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This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution 4.0 International License. Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz. Die Bestimmung von Wasserstoff in Metallen, Metallhydriden und Hydridhalogeniden Determination of Hydrogen in Metals, Metal Hydrides and Hydrid Halides Roland Eger, Hansjürgen Mattausch und Arndt Simon* Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, Heisenbergstraße 1, D-W-7000 Stuttgart 80 Z. Naturforsch. 48b, 48-51 (1993); eingegangen am 2. Oktober 1992 Hydrogen, Metals, Rare Earth Hydrides, Rare Earth Hydridehalides The hydrogen content in NbH0 l77, GdH2, and the chlorides and bromides of the type LnXH„ (Ln = Y, Gd; 0.67 </?< 1.00) is determined. The samples are burnt in an oxygen at mosphere and the H20 produced in the combustion process is potentiometrically titrated with an accuracy of ± 3% (Karl-Fischer method). 1. Einleitung Die 1935 von Karl Fischer eingeführte Titra tionsmethode zur Bestimmung von Wasser hat weite Verbreitung gefunden [1], Das in Gasen, Flüssigkeiten oder Feststoffen enthaltene Wasser kann so direkt bestimmt werden. Kristallwasser wird bei Temperaturen zwischen 100-300 °C aus getrieben und mit einem trockenen Inertgasstrom in die Titrierzelle überführt. Die KF-Titration kann jedoch auch in solchen Fällen angewendet werden, in denen das Wasser erst durch chemische Reaktion unmittelbar vor der Titration erzeugt wird. Wir beschreiben in un serer Mitteilung die quantitative Bestimmung von Wasserstoff durch Verbrennung der Substanzen in 0 2-Atmosphäre und die anschließende coulometri- sche Karl-Fischer-Titration für Verbindungen, die dem gängigen Verfahren der Heißextraktion nicht komplikationslos zugänglich sind. Dabei handelt es sich um Hydridhalogenide der Seltenerdmetalle LnXH„, bei deren thermischer Zersetzung der Wasserstoff teilweise als Halogenwasserstoff ge bunden wird. In den Verbindungen LnXH„ mit Ln = Selten- erdmetall, X = Cl, Br, I und 0,67 < n < 1,00 bzw. n = 2,00 [2] werden bis zur Zusammensetzung n = 1,00 innerhalb der Metallatomdoppelschichten zu nächst alle Tetraederlücken mit Wasserstoffato men aufgefüllt. Bei n = 2,00 sind zusätzlich die Ok taederlücken mit Wasserstoffatomen doppelt * Sonderdruckanforderungen an Prof. Dr. A. Simon. Verlag der Zeitschrift für Naturforschung, D-W-7400 Tübingen 0932-0776/93/0100-0048/$ 01.00/0 besetzt. Zwischen n = 1 und n = 2 liegt eine Mi schungslücke. In Abhängigkeit von der Wasserstoffkonzentra tion ändern sich chemische und physikalische Ei genschaften drastisch. Man beobachtet Metall- Isolator-Übergänge und als Folge kleiner Ände rungen des Wasserstoffgehaltes Übergänge von Spingläsern zu Antiferromagneten. Naturgemäß ist das im folgenden für Hydridha logenide beschriebene Verfahren auch zur routine mäßigen Bestimmung des Wasserstoffgehaltes von Metallen und Hydriden verwendbar. 2. Durchführung der Wasserstoffanalyse Wir zeigen an ausgewählten Ergebnissen die Anwendbarkeit einer modifizierten coulometri- schen KF-Titration zur Bestimmung von Wasser stoff in Metallen, Metallhydriden und Hydridha logeniden nach Verbrennung im Sauerstoffstrom. Titriergeschwindigkeit und Endpunktkonstanz sind zufriedenstellend. Verglichen mit methodisch anderen Bestimmungen der Wasserstoffkonzen tration werden innerhalb der Standardabweichun gen identische Analysenresultate erhalten. 2.1. Vorbereitung der Analysensubstanz Die Lanthanoidhydride und Lanthanoidhydrid- halogenide sind gegen Luft und Feuchtigkeit emp findlich. Ihre Handhabung und Verarbeitung er folgt in Schlenkrohrtechnik. In einem Handschuh kasten (Fa. Braun, Garching) werden 50-150 mg Substanz mit einer Genauigkeit von ± 0,1 mg (Waage 1602, MPB-1, Fa. Sartorius, Göttingen) in

H 33 ,: 4:zfn.mpdl.mpg.de/data/Reihe_B/48/ZNB-1993-48b-0048.pdfThis work has been digitalized and published in 2013 by V erlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the

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This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution4.0 International License.

Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschungin Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung derWissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht:Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz.

Die Bestimmung von Wasserstoff in Metallen, Metallhydriden und HydridhalogenidenD eterm ination of Hydrogen in M etals, M etal H ydrides and H ydrid Halides

Roland Eger, H ansjürgen M attausch und A rndt Simon*M ax-Planck-Institut für Festkörperforschung, H eisenbergstraße 1, D-W -7000 S tu ttgart 80

Z. N aturforsch. 48b, 4 8 -51 (1993); eingegangen am 2. O ktober 1992

H ydrogen, M etals, Rare E arth H ydrides, Rare E arth H ydridehalides

The hydrogen content in N bH 0 l77, G d H 2, and the chlorides and brom ides o f the type LnXH„ (Ln = Y, Gd; 0.67 < /? < 1.00) is determ ined. The samples are burn t in an oxygen a t­m osphere and the H 20 produced in the com bustion process is potentiom etrically titrated with an accuracy o f ± 3% (K arl-Fischer m ethod).

1. Einleitung

Die 1935 von Karl Fischer eingeführte T itra­tionsm ethode zur Bestimmung von W asser hat weite V erbreitung gefunden [1], D as in Gasen, Flüssigkeiten oder Feststoffen enthaltene W asser kann so direkt bestimmt werden. K ristallwasser wird bei Tem peraturen zwischen 100-300 °C aus­getrieben und mit einem trockenen Inertgasstrom in die Titrierzelle überführt.

Die K F-T itra tion kann jedoch auch in solchen Fällen angewendet werden, in denen das W asser erst durch chemische R eaktion unm ittelbar vor der T itration erzeugt wird. Wir beschreiben in un­serer M itteilung die quantitative Bestimmung von W asserstoff durch Verbrennung der Substanzen in0 2-A tm osphäre und die anschließende coulom etri- sche K arl-F ischer-T itration für V erbindungen, die dem gängigen Verfahren der H eißextraktion nicht kom plikationslos zugänglich sind. Dabei handelt es sich um Hydridhalogenide der Seltenerdmetalle LnXH„, bei deren therm ischer Zersetzung der W asserstoff teilweise als H alogenw asserstoff ge­bunden wird.

In den Verbindungen LnXH„ mit Ln = Selten- erdm etall, X = Cl, Br, I und 0,67 < n < 1,00 bzw. n = 2,00 [2] werden bis zur Zusam m ensetzung n =1,00 innerhalb der M etallatom doppelschichten zu­nächst alle Tetraederlücken mit W asserstoffato­men aufgefüllt. Bei n = 2,00 sind zusätzlich die O k­taederlücken mit W asserstoffatom en doppelt

* Sonderdruckanforderungen an Prof. Dr. A. Simon.

Verlag der Zeitschrift für N aturforschung,D-W -7400 Tübingen0932-0776/93/0100-0048/$ 01.00/0

besetzt. Zwischen n = 1 und n = 2 liegt eine M i­schungslücke.

In A bhängigkeit von der W asserstoffkonzentra­tion ändern sich chemische und physikalische Ei­genschaften drastisch. M an beobachtet M etall- Isolator-Ü bergänge und als Folge kleiner Ä nde­rungen des W asserstoffgehaltes Übergänge von Spingläsern zu Antiferrom agneten.

N aturgem äß ist das im folgenden für H ydridha­logenide beschriebene Verfahren auch zur routine­mäßigen Bestimmung des W asserstoffgehaltes von M etallen und H ydriden verwendbar.

2. Durchführung der Wasserstoff analyse

W ir zeigen an ausgewählten Ergebnissen die A nw endbarkeit einer modifizierten coulom etri- schen K F-T itra tion zur Bestimmung von W asser­stoff in M etallen, M etallhydriden und H ydridha­logeniden nach V erbrennung im Sauerstoffstrom . Titriergeschwindigkeit und E ndpunktkonstanz sind zufriedenstellend. Verglichen mit methodisch anderen Bestimmungen der W asserstoffkonzen­tra tion werden innerhalb der S tandardabw eichun­gen identische Analysenresultate erhalten.

2.1. Vorbereitung der Analysensubstanz

Die Lanthanoidhydride und Lanthanoidhydrid- halogenide sind gegen Luft und Feuchtigkeit em p­findlich. Ihre H andhabung und Verarbeitung er­folgt in Schlenkrohrtechnik. In einem H andschuh­kasten (Fa. Braun, Garching) werden 5 0 -150 mg Substanz mit einer G enauigkeit von ± 0,1 mg (W aage 1602, M PB-1, Fa. Sartorius, G öttingen) in

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R. Eger et al. • H -Bestim m ung in M etallen, M etallhydriden und H ydridhalogeniden 49

ein Korundschiffchen (bei 1100 °C, 10~ 5 m bar bis zur D ruckkonstanz ausgeheizt) eingewogen. Die Analysenprobe wird zusätzlich zur optim alen Ver­brennung mit ca. 200 mg V20 5 (bei 650 °C im Va­kuum ausgeheizt) [3] überschichtet.

2.2. Das Verbrennungsrohr

In einem T ransportgefäß unter Schutzgas wer­den die A nalysenproben über eine Schleuse in das R eaktionsrohr (Quarzglas, Länge 100 cm, D urch­messer 2 cm) gebracht. D as R eaktionsrohr ist am gegenüberliegenden Ende mit einer K apillare aus Quarzglas ( 0 a = 8 mm, 0 ; = 3 mm) verschmolzen, die direkt in die KF-Titrierzelle eintaucht (siehe Abb. 1). Das R ohr ist in drei Tem peraturzonen unterteilt. Zone 1 ist der V erbrennungsraum mit einer O fentem peratur von 980 °C. Zone 2 (850 °C) enthält au f einer Länge von 20 cm locker gepack­tes CuO als O xidationskontakt (Riedel-de H aen, Seelze). Zone 3 (550 °C) ist m it A g V 0 3 und Ag20 M n 0 2 beschickt. Beide K ontaktreagenzien sind auf eine Länge von je 10 cm verteilt. D as Sil- bervanadat wird nach [4] hergestellt. A g20 • M nO , erhält man durch Fällung von S ilbernitrat m it K a­lium perm anganat und anschließendes Erhitzen an Luft [5], Der etwa 10 cm aus Ofen 3 herausragende Teil des Reaktionsrohres ist locker mit Ag-W olle (Fa. Merck, D arm stadt) ausgefüllt. Dieser Teil be­sitzt die Tem peratur des passierenden 0 2-Stromes (etwa 150 °C). Beide Silbersalze und die Silberwol­le dienen zur Bindung von H alogenen als Silberha­logenid bei der Analyse der Ln-H ydridhalogenide. Nach einer neuen R ohrfüllung bzw. nach länge­rem Stillstand der Anlage wird das R eaktionsrohr 20 h bei den genannten T em peraturen in ström en­

der 0 2-A tm osphäre ausgeheizt. D er driftkorrig ier­te Blindwert der gesamten V erbrennungsanlage wird mit K orundschiffchen und V20 5 erm ittelt und beträgt durchschnittlich 1 //g/min.

2.3. Verbrennung und Analyse der Substanz

D as G aseinleitungsrohr ist direkt an die d ia­phragm alose Titrierzelle des K F-C oulom eters (K F 652, Fa. M etrohm , Schweiz) angeschlossen. Als A rbeitsm edium enthält die Titrierzelle H ydra- nal-C oulom at A D (Fa. Riedel-de H aen, Seelze). Es ist da rau f zu achten, daß ein gleichmäßiger G asdurchfluß von ca. 101 Sauerstoff (Stahlfla­sche, Reinheit: 4.5; Fa. L ’Air Liquide G m bH ) pro Stunde eingehalten wird. D er Sauerstoff wird über M olekularsieb und M g(C104) 2 getrocknet. Sobald die D rift am K F-C oulom eter konstant ist, kann mit der Analyse begonnen werden. Das K oru n d ­schiffchen mit der Analysensubstanz wird aus der Schleuse unter ström endem Sauerstoff in den hei­ßen Ofen geschoben. Die Tem peratur im P roben­raum sinkt kurzfristig, und die Probe verbrennt.

2.4. Titrationsgeschwindigkeit, Endpunkt, Eichung

Voraussetzung für sichere Analysenergebnisse ist neben einer guten Endw ertstabilität ein rascher T itrationsverlauf.

Titrationsgeschwindigkeit und Endwerterken- nung werden mit G adolinium dihydrid G dH j 98

und Y ttrium hydridhalogenid Y BrH 0 77 überprüft. D eren W asserstoffkonzentration kann aus den röntgenographisch an Pulvern (modifizierte Gui- nier-Technik [6 ]) bestimmten G itterkonstanten sehr genau erm ittelt werden [16,17]. Es werden144,1 mg Y B rH 0 77 (entsprechend 5880 pg H 20 ) ,

Schleuse Zugschieber- Ofen 1 Ofen 2 Ofen 3venlil 970'C 8 5 0 ‘C 5 5 0 ‘C

K F-Titrlerzelle

Abb. 1. Schematische D arstellung des R eaktionsrohres mit Schleuse und KF-Titrierzelle. Die drei unterschiedlichen Tem peraturen im R eak tionsrohr werden durch drei unabhängig regelbare K lapprohröfen erreicht. D er Einlaß des 0 2- Gases zur V erbrennung erfolgt über ein Schliffrohr an der Schleuse.

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50 R. Eger et al. • H-Bestim m ung in M etallen, M etallhydriden und H ydridhalogeniden

bzw. 41,0 mg G dH , 98 (entsprechend 4590 /ug H 20 ) eingewogen. Die Ergebnisse sind in den A bbildun­gen 2 a und 2 b graphisch dargestellt. Zwei M inu­ten nach E inführung der Substanzen in den Ver­brennungsraum ist die Bildung von W asser nach­weisbar. Die maximale Abgabe von HUO findet für Y B rH 077 nach vier M inuten sta tt (1916 ^g/m in), für G dH , 98 wird das M axim um nach fünf M inu­ten erreicht (950 //g/min). N ach zwanzig M inuten werden bei Y B rH 0 77 nur noch geringe M engen W asser entwickelt (~ 10 /^g/rnin). F ür G dH , 98 be­trägt der W ert noch ~ 20 //g/min; nach weiteren fünf M inuten ist er auch au f ~ 10 //g/min gesun­ken. Wie Abb. 2 b zu entnehm en ist, gibt das H y­dridhalogenid viel leichter W asserstoff ab. Die K urve ist deutlich steiler und nähert sich nach zwanzig M inuten asym ptotisch dem Endwert (gefunden: 5869 jug H 20 ) . F ür G d H , 98 werden nach 25 M inuten die erwarteten 4600 pg erreicht. Die Kurve verläuft danach nahezu waagerecht und die T itration ist beendet.

N iobhydrid diente neben den bereits erwähnten V erbindungen zur Eichung der A pparatur. Der W asserstoffgehalt von N bH 0 177± 0 004 [7] war zuvor durch V akuum heißextraktion sehr genau analy­siert w orden [8 ], In m ehreren K F-T itrationen fan-

2000

t [ in in ]

Abb. 2a. D arstellung der zeitlichen A bhängigkeit der M engen detektierten W assers in //g/m in für G dH , 9g ( + ) und Y B rH 0 77 (*).

2 0 , [m in ] 3 0

Abb. 2 b. D arstellung der zeitlichen Abhängigkeit der insgesamt detektierten Mengen Wassers in n g für G dH , 98 ( + ) und Y B rH 0 77 (*).

den wir folgende Werte: 0,182, 0,175, 0,183, 0,169 und 0,171; gemittelt: N bH 0 ,76±0 006. Die beiden durch unterschiedliche M ethoden gefundenen W erte stimmen innerhalb der S tandardabw ei­chung sehr gut überein.

3. Ergebnisse

3.1. TbXD„ m it X CI, Br, 0,69 < n < 1,97

Zur Bestimmung der Positionen der W asser­stoffatom e innerhalb der K ristallstrukturen von Seltenerdhydridhalogeniden wurden mehrere Ver­bindungen anhand ihrer D euteride mit N eutro­nenbeugung untersucht. Aus den Verfeinerungs­rechnungen [9,10] gehen die O rtsparam eter der A tom e mit hoher G enauigkeit hervor, wenn die Zusam m ensetzung genau bekannt ist. In diesem Sinne wurden Strukturbestim m ungen an den Ver­bindungen T bC lD 0 78±o,o4 [11] un(l TbBrD„ mit n = 0 ,69±0,03, 0,81 ±0,03, 0 ,88±0,04 [12] und 1,97±0,05 [13] durchgeführt [14], Beobachtete und berechnete Beugungsintensitäten stimmen ausge­zeichnet überein. Bei Abweichungen von den ana­lytisch gefundenen D euterium gehalten käme es zu signifikanten Unterschieden.

Die Ü berprüfung des chemisch-analytisch er­m ittelten W ertes n = 0,76±0,03 anhand der N eu­tronendaten für YBrD„ führte zum unabhängig verfeinerten W ert n = 0,77±0,01 [15],

3.2. GdClHn m it 0,67 < « < 1,00

G adolinium hydridhalogenide und ihre chemi­schen und physikalischen Eigenschaften als F unk­tion der W asserstoffkonzentration wurden von uns ausführlich untersucht [2]. R öntgenographisch ist der W asserstoffgehalt in den Verbindungen LnXH„ natürlich nicht direkt zu bestimmen. Es er­gibt sich jedoch ein einfacher Zusam m enhang zwi­schen chemisch erm ittelter W asserstoffkonzentra­tion und G röße der G itterkonstan ten , wie dies für GdClH„ in Abb. 3 gezeigt ist [16], M it zunehm en­der W asserstoffkonzentration nim m t die c-Gitter- konstante linear ab, w ährend gleichzeitig die a- G itterkonstan te leicht ansteigt. Interessanterweise ist das Volum en nahezu unabhängig vom W asser­stoffgehalt. Dieser lineare Zusam m enhang kann zur Bestimmung der W asserstoffkonzentration bei neu dargestellten Präparaten genutzt werden.

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R. Eger et al. • H -B estim m ung in M etallen, M etallhydriden und H ydridhalogeniden 51

c [pm]: a [pml

a2760 h c o - 382. 6

Abb. 3. A bhängigkeit der G itterkonstan ten von den analytisch erm ittelten W asserstoffgehalten in den hom o­genen Phasen G dC lH n 0,70 < n < 1,00 [16].

3.3. YC lH n mit 0,67 < n < 1,00

Im System YC1H„ (Abb. 4) findet m an m it stei­gendem W asserstoffgehalt ebenfalls eine V erkür­zung der c-G itterkonstante und eine geringfügige V erlängerung der a-G itterkonstan te (nicht abge­bildet) [17]. Als kürzeste Abm essung wird c = 2727,0(7) pm für n = 1,00, als längste c = 2752,3(4) pm für n = 0,67 beobachtet. Zusätzlich beobachtet m an eine D iskontinu itä t bei n ~ 0,8. Die genaue U ntersuchung zeigt, daß bei dieser Zusam m enset­

zung ein Strukturwechsel auftritt. YC1H„ kristalli­siert bei niedrigen W asserstoffgehalten 0,67 < n < 0,80 im Z rB r-S trukturtyp [18], bei hohen W asser­stoffgehalten 0,80 < n < 1,00 im Z rC l-S trukturtyp [19].

2730-_____ . _____ ______ i_____ I0.7 0.8 0.9 1.0

n (H)

Abb. 4. Abhängigkeit der c-G itterkonstanten von den analytisch erm ittelten W asserstoffgehalten in den hom o­genen Phasen YC1H„ 0,69 < n < 1,00. Fehlerbalken sind eingezeichnet. Bei « = 0,8 erfolgt ein Strukturw echsel vom ZrBr- zum Z rC l-S truk turtyp [17].

[1] E. Scholz, K arl-F ischer-T itration , Springer Verlag, Berlin (1984).

[2] A. Simon, Hj. M attausch, G . J. Miller, W. Bauhofer und R. K. K rem er, in K. A. G schneidner (Jr.) and L. Eyring (eds): H andbook on the Physics and Che­mistry o f R are E arths, A m sterdam , O xford, New Y ork, Tokio (N orth H olland) 15, 191 (1991).

[3] H. R oth , H ouben Weyl, M ethoden der Organischen Chemie 2, 116(1953).

[4] M. Ebeling und L. M alter, M ikrochem . J. 7, 179 (1963).

[5] J. K örbl, M ikrochim . A cta (W ien) 1956, 1705.[6] A. Simon, J. Appl. C rystallogr. 4, 138 (1971).[7] Die Probe stellte freundlicherweise die K FA Jülich

zur Verfügung.[8] B. Lengeier, K .-H . K la tt und W. R. W am pler, K FA

Jülich, Technische Inform ation N r. 8 (1976).[9] H. M. Rietveld, J. Appl. C rystallogr. 2, 11 (1969).

[10] A. W. H ew at, Harwell R eport A E R E R 7350,A ER E, H arwell (1973).

[11] F- U eno, K. Ziebeck, Hj. M attausch und A. Simon, Rev. Chem. Min. 21, 804 (1984).

[12] J. K. C ockcroft, W. Bauhofer, Hj. M attausch und A. Simon, J. Less-Com m on M et. 152, 227 (1989).

[13] Hj. M attausch, A. Sim on und K. Ziebeck, J. Less- C om m on M et. 113, 149 (1985).

[14] Die N eutronenbeugungsexperim ente w urden am In ­stitut Laue-Langevin in G renoble durchgeführt.

[15] R. K. K rem er und J. K. C ockcroft, unveröffentlicht (1991).

[16] A. Simon, Hj. M attausch und R. Eger, Z. Anorg. Allg. Chem. 550,50(1987).

[17] Hj. M attausch, R. Eger, J. D. C orbett und A. Si­m on, Z. Anorg. Allg. Chem. 616, 157 (1992).

[18] R. L. D aake und J. D. C orbett, Inorg. Chem. 16, 2029(1977).

[19] D. G . A dolphson und J. D. C orbett, Im org. Chem. 15, 1820(1976).