Gutschmid-Untersuchungen Osroene

  • Upload
    gezedka

  • View
    31

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

  • llEMOIRES L'ACADEIIE mPERIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VII' SERIE.

    TOIIIE XXXV, N I. --------

    UNTERSUCHUNGEN

    BER DIE (JE:lCHICHTE

    KONIGREIOHS OSROENE.

    St.Pteubotg:

    A.lf"recl "VOlL G:utschmid, CorreSJiondirendem :\lh'! liell h'r Akao.lemie.

    (Lll i 29 11>rJ 1886.)

    , I

    ST.-PJt'l'ERBOURG, 1887. Conunissionnaires dc 1'.-\cademi

  • LITERATUR.

    R. Reineccius, Historia Julia, III (Hclmstdt 1597, fol.) p. 280-284. (Aelteste, sehr vollstndige Stellensammlung.)

    J. S. Assemanus, BibliothCca Orientalis, I (Rom 1719 , fol.) p. 41 7-423. (Erste Publication der Knigsliste des Dionysios von Tcll-mal.m

    mit einem gelehrten Commentar, der freilieb darin fehlgeht, da er die chronologischen Widersprche des Chronisten mit sich selbst durch Zahlennderungen zu heben sucht.)

    Th. S. Bayer, Historia. Osrhoena et Edessena ex numis illustrata, Petcrsburg 1734, 4. p. 32-207. (weitschweifig und ohne Kritik, - wie denn die zur Ausgleichung der Widersprllche zwischen den Classikem und Dionysios ersonnene Ausflucht, da Abgar ein dynastischer Name sei , ein Einfall Baycr's ist: aber als reiche Materialiensammlung ist sein Buch noch immer b1auchbar, uatrlich mit Ausnahme der numismatischen Partien.)

    Fr. Wise, Nummorum antiquarum scriniisBodlcjanis rcconditorum catalogns, Oxfor

  • ALFrum voN Gu'l'SCUMJD,

    weniger glckliche Hand gehabt als sonst, seine historischen Erluterungen sind aber auch hier brauchbar.)

    T. E. 1\Iionnet, Description de mE!dailles antiques , V (Paris 1 8 11, 8.) p. 6 1 3625. Supplement YIII (Paris 1837, 8.) p. 409-414. (Vollstndigster .Mnzkatalog, fast ausschlielich auf das Cabinet Je Franeo und die gedruckte Literatur basiert; die Irrthmer Viscont i 's sind berichtigt worden, aber das im Supplement neu Hinzuge. kommene beruht im Wescutlichen auf Sestini 's Descrizione delle medaglie dell\iuseo Uedervariano, weslmlb daror zu warnen ist. )

    Ch. Lenormant, Tresor dc numismatique ct dc glyptiiJIIC. Numismatique des Rois Grecs (Paris 1849, fol.), p. 1 30-134. PI. LXU, 8-18. LXIII, 1 - 1 5. (Die schraffierten Abbildungen geben anscheinend ein trcues Bild von dem Zustande, in welchem die Mtinzen erhalten sind, die Braucilbarkeit des beschreibenden Textes hat aber durch die zahllosen Druckfehler in der g1iechischen Schrift schwer gelitten; die ciugeochtenen historisch-numismatischen Untrrsuchungen verdienen als der einzige ernsthafte Versuch, in die Iconog1aphie der edesscnischen Knige Licht zu bringen und die verschiedenen Abgare gehrig auseinanderzuhalten, die vollste BeaclJtung.)

    J. Saint-Martin, Fragments d'une histoirc des r\r.sacidcs,l(Paris 1850, 8.) p . 103-162. (Betrachtungen ber die ltere Geschichte des edessenischen Reichs, auch ohne das kritiklose Hineinarbeiten der Erzhlungen des Moscs von Khoren vllig unbrauchbar.)

    W. M. Leake, Numismata llellenica. Kings and dynasts (London 1854, 4.), p. 39-40. (Beschreibung der Mnzen seiner jetzt im Fitzwilliam Museum in Garnbridge befindlichen Sammlung.)

    W. Scott, Notice of some royal coins of Mcsopotamia. Numismatic Chronicle XVIII (London 1856, 8.) p. 1-26. PI. n 1 -6. (Erste Verffentlichung und Entzifferung der aramischen Mnzlcgcndcu nebst llistoriscliCII Erlutcruugen, eine solide, grundlegende Arbeit.)

    V. Lflngloi s , Nuruismatique de l'AnnCnie dans l'anti(1uit6. Paris und Laudon 1859, 4. p. 48-82 . .PI. IV-VI. (als das Werk, das die meisten Abbildungen von J\Iiinzcn, siimmtlirh aus dem Cabinet de li'rance, gibt, 1licht ohne Wcrth, freilich so flUchtig compilicrt, da sogar die Seott'scllc Arbeit bersehen worden ist; die geschichtlichen Abschnitte , welche das dilettantische Geprge der brigen Schriftstellerei ihres Verfassers nicht zu verleugnen vermgen, sind nicht zu brauchen.)

    R. A. Lips ius , Die edesseuische Abgar-Sngc, raunschweig 1880. 92 SS. 8. (hat die vielverzweigte Iegendarische Ueberliefenmg zuerst kritisch untersucht und auf diesem Gebiete Ordnung geschaffen; geschichtlich wichtig ist der Nachweis, da die Abgarsagc zum guten '!'heil ein Reflex ist der wirklichen Bekehrung des spteren A bgar zu Anfang des 3. Jahrhunderts.)

  • UNT.tmsucuUNGEN nEn nrn GESCHICHTE DES Kxmn.Ewns Osno:i:llo'E.

    Die Knigsliste des Dionysios von Tell-mal).re.

    Das Verzeichni der Knige von Edessa ist uns in der 776 n. C. \'erfaten Chronik Dielieberliedes Syrers Dionysios von Tell-mal_m erhalten und mit dieser zugleich in der neuerlich 1:t!1f erschienenen lateinischen Ucbersetzung von Siegf1i cd und Ge I zer weiteren Kreisen zu- de:oitos guglich gemacht worden. Da jedoch diese Ucbcrsctzung sich gerade in Bezug auf den be- mal_,ri!. treffenden Abschnitt in Folge verschiedener hier untcrgclaufencl' Versehen als Grundlage fr weitere Untersuchungen wenig eignet, so glaube ich auf den Dank der Mitforschr rechnen zu knnen, wenn ich eine vor lugcrcr Zeit mir von meinem Freunde Nldel.;e mitgellteilte Ucbersetzung der wichtigen Urkunde hier verfl'endiche. Diejenigen Jahre A.braham's, die nicht unmittelbar mit den die edessenischc Knigsreihe betreffenden Angaben verkniipft sind, habe ich in Klammern gesetzt, da man in diesen Fitlien nicht wissen kann, ob der Synchronismus ein genauer oder ein blo annhernder sein soll. Die Knigsliste ist zuerst (>ubliciert worden von Jos. Assemani , Bibi. Ol'ient. I, 417 ll'., dann in der Ansgabe cles Dionysios von 'l'ullberg. Die Differenzen Beider sind nicht unerheblich, nnd es schien mir von Wichtigkeit, hier zu voller Gewiheit zu gelangen. Herr Professor Ignazio Guidi in Rom hat, einer Bitte von mir mit gewohnter Liebenswrdigkeit entsprechend, die groe GOte gehabt, silmmtliche Stellen, an denen jene Beiden auseinandetgehen, einer Nachver-gleichung zu unterziehen. Dieselbe besttigt, zwei (freilich sehr wichtige) Ansnahmen abge-rechnet, die Sorgfalt der Tullberg 'schen Arbeit; doch war die Handschrift, als Assernuni sie benutzte, noch besser erhalten. Uebcr ihren heutigen Zustand schreibt mir Guidi : ''Ung!Ucklicher \V eise sind in der letzten Zeit die schadhaften Bl!ttter des Codex mit vegeta-bilischem Papier verdeckt worden, was dazu dicut, die Handschrift besser zu erhalten, aber die Lesung derselben doppelt seinver und unsicher macht,>. Eine jngere Hand hat am Rande Verschiedenes ergnzt; Tul lberg nennt sie zu p. 68, 3 {(schwerlich syrisch. Diese Etgnzungen sind nach Guidi's i\littlteilungeu theils in Ser!ergeht, von Einer und derselben Hand. Er uert anliilich einer dieser Margi-nahloten (der zu p. 66, 18) die gleichen Bedenken wie Tul lberg und bemerkt ber sie im Allgemeinen: ''Sicher sind sie sehr viel jnger als der Rest des Manuscripts, die Schrift ist jene bliehe Nachahmung des Es!rm1gel:i, die man auf den Titeln, u. s. w. ganz junger Codices sieht. Ich wrde nur seinver daran gehen zu glauben, da Assemani selbst sie in die llandschrift geschrieben haben sollte: immerhin will ich es aussprechen als bloen Ver-dacht, und als nichts mehru. Es lt sich wenigstens das feststellen, da Assemani diesen Anschriften als etwas Gegebenem gegenber steht: er will - sehr mit Unrecht - die Regienmgsjahre Abgar's U. ndern, und die Regierung 1\la'nu'sV. hat er stillschweigend um gestellt und das Jahr Abraham's gendert, wor-aus doch soviel hervorgeht, da er, sollte

    ,.

  • ALFRED VON GUTS('IJl1ID1

    er wirklich der Schreiber sein, in jenen Randnoten nicht eigene Combinationen, sondern Varianten einer Handschrift gegeben hat. Aber p. 4.18, n VID. beruft er sich auf nDionysius in margine ausdrticklich, die jtingerc Hancl ist folglich lter als Asscmani, und da dieser nach seiner eigenen Angabe (Bibi. Orient. II, 08 f.) die Handschrift im Marieukloster von Skete zuerst entdeckt hat, diese aber theilwcise auf ausgelschte ltere koptische Schrift geschrieben, also sicher in Aegypten entstanden ist, so scheint es auf den ersten Blick, als ltnnten die Ergnzungen nur von einem syrischen :Mnch in der nitrisrhen Wste herrhren. lnde ist es denkbar, da Asscmani , die Wichtigkeit dieser Knigsliste erkennend, sie durch die Hand eines Europers im Orient aus einer Handschrift, die ihm selbst nicht zugnglich war, hat ergnzen lassen. Welches auch der Ursprung jener Marginalnoten sein mag, fr die Echtheit der in ihnen niedergelegten Nachrichten, auf die es hier allein ankommt, lassen sich zum Glck zwei Entlastungszeugnisse beibringen: der 1 9 . Knig heit in den Akten des h. Slmrbil (bei Cure ton, Ancient Syriac documents p. 41) Abgar der Siebente, eine Zahl, die nur herauskommt, wenu der von der jngeren Hand bezeugte 8. Knig Abgar bar Abgar mitge1ii.hlt wird, und die Angabe ber die Regierung Ma'nu's V. wird wenigstens insoweit besttigt, als nicht nur die Lehre Addai des Apostels p. 32 (3 1 } von einem Sohne Abgar's Ma'nu als mit dem Vater zugleich bekehrt wei, sondern auch der Text der Chronik unter dem J. 2067 als Vorgnger des 1 7. Knigs einen Ma'nu bar Abgar nennt.

    A u s d e r C h r o n i k d e s D i o n y s i o s , h e r a u s g e g e b e n v o n Tn l l b e rg. D i e KCmigslisteo!\ch

    Ntlldeko' 8:. Pg. 65) afo 1880 Abr. ward Knig ber Edessa der erste Knig Qrllili bar ewj

  • UNTERSUCHUNGEN nEn DIE GEscmcnTE DES KNIOnr.Icns OsnoENE.

    Pg. 67} [a/o 1 928.]1> Und ber Edessa ward Knig :Ma1nil 4 Monate und nach ihm Abgar PCqi 25 Jahre und 9 Monate.

    [a/o 1 937.]2> Und Abgar tdtete den Bakril und herrschte allein 23 Jahre und 5 Monate.

    Pg. GS) (am Rande: und es ward Knig ber Edessa Abgar bar Abgar 15 Jahre.)81 a(o 1 960 starb der Knig von Edessa und die Edcssener waren ohne Herren

    1 Jal1r wegen des Streites aus Sucl1t nach de1 Herrschaft. Und danach ward Knig ilber sie Ma'nit, der AllUba genannt ward, 18 Jahre und 0 Monate.

    a/o 1980 starb der l(nig von Edessa und ward Knig Paquri 5 Jahre. Pg. Gtl) a/o 1 985 starb Paquri und ward l(nig Abgar 3 Jahre, und nach ihm ward Knig

    Abgar Summflqfl. 3 Jahre. Pg. 71) alo 1990 ward Knig ber Edessa. Ma'n, der Saph!Ul genannt ward, 18 Jahre

    und 7 .1\Ionate. 41 Pg. 1 14) (am Rande: [a(o 201 5.] Ma'n bar l\la'n(t 6 Jahre.)1 Pg. 122- fehlt pg. 1 1 6) (am Rande: [a(o 2020.] Ma'nll bar [Abgar] 7 Jahre.)61

    1) So die lls. naeb Tullberg, Obereioslimmcod mit am Rande wiederholt ist vor dcu in der That am Bande Eusebius, der den gleichzeitigen Anfang der 2. Begic stebeuden Worten: j.::;:, c.ll!:o. rung dca Ptolemllos VIII. in dieses Jabr setzt; Wenn Diese Worte sind I'On ueucrcr Hand und in nacbgeahzn ::11si

    :r:

    fenri:

    d::b

    lr9:;:b

    Gdi01;:

    s: mSL:

    \r;n,gr

    i :::

    e :

    r!:lil:;!:; ;:

    re::

    ma;)\;

    crbg :;::

    di sicher ste\lt. l!l$4 Asse der Gattung der Estrangll-S

  • ALPRED VON U'J'SC!Il'l!ID1

    Pg. 1 17) a/o 2024 ward Knig ber Edessa Abgar Ukk&m:l, der vertrieben war'), 37 Jahre und I Monat.

    Pg. 120) afo 2046 sandte Abgar, Knig von Edessa, einen Brief an Christus in's Land von Jerusalem.

    Pg. 1 22) ajo 2067 starb l\'la'nil bar Abgar, Knig von Edessa, und ward Knig sein Bruder Ma'n 14 Jahre.

    Pg, 129) ajo 2081 starb l\ia'ni1, Knig von Edessa und egriff die Herrsclwft Abgar bar 1\1a'ni1 20 Jahre.

    Pg. 148) ajo 2101 ward Knig ber Edcssa Abg:a1 bar !zat G Jahre und 9 Monate. ajo 2106 starb Abg:ar, J(nig: von Edcssa, und wegen der Sucht nach der Herr

    schaft stimmten sie nicht einem Haupte zu und so blieben sie im Streit 2 Jahre, und danach ergriff die Herrschaft flure) Pharnataspa 3 Jahre 1md 10 Monate.

    Pg. 1 51) a/o 2 1 1 3 ward J\nig ber Edessa Pharnataspat I 0 Monate und nach ihm Ma'nil bar 1za 16 Jahre und 8 .Monate.

    Pg. 153) a/o 2130 ward Knig tiber Edcssa. l\la'nU bar Ma'ni1 24 Jahre und gieng hinber zum rmischen Lande.

    Pg. 156) afo 2154 ward Knig ber Edcssa Wil.'il ('t}o) bar Sahri1 2 Jahre und nach ihm ward Knig Ma'nfl bar hat3), nachdem er vom rmischen Lande zurckgekehrt Will', 12 Jahre. Die Summe aber seiner ganzen Regierung ist 36 Jahre, ohne die, in denen er im rmischen Lande war.

    a/o 21 69 ward Knig ber Edessa A bgar bar l\Jatn(i 35 Jahre. Pg. 159) [a/o 2203). Und ber Edcssa ward l

  • lJNTERsvcuuNGr;K BER DIB G;scuiOH'l'E m;:> 1\NIGltEJCHl'> OsnotNE. gab es in der Nacht schwere Wassergfisse. Und whrend Jedermann schlief und ruhig und still in seinem Hause war, drang der Flu, bis an den Rand gefllt, ein (in die Stadt); aber die Ausgnge an der stlichen Mauer wurden ihm versperrt von der l\Iasse des Mitgeschwemmten (Holzes, Unrathcs, etc.), das er von den Bergen und den groen Straen mitfhrte; so wandte sich die Fluth zurck, und whrend Jedermann zu Bette lag und schlief, drang das Wasser zu ihneu ein durch Thren und Fenster, und sie Cl'tranken auf ihrem Lager. {pg. 163) Und die lluser, welche aus Lehm und aus Luftziegelu gebaut waren, wurden na und fielen r.usa.mmen und verschtteten ihre Besitzer, und sie wurden Grber fr ihre Bewohner. So ward erfllt die Weissagung, die da sagt: (dhre Grber sind ihre Huser auf ewig,,'). Es ertranken darin {im Strome, bez. durch den Strom) mehr als 2000 1\fenschen und \'iel Vieh. Da die Fluth nun aber stark ward wider die Mauer, ri diese pltzlich, sank ein und ward von (eigentlich 11VOr) dem Wasser fortgeralft. Und sie (die Fluth) fhrte auch die Stadt gefangen fort (so wrtlich) und brachte Alles hinaus, was der Wassergu berdeckt hatte: Leichen von Menschen und Vieh, groe Dinge und glnzende Gerthe und Alles, was auf df'n groen Straen und in den Buden der Stadt ist. Sie fhrte auch die Grten gefangen fort und die Huser und Drfer und alle Habc2), die vor ihr lag, nlimlich auf der Ebene von Edcssa und J;larru. l\fan konnte sehen, wie zurecht gemachte Betten darin schwammen, und es traf sich wohl, Ua man auch die Leute (11ihre Ilerren) noch darin sah.

    Pg. 163) [a. 2233.] Eier hrte auch das Reich der Edesscner auf, welches gedauert hatte 352 Jahre, und sie wurden den Rmern von hier an unterthan. Die Regierungszeiten der Knige siud bald in Jahren und l'l'lonaten, bald in vollen Fch!erhafta

    Jahren gegeben; es ergibt sich schon hieraus, da wir es JliCI' uicht mit einem eigeutlichen J1i1fKuigskauon zu thun haben. Die Summe der berschssigen l\Ionate beluft sich auf 5 Jahre :?k es 2 Monate, und bei aller Nachliissigkeit, mit de die Rnigsliste unter den Jal:ren Abra.- DioDysios. ham's eingetmgen ist, ergibt sich doch soviel mit Sicherheit, da diese Zahl eingerechnet werden mu, um die Gesammtsumme von 352 Jahren herauszubekommen. Jene Nachls-sigkeit besteht darin, da die Regierungswechsel sehr oft 1-2 Jahre r.u friih oder zu spt angesetzt sind; eine Weile wird dann dem einmal begangenen Fehler entSjJrechend weitergerechnet, bis er bemerkt und berichtigt wird, worauf wieder nach Kurzem ein neuer Fehler vielleicht der entgegengesetzten Hichtung in die Rechnung kommt. Einen andern Ursprung haben die greren Abweichungen bei Abgar I. und l\Ia'nu V. Hinsichtlich der Anfhnge sowohl der Regierung Abgar's I. im Jahre 1928, als seiner Alleinherrschaft im Jahre 1937 Abr. liegt eine Verwecllselung mit Abgar II. vor: dort ist flschlich mit den 15 Regierungsjahren des letzteren statt mit den 25, die der Gesummtdauer Abgar's I.

    I)Pa.49, ll.N ldekc. 2) Das Wort steht besonders vom Vieh. NUldckc.

  • I

    ALPRED VON GuTsCHMID,

    zukommen, zurckgerechnet, hier fr die 23 Jahre seiner Alleinherrschaft flschlich das Todesjahr Abgar's II. statt seines eigenen als Endpunkt genommen, - Versehen, die bri geus einen weiteren Beweis fr die Authenticitt der Angaben der jngeren Hand liefern. Wenn ferner Ma'nu's V. Regierungsantritt unter dem Jahre 2020 (oder genauer nach 2020 uncl vor 2022) Abr. zwischen Ma'nu IV und Abgar V. angemerkt ist, obgleich dort fr seine 7 Jahre kein Platz ist, so hat Assemani den Grund augenscheinlich richtig in einer Umstellung erkannt und ihm mit Benutzung einer Angabe des Textes, der zunchst nach Abgar V. einen 2067 Abr. gestorbenen Ma'nu bar Abgar nennt, wieder seine ursprilngliche Stelle nach diesem Abgar angewiesen. War einmal die Verschiebung eingetreten, so ergab sich die falsche Antrittszeit um 2020 (geno.u 2021) Abr. von selbst, indem von dem als ungefabrem Anfangsjahr des vorhergehenden Knigs Ma'nu IV. augcnommenen Jahre 2015 Abr. mit dessen 6 Regierungsjahren einfach weiter gezhlt wurde. Mit voller Klarheit ergibt sich aus dieser Art der Eintrge, da die Datierungen durch Rechnung gefunden sind, die von den Regierungsjahren ausgegangen ist; hchstens liegt die :Mglichkeit vor, da dem, der die Rechnung anstellte, einzelne feste Punkte gegeben waren. Der Nutzen einer solchen Rechnung beruht fr uns im Wesentlichen nur darin, da sie eine CantroJe in Bezug auf Schreibfehler und den Einzelposten eine grere Sicherheit gewhrt. Wenn die Gesammtsumme nur sJ2 Jahre 2 Monate betrgt, so gewahrt man mit Hilfe der Datierungen bald, da der Fehler in der Mitte der Liste, nach der Regieruug Ma'nu's Ill. steckt: Assemani wollte dadurch abhelfen, da er dessen Regierung auf 28 Jahre 7 Monate erhhte; da aber der von ihm verkannte Zusatz bei Abgar V. de vertrieben wan eine vorhergegangene erste Regierung desselben voraussetzt, so ist f'S vielmehr angezeigt, den Ausfall eines Lemma 's t{Abgar Ukamil 10 Jahren zwischen Ma'nu III und Ma'nu IV. anzunehmen. Bei der Wiederherstellung der Zeitechnung, wie sie Dionysios aufGruud der ihm vorliegenden Knigsliste htte geben sollen, ist von uns die Mitte des in :Edessa gebrauchten Seleukidcnjahrs, also das Frhjahr, als Ausgangspunkt genommen worden, nicht als ob wir der Meinung wren, damit das Ursprngliche getroffen zu haben (vielmehr handelt es sich hier in der Hauptsache um eine rein conventionelle Chronologie), sondern weil so die Abweichung von den aus. drUcklieh angegebenen Jahren Abraham's nie 2 Jahre bersteigt, die Meinung des Chro nisten demnach so am Treuesten wiedergegeben zu werden scheint. Es liegt kein Grund vor, ein anderes Reductionsverhltni als das normale bei Eusebius vorauszusetzen, nach welchem man die Jahre Abraham's von 2017 abzuziehen hat, um Jahre vor Christi Geburt, 2016 von den Jahren Abraham's, um Jahre nach Christi Geburt zu erhalten.

    Berichtigung dcr Dionysi Bchcu Rech

    L i s t e d e r K n i g e v o n E d e s s a. Abr. berichtigt v. Chr.

    uuug. 1. Qrbi bar l;lewjli. . . . . . . . reg. 5 J.- M. a . 1880. 1880 oder 137. 2. AbdU bar Mazir . 7 - )) (1881). 1885 132.

  • UNTERSUCHUNGEN BER DlE ESClCUTF. IH;S KNlG.REICOS SROBNE.

    3. Ph'radasht bar Gi!bar'i1 reg. 4. (BakrU. I. bar Ph'radasht). 5. Bakni IL bar Bakrfl allein G. Bakrfl lf. neben Ma.'nU I. . 7. Bakri1 I I. neben Abgar I. Peqll

    Abgar I. allein. 8. (Abgar II. bar Abgar . "

    Intenegnu m . 9. Ma'nf1 II. AIIUhfi. . "

    10. Paqnri . . II. A bgar JII. 12. Abgar IV. Summilq

  • 10 ALPRED vos GU'I'!)C IIi\I I D,

    Die legendarische Ueberlieferung.

    Die lcf(cndn Von einheimischer sowohl als von griechisclJCr Seite flieen uns ziemlich reichlieb lcrif

    bgr- gcndarischc Quellen zu, deren historische Ausbeute (wenigstens die directc) gleich Null ist,

    die aber nicht unbeachtet bleiben dlirfcn, weil sie die Liste der cdessenischen Knige zur Voraussetzung haben und mehrfach Synchronismen bieten, welche um Jahrhunderte iilter sind als die Angaben des Dionysios von Tcll-mal. m!. Zu diesen nicht streng historischen Nachrichten mssen auch die des Procopins gezhlt werden; dieselben t1agen zwar eine der sonstigen Art des Historikcrs entsprechende politisclc Frbung, sind aber doch ganz abhngig von der Abgarlegende, die von ihm bereits ulit der Stadtchronik von Edessa. verbunden vorgefunden worden ist.

    OsroCs und Arju.

    Procop. Pers. I, 17 p. 85 (Dind. ) hat dieselbe Angabe wie Dionysios, da OsrOCne') nach OsroCs benannt sei, der vor Alters in diesem Lande regiert habe, als die Leutedort mit den Persern (d. i. Parthern) verbndet waren. Ihr g

  • I I

    !

    I

    UNTERSUCHUNGEN BER um GEscmcnT: DES KNIGIU:IcHs OsRoE"E. 1 1

    welcher e r ihn (II, 25) 2 0 Jahre regieren lt , wolll eine Abrundung der 1 8 J . 7 Mon. bei Dionysios und somit eine Garantie daflir, da diese Zahl richtig berliefert ist.

    Unsere lteste Quelle setzt den Briefwechsel in das Jahr 340 (des Reichs der Grie- Dil' Zeitbechen), wenn schon in einigen Handschriften sowohl des Euscbius als des Rufinus schch- ;mv18 terneVersuche gemacht worden sind, das Jahr (3) 43 hineinzucorrigieren. Eben dieses Jahr A,:stnLit 3.t3 steht in der Lehre des Addai II. cc. im syrischen Texte, wh1end der armenische 340 bewahrt hat. Ihre Angabe p. 3 (3) = Lang\. I, 3 1 7, da Abgar's Bote Mittwoch, den 12. Nlsan mit Christus zusammengetroffen sei, 1) darf nicllt als ein solarer, auf das Jahr 30 n. C. fhrender Charakterismus angesehen wenlen, wie dies allerdings vielleicht die Meinung des Dio1wsios von Tcll-mahrC (p. 120 ed. Tul lb.) gewesen ist, wenn er Abgar seinen Brief an Chl'isius im Jahre 2046 Abr. nach Jerusalem senden lilt; vielmehr ist jene Datierung, da der Vorfall Christi Tod unmittelbar vorhergehend gedacht ist, einfach abstrahiert aus dem Tage der Kreuzigung Freitag, den 14. Nlsan. Das Datum 3-10 ist das ursprtinglichc, der lteren kirchlichen Tradition, welche die Passion in das Jahr 2!) setzt, entsprechende; erst S]>ilter wurde die Wirksamkeit Christi auf Erden von 1 auf 3 Jahre oder etwas mehr oder weniger erhht, was in diesem Falle den Anla gab, das Jahr 34-3 Gr. = 32 n. C. an die Stelle zu setzen 2). Da die fr das Zusammentreffen von Abgar's Boten mit Christus ange-gebenen Jahre also nur ein anderer Ausdruck fr Christi Todesjahr siud, so ist es kein Wunder, da sie in demselben Grade auseinandergehen, wie die Berechnungen des letzteren. Sehr bestimmt ist dieser Zusammenhang ausgedrUckt in den nestorianischen Acta S. Maris, I (p. 12 ed. Abbeloos), die sonst vllig von der Lehre des Addai abhngen, deren Datierung aber durch die Worte ersetzen:

  • 12 ALPRED voN G u x s c H M I D ,

    das mit Christi Todesjahr zusammenfallende Jahr der Bekehrung Abgar's durch Addai der altkirchlichen Ansicht gem in das 30. Jahr nach der Himmelfahrt (es htte heien sollen: nach der Incarnation) unseres Uerrn, das ist das 1 5. des Kaisers Tiberius. Dieselbe Verwechselung mit dem 30. Jahre nach der Himmelfahrt unseres Herrn hat der nestorianischc Historiker Mirl ben Sulaiman bei Assemani, Bibi. Orient. III, 2 p. XI mit dem merkwUrdigeu Zusatze, Addai sei nach Edessa. gekommen, wo et den Abgar bekehrte und hCI!te, unter dem Knigthum des Afr[lllltt ben Afnihitt er-RohfLwk Ich denke, hier ltat sh:lt ein leichter Schreibfehler 1) eingcschiichen und c war der 2 v. C. - 4 n. C. regierende Ph1a.hates V., 2} Sohn des Pl1rahates lV., als parthiseher Oberknig genannt, der freilich ein Zeitgenosse nicht der Himmelfahrt, sondern der Geburt Christi gewesen ist. Zur Gewiheit wird diese Vermuthung durch die Quelle, aus der hfri geschpft zu haben scheint, die ktlrzliclJ bekannt gewordeuen Acta S. ]l(al'is, 17 (p. 48 ed. Abbcloos), nach welchen zu der Zeit, da der Heilige in das Land Babel kam, Aphrahat der Sohn Aphrahat des Parthers in Seleucia und Ktesiphon, den Stdten von llth Armaj regierte. Seltsamr Weise erscheint dann in derselben Schrift c. 2G tp. 66) neben ihm Artaban als in Ktcsiphon und Gonehai herrschend: vermuthlich ist die Regierung des Phrahates V. der knstlich fr den angeblichen Jlinger Christi Mitri ausgerechnete Synchronismus, die des letzten Partherknigs Artahanos V. aber der Zeitpunkt des geschichtlichen Eindringens des Christenthums in BCth ArmajC3).

    Bestimmuug Dcutlichel' ist ein Synchronismus, der im syrischen Texte der Lehre des Addai wahr-11ul!:1!11f' scheinlieh gleichzeitig mit der Vernderung des ursprnglichen Jahres der Griechen besei \'ltcgts tigt worden ist, sich aber mit diesem zugleich in der armenischen Uebersetzung bei Lang lois nach Jlcl' Le- I, 317 erhalten hat: nach dieser erfolgte im Jahre 340 der Griechen, unter der Regierung

    11ende. des Kaiscrs Tiberius und des Knigs Abgar bar Ma'nu, im 32. Jahre, am 1 2. Tishri I.,) die erste Sendung des letzteren nach Jerusalem. Demnach wre Abgar Knig geworden im Jahre 3091 wenn die Regierungsjahre den Kalcndmjahreu gleich gesetzt waren, oder 308 der Griechen, wenn sie vom Tage de1 Thronbesteigung gerechnet waren 5), Herbst 4/3 oder

    I) ..s}J Jl ""' ..s,Y Jl . 2 ) Dies ist tlcr aus tlem Mon. Aueyr. V , li4 llekaunte

    wahre Name des SOllSt mit einer Verkleineruugsform Phrnhatakes genantltell Herrschers.

    ti) Nach dem illtestell Geschichtsschreiber tler nestorianischen Kirche Mi'lrl ben Sulaiman starb Pa]li'l, der Vorgnger des c!Jronologisch sicher atehentleu Sbem'O.n bar Qa1Jo',imJabrc 326 uud war 70 ...... 12 Jubre im Amte, eine unm()gliche Zahl, die ganz aussiebt wie gemacht um eine Lacke zu !lberllrO.cken; die angeblich 33j!l.hrigc Amtszeit des M:l.ri, der nach den Akten Pap!l.'s unmittelbarer Vorgngcr war, fiele demuacb zwischeu 211 -241, eine Zeit, in der seine Tbiltigkcit wenig11tcns ge

    Bchichtlicb mglich is: und dam:1b herrschten wirklich in Babylonien zwei Partherknige neben einander, Volngases V., Sohu des Volugases JV., und sein Bruder Artabauos.

    4) So Iist du syrische Original; der Armenier hat TrE), was nach stehender Gleichung den Tisbr!IL bedeutct, lermuthlicb durch ein bloes Versehen.

    6) Wo die einzig bekanuteDatierungdie naeh Jahren der Knige ist, isL die erste Redmuog die allein mOg liehe, wo dagegen neben den Knigsjahreil eine feste Aera seit lauge in Uebung isl, wiedies inEdcssnmitdcr Selcukidiacheu Aera der Fnll war, ist die zweite Recbuung eben..o gut atatthnft.

  • UNTERSUCHUNGEN ER DIE GF.SCHICUl'l; m:s J{z..'lGREICDS SRO"fu..'E. 13

    Herbst 5/4 v. Chr. Geb. Aus dieser Stelle der armeuischcu Lehre des Addai hat Mos. Choren. IT 1 26 geschpft, wenn er die von Lucas erwiihnte allgemeine Schatzung, d. l1. Christi Geburt, in das 2. Jahrdes Abgar setzt. Aus einer Knigsliste gibt er ihm (II, 33) 38 Jahre, welche den 37 J. 1 Mon. des Dionysios entsprechen. Nach der Lehre des Addai p. 48 (4) starb Addai noch bei Lebzeiten Abgar's an einem Donnerst:g, deu 14. Jjilr, 1) ein in den Acta S. Maris, 5 (p. 21) wiederholter Charakterismus, der auf das Jahr 45 n. C. passt: und so haben es die nestorianischen Historil>er verstandeu, von deneu tArnt ben Matt; (bei Assem. III, 2 p. XIII) denselben 14. Ijilr als Todestag, 12 J. und einige Mon. als die Dauer seiner Predigt angibt; Mri ben Sulaim:n (ebend. rn, 2 p. XI) sagt, 12 Jallre.

    Was abgesehen von der Anlehnung an die edessenische f{nigsliste in der Abgarsage emiuissonst noch an die Geschichte anklingt, sind verdunkelte Erinnerungen aus der Zeit der Juli- drru:I:L :\\1:r sehen Kaiser, die in der Lehre des Addai p. 39 (38) = Lang!. I, 324 seltsam genug in JK:i:r11 der Weise zusammengeschoben sind, da Gajus und Claudius als Mitkaiser des Tiberius und in verschiedenen Hauptstdten residierend gedacht sind, wie das seit Diocletianus blich war. Der Aufstand der Spanier, den dieselbe Schrift p. 38 (37) = Lang I. I, 324 als Grund an-gibt, w:rum die von Tiberius geplante Bestrafung der Juden fr ihren an Christus began genen Frevel hinausgeschoben worden sei, ist die Erhebung Galba's in Spanien gegeu Nero, die in der That einen solchen Einflu auf die Niederwerfung des jdischen Aufstands ge-habt hat. Der Statthalter von Syrien Sabinos bar Eus9rgis, der Epitopos des Kaisers, wie er in der Lehre des Addai p. l (2) = L augl. I, 3 1 7 in Uebereinstimmungmitdem Hingang uns

  • 14 ALFRl:o voN G u T S C B M J D ,

    Zeit in der Sage von Abgar darf vielleicht noch hinzugefugt werden, da seine mit ihm zu gleich bekehrte Mutter in der Lehre des Addai p. 9 (9) = Langl. I, 3 1 9 Agustin genannt wird, was nicht wohl etwas Anderes als AUycUaTIJ'I sein kann, vom Armenier also richtig mit Augusta wiedergegeben worden ist; dieser fur die Zeit des Abgar Okamt.. unmgliche Name gehrt in die Reihe der von Abgar JX. und seiner Familie gefhrten Namen Severus, Autoninus u. s. w. und ist wohl von dem fiir einen Eigennamen genommenen Titel der Julin. Damna entlchlt. Auch die Erzhlung des Procop. Pers. TI, 1 2 p. 206 f. ( D ind.) von dem Toparchen Augaros von Edessa und seinem Besuche in Rom beim Kaiser Augustus gehrt hierher; er sei ein beraus kluger Mann gewesen, Augustus habe deshalb ein solches Wohlgefallen an ihm gefunden, da er ihn gar nicht wieder in seine Heimatlt habe entlassen wollen; nur durch ein eigcnthmliches von der Beobachtung der Thiere im Circus hergenommenes Gleichni sei es ihm gelungen, die Erlaubni zur Rckkehr zu m:haJten, beim Abschied habe ihm Augustus das Geschenk eines Hippodrom's fr die StadtEdessageruacht; es habe sich dies mit Augaros zugetragen vor seiner Krankheit, die spter von Christus geheilt ward. Die Situation ist eine fr die Zoit des Abgar Ukam;\ unmgliche; \'Oll dem Christ gewordenen Abgar IX. aber wissen wir aus Cass. Dio LXXIX, 1 6, da er unter Severus nach Rom kam und mit groem Pomp dahin geleitet wurde. Sobald wir nur den Namen Seve rus an die Stelle des Augustus setzen, wird Alles, was Prokop erzhlt, einfach geschichtlich. 1) Wns Mos. Choren. II, 28 von einer Reise sagt, die Abgar 7 Jahre vor seinem Briefverkehr mit Christus nach Persien unternommen habe, um die Eintracht im Arsakidenhausc wiederherzustcllen, scheint seiner rmischen Reise nachgebildet zu sein ; denn l\Ioses erfindet zwar viel, aber nicht leicht etwas, ohne sich an anderweit berliefertes anzulehnen.

    Ahgar, Wenn Jo. J\:lalalas li p. 203 (x.) das Casteil Abgcrsaton in Osroene von Abgar, drm ::::.' Toparchen der Stadt der Osroener, erbaut sein lt, so ist wohl wegen des At1klaugs an den

    Titel , den sich Abgar Ukam:l in dem Briefe an Christus beilegt, eben an diesen zu denken: woraus freilich noch nicht folgt, da die Ueberlieferung geschichtlich ist.

    Der ahtrnn- Die iiltcste Quelle, Eusebius, hat den Widerspruch, in welchen sich die Iegendarische 1111c Bekehrung des Abgar Ukam[L zu der historischen Abgar's IX. setzt, unvermittelt bestehen

  • Armenischen gleichfalls Addai genannt) die Beine habe brechen Jassen, da er auf der Stelle den Geist aufgab. Von dem armenischen Texte der Lehre hngt i\los. Choren. II, 34 ab. Die nestorianischen Quellen, Salomo von Bara. bei urcton, Ancient Syriac documents p. 1 63 und Gregor AbU'Jfarag' im Chron. cccles. IIJ, 1 J). l l (edd. Abbeloos etLamy) stimmen mit der Lehre des Addai genau iibercin. Weder diese noch irgend eine andere Quelle nennt den Sohn da, wo seine Abtrtinnigkeit erwhnt wird, mit Namen, und Moses spielt nur V crstcck, wenn er sagt, er habe Ananun geheien: AIHtnun bedeutet nmlich im Armenischen (
  • 16 ALFRED VON G U T S CB.MID 1

    sind, lebhaft gewnscht habe, den Addai bei sich zu sehen, sich aber dann m i t Abgar's Schilderung der durch ihn in Edesa geschehenen Wunder begngt habe, fr uns verstilndlich. Fr eine seinen Landsleuten besonders wichtige Gestalt der Sage hat der arme nische Uebersetzcr durch planmig an seiner Vorlage vorgenommene Aenderungen in der Lehre des Addai Platz geschafft. Statt in Edcssa zu sterben geht Addai bei ihm weg nach den Lndern des Ostens und Assyricn, um da das Christentlmm zu predigen und Kirchen zu bauen (I p. 324), und erleidet durch die Bewohner des Ostens den Mrtyrertod (I p. 325). Auch Gregor AM'lfarag im Chron. eccl. III, 1 p. 11 (edd. Abbcloos et Lamy)unddiene storianischen Historiker lassen den Addai in den Orient gehen und dort das Christenthum predigen ; MUriben Sulaiman bei Assem. III, 2 p. XI sagt, er habe erst durch seinen Schler Aggai Ne.-;ibiu, Qard und Btizabd;, dann in Person die Lnder des Orient's I:Iazah, el-Mau.-;il und Bgerm bekehrt, 'Amr bcn Matt(L bei Asscm. III, 2 p. XIII nennt als das Missionsgebiet des Addai Ne.-;ibin, el-1\Iau.-;il, Iazah und F.lrs und kennt zwei von ihm gestiftete Kirchen zu Kafar 'zel im Lande I;Iazah und zu Arzan. Sie alle inde Jassen dann, mit einer Conccssion an die cdessenische Sage, den Addai nach Edessa zurckkehren; dem Armenier war offenbar vielmehr das Martyrium die Hauptsache. Dieses erfolgte nach dem syrischen Stcke von den 72 Aposteln (bei Cureton p. 1 10) im Lande der Qophanoje 1) im Schlosse Agel (Agil) durch Severos Sohn Abgar's, oder, wie Salomo von Ba.-;ra (bei Cu reton p. 163) den Namen verlesen hat, Hcrodes Sohn Abgar's. Beidesist in syrischer Schrift leicht zu verwechseln. Im Grunde ist dies dasselbe Martyrium wie das des Aggai durch den abtrnnigen Sohn des Abgar in der Lehre des Addai, nur mit verndertem Local und ebendeshalb vielleicht auf eine andere Person bertragen ; denn von Neuem schimmert hier ein Reflex aus dem Zeitalter des geschiclltlichen Abgar IX. durch: sein Sohn und Nachfolger ist jener Severus Abgarus, der auf den l\1tlnzcn als Zeitgenosse des Antoniuns Caracalla erscheint. Wahrscheinlich ist er nicht Christ gewesen wie sein Vater: einen solchen wrde die Legende schwerlich zum Urheber eines erdichteten l\Iartyl'ium's gestempelt haben. Wenn Salomo a. a. 0. den Thaddai zu einer von Addai verschiedenen Person macht und auch ihn von Herodcs bar Abgar umgebracht und in Edessa begraben werden lt, so ist das nichts als ein ungeschickter Versuch, die sophenische und die edessenische Tradition mit einander auszugleichen. Auer Sophenc erhob aber noch eine andere armenische Gegend Anspruch darauf, die Grabsttte des Apostels zu besitzen. Nach :Mos. Choren. II, 34 gieng Thaddiios von Edessa bei Lebzeiten des Abgar weg zu Sanatruk, dem Sohne der d:, einer Schwester des Letzteren, der in Armeoien regierte: er wurde von ihm zum Christenthum bekehrt, fiel aber wieder ab und bereitete dem Thaddos und seinen Begleitern in der Landschaft Shawarshao 2) den Mrtyrertod. Moscs beruft sich hierfr ausdrcklich auf den Bericht von Vorgngern.

  • Auch eine andere Angabe des Moses, da der Sohn des Abgar, der in Edessa re-Di.c \V('itergierte, gestorben sei, indem eine Marmorsule seines Palastes auf ihn fiel und ihm die Beine !:J'!n: zerschmetterte, wie er einst dem Aggai gethan (li, 35), tritt nicht aus dem Rahmen legen- :: darischerFabulierung heraus, die gern in solcher Weise die Vorsehung V crg:cltung ben lt, so Khorcn. da sie recht wohl fr einen spteren Schling auf dem Stamme der alten Tradition gelten darf. Das Folgende entzieht slch jedoch aller Controlc: Sanatruk habe sich hierauf aufge-macht und die Stadt Edcssa und die Schtze des Knigs von de)l Einwohnern gegen das eidliche Vetsprechcn, ihren Glauben nicht anzutasten, augeliefert erhalten, habe aber sei-nen Eid gCbrochen und alle Shue des Allgar mit der SchUrfe des Schwertes geschlagen (lf, 35) ; Nisibis habe er wieder aufgebaut und sei uach 30jhriger Regienmg auf det' Jagd durch einen Pfeilschu umgekommen, wie er einst seiuer frommen Tochter Sandukht gc-than hatte (IT, 36), hierauf sei Eruand Knig von Armenien geworden und habe die Kinder des Sanatruk ausgerottet (II, 37): von den Rm9rn beschtzt habe er ihnen Mesopotamien mit Edessa abgetreten (ll, 38) ll_ Historische Nachrichten, die Moses allein gibt, sind immer vou vornherein verdchtig; da jedoch hier nicht Alles Erfindung ist, ersieht man daraus, da auch das Stck voy dem Sebeos bei Langl. I, 190 von einem Palaste des Knigs Sana-truk in seiner Residenz Nisibis wei, und dies kann nicht der im letzten Drittel des 2. Jahrhunderts regierende Sanatrukes gewesen sein, zu dessen Zeit Nisibis den Rmern ge-hrte. Ferner ist Eruand (d. i. persisch Arvauda) nicht verschieden von '\;;rl"O'fi;; so hie der Sohn Abgar's VII von Edessa, der, vom Vater an Trajanus gcschich:t, vor dessen Augen Gnade fanrl und seinen Vater bestimmte, dem Kaiser in Person seine Unterwerfung anzu-zeigen (Cnss. Dio LXXV, 21) ; dieser verwandelte hierauf im Jahre 1 15 :Mcsopotamien in eine rmische Provinz.

    Dieser Abgnr wird ausdrcklich ccder Siebente genannt in den Acten des Sharbil bei Die Zeh AUC ureton, Ancicnt Syriac documents p. 41 ; in ihnen geschieht auch des ltercnAhgar, der ; i:,; an Christum glaubte, Erwhnung, in cod. B mit dem Zusatze, da Cl' der Vater des Vaters Au;11 jenes spteren Abgar gewesen sei (cbcnd. p. UL 180): dies wUrde vllig auf AbgarVI pas-sen, beruht also mglicher Weise auf einer Verwcchsclung mit diesem. Im Eingang der Acten (p. 41) wird das 15. Jalir des 'l'rajauus llnd das 3. Abgar's VII dem Jahre 416 nach Alexnnder gleichgesetzt, und auf dieses letztere, also das Jahr 105 n. C., passen die Charakterismen Dienstag, 8. Nisan (p. 4), Dienstng, 2. 1lul (p. 4!.1) und Freitag, 5. flul(p. 61). Die Zeitbestimmungen 416 der Griechen und 15. Jnhr des 'J'rajanus kehren wieder in dem mit den Actcn des Sharbil eng zusammenhngenden Martyrium des Barsamj, vermehrt durch das Consulat des Commodus und Cerea.lis, das freilich nicht dem Jahre 105, sondern dem folgenden entspricht. Grer ist die Differenz in Bezug auf das 1 5. Jahr des Trajanus,

    scba::ti: ::;l: : :r::p::,;9n!::eJ: ] uctcr, wcrthloser Synchronismus. ll6molre do l'J.. lmp. d01 ocloMot. VUmo s.!rio.

  • 18 AL:E'RIID VON GU'l' S C U)I l ll ,

    welches vielmehr das Jahr 1 1 2 n . C . ist. Wahrscheinlich ist das Jahr nach Alexandcr aus diesem erst durch Rechnung gefunden worden, bei welcher Alexander II, unter dessen Re giernng die Acra der Griechen beginnt, ffir Alcxander den Groen geuommcn und als Epoche der Acra sein Tod angesehen worden ist: Irrthflmer, die in splltcren, namentlich jdischen, Quellen nicht selten sind. Vom Herbst 305 ab gezhlt ist das 4 1 6. Jalu das Jahr Herbst 1 1 1 (Herbst 112, was stimmt. Wenn am 4. September 112, Sharbil's Todestage, das 3. Jahr Abgar's VII lief, so. lief sein erstes Jahr vom 1. Oct. 109 j 30. Sept. 110 oder, wenn vom Tage der Thronbesteigung an gerechnet war, vielleicht schon vom Sept. 109.

    r:iuCl Hcmi- Auer der Nennung des edessenisehen Knigs ist die einzige Erinncruug aus der Tram(ZS18 janischen Zeit in diesen Acten der p. 45 gcn::mntc Lusanitl (Lusjantl cod. B.) oder, wie er

    Tmjnu'a. im l\fartyrium des Barsamj i> 63 heit, LusjanQs, der Ilichter des Landes, von dem Shar-btl verhrt wurde, bei der Leichtigkeit, mit dCI' die Gentilia und die von Gentilion abgeleiteten Cognomina bei Spteren vertauscht werden, 'J schwerlich ein Andrer als Trajan's Feldherr Lusius Quietus, von dem das aufstndische Edessa erstrmt, zerstrt und verbrannt wurde (Cass. Dio LXVJII, 30).

    Der Reflei Im Uebrigen ist von Lipsi us, Die edcsscnischc Abgru.-Sage, S. 9 f. schlagend nachgero1nds wiesen worden, da, was diese Acten von wirklichem Geschichtsstofl' enthalten, vielmehr in

    Decill:i. die Zeit der Verfolgungen des Dccius oder Valcrianus gehrt; denn Barsamj heit sowohl in den Acten des Sharbil p. 61, als im 1\Iartyrium des Bnrs:unj&. p. 71 Zeitgeno dts rmischen Bischofs Fabianus (236 - 250), und damit stimmt es, da er in der. edessenischen Bischofsreihe von dem durch Serapion von Antiochia ordinierten Palu an als dritter auf.geftihrt wird (l\Iartyrium desBarsamj;t p. 72). Wenn Lipsius wegender Erwhnungeines Toleranzcdictes, das der Verfolgung ein Ziel setzte, in der letztgenannten Quelle p. 70 mehr an die Valerianische zu denken geneigt ist, so gehrt doch Fabianus in die des Dccius, und jenes Edict2) wird erlassen von Qlusis, dem ohcrsten Hyparchcn, dem Vater der Kaiser, unter welchem der Verfasser doch wohl Volusianus, den 1\litrcgenten der Kaiser Gallus und' Ilosti!ianus, hat verstanden wissen wollen; auch ist nicht zu unterschtzen die Leichtigkeit, mit der Traditionen von Decius auf 'frajanus bertragen werden konnten, da der volle Name des Ersteren Trajanus Dcciu!J war.

  • UNTl:RSUCUUNGEN BER DD-: Gt:scwcu'l'e m:s KNTGU.F.JOBS O:mof:t-."E. 1 9

    Die geschichtlichen Nachrichten.

    Nach dem (539 n. C. geschriebenen) Chronicon Edessenum n 1 bm Assern I, 388 Der Rc1clle Iiengen die Knige von Edessa zu regieren an im Jahre 180 Gr. (132 v. C.), 5 Jahre spter gl:j:.r als nach Dionysios. l\lit unserer Kenntni der sonstigen politischen Lage vertrgt sich Bei-des. Um das Jahr 1 3 9 war Mcsopotamien noch Selculddisch, wenn auch bereits 'l'nmmcl-plat7. unbotmiger Gewalthaber (Diod. cxc. Escm'. 25)1 aber 128 oder wenig spter mach-ten die Hkythcn einen Einfall in Icsopotamie11 als ein r.um Arsakidcurciche gehriges Land (.Joanne Antiocl1. fr. 66, 2 ap.i\[llcr. lY, 561). Qrhai bar l)ewjU1 ((dcr Sohnder Schlangeu, wie Dionysios und Prokap den ersten Knig nennen, kann trotz der singuliircn Schreibung nichts Anderes sein als der Eponym \"Oll Urhai und charakterisiert sich hierdurch sowohl, als durch seine fr einen Autochthonen angemessene Abkunft als eine mythische Person.1) Schlecht aber pat rlazu seine Regierung ron nur 5 Jahren und in so spter Zeit. Es ist daher aller Grund anzunehmen, da das Ursprngliche die Lehre des Addai mit ihrem Arju IJewahrt hat, der durch den im Namen etwas anklingenden) Eponymen Orhai von seinem Jllatze YCrdriingt worden ist. Der Name a..ii ist iranisch und entspricht w;hrscheiulich dem Zcll(lischcn Airjava; 3) ein kappadokischcr oder armenischer Satrap APIAO (C) kommt vor auf einer 1\lilnzc bei Friedlnder in .A.. v. :;a.llet1s Zeitschr. f. Numism. VII S. 229. 'J'af. JV, 8.

    Der Name des zweiten Knigs 'Abdft ((ist dagegen unzweifelhaft arabisch = :J;c ArnbiscLe und der seines Vaters 1\Iaz'O.r wird es auch sein, da die Form marUI im Aramischen nicht

    llcd:nft blich istll. 1) Von den Knigen der nun folgenden Dynastie tragen der crste Phradasht einen fi- sicher imnischen Namen, G) die folgenden llcit.lcn Balnu einen sicher arabischen; da ein ira-uischer Name l.Jei einem parthiseilen Unterknig, auch wcu11 er and1cr Herkunft war, nicllt auffiillt, dagegen sich nicht fglieh annehmen lt, da Parther ambische Namen gefhrt haben sollten, so werden auch diese Flirsten fr Araber zu halten sein. Der Name GCbar1u, welchen Phradasht's Vater fhrt , ist in dieser Gcst:tlt weder im Iranischen noc im Semiti-

    I) Diese Bemerkung rlihrt vou IHdeke her. 1 29, 131 im Avest.'L, libcrs. von .Spicgel lll, 13G], cnt-2) Xldekl' ,chreibt mir ber Arju: Die Lc>art spricht dem nCII!J Minoe'ehr Sohu des F.rag', Enkel des

    stl'ht 7-kmhc\J 'icher, daCureton p. 21 ebeuso hat wie I'riUO.u.. Phillips; Entstellung nus cn.if liegt schon dehalb . 4) Worto NIHdeko's. fru, d:l j e(ler .A!Jschr(iber den Stadtnnmen kallntc. I Ci) fltZrnO it gleich Pe!Jicvl l rad:tk1Jshto, im un-

    il) Prnf. Gdtlncr lmttc die Gdtc mir folgenllc ,\u>i tl!Jesh 111111 anderen BilcLcrn {gl. 'Yest zu Bund. 29, 5

    nte t:c:l=s ;!:1- .. :i:a :1;;:iu:r!',::HI1x(u :i1c i:::t E:

    komme

    .

    des Airju; .Airjn selbst ist uicht uacb:.:uweisou, l Erdhklthll)l'llrlanhn-Jasbt 29, ISS be1 Sp1egel lii,

    aber siclur t:n ersehlieUn : der Zc-ml. llfa.uushc'ithr:t. IS t]n. htthcllltll on Jlrof. G c hin er . \irj:vn. lchkomme des Tltrataona [F::trvanlinjaht ,.

  • 20 ALPRED VO G U 'l' S C H :l! I D 1

    sehen mglich, 1) am Nchsten kommt aber doch arab. G'abbar: uutcr den Phylarchien der skcnitischcu Araber westlich vom Euphrat nennt Strab. XVI p. 753 eine des Gambaros im Sden von Apameia. Diese Dynastie wurde verdrngt durch die fester wurzelnde, in welcher die Namen :Ma: nu und Abgar abwechseln. :;..: ist ein gut arabischer Name wie , ebenso .iL '1\.yapo.; (auf Mnzen und auf Jnschriftcn bei Wadd. 1 9 8 4 . 2046. 2454) = f. Auch dit!s ist ein noch zu l\fuhammcd'sZcit mehrfach vorkommender Name; Einen findet man in Wstcnfc ld ' s Hegistcr zu den gencalog:ischcn 'fabe!len [Abg'ar b. G'itbir, S. 37). Noch hufiger ist das Diminutiv ,, ). Fiii' die frhe Zeit, in der die \'On l\1a'nu I gestiftetc Dynastie in Edessa zur Benschaft gelangte, 3) liit sich daraus auclt fr sie wohl mit Sicherl.Jeit auf arabische Abstammung schlieen, wie denn von da ab berhaupt in der ganzen cdessenischen Knigsreihe von parthiseben Eindringlingen abgesehen kein einziger Trger eines sicher nicht arabischen Namens nachweisbar ist.

    \rmenisd_

    te Araber geboten in Edessa schon vor dem Wechsel in der Oberherrschaft ber Meso e;;{rt- potamieu, welche zwischen den Jahren 88 und 86 v. C. 4) aus den Hnden der Parther in potamieu. die des Tigtanes von Arnlenicn bergieng (Trngns pro!. 41 ; Strab. XI p. 532), und kein

    Zusammenhang findet statt mit der Uebcrsiedlung von zahlreichen Stmmen skenitischer Araber in grere Nhe und bis an den Amanos, welche 'figranes zur Hebung des Karaw:menhandels vornahm (Pint. Luc. 2 1 ; Plin. N. H. YI 142). Im Laufe des Feldzugs gegen Tigmnes 69 v. C. schlug Lucullus durch seinen Legaten Sextilius kurz vor der Belagerung von 'l'igranokerta die Phylarchen der Araber in OsroCne, welclie dem Tigrancs zu Dilfe kamen (Plut. Luc. 2 5 ; H.ufus Festt1s brev. 14).

    Abg11.r 11. Als Pompejus in Armenien eindrang, benutr.teu die Parther im Vertrauen auf die Verbindung, in "die sie mit ihm getreten waren, die Bedrllogni des Tigranes im Jahr 66 zur Wiedereroberung l\lesopotamien's (wie sich aus Cnss. Dio XXXVI, 45, verglichen mit XXXVri, 5 ; XXXVI, 51 ergibt). Dem mit ihnen geschlossenen Vertrage zuwider lie Pompejus den Afranius im Winter 65/64 durch Mcsopotamicn nach Syrien ziehen; auf diesem Marsche kam Afranius vorn Wege ab und gcrieth durch Winterklte und Mangel an Lebensmitteln in groe .Noth, aus der ihn nur die llilfc der Einwohner von Karrhii. rettete (Cass. Dio XXXVII, 5). Damals mu es auch gewesen sein, wo der Frst von Edes5a in

    I) Nrildeke schreibt mir: GCbar" sieht ;eir.ea-a mibtig geworden waren) nahroeu also oft einheimici;e wegen arabisch aus ; aber es gibt keine Wurzel .V,.:JJ N:tmen an und die l'inhdmi>ehen arabbbe-. Bei Gobryas (das damab aub wohl schon verschollen 4) Im Jnhre 88 inttroeuierte noch der Arsakide !Ii WlU") befremdete das .t;:. Die Form des :unens istshwer- thridates IJ llei der clacrung von Berii:l. (Jos. A. J. lieh iutact. XIII, 14, 3); 8G wurth Tigraues aur den Thron von Sy

    2) Worte Nldeke's. rien geruf,,a, desoen Erlauguog ohne den ,orherigeu e-3) .. zu viel - schreibt mir Nilldekc - darf man sit7. nm M

  • UN'L'ERSUCUUNOE lm on: G:scmCU'l'}: OE KNTGmwus Osnof:.E. 2 1

    freundliche Beziehungen z u .den Rmern trat: e r erhielt Gnadenbeweise von Pompejus und wnrde Verbndeter der Rmer (Pint. Crnss. 2 1 ; Cass. Dio XL, 20). Er heit bei Dio Ayo:p.; 0 'Oa-p:.1J'I0, m1d denselben Namen in der Form '\ypo;; gibt ihm ein neuentdeckter und ungeheuer berschtzter cod. Matrit. snec. XIV. des Plntarch 1}, der zu einer interpolierten Textesreccnsion geht't, welche schon dem Verfasser der Pscudo-Appimtischen Patthika vorgelegen hat; Letzterer sagt '\xpo. Dagegen haben alle iibdgen llaudschriften des l)lutarch r!(0Aa.pzo \prX'' \FtfJ-'1"/'l; 'IO[J., und es begreift sich wie dies in Folge einer Ucminiscenz ans dem vielgelesenen Dio in ''\ypo;;, nicht aber, wie nnd warum der aus der Legende gengend bekannte Name in das seltene '\ptrXf-1-'1"1) corrigiert werden lwnnte; an eine bloe Verschreibung wircl kein Verstudiger denken. 13eide Namen haben recht wohl von derselben Person nrben einander gf'ftihrt werden knnen : die Yerbindung a:tl.bischer und parthiseher Namen im edessenischcu Ktinigshause ist urkundlich bezeugt. 2) Iranisch nlimlich, also von den Parthem berkommen, ist ;\pt!:l:p.'IYJ unzweifelhaft. ) Einen dritten Namen hat er in den auf Lirius zurtickgehenden Quellen: Iazzares (cod. Kaz. sacc, IX.) oder Mazares (cod. Bamb. sacc. IX'.) 8yrus bei Flor. llf. l l , 7. Mazzarus (codd. GoUt. saec. JX, Paris. sa.cc. X., Bamb. saec. XI., \'iudob. sncc. XlL) oder Mazorus (codd. Vindob. saec. IX., Paris. saec. XI.) bei Rufus Fcstus brcv. 1 7 . Es ist dies augenscheinlich dP.I'Sclbc Name, den der Vater des zweiten Knib'S von Edessa fUhrt, und wir werdeu in Mazzares wohl den Vertreter der Banit Maz'ltr und hierin den Namen des Stammes zu erkennen haben, dem das damals regierende Knigshaus angehrte. Dieser Mann, der von den Feldzgen des l)ompejus her als Freund der Rmer galt, uutersttzte das I:leer des Crassus; als diese!' im Frhjahr 53 in Mesopotamien einrckte, reichlich mit Geld, kam in Person zu dem Feldltcrm und gewaun dessen Vertrauen so vollstndig, da er ihn zum Mitwisser aller seiner Plne machte. Unsere Quellen) lassen ihn diese an die parthischen Feldhonen Sure nas und Silakes verrathen, mit denen er durchweg im Eiuvctstiulni gehandelt habe, und sind darin einstimmig, da er dem Crassus dC'n Ra.th gab, deu l\larsch den Euphrat stromab aufzugeben und den nchsten Weg quer durch die Ebene 1\lesopotamicn's einzuschlagen, und ihnen dann auf diesem als Fhrer diente. Nach Plutarch ritt er unmittelbar vor der Katastrophe von Karrh (a. d. VII Jd. Juuias, nach dem damaligcu Stande des rmischen Kalenders etwa 6 . .Mai 53) unter einem nichtigen Vorwande von danncn; nach Dio, den jedoch das vllige Stillschweigen des ausfhrlicher berichtenden Plutarch widerlegt, be gleitcte er die Rmer in "die Schlacht uml fiel ihnen wln'CJtd derselben mit den Osroi!nern in den Rcken. Nach der Chronologie des Diou,rsios regie1tc zwar im Jahre 64 ein Abgar l l ,

    1 ) Bi Grn.ux in der Revue de philologie Y, 23. knrung R U altpcrs. Arij:\rmoa; vcrgl. Ktesias bei Phot. 2) Abgar l'brahalts filius rex priuciJ>is Urrheuor. end. 7:! I' 38 \) 5 ('kk. Ins(r. >IJl. illur. II p. Gli, nO 1. 4) l'lut Crus. 21-22. l..'ass. Dio :H>, 20-23. Flor.

    S) Jm knppadokischen Kiinigshausc, in welchem dcr lJJ, I I. ltnfus l'tSI. bre. 17. Name -\pd.p."l besonders hufig ist, ist er gichrr Vn-1

  • 22 ALFR Jm voz.> G U 1' S C U )t J D ,

    aber 53 ein von i h m verschiedener Knig, l\fa'nu L I ; ihre Unhaltbarkeit ist bierdurch nach gewiesen. Die nchste von ihm unabhll.ngig berlieferte Datierung ist die der Thronbestei gung Abgar's V, welche die armenische Lehre des Addai 6 oder 7 Jahre spter setzt als Dionysios, der fr sie das Jahr 1 0 v. C. angibt. Lassen wir die vom Anfang des Reichs bis clahh1 aus den Regierungszeiten sich ergebende Summe von 127 J. 5 :Mon. mit der Edes senischen Chronik von 132 statt mit Dionysios von 137 v. C. an laufen und rechnen die Jahre als voll, so fllen sie die Zeit bis 4 v. C. genau aus; .es kann also kaum einem Zweifel unterliegen, da damit fr diese Periode die echte Zeitrechnung wiederhergestellt ist. Die Regiemug Abgar's II nmt dann iu die Jahre 68-53, und jeder Ansto ist beseitigt.

    Syucliro- Man crkenut nun auch, da die edessenischc Knigsliste ?.wei bemerkenswerthc Syn 3:: chronismen aufweist, die nicht zufiillig sein drften. Erstens den Dynastiewechsel, welcher s:Jccbnt.cdio den etsten sicher arabisehell Knig 'Abdu bar l\laz'ur auf den Thron brachte, 1 2 7 sich aus der v . C. mit der Erschtterung der partbischen Herrschaft durch den Einfall der Skythen in zi: 1\Tesopotamien. Zweitens das Ende der Regierung Abgar's li und drn Beginn eines I jh

    ergeben. rigen Intcrregnum's 53 v. C. im Jahre der Schiaeilt bei KaJTh. Abgar war der Vcrrther, den die Rmer in Fllen selbstverschuldeten groen Migeschicks immer gesucht uud ge funden haben : da er dem Crassus den verl1ngnivollen Rath binsichtlich der Richtuug seines Marsches gegeben hat, ist sicher geschichtlich, aber der Gedanke lag nahe genug, zumal da derWeg keineswegs, wie von rmischer Seite vorges}>iegelt wird, durch eine baum und wasserlose Sandwste fhrte, uud so thrig es von dem rmischen Feldherrn war, den Rath zu befolgen, der, der ihn gab, braucht darum noch nicht eine verr.therische Absicht dabei gehabt zu haben. Vielmehr liegt nichts nher als die .Annahme, da die Parther nach dem Siege den Abgar wegen seiner Verbindung mit den Rmern entthront haben.

    l'aqurt. Eine Unterbrechung der einheimischen Herrschaft durch einen Parther scheint der Name Paquri anzudeuten, der JJaeh dc1 berichtigteil Zeitrechnung zwischen 34-29 in der Knigsreihe erscheint. Dionysios verzeichnet unter dem Jahre 1980 Abr. (37 v. C.) aus Josephus Folgendes: ((Und in dem Jahre zogen Paqul"i und Barzaphron, der Heerfhrer, nach Syrien, und fhrten den Hyrkanos und deu Phasa'Cl, llerodes' Bruder, gefangen fort und hat, wie man aus seiner Berechnung der Zeit des llerodea sieht, das Ende des Reichs der Juden mit Autigonos wie Eusebius in das Jahr H)83 Abr. (34 v. C.) gesetzt; da der Unte1gang des Pakoros kurz vor dem seines SchUtzlings Antigonos erfolgte, mute er aus Joscphus wissen. Wenn also der cilcssenischc Paquri bei Dionysios, zwar nicllt nach seinen uacl1lssigen Anschriften, wohl aber nach seiner Gcsammtbe'rcclJnung, von 1978 (39)-1 983 (34) regiert, so ist es klar, da er ihn und den parthiseilen Knigssohn fr identisch gehalten hat, uud wir lernen hiermit den Grund kennen, warum er die ganze Zitreclmung um 5-6 Jahre binaufgerckt hat. 1n Wahrheit mu der cdessenische Paquri eine von dem partbischen versclliedenc Persou sein; denn nach der richtigen ZPitrchnung kam diese1 schon 38 um, vier Jahre frher als der andre in EJ.essa Knig wurde. glich, aber frei licl1 nicht beweisbar, wre seine Gleicl1setzung mit (Jem 1\i.iniglicheu Mundschenl.:cn Pakoros,

  • UJ.;TJ-:mmcHmWEN m:R mF (h:cmnrn: m: KmGm:ICHH OsnoJh;:g. 23

    durch deu sein prinzlicher Namensvetter zu Pfiugsten 40 v. C. den Antigonos in Jerusalem einsetzen lie (Jos. A. J. XIV, 1 3, 3 fr. B. J. I, 1 3 , 1 ff.).

    Die nchste Erwhnung eines edesscnischcn Herrscher:) findet sich bei Isidor von Cha- .Ma'nu 111 rax, der in den Mans. Parth. . 1 (bei Mller, Geogr. Gr. min. I. 24G)an der Strae von ,.i::!.. Zeugma nach Seleukeia, rechts von Kcp:eio: b Bo:-ti'.r!'J (d. i . im Syrischen vielleicht q'rithil de Batnltn) '' und bevor man an den Flu Balieha kom

    'mt, ein Casteil mit einC'r Quelle auf-

    fiihrt, 'lo:Jouooppo: \Uup (A. 1\let:wo.JoppZ AUupp B.), worin nur l\li'IVOV 'Oppoet:i-;;u AU'.Jp. stecken und ein diesPm gehriger Ort gemeint sein kanu. lsidor2) wurde von Augustus in den Orient, um da Alles zu besclneiben , vorausgeschickt , als bestimmt war, da sein Adaptivsohn Gajus C11sar nach Armenicn gelJCn und die parthiseben und arabischen Angelegenheiten ordnen sollte (Plin. N. H. Vl . 111). Die Verhltnisse in Annenieu hatten sich zu verwirren begonnen seit dem Tode des Tigraues lll im Jahre 6 v. C., und Augustm: hatte damals den Tiberius nach Armenien bestimmt, der sich jedoch dem Auftrage entzog und nach Rhodos gicng. Duran, dem Gajus Csar die Angelegenheit zu bertragen1 konnte Augustus erst von dem folgenden Jahre an denken, in welchem er ihn in's ffentliche Leben einfhrte; gewi aber hat er die Sarhc iu's Auge gcfa.t lange bevor die Intervention der Parther in Armenion im Jahre 1 v. C. ein unmittelbares Einschreiten der Rmer uthig machte und Gajus in Folge davon nuu wirklich in den Orient gieng. Die \'On lsidor wilhrend seiner Bereisung des Orients eingezogenen Erkundignngen beziehen sich also anf die Jahre 5-1 v. C. Nach der Chronologie des Dionysios war Ma'nu IJ[ schon 10 v. C. to(lt und Ma'nu IV wurde erst 1 n. C. Knig; dagegen ist mit dem von der armenischen Lehre des Addai gegebenen Synchronismus) nach welchem l\b'nu ur erst 4 V. c. starb, der wn schenswcrthc Einklang hergestellt.

    Die nchste Erwhnung eines cdcsscnischen Frsten ist die bei 'l'ac. Amt. XU, 1 2 . 14 Altgar v. aus dom Jahre 49 n. C. Damals schlo sich .Acbarus, welcher Kuig der Araber genannt wird, 3) den parthiseben Groen an, welche den rmischen Schtzling l\1ebcrdatcs als Ge geuknig gegen Gotarzes aufgestellt hatten, und erschien mit ihnen u1 seiner Einholung in Zeugma; er bewirthete ihn dann ''iele Tage lang in seiner IJauptstadt Edessa und erreichte damit, da kostbare Zeit verloren gieng. Dann bogleitete er ihn mit seinem Contingente auf dem Marsche, der in ungnstigster Jahreszeit, als der Winter begann, durch Armenion an-getreten wurde. Als man ber .Arbela hinaus und in der Nhe des feiudlichen Heeres ange-langt war, wute Gotarzes einer Schlacht auszuweichen und gewann durch .Agenten unter anderen Verbfmdeten des l\Iehcrdates aucl1 den Acbarus, da er verrtherischer Weise mit der edcssenischen lleeresmacht abzog, was die Niederlage des Meilerdates zur Folge hatte (Anfang 50). Nach Dionysios war auf Abgar UkamU. schon im Jahre 44 Ma'nu V gcfolgtj

    1) Vcrmnthung" von Nldekc. I 8) F.s l!Ot sich kaum bellwcifcln, da eine Kunde von 2) bidorumht Ycrbenernng crnhardy's zun1 Dio- dem brk:umten arabioeben Worte akbar, gro, die fal nyB. Ferieg. I' 400 fQ.r Dion'ysium. sehe Nanw.usform hervorgerufen hat.

  • 24 AM' JUIl VON G U'l' f> O H JU I D ,

    aber wiederum bewhrt sich die in der Lehre des Addai vorausgesetzte Synchronistik, insofern diese den Abgar das Jahr

  • UNT.t:RSUCHUNGBX n.::n. DIE G.t:somon'J.'E m: KNIGIU::ICID> Osnof:NE. 25

    den geographischen Begriff von Adiabene, wonach es im Westen vom Tigris begrenzt wird, dem von seiner Quelle (vielleicht den Memoiren des Corbulo) gemeinten politischen Begriffe, kraft dessen es westlich bis Nisibis reichte, fahrlssiger Weise substituiert hat. Dagegen liegt kein Grund vor zu bezweifeln, da die 24 Millien westlich von Nisibis, 64 Millien stlich von Resaina gelegene 1) Stadt l\fannakarta von einem edessenischen Knige Namens Mauu ge grUudet ist, worauf ihr Name deutlich hinweist. Es bietet sich von selbst die Vermuthung dar, da die Ausdehnung des osroCnischen Kleinstaats ber Karrh und bis in die Nii.he von NiSibis mit der Regiemng Manu's II (nach dc1 berichtigten Zeitrechnung 52-34 v. C.) in Verbindung zu bringen ist, der den von 'den kurz vorher verstorbenen Knigen Phrabates III von Partbien und Tigranes II von Armeoien entlehnten Beinamen ccder GottJ, nicht blo gefhrt, sondern auch in der Chronik behalten hat.

    Das Chron. Edessenum erwhnt n 4 bei Assem. I , 389 , da sich im Jahre 400 Gr. Abgar \'1 (89 n. C.) Knig Abgar ein Grabmal erbaute. Nach Dionysios regierte allerdings damals Abgar VII, aber erst seit 4 Jahren: und an so etwas pflegen die Menschen eher am Ende, als aro Anfang ihrer Laufbahn zu denken. Wenden wir die Rectificierung von -+- 6 Jahren an, die sich bisher immer bewhrte, so fti.llt das Ereigni unter Abgar Vl(71-91), 1 8 Jahre nach seinem Antritt, 2 Jahre vor seinem Tod: ein vllig angemessenes Verhltni.

    Als Trajanus im Sptherbst 1 1 3 nach Antiochia kam, um von dort aus den Parther- Abgar VII; krieg zu erffnen, schickte Augaros, der Phylarch von OsroCne, eine Gesandtschaft an

    T-iu ihn, die Geschenke berbrachte und sein Land dem Kaiser zur Verfgung stellte, obgleich tamieu.

    er es erst krzlich fr eine groe Summe von Pakeros kiiuflich erworben hatte; selbst kam er nicht, um sich nicht den Parthern gegenber zu compromittieren (Cass. Dio LXVIJI, 18. Suid. s. vv: cpuAipz'IJ. W';v). 2 1 Auch als Trajanus im folgenden Jahre im westlichen Ar

    l) Steph. s. v. 1\lo:vvo:P'I'o: begngt sich mit der Be zeichuung "::Olu; i\.p:.;\tt .. ; ; die genaue Lage und die ldon titAt mit deo1 Orte, der in der Tab. Pcutinger. XI, E. :Macbnrta hciDt, ergibt sich aus dem Cosmogr. Ruvcunns rr, lS. Dieser scl1reibt Munararta, bereinstimmend mit dem cod. Rehdig. des Stephunos: M.iYOj:; z..Jpo:; uY.ia-r'>j;' oii:;;:s .:puAclpzour; (so A. V.) Qvo)'.OCouo:nv oi Ealv'!l, l :x': -rQ:. ;t_wb. a.U-riiiv 9uhi vo).l:i.ov-::.;o:.

    w.\ Y. '.\ppt:xwk :x': iv -i\'1) ci..:p\z3.:xt .:x.U-:by -:::.;p:i. ptao:Ai:.; (so ler!Jcoorc ich fr o:Aiw.;), ,; !J. !8s0obm ll-ip-3ou:;.

    re;::.Y T:i,: -:so z::asPi";o: o::- .. : h lh0\1 lxu Ao:$Wv "::oHiiiv XP"';::i.-:!llv' >:-xi. -:o\i-ro ci.af.Livo::' (so Bernhardy for . chp;>..

    'EHO:to:. o l Tp:xi':.;vO:; Alrt: -.;;; AUrcl.pou ;::u1i "\li90)J.l a &:t -::p6a3n ;, :::xp' i! GOJG"t9:XnUawv \'1.\ -rii)v -::6vwv at!IJ.!J.S":.:X.'1"/_awv (so eruhardy

    :t::ta.;!;G :: oa:t?oc0:;:.:;s;:;s::;o:: '

  • 26 A..r.Fllt:D voN GuTSOILll l D ,

    mcnien erschienen w ar und dort die Iluldigungen aller Nachbarfrsten entgegennahm, ver mied es Augaros sich persnlich einzufinden, schickte aber seiuen in der Blthc der Juge:td stehenden Sohn Arbandes an den Kaiser, dessen Liebling er bald wurde (Suid. s. vv. :po::. EAA6to:). Erst als Trajanus Ende 1 1 4 den Rckweg nach Syrien, um dort zu berwintern, ber Edcssa nahm, kam ihm Augaros vor die Stadt entgegen, ihm 250 Streitrosse mit eben so vielen Panzern fr Rosse und Reiter und 60000 Pfeilen als Geschenk darbringend; der Kaiser begngte sich damit, drei ;Panzer anzunehmen, crthciltc ihm in Folge der Verwcn dung seines Sohnes Verzeihung und besttigte ihn im Besitze der Herrschaft, zumal e1 bei seinen Untcrthanen beliebt war. Er wurde vou da an ein Freund des Trajanus und bewir thete diesen in Edessa (Cass. Dio LXVITI, 2 1 . Suid. s. vv. ''EBso-o:. r:O 3uv.o). Auf dem Feldr.uge des Jahres 1 1 5 machte Agbaros den Ratl1gcber des Kaisers und lenkte seine Waf fen gegen Sporakes, den Phylarcheu von Anthemusia, der sich zu kommen geweigert hatte; beim Herannahen des rmischen Heeres entfloh derselbe (Cass. Dio a. a. 0., Suid. s. vv. TI:@; Enou. Uy"')yo-no:t. O"t'6Ao). Ein anderer Dynast unterwarf sich zum Schein dem Tra janus, brach ihm aber dann die Treue und gieng auf und davon zu .hlannos(Suid. s. v. Cs;!6). So hie der Phylarch des Edcssa benachbarten Arabien's, der sich auch nicht im kaiserlichen LagcrVlingefunden und dem Knig .i\Iebarsa.pes von Adiabeue ein Hilfscorps geschickt hatte, das von den Rmern gnzlich aufgerieben worden war; als in der Folge ein Friedens gesuch von ihm eintraf, hielt der Kaiser es nicht fr aufrichtig und schickte den Lusius Quietus gegen ihn, vor dessen Ankunft er nach Adiabenc entwich. Lusius nahm daraufSingnra uud die Nachbarschaft ohne Kampf in Besitz (Cass. Dio LXVIII, 2 1 . 22. Suid. s. v. b:tzst?aEt'J). Dieser Mannos von Singara, dessen Name dem cdcssenischcn Frstengeschlecht eigenthmlich ist, knnte der Bruder des Abgar gewesen sein, der nach Dionysios spter den 'l'hron von Edessa bestiegen hat. Rufus Festus brev. 20 und Eutrop. VIII, 3 erwhnen die Unterwel'ftmg erst der OsroCner ,und Araber, hiemuf der am oberen Tigris wohnenden Ca.rducncr und Marcomeder, und dann erst die der Landschaft Anthemusium ; vielleicht erfolgte also die Vertreibung des Sporakes erst zu Ende des Feldzugs von 1 1 5 auf dem

    .u ..:V:.i:.; ., hipo;;u 'iyct'o ilvx1.

    :i:Gl.o

  • UI."TERSUCHUNGEN BER DIE GEscmcBTE m:s KNIGRE.rcns Osnoi:NE. 27

    Rckmarsch nach Syrien. Mesopotamia wurde in demselben Jahre von Trajanus fr Rom in Besitz genommen (vergl. Dierauer in Bdinger's Untersuchungen zur rmischen Kaisergeschichte I, 166 f.). Whrend aber der Kaise1 nach der UntrwerfungBabylonien's schwerlich vor dem Sptsommer des Jahres 1 1 6 . eine Seeunternehmung in den persischen Meerbusen machte, erhoben sich in seinem Rcken alle unterworfenen Vlker und vertrieben oder erschlugen die rmischen Besatzungen ; Trajanus schickte von Babyion aus, wo er die Nachricht hiervon erllielt, den Lusius und Maximus gegen die Aufstndischen, der Letztere wurde geschlagen und fiel, Lusius aber errang groe Erfolge, gewann Nisibis wieder, erstrmte, zerstrte und verbrannte Edessa (Cass. Dio LXVIII, 30). Wenn Gregor Abll'lfarag' in der IJist. dyn., p. 1 2 1 (76) und im syrischen Chrdn., p. 57 (54) unter dem 4. Jallre Hadrian's das Ende des Reiclls von Edessa anmerkt, das von da an durch rmische Statthalter regiert worden sei, so meint er damit den damals erfolgten Eintritt der unmittelbaren rmischen Herrschaft; nur hat sich die Notiz bei ihm um eine Olympiade verschoben. Yoo Abgar ist nicht weiter die Rede ; er mag in dem Aufstande als Rmcrfreund, vielleicht auch erst bei der Katastrophe seiner Hauptstadt umgekommen sein. Der parthisehe Oberknig Pakoros, welchem Abgar die Krone verdankte, starb sptestens im Jahre 421 Graec. = Herbst 1 09 j Herbst 1 1 0, aus welchem die erste sichere Mnze seines Nachfolgers OsroCs ist (Percy Gardncr, The Parthian coinage, p. 54); die Verleihung mu also, da sie im Jahre l l 3 noch neu war, ganz zu Ende seines Knigtlmms erfolgt sein. Dionysios hat wUhrend dieser ganzen Zeit die Regierungen zweier Ma'nu, deren Grenze das Jahr 1 1 5 bildet; es kann aber keinem Zweifel unterliegen, da der Zeitgenosse Trajnn's vielmehr Abgar VIIbar 1zat ist, den derselbe Dionysios schon im Jahre 92 hat aufhren lassen. Da dessen Regierung nur 6 J. 9 Mon. dauerte, so ergibt sich, da Anfang und Ende derselben durch die authentischen Angaben der griechisch-rmischen Quellen ziemlich genau bestimmt werden, und es kann nicht mehr zweifelhaft sein , da der Synchronismus in den Acten des h. SharbU, nach welchem Abgar VH im Jahre 1. Oct. 100 j 30. Sept. I I O oder doch frhestens im September 100 den Thron bestiegen hat, der ursprUngliehe ist: er mag von November 109 bis August 1 1 6 regiert haben.

    Vor ihm ist, wie man sieht, eine 18 jhrige Unterbrechung der edessenischen Knigs- Spuren ciuer reibe. Unter diesen Umstnden erlangt eine frher erwhnte Nachricht des Moses von Kho-h}11 ren Yon einer um diese Zeit erfolgten Eroberung Edessa's durch Knig Sanatruk Bedeu- nbcr Edcssn.

    tung, einen Scllwestersohn des Abgar, der als Knig von Armcnicn und Urheber des daselbst erfolgten Martyrinm's des Thaddos bezeichnet wird; das einzige wenigstens einigermaen Sicherstehende ist aber, da er seine Residenz in Nisibis hatte, das damals adiabenisch war, und nach Assyricn \'erlegen auch die anderen Quellen 1\lissionsthtigkeit und Tod des Thaddos. Ich mchte also yerruuthen1 da zugleich mit der Grabsttte des Apostels auch der in der Legende mit ihm verknpfte Knig Sanatruk durch die spteren Armenier von Adiabcne nach Armeoien versetzt worden ist und da Edessa von 9 1 -109 eine Depen-denz des adiabcnischen Reichs gebildet hat. Eine gewichtige Sttze fr diese Annahme bie-

  • 28 ALFRED VON GU'l' S O R M I D ,

    tct der Umstand, da, als Edessa wieder eigene Knige erhlt, der erste derselben, Abgar VII, bei Dionysios ein Sohn des !zat beit, also durch den Namen seines Vaters zum adia-benischen Knigshause gehrt. .

    Die rmische Nach ihm folgt ein Interregnum von 2 J., dann eine Regierung des ilur Pharnata 1,dctRrt;h- spa 3 J. 10 Mon. und eine des Pharnataspa (ohne Beisatz) 10 Mon. In die Jahre 92-

    mnspntc. 99 eingespannt, wie es die Zeitrechntmg des Dionysios will, sind diese Ansiitze fr unsgleich-giltig und uncontrolierbarj sie gewinnen aber sofort eine unerwartete Bedeutung und erhalten ihren Commentar in dem, was wir ber die Zeitgeschichte wissen, sobald man sie vom Endjahre Ahgar's VII 1 16 an rechnet. Das Interregnum 1 1 6 - 1 1 8 erklrt sich dann von selbst als die Zeit der rmischen Or.cupation. Nachdem Trajanus a.m 7. August l 17 gestor ben war, rumte f:ladrianus mit deu brigen Eroberungen seines Vorgngers auch l\Iesopotamien und machte den Euphrat wieder zur Grenze gegen dasPartherreich (Spartian. Hadr. 5., Eutrop. VJII, 6., Rufus Fcstus, brev. 20); den von Trajanus ber die Parther zum K nig gesetzten Parthamaspates 1) gab er, einsehend, da derselbe seine Stellung zu behaupten auer Stande sei, den Nachbarvlkern zum Knig(Spartian. a. a. 0.). Es liegt auf der Band, da dies derselbe Name ist wie der Pharnataspat der edessenischen Knigsliste, nur im Munde der Syrer leicht verndert: 2) wir werden die Nachbar\'lker getrost fr die Bewohner Edessa's und des umliegenden Gebietes erkliiren drfen. Die Knigsliste hat sogar zwei Pharnataspat nach einander, den ersten mit dem vorausgeschickten r.thselbaften Doppelnamen 1Iur (oder hnlich). Wahrscheinlich aber ist dieser Pharnataspa nicht von dem folgenden verschieden und hier war ein Nebenknig von ihm genannt, so da in jenem Wotte ein entstellter Name, etwa Jalud, nebst einem wa stecken drfte. Nldeke schreibt mir: cc!a, ; sind mir nicht als Eigennamen bekannt, was aber wenig beweisen wrde, da wir echt aramische Namen nicht in poer Anzahl kennen. Jallftd wre theoretisch als Ei-

    genuame denkbar; auch ein arabisches.);; (\'On y;_;J)istganz mglich. Waddington n 2061 ist ein Name 'Io:A6ou (Gen.), der freilich und verscbie

  • Un.EnsuOHUNGEN 'BER DIE GEsomOHTE DES K'IGREIOns Osnoi:l:
  • 30 ALFRED VON G U T S O BM I D ,

    12 Jahre (141-153). Von Wa'il nun gibt e s Kupfermnzen, publiciert und entziffert von W. Scott im Numismatic Chronicle XVIII (1856)11 Sie zeigen auf der Av. einen unbedeckten mnnlichen Kopf, kurz gelockt und mit kurzem Bart, nach links, vor und biuter dem Kopfe die aramische Legende malkfi. Wii.'il, und um dlls Ganze einen Kranz. Auf der Rev, hat die eine, p. 2. , PI. I, 1-3, ) die Seitenansicht eines Tempels mit zwi Sulen, an der Front ein Stern von drei Strahlen, inncl'lmlb des Tempels ein breiter viereckiger Gegenstand auf einem Tisch, zu beiden Seiten eine umleutliche aramische Legende; die andre dagegen, p. 3., PI. I, 4, zeigt auf der Rev. die nach links gekehrte Bste eines Partherknigs mit einer kegelfOrmlgen Kappe, die anscheinend mit Strahlen besetzt ist, hinter dem Kopfe ein B (die Nummer det' 2. 1\IUnzstiltte, nach der auf den Arsakidenmnzen vom Jahre 78 n. C. an blichen Bezeichnungswcise)s'. Der Partherknig ist unzweifelhaft Volagases III (Nov. 148-191), wie man sich aus der Vergleichung J

  • Ut.."TERSOCBUNGEN BER nu: G.Escmcnu DES KlGru:ICHS Osn.oENE. 3 1

    sta.nd, erklrt aber die :Mnze des Ma'nu fr spter als die des Wa'il, sowohl wegen des Stils als wegen des Schriftcharakters, der sich dem gewhnlichen syrischen mehr nhere, und halt es fr mglich, da sie whrend der Erhebung der OsroCner gegen Pescennius Niger ge prgt sei. Allein da damals ein Abgar regierte, steht

  • 32 ALPRED VON G U 1' S O U M J D ,

    chen. D i e Mnzen des Mannos Pbiloromiios sind, d a sie auch die Lucilla als Augu!:ita und Gemahlin des Verus nennen, jnger als das Jal1r 164, in welchem sie dieses wurde, und knnen alle zwischen 164 und 169, in welchem Jahre Verus starb, geprgt sein; jene andere Classe mesopotamiscllcr Mnzen, von er Eckhel sehr wahrscheinlieb vermuthct, da ihre Prguug von eben diese!)ll\fanuos veralllat worden sei, beginnt ebenfalls nach 164, da sie die Lucilla Augusta nennt und dem M. Aurelius den erst in diesem Jahre angenommenen Titel Armeniacus gibt, mu aber mindestens noch bis 177 fortgesetzt worden sein, da sie dem Commodus den Titel Augustus gibt, den er erst in diesem Jahre erhielt.

    A::t:r In derselben Zeit, wo l\Ia'nu bar Manu in E

    _dcssa 1:cgierte, ist nnn aber auch ei Ab

    l'ius. gat bezeugt. Capitolin. Ant. P. 9 sagt von Antonmus Pms: orAbgarum rege ex onentis partibus sola auctoritate deduxitu; unmittelbar vorher war erwhnt, da die Briefe des Kai scrs den Partherknig von der Eroberung Armcnicn's zurckgeschreckt htten, gleich dar auf, da er Rechtshndel zwischen den l{nigcn entschieden, sowie, da er dem Partherknig die Rckgabe des von Trajanus erbeuteten Thronsessels abgeschlagen habe. Wahrscheinlich bildet auch die Entfernung des Abgar einen Zwischenfall der Verwicklungen mit dem Partherreiche, die im Februar 155 1) durch eine persOnliehe Zusammenkunft zwischen Antoninus Pius und Valagases III beigelegt wurden. Dionysios )t zwar einen Abgar bar :Manu von 153-188 regieren, es ist aber zur Genge gezeigt worden, da seine Syuchronistik filr diese Zeit vllig unhaltbar ist: Abgar kann nur ein Gegenkoig des )Janu bar Manu gewesen sein. Vielleicht hatte er von Syrien aus einen Versuch gemacht, sich in Osronnc festzusetzen, und wurde, um die Ausgleichung mit den Parthern nicht zu erschweren, von Antoninus Pius veranlat, es freiwillig zu raumen.

    Allgnr VIII Spter erscheint ein Abgar, allem Anscheine nach derselbe, auf einigen seltenen grie nuftzen chischeu Mnzen. Freilich die Milnzen eines Knigs Abgaros mit dem Kopfe des M. AureL. Verus. lius, auch wohl Legenden, die auf diesen bezogen worden sind, welche Patin (Numi impp.,

    p. 192), Belley (in der Hist. de PAcad. R. des Inscr., XXV = 1759, p. 87), Visconti (Iconographie Grecquc1 III, 48), Leake (Numismata Uellenica. IGngs and dynasts, p. 39) verffentlicht lJabcn, erweisen sich srumtlich bei nherer Prfung vielmel1r als Mnzen eines Abgaros und Commodus. Von der Patin'schen hatte schon Mionnet V, 614 es ver_ muthet, von de1 Visconti'schen im Suppl. VJII, 409 es nachgewiesen, hinsichtlich der, welche nach Bclley im Pariser Cabinet des medailles sein soll, schreibt mir Herr E. Babelon, da dieses keine derartige l\lnze besitzt, wohl aber Mnzen mit dem Kopfe des Commodus und dem eines Abgarus in ziemlicher AnzahL Ueber die in der Leake'schen Sammlung, welche sich gegenwrtig im Fitzwilliam-l\Iusenm in Cambridge befindet, thcilt mir Herr Pcrcy Gardner, M. A., vom Britisb Museum gtigst folgendes Resultat einer

    1) Vcrgl. Waddingtou, Memoiru sur Ia cbrouo 1 de l'Acnd. lies Iuser. XXVI, 1 (1867), p. 260 lf. Jogio de la vic du rhCteur Aulius .Aristidc in den MCtn. l

  • UNTERSUCRUNGL BER DIE G.ESCIDCUTE DES KNIGRBlOHS SRO:ENJ
  • 34 Ar.FIIED VON G U l' S O ll ii{ I D ,

    fr Vcrus. Ich lese -VHPOC und vielleicht noch ( (:Et(XG"";6:;), zum C ist kaum irgend ein Platz. Auerdem ist aber der Kopf so ausgesprochen der des Verus, nicht des Scverus

    . . Charakteristisch fr Verus ist der runde Kopf mit den eng anschlieenden Haar Ickchen, die spitze, gebogcue Nase und die oben ber der Stirn liegenden, etwas vorragenden krausen Haare. Auch die Gre der Mnze (die geuau mit den Stcken des Commodus stimmt) spricht fr Verus. Der Freundlichkeit des IIerrn von Sallet verdanke ich noch folgenden Nachweis aus dem Bulletin des sehr tUchtigCn .Miinzhndlcrs Hoffmann (erschienen in den sechziger und Siebziger Jah1en ohne Datum auf dem Titel, spter in erneuertem Abdruck, etwa 1877, ebenfalls ohne Datum) :

    ((Nr. 1 1 7 1 . OYHPOC 'l'(Jte JaurCe de L . VCrus :1 droite. JV. ABrA . . . 'l'(Jte d'Abgare ;). droitc.

    Medaille indubitable, quoique l\lionnct ait pretcndu qu'il n'en existait point.

    Hiernach kann nicht wohl lnger bezweifelt werden , da wirklich ein Abgar unter L. Verus Knig von Edessa gewesen ist; wegen der groen Seltenheit seiner Mnzen kann er es aber nur kurze Zeit gewesen sein , und zwar , da Ma'nu bar :Ma'nu zum zweiten Mal 12 Jahre regiert bat, v o r ihm und nach Wa'il bar Sahru.

    Abgar iX Wir hren hierauf von den OsroCnern zunchst wieder im Jahre 1 !J 4 , wo sie mit den JJin; Adiabenern vereint 'Mesopotamien gegen Pescennius Niger insurgierten , verschiedene in :.i: rmischen llnden bcfiudliche Castelle einnahmen , die Besatzungen niedermachten und d8tJ:be Nisibis belagerten; nach Niger's Tode schickten sie an Septimins Severus Gesandte mit 5\,fs(::' Geschenken und sucl1ten diese Vorgnge so darzustellen, nls htten sie nur in seinem In-

    tbnm. toresse gehandelt , mnchten aber keine l\Iiene die eroberten Castelle zu rumen und verlangten sogar die Zurclcziehung der noch brigen rmisclJCn Besatzungen (Cass. Dio, exc. Ursin. p. 413); Scvcrus unternahm hierauf im Jahre 1 9 5 einen Feldzug nach Mesopotamien, wiihrend dessen er sein Ilnuptquartier in Nisibis nahm und durch seine Feldherren Lateranus , Cnndidus und Laetus die AuMi.i.ndischen zur Unterwerfung brachte (Cass. Dio, I.XXV, 2 nnch Xiphilinus). Es unterliegt keinem Zweifel, dn diese im Einverstiindni mit den Parthern und von ihnen untersttzt vorgegangen waren'), und so erklii.rt sich der Spnrtian. Sever. lB und Victor Caess. 20: 14 gemeinsame Irrthum, SeYerus habe Abgarus den l

  • UN'l'ERSUCHUNGEN BER D:U: GESOHIOHTE Dl:!S KNIGREIOHS SROENE. 3 5

    garos zum Kaiser seine Zuflucht, lieferte seine Shne als Geiseln aus und stellte zahlreiche Bogenschtzen zu den Auxilien. In der Timt finden wir Augehrige der edessenischen Knigsfamilie spter in Rom wohnend und das osroCnische Gontingent im Chattenkriege 2 1 4 in der Begleitung des Antoninus (Cass. Dio LXXVII1 14). Abgar gewann die Gunst des Severus in hohem Grade und ward, als er nach Rom kam, mit einem Pomp dahin geleitet, der an die Romreise des Tiridates unter Nero erinnerte (Cass. Dio LXXIX, 16). Es kann dies nicht VOr dem Jahre 202 geschehen sein, vielleicht gerade in diesem , in welchem die Deceunalien des Kaisers und die Vel'miihlung seines Sohnes Antoninus (Caracalla) mit der Plautilla mit besonderer Pracht gefeiert wurden. Das Chronicon Edessenum gibt n 8 bei Assem. I, 390 ff. den urkundlichen Bericht ilber eine im Jahre 5 1 3 unter der Regierung des Severus und der Regierung Knig-s Abgar 1 Sohns des Knigs l\latnu 1 im Monate 'fislJriu li. (November 201) erfolgte verheereude Ueberschwemmung in Edessa und die von dem Knige zum Schutze der Einwohner gegen knftig-e hnliche Unglcksfalle erlasseneu Verfgungen aus dem edessenischen Archivej ungleich farbloser ist die Beschreibung derselben Wassersnoth bei Dionysios. Da bei dieser Gelegenheit der (spter zum Unterschied der grere genannte) knigliebe Palast Yerwiistet worden war, unternahm Abgar den Bau eines Winterpalastes in dem Stadttheile 'l'eban1; das Chronicon Edessenum (n 9 bei Assem. I, 393) verzeichnet die Vollendung dieses Baues unter dem Jahre 5 1 7 Gr. (206 n. C.). Als zerst1t wird auch die Kirche der Christen erwhnt; die Fassung der Urkunde schliet jedoch die Annahme aus , da das Christenthum in Edessa damals schon Staatsreligion gewesen ist 1). Es besttigt sich dadurch der aus der frtiher mitgetheilteu Erztthlung des Procopius ber Abgar UkamU. zu ziehende Schlu , da die Bekehrung dieses spiiteren Abgar zum Christenthum erst nach seinem Besuche in Rom erfolgt ist. 1\iit Beziehung auf diese Bekehrung 11ennt Africanus (bei Sync. 1>- G76, 1 3 . Euseb. Chron. 2235 Ab1.) den Augaros , ((einen Namensvetter des alten Augaros , einen ehrwrdigen 1\fann (ip61 chpx:). Africanus hielt sich zu den Zeiten Iuig Abgar's am edessenischen Ilofe auf und war mehrfach Zeuge einer von des Knigs Sohne Mannos gemachten Schie. probe , welche die theoretische Mglich!.:eit beweiseu sollte, da ein Pfeil in 24 Stunden 20000 Stadien weit fliegen knnte , zu der es besonders gebter Bogenschtzen bedurfte. Als einen solchen schildert er diesen Mannos und erzhlt, wie derselbe einst einem Bren, der auf die Jagdgesdlscbaft losgieug , mit zwei Pfeilschssen beidc Augen ausscho; er habe dies, fgt Africanus hinzu, selbst mit erlebt, nicht an der Jagd theilnehmend, sondern

    eben 'cldzu der Jahre 195-19(; in den zweiten gegen I I) Die erste KwHle \"OD dem Bestehen christlither die l'llrther selbst 1!18-201 gcfilhrten Krieg ciuge Gemeinden in OsroO:nc nnd den dortigen Stlidten knQpft schacllte\t l1at, ist fN.!ilich die Mglichkeit nicht ansge sich :Ln ihro etheilignng :w dem um 192 durch den schlossen, dsll mit dem ganzen Abschnitte 1on ;::d:ruy rmischcn Bischof Victor hervorgerufenen Pasclmstreit Qf. o:ir:0 an bis ":";.v -::E '!.Wn J . "h..--.jc-o::; nucb diese (Eucb. 11. K Y, 2S, 4). Episode in lku ersten Feldzug gellrt. ,.

  • 36 ALFBED VON G U T S O H M I D 1

    als Zuschauer nebenherreitend (Cest. 2 9 , p. 300, ed. Theveu ot). Der ganze Zusammenhang der Stelle lt die Worte des Africanus , er habe den Mannos jene Schuprobe gelehrt , als uerst befremdlich erscheinen; wahrscheinlich sind sie entstellt und fr 'ito)J,ch:t.; 'f':EtprXao:'l'tO:; Ep. U:pYJyiJ::ra:p.EvoiJ ist 7':. r.-. l:!ipp.u U9. zu schreiben: Syrmos der Skythe war vorher unter denen genannt, die die Sache versucht htten, Africanus selbst sah diesen Syrmos eine Probe erstaunlicher Fertigkeit im Treffen auf ihn abgeschossener Pfeile ablegen 1). Aucil ein anderer christlicher Gelehrter, der aus Edessa selbst gebrtige Bardesanes (Bardail;t't.n), war in seiner frheren Zeit mit Augaros , dem Dynasten der Edessener , einem sehr gottesfrchtigen und wissenschaftlich gebildeten Manne (fi.".Gpi 6atw't&.'tcp xcd ),oytw't&.'t'fl) , befreundet , untersttzte ihn in seinen Bestrebungen und nahm Antbeil an seinen Studien (Epiphan. adv. hacrescs LVI, 1, ed. Dindorf. II, p. 528). Das aus derSchule des Bardesanes hervorgegangene aBuch von den Gesetzen der Lnder in Cureton's Spicilegium Syriacum, p. 20 (31) theilt uns mit, da Abgar , nachdem er Christ geworden war , denen , die sich der 'fhar'athil. zu Ehren entmannten , auch die Hnde abzullauen befahl und so das Aufhren des Unfugs im Gebiete von Urhai durchsetzte.

    Der letzte Dieses etwas summarische Verfahren wrde an sich ganz gut zu dem Bilde stimmen, !aEud

    d welches Cassius Dio (Exc. Vales., p. 746) von dem letzten Abgar entwirft: sobald - heit d!!ce:s es bei diesem - Abgaros , der Knig der OsroCner , einmal Ober seine Landsleute Herr llistorikern. geworden war , gab es keine noch so arge Grausamkeit , die er nicht an den Angesehensten

    unter ihnen verbte; unter dem Vorwande , er wollte sie zwingen , die Sitten der Rmer anzunehmen , mibrauchte er thatschlich seine Gewalt ber sie in maloser Weise. Anscheinend gab die Unzufriedenheit ber die Tyrannei dieses Abgar den Anla zu seinem Sturze. Antoninus hatte dem Augaros troglieh die Meinung beigebracht , er kme zu ihm wie zu einem Freunde 2) , bemilchligte sich unversehens seiner Person und warf ihn in Ketten , worauf er das nunmehr knigslose OsroCne in seine Gewalt brachte (Cass. Dio LXXVII, 12 nach Xiphilinus). Die Erz.hlung des Jo. Zonaras XII , 12 (II, p. 561 , ed. Fin der.) , er habe den Augaros zu sich gelockt und nach seiner Ankunft gefesselt , liee sich an sich damit vereinigen , wahrscheinlich aber hat Xiphilinus hier den ursprnglichen Wortlaut des Dio bewahrt und Zonaras diesen einfach miverstanden. Antoninus kam 215 nach Syrien und Aegypten , in Mesopotamien erschien er erst 216 wegen des Partherkriegs und brachte den Winter 2161217 in dem bereits rmischen und zu einer Kolonie crhobenen8) Edessa. zu; halten wir uns also an die Worte des Xiphilinus, so mu der

    1) Die Stelle ist auch sonst mehrfach ,erdorl!en: fQr ha.yxou 1:oi.i lh:a!Aiw:; schreibe ,., 'Ay$XFII'I:. f).; nach r:;utr.U:a:lvv;:" ;s:i:c;b:::ru/:z: oii1:w O.v; daun i:t'I:I))I.Evwv iH dYI"wv ,;, o;;uy1j

  • UNTERSUCHUNGEN BER nn: GesomOHTE DES Ki.>.'TGREIOBS OsnoENE. 37

    Sturz des Abgar im Jahre 216 erfolgt sein, und zwar nach dem Aufbruch aus den Winterquartieren, aber vor dem Monat Mai, da die Sache vor der Gefangennah

    {nc der armenischen

    Knigsfamilie erzhlt wird; aus Cass. Dio LXXVIII , 27 aber wissen wir , da die Frau des armenischen Knigs von Antoninus (f 8. April 217) 11 1\fonate lang gefangen gehalten wurde. Eine Besttigung gewhrt Eusebius , der aus Africanus die Regierung des Abgar in Edessa unter n 2235 im armenischen, 2234 im lateinischen Texte verzeichnet; denn da diese Jahre nach der von 193 n. C. an fr die Aera Abraham's geltenden Gleichung den Jahren 217 und 2 1 6 n. C. entsprechen , so kann damit nur die Epoche von Abgar's Regicrungsschlu gemeint sein. Das Richtige hat hier der Text des Hieronymus bewahrt. Aus den Worten des Epiphanius folgt, da der Tod dieses Abgar vor den Zeiten des Antoninus Elagabalus, der 218 Kaiser wurde, erfolgt ist 1). An beiden Stellen ist der Christ gewordene Abgar gemeint : von dem so viel feststeht, da er einen Sohn Namens Mannos hatte; urkundlich ist gesichert, da der 201 regierende Knig Abgar Sohn eines Knigs .l\fa'nu gewesen ist, und den christlichen Abgar von dem Zeitgenossen und Gnstlinge des Severus 1.n trennen liegt nicht der geringste Grund vor. Anders steht die Sache in Bezug auf den Abgar , dessen Tyrannei uml Sturz durch Antoninus uns Dio erzhlt. Worte wie die von diesem gebrauchten (bEtO &-.: i.yxpa?j:; "Wv GfLo:pUAwv EyE-Jz-:) passen sehr schlecht auf einen Knig , dessen Regierung schon mehrere Decennien gewhrt hatte. Hier liegt eii1e Schwierigkeit vor, 'zu deren Hebung es auer den schriftlichen noch weiterer Hilfsmittel bedarf.

    Zum Glck sind die numismatischen Denkmler aus dieser Zeit sehr reichlich. Ein "Ayapo at),tV:; erscheint auf Kupfermnzen neben dem Kaiser Commodus : auf diesen wird er meistens Commodus schlechthin genannt, und zwar lassen sich auf denselben nicht weniger als vier verschiedene Geprge des Kopfes des Kaisers unterscheiden (Mionnet V, 6 1 6 f.) ; auf Einer Mnze, bei der ausdrcklich bemcrl wird, der Kaiser erscheine auf ihr leicht brtig , Abgar unbrtig , heit er Commodus Antoninus , wie er sich in den Jahren 180-191 nanntc (Mionnet, Suppl. VIII, 410, n 59), auf einer andern mit seinem frheren Vornamen L. Commodus, den er 1 9 1 wieder annahm und bis an seinen Tod 192 beibehielt {Eckhel, D. N. V. III, 514). In der aus der J\ nobeisdorff'schen Sammlung in das Berliner Mtinzcabinet gekommencn Kupfermnze , welche die Kpfe des Pescennius Niger und des Abgnr mit der Legende n. ABrAPOC . . . zeigen soll (Sestini, Lettere VI, p. 83 f., T. II, 1 ) 21, ist trotz der Beistimmung von Pinder (Die antiken .l\Inzen1 S. 282) mit W. Scott

    Bild und Namen des Commodus verbinden soll, bnt acl10n Visconti, Iconogr. Gr. III, 57 gewarnt.

    I) JpiphnDius sagt nach Erwibnung rles Vcrkrhn des /lf(leBilnes mitAlJgar : lh+,?l:SCS JJ.h !J.!-ti -::v iM\vau nhu-::v J"xp( -:Wv Xp;vwv 'Avrwv\vou Kll\cllpor;, oU 1:oU EUctoU; x:r.A!;uJJ.ivou, :i.AH -:o OU?ou. Da mit dieser verkehrten Dc?.eiehnung nicht Carnealln, sondern Ein

    gnlJalus gemeint ist, ergibt sich aus Porphyrlos -;;tfl: 1:-:urG.; bei Stob.,eei. Jlhys. I,a, 56 (lp.37 ed. Meine.ke). Die Verwirrung mng dnrnus entstanden sein, da auch Caracalla die Nomen Antoniuus Piu fhrte, Elagnhalus alJer cigen!lich Varius hie.

    2) Sel1snmcr Weise hat eine bloe Zerstreutheit Sostini's den crston Ansto dazu gegeben, die Mauzo

    Abgar IX auf den

    MOnzen.

  • 38 AI.FBJID VON GU'l'SOJ:UliD,

    im Numismatic Chronicle XVIII (1856), p. 22 f. viehnehr eine Mnze desSeverus und Abgar zu erkennen , und der Zuname des Jetzteren als Rest von [CJ n., d. i. :E

  • UNTERSUCHUNGEN '.BER Dlli GESCIDCHTE DES KNIOREICRS SRO:i:JNB. 39

    so nannte, Septimins zu Ehren des Severus (also zwischen 194-2 1 1 ) angenommen ist. Alle numismatischen Autoritten sind ferner darin einig, blo Einen Abgaros unter Severus an zunehmen, nur Langlais (Nnmismatique dc l'ArmCnie, p. 73) behauptet mit groer Zu ver sieht, die Mnzen PI. V, 3-9 rhrten von einem anderen Abgaros her, ab: dem, welchem die PI. IV, 5 - 1 4. V, 1 . 2 abgebildeten gehren : dieser sei ein Greis mit einer fast geraden Nase , jener habe viel jngere Zge , seine Nase sei stark gekrmmt und das Auge mehr offen. Auch Lenormant (Numismatique des rois Grecs, p. 133) hatte mit Bezug auf die von ihm Pl. LXIII , 1 verffentlichte Mnze fihnliche Difi"erenzen gcgentiber den sonstigen Abgarbildern constatiert, sich aber schlielich dahin entschieden, da es sich hier nur um eine Eigenthiimlichkeit des Geprges handle. Schon der Umstand sollte stutzig machen, da auf den Mnzen der von Langlais einem jngeren Abgaros gegebenen Kategorie auch der J(opf des Kaisers Severus einen von dem sonstigen verschiedenen Charal:ter trgt , was schon 1\'lionnet im Hinblick auf die Mnze V , 620 1 n 144 (= Langlais PI. V, 3) aus drcklieh bemerkt hat. Definitiv entscheidet gegen Langlois die von lmhoof-Blumer, Portrtkpfe auf antiken Mnzen, S. 82., Taf. V[ , 1 5 aus seiner Sammlung abgebildete Mnze, die nur ein besser erhaltenes Exemplar der eben genannten ist: neben dem Namen des Kaiscrs AOVK. C (!:'utjpo:;) hat sie den vollen des Knigs , BAC. /\. All\. Cn. ABr APOC, beweist also, d dieser angebliche jngere Abgaros nicht verschieden ist von dem, der schon unter Commodus regierte. Den prunkhaften Titel groer Knig (in welchem das ft-yC(),6:; vllig wie ein Eigenname behandelt ist) kann Abgar nur der Gunst des Severus verdankt haben ; nach sonstigen Analogien aus der Kaiserzeit 1) ist anzunehmen, da er ihn in Folge der Einverleibung irgend eines Nchbarreiches in das seinige angenommen hat. Da die Legende Severos, den Sohn des Abgar, zu Agel in SoJ>hene walten lt, so darf man in diesem Nachbarreiche vielleicht Sophene erkennen. Daraus , da die Urkunde ber die Ueberschwemmung vom November 201 sich sowohl im PrliSCI'ipt, wie im Text nur des ein fachen Titels Knig Abgar bedient, ist zu folgern, da die Hangerhhung spter fllt ; da der darin erwhnte ngrere Palast Abgar's des Groen nicht von dem damaligen Besitzer, sondern nur von einem lteren Grnder den Namen haben lmnn, ist bereits frher bemerkt worden.

    Von dem gleichen Geprge wie die .Mnzen des Abgar 1 Zeitgenossen des Garnmodus Ahgar lX und Scverus, sind zwei Kupfermnzen bei Eckhel , D. N. V. III, 5 1 1 . Die eine hf des Knigs nebst der Um

    Mflnzen.

    schrift ABrAPOC . BACI/\YC , auf der Rererse einen anderen Kopf mit schwachem Barte , mit einer hnlichen Tiara bedeckt , nebst der Umschrift MANNO C . nAIC. Die andre bat dieselben Kpfe 1 nur ist der des Mannos unbJirtig ; die Legenden lauten BA . ABrAPO . und A/\ANNOC . Die Abbildungdcr crstenl\Inze bei Langlois, Numismatique

    1) Agrippa I von Jndila, Antiochos IV von Kommagcnc.

  • 40 ALl'RED VON G u T S OHMin,

    dc l'Armenie , p. 7 7 . , PI. V, 12 zeigt die Tiara des Knigs mit Stern und Halbmond geschmckt, die des Sohnes ohne diese Zierrath, und auf keiner von beiden fhrt letzterer den KnigstiteL Da Stil und Fabrik diese Mnzen in die Zeit des Abgar , welcher Christ wurde, verweisen, so erlutern sie und das Zeugni des Africanus sich wechselseitig.

    Abgar X auf Eine selbstndige -Prgung des Mannos existiert nicht , und es ist die reinste Willkr, den Mnzen. da Mionnet V, 622 f., n 1 5 3 - 1 55., Suppl. VIII, 4 1 2 f., n 07-68 ihm alle cdesseni

    schcn Knigsmnzen aus der Zeit des Autoninus Caracalla (die , wie immer, Kupfermnzen sind) zugetheilt hat.

  • Uwi'.ERsucmiNG.t:N OBER mt GEscmcn:rE DES KNIGRtcas Osnoj.jl
  • 42 ALFnEo VON G u x s o u M I D ,

    c1:.i.?s Wir knnen also das aus den Mnzen gewonnene Ergehni dahin zusammenfassen, und Inschrir-dass sie fr die letzte Perlode des ostoCnischen Reichs mit bcl'\vicgcndcr WahrsciJcinlich-lcn. kcit drei Regierungen bezeugen: 1) die eines \. AO..!or;: o:;t"lfJ.tor;: 1\IEya:r;: 'i\.ypr;:, lngere

    Zeit vor 1 9 1 und noch ei