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HAJO BANZHAF TAROT

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Die abgebildeten Karten entstammen dem Rider-Tarot von Arthur Edward Waite. Dabei wurde die von Waite eingeführte Umnumme-rierung der Großen Arkana rückgängig gemacht, so dass »Die Ge-rechtigkeit« die Ziffer VIII und »Die Kraft« die Ziffer XI hat.

Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100 Das für dieses Buch verwendete FSC-zertifizierte Papier Profibulk von Sappi, liefert Igepa

1. Auflage

Neuausgabe© 1992 Kailash in der Verlagsgruppe Random House GmbHUmschlaggestaltung: Weiss/Zembsch/Partner: Werkstatt/München Satz: EDV-Fotosatz Huber/Verlagsservice G. Pfeifer, GermeringDruck und Bindung: Tesinska Tiskárna A. S., Cesky TesínPrinted in Czech RepublicISBN 978-3-424-63002-2www.kailash-verlag.de

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Inhalt

Inhalt

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Grundlagen der Deutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Begriffsdefinitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Kurzbezeichnung der Karten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Die verschiedenen Kartenspiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Wege, das Kartendeuten zu lernen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Kartendeuten und Wahrsagerei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20Zwei Wege, die Karten zu deuten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Entwicklung eigener Legesysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Immer wieder auftauchende Fragen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25Mischen und Auslegen der Karten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Die Deutung umgekehrter Karten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30Die innere Haltung beim Deuten der Karten. . . . . . . . . . . . 32Die Quintessenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34Schwierigkeitsgrade und die Auswahl des richtigen Legesystems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

Legesysteme und Deutungsbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . 49Das Kreuz mit zwei Varianten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51Das Partnerspiel mit einer Variante. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78Das Beziehungsspiel mit einer Variante. . . . . . . . . . . . . . . . . 98Der Zauberspruch der Zigeuner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133Das Keltische Kreuz mit zwei Varianten . . . . . . . . . . . . . . . . 147Das Geheimnis der Hohepriesterin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187Das Entscheidungsspiel mit zwei Varianten . . . . . . . . . . . . . . 211Der Stern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231Die Tür mit einer Variante. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241Der astrologische Kreis mit zwei Varianten . . . . . . . . . . . . . . 258

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Das Planetenspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305Das Narrenspiel mit einer Variante. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 324Inannas Abstieg in die Unterwelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 342Kombinationen verschiedener Legesysteme . . . . . . . . . . . . . 361

Register aller in den Deutungsbeispielen besprochenen Karten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 397

Über den Autor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 400

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Einleitung

Einleitung Einleitung EinleitungEinleitung

Dieses Buch wendet sich an die Leserinnen und Leser, die einen Zugang zum Tarot über die Praxis suchen, die Zusammenhänge am liebsten anhand von Beispielen erfassen oder ihre eigenen Deutun-gen mit denen anderer vergleichen möchten.

Alle Deutungen sind nach der gleichen, hilfreichen Grundstruk-tur aufgebaut: Nach der Fragestellung finden Sie eine Abbildung aller ausgelegten Karten, dem folgt die Einzelbetrachtung, die in der ab-schließenden Zusammenschau aller Karten zu einer Gesamtaussage vereint wird. Dort, wo es hilfreich und weiterführend ist – das heißt in den meisten Fällen –, wird im Anschluss daran noch die Quintes-senz als ein Vorschlag zur weiteren Verhaltensweise ermittelt.

Um mit den 78 Tarotkarten vertraut zu werden, haben Sie vielfäl-tige Möglichkeiten: Indem Sie Beispiel für Beispiel studieren, wird Ihnen die Sprache der Karten im praxisnahen Umfeld und in der jeweiligen Wechselbeziehung zu benachbarten Karten vertraut. Sie können aber auch gezielt die verschiedenen Deutungsmöglichkeiten einer Karte nachschlagen, indem Sie über das Register am Ende des Buches die betreffende Karte suchen und ihre jeweiligen Bedeutun-gen dann unter den betreffenden Beispielen nachlesen.

Sobald Sie mit der Grundbedeutung der Karten etwas vertrauter sind, nehmen Sie diese Beispiele als Übung. Deuten Sie die abgebil-deten Legungen anhand der vorangestellten Fragestellung zunächst selbst, und vergleichen Sie dann Ihre Ergebnisse mit denen dieses Buches. Auf diese Art werden Sie immer wieder auf neue Aspekte der Karten stoßen, was das Verständnis vertieft und Ihre Deutungen reichhaltiger werden lässt.

Gegenüber der Erstauflage, die unter dem Titel Tarot-Spiele er-schien, wurden die Legemethoden hier nach Schwierigkeitsgraden geordnet. Wenn Sie also der Reihenfolge der Beispiele folgen, wer-

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den Sie von leichten zu immer anspruchsvolleren Legemethoden geführt. Den Abschluss bildet ein Kapitel, in dem gezeigt wird, wie verschiedene Legemethoden zu einer umfassenden Gesamtbefra-gung miteinander verbunden werden können. Aber auch viele Bei-spiele der vorhergehenden Abschnitte sind miteinander verknüpft und erzählen dadurch eine fortlaufende Geschichte.

Informationen über Tarotseminare bei:

Hajo BanzhafMauerkircherstraße 29/IV

81679 München

Fax: 0 89/98 00 86Internet: www.tarot.de

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Grundlagender Deutung

Grundlagen der Deutung

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Der Herr, dem das Orakel in Delphi gehört,sagt nichts und verbirgt nichts,

sondern gibt ein Zeichen.HERAKLIT, Fragment 93

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Begriffsdefinitionen

Begriffsdefinitionen

Arkana Plural des lateinischen Wortes Arkanum = Ge -heimnis, dient als Bezeichnung aller Tarotkarten, die in die Großen und Kleinen Arkana unterteilt werden.

As Die jeweils erste Karte einer Farbserie, die der Zahl 1 entspricht.

Deck Das komplette Kartenspiel mit 78 Karten.

Farbserien Die vier durch ein jeweils gleiches Symbol mitei-nander verbundenen Untergruppen der Kleinen Arkana. Jede Serie besteht aus 14 Karten der Sym-bole Stäbe, Schwerter, Münzen oder Kelche.

Große Arkana Die 22 Karten – auch Trumpfkarten genannt –, die mit Namen bezeichnet und von 0 bis 21 mit römi-schen Zahlen durchnummeriert sind (0 = Der Narr, 1 = Der Magier … XXI = Die Welt).

Hofkarten Die jeweils 4 Karten in den vier Farbserien, die König, Königin, Ritter und Bube zeigen.

Kelch Das dem Wasserelement entsprechende Zeichen.

Kleine Arkana Die 56 Karten, die sich in 4 mal 14 Karten auftei-len. Dies sind vier Farbserien (Stäbe, Schwerter, Münzen und Kelche) à 14 Karten, die sich jeweils in 10 Zahlenkarten und 4 Hofkarten unterteilen.

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Münze Das dem Erdelement entsprechende Zeichen.

Quintessenz Die nachträgliche Addition aller aufgedeckten Karten mit der Bildung einer Quersumme, die entweder einstellig oder aber kleiner als 22 ist. (Siehe dazu Kapitel Quintessenz Seite 34.)

Schwert Das dem Luftelement entsprechende Zeichen.

Signifikator a) Die Karte, die z. B. beim Beziehungsspiel oder beim Entscheidungsspiel in der Mitte liegt und den gegenwärtigen Stand der Beziehung oder das Fragethema darstellt. b) Manche Deuter legen vor Spielbeginn eine den Frager oder das Fragethema symbolisierende Kar-te als sogenannten Signifikator neben die Karten oder unter die erste Karte. Ich halte das für weni-ger bedeutsam.

Stab Das dem Feuerelement entsprechende Zeichen.

Trumpfkarten Siehe Große Arkana.

Umgekehrte Karten, die beim Auslegen mit dem Kopf nachKarten unten aufgedeckt werden. Sie werden von einigen

Deutern negativ bewertet. (Siehe Seite 30.)

Zahlenkarten Die jeweils 10 Karten in den vier Farbserien, die von 1 bis 10 durchnummeriert sind, wobei das As

gleich 1 ist.

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Kurzbezeichnungen der Karten

Um im Deutungstext jeweils auf die Karten verweisen zu können, auf die gerade Bezug genommen wird, habe ich den Karten folgen-de Kurzbezeichnungen gegeben:

Trumpfkarten der Großen Arkana sind mit den römischen Zahlen I bis XXI und 0 für den Narren gekennzeichnet.

Achtung: Zur Vereinheitlichung bleibe ich beim traditionellen Aufbau dieser Karten und kennzeichne entgegen der von Arthur E. Waite eingeführten Reihenfolge Die Gerechtigkeit mit VIII und Die Kraft mit XI.

Die Kleinen Arkana unterteilen sich in 4 Farbserien (Abkürzun-gen in Klammern): Stäbe (St), Schwerter (Sw), Münzen (M) und Kelche (K).

Zahlenkarten werden mit den Zahlen 2 bis 10 angegeben, nur das As bleibt As.

Hofkarten kürze ich wie folgt ab: König (K), Königin = Queen (Q), Ritter (R) und Bube (B). ‚ heißt, dass die betreffende Karte auf dem Kopf liegt. Im Beziehungs- und im Partnerspiel kennzeichnet: � die männliche Seite und� die weibliche Seite.

Beispiele:VII = Der WagenXVII = Der SternKSt = König der Stäbe

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QM = Königin der Münzen3M = Drei der MünzenAsSw = As der Schwerter7K = Sieben der KelcheRK ‚ = Ritter der Kelche – auf dem Kopf liegend.

Die diesen Abkürzungen im Deutungstext häufig vorangestellten Zahlen geben das Feld an, in dem diese Karte innerhalb des Legesys-tems liegt.

Ich empfehle diese Schreibweise sehr, um sich selbst von gelegten Karten Notizen zu machen.

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Die verschiedenen Kartenspiele

Die in den Beispielen dieses Buches gemachten Deutungen ent-sprechen meinem Verständnis der Tarotkarten von Arthur Edward Waite, die unter dem Namen Rider-Waite-Deck bekannt sind. Sie decken sich aber auch weitgehend mit der Bedeutung der Spiele, die sich nach älteren Vorlagen richten, wie insbesondere dem Mar-seiller Deck.

Da dieses Buch weniger die Bedeutung der einzelnen Karten erklären will, sondern vielmehr die Art, wie sie gelegt und zu einer gemeinsamen Aussage verbunden werden, kann die hier gezeigte Methodik natürlich auch auf alle anderen Spiele angewandt werden.

Die stets zunehmende Fülle der am Markt erhältlichen Spiele ist schwer zu überschauen. Sie lässt sich jedoch grob in alte Spiele vor und neue Spiele nach Arthur Edward Waite unterteilen. Waite hat den Tarotkarten eine entscheidende und in meinen Augen erhebli-che Bereicherung gegeben. Bis dahin waren nur die 22 Trumpfkar-ten, die 16 Hofkarten und manchmal auch die 4 Asse illustriert. Damit beruhte die Deutung der übrigen 36 Karten nicht auf inspi-rierenden Bildmotiven, sondern auf dem Auswendiglernen ihrer Bedeutung. Seit Waite nun alle 78 Karten illustriert hat (genau ge nommen geschah dies durch Pamela Smith), steht damit ein Tarot-deck zur Verfügung, das uns durchweg durch Bilder zu den Bedeu-tungsinhalten aller Karten führt. Seitdem hat er viele Nachahmer gefunden, die sein Deck variierten oder ebenfalls vollständig durch-illustrierte neue Decks schufen.

Damit ergibt sich als grobe Übersicht aller Decks folgendes Ras-ter: 1. Alte Decks – nur etwa zur Hälfte mit zur Deutung hilfreichen

Motiven ausgestattet.

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2. Neue Decks – durchweg illustriert, die sich in zwei Hauptgrup-pen unterteilen:

a) solche, die mehr oder weniger den Motiven von Waite folgen, sie variieren oder darauf aufbauen, und

b) solche, die andere, eigene Wege gehen.

Wer sich ein Tarotdeck kauft, sollte sich in erster Linie davon leiten lassen, welche Karten ihn persönlich am meisten ansprechen. In zweiter Hinsicht entscheidet allerdings, ob es brauchbare Literatur gibt, die die Symbolik der Karten zufriedenstellend erklärt. Das ist bei manchen Spielen der Gruppe 2b ein großer Mangel. Ich per-sönlich benutze überwiegend das Rider-Waite-Deck und bin damit sehr zufrieden.

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Wege, das Kartendeuten zu lernen

Wege, das Kartendeuten zu lernen

Um Karten deuten zu können, ist es natürlich unerlässlich, mit der Bedeutung der einzelnen Karten vertraut zu werden. Da die Fülle der 78 Karten gerade den Anfänger in der Regel entmutigt, ist es sinnvoll, sich zunächst nur mir der überschaubaren Zahl der 22 Trumpfkarten zu befassen.

Ziel sollte es dabei nicht sein, die Bedeutung, die andere diesen Karten zugeordnet haben, auswendig zu lernen. Das wäre ein zu mühevolles und letztlich wertloses Unterfangen, da es von »kompe-tenten« Stellen zu jeder Karte eine Fülle widersprüchlichster Deu-tungen gibt. Wer daran interessiert ist, dem empfehle ich das »Dictio-nary of the Tarot«1.

Es kann also nur das Ziel sein, ein eigenes Verständnis der Karten zu entwickeln. Dazu ist es natürlich schon hilfreich zu erfahren, wie andere die Karten verstehen. Aber all diese anderen Deutungen sol-len nur als Anregung und Hilfe genommen werden, um den eigenen Zugang zur persönlichen Bedeutung zu finden.

Oft bereitet es Schwierigkeiten, die zwar verständlichen, aber zum Teil sehr erhabenen Themen, die uns vor allem die Große Arka-na vor Augen führen, in »profanen« Alltagserlebnissen wiederzufin-den. Natürlich wissen wir alle, was »Gerechtigkeit« oder »Tod« bedeutet, aber wie heißen die Entsprechungen in der Alltagssprache? Die Gerechtigkeit kann z. B. bedeuten, dass wir (positiven wie nega-tiven) Folgen früherer Handlungen begegnen, dass wir uns fair ver-halten oder Fairness erleben, dass wir zu unserem Recht kommen oder dass wir in einer Angelegenheit zu einem klaren, ausgewogenen Urteil kommen. Der Tod kann dagegen für alle Formen des Abschieds stehen. Das kann angenehm, unangenehm, freiwillig oder erzwun-

1 Bill Butler, Dictionary of the Tarot, Schocken Books, New York 1975.

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gen sein. Der Abschied von der Zigarette gehört genauso dazu wie der langersehnte Abschied von einem schwierigen Vorgesetzten oder einer mühevollen Diplomarbeit. Natürlich kann es sich auch um den bedrückenden Abschied von einem geliebten Menschen handeln oder um den unfreiwilligen »Abschied«, wenn uns etwa die Geldbör-se gestohlen wird.

Um diese Sprechweise spielerisch zu erlernen, sind vor allem Tages-, Wochen- und Monatskarten gute Helfer. Diese zieht man mor-gens (mit der linken Hand) aus den verdeckten 22 Trumpfkarten. Natürlich sollten wir uns vorher darüber klar sein, ob wir die Karte für den Tag, die Woche oder den Monat ziehen. Wir müssen dann die Augen offen halten und schauen, wo wir das Thema dieser Karte im Alltagserleben wiederfinden. Auf diese Art wird uns die Bedeutung der Karten täglich vertrauter, und wir lernen hautnah und ohne mühsames, eher schädliches Auswendiglernen. Dabei geht es nicht darum, dass uns die Karte »das Hauptereignis« des gefragten Zeitrau-mes anzeigt. Es ist einfach ein Thema, dem wir begegnen. Mal ist es von schlichter, mal von wirklich hoher Bedeutung.

Ein nächster Schritt und ein erstes Legesystem ist das Kreuz (siehe Seite 51). Es wird in seiner Grundform nur mit den 22 Trumpfkarten gespielt und ist eine leider zu oft unterschätzte, aussagestarke und vielseitig verwendbare Legemethode.

In dem Maße, in dem wir mit den 22 Trumpfkarten vertrauter werden, sollten wir dann erste Versuche mit allen 78 Karten machen. Auch hierbei sollte zunächst weiterhin das Kreuz gelegt werden, da die Gegenüberstellung von nur 4 Karten das Verständnis der Einzel-bedeutungen erheblich erleichtert. Im weiteren Verlauf können dann immer schwierigere Legesysteme verwandt werden, denen ich zu diesem Zweck Schwierigkeitsgrade zugeordnet habe (siehe Sei-te 46).

Darüber hinaus empfehle ich, sich die gelegten Karten zu notieren, um zu einem späteren Zeitpunkt rückblickend ihre Aussage nochmals zu betrachten. Gerade dabei wird uns ihre symbolhafte Sprache oft verblüffend klar. Um diese Notizen schnell und mühelos zu gestalten, habe ich Abkürzungen für die Karten gemacht, die ich auch in den Deutungstexten dieses Buches verwende (siehe Seite 13).

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Nicht zuletzt ist es natürlich immer wieder bereichernd, sich die Karten von Freunden legen zu lassen, um dabei deren Deutungen und die damit verbundenen Erlebnisse zu erfahren.

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Kartendeuten und Wahrsagerei

Auch wenn es jemanden, der sich zum ersten Mal mit diesem The-ma beschäftigt, komisch anmutet: Es gibt einen erheblichen Unter-schied zwischen dem Deuten von Karten und der Wahrsagerei. Zwar zielt möglicherweise beides in die gleiche Richtung: der Ent-schleierung, was die Zukunft bringen wird – jedoch mit sehr unter-schiedlichem Anspruch.

Der Kartendeuter beschränkt sich darauf, die Karten in dem Maße zu deuten, wie sie Bilder in ihm wachrufen. Dabei beschreibt er im Normalfall einen Rahmen, den der Frager mit seinen eigenen Bil-dern füllt. Das führt dazu, dass der Deuter häufig gar nicht weiß, über welchen Lebensbereich er gerade spricht. Das gilt insbesondere dort, wo der Frager das Thema vor Augen hat, die Frage aber nicht aus-sprechen möchte, oder wo die Karten ohne Fragestellung gelegt werden. Im letzteren Fall erfährt der Frager erst im Laufe der Deu-tung das Thema, indem er zu den Worten des Deuters seine eigenen Assoziationen hinzufügt (siehe Keltisches Kreuz, Beispiel C, Sei-te 147/160).

Der Wahrsager hat dagegen immer den Anspruch, das Thema von sich aus zu benennen und Ereignisse präzise zu beschreiben und vor-auszusagen. Wenn er tatsächlich über die Gabe verfügt, den intuitiv visionären Weg zu gehen (siehe den nächsten Abschnitt), ist eine sol-che Sitzung sicherlich ein großes Erlebnis. Unter den vielen, die sich dazu berufen fühlen, sind aber leider nur sehr, sehr wenige auser-wählt.

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Zwei Wege, die Karten zu deuten

Zwei Wege, die Karten zu deuten

Es gibt zwei Wege, die Karten zu deuten. Ich möchte sie den intu-itiv-visionären und den formal-methodischen Weg nennen.

Der intuitiv-visionäre Weg

Es steht für mich außer Zweifel, dass diejenigen, die die Gabe haben, diesen Weg zu gehen, die vorzüglichsten und verlässlichsten Kartendeuter sind. Nur ist nicht jeder dazu berufen, und für den Außenstehenden ist es nicht immer leicht, die wenigen begnadeten Talente in der Masse derer zu finden, deren vermeintliche Intuition nur ein munteres Herausprojizieren der eigenen Hoffnungen und Ängste ist oder ein chaotisch strukturauflösendes Zusammenreimen unfertiger Gedanken.

Der letztere Typus ist meist harmlos und leicht erkennbar, weil sich seine Deutungen in der breiigen Fülle einer verwirrenden Viel-falt widersprüchlicher Aussagen selbst auflösen. Der projizierende Typ dagegen ist gefährlich, wenn sich seine Projektionen mit einer der eigenen Angst entspringenden Suggestivkraft verbinden, was dann auch in fragwürdigen Fällen zum Symptom der sich selbst er -f üllenden Prophezeiung führen kann.

Der begnadete Deuter ist sicherlich am ehesten daran zu erken-nen, dass er ohne jeglichen Sensationsdrang und ohne Hinweise auf »Dankschreiben aus aller Welt« in aller Schlichtheit eine Aussage trifft, die den Frager innerlich berührt. Diesen Weg gehen zu dürfen ist ein Geschenk. Ich kann mir keine Schule denken, die ihn lehren könnte. Nur dort, wo diese Kräfte in gutem Maße vorhanden sind, können sie unter weiser Führung verfeinert werden.

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Der formal-methodische Weg

Gegenüber dem soeben beschriebenen Weg ist der formal-metho-dische sicherlich minderwertig. Anstelle des erspürenden Zusam-menschauens tritt hier die Kombinatorik: Die Bedeutung der Fel-der wird mit der Bedeutung der Karten auf diesen Feldern kombinatorisch verbunden. Das gleiche gilt bei der abschließenden Zusammenschau aller Karten miteinander.

Dort, wo diese Methodik ins Mechanische abgleitet, ist der Aussa-gewert der Deutung sehr bescheiden. Ein gesundes Maß intuitiver Unterstützung gewährt jedoch auch für diesen Weg einen befriedi-genden Anteil zutreffender Aussagen.

Es liegt in der Natur dieser Art der Deutung, dass sie im Gegensatz zur erstgenannten weniger Ereignisaussagen treffen kann (oder soll-te), sondern statt dessen einen Rahmen anbietet, den der Frager mit seinen eigenen Bildern füllt.

Eine weitere Einschränkung dieses Weges ist, dass wir bei man-chen Konstellationen keinen Zusammenhang herstellen, keinen Sinn finden können. Unsere Betrachtung wird ja von einem logisch ord-nenden Anspruch geleitet, der natürlich nicht selten an den Wider-sprüchen des Alltagslebens abprallt. Ein typisches Beispiel dazu ist unsere leider häufig unterschätzte Trägheit, mit der wir lieber am »vertrauten Elend« festhalten, statt den »riskanten« Sprung ins Glück zu wagen. Die Karten, die diese Situation nicht selten zeigen, erschei-nen uns dann unlogisch. Es will uns nicht einleuchten, dass der Fra-ger eine so wertvolle Chance, die greifbar nahe ist, verstreichen lässt und stattdessen in einer undankbaren Situation verharrt.

Es sind Erfahrungswerte, die die Deutungen mit der Zeit immer ergiebiger machen. Dabei sollten wir bewusst darauf verzichten, Aussagen aus Karten, die uns im Moment nichts sagen, herauszupres-sen. Der Anspruch, in jedem Fall eine Aussage machen zu wollen, ist gefährlich. In allen Zweifelsfällen ist es am besten, die Karten zum gleichen Thema zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zu befra-gen

Eine weitere wichtige Verhaltensregel auf diesem Weg ist die Res-pektierung der Aussagegrenze. Bei allem verständlichen Wunsch

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Zwei Wege, die Karten zu deuten 23

nach »handfesten« Aussagen darf die Gefahr, durch Sagen (»Die Be-ziehung ist nicht mehr zu retten, usw.«) einen unverhältnismäßigen Einfluss auf den Frager auszuüben, nicht unterschätzt werden. Selbst-verständlich sollten wir auch nicht auf gemachten Aussagen behar-ren. Wenn der Frager sie nicht annehmen will, sollte keine Diskus-sion über die Treffsicherheit des Orakels beginnen und schon gar nicht mit anmaßender Herablassung auf den »Nicht-Eingeweihten« geblickt werden, der »nicht den Mut hat, seinem Schicksal aufrecht entgegenzutreten«.

Soweit zu diesem Weg. Er hat gegenüber dem intuitiv-visionären gewichtige Nachteile. Aber er hat auch einen großen Vorteil: Er ist erlernbar. Man kann ihn weitervermitteln. Das ist das Anliegen dieses Buches.

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Hajo Banzhaf

Tarot-Deutungsbeispiele

Gebundenes Buch, Pappband, 400 Seiten, 13,5 x 21,5 cmISBN: 978-3-424-63002-2

Kailash

Erscheinungstermin: Februar 2009

Das Standardwerk jetzt vierfarbig! Dieses Buch ist seit seinem ersten Erscheinen 1992 eines der wichtigen Grundlagenbücher zumTarot. Hajo Banzhaf, der bekannte und beliebte Tarot-Experte, führt darin sehr verständlich undnachvollziehbar in die Kunst der Kartendeutung ein. Er stellt sowohl die klassischen als auch neuentwickelte Legesysteme vor und erläutert dieseanhand exemplarischer Fragestellungen. Schritt für Schritt macht er die Leser mit den Karten derGroßen und Kleinen Arkana vertraut. Sein intuitiver und kenntnisreicher Ansatz ermöglicht es,einen eigenen und freien Umgang mit den Botschaften der Karten zu erlernen, der durch eineFülle von Tipps und Hinweisen noch unterstützt wird. Mit seinem übersichtlichen Aufbau wird dieses Buch so zu einem ausgezeichneten Lehr-und Übungsbuch für den Anfänger und zu einem ebenso hilfreichen Nachschlagewerk fürFortgeschrittene.