1
NEERMOOR / AWI - Albert Sweers verkauft die Schwarz- Bunte in alle Welt: Was sein Großvater Albert mit dem Ver- kauf und Versand von Hüh- nern und Schweinen begann, haben sein Vater Weert und er zu einem weltweit operieren- den mittelständischem Unter- nehmen entwickelt, das mit Nutz- und Milchvieh handelt. Inhaber Albert Sweers feiert jetzt das 120-jährige Bestehen seiner Viehhandel-GmbH mit Sitz in Neermoor. Er ist in ganz Ostfriesland unterwegs, um das begehrte Vieh einzukaufen und sogar bis in den Libanon zu verkau- fen. Dazu gehören Ehrlichkeit und Vertrauen – die Familie Sweers hat es sich über drei Generationen erworben und erhalten. „Das ist unser bestes „Kapital“, betont Albert Sweers, der das Unternehmen gemeinsam mit seiner Frau Heidrun und Grete Rohden für die Verwaltung, Fahrer Gün- ther Boekhoff sowie Mitarbei- ter Kurt Kuper führt. Der tradi- tionsreiche Betrieb sieht einer guten Zukunft entgegen, denn der Viehhandel entwickelt sich positiv. Verkauft werden alle hiesigen Rinderrassen. Dazu gehören Rotbunte und Schwarzbunte im HF betont oder eher ältere Schwarzbunt- Typen. Außerdem noch die Fleischrassen wie Charolais, Limosin, Hereford und Fleck- vieh. Zur Aufzucht und Mast stehen bei Albert Sweers Tie- re als Kuhkalb, Bullenkalb, Fresser, Absetzer, Jungrind, Jungbulle, Rind, Enter, Jähr- ling, Bulle, Aufbinder, Futter- kuh, Weidekuh sowie als Mut- terkuh im Angebot. Für die Milchproduktion bie- tet der Viehhandel Tiere als Färse, Kalbin, niedertragen- des und hochtragendes Rind sowie als abgekalbte Milchkuh an. Geliefert wird mit dem ei- genen Lkw oder per Spedition. Die Verladerampe befindet sich direkt am Bahnhof. Wur- de dort früher das Vieh in Waggons verladen, nutzt es Albert Sweers heute als Verla- destelle für den Straßengüter- verkehr. Seit 1991 befindet sich die Verladestation im Be- sitz der Viehhandels-GmbH. „Ohne unsere zuverlässi- gen Mitarbeiter und die guten Kunden könnten wir nicht so erfolgreich sein“, betont Albert Sweers, „ ihnen möchten wir ausdrücklich für ihre Treue danken.“ Der 57-Jährige sieht ruhig in die Zukunft, denn das Geschäft entwickelt sich posi- tiv, da sich Albert Sweers Kun- den auf die hohe Qualität des Viehs und eine termingerechte Lieferung verlassen können. Und auch das hat Tradition im Familienbetrieb: An Sonn- und Feiertagen werden keine Geschäfte gemacht. Gegrün- det wurde das Unternehmen 1896 von Großvater Albert Sweers. Nach der Währungs- reform übernahmen Alberts Söhne Freerk und Weert den Betrieb. Zu dieser Zeit ent- standen, auch durch die Bahn- linie beeinflusst, wöchentliche Viehmärkte. Der Versand vom Huhn bis zum Mastbullen flo- rierte damals. 1968 starb Freerk Sweers, sodass sein Bruder Weert das Geschäft fortan allein weiter- führte. Im Laufe der Jahre spezialisierte er sich auf das Handeln mit Rindvieh. 1986 übergab Weert Sweers das Viehhandelsgeschäft an sei- nen Sohn Albert und Schwie- gersohn Herbert Schulte. Mitt- lerweile war das Handeln mit Rindern, Kühen, Kälbern und Bullen in den Vordergrund ge- treten. Seit 2003 führt Albert Sweers die Firma allein, nach- dem Herbert Schulte aus dem Betrieb ausgetreten ist. Bis zu ihrem Tod im Juni 2010 war auch Albert Sweers Mutter Marga stets in das Geschäfts- geschehen mit eingebunden. Albert und Heidrun Sweers ganze Freude sind ihre vier Kinder, die ihnen in der Frei- zeit viel im Betrieb geholfen haben – und die drei wohlge- ratenen Enkel. „Guter Ruf ist bestes Kapital“ 120 erfolgreiche Jahre Albert Sweers Viehhandel GmbH in Neermoor Albert Sweers präsentiert den Gewerbeschein seines Großvaters von 1896, seine Frau Heidrun hat noch einige Fotos aus vergangenen Zeiten herausgesucht. BILDER: WITTICH Früher wurden die Schwei- ne und Rinder in Eisenbahn- waggons verladen. Bei Albert Sweers hat Vieh- handel Tradition, wie eine alte Postkarte beweist. Albert Sweers Vater Weert (rechts) führte den Betrieb er- folgreich in der zweiten Generation. BILDER:PRIVAT Grete Rohden arbeitet seit 20 Jahren für die Albert Sweers Viehandels GmbH.

„Guter Ruf ist bestes Kapital“ · zu einem weltweit operieren-den mittelständischem Unter-nehmen entwickelt, das mit ... hiesigen Rinderrassen. Dazu gehören Rotbunte und Schwarzbunte

Embed Size (px)

Citation preview

NEERMOOR / AWI - AlbertSweers verkauft die Schwarz-Bunte in alle Welt: Was seinGroßvater Albert mit dem Ver-kauf und Versand von Hüh-nern und Schweinen begann,haben sein Vater Weert und erzu einem weltweit operieren-den mittelständischem Unter-nehmen entwickelt, das mitNutz- und Milchvieh handelt.Inhaber Albert Sweers feiertjetzt das 120-jährige Bestehenseiner Viehhandel-GmbH mitSitz in Neermoor.

Er ist in ganz Ostfrieslandunterwegs, um das begehrteVieh einzukaufen und sogarbis in den Libanon zu verkau-fen. Dazu gehören Ehrlichkeitund Vertrauen – die FamilieSweers hat es sich über dreiGenerationen erworben underhalten. „Das ist unser bestes„Kapital“, betont Albert

Sweers, der das Unternehmengemeinsam mit seiner FrauHeidrun und Grete Rohden fürdie Verwaltung, Fahrer Gün-ther Boekhoff sowie Mitarbei-ter Kurt Kuper führt. Der tradi-tionsreiche Betrieb sieht einerguten Zukunft entgegen, dennder Viehhandel entwickelt sich

positiv. Verkauft werden allehiesigen Rinderrassen. Dazugehören Rotbunte undSchwarzbunte im HF betontoder eher ältere Schwarzbunt-Typen. Außerdem noch dieFleischrassen wie Charolais,Limosin, Hereford und Fleck-vieh. Zur Aufzucht und Mast

stehen bei Albert Sweers Tie-re als Kuhkalb, Bullenkalb,Fresser, Absetzer, Jungrind,Jungbulle, Rind, Enter, Jähr-ling, Bulle, Aufbinder, Futter-kuh, Weidekuh sowie als Mut-terkuh im Angebot.

Für die Milchproduktion bie-tet der Viehhandel Tiere alsFärse, Kalbin, niedertragen-des und hochtragendes Rindsowie als abgekalbte Milchkuhan. Geliefert wird mit dem ei-genen Lkw oder per Spedition.Die Verladerampe befindetsich direkt am Bahnhof. Wur-de dort früher das Vieh inWaggons verladen, nutzt esAlbert Sweers heute als Verla-destelle für den Straßengüter-verkehr. Seit 1991 befindetsich die Verladestation im Be-sitz der Viehhandels-GmbH.

„Ohne unsere zuverlässi-gen Mitarbeiter und die gutenKunden könnten wir nicht soerfolgreich sein“, betont AlbertSweers, „ ihnen möchten wirausdrücklich für ihre Treuedanken.“ Der 57-Jährige siehtruhig in die Zukunft, denn dasGeschäft entwickelt sich posi-tiv, da sich Albert Sweers Kun-den auf die hohe Qualität desViehs und eine termingerechteLieferung verlassen können.

Und auch das hat Traditionim Familienbetrieb: An Sonn-und Feiertagen werden keineGeschäfte gemacht. Gegrün-det wurde das Unternehmen1896 von Großvater AlbertSweers. Nach der Währungs-reform übernahmen AlbertsSöhne Freerk und Weert denBetrieb. Zu dieser Zeit ent-standen, auch durch die Bahn-linie beeinflusst, wöchentlicheViehmärkte. Der Versand vomHuhn bis zum Mastbullen flo-rierte damals.

1968 starb Freerk Sweers,sodass sein Bruder Weert dasGeschäft fortan allein weiter-führte. Im Laufe der Jahrespezialisierte er sich auf dasHandeln mit Rindvieh. 1986übergab Weert Sweers dasViehhandelsgeschäft an sei-nen Sohn Albert und Schwie-gersohn Herbert Schulte. Mitt-lerweile war das Handeln mitRindern, Kühen, Kälbern undBullen in den Vordergrund ge-treten. Seit 2003 führt AlbertSweers die Firma allein, nach-dem Herbert Schulte aus demBetrieb ausgetreten ist. Bis zuihrem Tod im Juni 2010 warauch Albert Sweers MutterMarga stets in das Geschäfts-geschehen mit eingebunden.

Albert und Heidrun Sweersganze Freude sind ihre vierKinder, die ihnen in der Frei-zeit viel im Betrieb geholfenhaben – und die drei wohlge-ratenen Enkel.

„Guter Ruf ist bestes Kapital“120 erfolgreiche Jahre Albert Sweers Viehhandel GmbH in Neermoor

Albert Sweers präsentiert den Gewerbeschein seines Großvaters von 1896, seine FrauHeidrun hat noch einige Fotos aus vergangenen Zeiten herausgesucht. BILDER: WITTICH

Früher wurden die Schwei-ne und Rinder in Eisenbahn-waggons verladen.

Bei Albert Sweers hat Vieh-handel Tradition, wie einealte Postkarte beweist.

Albert Sweers Vater Weert (rechts) führte den Betrieb er-folgreich in der zweiten Generation. BILDER:PRIVAT

Grete Rohden arbeitet seit20 Jahren für die AlbertSweers Viehandels GmbH.