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Grundlagenpapier „Ski & Winter“ Das Thema „Ski & Winter“ ist ein wichtiges Reisemotiv für unsere Gäste. Für das perfekte Wintererlebnis braucht es mehr als exzellente technische Voraussetzungen und perfekt präparierte Pisten. Die emotionalen Faktoren Schneelandschaft & Co. wollen bedient werden und spielen eine wichtige Rolle bei der Reiseentscheidung Dieses Grundlagenpapier ist eine Guideline für Südtirol-Partner aus der Touristik, den Unterkunftsbetrieben und Interessierte, die offen für neue Ideen in der Produktentwicklung sind.

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Grundlagenpapier „Ski & Winter“

Das Thema „Ski & Winter“ ist ein wichtiges Reisemotiv für unsere Gäste. Für das perfekte Wintererlebnis braucht es mehr als exzellente technische Voraussetzungen und perfekt präparierte Pisten. Die emotionalen Faktoren Schneelandschaft & Co. wollen bedient werden und spielen eine wichtige Rolle bei der Reiseentscheidung Dieses Grundlagenpapier ist eine Guideline für Südtirol-Partner aus der Touristik, den Unterkunftsbetrieben und Interessierte, die offen für neue Ideen in der Produktentwicklung sind.

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Impressum Herausgeber IDM Südtirol – Alto Adige Key Account Tourismusmarketing; Strategy, Market & Trend Research Pfarrplatz 11 39100 Bozen Ausgangslage Präsentation wichtiger Ergebnisse der Studie „The Future of Winter Travelling in the Alps“ vorgestellt von Prof. Harald Pechlaner und Dr. Michael Volgger. Wir bedanken uns für die Möglichkeit die Ergebnisse und den O-Ton der Präsentation verwenden zu dürfen. Am Projekt Governance “The Future of Winter Travelling in the Alps” waren beteiligt: Project Team: Hubert Siller, Jannes Bayer, Astrid Fehringer, Birgit Bosio – Management Center Innsbruck Ralf Roth, Danica Schiefer – German Sport University Cologne Harald Pechlaner, Michael Volgger, Greta Erschbamer – EURAC Research Bozen Supporting Experts: Willy Fux (LHM Conseil), Philippe Bourdeau, Université Grenoble Alpes, Thomas Bieger (University of St. Gallen), Ulrike REisner (Future Mountain International) Verantwortlich bei IDM Südtirol: Alexandra Mair – Key Account Tourismusmarketing Rita Geson – Strategy, Market & Trend Research Stand April 2017 Foto Seite 1: IDM Südtirol/Korbinian Seifert, Manuel Uebler; Seite 3: IDM Südtirol/Thomas Grüner Haftungsausschluss Der Inhalt der vorliegenden Publikation wurde von IDM Südtirol – Alto Adige mit größter Sorgfalt recherchiert und dokumentiert. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann jedoch keine Gewähr übernommen werden.

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung: Reisethemen und Grundlagenpapiere (S. 4-5)

2. Ausgangslage: Studie „The Future of Winter Travelling in the Alps“ (S. 6 – 29)

3. Workshop-Ergebnisse: Aspekte, die in Zukunft zum Thema „Ski & Winter“ wichtiger werden

(S. 30-35)

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1. Einleitung

Reisethemen und Grundlagenpapiere

Südtirol hat sechs Reisethemen definiert, die in den nächsten Jahren eine verstärkte Rolle in der

Produktentwicklung und in der Kommunikation einnehmen werden.

Die Auswahl der sechs Reisethemen ist auf Basis von Südtirols Themenkompetenz, Ergebnissen von

Marktbefragungen und Erfahrungswerten der Tourismustreibenden getroffen worden.

Im Laufe der Jahre 2016/2017 werden Grundlagenpapiere zu jedem der 6 Reisethemen erarbeitet.

Die Grundlagenpapiere sollen eine Guideline bei der Entwicklung von neuen Produkten für Südtirol-

Partner aus der Touristik, den Unterkunftsbetrieben oder andere Interessierte sein.

Reisethemen

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Aspekte, die in Zukunft

zum Thema "Ski & Winter"

wichtiger werden (ab S. 30)

Ausgangslage:

Studie "The Future of Winter Travelling in the Alps"

(ab S. 6)

Das Grundlagenpapier „Ski & Winter“ ist nach folgender Systematik erarbeitet worden:

Basis sind wichtige Ergebnisse der umfangreichen Studie „The Future of Winter Travelling in the Alps“.

Im Rahmen von Workshops mit Touristikern und Experten zum Thema wurden Aspekte überlegt, die in

Zukunft wichtiger werden.

Dieser Blick in die Zukunft soll Anstoß für die Schaffung von neuen Produkten und Dienstleistungen

bzw. Verbesserungen von bestehenden Produkten sein.

Systematik des Grundlagenpapiers

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2. Ausgangslage: Studie „The Future of Winter Travelling in the Alps“

Ergebnisse der Studie

Die Studie „The Future of Winter Travelling in the Alps“ wurde von AlpNet in Auftrag gegeben und von

Future Mountains International koordiniert. Insgesamt wurden über 290 Literatur-Dokumente

gefiltert und 33 Experten befragt. Zentrale Frage der Studie ist, ob und wie der Wintertourismus in den

Alpen zukünftig international wettbewerbsfähig bleiben kann. Das Forschungsteam besteht aus dem

MCI Innsbruck mit Herrn Prof. Hubert Siller, der Deutschen Sporthochschule Köln mit Prof. Dr. Ralf

Roth und der Eurac Research Bozen mit Prof. Dr. Harald Pechlaner.

In der Folge werden die wichtigsten Ergebnisse dieser umfangreichen, in englischer Sprache verfassten

Studie, im Einverständnis mit den Auftraggebern, dargestellt.

Ein großer Dank gilt Prof. Dr. Harald Pechlaner und Dr. Michael Volgger, Eurac Bozen, für die

Präsentation und Erklärung der Inhalte.

Prämisse

Diese Studie ist nicht eine Steilvorlage für die Produktentwicklung, sondern eine Grundlagenstudie im

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Sinne einer Standortbestimmung des Wintertourismus und des Winters, wie wir ihn kennen, in den

Alpen.

Das auch deshalb, weil die Vielfalt der Produkte, Angebote, Themen, die rund um das Thema Ski und

Winter in den Gebieten, Regionen, Tälern und Bergen gefahren werden, unterschiedlicher nicht sein

können. Es wird wichtig sein, dass die Tourismus-Verantwortlichkeiten auf der Grundlage ihrer

Überlegungen, Erkenntnisse und Notizen eine eigene Erkenntnis aus diesen Studien ableiten können.

Über den Wintertourismus in den Alpen zu reden ist komplex, auch weil jedes Tal und Gebiet seine

Eigenheiten hat. Dies gilt nicht nur für den Winter, sondern für die Tourismusentwicklung insgesamt.

Es gibt einige Felder, wo es sinnvoll wäre, wenn die Regionen der Alpen gemeinsam auftreten würden

und gemeinsame Politiken formulieren würden. Beispielsweise junge Menschen für das Winter- und

Skierlebnis zu begeistern. Dort haben wir die große Schwäche. Wie bekommt man potentielle

Zielgruppen zukünftig auf die Piste? Wenn uns das nicht gelingt, dann reißt nicht nur ein

intergenerationaler Faden, sondern auch die Zukunft des Glücks vom Wintertourismus wie wir dies

heute kennen. Jeder wird sich in der Folge noch spezialisieren und seine Nische finden, aber das ist am

Ende nur ein Spiel von einigen Jahren oder Jahrzehnten, weil der Wettbewerb um einen Kuchen, der

nicht größer wird, immer intensiver wird, und das ist die Problematik, die uns im Alpentourismus

zukünftig beschäftigen wird.

Auftakt

Screening Literatur: Aussagen aus der Literatur beispielhaft dargestellt.

Beispiel: Wintersport and wintersports travel is still very important for the German population. More

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than 50% of the Germans have experience in any kind of wintersports. But those who have not, by the

majority, do not want to collect any.

(Quelle: Roth/Krämer/Görtz, 2012)

Hier geht es um den geeigneten Einstieg in den Wintertourismus: Wer sind die, die Ski fahren und wer

die, die es nicht tun oder nicht mehr tun? Und wie kann man diejenigen zum Wiedereinstieg in das

Skifahren, in das Wintererlebnis, motivieren?

Die Delphi-Studie stellt Trends dar.

Stärken und Stärkefelder (siehe oben):

Es geht um die Einzigartigkeit, die schwer imitierbar ist, gefolgt von der Infrastruktur.

Ganz unten in der Skala steht die Sicherheit („Safety & Security issues“), das bedeutet, dass dieses

Thema aus der Sicht der Experten im alpinen Tourismus eine zumindest nicht so große Rolle spielt.

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Die größten Schwächen erkennen die befragten Experten in einem Mangel an Innovation bzw.

unternehmerischem Handeln, dann die Koordination bzw. das Bündeln des Angebotes besonders im

„High Quality“-Bereich, gefolgt von den Kosten der Infrastruktur und das adäquate Preisniveau. Dann

kommen der Zugang und die Mobilität und erst später die Unsicherheiten rund um die Frage des

Schnees und des Wetters, gefolgt von der Nachhaltigkeit.

Die Zahlen im Überblick

Und nun eine Übersicht mit Zahlen, die auf den gesamten Alpenraum bezogen sind. Die Grundaussage

ist, dass der Tourismus des Alpenraums sowohl in Europa, als auch in der Welt von großer Bedeutung

ist.

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Wir haben über 500 Mio. Nächtigungen pro Jahr im Alpenraum, wenn wir die Nächtigungen in den

Zweitwohnungen dazuzählen. Südtirol stellt ca. 6% dieser Nächtigungen. 386 Mio. Nächtigungen im

kommerziellen Bereich decken 15% der Nächtigungen in der EU, das sind ca. 3% der Nächtigungen

weltweit. Wenn wir auf den Winter blicken wird das noch deutlicher: 43% der Nächtigungen im

Alpenraum werden im Winter erzielt. Allerdings ist das differenziert zu betrachten, wenn wir uns die

einzelnen Regionen ansehen.

Die saisonale Verteilung in den Alpenregionen

Es gibt Regionen, gerade in Österreich (Tirol, Vorarlberg, Salzburg), wo der Anteil des Wintertourismus

am Gesamttourismus deutlich höher ist (60 zu 40). Das heißt, dass diese Regionen im Winter sehr

attraktiv, aber gleichzeitig vom Wintertourismus auch sehr abhängig sind. Südtirol, aber auch Trentino

kommen hier deutlich weiter unten: in etwa 40% im Winter und 60% im Sommer.

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Die Zahl der aktiven Skifahrer

Beim Skitourismus wird die Bedeutung des Alpenraumes noch deutlicher, denn von allen

Skifahrertagen, die weltweit verzeichnet werden, finden 45% in den Alpen statt. Da sind Länder wie

Österreich und Frankreich, die jeweils auf ca. 50 Mio. Skifahrertage kommen, dann kommen die

Schweiz und Italien, die in etwa zwischen 25 und 30 Mio. Skifahrertage haben. Frankreich und

Österreich waren in den letzten 10 Jahren eher stabil, während bei Italien und der Schweiz ein kleiner

Rückgang zu verzeichnen ist.

Ein Blick auf das Angebot unterstreicht auch dieses Fazit.

86% aller großen Skigebiete der Welt befinden sich im Alpenraum.

Somit könnte man sagen, dass wir eine sehr starke Wettbewerbsposition haben und bräuchten uns

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daher kleine Gedanken machen. Die Experten waren in der Delphi Umfrage allerdings einer anderen

Ansicht.

Wie erwarten Sie sich, dass sich der Alpentourismus im Winter entwickelt? Es gibt eine beträchtliche

Unsicherheit.

Was sind kritische Erfolgsfaktoren? Die Faktoren, die wichtiger sind für 2030, sind Natur und

Landschaft, dicht gefolgt von Gastlichkeit, Servicequalität und Gastfreundschaft, gefolgt von Image

und Infrastruktur sowie auch Preis-Leistungsverhältnis.

Winteratmosphäre, Wintersport und Skigebiete sind in der Meinung der Experten nicht ganz oben zu

finden.

Man hat sich dann entschieden, dass sich der Hauptteil der Forschung auf 3 Blöcke konzentrieren

soll.

1) Snow Experience Economy

2) Product Rejuvenation

3) Sustainability climate change: Nachhaltigkeit und Klimawandel

1) Snow Experience Economy

Wie kann in Zukunft das Schneeerlebnis noch aussehen? Welchen Stellenwert haben Aktivitäten?

Es geht um „Snow Experience Economy“ mit dem Schwerpunkt „Aktivität“, aber auch jene

Komponente, die man mit dem Begriff Emotion umschreiben könnte.

Emotionen sind psychologische Phänomene, die das bewusste und unbewusste Wahrnehmen eines

Ereignisses mit Gefühlsemotionen verbinden lassen. Man spricht von Gefühlen, Stimmungen,

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Emotionen und Erfahrung. Es geht darum, Atmosphäre darzustellen.

Diese „Snow Experience“, diese besondere Erfahrung des Schnees, hat vor allem mit aktivem

Verhalten zu tun.

Hier geht es durchaus um die Wichtigkeit der sportlichen Betätigung.

Die Wintersportaktivitäten

Das Thema „Skiing“ und das Thema „Winter Hiking“ sind sehr wichtig.

Für die Zukunft wäre das „Alpine Skiing“ weniger wichtig. Zentrale Bedeutung hat das Thema Winter

Hiking, aktives Winterwandern.

In folgenden fünf Abbildungen samt Interpretationen, welche aus einer Studie des MCI resultieren und

in die Grundlagenstudie „The Future of Winter Travelling in the Alps“ aufgenommen wurden.

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Wintersportaktivitäten und die Reiseentscheidung

Ganz oben steht das Thema Skifahren, groß auch weiter unten das Thema Winterwandern und ganz

unten das Thema Schlittenfahren. Das Thema Snowboarden ist auch sehr präsent. Es gibt viele, die es

positiv sehen, aber der Großteil sagt, dass dieses Thema eher weniger bedeutend ist.

Diese Studie hat sich mit den Assoziationen und der Wichtigkeit bestimmter Reisemotive für den

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Wintertourismus in den Bergen auseinandergesetzt. Einmal allgemein, und da sieht man oben rechts

die Wichtigkeit der Reisethemen und unten, was man mit Wintertourismus bzw. mit Winterferien

assoziiert. Man sieht, dass die Themen „Sports“, „Experiencing Nature and Landscape“, aber auch

„Activities“, „Fun“ und „Relaxation“ die Kernfelder dieser Ergebnisse darstellen. “Sports“ und

„Activities“ gehen in eine ähnliche Richtung. Andererseits aber auch die besondere Erfahrung rund um

die Bereiche Natur und Landschaft.

Zielgruppen und die Winterreisemotive

a) Generation Y

b) Generation X

c) Baby-Boomers

a) Generation Y und ihre Winterreisemotive

Wenn wir uns die Generation Y (ca. 1980 – 1999) ansehen, sieht man, dass das Thema „Fun“, danach

erst „Experiencing Nature and Landscape“ hohe Wichtigkeit haben.

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b) Generation X und ihre Winterreisemotive

Bei der Generation X (ca. 1960 – 1980) sieht man, dass das Thema „Experiencing Nature and

Landscape“ wichtiger ist und das Thema „Fun“ nicht mehr eine so hohe Wichtigkeit hat. Allerdings

steht auch hier der sportliche Charakter des Wintertourismus im Mittelpunkt.

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c) Die Baby-Boomers und ihre Winterreisemotive

Wenn man die Baby Boomers analysiert (ca. 1955-1964), sieht man noch deutlicher, dass das Thema

„Experiencing Nature and Landscape“ ganz oben steht und das Thema „Fun“ nicht mehr so von

Bedeutung ist.

Das zeigt, dass wir sehr wohl unterschiedliche Zielgruppen mit unterschiedlichen Produktkategorien

bzw. Angebotspaketen bedienen müssen. Je älter die Zielgruppen werden, umso wichtiger werden die

Themen „Landschaft und Natur“ und umso weniger bedeutend ist das Thema „Fun“.

Eine zentrale Stärke des alpinen Wintertourismus ist ohnehin die Qualitätsdimension, was auch die

Infrastrukturen anbelangt. Mehr als 90% der deutschen Gäste gaben an, dass sie zufrieden oder sehr

zufrieden mit dem Winterurlaub in den Bergen waren.

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Die demographische Entwicklung

Wenn man sich die demographische Entwicklung, das heißt den Markt für sich, das Marktvolumen

ansieht, dann zeigt der Blick nach Deutschland, dass die deutsche Bevölkerung bis 2030 abnehmen

wird.

Die Alterung der Bevölkerung nimmt fast schon dramatische Züge an. Wir werden in der Altersgruppe

60-70 Jähre einen Anteil von 40% haben, während die Bevölkerung zwischen 60 und 20 Jahren die

stärksten Abnahmen verzeichnen werden, man spricht von ca. -15%.

In Italien sieht es ähnlich aus, aber man geht davon aus, dass zumindest die Gesamtbevölkerung nicht

abnehmen wird.

Zentrale Frage: Wie bringt man die abnehmende jüngere Bevölkerung zum Skifahren? Wie können wir

sie begeistern? Wie können wir den immer größer werdenden Anteil an jungen Menschen mit

Migrationshintergrund zum Skifahren bringen?

Wie gehen wir mit der erwachsenen Elterngruppe um? Auch da ist sicherlich einiges an Potenzial in

der Produktentwicklung drinnen.

Es gibt im Spannungsfeld Deutschland, Österreich, Schweiz eine Reihe von Initiativen, die sich damit

auseinandersetzen, wie man die Jugend und insbesondere die Schüler zum Skifahren bringen kann. Es

ist festzustellen, dass in vielen bergaffinen Gebieten, wie etwa in Bayern, zunehmend das Interesse an

Skischulbussen und Wintersportwochen abnimmt und entsprechend werden Initiativen aus dem

Boden gestampft.

Eine Initiative des deutschen Sportverbandes ist www.deinwinterdeinsport.de, ein zentrales Portal für

Wintersportwochen mit rechtlichen und didaktischen Aspekten, aber auch Argumenten, warum das

ganze wichtig ist. Ein ähnliches Portal ist www.gosnow.ch für Wintersportwochen, welches versucht,

auch preislich attraktive Wochen zu bieten, denn der Preis ist klarerweise ein Argument. Es wird

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versucht, ein attraktives Gesamtpaket für Schüler und Lehrer zu schnüren.

Der Preis ist sicher wichtig, wenn es um Wintersportwochen für die Schüler geht, aber auch der

rechtliche Aspekt für die Lehrer und die Motivation.

Herkunftsmärkte der Wintergebiete

Ein Ansatz könnte sein, dass wir neue Märkte entwickeln, die bestehenden Produkte 1:1 auf neue

Märkte bringen.

Bei der Frage welche Märkte in Zukunft bei den Winterreisen wichtig sein werden, sind nach wie vor

die Klassiker vorn, die deutschsprachigen Märkte dominieren, gefolgt von Zentraleuropa (Polen,

Tschechien, Slowakei), gefolgt von den großen Märkten Frankreich, Italien, dann den Nordländern UK,

Skandinavien und Russland. Der einzige überraschende Aspekt ist, dass China deutlich vor USA oder

Japan platziert ist.

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2) Product Rejuvenation – Neuorientierung der Angebote

Wenn wir Zielgruppen verjüngen wollen, dann muss auch das Angebot verjüngt werden.

Wir haben gesehen, dass im Bereich der Produkte die Positionierung wichtig ist und dass es eine

Flexibilisierung bei der Abhängigkeit vom Winter und der Abhängigkeit vom Schnee braucht.

Es wird sehr wichtig sein, im Bereich der Überzeugungsarbeit große Anstrengungen zu unternehmen.

Ein wesentlicher Teilaspekt der Studie ist die Akzeptanz des Themas „Winter“ in unseren Orten und

Tälern. Es muss in die interne Kommunikation investiert werden, die mehr oder weniger fast noch

wichtiger wird als die Kommunikation nach außen, da wir Akzeptanz schaffen müssen.

Volkswirtschaftlich sind die Themen Regeneration und Gesundheit zentrale Aspekte, aber die

Akzeptanz ist unabdingbar (Beispiel: Plose, Mühlbach, Talabfahrt in Schnals).

Daraus geht hervor, dass wir unsere interne Kommunikation umstellen und professionalisieren

müssen und dass wir wesentlich stärker die Gesellschaft dort abholen müssen, wo sie ist. Unsere

Einheimischen, die genau wissen, welches Skigebiet sie bei welcher Wetterlage besuchen sind hier

weniger das Problem. Wir müssen uns hauptsächlich an den Rest der Gesellschaft wenden, die z.T.

nicht mehr wissen was Skifahren ist und vor allem nicht einschätzen können, welche Bedeutung der

Wintertourismus für die regionale Wertschöpfung hat.

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Wir konnten feststellen, dass es eine Wahrnehmungslücke und eine Kommunikationslücke gibt. Die

Wahrnehmungslücke, bezogen auf die wirtschaftliche Bedeutung des Wintertourismus, ist ganz klein

bei den Unternehmern im Tourismus, größer bei den Mitarbeitern des Tourismus und nochmals größer

bei denen, die mit dem Tourismus nichts am Hut haben, und hier werden wir nochmals stärker

ansetzen müssen.

Welche 3 Stakeholder Gruppen sind wichtig, wenn es um den Erfolg des Wintertourismus und des

Winterreisens in den Alpen geht?

Das sind zum einen die DMOs, der Beherbergungssektor und die Aufstiegsanlagen.

Je besser diese zusammenspielen, umso besser können wir politisch Erfolge erzielen, um das dann in

einer verringerten Wahrnehmungslücke bei den Gesellschaften, die in den Lebensräumen sind,

ausdrücken zu können.

Entwicklungen der Governance von Winterskigebieten:

Es ist wichtig zu wissen, ob es private oder öffentliche Akteure sind, ob es „Community-based-

Destinations“ oder Resort-Entwicklungen sind, ob lokale Akteure gewissermaßen auch die Beteiligten,

die Kapitalgeber der Wintersportinfrastruktur sind oder nicht. All das hat massive Auswirkungen auf

die Frage, wie sich ein Wintertourismus in Zukunft entwickeln kann.

Ganz spannend sind die Resort-ähnlichen Entwicklungen, wie in Südtirol „Drei Zinnen Dolomiten“.

Dies ist eigentlich ein hybrides Model, das die Resort- und die Destinationsüberlegung verknüpft.

Dieses Organisationsmodell wird auch die Produkt- und Angebotsentwicklung beeinflussen.

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Bei der Produktentwicklung sollte man laut Literatur in Zukunft drei Aspekte beachten:

Mehr agieren als nur reagieren

Nicht nur technische, infrastrukturelle Innovationen im Blick haben, sondern auch die

Erlebniskomponente

Etwas mehr Einigkeit in den Ansätzen zwischen politischen Stakeholdern und den

Unternehmern

Die Herausforderungen sind:

Das Fehlen des Nachwuchses im Skisport

Der Klimawandel

Die Kostenstruktur der Wintersportgebiete und das Preisniveau

Man kann davon ausgehen, dass es in Zukunft eine Diversifizierung sowohl auf Nachfrage- als auch auf

Angebotsseite geben wird. Auf Nachfrageseite heißt das, dass man den multioptionalen Gast

ernstnehmen muss, also jenem Gast, der nicht nur Skifahren möchte, sondern während seines

Aufenthalts auch andere Aktivitäten und Erlebnisse im Blick hat. Bei Multioptionalität muss auch auf

die gesamte Reisegruppe Rücksicht genommen werden, z.B. Familien, Freunde, usw. wo häufig nicht

alle in der Gruppe oder Familie Skifahren können. Daher müssen denen auch alternative Aktivitäten

angeboten werden.

Diversität auf der Angebotsseite bedeutet, dass sich unterschiedliche Skigebiete unterschiedlich

positionieren werden, auf Herausforderungen unterschiedlich eingehen werden. Es macht einen

Unterschied, ob man ein stadtnahes Skigebiet hat oder ein periphereres Skigebiet, ob man ein

hochgelegenes Skigebiet hat oder eines, das eher tiefer liegt oder ob es sich um ein großes Skigebiet

handelt oder es nur einen „Dorf-Lift“ gibt.

Kann man sich Skifahren und Wintersport in Zukunft noch als Massenphänomen vorstellen oder wird

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es zunehmend zum Elitenprodukt werden?

Wenn wir es uns als Massenphänomen vorstellen, sehen wir, dass die kritische Masse wichtig ist. Da

sind Preise, Events, Sportübertragungen usw. wichtig. Wenn wir uns Skifahren als Eliteprodukt

vorstellen, dann können wir allerdings mit dem Preis ganz anders vorgehen (z.B. St. Moritz) – Privacy

usw. werden wesentlich wichtiger werden.

Der Markt entwickelt sich so wie er sich entwickelt und wir müssen reagieren. Wie schauen die

Anpassungsstrategien aus?

Rennen um Größe, der Versuch größer zu werden und die Kosten besser zu verteilen -

Economies of scale

Flucht vom Winter in den Sommer antreten; wir können die Kompetenz, die wir uns im Winter

aufgebaut haben, im Sommer noch stärker nützen

Diversität bedeutet neue Angebote auch am Berg. Flexibilität heißt auch, dass es uns gelingen muss,

das Berg- und Wintererlebnis in die Stadt zu bringen. Denn der größere Anteil der Gäste kommt

immerhin aus den Städten und daher müssen wir vor allem bei diesen das Bedürfnis nach Winter

wecken. Eine veränderte Einstellung vom Ganzjahresangebot: Es braucht Ganzjahresangebote. Eine

Produkterweiterung ist entscheidend, muss aber auch professionell und qualitativ sein. Auch das

Thema Mobilität spielt eine zentrale Rolle, vor allem auch im Spannungsfeld mit Einfachheit.

Ein Schneeschuh- und Winterwandern fordert Grundvoraussetzungen im Bereich der Qualität, das

geht von der Infrastruktur der Wege, von der Bearbeitung der Wege, von der Betreuung und Pflege der

Wege bis hin zu den Zusatzdienstleistungen, wo die Beschilderung noch das einfachste ist. Es geht

auch darum, welche Wege man bei welchen Wetterbedingungen am Ende erreichen kann und mit

welcher Ausrüstung, sodass das Wintererlebnis auch möglich ist. Wer dieses Thema angeht, sollte es

seriös tun und nicht einfach ein Zusatzangebot, eines von vielen, machen. Dies betrifft am Ende

natürlich auch den Sommer selbst. Ebenso der Sommer muss mit der nötigen Ernsthaftigkeit

angegangen werden, auch wenn wir wissen, dass der Winter wertschöpfungstechnisch gesehen derzeit

aufgrund der Wertschöpfung als wichtig eingestuft wird.

Es geht auch um die Frage der Events, die nicht nur für neue Gästegruppen interessant sein können,

sondern auch dafür verantwortlich sind, dass sich neue Energien in den Regionen bündeln, die eine

Motivation haben, neue Dinge anzugehen. Hier geht es nicht darum, den Preis in den Vordergrund zu

stellen, sondern es geht auch um die Wertigkeit und den Wert: was vermittelt der Wert im Sinne einer

Emotion und einer Vermittlung von Schnee?

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Herausforderungen: Mobilität, Attraktion, Erfahrung

Man hat versucht die Diskussion auf drei Ebenen zu bringen:

„Mobility Space“ betrifft die Qualität des Zugangs und der Erreichbarkeit unserer

Wintersportgebiete und Wintererlebnismöglichkeiten sowie Angebote.

Die Attraktion selbst, d.h. die Seilbahn, das Hotel, die Beherbergung, die Verpflegung, die

Gastronomie. Aber auch hier reicht das nicht alleine, sondern wir müssen an die Emotion, das

Gefühl und die Stimmung denken, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

„Experience Space“: Emotionen, Stimmungen, Atmosphäre und Erfahrung

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More efficiency, more quality, more ecological sensitivity, more variety (Vielfalt) und more humanity

(Beziehungsqualität von Gast und Gastgeber bzw. von Lebensraum und Besuchern). Am Ende wird es

zunehmend darum gehen “if you can’t measure it, you can’t manage it“.

3) Klimawandel & Nachhaltigkeit

Es muss klar sein, dass Klimawandel ein globales Phänomen ist. Dieses Thema ist so präsent, dass es

das Reiseverhalten des Gastes beeinflusst. Es muss einem aber nicht Angst und Bange werden um die

Alpen im Winter. Es wird in den nächsten Jahren eine starke Sehnsucht im Bereich Natur, Ruhe, gute

und frische Luft und nach gesundheitsorientierten Lebensstilen und Sport geben. Demjenigen, dem es

gelingt, diese Bedürfnisse nach Berg, Natur, Ruhe und aktiver Erholung mit den Implikationen des

Klimawandels zu verbinden, der ist sicherlich gut aufgestellt, auch im Winter. Auch das steigende

Interesse an nachhaltigem Reisen muss berücksichtigt werden. Laut deutscher Reiseanalyse ist 1/3 der

Bevölkerung daran interessiert, ökologisch und sozial nachhaltig zu reisen. Der Klimawandel ist

langfristig gesehen eine Realität, das muss uns klar sein. Es ist davon auszugehen, dass bis 2100 die

Durchschnittstemperatur im Alpenraum um etwa 2 Grad ansteigen wird, d.h. dass die schneesicheren

Gebiete, die bei ca. 1.500 m liegen, um 300 m auf 1.800 ansteigen werden.

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Von dieser langfristigen Entwicklung ist allerdings die kurz- und mittelfristige Entwicklung zu

unterscheiden, und diese Prognosen sind ungenau. Wenn, dann kann man es in Ansätzen für die

Temperatur vorhersagen, aber selbst da werden die Phänomene des Klimas von den

Wetterphänomenen und von überjährigen Tendenzen überlagert. Man sieht, dass überjährige Trends

den Gesamttrend überlagern. Die Temperatur kann relativ gut vorhergesagt werden, Schneedecke und

Niederschlag aber kaum. Man kann also davon ausgehen, dass bis 2030 die Auswirkungen des

Klimawandels beherrschbar sind unter Berücksichtigung der technischen Beschneiung. Allerdings auch

mit steigenden Kosten der Beschneiung (ca. 50% Zuwachs).

Absolute Schneesicherheit gibt es allerdings trotzdem keine, vor allem das Vorweihnachts- und

Weihnachtsgeschäft werden zunehmend unsicher werden.

Eine weitere Frage an den Experten: Kann man sich einen Wintertourismus ohne Schnee vorstellen?

Wie kann man Winteratmosphäre ohne Schnee generieren?

Eine leichte Mehrheit war der Meinung, dass hier auch andere Elemente wie Weihnachtsmärkte,

Traditionen oder Schnee-Hotspots, Eislaufplätze etwas helfen könnten. Ein Drittel war der Meinung,

dass dies ohne Schnee nicht geht und 3. die bekannte Strategie der Schnee-Erzeugung.

Der Winter muss gewissermaßen auch ohne Winter stattfinden können. Man muss lernen, mit diesem

hohen Grad der Unsicherheit umgehen zu können. Es braucht neue Produkte und die geeignete

Kommunikationsstrategie, wenn wir keinen Schnee haben, aber auch wenn wir zu viel Schnee haben.

Die Themen Energie, Wasser, die Frage der Raumnutzung sind Themenstellungen, die uns zunehmend

beschäftigen werden. Die Destinationsmanager werden eher zu Lebensraum-Managern in Anlehnung

an die Grundaussagen der IDM. Man muss sich mit Fragen der Regionalentwicklung genauso

auseinandersetzen wie mit Fragen der touristischen Entwicklung. Man muss sich in enger Verbindung

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mit der Seilbahnwirtschaft und mit dem Beherbergungssektor gemeinsame Strategien ausdenken.

Wir werden in der Tendenz weniger, aber größere Skigebiete haben. Die stadtnahen Skigebiete bleiben

noch stärkere Skigebiete, weil sie Zielgruppen in der Nähe haben. Andere Skigebiete werden sich

durch Fusionen zu Destinationen entwickeln, was sich auch auf die Internationalisierung auswirken

wird.

Eine Grundaussage der Studie ist, dass es besondere Anstrengungen zwischen den drei großen

Stakeholder Gruppen bedarf.

Welcher positive Nutzen ergibt sich aus einem aktiven Urlaub? (Basis: alle Befragten, n=1.013,

Mehrfachnennungen möglich):

62% verbesserte Leistungsfähigkeit

57% verbesserte Stressresistenz

50% schnellere Erholungsfähigkeit

12% sonstiger Nutzen

8% ich erkenne keinen positiven Nutzen

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Gesundheit und Regeneration

Die Gesundheit und die Regeneration sind Kernthemen, die viel zu wenig gespielt werden und

entsprechend wenig entwickelt sind.

Zentrale Aussagen für die Zukunft

„Skiing will remain the core product of winter holidays in the Alps in the future, complementary

movement and relaxation offers are indispensable for a sustainable development.”

Rund um das Thema Skifahren, Skilaufen, Skierlebnis wird sich vieles tun, aber das

Kernprodukt bleibt relevant, es sei denn, man hat nicht mehr die Voraussetzungen.

“Due to their overall performance in summer and winter tourism, the Alps have an above-average

competitive capacity.”

Es geht nicht nur mehr um den Winter und nicht nur um skigebundene Angebote (z.B.

Soliman in Brixen).

“Winter sports offer unique snow experiences for all generations. Regarding children and youth, it is

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crucial if and how it is made accessible for them through family, educational institutions and ski

schools.”

Das Thema ist durch die Varietät, die wir anbieten können, einfach, auch wenn wir wissen,

dass es schwierig ist, die Jungen verstärkt auf die Pisten zu bringen bzw. überhaupt noch

mit dem klassischen Wintersport und Wintererlebnis in Verbindung zu bringen.

“The demand for winter holidays in the Alps is determined not by climate change itself, but by weather,

snow and accessibility.”

Der Klimawandel wird uns beschäftigen, und Fakt ist, dass die Gletscher im Alpenraum

langfristig verschwinden werden. Es geht mehr darum, wie man mit dem Wetter, dem

Schnee und der Erreichbarkeit umgeht.

“Winter holidays in the Alps lack a sector-inclusive communication strategy, especially considering

their economic significance, social compatibility and objectification of ecological dimensions.”

Die Wintersportindustrie, die Seilbahn- und die Tourismuswirtschaft unter besonderer

Berücksichtigung der Beherbergungswirtschaft und das Destinationsmanagement und -

marketing sind nicht kohärent unterwegs, wenn es darum geht, den Wintertourismus

geeint mit den jeweils unterschiedlichen Prioritäten und Interessen zu stärken. Fakt ist,

dass der Wintertourismus für den alpinen Tourismus eine zentrale Steuerungsgröße der

Entwicklung bleiben wird.

Es geht weniger darum, den Tourismus in den Mittelpunkt zu stellen, sondern den

Tourismus geeignet in die Regionalentwicklung und die Strategie einer Stadt, einer Region,

eines Tales zu integrieren.

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3. Workshop-Ergebnisse

Eine breite Gruppe von Touristikern, Freizeitanbietern, Vertretern von Hotellerie und anderen

Unterkunftsarten, sowie weiteren Experten zum Thema „Ski & Winter“ haben im gemeinsamen

Workshop überlegt, welche Aspekte in Zukunft rund um das Reisethema „Ski & Winter“ wichtiger

werden.

Es ist unser Ziel, zusammen mit Interessenten (in erster Linie IDM mit TVBs/später DMEs/TVs) an

diesen Überlegungen weiter zu arbeiten, Inhalte eventuell zu ergänzen und in regelmäßigen

Abständen auf Aktualität zu überprüfen. Beste Ansätze sollen über Produkte und Dienstleistungen

konkretisiert und verwirklicht werden.

Es folgen auf einen Blick ausgewählte Aspekte, die in Zukunft zu „Ski & Winter“ wichtiger werden:

Die einzelnen Aspekte bestehen wiederum aus verschiedenen Teilaspekten, zu denen beim Workshop

Überlegungen angestellt, sowie Ideen, Anregungen und Vorschläge gesammelt wurden. Diese werden

in der Folge stichwortartig vorgestellt:

1) Emotionales Erlebnis Schnee

Skifahren, Winterwandern, Rodeln sind die beliebtesten Wintersportarten

Schnee und Pistenerlebnis auch einmal anders präsentieren oder um zusätzliche Angebote ergänzen. Die „Spaßpiste“, denn die perfekte Piste alleine ist schon selbstverständliche Voraussetzung

1. Emotionales Erlebnis Schnee

2. Wintersport und

Gesundheit

3. Erlebnis Berg im Winter

4. Green

5. Szenario "kein Schnee,

wärmer"

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Winter-Fitness-Park

Test the best

E-Bike Skitouring

Kompetenz im Winterwandern: Noch stärker mit Berg- und Wanderführern und den Hütten zusammenarbeiten

Vielleicht könnten Weitwanderwege auch im Winter zum Teil begangen werden

Entspannen in winterlicher Atmosphäre und an der frischen Luft

Open Air Wellness: Sonnenbänke

Pistensauna

Iglus

Höhe, Weitblick (Gefühl von Freiheit), innen kuschelig/außen kalt

Erlebnis Schnee 360°

Schnee im Sommer, z.B. Watles – Schneehügel im Sommer

Imagekampagne Ski in Südtirol: Steigerung der Skigesinnung im Land bei der Bevölkerung

und den Medien, auch um z.B. Kindheitsgefühl wieder aufleben zu lassen

Erster Schneetag: Traum und nicht Alptraum: Alle Beteiligten müssen zusammenspielen:

Skischule, Skiverleih, TVB, Aufstiegsanlagen, etc und müssen ein qualitativ hochwertiges

Produkt zum 1. Skitag anbieten

Concierge im Hotel, der Auskunft zum Thema Erlebnis Schnee 360° gibt (auch in digitaler

Form möglich)

Winter ganzjährig – nicht nur im Winter an den Winter denken, sondern auch im Sommer den

Winter thematisieren und auch im Sommer Geräte testen lassen (Skimatten, Virtual Reality)

Zusammenarbeit mit Herstellern von Aufstiegsanlagen, technischen Geräten, Bekleidung:

emotionale Botschaften

Technologien bieten Erlebnis durch Sky Plattformen, Gläserne Gondel, Techniktour

Ehrliche Kommunikation der Schneelage und positive Vermittlung des technischen Schnees: Technologien näher bringen, ehrliche Kommunikation beim emotionalen Erlebnis

Alpine Kompetenz im urbanen Umfeld

Schnee (und Eis) in Ballungszentren bringen: z. B. Eislaufen am Weihnachtsmarkt, oder Fläche

mit Schnee, wo man Schneemann bauen kann und pädagogisch an das Thema Schnee

herangeführt wird

Emotionale Botschaft im Winter - lebendige Orte – gelebte Bergkultur: man ist z.B. mit

Skiausrüstung in Bar/Dorf willkommen; man möchte das Gefühl haben, dass man wirklich in

einem Skiort ist

Aufstiegsanlagen in den Städten

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2) Wintersport und Gesundheit

Mehr Begeisterung bei Kindern und Jugendlichen

Ski und Schule: Schoolkids on snow – Kinder ins Skigebiet bringen

Snowboarden in der Turnstunde - auch in der Halle: z.B. Turnstunde, um erstes

Gleichgewichtsgefühl und Balance zu erlangen, Vertraut-werden mit Schneesportgeräten

schon früher ansetzen, nicht erst im Skigebiet

Schulsportwochen sollen begeistern, z.B. Modell Langtaufers (Erlebnisschule) Skiparks: kostenlos, Skilehrer, ganzer Winter, Förderband (Beispiel Hinterpasseier: Skiparks, die

auch außerhalb des Skigebiets liegen können, ein Förderband haben und wo Skilehrer zur Verfügung stehen und die Kinder so ihr erstes Skierlebnis kostenlos genießen können und damit in Berührung mit dem Skifahren kommen)

Kombinationen: gemeinsame, wie z.B. eine Schlittenfahrt für die gesamte Familie, und getrennte Angebote für Kinder und Eltern/ältere Zielgruppen; in kleinen Skigebieten hat der Skilehrer mehrere Aufgaben; Familien und Kinder sind eine Zielgruppe, die eine Chance für ein kleineres Skigebiet sein kann; demnach sollen gezielt Produkte entwickelt werden.

Andere, spezielle Unterkünfte für Jugendliche wie z.B. Hostel

„Fun Factor“

Fun: Trennen zwischen Anforderungen der Kinder (z.B. natürliches Kinderland mit natürlichen Ressourcen) und der Jugendlichen (z.B. Musik/Events auch nach dem Skifahren); Hier kommen vor allem die Skilehrer ins Spiel, die auch Bezugspersonen und Ansprechpersonen für Kinder und Jugendliche sind. Chance für Skigebiete, sich zu spezialisieren (wichtig: Zusammenspiel aller bei der Spezialisierung Kommunikation nach innen)

Funparks sind vor allem in der Kindheit und Jugend wichtig

Snowtours in Städten (Emotion), Schnee, Videos

Eltern sollen Kinder für Aktivitäten im Freien motivieren

Interesse bei den älteren Zielgruppen wecken

Angebote für die ältere Zielgruppe schnüren: Diese Zielgruppe kann eine Chance für kleine Skigebiete sein, wenn sie dementsprechende Angebote entwickeln. Verlässlichkeit bezüglich Sicherheit und guter Organisation ist gefragt; „Gäste an die Hand nehmen“, z.B. durch einen Pisten Butler.

Wiedereinsteiger durch gezielte Aktionen ansprechen (z.B. Super Samstag im Meraner Land – kostenloser Skikurs für Wiedereinsteiger); Flexible Kartensysteme; Alternativprogramm am Nachmittag zum Kombinieren mit dem Skifahren

Infrastruktur: Hütten ganzjährig geöffnet; Wege instand halten, Kommunikation, welche Wege für

jedermann machbar sind – ähnliche Markierung wie bei den Pisten (schwarz, blau, rot)

Mitarbeiter begeistern und sensibilisieren, damit sie die Begeisterung vermitteln

„Neue Europäer“ und ihre Affinität zu Winter & Schnee:

„Neue Europäer“ = Potenzial; einladen/“abholen“ wie vgl. Kinder; sich auch gastronomisch einstellen, Après Ski ohne Alkohol

Menschen, die aus anderen Kulturkreisen kommen: hier sollte man sich auf die Kinder

konzentrieren, durch Schule, Freunde, etc

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Aktive vs. passive Erholung

Das Thema „Gesundheit durch körperliche Betätigung im Winter“ mehr kommunizieren, auch Redaktionen dazu ansprechen (ähnlich wie bei der Kommunikation für „Fit in den Frühling“). Damit einher geht auch die Kommunikation der tatsächlichen Messbarkeit der körperlichen Betätigung

Aktive und passive Erholung: Wetter, Sonne, frische Luft, Gefühl von Freiheit und weitere

Faktoren „spielen“ und (durch Bilder) kommunizieren – Glücksfaktor herausholen

3) Erlebnis Berg im Winter

Winter ohne Schnee

Hütten sollen auch im Winter geöffnet sein; angenehme Atmosphäre am Kaminfeuer Erlebnis am Berg wird vielfältiger: Wege im Winter pflegen, Biken, Kombi-Themen,…; Wanderwege

besser beleuchten/Atmosphäre Skigebiet soll für die Winterwanderer auch ohne Schnee erlebbar gemacht werden, auch für

Fußgänger zugänglich sein, z. B. Lifttickets für Fußgänger. Vor allem bei Gruppen wichtig, da meist nicht alle Skifahrer sind.

Spots inszenieren, z.B. Plose – Foto mit O zum Fotografieren und im Hintergrund die Geisler „Geheimtipps“ für Individualisten schaffen und kommunizieren: tolle Bank abseits von der Piste

für Romantiker, Futtertrog für Tiere, usw.

Natur(schönheit) im Winter

Wildbeobachtung: Geführte Wanderungen mit Tierbeobachtung Gipfelerlebnisse, wenn es keinen Schnee gibt – interessante Kombination mit Aufstiegsanlagen

Kombinationen

Angebot mit bspw. kulinarischen Erlebnissen bereichern oder mit besonderem Kochkurs auf einer Alm

Außergewöhnliche Erlebnisse, z.B. am Bauernhof im Winter, nicht nur für Kinder: beim Kühe melken zuschauen, Kekse backen mit der Bäuerin, … Insgesamt: die Gäste am täglichen Leben teilhaben lassen und damit die Natur näher erleben lassen

Kombination Berg + Dorf/Stadt: Shopping, Märkte - Mobilität, Shuttle (z.B. Schnals: Shuttledienst zum Weihnachtsmarkt nach Meran)

Kombi-Themen, die viel Potential haben, wie Berg & Genuss/Wein, Berg & Kultur (untertags Skifahren und am Abend ein Kirchenkonzert besuchen), Berg & Shopping, Verknüpfung mit bestehenden Events

Atmosphäre

Persönliche Betreuung, Herzlichkeit – Skischulen sollen aktiver auf die Gäste zugehen, den Gast begleiten; persönliche Kommunikation auch durch den Gastwirt

Ruheplätze

Angebote zur Entschleunigung

Wenn es um das Erlebnis Berg im Winter geht, ist auch die Schulung der Mitarbeiter von Bedeutung

Innovative Dienstleistungen

Flexible Übernachtungsangebote, dass auch der Gast flexibler sein kann, z.B. auch mal abends auswärts auf einer Hütte essen, usw.

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Über die Regionsgrenzen denken

Tagesausflüge im Umkreis von 300 km (Verona, Venedig) anbieten Kombi UNESCO-Welterbe: es gibt schon eine Tour, bei der man von St. Moritz nach Venedig mit

öffentlichen Verkehrsmitteln fährt und dabei erlebt man 6 UNESCO-Welterbestätten. Skifahren kann mit Ausflügen zu den Oberitalienischen Seen, den Städten Verona, München,

Mailand, etc verbunden werden. Zudem können wir in Zukunft an den BBT denken, der die genannten Städte noch näher bringt.

4) Green

Nachhaltige Erreichbarkeit

Packages für die organisierte Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis ins Hotel bzw. Skigebiet

und deren Kommunikation

Zusammenarbeit mit/Kommunikation von „Uber/Blablacar“ (Mitfahrzentrale)

Car Sharing: Für Gäste, die aus Städten kommen, normal, bei uns aber noch die Ausnahme. In den

Städten sieht man meist bequem vom Handy aus, wo das nächste Auto steht. Hier gibt es bei uns

sicher noch Entwicklungspotenzial, vor allem, um das Zugfahren noch attraktiver zu machen.

Nachhaltigkeit im Skigebiet: Vieles wird bereits gemacht, aber oft nicht genügend kommuniziert.

Müllvermeidung & Trennung: Verwendung von Glasflaschen auf den Hütten usw.

Besucherlenkung (Skitour): Wildschutzzonen müssen berücksichtigt werden und Skitourengeher

sollen sich nicht überall ausbreiten.

Kommunikation (nach Innen & Außen) – Beschneiung

Noch mehr ist die Kommunikation nach innen relevant, vor allem wenn es um die Beschneiung geht. Es muss kommuniziert werden, dass es sich hierbei um Wasser ohne Zusätze handelt.

Energieoptimierung auch aus dem finanziellen Gedanken heraus. Es ist zu betonen, dass dies

meistens für kleine Gebiete nicht besonders rentabel ist, bei großen Skigebieten rentiert es sich

eher.

Label für Nachhaltigkeit in Skigebieten: Kriterien definieren und Label vergeben

Regionalität im Skigebiet

Regionale Produkte/km 0 Produkte verwenden und das auch kommunizieren

Abstimmung Angebot & Nachfrage: Es soll schon vorab mit den Produzenten abgestimmt werden,

wie viel Fleisch, Milch, Eier ca. benötigt werden.

Kennzeichnung regionaler Produkte und weniger=mehr: Auf Skihütten reicht es, wenn es einige

wenige Gerichte gibt.

Positives „Konsumieren“

Patenschaft und „Ersatzleistung“: Der CO² Ausstoß ist leichter zu kommunizieren, wenn man ihn

kompensiert, z. B. indem man einen Baum pflanzen lässt, Patenschaft für Tiere übernimmt, usw.

Übernachten im Klimahotel

CO² Fußabdruck des Skifahrers – eine Kommunikationsaufgabe?

Kommunikation muss glaubwürdig & authentisch sein, gerade auch bei sensiblen Themen

Kommunikationskreislauf: Alle, die etwas zum positiven Konsumieren bzw. zur Verbesserung des

Fußabdrucks beitragen, sollen bei der Kommunikation mitwirken bzw. berücksichtigt werden (z. B.

auch die Landwirtschaft).

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5) Szenario

In 10 Jahren…

… liegt die vorherrschende Temperatur im Dezember bei 10°C

… manchmal gibt es Niederschlag

Kunstpisten: Skifahren macht auch auf diesen Pisten Spaß und sorgt für Emotionen, vor allem

wenn die Kulisse stimmt; Material muss ev. angepasst werden; Kunstpisten werden grün oder

braun sein, damit sie in die Landschaft (ohne Schnee) passen

Bekleidung abgestimmt auf die neue Situation – man braucht keine warmen Daunenjacken mehr

Aktivitäten an die neue Jahreszeit anpassen und Sommeraktivitäten wie Biken, Wandern etc

immer mehr darauf ausdehnen

Glaubwürdige Kommunikation der neuen Jahreszeit, vor allem auch in der Bildsprache

Können bestehende Infrastrukturen neu/innovativ genutzt werden?

Ganzjahreszyklus

Viele Lifte können das ganze Jahr über genutzt werden, z.B. bei Sonnenaufgangswanderungen, die

in der kalten Jahreszeit zu einer späteren Uhrzeit angesetzt werden können

Dienstleistungen, Hütten und andere Infrastrukturen bleiben das ganze Jahr über

verfügbar/geöffnet

Bewusst Events auch in die kalte Jahreszeit verlegen

Im Winter werden Lifte benötigt, die im Sommer nicht gebraucht werden (sog. Verbindungslifte);

man könnte sie abbauen und woanders (urbanes Zentrum) wieder aufbauen.

Alpine-Coaster könnten auch in der kalten Jahreszeit genützt werden, oder das Fahren mit den

Karts auf der Rodelbahn

Schwerpunkte statt Saisonen

Hotels können neu gedacht werden - baulich (Indoor Sportmöglichkeiten nur mehr sehr begrenzt

genutzt) und hinsichtlich Angebot

Actionpass oder Emotion Pass und kein Skipass mehr

Freischwimmbäder auch im Winter öffnen – zum Sonne tanken und Entspannen am Wasser

Mobilität: An- und Abreise sollten sanft passieren und vor Ort setzt man auf E-Mobilität, auch im

Sinn der Erhaltung der guten Luftqualität, die immer mehr zum erstrebenswerten Gut wird

Wintersegeln auf Speicherbecken, Antrieb durch Schneekanonen (Beispiel Kronplatz)

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