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HALM Jahresbericht 2007 www.halm-salzburg.at

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HALM-Kalender 2007

HALMJahresbericht 2007

www.halm-salzburg.at

Jänner Februar März April Mai Juni2 HALM-Klausur4 Motorsägenkurs5 45. HALM-Treffen9 LIFE-Projekt

Untersberg-Vorland11 LIFE-Projekt Ausbringung nachge-

Untersberg-Vorland züchteter Pflanzenarten12 Ende Amphibienaktion

Sinnhubstr., Zaunabbau14 Trockenr. Pfarrwerfen15 Aufbau Amphibien- 15. - 20.

zaun Oberhofen Teichbau Berndorf161718 Monitoring Zistelalm20 Abbau Amphibien-

zaun Oberhofen21 43. HALM-Treffen24 Start Amphibienaktion 44. HALM-Treffen

Sinnhubstraße27 Amphibienzaunaufbau

Sinnhubstraße30 42. HALM-Treffen Mahd Davidlwiese

Juli August September Oktober November Dezember1 LIFE-Projekt

Untersberg-Vorland6 Vorbereitung d. Teiche7 LIFE-Projekt

Untersberger VorlandHALM-Fest

9 9. - 11. Teichbau Illingerund Prähhauserwiese .

10 46. HALM-Treffen11 Mahd Randersbergwiese12 Mahd Prähauserwiese15 15. - 21. Umweltbau-

stelle Adneter Moos16 Monitor.Althammerw.17 47. HALM-Treffen27 48. HALM-Treffen28 28. - 30. HALM-

Exkursion Mühlviertel30 4. Symposion des

Netzwerks Natur31 Adlerfarn Zistelalm

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HALM-Jahresbericht 2007

Inhaltsverzeichnis

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 2

Streuwiesenpflege im Jahr 2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3

Drei Jahre Pflege der Randersbergwiese in Großgmain . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 5

HALM-Vorstoß in den Pongau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 6

Neues vom Niedermoor des Botanischen Gartens der Universität Salzburg . . . Seite 7

Das Nachzuchtprojekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8

Umweltbaustelle 2007 im Adneter Moos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 9

Entbuschungsaktionen im Natura 2000-Gebiet Untersberg-Vorland . . . . . . . . Seite 10

HALM-Wochenende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 12

Teichprojekte 2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 14

Kröten auf Wanderschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 15

Amphibienschutzzaun in Oberhofen/Irrsee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 17

Zistelwiese auf dem Gaisberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 17

Bär, Wolf & Co – HALMe auf den Spuren der Wildtiere . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 18

NEWS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 19

Netzwerk Natur Salzburg – „Vielfalt für Neumarkt“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 20

Das HALM–Fest 2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 22

HALMe in Ausbildung – Arbeitskurs 2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 23

Überblick über die Einnahmen und Ausgaben 2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 24

Wir nehmen Abschied von Anneliese Föger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 24

Kooperationspartner, Unterstützer und Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 25

HALM-Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 26

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Kontaktadresse:HALMUniversität Salzburg,FB Organismische Biologiez.H. Mag. Claudia ArmingHellbrunnerstraße 345020 Salzburg

Email: [email protected]: www.halm-salzburg.at

Spendenkonto:Hypo, BLZ: 55000, Kt.-Nr.: 218022843

Layout: Elisabeth OrtnerEndredaktion: Claudia Arming

Für die Inhalte der Beiträge sind diejeweiligen Autoren verantwortlich.

Bildnachweise:A.M. Andreas MaletzkyC.A. Claudia ArmingG.N. Günther NowotnyI.A. Isolde AlthalerJ.R. Josef ReithoferM.E. Marlene ErhartM.J. Maria JerabekM.W. Maria WinterstellerN.K. Nathalie KleißP-P.H. Peter-Paul HahnlT.H. Tina HametnerW.F. Wofgang Forstmeier

Impressum

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HALM-Jahresbericht 2007

Martinbauerwiese in Fürstenbrunn

Wie bereits im Jahresbericht 2005 berichtet wurde,konnte durch eine Impulsaktion von HALM der Ei-

gentümer dieser im Grödiger Ortsteil Fürstenbrunn naheder Glan gelegenen Streuwiese zum Abschluss eines Na-turschutzförderungsvertrages (Mähprämie, ÖPUL) moti-viert werden und pflegt seither seine Wiese selbst. ImSommer 2007 wurde der Vertrag verlängert, sodass diePflege bis einschließlich 2013 gesichert ist. Der größte Teilder Fläche kann maschinell bewirtschaftet werden, einekleinere Teilfläche und die Ränder müssen mit der Motor-sense von Hand gemäht werden. Austretende Hangwässerund die Beschattung durch den angrenzenden Wald lasseneine Mahd nur bei trockenen Verhältnissen zu, so dass inden letzten beiden Jahren keine zusätzliche Sommermahdzur weiteren Zurückdrängung von Schilf und Großseggenerfolgen konnte. Dennoch ist eine positive Entwicklungaufgrund der regelmäßigen Pflegemaßnahmen und desErnteentzuges der Biomasse feststellbar. Besonders er-freulich hervorzuheben ist der Fund einer blühendenSumpf-Gladiole sowie einer Jungpflanze im Jahr 2007.

Althammerbauer-Streuwiese in den Walser WiesenDie erste von HALM betreute und in den Jahren 2002 bis2006 gepflegte Streuwiese liegt in den so genanntenWalser Wiesen. Durch verschiedene durchwegs kräfterau-bende Pflegemaßnahmen gelang es, diese zu Beginn starkverbrachte und bereits verbuschte Fläche in einen Zu-stand zu versetzen, der eine maschinelle Bearbeitung wie-der ermöglicht: Damit wurde die Pflege der Streuwieseauch für Landwirte zunehmend attraktiv. Seit 2007 führtnun Herr Franz Hasenöhrl, Biobauer aus Gois(Gemeinde Wals), im Rahmen des ÖPUL-Programmesbis einschließlich 2013 die jährliche Streumahd durch.

Die Pflege erfolgt in enger Abstimmung mit HALM, dieönj-Biotopschutzgruppe übernimmt auch weiterhin dasvegetationskundliche Monitoring auf den bleibend ver-markten Dauerbeobachtungsflächen. Aufgrund des nie-derschlagsarmen und relativ warmen Winters 2006/2007,in dem kaum eine Schneedecke ausgebildet war, setzte dieVegetationsentwicklung etwa zwei bis drei Wochen früherals in gewöhnlichen Jahren ein. Auffallend war im Früh-ling, dass sich der Bestand der auf dieser Wiese entdeck-ten Unvergleichlichen Narzisse (Narcissus x incomparabilis)deutlich vergrößert hat. Auch bei der Sibirischen Schwert-lilie (Iris sibirica) und der Sumpf-Gladiole (Gladiolus palust-ris) ist eine positive Entwicklung der Populationen zu ver-zeichnen, wobei insbesondere die zunehmende Ausbrei-tung auf der Fläche erfreulich ist.

Auch 2007 unterzogen sich die beiden Autoren diesesBeitrages am 16. Juli, einem brütend heißen Sommertag,einem mehrstündigen physiologischen Belastungstestwährend der Durchführung des jährlichen Monitorings.

Streuwiesenpflege im Jahr 2007Günther Nowotny & Christian Eichberger

Auch 2007 wurde die Pflege der von HALM in den letzten Jahren betreuten Streuwiesenfortgesetzt. Während die Mahd auf der Martinbauerwiese in Fürstenbrunn und auf der Alt-hammerbauerwiese in den Walser Wiesen nunmehr von Landwirten selbst durchgeführtwird, legt HALM auf der Prähauserbauerwiese in Fürstenbrunn und auf der Davidlwiese inPuch weiterhin selbst Hand bzw. Sensen und Rechen an. Aufgrund der Witterungsentwick-lung im vergangenen Jahr ergaben sich so manche Änderungen.

Abb. 1: HALMe bei der Schwerarbeit. C.A.

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HALM-Jahresbericht 2007

Schon wieder ist ein Jahr vergangen! Wieder ein beson-ders erfolgreiches Jahr für HALM! Unsere Aktivitäten

erstreckten sich von der Streuwiesenpflege bis zumTeichbau, vom Flachgau bis in den Pongau, von Salzburgbis Oberösterreich! Erstmals finanzierten wir für unsereMitglieder einen Fortbildungskurs: Sicherheit und fach-kundige Handhabung der Motorsäge war der Inhalt. Inder Stadt Salzburg und im benachbarten Oberösterreichin Oberhofen retteten HALMe hunderte Amphibien vordem sicheren Verkehrstod! Im heurigen Jahr waren wirerstmals am LIFE-Projekt Untersberg-Vorfeld beteiligt.Zahlreiche HALMe unterstützten dort die vorgenomme-nen Managementmaßnahmen voller Tatendrang. In Ko-operation mit dem Botanischen Garten der UniversitätSalzburg züchten wir seit 2007 im Rahmen des LIFE-Projektes seltene Streuwiesenpflanzen nach. Der Erhal-tung solcher Pflanzenarten und rarer Lebensräume wardie heurige Umweltbaustelle im Adneter Moos gewid-met. Im vergangenen Jahr konnten drei StudentInnen ihrHALM-Praktikum erfolgreich abschließen. Und schließ-lich gelang es uns im Sommer zum ersten Mal, ein großesSommerfest für HALMe und ihre Freunde zu organisie-ren! HALMelujah!!!HALMe waren 2007 auch im privaten Bereich besonderserfolgreich: zwei Halm-Babys erblickten das Licht derWelt! Leider war dieses Jahr aber auch durch einen gro-ßen Verlust getrübt: Anneliese Föger verstarb im Juli. Ih-re fürsorgliche, humorvolle Art und ihre einzigartigeGastfreundschaft werden den HALMen stets in besonde-rer Erinnerung bleiben!Das kommende HALM-Jahr wird wieder Altbewährteswie Streuwiesenmahd, Amphibienrettung oder eine Um-weltbaustelle bringen. Aber auch neue Projekte und neue

Thematiken werden uns 2008 beschäftigen. In der StadtSalzburg werden HALMe am Rainberg den ausufernden,neu eingewanderten Sträuchern Einhalt gebieten. In Ar-beit ist die neue Homepage, die voraussichtlich im Früh-ling fertiggestellt sein wird. Und schließlich wollen wiruns künftig vermehrt im Artenschutz engagieren. DieSituation und der Schutz des Braunbären wird 2008 fürdie HALMe ein wichtiges Thema sein!Zwei HALMe, Angelika Vago und Lilli Tomasi, werdenuns 2008 berufsbedingt verlassen. Wir wünschen ihneneinen erfolgreichen beruflichen Einstieg und uns, dassbeide zahllose „HALM-Körnchen“ in ihrem neuen Wir-kungskreis verstreuen!

EureClaudia Arming

Editorial

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HALM-Jahresbericht 2007

Mahd der gesamten Wiese im Herbst; leider konnte dies2007 nicht erfolgen, da die Witterungsverhältnisse keinTrocknen der Streu mehr zuließen. Aufsehen erregendwar in diesem Jahr der Abtransport der Streu, da das ge-samte Streugut der ca. 1500 m2 großen Davidlwiese aufeinen Anhänger verladen und dabei festgestopft bzw. fest-getreten wurde. Entsprechend hoch türmte sich die Streuoberhalb der niedrigen Bordwände auf. Dies hinderteaber den erneut durch Sepp Unterberger (Berg- und Na-turwacht) vermittelten Landwirt nicht daran, den übervol-len Anhänger ohne weitere Sicherungsmaßnahmen wieSeile oder Netze an den Traktor zu kuppeln und zu sei-nem Hof zu transportieren.

89,5 ArbeitsstundenAbb. 3: Einsatz auf der Davidlwiese mit Unterstützungder Berg- und Naturwacht Hallein-Puch. G.N.

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HALM-Jahresbericht 2007

Die sommerliche Hitze führt auf der weitgehend vonWald umschlossenen Feuchtwieseninsel zu fasttropischen, jedenfalls enorm schweißtreibenden Verhält-nissen. Diese und die permanenten Angriffe durchBremsen und andere blutsaugende Insekten wirkenschwer auf Körper und Psyche ein. Allerdings drängendie sehr positiven Ergebnisse die erduldeten Leiden inden Hintergrund: Das Schilf und die Großseggen neh-men weiter ab,typische Streuwie-senarten breitensich dagegen wie-der aus; letzteresgilt nicht nur fürPflanzen, sondernauch für Heu-schrecken. Die seitBeginn der Maß-nahmen durchge-führte Erfolgskon-trolle wurde mitt-lerweile auch inwissenschaftlichenPublikationen undVorträgen doku-mentiert.

Prähauserbauerwiese in FürstenbrunnDiese rund 0,7 ha große Wiese in Fürstenbrunn auf ei-nem Hang westlich der Glan war im Herbst 2006 erst-mals komplett abgemäht worden, sodass diesmal imFrühjahr keine Arbeiten anfielen. Da Schilf und Groß-seggen eine geringere Wüchsigkeit zeigten, wurde aufeine Sommermahd verzichtet, zumal auch zum optima-len Zeitpunkt HALMe durch andere Aktivitäten (z.B.Umweltbaustelle) beschäftigt waren. Im Herbst fehltenlängere Trockenphasen, die eine Mahd samt Trocknungder Streu ermöglicht hätten. Um eine zu starke Verfil-zung zu vermeiden, die insbesondere in den von Schilfund Großseggen dominierten Bereichen durch die win-terliche Schneeauflage entstehen würde, erfolgte MitteOktober unter Einsatz aller vier Motorsensen und derletzten Treibstoffreserven die Mahd des Großteils die-ser Streuwiese. Leider konnte das Mähgut im Herbstnicht mehr ausreichend trocknen, sodass der Streuab-zug auf dem Rest der Fläche sowie der Abtransport dergesamten Streu auf das Frühjahr 2008 verschoben wer-

den musste. Folgende Probleme wurden am Beispiel derPrähauserbauerwiese einmal mehr ersichtlich: zum Ei-nen die große Abhängigkeit von geeigneten Witterungs-verhältnissen für eine erfolgreiche Pflege, zum Anderendie Grenzen der Ehrenamtlichkeit, wenn aufgrund vonBeruf, Studium und anderen Verpflichtungen zu wenigeMitarbeiter zur Verfügung stehen, um optimale Zeit-fenster kurzfristig nutzen zu können.

Die erste Blüteeiner SibirischeSchwertlilie, dieim Herbst 2005ausgepflanzt wur-de, ist besondershervorzuheben.Es bleibt zu hof-fen, dass damitdiese attraktiveSt reuwiesenar tauch auf der Prä-hauserbauerwiesenachhaltig Fußfassen kann.Auch der seit län-gerem geplantekleine Amphi-

bientümpel im unteren Bereich des Hanges konnte inZusammenhang mit der Errichtung der Illinger-Teicheam Salzweg verwirklicht werden. Großer Dank sei andieser Stelle Frau Mag. Sonja Frühwirth für die kosten-lose Überlassung der Dichtungsfolie ausgesprochen. ImFrühjahr sind hier noch ergänzende Arbeiten zur geziel-ten Zuleitung der anfallenden Hangwässer erforderlich.

Davidlwiese in PuchNachdem 2006 mit den Grundeigentümern eineNutzungsvereinbarung und mit dem Land Salzburg einNaturschutzförderungsvertrag über eine Mähprämieabgeschlossen worden war, wurde am 30. März 2007 derWiesenhang bereits zum dritten Mal durch Abrechenvon der Streu befreit. Die Arbeiten erledigten wiederumHALMe mit dankenswerter Unterstützung durch dieBerg- und Naturwacht, Einsatzgruppe Hallein-Puch.Auch diesmal wurden einige große, bultige Grashorste,entstanden nach mehrjähriger Brache, mit Hilfe vonMotorsensen „geköpft“, um die Bewirtschaftung derWiese weiter zu verbessern. Wünschenswert wäre eine

Abb. 2: Christian und Günther nehmen den Adlerfarn auf der Zistelalm ganzgenau unter die Lupe. J.R.

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Der Bestand der Sumpf-Gladiole (Gladiolus palustris) aufder ca. 1.000 m2 großen Randersbergwiese wird seit

2005 regelmäßig erhoben. Nach Fotografien aus dem Jahr1995 und Aussagen des früheren Besitzers müssen noch in

den 1990er Jahren über 100 blühende Exemplare vorhan-den gewesen sein. In den Sommern 2005 und 2006 wur-den jeweils 16 blühende Gladiolen gezählt, 2007 waren es18 Stück. Ein signifikanter Anstieg der Anzahl blühenderGladiolen aufgrund der Pflegemaßnahmen durch HALMist frühestens in zwei bis drei Jahren zu erwarten, da dieEntwicklung der Sumpf-Gladiole vom Samen bis zur ers-ten Blüte mindestens fünf Jahre dauert.Der Mähzeitpunkt im Oktober 2007 erwies sich alsoptimal, da der von Grasarten dominierte Vegetationsbe-stand noch nicht durch Schnee niedergedrückt war. Auchdie bisherigen Pflegemaßnahmen wirkten sich positiv aus,weil die bultigen Grashorste bereits dezimiert waren, wasdie Mahd erheblich erleichterte. So konnten sechs HALM-Mitglieder die gesamte Wiese an einem Nachmittag mähenund die Streu aus der Wiese rechen.Zusätzlich wurde die Beschattung durch Bäume auf derFläche erheblich verringert. Aufgrund der bei einem

Drei Jahre Pflege der RandersbergwieseRosemarie Rieder, Wilfried Rieder & Günther Nowotny

Im Jahr 2005 nahm HALM die Pflege der Randersbergwiese in Großgmain nach sechsjährigerBrache erstmals auf. Diese Wiese in südostexponierter Hanglage beherbergt ein bis dahinder Fachbotanik unbekanntes Vorkommen der im Bundesland Salzburg vom Aussterbenbedrohten Sumpf-Gladiole. Nach der zweiten Mahd im Dezember 2006 erfolgte am 11.Oktober 2007 ein weiterer Pflegeeinsatz, bei dem auch die bei einem Motorsägenkurs imFrühjahr erworbenen Fähigkeiten tatkräftig umgesetzt wurden.

Abb. 4: Hilde im Kampf mit dem Pfeifengras. G.N.

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zeit diesen bemerkenswerten Halb-trockenstandort entdeckt hatte,wurde HALM von der ARGE Er-richtung Kraftwerk Wer-fen/Pfarrwerfen mit der Erstpfle-ge der Trockenböschung beauf-tragt. Am 14. April 2007, einemherrlichen Frühlingstag, rücktenacht HALMe aus, um in einerganztägigen Aktion, die Halbtro-ckenrasenflächen zu mähen, aufge-kommene Gehölze zurück zuschneiden bzw. zu fällen und in derFläche lagernden Müll aufzusam-meln und zu entsorgen. Die ganztä-gige Besonnung, die Steilheit derBöschungen und der steinige Bodenstellten eine große Herausforderungfür die hart arbeitenden Personenund die Geräte dar. Insbesondere

die Schneidblätter unserer Motor-sensen wurden erheblich in Mitlei-denschaft gezogen und mussten inder Folge ausgetauscht werden. Einewillkommene Aufmunterung stelltedie fulminante Verpflegung dar.

Eine Nachschau im Sommer er-gab, dass die Halbtrockenrasen-Vegetation hervorragend auf diePflege angesprochen hat. Insbe-sondere der Bestand des Orchi-deen-Blauweiderichs war erfreu-lich groß. Allerdings gelang nochkeine ausreichende Zurückdrän-gung der Kratzbeere, sodass weite-re Pflegeeinsätze erforderlich sind.

60 Arbeitsstunden

HALM-Jahresbericht 2007

HALM-Vorstoß in den PongauGünther Nowotny & Elisabeth Ortner

Im Zusammenhang mit der Errichtung des Salzach-Kraftwerks Kreuzbergmaut-Pfarrwerfenwurde auch ein bemerkenswerter Halbtrockenrasen auf Böschungen im Nahebereich derÖBB-Strecke Salzburg – Wörgl (Tauernbahn) als Ausgleichsmaßnahme verpflanzt. Dieserentwickelte sich in den Folgejahren sehr zufriedenstellend, allerdings erfolgten keinerleiPflegemaßnahmen, was in den letzten zehn Jahren zum vermehrten Aufkommen vonKratzbeere und Gehölzen führte.

Abb. 6: Der extrem seltene Orchideen-Blauweiderich (Veronica orchidea). G.N.

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HALM-Jahresbericht 2007

Motorsägenkurs im Frühjahr angeeigneten Kenntnissekonnten zwei jüngere Fichten und zwei Stämme einer Bir-kengruppe fachgerecht gefällt und aufgearbeitet werden.Da diese Bäume im Randbereich des Gladiolen-Vorkom-mens standen, wird sich aufgrund der günstigeren Licht-verhältnisse auch die Situation für diese gefährdete Pflan-zenart wesentlich verbessern.Aufgrund der Lage der Wiese ohne direkte Zufahrtsmög-lichkeit sind die Chancen gering, dass sich für die weiterePflege ein Landwirt finden lässt. HALM strebt daher einelängerfristige Vereinbarung mit den Grundeigentümern(Gemeinde Großgmain, Heimat Österreich) sowie denAbschluss eines Naturschutzförderungsvertrages an.

27 Arbeitsstunden Abb. 5: Bei Willi hat die stärkste Birke keine Chance. G.N.

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Um diesen höchst raren Lebensraumtyp mit in Salz-burg einzigartigen Vorkommen von Pflanzenarten

nachhaltig zu bewahren, wurde nunmehr im Zusammen-hang mit der Errichtung der Staustufe Werfen die Pflegedieser Böschungen vorgeschrieben. Über die Vermittlungvon Dr. Helmut Wittmann vom Institut für Ökologie,das beim Kraftwerksprojekt als ökologische Bauaufsichtbestellt wurde, kam HALM ins Spiel und zu seinem ers-ten Projekt im Pongau.

Der Halbtrockenrasen war seinerzeit von seinem Standortunmittelbar an der Bahnlinie unterhalb des Autobahnzu-bringers Imlau-Werfen auf südwest-exponierte Böschun-gen einer Straße im Nahbereich der Bahntrasse transplan-tiert worden. Dieser Lebensraum ist deshalb so einzig-artig, da er die einzigen Vorkommen des Orchideen-Blauweiderichs (Pseudolysimachion orchideum oder Veronica or-chidea) und der Kammschuppen-Wiesen-Flockenblume

(Centaurea jacea subsp. macroptilon) im Bundesland Salzburgbeherbergt. Erwähnenswert sind weiters die Nachweisedes Kleinen Mädesüß (Filipendula vulgaris) und des Glanz-Lieschgrases (Phleum phleoides). Durch die Verpflanzungwar es zu markanten Vergrößerungen der Populationendieser Arten gekommen.Obwohl in der Folge jegliche Pflege unterblieb, konntensich die wertgebenden Arten und der Charakter desLebensraumes weitgehend erhalten, da aufgrund der ho-hen Einstrahlung und der Trockenheit des Standorts dieBiomasseproduktion gering blieb. In den letzten Jahrenkam es allerdings zu einem Vordringen und Eindringenvon Gehölzen und vor allem der Kratzbeere, die be-gann, Teilflächen teppichartig zu überwuchern. Diesmachte eine Pflege dringend erforderlich, um dieseHalbtrockenflächen und ihr Arteninventar, zu dem auchEidechsen und Schlangen zählen, weiterhin zu erhalten.Auf Empfehlung von Dr. Wittmann, der übrigens seiner-

Hochstauden wie die Langblättrige Minze (Mentha longi-folia), der Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense)

und die Brennnessel (Urtica dioica) gingen merklich zu-rück, daher wurde dieses Jahr auf die noch verbliebeneProblem-Art besonderes Augenmerk gelegt. 2007 hat dieDominanz der Knötchen-Binse (Juncus subnodulosus) wei-ter Überhand genommen. Trotz der regelmäßigen Mahdin den letzten Jahren überwuchert die Art nun fast dieHälfte des Niedermoores. Deshalb überlegte das Auto-renteam gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Paul Heiselmay-er, was gegen eine weitere Ausbreitung der Knötchen-Binse unternommen werden könne. Durch die bisherdurchwegs erfolglose Bekämpfung in den letzten Jahren

wurde entschieden, es nun doch mit einem hochwirksa-men Unkrautvernichtungsmittel zu versuchen, ohne al-lerdings die übrigen Pflanzen im Niedermoor zu schädi-gen. Um die Auswirkung des Unkrautvernichtungsmittels“Round-up” auf die Zielart und die Umgebung zu testen,wurde nur ein kleiner Teilbereich des Niedermoors als Ver-suchsfläche definiert. Sämtliche Untersuchungen führteChristina Hametner durch. In einem ersten Schritt wurdeder Versuchsbereich mit einem hellen Bindfaden genaumarkiert. Anschließend wurden etwa die obersten 10 cmder Zielpflanzen mit dem verdünnten Unkrautvernich-tungsmittel eingestrichen. Damit das Unkrautvernichtungs-mittel nicht direkt auf die darunter wachsenden Moose

Neues vom Niedermoor des BotanischenGartens der Universität SalzburgChristina Hametner & Christian Eichberger

In den vorhergehenden fünf Jahren wurde das Niedermoor meist einmal im Jahr von„Unkräutern“ und sehr dominanten Pflanzenarten, wie der Knötchen-Binse (Juncus subno-dulosus), befreit (vgl. die HALM-Jahresberichte der letzten Jahre).

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HALM-Jahresbericht 2007

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HALM-Jahresbericht 2007

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tropfen konnte, musste alles von Hand mit einem feinenPinsel durchgeführt werden. In unserem Experiment wur-de nicht nur Juncus subnodulosus mit dem Unkrautvernichterbehandelt, sondern auch die Blaugrüne Binse (Juncus infle-xus), die sich in den vergangenen Jahren in einem kleinenTeil des Niedermoors ausbreiten konnte. Die Unterschiedezwischen unbehandelten und behandelten Pflanzen zu ver-schiedenen Zeitpunkten wurden mit Fotos dokumentiert.Die Auswertung zeigt, dass eine deutliche Wirkung des Un-krautvernichtungsmittels erstmals nach 14 Tagen festge-stellt werden konnte. Bei der Blaugrünen Binse wirkte dasMittel um vieles besser als bei Juncus subnodulosus. An derKnötchen-Binse zeigten nur die direkt eingestrichenenPflanzenteile Verfärbungen, angrenzende Halme – obwohldurch Rhizome verbunden – dagegen keine eindeutige Re-aktion. Da bei Juncus inflexus alle Pflanzenteile abstarben(d.h. eine braune Verfärbung zeigten), im Falle der Knöt-chen-Binse jedoch nur die direkt eingestrichenen Bereiche,

wird für eine dauerhafte Dezimierung der Art im kommen-den Jahr 2008 mit Sicherheit ein weiterer Anstrich nötig sein.Über die weiteren Maßnahmen wird im nächsten HALM-Jahresbericht mehr zu lesen sein…

30 Arbeitsstunden

Prachtnelken (Dianthus superbus ssp. superbus) und die fünfJahre alten Sibirischen Schwertlilien (Iris sibirica) mit gro-ßer Individuenzahl vertreten waren. Viele davon standenkurz vor ihrer Blüte, weshalb entschieden wurde, diesePflanzen auf geeigneten Streuwiesen auszusetzen. 233Individuen der Streuwiesen-Prachtnelke und 39 Individu-en der Sibirischen Schwertlilie wurden am 11. Mai 2007.ausgebracht, um die Bestände auf zwei HALM-Streuwie-sen zu stärken.

Weiters wurden im Mai Samen folgender Arten ausgesät:Tausendguldenkraut (Centaurium erythraea)Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe)Sumpf-Gladiole (Gladiolus palustris)Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica)Streuwiesen-Prachtnelke (Dianthus superbus ssp. superbus)

Das Nachzucht-Team bestand heuer aus Maria Winter-steller, Christina Grosser, Angelika Vago und NathalieKleiss. Abschließend wollen wir dem BotanischenGarten (Fachbereich Organismische Biologie, UniversitätSalzburg), vor allem Christian Weis und Elisabeth Egger,unseren herzlichen Dank aussprechen, die uns bei Fragenund Unklarheiten mit guten Ratschlägen weiterhalfen.

35 Arbeitsstunden

Abb. 7: Unser kleines Niedermoor im Bot. Garten. T.H.

Abb. 9: Frucht der Sumpf-Gladiole. N.K.

Abb. 10: Angie beim Pikieren. N.K.

Das NachzuchtprojektNathalie Kleiß & Angelika Vago

Seit sechs Jahren werden von HALM verschiedene gefährdete Streuwiesen-Arten im Botani-schen Garten der Universität Salzburg nachgezüchtet. Viele unserer Schützlinge gediehen gut,wuchsen heran, kamen zur Blüte, wurden von uns in ihre natürliche Umgebung ausgesetzt undetablieren sich gut. Viele Erfolge konnten wir bereits verzeichnen, doch heuer waren wir Zeu-gen eines besonderen Ereignisses: Die Sumpf-Gladiole (Gladiolus palustris) kam zum erstenMal seit Beginn der HALM-Nachzucht zur Blüte und bildete Samen aus!

Beim Nachzucht-Team dabei zusein, bedeutet aber nicht nur,

den prachtvollen Gladiolen beimBlühen zuzusehen, sondern es be-deutet vor allem auch Pflege undArbeit. Um den Pflanzen gute Be-dingungen bieten zu können,muss aus den Saatschalen undTöpfen ständig Unkraut entferntwerden. Die Sommermonate Julibis September bringen manches-mal Schwierigkeiten mit sich, daUnkraut gut gedeiht, wir jedoch

mit Arbeit, Praktikum oder Ur-laub beschäftigt sind. Dieses Pro-blem wurde heuer mit einem Wo-chenplan beseitigt: Jede Wochezupfte jemand aus dem Team Un-kraut und schaute, ob alles passte.

Da man bei so vielen Pflanzenverschiedensten Alters manchmalden Überblick verliert, wurde dieIndividuenzahl jeder Art erhoben.Dabei stellten wir fest, dass diezwei Jahre alten Streuwiesen-Abb. 8: Sumpf-Gladiole (Gladiolus palustris). N.K.

Umweltbaustelle 2007 im Adneter MoosNathalie Kleiß & Lisi Berner

Motorsensen , Rechen, Gabeln, Planen, Zwicker, Handsägen, Motorsägen ... alles, was HALMan Geräten zu bieten hat, wurde auf der Umweltbaustelle im Adneter Moos eingesetzt.

Wie in den letzten Jahren gab es auch heuer eineUmweltbaustelle in Kooperation zwischen

HALM und der Österreichischen Alpenvereinsjugend.Von 15. bis 21. Juli 2007 arbeiteten elf Jugendliche ausÖsterreich, Deutschland und der Ukraine unentgelt-lich, um einen besonderen Lebensraum zu erhalten. Eshandelt sich hierbei um ein Hangquellmoor, das sicham Adneter Riedl im Südteil des Adneter Moosesbefindet. Dass dieser Lebensraum sehr schützenswertist, zeigt schon das dichte Vorkommen des seltenen

und in Salzburg stark gefährdeten Langblatt-Sonnen-taus (Drosera anglica). Doch auch die Verzahnung mitden umliegenden Streuwiesenflächen ist als Besonder-heit für Salzburg hervorzuheben.Da dieser Bereich seit den 1980er Jahren nicht mehr be-wirtschaftet wurden, nahmen die Fichten- und vor allemSchilf-Bestände stark zu. Schilf bedeutet Konkurrenz,Beschattung und Nährstoffeintrag und ist somit für diekonkurrenzschwächeren, an Nährstoffarmut angepass-ten Pflanzenarten eine Bedrohung. Die dadurch ent-

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standene Gefährdung des Hangquellmoores war derGrund für die Durchführung der Umweltbaustelle amAdneter Riedl. Die Teilnehmenden, die zwischen 16und 24 Jahre alt waren, zeigten viel Engagement undkonnten durch gute Teamarbeit effektiv arbeiten. Trotzbrütender Sommerhitze (35°C im Schatten) machte dieanstrengende Arbeit mit der Motorsense und das Zu-sammenrechen des Schilfes Spass. Die verbrauchteEnergie wurde in ausgedehnten Mittagspausen, im erfri-schenden Nass des Wiestalstausees und bei köstlichenAbendessen wieder aufgetankt. Abwechslung brachtenzusätzlich ein Palatschinken-Kochwettbewerb, ein Grill-

abend, zwei freie Nachmittage, die in der Stadt Salzburgund am Fuschlsee verbracht wurden, und das Pressege-spräch, bei dem die Salzburger Nachrichten (SN) unddie Salzburger Volkszeitung (SVZ) vertreten waren.

In nur vier Arbeitstagen wurde eine Fläche von ca. 0,7 hazur Gänze von Schilf und zum Teil auch von Fichtenbefreit. In weiterer Folge soll das Hangquellmoor vonHALM weiter gepflegt werden. Ideal wäre jedoch, wennsich ein Landwirt finden würde, der die Fläche wiederregelmäßig im Herbst mähen könnte.

394 Arbeitsstunden

Abb. 11: Die Adneter Einsatztruppe. M.E.

Das Natura 2000-Gebiet Untersberg-Vorland erstrecktsich über 193,23 ha und liegt fast zur Gänze auf dem

Gemeindegebiet von Großgmain. Es wird durch die Stra-ße von Salzburg nach Großgmain in zwei Hälften geteilt.Westlich der Straße erstreckt sich eine kleinteilige, teilweiseparkartige Wiesenlandschaft, östlich der Straße ist das Salz-burger Freilichtmuseum (ca. 50 ha) in den Übergang zuden bewaldeten Flanken des Untersberges eingebettet.Hier sind immer wieder Wieseninseln eingestreut, vielfachhandelt es sich dabei um Feuchtbiotope. Darunter befin-den sich auch ehemals als Streuwiesen genutzte, mittler-weile aber verbrachte und verbuschte Niedermoorflächen.

Die Besonderheit des Gebietes ist in seinem Reichtum anSchmetterlingen begründet. Hervorzuheben ist dabeieine bedeutende Population des Eschen-Scheckenfalters(Euphydryas maturna), die zu den größten in Europa über-haupt noch bestehenden zählt und daher eine besondereVerantwortung Salzburgs für den Erhalt dieser Art be-dingt. Weitere, in den Anhängen der FFH-Richtlinie ent-haltene Tagfalter-Arten, die im Gebiet auftreten, sind derAbbiss-Scheckenfalter, der Helle Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling oder der Gelbringfalter. Außerdem kommen imNatura 2000-Gebiet die Gelbbauchunke und das Moor-Glanzkraut (Liparis loeselii) vor. Mit den im Rahmen desLIFE-Projekts geplanten Maßnahmen soll das spezielleHabitatmosaik dieses Schutzgebietes erhalten und nachMöglichkeit weiter verbessert und damit das Untersberg-Vorland als wertvolles Streuwiesengebiet mit einer euro-paweit bedeutenden Schmetterlingsfauna dauerhaft gesi-chert werden.

An zwei Tagen Anfang März rückte eine stattliche Zahlvon HALMen und Unterstützern aus, um eine seit vielenJahren brach gefallene, etwa 0,5 ha große Streuwiesen-bzw. Niedermoorfläche vom Gehölzaufwuchs zu befrei-en. Auf Teilflächen bestand bereits die Tendenz zur Ver-waldung, auch etwas größere Bäume waren bereits aufge-kommen. Die Motorsägen, Astscheren und sonstigen Ge-räte standen dementsprechend im Dauereinsatz. Beson-ders anstrengend war das Austragen des Schnitt-gutes ausder Fläche, da das Gehen mit Lasten zwischen den bulti-gen Grashorsten der Kopfbinse ziemlich beschwerlichund stolperanfällig war. In insgesamt über 100 Arbeits-stunden schafften es die beteiligten HALMe und Helfer,den Strauch- und Baumwuchs zu entfernen, sodass wie-der eine offene Niedermoorfläche entstand.

Allerdings blieben auf diesem Niedermoor und auf ande-ren Flächen im Projektgebiet, wo die Fällungsarbeiten vonLandwirten bzw. einer Firma durchgeführt worden waren,Baumstümpfe zurück, die für eine künftige Mahd ein er-hebliches Problem darstellen würden. Im Sommer wur-den diese Stümpfe mit einer Stockfräse beseitigt,wobei allerdings das Fräsgut an Ort und Stelle verblieb.HALM erhielt in der Folge den Auftrag, dieses Materialaus den Niedermoorflächen zu verbringen. Dies erfolgte

in zwei Einsätzen Anfang Juli. Mit dem Fräsgut sowie Ast-werk – zum Teil von zusätzlichen Entbuschungen – wur-den Eiablagehaufen für Reptilien, die aber auch anderenKleintieren Versteckmöglichkeiten bieten, im Randbe-reich errichtet. Die Geländeverhältnisse und das Gewichtdes feuchten Fräsguts ließen auch bei diesen Arbeiten denSchweiß in Strömen fließen.

Für die önj-Biotopschutzgruppe HALM ist es allerdings ei-ne erfreuliche Bestätigung des guten Rufs und eine Würdi-gung unserer bisherigen Arbeit, in dieses wichtige LIFE-Projekt eingebunden zu sein. Dies betrifft nicht nur die ge-schilderten Aktionen zur Entbuschung von Streuwiesen-und Niedermoorflächen, sondern auch das Teilprojekt zurVermehrung gefährdeter Streuwiesen-Pflanzenarten. Nichtunerwähnt bleiben soll auch, dass mit den hervorragendenKennern dieses Gebietes Dr. Patrick Gros (Schmetterlinge)und Dr. Oliver Stöhr (Botanik) zwei HALM-Mitglieder indas Projektassistenzteam berufen wurden. Die Kartierun-gen zur Amphibienfauna führt mit Dr. Andreas Maletzkyebenfalls ein HALM-Mitglied durch. In den Sitzungen desProjektteams wird HALM von Mag Claudia Arming undDr. Christian Eichberger vertreten. Weitere Informationenüber dieses LIFE-Projekt sind unter www.untersberg-vor-land.at zu finden. 167,5 Arbeitsstunden

Entbuschungsaktionen im Natura2000-Gebiet Untersberg-Vorland

Günther Nowotny

Wegen seiner wertvollen Streuwiesenlebensräume mit einer europaweit bedeutendenSchmetterlingsfauna wurde um das Salzburger Freilichtmuseum am Nordwestfuß des Un-tersberges das Natura 2000-Gebiet Untersberg-Vorland nach der Fauna-Flora-Habitat-(FFH)Richtlinie ausgewiesen. Im Oktober 2006 wurde ein von der EU kofinanziertes LIFE-Projekt mit Laufzeit bis Oktober 2010 gestartet, zu dem auch die önj-BiotopschutzgruppeHALM aktive Beiträge leistet. So fanden im Frühling und Sommer an vier Tagen Einsätze zurEntbuschung verbrachter Streuwiesen- bzw. Niedermoorflächen statt.

Abb. 12: Der Eschen-Scheckenfalter (Euphydryas maturna). C.A.

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ins Mühlvierteltember 2007

HALM-Exkursion28. - 30. Sep

alle Fotos C.A.

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Nach dem außergewöhnlich mil-den Winter 2006/2007 wurde

zuerst das Teichprojekt in Schwandtbei Berndorf auf dem Anwesen vonDr. Konrad Steiner in Angriff ge-nommen. Hier, auf den nordöstli-chen Anhöhen des Haunsberges,mit Anbindung an einen der wich-tigsten terrestrischen Wanderkorri-dore des Flachgaus, ist die Anlagevon neuen Teichen besonders wich-tig. Nach einer Erstbegehung imFrühling 2006 bei eisigem undschneidendem Wind, zog Roli Kaiserim Sommer aus, um das schwierigeGelände zu vermessen und zwei Tei-che zu planen, die durch einen klei-nen offenen Graben temporär inVerbindung stehen sollten. Währendder Planungsphase waren aufgrundunvorhergesehener Ereignisse im-mer wieder Änderungen notwendig.Zwischen 15. und 22. April 2007konnte dann aber zur Tat geschrittenwerden. Während der runde, ca. 100m2 große und 100 cm tiefe westlicheTeich auf relativ ebenem Geländekeine große Schwierigkeit darstellte,waren beim größeren östlichenTeich (ca. 200 m2, maximale Tiefe über 150 cm) beträcht-liche Geländemodellierungen und die Verrohrung eineskleinen Wiesengrabens nötig. Als Ausgleich wurde einentsprechendes längeres, verrohrtes Stück Graben im

nördlichen Bereich des Grundstü-ckes bereits einige Tage zuvor wie-der geöffnet und mäandrierend ge-staltet. Dank der großen Unterstüt-zung von Dr. Konrad Steiner undChristoph Huber, der die Teichbau-arbeiten erfolgreich als Teil seinerAbschlussarbeiten an der HBLA Ur-sprung begleitete, sowie den enga-gierten Erdbewegungs- und Teich-baumannschaften können sich diefertig gestellten und bezugsbereitenzwei Teiche sehen lassen. Die Fi-nanzierung wurde über den Natur-schutzfonds des Landes Salzburg si-chergestellt. Dr. Konrad Steiner ver-meldete bereits im Sommer 2007den Besuch eines Frosches. DieEntwicklung im Sommer des heuri-gen Jahres wird mit großer Span-nung erwartet! In den folgendenJahren führen wir kontinuierlich Er-folgskontrollen durch.

Das zweite Teichprojekt wurde inder Gemeinde Wals-Siezenheim, amSalzweg umgesetzt: im HALM-Kernland! Auf dem Grundstückvon Herrn Peter Illinger wurde be-

reits am 25. April 2006 im Beisein von Günther Nowot-ny, Roland Kaiser, Andreas Maletzky und dem Grundei-gentümer beschlossen, zwei Teiche anzulegen. Die Pla-nung und die Einreichung des Projektes erfolgten noch

Teichprojekte 2007Andreas Maletzky

Pflanzen und Tiere, die auf naturnahe Stillgewässer angewiesen sind, haben in Salzburg(aber nicht nur hier) einen schweren Stand. HALM schafft Abhilfe und nimmt sich dabei denAufruf der Herpetologischen Arbeitsgemeinschaft am Haus der Natur zu Herzen. DessenZiel lautet: ein Teich pro km2. In diesem Sinn war 2007 ein erfolgreiches Jahr für die HALM-Teichbauer: Wir konnten an zwei verschiedenen Standorten vier Teiche anlegen. Trotzeiniger Verzögerungen und Problemchen können sich die Ergebnisse sehen lassen.

im Jahr 2006, aber erst Mitte 2007 war die Finanzierungüber ein Ausgleichsverfahren gesichert. Der Termin fürdie Errichtung der Teiche wurde für den Zeitraum von 9.bis 11. Oktober 2007 festgesetzt. Zuerst musste GüntherNowotny mit einem kleinen – aber feinen – Trupp nochden mannshohen Aufwuchs aus Schilf und Neophytenentfernen. Der Wettergott war uns gnädig und trotz desherbstlichem Bodennebels und den tiefen Temperatu-ren blieb es trocken. Da letztere knapp über 5°C blie-ben, konnte auch die Verschweißung der Teichfolien pro-blemlos durchgeführt werden. Roli Kaiser, Toni Weg-scheider und Andreas Maletzky konnten im Verein mitRadovan Soldat und Kollegen von der Erdbaufirma Rag-ginger aus Wals sowie den erneut in Bestform agierendenTeichbauern aus Schlierbach zwei etwa gleich-große (120m2) und seichte Teiche zur Fertigstellung bringen. Dieseichte Ausführung war durch die Auswahl unserer Ziel-arten – Gelbbauchunke und Bergmolch – vorgegeben.Das torfige Aushubmaterial wurde zur Gänze zur Model-lierung der umgebenden Fläche verwendet. Ein währendder Bauarbeiten an jedem Tag präsenter und offensicht-

lich sehr neugieriger Grasfrosch lässt hoffen, dass auchdiese Teiche rasch von zahlreichen Tieren und Plfanzenangenommen werden. Wir hoffen, dass nicht nur Herr Il-linger in Zukunft von seiner Bank aus die WunderweltTeich bestaunen kann.

81 Arbeitsstunden

Abb. 16: Die fertigen Teiche winterlicher Pracht. G.N.

Abb. 13 - 15: Die Entstehung der Tei-che in Berndorf A.M.

Im Jahr 2005 haben wir daher zu sechst ca. 900 Amphi-bien während der Hauptanwanderung im Frühjahr

jeden Abend eingesammelt und über die Straße zu denSt. Peter-Weihern getragen. 2006 nahm sich HALM desProblems an und 30 Helfer trugen 1385 Tiere über dieStraße. 2007 begann die Wanderung aufgrund desmilden Winters bereits am 24. Februar. Insgesamt konn-ten von 24.02.2007 bis 12.05.2007 rund 2135 zumLaichgewässer wandernde Erdkröten (Bufo bufo), rund109 Grasfrösche (Rana temporaria) und ca. 30 Bergmol-che (Mesotriton alpestris) sicher über die Straße gebrachtwerden. Am 11.03.2007 setzte bei den Erdkröten be-

reits z.T. die Rückwanderung in Richtung Berg ein. Umzumindest einen Teil der Abwanderung gezielt betreuenzu können, wurden am 27.03.2007 von Mitarbeitern desStadtgartenamtes 100 Meter Amphibienzaun entlangdes Laichgewässers aufgestellt. Franz Kirnstätteroptimierte den Zaun am 08.04.2007. Insgesamt brach-ten wir ca. 1280 Erdkröten und 50 Grasfrösche sicheran den Hangfuß des Mönchs- bzw. Rainberges zurück,wo die Tiere gefahrlos die Rückwanderung in die Land-lebensräume fortsetzen konnten. Von diesen Rückwan-derern wurden 515 Erdkröten, 20 Grasfrösche undzwei Bergmolche am Zaun abgefangen. Am 12.05.2007

Kröten auf WanderschaftMaria Jerabek

Seit 2005 wird die Amphibienwanderstrecke an der stark befahrenen Sinnhubstraße in derStadt Salzburg von ehrenamtlichen "Froschklaubern" regelmäßig betreut. Das Problem andieser Wanderstrecke: Es kann kein Amphibienzaun aufgestellt werden, da der Abhang desRain- und Mönchsberges unmittelbar an den Geh- und Radweg sowie an die Straße grenzt.

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wurde der Zaun von Wolfgang Forstmeier abgebaut, daan den Tagen zuvor – trotz zum Teil günstiger Witte-rung – kaum mehr Tiere abwanderten.

Die „Amphibien-Aktion“ in der Sinnhubstraße wäreohne die vielen ehrenamtlichen Helfer nicht möglich!Daher vielen Dank an die "Froschklauber", die an 78Tagen mehrere Stunden an der Sinnhubstraße verbrach-ten (insgesamt mindestens 350 Stunden!), um die Am-phibien sicher über die Straße zu bringen: Isolde Althaler,

Ingrid Bernberger, Julian Bock, Dantendorfer Kinderund Freunde, Wolfgang Forstmeier, Kathrin Gudlaugs-son, Ilse Haider, Maria Jerabek, Peter Kaufmann, Chris-tine und Franz Kirnstätter, Nathalie Kleiss, Petra Ku-bisch, Eva Ladurner, Daniela Latzer, Nicki L., JuliaOberwimmer, Elli Ortner, Martin und Julia Pircher,Angelika, Markus und Michael Pogadl, Florian Pointke,Bernadette Raab, Elisabeth Riedler, Margot Rigler,Edda Roubin, Robert Scheck, Tobias Schernhammer,Franz und Sarah Taferner, Hanna Watzl, Hannelore undErwin Werner, Sabine und Luca Werner, Andrea sowieeinige "unbekannte Helfer".

Ein ganz besonderer Dank geht an Christine und FranzKirnstätter sowie Hannelore und Erwin Werner für ih-ren unermüdlichen Einsatz! Vielen Dank auch an dieHausbesitzer an der Sinnhubstraße – hier besonders Fa-milie Giebisch vom Gästehaus Eva-Maria, die die nächt-lichen "Froschklauber" in ihren Gärten duldeten, denMitarbeitern des Gartenamtes der Stadt Salzburg fürdas Aufstellen des Zaunes, Achim Ehrenbrandtner fürdie Koordination mit dem Gartenamt und RobertScheck, dass wir den Zaun aufstellen durften!

350 Arbeitsstunden

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Nach dem äußerst milden Winter2006/2007 erfolgte der Aufbau

des Zaunes bereits am 16. März. Beider Aufstellung waren beteiligt: Pe-tra Kubisch, Julian Bock, RoswithaPöckl, HALM: Margot Rigler, TinaHametner, Lilli Tomasi, AndreasMaletzky und Hanna Watzl.

An den folgenden 35 Tagen, zwi-schen dem 17. März und dem 20.April wurde der Zaun jeden Tagkontrolliert und dabei die amphibi-schen Wanderer sicher auf diejeweils richtige Seite der Straße befördert. Insgesamtkonnten 759 Amphibien zum Laichgewässer gebrachtwerden. Die Erdkröten stellten auch heuer mit 672 Wan-derern wieder die absolute Mehrheit. Weiters wurden 82

Grasfrösche und drei Bergmolchezum Laichgewässer getragen. Bei derRückwanderung wurden immerhinnoch 142 Tiere gezählt. Die fleißigen“Frosch-, Kröten- und Molchklauber-Innen” waren: Roswitha, Elisabethund Magdalena Pöckl, Klaus Minati,Michi Werndl, Stefan Mayr, MarkusKuhn, HALM: Claudia Arming, LilliTomasi und Andreas Maletzky. Am20. April wurde der Zaun wieder abge-baut. Wir danken allen Helfern. Gro-ßer Dank gebührt auch dem ortsan-sässigen Grundbesitzer „Beribauer“,

welcher uns nicht nur die Amphibienschutzaktion wie-der auf seinem Besitz ermöglichte, sondern auch heuerbeim Aufstellen des Zaunes mit dem Pflug eine beson-dere Hilfe war. 80 Arbeitsstunden

Amphibienschutzzaun in Oberhofen/IrrseeRoswitha Pöckl & Andreas Maletzky

Auch im Jahr 2007 überschritt HALM die Salzburger Landesgrenzen, um den wanderndenAmphibien in Oberhofen am Irrsee (Oberösterreich) zu helfen. Sechs HALME und mehrereSympathisanten halfen beim Aufbau, bei der Betreuung und auch beim Abbau des 300 mlangen Amphibienschutzzaunes auf beiden Seiten des Güterwegs nach Schweibern.

Abb. 19: An- und Abwanderung der Erdkröten an der Sinnhubstraße, Stadt Salzburg, 2007 M.J.

Abb. 18: Lilli und Margot beim Zaunauf-stellen. A.M.

Abb. 17: Unser Schützling, die Erdkröte (Bufo bufo) W.F.

Im Jahr 2005 starteten wir ein neues Projektvorhaben amGaisberg mit dem Ziel, eine wertvolle Magerwiese vorder Überwucherung durch den Adlerfarn zu retten.Nach der Startaktion folgte ein weiterer Mäheinsatz imJahr 2006 während der Umweltbaustelle. Eigentlich woll-ten wir auch im Jahr 2007 wieder mit einer Mähaktionanschließen. Dies war dann leider keine „gmahteWiesn“, da der Grundeigentümer unserem Ansinnenüberraschenderweise nicht mehr wohlwollend gegen-

überstand. Erst nach Intervention durch die Natur-schutzbehörde der Stadt gab es „grünes Licht“ für dieAktion. Am 31.7.2007 konnten wir schließlich mit fünfHALMen die etwa 3.000 m2 große Fläche mähen, wobeiuns ein Motorbalkenmäher des Magistrates zur Verfü-gung stand.Wir hatten jedenfalls den Eindruck, dass der Farn bereitsauf die ersten 2 Aktionen reagierte und eine Schwä-chung erkennbar war. 15 Arbeitsstunden

Zistelwiese auf dem GaisbergJosef Reithofer

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Bei der Malá Fatra handelt es sich um den westlichenAusläufer des Karpatenbogens – südwestlich der Ho-

hen Tatra – in der Slowakei. Dieses Mittelgebirge erstrecktsich über rund 55 km, wobei der Hauptkamm von Nord-osten nach Südwesten verläuft. Der geologische Unter-grund ist mit Kalk, Dolomit, Granit, Quarzit und Sand-stein sehr vielfältig aufgebaut, was sich auch in der Florawiderspiegelt. Das Landschaftsbild prägen weithin ge-schlossene Wälder, die von der Rotbuche dominiert sindund vielfach urwaldartigen Charakter aufweisen. In denhöheren Lagen finden sich Latschengürtel, der Haupt-kamm selbst ist von subalpinen bis alpinen Rasen bedeckt.

Das abwechslungsreiche Relief mit tief eingeschnittenenTälern und Schluchten, steilen Hängen, schroffen Felsenund sanften Plateaus bescherte den 16 Exkursionsteil-nehmern nicht nur in Bezug auf Kondition und Fitnessanspruchsvolle Wanderungen, sondern vor allem aucheindrucksvolle Naturerlebnisse. Der slowakische Exkursi-onsführer Vlado Trulik und der Nationalpark-RangerMilos Majda ermöglichten aufgrund ihrer profunden Ge-bietskenntnis Einblicke in einen weitgehend unberührtenNaturraum abseits touristischer Trampelpfade. Nicht un-erwähnt bleiben soll auch, dass die einheimischen Betreu-er für kulinarische Höhepunkte wie Spanferkel vom Grill,mit selbst gesammelten Wildkräutern gefüllte Forellenoder Kesselgulasch sorgten. Die Anwesenheit der großenBeutegreifer Braunbär, Wolf und Luchs konnte anhandvon mehr oder weniger frischen Fährten, Losungen,

Beuteresten, Haaren und Kratzspuren mehrfach festge-stellt werden. Der Wildreichtum dieses Gebietes mit denausgedehnten Naturwäldern und der vorgelagerten natur-nahen Kulturlandschaft verschaffte den Exkursionsteil-nehmern den Genuss von Tierbeobachtungen, wie sie inÖsterreich wohl nur selten möglich sind. Dazu zähltenmehrfache Steinadler-Sichtungen inklusive eines Jungvo-gels im Horst, die eindrucksvolle „Flugvorführung“ einesSchreiadlers, die Rufe mehrerer Exemplare des Wachtel-

königs, jagende Füchse, Rothirsche, endemische Karpaten-Molche, Schwarze Apollos und zahlreiche andere Tierar-ten. Für einen absoluten Höhepunkt sorgte ein kapitalerBraunbär, der sich aus ca. 300 m Entfernung von einemGipfelgrat aus etwa 15 Minuten lang bei der Nahrungssu-che zusehen ließ. Nach Angaben von Milos Majda handel-te es sich um ein ca. 250 - 300 kg schweres Männchen.

Bär, Wolf & Co – HALMe aufden Spuren der WildtiereWilfried Rieder & Günther Nowotny

Im Mai 2007 nahmen die HALM-Mitglieder Rosemarie und Wilfried Rieder, Roland Kaiser,Andreas Maletzky und Günther Nowotny an einer einwöchigen Exkursion des fnz – forumnatur & zukunft unter der Leitung von Dr. Robert Hofrichter in den slowakischen Natio-nalpark Malá Fatra teil. Der Schwerpunkt der Naturbeobachtungen lag auf den großenBeutegreifern Braunbär, Wolf und Luchs sowie Steinadler. Zudem fanden in den vergan-genen Jahren mehrmals Braunbären-Besuche im Bundesland Salzburg statt, die auch einmediales Echo hervorriefen. HALM widmet nunmehr dieser eindrucksvollen Säugetierartverstärktes Interesse.

Abb. 19: Nationalpark Malá Fatra: Hier leben Bären,Luchse, Wölfe, Steinadler und andere Wildtiere. G.N.

Auch das Bundesland Salzburg wurde in der jüngerenVergangenheit wiederholt von einem Braunbären ausdem Salzkammergut besucht. Dieser hielt sich vorwie-gend in der Osternhorngruppe auf, kehrte aber meistwieder rasch nach Oberösterreich zurück. Spuren beleg-ten seine Anwesenheit aber eindeutig. Sein bisherigesäußerst scheues Verhalten zeugt davon, dass es sich nichtum einen so genannten „Problembären“ handelt unddass er den Kontakt mit Menschen vermeidet.

Dieses Exemplar ist einer der letzten noch übrigen Bärenaus der Population, die um den berühmten, mittlerweilegestorbenen „Ötscherbären“ aufgebaut wurde. Ausdiesem ambitionierten Projekt, das vom WWF federfüh-rend betrieben wurde, sollte ein österreichweiter Bestand

von über 30 Bären entstanden sein. Nach aktuellenUntersuchungen „fehlen“ aber etwa 20 davon, wobeiWilderei als Ursache nicht ausgeschlossen werden kann.Auch aus der Malá Fatra erreichte uns zum Jahreswechselder traurige Bericht über einen gewilderten Bären.

Es ist zu hoffen, dass dem Grenzgänger im Raum Ober-österreich – Salzburg ein derartiges Schicksal erspartbleibt. Unser Bundesland bietet durchaus geeignetenLebensraum für den Braunbären. Eine Ansiedlung wäremöglich, ohne dass zwangsläufig erhebliche Konfliktemit menschlichen Interessen entstehen.

Aufgrund dieser aktuellen Entwicklung will sich HALMausführlicher über diese faszinierende Tier-art informieren. Für den 28. Februar2008 wurde daher der Bärenan-walt für Westösterreich, WalterWagner, zu einem Vortrag überdas Bärenmanagement in Öster-reich eingeladen. Bereits am 22.Jänner 2008 berichteten RolandKaiser und Günther Nowotnyüber die Malá Fatra-Exkursion imRahmen eines Vortragsabends derSalzburger Botanischen Arbeitsge-meinschaft (sa|bot|ag) am Haus derNatur Salzburg.

Abb. 20: Bärenhöhle im Gebiet von Kubínska Hol’a. G.N.

NEWSLIFE-Projekt Untersberg-Vorland Nathalie Kleiß

Im Zuge des LIFE-Projekts Untersberg-Vorland wird die Nachzucht verschiedener aus diesem Gebiet stammenderPflanzenarten betrieben. Dies wird im Botanischen Garten (Fachbereich Organismische Biologie, UniversitätSalzburg) durchgeführt. Ein kleines Team von HALM begleitet das Projekt und ist für die wissenschaftlicheDokumentation zuständig. Zur Zeit werden 36 Pflanzenarten betreut.

Praktikanten 2007 Elisabeth Ortner

Wir gratulieren Claudia Leitner, Patrizia Watzinger und Ruben Weyringer (Vielfalt für Neumarkt) zum Ab-schluß ihres zweiwöchigen Praktikums und freuen uns, wenn sie uns auch weiter als HALMe erhalten blieben!Als neue Praktikantinnen begrüßen wir Anna Loch und Michaela Kufner. Wir wünschen euch ein interessan-tes und erfolgreiches Praktikumsjahr.Für’s Jahr 2008 gibt es noch freie Praktikumsplätze, bei Interesse einfach ein Email an [email protected].

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Elli Ortner vom Öffentlichkeitsteam zauberte eine gra-phisch hervorragende Präsentation, die Günther Nowotnyüberzeugend vorzutragen wusste.Zu diesem Anlass verfasste unser Öffentlichkeitsteamund hier vor allem Lilli Tomasi einen Artikel für denNeumarkter Stadtanzeiger, dem regelmäßig weitereBerichte über Neuigkeiten in Bezug auf unser Projektfolgten (unserer besondere Dank gilt Herrn Mag. Tho-mas Strobl vom Stadtamt). Außerdem erschienen kurzeBerichte im Rupertiblatt und den Flachgauer Nachrich-ten. Ein weiteres wichtiges Projekt unserer Öffentlich-keitsgruppe war die gemeinsame Teilnahme mit Frau In-grid Weydemann (Museum in der Fronfeste Neumarkt)beim Landauf-Ideenwettbewerbs der Gemeindeentwick-lung Salzburg. Leider kamen wir nicht unter die Preisträ-ger, erreichten aber einen akzeptablen Platz im Vorder-feld und gewannen an Erfahrung. Mit Frau Weydemannwurde auch im Rahmen des Agenda 21-Gipfels, der von11. bis 13. Oktober unter anderem in Neumarkt statt-fand, kooperiert. Wir konnten unser Projekt im Rahmendieses großen Nachhaltigkeitsgipfels im Rahmen einesVortrags (Günther Nowotny und Lilli Tomasi) und einerExkursion (Andreas Maletzky) präsentieren.

FreilandarbeitWährend des Jahres wurde neben internen Exkursionen,Uni-Exkursionen und der oben angeführten Öffentlich-keitsarbeit natürlich in erster Linie im Freiland gearbeitet ,um die nötigen Daten zu erheben. Die bereits vorhandenenDaten der Salzburger Biotopkartierung und der Biodiversi-tätsdatenbank im Haus der Natur waren eine gute Basis.

SymposionDie beim Symposion des Netzwerks am 30. November imHS 403 der Naturwissenschaftlichen Fakultät erstmals vor-getragenen Zwischenergebnisse der Arbeitsgruppen zeig-ten bereits, dass das Wissen zum Naturraum Neumarkt umein Vielfaches vermehrt werden konnte. Kein Wunder,wenn ca. 90 Personen 1220 Arbeitsstunden im Freiland in-vestieren. Vor den staunenden Augen und Ohren des eröff-

nenden Neumarkter Bürgermeisters Dr. EmmerichRiesner, den 60 bis 70 Teilnehmern des Symposions, da-runter der Direktor des Hauses der Natur, Hofrat Prof. Dr.Stüber, mehreren Uni-Professoren, der Landtagsabgeord-neten Dr. Heidelinde Reiter und einer Reihe interessierterNeumarkter Bürger, wurde das 2007 Gefundene kurzweiligund kompakt dargestellt. Hervorzuheben sind unter ande-rem zahlreiche Neufunde von Pflanzenarten der Roten Lis-te, seltene Flechten im Steinbachtal, neue Vorkommen vonGelbbauchunke und Kreuzotter, Auerhuhn und zum Jah-resabschluss noch das Auftreten des Bibers am Rand desUntersuchungsgebietes.

AusblickAls wir uns am 12. Dezember zum Jahresausklang noch inkleiner Runde im Salzburger Schnürleisregen am Christ-kindlmarkt trafen, konnten wir durchaus stolz auf das Ge-leistete sein und mit Zuversicht in Richtung 2008 blicken.Für das kommende Jahr nehmen wir uns vor, weitere Erhe-bungen voranzutreiben, die vorhandenen Daten noch zuvertiefen und die Einbindung der Bevölkerung, vor allemder Schulen stärker zu forcieren. Das gesammelte Wissenaller Gruppen soll in umsetzbare Strategien zum Biotop-verbund zusammenfließen. Geplant ist auch eine gemein-same Publikation der gesammelten Daten und der Ergeb-nisse der durchgeführten Erhebungen.

1220 Arbeitsstunden

Folgende Arbeitsgruppen (Teams) wurden gebildet:• Botanik (mit den Einzelgruppen Frühjahrsblüher,

Feuchtwiesen, Wälder, Trocken-standorte, Hecken und Feld-gehölze, Moose und Flechten)

• Säugetiere• Vögel• Amphibien und Reptilien• Süßwasser (mit den Einzelberei-

chen Fließgewässermorphologie,Makrozoobenthos, Fischfauna,Krebse, und Mollusken)

• Insekten (mit Hauptaugenmerkauf Schmetterlingen, Libellen,Heuschrecken und Hautflüglern)

• Spinnen• Öffentlichkeitsarbeit• Datenverarbeitung/GIS

Vernetzung und AustauschDiese Struktur benötigt pro Teamzwei bis drei KoordinatorInnen, deren Aufgabe es ist, sichdurch regelmäßige Treffen zu vernetzen, die Teammitglie-der anzuleiten und zusammenzuhalten. In insgesamt 10Treffen wurde dann innerhalb dieser Teamleiter “Kom-mandobesprechung” gehalten. Den KoordinatorInnenwar es von Anfang an ein Anliegen, Studierende im Rah-men von Bakkalaureats-Arbeiten und auch Diplomarbei-ten einzubinden. „Vielfalt für Neumarkt“ stellte sich alsideales Projekt dar, um im Freiland Erfahrungen und Wis-

sen zu gewinnen und/oder das Erarbeitete auch für Uni-Arbeiten nutzen zu können. Zahlreiche Universitätspro-

fessoren und -lehrer unterstütztenuns in diesem Bereich tatkräftig.Wir merkten sehr schnell, dass einhoher Bedarf an derartigen Projek-ten besteht. Bis zum heutigen Zeit-punkt beteiligten sich mehr als 90freiwillige Mitarbeiter an unseremProjekt: davon mehr als zwei Drit-tel Studentinnen und Studenten.Um diese große Menge an Mitar-beitern ausreichend vernetzen zukönnen, wurde zusätzlich zu denKoordinatorInnentreffen auch dasInternet genutzt. Einerseits konntedie Gruppe um Univ.-Prof. Dr. Ro-bert Patzner eine Informationsseiteim Rahmen des Uni-Internet-Auf-trittes erstellen(http://www.unisalzburg.at/ org-

biol/neumarkt), andererseits nutzten wir auch das soge-nannte Web 2.0. Alex Maringer erstellte eine interaktiveYahoo-Group, die rege zum Austausch genutzt wurde(http://de.groups.yahoo. com/group/netzwerknatur).

ÖffentlichkeitsarbeitAm 16. März hatten wir Gelegenheit, unser Projekt imRahmen einer gut besuchten Bürgerversammlung imFestsaal der Stadtgemeinde Neumarkt vorzustellen.

Netzwerk Natur Salzburg –„Vielfalt für Neumarkt“

Das Jahr 2007 stand für das Netzwerk Natur Salzburg zur Gänze im Zeichen des Biotopver-bundprojektes „Vielfalt für Neumarkt“, dem auch das abschließende Symposion gewidmetwar. Die vielseitigen HALME waren natürlich an Ort und Stelle! Über die Entstehung desProjektes informierte Claudia Arming bereits im vergangenen Jahresbericht (2006). AmJahresbeginn wurde zuerst geklärt, welche Gruppen des Netzwerks sich an dem Projektbeteiligen und welche personellen Ressourcen sie einbringen können.

Andreas Maletzky

Abb. 21: Die Säugetiergruppe hat gefundenwas sie suchte. Spuren von Wildtieren. I.A.

Abb. 22: Patrik Gros mit Studenten unterwegs im regner-ischen Neumarkt. I.A.

Page 13: HALM-Kalender2007 · HALM-Kalender2007 HALM Jahresbericht2007 Jänner Februar März April Mai Juni 2 HALM-Klausur 4 Motorsägenkurs 5 45.HALM-Treffen 9 LIFE-Projekt Untersberg-Vorland

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Die Argumente für mehr Feiern neben dem Arbeitenwaren bei der HALM-Klausur im März 2007 zahl-

reich und gut, die Zustimmung der Mitglieder groß: Ein(traditionelles) HALM-Fest muss her. Ort und Zeit desGeschehens waren schnell gefunden: Der BotanischeGarten der Naturwissenschaftlichen Fakultät Salzburgsollte unser idealer Sommerfest-Standort sein.

In einem kleinen Bericht wollen wir den Verlauf desFestes beschreiben:7. Juli 2007: Die letzten Vorbereitungen und Einkäufe wer-den erledigt. Der Botanische Garten wird schrittweise zumidealen Sommerfest-Standort umgewandelt, auch kleine ro-mantische Nischen werden gezaubert…19.00: Die ersten Gäste kommen.

Ca. 19.30: Das Fest beginnt! Voller Aufregung wird eineEröffnungsansprache mit noch ungeübten Wortengehalten: „Wir freuen uns, dass so viele gekommensind…heuer gibt es viel zu feiern…eine Ehrung stehtnoch bevor…das HALM-Fest ist hiermit eröffnet!“Weitere Trinksprüche werden gesprochen, während dasgrandiose Buffet schon geplündert wird. Trotz des ge-meldeten Schlechtwetters profitierten wir von den letzten

Sonnenstrahlen und der warmen, windstillen Luft. DieKinder spielen, die Erwachsenen besprechen Wichtigesund Unwichtiges. Die von den Gästen mitgebrachteMusik unterstreicht das Gemurmel der kleinen Menschen-menge. Die Sommerfest-Atmosphäre nimmt ihren Lauf.23.00: Die Gäste kommen und gehen, bis eine einge-schworene Gruppe übrig bleibt. Zunehmend philosophi-sche Gespräche werden nun bevorzugt am Teich geführt… HALMeluja!

Mitternacht: Unser fleißigstes HALM-Mitglied soll geehrtund ausgezeichnet werden. Was wäre aber eine Ehrungohne Ansprache: „Liebe HALMinnen und HALMe, …wir waren in den letzten Jahren sehr fleißig…einer von unswar aber ganz besonders fleißig…Sie oder Ihn sollten wirnun feiern…“ Der Name wird nicht sofort genannt, dieSpannung wächst. Doch dann: „…Günther Nowotny, dubist unser HALM des Jahres!“ Der GOLDENE HALM,die Ehrenurkunde und ein schöner, trinkbarer Preis werdenunter zustimmendem Applaus überreicht.Der Morgen bricht langsam an: nur die härtestenHALME haben durchgehalten. Das Fest ist vorbei, nunmuss aufgeräumt werden. Ungeachtet der Müdigkeit konn-te dies dank der guten Zusammenarbeit der letzen drei ver-

Das HALM–Fest 2007

Sechs Jahre HALM: So ein Jubiläum sollte gefeiert werden! 33 (aktive?) HALM-Mitglieder: Soeine Zahl sollte gefeiert werden! 17 erfolgreiche HALM-Einsätze 2007: Solch ein Erfolg solltegefeiert werden! 1306 geleistete HALM-Arbeitsstunden: So viel Fleiß sollte gefeiert werden!

Ingrid Wawra, Christian Eichberger & Elisabeth Ortner

Abb. 23: Alles ist bereit, das Fest kann beginnen. E.O.

bleibenden HALME mit letzter Kraft erledigt werden.Um 10.00 wird der Schlüssel übergeben, der Garten öff-net wieder für Besucher – wir fallen ins Bett...

Die Bilanz: Das HALM-Fest war ein großer Erfolg undnach den zahlreichen Rückmeldungen stehen die Chan-cen gut, dass auch 2008 ein HALM-Fest stattfinden wird.Wir würden uns freuen, künftig auch Nicht-HALMe beiunseren Festen begrüßen zu können!

HALM bedankt sich bei folgenden Personen:· Heinz Kunrath und Paul Heiselmayer fürdie Erlaubnis zur Benutzung des Botanischen Gartens

· Elisabeth Berner für die zubereiteten Speisen des Buffets· Andreas Katzengruberfür den Transport der Bierbänke

· Sepp Reithofer für die Bierlieferung· Hannes Ackerl für die Kaffeemaschine· Peter Paul Hahnl für die Stereo-Anlage· Roli Kaiser als Feuerwart· Thomas Eberl als imaginärem DJ

Abb. 24: Zuerst den Hunger stillen. E.O.

Abb. 25: Erst dann kann man sich dem gemütlichenTeil widmen. E.O.

Neben einem erweiterten technischen Verständnis gehtes dabei ganz wesentlich um die Sicherheit der Bedie-

nerInnen. Dem Gerätewart war es daher ein besonderesAnliegen, durch eine Schulung den richtigen und sicherenUmgang mit der Motorsäge zu erlernen.Über Vermittlung durch das Ländliche Fortbildungs-instituts (LFI) stand uns einen Nachmittag lang HansHöllbacher von der Landwirtschaftlichen Fachschule Kleß-heim mit Rat und Tat zur Seite. Der erste Teil bestand auseinem Theorieunterricht mit anschließendem Praxisarbei-ten in der Werkstätte: Funktion der Schutzkleidung, Funk-tion der Motorsäge, Reinigungsarbeiten, Einstellung derKette, Nachschärfen. Dann folgte schon der zweite Teil mitPraxisübungen in voller Montur am Holzplatz: Starten derMotorsäge mit richtiger Haltung und Schneiden eines

Stammes. Für einige HALMe eine spannende Angelegen-heit, war es doch das erste Mal, dass sie dieses Gerät inHänden hielten. Zum Abschluss dann der Höhepunkt mit

HALMe in Ausbildung – Arbeitskurs 2007

Die Motorsense gehört inzwischen schon zum vertrauten Inventar der HALMe. Der Umgangmit diesen Geräten ist routiniert und sicher. Kritischer ist da schon der Umgang mit denMotorsägen zu sehen. Inzwischen verfügen wir über drei Motorsägen, die vor allem beiFällungs- und Entbuschungsaktionen zum Einsatz kommen.

Josef Reithofer

Abb. 26: Bestens eingeschulte HALMe. J.R.

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Kooperationspartner 2007

• Universität Salzburg, Fachbereich OrganismischeBiologie und Botanischer Garten

• Amt der Salzburger Landesregierung, Abteilung 13• Magistrat Stadt Salzburg• Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung –

Umwelt und Forst• Österreichische Naturschutzjugend• Berg- und Naturwacht Salzburg• Österreichischer Alpenverein• Herpetologische Arbeitgemeinschaft am Haus der Natur• ARGE KW Pfarrwerfen - Werfen• Gemeinde Adnet• Stadtgemeinde Neumarkt• Huber Christoph• Hofrat Mag. Pilsl Peter und David• Mag. Frühwirth Sonja (Sachspende)• die Grundbesitzer und Bewirtschafter

Brötzner Jakob (Althammerbauer)Brunauer PaulaEbner Johann (Martinbauer)Gemeinde GroßgmainHasenöhrl Elisabeth und FranzHauser Michael (Zistelalm)Heimat Österreich Service GmbHHirnsperger-KlappacherIllinger PeterKaiser Johann (Bergbauer)Piniel Anna und JosefDr. Steiner KonradWeiss GertraudZiegler Georg (Prähauserbauer)

SpenderInnen undUnterstützerInnen 2007

Arming Rudolf Draschl JohannEbner Johann Eichberger Helene und JosefGastberger Johann Kuess KarlKutzenberger Marianne Nowotny JosefaOberhofer Marianne Reithofer AnnaVetters Herlinde Weidinger ElisabethWolkerstorfer Johann

Unterstützende HALMe 2007

Aichhorn Katharina Antesberger BarbaraBlaschka Albin Kurtz IrinaHeiselmayer Paul Stockinger MartinaReithofer Cathi

Aktive HALMe 2007

Althaler Isolde Nowotny GüntherAndrae Stefanie Ortner ElliArming Claudia Rahofer HildeBerner Elisabeth Reithofer SeppDaichendt Niki Rieder RosemarieEichberger Christian Rieder WilliGewolf Susanne Riedler ElisabethGros Patrick Rigler MargotGrosser Christina Stöhr OliverHametner Christina Strobl PeterJerabek Maria Tomasi ElisabethKaiser Roli Vago AngelikaKleiß Nathalie Watzl HannaLaube Michael Wawra IngridMaletzky Andreas Wintersteller GerhardMedicus Reinhard Wintersteller MariaPraktikantInnen: Loch AnnaKufner Michaela Watzinger PatriziaLeitner Claudia Ruben Weyringer

Neue HALMe 2007Wir begrüßen recht herzlich die beiden frischgebackenenHALMe und wünschen ihnen alles Gute!

Überblick über die Einnahmen und Ausgaben 2007Claudia Arming

Einnahmen in € in %Projektbezogene Förderungen (Drittmittel) 14816,00 83,92Förderung Stadt Salzburg 1000,00 5,66HALM - Mitgliedsbeiträge 833,00 4,72Prämien und Aufwandsentschädigungen für Pflegemaßnahmen 700,00 3,96Spenden 210,00 1,19Zinsen 96,71 0,55Gesamt 17655,71 100,00

Ausgaben in € in %Projektbezogene Aufwandsentschädigungen 6488,99 51,92HALM-Mitgliedsbeiträge an önj-Landesleitung 1862,00 14,90Materialankauf und Reparaturen 1344,51 10,76Kosten für Verpflegung, Klausur, Fest… 1191,81 9,54Druckkosten: Folder, Erlagscheine 840,00 6,72Interne Fortbildung 310,00 2,48Kontoführungsgebühren 212,65 1,70home-page 197,80 1,58Versand 50,10 0,40Gesamt 12497,86 100,00

praktischen Baumfällübungen und Entastungsarbeiten.Gleich zu Beginn galt es die knifflige Aufgabe eines „Vor-hängers“ zu lösen, die bravourös gemeistert wurde. Auchdie zweite Aufgabe war alles andere als leicht, denn der ver-meintlich einfache Baumschnitt erwies sich als widerspensti-ges Unterfangen. Der Baum verfing sich mit dem Geäst ineinem anderen Baum. Erst durch meterweises Einkürzenkonnten wir schließlich auch dieses Problem bewältigen.Besonderer Dank gilt Hans Höllbacher, der uns durch

einen lehrreichen und interessanten Nachmittag führte.Damit verbindet sich auch die Hoffnung des Gerätewar-tes, dass unsere Tätigkeit weiterhin unfallfrei bleibt unddie richtige Bedienung von Motorsägen keine Rätselmehr aufgibt. Der Kurs fand am 4. Mai 07 statt undwurde von folgenden Teilnehmerinnen besucht: Natha-lie Kleiss, Isolde Althaler, Elisabeth Berner, HannahWatzl, Hilde Rahhofer, Günther Nowotny, Willi Rieder,Peter Strobl, Josef Reithofer. 45 Arbeitsstunden

Abb. 29: Pia Maria Wintersteller, HALM-Mitgliedab der ersten Sekunde. M.W.

Abb. 28: Linus Jerabek alias “Mini-Batman”. M.J.

Abb. 27: Anneliese Föger.

Wir nehmen Abschied von AnnelieseMit großer Bestürzung mussten wir erfahren, dass unser langjähriges HALM-Mitglied Anneliese Föger im Juli 2007 verstorben ist. Unvergessen für unsist ihre große Gastfreundschaft, die uns in einer lauen Frühsommernacht inihr Haus führte. Wir genossen Annelieses Kochkunst und die wunderbareAtmosphäre in ihrem Garten. Auch bei unseren Arbeitseinsätzen war sie oftdabei. Der Umgang mit Rechen und Schaufel war ihr durchaus geläufig.

Anneliese, wir vermissen dich!

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HALM-Kalender 2007

HALMJahresbericht 2007

www.halm-salzburg.at

Jänner Februar März April Mai Juni2 HALM-Klausur4 Motorsägenkurs5 45. HALM-Treffen9 LIFE-Projekt

Untersberg-Vorland11 LIFE-Projekt Ausbringung nachge-

Untersberg-Vorland züchteter Pflanzenarten12 Ende Amphibienaktion

Sinnhubstr., Zaunabbau14 Trockenr. Pfarrwerfen15 Aufbau Amphibien- 15. - 20.

zaun Oberhofen Teichbau Berndorf161718 Monitoring Zistelalm20 Abbau Amphibien-

zaun Oberhofen21 43. HALM-Treffen24 Start Amphibienaktion 44. HALM-Treffen

Sinnhubstraße27 Amphibienzaunaufbau

Sinnhubstraße30 42. HALM-Treffen Mahd Davidlwiese

Juli August September Oktober November Dezember1 LIFE-Projekt

Untersberg-Vorland6 Vorbereitung d. Teiche7 LIFE-Projekt

Untersberger VorlandHALM-Fest

9 9. - 11. Teichbau Illingerund Prähhauserwiese .

10 46. HALM-Treffen11 Mahd Randersbergwiese12 Mahd Prähauserwiese15 15. - 21. Umweltbau-

stelle Adneter Moos16 Monitor.Althammerw.17 47. HALM-Treffen27 48. HALM-Treffen28 28. - 30. HALM-

Exkursion Mühlviertel30 4. Symposion des

Netzwerks Natur31 Adlerfarn Zistelalm