GranadosGarcia de Integración

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  • 7/24/2019 GranadosGarcia de Integracin

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    ie Integrationvon Schlern mit Migrationshintergrund im

    Spiegel der spanischen Presseberichte

    ntolin Granados Martine F Javier Garcia Castao

    Die Jahre um den Jahrhundcrtwechsel, die l

    etzten

    15 Jahre brachten nderungen in

    der

    Bevolkerungsstruktur Spaniens mit sich, die schwer erkHirbar und verstandlich

    sind, wcrm

    man

    die Rolle der Immigration

    aus dem Ausland

    auBer Acht Hisst.

    Mit

    40 06 Millionen

    Einwohnem

    im Januar 2008

    1

    und einer

    der geringsten Geburtenraten

    der Industrielander,

    ist

    Spanien in dieser Zeit um 5 Million

    en

    Einwanderer gewach-

    sen. Diese Bevolkerungsgruppe stellt somit in der spanischen Volkszahlung bereits

    einen Anteil von

    3

    dar. Gerade in diesen abren einschneidender Veranderungen

    -

    e i n s c h l i e l i c ~

    der

    Krise,

    in

    der

    sich die

    Weltwirtschaft derzeit befindet -

    hat si

    eh

    die

    allgemeinc

    Wahmehmung der Zuwanderung

    nicht nur

    nicht

    zu

    einem

    positiven und

    integrativen Bild hin gewandelt, sondem es wird

    im

    Gegenteil nach wie vor ein simp

    lizistischcs Stereotyp bedient, bei dem bestenfalls zwar die Diversitat der Immigration

    dargestellt, dabei jedoch

    zur

    unauftosbaren Andersartigkeit transformiert wird. Man

    konnte behaupten, dass die spanische

    Ge

    sellschaft sich

    we

    igert, die Realitat

    der lmmi-

    gration als eine den

    Dynamiken des

    Wandels globalisierter, multiethnischer und multi

    kultureller Gesellsc

    haf

    ten immanente

    Realitat anzuerk

    e

    nnen. Die Medien

    , allen

    voran

    die Presse, s

    ind neben

    anderen

    gesellschaftlichen Instan

    ze

    n - Schule,

    Familie

    oder

    politische Parteien - zum groBen Teil fiir diese Wahmehmung mitverantwortlich.

    Zur

    Annaherung

    an das Konzept von Integration, das diesem Artikel

    zugrunde

    liegt - und wn eine episte

    mologische Diskussion

    zu

    vcrmciden

    die im Rahmen die

    ser Arbeit nicht er

    schopfend gefhrt werden

    kann -

    machen

    wir

    uns die

    berlegun

    gen Juliette Granges zu eigen, f\ir die Integration nicht nur ein Mittelweg zwischen

    Einglied

    erung und

    Assimilation ist,

    da

    dieser den

    Neuankommling

    mit einschleBen

    wrde,

    ohne

    ihn grundlegend zu transformieren. Laut Grange erfordert die Integration

    eine komplexere

    und

    differenziertere Reflexion

    ber

    das Wesen

    der

    Gesellschaft:

    Sie bedarf einer Betrachtung jeder Gesellschaft als eincr Form von ldentitt, die besteht, wah

    rcnd sie sich durch die Vitalitat ncucr Einfissc und sukzessiver Neudefinitionen verandert. Der

    Beitrag dcr Generationen, die das Erwachsenenalter erreichen - ein Einftuss, der weder auto

    matisch noch natrlich ist - , abcr ebenso die Immigration, sind kon

    st

    ituierende Elemcnte einer

    dynamischen ldentitt. Diese Beitrage stellen gleichermaf3en eine Bereicherung wie auch ein

    Problem

    dar

    (Grange 2005: 43).

    Fr die

    folgenden Ausfiihrungen bemehmen wir

    nicht nur

    i

    hre

    Definition

    des Kon-

    zepts, sondem wir teilen auch ihre Ansicht zu seiner Verbreitung in

    der

    Gesellschaft.

    1

    IN

    Daten des Padrn Municipal vom

    l l.

    2008, Stand der Mitteilung 13.1.2009.

    2 bersctzung aus dem Franzosischcn.

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    Die Ankunft von Einwanderern an spanischen Schulen - mit ihren daraus resultie

    renden Beitragen - wird in der Presse - und darber hinaus in allen Medien - mehr

    als Problem denn als Bereichenmg dargestellt, da sie unserer Ansicht nach einen ge

    sellschaftlichen Diskurs zur dynamischen Reflexion ber diese B

    ei

    trage vorwiegend

    vermeidet.

    l

    Spanien

    zu

    Beginn des Jahrhunderts Exkurs zur Situation der lmmigration von

    Ausliindern und ihrer

    lnt

    egration

    Es ist bereits ein Gemeinplatz festzustellen, dass die Immigration nach Spanien inner

    halb weniger Jahre zu einem der bestimmendsten Phanomene innerhalb der Gemein

    den, autonomen Regionen und des Nationalstaats geworden ist. Die Auswirkungen der

    Zuwanderung aufWirtschaft, Arbeitsmarkt, Konswn, Ausbildung, stadtisches Zusam

    menleben, Gesundheitswesen sowie die Lokalpolitik und nationale wie supranationale

    Politk - die gemeinsame Politik der Europaischen Union - sind und werden Gegen

    stand besonderer Aufmerksamkeit fr das Staatswesen und die Brger im Allgemei

    nen bleiben. Zunachst scheint es wichtig, einen Wandel festzustellen, der trotz seiner

    empirischen Evidenz durch die verantwortlichen Politiker und die Mediendiskurse, die

    ihnen als Echo dienen, verheimlicht oder ignoriert wurde, wodurch eine Be

    st

    immung

    der sozialen und kulturellen Tragweite des

    Phanomens erschwert wird: Es handelt sieh

    weder um ein konjunkturelles Phanomen noch um eines, das nach streng technischen

    oder administrativen Kriterien beurteilt werden kann; vielmehr bandelt es sich um

    einen As

    pek

    t der Lebenswirklichkeit mit strukturellen Auswirkungen

    auf

    politischer,

    okonomischer, demografischer und soziokultureller Ebene, die es zu erkennen und in

    das soziale, politische und kulturelle Gefge des Landes einzubinden gilt.

    Wir erleben somit ein Phanomen, das relativ einfach wahmehmbar

    ist-

    eine grund

    legende Beobachtungsgabe und der gesunde Menschenverstand reichen in der Regel

    aus - aber nur vergleichsweise zogerlicb akzeptiert wird. Wenn es eine Gewissheit

    im Hinblick auf die nahe Zuklmft der spanischen Gesellschaft gibt, so ist es die ihrer

    multiethnischen Zusammensetzung. Sie wird eine Gesellschaft sein, in der die ein

    heimische Bevolkenmg - spanische

    St

    aatsbrge

    r

    die

    auf

    dem Gebiet des spanischen

    Na

    tionalstaats geboren wurden, sowie Kinder und Enkel von Spaniem inklusive de

    rer, die eine andere Identitat innerhalb des spanischen Staats fiir sich beanspruchen)

    - mit unterschiedlichen Gruppen von Immi

    gr

    anten zusammenleben wird. Durch ihren

    Auslanderstatus wie auch durch Schwierigkeiten bei der Anpassung an lokale Sitten

    und Gebrauche der nativen Mehrheit, sind diese im Verhaltnis zu den Einh

    ei

    mischen

    in ihren Rechten eingeschrankt, da sie Trager eincr Kultu

    r sind, in der sie bis in fort

    geschrittene Altersstufen primar sozialisiert wurden. Eine dritte Kategorie, in

    je

    dem

    Fall Spanier - de Jacto odcr de

    ju

    re - besteht aus Menschen, die in Spanien gebo

    ren wurden, deren Eltem oder

    GroJ3el

    tem j

    ed

    och Immgranten sind, und die sich im

    Aussehen bz

    w.

    kulturell deutlich von der Mehrheitsbevolkerung unterscheiden, mit

    74

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    der sie zwar zusammenleben und Beziehungcn unterhalten, dabei jedoch selbst zwn

    berwicgcnden Teil in bikulturellen, multikulturcllen oder nterkulturellen Umgebun

    gen des Zusammenlebens sozialisiert wurden (in Stadtviertel, Schule, Nachbarschaft,

    peer group

    .

    Diese Situation ist natrlich nicht aufSpanien beschrankt. Sie findet sich

    grundsatzlich in nahezu allen Gesellschaften dieses beginnenden Jahrhunderts, vor

    allem aber in den so genannten ,westlichen Gesellschaften bzw. der ,Ersten Welt ,

    in dencn ein so hoher Lebensstandard herrscht, dass davon Menschen aus der ,Dritten

    Welt angezogen werden, die jegliche Hoffnung auf ein Entkommen aus der Annut

    und Misere innerhalb ihrer Herkunftslander verloren haben.

    Ein gutes Beispiel fr den Richtungswechsel, der sich im Hinblick auf die Situ

    ation der Immigration in Spanien vollzogcn hat, ist dcr

    Plan Estratgico de Ciuda-

    dana e Integracin 2007 2010

    (Strategischer Plan fr Brgerschaft und Integration

    2007-2010) des spanischen Ministeriums lir Arbeit und Soziales der ersten Regie

    rung Zapatero 2004-2008. Darin werden ausdrcklich die Bedeutung der Integrati

    on der Einwanderer hervorgehoben sowie als Grundvoraussetzung integrative und

    transversale Konzepte dcfiniert, die Brgerschaft und Gleichheit, Intcrkulturalitat,

    Bidirektionalitat, gegenseitige Anpassung und den Dialog umfassen. Explizit wird

    die Notwendigkeit formuliert,

    glcichcrmaBen den sozialen Zusammenhalt aufder Grundlage gemeinsamer Verfassungsprinzi

    pien sowie den Respekt und die Wertschtzung der DiversitlH zu gcwahrleisten (MTAS 2007,

    184).

    Daher wird nicht weniger nachdrcklich

    die

    Moglichkeit einer bloBen Assimilation

    an die innerhalb der spanischen Bevolkerung dominierenden kulturellen Normen

    vemeint, darber hinaus jedoch auch betont, dass

    die Diverstat weder zu einer Entstehung in sich isolierter Gruppcn noch zu cincm ahistorischen

    oder unkritischen VersHindnis der Kulturen fhren darf(MTAS 2007, 182f.).

    2

    Die Immigration von Ausliindern in den spanischen Medien

    Die Migrationsstrome der Menschen waren seit jeher Gegcnstand besonderen Me

    dieninteresses.

    Der

    Fremde und

    der

    Auslander dicntcn den Medien dabei stets

    vielfltigen Zielen meist politischcr und ideologischer Natur. Dies lasst sich vor al

    lem fr Lander mit starker nter- und intraterritorialer Migration wie den Vereinigten

    Staaten von Amerika und Kanada sowie ab der Mitte des 20. Jahrhunderts fr die

    entwickclten europaischen Lander feststcllen.

    Die mediale Repdisentation der Wirklichkeit wurde dabei zum Schaufenster, in

    dem alles dargestellt wird, was die Medien fiir den Konsum ihrer Klientel geeignet

    halten. Die eigentliche Qualitat der Migration- vielfltig, pluralistisch und dvers und

    aus sozialwissenschaftlicher Perspektive daher komplcx- wurde in der Vennittlung

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    der Medien - der Interpretatoren -

    durch

    Reduktion auf

    ein

    ahistorisches, karikatures

    kes, stereotypisiertes

    und

    anekdotisches

    Phanomen

    zu

    einer

    konsumierbaren

    und

    frag

    wrdigen Lebenswirklichkeit transformiert. Diese Betrachtung trifft gleichcrmaf3en

    auf edes beliebige europaische Land zu.

    Im Fall Spaniens liefem die Parteispitzen mit ihren Wahlprogrammen, kurz- und lang

    fristigen Parteiprogrammen

    und

    den regelmaBigen Meinungsumfragen zur Erstellung von

    Brgerbarometem ein gutes Bild der Wahmehmung des Migrationsphanomens,

    auf

    die

    sie vorwiegend analog zum vorherrschenden Medienecho reagieren (Zapata-BarreroNan

    Dijk 2007). Tatsachlich ist die Zuwanderung jenseits der soziodemografischen Daten vor

    allem ein Medienphanomen ersten Ranges. Als solches Medienphanomen fiihrt scine

    bersetzung in die offentliche Meinung

    zu

    durchschlagenden Resultaten: Die Anzahl

    an Nachrichten in Presse, Radio

    und

    Fernsehen, die Erscheinungsfrequenz und vor

    allem die Aufbereitung, der sie in jedem dieser Medien untcrzogen werden, wirken

    sich auf die Meinung der Leser, Radiohorer und Fernsehzuschauer in der Erzeugung

    von Besorgnis, Vorsicht, Neid, Vorurteilen, Misstrauen und Ablehnung aus; alles an

    dere al

    so

    als eine Haltung, die Annaherung, Kontakt, Vertrauen sowie eine natrliche

    Ncugierde auf diejenigen, die ihr Leben

    in

    Spanien teilen, ermoglichen konnte.

    In den Umfragen, die in den letzten Jahren durch das Centro de Investigaciones

    Sociolgicas

    CIS (Zentrum

    iir

    Sozialforschung)

    3

    in Spanien durchgefhrt wurden,

    zahlt die soziale, okonomische und kulturelle Diversitat infolge der Zuwanderung

    zu den groBtcn Problemen des Landes. Diese Mcinung (Cea D Ancona 2004, 2005a,

    2005b, 2007; Colectivo lO 2005; Prez Yruela Desrues 2005, 2007) hat sich als ab

    hangig vom Strom migrationsassoziierter Ereignisse sowie von ihrer Erwahnung

    oder

    Nichterwahnung in

    den

    Medien erwiesen,

    von

    denen

    sie

    entweder berbetont

    oder

    aber auf einen minimalcn Ausdruck reduziert oder ignoriert werden, und zwar nach

    den Gesetzen eines kommerzialisierten Nachrichtenwesens, in dem am allerwenigsten

    die eigentlichen Folgen zahlen: Desinformation und Realitatsverzerrung. In dcr For

    schung zeigt sieh zum Beispiel, dass die orm der Medienreprasentation einer dcr am

    haufigsten genannten Erklarungsansatze dafiir ist, dass die Spanier die Immigration

    als problcmatisches Phanomen betrachten (Ban 2002, 2007; Casero 2004, 2005a,

    2005b, 2007; Granados 1998, 2002, 2006, 2007; lgarta u.a. 2004, 2005, 2007; Lario

    2006; Lorite 2004; Retis 2004, 2006; Santamara 2002, u.v.a.). Daher bieten die o.g.

    Parteiprogramme

    und

    Meinungsumfragen

    ein

    trcffcndes Abbild

    der

    Wahrnehmung

    des Phanomens. In den meisten

    der

    obcn angefiihrten U ntersuchungen wird nachge

    wiesen, dass die Medien allgemcin, insbesondere aber die Presse, eine fundamentale

    Rolle bei der Wiedergabe des Diskurses ber die Wirtschaftsimmigration spielen, ci

    nes Diskurses, der auf eine Betonung der Probleme, die die Zuwanderer in den Gast

    geberlandern verursachen, oder die Schwierigkeiten, mit dencn sie in ihrem Bemhen

    um Akzeptanz ihrer Diversitat konfrontiert werden, abziclt. Parallel zur Arbeit der

    Forscher entwickelten sich

    im

    Verlauf

    der 90cr

    Jahre des letzten Jahrhunderts allmah-

    3 CIS: Barmetros. Centro de Investigaciones Sociolgicas. Madrid. Online unter http://www.cis.es/

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    lich Moralkodizes, Redaktionsstatute, Tarifvertrage oder Stilbcher die besondere

    Sensibilitat

    im

    Umgang mit Informationen und Meinungen diskriminierenden Inhalts

    beZglich Rasse, Geschlecht, Sexualverhalten, Sprache, Religion oder nationaler oder

    sozialer Herkunft vorschreiben.

    3

    Die lmmigration von Auslindern

    in

    der spanischen Presse

    Zur Annaherung an den Einfluss, den die in der spanischen Presse publizierten Be

    richtc

    auf

    die Wahmehmung und Beurteilung von Einwanderem sowie die daraus

    resultiercnde Akzeptanz oderAblehnung ausben, stellen wir im Folgenden vier Fall

    studien vor, die den Prozess der Integration beleuchten werden.

    3.1. Fallstudie 1

    Die erste Studie fhrten wir anhand von Daten durch, die durch das

    Centro de Estu-

    dios

    y

    Documentacin sobre

    el

    Racismo Mugak,

    Zentrum fr Studien und Doku

    mentation ber den Rassismus), online bereitgestellt werden

    4

    Aus den Berichten, die

    zwischen l. Juni und 30. Scptcmber 2006 in vier dcr 22 Zeitungen erschienen, aus

    denen sich der Pressespiegcl von Mugak (unterteilt in Leitartikel, Artikel/Kolumne,

    Bericht, Interview, Leserbrief und ,Andere )

    zusammensetzt El

    Pas, El Mundo,

    BC

    und

    La Vanguardia

    - lassen sich folgende Schlsse ziehen:

    Berichte ber Bootsftchtlinge nehmen mit

    ei

    nem Anteil von 37,8%

    anden

    Ge

    samtnachrichten den crsten Platz ein, wodurch der Eindruck erweckt wird, dass

    die Zahl der Immigranten, die ber den Seeweg ins Land kommt, sehr hoch

    ist. Der ,lnvasionseffekt (Bootsflchtlingc, Todesflle und Verhaftungen)

    und seine Auswirkungen auf die Kontroll- und Abwehrpolitik (Abkommen

    mit

    DrittUindem, Regulicrung der Migration und Schaffung von Haftanstal

    ten) stechen deutlich a

    us

    dcr Menge der Nachrichten hervor. Somit erzeugt die

    entsprechende Aufbereitung von Daten und Quellen den Wahmehmungseffekt

    eines Massenphanomens. Vor diesem Hintergrund kann bezweifelt werden,

    dass der Leser solcher Berichte lctztlich eine genaue Vorstellung davon hat,

    wie viele M enseben aus Afrika kommcn. Sicher ist jedoch, dass die gelesenen

    Infonnationen dazu beitragen, Verstandnis fur Grenzkontrollcn, Verhaftungcn

    und Abschiebung zu generieren. Was der Lcser der Schlagzeilen abcr wohl nie

    crfahren wrd, ist, dass der Grol3teil der illegalen Einwanderer nicht

    in

    Boo

    tcn oder Kajaks, sondern ber Flughafen und Binnengrenzen ins Land gelangt.

    Tatsachlich stellten die gemeldeten Personen aus dem gesamten afrikanischcn

    Kontinent im von uns untersuchten Zeitraum (zur Erinnerung: l. Juni bis

    4 http;//medios.mugak.eu/

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    30. September 2006) nach den Angaben des Instituto Nacional de Estadstica,

    INE (Nationales Institut

    r

    Statistik)

    5

    vom

    l.

    Januar 2005 gerade einmall9,2%

    der ausHi.ndischen Bevolkerung, wahrend der Anteil dcr gerneldeten Personen

    aus Sd- und Mittelamerika sowie der Karibik mit 38,3% genau das Doppel

    te betrug.

    Au

    s den vorHiufigen Auslanderzahlen des INE zum l. Januar 2006

    ergab sich wiederum folgende Verteilung: 16,6%

    der

    auslandischen Bevolke

    rung stammte aus europaischen Land

    em

    auBerhalb

    der

    EU-25 gegenber 13,8%

    aus Marokko und

    5

    aus den brigen afrikanischen Landem (INE 2006, 4f.).

    Einwanderer aus europaischen Landem sind in den Medien demnach ,unsicht

    bar ; sie stellen kein , Medienspektakel dar, ben keinen Einfiuss auf fremden

    feindliche Impulse aus (in diesem Fall gehort der

    ,A

    ndere zum weiBen und

    christlichen , Wir ), sie

    kommen

    weder,

    um

    Verbrechen zu begehen, noch

    um

    ,unser''

    Territorium

    zu

    besetzen oder

    von ,unserem

    Sozialstaat

    zu

    leben. Die

    statistischen Daten decken

    sich weder

    mit den Presseberichten noch mit dem

    Meinungsbild der spanischen Bevolkerung ber die Herkunft der Immigranten.

    Umgekehrt scheint die bereinstimmung zwischen veroffentlichten Berichten

    und Umfrageergebnissen alles andere als ein Zufallsprodukt zu sein.

    Ebenfalls ganz oben in der zahlenmaBigen Reihenfolge stehen Berichte ber

    Meinungsau13erungen zur Regulierung der Migraton. Die Steuerung der Ein

    wanderung ist laut Meinungsumfragen eines der grol3ten Probleme der spani

    schen Gesellschaft und hat sich daher zu einem Thema der gesellschaftlichen

    und vor allem politischen Debatten entwickelt. Als ergiebiges Wahlthema wurde

    die Immigration in den letzten Wahlen, sowohl in den Kommunal- wie auch

    Regional- und Nationalwahlen,

    zu

    einer politischen Angelegenheit hochster Re

    levanz. Die

    ,Angst

    vor

    dem

    Auslander setztc sich als Gegenstand des offentli

    chen Interesses durch und fhrte auf staatlicher Ebene

    zu

    eranderungen in den

    politischen und institutionellen Programmen der letzten Regierungen, indem als

    PraventionsmaBnahmen Abkonunen mit den Herkunftslandem der Bootsflcht

    linge geschlossen wurden (u.a. Marokko, Mauretanien, Senegal, Gambia und

    Guinea-Bissau) . Der Richtungswechsel der Einwanderungspolitik in den Dis

    kursen und Handlungen der Regierung ist besonders im Hinblick aufPositionen

    zur Verscharfung der Kontrollen und Eindammung der Zuwanderungsstrome

    wahrzunehmen.

    Berchte ber Einwanderer als Strafrater lOsen, obwohl quantitativ weniger re

    levant, einen Effekt aus, aus

    dem

    alle

    nur

    erdenklichen SicherheitsmaBnahmen

    und demagogischen Wahlversprechen gespeist und rechtfertigt werden. Durch

    die Wiedergabe von Originalaussagcn zustandiger Politiker und Polizeiorgane -

    Hauptquellen fr Belege journalistischer Berichte -, die jedoch haufig aus dem

    5 http://www.ine.es

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    Kontext gerissen werden, spiegeln entsprechende Berichte cine informationelle

    ServiliUit bzw. beunruhigende Komplizenschaft wider, wenn beispielsweise die

    Gleichsetzung illegaler Einwanderer mit Terroristen, Verbrechem und Drogen

    dealem bernommen wird. Die

    Prasenz der Immigranten in den Schlagzeilen,

    unabhangig ob als Tater oder Opfer eines Vcrbrechens, sichert ihnen durch

    Nennung ihres Immigrationsstatus (Nationalitat, geografische Herkunft etc.)

    einen wichtigen Platz in den kognitiven Kategorien und Modellen der Leser

    dieser Schlagzeilen, iir die die Immigranten letztlich mit Ereignissen assoziiert

    werden, die als problemhaft, konfliktgeladen oder kriminell gelten.

    Wegen ihres Neuigkeitscharakters, aber auch wegen ihres Anteils von 5,6% an

    allen Nachrichten der vier untersuchten Zeitungen, seien auch solche Berich

    te erwahnt, die Konfiikte zwischen den verschiedenen Staatsbehorden bei der

    Vcrwaltung der Migranten, vor allem derer afrikanischer Herkunft, offenlegen;

    insbcsondere Konfiikte zwischen der Zentralregierung und den autonomen Re

    gionen, die die Hauptempfnger der Bootsfl.chtlinge sind. Als ein direkt von der

    Zentralregierung verwalteter Bereich, dcr kcine umfasscndcn Kompetenzen

    :fr

    die regionalen Regierungen vorsieht, wurde die Zuwanderung von Auslandern,

    insbesondere die illegale, zu einem der heftigsten politischen Konfliktthemen,

    vor allem wenn von den Oppositionsparteien gefhrte regionale Regierungen

    sie als Waffe zur Unterrninierung der Zentralregierung instrumentalisieren.

    An letzter Stelle stehen mit cinem Anteil von 4,8% der in den vier Zeitun

    gen veroffentlichten Berichte die sozialen Raume fr Beziehung, Koexistenz

    und Akzeptanz der Integration - Bildung, Arbeit, Wohnen und Gesundheit.

    Sie stellen einen Informationsscrvice dar, wenn in Zeitungsberichten von

    den unmenschlichcn Bedingungen die Rede ist, unter denen die Einwanderer

    im Allgemeinen lcben: Sie wohnen in Elendsvierteln und Randbezirken der

    GroBsUidte

    eingepfercht in engen Raumen bar

    je er

    hygienischen Mindest

    anforderungen, lcben unter prekaren Arbeitsverhaltnissen in der informellen

    Wirtschaft odcr in Produktionsbereichen, die von der spanischen Bevolke

    rung nicht besetzt werden, und unter sklavereiahnlichen Arbeitsbedingungen

    mit Niedriglohnen, mangelhaftem bis fehlendem Arbeitsschutz und VerstoBen

    gegen ihre Arbeitnehmerrechte. Dies wird vermutlich dadurch bedingt, dass

    die Einwanderer in diesen beiden Aspekten ihrcr Beziehung zur angestammten

    Bevolkerung am sichtbarsten und damit ,problematisch sind: Ihre spanischen

    Mitbrger ertragen kaum ihre Anwesenheit, ihre Arbeitskollegen betrachten si e

    als Konkurrenten in einem Land, in dem Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrise

    die Schwachsten treffen. Nachrichten, die die Einwanderer mit Bildung oder

    Gesundheit in Verbindung bringcn, sind in den vier Zeitungen im Untersu

    chungszeitraum auBerst scltcn. Daten zur Einschulung von Kindem mit Mig

    rationshintergrund, Kursc und Tagungen zu interkulturellen Bildungsthemen,

    Schwierigkeitcn dcr Kinder auslandischer Eltem bei der Eingliederung in das

    79

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    Bildungssystem sowie B

    er

    ichte ber , Ghettoschulen sind die wenigen Schlag

    zeilen des Jahres 2006 ber den nach wie vor eher geringfgigen Anteil dieser

    Gruppe an den spanischen Schulen. Da es sich bei den Immigranten um eine

    vorwiegend erwachsene Bevolkerungsgruppe handelt, hatten die Nachrichten

    vor allem SchulungsmaBnahmen innerhalb des nicht-fonnalen Bildungssystems

    zurn Thema; meist Spanischkurse fiir Immigranten, die von nichtstaatlichen Or

    ganisationen und/oder regionalen oder lokalen Behorden organisiert wurden.

    3.2. Fallstudie 2

    Um das Gewicht dcr formalen Bildung im Prozess der Integration der auslandischen

    evolkerung zu verdeutlichen, haben wir auch diesmal

    auf

    die Mediendatenbank des

    Centro de Estudios y Documentacin sobre el Racismo (Mugak)6 zurckgegriffen.

    Hierfiir untersuchten wir Berichte aus dem Pressespiegel von Mugak vom l . Januar

    2006 bis 31. Dezember 2007 aus den vier Zeitungen El Pas, El Mundo, El Peridico

    de Catalua und La Vanguardia. Anh

    an

    d der thematischen Klassifizierung von Mugak

    erstellten wir fiir

    jede

    Zeitung ein Diagramm der Kategorien zur Verdeutlichung des

    Raums, den die Informationen zuro Thema Bildung - als Ort der Aufnahme, Bezie

    hungspflege und Integration - und Zuwanderung einnehmen. In absoluten Zahlcn be

    laufen sich die Berichte zur Migration in den vier Zeitungen a

    uf

    insgesamt 8.743, was

    fiir den untersuchten Zeitraum von zwei Jahren einem Durchschnitt von 3 Nachricbten

    pro Tag und Zeitung

    ent

    spricht. Infonnationen

    der

    K.ategorie ,Bildung' betragen in

    den vier Zeitungen insgesamt 223, was

    iir

    den untersuchten Zeitraum von zwei Jab

    ren einem Durchschnitt von 1 Nachricht in 3 Tagen pro ZeitWlg entspricht. Prozentual

    betragt der An te il an Bildungsinformationen lediglich 2,6% aller Kategorien.

    3.3. Fallstudie 3

    Obwohl die Migrationsstrome nach Spanien durch eine dauerhafte Aufentbaltsabsicht

    gekennzeichnet sind, entsprach die Politik

    der

    wechselnden spanischen Regierungen

    bis heute der in den 70er Jahren in Europa vorherrschenden Einwanderungspolitik,

    d.h einer Politik, die mehr aufdie Verwaltung als a

    uf

    die

    In

    tegration der Immigranten

    ausgerichtet ist. Genau diese Politik und ihre Auswirkungen auf Bildung und Integ

    ration pragen das Programm der Medien und ihrer Inhalte. Die Presse nimmt in ihre

    Berichte eine sehr begrenzte Anzahl von Nachrichten auf, die Fragen der sozialen,

    rechtlichen, politischen und kulturellen Anerkennung sowic der Koexistenz der Ein

    wanderer behandeln.

    6 h tp://medios.mugak.eu/

    80

  • 7/24/2019 GranadosGarcia de Integracin

    9/28

    Zur Feststellung der ,Anwesenheit/Abwesenheit von Bcrichten dieser Art in

    dcr spanischen Presse haben wir

    emeut

    auf die Datenbank von Mugak zugegriffen,

    um aus den dort vorgegebenen Kategorien ihre Haufigkeit quantitativ zu ennitteln.

    Aus den 30 wichtigsten Kategorien, die Mugak anbietet (s. Zusammenstellung in An

    hang 1 , wahlten wir diejenigen zehn aus, die innerhalb ihrer Themenbereiche ber

    Ereignisse bcrichten, anhand derer sich die Medienrealitat der auslandischen Bevol

    kerungsgruppen entwickelt und in denen die Beziehungs-

    und

    Integrationsraume der

    Einwanderer aufgezeigt werden.

    Untersucht wurdcn die folgendcn Kategorien: (1) Mcinungen zur Regulierung der

    Migration; (2) Verordnungen zur Regulierung der Migration; (3) Regionale

    und

    lokalc

    Initiativen

    zur

    Immigration; Meinungen; (4) Soziale Konflikte im offentlichen Raum;

    (5) Institutionelle MaJ3nahmen; (6) Soziale, politische und okonomische Teilhabe; (7)

    Fremdenfeindlichkeit - Diskriminierung - Rassismus; (8) Bildung; (9) Gesundheit;

    ( 1O Wohnen.

    Der untersuchte Zeitraum liegt zwischen dem l. Januar und dem 31. Dezember

    2008, als Stichprobe di

    en

    en alle Berichte, die in der ersten Woche der ungeraden Mo

    nate veroffentlich wurden, a1so jewei1s

    vom

    crstcn bis siebtcn Tag der Monate Januar,

    Marz, Mai, Juli, September und Novembcr. Die Bcrichte wurden fnf Zeitungen cnt

    nommen: ABC

    l

    Pas

    l

    Mundo l Peridico de Catalunya und

    La

    Vanguardia.

    Tabelle 1

    Anzahl

    der

    veri)ffentlicbten

    Berichte

    Zeitung

    proZeitung

    1124 46

    1129 2 39

    l876

    92

    560

    24

    Aus den Daten in Tabelle 1 lassen sich folgende Schlussfolgerungen ziehen, die unsere

    Argumentationslinie sttzen: (a) Die Summe der Berichte ber die Migration in den

    fnfZeitungen bclauft sich auf5.325 fr das gesamte Jahr 2008 (Januar bis Dezember),

    was durchschnittlich 3 Nachrichten pro Tag und Zeitung entspricht; (b) die 228 Be

    richte der zchn Kategorien, die innerhalb

    dcr

    scchs untcrsuchten Wochen analysicrt

    wurdcn, weisen eine Haufigkeit von 1 Nachricht pro Tag und Zeitung auf ein Drittel

    8

  • 7/24/2019 GranadosGarcia de Integracin

    10/28

    der veroffentlichten Berichte innerhalb der 30 Kategorien); (e) die 22 Berichte der

    Kategorie 8 (Bildung) entsprechen 1 Nachricht in 5 Tagen pro Zeitung bzw. nur einer

    von 1OBerichten

    der

    fnfZeitungen zuro Thema Integration ausHindischer Zuwande

    rer betrifft die K.ategorie ,Bildung ; (d) die beiden Kategorien 9 (Gesundheit) und 1

    (Wohnen), die zusammen mit der Kategorie ,Bildung als signifikante Indikatoren fiir

    die Integration einer Gruppe gelten,

    err

    eichen im Vergleich zur Bildung lediglich ein

    Vierte} der Aufm

    er

    ksam.keit der Presse.

    Als Beispiel fur die Anmerkungen in Absatz

    ,e

    zur Kategorie ,Bildung ziehen

    wir die Politik der

    Junta de ndaluca

    (Autonome Regierung von Andalusien) bei

    der Forderung von Schlem mit Migrationshintergrund heran, um die durchgefiihr

    ten MaBnahmen mit ihrem geringen Presseecho zu kontrastieren. Im Jahr 2001 fhrte

    die Abteilung zur Forderung von Schlem mit Migrationshintergrund der

    Direccin

    General de Participacin y Solidaridad en la Educacin

    (Amt fur Partizipation und

    SolidariHit in der Bildung) Ziele und konkrete MaBnahmen ein, die sich in groben Z

    gen in vier Bereiche zusammenfassen lassen (Consejera de Educacin y Ciencia de la

    Junta de Andaluca 2001): a) Angleichung der Ausbildung auslandischer Kinder an die

    Bedingungen der einheimischen Schl

    er

    (durch Informationen ber Schulverlaufund

    verfgbare Mittel, Sensibilisierungskampagnen, Bereitstellung zusatzlicher Mittel und

    Personal fiir S chuten mit einem hohen Anteil von Schlem mit Migrationshintergrund,

    Zugang zur Schulspeisung, Einsetzung interkultureller Mediatoren etc.); b) Forderung

    der Schulen bei der Entwicklung interkultureller Schulprojekte sowie der Anregung

    von kulturellen Austauschprozessen (z.B. durch interkulturelle Weiterbildungs- und

    SchulungsmaBnahmen fiir Lehrer und die Entwicklung interkultureller Unterrichts

    materialien); e) Ausbau von Sprachfrderprograrrunen fr Spanisch (z.B. durch

    di

    e

    Schaffimg temporarer Klassenzimmer fiir die Sprachfrderung und Vereinbarungen

    mit gemeinntzigen Organisationen zur Untersttzung des Spracherwerbs); und d)

    Sprachfrderung in der Muttersprache, damit die Schler die Kultur ihres Herkunfts

    landes nicht vertieren (durch Fordermittel fr Sprachunterricht in den Muttersprachen

    etc.). BekanntermaBen sind gute politische Absichten zwar eine Sache, die Umsetzung

    jedoch eine andere. Tatsachlich zeigen Untersuchungen, dass zwar Sprachfrderpro

    gramme

    fiir ausHindische Schler und Initiativen zum Spracherwerb von Spanisch als

    Zweitsprache mit hohem Aufwand betrieben, die Untersttzung interkultureller Bil

    dung sowie die Verankerung entsprechender Inhalte in

    der

    Lehrerausbildung dagegen

    auf

    den zweiten Platz verwiesen wurden (Fernndez Surez 2008, Garca Castao u.a.

    2007). Dennoch finden, wie sich in der folgenden Analyse der Presseberichte zum

    Thema

    zeigen wird, weder die politischen Bemhilllgen zur Forderung auslandischer

    Schler noch die Untersuchungen

    zum

    Erfolg dieser Ma13nahmen ein angemessenes

    Presseecho - weder im Hinblick auf die Anzahl entsprechender Berichte noch in Be

    zug

    auf

    den Inhalt der Berichterstattung aus der Perspektive der Integration.

    8

  • 7/24/2019 GranadosGarcia de Integracin

    11/28

    3.4. Fallstudie 4

    Angesichts der vorangegangenen Darlegungcn wird das gcringc

    Ausmaf3

    dcutlich, in

    dem die Presseberichtc das Verhaltnis der ausHindischen Bevolkerung zum formalen

    Bildungssystcm widerspiegeln.

    Um

    bcr eine statistische Erfassung des Phanomens

    hinaus zu ergrnden, worin der Gcgenstand des Informationsinteresses der spanischen

    Presse im Bereich Bildung von Einwandcrcrn licgt, legen wir eine vierte Fallstudic

    vor. Km-pus unserer Analyse sind Presseberichte aus den elektronischen Ausgaben

    von v

    ier

    Tageszeitungen: El Pas (in den Ausgaben ,Nacional , ,Andaluca , ,Cata

    lu a , ,,Pas Valenciano , ,,Pas Vasco und ,Madrid ),El Peridico de Catalua,

    El

    Mundo und La Vanguardia. Der ursprngli

    ch

    gewahlte Untersuchungszeitraum um

    fasste die kompletten Jahre 2005, 2006 und 2007, Untersuchungsgegenstand waren

    die Themen ,Einwanderer' und ,Bildung' in allen joumalistischen Genres und allen

    Zeitungsrubriken mit Ausnahme der Rubrik Sport. Nach Zusammenstellung der Arti

    kel, die unter beiden Kategorien erfasst wurden, wurde die Analyse

    auf

    Berichte der

    jeweils zweiten Jahreshalften, d.h.

    l

    Juni bis 31. Dezember, eingegrenzt. In metho

    discher Hinsicht war die statstische Reprasentativitat, wie bereits angedeutet, zweit

    rangig gegenber den thematischen Kategoricn, die lnterpretationsansatze fr die Art

    der medialen Darstellung von Kindern mit Migrationshintergrund an Schulcn liefern

    konnen: Anzahl, geografische Herkunft bzw. die der Eltem, geografische Verteilung,

    Verteilung nach Art der Einrichtung, Einreise- und Aufenthaltsbestimmungcn, insti

    tutionelle MaBnahmen zur Fordcrung der

    Integration (durch Behorden, Organisation

    von Schulen und Lehrplanen), AuBerungen und Meinungen ber ihre Anwesenheit

    an den Schulen, Aktionen bzw. Demonstrationen der Untersttzung oder Ablehnung

    ihrer Gegenwart cte. Und nicht nur der Schler, sondern ebenso der Familien, des

    schulischen Umfelds, der Beziehungen in Nachbarschaft, Gemeinde, Vierte} oder

    Wolmort.

    SchlieBlich konzentrierten wir uns iir

    den

    vorliegenden Artkel auf cines der ge

    brauchlichstenjournalistischen Stilmittel, aufdie Schlagzeile des Nachrichtenbeitrags

    in ihren verschiedenen Varianten: Dachzeile-Titel Titel Titel-Untertitel Dachzeile

    Titel-Untertitel Dachzeile-Titel-Untertitel-Vorspann Titel-Vorspann. Fr diese Vor

    gehensweise entschieden

    wir

    uns aus drei Grnden: (1), weil die Schlagzeilen

    in

    der

    Regel thcmatisch sind, d.h. sie geben die Oberbegriffe

    fiir die im Text behandelten

    Themen an; (2) hat die Schlagzeile

    die

    primare Funktion, die im Nachrichtentext

    dargestellte Ereigniskerte so zusammenzufassen, dass der Leser im Prinzip nicht den

    gesamten Text lesen muss, um den Inhalt

    zu

    erfassen; (3) bieten Lexik, Syntax, Stil,

    Rhetorik und Semantik der Schlagzeilen zusammen mit dem System symbolischer

    und kulturellcr Verweise, auf die das Thema des Nachrichtenbeitrags Bezug nimmt,

    hochst aufschlussreiche Elemente zur Analyse, um die Jntentionalitat der Einflussnah

    me auf die Wahrnehmung des Lesers

    zu

    erfassen.

    Unserc Auswahl an insgesamt 134 Ber

    ic

    hten wird in Tabelle 2 nach Zeitungen

    aufgeschlsselt:

    83

  • 7/24/2019 GranadosGarcia de Integracin

    12/28

    Tabelle 1

    El Pas (Nacional)

    6

    El

    Pas (Andaluca)

    19

    El Pas (Catalua)

    8

    El Pas (Pas Valenciano) 4

    El Pas (Madrid)

    2

    El Pas (Pas Vasco)

    Aus der Analyse der Schlagzeilen der 134 Berichte Hisst sich mit hoher Wahrschein-

    lichkeit

    auf

    die groben Zge schlieBen, die die Medien bei der Berichterstattung ber

    in

    Spanien lehende Einwanderer in ihrem Prozess der Eingliederung und Ausbildung,

    sowohl innerhalb der obligatorischen als auch der freiwilligen Bereiche des Bildungs-

    systems, entwerfen. Inhalt wie auch Stil, Wortschatz, Rbetorik und Stilistik solcher

    Berichte ben einen enormen Einfluss auf das Verstiindnis des Integrationsmodells

    aus, das sich in Spanien aus dem Bildungssystem heraus entwickelt.

    3.5. Pressedarstellung von Schlern mit Migrationshintergrund als Problem

    Der erste auffllige Aspekt, der allen Bemhungen zur Anerkennung der Immigranten

    diametral entgegensteht, ist die H ufigkei

    t

    mit der auslandisc

    he

    Schler mit Problem-

    begriffen belegtwerden, wahlweise durch expliziteAusdriicke oderdurch Wendungen,

    die Vorsicht, Misstrauen, Argwohn, Wamung etc. implizieren. Das folgende Beispiel

    stammt aus einer Qualitatszeitung, die fr ene seriase lnfonnationsvermittlung und

    eine besonders strenge Ethik im Umgang mit der lmrnig

    rat

    ion bekannt ist:

    84

    [TitularNoticia]

    Explosin del alumnado inmigrante

    [Primer prrafo/Cuerpo noticia) Catalua vive una de las oleadas migratorias ms importantes en

    los ltimos afios, fenmeno que las escuelas han notado sobremanera. .. ) [El

    Pa

    s (Catalua):

    17/06/2005]

    [Titel Nachricht] Explosionsartiger Anstieg ausliindischer Schler

    [Erster Absatz NachrichtenkiJrper

    Katalonien crlebt

    einc

    der groBten Migrationsftuten der

    letz-

    ten Jahre, cin Phanomen, das vor allern die Schulen zu spren bekornmen haben. (... )

  • 7/24/2019 GranadosGarcia de Integracin

    13/28

    Dcr Begriff

    ,Explosion

    in

    der

    berschrift

    der

    Nachricht fhrt den Leser dazu, den

    gcstiegenen Anteil auslandischer Schler als unkontrollierbares und unerwartetcs

    Phanomen

    zu

    bewerten, dessen Folgen nicht absehbar sind. Seine Wirksamkeit in dcr

    Definition des beschriebenen Ereignisses wird zusatzlich durch die Verwendung rhe-

    torischer Stilmittel

    zu

    Beginn des Nachrichtenkorpers verstarkt, die gleichennaf3en

    auf eine undefinierte und unbestimmte wie auch bedrohliche

    und

    unvorhersehbare

    Menge

    (,oleada''.

    ,Flut')

    und

    darber hinaus

    auf

    den Ursprung der Migration (Mcer/

    Boot/Afrika) verweisen.

    Nicht weniger ,,problematisch klingt die Schlagzeile des folgenden Beispiels,

    die einen Begriff enthalt, der ,Konflikt' und ,Konfrontation' innerhalb einer sozialen

    Einrichtung suggericrt, deren ldentiti:itsmerkmale, ,katalanische Dorfschulen , kon-

    kret genannt

    und

    legitimicrt werden, im Gegensatz zu einem

    so

    vagen und dennoch

    bedrohlichen Phanomen wie der ,Immigration .

    {Trtular Noticiaj La

    escuela

    rural

    catalana

    reclama ms personal

    para

    hacer frente a

    la

    inmigracin

    [Primer prrafo Cuerpo noticia] La

    escuela rural catalana necesita ms recursos humanos para

    afrontar la diversidad cultural, una realidad que se ha incorporado desde hace poco tiempo a la

    ya de por s especfica de la escuela rural. (... )

    [La Vanguardia: 02/07/2005]

    {Tzte Nachricht}

    Die katalanischen Dorfschulen fordern

    mehr

    Personal zur Bewaltigung

    der Immigration

    [Erster Absatz Nachrichtenkorper]

    Die katalanischen Dorfschulen benotigen mehr Personal,

    um

    die kulturelle Viclfalt zu bewaltigen, eine Situation, die innerhalb kurzer Zeit zur ohnehin spczi-

    cllen Lage der katalanischen Dorfschulen hinzugekommcn ist. (

    ...

    )

    Die Intention des Autors scheint nicht den geringsten Verglech zwischen etwas so Ei-

    gentmlichem und tief im katalanischen Wesen Verwurzelten wie den katalanischen

    Dorfschulen und etwas

    so

    Fremdem und Entwurzeltem wie dcr lmmigration zuzulas-

    sen. Obwohl

    im

    ersten Absatz des Nachrichtenkorpers nach

    dem

    Titel die Begriffe

    der Konfrontation abgemildert werden, betont das Verb ,afrontar (,bewaltgen') cr-

    neut die

    ,Gefahr ,

    die die Immigration darstellt.

    Mit

    keiner Silbe werden die Kinder,

    Jungen und Madchen mit Gesichtern und Namen erwahnt, die die Schulen bcsuchen.

    Die Immigration wiederum wird lediglich mit einem unscharfen, mehrdeutigen

    lUld

    problembehafteten Bild belegt, das bestenfalls

    mit

    Armut und Bootsflchtlingen ver-

    hunden wird, schlimmstenfalls jedoch durch Assoziation mit Kriminalitat, religiosem

    Fundamentalismus oder Terrorismus verscharft wird.

    Eine dritte Art von Berichten, die zu einer Problemwahrnehmung fhrt, sind die-

    jenigen, die die Prasenz

    von

    Immigrantcn wiederholt mit

    der

    berlastung der schuli-

    schen Infrastrukturen in Verbindung bringen:

    8

  • 7/24/2019 GranadosGarcia de Integracin

    14/28

    {Titular/Noticia]

    21.000 alumnos comenzarn el

    curso

    en

    barracones

    [ltimo prrafo/Cuerpo noticia] Reagrupacin de inmigrantes. Claro que este curso empieza

    con una incertidumbre clave. Nadie sabe exactamente cuntos nios inmigrantes llegarn en ene

    ro a l

    as

    escue

    la

    s catalanas por reagrupacin familiar, consecuencia del ltimo proceso de regulari

    zacin. Ni cmo esto afectar a la demanda de aulas. Durante

    el

    curso 2004-2005, se matricularon

    en las escuelas catalanas 38.000 nuevos estudiantes, 22.000 de ellos de origen forneo.

    [El Peridico de Catalua: 06/09/2005]

    {Titel/Nachrichtj 21.000

    Schler

    beginnen das Schuljahr

    in

    Baracken

    {Letzter A bsatz NachrichtenkiJrper Nachzug ausliindischer F amilienangehoriger.

    N atrlich be

    ginnt dieses Schuljahr mit einer groBen Ungewissheit. Niemand

    weil

    genau, wie viele Immig

    rantenk.inder im Januar an katalanischen Schulen durch Familiennachzug infolge des jngsten

    Legalisierungsprozesses eintreffen werden. Ebenso wenig ist abschbar, wie sich des

    auf

    den

    Bedarfan Klassenraumen auswirken wird. Im Schuljahr 2004/2005 wurdcn an den katalanischen

    Schulen 38.000 neue Schler cngcschult, davon 22.000 auslandischer Herkunft.

    Die Nachrichtenschlagzeile enthalt keinen Hinweis darauf, dass die Ursache fiir die

    Notunterbringung von 21.000 Schlem in der Prasenz ausHindischer Schler liegt. Der

    Leser solcher Berichte ist jedoch bereits daraufkonditioniert, Negativmeldungen ber

    UnzuHinglichkeiten der Infrastruktur oder organisatorische Defizite zu Beginn jedes

    Schuljahres auf der Grundlage von Kategorien und Erklarungsmodellen zu nterpre

    tieren, die si eh

    jah

    rlich wiederholen. Daher muss

    er

    lediglicb den Text berfliegen, um

    im letzten Absatz die Erklarung

    fiir

    dieses Problem zu finden, namlich den Nacbzug

    ausUindischer Familienangehoriger

    und

    den Anteil ausUindischer Kinder von 22.000

    der insgesamt 38.000 Schler.

    En weiteres Beispiel aus einer anderen katalanischen Zeitung weist dieselbe Pra

    gung auf:

    {Titulo/Noticia]

    La escuela y es multicultural

    [Subttulo] a presencia

    de

    133.000 alumnos inmigrantes agrava los dficits escolares

    [La Vanguardia:

    09/09/2007]

    [Titel/Nachricht]

    Die Schule ist schon multikultureU

    {Untertitelj Der Antei/ von 133.000 auslandischen Schlem verschiirfl die schulischen Defizite

    Der Problemcharakter wird mit neuem Elan reproduziert, wenn die Presseschlag

    zeilen

    in

    der Statistik eine treue Verbndete und willige Gehilfin finden. Unter dem

    Deckmantel der Objektivitat und im Schutz von Daten aus legitimen und legitimierten

    Quellen werden wiederholt und bedenkenlos statistischc Angaben zitiert. Ebenso wie

    das Phanomcn der Migration in seiner Gesamtheit als Massenphanomen und darnit als

    problematisch fur die spanische Gesellschaft dargestellt wird, nehmen Hinwcisc

    auf

    86

  • 7/24/2019 GranadosGarcia de Integracin

    15/28

    die Prasenz auslandischer

    Schler an

    den

    Schulen

    dasselbe praventive

    Schema

    an,

    indem sie die sozialen, politischen, arbeitsbezogencn oder

    kulturellen

    Probleme

    aus

    andcren Bereichen dcr Gesellschaft durch die Angabe von Statistiken und Kennzah

    len imitieren.

    Der

    standige Gebrauch

    von

    Begriffen wie ,,Immigranten

    oder

    Aus

    lander

    zur

    Beschreibung einer

    vorwiegend

    minderjahrigen Bevolkerungsgruppe,

    die

    zudem

    mehrheitlich in Spanien geboren wurde,

    sagt vie

    l

    ber

    die

    Betonung

    aus,

    mit

    der der

    Rechtsstatus ihrer

    Eltem-

    und

    damit wiederum

    der

    Kinder

    -

    mit

    den

    sozialen

    Kontexten der Eingliederung, Beziehungsaufnahme und Integration verknpft wird

    von denen dcr schulische Bereich einer dcr offensichtlichsten ist.

    [Titulo] Andaluca acoge a

    un 250 o

    ms de alumnos extranjeros

    que

    en 2000

    [ l

    Pas-Andaluca: 17/01/2005]

    [Tite ] Andalusien schult 250o o mehr ausUindische Schler ein als

    im

    Jahr

    2000

    Beachtlich

    an der

    folgenden

    Nachricht

    ist

    der

    Ton, mit

    dem in der

    Dachzeile

    der

    Inhalt

    angckndigt wird:

    Die Bildung steht vor einer

    Herausforderung, die

    ber den

    Plural

    hinausgeht, in

    dem

    ihre Probleme prasentiert werden, die j edoch aus nichts anderem

    besteht als der Prasenz ,ausHindischer Schler, die zu Tausenden berraschend an

    kommen, d.h. ohne

    Vmwamung

    ,

    unerwartet

    und, natrlich, als Eindringlinge,

    gegen

    die das Bildungswesen allenfalls

    seine

    hochsten Diplomatieknste auffahren

    kann

    , da

    es

    sieh ja

    um

    eine

    Herausforderu

    ng handelt:

    [Antettulo] LOS RETOS DE

    LA

    EDUCACIN

    [Titulo} Cinco mil alumnos

    por

    sorpresa

    [Subtitulo} El 80% de los estudiantes que

    se

    matriculan a

    mit d

    de curso son inmigrantes

    [ a Vanguardia: 13/06/2006]

    [Dachzeile} HERAUSFORDERUNGEN FR DIE BILDUNG

    [Ttel}

    5.000 berraschend eingetroffene Schler

    [Untertitel} 80% der Schler, die in der Mitte des Schuljahres eingeschult werden,

    sind

    lmmi

    granten

    Im brigen zeigt die Nachricht eines der bestimmenden Merkmale der Migration,

    namlich

    die

    Mobilitiit - die der

    Familicn

    der Schulkinder - ftir die das Schulsystem

    mit

    seinen Organisationsstrukturen,

    Lehrcm

    und LehrpUinen nicht gerstct ist.

    Ein

    Mangel an

    Voraussicht

    anhand der mchr

    oder

    minder bewussten

    -

    in jedem

    Fall

    un

    haltbaren -

    Annahme

    dass

    es

    sieh

    bei der Migration um

    ein vorbergehendes

    Phano

    men

    handclt, das die

    bestehenden

    Strukturen

    unseres

    Schulsystems

    nicht

    verandcrn

    darf. Das Ergebnis 1st, dass eine konjunkturcllc Vcranderung durch den unkontrollier-

    87

  • 7/24/2019 GranadosGarcia de Integracin

    16/28

    ten Zustrom unezwartet

    er

    Schler zu einem strukturellen Problem des Aufuahmesys

    tems wird, weil dieses System die Lebenswirklichkeit der a

    usHindischen Einwande

    rer nicht bercksichtigt. Durch ihre Verkennung wird diese Lebenswirklichkeit dann

    regelma.Big zum Problem, wenn sie in Erscheinung tritt und

    i r

    verfassungsmafiiges

    Recht

    auf

    Anerkennung geltend macht.

    Einer ahnlichen diskursiven Linie folgt auch der nachste Bericht, der wie der vor

    herige in der Tageszeitung

    La Vanguardia

    aus Barcelona erschienen ist:

    [Antettulo]

    LA

    VUELTAALCOLE

    [Titulo]

    La nueva Catalunya inicia el curso

    [Subtitulo} Uno de cada ocho

    al

    umnos

    de

    los colegios e institutos catalanes es extranjero

    [Entradil a] El alumnado de origen extranjero se ha

    mu

    ltiplicado por cinco en seis afias y suma

    ms de 12

    0.000 nios, c

    omo

    reflejo del aumento de la creciente inmigr

    ac

    in.

    [La Vanguardia:

    71 912 61

    [ achzei e] ZURCK IN DER SCHULE

    [Tite ]

    Schulbeginn

    im

    neuen Katalonien

    [Untertitelj Jeder achte Schler an

    de

    n katalanischen Schulen ist Ausliinder

    [Vor

    spann]

    Der Anteil von Schlern auslandischer Herkun

    ft

    ist

    in

    sechs Ja

    hr

    cn

    auf

    das Fnffacbe

    gesticgen und betragt nun rnehr als 120.000 Knder,

    ei

    ne Folge des zunchrnendcn Ansti

    eg

    s der

    Inunigraton.

    Obwohl der Begriff ,auslandisch zur (identifizierenden) Bezeichnung der nicht-spa

    nischen Schler juristisch korrekt sein mag - jedenfalls solange der Junge oder das

    Madchen tatsach

    lich

    dieser Egenschaft entspricht, ein Aspekt, bei dem der Journalist

    sich mit der Verwendung des Ausdrucks , Schler auslandischer Herkunft vorsichtig

    am Rand der zu ezwartenden Korrektheit bewegt

    - ,

    und auch wenn von Kindem die

    Rede ist, ist dennoch eine deutliche Absicht

    zur

    Markierung und Hervorhebung durch

    Begriffe vorhanden, die berraschende Proportionen zeichnen: wegen der Schwierig

    keit, sie auf verstandliche Weise fr den Durchschnittsbrger zu bersetzen;

    ,jeder

    achte Schler - sind das viele

    oder

    wenige? In Bezug worauf? Alannierende Zahlen

    spiele ( ... . . ist in sechs Jahren a

    uf

    das Fnffache gestiegen .. .

    sowie

    eine Redundanz

    ( oder ein Pleonasmus?), die den Effekt der Multiplikation verstarkt

    ( , ..

    zunelunenden

    Anstiegs der Immigration ) sind weitere Beispiel

    e.

    Zusammenfassend lasst sich feststellen, dass in den bcrschriften d

    es

    Nacbrich

    tengenres, das innerhalb d

    er

    fi.ir

    diesen Abschnitt gesammelten Berichte absolut ber

    wiegt, nicht die bestehenden Schulstrukturen problematisiert werden. Sie scheitem

    88

  • 7/24/2019 GranadosGarcia de Integracin

    17/28

    an der Tatsache, dass der Zugang dcr auslandischen Bevolkerung zu jedwedem of-

    fentlichen Dienst wcscntlichc Vcrandcrungcn in seiner Organisation mit sich bringt.

    Solche Verandcrungen sind haufig cinc Quellc von Kon:flikten und Spannungen, die

    ausschlieBiich der Ankunft von Auslandem zugeschrieben werden, wahrend sie in

    Wirklichkeit jedoch das Resultat von Mangeln sind, die bereits vor dieser Ankunft

    vorliegen und die sie lediglich

    zu

    Tage frdert. Eine Erklarung dafiir, dass die Ein-

    schulung von Kindem mit Migrationshintergrund so

    grol e

    Probleme darstellt, liefem

    zum Beispiel Schulnetzwerke, die aus soziookonomischen Grnden strikt segregiert

    sind, sowie schlecht ausgestattete Schulen, die nicht ber die erforderlichen Mittel

    verfgen, um erfolgreich den Anforderungen der verschiedenen Formen der Diversi-

    tat in Gestalt von Auslandem, aber auch anderen) zu begegnen

    Wegen der bereinstimmung mit den Ausfiihrungen in diesem Kapitel stellen wir

    zur wciteren Veranschaulichung des Themas eine vollstandige Meldung aus der anda-

    lusischen Ausgabe von

    l

    Pas vor:

    [Antettulo]

    SUSPENSO

    [Ttulo]lnmigracin

    [Cuerpo/Noticia]

    Un

    estudio desarrollado por investigadores de Universidad de Granada revela

    que ni la escuela, ni el profesorado, ni los currculos acadmicos terminan de estar preparados

    para afrontar el fenmeno de la inmigracin,

    debido

    a la persistencia

    de

    conductas segregacio-

    nistas, as como de prejuicios y estereotipos que fomentan incomunicacin e incomprensin y

    generan discriminacin.

    [El Pas Andaluca:

    20/12/2005]

    [Dachzei/e]

    SPANNUNG

    [Titcl] Immigration

    [Nachrichtenkorper] Laut einer Studie von Forschern der Universitiit Granada sind wcder die

    Schulen ooch die Lehrer lUld Lehrplane wirklich darauf vorbereitet,

    das

    Phanomen der Einwan-

    derung

    zu

    bewaltigeo. ies liege an

    immer noch

    ausgrenzenden Verhaltensmustem

    sowie

    an

    Vorurteilcn und Stereotypen,

    die

    durch Kommunikationsmangel uod Verstaodnislosigkeit

    zur

    Diskriminierung fuhrcn.

    Angesichts dieser Realitaten bleibt jede lntegrationspolitik eben

    bloB

    dies, namlich

    Politik.

    Die Problcmatik der Prasenz der Kinder mit Migrationshintergrund an den Schu-

    len erhalt einc neue Dimension, wenn diese Priisenz aus der Perspektive des schuli-

    schen Misserfolgs, den sie angeblich verursacht, evaluiert wird. Eine Variante dieser

    Dimension ist die Beeintrlichtigung des gesamten Systems:

    [Ttulo] Tras las causas del fracaso escolar

    [Subttulo] La media de xito acadmico desciende con la llegada masiva de inmigrantes

    [La Vanguardia:

    15/11/2005

    [Tite/]

    Der Hintergrund des Schulversagens

    [Unterzeile] Die durchschnittliche schulische Leistung sinkt unter dem massiven Zustrom von

    Einwanderern

    9

  • 7/24/2019 GranadosGarcia de Integracin

    18/28

    Eine andere Variante ist die Stigmatisierung von Schulen mit hohem AusHinderanteil

    als Schulen, die zum Scheitem ihrer Schler verurteilt sind.

    [Antetitulo} EL RETO

    DE

    LA INMIGRACIN 1 Las consecuencias en el sistema educativo

    [Titulo) Cuando en las clases no queda ningn alumno espaol

    [Subtitulo] En las aulas de algunos centros

    pbli

    cos todos

    los

    estudiantes son

    ex

    tranjeros

    [El Mundo: 08/ 10/2007]

    [Dachzeile] DIE HERAUSFO

    RDER

    UNG DER IMMI

    GRA

    TJON

    Die

    Folgen.fiir das Bildungs-

    wesen

    [Tite/} Wenn es in der Klasse kein einziges spanisches ] jnd mehr gibt

    [Untertitel] In

    den Klas

    senzimmern

    mancher

    offentlich

    er

    Sc

    hul

    en

    sind

    al/e Schii/er Ausliinder

    Eine Folge dieser Stigmatisierung ist die Konzentration au

    sHi

    ndischer Schler anden

    offentlichen Schulen und in der Folge die Flucht spanischstammiger Schler an

    Pri-

    vatschulen centros privados concertados, prvate Schulen mit offentlicher Finanzic-

    rung):

    [Ttulo}

    Desbandada en

    la

    escuela pblica

    [S

    ubttulo} Los centros de la Comunidad han perdido 20 000 alumnos en favor de la privada y la

    concertada en una legislatura

    [El Pafs-Madrid: 25/06/2007]

    [Tite/} Fluchtwclle aus den ijffentlichen Schulen

    {U

    nterti

    tel} Die offe

    ntlichen

    Schulen in Madrid hab

    en

    innerhalb

    einer

    Legislaturperiode

    20 000

    Schler zugunst en

    der privaten Schulen

    ver/oren

    So zeigen die angefhrten Beispiele, wie die Presse eine Realitat widerspiegelt, die

    sich allmahlich in der offentlichen Meinung u r h und zwar wird dem traditio-

    nellen Unterschied zwischen den offentlichen und den privaten (staatlich geforderten)

    Schulen in Spanien (die sich durch die Vorstellung des ,Zentrums und durch ihre

    traditionelle Klientel unterscheiden) ein weiterer Unterschied hinzugefgt, der die

    offentlichen Schulen nach und nach in Ghettos verwandelt, wo diejenigen Zuftucht

    suchen, die von den privaten Schulen abgelehnt werden . Daher nehmen Nachrichten

    zu diesem Aspekt zu:

    90

    [Ttulo]

    E173o/e de los alumnos inmigrantes va a un centro pblico

    [La Vanguardia:

    23

    / 11 2006]

    [Tite

    } 73 o

    der

    Schler mit Migrationshintergund besuchen eine Offentliche Schule

    [Antetftulo} A FONDO LA SEGREGACION ESCOLAR

    [Ttulo] El reto de frenar la proliferacin de escuelas gueto

    [El Mundo:

    10/06/2007]

    [Dachzeile}

    HINTERGRUND

    1

    DIE

    SCHULISCHE SEGR.EGATION

    [Titel) Die Herausforderung der Eindammung von Ghettoschulen

  • 7/24/2019 GranadosGarcia de Integracin

    19/28

    Angesichts der Lage ist die Verwaltung dabei, Mai3nahmen zur ausgewogeneren

    Ver-

    teilung dcr Schler mit Migrationshintergrund zwischen den beiden Schulsystemen

    zu crgreifen, wie etwa die Gewahrung von Fioanzhi

    lf

    en

    fi.ir

    die konzertierten Schulen

    je eingeschultem auslandischem Schler oder erhhten Kontrollmal3nahmen zur Um

    setzung der gesetzlichen Bestimmungen wie z.B. der bedingungslosen Aufnahme von

    Schlem, kostenlosem Schulbesuch und der Unabhangigkeit der Schler von dem

    jewe

    iligen Schulleitbild.

    [Ttulo] El Govern dar ayudas para escolarizar extranjeros

    [El Mundo:

    29/06/2006]

    [Tite/]

    Katalanische Regierung

    gewahrt

    Finanzhilfen

    zur

    Einschulung

    vo

    n Auslindern

    [Ttulo} Maragall

    propone concertar ms colegios si acogen inmigrantes

    [Subttulo}

    El

    conse

    ll

    er

    de Educaci pide centros

    priv

    ados

    en

    barrios con extranjeros. Las

    polticas

    para

    reequilibrar la situacin no dan ms de s, asegura.

    [ l

    Peridico de Catalua:

    19/10/2007)

    [Tite/} Maragall

    schUigt die offentliche Finanzierung von

    privaten

    Schulen vor, die Immi

    granten aufnehmen

    [Untertitel) Der katalanische Bildungsminister fordert die Schaffung von Privatschulen in Stadt

    vierteln mit Auslandem. Die politischen Moglichkeiten, um die Lage wieder ausgeglichcn zu

    gesta1ten, seicn noch nicht ausgereizt , versichert er.

    3.6. Positive Pressedarstellung von Schlern mit Migrationshintergrund

    Im Gegensatz zu der problematischen und problematisierenden Perspektive, die bis

    her dargestellt wurde und die nach Anzahl der Berichte

    W1d

    Art der Darstellung der

    Ausbildung von Schl

    em

    mit Migrationshintergrund berwiegt, gibt es ebenfalls

    Berichte, Standpunkte und Perspektiven, die die lmmigration positiv im Sinne einer

    Bereicherung der spanischen Gesellschaft behandcln:

    [Ttulo] Los escolares ms pequeos y los inmigrantes nutren el aumento del alumnado

    [La Vanguardia:

    12/09/2006]

    [Titelj

    ABC-Schtzen

    und Immigranten starken

    den Anstieg der Schlerzahlen

    [ Antettulo]

    Educacin. De los 1.102.257 alumnos que comenzarn las clases la prxima semana

    el 11% son extranjeros. Uno de cada cinco colegios ser bilinge

    [Ttulo} Los inmigrantes sostienen las aulas

    [ l Mundo:

    07/09/2007]

    [Dachzeilej

    Bildung. Von den 1. 02.257 Schlem , die nachste Woche das Schuljahr beginnen,

    sind 1

    1

    Auslander. Jede finfte Schule ist bilingual

    9

  • 7/24/2019 GranadosGarcia de Integracin

    20/28

    [Tite\] Die Inunigranten erhalten die Schulklassen

    [Titulo] La mitad de

    los

    inmigrantes que tienen entre

    6

    25 aiios contina estudiando

    [La

    Vanguardia:

    071

    07

    12006]

    [Tite ]

    Die Hi.lfte der lmmigranten zwischen 6 und 25

    Jahren

    lernt weiter

    [Ttulo]

    El repunte de la natalidad llega a

    primaria

    [Subtitulo] El alumnado aumenta por quinto ao consecutivo, habr 21.000 nuevos profesores

    [ l

    Pas: 11109/2006]

    [Titel] Die geburtenstarken Jahrglnge kommen an die Grundschule

    [Untertitel] Die Scblerzahlen sind im fnften Jahr in Folge gestiegen, 21.000 neue Lehrer wer-

    den eingestellt

    Trotz der Begeisterung, die Schlagzeilen dieser Art bei Gutmenschen auslosen mogen,

    die der Ansicht sind, dass sich durch die Feststellung der demografischen Bedeutung

    der

    Immigration die Geburtenrate

    steigem Hisst-

    die unabhangig davon

    in

    einem Land

    mit fortschreitender beralterung nach wie vor kritisch ist - und dass dadurch die

    Gleichheit aller Menschen anerkannt

    wird

    ,

    ba

    siert dieser Aspekt dennoch

    auffalschen

    Pramissen, die sich im Wesentlichen auf drei Saulen sttzen: 1) Die spanischen Ge-

    sellschaft hat sich innerhalb krzester Zeit in eine multikulturelle Gesellschaft ver-

    wandelt es wird angenommen, dass ni e zuvor unterschiedliche Bevolkerungsgruppen

    und Kulturen auf spanischem Territorium koexistiert haben); 2) sind es die Kulturen

    der

    nach Spanien eingewanderten auslandischen Bevolkerungsgruppen, die den Wan-

    del ausgelst haben; 3) liegt alledem die Vorstellung zugrunde, dass die ausHindi-

    schen Zuwanderer eine andere Kultur als die der Spanier besitzen und auch pflegen,

    die ebenso wie ihre Trager zweifelsfrei erkannt, identifiziert und benannt werden kann.

    Diese falschen Pramissen werten die Bedeutung der Integration auf der Grundlage

    eines Gutmenschentums ab, das die Immigration lediglich aus instrumentellen Ge-

    sichtspunkten positiv sieht. Vorrangig ist dabei die Vorstellung, dass die Prasenz

    der

    ausHndischen Bevolkerung prinzipiell deshalb positiv ist, weil sie demografische u.a.

    Missstande der spanischen Gesellschaft ausgleicht; praktisch keine Erwahnung finden

    dagegen der Beitrag und die potenzielle Dynamik der Integration nicht Assimilation),

    die sich daraus fr die gesamte Gesellschaft

    und

    besonders fr das Bildungswesen

    ableiten lassen.

    4

    Fazit

    In Spanien zeichnet sich derzeit eine neue Dimension

    der

    Divcrsitat ab, die immer

    sichtbarer

    und

    medienprasenter wird: Sie manifestiert sich in den Bedingungen

    der

    Aufnahme, Unterbringung und Integration der Zuwanderer aus dem Ausland sowie

    in der

    darauf

    ausgerichteten Politik in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Arbeit und

    92

  • 7/24/2019 GranadosGarcia de Integracin

    21/28

    Wohnen. Bei dieser Dimension handclt es um die Organisation der Diversitiit der Ein

    wanderer - einer Diversitiit, die direkt proportional zu jeder einzelnen einreisenden

    Bevolkerungsgruppe mit ihren Traditionen, ihrcr Rcligion, ihrer Sprache und ihren

    Regeln des Zusammenlebens ist. Die Herausforderung fr die spanische Gesellschaft

    besteht nun darin, Mechanismen des Zusammenlebens und der Unterbringung zu

    schaffen, die dieser Diversitiit gerecht werden - und zwar Mechansmen, die ver

    hindem, dass die Diversi

    ti:i t

    zur ungleichen Vcrteilung von Rechten und Pflichten der

    Brger, unabhangig von ethnischer oder geografischer Herk:unft, fhrt.

    Die spanische Gesellschaft und insbesondere die Medien stehen dabei vor eincr

    vielschichtigen Herausforderung: Entweder die Schicksale derer, die

    ihr

    Leben beim

    Versuch nach Spanien einzuwandem verlieren,

    zur

    Zerstreuung zu benutzen und die

    pro

    blematischen Aspekte der Immigration zu bctonen - Invasion unseres Landes,

    Angst und Kriminalitiit (Banden, Drogenhande

    l

    Prostitution, Marginalisierung),

    Konkurrenz

    auf dem Arbeitsmarkt, Konflikte im Zusammenleben, berlastung und

    Zusammenbruch offentlicher Dienste wie Gesundheits- oder Bildungswesen, ber

    nahme offentlicher Raume wic StraBen,

    PHi

    tze, Stadtviertel etc. - , oder urngekehrt

    die Vorteile der Einwanderung aus demografischer, okonomischer und kultureller

    Sicht zu prasentieren und anzuerkennen, dass wir eine multikulturelle Gesellschaft

    sind und schon immer waren, und die Prasenz von Einwanderem nichts weiter als

    eine Verstarkung der Diversitat darstellt.

    Bis vor kurzem war die Prasenz ausUindischer Kinder mit Migrationshintergrund

    - als Vertreter ciner durch Assimilation einfach zu handhabenden Diversitat - so un

    problematisch, dass die Gelegenheiten, in den Medien Schlagzelen zu machen, bis

    lang sehr begrenzt waren. Obwohl es sich immer noch

    um

    einen verhaltnis

    maf3ig

    geringen Anteil an Berichten handelt, nimmt ihre Zahl derzeit jedoch linear zu. Es

    scheint daher angebracht, diesen Anstieg, vielmehr jedoch das mediale Echo an sich

    sowie dessen Auswirkungen

    auf

    die offentliche Meinung zu untersuchen.

    Da sich die spanische Einwanderungspolitik gezwungenermaBen und innerhalb

    relativ kurzer Zeit andem musste, und zwar von ciner strikten Kontrolle und Ein

    dammung der Migrationsstrme hin zu Ansatzen zurAufuahme und Integration die

    ser Strome, sollte die Presse die Anderung dieser Ansatze wiedergeben. Die Schule

    und der Verfassungsauftrag zur Schulbildung von Jungen und Madchen aus anderen

    Landem und Kulturen zu den gJeichen Bedingungen we jene mit Eltern spanischer

    Staatsangehrigkeit ist zweifellos ein privilegierter Raum, in dem sich die Fortschrit

    te der besagten Aufnahme- und Integratonspolitik beobachten und bewerten lassen.

    Folgenden Forschungsbedarfmochten wir mit der vorliegenden Arbeit festhalten:

    Analyse des Mediendiskurses in der spanischen Presse

    im

    Hinblick a

    uf

    den proble

    matischen oder unproblematischen Charakter, mit dem in Zeitungsberichten die Ein

    glicderung - Ankunft, Aufnahme, Betreuung - von Kindern und Jugendlichen

    in

    das

    Bildungswesen behandelt wird, deren Eltem AusHinder sind oder waren, die sich aus

    wirtschaftlichen Grnden in Spanien niedergelassen haben.

    Anstelle eigentlicher Schlussfolgerungen mochten wir an dieser Stelle folgcnde

    berlegungen prasentieren, die fr uns einen wichtigen Beitrag zu den Theorien zur

    93

  • 7/24/2019 GranadosGarcia de Integracin

    22/28

    schulischen Integration und ihres Echos in den Medien darstellen: (a) Auch wenn die

    Anwesenheit von Schlern mit Migrationshintergrund n den Schulen bisher keine

    gravierenden Probleme verursacht hat (nicht einmal in den Fallen, in denen es Kon

    flikte ber das Tragen von Kopftchem gab), kann sie dennoch bereits vorhandene

    Schulprobleme

    verscharft haben, was aber nicht in den Kategorien der Schlagzeilen

    vorzukommen scheint, weil di es entweder nicht wahrgenommen wird oder weil ein In

    teresse an der Perpetuierung einer konflikt- und problemgeladenen Stirnmung besteht;

    (b) ist es notig, dass si eh sowohl AusHinder (Einwanderer) als auch ihre Gemeinschaf

    ten wie Schulen, aber auch Gemeinderate, Nachbarschafts- und Eltemvereinigungen

    etc., in gemeinsamen Projekten engagieren, aus denen wechselseitige Beziehungen

    auf der Basis grundlegender Gleichheit entstehen, dass sie daraus kreative kulturelle

    Synthesen,

    Dritt-Kulturen,

    schaffen und dass sie Strategien gegenseitiger Anpassung

    und Umstellung formulieren und dartiber hinaus auch die lokalen, regionalen und na

    tionalen Medien mit einbeziehen, damit sie nicht fortwahrend die Realitat an ihre Ds

    kurse anpassen.

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    Frank Baasner Hrsg.)

    Migration und lntegration

    in

    uropa

    )

    Nomos

  • 7/24/2019 GranadosGarcia de Integracin

    26/28

    layout: Silvia Wientzek

    Waltraut Kruse

    Die Deutsche Nationalbibl iothek verzeichnet diese Publikation in

    der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische

    Daten sind im Internet ber

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    1

    Auflage 2010

    Nomos Verlagsgesellschaft Baden-Baden

    2010

    Printed in Germany. Alfe Rechte

    auch die des Nachdrucks von Auszgen der fotomechanischen Wiedergabe und der

    bersetzung vorbehalt

    . Gedruckt auf

    al t

    erungsbestandigem Papier.

  • 7/24/2019 GranadosGarcia de Integracin

    27/28

    nhaltsverzeichnis

    FRANK BAASNER

    Einleitung ....................................................................................................... 7

    MURIELLE MAFFESSOLI

    Zuwanderung und Integrationspolitik in Frankreich ................................... 3

    WoLFRAM

    VoGEL

    Die Migration

    im

    Hintergrund

    Strukturen

    der

    Integrationspolitik in Deutschland ...................................... 43

    CHRISTOPHE BERTOSSI

    GroBbritannien ............................................................................................. 57

    ANTOLIN GRAl'. ADOS MARTNEZ F JAVIER GARCA CASTAO

    MARTA RA.'IADOS

    LERMA

    Die Integration von Schlem mit Migrationshintergrund im Spiegel

    der spanischen Presseberichte ...................................................................... 73

    BER. 'l'HARD PERCHINlG

    Immigration nach sterreich - Geschichte, Demographie und Politik ....... 97

    FRANK BAASNERILuCIA CANTINI

    Einwanderung - Integration: Traditionen und Brche im

    italienischen Diskurs ................................................................................... 117

    LAURE MICHON

    Immigration und Integration in den Niederlanden .................................... 137

    MARIA Jos

    CAsA NovA

    Einwanderungspolitik in Portugal:

    Von Assimilation zu aktiver Integration ....................................................

    5

    FLEMMING MJKKELSEN

    Integration und Integrationspolitik in Danemark 1965 bis 2009 ............... 167

    PIETER BEVELANDER SOFIA RNNQVIST

    Migration und Integration in Schweden .................................................... 187

    5

  • 7/24/2019 GranadosGarcia de Integracin

    28/28

    ALEKSANDRA GRZYMALA-KAZLOWSKA

    Die Europttisierung der Einwandererdiskurse in Polen:

    Bilder und Identitaten ......................... ... . ..... ....................... ................. . 199

    J AKOB VON

    W

    EI

    ZS

    CKER

    Die enge PfortePrioritaten fiir die europaische Migrationspolitik ..... ... .

    225

    I N

    ES

    M I

    CHALOWSKI

    lntegratonstests oder Assimilationstests? Ene deutsche Inhaltsanalyse 241

    JOAQUN RODRGUEZ ALVAREZ

    Sprache Nation Integration: der Fall Kataloni

    en

    ......... ..... .. .................. 263

    MARIA

    JOS

    CASA NOVA

    TERESA

    SEABRA

    Integrationspolitiken

    ftir

    Einwanderer und ihre Nach.kommen

    im offentlichen Schulsystem Portugals ............... ............... .............. ...

    ..... 283

    MAXIMIUA

    N M LLER-

    HARLIN

    Die lntegrationsgipfel der Bundeskanzlerin und

    der N ationale Integrationsplan. Genese Funktion Kritik ........................ 299

    CHRI

    STOPHE B ERTOSSI

    Ethnizitat in den franzosischen Berufsarmeen .........................

    ...........

    313

    FRAN

    CESCO CARCHEDI G.

    MTTURA

    M. RlNALDINI

    Arbeitseinwanderung in Italien

    Nachdenken ber

    15

    konfiiktreiche Jahre ................................................. 323

    Abkrzungsverzeichnis ............................................ ..................... ............. 34 5

    Zu den Autoren .............

    ....................... ....

    ................................. ...... .... 349