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1 Grußworte zum Jubiläum des Posaunenchores Frotheim Kirchengemeinde Isenstedt-Frotheim Liebe Bläserinnen und Bläser! Zum 125. Jahrestag der Gründung des Frotheimer Posaunenchores gratuliere ich im Namen des Presbyteriums unserer Kirchengemeinde sehr herzlich. Nur ein Jahr jünger als die Christus-Kirche, hat der Chor das Leben unserer Kirchengemeinde begleitet und mitgestaltet. Im Leben und Arbeiten des Chores verbinden sich zwei Wesensmerkmale der Gemeinde Jesu, dass sie zum Lob Gottes zusammenkommt und dass im Miteinander Gemeinschaft entsteht und wächst. Ton findet zu Ton, die Stimmen verbinden sich zum Klang, die Melodie wird getragen und der Rhythmus fügt Töne und Klänge zum erkennbaren und wieder erkannten Lied zusammen. Musik für Traurige, für Mutige, für Ängstliche und für Frohe. Musik, die immer wieder ihr Ziel sucht und findet: das Lob unseres wunderbaren Gottes. Unüberhörbar, raumfüllend und unabhängig von Strom und elektronischer Verstärkung; das ist die Musik der Posaunenchöre. Bis aber aus vielen Tönen ein Wohlklang entsteht, bis sich die Klänge zum Lied zusammenfügen, sind ungezählte Übungsstunden und harte Arbeit erforderlich. So gilt an dieser Stelle der Dank allen Chormitgliedern und ihren Leitern, die solche Mühe immer wieder auf sich nehmen. Seit vielen Jahren ist das Wort aus dem 1. Petr. 5 zum Leitbild unserer Kirchengemeinde geworden: Gemeinde ist das Haus aus lebendigen Steinen. Ein höchst lebendiger Stein in diesem Haus sind unsere Posaunenchöre. Wir wünschen dem Geburtstagskind von Herzen Gottes Segen! Pfarrer Falk Becker, Vorsitzender des Presbyteriums 2 Kirchenkreis Lübbecke Liebe Bläserinnen und Bläser des Posaunenchores Frotheim! Es hat mich gereizt, grundsätzlich in der Bibel nach Trompeten und Posaunen zu schauen. Die berühmteste Geschichte ist wohl die der einstürzenden Mauern von Jericho (Josua 6). Ob es nun der Schall der Posaunen selbst war, der die Mauern zum Einstürzen brachte, oder ob nicht vielmehr das Volk durch das Posaunenkonzert dermaßen motiviert war, dass ungeahnte Kräfte zum Einriss der Mauer mobilisiert werden konnten, will ich offen lassen. Auf alle Fälle: Posaunenchöre können so kraftvoll und so mächtig blasen, dass in der Folge Mauern zum Einstürzen gebracht werden könnten. Wir lernen: Posaunenchöre brauchen Leiter, die die in den Instrumenten steckenden Kräfte maßvoll dirigieren und in rechte Bahnen leiten. Posaunenchorleiter sind auch wichtig, damit es keine schiefen Töne gibt. So kennt schon der Apostel Paulus „undeutliche“ Töne beim Posaunenblasen (1. Korinther 14,8). Weiß das der Apostel Paulus aus eigener aktiver oder eher passiver Erfahrung? Wenn man belegen könnte, dass Paulus aktiver Bläser gewesen ist, dann könnte ein Posaunenchor sich mit großem Stolz auf den frühen Posaunenbläser Paulus berufen. - Posaunenchöre läuten, besser: blasen, die letzte Zeit ein. Wer hier mitbläst, hat ein unvergängliches Hobby. Im Matthäusevangelium (24,31) steht ein wunderschöner Satz: „Er wird seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels zum anderen.“ Dieser Satz zeigt auch die Richtung der Entwicklung der Posaunenchöre an, nämlich nicht niederzuschmettern (wie in Jericho), sondern (Gemeinde) aufzubauen und zu sammeln. Ich gratuliere dem Posaunenchor Frotheim zum 125jährigen Jubiläum und wünsche ihm eine fruchtbare Mitarbeit beim „Aufbau“ und der „Sammlung“ der Gemeinde Jesu Christi. Dr. Rolf Becker, Superintendent des Kirchenkreises Lübbecke

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Grußworte zum Jubiläum des Posaunenchores Frotheim

Kirchengemeinde Isenstedt-Frotheim

Liebe Bläserinnen und Bläser!

Zum 125. Jahrestag der Gründung des Frotheimer Posaunenchores gratuliere ich im Namen des Presbyteriums unserer Kirchengemeinde sehr herzlich. Nur ein Jahr jünger als die Christus-Kirche, hat der Chor das Leben unserer Kirchengemeinde begleitet und mitgestaltet.

Im Leben und Arbeiten des Chores verbinden sich zwei Wesensmerkmale der Gemeinde Jesu, dass sie zum Lob Gottes zusammenkommt und dass im Miteinander Gemeinschaft entsteht und wächst.

Ton findet zu Ton, die Stimmen verbinden sich zum Klang, die Melodie wird getragen und der Rhythmus fügt Töne und Klänge zum erkennbaren und wieder erkannten Lied zusammen. Musik für Traurige, für Mutige, für Ängstliche und für Frohe. Musik, die immer wieder ihr Ziel sucht und findet: das Lob unseres wunderbaren Gottes. Unüberhörbar, raumfüllend und unabhängig von Strom und elektronischer Verstärkung; das ist die Musik der Posaunenchöre.

Bis aber aus vielen Tönen ein Wohlklang entsteht, bis sich die Klänge zum Lied zusammenfügen, sind ungezählte Übungsstunden und harte Arbeit erforderlich. So gilt an dieser Stelle der Dank allen Chormitgliedern und ihren Leitern, die solche Mühe immer wieder auf sich nehmen.

Seit vielen Jahren ist das Wort aus dem 1. Petr. 5 zum Leitbild unserer Kirchengemeinde geworden: Gemeinde ist das Haus aus lebendigen Steinen. Ein höchst lebendiger Stein in diesem Haus sind unsere Posaunenchöre. Wir wünschen dem Geburtstagskind von Herzen Gottes Segen!

Pfarrer Falk Becker,

Vorsitzender des Presbyteriums

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Kirchenkreis Lübbecke

Liebe Bläserinnen und Bläser des Posaunenchores Frotheim! Es hat mich gereizt, grundsätzlich in der Bibel nach Trompeten und Posaunen zu schauen. Die berühmteste Geschichte ist wohl die der einstürzenden Mauern von Jericho (Josua 6). Ob es nun der Schall der Posaunen selbst war, der die Mauern zum Einstürzen brachte, oder ob nicht vielmehr das Volk durch das Posaunenkonzert dermaßen motiviert war, dass ungeahnte Kräfte zum Einriss der Mauer mobilisiert werden konnten, will ich offen lassen. Auf alle Fälle: Posaunenchöre können so kraftvoll und so mächtig blasen, dass in der Folge Mauern zum Einstürzen gebracht werden könnten. Wir lernen: Posaunenchöre brauchen Leiter, die die in den Instrumenten steckenden Kräfte maßvoll dirigieren und in rechte Bahnen leiten. Posaunenchorleiter sind auch wichtig, damit es keine schiefen Töne gibt. So kennt schon der Apostel Paulus „undeutliche“ Töne beim Posaunenblasen (1. Korinther 14,8). Weiß das der Apostel Paulus aus eigener aktiver oder eher passiver Erfahrung? Wenn man belegen könnte, dass Paulus aktiver Bläser gewesen ist, dann könnte ein Posaunenchor sich mit großem Stolz auf den frühen Posaunenbläser Paulus berufen. - Posaunenchöre läuten, besser: blasen, die letzte Zeit ein. Wer hier mitbläst, hat ein unvergängliches Hobby. Im Matthäusevangelium (24,31) steht ein wunderschöner Satz: „Er wird seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels zum anderen.“ Dieser Satz zeigt auch die Richtung der Entwicklung der Posaunenchöre an, nämlich nicht niederzuschmettern (wie in Jericho), sondern (Gemeinde) aufzubauen und zu sammeln. Ich gratuliere dem Posaunenchor Frotheim zum 125jährigen Jubiläum und wünsche ihm eine fruchtbare Mitarbeit beim „Aufbau“ und der „Sammlung“ der Gemeinde Jesu Christi. Dr. Rolf Becker, Superintendent des Kirchenkreises Lübbecke

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Kreisobmann für die Posaunenchöre Liebe Bläserinnen und Bläser des Posaunenchores Frotheim! Im Namen der Posaunenchöre des Kirchenkreises grüße ich Sie zu Ihrem 125. Jahresfest und wünsche Ihnen für die weitere Arbeit Gottes reichen Segen. Wenn ein Posaunenchor 125 Jahre lang besteht, dann beinhaltet diese Jahreszahl, dass mindestens sechs Generationen mit ihren Instrumenten das Lob Gottes verkündigt haben. Viele Menschen haben in dieser Zeit das geblasene Wort gehört. Ein Posaunenchor ist schon eine besondere Gemeindegruppe, weil hier Zehnjährige und Siebzigjährige Seite an Seite ihren Dienst tun. Der Dienst unserer Posaunenchöre ist aus dem Leben der Gemeinden nicht mehr wegzudenken. Durch den hellen Klang der Trompeten und Posaunen reicht die Verkündigung des Evangeliums oft weiter als das gesprochene oder geschriebene Wort. Dass dies 125 Jahre in Ihrer Gemeinde geschehen konnte, ist eine große Gnade unseres Gottes. Dank zu sagen ist aber auch all denen, die in den vielen Jahren ihre Kraft und Zeit in den Dienst mit der Posaune gestellt haben. Ich wünsche allen Bläserinnen und Bläsern, dass sie in den Tagen des Jubiläums neuen Mut und neue Kraft gewinnen für die weitere Arbeit und dass sich auch in Zukunft immer wieder junge Menschen in den Dienst des Posaunenchores stellen. In der Verbundenheit des gemeinsamen Dienstes grüße ich Sie mit dem Wort aus dem 118. Psalm: „Dies ist der Tag, den der Herr macht, lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.“

Uwe Spreen, Kreisobmann

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CVJM-Westbund Liebe Mitglieder im Posaunenchor Fotheim, anlässlich Ihres 125jährigen Jubiläums des Posaunenchores grüße ich Sie im Namen des Vorstandes des CVJM-Westbundes ganz herzlich. Sie nehmen einen wichtigen Auftrag wahr: Menschen mit der Musik etwas von der Freundlichkeit und Barmherzigkeit Gottes weiter zu geben. Der Monatsspruch für ihr Jubiläumsjahr heißt: „Du sorgst für das Land und tränkst es. Du überschüttest es mit Reichtum.“ (Psalm 65,10) Das ist ein guter Vers für Ihre bis zu diesem Tag gesegnete Arbeit und ein mutmachendes Wort für die Zukunft. Auf Gott ist Verlass, ihm dürfen wir vertrauen. Er überschüttet uns mit Gaben, die wir einsetzen dürfen. Wenn Ihre Töne erklingen, dann wird ein Stück Reichtum, den Gott schenkt, sichtbar und vor allem hörbar. Manche Sorgen, die Menschen mit sich herumschleppen, kann der Klang eines guten Chorals in ein neues Licht bringen. Manches Leid wird durch ein Lied erträglicher, und bei dem einen oder anderen wird wieder die Freude an der Musik geweckt. Gott schenke Ihnen die Freude an der Arbeit im Chor, die Erfahrung seines Segens und die Fröhlichkeit einzustimmen in das neue Lied der Kinder Gottes. Mit einem herzlichen Gruß Hildegard vom Baur, Generalsekretärin

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Posaunenwerk der ev. Landeskirche von Westfalen

Liebe Schwestern und Brüder im Posaunenchor der Gemeinde Frotheim!

Zum 125-jährigen Jubiläum Ihres Posaunenchores gratuliere ich und wünsche Ihnen Gottes reichen Segen für die zukünftige bläserische Arbeit. Ihr Chorjubiläum fällt mit dem 150. Geburtstag von Johannes Kuhlo in ein geschichtsträchtiges Jahr der Posaunenarbeit in Westfalen. Liest man in der Frotheimer Schulchronik den Absatz über die Posaunenchorgründung, dann spürt man heute noch die Begeisterung des Anfangs. Menschen wie Eduard und Johannes Kuhlo oder wie der Lehrer Oldemeyer wirkten inspirierend und mitreißend. In vielen Gemeinden im Minden-Ravensberger Land haben sie die Erweckung zu einer macht- und klangvollen Lebenserfahrung gemacht. Die frohe Botschaft hat sich in unseren Breiten über Generationen hinweg auch in die Herzen der Menschen hineingespielt. Dies ist der klingende Schatz im „Acker der Gemeinde“, den es heute mehr denn je gilt zu hüten, zu bewahren und zu mehren! Ich begreife unsere Posaunenchöre als Gnadengabe des lebendigen Gottes. Anders als das gesprochene Wort erreicht das Spiel choralgebundener Lieder und auch freier Stücke Herz und Seele von Menschen unmittelbar. Die Kraft des Gottesklanges, der Theophonie, vermag heute wie einst Menschen zu berühren und zu bewegen.

Sicherlich macht gerade dies auch die tiefe Faszination unserer Posaunenchöre aus, in denen oft Frauen, Männer, Jugendliche, ja Kinder generationsübergreifend als „Mitarbeiter am 150. Psalm“, wie Johannes Kuhlo es nannte, vereint sind. Darin können wir also auch ein Ur- und Idealbild von Gemeinde verwirklicht sehen. Und wer etwas über Gemeindeaufbau lernen möchte, der sollte getrost einmal an einer Übungsstunde eines Posaunenchores teilnehmen.

„Singet und spielet dem Herrn in Eurem Herzen!“ wird uns im Epheserbrief (5,19) zugerufen. Und jede und jeder aus Ihrem Jubiläumschor wird es wissen: Man muss mit dem ganzen Herzen dabei sein, wenn die Musik wirklich klingen soll. Es ist letztlich nicht die absolut technische Perfektion, die der Musik Seele verleiht – es ist das „Mehr“ des Herzens, das jede gute Musik neben der einwandfreien Darbietung auszeichnet. In Anlehnung an das berühmte Wort des Dichters Antoine de Saint Exupery lässt sich also auch sagen: „Sie klingt nur mit dem Herzen gut!“

Das will ich Ihnen unter Gottes Segen für die nächsten Jahre ausdrücklich wünschen, dass Ihrem Chor immer reichlich Menschen geschenkt werden, für die das instrumentale Singen und Spielen eine solche Herzenssache ist. Dann muss uns um die Zukunft unserer Posaunenchöre in den Gemeinden nicht bange sein. Ja, dann sind selbst 125 Jahre nur eine kleine Zeit im Leben eines Chores. In diesem Sinne gilt dem Posaunenchor Frotheim im Namen des ganzen Posaunenwerkes in unserer Evangelischen Kirche von Westfalen mein sehr herzlicher Dank und Gruß

Ihr Bernhard Silaschi, Landesobmann

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Ortsvorsteher von Frotheim Liebe Frotheimer Bläserinnen und Bläser! Zum 125. Jubiläum des Posaunenchores Frotheim gratuliere ich Ihnen herzlich. Über viele Generationen ist der Posaunenchor Frotheim ein fester Bestandteil im Leben unserer Gemeinde geworden. Sie begleiten insbesondere unsere kirchlichen Veranstaltungen, gestalten die Gottesdienste mit, nehmen an der Gedenkfeier zu Ehren unserer Verstorbenen der Weltkriege teil und verleihen diesen Feiern einen würdigen Rahmen. Besonders freue ich mich darüber, dass Sie an Geburtstagen unserer älteren Mitbürger/-innen teilnehmen, mit Ihren Chorälen diesen einen besonderen feierlichen Rahmen verleihen und Geburtstagsjubilare wie Gäste erfreuen. Dies alles erfordert Idealismus aller Aktivitäten. Mein besonderer Dank gilt daher allen, die sich immer wieder für den Posaunenchor einsetzen und einen Teil ihrer Freizeit zur Verfügung stellen, um dieses Angebot zu ermöglichen. Ich hoffe, dass von diesem Jubiläum neue Impulse für die Arbeit des Posaunenchores ausgehen und sich insbesondere junge Menschen finden, die Freude an der Musik haben, damit diese segensreiche Arbeit unserer Gemeinde fortgesetzt werden kann. Wilhelm Stockmann, Ortvorsteher Stadt Espelkamp Liebe Mitglieder des Posaunenchors Frotheim, im Namen von Rat, Verwaltung und Bürgerschaft der Stadt Espelkamp gratuliere ich Ihnen herzlich zum stolzen Jubiläum. Ihre 125-jährige Geschichte spricht für sich: Der Posaunenchor ist aus dem kirchlichen und gesellschaftlichen Leben Frotheims nicht wegzudenken. Er bereichert Gottesdienste, spielt zu freudigen und manchmal auch zu traurigen Anlässen, und er pflegt eine vorbildliche Zusammenarbeit mit dem benachbarten Posaunenchor aus Isenstedt. Dass der Posaunenchor trotz seiner langen Geschichte jung geblieben ist, zeigt das ungebremste Interesse immer neuer Nachwuchsmusiker an einer aktiven Mitwirkung. Dank zahlreicher Jungbläser muss dem Chor vor der Zukunft nicht bange sein. So sind im 125. Jahr des Bestehens bereits die Weichen dafür gestellt, dass der Posaunenchor Frotheim auch seinen 150. Geburtstag feiern können wird. Heinrich Vieker, Bürgermeister

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Überblick über den Festverlauf Samstag, 30. September 2006 15.00 Uhr Kreisbläsertreffen im CVJM-Gemeindehaus Frotheim

Mitwirkende: Posaunenchöre des Kirchenkreises Lübbecke Leitung: Klaus-Peter Diehl

Sonntag, 1. Oktober 2006 9.45 Uhr Festgottesdienst in der Christus-Kirche Isenstedt/Frotheim

mit Bläserehrungen Predigt: Lutz Wulfestieg Mitwirkende: Posaunenchöre Isenstedt und Frotheim Leitung: Detlef Beckschewe 11.30 Uhr Festempfang im CVJM-Gemeindehaus Frotheim Sonntag, 12. November 2006 15.00 Uhr Benefiz-Konzert im CVJM-Gemeindehaus Frotheim

zu Gunsten des CVJM-Gemeindehauses Mitwirkende: Posaunenchöre Isenstedt und Frotheim

Leitung: Detlef Beckschewe

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Entstehung und Entwicklung der Posaunenchorbewegung in Minden-Ravensberg im 19. und 20. Jahrhundert

Die Tatsache, dass „das Posaunenblasen […] so recht seine Heimat im Ravensberger Lande“ hat, wie der spätere „Posaunengeneral“ Johannes Kuhlo formulierte, ist relativ bekannt. Dass die Posaunenchorbewegung im 19. Jahrhundert jedoch mit einer Violine und einer Klarinette begonnen hat, dürfte zu den weniger bekannten Aspekten der Posaunenchorgeschichte gehören. Mit den beiden Instrumenten versuchten im Jahre 1838 drei junge Männer in Jöllenbeck bei Bielefeld, den Gesang in den Bibelstunden des von ihnen gegründeten Jünglingsvereins - dem Vorläufer des CVJM - zu begleiten. Großer Erfolg blieb ihnen jedoch verwehrt, weshalb die Männer ihren Pastor, Johann Hinrich Volkening, baten, Posaunen anzuschaffen. Volkening, 1796 in Hille geboren und einer der bekanntesten Prediger der Erweckungsbewegung, sah im Gesang ein wichtiges Mittel zur Verbreitung der christlichen Botschaft und kam der Bitte nach. Er stellte einen Kontakt zu einer sozialen Rettungsanstalt in der Nähe von Düsseldorf her, in der das Posaunenblasen bereits seinen festen Platz hatte. Dort erhielten die Mitglieder des Jünglingsvereins in den Jahren 1841/42 Blasunterricht und brachten so diese Technik nach

Jöllenbeck. Kostproben ihres Könnens gaben die Mitglieder dieses ersten Posaunenchores bei Bibel- und Erbauungsstunden des Jünglingsvereins, bei Alten- und Krankenbesuchen, bei besonderen Festgottesdiensten, Missionsfesten, Hochzeiten sowie beim Blasen vom Kirchturm. Von diesen bescheidenen Anfängen ausgehend verlief die Verbreitung rasant: Von 1843 stieg die Zahl auf 28 Chöre im Jahre 1875 und 329 im Jahre 1913! Wie es dazu kam, lässt sich an folgenden vier Punkten veranschaulichen. 1. Seit den 1820er Jahren wurden im Raum Minden-Ravensberg zunehmend Pfarrer berufen, die der Erweckungsbewegung angehörten und damit die Gründung von Chören vorantrieben. 2. Auf den zahlreichen Missionsfesten gehörten die Posaunenchöre zum festen Bestandteil, sodass die musikalische Kunst einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert und über die Grenzen der eigenen Gemeinden bekannt gemacht werden konnte. So entstanden die Chöre in Rabber bei Bad Essen (1851), in Pr. Oldendorf (1852) und in Hüllhorst (1853).

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3. Eduard Kuhlo, seit 1854 Pfarrer in Gohfeld und Vater des bereits erwähnten Johannes Kuhlo, erstellte ein Notenbuch für die Posaunenchöre mit einer einheitlichen Notenschreibweise für alle Instrumente, der sogenannten Klangschreibweise, in welchem er Choräle und geistliche Volkslieder, aber auch nationale Vaterlandslieder aufnahm. Dieses „Posaunenbuch“ erleichterte durch die praktischen Anleitungen das Erlernen des Blasens erheblich, wovon auch die Posaunenchorgründungen 1881 in Frotheim und 1892 in Isenstedt profitierten.

Eduard Kuhlo (1822-1891) 4. Johannes Kuhlo, der im Alter von acht Jahren das Posaunenspielen selbstständig erlernte, ging 1893 als Pfarrer an die Brüderanstalt Nazareth nach Bethel, welches er zu einem Zentrum der Posaunenarbeit in Deutschland ausbaute. Unter seiner Leitung wuchs der Betheler

Posaunenchor auf über 100 Mitglieder an. Ein Großteil dieser Bläser waren angehende Diakone, welche den Gedanken der Posaunenarbeit auch in ihre späteren Gemeinden mitnahmen. Auch und besonders die von ihm initiierten zahlreichen Massenveranstaltungen wie die Jahresfeste in Bethel oder die Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals an der Porta 1896 mit über 1300 Bläsern, aber auch die mitreißende Persönlichkeit Kuhlos sind für das starke Anwachsen der Posaunenchöre bis zum Ersten Weltkrieg 1914 verantwortlich. Bei Ausbruch des Krieges stellten die Posaunenchöre ihre Arbeit zunächst ein, nachdem zahlreiche Bläser zum Kriegsdienst eingezogen worden waren. Der weitverbreitete Gedanke eines kurzen Krieges stellte sich jedoch als vierjähriger Irrtum heraus, sodass die Posaunenarbeit zwischen 1914 und 1918 gänzlich zum Erliegen kam und erst 1919 wieder aufgenommen werden konnte. Mitte der 1920er Jahre war in Westfalen mit 329 Posaunenchören etwa der Stand von 1913 erreicht. Beim Wiederaufbau in Bethel wurde aus Altersgründen auf Johannes Kuhlo verzichtet, der sich stattdessen verstärkt in der überregionalen Bläserarbeit engagierte und dafür 1926 den ehrenamtlichen Titel „Reichsposaunenwart“ erhielt.

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Johannes Kuhlo (1856-1941) Die seit 1933 in Deutschland bestehende nationalsozialistische Herrschaft hatte für die Arbeit der Posaunenchöre weitreichende Folgen. Die Nachwuchsarbeit wurde stark eingeschränkt, da mit der Zwangseingliederung aller unter achtzehnjährigen Jungen in die Hitlerjugend die Mitgliedschaft im CVJM untersagt wurde. Auch die Verbindung zwischen dem CVJM und den Posaunenchören wurde gekappt, indem die Chöre aus der CVJM-Vereinsstruktur herausgelöst und zum kirchlich-staatlichen „Verband der evangelischen Posaunenchöre“ (VeP) zusammengefasst wurden. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 bedeutete für die Posaunenchorarbeit abermals einen harten Einschnitt. Im Unterschied zum Ersten Weltkrieg konnte jedoch vielerorts die Blasfähigkeit durch

die gemeinsame Aktion von älteren und jüngeren Bläsern aufrecht erhalten werden. Nach dem Kriegsende 1945 stellte sich der Wiederaufbau der Posaunenarbeit nicht nur vor Ort als schwierig heraus. Auch auf der Verbandsebene war man sich nicht einig, wem die Posaunenarbeit fortan wieder unterstellt werden sollte. Von Seiten des CVJM wurde der Anspruch angemeldet, an die Strukturen vor 1933 anzuknüpfen und die Posaunenchöre in die eigene Vereinsstruktur einzugliedern. Auf Seiten des Posaunenwerkes, des Nachfolgers des VeP, plädierte man dafür, den Posaunenchören ihren Platz weiterhin innerhalb der Amtskirche zuzuweisen. In den 1950er Jahren kam es nicht zu einer Einigung. Beide Organisationen existieren seitdem nebeneinander und betreiben unabhängig voneinander ihre jeweilige Posaunenarbeit. Den Chören war es freigestellt, welchem Verband sie sich zuordneten. So kommt es, dass sich noch heute ein Teil der Posaunenchöre dem CVJM, ein anderer Teil der Landeskirche zugehörig sehen. Gemeinsam ist ihnen dennoch der Aufgabenbereich im Dienst an der Gemeinde, der seit über 160 Jahren weitgehend unverändert geblieben ist.

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Geschichte des Posaunenchores Frotheim (1881-2006) Ein Jahr nach der Einweihung der Kirche zu Isenstedt im Jahre 1880 verfügte die nun eigenständige Kirchengemeinde Isenstedt-Frotheim bereits über einen Posaunenchor. Der im Frühjahr 1881 nach Frotheim versetzte Lehrer Oldemeyer konnte, wohl nicht zuletzt aufgrund seiner mitreißenden Persönlichkeit, mehrere Personen für seine Blasleidenschaft gewinnen und den Posaunenchor gründen.

Alte Schule Frotheim-Dorf (1958) Die Frotheimer Schulchronik berichtet darüber wie folgt: „Im Frühjahr 1881 kam als 2. Lehrer Herr Oldemeyer, gebürtig aus Laar bei Herford, abgegangen in Soest, nach Frotheim. […] Da Herr Oldemeyer ein tüchtiger Bläser war, so wurde bald im Orte ein Posaunenchor gegründet. Die Unkosten wurden zumeist von den Bläsern selbst bestritten, zum Teil aber durch eine Sammlung aufgebracht.“

Im Kirchenkreis Lübbecke war der Frotheimer Posaunenchor, dessen Gründungstag nachträglich auf den 1. Oktober 1881 festgelegt wurde, zwar nicht der erste. Aber in Verbindung mit anderen Chören wie in Pr. Odelndorf (1852), Hüllhorst (1853), Alswede (1873), Levern (1878) und Wehdem (1880) verschaffte er sich eine Vorbildfunktion. So rief Superintendent Dr. Reber auf der Lübbecker Kreissynode 1890 zu weiteren Chorgründungen auf, was er mit dem Hinweis begründete, dass „die Beschäftigung mit der heiligen Musik einen sittigenden, veredelnden Einfluß [habe] und manchmal auch mehr. Schon daß die Mitglieder an den Sonntagen von der Straße weggebracht werden, ist etwas werth.“ Im Vordergrund der Posaunenarbeit stand zu dieser Zeit also weniger der Dienst an den Gemeindemitgliedern als vielmehr an den Bläsern. Der neu gegründete Chor hatte in den ersten Jahren seines Bestehens mit erheblichen Schwierigkeiten bei der Gewinnung von neuen Mitgliedern zu kämpfen. Kurzfristig stand sogar seine Existenz auf dem Spiel, was jedoch abgewendet werden konnte. So lautet der Bericht auf der Lübbecker Kreissynode von 1892: „Der Posaunenchor in Frotheim ist nicht, wie befürchtet

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wurde, eingegangen, sondern innerlich und äußerlich erstarkt.“ In Isenstedt-Frotheim nahm das Vereinswesen um die Jahrhundertwende einen Aufschwung. Der Frotheimer Chor konnte seine Mitgliederzahl innerhalb von zehn Jahren von 20 (1895) auf 25 (1905) ausbauen. Dieser Zuwachs ist zum einen darauf zurückzuführen, dass bis 1909 mit den jeweiligen Lehrern der Volksschule eine Kontinuität in der Chorleitung vorhanden war. Zum anderen bewirkten bläserische Großereignisse wie die Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals an der Porta Westfalica einen zusätzlichen Motivationsschub. Darüber berichtet die 1901 erstellte „Chronik des Posaunenchores Frotheim“, dass dieser als Mitglied des ravensbergischen Verbandes der Bläser unter der Leitung von Johannes Kuhlo „die Ehre [hatte], vor Seiner Majestät dem Kaiser Wilhelm II. blasen zu dürfen […]. Das erste Mal nahm unser Verein teil an der Kaiserhuldigung gelegentlich der Einweihung des Denkmals Wilhelms auf der Porta Westfalica am 18. Oktober 1896. Da schallte von der Höhe des Jakobsberges die gewaltige Stimme von 2000 Bläsern in das Mindener Land hinein.“ Drüber hinaus waren Bläser des Chores bei der musikalischen Ausgestaltung von zwei Besuchen Kaiser Wilhelms II. in Bielefeld beteiligt. In diesem

Zusammenhang steht auch das 25jährige Chorjubiläum, welches am 3. Advent 1906 in der Kirche zu Isenstedt begangen wurde. Als Festredner konnte besagter Pastor Johannes Kuhlo gewonnen werden, der durch seine eingängigen Worte, die musikalischen Beiträge und nicht zuletzt durch seine Persönlichkeit Menschen für die Posaunenarbeit begeistern konnte. Mit der Übertragung der Chorleitung an Friedrich Bösch im Jahre 1909 löste sich der Chor zunehmend aus der engen Verbundenheit mit der Volksschule. Als äußeres Zeichen dieser Eigenständigkeit diente auch der Bau des Gemeindehauses Frotheim, das am 9. Januar 1911 eingeweiht wurde. Bei dieser Feier waren rund 300 Mitglieder verschiedener Vereine, darunter zahlreiche Bläser aus Frotheim und Isenstedt, beteiligt. Damit stand ein eigener Übungsraum zur Verfügung, sodass man nicht mehr auf die Schulräume ausweichen musste.

Gemeindehaus Frotheim (1958)

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Nachdem im Jahre 1892 in Isenstedt von Pastor Paul Winckler ebenfalls ein Posaunenchor gegründet worden war, entstand die bis heute vorhandene enge Zusammenarbeit beider Chöre, die sich in der gemeinsamen Gestaltung der Übungsstunden und der Dienste in der Kirche ausdrückte. Die Gesamtleitung lag bis 1928 in den Händen von Pastor Winckler, dem diese Arbeit nach eigener Auskunft viel Freude bereitete. So führte er auf der Kreissynode 1903 aus, dass es ihm „eine Lust“ sei, „jeden Sonntagnachmittag diese Vereine um sich zu sammeln und so an den Seelen arbeiten zu können.“ Trotz der Zusammenarbeit behielten beide Chöre ihre Selbstständigkeit, um sich neben den kirchlichen Aufgaben dem Dienst in der jeweiligen Ortsgemeinde widmen zu können.

Pastor Paul Winckler, umrahmt von Frotheimer und Isenstedter Bläsern (1915)

Die Leitung des Frotheimer Chores hatten seit 1909 folgende Personen: 1909-21: Friedrich Bösch (Nr. 219) 1921-32: Friedrich Berner (Nr. 221)

1932-47: Heinrich Rose (Nr. 150) 1947-92: Wilhelm Schuhmacher (Osterheider Str. 6) seit 1993: Detlef Beckschewe (Bauschlingenweg 5) In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts litt die Arbeit des Posaunenchores Frotheim, wie in den übrigen Chören auch, in erheblichem Maße unter den Belastungen der beiden Weltkriege 1914-1918 und 1939-1945. Aufgrund der Einziehung von zahlreichen jungen Männern zum Kriegsdienst konnten die bläserischen Dienste in der Gemeinde entweder nur unter großer Anstrengung aufrecht erhalten werden oder mussten wie das Beerdigungsblasen während des Zweiten Weltkrieges teilweise ausgesetzt werden. Verschlimmert wurde diese Situation durch das Verbot in der NS-Diktatur, eine eigenständige Jugendarbeit zu betreiben. Folglich standen auch in Frotheim keine Jungbläser zur Verfügung, um den kurzzeitigen Verlust an Bläsern zu überbrücken. Nach dem Kriegsende 1945 konnte die Arbeit unter dem langjährigen Vorsitzenden Rudolf Brinkmann und dem Chorleiter Wilhelm Schumacher allmählich wieder aufgenommen werden. Als erstes Großereignis wurde am 8. Juli 1956 das 75jährige Bestehen mit einem Festgottesdienst und einer

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nachmittäglichen Jubelfeier gefeiert, bei der sich nach einem Zeitungsbericht, „neben den 200 Bläsern aus den Nachbargemeinden eine große Festgemeinde eingefunden“ habe. In diesem und den nachfolgenden Jahrzehenten wurde die Arbeit des Chores durch Wilhelm Schumacher besonders geprägt.

Wilhelm Schumacher (1981) Am 3. Oktober 1919 in Frotheim geboren, spielte er erstmals 1934 im Posaunenchor, dessen Leitung er im Jahre 1947 nach dem plötzlichen Tod des Chorleiters Heinrich Rose übernahm. Sieben Jahre später wurde ihm auch die Gesamtleitung beider Chöre übertragen, die er bis 1992 ausübte. In einer weiteren Notlage - 1972 verstarb der 1. Vorsitzende Heinrich Schumacher - übernahm er zusätzlich den Vorsitz des Frotheimer Chores, den er 1990 an Friedrich Bollmeyer übergab. In die Wirkungszeit von Wilhelm Schumacher fielen nicht nur

Großereignisse wie das 100jährige Chorjubiläum am 11./12. Juli 1981, welches mit Festgottesdienst, Jubiläumsfeier und einem Kreisposaunentreffen im Rahmen der Zeltmission begangen wurde. Auch und besonders in der alltäglichen Gemeindearbeit mit dem Blasen bei besonderen Gottesdiensten, Beerdigungen und Geburtstagen von älteren Gemeindemitgliedern engagierte er sich in höchstem Maße. Für seinen ehrenamtlichen Einsatz wurde ihm 1983 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Darüber hinaus fand nach seinem Ausscheiden zehn Jahre später ihm zu Ehren eine Feierstunde im Gemeindehaus Frotheim statt. Nach langer und schwerer Krankheit starb Wilhelm Schumacher am 17. September 1997. Zum Nachfolger im Amt des Chorleiters wurde im Januar 1993 Detlef Beckschewe bestimmt, der seit September 1995 auch die Gesamtleitung innehat.

Detlef Beckschewe (2006)

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Zeitzeugenbericht: Gustav Berner Über die Geschichte des Posaunenchores Frotheim kann wohl keiner so gut Auskunft geben wie Gustav Berner. Schließlich gehört er dem Posaunenchor nunmehr seit 80 Jahren als aktiver Flügelhornbläser an.

Gustav Berner (2006) Am 11. August 1914 in Frotheim geboren, erlernte er mit neun Jahren das Blasen auf einem Flügelhorn von seinem Vater, dem späteren Chorleiter Friedrich Berner. Auf der Weihnachtsfeier der Frotheimer Volksschule 1926 hatte er seinen ersten Auftritt im Rahmen des Posaunenchores, auf dessen Mitgliedschaft er jedoch noch zwei Jahre bis zu seiner Schulentlassung warten musste. Zu dem damaligen Aufgabenbereich zählten, so erinnert sich Gustav Berner, noch das Blasen bei Beerdigungen und

Krankenbesuchen sowie das Blasen zu Sylvester auf dem Kirchturm, welche jedoch mit der Zeit aus verschiedenen Gründen eingestellt werden mussten. Aufgrund der Einziehung zum Wehrdienst nach Lüdenscheid musste Gustav Berner den Frotheimer Chor im Jahre 1936 verlassen, blieb der Posaunenarbeit aber eng verbunden. In seinem Spind hatte sein Davidsches Flügelhorn, welches ihm sein Vater geschenkt hatte, immer Platz, sodass er damit den dortigen Posaunenchor unterstützte. 1939 zum Kriegsdienst abkommandiert, ging er nach seiner Gefangenschaft im September 1945 arbeitsbedingt zunächst nach Werste zurück, wo ihn eine große Enttäuschung erwartete: Britische Soldaten hatten sein Flügelhorn mitgenommen. Erst 1956 erhielt Gustav Berner, mit seiner Familie inzwischen nach Frotheim zurückgekehrt, vom Posaunenchor ein gleichwertiges Flügelhorn, welches die Synode Lübbecke dem Frotheimer Chor zum 75jährigen Jubiläum schenkte. Mit diesem Instrument unterstützt er bis heute die erste Stimme tatkräftig. Angesprochen auf seinen Einsatz für die Posaunenarbeit bemerkte er im Jahre 2001 bescheiden: „75 Jahre zu Gottes Lob und Ehre zu blasen, das ist Gnade, und für mich das größte Geschenk meines Lebens.“

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Fotografische Rückblicke

Frotheimer und Isenstedter Bläser vor der Kirche zu Isenstedt im Jahre 1915

Frotheimer und Isenstedter Bläser vor der Kirche zu Isenstedt im Jahre 1928

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Der Posaunenchor Frotheim 1956 zum 75-jährigen Jubiläum

Der Posaunenchor Frotheim 1981 zum 100-jährigen Jubiläum

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Zeugnisse der Chorgeschichte

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Der Posaunenchor im Jubiläumsjahr 2006

Unterste Reihe von links nach rechts: Tim Gottschild, Nico Spechtmeier, Fabian Schmalgemeier, Yannik Bünemann. Zweite Reihe von links nach rechts: Willy Döding, Wilhelm Rose, Helmut Hölscher, Gustav Berner, Werner Hagemeyer, Friedrich Bollmeyer, Günter Bösch. Dritte Reihe von links nach rechts: Detlef Beckschewe, Klaus-Dieter Fiegenbaum, Dirk Grannemann, Hans-Ulrich Speck, Jens Heiderich, Lutz Wulfestieg, Alexander Tiemeier, Karl-Heinz Tiemeier. Vierte Reihe von links nach rechts: Jan-Patrick Lücking, Michaela Groell, Birgit Januschewski, Marcel Bünemann, Johannes Podorf, Heiko Bollmeyer, Steffen Bünemann, Pascal Januschewski.