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Literatur Yiu Jtcgia. Solielpreistriiwr auf tleni Wegc ins .4tomzeitnlter, Iicrausqeg. v. R. E?'CkJlltl~l~Z. Willielm Andermann Verlag, Miin- chrn-Wien 1955. 1. Aufl. 400 8.. 28 Taf., gob. DM 16.80. ,,Irk dicserii Buch ist eiri Iicrpilel Mensehl~eifsgeschichte aufge- schlugen, an de)ii wir nicht rorbeigehen kometa, weil wieZleieht schofz in uiiserer Zeif, sicher aber in absehbarer Zukunft, die Antwort aul die Frnge ?inch der guten oder ierstoreriden Wirkung der Atorrikraft wiser uller Schicksal entscheidan wird". So schreibt dcr Verlag auf drr Innenseite des Schutzumgchlages. Daran kann kein Zweifel hestchcn. Auch heiat es hier, man wolle von deutsehen und oster- reichischen Forschern und Gelchrten berichten. Dies aber erscheint schr hedenklich. Man kann in einem Buch rnit dem Untertitel .,L'obelprcistrager auf dcm Wege ins Atomzeitalter" so bedeutende und vortreffliche Gelehrte wic die Curies, H. A. Becquerel, Niels Bohr, I,. V. de Broglie, J. Rabi (in Osterreich-Ungarn geboren!), 11. I'zkkawa nnd 3'. Soddy nicht beiseite lassen. Andererseits fragt man sich, warum so mancher Chemiker, der gewil3 hooh verdient ist, in diese Biographiensammlung von Atomforschern aufgenom- men wurde. Sieht man jedoeh von dieser iibersteigerten nationalen Einseitig- keit ab, so ist das Buch sehr zu begriiBen. Es ist tatsachlioh das schwierige Unterfangen gelungcn, sprechcnde Lebensbilder der Il'obelpreistriiger zu schaffen. Wer cs je versucht bat, Leben und Lrbenswerk eines Naturwissenscliaftlers darzustellen, weiW, wie schwierig es ist,, dem Fernerstehenden die Bedeutung, ja selbst die Art der wissensehaftlichen Probleme, urn die gerungen wurde, ver- standlich zu machen. Den Autoren gebiihrt daher eiu besondejer Ilauk. Es sind dies: R. Carstemen mit Adolf voiz Haeuer, Wilhelm -f)sfu~~ld, Oflo Wallach, Fritz Pregl, Otto Diels, Kurt Alder; R. Erck- ttiun?k mit, Richard Zsiginondy, Walter Bothe, Max Horn, Erwin Schr6dingw; H. Rriissig und W. Hahn mit Iieriiinnn Staudinger; 9. Henglein mit E'ritz flober und Carl Bosch; L. Rheinfelder mit Friedrich Berqiius; I<. Reger mit Philipp Lennrd, Wilheh Conrad Rdnlgen, Maz v. Laue, Johaiines Stark, James E'ranck, Qustav Hertz, Wilhelin Wien; E. Maendl mit Karl Ferdinand Braun, Vic- lor F r a u Hess, Otto Hnhn; H. Sehinta?ak mit Walther Nernst, Mas Plnnck, Albert Einsfein sowie P. Jordan mit Werner Heisenberg. \:orziiglicli ausgewahlt sind auch die Portraitphotos. .Jiingrre Kollegen werden das Buch mil Interesse und Gewinn lcsen, altere abrr werden sich gernr manoher Entwicklung der letz- P. Boschlcc [NB 2891 ten Dczrnnien erinnern. Hwndhnch der Aurlytisrhcn Chernie, von W. Fresenius und G. Jatider. Springer-Verlag, Berlin-Gottingen-Heidelberg 1956. Tril 11: Qualitative Nachweisverfahren. Bd. IVb, Va/b: Ele- rnente der vierten Nebengruppe und der fiinften Gruppe. 1. Aufl. XIV, 756 S., 105 Abb., geb. DM 144.-. Bd. IX: Vor- probe11 und Trennungen der Kationen und Anionen. 1. Aufl. XIV, 311 S., 20 Abb., geb. DM 67.--. 1)er erste der beiden zu besprechenden Bande ist doppelt so stark wie die iibrigen BLnde des qualitativen Teiles des Hand- buches und umfai3t entgegen der Regel 11/2 Gruppen des Perioden- systems: Die Elemente Ti, Zr, Hf, Th, V, Nb, Ta und Pa sind von G. Jnritsch f, Graz, die Elemente N, P, As, Sb und Bi von S. Iicih- uel Hageii, Kopenhagen, bearbeitet, worden. Es ist sehr erfreulich, dall sich in einer Reihe von Fallen auch ausliindische Forsoher zur Xitarbeit au diesem groWeu literarischeu Unternehmen boreit ge- funden haben. Wir sind ihnen dankbar und durfen andererseits aus ihrer Bereitschaft doch wohl auch den SchluB ziehen, daB der ,,Fresenius-Jniider" im Ausland ehenso horh gesehatzt wird wie bei uus. Die Leist.ung K~ihnel I-Iagcns ist schon allein dem Umfange naeh bcacht,lich: Der weitaus groDte Teil des Bandes (620 S.) entstammt seiner Feder und ist aus mehreren tausend Abhandlungen in miih- samer Kleinarbeit neben der Berufstatigkeit znsammengetragen worden. Die Angaben uber die einzelnen Nachweisverfahren sind im allgemeinen entsprechend dem Charakter des Handbuches SO ausfiihrlich gehalten und so klar forniuliert, daB die Ausfiihrung der Reaktionen ohne Einsicht in die Originalliteratur moglich ist. Sehr iihersichtlich sind die spektroskopischen Kapitel und niitzlich sind die Zusammenstellungen uber die Reinigung der Reagen- tien und die Anreicherung von Spuren, wie man iiborhaupt in der Anordnung des Stoffes nnd der Betonung von gcwissen Ein- zelhciten die Hand des erfahrenen Fachmannes erkennt. Demge- genuber wirken die von Jantsch verfaDten Teile farblos. Auch die Disposition erscheint hier oft nicht zweokentsprechend; der quali- tative Teil wird dnrch unvollstandige Angaben iiber quantitative Methoden nieht verbessert und niemand snoht an dieser St,elle einen drei Seiten langen - ubrigens veralteten - Abschnitt iiber die praparative Trennung des Hafniums vom Zirkonium. I,eider besteht bei diesem Band zwischen clem Erscheinungsjat1r 1956 und dem Schlu8termin der brriicksichtigten Litrratur (VOII vier odcr fiinf Kachtragen abgesehcn, 1950) wicder eine bcachtlichr IXffercnx. Infolgedrssen t'ehlt auch manchcs Wichtige, wie z. 13. die I-:inarbcitung der Systematik der Phos1JhorsLLur~!n ~iaell Thilr, (YOU IIexamctaphospliat sollte man heute nicht mehr sprechen! und die pa~ierchromatograpllische Trennung dicser Stoifg. Der Band I X umlaOt drei Abschnitte: Bedcutung und Aus- maBe dcr Vorprobe, 59 S., von 8. Sfraumznis, Missouri; Inlijsung- bringrn van Substanzen einschl. AufsehluWverfahren, 80 S., VOII A. levitis', Riga und Straumanis; Qualitative Trennungcn der Ka- tionen und Anionen, 180 S., von I<. StegemonrL, Berlin. Tlieser gauze Band hat im Gegensatz zu dem iibrigen Werk writ mehr den Charakter eines Lehr- als den eines Handbuches. Das geht schon daraus hervor, da8 in den beiden erst,en AbschnitteL1 auf vieleri Seiten kein einziges Zitat gebracht wird. Der Unter- schied gegenuber den ublichen Lehrbiichern besteht nur in grace- rer Ausfuhrliehkeit; 1iandbuchmiWigo Vollstiindigkcit wird abcr augeiischeinlich nicht angestrebt.. So sind die ersten beidell Alp schnitte fur den Praktiker sicher recht niitzlieh; fiir den Wissen- schaftler ist ihr Wert begrenzt, zumal die wenigen und willkiirlich ausgesuchten Zitate in mehreren Fiillen durch Druckfehlcr cnt- stellt sind. Wahrerid viele Teile des Handbuches fast zu rcich1ic.h mit der ErwPhnung nur noch historisch bcdeutsanler, alter Li- tmaturstellen durchsetzt sind, kommt in dem crslrn Abschnitt dc.: vorliegendeu Bandes, der doch zum wesentlichen Teil die Lotrohr- probirrkunde umfal)t, der Name Berzelius gar nicht vor und Bur!- sen ist nur mit einem Zitat vertreten! Wsriini dcr dritte Abschnitt auf den ersten 20 Seiten nochmals Teile tler ersten Kapitel wiederholt, ist nicht einzusehen. IJcr Kauptteil bringt dann in knrzen Abrissen die vielen Trennungs- ginge fiir die qualitative Aualyse, mit denen die Literatur z. T. recht unnotigcrweisc belartet worden ist; unint.eressant siiid vor allem diejcnigen, bei denen nur eine willkiirliche Auswahl der EIe- inente beriicksjchtigt wird. Da nur wenige derAut,oren die Leistungs- grcnzen ihrer Trennungcn, die mil den Ele~nentkombinationen und den Mengenverhaltnisscn stark schwanken, umfassend untersucht haben, und da dcr VerL des Handbuchartikels diese Ergebni nicht, mit referiert hat, bleibt die Literaturzusammonstellung den Praktiker notgedrungen leider recht unfruchtbar. Das Wert- volle an den1 umfassendsten, einschlagigm Werk, dem Bueh von Noves und Brny, ist ja auoh nicht so sehr der darin entwickeltc Trennuugsgang als vielmehr das ungemein umfangreiche Material Cber die Leistung dcr einzelnen Trennungsopcrationen, das dic Autoren in den ,,notes" und ,,confirmatory experiments'' nieder- gelegt liaben. Einc moglichst vollstandige Sammlung so! ch e L' Untersuchungen, geordnet nach den Trennongsverfahren, ware fur den qualitativ wic den quantitativ arbeitenden Analytiker von grol3tern Wert. Mit dem Dank fur das bisher Geleistete sei deshalb die Bitte verbnnden, diese Liicke mit dem wohl geplanten, abpr uorh nicht hegonnrnen Teil I des Handbuches zu schlieoen. Werrier E'ischer [NB 2911 Die Physik der Hochpolguieren. Bd. 1V: Thcorie und molckulaic Beutung technologischcr Eigenschaften von hochpolymercn Werkstoffen, lierausgeg. v. FI. A. Stuart. Springer-Verlag, Ber- lin-Gritlingen-Beidelberg 1956. 1. Aufl. XX, 667 P., 367 Abb.. Der vierte Band der Physik der Hochpolymcren is1 sowohl fur die Technologen als auch fur diejenigen, die sich mit der Gruntl- lagenforschunz befassen, aktuell. Er enthalt u. a. cine Darstellune der Theoric des Relaxationszeitspektrums hochmolekularer Stoffr und der Methoden zur Restimmung dieser fiir das viscos-elastische Verhaltrn der Substanzen so wichtigen Eigenschaft. Bei drr Besprechuug des dritten Bandes durch den Itelerentcn1) war das Fehlen eines Abschnitts iiber das Relaxationszeitspektrum be- dauert worden; es sei daher bemerkt, da8 die Liicke in dem VOI- liegenden vierten Band vollstandig und in ausgezeichncter Weisr geschlossen worden ist. AuBer den Abschnitten iiber das viscos- elastiscbe Verhdten scien hervorgehobeu: Die Theorie der Kau- tschukelastizitiit ; die dielektrischen Eigenschaften ; die Behand- lung der nichtlineareii Deformation von Hocbpolymeren; dip Bruchsyannung und Festigkeit; die Rheologie dcr Faserstoffe: dic Wirkung von Weiehmachern. Die einzelnen Abschnittc sind wio in den vorangohendcn Rlnden von auf den betreffenden Gebietcn ar- beitenden Fachleutcn geschriebeu, wobei erwahnt sei, daW in drrn vorliegenden Bande, im ITnterschied zu den vorangehenden Ban- den, etwa die HBlfte der Beitrage in englischer Sprache verfalit ist. Erforderlich ist daher die Kenntnis des Englisehen fiir die Bc- 1) Vgl. diese Ztschr. 68, 167 [1956]. geb. DM 89.--. ~ ~~- ~ Amgew. Chem. 69. Jahrg. 1957 1 Nr. 12 443

Handbuch der Analytischen Chemie, von W. Fresenius und G. Jander. Springer-Verlag, Berlin-Göttingen-Heidelberg 1956. Teil II: Qualitative Nachweisverfahren. Bd. IVb, Va/b: Elemente

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L i t e r a t u r

Yiu Jtcgia. Solielpreistriiwr auf tleni Wegc ins .4tomzeitnlter, Iicrausqeg. v. R . E?'CkJlltl~l~Z. Willielm Andermann Verlag, Miin- chrn-Wien 1955. 1 . Aufl. 400 8.. 28 Taf., gob. DM 16.80. , , Irk dicserii Buch i s t eiri Iicrpilel Mensehl~eifsgeschichte aufge-

schlugen, an d e ) i i w i r nicht rorbeigehen kometa, weil wieZleieht schofz in uiiserer Z e i f , sicher aber i n absehbarer Zukunf t , die Antwort aul die Frnge ?inch der guten oder ierstoreriden Wirkung der Atorrikraft wiser uller Schicksal entscheidan wird". S o schreibt dcr Verlag auf drr Innenseite des Schutzumgchlages. Daran kann kein Zweifel hestchcn. Auch heiat es hier, man wolle von deutsehen und oster- reichischen Forschern und Gelchrten berichten. Dies aber erscheint schr hedenklich. Man kann in einem Buch rnit dem Untertitel .,L'obelprcistrager auf dcm Wege ins Atomzeitalter" so bedeutende und vortreffliche Gelehrte wic die Curies, H . A. Becquerel, Niels Bohr, I,. V . de Broglie, J . Rabi (in Osterreich-Ungarn geboren!), 11. I'zkkawa nnd 3'. Soddy nicht beiseite lassen. Andererseits fragt man sich, warum so mancher Chemiker, der gewil3 hooh verdient ist, in diese Biographiensammlung von Atomforschern aufgenom- men wurde.

Sieht man jedoeh von dieser iibersteigerten nationalen Einseitig- keit ab, so ist das Buch sehr zu begriiBen. Es ist tatsachlioh das schwierige Unterfangen gelungcn, sprechcnde Lebensbilder der Il'obelpreistriiger zu schaffen. Wer cs je versucht bat , Leben und Lrbenswerk eines Naturwissenscliaftlers darzustellen, weiW, wie schwierig es ist,, dem Fernerstehenden die Bedeutung, ja selbst die Art der wissensehaftlichen Probleme, urn die gerungen wurde, ver- standlich zu machen. Den Autoren gebiihrt daher eiu besondejer Ilauk. Es sind dies: R. Carstemen mit Adol f voiz Haeuer, Wilhelm

- f ) s f u ~ ~ l d , Of lo Wallach, Fritz Pregl, Otto Diels, Kurt Alder; R. Erck- ttiun?k mit, Richard Zsiginondy, Walter Bothe, Max Horn, Erwin Schr6dingw; H . Rriissig und W. Hahn mit Iieriiinnn Staudinger; 9. Henglein mit E'ritz flober und Carl Bosch; L. Rheinfelder mit Friedrich Berqiius; I<. Reger mit Phil ipp Lennrd, W i l h e h Conrad Rdnlgen, Maz v. Laue, Johaiines Stark, James E'ranck, Qustav Hertz, Wilhelin W i e n ; E . Maendl mit Karl Ferdinand Braun, Vic- lor F r a u Hess, Otto Hnhn; H . Sehinta?ak mit Walther Nernst, M a s Plnnck, Albert E ins f e in sowie P . Jordan mit Werner Heisenberg. \:orziiglicli ausgewahlt sind auch die Portraitphotos.

.Jiingrre Kollegen werden das Buch mil Interesse und Gewinn lcsen, altere abrr werden sich gernr manoher Entwicklung der letz-

P. Boschlcc [NB 2891 ten Dczrnnien erinnern.

Hwndhnch der Aurlytisrhcn Chernie, von W . Fresenius und G. Jatider. Springer-Verlag, Berlin-Gottingen-Heidelberg 1956. Tril 11: Qualitative Nachweisverfahren. Bd. IVb, Va/b: Ele- rnente der vierten Nebengruppe und der fiinften Gruppe. 1 . Aufl. XIV, 756 S., 105 Abb., geb. DM 144.-. Bd. IX: Vor- probe11 und Trennungen der Kationen und Anionen. 1. Aufl. XIV, 311 S., 20 Abb., geb. DM 67.--. 1)er erste der beiden zu besprechenden Bande ist doppelt so

stark wie die iibrigen BLnde des qualitativen Teiles des Hand- buches und umfai3t entgegen der Regel 11/2 Gruppen des Perioden- systems: Die Elemente Ti, Zr, Hf, Th, V, Nb, Ta und Pa sind von G. Jnritsch f , Graz, die Elemente N , P, As, Sb und Bi von S. Iicih- ue l Hageii, Kopenhagen, bearbeitet, worden. Es ist sehr erfreulich, dall sich in einer Reihe von Fallen auch ausliindische Forsoher zur Xitarbeit au diesem groWeu literarischeu Unternehmen boreit ge- funden haben. Wir sind ihnen dankbar und durfen andererseits aus ihrer Bereitschaft doch wohl auch den SchluB ziehen, daB der ,,Fresenius-Jniider" i m Ausland ehenso horh gesehatzt wird wie bei uus.

Die Leist.ung K~ihnel I-Iagcns ist schon allein dem Umfange naeh bcacht,lich: Der weitaus groDte Teil des Bandes (620 S.) entstammt seiner Feder und ist aus mehreren tausend Abhandlungen in miih- samer Kleinarbeit neben der Berufstatigkeit znsammengetragen worden. Die Angaben uber die einzelnen Nachweisverfahren sind im allgemeinen entsprechend dem Charakter des Handbuches SO ausfiihrlich gehalten und so klar forniuliert, daB die Ausfiihrung der Reaktionen ohne Einsicht in die Originalliteratur moglich ist. Sehr iihersichtlich sind die spektroskopischen Kapitel und niitzlich sind die Zusammenstellungen uber die R e i n i g u n g d e r R e a g e n - t i e n und die A n r e i c h e r u n g v o n S p u r e n , wie man iiborhaupt in der Anordnung des Stoffes nnd der Betonung von gcwissen Ein- zelhciten die Hand des erfahrenen Fachmannes erkennt. Demge- genuber wirken die von Jantsch verfaDten Teile farblos. Auch die Disposition erscheint hier oft nicht zweokentsprechend; der quali- tative Teil wird dnrch unvollstandige Angaben iiber quantitative Methoden nieht verbessert und niemand snoht a n dieser St,elle einen drei Seiten langen - ubrigens veralteten - Abschnitt iiber die praparative Trennung des Hafniums vom Zirkonium.

I,eider besteht bei diesem Band zwischen clem Erscheinungsjat1r 1956 und dem Schlu8termin der brriicksichtigten Li t r ra tur ( V O I I

vier odcr fiinf Kachtragen abgesehcn, 1950) wicder eine bcachtlichr IXffercnx. Infolgedrssen t'ehlt auch manchcs Wichtige, wie z. 13. die I-:inarbcitung der Systematik der Phos1JhorsLLur~!n ~iaell Thilr, ( Y O U IIexamctaphospliat sollte man heute nicht mehr sprechen! und die pa~ierchromatograpllische Trennung dicser S to i fg .

Der B a n d I X umlaOt drei Abschnitte: Bedcutung und Aus- maBe dcr Vorprobe, 59 S., von 8. Sfraumznis, Missouri; Inlijsung- bringrn van Substanzen einschl. AufsehluWverfahren, 80 S., V O I I

A . levitis', Riga und Straumanis; Qualitative Trennungcn der Ka- tionen und Anionen, 180 S., von I<. StegemonrL, Berlin.

Tlieser gauze Band hat im Gegensatz zu dem iibrigen Werk writ mehr den Charakter eines Lehr- als den eines Handbuches. Das geht schon daraus hervor, da8 in den beiden erst,en AbschnitteL1 auf vieleri Seiten kein einziges Zitat gebracht wird. Der Unter- schied gegenuber den ublichen Lehrbiichern besteht nur in grace- rer Ausfuhrliehkeit; 1iandbuchmiWigo Vollstiindigkcit wird abcr augeiischeinlich nicht angestrebt.. So sind die ersten beidell Alp schnitte fur den Praktiker sicher recht niitzlieh; fiir den Wissen- schaftler ist ihr Wert begrenzt, zumal die wenigen und willkiirlich ausgesuchten Zitate in mehreren Fiillen durch Druckfehlcr cnt- stellt sind. Wahrerid viele Teile des Handbuches fast zu rcich1ic.h mit der ErwPhnung nur noch historisch bcdeutsanler, alter Li- tmaturstellen durchsetzt sind, kommt in dem crslrn Abschnitt dc.: vorliegendeu Bandes, der doch zum wesentlichen Teil die Lotrohr- probirrkunde umfal)t, der Name Berzelius gar nicht vor und Bur!- sen ist n u r mit einem Zitat vertreten!

Wsriini dcr dritte Abschnitt auf den ersten 20 Seiten nochmals Teile tler ersten Kapitel wiederholt, ist nicht einzusehen. IJcr Kauptteil bringt dann in knrzen Abrissen die vielen T r e n n u n g s - g i n g e fiir die qualitative Aualyse, mit denen die Literatur z. T. recht unnotigcrweisc belartet worden is t ; unint.eressant siiid vor allem diejcnigen, bei denen nur eine willkiirliche Auswahl der EIe- inente beriicksjchtigt wird. Da nur wenige derAut,oren die Leistungs- grcnzen ihrer Trennungcn, die mil den Ele~nentkombinationen und den Mengenverhaltnisscn stark schwanken, umfassend untersucht haben, und da dcr VerL des Handbuchartikels diese Ergebni nicht, mit referiert hat , bleibt die Literaturzusammonstellung den Praktiker notgedrungen leider recht unfruchtbar. Das Wert- volle a n den1 umfassendsten, einschlagigm Werk, dem Bueh von Noves und Brny, ist j a auoh nicht so sehr der darin entwickeltc Trennuugsgang als vielmehr das ungemein umfangreiche Material Cber die Leistung dcr einzelnen Trennungsopcrationen, das dic Autoren in den ,,notes" und ,,confirmatory experiments' ' nieder- gelegt liaben. Einc moglichst vollstandige Sammlung so! c h e L' Untersuchungen, geordnet nach den Trennongsverfahren, ware fu r den qualitativ wic den quantitativ arbeitenden Analytiker von grol3tern Wert. Mit dem Dank fu r das bisher Geleistete sei deshalb die Bitte verbnnden, diese Liicke mit dem wohl geplanten, abpr uorh nicht hegonnrnen Teil I des Handbuches zu schlieoen.

Werrier E'ischer [NB 2911

Die Physik der Hochpolguieren. Bd. 1V: Thcorie und molckulaic Beutung technologischcr Eigenschaften von hochpolymercn Werkstoffen, lierausgeg. v. FI. A . Stuart. Springer-Verlag, Ber- lin-Gritlingen-Beidelberg 1956. 1. Aufl. X X , 667 P., 367 Abb..

Der vierte Band der Physik der Hochpolymcren is1 sowohl f u r die Technologen als auch fur diejenigen, die sich mit der Gruntl- lagenforschunz befassen, aktuell. Er enthalt u. a. cine Darstellune der Theoric des Relaxationszeitspektrums hochmolekularer Stoffr und der Methoden zur Restimmung dieser fiir das viscos-elastische Verhaltrn der Substanzen so wichtigen Eigenschaft. Bei d r r Besprechuug des dritten Bandes durch den Itelerentcn1) war das Fehlen eines Abschnitts iiber das Relaxationszeitspektrum be- dauert worden; es sei daher bemerkt, da8 die Liicke in dem VOI-

liegenden vierten Band vollstandig und in ausgezeichncter Weisr geschlossen worden ist. AuBer den Abschnitten iiber das viscos- elastiscbe Verhdten scien hervorgehobeu: Die Theorie der Kau- tschukelastizitiit ; die dielektrischen Eigenschaften ; die Behand- lung der nichtlineareii Deformation von Hocbpolymeren; d ip Bruchsyannung und Festigkeit; die Rheologie dcr Faserstoffe: dic Wirkung von Weiehmachern. Die einzelnen Abschnittc sind wio in den vorangohendcn Rlnden von auf den betreffenden Gebietcn ar- beitenden Fachleutcn geschriebeu, wobei erwahnt sei, daW in drrn vorliegenden Bande, im ITnterschied zu den vorangehenden Ban- den, etwa die HBlfte der Beitrage in e n g l i s c h e r Sprache verfalit ist. Erforderlich ist daher die Kenntnis des Englisehen fiir die Bc- 1 ) Vgl. diese Ztschr. 68, 167 [1956].

geb. DM 89.--.

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Amgew. Chem. 69. Jahrg. 1957 1 Nr. 12 443