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20083GSG-Magazin 11. Jahrgang · Kostenlos Bauen & Wohnen in und um Oldenburg Gesund essen im Winter Tipps von der Ernährungsberaterin Experten für Individuelles Die Architektenhäuser der GSG Sozialarbeit mit der GSG Der Kiez lebt! Walzer ist ihr Leben Oldenburgs bekannteste Tanzlehrerin

GSG Magazin 03 | 2008: Wieder Leben im Kiez!

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Sozialarbeit mit der GSG Normalerweise ist das so: Baugesellschaften bauen Häuser und Wohnungen. Die GSG aber gestaltet bei Bedarf sogar ganze Stadtviertel um. Mit Bagger und Maurerkelle, mit Pinsel und Farbe bestreitet sie Sozialpolitik. Das Konzept hat Erfolg – ehemals schwierige Regionen gelten heute als „befriedet“. Dieses und weitere spannende Themen finden Sie im GSG-Magazin 03.2008

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Page 1: GSG Magazin 03 | 2008: Wieder Leben im Kiez!

20083GSG-Magazin11. Jahrgang · Kostenlos

Bauen & Wohnen in und um Oldenburg

Gesund essen im WinterTipps von der Ernährungsberaterin

Experten für IndividuellesDie Architektenhäuser der GSG

Sozialarbeit mit der GSG

Der Kiez lebt!

Walzer ist ihr LebenOldenburgs bekannteste Tanzlehrerin

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Inhalt

Interview 4News 5Thema 6Weitblick 12Küchengeflüster 14Visionen 16Menschlich gesehen 18Homestory 21Aktuelles 22Service 23

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

seit ihrer Gründung hat das soziale Moment für die GSG eine zentrale Rolle gespielt. Die freiwillige Beachtung gemeinnütziger Ziele wurde von den Gesellschaftern sogar vertraglich festgelegt. Aber soziales Engagement und die Übernahme von Verantwortung stehen nicht nur auf dem Papier, sondern werden tag-täglich gelebt. Hier setzt die GSG seit langem Maßstäbe. Wir sichern die kommunale Wohnungsversorgung, bauen und verwalten Wohnungen mit hoher sozialer Kompetenz und haben bei allem auch die Kundengruppen mit geringem Einkommen im Blick. Wohnbegleitende Dienstleistungen prägen den GSG-Standard. Zudem sind wir Partner der Kommune in Sachen Stadtentwicklung und natür-lich Planer, Bauträger, Erschließungs-träger und Verwalter in einem. All das soll sich – wie in dieser Ausgabe des GSG-Magazins zu lesen ist – auch 2009 keineswegs ändern. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen weiter alles Gute.

Ihre

Inhalt

Fotos: NDR, Universität Oldenburg, Archiv Spitzer-Ewersmann

Der gute TippDiese Veranstaltungen zu besuchen, lohnt sich ganz sicher!

Hörsturz liveDie satirische Radioshow von NDR Info gastiert am 20. Dezember in der Kulturetage. 90 Minuten prall gefüllt mit Kabarett, Live-Musik und witzigen Talkgästen.

Stefan GwildisStefan Gwildis ist der erste deutsche Soul-Sänger, dem es gelungen ist, die Klassiker von Otis Redding, Bill Withers, Ray Charles oder den Tempations kongenial in deutsche Sprache zu übertragen. 28. Februar, Weser-Ems-Halle.

Per Postschiff zum PolarkreisDer Fotograf Roland Marske berichtet am 31. Januar im Kulturzentrum PFL von der Fahrt mit dem norwegischen Postschiff bis in den hohen Norden.

Kinder-UniversitätMit einem Gastspiel der Kinder-Universität in der EWE-Arena feiert Oldenburg am 24. Januar den Auftakt als Deutschlands Stadt der Wissenschaft 2009.

ImpressumHerausgeber GSG OLDENBURG BAU- UND WOHNGESELLSCHAFT MBH, Straßburger Str. 8, 26123 Oldenburg V.i.S.d.P. Stefan Könner

Konzeption und redaktionelle Leitung Medienbüro Spitzer-Ewersmann, Donnerschweer Str. 46, 26123 Oldenburg Redaktionelle

Mitarbeit Thorsten Bernatzek, Stefanie Brinkmann-Gerdes, Klaus Kayser, Stephan Klein, Ernst Mastall, Doris Pannbacker, Rainer Zietlow.

Olaf Peters Gestaltung und Produktion STOCKWERK2, Oldenburg Fotografie Frank Pusch Anzeigen Werbeagentur STOCKWERK2,

Tel. (04 41) 93 00 20-0 Druck Flyerheaven, Oldenburg.

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Frage: Frau Stork, macht Aufräumen Spaß?

Edith Stork: Ja, weil es ein Ziel gibt, nämlich den Platz, den Raum zu kultivieren oder nur endlich mal wieder die Tischplatte zu sehen. In meinem Falle geht es nicht um Auf-räumen allein, sondern um Struktur-gabe, eine Linie finden, wie man leben möchte, im Büro genau wie zu Hause. Es geht um Lebensqualität.

Braucht man nicht ein bisschen Chaos, um sich wohl zu fühlen?

Was wir vorfinden, ist Unordnung. Die braucht kein Mensch. Natürlich soll es nicht aussehen wie in „Schöner Wohnen“. Das Leben einer Familie ist in Ordnung, wenn mal Zeitungen herum liegen, und man sieht, dass gelebt wird. Aber das Bewusstsein sollte angeregt sein, das Haus, die Zimmer gepflegt vorzufinden. Da lebt sich’s schöner und angenehmer. Wenn das nicht gekonnt wird, kann das erlernt werden. Denn am Anfang war Erziehung. Das gilt für Erwachsene und Kinder im Haus, auch für Katze und Hund.

Wann ist der Punkt erreicht, wo man merkt, dass man ums Aufräumen nicht mehr umhin kommt?

Wenn man nichts mehr findet. Der Schlüssel ist verlegt, das Handy klingelt unterm Wäschehaufen, die Post wird zwar geöffnet, aber dort liegen gelassen, wo man gerade steht. Wenn das Suchen ein fester Bestand-teil der täglichen Rituale ist, wird es Zeit, dass der Respekt einzieht, denn alles hat mal was gekostet. Der Werte-verlust (im Inneren und Äußeren) zeigt Spuren. Wir verlieren viel Zeit mit Suchen, die wir für andere Dinge einsetzen können.

Gibt es Regeln, was man weg schmeißen kann, was man aufheben sollte?

Ja. Kinderspielsachen, Schuhe, Bücher, Rezepte, die nie gekocht werden, werden in den Keller ver-bannt, anstatt sie weiterzugeben. Zudem ist es eine Frage des Platzes! Ist dieser nicht vorhanden, stellt sich zwangsläufig die Frage, ob man die Lebens altäre auflöst. Loslassen ist in! In den Büros gibt es Archive, die, wenn die Geschäfte gut laufen pro Jahr um 20 Prozent Aktenmasse zunehmen. In Folge müssen jedes Jahr 20 Prozent wieder raus. Sonst müsste angebaut werden. Gleiches gilt für den häuslichen Bereich.

Ein typischer Chaosraum ist die Küche? Haben Sie Tipps auf Lager, was man tun kann, um dort „klar Schiff“ zu bekommen?

In der Küche wird Essen und Trinken hergestellt, vielleicht gewaschen und gebügelt: ein wilder Lebensraum. Die Regel sollte sein, alles, was in die Hand genommen wird, sofort wieder an den Platz zurückzustellen oder in die Spülmaschine zu räumen. Keiner, auch die Kinder nicht, lässt was liegen oder schmeißt den Anorak, den Ranzen zur Unordung dazu. Vielleicht kann die Familie einen Ordner anschaffen, in dem Arzttermine, Stundenpläne, Konzertkarten und Einladungen liegen – anstatt Kühl-schrank oder Wände mit Nachrichten zu verkleben. Bei uns zu Hause stand ein Stapel- und Räumschwein. Wer sich nicht an die Regeln hielt, musste zahlen: die Kleinen einen Pfennig, die Großen eine bis fünf Mark. Silvester haben wir den Inhalt des Schweins verballert.

Man kann Sie als professionelle „Auf-räumerin“ buchen. Wie läuft das ab?

Meine Website gibt die wichtigsten Infos. Dann können wir absprechen, um welchen Platz es geht, wie hoch die Kosten sind etc. Und zum Schluss etwas von Hermann Hesse: Das Chaos will anerkannt, will gelebt werden, ehe es sich in eine neue Ordnung bringen lässt. 7

Ó Weitere Informationen: www.a-p-dok.com

Edith Stork, Aufräumexpertin

„Unordnung braucht kein Mensch!“Wenn Büro oder Wohnung im Chaos versinken, schlägt Edith Storks große Stunde: Die Hessin schafft Ordnung und sorgt damit für Raum für Neues. Erste Regel für Menschen, die ihr persönliches Durcheinander beenden wollen: Regeln aufstellen. Und daran halten!

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INTERvIEW

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Wintersalat ist gesund und schmeckt. Wer das nicht glaubt, ahnt vielleicht nicht, wie Weißkohl, Rotkohl, Karotten und Co. so zubereitet werden, dass aus dem Grünzeug ein Gaumenkitzel wird. Und da jedermann weiß, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, verlost das „Genussforum“ – eine Kooperation der Volks-

hochschule mit famila XXL –an GSG-Mieter sechs Plätze im Kurs „Wintersalate“ Anfang Februar. „Wir essen viel zu salzig und deshalb verkümmert der Geschmackssinn“, sagt Ernährungs beraterin Antje Schmidt-Kunert von familia XXL. „Wir zeigen, wie mit Kräutern die Geschmacksnerven wiederbelebt werden können.“ Claudia Grove, Leiterin der Programmplanung bei der VHS, ist begeistert, wie gut die gemeinsamen Kurse ankommen.

„Wir machen das seit eineinhalb Jahren und die Koch angebote sind immer ausgebucht.“ Koch Oliver Huhold zeigt auf seinen leckeren Salat: „Das hier kann jeder lernen!“ Die Kochkurse laufen in der Kundenakademie bei famila XXL in Wechloy. 7

Ó Wer einen der sechs Plätze ergattern möchte, schreibt bis zum 10. Januar eine Postkarte mit seiner Adresse und dem Stichwort „Wintersalat“ an die GSG Oldenburg, Straßburger Str. 8, 26123 Oldenburg. Unter allen Einsendungen werden sechs Teilnehmer ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Radio und Fernsehen von nebenan Neuer Kinder-garten im AlexanderhausBeschlossen und geplant ist er bereits, der Bau beginnt demnächst. Die Rede ist vom neuen Kindergarten im Alexanderhaus. Der vom städtischen Fachdienst Hochbau konzipierte und von der Evangelischen Kirche getragene Treff für die Jüngsten wird in der Schinkelstraße angesiedelt und als zweigruppige Einrichtung geführt. Zusätzlich soll es auch einen Kinder-spielplatz geben. Bislang werden die Kinder in Containern an der Weißen-moorstraße von vier Mitarbeiterinnen betreut. „Wir freuen uns alle schon sehr, dass wir bald umziehen können“, sagen sie. 7

Live-Übertragungen aus dem Stadtrat, von den Handball-spielen der VfL-Damen oder vom Kramermarkts umzug, dazu aktuelle Bericht erstattung aus Politik und Kultur, ferner Gäste und ihre Lebens-geschichten sowie hörenswerte Musik jenseits des Dudelfunks – all dies und noch einiges mehr bietet der Lokalsender oldenburg eins (oeins) in seinem Radio- und Fern-sehprogramm. Immer ganz dicht am lokalen Geschehen in Oldenburg und umzu. Stets unabhängig und werbe-frei. Der Clou: Alle interessierten Menschen können mitmachen und ihr eigenes Programm gestalten. Das Team von oeins hilft dabei und gibt praktische Tipps, wie Medien-arbeit funktioniert. Wie führe ich ein Interview? Wie moderiere ich eine Radiosendung? Wie mache ich fesselnde Kameraaufnahmen? Wie erstelle ich einen Filmbericht? Auf all diese Fragen gibt es kom-petente Antworten. Der Lokalsender

arbeitet mit vielen Freiwilligen und Ehrenamtlichen zusammen, stellt halbjährige Praktikums plätze zur Verfügung, bildet aus im Bereich Mediengestaltung und kooperiert mit Schulen und anderen Bildungs- und Kultur einrichtungen. oeins-Radio ist zu hören täglich von 11 bis 24 Uhr auf UKW 106, 5 und 92,75 im Kabel. Ein ambitioniertes Musik-programm wird ab 21 Uhr gesendet – hier hat jeder Abend eine beson-dere Klangfarbe, von Klassik und Blues über Rock und Jazz bis World und Drum’n’ Bass. Das oeins-TV-Programm ist zu sehen auf Sonder-kanal 20 (Kabelsplitting mit Viva). Die Erst-Sendezeiten sind Montag, Mittwoch, Freitag von 18 bis 22 Uhr, dann folgt die Nacht wiederholung. Wiederholungen gibt es auch am Dienstag, Donnerstag, Samstag um dieselbe Zeit und am Sonntag von 10 Uhr bis 22 Uhr. Die aktuelle Programmvorschau gibt es unter www.oeins.de. 7

Ó Weitere Informationen (auch zum Mitmachen): Lokalsender oeins, Bahnhofstraße 11. Telefon 218 88 44, Email [email protected].

NEWS

ve

rlosung

Sechs Kochkurse „Winter-salat“ zu gewinnen

Verlosung!

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Wieder Leben im Kiez!Normalerweise ist das so: Baugesellschaften bauen Häuser und Wohnungen. Die GSG aber gestaltet bei Bedarf sogar ganze Stadtviertel um. Mit Bagger und Maurerkelle, mit Pinsel und Farbe bestreitet sie Sozialpolitik. Das Konzept hat Erfolg – ehemals schwierige Regionen gelten heute als „befriedet“.

Sozialarbeit mit der GSG

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„Es kommt auf die Mischung an“, sagt Dieter Leismann. Der Haupt-kommissar leitet die Polizeistation in Kreyenbrück, die in einem GSG-Haus mitten im Quartier untergebracht ist – in einem früheren sozialen Brenn-punkt, um genau zu sein.

Vor mehr als zehn Jahren wurde mit ersten Sanierungsmaßnahmen begonnen. Umso besser ist es, wenn das Sanierungsprogramm „Die soziale Stadt" tatsächlich realisiert wird und die begonnenen Arbeiten fortgesetzt werden.

Die Polizei station zog später ein. Leismann ist seit sechs Jahren da. Die Mischung, damit meint der Beamte die soziale Struktur der Bevölkerung im Stadtviertel. „Wenn in einen Häuserblock schwierige Zeitgenossen einziehen, dann dauert es meistens

nur ein halbes Jahr, bis Altmieter das Weite suchen.“ Die Wohnungen, die frei werden, würden oft ebenfalls durch Menschen mit sozialen Pro-blemen bezogen – ein Kreislauf, der sich selbst unterhält.

Genau diesen Kreislauf versucht die GSG zu durchbrechen, indem in enger Zusammenarbeit mit der Stadt und anderen Institu tionen Woh-nungen instand gesetzt und ältere Häuser, bei denen eine Sanierung unwirtschaftlich wäre, abgerissen werden. Frei werdender Grund kann dann zum Beispiel auch mit Eigen-heimen neu bebaut werden, um eine durchmischte Bewohnerstruktur für das Quartier zu schaffen. Darüber hinaus bietet die GSG sozialen und kulturellen Einrichtungen Raum an.

In Kreyenbrück sind das neben der Polizei, die Stadtbücherei, der Stadtteiltreff und das Servicebüro der GSG, in das Mieter mit Fragen und Problemen gehen können. Als Folge dieser Entwicklung verändert sich nach und nach die soziale Struktur des Viertels. Die Lebensqualität steigt. Mit dem Sanierungsprogramm „Die soziale Stadt“ würde dieses Prinzip der Kooperation auf einer breiteren Basis fortgeführt. Die Beteiligung vieler Einrichtungen und Institutionen des Stadtteils an einem gemeinsamen Projekt trägt dann dazu bei, dass die Bewohner sich eingebunden fühlen und je nach ihren Interessen und Bedürfnissen engagieren. So werden Möglichkeiten einer stärkeren Identi-fikation mit dem Quartier geschaffen. Auf diese Weise beginnt ein Wohn-gebiet sich von innen heraus positiv zu verändern.

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„ Durch die Polizei hier fühlen sich die Menschen sicher.“

Ursel Kampermann, Kauffrau

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Dass sich die GSG im Zuge ihres Sozialmanagements um den kleinen Prozentsatz ihrer Mieter kümmert, der in Lebensschwierigkeiten geraten ist (siehe Interview), und zudem Stadt-teilplanung betreibt, ist kein Zufall. „Kundenorientiertes soziales Handeln“ heißt eine Untersuchung aus dem Jahr 1996, in der die Psychologen Prof. Dr. Belschner, Silke Gräser (beide Uni Oldenburg) und Ernst Mastall (GSG) das Konzept für aktives sozi-ales Engagement ent worfen haben. „Wer als Vermieter glaubt, in diesem Bereich nichts tun zu müssen, wird es am Ende teuer bezahlen“, sagt Mastall heute. Die Folgekosten für gescheiterte Miet verhältnisse und heruntergekommene Wohnviertel seien ungleich höher als die Kosten für aktives soziales Engage ment. Für die GSG rechnet sich das Engage-ment – und dem Mieter in Lebens-schwierigkeiten hilft es auch.

Dennoch scheut sich der Psycho-loge nicht, einmal beschlossene Sanierungen durchzusetzen. Altmieter

in Krisenvierteln werden umgesetzt, damit die Wohnungen frei sind, bevor Abrissbirnen oder Maurer- und Renovierungskolonnen anrücken. Umgesetzt? „Das hört sich härter an, als es in der Praxis ist“, sagt Mastall. Die GSG bietet den Mietern bessere Wohnungen in schöneren Gegenden an und hilft auch beim Umzug. „Das sind sehr überzeugende Argumente!“. Sozialarbeit mit Weitblick.

Zurück in der Kreyenbrücker Polizei station. Am Fenster neben der Tür hängt ein Schild: Wir sind für Sie da! „Das meinen wir ernst!“, sagt Dieter Leismann. Er findet den Ausdruck „Dorfsheriff“ durchaus treffend und lacht. Ihn und seine beiden Kollegen – ein Mann, eine Frau – kennen die meisten Menschen im Quartier persönlich. „Die Hälfte der Zeit sind wir draußen!“ Entweder zu Fuß oder mit dem Rad – weshalb die Staatsgewalt hier auch „Fahrrad-polizei“ genannt wird.

Leismann versteht sich nicht als Sozialarbeiter – „wir sind Straf-verfolger“ – wenngleich sein täglich Brot oft genau danach aussieht. Da ist die ältere Dame, die einer Bekannten einen Bademantel geliehen hat, der bisher noch nicht zurückgegeben wurde. Da ist das typisch deutsche Nachbarschaftsproblem: Ein Ast hängt über den Zaun in Nachbars Garten. „Solche Dinge können eskalieren bis hin zu gegenseitigen Strafanzeigen, die das Problem ja nicht wirklich lösen. Oft reicht es, wenn ich mir die Kontrahenten schnappe und wir zu dritt das Gespräch und eine Lösung suchen.“ Eingreifen, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist. Die Polizei vor Ort fährt ein ähnliches Konzept wie die GSG mit ihren Mietern.

Und dennoch bleibt auch der Sheriff knallhart, wenn es sein muss. „Streitereien, die mit Fäusten aus-getragen werden, dulden wir nicht, das gibt eine Strafanzeige.“ Oder wenn er bei seinen Gesprächen auf der Straße von der Frau hört, die

„ Die Hälfte der Arbeitszeit sind wir draußen unterwegs.“

Dieter Leismann, Hauptkommissar

„ Die Zahl der Benutzer unserer Bücherei steigt ständig.“

Anne Düser, Bibliothekarin

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schon wieder mit einem blauen Auge herumgelaufen sein soll. „Die Menschen erzählen uns das, weil sie uns vertrauen. Und wir gehen solchen Sachen so lange nach, bis wir den Täter ermittelt haben.“ Leismann ist froh, dass er eine Frau im Team hat. „Es gibt Straftaten – vor allem solche mit sexuellem Hintergrund – da würde ein weibliches Opfer mir als Mann nie den Tathergang erzählen.“

Das Konzept der sozialen Kontrolle scheint zu funktionieren. „Durch die Polizei hier fühlen sich die Menschen sicher“, sagt Ursel Kampermann, Inhaberin des Spar-Marktes Frerichs schräg gegenüber der Polizeistation. Vor allem der Stadtteiltreff habe dazu geführt, dass die Menschen aus den verschiedensten Herkunftsländern miteinander ins Gespräch kamen. Ob es früher schwieriger gewesen sei? „Ach wissen Sie, ich sehe die Welt nicht durch die negative Brille, sondern versuche das Beste aus dem zu machen, was ist.“ Als sie keine deutschen Verkäuferinnen finden

konnte, hat sie junge Polinnen gesucht und ausgebildet. „Sie sind nun die Perlen meines Betriebs“, sagt die Geschäftsfrau zufrieden. Was ist mit Ladendiebstählen? „Die wird es wohl geben, solange es Geschäfte gibt.“ Ob die im Vergleich zu früher zu oder abgenommen haben? „Schwer zu sagen.“

Susanne Duwe ist seit etwas mehr als einem Jahr Pfarrerin an der St. Johannes Kirche und lebt über 15 Jahre in Kreyenbrück. Auch aus ihrer Sicht führen Begegnungs stätten wie der Stadtteiltreff dazu, dass die Menschen des Ortsteils miteinander reden. „Die beste Erfindung ist der Runde Tisch Kreyenbrück.“ Vertreter der Stadt, der Polizei, der Schulen, der Jugendhilfe und Kirchen treffen sich alle drei Monate, um über mögliche Schwierigkeiten und deren Lösung zu diskutieren. Ergebnis sind oft Projekte, etwa ein Stadtteilfest, alter-native Stadtführungen und andere Veranstaltungen. „Wer sich bei solchen Gelegenheiten kennengelernt

hat, klönt auch auf der Straße mit-einander, wenn man sich über den Weg läuft.“

Einen regelrechten Auftrieb hat die Stadtteilbücherei in Kreyenbrück erfahren, nachdem sie 1996 von der naheliegenden Grundschule ins GSG-Haus gegenüber der Polizei-station gezogen ist. „Wir werden hier als offene Einrichtung besser wahrgenommen als in der Schule“, erklärt Anne Düser, Leiterin der Stadtteilbücherei. Die Bibliothek hat an zwei Tagen in der Woche geöffnet – dienstags und donnerstags. Sie versteht sich als nachbarschaftliche Alltagsbibliothek für Erwachsene, Kinder und Jugendliche. Das Angebot wird angenommen. „Die Zahl der Nutzer steigt.“ Die Bücherei sei Nutznießer des Sanierungsprojekts und habe den Stadtteil sicher ein Stück weit auf gewertet.

Ein ähnliches Sanierungsprojekt wie in Kreyenbrück vor zehn Jahren läuft zurzeit in Ohmstede in der

„ Die beste Erfindung ist der Runde Tisch Kreyenbrück.“

Susanne Duwe, Pfarrerin

„ Wir wollen Jugendlichen beibringen, Ver antwortung für das normale Leben zu übernehmen.“

Hans Kozlowski, Leiter der

städtischen Jugendhilfe

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Frage: Warum beschäftigt eine Wohnbaugesellschaft einen Diplom-Psychologen?

Ernst Mastall: Die Antwort wird Sie überraschen: Um für meinen Arbeit-geber Geld einzusparen. Menschen in Krisensituationen verhalten sich nicht rational. Sie schaden sich – und natürlich uns. Wenn das Leben aus dem Ruder gelaufen ist und vielleicht die Miete nicht gezahlt wird, oder eine Wohnung verwahrlost, weil sich jemand nicht mehr selbst helfen kann, dann ist das nicht nur tragisch, sondern kostet auch Geld. Viel Geld. Bei jeder Räumungsklage sind es etwa 10.000 Euro. Beim säumigen Mieter türmen sich Schulden auf, von denen er möglicherweise nie wieder los-kommt. Ein Teufelskreis. Wir bleiben auf den Mietschulden sitzen und müssen möglicherweise die Wohnung wieder renovieren.

Das heißt, aktives Sozialmanagement rechnet sich?

Ganz genau! Früher wurden solche Verluste achselzuckend abge-schrieben, heute kann sich das niemand mehr leisten. Als ich unser Modell vor Jahren einmal vo rgestellt habe, sagten Vertreter großer Wohn-baugesellschaften, was soll’s, unsere Verluste trägt die Stadt.

Damit brauchen Sie heute keinem städtischen Kämmerer mehr zu kommen. Ohne in die Einzelheiten zu gehen, kann ich sagen, dass sich die bei uns eingesparten Kosten durch vermiedene Räumungen um einen großen sechsstelligen Betrag bewegen – Jahr für Jahr. Zudem ist der gleiche Betrag bei den säumigen Mietern nicht als Schuldenlast entstanden. Zwei Fliegen mit einer Klappe.

Wie muss man sich das in der Praxis vorstellen. Ein Mieter zahlt nicht – und dann?

Wir bekommen einen Hinweis aus der Buchhaltung. Zuerst sucht der Leiter der Mietbuchhaltung den Mieter auf und schaut sich die Situation an. Wenn er nicht weiter kommt, mache ich mir ein Bild – dann kann es sein, dass ich unser Netzwerk aktiviere. Ist er arbeitslos, kann die ARGE mein Ansprechpartner sein. Braucht er eine kleinere Wohnung, weil er in Hartz IV gerutscht ist? Ist das Sozial-amt zuständig? Ist er körperlich krank? Psychisch? Hat er ein Alkohol- oder Drogenproblem? Wir haben einen guten Draht zur Arbeitsagentur, zur ARGE, zur Stadt Oldenburg, zu medizinischen Diensten, zur Polizei, zu den Gerichten, ja sogar zur JVA.

Leobschützer Straße. Dort, wo vor kurzem noch ältere GSG-Häuser standen, klaffen nun Baugruben. An der Quartiersplanung wird bei der GSG intensiv geaerbeitet. Die Häuserzeile gegenüber bleibt, die Wohnungen jedoch werden komplett saniert – so, wie es eine Straße weiter bereits geschehen ist. An den orangegelb gestrichenen Häusern hängen schon die neuen, von außen installierten Balkone. Die Dächer sind komplett frisch eingedeckt. Die Häuserzeile sieht gepflegt und sauber aus. In der Nähe, am Großen Kuhlenweg, befindet sich eines der fünf Service-büros, die die GSG in Oldenburg als örtliche Anlaufstellen für die Fragen und Nöte der Mieter betreibt. Ein zuletzt schwieriges Viertel mitten im Umbruch.

Das Wohngebiet an der Donar-straße hat den schon hinter sich. „Hier hätte sich früher abends um acht Uhr keiner mehr hergetraut“, sagt Hans Kozlowski, Leiter der städtischen Jugendhilfe. Auch dieser Stadtteil gilt als beruhigt und das Jugendwohnheim ist einer der Gründe dafür. In dem großen GSG-Gebäude leben junge Menschen aus eher schwierigen Verhältnissen. „Am Anfang haben viele gesagt, ihr könnt hier doch kein Jugendwohn-heim hinsetzen – genau das aber war eine hervorragende Idee.“ Die Jugendlichen stammten ursprüng-lich aus solchen Vierteln und fühlten sich gleich wie zuhause. „Genauso revolutionär war der Ansatz der GSG, mitten in diesem Gebiet Baugrund für Eigenheime zu schaffen.“

Kozlowski sieht hier sogar einen pädagogischen Vorteil: „Wenn etwa die Musik zu laut ist, kommen die Nachbarn herüber. Dann können sich unsere Jugendlichen sofort mit ihnen auseinandersetzen. Genau das ist es, was wir ihnen bei-bringen möchten: Verantwortung für das ganz normale Leben zu übernehmen.“ Für Kozlowski gibt es keinen besseren Partner bei sozialen Projekten als die GSG. „Ein solches Entgegenkommen habe ich nirgends erlebt.“ 7

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Interview mit dem GSG-Psychologen Ernst Mastall

Zur Not bauen wir eben den Stadtteil umDie Form des Sozialmanagements, das die GSG seit den 90er Jahren betreibt, hatte Modell-Charakter für viele Wohnbaugesellschaften in Deutschland. Der Diplom-Psychologe Ernst Mastall hat es mitentwickelt.

Zum Gefängnis?

Ja, sicher. Ein Mensch wird ver urteilt und muss seine Strafe antreten. Das Letzte, woran er denkt, ist, den Mietvertrag zu kündigen. So läuft der Vertrag weiter und es häufen sich Mietschulden an. Solche Dinge klären wir auf dem kurzen Dienstweg mit der JVA. Oder jemand hat seine Strafe abgesessen – und braucht eine Wohnung. Resozialisierung ist ja das Ziel des Strafvollzugs. Der Mensch soll eine Möglichkeit bekommen, sich wieder ins bürgerliche Leben zu integrieren. Dazu gehört eben auch eine Wohnung.

Das hört sich so an, als ob es die GSG bei ihren Mietern vorzugsweise mit schwierigen Menschen zu tun hätte.

Bei mir persönlich stimmt das wohl, das ist meine Aufgabe. Aber ich habe mit 99 Prozent unserer Mieter gar nichts zu tun. Das Sozial management befasst sich also mit einem nur sehr geringen Prozentsatz der Mieter. Die anderen sind Menschen wie Du und ich, die ihr Leben leben und zurecht kommen. Die kleine Minderheit hat aber durchaus das Potenzial von sozialem Sprengstoff.

Was bedeutet das?

Nehmen Sie ein Beispiel, das wir vor gar nicht langer Zeit hatten. Mieter beschweren sich, weil sich eine Frau seltsam verhält und ständig für Streit sorgt. Ich gucke mir das an und merke, dass die Frau offenbar Psychose-gefährdet ist. Aber das Ausmaß der Störung ist nicht so groß, dass eine stationäre Behandlung angezeigt wäre. Was tun? Wenn wir die Dinge laufen lassen, wird sich der Krach mit den Nachbarn verstärken – am Ende ziehen dann genau die Menschen aus, die wir gern als Mieter behalten würden. In dem Fall war es schwierig, weil die Probleme der Frau unterhalb einer Schwelle lagen, bei der man eingreifen könnte – auch aus rechtlicher Sicht. Also sage ich dem Servicebüro, dass sie Kontakt mit der Dame halten sollen. Oft ziehen sich solche Prozesse über lange Zeit hin. Manchmal können wir konkret erstmal nichts tun, bekommen aber mit, wenn sich Situationen verschlimmern und können dann schnell helfen.

Sie bauen auch schon mal ganze Stadtteile um, wenn es nötig ist. Ist Sozialmanagement ein Instrument der Stadtplanung?

Wenn Sie so wollen. Wir können nicht dauernd an den Symptomen herumdoktern. Wir arbeiten sehr eng mit der Stadt zusammen. Wenn Sie feststellen, dass sich in einem Viertel über Jahre Probleme häufen, hilft irgendwann nur noch eine Sanierung des Quartiers. Zur Not bauen wir eben den Stadtteil um. Sie können ein Gebiet nur befrieden, wenn sich die Sozialstruktur ändert. Und dafür müssen Sie Voraussetzungen schaffen.

Und das heißt Abriss und Neubau?

Nein, eher eine intelligente Kombi-nation aus Abriss, Neubau und Sanierung. Einige Wohnungen wer-den auf den neuesten Stand gebracht. Ein anderer Teil wird abgerissen und neu bebaut. Wenn Sie das Viertel so umgestalten, dass die Menschen sich wohlfühlen, Gärten anlegen, Sitz-gelegenheiten schaffen, kurze Wege zu Behörden, Büchereien, Kinder-gärten, Schulen ermöglichen, dann ziehen andere Menschen in diesen Stadtteil und die Struktur ändert sich. Manchmal hilft es, eine Polizeistation mitten ins Wohnviertel zu setzen, wie in Kreyenbrück. Das nennt man dann soziale Kontrolle – aber es hilft. 7

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THEMA

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Hier – das ist nicht etwa ein Natur-schutzgebiet, sondern die Terrasse hinterm Haus an der Karl-Bunje-Straße. „Hier sitzen wir im Sommer morgens beim Frühstück und abends, wenn die Sonne untergeht“, erzählt die 68-jährige Rentnerin. Ehemann Siegfried (74) nickt. Die beiden haben ein kleines Stück Land hinter dem Haus mit einem kniehohen Zaun umgeben und dahinter ein schmuckes Kleinod, eine Art Fortsetzung des Wohnzimmers mit Gartenmöbeln,

arrangiert. „Wir hätten auch mehr Land haben können“, sagt Christa Fuhrmann. „Aber der Garten sollte ja nicht in Arbeit ausarten“, wirft ihr Mann ein.

Nun, im Herbst, da die Garten-saison vorbei ist, zieht es die quirlige Frau noch in den Süden, Sonne tanken, an die türkische Riviera. „Reisen, gut essen und lesen, das sind meine Hobbys.“ Sie fährt allein, denn Gatte Siegfried möchte sich

derweil ins Zeichnen vertiefen. Das alte Oldenburg sind seine Motive, Fachwerkhäuser, Windmühlen, Landschaften – filigrane Bleistift-zeichnungen. Detailversessen ist der ehemalige Maschinenbaumeister, jede Dachpfanne, jedes Blatt am Baum erhält einen eigenen Zeichenstrich. Er hat mit seinen Werken schon eine erste Ausstellung gehabt. „Man muss etwas tun als Rentner“, sagt er fast ent schuldigend.

Vögel zwitschern, Eichelhäher lugen aus dem Geäst. Eichhörnchen gehen ihrem Tagewerk nach. Für Christa Fuhrmann ist der Fall klar: „Hier ist unser Lieblingsplatz!“

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WEITBLICK

Page 13: GSG Magazin 03 | 2008: Wieder Leben im Kiez!

Im Ruhestand ist Christa Fuhrmann auch seit acht Jahren. Die gelernte Einzelhandelskauffrau hat lange Zeit im bekannten Fachhandelsgeschäft Carl Wilhelm Meyer gearbeitet. „Es ist schon tragisch, dass es das Haus nicht mehr gibt.“ Allerdings hält sie weiter regen Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen. „Wir Ehemaligen treffen uns noch heute ab und zu.“

Neben dem Terrassen-Gärtchen vor dem Haus hat das Ehepaar noch zwei

gemeinsame Hobbys: die Enkelkinder und einen Pflegehund. „Die beiden Zwillinge besuchen uns oft, deshalb ist hier alles voller Spielzeug“, erzählt Christa Fuhrmann. Und der Pflege-hund ist ein Ersatz für Candy, die heiß geliebte White-West-Highland-Terrierdame, die ein für Hunde fast biblisches Alter von 15 Jahren erreicht hatte. Einen neuen eigenen Vier-beiner wollte sich das Paar nicht mehr anschaffen. „Wir möchten nicht eines Tages den Hund zurücklassen“, erklärt

Siegfried Fuhrmann. Und so kümmern sie sich um einen Pflegehund – der ab und an zu Besuch kommt – und außerdem um den eines Nachbarn von gegenüber. Überhaupt, die Nach-barschaft. „Es ist einfach eine sehr schöne Wohngegend hier, sehr ruhig und mit sehr netten Menschen um uns herum“, schwärmt Christa Fuhr-mann. Eine Gegend wie geschaffen für einen Lieblingsplatz. 7

Im Reich der wilden Tiere

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WEITBLICK

Page 14: GSG Magazin 03 | 2008: Wieder Leben im Kiez!

Rezept

Wintersalat mit Wein-trauben & Co.Zutaten für vier Personen: Für den Salat: 300 g bunte Salat-blätter (z. B. Eichblatt-Raddicio, Lollo rosso-, Frisée- und/oder Feldsalat), 1 Staude Chicorée, ca. 150 g kernlose Trauben, 1 Birne, 1 Orange, Schnittlauch, 2–3 EL Walnüsse (oder einen Mix aus verschiedenen Nüssen).Fürs Dressing: 250 g fettarmer Joghurt, 100 g zerkrümelter Blau-schimmelkäse, 100 ml Buttermilch, 1-2 TL trockener Sherry- oder Apfelessig, Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer und 1 Granatapfel.Zubereitung: Zunächst alle Zu-taten für den Salat gründlich unter kaltem Wasser abwaschen und mit einem Tuch trocknen. Die Salatblätter werden dann in mund gerechte Stücke gerupft, die Trauben halbiert, die Birne ebenso, das Kern gehäuse entfernt und dann in Spalten geschnitten. Ebenso die Orange: Schälen Sie die Frucht und befreien Sie sie von der weißen Haut – und schneiden Sie dann das Filet heraus. Die Nüsse werden in einer beschichteten Pfanne ohne Fett angeröstet. Das Dressing geht fix: Verschlagen und würzen Sie alle Zutaten. Stellen Sie das Dressing

kalt. Garnieren Sie den Salat mit ganzen Schnittlauchhalmen, den herausgelösten Granatapfel-kernen und den gerösteten Nüssen. Guten Appetit. 7 Empfohlen von Oliver Huhold, Koch bei famila XXL.

„Nichts gegen Eisbergsalat, aber es geht auch schmackhafter“. Antje Schmidt-Kunert muss es wissen, denn sie ist Ernährungsberaterin bei famila XXL und hat zusammen mit der Volkshochschule Oldenburg das Genussforum erfunden. „Gesundes Essen muss schmecken und darf nicht teuer sein.“

Vor allem im Winter braucht der Körper regelmäßig ausreichend fett- und wasserlösliche Vitamine und andere gesundheitsfördernde Substanzen, um etwa Infektionen abwehren zu können. Eine regel-mäßige „Vitalstoffbombe“ wie ein köstlicher Wintersalat sollte möglichst oft auf den Tisch des Hauses kommen.

Feldsalat, Endivien, Friséesalat und Chicorée gehören zu den Zichorien-Pflanzen und haben im Winter Saison. Wer hier vor lauter Bitterstoffen das Gesicht verzieht, dem sei gesagt, dass „bitter“ in diesem Falle höchst gesund ist, weil den Stoffwechsel anregend. Bitterstoffe wirken zudem entlastend auf die Leber und andere Verdauungsorgane. Und zur herben Köstlichkeit werden die Salate, wenn bitter mit süß kombiniert wird. „Mischen Sie doch einmal einen klein geschnittenen Apfel, rote Trauben, Cranberrys, eine Birne oder eine Orange unter den Salat. Das verleiht ihm einen herrlich frischen, fruchtigen Geschmack.“

Der Spartipp schlechthin für kleine Geldbeutel sind Kohlgemüse. Ein frisch geraspelter Krautsalat aus Weißkohl oder Rotkohl schmeckt nicht nur gut und liefert viele Ballast-stoffe sowie gesundheitsfördernde sekundäre Pflanzenstoffe, sondern er kostet auch nur ein paar Cent. Spitz-kohl und Chinakohl können roh in Streifen geschnitten werden. Möhren, Sellerie und Rote Beete werden direkt in das vorbereitete Dressing geraspelt, damit viele Vitamine erhalten bleiben.

Apropos Dressing. Schmidt-Kunert unterscheidet drei Arten von Salat-soßen: Vinaigrettes, das sind klare Dressings auf einer Basis von Öl und Essig, Zitrone oder Senf. Dressings auf Mayonnaisebasis und Dressings mit Milchprodukten. Durch abwechselnde Verwendung verschiedener Dressings sind immer andere Geschmacks-richtungen möglich. Die Ernährungs-expertin empfiehlt, drei Standardöle immer zu Hause zu haben: kalt gepresstes Olivenöl, Nussöl sowie ein neutrales Sonnen blumenöl oder Keimöl. Dazu ein Weinessig, ein Apfelessig und einen Aceto Balsamico. Nüsse und Kerne haben zwar einen hohen Fettanteil, jedoch von besonders wertvollen Fetten, die etwa helfen, den Cholesterinspiegel im Blut zu stabilisieren. „Am besten ist es, die verschiedenen Kombina-tionen von Salaten und Dressings aus zuprobieren.“ 7

Vitalstoffbomben gegen den Winter

KüCHENGEFLüSTER

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Die Architekten der GSG

Spezialisten für individuelle Lösungen

Jeder Mensch ist anders, jeder Mensch lebt anders. Wohnungen von der Stange gibt es bei der GSG deshalb schon lange nicht mehr. Niemand baut hier mehr nach Schema F. Stattdessen sind individuelle und maß-geschneiderte Lösungen für jede Lebenslage gefragt. Der eine mag es turbulent und wohnt gerne zentrumsnah, der andere liebt seine Ruhe und braucht blühende Natur in der Nähe. Dem einen sagen vorwiegend weitläufige Räume zu, dem anderen gefällt es in kleineren Zimmern deutlich besser. Hier bildet das klassische Wohn-zimmer den Mittelpunkt einer Wohnung, dort hat die Küche diese Funktion übernommen.

Es ist die große Kunst der Architekten, Ent-wicklungen nicht nur aufzugreifen, sondern sie sogar vorauszuahnen und zum Bestandteil ihrer Planungen zu machen. Sie müssen den Ton der Zeit verstehen und wissen, wie die Menschen heute und in Zukunft wohnen. Bedürfnisse und Anforderungen ändern sich, immer aber ist die Wohnung ein Ausdruck der Persönlichkeit. Sie sagt eine Menge über den Menschen aus, der sich darin heimisch fühlt.

Die Architekten der GSG haben in den vergangenen Jahrzehnten mehr als 1.000 Eigentums objekte in Oldenburg und umzu realisiert – immer mit dem offenen Ohr für die Wünsche der Bauherren. Da ist Augen-maß vonnöten. Man ist offen für alles. Hört sich die Vorschläge interessiert an. Berät und empfiehlt. Bietet Alternativen und Variationen an. Auf Wunsch werden vom Ausbauhaus bis zum einzugsfertigen Eigenheim verschiedene Ausbau stufen angeboten. Alles ist möglich. 7

Ó Dipl.-Ing. Andreas Handke, Tel. 0441/9708-120 [email protected]

Dipl.-Ing. Stephan Klein, Tel. 0441/9708-180 [email protected]

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Der Mann hat die Ruhe weg. Egal ob in der einen Wohnung die Heizung streikt, irgendwo ein Wasser rohr gebrochen oder ein paar Dachziegel vom letzten Sturm auf die Straße geschleudert wurden – Bernd Heinemann lässt sich von solchen Meldungen nicht schrecken. Der 49-Jährige managt das schon. Und wenn der Eigentümer der von ihm verwalteten Wohnungen besorgt anruft und nach dem Rechten fragt, kann Heinemann ihn stets beruhigen: „Wir haben alles im Griff, sie brau-chen sich keine Sorgen zu machen.“

Genau darum geht es den meisten Wohnungseigentümern, die sich in Verwaltungsfragen an die GSG wenden: Sie wollen, dass die Dinge ihren geregelten Gang nehmen, auch wenn sie sich nicht selbst darum kümmern. Und gegen voraus-schauendes Handel hat auch keiner von ihnen etwas einzuwenden. Bernd Heinemann scheint also offensichtlich der richtige Mann am richtigen Ort zu sein: Der Kaufmann für Grundstücks- und Wohnung swirtschaft betreut

in Oldenburg eine Vielzahl von Eigentümer gemeinschaften im Auftrag der GSG. Er befasst sich also für die Eigentümer mit allem, was rund um die Wohnungsverwaltung so anfällt.

Dabei ist er nicht nur der Mann, der im Notfall Rettung bringt. Auch die Regelung von Versicherungs- und Finanzfragen, die fristgerechte Zahlung von Rechnungen, die Über-nahme der Abrechnungen und selbst die Vermittlung von Rechts beratungen der Eigentümer gehören zu seinen Aufgaben. Für jedes Kalenderjahr stellt er zudem mit den Eigentümern einen Wirtschaftsplan auf, schließt und überwacht Verträge und behält die Instandhaltung am Gebäude und die Überwachung der Pflegeleistung auf dem Grundstück im Auge. Und wenn jemand verkaufen will, hilft der Verwalter bei der Vermittlung möglicher Käufer.

Den Job könnte nicht jeder machen, das wird schnell klar. Ohne ein gehöriges Maß an Organisations-talent, ohne Genauigkeit und Beharr-lichkeit geht es nicht. „Das sind einfach Grund voraussetzungen, um das Ver trauen der Eigentümer zu gewinnen“, be kräftigt Heinemann und fügt hinzu: „Das funktioniert ganz gut – wir arbeiten übersichtlich und trans parent, so dass unser Kunden-kreis jedes Jahr größer wird.“ Zwei Gründe seien dafür ausschlaggebend: zum einen die Qualität der eigenen Arbeit, bei der keine Kompromisse ein gegangen werden, zum anderen die aktuell hohe Nachfrage nach Eigentums wohnungen.

Bernd Heinemann ist eine Art Ur gestein der GSG. Mit 21 Jahren begann er hier seine Ausbildung zum Kaufmann. Parallel dazu studierte er an der Universität Oldenburg Betriebswirtschaft. Später legte er noch eine weitere Ausbildung zum Bilanzbuchhalter nach. Mit der Ver-waltung der Eigentumswohnungen beschäftigt er sich inzwischen seit

Qualität ohne KompromisseIm Auftrag ihrer Eigentümer verwaltet GSG-Mitarbeiter Bernd Heinemann seit zehn Jahren Eigentums wohnungen.

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MENSCHLICH GESEHEN

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zehn Jahren. „Zahlen und Paragraphen sind dabei mein täglich Brot“, sagt er. Die exakte und übersichtliche Ab rechnung ist für das Gros der Eigentümer und Mieter das wichtigste Anliegen. Nur sie ermöglicht eine effiziente Kostenkontrolle und lässt eventuelle Einsparpotenziale erkennen.

Daneben bildet die detaillierte Abrechnung die Grundlage für das Vertrauensverhältnis zwischen Eigen-tümer und Verwalter. Das bedeutet indes nicht, dass sich Heinemann hinter Statistiken und Zahlenbergen verstecken will. Der menschliche Aspekt sei für den Ruf eines Unter-nehmens wie der GSG entscheidend. „Ich muss schon wissen, wie ich auf die einzelnen Menschen zugehe und ihre Probleme erkenne.“

Obwohl Heinemann auf seinem Gebiet Experte ist, existiert seine Tätigkeit streng genommen übrigens gar nicht: Eine rechtlich geschützte Berufsbezeichnung ist „Wohnungs-eigentumsverwalter“ nämlich keineswegs. Das ändert aber nichts daran, dass sein Fachwissen für Eigentümer unerlässlich ist: In der Verwaltung geht es schließlich um viel Geld und großes Vertrauen. Die Arbeit von Heinemann und seiner für die Abrechnung zuständigen Kollegin Ute Strömer unterliegt dabei einer ständigen Kontrolle: Denn die Eigen tümer versammlung kontrolliert den Verwalter und entscheidet dann über die weitere Zusammenarbeit. Gegen sie hat sich noch keiner ent-schieden. 7

Ó Wohnungseigentümer, die die Dienste der GSG und Bernd Heinemanns in Anspruch nehmen möchten, erreichen ihn telefonisch unter 9708-105 oder per E-Mail unter [email protected]

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Kreyenbrücker Meisjes

Frohsinn aus den NiederlandenUnsere Nachbarn aus den Nieder-landen gelten als aufgeschlossen und weltoffen. Wem in Oldenburg zufällig ein Quartett fröhlicher junger Damen mit Einkaufstaschen über den Weg läuft, kann sich davon überzeugen. Das sind Annemieke, Joanna, Inge und Ceseze aus Groningen bei ihrem Lieblings hobby: Shopping.

Die Vier hat es zusammen mit fast 30 anderen Studentinnen nach Oldenburg verschlagen, in eine Kreyenbrücker Wohnung, die die GSG bereitstellt. Sie sind angehende Krankenpflegerinnen. Anders als in Deutschland ist die Ausbildung in den Niederlanden ein Studiengang. Er dauert vier Jahre und endet mit dem Abschluss Bachelor of Nursering. Ein Teil des Studiums ist ein halbjähriges Praktikum. „Bei uns in den Nieder-landen gibt es zu wenige Praktikums-plätze“, sagt Joanna Boddens (18). Und so lernen die Studentinnen der Hanze University Groningen im gleich um die Ecke gelegenen Klinikum Oldenburg und im Evangelischen Krankenhaus den praktischen Umgang mit den Patienten. Und wieso Oldenburg? „Groningen ist doch die Partnerstadt."

Oldenburg gefällt den vier Frauen sehr gut. „Es ist eine sehr schöne Stadt mit interessanten Geschäften und netten Parks“, schwärmt Annemieke Blekking (21). Die anderen drei lachen, denn sie finden die Parks dann doch weniger interessant, nicht aber das Warenangebot. „Es ist ganz anders als bei uns“, sagt Inge Nijkara (20). Und deswegen tummeln sie sich oft in der City zum Shoppen.

Außer am Mittwoch, denn dann treffen sich alle Studenten aus den Niederlanden, die in Oldenburg leben, gemeinsam im OLantis zum Schwimmen. „Eine schöne Sache“, meint Ceseze Kraize (19). Und was ist mit Spaß und Vergnügen? „So viel Zeit bleibt nicht“, erzählt Joanna. Das Praktikum fordert ihren vollen Einsatz und auch der theoretische Stoff will noch gelernt sein. Und wenn Zeit für Vergnügen und Freizeit wäre – am Wochenen-de – fahren Joanna, Inge und Ceseze nach Hause ins gut

130 Kilometer entfernte Groningen. Dann sind Familie und Freunde dran.

„Ein bisschen fehlen die uns schon“, sagt Joanna. Auch wenn das Leben in der Ferne durchaus aufregend ist. Einzig Annemieke bleibt übers Wochen ende in Oldenburg und fährt nur alle drei bis vier Wochen heim. Langweilig wird es ihr jedoch nicht. „Es bleiben auch genug Landsleute am Wochenende hier, sodass ich mich mit denen treffen und etwas unternehmen kann.“ Daher kennt sie auch die Parks, von ausgedehnten Spaziergängen am Wochenende.

Das Quartett aus den Niederlanden ist noch eine Weile in Oldenburg, schließlich hat das Praktikum erst im September begonnen. Bleibt also noch viel Zeit zum Shoppen. Der nächste Weihnachtsmarkt kommt

bestimmt … 7

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MENSCHLICH GESEHEN

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Heidi Beuss

Tanzen ist mein Leben

Das Haus in der Straße im Stadtteil Bürgerfelde wirkt untypisch. „Hier soll eine GSG-Wohnung sein?“, fragt zweifelnd der Fotograf. Und in der Tat ist das Haus ungewöhnlich – ebenso wie dessen Bewohnerin.

Die Dame hat Stil. Schon von Berufs wegen. Sie ist Tanzlehrerin. Eine mit bekanntem Namen in Oldenburg. Heidi Beuss – Inhaberin der ehe-maligen Tanzschule Beuss, 2006 auf-gegangen in der Tanzschule Gehrmann – braucht einfach Platz. Als ob sie jederzeit einen Wiener Walzer aufs Parkett legen können müsste. „Das war alles mal ganz klein und eng hier“, erzählt sie in dem großen Wohn- und Esszimmer. Sie hat die Wände heraus-brechen lassen, um sich Raum zu verschaffen, Raum zum Leben, Raum zum Atmen. Wenige stilvolle Möbel setzen Akzente – nichts Überflüssiges stört den Eindruck.

Die Geschichte des Hauses ist ge-nauso ungewöhnlich wie ihre eigene Lebensgeschichte. Schon im zarten Alter von drei Jahren konnte sie sich des Rhythmus’ nicht erwehren. „Ich sollte zur Gymnastik, aber nebenan war Ballett. Also habe ich heimlich dort mitgemacht.“ Die Eltern staunten nicht schlecht, als Klein-Töchterchen eines Tages im Tutu auf der Bühne stand. Nach dem Abitur gab es für sie

nur drei Möglichkeiten: Ballettschule, Kunstakademie oder Tanzlehrer-ausbildung. Sie entschied sich für das letztere – und hat es nie bereut. Und das, obwohl die Ausbildung für damalige Verhältnisse ein kleines Vermögen gekostet hat.

„Tanzen ist mein Leben“, sagt sie mit funkelnden Augen. Der Fotograf hat Mühe, sie zum Stillsitzen zu bewegen – für ein Foto. Energiebündel pur.

Heidi Beuss hatte große Lehr meister: Paul und Margit Krebs. Die beiden galten über Jahre als weltbestes Wiener-Walzer-Paar und haben der Oldenburgerin das Tanzen auf höchstem Niveau beigebracht. „Das war ein ganz anderer Anspruch als bei diesen Schmalspurtanzlehrern, die man heute leider manchmal antrifft.“ Danach zog es sie nach London zur Wiege des modernen Tanzes. Nach der Tanzsportlehrerprüfung erhielt sie die Befähigung zur Ausbildung – nicht nur der Tanzschüler, sondern auch der Lehrer.

Bevorzugter Tanz? „Das hört sich viel-leicht seltsam an, aber jeder Tanz hat seinen eigenen Reiz und ich liebe sie alle.“ Aber Walzer ganz besonders.

Heidi Beuss wird unruhig, sie muss noch Gesellschaftskunde unterrichten,

heute. Etikette und Co., Knigge lässt grüßen. Und die Sache mit dem ungewöhnlichen Haus? „Eigentlich wollte ich es kaufen, aber die GSG war schneller.“ Das Haus stammt aus der Hinterlassenschaft eines alt-eingesessenen Oldenburgers, der seine Immobilien einer Stiftung über-schrieben hatte. Und eines Tages sei ein Tanzpartner – ein Rechtsanwalt mit Kontakten zur Stiftung – gekommen und habe gesagt, er hätte da ein Haus für sie. „Als ich hineinging, habe ich die Hände über dem Kopf zusammen-geschlagen“. Alles sei eng gewesen, im Bad habe man kaum stehen können. „Aber ich durfte das nach meinen Vorstellungen umbauen.“ Also wurden unten die überflüssigen Mauern heraus gebrochen, der Dach-boden komplett aus- und eine Garage angebaut.

Und dann kam der Moment, an dem ihr mitgeteilt worden sei, dass die GSG alle Immobilien aus dem Stiftungs-vermögen übernommen habe. „Da war ich erstmal sprachlos.“ Sie habe sich dann aber in Gesprächen mit der GSG geeinigt. „Man hat ja gesehen, dass ich das Haus auf meine Kosten erst richtig bewohnbar gemacht habe.“ Und so braucht sie deshalb nur fürs Untergeschoss Miete zahlen. „Wir haben eben ein besonderes Miet-verhältnis – die GSG und ich.“ 7

HOMESTORY

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Über 600 Millionen Euro in vestieren die Mitgliedsunternehmen des Verbandes der Wohnungs wirtschaft Niedersachsen Bremen (vdw) 2008 für Neubau und Bestands-aufwertung. Rund 500 Millionen Euro davon werden für die Ver-besserung bestehender Häuser und Wohnquartiere aufgewen-det. Zu Beginn des dies jährigen Verbandstages in Oldenburg kündigte vdw-Direktor Bernd Meyer an, dass die Wohnungsgenossen-schaften und -gesellschaften auch in den kommenden Jahren Ausgaben in ähnlicher Höhe planten. „Demo-grafischer Wandel, Klimaschutz und immer ausgeprägtere, individuellere Vorstellungen vom Wohnen stellen uns vor große Herausforderungen, denen wir engagiert und innovativ begegnen“, betonte Meyer. „ Damit leistet die Wohnungswirtschaft einen entscheidenden Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unserer Städte.“

In Bezug auf die unterschiedlichsten Wohnstiltypen hat die GSG Olden-burg genau hingesehen. Mit Hilfe des Hamburger GEWOS-Instituts

wurden in einem Pilotprojekt die Wohnwünsche der Oldenburger unter die Lupe genommen. GSG-Geschäftsführer Stefan Könner er läuterte auf der Tagung die Hinter-gründe: „Wir wollen wissen, wie unsere Kunden wohnen möchten. Und wir wollen wissen, wie wir neue Kundengruppen durch gezielte Angebote für die GSG gewinnen können. Die Studie wird uns helfen, Investitionen noch zielgenauer und vor allem kundengerechter ein-zusetzen.“ Ein weiteres wichtiges Thema beim Verbandstag stellte der Klimaschutz dar. „Das hat derzeit absolute Priorität“, unterstrich Verbandsdirektor Meyer. Rund eine halbe Milliarde Euro werden in diesem Jahr in die Wohnungs-bestände der vdw-Mitglieder fließen – der größte Teil davon trägt zu einer verbesserten Energieeffizienz von Gebäuden und Wohnungen bei. Ein gutes Beispiel sei die GSG Oldenburg, die mit der Entwicklung von Passivhäusern einen Meilenstein gesetzt habe. 7

Sie suchen eine alte Kommode? Ein gebrauchtes Fahrrad? Oder soll es doch lieber ein Ohrensessel sein? Flohmärkte bieten gute Gelegenheiten, das Gewünschte zu finden. Allerdings: Wer will sich in den Herbst- und Wintermonaten schon auf zugigen Plätzen herumtreiben, um ein Schnäppchen zu schlagen. Da bieten die Flohmärkte in der Weser-Ems-Halle eine gute Alternative. Das Angebot der Händler reicht von alten Möbelstücken über Uhren, Schmuck, Porzellan bis hin zu Tischdecken, CDs und Büchern. Und wer selbst etwas für die Weihnachtskasse tun möchte, kann selbstverständlich auch einen eigenen Stand aufbauen. Die Termine der nächsten Monate: 6. und 7. Dezember, 17. und 18. Januar, 21. und 22. Februar, samstags immer zwischen 8 und 15, sonntags von 10 bis 17 Uhr. 7

Flohmärkte unterm Dach

Engagement für die Städte Verband der Wohnungswirtschaft traf sich in Oldenburg

Durch die Unterstützung der GSG konnte der Verein zur Förderung des Tierheims Oldenburg e.V. eine neue Voliere anschaffen. Der Verein engagiert sich seit seiner Gründung im Juni 2006 für das Tierheim in der Moslesfehner Straße 412. Da er (noch) über wenig Mitglieder verfügt, ist er auf Spenden angewiesen.

Bislang konnten Ziervögel, die als Abgabe- oder Fundtiere gebracht wurden, nur in kleinen Käfigen untergebracht werden. Keine gute Lösung, wie die Vereinsmitglieder meinen. Seit der Tierschutzverein die Aufsicht über das Tierheim hat, wird nämlich streng auf tierschutz- und artgemäße Unterbringung der Tiere geachtet.

Neben Wellensittichen, Kanarienvögeln und anderen Ziervögeln waren im Tierheim auch schon Hühner und Hähne, Tauben, Papageien und Pfauen zu Gast. Für sie ist die neue Voliere ein echter Gewinn, da die Zeit der provisorischen Unterbringung Geschichte ist. 7

Neue Heimat für Tierheim-Vögel

Ó Weitere Informationen: www.tierheimtiere-oldenburg.de

Fotos: Ute Nehring, aboutpixel.de / Sven Schneider

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AKTUELLES

Page 23: GSG Magazin 03 | 2008: Wieder Leben im Kiez!

Abteilung vermietung / instandhaltung

AbteilungsleiterinBirgit Schütte [email protected]

AssistenzSilke Sonneborn-Probst [email protected]

Stellvertretende AbteilungsleitungKlaus Kayser [email protected]

Sozialer DienstErnst Mastall -159

vermietungsbezirke

OL-Süd/West Kreyenbrück, Bümmerstede, Bloherfelde, Eversten, HaarentorAnatolij Root [email protected]

Corinna Triphaus [email protected]

OL-Nord/Ost, Landkreis OL Nadorst, Ohmstede, Donnerschwee, Osternburg, Bürgerfelde, DietrichsfeldMathias Arnold [email protected]

Andrea Köpper [email protected]

Servicebüro Eversten/Bloherfelde/ HaarentorBernd Sieg -170

Margot Heller [email protected]

zusätzl. Öffnungszeiten für das Servicebüro in Eversten: Do 15.30–17.00 Uhr

Servicebüro Nadorst/Ohmstede/ DonnerschweeFriedhelm Obergöker -171

Christiane [email protected]

Servicebüro Bürgerfelde/OsternburgMarkus Riesenbeck -173

Petra [email protected]

Servicebüro KreyenbrückRalf Mauerhoff -174

Melanie [email protected]

Servicebüro Studenten und Landkreis OldenburgThomas Hillmann -175

Sprechzeiten Myliusstr. 9 / 11 Mi 8.30 – 10.00 Uhr Sprechzeiten Groninger Str. 9 Mo 8.30 – 10.00 Uhr / Di 15.00 – 16.00 Uhr / Fr 8.30 – 10.00 Uhr [email protected]

instAndhAltung

ReparaturannahmeBianca Baum [email protected]

abteilung wohnungseigentum / finanzierung

AbteilungsleiterThorsten Bernatzek [email protected]

AssistenzSylvia Heister [email protected]

Stellvertretende AbteilungsleitungBernd Heinemann [email protected]

Ute Strömer [email protected]

mietenneubereChnung

Andreas Peters [email protected]

Marlies Saathoff [email protected]

Abteilung mArketing / vertrieb

AbteilungsleiterRainer Zietlow [email protected]

AssistenzBianca Jenn [email protected]

VerkaufHarald Hattermann [email protected]

GrundstücksangelegenheitenJan Meyer [email protected]

Sozialer Dienst / WohnkonzepteStefanie Brinkmann-Gerdes [email protected]

InternetbeauftragterRainer Zemke [email protected]

Abteilung reChnungswesen

AbteilungsleiterChristian Gluth [email protected]

AssistenzGunda Spradau [email protected]

Stellvertretende AbteilungsleitungIngo Stoffers [email protected]

MietzahlungsangelegenheitenMonika Grube [email protected]

Olaf Backe [email protected]

UmlagenabrechnungenRolf Wessels [email protected]

teChnisChe Abteilung

AbteilungsleiterHorst Kache [email protected]

AssistenzAndrea Vowinkel [email protected]

ArChitekten

Stephan Klein [email protected]

Andreas Handke [email protected]

projektleitung

Hans Röbber -106

Helmut Müller [email protected]

Detlef Wernecke [email protected]

Hans-Michael Fuß [email protected]

GSG-NotdienstTelefon: (01 72) 4 22 41 12

Heizungsanlagen / ThermenTelefon: (01 80) 1 39 32 01

www.gsg-oldenburg.de [email protected]

Herzlich willkommen bei der GSG!Wählen Sie bitte immer Rufnummer (04 41) 97 08 plus Durchwahl:

Öffnungszeiten der GSG-Zentrale Straßburger Straße 8: Öffnungszeiten der Servicebüros:Mo–Mi 8.00–16.30 Uhr | Do 8.00–17.00 Uhr Mo–Fr 8.00–12.00 UhrFr 8.00–13.00 Uhr

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SERvICESEITE

Page 24: GSG Magazin 03 | 2008: Wieder Leben im Kiez!

GSG OLDENBURG · Straßburger Straße 8 · 26123 Oldenburg Tel. (04 41) 97 08-113 oder -117 · Fax (04 41) 97 08-182

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