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72 Zeitscln'iftenreferate. -- Die einzelnen Lebensmittel. H. Grimm: Ver~ahren zur sicheren Durehschnittsfettgehaltsermittlung. Siiddtsch. Molkerei- Zig. 69, 57 (1948). Zur gleichm~i~igen Erfassung des Fettgehalts s~mtlicher A~lieferungsmilehcn wird an der Auslaufseite der Milchwaage ein besonderes Ger~it aagebracht, das so l(onstruiert ist, da~ un- mittelbar vor dem 0ffnen des Auslaufventils der Milchwaage eia bestimmter Anteil der Milch in ein Steigrohr mit KegelverschluB u~d Sehieberventil fibertritt. Beim vo]]st~ndigea Dureh- ziehe~ des Ausla~hebels wird dana die Verbindu~g zwischea Steigrohr uad Milchwaagebassin wieder unterbrochea, wobei sich g]eichzeitig die beidcn Auslaufventile, das der Waage und das des Steigrohrs, 5ffnen. Die aateilige Probemilch ]iiuft ]a eta besonderes Gef~i~ und dinar dann zur geaauen Durchschnittsfettgehaltsbestimmuag. K.J. Demeter (Freising). O. Bossert: Die Perlsuchtinfektion des Menschen. Kinderi~rztl. Prax. 1948, 32--37. Die tlecteutung der Per]suchtinfektioa in der Pathogenese der menschlichen und ganz speziell der Kinder-Tuberkulose ist nicht zu untersch~tzen. Bei Verdacht auf eine Tbc.-Infektion dureh bovine Stihnme steht die Frage nach dem Genul3 roher Milch im Vordergrund. tlek£mlofen liel~e sich die Infektionsm6glichkeit am sichersten dutch Ausmerzen des erkrankten Milchviehs. Nach- dem diese Forderung im heutigen Deutschland nicht zu realisieren ist, bleibt nur nine geeignete Vorbehandhng der Milch iibrig. Wenn nicht slcher feststeht, dab die Milch yon Tieren stammt, die st~ndig tier~rztlich peinlich genau fiberwacht werden -- was wohl in den seltensten Fallen technisch mbglich sein diirfte -- ist prinzipiell jede Kindermilch mindestens 3 rain, yore Auf- steigen der Siedeperlen an gerechnet, zu kochen. Eine Umgehung der Tbe.-Gef~hrdung durch Ern~ihrun~ der Kinder mit Ziegenmilch ist nut bedingt mbglicb, delta auch Ziegen kbmlen tuberkul6s irJiziert werden. Aul~erdem ist gerade bet der sonstigen heutigen Ern~hrungslage die Gefahr der Ziegenmilch-An~mie gegeben. H. Sehade (Oldenburg). A. Hildebrandt: Derzeitiger Stand der Vitaminforschung der Frauenmiich. (Groflauhehn a. flY.) Med. Mschr. 2, 344---51 (1948). Die Frauenmilch stellt normalerweise die einzige Nahruag des Neugeboreaea dar uad ist ill ihrer qualitativen und quantitativen Zusammensetzung den Nahrungsbediirfnissea des S/~ug- lings geaau angepaBt. Beziiglich ihres Vitamingehaltes ergaben Uatersuchungea zuweilea einen ungeniigenden Gehalt aa einem oder mehrerea Erg~nzung~stoffen. Jedoch kommt nach neueren Forschungen ffir die Entstehung der Mangelerkran~:ungen nicht nnr dem Mangel aa Vitaminen, sondern der gesamten Zusammeasetzung der ),~ahrung nine ausschlaggebeade Bedeutung zu. Zahlreiche Untersuchtmgen bezfiglieh des Vitamin-A- and Carotingehaltes der Frauen- milch lassen nine grof3e Schwaaku~gsbreite erkenrmn. A]s Durchschnittswerte sind etwa 0,15 mg- % Vitamin A und 0,011 mg-% fl-Carotin anzunehmea. Die ffir das Colostrum ermitteltea Carotin- werte betragea das Doppelte bis Zeh~ache der sp~teren Brustmflch. LTber die im Laufe des Tages stark sehwankendea Werte ]iegeR keine einheitlichen. Uatersuchungsergebnisse vor. Bei der gleichen W6chnerin kbanen die Schwankungen der mit der Milch aasgeschiedenen Tagesmeagen aa Vitamin A und Carotin hfi.ufig bis 25% betragea, wobei diese Variationen Rieht mit dem Fettgehalt parallel ]aufen. Die vor Beginn des Stillaktes gewormene Milch ist vitamin~rmer als die gegen Ende ausgeschiedeae. Zwischen Milchmenge nnd Vitamin-A-Koa- zentration besteht kein Zusammenhang. Wenn auch ein EiIfflul3der Ern~.hrung auf denVitamia-A- Gehalt der Milch aazunehmen ist, so kann dieser ~bergaag nur schwer fiberzeugend nachgewiesen werdea. Eta Zusammenhang zwischea dem Vitamin-A- bzw. Carotingeha]t der Milch und des Blutes ]iel~ sich bisher nicht nachweisen. Knh-und Ziegenmilch weisen gegenfiber Fraueamilch einen aiedrigeren Vitamin-A-Gehalt auf, der durch das fibliche Verdiinnea bet der Nahruagszubereitung noch wetter gemindert wird. W~hrend die Werte ffir den Vitamin-B1-Gehalt der Frauemnilch etwa 10 y-% betragen, liegeR sin bei Kuhmileh im al]gemeinen bet etwa 40--45 y-%. Neben dem hohea Vitamin-B 1- Gehalt des Futters ist die Vitamia-B1-Syntbese bestimmter im Paasen der Kuh lebender Bak- terien dafiir verantwortlich. Die itbhe des Vitamin-B~-Gehaltes in der Fraueamilch h~i~gt aicht nut yon der Nahrung, soadern auch yon ko~stitutionellea Momeatea ab. Da ein Tell des Aneurins als Co-Carboxyhse vorliegen kalm, ist diese bet der Gehaltsbestimmu~g zu berficksichtigea. Gegea die Ansicht, da~ die Bi/idus-Flora des Dickdarmes des Si~uglin~s nine ausreichende Versorguag mit Vitamir~ B~ gewi~hrleiste, werden neuerdings immer mehr Bedeaken erhobea. Der Vitamia-B2-Gehalt der Franeamilch ]iegt mit durchsch~ittlich 50 y-% weir unter (tern der Kuhmi]ch mit etwa 170 7- %. Er is~ voader Zufubr mit der Nahruag abh~ngig, kann

H. Grimm: Verfahren zur sicheren Durchschnittsfettgehaltsermittlung

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Page 1: H. Grimm: Verfahren zur sicheren Durchschnittsfettgehaltsermittlung

72 Zeitscln'iftenreferate. - - Die einzelnen Lebensmittel.

H. Grimm: Ver~ahren zur sicheren Durehschnittsfettgehaltsermittlung. Siiddtsch. Molkerei- Zig. 69, 57 (1948).

Zur gleichm~i~igen Erfassung des Fettgehalts s~mtlicher A~lieferungsmilehcn wird an der Auslaufseite der Milchwaage ein besonderes Ger~it aagebracht, das so l(onstruiert ist, da~ un- mittelbar vor dem 0ffnen des Auslaufventils der Milchwaage eia bestimmter Anteil der Milch in ein Steigrohr mit KegelverschluB u~d Sehieberventil fibertritt. Beim vo]]st~ndigea Dureh- ziehe~ des Ausla~hebels wird dana die Verbindu~g zwischea Steigrohr uad Milchwaagebassin wieder unterbrochea, wobei sich g]eichzeitig die beidcn Auslaufventile, das der Waage und das des Steigrohrs, 5ffnen. Die aateilige Probemilch ]iiuft ]a eta besonderes Gef~i~ und dinar dann zur geaauen Durchschnittsfettgehaltsbestimmuag. K . J . Demeter (Freising).

O. Bossert: Die Perlsuchtinfektion des Menschen. Kinderi~rztl. Prax. 1948, 32--37.

Die tlecteutung der Per]suchtinfektioa in der Pathogenese der menschlichen und ganz speziell der Kinder-Tuberkulose ist nicht zu untersch~tzen. Bei Verdacht auf eine Tbc.-Infektion dureh bovine Stihnme steht die Frage nach dem Genul3 roher Milch im Vordergrund. tlek£mlofen liel~e sich die Infektionsm6glichkeit am sichersten dutch Ausmerzen des erkrankten Milchviehs. Nach- dem diese Forderung im heutigen Deutschland nicht zu realisieren ist, bleibt nur nine geeignete Vorbehandhng der Milch iibrig. Wenn nicht slcher feststeht, dab die Milch yon Tieren stammt, die st~ndig tier~rztlich peinlich genau fiberwacht werden - - was wohl in den seltensten Fallen technisch mbglich sein diirfte - - ist prinzipiell jede Kindermilch mindestens 3 rain, yore Auf- steigen der Siedeperlen an gerechnet, zu kochen.

Eine Umgehung der Tbe.-Gef~hrdung durch Ern~ihrun~ der Kinder mit Ziegenmilch ist nut bedingt mbglicb, delta auch Ziegen kbmlen tuberkul6s irJiziert werden. Aul~erdem ist gerade bet der sonstigen heutigen Ern~hrungslage die Gefahr der Ziegenmilch-An~mie gegeben.

H. Sehade (Oldenburg).

A. Hildebrandt: Derzeitiger Stand der Vitaminforschung der Frauenmiich. (Groflauhehn a. flY.) Med. Mschr. 2, 344---51 (1948).

Die Frauenmilch stellt normalerweise die einzige Nahruag des Neugeboreaea dar uad ist ill ihrer qualitativen und quantitativen Zusammensetzung den Nahrungsbediirfnissea des S/~ug- lings geaau angepaBt. Beziiglich ihres Vitamingehaltes ergaben Uatersuchungea zuweilea einen ungeniigenden Gehalt aa einem oder mehrerea Erg~nzung~stoffen. Jedoch kommt nach neueren Forschungen ffir die Entstehung der Mangelerkran~:ungen nicht nnr dem Mangel aa Vitaminen, sondern der gesamten Zusammeasetzung der ),~ahrung nine ausschlaggebeade Bedeutung zu.

Zahlreiche Untersuchtmgen bezfiglieh des V i t a m i n - A - and Carotingehaltes der Frauen- milch lassen nine grof3e Schwaaku~gsbreite erkenrmn. A]s Durchschnittswerte sind etwa 0,15 mg- % Vitamin A und 0,011 mg-% fl-Carotin anzunehmea. Die ffir das Colostrum ermitteltea Carotin- werte betragea das Doppelte bis Zeh~ache der sp~teren Brustmflch. LTber die im Laufe des Tages stark sehwankendea Werte ]iegeR keine einheitlichen. Uatersuchungsergebnisse vor. Bei der gleichen W6chnerin kbanen die Schwankungen der mit der Milch aasgeschiedenen Tagesmeagen aa Vitamin A und Carotin hfi.ufig bis 25% betragea, wobei diese Variationen Rieht mit dem Fettgehalt parallel ]aufen. Die vor Beginn des Stillaktes gewormene Milch ist vitamin~rmer als die gegen Ende ausgeschiedeae. Zwischen Milchmenge nnd Vitamin-A-Koa- zentration besteht kein Zusammenhang. Wenn auch ein EiIfflul3 der Ern~.hrung auf denVitamia-A- Gehalt der Milch aazunehmen ist, so kann dieser ~bergaag nur schwer fiberzeugend nachgewiesen werdea. Eta Zusammenhang zwischea dem Vitamin-A- bzw. Carotingeha]t der Milch und des Blutes ]iel~ sich bisher nicht nachweisen.

K n h - u n d Ziegenmilch weisen gegenfiber Fraueamilch einen aiedrigeren Vitamin-A-Gehalt auf, der durch das fibliche Verdiinnea bet der Nahruagszubereitung noch wetter gemindert wird.

W~hrend die Werte ffir den Vitamin-B1-Gehalt der Frauemnilch etwa 10 y-% betragen, liegeR sin bei Kuhmileh im al]gemeinen bet etwa 40--45 y-%. Neben dem hohea Vitamin-B 1- Gehalt des Futters ist die Vitamia-B1-Syntbese bestimmter im Paasen der Kuh lebender Bak- terien dafiir verantwortlich.

Die itbhe des Vitamin-B~-Gehaltes in der Fraueamilch h~i~gt aicht nut yon der Nahrung, soadern auch yon ko~stitutionellea Momeatea ab. Da ein Tell des Aneurins als Co-Carboxyhse vorliegen kalm, ist diese bet der Gehaltsbestimmu~g zu berficksichtigea. Gegea die Ansicht, da~ die Bi/idus-Flora des Dickdarmes des Si~uglin~s nine ausreichende Versorguag mit Vitamir~ B~ gewi~hrleiste, werden neuerdings immer mehr Bedeaken erhobea.

Der Vitamia-B2-Gehalt der Franeamilch ]iegt mit durchsch~ittlich 50 y-% weir unter (tern der Kuhmi]ch mit etwa 170 7- %. Er is~ voader Zufubr mit der Nahruag abh~ngig, kann