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Handbook of Pharmaceutical Natural Products. Von Goutam Bahmachari

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Page 1: Handbook of Pharmaceutical Natural Products. Von Goutam Bahmachari

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© 2010 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.pharmuz.de 5/2010 (39) | Pharm. Unserer Zeit | 415

GoutamBahmachariHandbook ofPharmaceuticalNaturalProductsWiley-VCH 2010ISBN: 978-3527321483299,00 Euro

Handbook ofPharmaceuticalNatural Products

Die Natur hält eine schier uner-schöpfliche Fülle von Naturstoffenunterschiedlichster Strukturen bereit.Diese noch weitgehend unerforsch-ten natürlichen Ressourcen für denmedizinischen Fortschritt zu erschlie-ßen, ist eine der großen Herausforde-rungen an die pharmazeutischen Wis-senschaften.

Auf 925 Seiten, aufgeteilt in zweiBände, hat G. Bahmachari in 950 al-phabetisch geordneten Einträgen ca.1.500 ausgesuchte Naturstoffe be-schrieben. Das Buch ist im Stile einesLexikons aufgebaut, ein Stichwort-verzeichnis sucht man vergebens. Fürjede Verbindung gibt der Autor einekurze Beschreibung der chemischenEigenschaften, der biologischen Quel-le sowie eine kurze Diskussion des„pharmazeutischen Potentials“, spricheine Auflistung von Aktivitäten der je-weiligen Verbindungen in zumeistpräklinischen Experimenten.

Der Autor erwähnt in seinem Vor-wort, dass er die Verbindungenhauptsächlich auch nach ihrem Po-tential als Leitstrukturen in der Wirk-stoffentwicklung ausgesucht hat.Manchmal erschließt sich dem Leserdie Logik der Auswahl allerdingsnicht so richtig: So wird beispielswei-se in einer zweiseitigen Abhandlungerklärt, dass das Biflavon Ginkgetinaus Ginkgo-biloba-Blättern eine po-tente antirheumatische Aktivität inExperimenten an Ratten habe, abereinen Eintrag über die vielleichtbedeutenderen neuroprotektiven

Ginkgolide oder Bilobalide suchtman vergebens. Auch so wertvolleLeitstrukturen wie Paclitaxel oderCamptothecin werden in dem Buchnicht gelistet.

So hat man auf den ersten Blickden Eindruck, dass das Buch ange-sichts der großen Zahl bedeutendpreiswerterer Lehrbücher im Seg-ment Pharmazeutische Biologie voneher untergeordneter Bedeutung seinwird. Allerdings wird in den einschlä-gigen Lehrbüchern ja auch meist nurein ausgesuchtes Segment der Natur-stoffe abgebildet (wenn auch meistinkl. der besagten Ginkgolide,Taxaneoder Camptothecine). Somit kann dasvorliegende Werk von G. Bahmacharials eine sinnvolle Ergänzung imBücherregal von Naturstoff-Fachleu-ten angesehen werden, die allerdingsihren Preis hat.

Thomas Winckler, Jena

man das Buch aufschlägt, fällt einemdoch das neue, sehr ansprechendeLayout sofort auf.

Was natürlich bewährt gleichge-blieben ist, ist die Einteilung in einenAllgemeinen Teil A, in dem das Hinter-grundwissen zum geschichtlichenÜberblick gegeben wird, und grund-legende Prinzipien des Virusaufbaus,der Virusvermehrung und der damitverbundenen pathogenen Effekte imWirtsorganismus sowie die Immun-reaktion des infizierten Organismusvorgestellt werden. Ausgehend vonden immunologischen Abwehrmaß-nahmen gelangt der Leser schließlichzu den Therapieansätzen wie Chemo-therapie oder Vakzinierung.

In den letzten drei Kapiteln desAllgemeinen Teils diskutieren die Au-toren die Epidemiologie der viralenInfektionen, die Evolution der Virenund schließlich die Labormethodenzum Nachweis der Virusinfektionen.

Der Spezielle Teil stellt anschlie-ßend auf über 500 Seiten die ver-schiedenen Erregerklassen vor. Sehrbewusst wähle ich hier den allgemei-nen Begriff des „Erregers“, weil imletzten Kapitel, nach den genauen Be-schreibungen der Viren mit einzel-strängigem oder aber doppelsträngi-gem, kontinuierlichem oder aber seg-mentiertem RNA- oder aber DNA-Ge-nom in Plus- oder aber Negativstrang-orientierung, auch die Prionen genau-er erläutert werden.

Nicht, dass der allgemeine Teil un-interessant und schwer zu lesen wä-re, aber der spezielle Teil faszinierteinfach allein durch die spannendenVermehrungsstrategien, die die unter-schiedlichen Viren entwickelt haben.Schließlich sind die Viren nicht mehrals Informationspakete, die sich eineWirtszelle suchen und deren Stoff-wechsel geschickt beeinflussen, da-mit möglichst viele neue Viren entste-hen können. Und noch ganz andersund spannend ist die Entwicklungder Prionen: Hier ist keine Informati-on in Form von Nukleinsäuren mehrenthalten, sondern das infektiöseAgens sind fehlgefaltete Proteine.

Eigentlich muss gar nicht erwähntwerden, dass diese faszinierenden

SusanneModrow,Dietrich Falke,Uwe Truyen,HermannSchätzlSpektrumAkademischerVerlag, Heidel-berg 2010ISBN 978-3-8274-1833-369,95 Euro

MolekulareVirologie

In der letzten Ausgabe der Pharmaziein unserer Zeit habe ich auf ein wirk-lich sehr gutes englisches Virologie-buch aufmerksam gemacht. Aber ei-gentlich muss man gar nicht dieenglischsprachige Literaturbemühen: Die erst kürzlich erschie-nene 3. Auflage der Molekularen Viro-logie von Susanne Modrow und ihrendrei Co-Autoren deckt das aktuelleWissen auf diesem Gebiet ganz aus-gezeichnet ab.Von außen sind sich die beiden rotenAusgaben recht ähnlich, aber sobald