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Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand – punktuelle Probleme Schlussbericht 2013 Begleitstudie anlässlich der Einführung von SwissDRG im Auftrag der FMH, 3. Befragung 2013 Projektteam Lukas Golder Politik- und Medienwissenschafter Claude Longchamp Politikwissenschafter, Lehrbeauftragter der Universitäten Bern, Zürich und St. Gallen Cindy Beer Soziologin Stephan Tschöpe Politikwissenschafter Philippe Rochat Projektassistent Carole Gauch Politik- und Medienwissenschafterin Johanna Schwab Administration

Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

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Gute Patientenversorgung trotz

administrativem Aufwand –

punktuelle Probleme

Schlussbericht 2013

Begleitstudie anlässlich der Einführung von

SwissDRG im Auftrag der FMH, 3. Befragung 2013

Projektteam

Lukas Golder Politik- und Medienwissenschafter

Claude Longchamp Politikwissenschafter,

Lehrbeauftragter der Universitäten Bern, Zürich und St. Gallen

Cindy Beer Soziologin

Stephan Tschöpe Politikwissenschafter

Philippe Rochat Projektassistent

Carole Gauch Politik- und Medienwissenschafterin

Johanna Schwab Administration

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2

Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS ...................................................................................... 2

1 MANAGEMENT SUMMARY ....................................................................... 3

2 WICHTIGSTES IN KÜRZE ............................................................................ 7

3 EINLEITUNG .............................................................................................. 21

3.1 Das Forschungsinteresse und der Auftrag ......................................... 21

3.2 SwissDRG und Spitalfinanzierung: Die Befragungszeitpunkte ........... 21

3.3 Fragestellungen und Zielsetzungen .................................................... 22

3.4 Der Studienverlauf im Detail ............................................................... 22

4 BEFUNDE ................................................................................................... 25

4.1 Gesundheitszustand – Perspektive – intellektuelle Anregung ............ 25

4.1.1 Zwischenbilanz ....................................................................... 31

4.2 Arbeitszufriedenheit – Beziehungen im ärztlichen Umfeld ................. 31

4.2.1 Zwischenbilanz ....................................................................... 38

4.3 Behandlungsfreiheit/-qualität .............................................................. 38

4.3.1 Zwischenbilanz ....................................................................... 52

4.4 Entwicklung des ärztlichen Personalbestandes .................................. 53

4.4.1 Zwischenbilanz ....................................................................... 56

4.5 Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch ......................................... 57

4.5.1 Zwischenbilanz ....................................................................... 63

4.6 Fallpauschalen: Begleiteffekte und Haltungen ................................... 63

4.6.1 Zwischenbilanz ....................................................................... 80

5 SYNTHESE ................................................................................................. 81

6 ANHANG .................................................................................................... 84

6.1 gfs.bern-Team ..................................................................................... 84

Bern, der 9. Dezember 2013

Copyright by gfs.bern

Publikation: Januar 2014

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1 Management Summary

Am 1. Januar 2012 wurde SwissDRG eingeführt. gfs.bern hat im Auftrag der

FMH bereits 2011 eine erste Messung vorgenommen, um die Situation und die

Einstellung der Spitalärzteschaft vor der effektiven Einführung bezogen auf

verschiedene Fragestellungen detailliert zu beschreiben und hat diese Befra-

gung nun nach der Einführung von SwissDRG zweimal wiederholt. Die Studie

wurde 2011 noch unter verschiedenen Abrechnungssystemen (APDRG, Ta-

gespauschalen, PLT: Prozess-Leistungs-Tarifierung) durchgeführt. Die Befra-

gung fand dieses Jahr zwischen dem 4. Juni und dem 4. August 2013 statt.

Weiterhin sind einige Punkte rund um SwissDRG nicht abschliessend gelöst.

Es bestehen oft noch provisorische Baserates und die Rechnungsstellung ge-

mäss SwissDRG ist teilweise weiterhin verzögert. Deshalb könnten sich bei-

spielsweise Nachfragen von Krankenkassen verzögert haben. Die Messungen

im Jahr 2013 lassen eine frühe Bilanz zu den Folgen von SwissDRG auf die

Ärzteschaft zu.

Wir fassen die empirischen Befunde zu den Fragestellungen wie folgt zusam-

men:

Die Ärzteschaft leidet verbreitetet und konstant unter Stress und dies kann

auch Folgen auf die Versorgungsqualität der PatientInnen haben. Weiterhin

empfinden mehr als 40 Prozent der in Spitälern tätigen Ärzteschaft meistens

oder häufig Stress. Der Allgemeinzustand in physischer und psychischer Hin-

sicht ist nach wie vor gut, mit einer leichten Tendenz zu noch höheren Anteilen,

die sich gesund fühlen.

In sehr hohem Mass gilt die Arbeit als intellektuell stimulierend, grosse Mehr-

heiten würden sich wieder für den Arztberuf entscheiden. Heute sehen sogar

noch mehr Ärztinnen und Ärzte ihre Zukunft als Spitalarzt als in den beiden

Jahren zuvor. Nicht gelitten hat auch die Qualität der Aus-, Weiter- und Fortbil-

dungen, obwohl hier die Zufriedenheit seit Anfang der Studienreihe weniger

gross ist als in anderen Bereichen, die mit der Berufstätigkeit in Verbindung

stehen.

Die Arbeitszufriedenheit der Ärzteschaft und die Identifikation mit dem Beruf

sind konstant hoch. Besonders positiv wirkt sich nicht nur die sinnstiftende

Aufgabe aus, sondern auch dass man sich im eigenen Team in aller Regel sehr

gut getragen fühlt und so der Austausch mit den PatientInnen besonderes ge-

winnbringend ist. Allerdings fühlt man sich gerade beim Austausch mit den

PatientInnen unter zunehmendem Zeitdruck. Sollte dieser Druck weiter zu-

nehmen ist mit Folgen auf die gesamte Arbeitszufriedenheit zu rechnen.

Im weiteren Umfeld als im Team und im Austausch mit anderen Akteuren im

Gesundheitsbereich sind die Urteile über die Zusammenarbeit zwar immer

noch positiv aber zurückhaltender. Eher kritischer als noch in den Jahren zuvor

wird die Zusammenarbeit mit den Reha-Kliniken beurteilt. Die Zusammenarbeit

mit der akutsomatischen Ärzteschaft selbst hat aus Sicht der ambulanten Ärzte-

schaft in den letzten drei Jahren nicht gelitten.

Ökonomische Überlegungen sind langfristig im spitalärztlichen Alltag üblicher

oder aber bewusster geworden. Bereits vor der Einführung von SwissDRG

haben sich die Spitäler auf die Veränderungsprozesse eingestellt und dort wo

APDRG schon im Einsatz war, hat SwissDRG den ärztlichen Alltag besonders

wenig verändert. In den letzten drei Jahren, die von dieser Studie erfasst wer-

den können, sind solche Einflüsse grundsätzlich mehr oder weniger konstant

geblieben. Zunehmend beobachtet die Ärzteschaft allerdings, dass versucht

wird, chronisch kranke und multimorbide PatientInnen in andere Einrichtungen

unterzubringen. Verbreitet werden auch Überlegungen aus ökonomischer Sicht

angestellt, ob eine Behandlung spitalambulant oder stationär durchgeführt wer-

Arbeitszufriedenheit und

Beziehungen im ärztlichen

Umfeld

Behandlungsfreiheit und -

qualität

Berufliche Perspektiven

Gesundheitszustand

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den soll. Letztlich werden solche Überlegungen aber meist nicht zulasten der

PatientInnen angestellt, soweit dies von der Ärzteschaft beurteilbar ist. Grund-

sätzlich besteht aus Sicht der Befragten noch weitgehend Behandlungsfreiheit

und den PatientInnen steht noch immer das Optimum zur Verfügung, auch was

Diagnoseverfahren oder Geräte betrifft. Die Einflussnahme der Krankenkassen

oder Spitalverwaltungen ist in der Akutsomatik konstant tief; tiefer beispiels-

weise als in der Psychiatrie oder der Rehabilitation. Zur ökonomischen Ausrich-

tung gehört auch das Lohnsystem, welches in höheren Positionen verbreitet

mit Leistungskomponenten angereichert ist. Dies sind in der Regel nicht Boni,

die direkt an Soll-Vorgaben geknüpft sind. Knapp 10 Prozent erhalten solche

Boni und sie machen einen Anteil von ungefähr 20 Prozent des Lohnes aus.

Zwei Strategien werden von Spitälern relativ verbreitet eingesetzt, um den

Änderungen rund um Abrechnung und Finanzierung zu begegnen:

1. Sparbemühungen, von denen die Ärzteschaft selber an sich eher wenig

betroffen ist, weil nicht ärztliche Stellen gestrichen werden.

2. Positionierungsbemühungen mit Spezialisierungen in deren Zentrum eben-

falls die ärztliche Leistung steht. Meistens sind damit auch Expansions-

strategien angesprochen. Diese Prozesse werden in der Regel von der

Ärzteschaft auch relativ positiv beurteilt.

Insgesamt fürchten bisher die wenigsten Ärztinnen und Ärzte um ihre Stelle

und unter den neuen Bedingungen wurden in der Regel auch ärztliche Stellen

aufgebaut. Würde der Spardruck soweit gehen, dass verbreitet Stellen in der

Akutsomatik verloren gingen, wären gravierende Effekte auf die Motivation und

die Versorgung zu erwarten.

Innert drei Jahren hat der Aufwand für das Patientendossier und die Dokumen-

tationsarbeit um 20 Minuten in einer normalen Arbeitswoche zugenommen.

Die administrative Arbeit der Ärzteschaft in den akutsomatischen Spitälern

nimmt zu. Das ist subjektiv bereits seit Anfang der Studienreihe für die meisten

Ärztinnen und Ärzte klar und ist auch Quell von Ärger. Es ist durchaus denkbar,

dass die aktuelle Zunahme eine direkte Folge der gestiegenen Anforderungen

an die Dossierarbeit, die für die CodiererInnen aber auch für die weiteren Con-

trolling-Prozesse im Rahmen von SwissDRG wesentlich sind. Bisher verläuft

diese Steigerung nicht zulasten der Patientinnen und Patienten, im Schnitt ver-

bringt die Ärzteschaft praktisch gleichviel Zeit wie vorher mit ihnen. Letztlich

hat mit den gestiegenen Dokumentationsanforderungen einfach die an sich

hohe Zahl an Überstunden nochmals zugenommen. Dies hat sich zwar bisher

noch nicht direkt auf die Arbeitszufriedenheit ausgewirkt, der Trend muss aber

ernst genommen werden und Punkte sollten gesucht werden, wo eine Entlas-

tung von der Administrativtätigkeit möglich ist. Relativ viel Zeit wird in administ-

rative Aufgaben investiert, die nicht direkt mit der PatientInnenarbeit in Verbin-

dung stehen.

Kritische oder medizinisch fragwürdige Ereignisse, die durch SwissDRG in Ver-

bindung stehen könnten, kommen in der Regel aus Sicht der Ärzteschaft relativ

selten vor. Die Ärzteschaft beobachtet beispielsweise sehr selten Operationen,

welche aus medizinischer Sicht nicht notwendig gewesen wäre. Beobachtete

Bloody Exits, welche zu Rehospitalisierungen aufgrund derselben Diagnose

führen könnten, haben, aus Sicht der Befragten, unter dem neuen

Abrechnungs-Regime nicht zugenommen. Auf bisher eher tiefem Niveau

zunehmend ist die Tendenz, bei multimorbiden PatientInnen die Behandlung

auf mehrere Spitalbesuche aufzuteilen – möglicherweise weil dies für die

Fallpauschalen attraktiver ist. Etwas häufiger als noch vor einem Jahr kommt es

auch vor, dass die Entscheidungen spitalambulant/stationär nicht aus medizini-

schen Gründen gefällt werden. Das kann medizinisch fragwürdige Folgen

haben. Häufig werden Überweisungen in die Reha-Kliniken verzögert, was

ebenfalls für alle Beteiligten eine schwierige Situation darstellt. Nachfragen der

Krankenkassen, welche die Ärzteschaft zusätzlich mit administrativem Aufwand

Entwicklung des ärztlichen

Personalbestands

Fallpauschalen: Begleit-

effekte und Haltungen

Zeitaufwand administrativ

vs. medizinisch

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belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

befürchtet, dass diese Nachfragen bereits heute die Spitaladministration

belasten und künftig in einem Mass zunehmen könnten, welches auch die

Ärzteschaft massiv mehr beschäftigt.

Insgesamt hat die Komplexität von Behandlungen, deren Administration und

deren Abrechnungen eher zugenommen, wobei dies bisher kaum merklich

zulasten der eigentlichen medizinischen Versorgung geschah.

Insofern überrascht es nicht, dass die anfänglich sehr weit verbreiteten Beden-

ken der Ärzteschaft in persönlicher medizinischer Hinsicht gegenüber

SwissDRG zwar weiterhin verbreitet vorhanden sind, gegenüber 2011 aber

deutlich abgenommen haben. Allerdings stehen immer noch knapp die Hälfte

der Akutsomatiker SwissDRG klar oder eher ablehnend gegenüber (47%). Nur

jede/r fünfte Spitalärztin/Spitalarzt gibt an, dass SwissDRG die tägliche Arbeit

sehr oder eher stark beeinflusst.

Fazit und Thesen

Wir fassen die Erkenntnisse zur Befindlichkeit der Ärzteschaft nach der Einfüh-

rung von SwissDRG wie folgt zusammen.

Fazit

Der Ärzteschaft geht es dank einem spannenden Beruf grundsätzlich gut. Sie

nehmen wegen der hohen Identifikation Belastungen in Kauf, die weit über der

Norm im Schweizer Arbeitsprozess liegen. Um den Arbeitsplatz fürchten nur

die Wenigsten, da in vielen Spitälern der ärztliche Personalbestand aufgestockt

wird. Trotz verzögerter Rechnungsstellungen unter SwissDRG nimmt der ad-

ministrative Aufwand zu und belastet die Ärzteschaft teilweise unnötig, dies

jedoch nicht zulasten der medizinischen patientennahen Tätigkeit, sondern

durch die Leistung von mehr Überstunden. Die Ärzteschaft ist also bereit, mehr

Überstunden auf sich zu nehmen, um ihrer zentralen Tätigkeit nachgehen zu

können. In den Spitälern werden verbreitet Sparvorgaben gemacht, sie führen

bisher nicht zu einer Vernachlässigung der medizinischen Versorgung. Der Ein-

fluss auf Entscheidungen seitens der Verwaltung und der Krankenkassen hat

bei der akutsomatischen Ärzteschaft nicht weiter zugenommen. Ein zentrales

Thema sind Krankenkassen, insbesondere wenn es um Kostengutsprachen für

Rehabilitationskliniken geht. Hier verzögern die Krankenkassen teilweise die

Überweisungen in die entsprechenden Einrichtungen. Bisher haben die direkt

auf die Ärzteschaft bezogenen Nachfragen zur Rechnungsstellung nicht zuge-

nommen, seitens der Spitalleitungen wird aber in nächster Zeit eine Zunahme

erwartet, welche die kritische Entwicklungen bei der administrativen Arbeit

noch erschweren könnte.

Im Zuge der Veränderungen mit Fallpauschalen gibt es punktuelle Schwierigkei-

ten mit einer Tendenz zur Aufteilung der Behandlung von multimorbiden Pati-

entInnen auf mehrere Spitalbesuche und die Gefahr steigt, dass die Entschei-

dung, ob PatientInnen spitalambulant oder stationär behandelt werden, nicht

aus medizinischen Gründen erfolgt.

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Schlussfolgerungen

1. Die neuen Tarife und Finanzierungen der Spitäler haben zwar im Einzelfall

Ärger bei der Ärzteschaft ausgelöst und den Administrativaufwand steigen

lassen, die Behandlung von PatientInnen hat aber bisher nur punktuell Än-

derungen erfahren. Die Ärzteschaft bewältigt die zunehmende administra-

tive Arbeit mit noch mehr Überstunden. Solange aber der direkte Einfluss

der Veränderungen auf die Art und Weise der Behandlung sowie am Be-

stand ärztlichen Personals kaum feststellbar ist, bleibt die hohe Arbeitszu-

friedenheit stabil.

2. Kritische Veränderungen im eigenen Arbeitsumfeld betreffen die Auftei-

lung auf mehrere Spitalbesuche, die Entscheidung, ob eine Behandlung

spitalambulant oder stationär erfolgen soll sowie zu späte Kostengutspra-

chen, welche Akutsomatik und Rehabilitation betreffen. Über diese Effekte

ist eine Diskussion über Massnahmen oder Korrekturen erforderlich.

3. Die Bedürfnisse der Ärzteschaft flossen bei der Planung der Verände-

rungsprozesse der letzten Jahre ein. Wo eine Strategie frühzeitig erarbei-

tet und dann auch umgesetzt wurde, konnten Vorbehalte reduziert wer-

den. Negative Begleiteffekte wie beispielsweise bei der verzögerten

Rechnungsstellung unter SwissDRG erreichen den ärztlichen Alltag bisher

nicht.

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2 Wichtigstes in Kürze

2.1 Zielsetzung und Methode

Der FMH geht es darum, die Entwicklung der Rahmenbedingungen für die

Spitalärzte und die Arzt-Patienten-Beziehung mit einer repräsentativen Befra-

gung bei Spitalärzten im akutsomatischen Bereich, in der Rehabilitation und in

der Psychiatrie und praxisambulant tätigen Ärzten im Rahmen laufender Re-

formen im Spitalwese (Tarifierungen, Spitalfinanzierung) zu untersuchen. Neu

werden auch systematisch die Bereiche Psychiatrie und der Rehabilitation ana-

lysiert, wo die veränderte Abrechnung erst noch bevor steht.

Die FMH möchte jene Themen aus dem FMH-Konzept1 untersuchen las-

sen, welche aus Sicht der Ärzteschaft wichtig sind, aber durch keinen an-

deren Partner im Gesundheitswesen untersucht werden.

Anhand der wissenschaftlich erhobenen Untersuchungsergebnisse sollen

Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt werden, damit Gegenmassnahmen

rechtzeitig eingeleitet werden können.

Mit den Untersuchungsergebnissen sollen der Politik und den Partnern im

Gesundheitswesen Zahlen und Fakten vorgelegt werden, damit Entschei-

dungen basierend auf einer verbesserten Datengrundlage gefällt werden

können.

Mit der Studie 2013 wird es erstmals möglich, Trends zu identifizieren. Das

Hauptargument dafür ist, dass sich nach drei Messungen konsistente Verände-

rungen von punktuellen Veränderungen unterscheiden lassen. Eine allfällige

Veränderung oder auch keine Veränderung aufgrund der Reformen im Gesund-

heitswesen im Allgemeinen oder der Abrechnung mit SwissDRG im Konkreten

als real zu taxieren.

Aufgrund einer konkreten Liste von sieben zu untersuchenden Fragestellungen,

wurden die Fragen auf Basis eines Konzepts entwickelt und mit der FMH-

Fachkommission SwissDRG, sowie den FMH-Begleitgruppen TARPSY und ST

Reha finalisiert. Der Fragebogen wurde in diesem Jahr insbesondere für die

Ärzteschaft in Psychiatrischen Kliniken und in Rehabilitationskliniken angepasst

und wo möglich wurden diese rückwirkend auch für die vorigen Jahre ausge-

wertet, so dass wir auch hier Trends darstellen können. Für die vorliegende

dritte Erhebung wurden im Zeitraum von Juni – August 947 akutsomatische

Spitalärzte, 142 Ärzte in Psychiatrischen Kliniken und 78 Ärzte in Rehabilitati-

onskliniken befragt. Hinzu kommen 339 ambulant tätige Ärzte. Es haben damit

insgesamt 1506 Ärzte an der FMH Begleituntersuchung teilgenommen. Für die

Gesamtheit der Auswertungen ergibt dies einen theoretischen Stichprobenfeh-

ler von +/-2.6 Prozentpunkten bei einem ausgewiesenen Wert von 50 Prozent.

Diese Aussage stimmt in 95 Prozent der Fälle. Ausgewählte Unterschiede nach

Fachrichtungen werden im Schlussbericht diskutiert.

Für die praxisambulant tätigen Ärzte beträgt der Stichprobenfehler +/-5,4 Pro-

zentpunkte, bei in der Psychiatrie tätigen Ärzten +/-8.4 Prozentpunkte, bei in

Rehabilitationskliniken tätigen Ärzten +/-11.3 Prozentpunkte und bei der akut-

somatischen Spitalärzteschaft +/-3.2 Prozentpunkte.

Für die Stichprobe stand die FMH-Adressbank zur Verfügung. Sie berücksichtigt

sämtliche Ärztinnen und Ärzte, die einen Facharzttitel besitzen oder einen sol-

chen anstreben. Die Ausschöpfung beträgt bei der praxisambulant tätigen Ärz-

teschaft 38 Prozent im Vergleich zu den zur Verfügung stehenden Adressen.

1 Vgl. Bovier P., Burnand B., Guillain H., Paccaud F., Vader J.P., Locher H., Meyer B. (2009): Konzept für die

Begleitforschung aus Anlass der Einführung von SwissDRG, URL: http://www.fmh.ch/ stationaere_tarife/begleit-

forschung.html

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Bei der Spitalärzteschaft konnten wir eine Ausschöpfung von 25 Prozent errei-

chen. Aufgegliedert nach akutsomatisch, Psychiatrie und Rehabilitation zeigt

sich aber, dass insbesondere in den letzten beiden Bereichen eine besonders

gute Ausschöpfung erreicht werden konnte, durch die spezifische Einladung

und speziell für diese Gruppen angepasste Remindings. Bei der Ärzteschaft in

Psychiatrischen Kliniken konnten wir so eine Ausschöpfung von 52 Prozent und

bei der Ärzteschaft in Rehabilitationskliniken eine Ausschöpfung von 59 Prozent

erreichen. Betrachten wir nur die akutsomatische Spitalärzteschaft zeigt sich

eine Ausschöpfung von 22 Prozent, wobei ein Teil der angeschriebenen Spital-

ärzteschaft nach dem Login angab, nicht (mehr) im Spital tätig zu sein. Rechnet

man diese mit ein, wäre die Ausschöpfung noch etwas höher.

2.2 Arbeitszeit Zeitaufwand administrativ

vs. medizinisch

Betrachtet man die Arbeitszeit, welche für medizinische patientennahe Tätig-

keiten aufgewendet wird, zeigt sich gegenüber den Vorjahren bei der akutso-

matischen Ärzteschaft eine grössere Änderung. Wurde in den letzten Jahren

noch über 38 Prozent der Zeit dafür aufgewendet, sind es aktuell knapp über 34

Prozent. Leicht zugenommen hat im Verhältnis die ärztliche Dokumentationsar-

beit. Neu aufgenommen in die Untersuchung wurde der Bereich Organisatori-

sches in der Klinik, der gleich 6.9 Prozent ausmacht. Die offene Nachfrage aus

dem Vorjahr im Bereich sonst nicht-administrative Tätigkeiten und sonstige

nicht-medizinische Tätigkeiten hat diese Kategorie nötig gemacht. Entspre-

chend erklären diese 6.9 Prozent hauptsächlich die Reduktionen bei den beiden

wenig konkreten Kategorien.2 Bei den akutsomatischen Ärztinnen und Ärzten

hat sich gegenüber dem Vorjahr insbesondere bei den Oberärzten der Aufwand

für die Dokumentationsarbeit zu Abrechnungszwecken erhöht, im Trend hat der

Aufwand auch bei den Assistenzärzten weiter zugenommen. Leicht abgenom-

men hat die Dokumentationsarbeit bei der leitenden Ärzteschaft. Der Aufwand

für Dokumentationsarbeiten ist dabei innerhalb des letzten Jahres nicht nur bei

der akutsomatischen Ärzteschaft angestiegen, gleiche Tendenzen lassen sich

bei Ärztinnen und Ärzten erkennen, die in Psychiatrischen- und Rehabilitations-

kliniken tätig sind.

2 Um das Verhältnis der angewendet Zeit auf bestimmte Tätigkeiten genauer zu analysieren, haben wir zunächst

die detaillierten Minutenangaben der einzelnen Befragten summiert und als 100 Prozent definiert. Daraus haben

wir die Mittelwerte gezogen, die sich wie Prozente eines Arbeitstages lesen lassen. Damit lassen sich relativ

präzise Aussagen im Sinne von Prozentverteilungen verschiedener Arbeiten innerhalb eines Arbeitstages ma-

chen.

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9

Grafik 1

Betrachten wir die angegebenen Minuten im Mittel, wird jedoch ersichtlich,

dass die Zeit, welche für medizinische patientennahe Tätigkeiten aufgewende-

ten werden, bei der akutsomatischen Ärzteschaft ebenfalls leicht zugenommen

hat. Dies deutet darauf hin, dass zwar mehr Zeit für administrative Tätigkeiten

gebraucht wird, dass die Ärzteschaft sich davon aber nicht abhalten lässt, den

für Sie wichtigen Kontakt zu den Patienten zu behalten. Was für die Ärzteschaft

Überstunden bedeuten kann. Dabei ist insbesondere die akutsomatische Ärzte-

schaft davon betroffen. Die Mehrheit der Ärzteschaft ist jedoch nach wie vor

zumindest eher zufrieden mit dem Verhältnis von Arbeitszeit zu Freizeit. Diese

Ansicht hat gegenüber dem Vorjahr in allen untersuchten Gruppen jedoch et-

was abgenommen, wobei die Unzufriedenheit leicht angestiegen ist.

Grafik 2

0.70.92

.2

2.3

2.4

2.52.74

.266.98

.59.8

17.

1

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0.62

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2013

2012

2011

Trend Zeitaufwand für verschiedene Tätigkeiten: akutsomatische Ärzte

"Wenn Sie an den letzten normalen Arbeitstag denken, wie viel Zeit haben Sie dabei auf die folgenden Tätigkeiten angewendet?

Bitte geben sie ihre Angaben in Minuten an."

Mittelwerte, prozentualer Anteil der Minutenangaben der Befragten

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

* 2013 das erste mal befragt

7.9

6.6

8.1

6.2

5.7

6.3

7.1

5.7

4.6

3.3

4.8

20

11

20

12

20

13

akutsomatische Ärzte

ambulant tätige Ärzte

Rehabilitation*

Psychiatrie

Trend Vergleich Anzahl Überstunden vergangene Arbeitswoche "Wie viele Überstunden haben Sie letzte Woche insgesamt geleistet?"

in Mittelwerten ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte

jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

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10

Die generelle Arbeitszufriedenheit mit Fokus auf die Arbeitstätigkeit und die

Aufgaben ist jedoch nach wie vor auf hohem Niveau, auch wenn diese bei der

akutsomatischen und der Ärzteschaft in Psychiatrischen Kliniken gegenüber

dem Vorjahr leicht gesunken ist. Bei der Ärzteschaft in Rehabilitationskliniken

hat der Anteil derer die sehr zufrieden mit ihrer Arbeit sind zugunsten derer die

eher zufrieden damit sind, abgenommen.

Grafik 3

Die eigene physische und psychische Gesundheit wird von allen befragten

Ärzten generell positiv eingeschätzt, tendenziell noch etwas besser als vor ei-

nem Jahr. Es musste im vergangenen Jahr auch kaum jemand sein Arbeits-

pensum aufgrund der physischen oder psychischen Gesundheit reduzieren. Es

zeigt sich über alle Spitalärzte jedoch, dass in der eigenen Abteilung in den

letzten 12 Monaten einige Ärztinnen und Ärzte aus gesundheitlichen Gründen

ausscheiden mussten. Bei der akutsomatischen und in der Psychiatrie tätigen

Ärzteschaft gibt über ein Drittel an, dass dies der Fall war. Bei der Ärzteschaft

in Rehabilitationskliniken sind es knapp unter 30 Prozent, die dies bejahen. Für

die Mehrheit der Ärzteschaft hat das eigene physische oder psychische Wohl-

befinden einen Einfluss auf die Qualität der Patientenversorgung.

2.3 Einfluss auf Behandlung und

tatsächliche Praxis

Der persönliche Spielraum hinsichtlich der Art und Weise der Behandlung wird

nach wie vor von der Mehrheit der Ärzteschaft als zumindest eher gross wahr-

genommen, auch wenn diese Ansicht bei akutsomatisch tätigen Ärztinnen und

Ärzten gegenüber dem Vorjahr etwas gesunken ist. Bei der praxisambulant

tätigen Ärzteschaft und in der Psychiatrie werden die Behandlungsfreiheiten

jedoch wieder als etwas höher eingeschätzt.

23 23 22 25 2520 23

17

60 63 6064 65

6262

69

12

1

1 2

2

1411 15

8 815 12 13

2 1 2 2 1 3 1

aku

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013

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3

sehr unzufrieden

eher unzufrieden

keine Angabe

eher zufrieden

sehr zufrieden

Trend Arbeitszufriedenheit

"Wie zufrieden sind Sie hinsichtlich Ihrer Aufgaben und Arbeitstätigkeit insgesamt?"

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N ambulant tätige Ärzte

jeweils ca. 250 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

13

Page 11: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

11

Grafik 4

Konstant bleiben die Einflussnahmen von Dritten bei der Entscheidung über die

Art und Weise der Behandlung: Hoch ist bei der akutsomatischen Ärzteschaft

der Einfluss der PatientInnen und der jeweils vorgesetzten Ärztinnen oder Ärz-

te, während insbesondere die Anteile, welche den Einfluss der Verwaltung als

sehr gross oder eher gross bewerten auf tiefem Niveau verbleiben. Die Zu-

sammenarbeit zwischen ärztlichem Personal und Verwaltung wird jedoch wei-

terhin nur von einer Minderheit der akutsomatischen Ärzteschaft als gut bis

sehr gut gewertet (43%). Einen Einfluss der Krankenkassen beobachten 16

Prozent in der Akutsomatik. Das ist deutlich weniger als in den Rehabilitations-

kliniken, wo der Einfluss der Krankenkassen von der Mehrheit (53%) als eher

bis sehr gross empfunden wird.

Grafik 5

2226 28

22 23 2635 32

3730 27

59 50

57

4751 44

5049

50

48 51

1518

12

2218

21

1411

11

1521

11

14 3 4 2

1 5 13 1 1 1 2 2

23 3 1 4 4 3 1 4 2

am

bu

lant

tätig

e

Ärz

te 2

011

am

bu

lant

tätig

e

Ärz

te 2

012

am

bu

lant

tätig

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Ärz

te 2

013

aku

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mati

sch

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Ärz

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011

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Ärz

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012

aku

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mati

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e

Ärz

te 2

013

Psych

iatr

ie 2

011

Psych

iatr

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012

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n

20

12

*

Re

hab

ilita

tio

n

20

13

für meine aktuelle

Arbeitssituation

nicht beurteilbar

keine Angabe

sehr klein

eher klein

eher gross

sehr gross

Trend Spielraum der Behandlung"Wie gross schätzen Sie Ihren persönlichen Spielraum hinsichtlich der Art und Weise der Behandlung ein?"

in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte

jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

77

7578

75

76

72

35 32 3232 30 29

16 16 16

14 13 13

10 10 10

20

11

20

12

20

13

Patient / Patientin

vorgesetzte Ärztin /

vorgesetzter Arzt

zuständige Pflege

Stationsleitung

Krankenkassen

Pflegedienstleitung

Verwaltung /

Geschäftsführung

Trend Einfluss auf Entscheidungen: akutsomatische Ärzte

"Wie verteilt sich in Ihrer Abteilung/Klinik der Einfluss auf Entscheidungen über die Art und Weise der Behandlung?"

in % akutsomatischer Ärzte, sehr starker und starker Einfluss addiert

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

25

Page 12: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

12

Grafik 6

Etwas mehr schwankend sind die Urteile in der Psychiatrie. Die Einflussnah-

men von Verwaltung, Pflegedienstleistungen und Krankenkassen werden we-

niger stark wahrgenommen als in der Rehabilitation. Von immerhin der Hälfte

der Befragten PsychiaterInnen werden Einflüsse von PsychologInnen wahrge-

nommen.

Grafik 7

Die tatsächliche Praxis im Umgang mit PatientInnen in den Spitälern scheint in

vielerlei Hinsicht nach wie vor korrekt. Hier haben sich die einzelnen Bereiche

über die Zeit nicht weiter kritisch entwickelt. Sei dies in Bezug auf grundsätzli-

7780

68

72

45

60

55 55

42

53

28

37

2024

20

12

*

20

13

Patient / Patientin

vorgesetzte Ärztin /

vorgesetzter Arzt

zuständige Pflege

Stationsleitung

Krankenkassen

Pflegedienstleitung

Verwaltung /

Geschäftsführung

Trend Einfluss auf Entscheidungen: Rehabilitation "Wie verteilt sich in Ihrer Abteilung/Klinik der Einfluss auf Entscheidungen über die Art und Weise der Behandlung?"

in % Rehabilitation, sehr starker und starker Einfluss addiert

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N Rehabilitation jeweils ca. 70),

* 2011 und 2012 zusammen

92

82

91

63 6466

5148

61

4446

54

50

14

27 2424

15

22

7

1717

20

11

20

12

20

13

Patient / Patientin

vorgesetzte Ärztin /

vorgesetzter Arzt

zuständige Pflege

Stationsleitung

Psychologen*

Krankenkassen

Pflegedienstleitung

Verwaltung /

Geschäftsführung

Trend Einfluss auf Entscheidungen: Psychiatrie "Wie verteilt sich in Ihrer Abteilung/Klinik der Einfluss auf Entscheidungen über die Art und Weise der Behandlung?"

in % Psychiatrie, sehr starker und starker Einfluss addiert

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N Psychiatrie jeweils ca. 120)

Page 13: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

13

che Aussagen zur Patientenversorgung oder in Bezug auf die direkt möglichen

Folgewirkungen von SwissDRG.

Grafik 8

Betrachten wir die neu in die Untersuchung eingeflossenen Bereiche der Spital-

finanzierung, lässt sich erkennen, dass klare Sparvorgaben der Spitalleitung in

der Abteilung oder Klinik von 39 Prozent der akutsomatischen Ärzteschaft vor-

kommen. Dem würden insbesondere auch Chefärzte (48%), leitende Ärzte

(46%) und Oberärzte (43%) der Akutsomatik zumindest eher zustimmen. 37

Prozent der akutsomatischen Ärzteschaft geben an, dass wegen fehlender

Zusatzentgelte für teure Medikamente, Implantate und Verfahren entsprechen-

de Behandlungen zunehmend ambulant durchgeführt werden. Wobei hier die

leitende Ärzteschaft mit 42 Prozent (trifft sehr und eher zu) am ehesten zu-

93

90 888886

858582 84

39

37

20

11

20

12

20

13

Durchführung aller

notwendigen Verfahren

beste Experten / Geräte /

Präparate

Annahme aller Patienten

klare Sparvorgaben**

ambulante Behandlungen**

Trend tatsächliche Praxis akutsomatische Ärzte (1) "Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten?" Durchführung alle notwendigen Verfahren "Es werden alle notwendigen diagnostischen Verfahren durchgeführt, um einen fundierten Entscheid über

die Behandlungsmethode zu fällen."

beste Experten / Geräte / Präparate "Patienten stehen die besten Experten, Präparate und Geräte zur Verfügung."

Annahme aller Patienten "Mein Spital nimmt alle Patienten auf, auch wenn sie wahrscheinlich mehr Kosten verursachen werden, als vergütet wird."

klare Sparvorgaben** " Die Spitalleitung macht klare Sparvorgaben in der Abteilung/Klinik."

ambulante Behandlungen** "Wegen fehlender Zusatzentgelte für teure Medikamente, Implantate und Verfahren werden entsprechende

Behandlungen zunehmend ambulant durchgeführt."

in % akutsomatischer Ärzte ("trifft sehr zu" und "trifft eher zu" summiert)

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

*seit 2012 befragt / **seit 2013 befragt

2726

3336

32 32

25

10 10

20

11

20

12

20

13

Verschiebung chronisch

Kranker

Gewinnoptimierung

leistungsabhängige

Lohnkomponente**

zu frühe Überweisung in

Reha*

Trend tatsächliche Praxis akutsomatische Ärzte (2) "Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten?" Verschiebung chronisch Kranker "Es wird versucht, chronisch kranke und multimorbide Patienten in anderen Einrichtungen unterzubringen."

Gewinnoptimierung "Diagnosen und Behandlungsentscheide werden so gefällt, dass der wirtschaftliche Gewinn optimiert wird."

leistungsabhängige Lohnkomponente "Das Entschädigungssystem enthält eine variable, leistungsabhängige Lohnkomponente."

zu frühe Überweisung in Reha* "Patienten werden aus dem Spital zu früh in Reha -Einrichtungen überwiesen."

in % akutsomatischer Ärzte ("trifft sehr zu" und "trifft eher zu" summiert)

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

*seit 2012 befragt / **seit 2013 befragt

Page 14: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

14

stimmt. 6 Prozent der akutsomatischen Ärzteschaft stimmen der Aussage zu,

dass Soll-Vorgaben für Interventionen gemacht werden, die mit einem Lohn-

Bonus-System verbunden sind. Die Mehrheit kann hierzu jedoch keine Angabe

machen. Betrachten wir dieses Urteil nach Position, lässt sich erkennen, dass

hier Belegärzte mit 14 Prozent und die leitende Ärzteschaft mit 13 Prozent (trifft

sehr und eher zu) am ehesten zustimmen. In Bezug auf das Entschädigungs-

system gibt ein Viertel der Ärzteschaft an, dass es zumindest eher zutrifft, dass

das Entschädigungssystem eine variable, leistungsabhängige Lohnkomponente

hat. Dem stimmen insbesondere die leitende Ärzteschaft (42% trifft sehr und

eher zu) und Chefärztinnen und -ärzten (49% trifft sehr und eher zu) zu. Bei der

variablen, leistungsabhängigen Lohnkomponente handelt es sich bei der akut-

somatischen Ärzteschaft insbesondere um Einkünfte aus privatärztlicher Tätig-

keit oder Honorartätigkeit im Spital. Eine eigentliche Bonuszahlung auf Grund-

lage von Zielvereinbarungen ist weniger verbreitet. Rechnet man die Angaben

auf die gesamte akutsomatische Ärzteschaft hoch, so erhalten 9 Prozent ei-

gentliche Bonuszahlungen. Bei den Personen mit solchen Boni machen sie je

nach Position ungefähr 20 Prozent des Lohns aus.

2.4 Fallpauschalen: Begleiteffekte und

Haltungen

Bei der akutsomatischen Ärzteschaft geben 64 Prozent an, dass ihr Spital ex-

pandiert (+2 Prozentpunkte gegenüber 2012). In den Psychiatrischen Kliniken

weisen 56 Prozent der Aussagen in dieselbe Richtung (+5 Prozentpunkte ge-

genüber 2012). Dass ihr Spital expandiere, geben vor allem Ärztinnen und Ärzte

an, die in Rehabilitationskliniken tätig sind, insgesamt geben 74 Prozent dies an

(+14 Prozentpunkte gegenüber 2012/2011). Bei der Mehrheit der akutsomati-

schen Ärzteschaft und bei der Mehrheit solcher, die in Rehabilitationskliniken

tätig sind wird auch die Abteilung, in der sie arbeiten, ausgebaut. Bei Ärztinnen

und Ärzten aus psychiatrischen Kliniken ist dies bei einer Minderheit von 45

Prozent der Fall. In diesem Wachstumsumfeld überrascht es nicht, dass die

Angst den Arbeitsplatz zu verlieren, über alle analysierten Gruppen gering ist.

Grafik 9

3 5 5 7 7 6 3 3 48

47

93

4 3 3 2 93

5

2

90 8692 89 90 91 95

8893

8794

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tätig

e

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011

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013

Psych

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011

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012

Psych

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013

Re

hab

ilita

tio

n

20

12

*

Re

hab

ilita

tio

n

20

13

Nein

keine Angabe

Ja

Trend Angst um Arbeitsplatz"Haben Sie momentan Angst, Ihren Arbeitsplatz zu verlieren?"

in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte

jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

28

Page 15: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

15

Ärztinnen und Ärzte, die in Rehabilitationskliniken tätig sind, glauben mehrheit-

lich, dass der Personalbestand gleich geblieben ist. Bei solchen, die in Psychiat-

rischen Einrichtungen arbeiten teilen 36 Prozent diese Meinung, 28 Prozent

glauben, dass der Bestand an ärztlichem Personal geschrumpft ist und 31 Pro-

zent glauben, dass dieser angewachsen ist. Bei den akutsomatischen Ärztinnen

und Ärzten herrscht die Meinung vor, dass der Personalbestand angewachsen

ist (47%). Insgesamt beobachten die meisten Spitalärztinnen und –ärzte eher

Personalaufbau. Entsprechend sieht die Mehrheit der akutsomatischen Ärzte-

schaft (72%) keinen Zusammenhang zwischen Änderungen beim ärztlichen

Personal und der Einführung von Fallpauschalen. Lediglich 2 Prozent führt die

Personalveränderungen direkt auf Fallpauschalen zurück.

Die zeitlichen Entwicklungen bei möglichen, teilweise ins Feld geführten nega-

tiven Begleiterscheinungen von Fallpauschalen zeigen, dass Nachfragen der

Krankenkassen bei der akutsomatischen Ärzteschaft im Vergleich zu den Vor-

jahren etwas weniger behandelt werden müssen, trotzdem machen sie einen

auf tiefem Niveau relevanten Anteil der ärztlichen Tätigkeit aus. Offen bei die-

ser Frage ist, ob die Verzögerungen bei der Rechnungsstellung unter

SwissDRG dazu geführt haben, dass breite Kreise der Ärzteschaft in den letz-

ten Jahren weniger Nachfragen von Krankenkassen behandeln mussten.

Im Trend zugenommen hat die Entscheidung bei multimorbiden PatientInnen,

die Behandlung auf mehrere Spitalbesuche aufzuteilen. Dieser Trend auf relativ

tiefem Niveau kann als möglicher direkter negativer Effekt der Fallpauschalen

gewertet werden.

Etwas häufiger als noch vor einem Jahr kommt es auch vor, dass die Entschei-

dungen spitalambulant/stationär nicht aus medizinischen Gründen gefällt wer-

den – erneut ein möglicher negativer Begleiteffekt der Fallpauschalen. Aller-

dings gibt auf die Nachfrage zu diesen Entscheidungen hin die Mehrheit an,

dass dies im Sinne der PatientInnen geschah und medizinisch vertretbar war.

Grafik 10

Wieder etwas abgenommen hat die ungeplante Rehospitalisierung von Patien-

tInnen mit derselben Diagnose. Operationen, die aus medizinischer Sicht nicht

notwendig waren, wurden kaum von der Ärzteschaft in ihrem Arbeitsumfeld

beobachtet, es kam jedoch im Mittel 5.5 Mal vor, dass Krankenkassen die

Überweisung in eine Reha-Klinik in den letzten 30 Tagen verzögert haben.

8.2

7.16.9

5.5

4.44.2

4.8

2.1

2.9

3.6

2.6

3.12.9

0.6

20

11

20

12

20

13

Behandlung Nachfragen

Krankenkasse bezügl.

Abrechnung

Krankenkassen Überweisung

in eine Reha-Klinik verzögert

Entscheidung spitalambulant

/ stationär nicht aus

medizinischen Gründen

Behandlung nur einer

Erkrankung resp. Aufteilung

der Behandlung auf mehrere

Spitalbesuche bei

multimorbiden PatientenRehospitalisierung mit

derselben Diagnose

Operationen durchgeführt,

die aus medizinischer Sicht

nicht notwendig waren

Trend Spezielle Umstände: akutsomatische Ärzte

"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben." "In den letzten 30 Tagen…."

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

35

Page 16: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

16

Der Einfluss von SwissDRG wird in praktisch allen Bereichen als weniger nega-

tiv bewertet, wie in den Vorjahren. Wobei dies auch jeweils nur von einer Min-

derheit so empfunden wird. Am negativsten wird der Einfluss auf die Therapie-

freiheit, die Kooperation mit Krankenkassen und das Management des Behand-

lungsablaufs gesehen.

Grafik 11

Nach dem generellen Einfluss befragt, gibt auch lediglich eine Minderheit der

akutsomatischen Ärzteschaft von 22 Prozent an, dass der Einfluss von

SwissDRG eher bis sehr stark ist. Am stärksten wird der Einfluss des aktuellen

stationären Tarifsystems bei der Ärzteschaft in Rehabilitationskliniken wahrge-

nommen.

67

51

43

56

46

4140

59

42

37

61

42

36

52

42

34

48

35

32

54

37

32

45

33

31

20

11

20

12

20

13

Therapiefreiheit

Kooperation mit

Krankenkassen

Einfluss Ärzte auf

Strategie des Spitals

Zufriedenheit Patienten

Qualität Versorgung

Arbeitsbedingungen

allgemein

Zufriedenheit

Durchführung

notwendiger Therapien

Management

Behandlungsablauf

Trend Einfluss SwissDRG: akutsomatische Ärzte (1)

"Wie beurteilen Sie den Einfluss von SwissDRG auf?"

in % akutsomatischer Ärzte (eher negativ/wegen SwissDRG verschlechtert)

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

38

30

27 27

36

29

25

32

2422

28

1920

26

1716

22

13 13

16

76

20

11

20

12

20

13

Motivation

ärztliche Weiter- und

Fortbildung

Wunsch langfristige

Arbeit im Spital

Wunsch Karriere

Spitalarzt

Transparenz der

Behandlung

Kooperation mit

KollegInnen

Kooperation mit

Pflegenden

Anzahl persönlich

unterlaufener

medizinischer Fehler

Trend Einfluss SwissDRG: akutsomatische Ärzte (2)

"Wie beurteilen Sie den Einfluss von SwissDRG auf?"

in % akutsomatischer Ärzte (eher negativ/wegen SwissDRG verschlechtert)

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013

(N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

Page 17: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

17

Grafik 12

Bei der praxisambulant tätigen Ärzteschaft hat sich die Meinung gegenüber

Swiss DRG im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Bei der akutsomatischen

Ärzteschaft sowie auch bei der Ärzteschaft in Psychiatrischen Kliniken und in

Rehabilitationskliniken hat die ablehnende Haltung weiter abgenommen.

Grafik 13

Wir formulieren ausgehend von den behandelten Ergebnissen fünf Befunde,

wobei der erste Befund identisch mit den Thesen aus den Vorjahren ist.

3 3 4

1514

19 17

32

105

12

4

32

5047

36

41

23 2013

ambulant tätige Ärzte akutsomatische Ärzte Psychiatrie Rehabilitation

überhaupt nicht

eher schwach

weiss nicht/keine

Antwort

eher stark

sehr stark

Beeinflussung der täglichen Arbeit durch Tarifsystem/SwissDRG"Wie stark beeinflusst SwissDRG (Psychiatrie / Rehabilitation: das aktuelle stationäre Tarifsystem) Ihre tägliche Arbeit mit den

PatientInnen?"

in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013

(Namb = 339 / Nakut = 947 / NPsy = 142 / NReha = 78), sig.

36

1 1 1 2 2 1 15 7 6 8 8 9 718

2228 26 25

30 3326

2210

14 176

89 28

2435

33 31

36

3834

2527

2817 19 24

14 13 13 8

amb

ula

nt t

ätig

e Ä

rzte

20

11

amb

ula

nt t

ätig

e Ä

rzte

20

12

amb

ula

nt t

ätig

e Ä

rzte

20

13

aku

tso

mat

isch

e Ä

rzte

20

11

aku

tso

mat

isch

e Ä

rzte

20

12

aku

tso

mat

isch

e Ä

rzte

20

13

Psy

chia

trie

20

13

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

klar ablehnend

eher ablehnend

keine Angabe

neutral

eher zustimmend

klar zustimmend

Trend Beurteilung SwissDRG nach Einführung/geplante Einführung

TARPSY/ST Reha"Alles in allem: Wie stehen Sie SwissDRG nach deren Einführung (Psychiatrie: der geplanten Einführung vom Tarifsystem TARPSY

zur Vergütung der stationären Psychiatrie / Rehabilitation: der geplanten Einführung des Tarifsystems ST Reha zur Vergütung der

stationären Rehabilitation) gegenüber?"

in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte

jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie 142 / N Rehabilitation 78)

Page 18: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

18

Befund 1

Der Ärzteschaft geht es dank einem spannenden Beruf grundsätzlich gut. Sie

nimmt wegen der hohen Identifikation Belastungen in Kauf, die weit über der

Norm im Schweizer Arbeitsprozess3 liegen. Um den Arbeitsplatz fürchten nur

die Wenigsten, da in vielen Spitälern der ärztliche Personalbestand aufgestockt

wird.

Im Arbeitsalltag nehmen administrative Arbeiten zu, Dokumentationsarbeiten

und auch Organisatorisches in der Klinik beanspruchen die Zeit der Ärzteschaft.

Die medizinische patientennahe Tätigkeit nimmt dadurch jedoch nicht ab. Die

Ärzteschaft nimmt sehr viele Überstunden in Kauf. Generell zeigt sich die Ärz-

teschaft jedoch heute noch zufrieden mit dem Verhältnis von Arbeit und Frei-

zeit. Auch die Arbeitszufriedenheit ist nach wie vor auf einem hohen Niveau.

Die medizinische Versorgung geht weiterhin problemlos von statten, auch

wenn der administrative Aufwand zugenommen hat. Insgesamt erfolgt weiter-

hin eine gute Behandlung der PatientInnen soweit dies im eigenen Arbeitsum-

feld für die Ärzteschaft beobachtbar ist. Untersuchte Bereiche der Patienten-

versorgung oder auch direkt mögliche Folgewirkungen von SwissDRG sind

weitgehend konstant. Aufgrund der neuen Spitalfinanzierung werden von mehr

als einem Drittel der akutsomatischen Ärzte Sparvorgaben wahrgenommen.

Mehr als ein Drittel der akutsomatischen Ärzteschaft gibt an, dass aufgrund

fehlender Zusatzentgelte Behandlungen zunehmend ambulant durchgeführt

werden. Ein Viertel gibt auch an, dass das Entschädigungssystem eine variable

und leistungsabhängige Lohnkomponente enthält.

Befund 2

Trotz verzögerter Rechnungsstellungen unter SwissDRG nimmt der administra-

tive Aufwand zu und belastet die Ärzteschaft teilweise unnötig, dies jedoch

nicht zulasten der medizinischen patientennahen Tätigkeit. Die Ärzteschaft ist

bereit, Überstunden auf sich zu nehmen, um ihrer zentralen Tätigkeit nachge-

hen zu können. Auch Sparvorgaben führen bisher nicht zu einer Vernachlässi-

gung der medizinischen Versorgung.

Der Einfluss der Verwaltung bleibt bei der akutsomatischen Ärzteschaft stabil.

Zufriedenstellend ist die Zusammenarbeit mit der Verwaltung dabei nur für eine

Minderheit. Auch der Einfluss der Krankenkassen bleibt in akutsomatischen

Spitälern unverändert. Ein gestiegener Einfluss der Krankenkassen wird hinge-

gen insbesondere bei der Ärzteschaft in Rehabilitationskliniken wahrgenom-

men. Die Ärzteschaft in akutsomatischen Spitälern als auch die Ärzteschaft in

Rehabilitationskliniken gibt dabei an, dass Krankenkassen Überweisungen in

Rehabilitationskliniken teilweise verzögern. Nachfragen von Krankenkassen

nehmen jedoch zurzeit nicht zu.

3 Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit beträgt in der Schweiz etwas unter 42 Stunden. Vgl.

Michael Siegenthaler / Michael Graff 2012. Figure 3 – KOF Working Papers. A View on the long-run

evoluation of hours worked and labor productivity in Switzerland (1950-2010).

Page 19: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

19

Befund 3

Der Einfluss auf Entscheidungen seitens der Verwaltung und der Krankenkas-

sen hat bei der akutsomatischen Ärzteschaft nicht weiter zugenommen. Ein

zentrales Thema sind Krankenkassen, insbesondere wenn es um Kostengut-

sprachen für Rehabilitationskliniken geht. Hier verzögern die Krankenkassen

teilweise die Überweisungen in die entsprechenden Einrichtungen.

Bezüglich potenzieller negativer Begleiterscheinungen von Fallpauschalen stel-

len akutsomatisch tätige Ärzte fest, dass es bei multimorbiden PatientInnen

vermehrt zu einer Aufteilung der Behandlung auf mehrere Spitalbesuche

kommt. Auch werden Entscheidungen, ob ein Patient ambulant oder stationär

behandelt werden soll, etwas häufiger aus nicht medizinischen Gründen gefällt,

was zwar gemäss Angaben in der Befragung der Ärzteschaft oft im Sinne des

Patienten geschieht und medizinisch vertretbar ist, möglicherweise ergeben

sich hier aber zunehmend medizinisch problematische Entscheidungen.

Befund 4

Im Zuge der Veränderungen mit Fallpauschalen gibt es eine Tendenz zur Auftei-

lung der Behandlung von multimorbiden PatientInnen auf mehrere Spitalbesu-

che und die Gefahr steigt, dass die Entscheidung, ob PatientInnen spitalambu-

lant oder stationär behandelt werden, nicht aus medizinischen Gründen erfolgt.

SwissDRG wird von der akutsomatischen Ärzteschaft über viele Bereiche stetig

weniger negativ wahrgenommen, auch generell ist die ablehnende Haltung im

Rückgang. Die Vorbehalte gegenüber neu einheitlichen Fallpauschalen in allen

akutsomatischen Spitälern haben sich nicht weiter auf-, sondern in der Regel

abgebaut. Allerdings stehen knapp die Hälfte (47%) der akutsomatisch tätigen

Ärzte SwissDRG immer noch klar oder eher ablehnend gegenüber.

Befund 5

Die Ärzteschaft steht SwissDRG etwas weniger skeptisch gegenüber. Die ne-

gativen Effekte werden dementsprechend auch weniger betont als in den Vor-

jahren, auch wenn der administrative Zeitaufwand zu steigen scheint. Auch im

etwas fortgeschrittenen Change-Prozess zeigt sich der direkte Einfluss von

SwissDRG weniger problematisch als befürchtet.

Page 20: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

20

Schlussfolgerungen

1. Die neuen Tarife und Finanzierungen der Spitäler haben zwar im Einzelfall

Ärger bei der Ärzteschaft ausgelöst und den Administrativaufwand steigen

lassen, die Behandlung von PatientInnen hat aber bisher nur punktuell Än-

derungen erfahren. Die Ärzteschaft bewältigt die zunehmende administra-

tive Arbeit mit noch mehr Überstunden. Solange aber der direkte Einfluss

der Veränderungen auf die Art und Weise der Behandlung sowie am Be-

stand ärztlichen Personals kaum feststellbar ist, bleibt die hohe Arbeitszu-

friedenheit stabil.

2. Kritische Veränderungen im eigenen Arbeitsumfeld betreffen die Auftei-

lung auf mehrere Spitalbesuche, die Entscheidung, ob eine Behandlung

spitalambulant oder stationär erfolgen soll sowie zu späte Kostengutspra-

chen, welche Akutsomatik und Rehabilitation betreffen. Über diese Effekte

ist eine Diskussion über Massnahmen oder Korrekturen erforderlich.

3. Die Bedürfnisse der Ärzteschaft flossen bei der Planung der Verände-

rungsprozesse der letzten Jahre ein. Wo eine Strategie frühzeitig erarbei-

tet und dann auch umgesetzt wurde, konnten Vorbehalte reduziert wer-

den. Negative Begleiteffekte wie beispielsweise bei der verzögerten

Rechnungsstellung unter SwissDRG erreichen den ärztlichen Alltag bisher

nicht.

Page 21: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

21

3 Einleitung

3.1 Das Forschungsinteresse und der

Auftrag

Der FMH geht es darum, die Entwicklung der Rahmenbedingungen für die

Spitalärzte und die Arzt-Patienten-Beziehung mit einer repräsentativen Befra-

gung bei Spitalärztinnen und -ärzte und praxisambulant tätigen Ärztinnen und

Ärzte im Rahmen laufender Reformen im Spitalwesen (Tarifierungen, Spitalfi-

nanzierung) zu untersuchen. Verglichen werden die Ergebnisse mit einer Befra-

gung der Ärzteschaft in der Psychiatrie und der Rehabilitation, in beiden Berei-

chen stehen Veränderungen in Bezug auf die Abrechnung noch bevor.

Die FMH möchte jene Themen aus dem FMH-Konzept4 untersuchen las-

sen, welche aus Sicht der Ärzteschaft wichtig sind, aber durch keinen an-

deren Partner im Gesundheitswesen untersucht werden.

Anhand der wissenschaftlich erhobenen Untersuchungsergebnisse sollen

Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt werden, damit Gegenmassnahmen

rechtzeitig eingeleitet werden können.

Mit den Untersuchungsergebnissen sollen der Politik und den Partnern im

Gesundheitswesen Zahlen und Fakten vorgelegt werden, damit Entschei-

dungen basierend auf einer verbesserten Datengrundlage gefällt werden

können.

3.2 SwissDRG und Spitalfinanzierung: Die

Befragungszeitpunkte

Offiziell gelten in allen akutsomatischen Spitälern seit dem 1. Januar 2012 Fall-

pauschalen nach SwissDRG. 2011 wurde noch mit vielen unterschiedlichen

Systemen gearbeitet, heute arbeiten nur noch Psychiatriekliniken und Rehabili-

tationskliniken ohne Fallpauschalen. Eine separate Analyse der Ärzteschaft in

Psychiatrie- und Rehabilitationskliniken mit Blick auf zukünftige Tarifsysteme

(TARPSY / ST Reha) soll auch für diese Bereiche langfristig eine zuverlässige

Beurteilung der Rahmenbedingungen ermöglichen. Aufgrund der Inputs und

der Resultate der Studie 2012 wurde erkannt, dass viele Anpassungsprozesse

der Spitäler auch aufgrund der neuen Spitalfinanzierung gemacht worden sind.

Die Fragestellungen wurden deshalb gezielt auch auf diese Fragen hin erwei-

tert oder angepasst.

Die Befragung fand dieses Jahr zwischen dem 4. Juni 2013 und dem 4. August

2013 statt. Zum Zeitpunkt der Befragung gab es weiterhin gewisse Verzöge-

rungen bei der Rechnungsstellung und in vielen Fällen erst provisorische Base-

rates, die sich teilweise stark am Status quo vor Einführung orientieren. Des-

halb könnten sich beispielsweise wie auch schon 2012 Nachfragen von Kran-

kenkassen verzögert oder noch wenig Kostendruck aufgebaut haben. Das Jahr

2013 ermöglicht erstmals eine zuverlässige Einschätzung der Situation rund um

die Einführung von SwissDRG in der Schweiz. Die Begleituntersuchung sollte

aber in geeignetem Rahmen weitergeführt werden, um effektive mittel- bis

langfristige Effekte einschätzen zu können.

4 Vgl. Bovier P., Burnand B., Guillain H., Paccaud F., Vader J.P., Locher H., Meyer B. (2009): Konzept für die

Begleitforschung aus Anlass der Einführung von SwissDRG, URL: http://www.fmh.ch/ stationaere_tarife/begleit-

forschung.html

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22

3.3 Fragestellungen und Zielsetzungen

Die Studie wurde anhand einer qualitativen Vorstudie und entsprechenden Be-

gleituntersuchungen in Deutschland erarbeitet und mit den Begleitgruppen der

FMH aus den jeweiligen Begleitgruppen finalisiert.

Die auf Umfragen basierte Forschung soll die zeitliche Entwicklung verschiede-

ner Indikatoren bei der Spitalärzteschaft (akutsomatische Ärzteschaft und Ärz-

teschaft in Psychiatrischen- und Rehabilitationskliniken) und Teile davon bei der

praxisambulanten Ärzteschaft aus Anlass der Einführung von SwissDRG bzw.

TARPSY und ST Reha zuverlässig widergeben. Die direkt auf SwissDRG bezo-

genen Haltungen oder möglichen kritischen Ereignisse als Begleiteffekte von

SwissDRG sind dabei nur ein geringer Teil der Fragen. Insbesondere sollen der

Zeitaufwand für verschiedene Tätigkeiten, die Behandlungsfreiheit, die Bezie-

hungen zu anderen Gesundheitsfachleuten, die Arbeitszufriedenheit und der

Gesundheitszustand der Ärzteschaft befragt werden. Zudem interessieren die

Entwicklung des ärztlichen Personalbestands sowie das persönliche Entschädi-

gungssystem. Die Fragen wurden in verschiedenen möglichen Kausalitätsmo-

dellen in Bezug zu Reformen oder Entwicklungen rund um SwissDRG oder der

Spitalfinanzierung gestellt. Die Fragestellungen können allerdings nicht alle

Ursachen identifizieren, welche die Dynamik bei den verschiedenen Indikatoren

spiegeln. SwissDRG und die Spitalfinanzierung sind lediglich eine mögliche

Ursache von Veränderungen. Für konkrete Ausführungen zur Generierung der

Hypothesen und exakten Fragestellungen verweisen wir an dieser Stelle auf

das Konzept zur Begleitstudie zur Einführung von SwissDRG, welches im Vor-

feld auf Basis einer Literaturstudie und qualitativen Tiefeninterviews ausgear-

beitet wurde und der Auftraggeberin vorliegt.

3.4 Der Studienverlauf im Detail

Die Projektarbeit der Begleitstudie zur Einführung von SwissDRG gliederte sich

in drei Teile. Die qualitative Vorstufe des Projekts begann Ende 2010 mit quali-

tativen Interviews mit 29 Expertinnen und Experten des Schweizer Gesund-

heitswesens. Für diese erste Phase berücksichtigt wurden Personen aus der

Spitalärzteschaft, aus Verbänden, der Verwaltung, dem Spitalmanagement so-

wie weiteren involvierten Personen. Parallel erstellte gfs.bern eine Übersicht

zum Forschungsstand in Zusammenhang mit Fallpauschalensystemen und

weiteren interessierenden Grössen. Diese beiden inhaltlich wichtigen Grund-

pfeiler der Studie wurden per Ende Februar 2011 im Rahmen eines Zwischen-

berichts verdichtet und abgeschlossen. Auf Basis der gewonnen Erkenntnisse

formulierte gfs.bern einen ersten Fragebogenentwurf, der durch intensiven

Austausch mit der FMH-Fachkommission SwissDRG perfektioniert wurde. Das

Vorgehen wurde in geraffter Art mit der Begleitgruppe ST Reha und TARPSY

wiederholt bei der Ausweitung der Fragestellungen auf die neuen Entschädi-

gungssysteme in diesen Bereichen.

Darauf folgte ein Pretest des erstellten Fragebogens anhand von 99 Interviews

mit Spitalärzten und Spitalärztinnen. Zwischen dem 6. Juni und dem 8. August

2011 fand schliesslich die erste Befragung der Schweizer Ärzteschaft statt,

wobei zwischen einer Online-Teilnahme respektive einem Telefoninterview

gewählt werden konnte. Diese Befragung wurde in diesem Jahr nach Einfüh-

rung von SwissDRG wiederholt. Für die vorliegende zweite Erhebung wurden

im Zeitraum von Juni – August 2013 insgesamt 1101 Spitalärztinnen und Spital-

ärzte online oder auf Wunsch telefonisch befragt. Für die Gesamtheit der Aus-

wertungen ergibt dies einen theoretischen Stichprobenfehler von +/-3.0 Pro-

zentpunkten bei einem ausgewiesenen Wert von 50 Prozent. Diese Aussage

stimmt in 95 Prozent der Fälle.

Page 23: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

23

Gleichzeitig wurden für ausgewählte Fragestellungen der Studie 339 praxisam-

bulant tätige Ärztinnen und Ärzte befragt. Hier beträgt der entsprechende Wert

für den Stichprobenfehler +/-5.4 Prozentpunkte.

Die Befragten wurden in einem ersten Schritt brieflich kontaktiert, danach per

Email. Für die Stichprobe stand die FMH-Adressdatenbank zur Verfügung. Sie

berücksichtigt sämtliche Ärztinnen und Ärzte, die einen Facharzttitel besitzen

oder einen solchen anstreben. Untenstehende Tabelle 1 dokumentiert die er-

reichte Ausschöpfung getrennt nach im Spital tätiger und praxisambulant täti-

ger Ärzteschaft. Bei der praxisambulant tätigen Ärzteschaft lag die Ausschöp-

fung dieses Jahr bei 38 Prozent, bei der akutsomatischen Ärzteschaft bei 22

Prozent. Bei der Spitalärzteschaft gingen einige Befragte verloren, da sie ihren

primären Arbeitsplatz bei der FMH als ‘Spital’ definierten, auf die Frage jedoch,

ob Sie hauptsächlich im Spital arbeiten würden, mit Nein antworteten, was zu

einem Abbruch des Interviews führte. Rechnet man diese im strengen Sinne

‘Teilnehmenden’ mit ein in die Ausschöpfungsquote der Spitalärzteschaft,

ergibt sich eine Rücklaufquote von 27 Prozent. Beide Werte stellen für Umfra-

gen im medizinischen Umfeld gute Quoten dar, insbesondere wenn man be-

denkt, dass auf eine Incentivierung der Befragten bewusst verzichtet wurde.

Tabelle 1

Ausschöpfung

Praxisambulante

Ärzteschaft

Akutsomatische

Spitalärzteschaft

Adressbasis Total 904 4361

Teilnehmende Gültige Total 339 947

Ausschöpfung Gültige Total 37.5% 21.7%

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013

Mittels gezielten Remindings konnten in allen Fachgruppen trotz unterschiedli-

cher Betroffenheit Ausschöpfungen von über 20 Prozent erzielt werden. Auf-

grund der Erfahrungen mit dem Rücklauf wurden die Gruppen so zusammen-

gefasst, dass jeweils mindestens 50 Befragte pro Untergruppe enthalten sind.

Tabelle 2

Ausschöpfung nach Fachgebieten Spitalärzteschaft

Adressbasis Realisierte

Interviews

Ausschöpfung

Anästhesiologie 293 75 25.6%

Allgemeinmedizin 551 209 37.9%

Assistenzärzte und Assistenzärz-

tinnen / Ärzte und Ärztinnen ohne

Facharzttitel

1377 318 23.1%

Chirurgie 662 182 27.5%

Weitere 'interventionell tätige'

Fachbereiche* 470 130 27.7%

Weitere 'konservativ tätige' Fach-

bereiche* 770 202 26.2%

Psychiatrie 272 142 52.2%

Rehabilitation 131 78 59.5%

* Gruppen zusammengefasst, damit Befragtenzahl ausreichend.

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013

Der vorliegende Schlussbericht bildet die Weiterführung der qualitativen Vor-

studie und der Begleitstudie zur Einführung von SwissDRG der Jahre 2011 und

2012.

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24

In der grafischen Aufbereitung der Resultate wurde stets zwischen praxisam-

bulant tätiger und akutsomatischer Ärzteschaft unterschieden. Wo entspre-

chende Daten vorliegen wurden nun auch systematisch die Psychiatrie und die

Rehabilitation separat ausgewertet. Für die Rehabilitation lagen für die Jahre

2011 und 2012 zu wenig Fälle vor, um diese nach Jahren einzeln auszuwerten.

Wir werden deshalb die addierten Fälle für beide Jahre gemeinsam aus. 2013

haben wir das Sample erhöht, so dass nun eine Einzelauswertung möglich ist.

Weiter wurden für diverse interessierende Untergruppen (beispielsweise

Sprachregion, Alter, Position im Spital etc.) Auswertungen vorgenommen, die

sich entweder grafisch aufbereitet im Bericht finden oder aber für jede Variable

im vollständigen Tabellenband zur Studie ausgewiesen sind.

Page 25: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

25

4 Befunde

Im Befundeteil des vorliegenden Schlussberichts der Begleitstudie zur Einfüh-

rung von SwissDRG werden die Resultate der 2013 zum dritten Mal durchge-

führten Befragung aktuell und auch im zeitlichen Verlauf dargestellt. Den An-

fang macht das Kapitel 4.1, das den Gesundheitszustand, die Perspektiven und

die intellektuelle Anregung für die Ärzteschaft beschreibt. In Kapitel 4.2 werden

Arbeitszufriedenheit und Beziehungen im ärztlichen Umfeld thematisiert, Kapi-

tel 4.3 beschreibt den Behandlungsfreiraum und die Behandlungsqualität. Die

Entwicklung des ärztlichen Personalbestandes ist Inhalt des Kapitels 4.4, Kapi-

tel 4.5 thematisiert den administrativen vs. den medizinischen Zeitaufwand. In

Kapitel 4.6 werden die Begleiteffekte und Haltungen zu Fallpauschalen bespro-

chen.

4.1 Gesundheitszustand – Perspektive –

intellektuelle Anregung

Den meisten Ärztinnen und Ärzten geht es offensichtlich physisch und psy-

chisch gut oder noch besser. In den letzten drei Jahren hat sich der Zustand

tendenziell sogar leicht verbessert.

Grafik 14

20 20 22 24 24 2414 14 16

2719

3036

38 33 34 36

37

25

35

28 42

3432

3129 29 29

30

4027

3027

1 1 1 1

1 2 2

212 9 8 12 10 8

16 15 1813

93 2 1 2 2 2 2 4 2 2 1

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

11

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

12

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

13

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

11

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

12

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

13

Psych

iatr

ie 2

011

Psych

iatr

ie 2

012

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

2*

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

schlecht

ausreichend

keine Angabe

gut

sehr gut

ausgezeichnet

Trend Physische Gesundheit"Würden Sie über den Zeitraum der letzten 30 Tage sagen, …"

"Ihre physische Gesundheit war..."

in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte

jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

Page 26: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

26

Grafik 15

Die tendenzielle Verbesserung des Wohlbefindens hat gemäss Ansicht einer

klaren Mehrheit der Befragten auch einen Einfluss auf die Versorgungsqualität.

Grafik 16

Stress ist die Beeinträchtigung, welche am meisten unter der Ärzteschaft ver-

breitet ist. Mehr als 40 Prozent der in den Spitälern tätigen Ärzteschaft empfin-

det meistens oder häufig Stress, unter ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzten

sind dies etwas weniger. Der Stress hat in den letzten drei Jahren in der Akut-

somatik nicht zugenommen.

20 21 20 20 21 2213 13 15 17 18

28 28 33 30 31 3137

2732 28

36

3728

3231 30 29 32

3832 32

32

1

11 1 1

1 2

113

1912

15 14 14 17 19 16 20

132 3 2 3 3 3 1 2 3 3

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

11

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

12

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

13

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

11

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

12

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

13

Psych

iatr

ie 2

011

Psych

iatr

ie 2

012

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

2*

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

schlecht

ausreichend

keine Angabe

gut

sehr gut

ausgezeichnet

Trend Psychische Gesundheit"Würden Sie über den Zeitraum der letzten 30 Tage sagen, …"

"Ihre psychische Gesundheit war…"

in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte

jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

3136

31 32

4742

2941

3839

38 41

3238

4126

3 21

2 3

1

1719

1817

14 13

2423

116

11 9 5 4 6 9

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

12

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

13

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

12

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

13

Psych

iatr

ie 2

012

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

2

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

trifft gar nicht zu

trifft eher nicht zu

keine Angabe

trifft eher zu

trifft sehr zu

Trend Einfluss Wohlbefinden auf Qualität Patientenversorgung"Haben Sie den Eindruck, dass Ihr physisches oder psychisches Wohlbefinden die Qualität der Patientenversorgung beeinflusst?"

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte

jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70)

Page 27: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

27

Grafik 17

Auch bei den weiteren Beschwerden oder Beeinträchtigungen gibt es in der

Akutsomatik keine kritische zeitliche Entwicklung.

Grafik 18

Die Perspektiven im Spital haben sich in der Akutsomatik in den letzten drei

Jahren leicht verbessert. Neu sehen 75 Prozent ihre Zukunft als im Spital täti-

ger Arzt.

105

10 12 10 10 10 6 11 7 8

3330 26

3531 33

4035 30

4637

38

3443

3133 32

41

3342

3235

1420

14 14 17 14

7

1711 12

10

5 9 7 7 7 92 6 5 3

9

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

11

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

12

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

13

aku

tso

mati

sch

e Ä

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20

11

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

12

aku

tso

mati

sch

e Ä

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20

13

Psych

iatr

ie 2

011

Psych

iatr

ie 2

012

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

2*

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

nie

selten

hie und da

häufig

meistens

Trend Beschwerden / Beeinträchtigungen: Stress

"Wie sehr treffen die folgenden Aussagen über Arbeitsbedingungen und Chancen/Belastungen auf Ihre

Tätigkeit zu?"

in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte

jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

9

47

10

7

5

1

1

41

8

5

4

43

9

4

3

1

Stress

Beziehungsprobleme

Burnout

Depressionen

Selbstmordgedanken

Drogenmissbrauch

2011

2012

2013

Trend Beschwerden / Beeinträchtigungen: akutsomatische

Ärzte"Wie häufig litten Sie unter folgenden Beschwerden / Beeinträchtigungen im vergangenen Jahr?"

in % akutsomatische Ärzte, welche häufig und meistens Beschweren / Beeinträchtigungen haben

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

Page 28: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

28

Grafik 19

Mehr oder weniger konstant sehen 25 Prozent ihre Zukunft als Belegärzte.

Noch lassen sich insbesondere auch bei der Assistenzärzteschaft keine Trends

ableiten.

Grafik 20

Weiterhin beobachtet nur etwa ein Fünftel in der Akutsomatik, dass es heute

dank effizienterer Prozesse einfacher ist, sich auf die medizinische Tätigkeit zu

konzentrieren. Zwar gibt es Unterschiede nach Hierarchie, aber es lässt sich

kein Trend erkennen.

36 38 41

26 2430

42 39

35 36 34

4137

38

39 40

19 16 16 27

2219

5 8

10 10 9 617 13 14 13

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

11

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

12

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

13

Psych

iatr

ie 2

011

Psych

iatr

ie 2

012

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

2*

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

trifft gar nicht zu

trifft eher nicht zu

trifft eher zu

trifft sehr zu

Trend Veränderung in der Medizin: Zukunft als im Spital tätiger Arzt"Treffen die folgenden allgemeinen Aussagen über die Veränderung in der Medizin auf Sie zu?"

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca.

120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

8

24 23

2829

23

28

20

16

19

1617

15

8276

83

2623 25

20

11

20

12

20

13

Assitenzarzt/-ärztin

Oberarzt/-ärztin

Leitender Arzt/ Ärztin

Chefarzt/-ärztin oder stv.

Chefarzt/-ärztin

Belegarzt/-ärztin

Gesamt

Trend Aussagen über den Arztberuf nach Position: akutsomatische

Ärzte "Treffen die folgenden allgemeinen Aussagen über den Arztberuf und die Veränderungen in der Medizin auf Sie zu?"

Zukunft als Belegarzt "Ich sehe meine Zukunft als Belegarzt."

in % akutsomatische Ärzte , welche der Meinung sind, die Aussage treffe sehr oder eher zu

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

Page 29: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

29

Grafik 21

Der Arztberuf war und bleibt praktisch konstant für eine grosse Mehrheit aller

Hierarchiestufen die richtige Berufswahl.

Grafik 22

Die Arbeit gilt ebenfalls für 90 Prozent in der Akutsomatik praktisch konstant als

intellektuell stimulierend.

22

1113

2422

21

30

20

29

32

2929

37

24

32

26

20

23

20

11

20

12

20

13

Assitenzarzt/-ärztin

Oberarzt/-ärztin

Leitender Arzt/ Ärztin

Chefarzt/-ärztin oder stv.

Chefarzt/-ärztin

Belegarzt/-ärztin

Gesamt

Trend Aussagen über den Arztberuf nach Position: akutsomatische

Ärzte "Treffen die folgenden allgemeinen Aussagen über den Arztberuf und die Veränderungen in der Medizin auf Sie zu?"

Effizientere Prozesse = Konzentration auf medizinische Tätigkeit "Dank effizienter Prozesse kann ich mich heute besser als

früher auf die medizinische Tätigkeit konzentrieren."

in % akutsomatische Ärzte , welche der Meinung sind, die Aussage treffe sehr oder eher zu

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

79

76 7675

81 7978 83 82

77

8785

77

71

8077 80

78

20

11

20

12

20

13

Assitenzarzt/-ärztin

Oberarzt/-ärztin

Leitender Arzt/ Ärztin

Chefarzt/-ärztin oder stv.

Chefarzt/-ärztin

Belegarzt/-ärztin

Gesamt

Trend Aussagen über den Arztberuf nach Position: akutsomatische

Ärzte "Treffen die folgenden allgemeinen Aussagen über den Arztberuf und die Veränderungen in der Medizin auf Sie zu?"

Erneuter Entscheid für Arztberuf "Ich würde mich, wenn ich diese Entscheidung heute noch einmal zu treffen hätte, auch heute

wieder für den Arztberuf entscheiden."

in % akutsomatische Ärzte , welche der Meinung sind, die Aussage treffe sehr oder eher zu

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

Page 30: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

30

Grafik 23

Rund um die Reformen gab und gibt es offene Fragen der Aus-, Fort- und Wei-

terbildung. Insgesamt sind es konstant gut 60 Prozent, welche diese als opti-

mal einschätzen. Es gibt also Raum für Verbesserungen. Diese konnten viel-

leicht bei den Belegärzten erreicht werden, denn diese äussern sich neu zu 77

Prozent zufrieden.

Grafik 24

85

8786

87

93

89

97

9594

9696

98

92 93

94

90

9290

20

11

20

12

20

13

Assitenzarzt/-ärztin

Oberarzt/-ärztin

Leitender Arzt/ Ärztin

Chefarzt/-ärztin oder stv.

Chefarzt/-ärztin

Belegarzt/-ärztin

Gesamt

Trend Aussagen über den Arztberuf nach Position: akutsomatische

Ärzte "Treffen die folgenden allgemeinen Aussagen über den Arztberuf und die Veränderungen in der Medizin auf Sie zu?"

Intellektuell stimulierende Arbeit "Meine Arbeit ist intellektuell stimulierend."

in % akutsomatische Ärzte , welche der Meinung sind, die Aussage treffe sehr oder eher zu

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

57 5450

57

61

56

7674

7275

71

78

6158

77

63 6362

20

11

20

12

20

13

Assitenzarzt/-ärztin

Oberarzt/-ärztin

Leitender Arzt/ Ärztin

Chefarzt/-ärztin oder stv.

Chefarzt/-ärztin

Belegarzt/-ärztin

Gesamt

Trend Aussagen über den Arztberuf nach Position: akutsomatische

Ärzte "Treffen die folgenden allgemeinen Aussagen über den Arztberuf und die Veränderungen in der Medizin auf Sie zu?"

Optimale Qualität der Aus-, Fort- und Weiterbildung "Die Qualität der Aus-, Fort- und Weiterbildung ist alles in allem optimal."

in % Spitalärzte, welche der Meinung sind, die Aussage treffe sehr und eher zu

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

Page 31: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

31

4.1.1 Zwischenbilanz

Die Ärzteschaft leidet verbreitetet und konstant unter Stress und dies kann

auch Folgen auf die Versorgungsqualität der PatientInnen haben. Der Stress hat

in den letzten drei Jahren in der Akutsomatik nicht zugenommen. Der Allge-

meinzustand in physischer und psychischer Hinsicht war konstant gut mit einer

leichten Tendenz zu noch höheren Anteilen, die sich gesund fühlen.

In sehr hohem Mass gilt die Arbeit als intellektuell stimulierend, grosse Mehr-

heiten würden sich wieder für den Arztberuf entscheiden. Heute sehen sogar

noch mehr Ärztinnen und Ärzte ihre Zukunft als Spitalarzt als in den beiden

Jahren zuvor. Nicht gelitten hat auch die Qualität der Aus-, Weiter- und Fortbil-

dungen, obwohl hier die Zufriedenheit seit Anfang der Studienreihe weniger

gross ist als in anderen Bereichen, die mit der Berufstätigkeit in Verbindung

stehen.

4.2 Arbeitszufriedenheit – Beziehungen im

ärztlichen Umfeld

Die Arbeitszufriedenheit bleibt zurzeit hoch. Gegenüber dem Vorjahr hat sich

ein leicht höherer Anteil von 17 Prozent der AkutsomatikerInnen unzufrieden

geäussert. Das entspricht praktisch der Situation 2011.

Grafik 25

Die Arbeitszufriedenheit im Spital nach Fachrichtungen variiert leicht. Beson-

ders hoch ist sie im Bereich ORL.

23 23 22 25 2520 23

17

60 63 6064 65

6262

69

12

1

1 2

2

1411 15

8 815 12 13

2 1 2 2 1 3 1

aku

tso

mati

sch

e

Ärz

te 2

011

aku

tso

mati

sch

e

Ärz

te 2

012

aku

tso

mati

sch

e

Ärz

te 2

013

Psych

iatr

ie 2

011

Psych

iatr

ie 2

012

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

2*

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

sehr unzufrieden

eher unzufrieden

keine Angabe

eher zufrieden

sehr zufrieden

Trend Arbeitszufriedenheit

"Wie zufrieden sind Sie hinsichtlich Ihrer Aufgaben und Arbeitstätigkeit insgesamt?"

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N ambulant tätige Ärzte

jeweils ca. 250 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

13

Page 32: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

32

Grafik 26

In einem Bereich hat sich die Arbeitszufriedenheit in den letzten drei Jahren

tendenziell verschlechtert – bei den Assistenzärztinnen und –ärzten. Neu äus-

sern sich 23 Prozent sehr oder eher unzufrieden, was klar höher als bei der

Ärzteschaft mit Facharzttitel ist.

Grafik 27

Die Zufriedenheit mit der Bezahlung ist in der Rehabilitation etwas höher als in

den anderen Bereichen, wo jeweils mehr als 70 Prozent zufrieden sind.

2921

31 3240 44

3727

32 3225 27 25 27

23

62 7964

56

6044

47

55

5648 64 57 62 61

61

32

11

31

95

12 13 11 18 915

913 11

914

3 3 5 2 1 2

OR

L 2

01

1

20

12

20

13

Rad

io-O

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log

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01

1

20

12

20

13

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log

ie 2

01

1

20

12

20

13

we

ite

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inte

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ge

" F

ach

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ich

e 2

01

1

20

12

20

13

we

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ko

nse

rvati

v t

äti

ge"

Fach

be

reic

he

20

11 2

01

2

20

13

sehr unzufrieden

eher unzufrieden

keine Angabe

eher zufrieden

sehr zufrieden

Trend Arbeitszufriedenheit 1"Wie zufrieden sind Sie hinsichtlich Ihrer Aufgaben und Arbeitstätigkeit insgesamt?"

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013 (N = 1506)

3022

2823

33

2317 16

11

2026 25 27 29

21

5663 53 64

5263

65 6466

60

6459

64 63

63

22

4

1 11

3

1

2

2

13 13 16 13 98

15 1720 18

7

134 7

13

1 1 3 1 2 1 3 2 1 2 4 2 1

Allg

em

ein

e I

nn

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Me

diz

in 2

01

1

20

12

20

13

An

ästh

esio

logie

20

11

20

12

20

13

Assis

ten

t/o

hn

e

Fach

arz

ttit

el 2

01

1

20

12

20

13

Ch

iru

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20

11

20

12

20

13

Psych

iatr

ie 2

011

20

12

20

13

sehr unzufrieden

eher unzufrieden

keine Angabe

eher zufrieden

sehr zufrieden

Trend Arbeitszufriedenheit 2

"Wie zufrieden sind Sie hinsichtlich Ihrer Aufgaben und Arbeitstätigkeit insgesamt?"

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013 (N = 1506)

Page 33: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

33

Grafik 28

In sehr hohem Mass konstant werden die Arbeitsbedingungen in der Akutsom-

atik beurteilt. Für die allermeisten (94%) ist die Arbeit interessant und abwechs-

lungsreich, wenn auch konstant ein hoher Zeitdruck herrscht (Aussage trifft für

77% sehr oder eher zu). Mit 72 Prozent äussern sich zwar etwas weniger als

im Vorjahr auch zum Leistungsdruck entsprechend. Genauso viele sind auch

zufrieden mit der Bezahlung. Einen Konkurrenzdruck mit anderen Spitälern se-

hen 40 Prozent, wobei sich dies praktisch nicht veränderte. Konstant ein Drittel

äussert sich kritisch zur Arbeitsorganisation im Spital. 11 Prozent und damit

eine kleine Minderheit denken über eine Stelle ausserhalb des Schweizer Ge-

sundheitswesens nach.

Grafik 29

1712

2118 18

229

22 21 23 24

4648

50 54 53 50

60

48 5154

58

26 3020 20 24 20 24 23 19

18 138 7 5 7 4 6 7 4 6

5 33 3 4 1 1 2 3 3 2

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

11

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

12

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

13

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

11

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

12

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

13

Psych

iatr

ie 2

011

Psych

iatr

ie 2

012

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

2*

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

keine Angabe

trifft gar nicht zu

trifft eher nicht zu

trifft eher zu

trifft sehr zu

Trend Arbeitsbedingungen: zufrieden mit Bezahlung "Wie sehr treffen die folgenden Aussagen über Arbeitsbedingungen und Chancen/Belastungen auf Ihre

Tätigkeit zu?"

in % ambulant tätige Ärzte, akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte

jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

9595 94

8077 77

8077

7273

71 72

42 40 40

3531

34

11

20

11

20

12

20

13

meine Arbeit ist interessant

und abwechslungsreich

andauernd hoher Zeitdruck

andauernd hoher

Leistungsdruck

alles in allem bin ich

zufrieden mit meiner

Bezahlung

andauernd hoher

Konkurrenzdruck mit anderen

Spitälern

allgemein schlechte

Arbeitsorganisation in

unserem Spital

denkt über Stelle ausserhalb

des Schweizer

Gesundheitswesens nach

Trend Aussagen über Arbeitsbedingungen: akutsomatische Ärzte "Wie sehr treffen die folgenden Aussagen über Arbeitsbedingungen und Chancen/Belastungen auf Ihre Tätigkeit zu?"

in % akutsomatische Ärzte, welche der Meinung sind, die Aussage treffe sehr oder eher zu

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

11

Page 34: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

34

Das ärztliche Umfeld präsentiert sich für klare Mehrheiten konstant gut. Zwi-

schen 75 Prozent und 80 Prozent sind stolz auf das eigene Spital, äussern sich

positiv zur Fehlerkultur und sind zufrieden mit den Vorgesetzten. Sogar 92 Pro-

zent äussern sich zufrieden mit dem eigenen Team.

Grafik 30

Die hohe Arbeitsbelastung ist allerdings ein Problem – in der Akutsomatik ähn-

lich wie unter der ambulant tätigen Ärzteschaft beobachtet man zunehmend

eine Beeinträchtigung durch die hohe Arbeitsbelastung und den Zeitdruck. Es

sind aber immer noch deutlich weniger als in der Psychiatrie und der Rehabilita-

tion, in welcher die Zeit mit den PatientInnen möglicherweise ein besonders

wichtiger Faktor der Versorgungsqualität ist.

Grafik 31

94 9592

80 8079

7880 77

7680

75

20

11

20

12

20

13

Zufrieden mit Team

Gute Fehlerkultur

Stolz

Zufrieden mit Vorgesetztem

Trend Aussagen zu Arbeit und Team (1): akutsomatische Ärzte "Wie sehr treffen die folgenden Aussagen auf Ihre Arbeit und Ihr Team zu?"Zufrieden mit Team "Alles in allem bin ich zufrieden mit meinem Team."

Gute Fehlerkultur "Wir haben eine gute Fehlerkultur."

Stolz "Ich bin stolz darauf, für mein Spital zu arbeiten."

Zufrieden mit Vorgesetztem "Alles in allem bin ich zufrieden mit meinem direkten Vorgesetzten."

in % akutsomatische Ärzte, welche der Meinung sind, die Aussage treffe sehr oder eher zu

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

1 2 2 2 3 1 1

21 21 18 19 126

18 14

39 41 45 41

35 46

38 41

4 1 32

4 23 2

28 2626

2838 34

32 33

7 9 6 8 8 11 9 9

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

12

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

13

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

12

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

13

Psych

iatr

ie 2

012

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

2

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

meistens

häufig

keine Angabe

hie und da

selten

nie

Trend Qualität der Patientenversorgung unter Zeitdruck"Wie häufig haben Sie den Eindruck, dass die Qualität der Patientenversorgung durch die hohe Arbeitsbelastung oder Zeitdruck

beeinträchtigt ist?"

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte

jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

Page 35: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

35

Konstant sehen 55 Prozent, dass im Team jeder verantwortlich für das Kosten-

sparen ist. Etwas zurückhaltender aber gegenüber den Vorjahren auch praktisch

unverändert ist die Beurteilung der Zusammenarbeit mit der Spitalverwaltung,

die Zufriedenheit mit dem Informationsfluss im Spital. In den letzten drei Jah-

ren beobachteten konstant um ein Fünftel der Befragten eine zunehmende

Verlagerung von Arbeiten an das Pflegpersonal.

Grafik 32

Die Zusammenarbeit mit dem Pflegedienst sowie den niedergelassenen Ärz-

tinnen und Ärzten wird aus der Perspektive der akutsomatischen Ärzteschaft

überwiegend als gut beurteilt. Mit den Spitexdiensten sind 52 Prozent zufrie-

den, mit der Zusammenarbeit mit den Reha-Kliniken noch 51 Prozent, wobei

sich hier ein Trend zu einer sinkenden Zufriedenheit manifestiert. 43 Prozent

beurteilen die Zusammenarbeit mit der Verwaltung positiv, 42 Prozent mit den

psychiatrischen Einrichtungen. Am meisten unzufrieden ist man mit der Zu-

sammenarbeit mit den Krankenkassen, wobei sich hier wenigstens eine ten-

denziell steigende Zufriedenheit abzeichnet.

56 56 5555

5654

46

4947

21

18

20

20

11

20

12

20

13

Jeder verantwortlich für

Kosteneinsparung

Zufriedenheit mit

Informationsfluss

Konstruktive

Zusammenarbeit

Pflegepersonal übt

Ärztetätigkeiten aus

Trend Aussagen zu Arbeit und Team (2): akutsomatische Ärzte "Wie sehr treffen die folgenden Aussagen auf Ihre Arbeit und Ihr Team zu?"Pflegepersonal übt Ärztetätigkeit aus "Immer mehr Tätigkeiten, die früher von Ärzten durchgeführt wurden, werden heute durch das Pflegepersonal

durchgeführt."

Konstruktive Zusammenarbeit "Die Zusammenarbeit mit der Spitalverwaltung verläuft konstruktiv."

Zufriedenheit mit Informationsfluss "Alles in allem bin ich zufrieden mit dem Informationsfluss in unserem Spital."

Jeder verantwortlich für Kosteneinsparung "In meinem Team fühlt sich jeder dafür verantwortlich, Kosten einzusparen."

in % akutsomatische Ärzte, welche der Meinung sind, die Aussage treffe sehr oder eher zu

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

Page 36: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

36

Grafik 33

Offenbar gibt es tendenziell steigende Probleme in der Zusammenarbeit mit

den Reha-Einrichtungen, obwohl vor allem mehr als bisher angeben, die Zu-

sammenarbeit nicht beurteilen zu können. Die Zufriedenheit sinkt bei der pra-

xisambulant tätigen Ärzteschaft deutlicher als in der Akutsomatik. Aktuell beur-

teilen noch 45% der ambulant tätigen Ärzteschaft die Zusammenarbeit als sehr

oder eher gut, 2011 waren es noch 57%.

Grafik 34

Die Zusammenarbeit mit den Spitalärztinnen und -ärzte wird nur von einer Min-

derheit der praxisambulant tätigen Ärzteschaft als sehr oder eher gut bezeich-

net, wobei sich hier unter SwissDRG keine Verschlechterung abzeichnet.

8988

84

76 76 76

53

5652

58

5551

4145 43

42

24 2528

20

11

20

12

20

13

ärztlichem Personal und

Pflegedienst ist…

Ihrer Station und den

niedergelassenen Ärztinnen

und Ärzten ist…

Ihrer Station und den Spitex-

Diensten ist…

Ihrer Station und den Reha-

Einrichtungen ist…

ärztlichem Personal und

Verwaltung ist…

Ihrer Station und den

psychiatrischen

Einrichtungen/dem

somatischen Akutspital

Ihrer Station und den

Krankenkassen ist…

Trend Zusammenarbeit (positiv): akutsomatische Ärzte "Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit in Ihrem Bereich? Die Zusammenarbeit zwischen….."

in % akutsomatischer Ärzte, welche die Zusammenarbeit als sehr gut oder gut empfinden

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

8 7 8 12 12 9 7 6 3

27

4941 37

46 4442

33 32 41

25

12

1310

88

9

119

16 5

5

7

5

54

4

1212

910

13

1

11

1 31

25 2838

27 31 34 3541

31 33

ambu

lan

t tä

tige

Ärz

te

20

11

ambu

lan

t tä

tige

Ärz

te

20

12

ambu

lan

t tä

tige

Ärz

te

20

13

akuts

om

atis

che

Ärz

te

20

11

akuts

om

atis

che

Ärz

te

20

12

akuts

om

atis

che

Ärz

te

20

13

Psyc

hia

trie

201

1

Psyc

hia

trie

201

2

Psyc

hia

trie

201

3

Re

habili

tatio

n 2

012

*

für meine aktuelle

Arbeitssituation nicht

beurteilbar

sehr schlecht

schlecht

keine Angabe

mittelmässig

gut

sehr gut

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte

jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70)

* 2011 und 2012 zusammen

Trend Vergleich Zusammenarbeit: zwischen Ihrer Station

und den Reha-Einrichtungen"Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit in Ihrem Bereich? Die Zusammenarbeit zwischen Ihrer Station und den Reha

Einrichtungen."

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

16

Page 37: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

37

Grafik 35

Keine erkennbaren Probleme ergeben sich bei den Beziehungen zu den Patient-

Innen. Praktisch niemand äussert sich hier negativ. Die Arzt-Patientenbezieh-

ung wird bei der Mehrheit der praxisambulant tätigen Ärzteschaft sogar als sehr

gut bezeichnet. Es ergeben sich keine nennenswerten Trends.

Grafik 36

5 4 6

2938 31

22

18 26

88

59

7 72 2

5

25 23 20

ambulant tätige Ärzte 2011 ambulant tätige Ärzte 2012 ambulant tätige Ärzte 2013

für meine aktuelle

Arbeitssituation nicht

beurteilbar

sehr schlecht

schlecht

keine Angabe

mittelmässig

gut

sehr gut

Trend Vergleich Zusammenarbeit: mit den Spitalärzten

in % ambulant tätige Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250

"Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit in Ihrem Bereich? Die Zusammenarbeit mit den Spitalärzten."

44 4451

33 33 3526 29 31

42 41

4351 41

57 58 5866

45

57

51 49

3

22 6

65 5

6

87 10

11

31

92 6 2 3 2 3

16

4

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

11

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

12

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

13

aku

tso

mati

sch

e

Ärz

te 2

011

aku

tso

mati

sch

e

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te 2

012

aku

tso

mati

sch

e

Ärz

te 2

013

Psych

iatr

ie 2

011

Psych

iatr

ie 2

012

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

2*

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

für meine aktuelle

Arbeitssituation

nicht beurteilbarsehr schlecht

schlecht

keine Angabe

mittelmässig

gut

sehr gut

Trend Beurteilung Beziehung zu Patienten"Wie bewerten Sie die Beziehung, welche zwischen Ihrem Team (Spitalärzte: im Spital) und Ihren Patientinnen und Patienten

herrscht?"

in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte

jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

Page 38: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

38

4.2.1 Zwischenbilanz

Die Arbeitszufriedenheit der Ärzteschaft ist konstant so hoch, dass von einer

ausserordentlich hohen Berufsidentifikation ausgegangen werden kann, Äusse-

re Veränderungen oder widrige Umstände verändern damit die Befindlichkeit

weniger direkt negativ. Besonders positiv wirkt sich nicht nur die sinnstiftende

Aufgabe aus, sondern auch dass man sich im eigenen Team in aller Regel sehr

gut getragen fühlt und so der Austausch mit den PatientInnen besonderes ge-

winnbringend ist. Allerdings fühlt man sich gerade beim Austausch mit den

PatientInnen unter zunehmendem Zeitdruck. Sollte dieser Druck weiter zu-

nehmen ist mit Folgen auf die gesamte Arbeitszufriedenheit zu rechnen.

Im weiteren Umfeld als im Team und im Austausch mit anderen Akteuren im

Gesundheitsbereich sind die Urteile über die Zusammenarbeit zwar immer

noch positiv aber zurückhaltender. Eher kritischer als noch in den Jahren zuvor

wird die Zusammenarbeit mit den Reha-Kliniken beurteilt. Die Zusammenarbeit

mit der akutsomatischen Ärzteschaft selbst hat aus Sicht der ambulanten Ärzte-

schaft in den letzten drei Jahren nicht gelitten.

4.3 Behandlungsfreiheit/-qualität

Der Versorgungsstandard wird in hohem Mass aus Ärztesicht als mindestens

eher gut bewertet. Es gibt keinen erkennbaren Trend.

Grafik 37

Der Spielraum der Behandlung wird seit 2011 konstant in der Akutsomatik kriti-

scher beurteilt als in den übrigen Bereichen. 70 Prozent beurteilen ihn aber

weiterhin als sehr oder eher gross.

37 34 38

19 1925 22

42

50 5350

6055

4859

44

8 10 9

1517 23

1512

21

21 1

2 5 21 1

1 3 12

21

1 1 1 1 1 2 1

aku

tso

mati

sch

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Ärz

te 2

011

aku

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mati

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Ärz

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012

aku

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mati

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Ärz

te 2

013

Psych

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011

Psych

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012

Psych

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013

Re

hab

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n

20

12

*

Re

hab

ilita

tio

n

20

13

für meine aktuelle

Arbeitssituation nicht

beurteilbarmangelhaft

eher nicht gut

keine Angabe

mittelmässig

eher gut

sehr gut

Trend Beurteilung Versorgungsstandard

"Wie bewerten Sie den gegenwärtigen Versorgungsstandard in Ihrem unmittelbaren Arbeitsbereich?"

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca.

120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

18

Page 39: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

39

Grafik 38

In der Akutsomatik geben 5 Prozent an, die für die Behandlungsentscheidun-

gen notwendigen diagnostischen Verfahren nicht anwenden zu können. In der

Psychiatrie und der Rehabilitation sind es mehr als doppelt so viele, die Lücken

in der Diagnostik sehen.

Grafik 39

Letztlich bestätigen überwiegende Anteile in der Akutsomatik, dass weiterhin

das Beste für alle PatientInnen gemacht wird. Unter 10 Prozent sind nicht über-

zeugt, dass dies immer gemacht wird. Zweifel sind in der Psychiatrie mit über

20 Prozent deutlich mehr verbreitet und auch in der Rehabilitation denkt eine

2226 28

22 23 2635 32

3730 27

59 50

57

4751 44

5049

50

48 51

1518

12

2218

21

1411

11

1521

11

14 3 4 2

1 5 13 1 1 1 2 2

23 3 1 4 4 3 1 4 2

am

bu

lant

tätig

e

Ärz

te 2

011

am

bu

lant

tätig

e

Ärz

te 2

012

am

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tätig

e

Ärz

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013

aku

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mati

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Ärz

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011

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tso

mati

sch

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Ärz

te 2

012

aku

tso

mati

sch

e

Ärz

te 2

013

Psych

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011

Psych

iatr

ie 2

012

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n

20

12

*

Re

hab

ilita

tio

n

20

13

für meine aktuelle

Arbeitssituation

nicht beurteilbar

keine Angabe

sehr klein

eher klein

eher gross

sehr gross

Trend Spielraum der Behandlung"Wie gross schätzen Sie Ihren persönlichen Spielraum hinsichtlich der Art und Weise der Behandlung ein?"

in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte

jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

51 49 4736 34 30 35 31

4341 41

5048 51

47 53

34 4 6 11 11 12 8

11 1 1 3 31 1 1 1 4 1

3 5 6 6 5 3 3 4

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

11

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

12

aku

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mati

sch

e Ä

rzte

20

13

Psych

iatr

ie 2

011

Psych

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ie 2

012

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

2*

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

für meine aktuelle

Arbeitssituation

nicht beurteilbar

keine Angabe

trifft gar nicht zu

trifft eher nicht zu

trifft eher zu

trifft sehr zu

Trend Praxis in Abteilung/Klinik: notwendige diagnostische

Verfahren für fundierten Entscheid über Behandlung"Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten?

Es werden alle notwendigen diagnostischen Verfahren durchgeführt, um einen fundierten Entscheid über die Behandlungsmethode

zu fällen."

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca.

120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

Page 40: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

40

relevante Minderheit, nicht immer werde für alle PatientInnen das Beste ge-

macht.

Grafik 40

In hohem Mass konstant ist in der Akutsomatik auch der Anteil, welcher angibt,

den PatientInnen stünden die besten ExpertInnen, Präparate und Geräte zur

Verfügung und dass alle PatientInnen aufgenommen werden, selbst wenn sie

mehr Kosten verursachen könnten als vergütet werden.

39 Prozent sehen aber mehr oder weniger deutlich, dass die Spitalleitung klare

Sparvorgaben in der Abteilung/Klinik macht und 37 Prozent geben an, dass

wegen fehlenden Zusatzentgelten für teure Medikamente, Implantate und Ver-

fahren entsprechende Behandlungen zunehmend ambulant durchgeführt wer-

den. Diese Fragen wurden 2013 erstmals gestellt, so dass keine Trendaussa-

gen möglich sind.

36 35 34

20 17 16 20 23

52 51 51

4849 52

5356

7 7 7

19 19 1820

15

1 1 1

1 13

3 11 1 2

3 4 3

2 23 5 5 9 10 8 2 3

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tso

mati

sch

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20

11

aku

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mati

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20

12

aku

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mati

sch

e Ä

rzte

20

13

Psych

iatr

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011

Psych

iatr

ie 2

012

Psych

iatr

ie 2

013

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hab

ilita

tio

n 2

01

2*

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

für meine aktuelle

Arbeitssituation

nicht beurteilbar

keine Angabe

trifft gar nicht zu

trifft eher nicht zu

trifft eher zu

trifft sehr zu

Trend Praxis in Abteilung/Klinik: das Beste für alle Patienten

"Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten? Patienten stehen die besten Experten,

Präparate und Geräte zur Verfügung."

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca.

120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

Page 41: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

41

Grafik 41

Zunehmend ambulant werden Behandlungen offenbar auch in der Rehabilitati-

on durchgeführt.

Grafik 42

Zunehmend beobachtet die Ärzteschaft, dass versucht wird chronisch kranke

und multimorbide PatientInnen in andere Einrichtungen unterzubringen – für 33

Prozent trifft diese Aussage für die Abteilung/Klinik sehr oder eher zu. Zu frühe

Überweisungen in die Reha finden nicht häufiger statt als vorher – was nicht zu

verwechseln ist mit wegen Kostengutsprachen verzögerten Überweisungen.

93

90 888886

858582 84

39

37

20

11

20

12

20

13

Durchführung aller

notwendigen Verfahren

beste Experten / Geräte /

Präparate

Annahme aller Patienten

klare Sparvorgaben**

ambulante Behandlungen**

Trend tatsächliche Praxis akutsomatische Ärzte (1) "Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten?" Durchführung alle notwendigen Verfahren "Es werden alle notwendigen diagnostischen Verfahren durchgeführt, um einen fundierten Entscheid über

die Behandlungsmethode zu fällen."

beste Experten / Geräte / Präparate "Patienten stehen die besten Experten, Präparate und Geräte zur Verfügung."

Annahme aller Patienten "Mein Spital nimmt alle Patienten auf, auch wenn sie wahrscheinlich mehr Kosten verursachen werden, als vergütet wird."

klare Sparvorgaben** " Die Spitalleitung macht klare Sparvorgaben in der Abteilung/Klinik."

ambulante Behandlungen** "Wegen fehlender Zusatzentgelte für teure Medikamente, Implantate und Verfahren werden entsprechende

Behandlungen zunehmend ambulant durchgeführt."

in % akutsomatischer Ärzte ("trifft sehr zu" und "trifft eher zu" summiert)

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

*seit 2012 befragt / **seit 2013 befragt

9 612

28

12

36

21

17

13

20

29

15

22

36

24

akutsomatische Ärzte Psychiatrie Rehabilitation

für meine aktuelle

Arbeitssituation nicht

beurteilbar

trifft gar nicht zu

trifft eher nicht zu

trifft eher zu

trifft sehr zu

Zunehmend ambulant durchgeführte Behandlungen"Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten?"

"Wegen fehlender Zusatzentgelte für teure Medikamente, Implantate und Verfahren werden entsprechende

Behandlungen zunehmend ambulant durchgeführt."

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013

(Nakut = 947 / NPsy = 142 / NReha = 78), sig.

Page 42: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

42

Grafik 43

Die Chefärzteschaft ist noch positiver, was die Durchführung von Verfahren, die

Aufnahme der PatientInnen und die Ausrüstung betrifft. Sie beobachten aber

auch häufiger klare Sparvorgaben und leistungsabhängige Lohnkomponenten.

Grafik 44

Ebenfalls 37 Prozent stimmen der Aussage zu, dass gewisse Behandlungen

wegen fehlender Zusatzentgelte zunehmend ambulant durchgeführt werden.

Weniger als früher gibt die Chefärzteschaft an, dass Entscheidungen zur Ge-

winnoptimierung gefällt werden oder versucht wird, chronisch Kranke ander-

weitig unterzubringen.

2726

3336

32 32

25

10 10

20

11

20

12

20

13

Verschiebung chronisch

Kranker

Gewinnoptimierung

leistungsabhängige

Lohnkomponente**

zu frühe Überweisung in

Reha*

Trend tatsächliche Praxis akutsomatische Ärzte (2) "Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten?" Verschiebung chronisch Kranker "Es wird versucht, chronisch kranke und multimorbide Patienten in anderen Einrichtungen unterzubringen."

Gewinnoptimierung "Diagnosen und Behandlungsentscheide werden so gefällt, dass der wirtschaftliche Gewinn optimiert wird."

leistungsabhängige Lohnkomponente "Das Entschädigungssystem enthält eine variable, leistungsabhängige Lohnkomponente."

zu frühe Überweisung in Reha* "Patienten werden aus dem Spital zu früh in Reha -Einrichtungen überwiesen."

in % akutsomatischer Ärzte ("trifft sehr zu" und "trifft eher zu" summiert)

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

*seit 2012 befragt / **seit 2013 befragt

9693 93

89

9093

90 91 92

49

48

20

11

20

12

20

13

Durchführung aller

notwendigen Verfahren

Annahme aller Patienten

beste Experten / Geräte /

Präparate

leistungsabhängige

Lohnkomponente**

klare Sparvorgaben**

Trend tatsächliche Praxis akutsomatische Ärzte: ChefärztInnen (1) "Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten?" Durchführung alle notwendigen Verfahren "Es werden alle notwendigen diagnostischen Verfahren durchgeführt, um einen fundierten Entscheid über

die Behandlungsmethode zu fällen."

Annahme aller Patienten "Mein Spital nimmt alle Patienten auf, auch wenn sie wahrscheinlich mehr Kosten verursachen werden, als vergütet wird."

beste Experten / Geräte / Präparate "Patienten stehen die besten Experten, Präparate und Geräte zur Verfügung."

leistungsabhängige Lohnkomponente "Das Entschädigungssystem enthält eine variable, leistungsabhängige Lohnkomponente."

klare Sparvorgaben** "Die Spitalleitung macht klare Sparvorgaben in der Abteilung/Klinik."

in % akutsomatischer Ärzte ("trifft sehr zu" und "trifft eher zu" summiert)

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

** 2013 erstmals befragt

Page 43: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

43

Grafik 45

Einen Problembereich identifizierten wir 2011 in der Praxis, dass in Abteilungen

verbreitet Diagnosen und Behandlungswege so gewählt werden, dass der

wirtschaftliche Gewinn optimiert wird. Dieses Problem ist tendenziell rückläufig

und hat unter SwissDRG nicht zugenommen. Es bleibt aber bei grundsätzlich

bedenklich hohen 32 Prozent der akutsomatischen Ärzteschaft, welche solche

Diagnosen beobachtet.

Grafik 46

Ja nach Hierarchiestufe sind die Trends bei dieser Frage ungleich. Auf Ebene

der Chefärzteschaft sind es noch 24 Prozent, welcher der Aussage zustimmen,

auf Ebene der leitenden Ärzteschaft sind es neu 35 Prozent.

37

40

35

2423 24

19

9

7

20

11

20

12

20

13

ambulante Behandlungen**

Gewinnoptimierung

Verschiebung chronisch

Kranker

zu frühe Überweisung in

Reha*

Trend tatsächliche Praxis akutsomatische Ärzte: ChefärztInnen (2) "Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten?" ambulante Behandlungen** "Wegen fehlender Zusatzentgelte für teure Medikamente, Implantate und Verfahren werden entsprechende

Behandlungen zunehmend ambulant durchgeführt."

Gewinnoptimierung "Diagnosen und Behandlungsentscheide werden so gefällt, dass der wirtschaftliche Gewinn optimiert wird."

Verschiebung chronisch Kranker "Es wird versucht, chronisch kranke und multimorbide Patienten in anderen Einrichtungen unterzubringen."

zu frühe Überweisung in Reha* "Patienten werden aus dem Spital zu früh in Reha -Einrichtungen überwiesen."

in % akutsomatischer Ärzte ("trifft sehr zu" und "trifft eher zu" summiert)

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

* 2012 erstmals befragt **2013 erstmals befragt

5 4 5 7 6 413

5

31 28 27 24 2318

2831

4042

3547

3639

40

30

1613

18

1424

25

18

23

22 5

21 8

1

36

11 10 6 10 6 8

aku

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mati

sch

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20

11

aku

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mati

sch

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20

12

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mati

sch

e Ä

rzte

20

13

Psych

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011

Psych

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012

Psych

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ie 2

013

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hab

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tio

n 2

01

2*

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

für meine aktuelle

Arbeitssituation

nicht beurteilbar

keine Angabe

trifft gar nicht zu

trifft eher nicht zu

trifft eher zu

trifft sehr zu

Trend Praxis in Abteilung: Diagnosen entsprechend

Gewinnoptimierung"Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten? Diagnosen und Behandlungswege werden

so gefällt, dass der wirtschaftliche Gewinn optimiert wird."

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca.

120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

19

Page 44: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

44

Grafik 47

Um dem Problembereich etwas auf den Grund zu gehen, wurde seit 2012 eine

Nachfrage zu dieser gewinnorientierten Diagnosepraxis gestellt. Die meisten

Befragten, welche angeben, dass gewinnoptimierte Behandlungsentscheidun-

gen gefällt werden, sind allerdings der Ansicht, dies gehe nicht zulasten der

PatientInnen. Im Vergleich zu 2013 hat sich dieser Anteil nicht vergrössert.

Grafik 48

Erstmals haben wir 2013 die Anpassungsleistungen der Kliniken im Rahmen

der laufenden Reformen direkt bei der Ärzteschaft befragt. Letztlich sind aus

betriebsökonomischer Perspektive zwei Strategien für die Spitalleitungen

3937 35

30 2831

3229

35

40

35

24

51

38

3436

32 32

20

11

20

12

20

13

Assitenzarzt/-ärztin

Oberarzt/-ärztin

Leitender Arzt/ Ärztin

Chefarzt/-ärztin oder stv.

Chefarzt/-ärztin

Belegarzt/-ärztin

Gesamt

Trend Tatsächliche Praxis nach Position: akutsomatische Ärzte "Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten? Diagnosen und Behandlungswege werden

so gefällt, dass der wirtschaftliche Gewinn optimiert wird."

in % akutsomatische Ärzte , welche der Meinung sind, die Aussage treffe sehr oder eher zu

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

3 4 8 6 4

15 1317 16 29 18

3 2

630

40 29 38

36

36

4839

3837

29

42

1 28

3

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

12

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

13

Psych

iatr

ie 2

012

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

2

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

für meine aktuelle

Arbeitssituation nicht

beurteilbargar nicht

einverstanden

eher nicht

einverstanden

weiss nicht/keine

Angabe

eher einverstanden

sehr einverstanden

Trend Filter Aussage zur wirtschaftlichen Optimierung

"Sie stimmten der Aussage zu, dass Diagnosen und Behandlungsentscheide so gefällt werden, dass der wirtschaftliche Gewinn

optimiert wird. Sind Sie mit folgender Aussage dazu einverstanden?

Die Optimierung des wirtschaftlichen Gewinns geht soweit, dass auf unserer Abteilung/in unserer Klinik keine optimale

medizinische Versorgung der Patienten mehr erbracht werden kann. "

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (n akutsomatische Ärzte ca. 620 / n Psychiatrie jeweils ca. 30 / n

Rehabilitation jeweils ca. 20)

Page 45: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

45

denkbar, um sich zunehmenden Konkurrenz- und Kostendruck entgegen zu

treten: Sparen und sich im Sinne der Spezialisierung und Mengenausweitung

im Wettbewerb klarer zu positionieren. Relativ verbreitet sind offenbar Spar-

vorgaben in der Akutsomatik und der Psychiatrie. In der Rehabilitation müssen

sogar mehr als die Hälfte mit Sparvorgaben umgehen.

Grafik 49

In der Rehabilitation wird auch sehr verbreitet eine Positionierungsstrategie

wahrgenommen. Auch in der Akutsomatik und der Psychiatrie sind es klare

Mehrheiten, welche eine solche Strategie kennen.

Grafik 50

1015

9

2825

42

26

34

27

24

2017

126 5

akutsomatische Ärzte Psychiatrie Rehabilitation

für meine aktuelle

Arbeitssituation nicht

beurteilbar

keine Angabe

trifft gar nicht zu

trifft eher nicht zu

trifft eher zu

trifft sehr zu

Spitalleitung macht Sparvorgaben in der Abteilung/Klinik

"Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten?"

"Die Spitalleitung macht klare Sparvorgaben in der Abteilung/Klinik."

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013

(Nakut = 947 / NPsy = 142 / NReha = 78), n.sig.

58 61

72

33 25

18

913 10

akutsomatische Ärzte Psychiatrie Rehabilitation

Nein

weiss nicht/keine

Angabe

Ja

Vorhandensein Strategie für Positionierung Wettbewerb

"Hat ihr Spital eine Strategie für die Positionierung im Wettbewerb?"

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013

(Nakut = 947 / NPsy = 142 / NReha = 78), n.sig.

Page 46: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

46

Insgesamt kann man aufgrund dieser ökonomischen Ansätze davon ausgehen,

dass ein wettbewerbsorientierteres Denken als Teil der Veränderungsprozesse

mit Spitalfinanzierung und einheitlichen Fallpauschalen zunimmt. Dies ist

grundsätzlich nur für eine Minderheit problematisch, wenn man dies beispiels-

weise anhand der Urteile über diese Strategien beurteilt. Nur 16 Prozent, die

von ihrem akutsomatischen Spital eine Strategie wahrgenommen haben, kriti-

sieren diese Strategien. 72 Prozent finden sie mindestens eher gut.

Grafik 51

Der grundsätzliche Umgang mit den Veränderungen wird in der Akutsomatik

etwas zurückhaltender beurteilt. 24 Prozent sind nicht sehr zufrieden, gerade

einmal 10 Prozent sind sehr zufrieden. Immerhin bleibt es bei einer Mehrheit

von mindestens eher oder sehr Zufriedenen. In der Rehabilitation ist man damit

zufriedener.

11

26 23

61

5961

12

75

15

8 11

1

akutsomatische Ärzte Psychiatrie Rehabilitation

sehr schlechte

Strategie

eher schlechte

Strategie

weiss nicht/keine

Angabe

eher gute Strategie

sehr gute Strategie

Filter Insgesamte Beurteilung Positionierungsstrategie"Wie beurteilen Sie die Positionierungsstrategie Ihres Spitals für das Spital insgesamt?"

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation mit Positionierungsstrategie im Spital

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013

(nakut = 549 / nPsy = 87 / nReha = 56), sig.

Page 47: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

47

Grafik 52

Im Zusammenhang mit diesen wettbewerbsorientierten Veränderungen wur-

den auch die Entschädigungssysteme der Ärzteschaft diskutiert. Je nach Posi-

tion sind leistungsabhängige Komponenten durchaus verbreitet. Bei der Chef-

ärzteschaft sind es 57 Prozent, die eine variable leistungsabhängige Lohnkom-

ponente erhalten. Auf Ebene der Assistenzärzteschaft wird dies praktisch nicht

praktiziert.

Grafik 53

1015 17

48

50

56

1811

8

21 2015

3 4 4

akutsomatische Ärzte Psychiatrie Rehabilitation

sehr schlechter

Umgang mit

Veränderungen

eher schlechter

Umgang mit

Veränderungen

weiss nicht/keine

Angabe

eher guter Umgang

mit Veränderungen

sehr guter Umgang mit

Veränderungen

Beurteilung Umgang mit Veränderungen"Wie beurteilen Sie den Umgang Ihres Spitals mit den Veränderungen in den letzten Jahren insgesamt?"

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013

(Nakut = 947 / NPsy = 142 / NReha = 78), n.sig.

40

57

45

19

3

27

17

4

7

10

7

8

43 3948

71

90

65

Be

leg

arz

t/-ä

rzti

n

Ch

efa

rzt/

-ärz

tin

od

er

stv

. C

he

farz

t/-ä

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n

Le

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nd

er

Arz

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rzti

n

Ob

era

rzt/

-ärz

tin

Assit

en

zarz

t/-ä

rztin

Gesam

t

Nein

keine Angabe

Ja

Variable, leistungsabhängige Lohnkomponente nach Position:

akutsomatische Ärzte"Enthält Ihr persönliches Entschädigungssystem eine variable, leistungsabhängige Lohnkomponente?"

in % akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

22

Page 48: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

48

Grafik 54

Während 27% der Ärzteschaft in der Akutsomatik leistungsabhängige Lohn-

komponenten haben, sind es in der Psychiatrie 35% und in der Rehabilitation

41%

Soll-Vorgaben, die mit einem Lohn-Bonus-System verbunden sind, werden

relativ wenig als tatsächliche Praxis in den Abteilungen respektive Kliniken beo-

bachtet. In der Akutsomatik, der Psychiatrie und der Rehabilitation geben je-

weils zwischen 6 und 8 Prozent an, dass solche Vorgaben existieren.

Grafik 55

2735

41

8

5

8

6560

51

akutsomatische Ärzte Psychiatrie Rehabilitation

Nein

keine Angabe

Ja

Variable, leistungsabhängige Lohnkomponente"Enthält Ihr persönliches Entschädigungssystem eine variable, leistungsabhängige Lohnkomponente?"

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013

(Nakut = 947 / NPsy = 142 / NReha = 78), n.sig.

1 2 15 6 6

1012 12

54

5956

9

77

2114

18

akutsomatische Ärzte Psychiatrie Rehabilitation

für meine aktuelle

Arbeitssituation nicht

beurteilbar

keine Angabe

trifft gar nicht zu

trifft eher nicht zu

trifft eher zu

trifft sehr zu

Soll-Vorgaben für Interventionen, die mit Lohn-Bonus-System

verbunden sind"Inwieweit entspricht die tatsächliche Praxis in Ihrer Abteilung/Klinik folgenden Punkten?"

"Es werden Soll-Vorgaben für Interventionen gemacht, die mit einem Lohn-Bonus-System verbunden sind."in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013

(Nakut = 947 / NPsy = 142 / NReha = 78), n.sig.

Page 49: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

49

In der Regel handelt es sich beim eigenen Leistungslohn in der Akutsomatik

um Einkünfte aus privatärztlicher Tätigkeit respektive der Honorartätigkeit im

Spital. Eine eigentliche Bonuszahlung auf Grundlage von Zielvereinbarungen

sind wenig verbreitet. Rechnet man die Angaben zu den Lohnkomponenten auf

die gesamte akutsomatische Ärzteschaft hoch, so erhalten 9 Prozent eigentli-

che Bonuszahlungen.

Grafik 56

Der Bonus in der Akutsomatik variiert nach Hierarchiestufe und macht ungefähr

20 Prozent des Lohns ab Stufe Oberarzt/-ärztin aus.

Grafik 57

Die Anteile mit eigentlichen Boni, mit anderen leistungsabhängigen Lohnkom-

ponenten oder mit gar keinen leistungsabhängigen Lohnkomponenten variieren

65

8

19

9

4

1

keine leistungsabhängige

Lohnkomponente

keine Angabe bei Frage 1

Einkünfte aus privatärztlicher

Tätigkeit/Honorartätigkeit im

Spital

Bonuszahlung auf Grundlage

Zielvereinbarung (teilweise

kombiniert mit anderen

variablen Lohnkomponenten)

(ausschliesslich) andere

leistungsabhängige

Lohnkomponenten

keine Angabe bei Frage 2

Typ leistungsabhängige Lohnkomponente: akutsomatische Ärzte Frage 1: "Enthält Ihr persönliches Entschädigungssystem eine variable, leistungsabhängige Lohnkomponente?"

Frage 2: "Handelt es sich bei der variablen, leistungsabhängigen Lohnkomponente um:"

in % akutsomatische Ärzte (Frage 2: Mehrfachantworten möglich – Summe kann über 100% sein)

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013 (N akutsomatische Ärzte = 947)

20

8

25

19

Gesamt

Oberarzt/-ärztin

Leitender Arzt/ Ärztin

Chefarzt/-ärztin oder stv. Chefarzt/-

ärztin

Filter Anteil leistungsabhängiger Bonus nach Position: akutsomatische

Ärzte "Welcher Anteil am gesamten Lohn machte der leistungsabhängige Bonus im Jahr 2012 aus? (Angabe in Prozent)"

in Mittelwerte akutsomatischer Ärzte, welche eine Bonuszahlung auf Grundlage einer Zielvereinbarung erhalten

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

Page 50: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

50

je nach Position deutlich. Bezogen auf die Diskussion um Bonuszahlungen wird

vor allem die Entwicklung in höheren Hierarchiestufen von Bedeutung sein.

Grafik 58

Auf die offene Nachfrage zu anderen leistungsabhängigen Lohnkomponenten

kamen nur wenige inhaltliche Rückmeldungen. Es handelte sich teilweise um

Beteiligungen (Prozent-Anteil / Erfolgs- / Umsatz- / Gewinnbeteiligung) oder

aufgabenabhängige Funktionszulagen respektive Credits durch Aufgaben, um

Leistungsboni oder um Beurteilungen durch Vorgesetzte / Allgemeine Beurtei-

lung oder weitere wenig verbreitete Lohnkomponenten.

Wenn Boni bezahlt werden, so machte dieser im Mittel 2012 in der Akutsoma-

tik 20 Prozent aus5.

In sehr hohem Mass konstant sind die von akutsomatischen Ärztinnen und

Ärzten wahrgenommen Einflüsse verschiedener Akteure auf die Behandlungs-

entscheidung. Klar mehrheitlich werden Einflüsse von PatientInnen und der

vorgesetzten Ärzteschaft beobachtet. Klar minderheitlich Einflüsse der Verwal-

tung, der Pflegedienstleistung und der Krankenkassen. Dazwischen liegen Sta-

tionsleitung und Pflege – von etwas weniger als einem Drittel werden hier sehr

starke oder starke Einflüsse beobachtet.

5 Basis: Schätzungen in Prozent der Ärzteschaft, die eine Bonuszhalung auf Grundlage einer Ziel-

vereinbarung erhalten.

90

71

48

39

43

65

7

10

7

4

17

8

4

18

19

6

9

3

15

27

38

34

18

Assistenzarzt/-ärztin

Oberarzt/-ärztin

Leitender Arzt/ Ärztin

Chefarzt/-ärztin oder stv.

Chefarzt/-ärztin

Belegarzt/-ärztin

Gesamt

keine leistungsabhängige Lohnkomponente

keine Angabe bei Frage 1

Bonuszahlung auf Grundlage Zielvereinbarung (teilweise kombiniert mit anderen leistungsabhängigen Lohnkomponenten)

(ausschliesslich) andere leistungsabhängige Lohnkomponenten/keine Angabe bei Frage 2

Typ leistungsabhängige Lohnkomponente nach Position:

akutsomatische Ärzte Frage 1: "Enthält Ihr persönliches Entschädigungssystem eine variable, leistungsabhängige Lohnkomponente?"

Frage 2: "Handelt es sich bei der variablen, leistungsabhängigen Lohnkomponente um:"

in % akutsomatische Ärzte (Frage 2: Mehrfachantworten möglich)

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013 (N akutsomatische Ärzte = 947)

Page 51: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

51

Grafik 59

Die sehr hohe Konstanz über alle akutsomatischen Ärztinnen und Ärzte zeigt

sich je nach Hierarchiestufe nicht einheitlich. Minimal steigend werden solche

Einflüsse aber eher auf Stufe der Assistenzärzteschaft wahrgenommen, sin-

kend sind sie eher bei den höheren Hierarchie

Grafik 60

In der Rehabilitation nehmen zwar auch Vorgesetzte und PatientInnen am

meisten Einfluss auf die Behandlung. Aber das Niveau der Einflussnahme von

Krankenkassen und auch der Verwaltung/Geschäftsführung ist deutlich höher

als in der Akutsomatik. Einflüsse der Krankenkassen werden anteilsmässig

häufiger beobachtet.

77

7578

75

76

72

35 32 3232 30 29

16 16 16

14 13 13

10 10 10

20

11

20

12

20

13

Patient / Patientin

vorgesetzte Ärztin /

vorgesetzter Arzt

zuständige Pflege

Stationsleitung

Krankenkassen

Pflegedienstleitung

Verwaltung /

Geschäftsführung

Trend Einfluss auf Entscheidungen: akutsomatische Ärzte

"Wie verteilt sich in Ihrer Abteilung/Klinik der Einfluss auf Entscheidungen über die Art und Weise der Behandlung?"

in % akutsomatischer Ärzte, sehr starker und starker Einfluss addiert

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

25

7

10

1213

12

1110

6

7

9

10

7

14

16

6

10 1010

20

11

20

12

20

13

Assitenzarzt/-ärztin

Oberarzt/-ärztin

Leitender Arzt/ Ärztin

Chefarzt/-ärztin oder stv.

Chefarzt/-ärztin

Belegarzt/-ärztin

Gesamt

Trend Einflussnahme auf Entscheidungen nach Hierarchie:

akutsomatische Ärzte "Wie verteilt sich in Ihrer Abteilung/Klinik der Einfluss auf Entscheidungen über die Art und Weise der Behandlung?"

Verwaltung / Geschäftsführung

in % akutsomatischer Ärzte, welche der Meinung sind, dass ein sehr starker oder starker Einfluss besteht

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

14

Page 52: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

52

Grafik 61

Auch in der Psychiatrie sind Einflussnahmen von Krankenkassen und der Ver-

waltung/Geschäftsführung häufiger, zwischen 2011 und 2012 hat der Einfluss

dieser Akteure offenbar auch zugenommen, seither ist er aber auf diesem er-

höhten Niveau konstant.

Grafik 62

4.3.1 Zwischenbilanz

Ökonomische Überlegungen sind langfristig im spitalärztlichen Alltag üblicher

oder aber bewusster geworden. Bereits vor der Einführung von SwissDRG

7780

68

72

45

60

55 55

42

53

28

37

2024

20

12

*

20

13

Patient / Patientin

vorgesetzte Ärztin /

vorgesetzter Arzt

zuständige Pflege

Stationsleitung

Krankenkassen

Pflegedienstleitung

Verwaltung /

Geschäftsführung

Trend Einfluss auf Entscheidungen: Rehabilitation "Wie verteilt sich in Ihrer Abteilung/Klinik der Einfluss auf Entscheidungen über die Art und Weise der Behandlung?"

in % Rehabilitation, sehr starker und starker Einfluss addiert

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N Rehabilitation jeweils ca. 70),

* 2011 und 2012 zusammen

92

82

91

63 6466

5148

61

4446

54

50

14

27 2424

15

22

7

1717

20

11

20

12

20

13

Patient / Patientin

vorgesetzte Ärztin /

vorgesetzter Arzt

zuständige Pflege

Stationsleitung

Psychologen*

Krankenkassen

Pflegedienstleitung

Verwaltung /

Geschäftsführung

Trend Einfluss auf Entscheidungen: Psychiatrie "Wie verteilt sich in Ihrer Abteilung/Klinik der Einfluss auf Entscheidungen über die Art und Weise der Behandlung?"

in % Psychiatrie, sehr starker und starker Einfluss addiert

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N Psychiatrie jeweils ca. 120)

Page 53: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

53

haben sich die Spitäler auf die Veränderungsprozesse eingestellt und dort wo

APDRG schon im Einsatz war, hat SwissDRG den ärztlichen Alltag besonders

wenig verändert. In den letzten drei Jahren, die von dieser Studie erfasst wer-

den können, sind solche Einflüsse grundsätzlich mehr oder weniger konstant

geblieben. Zunehmend beobachtet die Ärzteschaft allerdings, dass versucht

wird, chronisch kranke und multimorbide PatientInnen in andere Einrichtungen

unterzubringen. Verbreitet werden auch Überlegungen aus ökonomischer Sicht

angestellt, ob eine Behandlung spitalambulant oder stationär durchgeführt wer-

den soll. Letztlich werden solche Überlegungen aber meist nicht zulasten der

PatientInnen angestellt, soweit dies von der Ärzteschaft beurteilbar ist. Grund-

sätzlich besteht aus Sicht der Befragten noch weitgehend Behandlungsfreiheit

und den PatientInnen steht offenbar noch immer das Optimum zur Verfügung,

auch was Diagnoseverfahren oder Geräte betrifft. Die Einflussnahme der Kran-

kenkassen oder Spitalverwaltungen ist in der Akutsomatik konstant tief; tiefer

beispielsweise als in der Psychiatrie oder der Rehabilitation. Zur ökonomischen

Ausrichtung gehört auch das Lohnsystem, welches in höheren Positionen ver-

breitet mit Leistungskomponenten angereichert ist. Dies sind in der Regel nicht

Boni, die direkt an Soll-Vorgaben geknüpft sind. Etwa ein Drittel erhält solche

Boni und sie machen in etwa 20 Prozent des Lohnes aus.

4.4 Entwicklung des ärztlichen

Personalbestandes

Die Positionierungs- und verbreiteten Sparbemühungen der Spitäler wirken sich

aus der Perspektive der Spitalärzteschaft insgesamt eher so aus, dass praktisch

nirgends die Spitäler kleiner werden. 64 Prozent der akutsomatischen Ärzte-

schaft erlebt ein expandierendes Spital, nur 22 Prozent ein stagnierendes. 4

Prozent sehen ihr Spital als schrumpfend und 4 Prozent geben an, der Standort

sei gefährdet. Das sind weniger als noch 2011. Auch in der Psychiatrie und in

der Rehabilitation geben Mehrheiten der Ärzteschaft an, ihr Spital wachse.

Grafik 63

Es besteht zurzeit die Tendenz, den ärztlichen Personalbestand auszubauen, 10

Prozent der akutsomatischen Spitalärztinnen und -ärzte beobachten in der eige-

59 62 64

51 5156 60

74

2626 22

20

3327

30

174

4 6

10

107

7 55

4 4

12

56

16 4 4 71 4 3 3

aku

tso

matisch

e

Ärz

te 2

011

aku

tso

matisch

e

Ärz

te 2

012

aku

tso

matisch

e

Ärz

te 2

013

Psych

iatr

ie 2

011

Psych

iatr

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012

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n

20

12

*

Re

hab

ilita

tio

n

20

13

Standort ist

gefährdet

Spital schrumpft

keine Angabe

Spital stagniert

Spital expandiert

Trend Entwicklung Spital"Wie würden Sie die aktuelle Entwicklung Ihres gesamten Spitals charakterisieren?"

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca.

120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

27

Page 54: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

54

nen Abteilung eine stark wachsende ärztliche Personaldecke – gleichviele wie

überhaupt eine Schrumpfung beobachten. Das ist in der Psychiatrie deutlich

weniger der Fall, in der auch 28 Prozent angeben, der ärztliche Personalbestand

sei schwach oder sogar stark geschrumpft.

Grafik 64

Praktisch unverändert fürchten neun von zehn Spitalärztinnen und –ärzten nicht

um ihren Arbeitsplatz.

Grafik 65

Etwas kritischer wird die Situation insgesamt beurteilt, wenn die Frage beant-

wortet wird, ob genügend Ärztinnen und Ärzte für eine optimale Behandlung im

9 10 105 6 5 5 1

33 34 37

2124 26

3231

42 41 38

43 36 36

47 56

4 5 5

21

5

23

10 8 8

18 2218

129

2 2 2

11 11 102

aku

tso

mati

sch

e

Ärz

te 2

011

aku

tso

mati

sch

e

Ärz

te 2

012

aku

tso

mati

sch

e

Ärz

te 2

013

Psych

iatr

ie 2

011

Psych

iatr

ie 2

012

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n

20

12

*

Re

hab

ilita

tio

n

20

13

stark geschrumpft

schwach

geschrumpft

keine Angabe

gleich geblieben

schwach

angewachsen

stark angewachsen

Trend Beurteilung Veränderung Personalbestand"Wie hat sich der ärztliche Personalbestand Ihrer Abteilung im vergangenen Jahr verändert?"

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca.

120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

3 5 5 7 7 6 3 3 48

47

93

4 3 3 2 93

5

2

90 8692 89 90 91 95

8893

8794

am

bu

lant

tätig

e

Ärz

te 2

011

am

bu

lant

tätig

e

Ärz

te 2

012

am

bu

lant

tätig

e

Ärz

te 2

013

aku

tso

mati

sch

e

Ärz

te 2

011

aku

tso

mati

sch

e

Ärz

te 2

012

aku

tso

mati

sch

e

Ärz

te 2

013

Psych

iatr

ie 2

011

Psych

iatr

ie 2

012

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n

20

12

*

Re

hab

ilita

tio

n

20

13

Nein

keine Angabe

Ja

Trend Angst um Arbeitsplatz"Haben Sie momentan Angst, Ihren Arbeitsplatz zu verlieren?"

in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte

jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

28

Page 55: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

55

Spital angestellt sind. Auf diese Frage antworten 40 Prozent in der Akutsomatik

kritisch, was in etwa den Werten der letzten beiden Jahre entspricht. Eher zu-

nehmend und deutlich verbreiteter urteilen die Ärztinnen und Ärzte in der Psy-

chiatrie und der Rehabilitation kritisch. Beide geben mehrheitlich an, es bestehe

ein Mangel an Ärztinnen und Ärzten, um ein optimale Behandlung zu gewähr-

leisten.

Grafik 66

Etwas besser ist die Situation offenbar noch, wenn die eigene Abteilung beur-

teilt werden muss. In der Akutsomatik sind 36 Prozent kritisch, in der Psychiat-

rie 53 Prozent und in der Rehabilitation 40 Prozent, was den ärztlichen Perso-

nalbestand betrifft.

14 17 137 8 8 10 12

4849

47

36 37 3442 33

30 2731

35 35 36

3442

8 7 922 20 22

14 13

aku

tso

mat

isch

e Ä

rzte

20

11

aku

tso

mat

isch

e Ä

rzte

20

12

aku

tso

mat

isch

e Ä

rzte

20

13

Psy

chia

trie

20

11

Psy

chia

trie

20

12

Psy

chia

trie

20

13

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

2*

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

trifft gar nicht zu

trifft eher nicht zu

trifft eher zu

trifft sehr zu

Trend Personalbestand: genügend Ärzte für optimale Behandlung in

Spital"Treffen die folgenden Aussagen zum ärztlichen Personalbestand in Ihren Augen auf Ihre Abteilung, Ihre Klinik respektive das

Schweizer Gesundheitswesen zu? Wir haben genügend Ärzte, um in unserem Spital eine optimale Behandlung zu gewährleisten."

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca.

120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

Page 56: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

56

Grafik 67

Die Mehrheiten sind deutlich anders, wenn es darum geht, ob es in Zukunft

genügend ärztliches Personal geben wird. Deutliche Mehrheiten gehen von

einer schwierigeren Rekrutierungssituation in Zukunft aus.

Grafik 68

4.4.1 Zwischenbilanz

Zwei Strategien werden von Spitälern relativ verbreitet eingesetzt, um den

Änderungen rund um Abrechnung und Finanzierung zu begegnen:

17 22 199 14

615 17

4848

45

3641

41

4043

28 2328

4029

3532

30

7 7 815 16 18 13 10

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

11

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

12

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

13

Psych

iatr

ie 2

011

Psych

iatr

ie 2

012

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

2*

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

trifft gar nicht zu

trifft eher nicht zu

trifft eher zu

trifft sehr zu

Trend Personalbestand: genügend Ärzte für optimale Behandlung in

Abteilung

"Treffen die folgenden Aussagen zum ärztlichen Personalbestand in Ihren Augen auf Ihre Abteilung, Ihre Klinik respektive das

Schweizer Gesundheitswesen zu? Wir haben genügend Ärzte, um in unserer Abteilung eine optimale Behandlung zu

gewährleisten."

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca.

120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

40 43 3946 42 44

6249

60 5663

4243

4338 43 43

30

34

33 39 26

18 14 18 16 15 13 817

7 5 11

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

11

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

12

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

13

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

11

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

12

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

13

Psych

iatr

ie 2

011

Psych

iatr

ie 2

012

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

2*

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

trifft eher / gar nicht zu

trifft eher zu

trifft sehr zu

Trend Personalbestand: in Zukunft schwieriger genügend Ärzte

auszubilden / zu finden "Treffen die folgenden Aussagen zum ärztlichen Personalbestand in Ihren Augen auf Ihre Abteilung, Ihre Klinik respektive das

Schweizer Gesundheitswesen zu? Es wird in Zukunft schwieriger, genügend Ärzte für das Schweizer Gesundheitswesen

auszubilden der im Ausland zu finden."

in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte

jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

Page 57: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

57

1. Sparbemühungen, von denen die Ärzteschaft selber eher wenig betroffen

sind, weil nicht ärztliche Stellen gestrichen werden.

2. Positionierungsbemühungen mit Spezialisierungen in deren Zentrum eben-

falls die ärztliche Leistung steht. Meistens sind damit auch Expansions-

strategien angesprochen. Diese Prozesse werden in der Regel von der

Ärzteschaft auch relativ positiv beurteilt.

Insgesamt fürchten bisher die wenigsten Ärztinnen und Ärzte um ihre Stelle

und unter den neuen Bedingungen wurden in der Regel auch ärztliche Stellen

aufgebaut. Würde der Spardruck soweit gehen, dass verbreitet ärztliche Stellen

in der Akutsomatik verloren gingen, wären gravierende Effekte auf die Motiva-

tion und die Versorgung zu erwarten.

4.5 Zeitaufwand administrativ vs.

medizinisch

Mehr oder weniger parallel zum Verlauf des Stresses als meist verbreitete Be-

schwerde der Ärzteschaft verlaufen die mittleren Überstunden, welche die

Ärzteschaft leistet. In der Akutsomatik ist das mit 8.1 Überstunden pro Woche

deutlich mehr als im Vorjahr und auch deutlich mehr als in den anderen Grup-

pen. In der ambulant tätigen Ärzteschaft ist der Anstieg auf 6.3 Stunden mode-

rat auf das Niveau von 2011 gelangt, in der Rehabilitation sind die durchschnitt-

lichen Überstunden auf 5.7 gesunken.

Grafik 69

Je nach Position sind die Trends etwas unterschiedlich, am meisten Überstun-

den leistete 2013 die leitende Ärzteschaft etwas vor den Chefärztinnen und –

ärzten. Die tieferen Positionen leisteten in der Vorwoche der Befragung ge-

mäss den eigenen Angaben im Mittel 7 Überstunden (Assistenzärzteschaft),

respektive 7.6 Stunden (Oberärzteschaft).

7.9

6.6

8.1

6.2

5.7

6.3

7.1

5.7

4.6

3.3

4.8

20

11

20

12

20

13

akutsomatische Ärzte

ambulant tätige Ärzte

Rehabilitation*

Psychiatrie

Trend Vergleich Anzahl Überstunden vergangene Arbeitswoche "Wie viele Überstunden haben Sie letzte Woche insgesamt geleistet?"

in Mittelwerten ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte

jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

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58

Grafik 70

Die Zahlen schwanken etwas stärker je nach Fachgruppe, wobei hier die tiefen

Fallzahlen mitursächlich sind. Viel Überstunden werden in der Chirurgie und

neu auch in der Anästhesiologie und der Urologie sowie in der Gruppe der wei-

teren interventionell tätigen Ärzteschaft geleistet. Die anderen Gruppen leisten

im Mittel etwas weniger Überstunden. Bei allen Fachgruppen nahmen im Ver-

gleich zum Vorjahr die Überstunden zu.

Grafik 71

Trend Vergleich Anzahl Überstunden vergangene Arbeitswoche

nach Position: akutsomatische Ärzte "Wie viele Überstunden haben Sie letzte Woche insgesamt geleistet?"

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

4.5

8.1

7

6.37.2

7.6

5.9

6.6

10.8

7.7

8.8

13.5

8.5

9.9

10.8

7.9

6.6

7.9

2011 2012 2013

Assitenzarzt/-

ärztin

Oberarzt/-ärztin

Leitender Arzt/

Ärztin

Chefarzt/-ärztin

oder stv.

Chefarzt/-ärztin

Belegarzt/-ärztin

Gesamt

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

Trend Vergleich Anzahl Überstunden vergangene Arbeitswoche

nach Fachgruppe: akutsomatische Ärzte "Wie viele Überstunden haben Sie letzte Woche insgesamt geleistet?"

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

6

6.6

8.1

6.7

3.5

4.95.6

4

6.3

7.1

8.7

10.2

9.2

6.2

11.9

6.6

6.8

7.6

5.3 4.8

6.45.5

10.9

7.47.5

12

9.9

11.4

7.9

6.6

2011 2012 2013

ORL

Radio-Onkologie

Urologie

Weitere

"interventionell

tätige" Fachbereiche Weitere "konservativ

tätige" Fachbereiche

Allgemeine innere

Medizin

Anästhesiologie

Assistent/ohne

Facharzttitel

Chirurgie

Gesamt

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

Page 59: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

59

An sich beurteilt eine klare Mehrheit, dass der Aufwand für Dokumentationsar-

beit für Abrechnungszwecke zugenommen hat. Nun ist es in der Akutsomatik

nochmals etwas mehr als im Vorjahr. Auch in der Psychiatrie und der Rehabili-

tation nimmt die kritische Sicht auf die Veränderung bei der Dokumentationsar-

beit nochmals auf hohem Niveau zu.

Grafik 72

Ein zentrales Element für die möglichst realitätsnahe Einschätzung möglicher

indirekter DRG-Effekte betrifft den Zeitaufwand für verschiedene Tätigkeiten.

Positiv aus PatientInnensicht ist die hohe Konstanz der direkten medizinischen

Tätigkeit mit den PatientInnen, die durchschnittlich praktisch auf die Minute

konstant etwas mehr als 200 Minuten ausmacht. Die Zeit, die man auf Visiten

verbringt, hat tendenziell auch eher zugenommen. Deutlich zugenommen ha-

ben die Minuten, welche man mit ärztlicher Dokumentationsarbeit respektive

dem Patientendossier verbringt.

3429 33 35 35 35 32

40

3841

4044 40

4845

40

20 21 17

1617

14 23 172 1 1

32

1 1 115 7 8

2 5 3 3

aku

tso

mati

sch

e

Ärz

te 2

011

aku

tso

mati

sch

e

Ärz

te 2

012

aku

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mati

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e

Ärz

te 2

013

Psych

iatr

ie 2

011

Psych

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012

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

2*

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

für meine aktuelle

Arbeitssituation nicht

beurteilbar

stark verringert

eher verringert

keine Angabe

etwa gleich

geblieben

eher erhöht

stark erhöht

Trend Beurteilung Aufwand Dokumentationsarbeit"Hat sich aus Ihrer Sicht innerhalb des letzten Jahres der Aufwand für die Dokumentationsarbeit zu Abrechnungszwecken..."

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca.

120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

31

Page 60: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

60

Grafik 73

Für die Rückfolgerungen auf die gesamten Effekte der Veränderungen sind

Prozentangaben auf einen 100-Prozent-Arbeitstag etwas präziser6. Hier wird

rasch erkennbar, dass prozentual die Zeit mit PatientInnen geringer wird – letzt-

lich auf Kosten der Überzeit, die zunimmt. Die Dossierarbeit nimmt prozentual

im Trend leicht zu. Die Wahrnehmung einer zunehmenden Administrativlast,

die seit 2011 verbreitet existiert, stimmt tatsächlich. Sie äussert sich aber auch

anhand organisatorischer Aufgaben und Korrespondenz, die nicht patientenbe-

zogen sind. Hier besteht allenfalls eine Kompensationsmöglichkeit zur Entlas-

tung der Ärzteschaft ausserhalb der steigenden Anforderungen an die Doku-

mentationsarbeit.

Neu haben wir konkret nach Anfragen von Krankenkassen gefragt, sie machen

mit 2.4 Prozent mehr aus als die Kodierungsarbeit oder deren Überprüfung.

Eine Trendaussage ist zurzeit nicht möglich. Beide direkt codierungsbezogenen

Arbeiten haben letztlich erwartungsgemäss nicht zugenommen, da sie in aller

Regel von CodiererInnen geleistet wird.

6 Um das Verhältnis der angewendet Zeit auf bestimmte Tätigkeiten genauer zu analysieren, haben

wir zunächst die detaillierten Minutenangaben der einzelnen Befragten summiert und als 100 Pro-

zent definiert. Daraus haben wir die Mittelwerte gezogen, die sich wie Prozente eines Arbeitstages

lesen lassen. Damit lassen sich relativ präzise Aussagen im Sinne von Prozentverteilungen ver-

schiedener Arbeiten innerhalb eines Arbeitstages machen.

201.8

85.8

51.8

51.5

25.3

32.5

205.2

92.3

51.2

50.9

36.5

33.7

206.0

103.6

57.9

50.4

42.1

35.0

26.6

medizinische patientennahe Tätigkeiten

ärztliche Dokumentationsarbeit/Patientendossier

Visiten

Rapporte/medizinischer

Informationsaustausch/Fallbesprechungen

Ohne Bezug zu Patiententätigkeit: Organisatorisches in der

Klinik/Korrespondenz*

Aus- und Weiterbildung, Ausbildung KollegInnen,

Literaturstudium

sonstige administrative Tätigkeiten

2011

2012

2013

Trend Zeitaufwand für verschiedene Tätigkeiten: akutsomatische Ärzte"Wenn Sie an den letzten normalen Arbeitstag denken, wie viel Zeit haben Sie dabei auf die folgenden Tätigkeiten angewendet?

Bitte geben sie ihre Angaben in Minuten an."

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte, in Minuten / Arbeitstag

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

32

Page 61: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

61

Grafik 74

In der Psychiatrie wird tendenziell weniger Zeit mit den PatientInnen verbracht,

in ihrem Fall hat auch die Minutenzahl abgenommen. Neu ist der Anteil markant

kleiner als in der Akutsomatik. Die organisatorischen Fragen in der Klinik und

die Korrespondenz machen hier einen deutlichen Anteil aus. Die Arbeit am Pa-

tientendossier hat zwischen 2011 und 2013 nicht markant zugenommen. In der

Psychiatrie wird anteilsmässig mehr Zeit mit Nachfragen von Krankenkassen

verbraucht als in der Akutsomatik und auch das Einholen von Kostengutspra-

chen braucht mehr Zeit.

Grafik 75

0.70.92

.2

2.3

2.4

2.52.74

.266.98

.59.8

17.

1

34

.3

0.62

.1

2.24

.5

4

5.97

9.4

9.4

16

.4

38

.1

0.62

.6

2.44

.7

4

6.4

4.9

10

.1

9.9

15

.8

38

.5

Überp

rüfu

ng v

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guts

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Rap

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menta

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ndossi

er

mediz

inis

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atie

nte

nnah

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ätig

keiten

2013

2012

2011

Trend Zeitaufwand für verschiedene Tätigkeiten: akutsomatische Ärzte

"Wenn Sie an den letzten normalen Arbeitstag denken, wie viel Zeit haben Sie dabei auf die folgenden Tätigkeiten angewendet?

Bitte geben sie ihre Angaben in Minuten an."

Mittelwerte, prozentualer Anteil der Minutenangaben der Befragten

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

* 2013 das erste mal befragt

11.2

1.6

1.9

2.12.93.43.75

.66.57.7

10.4

11.6

12.1

27.

5

0.41.

92.9

2.2

8.79.1

7.9

6.6

12.5

13.5

34

.3

0.21.

52.8

2.7

7.89

.7

5.16.1

13.4

13.2

37.

5

Überp

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odie

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er

mediz

inis

che p

atie

nte

nnah

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ätig

keiten

2013

2012

2011

Trend Zeitaufwand für verschiedene Tätigkeiten: Psychiatrie "Wenn Sie an den letzten normalen Arbeitstag denken, wie viel Zeit haben Sie dabei auf die folgenden Tätigkeiten angewendet?

Bitte geben sie ihre Angaben in Minuten an."

Mittelwerte, prozentualer Anteil der Minutenangaben der Befragten

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N Psychiatrie jeweils ca. 120)

* 2013 das erste mal befragt

Page 62: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

62

Auch in der Reha nimmt der Anteil, der mit den PatientInnen verbracht wird ab

– er machte bereits vorher deutlich weniger aus als in der Akutsomatik. Die

Zeit, die mit Nachfragen der Krankenkassen und mit dem Einholen von Kosten-

gutsprachen verbracht wird macht einen höheren Anteil aus als in der Akutso-

matik.

Grafik 76

Im Trend steigt auch der administrative Aufwand bei der Assistenzärzteschaft

ebenfalls zulasten des Zeitanteils, der direkt mit den PatientInnen verbracht

wird. Eine einseitige Verlagerung administrativer Tätigkeiten auf die Assistenz-

ärzteschaft wie sie in der Begleituntersuchung von Deutschland erkannt wurde,

lässt sich nicht erkennen.

Grafik 77

0.81.922.12

.73.2

3.64

.65.3

7.98.7

15.3

15.3

26

.6

0.20.8

7.5

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5.4

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keiten

2013

2012*

Trend Zeitaufwand für verschiedene Tätigkeiten: Rehabilitation "Wenn Sie an den letzten normalen Arbeitstag denken, wie viel Zeit haben Sie dabei auf die folgenden Tätigkeiten angewendet?

Bitte geben sie ihre Angaben in Minuten an."

Mittelwerte, prozentualer Anteil der Minutenangaben der Befragten

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N Rehabilitation jeweils ca. 70)

* 2013 das erste mal befragt

1.6

0.41.

31.82.5

2.53.1

3.14

.6

4.2

1.2

11.2

9.7

25

.628

.4

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0.2

32.3

5.4

5.5

5

9.6

9.5

25

.6

33

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3.2

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3.9

11.1

11.6

24

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n

2013

2012

2011

Trend Zeitaufwand für verschiedene Tätigkeiten: Assistenzarzt/-ärztin "Wenn Sie an den letzten normalen Arbeitstag denken, wie viel Zeit haben Sie dabei auf die folgenden Tätigkeiten angewendet?

Bitte geben sie ihre Angaben in Minuten an."

Mittelwerte, prozentualer Anteil der Minutenangaben der Befragten

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N Assistenzärzte jeweils ca. 320)

*2013 das erste mal befragt

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63

4.5.1 Zwischenbilanz

Innert drei Jahren hat der Aufwand für das Patientendossier und Dokumentati-

onsarbeit um 20 Minuten in einer normalen Arbeitswoche zugenommen. Die

administrative Arbeit der Ärzteschaft in den akutsomatischen Spitälern nimmt

zu. Das ist subjektiv bereits seit Anfang der Studienreihe für die meisten Ärz-

tinnen und Ärzte klar und ist auch Quell von Ärger. Es ist durchaus denkbar,

dass die aktuelle Zunahme eine direkte Folge der gestiegenen Anforderungen

an die Dossierarbeit, die für die CodiererInnen aber auch für die weiteren Con-

trolling-Prozesse im Rahmen von SwissDRG wesentlich sind. Bisher verläuft

diese Steigerung nicht zulasten der Patientinnen und Patienten, im Schnitt ver-

bringt die Ärzteschaft praktisch gleichviel Zeit wie vorher mit ihnen. Letztlich

hat mit den gestiegenen Dokumentationsanforderungen einfach die an sich

hohe Zahl an Überstunden nochmals zugenommen. Dies hat sich zwar bisher

noch nicht direkt auf die Arbeitszufriedenheit ausgewirkt, der Trend muss aber

ernst genommen werden. Möglicherweise gibt es Punkte in administrativen

Fragen, bei denen die Ärzteschaft einfacher entlastet werden könnte als bei der

Führung des Patientendossiers. Relativ viel Zeit wird in administrative Aufgaben

investiert, die nicht direkt mit der PatientInnenarbeit in Verbindung stehen.

4.6 Fallpauschalen: Begleiteffekte und

Haltungen

Die Ärzteschaft in der Rehabilitation fühlt sich deutlich stärker durch die Arbeit

mit dem aktuellen Tarifsystem beeinflusst als die Ärzteschaften in der Psychiat-

rie, der Akutsomatik oder die ambulant tätige Ärzteschaft. Erwartungsgemäss

gelang es den Akutspitälern bisher, die direkt auf SwissDRG bezogenen Arbei-

ten eigenständig zu lösen. Wie stark die verzögerten Rechnungsstellungen, die

provisorischen Baserates und damit verbunden die späteren Nachfragen sei-

tens der Krankenkassen dazu beitrugen, kann noch nicht abschliessend be-

stimmt werden.

Grafik 78

3 3 4

1514

19 17

32

105

12

4

32

5047

36

41

23 2013

ambulant tätige Ärzte akutsomatische Ärzte Psychiatrie Rehabilitation

überhaupt nicht

eher schwach

weiss nicht/keine

Antwort

eher stark

sehr stark

Beeinflussung der täglichen Arbeit durch Tarifsystem/SwissDRG"Wie stark beeinflusst SwissDRG (Psychiatrie / Rehabilitation: das aktuelle stationäre Tarifsystem) Ihre tägliche Arbeit mit den

PatientInnen?"

in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013

(Namb = 339 / Nakut = 947 / NPsy = 142 / NReha = 78), sig.

36

Page 64: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

64

Zu vier verschiedenen speziellen Umständen, die mit SwissDRG mittelbar oder

unmittelbar in Beziehung standen, fragten wir nach der exakten Häufigkeit in-

nerhalb der letzten 30 Tage innerhalb des eigenen, überblickbaren Arbeitsbe-

reichs. Diese Fragestellung versucht auf Basis einer Umfrage möglichst nahe

und alltagsnah den ärztlichen Alltag abzubilden. Die Resultate erweisen sich in

relativ hohem Masse als stabil, weshalb wir hier von einer validen Aussage

über reale mögliche Problembereiche ausgehen.

Am ehesten noch wird zusätzlicher Aufwand für die Behandlung von Nachfra-

gen der Krankenkassen zu Abrechnungen angegeben. Das kam bei Ärztinnen

und Ärzten in akutsomatischen Spitälern im Mittel etwas weniger als siebenmal

innerhalb eines Monats vor. Solche Nachfragen haben im Mittel gegenüber

dem Vorjahr minimal nachgelassen. Die genaue Ursache dieses Rückgangs

muss offen gelassen werden. Neben der verstärkten Erledigung direkt in der

Administration, könnte auch die späte Rechnungsstellung unter SwissDRG eine

Ursache sein. Einen noch deutlicher rückläufigen Trend beobachten wir aller-

dings auch dort, wo noch kein SwissDRG gilt.

Andere Vorkommnisse kommen pro Monat offenbar relativ selten vor. Relativ

konstant werden Entscheidungen spitalambulant/stationär aus nicht-

medizinischen Gründen gefällt. Weiterhin etwa dreimal werden pro Monat

Rehospitalisierungen aufgrund der gleichen Diagnose beobachtet. Zwar eher

selten, aber konstant zunehmend ist die Aufteilung der Behandlung auf mehre-

re Spitalbesuche bei multimorbiden PatientInnen. In diesem Punkt wurde eine

kritische Entwicklung 2011 befürchtet, da damals in Spitälern mit Fallpauscha-

len (in der Regel APDRG) diese Tendenz schon vorhanden war. Unter

SwissDRG scheint dies nun tatsächlich auf bisher eher tiefem Niveau zuzu-

nehmen. Weniger als einmal im Mittel der gültigen Angaben wird beobachtet,

dass Operationen durchgeführt werden, die aus medizinischer Sicht nicht not-

wendig sind. Dieses Vorkommnis wurde 2013 erstmals befragt. Relativ oft

werden offenbar Überweisungen in die Reha-Klinik verzögert. Im eigenen Ar-

beitsumfeld wurde dies im Mittel 5.5 mal beobachtet.

Grafik 79

Nachfragen von Krankenkassen sind zurzeit in der Psychiatrie noch unter dem

etablierten Abrechnungssystem häufiger. Rehospitalisierungen und Entschei-

8.2

7.16.9

5.5

4.44.2

4.8

2.1

2.9

3.6

2.6

3.12.9

0.6

20

11

20

12

20

13

Behandlung Nachfragen

Krankenkasse bezügl.

Abrechnung

Krankenkassen Überweisung

in eine Reha-Klinik verzögert

Entscheidung spitalambulant

/ stationär nicht aus

medizinischen Gründen

Behandlung nur einer

Erkrankung resp. Aufteilung

der Behandlung auf mehrere

Spitalbesuche bei

multimorbiden PatientenRehospitalisierung mit

derselben Diagnose

Operationen durchgeführt,

die aus medizinischer Sicht

nicht notwendig waren

Trend Spezielle Umstände: akutsomatische Ärzte

"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben." "In den letzten 30 Tagen …."

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

35

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65

dungen über spitalambulant oder stationär kommen vergleichsweise seltener

vor, beide Vorkommnisse nehmen aber tendenziell zu.

Grafik 80

Auch die Rehabilitation beobachtet relativ häufig verzögerte Überweisungen.

Nachfragen von Krankenkassen unter dem bestehenden Tarifsystem sind

ebenfalls verbreitet, kommen aber etwas weniger als noch 2012vor. Entschei-

dungen über den Behandlungsweg aus nicht medizinischen Gründen kommen

im eigenen Arbeitsbereich konstant im Mittel viermal vor. Aufteilungen von

Behandlungen bei Multimorbidität ist in der Reha ein weniger verbreitetes Phä-

nomen.

Grafik 81

6.06.4

8.7

2.72.9

3.6

1.41.8

2.6

20

11

20

12

20

13

Behandlung Nachfragen

Krankenkasse bezügl.

Abrechnung

Rehospitalisierung mit

derselben Diagnose

Entscheidung

spitalambulant / stationär

nicht aus medizinischen

Gründen

Trend Spezielle Umstände: Psychiatrie

"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben." "In den letzten 30 Tagen…."

in Mittelwerten Psychiatrie

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N Psychiatrie jeweils ca. 120)

12.2

8.0

5.8

4.1 4.0

1.81.5

1.1

20

12

*

20

13

Behandlung Nachfragen

Krankenkasse bezügl.

Abrechnung

Krankenkassen Überweisung

in eine Reha-Klinik verzögert

Entscheidung spitalambulant

/ stationär nicht aus

medizinischen Gründen

Rehospitalisierung mit

derselben Diagnose

Behandlung nur einer

Erkrankung resp. Aufteilung

der Behandlung auf mehrere

Spitalbesuche bei

multimorbiden Patienten

Trend Spezielle Umstände: Rehabilitation

"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben." "In den letzten 30 Tagen…."

in Mittelwerten Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N Rehabilitation jeweils ca. 70),

* 2011 und 2012 zusammen

Page 66: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

66

Die Entscheidung spitalambulant/stationär aus nicht medizinischen Gründen ist

in über der Hälfte der Fälle in akutsomatischen Spitälern im Sinne der Patient-

Innen erfolgt. Das Problem ist in der Psychiatrie und Rehabilitation deutlich

grösser und diese Entscheidungen werden verbreitet nicht im Sinne der Patien-

tInnen gefällt.

Auch aufgrund der tiefen Fallzahlen sind die speziellen Umstände nach Position

unterschiedlich. Rehospitalisierungen beobachtet die Belegärzteschaft weniger

als beispielsweise leitende Ärztinnen und Ärzte.

Grafik 82

Verschiedene interventionell tätige Fachbereiche beobachten am ehesten sol-

che Rehospitalisierungen aufgrund derselben Diagnose, die Radio-Onkologie

am wenigsten. Noch lasen sich daraus keine eigentlichen Problembereiche

erkennen.

Grafik 83

2.6

3.1

2.7

2.3

2.8

2.9

3.7

2.3

4.0

2.6

4.8

2.7

0.6

1.1 1.2

2.6

3.1 2.9

20

11

20

12

20

13

Assitenzarzt/-ärztin

Oberarzt/-ärztin

Leitender Arzt/ Ärztin

Chefarzt/-ärztin oder stv.

Chefarzt/-ärztin

Belegarzt/-ärztin

Gesamt

Trend Spezielle Umstände nach Position (1): akutsomatische Ärzte "Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."

"In den letzten 30 Tagen..."

Rehospitalisierung mit derselben Diagnose

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

1.4

2.8 2.5

2.1

1.3

4.2

1.9

3.3

3.9

3.1

5.9

2.2 2.4 2.3

3.9 3.9

4.4

2.2

1.2

1.81.6

3.4

1.7

2.6

3.1 2.9

20

11

20

12

20

13

ORL

Radio-Onkologie

Urologie

Weitere "interventionell

tätige" Fachbereiche

Weitere "konservativ tätige"

Fachbereiche

Allgemeine innere Medizin

Anästhesiologie

Chirurgie

Gesamt

Trend Spezielle Umstände nach Fachgruppe (1): akutsomatische Ärzte

"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."

"In den letzten 30 Tagen..."

Rehospitalisierung mit derselben Diagnose

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

Page 67: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

67

Unter französischsprachigen Befragten nahmen die Beobachtungen von

Rehospitalisierungen 2012 relativ deutlich zu, dies hat sich 2013 aber nicht

weiter fortgesetzt.

Grafik 84

Auch wenn es bei multimorbiden PatientInnen um die Aufteilung der Behand-

lung auf mehrere Spitalbesuche geht, beobachtet die leitende Ärzteschaft mitt-

lerweile am häufigsten solche Vorkommnisse und in dieser Gruppe nehmen

Beobachtungen seit 2011 auch kontinuierlich, wenn auch nicht dramatisch, zu.

Bei den übrigen Positionen sind die Trends uneinheitlich.

Grafik 85

2.72.7

3.1

2.3

5.0

2.22.5

3.5

3.1

2.6

3.12.9

20

11

20

12

20

13

DCH

FCH

ICH

Gesamt

Trend Spezielle Umstände nach Sprache (1): akutsomatische Ärzte

"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."

"In den letzten 30 Tagen..."

Rehospitalisierung mit derselben Diagnose

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

2.3

3.9

2.5

1.5 1.6

1.9

1.0

1.7

3.0

3.6

0.9

1.8

0.2

4.8

1.2

2.1 2.1 2.2

20

11

20

12

20

13

Assitenzarzt/-ärztin

Oberarzt/-ärztin

Leitender Arzt/ Ärztin

Chefarzt/-ärztin oder stv.

Chefarzt/-ärztin

Belegarzt/-ärztin

Gesamt

Trend Spezielle Umstände nach Position (2): akutsomatische Ärzte "Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."

"In den letzten 30 Tagen..."

Behandlung nur einer Erkrankung resp. Aufteilung der Behandlung auf mehrere Spitalbesuche bei multimorbiden

Patienten

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

Page 68: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

68

Zurzeit kommen solche Aufteilungen am ehesten in der allgemeinen inneren

Medizin vor, wobei hier auch ein steigender Trend befürchtet werden muss.

Grafik 86

Die sprachregionalen Unterschiede haben sich auch bei solchen Vorkommnis-

sen aber reduziert.

Grafik 87

Enger zusammen als bei anderen Vorkommnissen sind die Werte je nach Hie-

rarchie in Akutspitälern, wenn es um Nachfragen der Krankenkassen geht. We-

niger betroffen als im Vorjahr ist davon die leitende Ärzteschaft, während Nach-

fragen bei der Chefärzteschaft zwischenzeitlich am häufigsten und im Mittel

etwa zehnmal pro Monat vorkommen. Zugenommen haben sie auch bei Ober-

0.5

0.3

1.2

5.5

3.03.4

1.7

1.9

1.6

1.6

1.5

0.9

1.6

2.7

4.8

0.2

1.6

2.21.9

1.8

1.1

2.12.1

2.2

20

11

20

12

20

13

ORL

Urologie

Weitere "interventionell

tätige" Fachbereiche

Weitere "konservativ tätige"

Fachbereiche

Allgemeine innere Medizin

Anästhesiologie

Chirurgie

Gesamt

Trend Spezielle Umstände nach Fachgruppe (2): akutsomatische Ärzte

"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."

"In den letzten 30 Tagen..."

Behandlung nur einer Erkrankung resp. Aufteilung der Behandlung auf mehrere Spitalbesuche bei multimorbiden

Patienten

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

1.8 1.9

2.3

4.03.8

1.8

0.5

1.3 1.4

2.1 2.12.2

20

11

20

12

20

13

DCH

FCH

ICH

Gesamt

Trend Spezielle Umstände nach Sprache (2): akutsomatische Ärzte

"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."

"In den letzten 30 Tagen..."

Behandlung nur einer Erkrankung resp. Aufteilung der Behandlung auf mehrere Spitalbesuche bei multimorbiden

Patienten

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

Page 69: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

69

ärztinnen und –ärzten. Am wenigsten davon betroffen ist die Assistenzärzte-

schaft.

Grafik 88

Die Entwicklungen in den verschiedenen Fachrichtungen sind uneinheitlich.

Offenbar kommen Nachfragen in der ORL und in weiteren konservativ tätigen

Fachbereichen zurzeit am häufigsten vor.

Grafik 89

Es gibt zurzeit kaum Unterschiede bei den beobachteten Nachfragen von Kran-

kenkassen in den drei Sprachregionen.

7.5

5.1 4.7

9.7

6.3

8.18.0

10.2

6.5

8.28.2

9.6

5.85.4 5.3

8.2

7.1 6.9

20

11

20

12

20

13

Assitenzarzt/-ärztin

Oberarzt/-ärztin

Leitender Arzt/ Ärztin

Chefarzt/-ärztin oder stv.

Chefarzt/-ärztin

Belegarzt/-ärztin

Gesamt

Trend Spezielle Umstände nach Position (3): akutsomatische Ärzte "Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."

"In den letzten 30 Tagen..."

Behandlung Nachfragen Krankenkasse bezüglich Abrechnung

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

8.0

5.5

10.8

5.7

2.7

6.6

4.4 3.5

6.1

6.0

8.5

10.9

8.8

10.5

7.7

7.1

6.1

4.2

4.75.1

7.4

9.1

7.2

2.3

8.2

7.1 6.9

20

11

20

12

20

13

ORL

Radio-Onkologie

Urologie

Weitere "interventionell

tätige" Fachbereiche

Weitere "konservativ tätige"

Fachbereiche

Allgemeine innere Medizin

Anästhesiologie

Chirurgie

Psychiatrie

Gesamt

Trend Spezielle Umstände nach Fachgruppe (3): akutsomatische Ärzte

"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."

"In den letzten 30 Tagen..."

Behandlung Nachfragen Krankenkasse bezüglich Abrechnung

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

Page 70: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

70

Grafik 90

Die Entscheidung spitalambulant stationär fällt die Belegärzteschaft relativ häu-

fig aufgrund nicht medizinischen Gründen und hier nimmt sie zu. Ebenfalls zu-

nehmend beobachten die leitende Ärzteschaft und die Oberärzteschaft solche

Vorkommnisse. Weniger direkt in diese Entscheidungen involviert scheint die

Ebene der Chefärztinnen und –ärzten.

Grafik 91

Erneut präsentieren sich die Unterschiede nach Sprachregion weniger deutlich

als beispielweise nach der Position im Spital.

8.5

6.6 6.9

6.4

9.2

7.1

6.9

9.9

7.78.2

7.1

6.9

20

11

20

12

20

13

DCH

FCH

ICH

Gesamt

Trend Spezielle Umstände nach Sprache (3): akutsomatische Ärzte

"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."

"In den letzten 30 Tagen..."

Behandlung Nachfragen Krankenkasse bezüglich Abrechnung

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

4.0

4.8

4.44.2

4.2

5.7

3.4

3.9

5.1

4.5

4.1

2.22.2

3.8

6.4

4.4 4.2

4.8

20

11

20

12

20

13

Assitenzarzt/-ärztin

Oberarzt/-ärztin

Leitender Arzt/ Ärztin

Chefarzt/-ärztin oder stv.

Chefarzt/-ärztin

Belegarzt/-ärztin

Gesamt

Trend Spezielle Umstände nach Position (4): akutsomatische Ärzte "Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."

"In den letzten 30 Tagen..."

Entscheidung spitalambulant / stationär nicht aus medizinischen Gründen

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

Page 71: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

71

Grafik 92

In der inneren Medizin haben solche Entscheidungen aus nicht-medizinischen

Gründen offenbar in den letzten zwei Jahren massiv zugenommen. Sie kom-

men aber noch etwas häufiger in der Anästhesiologie vor, wobei hier der Trend

nicht eindeutig ist.

Grafik 93

Die einzige Hierarchiestufe, welche im Mittel mehr als eine Operation beobach-

tet, die aus medizinischen Gründen nicht notwendig war, ist die leitende Ärzte-

schaft.

4.4 4.5

5.0

4.1

2.9

4.24.1

3.0 3.1

4.4

4.2

4.8

20

11

20

12

20

13

DCH

FCH

ICH

Gesamt

Trend Spezielle Umstände nach Sprache (4): akutsomatische Ärzte

"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."

"In den letzten 30 Tagen..."

Entscheidung spitalambulant / stationär nicht aus medizinischen Gründen

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

2.52.7

4.5

1.4

2.7

2.21.1

3.7

3.9

3.1

5.9

2.22.4 2.3

3.0

5.9

9.0

10.6

5.6

10.8

3.3 3.6

2.9

1.5

2.6 3.1 2.9

20

11

20

12

20

13

ORL

Radio-Onkologie

Urologie

Weitere "interventionell

tätige" Fachbereiche

Weitere "konservativ tätige"

Fachbereiche

Allgemeine innere Medizin

Anästhesiologie

Chirurgie

Psychiatrie

Gesamt

Trend Spezielle Umstände nach Fachgruppe (4): akutsomatische Ärzte

"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."

"In den letzten 30 Tagen..."

Entscheidung spitalambulant / stationär nicht aus medizinischen Gründen

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

Page 72: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

72

Grafik 94

Nach Fachbereich beobachtet die Anästhesiologie am ehesten solche Fälle.

Grafik 95

Die Unterschiede nach Sprachregion sind dagegen klein, wenn es um medizi-

nisch nicht induzierte Operationen geht.

0.6

0.4

0.4

1.2

0.1

0.1

Gesamt

Assistenzarzt/-ärztin

Oberarzt/-ärztin

Leitender Arzt/ Ärztin

Chefarzt/-ärztin oder stv. Chefarzt/-

ärztin

Belegarzt/-ärztin

Spezielle Umstände nach Position (5): akutsomatische Ärzte

"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."

"In den letzten 30 Tagen..."

Operationen durchgeführt, die aus medizinischen Gründen nicht notwendig waren

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

0.6

0.6

2.5

0.8

0.9

0.7

0.1

0.6

0.2

Gesamt

Chirurgie

Anästhesiologie

Allgemeine Innere Medizin

Weitere "konservativ tätige"

Fachbereiche

Weitere "interventionell tätige"

Fachbereiche

Urologie

Radio-Onkologie

ORL

Spezielle Umstände nach Fachrichtung (5): akutsomatische Ärzte "Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."

"In den letzten 30 Tagen..."

Operationen durchgeführt, die aus medizinischen Gründen nicht notwendig waren

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

Page 73: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

73

Grafik 96

Eng beieinander liegen die Beobachtungen verzögerter Reha-Überweisungen in

den verschiedenen Positionen in den Akutspitälern. Am ehesten beobachtet die

leitende Ärzteschaft solche Verzögerungen.

Grafik 97

Oft beobachten ChirurgInnen und die SpezialistInnen der inneren Medizin Ver-

zögerungen der Überweisung in die Reha-Kliniken.

5.5

1.3

7.7

3.4

8.3

4.4

4.8

2.1

4.0

1.3

Gesamt

Psychiatrie

Chirurgie

Anästhesiologie

Allgemeine Innere Medizin

Weitere "konservativ tätige"

Fachbereiche

Weitere "interventionell tätige"

Fachbereiche

Urologie

Radio-Onkologie

ORL

Spezielle Umstände nach Fachrichtung (6): akutsomatische Ärzte "Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."

"In den letzten 30 Tagen..."

Krankenkassen Überweisung in eine Reha-Klinik verzögert

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

5.5

4.7

5.4

7.2

6.1

4.8

Gesamt

Assistenzarzt/-ärztin

Oberarzt/-ärztin

Leitender Arzt/ Ärztin

Chefarzt/-ärztin oder stv. Chefarzt/-

ärztin

Belegarzt/-ärztin

Spezielle Umstände nach Position (6): akutsomatische Ärzte

"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."

"In den letzten 30 Tagen..."

Krankenkassen Überweisung in eine Reha-Klinik verzögert

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

Page 74: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

74

Grafik 98

Verzögerungen kommen in der italienischsprachigen Schweiz offenbar kaum

vor, in der französischsprachigen Schweiz selten und sind in der deutschspra-

chigen Schweiz weit verbreitet. Dies dürfte nicht nur auf die unterschiedliche

Spitalstruktur zurückzuführen sein. Die Praxis der verschiedenen Krankenkas-

sen respektive Vertrauensärztinnen und –ärzten präsentiert sich wahrscheinlich

unterschiedlich.

Grafik 99

Konstant im Vergleich zum Vorjahr sieht praktisch die Hälfte der Ärzteschaft in

der Akutsomatik einen Unterschied der Auswirkungen von SwissDRG je nach-

dem ob jemand privat, halbprivat oder allgemein versichert ist.

5.5

1.3

7.7

4.9

3.4

8.3

4.4

4.8

2.1

4.0

1.3

Gesamt

Psychiatrie

Chirurgie

Assistent/ohne Facharzttitel

Anästhesiologie

Allgemeine Innere Medizin

Weitere "konservativ tätige"

Fachbereiche

Weitere "interventionell tätige"

Fachbereiche

Urologie

Radio-Onkologie

ORL

Spezielle Umstände nach Fachrichtung (6): akutsomatische Ärzte "Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."

"In den letzten 30 Tagen..."

Krankenkassen Überweisung in eine Reha-Klinik verzögert

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

5.5

0.5

2.3

6.1

Gesamt

ICH

FCH

DCH

Spezielle Umstände nach Sprache (6): akutsomatische Ärzte

"Wie häufig kamen die folgenden Umstände im vergangenen Monat in Ihrem Arbeitsbereich vor? Sie können eine Schätzung, wie

oft dies in den letzten 30 Tagen in Ihrem Arbeitsbereich vorgekommen ist, direkt als Zahl eingeben."

"In den letzten 30 Tagen..."

Krankenkassen Überweisung in eine Reha-Klinik verzögert

in Mittelwerten akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

Page 75: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

75

Ähnlich beurteilen die Ärztinnen und Ärzte in der Psychiatrie und der Rehabilita-

tion die erwartbaren Einflüsse von TARPSY beziehungsweise ST Reha.

Grafik 100

Die Ärzteschaft aus den verschiedenen Bereichen beurteilt den eigenen Kennt-

nisstand über die Vergütungs- und Tarifsysteme mehrheitlich nicht als sehr gut

oder gut.

Grafik 101

2630

25 23 2013

15

17 25 26 29 44

10

9

22 21 21

2830 22

19 21 18

919 22

9 9 126

amb

ula

nt

tätig

e Ä

rzte

20

12

amb

ula

nt

tätig

e Ä

rzte

20

13

aku

tso

mat

isch

e Ä

rzte

20

12

aku

tso

mat

isch

e Ä

rzte

20

13

Psy

chia

trie

20

13

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

für meine aktuelle

Arbeitssituation nicht

beurteilbar

weiss nicht

nein, keine Unterschiede

ja, (eher) geringe

Unterschiede

ja, (eher) grosse

Unterschiede

Trend Einfluss SwissDRG: privat/halbprivat/allgemein versichert"Gibt es Ihrer Ansicht nach Unterschiede der Auswirkungen von SwissDRG (Psychiatrie: des aktuellen in der Psychiatrie

verwendeten stationären Tarifsystems / Rehabilitation: des aktuellen in der Rehabilitation verwendeten stationäre Tarifsystems) je

nachdem, ob jemand privat, halbprivat oder allgemein versichert ist?"

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte

jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70)

7 7 412

18 1814

21

4 2

4

4

5263

34

27

1910

4436

ambulant tätige Ärzte akutsomatische Ärzte Psychiatrie Rehabilitation

keine Kenntnisse

Grundkenntnisse

weiss nicht/keine

Angabe

gute Kenntnisse

sehr gute Kenntnisse

Kenntnisstand Vergütungs-/Tarifsystemeakutsomatische und ambulant tätige Ärzte: "Über welche Kenntnisse zu Fallpauschalen-Vergütungssystemen (SwissDRG, G-

DRG) verfügen Sie?"

Psychiatrie: "2015/2016 soll für die Vergütung der stationären Psychiatrie das Tarifsystem TARPSY eingeführt werden, Über welche

Kenntnisse zu TARPSY verfügen Sie?"

Rehabilitation: "2015/2016 soll für die Vergütung der stationären Rehabilitation das Tarifsystem ST Reha eingeführt werden. Über

welche Kenntnisse zu ST Reha verfügen Sie?""

in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013

(Namb = 339 / Nakut = 947 / NPsy = 142 / NReha = 78), sig.

Page 76: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

76

Heute geben annähernd zwei Drittel in der Akutsomatik an, mindestens über

Grundkenntnisse zu verfügen. Der Anteil, welcher gar keine Kenntnisse hat, hat

sich von 19% auf 10% deutlich verringert.

Grafik 102

Der Wunsch nach Mehrinformationen ist bei einem Drittel der Ärzteschaft in

der Akutsomatik vorhanden. Sehr verbreitet ist der Wunsch nach Informationen

über TARPSY in der Psychiatrie.

Grafik 103

Weiterhin sind Artikel in den FMH-Publikationen vor dem Internet am ehesten

gewünscht, um sich über die Tarifsysteme informieren zu können.

6 5 7

1522 18

2

32

58

58 63

1912 10

2011 2012 2013

keine Kenntnisse

Grundkenntnisse

weiss nicht/keine

Angabe

gute Kenntnisse

sehr gute

Kenntnisse

Kenntnisstand Vergütungs-/Tarifsysteme: akutsomatische Ärzteakutsomatische und ambulant tätige Ärzte: "Über welche Kenntnisse zu Fallpauschalen-Vergütungssystemen (SwissDRG, G-

DRG) verfügen Sie?"

in % akutsomatische Ärzte

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni – August 2013 (Nakut = 947)

26 23

37 34

65

47

37 48

39 42

15

33

3729

24 24 20 20

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

12

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

13

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

12

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

13

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

keine Angabe

fühle mich

ausreichend über

SwissDRG /

TARPSY / ST Reha

informiert

möche mehr über

SwissDRG /

TARPSY / ST Reha

wissen

Trend Wunsch an Information SwissDRG / TARPSY / ST Reha"Was trifft auf Sie zu?"

in % akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte

jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70)

Page 77: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

77

Grafik 104

Eine Verbesserung dank DRG auf die Qualität der Versorgung sehen weiterhin

nur sehr geringe Anteile der Ärzteschaft. Massiv reduziert hat sich aber der

Anteil, welcher von einer Verschlechterung von SwissDRG ausgeht oder einen

negativen Einfluss von SwissDRG auf die Qualität der Versorgung beobachtet.

2011 waren es noch 61 Prozent, was auch zum Titel der ersten Begleitstudie

führte. Heute sind es noch 36 Prozent, was eine der deutlichsten Veränderun-

gen in der Begleitforschung darstellt. Damit haben sich bei einem sehr relevan-

ten Anteil die Befürchtungen nicht bewahrheitet, was sich auch anhand zahl-

reicher konkreter Fragen zur Versorgungsqualität und Behandlungsfreiheit spie-

gelt. Die Trends in den übrigen Gruppen sind weniger deutlich, weisen aber

tendenziell auch in die gleiche Richtung.

Grafik 105

Keine Angabe

Anderes

online Diskussionsforen

Direkter Erfahrungsaustausch mit anderen Ärzten /

Ärztinnen

Direkter Erfahrungsaustausch mit anderen Akteuren

des Gesundheitswesens, z.B. Krankenkassen

Artikel in anderen medizinischen Publiationen

FMH Homepage

Tagung / Referate

Informationsmaterial per Post

Internet

Artikel in FMH-Publikation

Filter Vergleich Wunsch Informationsquelle "Wie würden Sie sich am liebsten informieren?"

in % ambulant tätige Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

1 2 1 3 2 2 1 1 6 813

24 25 18

33 38

13 12

27

10

24

5944

34

6142 36

3525

30

60

49

1010

9

910 12

22

14

168

1517 20

31

9 13 12

29

48

21 22

4

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

11

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

12

am

bu

lant

tätig

e Ä

rzte

20

13

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

11

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

12

aku

tso

mati

sch

e Ä

rzte

20

13

Psych

iatr

ie 2

011

Psych

iatr

ie 2

012

Psych

iatr

ie 2

013

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

2*

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

für meine aktuelle

Arbeitssituation nicht

beurteilbar

keine Angabe

eher negativ/wegen

SwissDRG

verschlechtert

kein Einfluss von

SwissDRG

eher positiv/dank

SwissDRG

verbessert

Trend Einfluss von SwissDRG: Qualität der Versorgung "Wie beurteilen Sie den Einfluss von SwissDRG auf…"

in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte

jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

37

Page 78: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

78

Die ambulant tätige Ärzteschaft bleibt weiterhin knapp mehrheitlich kritisch,

was SwissDRG betrifft. Die Psychiatrie hat sich zu TARPSY noch keine feste

Meinung gebildet, Ablehnung, Zustimmung und Neutralität halten sich in etwa

die Waage, ähnlich sind die Verhältnisse in der Rehabilitation gegenüber ST

Reha. Die sehr verbreitete Skepsis gegenüber SwissDRG in der Akutsomatik

hat sich reduziert.

Grafik 106

Erstmals erfassen wir nicht mehr eine mehrheitlich ablehnende Haltung inder

Akutsomatik.

Grafik 107

1 2 1 16 9 7

18

26

33

26

22

179 28

24

3134

2527

19 13 138

amb

ula

nt t

ätig

e Ä

rzte

aku

tso

mat

isch

e Ä

rzte

Psy

chia

trie

Re

hab

ilita

tio

n

klar ablehnend

eher ablehnend

keine Angabe

neutral

eher zustimmend

klar zustimmend

Beurteilung SwissDRG nach Einführung/geplante Einführung

TARPSY/ST Reha"Alles in allem: Wie stehen Sie SwissDRG nach deren Einführung (Psychiatrie: der geplanten Einführung vom Tarifsystem TARPSY

zur Vergütung der stationären Psychiatrie / Rehabilitation: der geplanten Einführung des Tarifsystems ST Reha zur Vergütung der

stationären Rehabilitation) gegenüber?"

in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (Namb = 339 / Nakut = 947 / NPsy = 142 / NReha = 78)

1 1 1 2 2 1 2 1 15 7 6 8 8 9 2 4 7 318

2228 26 25

30 33

26 2226

22

2210

14 176

89

1529

28

10

2435

33 31

36

3834

3625

25

40

2728

17 19 2414 13

20 18 1325

8

amb

ula

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ätig

e Ä

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20

11

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20

12

amb

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rzte

20

13

aku

tso

mat

isch

e Ä

rzte

20

11

aku

tso

mat

isch

e Ä

rzte

20

12

aku

tso

mat

isch

e Ä

rzte

20

13

Psy

chia

trie

20

11

Psy

chia

trie

20

12

Psy

chia

trie

20

13

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

2*

Re

hab

ilita

tio

n 2

01

3

klar ablehnend

eher ablehnend

keine Angabe

neutral

eher zustimmend

klar zustimmend

Trend Beurteilung SwissDRG nach Einführung/geplante Einführung

TARPSY/ST Reha"Alles in allem: Wie stehen Sie SwissDRG nach deren Einführung (Psychiatrie: der geplanten Einführung vom Tarifsystem TARPSY

zur Vergütung der stationären Psychiatrie / Rehabilitation: der geplanten Einführung des Tarifsystems ST Reha zur Vergütung der

stationären Rehabilitation) gegenüber?"

in % ambulant tätige Ärzte / akutsomatische Ärzte / Psychiatrie / Rehabilitation

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N ambulant tätige Ärzte jeweils ca. 250 / N akutsomatische Ärzte

jeweils ca. 1000 / N Psychiatrie jeweils ca. 120 / N Rehabilitation jeweils ca. 70), * 2011 und 2012 zusammen

Page 79: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

79

Noch 2011 gab es bei breiten Kreisen der Ärzteschaft in der Akutsomatik Be-

fürchtungen negativer Einflüsse, diese haben sich aber alle mehr oder weniger

kontinuierlich abgebaut. Der bisherige Veränderungsprozess hat zwar die Be-

denken nicht ausgeräumt, aber sie traten bei einem Teil der Ärzteschaft nicht

wie erwartet ein, was sich mit den Einzelbefunden im Bezug auf Versorgung

und Zufriedenheit der Ärzteschaft relativ gut erklären lässt. Bei vielen Elemen-

ten wie zuallererst bei der Therapiefreiheit gab es Mehrheiten, die Verschlech-

terungen befürchteten, nun sind es nur starke Minderheiten, welche von Ver-

schlechterungen ausgehen oder solche real beobachten.

Grafik 108

67

51

43

56

46

4140

59

42

37

61

42

36

52

42

34

48

35

32

54

37

32

45

33

31

20

11

20

12

20

13

Therapiefreiheit

Kooperation mit

Krankenkassen

Einfluss Ärzte auf

Strategie des Spitals

Zufriedenheit Patienten

Qualität Versorgung

Arbeitsbedingungen

allgemein

Zufriedenheit

Durchführung

notwendiger Therapien

Management

Behandlungsablauf

Trend Einfluss SwissDRG: akutsomatische Ärzte (1)

"Wie beurteilen Sie den Einfluss von SwissDRG auf?"

in % akutsomatischer Ärzte (eher negativ/wegen SwissDRG verschlechtert)

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013 (N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

38

30

27 27

36

29

25

32

2422

28

1920

26

1716

22

13 13

16

76

20

11

20

12

20

13

Motivation

ärztliche Weiter- und

Fortbildung

Wunsch langfristige

Arbeit im Spital

Wunsch Karriere

Spitalarzt

Transparenz der

Behandlung

Kooperation mit

KollegInnen

Kooperation mit

Pflegenden

Anzahl persönlich

unterlaufener

medizinischer Fehler

Trend Einfluss SwissDRG: akutsomatische Ärzte (2)

"Wie beurteilen Sie den Einfluss von SwissDRG auf?"

in % akutsomatischer Ärzte (eher negativ/wegen SwissDRG verschlechtert)

© gfs.bern, Begleituntersuchung SwissDRG im Auftrag der FMH, Juni - August 2013

(N akutsomatische Ärzte jeweils ca. 1000)

Page 80: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

80

4.6.1 Zwischenbilanz

Kritische oder medizinisch fragwürdige Ereignisse, die durch SwissDRG in Ver-

bindung stehen könnten, kommen in der Regel aus Sicht der Ärzteschaft relativ

selten vor. Die Ärzteschaft beobachtet beispielsweise sehr selten Operationen,

die aus medizinischer Sicht nicht notwendig gewesen wäre. Beobachtete

Bloody Exits, die zu Rehospitalisierungen aufgrund derselben Diagnose führen

könnten, haben unter dem neuen Abrechnungs-Regime nicht zugenommen.

Auf bisher eher tiefem Niveau zunehmend ist die Tendenz, bei multimorbiden

PatientInnen die Behandlung auf mehrere Spitalbesuche aufzuteilen. Etwas

häufiger als noch vor einem Jahr kommt es auch vor, dass die Entscheidungen

spitalambulant/stationär nicht aus medizinischen Gründen gefällt werden.

Häufig werden Überweisungen in die Reha-Kliniken verzögert, was ebenfalls

für alle Beteiligten eine schwierige Situation darstellt. Nachfragen der Kranken-

kassen, welche die Ärzteschaft zusätzlich mit administrativem Aufwand belas-

ten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird be-

fürchtet, dass diese Nachfragen bereits heute die Spitaladministration belasten

und künftig in einem Mass zunehmen könnten, welches auch die Ärzteschaft

massiv mehr beschäftigt.

Insgesamt hat die Komplexität von Behandlungen, deren Administration und

deren Abrechnungen eher zugenommen, wobei dies bisher kaum merklich

zulasten der eigentlichen medizinischen Versorgung geschah.

Insofern überrascht es nicht, dass die anfänglich sehr weit verbreiteten Beden-

ken der Ärzteschaft in persönlicher medizinischer Hinsicht gegenüber

SwissDRG zwar weiterhin verbreitet vorhanden sind, gegenüber 2011 aber

deutlich abgenommen haben. Allerdings stehen immer noch 47 Prozent der

Akutsomatiker SwissDRG klar oder eher ablehnend gegenüber. Nur 22 % ge-

ben an, dass SwissDRG ihre tägliche Arbeit sehr oder eher stark beeinflusst.

Page 81: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

81

5 Synthese

Wir formulieren ausgehend von den behandelten Ergebnissen fünf Befunde,

wobei der erste Befund identisch mit den Thesen aus den Vorjahren ist.

Befund 1

Der Ärzteschaft geht es dank einem spannenden Beruf grundsätzlich gut. Sie

nimmt wegen der hohen Identifikation Belastungen in Kauf, die weit über der

Norm im Schweizer Arbeitsprozess7 liegen. Um den Arbeitsplatz fürchten nur

die Wenigsten, da in vielen Spitälern der ärztliche Personalbestand aufgestockt

wird.

Im Arbeitsalltag nehmen administrative Arbeiten zu, Dokumentationsarbeiten

und auch Organisatorisches in der Klinik beanspruchen die Zeit der Ärzteschaft.

Die medizinische patientennahe Tätigkeit nimmt dadurch jedoch nicht ab. Die

Ärzteschaft nimmt Überstunden in Kauf. Generell zeigt sich die Ärzteschaft

Generell zeigt sich die Ärzteschaft jedoch heute noch zufrieden mit dem Ver-

hältnis von Arbeit und Freizeit. Auch die Arbeitszufriedenheit ist nach wie vor

auf einem hohen Niveau.

Die medizinische Versorgung geht weiterhin problemlos vonstatten, auch wenn

der administrative Aufwand zugenommen hat. Insgesamt erfolgt weiterhin eine

gute Behandlung der PatientInnen soweit dies im eigenen Arbeitsumfeld für

die Ärzteschaft beobachtbar ist. Untersuchte Bereiche der Patientenversorgung

oder auch direkt mögliche Folgewirkungen von SwissDRG sind weitgehend

konstant. Aufgrund der neuen Spitalfinanzierung werden von mehr als einem

Drittel der akutsomatischen Ärztinnen und Ärzte Sparvorgaben wahrgenom-

men. Mehr als ein Drittel der akutsomatischen Ärzteschaft gibt an, dass auf-

grund fehlender Zusatzentgelte Behandlungen zunehmend ambulant durchge-

führt werden. Ein Viertel gibt auch an, dass das Entschädigungssystem eine

variable und leistungsabhängige Lohnkomponente enthält.

Befund 2

Trotz verzögerter Rechnungsstellungen unter SwissDRG nimmt der administra-

tive Aufwand zu und belastet die Ärzteschaft teilweise unnötig, dies jedoch

nicht zulasten der medizinischen patientennahen Tätigkeit. Die Ärzteschaft ist

bereit, Überstunden auf sich zu nehmen, um ihrer zentralen Tätigkeit nachge-

hen zu können. Auch Sparvorgaben führen bisher nicht zu einer Vernachlässi-

gung der medizinischen Versorgung.

Der Einfluss der Verwaltung bleibt bei der akutsomatischen Ärzteschaft stabil.

Zufriedenstellend ist die Zusammenarbeit mit der Verwaltung dabei nur für eine

Minderheit. Auch der Einfluss der Krankenkassen bleibt in akutsomatischen

Spitälern unverändert. Ein gestiegener Einfluss der Krankenkassen wird hinge-

gen insbesondere bei der Ärzteschaft in Rehabilitationskliniken wahrgenom-

men. Die Ärzteschaft in akutsomatischen Spitälern als auch die Ärzteschaft in

Rehabilitationskliniken gibt dabei an, dass Krankenkassen Überweisungen in

Rehabilitationskliniken teilweise verzögern. Nachfragen von Krankenkassen

nehmen jedoch zurzeit nicht zu.

7 Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit beträgt in der Schweiz etwas unter 42 Stunden. Vgl.

Michael Siegenthaler / Michael Graff 2012. Figure 3 – KOF Working Papers. A View on the long-run

evoluation of hours worked and labor productivity in Switzerland (1950-2010).

Page 82: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

82

Befund 3

Der Einfluss auf Entscheidungen seitens der Verwaltung und der Krankenkas-

sen hat bei der akutsomatischen Ärzteschaft nicht weiter zugenommen. Ein

zentrales Thema sind Krankenkassen, insbesondere wenn es um Kostengut-

sprachen für Rehabilitationskliniken geht. Hier verzögern die Krankenkassen

teilweise die Überweisungen in die entsprechenden Einrichtungen.

Bezüglich potenzieller negativer Begleiterscheinungen von Fallpauschalen stel-

len akutsomatisch tätige Ärzte fest, dass es bei multimorbiden PatientInnen

vermehrt zu einer Aufteilung der Behandlung auf mehrere Spitalbesuche

kommt. Auch werden Entscheidungen, ob ein Patient/eine Patienin ambulant

oder stationär behandelt werden soll, etwas häufiger aus nicht medizinischen

Gründen gefällt, was zwar gemäss Angaben in der Befragung der Ärzteschaft

oft im Sinne des Patienten/der Patientin geschieht und medizinisch vertretbar

ist, möglicherweise ergeben sich hier aber zunehmend medizinisch problemati-

sche Entscheidungen.

Befund 4

Im Zuge der Veränderungen mit Fallpauschalen gibt es eine Tendenz zur Auftei-

lung der Behandlung von multimorbiden PatientInnen auf mehrere Spitalbesu-

che und die Gefahr steigt, dass die Entscheidung, ob PatientInnen spitalambu-

lant oder stationär behandelt werden, nicht aus medizinischen Gründen erfolgt.

SwissDRG wird von der akutsomatischen Ärzteschaft über viele Bereiche stetig

weniger negativ wahrgenommen, auch generell ist die ablehnende Haltung im

Rückgang befindlich. Die Vorbehalte gegenüber neu einheitlichen Fallpauscha-

len in allen akutsomatischen Spitälern haben sich nicht weiter auf-, sondern in

der Regel abgebaut. Allerdings stehen knapp die Hälfte (47%) der akutsoma-

tisch tätigen Ärzte SwissDRG immer noch klar oder eher ablehnend gegenüber.

Befund 5

Die Ärzteschaft steht SwissDRG etwas weniger skeptisch gegenüber. Die ne-

gativen Effekte werden dementsprechend auch weniger betont als in den Vor-

jahren, auch wenn der administrative Zeitaufwand zu steigen scheint. Auch im

etwas fortgeschrittenen Change-Prozess zeigt sich der direkte Einfluss von

SwissDRG weniger problematisch als befürchtet.

Page 83: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

83

Schlussfolgerungen

1. Die neuen Tarife und Finanzierungen der Spitäler haben zwar im Einzelfall

Ärger bei der Ärzteschaft ausgelöst und den Administrativaufwand stei-

gen lassen, die Behandlung von PatientInnen hat aber bisher nur punktu-

ell Änderungen erfahren. Die Ärzteschaft bewältigt die zunehmende ad-

ministrative Arbeit mit noch mehr Überstunden. Solange aber der direkte

Einfluss der Veränderungen auf die Art und Weise der Behandlung sowie

am Bestand ärztlichen Personals kaum feststellbar ist, bleibt die hohe

Arbeitszufriedenheit stabil.

2. Kritische Veränderungen im eigenen Arbeitsumfeld betreffen die Auftei-

lung auf mehrere Spitalbesuche, die Entscheidung, ob eine Behandlung

spitalambulant oder stationär erfolgen soll, sowie zu späte Kostengut-

sprachen, welche Akutsomatik und Rehabilitation betreffen. Über diese

Effekte ist eine Diskussion über Massnahmen oder Korrekturen erforder-

lich.

3. Die Bedürfnisse der Ärzteschaft flossen bei der Planung der Verände-

rungsprozesse der letzten Jahre ein. Wo eine Strategie frühzeitig erarbei-

tet und dann auch umgesetzt wurde, konnten Vorbehalte reduziert wer-

den. Negative Begleiteffekte wie beispielsweise bei der verzögerten

Rechnungsstellung unter SwissDRG erreichen den ärztlichen Alltag bis-

her nicht.

Page 84: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

84

6 Anhang

6.1 gfs.bern-Team

LUKAS GOLDER

Senior-Projektleiter, Mitglied der Geschäftsleitung, Politik- und Medienwissen-

schafter

Schwerpunkte:

Integrierte Kommunikations- und Kampagnenanalysen, Medienwirkungsanaly-

sen, Abstimmungen, Wahlen. Modernisierung des Staates, Gesundheitspoliti-

sche Reformen. Publikationen in Sammelbänden, Fachmagazinen, Tagespres-

se und auf Internet

CLAUDE LONGCHAMP

Verwaltungsratspräsident und Vorsitzender der Geschäftsleitung gfs.bern, Ver-

waltungsrat gfs-bd, Politikwissenschafter und Historiker, Lehrbeauftragter der

Universitäten Bern, Zürich und St. Gallen und an der Zürcher Hochschule Win-

terthur

Schwerpunkte:

Abstimmungen, Wahlen, Parteien, politische Kultur, politische Kommunikation,

Lobbying, öffentliche Meinung, Rassismus, Gesundheits- und Finanzpolitik

Zahlreiche Publikationen in Buchform, in Sammelbänden, wissenschaftlichen

Zeitschriften

CINDY BEER

Projektleiterin, Soziologin

Schwerpunkte:

Kommunikations-Controlling, Medieninhaltsanalysen, Ad-hoc-Studien, Qualita-

tivmethoden

STEPHAN TSCHÖPE

Leiter Analyse und Dienste, Politikwissenschafter

Schwerpunkte:

Komplexe Datenanalytik, EDV- und Befragungs-Programmierungen, Hochrech-

nungen, Parteienbarometer, Visualisierung

PHILIPPE ROCHAT

Projektassistent, Politikwissenschafter

Schwerpunkte:

Datenanalytik, Programmierungen, Medienanalysen, Recherchen, Visualisie-

rungen

Page 85: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

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CAROLE GAUCH

Projektassistentin, Medien- und Politikwissenschafterin

Schwerpunkte:

Datenanalytik, Programmierungen, Medienanalysen, Recherchen, Visualisie-

rungen

JOHANNA SCHWAB

Administration, Kauffrau EFZ

Schwerpunkte:

Desktop-Publishing, Visualisierungen, Projektadministration, Vortragsadminist-

ration

Page 86: Gute Patientenversorgung trotz administrativem Aufwand ... · Zeitaufwand administrativ vs. medizinisch. 5 belasten würden, haben seit 2011 nicht zugenommen. Aus Spitalkreisen wird

gfs.bern

Hirschengraben 5

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Telefon +41 31 311 08 06

Telefax +41 31 311 08 19

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Das Forschungsinstitut gfs.bern ist Mitglied des Verbands

Schweizer Markt- und Sozialforschung und garantiert, dass

keine Interviews mit offenen oder verdeckten Werbe-, Verkaufs-

oder Bestellabsichten durchgeführt werden.

Mehr Infos unter www.schweizermarktforschung.ch