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Grundlagen der Digitaltechnik Grundlagen der Informatik 2 Grundlagen der Informatik 2 Grundlagen der Digitaltechnik Grundlagen der Digitaltechnik 6. Automaten und Schaltwerke 6. Automaten und Schaltwerke Prof. Dr. Prof. Dr. - - Ing. Jürgen Teich Ing. Jürgen Teich Dr. Dr. - - Ing. Christian Ing. Christian Haubelt Haubelt Lehrstuhl für Hardware Lehrstuhl für Hardware - - Software Software - - Co Co - - Design Design

Grundlagen der Informatik 2 Grundlagen der Digitaltechnik ... · PDF filejeweilige Folgezustand und die Ausgabe, beim Moore-Automaten nur der Folgezustand eingetragen Mealy Moore S

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Grundlagen der Digitaltechnik

Grundlagen der Informatik 2Grundlagen der Informatik 2Grundlagen der DigitaltechnikGrundlagen der Digitaltechnik

6. Automaten und Schaltwerke6. Automaten und Schaltwerke

Prof. Dr.Prof. Dr.--Ing. Jürgen TeichIng. Jürgen TeichDr.Dr.--Ing. Christian Ing. Christian HaubeltHaubelt

Lehrstuhl für HardwareLehrstuhl für Hardware--SoftwareSoftware--CoCo--DesignDesign

Grundlagen der Digitaltechnik 2

Automaten Automaten -- MotivationMotivation

• Schaltnetze: Bilden Ausgangsgrößen unmittelbar aus (als Funktion von) Eingangsgrößen

• Nachteil: Keine Zustände darstellbar

• Notwendig: ein neues Konzept, welches die Möglichkeit hat, Zustände zu speichern und die Ausgabe abhängig vom Zustand des Systems zu beschreiben

• Dieses Konzept basiert auf dem Modell von Automaten, deren Realisierungen wir als Schaltwerk bezeichnen.

Grundlagen der Digitaltechnik 3

Beispiel: GetränkeautomatBeispiel: Getränkeautomat

• Ein dümmlicher Getränkeautomat erwartet, dass man im ersten Schritt einen Euro einwirft und dann im zweiten Schritt eines von zwei möglichen Getränken auswählt.

• Verhält man sich anders, zeigt der Automat keine Reaktion.

• Man kann aber auf den Rückgabeknopf drücken.

• Dann gibt der Automat das Geld zurück, für das er keine Ware geliefert hat.

Grundlagen der Digitaltechnik 4

Automaten Automaten -- AllgemeinAllgemein

• Gegeben:– endliches Eingabealphabet: E = { E1, E2, ... , Eg, ... , Eu }– endliches Ausgabealphabet: A = { A1, A2, ... , Ah, ... , Av }

• Ein Automat ist eine Einheit AT, bei der eine zeitliche Folge von Elementen des Eingabealphabets FE in eine zeitliche Folge von Elementen des Ausgabealphabets FA abgebildet wird:

• Zur Unterscheidung zeitlicher Reihung: Einführung eines Ordnungsindizes ν: FE = Eg

ν Egν-1 Eg

ν-2 ... FA = Ahν Ah

ν-1 Ahν-2 ...

FE ⇒ AT ⇒ FA

Grundlagen der Digitaltechnik 5

Beispiel: GetränkeautomatBeispiel: Getränkeautomat

• Eingabealphabet: E = { m (Euro einwerfen),

w1 (Sorte 1 wählen), w2 (Sorte 2 wählen), r (Geldrückgabe

anfordern)}• Ausgabealphabet:

A = { g (Geld zurück), k (keine Reaktion), a1 (Sorte 1 ausgeben), a2 (Sorte 2 ausgeben)}

Grundlagen der Digitaltechnik 6

Automaten Automaten -- AllgemeinAllgemein

• Für die neue Einheit AT muss gelten:

Ahν = f ( Eg

ν, Egν-1, Eg

ν-2, ... , Egν-α )

– insgesamt werden α+1 Elemente des Eingabealphabets beobachtet– α ist die zeitliche Tiefe der Verarbeitung

Grundlagen der Digitaltechnik 7

Automaten Automaten -- AllgemeinAllgemein

• Nachteil dieses Konzeptes: Speicherung von αEingabeelementen erforderlich, um Ah

ν zu berechnen:

• Erhalt eines neuen Elements -> ältestes Element Egν-α

entfällt aus Folge mit Länge (α+1)

vgE v

hA

AT

...

gEv-1

gE

v-agE

fv-2

Grundlagen der Digitaltechnik 8

Automaten Automaten -- AllgemeinAllgemein

• Bei Normierung der Indizes dem Alter nach erhält man:

ανανννν −+−−− g

1 g

2g

1gg E .....E E E E

αναννννν −+−−−+ g

1 g

2 g

1 gg

1 g E E ..... E E E E

αναννννν −+−−−+ g

1 g

2 g

1 gg

1 g E E ..... E E E E

ανανννν −+−−− g

1 g

2 g

1 gg E E ..... E E Eν+1 ⇒ ν:

ν:

ν+1:

ν+1: reduziert

normiert

Grundlagen der Digitaltechnik 9

Automaten Automaten -- AllgemeinAllgemein

• Weiterhin: Abbildung der Folge Egν-1 ... Eg

ν-α auf ein neues Alphabet S = { S1, ... , Sk, ... , Sw } mit geringerer Mächtigkeit:

( Egν-1 ... Eg

ν-α ) → S, mit ⏐E⏐α ≥ ⏐S⏐• Das Element Sk wird Zustand des Automaten AT genannt• Unter Beachtung der zeitlichen Reihung erhält man nun:

Ahν = λ ( Eg

ν, Skν )

mit λ als Ausgabefunktion des Automaten AT

Grundlagen der Digitaltechnik 10

Automaten Automaten -- AllgemeinAllgemein

• Bei Eingabe eines neuen Eingabeelements Egν ergibt sich

unter Berücksichtigung des aktuellen Zustands(sogenante “Historie der Eingaben“):

Skν+1 = δ ( Eg

ν, Skν )

mit δ als Überführungsfunktion der Zustände- Kennzeichnung der Einheit AT als Quintupel

AT = ( E, A, S, δ, λ )mit drei endlichen Mengen und zwei Abbildungenzwischen diesen Mengen

Grundlagen der Digitaltechnik 11

Beispiel: GetränkeautomatBeispiel: Getränkeautomat

• Zustandsmenge:S = {s1, s2}

• Darstellung der Überführungs- und Ausgabefunktion durch eine Tabelle:

δ / λ

s2 / k s1 / k s1 / ks1

w1rm

s2 / k s1 / g s1 / a1s2

s1 / k

w2

s1 / a2

Grundlagen der Digitaltechnik 12

Automaten Automaten -- AllgemeinAllgemein

• Darstellung eines Automaten durch folgende Struktur:

- rekursive Anordnung für die Bestimmung des neuen Zustandes- der Speicher nimmt den momentanen Zustand Sk

ν auf- der neue Zustand Sk

ν+1 muss zum richtigen Zeitpunkt übernommen werden

Skν+1Sk

ν

Egν

Ahν

λ

δ

Speicher

Grundlagen der Digitaltechnik 13

AutomatentypenAutomatentypen

• Wichtige Typklassen von Automaten im Zusammenhang mit Digitalschaltungen: endliche, diskrete und deterministische Automaten

• Bezüglich der Ausgabefunktion von Egν und Sk

ν

unterscheidet man drei Fälle: - Mealy-Automat mit Ah

ν = λ ( Egν, Sk

ν ) als allgemeinster Fall:

Skν+1Sk

ν

Egν

Ahν

λ

δ

Speicher

Grundlagen der Digitaltechnik 14

AutomatentypenAutomatentypen

- Moore-Automat mit Ahν = λ ( Sk

ν ) als ein Spezialfall, bei dem die Ausgabe allein vom Zustand abhängt

- Medwedew-Automat mit Ahν = Sk

ν als dem Spezialfall, bei dem als Ausgabe der Zustand selbst dient

Skν+1Sk

ν

Egν

Ahν

λ

δ

Speicher

Skν+1Sk

ν

Egν

Ahνδ

Speicher

Grundlagen der Digitaltechnik 15

AutomatengraphenAutomatengraphen

• Knoten repräsentieren Zustände, Kanten als Zustandsübergänge

• Beide Elemente des Graphen werden mit Attributenversehen, die sich auf Eingangs- und Ausgangselementebeziehen:

Mealy

Sν E /A

ν ν

Sν+1

k k

g h

Moore

+1νS /A

+1νννS /Ak k

ghh

Grundlagen der Digitaltechnik 16

Beispiel Beispiel MealyMealy--AutomatAutomat

E /A2 1

E /A1 2 E /A2 2

E /A11E /A2

E /A2 3

E /A1 2

3S

4SS2

1S

E /A1 1

3

Grundlagen der Digitaltechnik 17

Beispiel MooreBeispiel Moore--AutomatAutomat

E ,E1 2

E1

E1

E2

E ,E212 1S A/

/1S 1A /3S 2A

4 3S A/

E2

Grundlagen der Digitaltechnik 18

AutomatentafelnAutomatentafeln

• Bilden des kartesischen Produktes aus Eingabe- und Zustandsmenge

• An Kreuzungsstellen werden beim Mealy-Automaten der jeweilige Folgezustand und die Ausgabe, beim Moore-Automaten nur der Folgezustand eingetragen

Mealy

Moore

Sν+1/Aν Sν+1

Sν E1ν .. . En

ν Sν E1ν .. . En

ν Aν

.. . .. . .. . .. .

Sν .. . Skν+1/Ah

ν .. . Sν .. . Skν+1 .. . Ah

ν

.. . .. . .. . .. .

Moore

Grundlagen der Digitaltechnik 19

AutomatentafelnAutomatentafeln

• Beispiele:

Sν+1/Aν Sν+1

Sν E1 E2 Sν E1 E2 Aν

S1 S2/A2 S4/A2 S1 S2 S4 A1

S2 S3/A1 S2/A1 S2 S3 S2 A1

S3 S4/A1 S4/A3 S3 S4 S4 A2

S4 S2/A2 S2/A3 S4 S2 S2 A3

Grundlagen der Digitaltechnik 20

SchaltwerkeSchaltwerke

• Die technische Realisierung eines endlichen, diskreten und deterministischen Automaten wird Schaltwerkgenannt (im Gegensatz zum “gedächtnislosen“ Schaltnetz)

• Unterscheidung zwischen Mealy-, Moore- und Medwedew-Schaltwerken beim Übergang vom Automaten zum Schaltwerk ist eine eineindeutige Abbildung der Automatenelemente in binäre Größen (Bit-Leitungen) erforderlich:

E ↔ { Xj } mit ⏐E⏐ ≤ 2n bei X = ( xn, ... , x1 )A ↔ { Yi } mit ⏐A⏐ ≤ 2m bei Y = ( ym, ... , y1 )

Grundlagen der Digitaltechnik 21

SchaltwerkeSchaltwerke

• Neu: Eineindeutige Abbildung der Zustände Sk der Menge S in die Menge der Belegungen eines weiteren Binärvektors, des Zustandvektors Q:

S ↔ { Qk } mit ⏐S⏐ ≤ 2r bei Q = ( qr, ... , q1 )• Zustandskodierung, λ und δ werden als Schaltnetze

abgebildet• Spezifikation von Schaltwerken:

Automatengraphen und Automatentafeln-> entsprechende Automatenelemente werden durch ihre

binäre Äquivalente ersetzt

Grundlagen der Digitaltechnik 22

SchaltwerkeSchaltwerke

• Weiterhin: Formal eingeführte Indizierung ν der zeitlichen Ordnung muss nun in technische Realisierung überführt werden: Rückführung der Zustände über einen Speicher

• Schaltwerke, bei denen Rückführungen direkt wirksamwerden, heißen asynchron.

Speicher

g

S +1ν

x = konstant

Grundlagen der Digitaltechnik 23

SchaltwerkeSchaltwerke

• Als zusätzliches informationsfreies Binärsignal wird der sogenannte Takt c benötigt

• Auftrennung und partielle Weiterleitung des Zustandesbzw. Folgezustandes → Zustandsspeicher in zwei Teilspeicher zerlegen

– Funktion: c = 0: (Teilspeicher 1) = Sν+1

c = 1: (Teilspeicher 2) = (Teilspeicher 1)immer: Sν = (Teilspeicher 2)Tor 1 und Tor 2 sind nie gleichzeitig aktiv

Teil- speicher

1

Teil- speicher

2

T O R 1

T O R 2

MasterSlave

Sν+1Sν

Takt c

Grundlagen der Digitaltechnik 24

SchaltwerkeSchaltwerke

• Schaltwerke mit taktgesteuerten Speichern werden getaktet betrieben genannt

• Ist der Takt an allen Schaltungsteilen gleichzeitig aktiv,spricht man von einem synchronen Schaltwerk

• Mealy-Automat: Änderung der Eingabe bewirkt asynchrone Ausgabenberechnung.

• Die Zählung des Indexes ν muss aus dem Taktsignal abgeleitet werden

Grundlagen der Digitaltechnik 25

TaktsteuerungsartenTaktsteuerungsarten

ν

t

νt

t

νt

t

. . .νν-1

ν+1 . . .

ν+1 . . .

. . .

ν-1. . . ν +1 . . .

1

0

Schaltwerk c

c

Schaltwerk c

Schaltwerk c

Schaltwerk c

1

0

1

0

1

0

t ν t +1ν

t +1 νν

t ν +1

tν t +1ν

c

c

c

pegelgesteuert:

pegelgesteuert:

flankengesteuert:

flankengesteuert:

Grundlagen der Digitaltechnik 26

Binärspeicher (Flipflops) Binärspeicher (Flipflops) -- WiederholungWiederholung

• Binärspeicher werden zur Speicherung von Zuständender Schaltwerke benötigt

• Ist ⏐S⏐ die Zahl der Zustände, berechnet sich die Größedes Binärvektors Q zu r = ⎡ld⏐S⏐⎤ mit Q = ( qr, ... , qk, ... , q1 ) mit qk einer beliebigen Zustandsvariable des Zustandsvektors- einzelne Zustandsvariablen qk werden rekursiv mit δ berechnet- eine zwei Werte speichernde Einheit wird als Binärspeicher

bezeichnet: FlipFlop- ein Speicher mit r FlipFlops kann 2r unterschiedliche Zustände

speichern

Grundlagen der Digitaltechnik 27

Binärspeicher (Flipflops) Binärspeicher (Flipflops) -- WiederholungWiederholung

• Grundsätzliche Funktionen eines Binärspeichers:– muss wahlweise eine 0 oder 1 eingespeichern können

(schreiben)– der Wert im Speicher muss extern zur Verfügung stehen (lesen)– Vorhandensein eines Taktes: Rekursion (ν+1 => ν) muss vom

Binärspeicher unter Einwirkung des Taktes verwirklicht werden

• Wir kennen: verschiedene Varianten der Binärspeichermit verschiedenen Ansteuerfunktionen

Grundlagen der Digitaltechnik 28

FlipflopFlipflop--Varianten (Wiederholung)Varianten (Wiederholung)Fall 1: RS-FlipFlop

Lesesignal =̂ Zustandswert:

qk

∈ {0,1}

Schreiben einer 0, Rücksetzen:

R {0,1} 0 =̂ inaktiv 1 =̂ Schreiben 0

Schreiben einer 1, Setzen:

S {0,1} 0 =̂ inaktiv1 =̂ Schreiben 1

Fall 2: D-FlipFlop

Lesesignal =̂ Zustandswert:

qk

{0,1}

Datensignal =̂ Zustandswert neu:

D {0,1}

Schreiben des Wertes von D:

W {0,1} 0 =̂ inaktiv

1 =̂ Schreiben

Das gleichzeitige Schreiben von 0 und 1 (R=1, S=1) beim RS-FlipFlopist unzulässig

Grundlagen der Digitaltechnik 29

FlipFlopsFlipFlops (Wiederholung)(Wiederholung)

Dq 1 =ν+

Symbole

q

qR

S

q

q1R

1SC1

q

q

1D

C1

Charakteristische Gleichungen Ansteuerfunktionen

qν qν+1 R S

0 0 - 0 0 1 0 1 1 0 1 0 1 1 0 -

qν qν+1 D

0 0 0 0 1 1 1 0 0 1 1 1

RS-FlipFlop

D-FlipFlop

)R&q(Sq 1 ν+ν ∨=

Grundlagen der Digitaltechnik 30

FlipFlopsFlipFlops (Wiederholung)(Wiederholung)

)q&T()q&T(q 1 νν+ν ∨=

Symbole Charakteristische Gleichungen Ansteuerfunktionen

q

q

1J1K

C1

q

q

1TC1

q ν q ν+1 J K

0 0 0 -0 1 1 -1 0 -

01 1 -

q ν q ν+1 T

0 0 0 0 1 1 1 0 1 1 1 0

T-FlipFlop

JK-FlipFlop

)q&J()q&K(q 1 νν+ν ∨=

1

Grundlagen der Digitaltechnik 31

Entwurf von SchaltwerkenEntwurf von Schaltwerken

• Vorgehensweise:– 1. Schritt: Definition und Kodierung der Ein- und

Ausgabevariablen– 2. Schritt: Wahl des Schaltwerktyps und Erstellen der

Automatentafel oder Zustandsgraphgemäß Aufgabenstellung

– 3. Schritt: Zustandskodierung– 4. Schritt: Wahl des FlipFlop-Typs und Aufstellen der

Ansteuerfunktionen– 5. Schritt: Entwurf des Schaltnetzes für die Überführungs-

funktion auf der Basis der Ansteuerfunktionen– 6. Schritt: Entwurf des Schaltnetzes für die Ausgabefunktion– 7. Schritt: Eventuell Umformung der logischen Ausdrücke in

geeignete Strukturausdrücke– 8. Schritt: Umsetzen in das Schaltbild des Schaltwerkes

Grundlagen der Digitaltechnik 33

Entwurf von SchaltwerkenEntwurf von Schaltwerken

• 1. Schritt:• Eingabeereignisse:

– Münze eingeworfen: m– Geldrückgabe: r– Getränkewahl 1 w1– Getränkewahl 2 w2

• Ausgabeereignisse:– keine Aktion k– Geldauswurf g– Getränkeausgabe 1 a1– Getränkeausgabe 2 a2

Grundlagen der Digitaltechnik 34

Entwurf von SchaltwerkenEntwurf von Schaltwerken

• Definition und Kodierung der Eingaben: |E| = 4 = 22. Deshalb sind n=2 Variablen notwendig:X = (x2,x1).

• Definition und Kodierung der Ausgaben:|A| = 4 = 22. Deshalb sind m=2 Variablen notwendig:Y = (y2,y1).

y2 y1

0 0011

101

kga1a2

x2 x1

0 0011

101

mr

w1w2

Grundlagen der Digitaltechnik 35

Entwurf von SchaltwerkenEntwurf von Schaltwerken

• 2. Schritt:• Wahl des Schaltwerktyps:

– Mealy(Der Ausgang hängt vom aktuellen Zustand und von den Eingängen ab)

s1 s2

m/ k

m/ kw1/ a1

w2 / a2

r / g

w1 / k

w2/ k

r / k

Grundlagen der Digitaltechnik 36

Entwurf von SchaltwerkenEntwurf von Schaltwerken

• 3. Schritt:• Zustandskodierung:

– |S| = 2 = 21 Zustände. Deshalb ist r = 1 Zustandsvariable notwendig: Q = (q).

– Kodierung der beiden Zustände s1 und s2:

q

01

s1s2

Grundlagen der Digitaltechnik 37

Entwurf von SchaltwerkenEntwurf von Schaltwerken

• 4. Schritt:• FlipFlop-Typ:

– D-FlipFlop• Automatentafel mit kodierten Ein-, Ausgaben

und Zuständen:X=(x2 ,x1)

1/(0,0) 0/(0,0) 0/(0,0) 0/(0,0)1/(0,0) 0/(0,1) 0/(1,0) 0/(1,1)1

0(0, 0) (0, 1) (1, 0) (1, 1)

m r w1 w2δ/λ

(s1)(s2)Q

=(q)

Y=(y2,y1)

Grundlagen der Digitaltechnik 38

Entwurf von SchaltwerkenEntwurf von Schaltwerken

• Ansteuerfunktion des D-Flipflops:

+ x2 • x1 • q

1 0 0 01 0 0 01

0(0, 0) (0, 1) (1, 0) (1, 1)

m r w1 w2δ

(s1)(s2)Q

=(q)

(0,1) (1, (1,1)(0,0) (0,0) (0,0) (0,0)(0,0) 0)1

0(0, 0) (0, 1) (1, 0) (1, 1)

m r w1 w2λ

(s1)(s2)Q=(

q)

• Ausgabefunktion D = x2 • x1 • q

+ x2 • x1 • q y2 = x2 • x1 • q y1 = x2 • x1 • q + x2 • x1 • q

Grundlagen der Digitaltechnik 39

Entwurf von SchaltwerkenEntwurf von Schaltwerken

• 5. Schritt:• KV-Diagramm für

Überführungsfunktion δ:

x21 0 0 1

0000x1

D:

⇒ D = x1 • x2

Grundlagen der Digitaltechnik 40

Entwurf von SchaltwerkenEntwurf von Schaltwerken

• 6. Schritt:• Entwurf der Schaltnetze für die

Ausgabefunktion(en) λ:

x20 0 0 0

1100q

x1

y1:

y1 = q • x1⇒

x20 0 1 0

0100q

x1

y2:

y2 = q • x2⇒

Grundlagen der Digitaltechnik 41

λ

δ

Entwurf von SchaltwerkenEntwurf von Schaltwerken

• 7. Schritt: entfällt.• 8. Schritt:• Schaltbild des Schaltwerkes:

Achtung: Der Takt muss so gestaltet sein, dass eine Vorderflanke nur im Falle einer Eingabeänderung erzeugt wird!

11

1D& qx2x1

C1

&

&

Takt

y2

y1

Grundlagen der Digitaltechnik 43

Spezielle SchaltwerkeSpezielle Schaltwerke

• Zähler– Zähler-Schaltwerke dienen dazu, auf einer speziellen

Signalleitung beobachtete Ereignisse zu zählen– Das Zählen entspricht einer Abbildung in den

Zustandsraum, so dass ein Zählcode entsteht– Wie bei mechanischen Zählern können noch weitere

Eingriffmöglichkeiten eingebaut werden:• Überlaufmeldung• Nullstellungsmeldung• Rückstellmöglichkeit auf 0

Grundlagen der Digitaltechnik 44

DualzählerDualzähler

• Beispiel:– Es soll ein Zähler als Schaltwerk realisiert werden, der...

• dual zyklisch von 0 bis 7 zählt• eine Rückstellmöglichkeit auf 0 besitzt• bei dem Wert 7 das Überlaufsignal auf 1 setzt• auf den Wechsel der Zählervariablen Z von 0 auf 1 reagiert

– Zur Realisierung sollen JK-Flipflops mit 0/1-Flankensteuerung verwendet werden

Grundlagen der Digitaltechnik 45

DualzählerDualzähler

• Beispiel:– Eingangsvariable:

N = 1: Rückstellen auf 0N = 0: sonst

– Ausgangsvariable:Ü = 1: Zählerstand ist 7Ü = 0: sonst

– Bei Zählern wird die Zählervariable Z häufig nicht als Eingangsvariable, sondern direkt als Taktsignal angeschlossen

– Das Zählereignis „Wechsel von 0 auf 1“ kann so direkt mit einem synchronen Schaltwerk mit positiver Flankensteuerungrealisiert werden

Grundlagen der Digitaltechnik 46

DualzählerDualzähler

• Schaltwerkstabelle:– Die Kodierung der

Zustände ist die duale Zahlendarstellung

– Bei N = 1 ist der Folgezustand auf jeden Fall0 (Rücksetzen)

– Die Übertragungsfunktionkann direkt abgelesen werden:

Qυ Xυ Qυ+1 Yυ

q3 q2 q1 N q3 q2 q1 Ü0 0 0 0 0 0 1 00 0 0 1 0 0 0 00 0 1 0 0 1 0 00 0 1 1 0 0 0 00 1 0 0 0 1 1 00 1 0 1 0 0 0 00 1 1 0 1 0 0 00 1 1 1 0 0 0 01 0 0 0 1 0 1 01 0 0 1 0 0 0 01 0 1 0 1 1 0 01 0 1 1 0 0 0 01 1 0 0 1 1 1 01 1 0 1 0 0 0 01 1 1 0 0 0 0 11 1 1 1 0 0 0 1

ννν123 qqqÜ &&=

Grundlagen der Digitaltechnik 47

DualzählerDualzählerQυ Xυ Qυ+1 Yυ

q3 q2 q1 N q3 q2 q1 Ü J3 K3 J2 K2 J1 K1

0 0 0 0 0 0 1 0 0 - 0 - 1 -0 0 0 1 0 0 0 0 0 - 0 - 0 -0 0 1 0 0 1 0 0 0 - 1 - - 10 0 1 1 0 0 0 0 0 - 0 - - 10 1 0 0 0 1 1 0 0 - - 0 1 -0 1 0 1 0 0 0 0 0 - - 1 0 -0 1 1 0 1 0 0 0 1 - - 1 - 10 1 1 1 0 0 0 0 0 - - 1 - 11 0 0 0 1 0 1 0 - 0 0 - 1 -1 0 0 1 0 0 0 0 - 1 0 - 0 -1 0 1 0 1 1 0 0 - 0 1 - - 11 0 1 1 0 0 0 0 - 1 0 - - 11 1 0 0 1 1 1 0 - 0 - 0 1 -1 1 0 1 0 0 0 0 - 1 - 1 0 -1 1 1 0 0 0 0 1 - 1 - 1 - 11 1 1 1 0 0 0 1 - 1 - 1 - 1

• Ansteuerfunktionen:– durch Ablesen oder

mit Hilfe von Symmetrie-diagrammenerhält man:

νν

ν

123

12

1

qqNKqNK

1K

∨=

∨=

=

νν

ν

123

12

1

qqNJ

qNJ

NJ

=

=

=

Grundlagen der Digitaltechnik 48

• Blockschema des Zählers:

≥1

1

&

&

≥1

C11K

1J

C11K

1J

C11K

1J

N

q3

q2

q1

"1"

Zähler-stand

J 1

K 1

J 2

K 2

K 3

J 3

c

νν

ν

123

12

1

qqNKqNK

1K

∨=

∨=

=

νν

ν

123

12

1

qqNJ

qNJ

NJ

=

=

=

• Ansteuerfunktionen:

DualzählerDualzähler

Grundlagen der Digitaltechnik 49

DualzählerDualzähler

• Symboldarstellung:– Um bei Zählern von Realisierungsdetails zu abstrahieren,

führt man Blocksymbole ein– Das Symbol besteht aus einem Daten- und einem Steuerteil– Für das besprochene Beispiel sieht der Zähler so aus:

RCT=7 Ü

Nc

q3

q2

q1

Grundlagen der Digitaltechnik 50

DualzählerDualzähler

• Eigenschaften:– Hier noch die wichtigsten Merkmale von Zählern:

• Art des Zählcodes-> Dualzahlen, 1-aus-n-Code, BCD-Code,...

• Art des Zählerreignisses-> 0->1, 1->0, Auftreten von Werten, ...

• Steuersignal für Zählen/Anhalten

• Steuersignal für Zählrichtung (aufwärts/abwärts)

• Synchrone oder asynchrone Rückstellmöglichkeit

• Steuersignal für Zählen/Laden eines Anfangswertes