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431 des Emdrucks unveriindert, immer geht dieselbe in der Rich- tung des gelben BUschels oder durch die zwei geben RSume, wlhrend die Linie durch die violetten R h n e oder lings des violetten B~schels senkrecht auf der Polarisationsebene steht. - XXVII. Graphit, pseudomorph nnch Schwgelkies; con W: Haidinger. Mehrere der einzeben Meteoreisenmassen von h a ha- ben an ihrer Oberfliche ISugliche abgerundete Partien vou Schwefelkies m d von Graphit. Die Aehnlichkeit der Ge- staltung dieser Partien von den beiden Mineralspecies ist aufFallend. Sie veranlafsten bei genauerer Betrachtmg den K. K. Hrn. Custos Partsch zu der Frage, ob die beiden nicht etwa durch Pseudomorpbose mit einander in Verbin- dung wSren, also etna der Graphit pseodomorph nach Schwefelkies gebildet seyn tannte. Graphit war bisher no& nie in Pseudomorplosen beobachtet worden. Einige abgefallene Stiickchen jedoch, die wir nun genauex vor- nahmen, stellten die von Partsch aufgestellte Ansicht, so neu sie war, vollkommen aufser Zweifel, denn es fanden sich die wohlbekannten Combinationen des HeraiSders und des Eyritoides 4F2 von 126O52'12", die so gew6hnlich am Schwefelkies vorkommenden Wclrfel mit schief abge- stumpften Kanten, ganz aus Graphit bestehend, der sogar hin und wieder die SChUppchen deutlich den WiirfeMSchen parallel zeigte. Im Inneren bestanden die Partien ganz aus fein zusammengehiuften Graphitschclppchen,hochst weich, schreibend und dem Messer wie der feinste nattirliche Gra- phit mit glinzendem Schnitte nachgebead. Ziemlich gegen die in Graphit verwandelte Oberflrche zu Iagen hsufig uoch unverlnderte Schwefelkiestheilchen, so wie auch in Seiten- richtungen die Graphit - und Schwcfelkiestheile noch scharf

Graphit, pseudomorph nach Schwefelkies

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des Emdrucks unveriindert, immer geht dieselbe in der Rich- tung des gelben BUschels oder durch die zwei geben RSume, wlhrend die Linie durch die violetten R h n e oder lings des violetten B~schels senkrecht auf der Polarisationsebene steht. - XXVII. Graphit, pseudomorph nnch Schwgelkies;

con W: Haidinger.

Mehrere der einzeben Meteoreisenmassen von h a ha- ben an ihrer Oberfliche ISugliche abgerundete Partien vou Schwefelkies m d von Graphit. Die Aehnlichkeit der Ge- staltung dieser Partien von den beiden Mineralspecies ist aufFallend. Sie veranlafsten bei genauerer Betrachtmg den K. K. Hrn. Custos Par tsch zu der Frage, ob die beiden nicht etwa durch Pseudomorpbose mit einander in Verbin- dung wSren, also etna der Graphit pseodomorph nach Schwefelkies gebildet seyn tannte. Graphit war bisher no& nie in Pseudomorplosen beobachtet worden. Einige abgefallene Stiickchen jedoch, die wir nun genauex vor- nahmen, stellten die von Partsch aufgestellte Ansicht, so neu sie war, vollkommen aufser Zweifel, denn es fanden sich die wohlbekannten Combinationen des HeraiSders und des Eyritoides 4F2 von 126O52'12", die so gew6hnlich am Schwefelkies vorkommenden Wclrfel mit schief abge- stumpften Kanten, ganz aus Graphit bestehend, der sogar hin und wieder die SChUppchen deutlich den WiirfeMSchen parallel zeigte. Im Inneren bestanden die Partien ganz aus fein zusammengehiuften Graphitschclppchen, hochst weich, schreibend und dem Messer wie der feinste nattirliche Gra- phit mit glinzendem Schnitte nachgebead. Ziemlich gegen die in Graphit verwandelte Oberflrche zu Iagen hsufig uoch unverlnderte Schwefelkiestheilchen, so wie auch in Seiten- richtungen die Graphit - und Schwcfelkiestheile noch scharf

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438 an einander abschnitten, wie dieh ja bei pseadomorpher Bildung aberhaupt nichts Ungew64oliches ist. Es ist wohl kaum zu bezweifeh, d a t diese seltene

Pseudomorphose wahrend der Zeit entstand, als die ein- zelnen Meteoreisenmassen nach ihrer Ankunft anf der Ober- fliiche w e r e s Planeten dem EinfIusse unserer Atmosphare ausgesetzt wareo. Bereits in h e m Bosmischen Zustande hatte wohl der Unterschied der Schwere das Schwefeleisen grafstentheils an die Oberflache des inetallischen Kernes gedrlinst. Nun aber begann die Oxydation an der Ober- &he, es entstand auf dem Eisen eine Rinde von Eisen- oxydhydrat. Die Krystalle von Vivianit, welche theils frisch, theils zu einer dunkelbraunen Masse, wahrscheinlich einem phosphorsauren Eisenoxydsalze verwandelt , sich ziemlich hrufi auf der Rinde der gr6heren Smcke zeigen, bewei- sen, %a& die Veranderung u t e r einerDecke vou anderen Stoffen vor sich gin wobei der osydirende W u & der Atmosphtire bis zur %ildmg von Eisenosydul beechrankt m d e . Wghrend der Zeit wurde auch der Schwefelkies angegriffen, und veranlahte die Bildung von Eisenvitriol. Aber er selbst bildefe eine eigenthihliche galvanische Span- nung durch die Beriihnrng mit dem Eisen. Diese war viel- leicht die Ursache des Absatzes von Kohle. Offenbar stellt Schwefeleisen in der allgemeinen Reihe gegenUbet von Ei- sen den Kupferpol gegentiber dem Zinkpole vor. Wah- rend das Oxygen sich vorzugsweise an dem letzteren, dem positiven oder der Anode durch Oxydation des Beens thH- tig erweist, gescbieht an jenem, dem negativen oder der Kathode, zwar auch der gleicbe Angriff, aber er wird durch Ablagerung von Kohlenstoff anstatt des aufgelthten Schwe- feleisens wieder ausgeglichen.

Die an der Anode atls dem Eisen gebildete orydirte Verbindung von Brameisenstein ist als eine anogene Bd- dung anwseheo, wie dieh von selbst klar erscheint. Die Bildung von Graphit nacb Schwefelkies an der Kathode zeigt, dafs man sie in die Klasse der kato enen Pseudo-

elektrochemischen Spannungsreihe ersichtlich wgre. F i z e a n und F o u c a u l t haben bei iqren schbnen Ar-

beiten aber die LichtentwicklunQ; bei der Entladung der B u n s e n'schen Siiulen (diese Annalen. Bd. 63, S. 475) die Rcmerkung gemacht, dafs ein Theil der Kohle von den Kohlenspitzen, vou dem positiven Pole hinweggerissen, sich

mo hosen rechnen mufi, ein Verbaltnih, 8 as sonst nicbt so T eicht aus der Stellung der einzelnen Kbrper in der

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ru dem negativen ablagert, und m a r in der Gestalt von Grapbit, und dabei die Aubmerksamkeit auf das Vorkom- men natiirlicher Graphite in dieser Beziehung geleitet. Hier ist nun webigstens ein Fall, der dem beschriebenen sehr nahe kommt, und in demselben wieder eine Mg-gene Erkltirnng findet.

XXVIII. Faraday’s ncue Entdeckung und deren Zusammenhang mit Seeheck’s Ziunsoersal- magneiismus.

Naddern wir in Betreff der neuen Farrday’schen Ent- deckung geraume Zeit a d das beschrfinkt waren, was po- litische und fihnliche Bbtter dafiber zur Oeffentlichkeit brachten, haben wir seit Knnem auf zwei verschiedenen Wegen directere Nachrichten erhalten: durch einen Brief des Hm. F a r a d a y an Hrn. Dumas, der in den Compt. rend. vom 19.Jan. d. J. abgedruckt ist, und durcb die Be- richte der Kgnigl. GeseUschaft zu London, die einen Ab- rih von der von Hm. F a r a d a y gelesenen Abhandlung ge- ben. Da wir ohne Zweifel bald im Stande seyn werden, diese Abhandlung ausfQhrlich mitzutheilen, so wollen wir uzls ftir jetzt blob mit der Aervorhebung einiger neuen Data begntigen. Wir Ubergehen demnach was IIr. F. in dem er- wHbnten Briefe von der optischen Seite seiner Entdeckung sag, da diese den Lesern durch die beiden Notizen von R. Btbttger (S. 290 nod 350 dies. Bandes) bereits voll- stiindiger bekannt ist, und wollen nur bemerken, dab Hr. F., trotz der entgegenpetzten Meinung seiner Freunde (und auch der meisten Physiker auf dem Continente), auf der Ansicht beharrt, es 8 in den von ihm entdeckten Er- scheinungen eine directe %inwirkung des Magnetismus auf das Licht ausges rochen. Dam W r t er fort wie folgt:

.Ich finde, B ak jede Substanz in etarrer oder flbsiger (und viel’eicht selbst sasiger) Form vom Magnet afficirt wird, abe nicht so wie das Eisen. Eine nach Art des Ei- sew mag etische Substanz wird vom Magnet angezogen, und wenn sie eine lfingliche Gestalt besitzt, stellt sie sich in Richtui g der Magetkraftlinien (lignes de force magnd- tiqw), w kgegen eine nicht naqh Art des G e n e inagneti- sche Subs anz vom Magneten abgestohen wird, und sich,

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