2
234 G. W~SER: Glutaminsgure-Ox~lessigsgure-Transaminase in pathologisch vergnderter Hornsehicht Kii,ische Wochenschrift erhShte We~e gefunden werden, so sehlieBen anf der anderen Seite normale oder sogar erniedrigte Werte einen gleichen Zustand nieht etwa aus*. Damit seheint der Bestimmung der LAP-Aktivitgt im Blntserum bei Patienten mit Carcinomen an der Haut und im t{als- Nasen.Ohrenbereieh keine klinisehe Bedeutung zuzu- kommen. Weiterhin lassen die Untersuehungen ver- muten, dal? die Gr6Be der LAP-Aktivitgt im Tumor- parenehym und im Gebiet der Stromarea,ktion nieht verantwortlich ist ffir die Sehwankungen der LAP- Aktivitgt im Blutserum. Vielmehr mfissen daffir andere Faktoren maggebend sein. DaB Aussagen darfiber nut vermutungsweise ausgesproehen werden diirfen, ergibt sieh aus der Tatsaehe, dab sowohl Herkunft wie aueh die physiologisehe Bedeutung der LAP im Blutserum bislang unbekannt sind. Tier- experimentelle Untersuehnngen legen nahe, dab zwi- sehen der Peptidase-Aktivitgt des Blutserums und der Eiweigstoffweehsellage gewisse Beziehungen be- stehen (Hx:~'so~ und H~scH~ 1958). Vielteieht liefern derartige Untersuehungen eine Verstgndnisbrfieke fiir die Sehwankungen der LAP-Aktivit~t im Blutserum bei Patienten mit Carcinomen im Hals-Nasen-Ohren- bereieh und die stark erh6hte LAP-Aktivitgt im Blur- serum bei Patienten mit ausgedehnten entzfindliehen oder blasenbildenden I-Iautkrankheiten und bei Frauen in h6heren 3£onaten der Graviditgt. Z'~ammen]assung. Naeh knrzem I-Iinweis auf Kistotopographie und Bedeutnng yon Peptidasen im Careinomgewebe wurde fiber die Leuein-Aminopepti- dase-Aktivitgt des Blutserums bei 53 Patienten der Hals-Nasen.Ohrenklinik mit vorwiegend malignen * Anmerkung bei der Korrektur: Regelm~l~igerh6hte LAP- Aktivitgt ira Blutserum fanden RV~E~BV~Oeta]. [New Engl. J. Med. ~g9, 496 (1958)] j/ingst bei ihren Patienten rait Pankreas-Carcinom. epitheliaIen Tumoren (Carcinomen) im ?¢[und- und Halsbereieh beriehtet. Von Fall zu Fall konnten groBe Sehwankungen der Lenein-Aminopeptidase-Aktivitgt im Blutserum festgestellt werden. In etwa einem Drittel der Fglle fanden sieh erhShte, in einem DritteI norm ale und in einem weiteren Drittel gegenfiber der Norm erniedrigte Lenein-Aminopeptidase-Aktivitgten im Blutserum, jeweils ohne dab eine ausreiehende Begrfindung daffir angegeben werden konnte. Aus- gedehnte nnd metastasierende Careinome sind offenbar regelmgBiger yon einer erhShten Lenein-Aminopepti- dase.Aktivitgt begleitet. Im fibrigen gestattet die HShe der Leuein-Aminopeptidase-Aktivit~t keine Aus- sage fiber Ausdehnung oder Malignitgtsgrad maligner epithelialer Tumoren bei dem untersuehten Patienten- material. Nit zunehmendem Alter nimmt bei dem untersuchten Patientenmaterial, nieht abet bei nor- malen ~[ensehen, die Leuein-Aminopeptidase-Aktivi- tgt im Blutserum ab. MSglieherweise wird die LAP- Aktivitgt im Blutserum dureh Eiweigstoffweehsel- st6rungen bei Careinom-Patienten beeinfluBt. Literatur. BmtI~N-F~LCO, 0.: Derm. Wschr. 134, 1341 (1956).- (a) Klin.Wschr. 1957, 50.- (b) Derm. Wschr. 135, 417 (1957). -- B~N-FALCO, 0., U. K. SALFELn: (a) Arch. klin. exp. Derm. 204, 407 (1957). - - (b) Arch. klin. exp. Derm. 205, 103 (1957). -- Bm~STONE, N.S.: J. nat. Cancer Inst. 16, 1149 (1956). - - B~STONE, ?¢[.S., and J. E. FOLK: J. Histochem. Cytochem. 4, 217 (1956). - - GEDIGK, t)., U. E. BO~T~E: Virchows Arch. path. Anat. 1130, 5 (1957). - - GOLnBA~G, J. A., and A. I~VTENBURa: Cancer I1, 283 (1958). - - GREEN, IT[. N., R. Tsou KWAN-CtIUNG, ~. BI~ESS- LE~ and A. SELm~aN: Arch. Biochem. 57, 458 (1955). - - I-I~NsoN, I-L, u. t~. J. tI~SO~EN: Koppe-Seylers Z. physiol. Chem. 310, 227 (1958). -- SCt~aLLOCK,G., u. IL L~DNER: :~'Iedizinische 1957, 12. - - SY~VEN, B., and H. ~hL~OR~N: Exp. CeU Res. 8, 575 (1955). --- Acta radiol. (Stockh.) Suppl. 154, (1957). -- WALDSCtIIgIDT-LEITZ, E., u. L. KELLER:Hoppe- Seylers Z. physiol. Chem. 309, 228 (1957). GLUTAMIN S~URE- OXALE S SI GS ~URE. TR AN SAMINA SE IN PATHOLOGISCH VER~NDERTER HORNSCHICHT Von G. W~B~ kus der ]~autklinik der ~ohannes-Gu~eaberg-Universit~ Malnz (Direktor: Prof. Dr. med. E. KEINING) Vergleiehende Fermentaktivitgtsmessungen in Blut- und Hantblasenserum maehten es wahrseheinlieh, dag die Glutaminsgure- 0xalessigsgure-Transaminase(GOT) in mensehlieher Epidermis gebfldet wird. Zu dieser Ansieht geIangten wir dureh die Beobaehmng, dab die Aktivitgt der GOT im tIautblasenserum stets nm ein Vielfaehes hSher war als im Blutserum der jeweili- gen Probanden, wodureh die M5glichkeit einer Dif- fusion des Fermentes aus der Blutbahn in die Epi- dermis weitgehend ausgeschlossen wurde a. Neuer- dings gelang es, nnsere Ergebnisse dureh den direkten Naehweis der GOT im Homogenat menseMieher Epi- dermis zu siehern 5. Die eigentliehe Bedeutung, die das Vorkommen der GOT in mensehlieher Epidermis beinhMtet, wird erst kenntlich, wenn man sich die enzymatisehe Funk- tion dieser Aminophera.se vergegenwgrtigt. Berfiek- sichtigt man, dag der GOT die Aufgabe zukommt, einerseits freiwerdende Aminosguren in den Citronen- sgureeyclus einzusehleusen, andererseits aber aus a-Ketoglutars~ure Glutaminsgure fiir die Eiweigsyn- these bereitzustellen 1, 2, so ergibt sieh hieraus die Fragestellung, inwieweit die GOT fiir die Schuppen- neubildung Ms Ausdrueks~orm einer EiweiBsynthese verantwortlich zu maehen ist. Unsere Fermentaktivitgtsmessungen erstreekten sieh auf ttautschuppen untersehiedlicher Provenienz; neben solchen, die dutch UV-Bestrahlung bei ttaut- gesunden erzeugt wurden, verwandten wir die Hm~a- lametlen in Rfiekbildung befindlieher Arzneimittel- exantheme, Ekzemsohuppen und die parakeratotische Sehuppung yon Psoriasis vulgaris. Die Untersuchung der Sehuppen yon versehiedenen DeIanatosen erfolgte, um damit aneh die Beeinflussung der Fermentaktivi- tgt (lurch pathologische Prozesse zu erfassen. Methodik. Zur Fermentuntersuehung wurde ttornschieht- material herangezogen, das sich spontan yon der Unterlage abstieB oder zumindest so leicht yon dieser abgezogen werden konnte, dab es nicht zu einer Exsudation aus den tieferen I-Iautschichten kam. Das rein zerm6rserte Sehuppenmaterial wurde in Aqua bidest, und Eisbad (urn ]Yermentaktivitgts- verluste durch entstehende t[omogenisationswgrme zu ver- hindern) im Potter-Elvjhemsehen Horaogenisator zerMeinert und nach 16stfindigem Stehen im Kiihlsehrank bei ~-4°C bei 1600 g/rain fiber 10 rain zentrifugiert. Die Extraktions- zeit yon 16 Std hatte sieh aus vorausgehenden Vergleiehs-

Glutaminsäure-Oxalessigsäure-Transaminase in pathologisch veränderter Hornschicht

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Page 1: Glutaminsäure-Oxalessigsäure-Transaminase in pathologisch veränderter Hornschicht

234 G. W~SER: Glutaminsgure-Ox~lessigsgure-Transaminase in pathologisch vergnderter Hornsehicht Kii,ische Wochenschrift

erhShte We~e gefunden werden, so sehlieBen anf der anderen Seite normale oder sogar erniedrigte Werte einen gleichen Zustand nieht etwa aus*. Damit seheint der Bestimmung der LAP-Aktivi tgt im Blntserum bei Patienten mit Carcinomen an der Hau t und im t{als- Nasen.Ohrenbereieh keine klinisehe Bedeutung zuzu- kommen. Weiterhin lassen die Untersuehungen ver- muten, dal? die Gr6Be der LAP-Aktivi tgt im Tumor- parenehym und im Gebiet der Stromarea, ktion nieht verantwortlich ist ffir die Sehwankungen der LAP- Aktivitgt im Blutserum. Vielmehr mfissen daffir andere Faktoren maggebend sein. DaB Aussagen darfiber nut vermutungsweise ausgesproehen werden diirfen, ergibt sieh aus der Tatsaehe, dab sowohl Herkunft wie aueh die physiologisehe Bedeutung der LAP im Blutserum bislang unbekannt sind. Tier- experimentelle Untersuehnngen legen nahe, dab zwi- sehen der Peptidase-Aktivitgt des Blutserums und der Eiweigstoffweehsellage gewisse Beziehungen be- stehen (Hx:~'so~ und H ~ s c H ~ 1958). Vielteieht liefern derartige Untersuehungen eine Verstgndnisbrfieke fiir die Sehwankungen der LAP-Aktivit~t im Blutserum bei Patienten mit Carcinomen im Hals-Nasen-Ohren- bereieh und die stark erh6hte LAP-Aktivi tgt im Blur- serum bei Patienten mit ausgedehnten entzfindliehen oder blasenbildenden I-Iautkrankheiten und bei Frauen in h6heren 3£onaten der Graviditgt.

Z'~ammen]assung. Naeh knrzem I-Iinweis auf Kistotopographie und Bedeutnng yon Peptidasen im Careinomgewebe wurde fiber die Leuein-Aminopepti- dase-Aktivitgt des Blutserums bei 53 Patienten der Hals-Nasen.Ohrenklinik mit vorwiegend malignen

* Anmerkung bei der Korrektur: Regelm~l~ig erh6hte LAP- Aktivitgt ira Blutserum fanden RV~E~BV~O eta]. [New Engl. J. Med. ~g9, 496 (1958)] j/ingst bei ihren Patienten rait Pankreas-Carcinom.

epitheliaIen Tumoren (Carcinomen) im ?¢[und- und Halsbereieh beriehtet. Von Fall zu Fall konnten groBe Sehwankungen der Lenein-Aminopeptidase-Aktivitgt im Blutserum festgestellt werden. In etwa einem Drittel der Fglle fanden sieh erhShte, in einem DritteI norm ale und in einem weiteren Drittel gegenfiber der Norm erniedrigte Lenein-Aminopeptidase-Aktivitgten im Blutserum, jeweils ohne dab eine ausreiehende Begrfindung daffir angegeben werden konnte. Aus- gedehnte nnd metastasierende Careinome sind offenbar regelmgBiger yon einer erhShten Lenein-Aminopepti- dase.Aktivitgt begleitet. I m fibrigen gestattet die HShe der Leuein-Aminopeptidase-Aktivit~t keine Aus- sage fiber Ausdehnung oder Malignitgtsgrad maligner epithelialer Tumoren bei dem untersuehten Patienten- material. Ni t zunehmendem Alter n immt bei dem untersuchten Patientenmaterial , nieht abet bei nor- malen ~[ensehen, die Leuein-Aminopeptidase-Aktivi- tgt im Blutserum ab. MSglieherweise wird die LAP- Aktivi tgt im Blutserum dureh Eiweigstoffweehsel- st6rungen bei Careinom-Patienten beeinfluBt.

Literatur. BmtI~N-F~LCO, 0.: Derm. Wschr. 134, 1341 (1956).- (a) Klin.Wschr. 1957, 5 0 . - (b) Derm. Wschr. 135, 417 (1957). - - B~N-FALCO, 0., U. K. SALFELn: (a) Arch. klin. exp. Derm. 204, 407 (1957). - - (b) Arch. klin. exp. Derm. 205, 103 (1957). - - Bm~STONE, N.S.: J. nat. Cancer Inst. 16, 1149 (1956). - - B~STONE, ?¢[. S., and J. E. FOLK: J. Histochem. Cytochem. 4, 217 (1956). - - GEDIGK, t)., U. E. BO~T~E: Virchows Arch. path. Anat. 1130, 5 (1957). - - GOLnBA~G, J. A., and A. I~VTENBURa: Cancer I1, 283 (1958). - - GREEN, IT[. N., R. Tsou KWAN-CtIUNG, ~. BI~ESS- LE~ and A. SELm~aN: Arch. Biochem. 57, 458 (1955). - - I-I~NsoN, I-L, u. t~. J. tI~SO~EN: Koppe-Seylers Z. physiol. Chem. 310, 227 (1958). - - SCt~aLLOCK, G., u. IL L~DNER: :~'Iedizinische 1957, 12. - - SY~VEN, B., and H. ~hL~OR~N: Exp. CeU Res. 8, 575 (1955). --- Acta radiol. (Stockh.) Suppl. 154, (1957). - - WALDSCtIIgIDT-LEITZ, E., u. L. KELLER: Hoppe- Seylers Z. physiol. Chem. 309, 228 (1957).

GLUTAMIN S~URE- OXALE S SI G S ~URE. TR AN SAMINA SE IN PATHOLOGISCH VER~NDERTER HORNSCHICHT

V o n

G. W ~ B ~ kus der ]~autklinik der ~ohannes-Gu~eaberg-Universit~ Malnz (Direktor: Prof. Dr. med. E. KEINING)

Vergleiehende Fermentaktivitgtsmessungen in Blut- und Hantblasenserum maehten es wahrseheinlieh, dag die Glutaminsgure- 0xalessigsgure-Transaminase(GOT) in mensehlieher Epidermis gebfldet wird. Zu dieser Ansieht geIangten wir dureh die Beobaehmng, dab die Aktivi tgt der GOT im tIautblasenserum stets nm ein Vielfaehes hSher war als im Blutserum der jeweili- gen Probanden, wodureh die M5glichkeit einer Dif- fusion des Fermentes aus der Blutbahn in die Epi- dermis weitgehend ausgeschlossen wurde a. Neuer- dings gelang es, nnsere Ergebnisse dureh den direkten Naehweis der GOT im Homogenat menseMieher Epi- dermis zu siehern 5.

Die eigentliehe Bedeutung, die das Vorkommen der GOT in mensehlieher Epidermis beinhMtet, wird erst kenntlich, wenn man sich die enzymatisehe Funk- tion dieser Aminophera.se vergegenwgrtigt. Berfiek- sichtigt man, dag der GOT die Aufgabe zukommt, einerseits freiwerdende Aminosguren in den Citronen- sgureeyclus einzusehleusen, andererseits aber aus a-Ketoglutars~ure Glutaminsgure fiir die Eiweigsyn- these bereitzustellen 1, 2, so ergibt sieh hieraus die

Fragestellung, inwieweit die GOT fiir die Schuppen- neubildung Ms Ausdrueks~orm einer EiweiBsynthese verantwortlich zu maehen ist.

Unsere Fermentaktivitgtsmessungen erstreekten sieh auf t tautschuppen untersehiedlicher Provenienz; neben solchen, die dutch UV-Bestrahlung bei t taut - gesunden erzeugt wurden, verwandten wir die Hm~a- lametlen in Rfiekbildung befindlieher Arzneimittel- exantheme, Ekzemsohuppen und die parakeratotische Sehuppung yon Psoriasis vulgaris. Die Untersuchung der Sehuppen yon versehiedenen DeIanatosen erfolgte, um damit aneh die Beeinflussung der Fermentaktivi- tgt (lurch pathologische Prozesse zu erfassen.

Methodik. Zur Fermentuntersuehung wurde ttornschieht- material herangezogen, das sich spontan yon der Unterlage abstieB oder zumindest so leicht yon dieser abgezogen werden konnte, dab es nicht zu einer Exsudation aus den tieferen I-Iautschichten kam. Das rein zerm6rserte Sehuppenmaterial wurde in Aqua bidest, und Eisbad (urn ]Yermentaktivitgts- verluste durch entstehende t[omogenisationswgrme zu ver- hindern) im Potter-Elvjhemsehen Horaogenisator zerMeinert und nach 16stfindigem Stehen im Kiihlsehrank bei ~-4°C bei 1600 g/rain fiber 10 rain zentrifugiert. Die Extraktions- zeit yon 16 Std hatte sieh aus vorausgehenden Vergleiehs-

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Jg. 37, Heft 5 G. W~n~a: Glutaminsfi.ure-Oxalessigsaure-Transaminase in pathologiseh ver~nderter Hornschicht 235 1. hi~rz 1959

untersuehungen mit unt~rsehiedlicher Extraktionsdauer er- geben. Diese zeigten, dab die Fermentaktivitgt in der Extraktionsl6sung bis zur i6. Stunde zunahm, um dann bis zu 24 StA unv, er~ndert zu bMben (s. TabeIIe 1). DaB es sieh beim Ansteigen der Fermentaktivitgg in Abh~ngigkei~ yon der Extraktionsdauer nieht um die Fo]gen einer bakterie]len Verunreinigung handelte, war daran kenntlieh, dab bei unter- schiedlich andauernder Lagerung des SchuppenmateriMs weit-

gehend gleiehe :Fermentaktivi-

Tabelle 1. GOT-Aktivitiit nach Schuppenextvaktion

Bes~immung E/GOT/ml Extrakt

Dil~kt . . Nach 4 Std Nach 7 Std Naeh 16 Std Naeh 24 Std

96,2 145,t4 154,2 200,3 200,0

t~ten naehzuweisen waren. Die Aktivitat der GOT

wurde mit dem ,,optischen Test" ( W ~ I ~ G ) bestimmt, auf den wir verschiedentlich n~her eingegangen sind s, ~, ~, ~. Dabei erwies es sieh oftmals Ms unumg~ngtieh, die Extrak- tionsfliissigkeit wegen ihres hohen FermentgehMts ent- spreehend zu verdiinnen. Ats Bezugskons~ante diente tier Ge- samtstiekstoffgehalt, der zum

Vergleieh sowohl direkt in der Sehnppe als such in der ExtrakliionslSsung (nach XZELmrAL) ermittelt wurde.

Diskussion. Die Ergebnisse der Fermen~aktivit~ts- messungen sind aus der Tabelle 2 zu ersehen.

Ganz Mlgemein zeigen unsere Befunde, dab die GOT in jeder der untersuehten Sehuppenar ten auf- gefunden wurde, was gleichfMls dafiir sprieht, dM~ diese Aminopherase in menschlieher Epidermis gebil- de t wird.

Tabelle2. GOT-Aktivit~it in Schuppen au/ 1 mg Gesamt.N bezogen

]~in- Fall Nr. Schuppenherkunft hei~en

GOT

1 2 3 4

5

6

7

8

naeh UV-Bestrahlung . . . . . . . . naehUV-Bestrahlung . . . . . . . . . toxisches Arzneimittelexanthem . . . . squamSses, nicht nassendes

Untersehenkelekzem . . . . . . . . . Psoriasis in Eruption . . . . . . . . .

und sis Er~throdermie . . . . . . . Psoriasis in Eruption . . . . . . . . .

und in giickbfldung . . . . . . . . . Psoriasis . . . . . . . . . . . . . .

und in t~fickbildung . . . . . . . . Psoriasis in giickbildung . . . . . . .

204 230 454

895 446 509 500 307 257 145 96

Hervorzuheben ist aus unseren Untersuehungen der deutliehe Untersehied der Fermentaktivit/~ten zwisehen den Sehuppen versehiedener I-Ierkunft. Wghrend in Sehuppen, die naeh UV-Besgrahlung auf- getreten waren, eine Aktiviti~tserh6hung auf etwa 200 E (bezogen auf 1 nag Gesamtstiekstoff) konstat ier t werden konnte, stieg die Aktivitii~ der GOT mit fund 900 E in Ekzemsehuppen weir fiber diese Wer te an. I m Vergleieh mit dem jeweiligen klinisehen Befund lieg sieh nachweisen, dag die Akt iv i ta t der GOT mit Besehleunigung der Sehuppenneubildnng gMehfMls zunimmt.

Welehe AusmaSe die Aktivit~tssteigerung an- nehmen kann, wird eindrueksvoll du tch einen Vet-

gMch der Fermentakt iv i t~ ten in Sehulopen und im Blur demonstriert . I m Blutserum yon t tau tgesunden abet such yon Psoriasispatienten fanden sich, aui 1 mg Gesamtstieks%off bezogen, zwischen 0,24 und 1,3 E GOT 3, Werte also, die keinerlei statistisehe Zweife] an der Untersehiedliehkei% der Fermen%aktivit/~ten zwisehen Blutserum und I-Iau*sehuppen aufkommen lassen kSnnen.

])as es sieh dabei allerdings nieht u m einen fiir die Ekzemsehuppung eharakteristisehen Befund handelt , zeigen unsere Megergebnisse bei Psoriasis vulgaris. Aueh bier konnte im Sehuppenmater ia l eine signi- fikan%e Aktivi%atssteigerung der GOT naehgewiesen werden, die stets in deutlieher Abhgngigkei t yon der Akuit~t des I-Iautprozesses, d . h . yon seiner Neigung zur Sehuppenneubild~ng stand. So waren beispiels- weise im Eruptionsslbadium der Psoriasis (Fall5) 446 Aktivit~itseinheiten GOT in den parakeratot isohen Sehuppen aufzufinden, die sieh auf fiber 500 E erhSht hat ten, naehdem die Psoriasis in eine psoriatisehe Ery throdermie iiberging. En%gegengese~zt aber den- noeh gleiehsinnig war das Verhalten der Ferment- aktivi*~t bei abheilender Psoriasis. In. diesem KI'ank- hei tss tadium liel3 sieh eine deutliehe Aktivit~tsver- minderung beobaeh%en, die bis auf 96 E GOT ging (Fall 6, 7, 8).

]Die betr/iehtliehe Ak%ivit/itserhShung der GOT in Sehuppen nicht n~ssender Ekzeme und der exaeerbie- renden Psoriasis ebenso wie die abMingende Ferment- a k t i v i ~ t in der Abheilungsphase verdeufliehen die enge Korrelat ion zwisehen dem Grad der Seh~ppen- neubildung nnd der Fermentakt ivi t~t .

Bezieht man in ansere Unterst~ehungsergebnisse das anfangs Gesagte fiber die enzymatisehe Aufgabe der GOT ein, so wird die Weehselbezietmng zwisehen Fermentakt ivi t i i t und Sehuppungsneigung verst~nd- tieh. W e n n die bloBe Feststellung einer Aktivi tats- steigerung in der t Iornsehieht MMn keine Aussage fiber die gieh~ung des Substratflusses erlaubt, so bereehtigen doeh unsere vergMehenden Ferment- bes t immungen zu de rAnnahme , dab die Schuppen- neubildung Ausdruek einer fermentges~euerten EiweilL synthese ist, an der die GOT ma~3geblieh beteiligt ist.

Zusammen[assung. Die vorliegenden Untersuehun- gen befassen sieh mit dem Naehweis und dem VerhMten der Glutamins~ure-Oxalessigs/~ure-Trans- aminase in pathologiseh veriinderter mensehtieher I-Iornsehieh%. Die erhobenen Befunde demonstr ieren die Bedeu%ung dieses Ferments tfir die zur Sehuppen- bildung ffihrende EiweigsynI, bese.

Literatur. i HINS~E~O, K.: Stand. J. e]in. L~B. Invest. 1O, Suppl. 13, 201. - - 2 SmTz, W., A. ENe~I~.DT-GOLx~ u. I. Sel~zr~'~¥: Kiln. Wschr. 33, 228 (1955) . - a W ~ , G.: Derm. Wschr. 187, 257 (1958). - - ~ WnB~, G. : Derm. Wsehr. 137, 737 (1958). --- ~ W ~ , G.: UnverSffentlich~. - -

~¥tmER, G., n. H. TI~mEN: Arch. Min. exp. Derm. 208, 93 (1958). - - ~ W~B~, G., u. I. WILD~Em Derm. Wschr. 138, 767 (1958).

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