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aus dein Wildstamm 5297 A von Neurospora erassa unter Abspal- tung von Uridinphosphorsaure zu radioaktivem Chitin polymeri- siert. Hydrolysiert man das letztcre zuerst schwach mit Sanre, dann enzymatisch rnit Chitinase, so verblcibt die gesamtc Aktivi- tat im Acetylglucosamin. Die enzymatische Chitin-Synthese wird in Anwescnheit von Acetylglucosamin oder Zeehnzeisters Chitodex- trinen') gefordert, obwohl diese, wie auch N-Acetylglucosamin-6- phosphorsaure und eine Mischung derselhen rnit der entsprechen- den 1-Phosphorsaure nicht als Substrate dienen konnen: (Bioohim. biophysica Acta 23, 449 [1957]). -Mfi. (Rd 651) CSclooctadeean-1.10-bis-(trimethylammoniumjodid) I, cine Ver- bindung init der Ringgriib und der mirkung dea n-Tubocurarins stellten A. Liittringhaus und H. Preugschas dar. Der 18-gliedrige Ring wurde init Hilfe der Zieglerschen Dinitril-Cyclisation aus Se- bacinsauredinitril CN -( CH,),-CN hergestellt. Das 2.11-Dioyan- cyclooctadecandion-1.10-diimid wurde unter Decarboxyliernng verseift zum Cyclooctadecan-1.10-dion. Dies wurde mit iiber- schiissigem Methylamin mit Raney-Nickel bei 100 "C zur bis- Xethylamino-Verbindung druckhydricrt und durch ervchapfende Methylierung in I verwandelt. L. Xerp untersuehte das Praparat pharmakologisch und stellte fest, da13 es echte Curare-Wirkung + CH,-CH--N(CH,), J- / \ / J- <CH&,N-CH- CH, (CH,), (CH2)7 I + hat. D. h. es fiihrt wie das D-Tubocurarin durch Zwangspolarisa- tion zur Blockierung der Acetylcholin-Wirkung und nicht zur L a h m u n g wie Decamethonium, rnit dem I chemisch eng vecwandt ist; beide tragen 10 Methylen-Gruppen zwischen den quartaren Ammonium-Gruppen. Bei I sind lediglich C, und Cl0, die die Stick- stoffe tragen, noehmals durch einc Octamethylen-Kette ringformig geschlossen. Raumerfiillung und Rotationsbehinderung der Sub- L. Zechrneisfer LI. G. Tofh, Ber. dtsch. chem. Ges. (i I, 2028 [1931]. 1 itera tu r stitucnten in der Umgebung der N-Atome konnen dcmnach we- scntlichen EinAuW auf die physiologische Wirkung haben. (Arznei- mittelforsch. 7, 222 [1957]). -Wi. (Rd 671) Orthophosphitl), fur biochemische Systeme nln indiffcrente Pnf- fersubstanx empfohlen, kann nicht kritiklos angewandt werden. W. A. Bulen und D. S. Frear erkannten z. B. jetzt in ihm einen spezifischen Hemmstoff der N,-Fixierung durch Asotobacfer ainelandii. 5.10-3 MoI/l geben bereits etwa 90proz., 10P fast 100proz. Hemmung. Die letztere Konzentration unterdriickt auch die Atmung (zu rund 60%) und das Wachstuni (zu fast. 100$/,), jedoch nur von N,-fixierenden Zellen, nieht von solchen, die in Gegenwart von Ammonacetat gezuchtet werden. (Arch. Bioehem. Biophysics C?, 502 [1956]). -Mo. (Rd 659) 1-Methylglucose als Euergiequclle diirftrn Baktterien verwerteu, nicht eber Saugetiere. Bisher war nur bekannt, daB sie vom Darm genan so rasch wie Glucose und ohne Entmethylierun: aufgenom- men wird, un4 daO ein groOpr Teil rnit dem Harn uuveriindert aus- gesohieden wirde). We€ches Schicksal der nicht ausgeschiedene Rest erleidet, blieb unklar. T. S. Gsdky und J. E. Glenn konnten zeigen, daPJ bei Verfiitterung an Ratten hochstens 72% der 3-Methylglucose im Harn erscheinen, dicse Menge aber nuf max. 91% ansteigt, wenn dem Putter aufierdem noch Sulfonamide zuge- fiigt werden, oder der methylierte Zucker parenteral verabreicht wird. Andererscits lie13 sichbeiE. eoZi[C.rookesStamm) die Fahigkeit nachweisen, 3-Methylgluccso an Stelle von Glucose zn verwerten. Allerdings sind hohere Konzentrationen notwendig, um die gleiche Starke d~s Washstuma w;e mit Glucose zu erzielen. Kombinier; man die beiden Ziicker, 50 wird kein Antngnnismus beohaehtct, sondern eher e,ine additive Wachsiums-Wirkung. Es kann denhalb peschlossen werden, rla13 3-Methylglucose vor ,,hnhpren" Tieren (jedenfalls von Ratten\ selhst nicht ahgebaut, wird, daD aber im Darm normalerweis:: ein gewisser Abbau durcli die in ihni !ebenden Baktericn eintritt. (Amer. 3. Physiol. 188, 159 119571j. -MO. __- (Rd 629j I) S.diese Ztschr. 68 716 [1956]. ?) T. S. Csakv, Hop&-Seylers Z. physiol. Chem. 277, 47 [I%%?]. Louis de Broglie uud die Phpsiker. Ubers. v. R. Gillischewski. Claas- sen Vcrlag, Hambnrg 1955. I.. Aufl., 248 S., geb. DM 14.80. Das anla5lich des 60. Gebnrtsta:cs erschienene Buch: &o?& de Broglie ,,Ph?]sicien et Penseur" liegt jetzt in h e r deutschen Aus- gabe vor. Bei der Ubersetzung sind einige speziellere der sahlrei- chen Beitrage weggelassen worden. Die deutsehe Ausgabc umfa0t 23 Aufsatzc der bedeutendsten zeitgenossiscben Phyaiker zu The- men der modernen Physik und zur Biographie de Broglies. Da die verschiedensten Auffassungen zu Wort kommen, ist ein Buch ent- standen, das auch dern fernerstehenden Chemiker ein lebendiges Bild der quantenphysikalischen Grundgedanken vermit,teln kauri. Dariiber hinaus entwerfen die bioqaphischen Beitrage das Bild einer menschlich a.nziehenden exemplarischen Forscherpersonlich- keit. Es ware zu wiinschen, daO das Buch auch im Kreise der Chemi- H. Hartrnann [NB 2841 ker weite Verbreitung findet. Handhnch der Aneljtischen Chemie, von W. Presenius und G. Jander. Springer-Verlag, Berlin-Gottingen-Heidelberg 1956. Teil 11: Qualitative Naehweisverfahren. Band IVa p: Elemente der vierten Hauptgruppe, 11. Germanium und Zinn. 1. Aufl. XIV, 210 S., 14 Abb., geb. DM 46. -. Band VIIIb x: Elemente der achten Nebengruppe, I. Eisen, Kobalt, Nickel. 1. AuA. XIV, 233 S., 33 Abb., geb. DM 53.60. - Teil 111: Quantitative Analyse. Band IIIa P/IIIb: Elemente der dritten Hauptgruppe, Teil 11, und der dritten Nebengruppe. Ga, In, TI, Sc, Y, Lan- thaniden, Ac. 2. Aufl. XIV, 452 S., 8 Abb., geb. DM 91. -. Der qualitative Tcil des ,,Fresenius-Jander" kommt mit den mu erschienenen beiden Banden der Vollendung nahe. Bearbei ter der einzelnen Elemente sind: Ge und Sn: H. Haraldsen, Oslo; Fe: B. Griiftner, Wiesbaden; Co und Ni: H. Hahn, Kiel. Die Beitrage bringen in der bekannten und bewahrten iibersichtliohen Form einen Uberbliok iiber das vorliegende Schrifttum, wobei - soweit moglich Vollstandigkeit angestrebt und auch im wesentlichen erreicht wird. Wahrend die Redaktion offensichtlich fur die An- ordnung des Materials und die Form des Textes einheitliche Rioht- linien festgelegt hat, 1a5t sie den Bearbeitern im Sachlichen weit- gehcnd freie Hand. So erhalt jeder Beitrag eine gewisse personliche Note., Haratdsen borichtet ausfuhrlich und halt sich oft wijrtlioh an die Arbeitsvorschriften der Originale, was wesentlich zur Ver- nieidung von MiWverstandnissen beitriigt. Hlzh?t fallt sich bei allen Dingen, die ihrn weniger wichtig scheinen, kurz; der so erzielto re- ringere 'limfang seiner Beitrage und damit der geringere Preis wie- gen wohl den Nachteil auf, da13 einzelne, speziell Interessierte Zuni Original greifen miisaen. Griittner und rr~raI!l~er~ bchandeln die Spektralanalyse auf 'I, -1 Druckbogen je Element, Hahn begnhgt sich mit h e r guten Sejte und verweist auf die Originallitcratur. Nutzlich sind die zahlreichen Verweise im Gc-%-Band (z. B.: ,,Kritische Bemerknngen dazu siehe . . ."). Erfreulich ist die ein- gehende Berucksicbtigung dcr wenig bekannt gemordenen Arbei- ten von El. Vnnossi in den Beitragen iiber Ge, Sn und Fe; leider fehlen sie bei Co nnd Ni. Der Eisen-Band enthlilt einige hliliver- standnisse. Vom quantitativen Teil liegt ein Tcil eines erstmalig schon 1942 erschienenen Bandes in 2. Anflage vor. Er tragt' die ctwas komplizierte Bczeichnung: Band IIIa p/IIIb; das bedeutet, dali er alle Elemente der 3. Gruppe des Periodensystems auller B und A1 enthiilt. Die Bearbeiter sind im wesentlichen die der 1. Auflage; bei den Elementen Ga, In, T1 wurde G. Rieniicker jetzt, aher von H.-G. Jerschkewitz, Berlin, unterstiitzt, wahreud das Kapitel Ac- tinium nach dern Tode von 0. Erbacher durch W. Herr, Mainz, erganzt wurde. Das Kapitel ,,Scandium, Yttrium und dip Eleciente der Seltenen Erden" - iibrigcns ein Gebrauch des lctzteren Ya- mens in eincm sonst nicht iiblichen, eingeengten Sinne - stamrnt wieder von A. Brzdcl, Wien und A. Ei'aessler, Freihurg. Der Urn- fang des Bandes ist gegeniiber der 1. Auflage um fast 500/, ver- mehrt. Die Kapitel: Ga, In, T1 (162 S.) zeichnen sich durch besonders klaren, loicht verstandlichen Stil aus. Der Aufsatz iiber Seltene Erden (252 S.) enthalt zweokmaOiger Weise einen urnfangreiche- ren Abschnitt, (23 S.) iiber Rijntgenspektralanalyse, der sehr lesens- wert ist. In anderen Tcilen dicses Kapitels hatte der Ref. manch- ma1 die Akzente lieber etwas anders gesetzt und z. B. die Absorp- tionsspektralphotometrie als heute bevorzngtos Verfahren gern etwas ausfiihrlicher behandelt gesehen. Aber von solchen Wiin- schen und dem Fehlen der neuesten Literatur abgesehen, kann man auch in diesem Kapitel vieles, wie z. B. die vorsichtige und saubere begriffliche Formulierung loben. Die Abschnitte iiber das Angew. Chem. 169. Jahrg. 1957 1 Nr. 13/14 495

Handbuch der Analytischen Chemie, von W. Fresenius und G. Jander. Springer-Verlag, Berlin-Göttingen-Heidelberg 1956. Teil II: Qualitative Nachweisverfahren. Band IVaβ: Elemente der

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aus dein Wildstamm 5297 A von Neurospora erassa unter Abspal- tung von Uridinphosphorsaure zu radioaktivem Chitin polymeri- siert. Hydrolysiert man das letztcre zuerst schwach mit Sanre, dann enzymatisch rnit Chitinase, so verblcibt die gesamtc Aktivi- t a t i m Acetylglucosamin. Die enzymatische Chitin-Synthese wird in Anwescnheit von Acetylglucosamin oder Zeehnzeisters Chitodex- trinen') gefordert, obwohl diese, wie auch N-Acetylglucosamin-6- phosphorsaure und eine Mischung derselhen rnit der entsprechen- den 1-Phosphorsaure nicht als Substrate dienen konnen: (Bioohim. biophysica Acta 23, 449 [1957]). -Mfi. ( R d 651)

CSclooctadeean-1.10-bis-(trimethylammoniumjodid) I, cine Ver- bindung init der Ringgriib und der mirkung dea n-Tubocurarins stellten A . Liittringhaus und H. Preugschas dar. Der 18-gliedrige Ring wurde init Hilfe der Zieglerschen Dinitril-Cyclisation aus Se- bacinsauredinitril CN - ( CH,),-CN hergestellt. Das 2.11-Dioyan- cyclooctadecandion-1.10-diimid wurde unter Decarboxyliernng verseift zum Cyclooctadecan-1.10-dion. Dies wurde mit iiber- schiissigem Methylamin mit Raney-Nickel bei 100 "C zur bis- Xethylamino-Verbindung druckhydricrt und durch ervchapfende Methylierung in I verwandelt. L. X e r p untersuehte das Praparat pharmakologisch und stellte fest, da13 es e c h t e Curare-Wirkung

+ CH,-CH--N(CH,), J-

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hat. D. h. es fiihrt wie das D-Tubocurarin durch Zwangspolarisa- tion zur B l o c k i e r u n g der Acetylcholin-Wirkung und nicht zur L a h m u n g wie Decamethonium, rnit dem I chemisch eng vecwandt i s t ; beide tragen 10 Methylen-Gruppen zwischen den quartaren Ammonium-Gruppen. Bei I sind lediglich C, und Cl0, die die Stick- stoffe tragen, noehmals durch einc Octamethylen-Kette ringformig geschlossen. Raumerfiillung und Rotationsbehinderung der Sub-

L. Zechrneisfer LI. G . Tofh , Ber. dtsch. chem. Ges. (i I , 2028 [1931].

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stitucnten in der Umgebung der N-Atome konnen dcmnach we- scntlichen EinAuW auf die physiologische Wirkung haben. (Arznei- mittelforsch. 7, 222 [1957]). -Wi. ( R d 671)

Orthophosphitl), fur biochemische Systeme nln indiffcrente Pnf- fersubstanx empfohlen, kann nicht kritiklos angewandt werden. W . A . Bulen und D. S. Frear erkannten z. B. jetzt in ihm einen s p e z i f i s c h e n H e m m s t o f f der N,-Fixierung durch Asotobacfer ainelandii. 5.10-3 MoI/l geben bereits e twa 90proz., 10P fast 100proz. Hemmung. Die letztere Konzentration unterdriickt auch die Atmung ( z u rund 6 0 % ) und das Wachstuni (zu fast. 100$/,), jedoch nur von N,-fixierenden Zellen, nieht von solchen, die in Gegenwart von Ammonacetat gezuchtet werden. (Arch. Bioehem. Biophysics C?, 502 [1956]). -Mo. ( R d 6 5 9 )

1-Methylglucose als Euergiequclle diirftrn Baktterien verwerteu, nicht eber Saugetiere. Bisher war nur bekannt, daB sie vom Darm genan so rasch wie Glucose und ohne Entmethylierun: aufgenom- men wird, un4 daO ein groOpr Teil rnit dem Harn uuveriindert aus- gesohieden wirde). We€ches Schicksal der nicht ausgeschiedene Rest erleidet, blieb unklar. T. S. Gsdky und J . E . Glenn konnten zeigen, daPJ bei Verfiitterung an Rat ten hochstens 72% der 3-Methylglucose im Harn erscheinen, dicse Menge aber nuf max. 91% ansteigt, wenn dem Put ter aufierdem noch Sulfonamide zuge- fiigt werden, oder der methylierte Zucker parenteral verabreicht wird. Andererscits lie13 sichbeiE. eoZi[C.rookesStamm) die Fahigkeit nachweisen, 3-Methylgluccso a n Stelle von Glucose zn verwerten. Allerdings sind hohere Konzentrationen notwendig, um die gleiche Starke d ~ s Washstuma w;e mit Glucose zu erzielen. Kombinier; man die beiden Ziicker, 5 0 wird kein Antngnnismus beohaehtct, sondern eher e,ine additive Wachsiums-Wirkung. Es kann denhalb peschlossen werden, rla13 3-Methylglucose vor ,,hnhpren" Tieren (jedenfalls von Rat ten\ selhst nicht ahgebaut, wird, daD aber i m Darm normalerweis:: ein gewisser Abbau durcli die in ihni !ebenden Baktericn eintritt. (Amer. 3. Physiol. 188, 159 119571j. -MO. __- ( R d 629j I ) S .d iese Ztschr. 68 716 [1956]. ?) T. S . Csakv, Hop&-Seylers Z. physiol. Chem. 277, 47 [I%%?].

Louis de Broglie uud die Phpsiker. Ubers. v. R. Gillischewski. Claas- sen Vcrlag, Hambnrg 1955. I.. Aufl., 248 S., geb. DM 14.80. Das anla5lich des 60. Gebnrtsta:cs erschienene Buch: &o?& de

Broglie ,,Ph?]sicien et Penseur" liegt jetzt i n h e r deutschen Aus- gabe vor. Bei der Ubersetzung sind einige speziellere der sahlrei- chen Beitrage weggelassen worden. Die deutsehe Ausgabc umfa0t 23 Aufsatzc der bedeutendsten zeitgenossiscben Phyaiker zu The- men der modernen Physik und zur Biographie de Broglies. Da die verschiedensten Auffassungen zu Wort kommen, ist ein Buch ent- standen, das auch dern fernerstehenden Chemiker ein lebendiges Bild der quantenphysikalischen Grundgedanken vermit,teln kauri. Dariiber hinaus entwerfen die bioqaphischen Beitrage das Bild einer menschlich a.nziehenden exemplarischen Forscherpersonlich- keit.

Es ware zu wiinschen, daO das Buch auch im Kreise der Chemi- H . Hartrnann [NB 2841 ker weite Verbreitung findet.

Handhnch der Aneljtischen Chemie, von W. Presenius und G. Jander. Springer-Verlag, Berlin-Gottingen-Heidelberg 1956. Teil 11: Qualitative Naehweisverfahren. Band IVa p: Elemente der vierten Hauptgruppe, 11. Germanium und Zinn. 1. Aufl. XIV, 210 S., 14 Abb., geb. DM 46. -. Band VIIIb x : Elemente der achten Nebengruppe, I. Eisen, Kobalt, Nickel. 1. AuA. XIV, 233 S., 33 Abb., geb. DM 53.60. - Teil 111: Quantitative Analyse. Band I I I a P/IIIb: Elemente der dritten Hauptgruppe, Teil 11, und der dritten Nebengruppe. Ga, In , TI, Sc, Y, Lan- thaniden, Ac. 2. Aufl. XIV, 452 S., 8 Abb., geb. DM 91. -. Der q u a l i t a t i v e T c i l des ,,Fresenius-Jander" kommt mit den

m u erschienenen beiden Banden der Vollendung nahe. Bearbei ter der einzelnen Elemente sind: Ge und Sn: H . Haraldsen, Oslo; Fe: B. Griiftner, Wiesbaden; Co und Ni: H . Hahn, Kiel. Die Beitrage bringen in der bekannten und bewahrten iibersichtliohen Form einen Uberbliok iiber das vorliegende Schrifttum, wobei - soweit moglich Vollstandigkeit angestrebt und auch im wesentlichen erreicht wird. Wahrend die Redaktion offensichtlich fur die An- ordnung des Materials und die Form des Textes einheitliche Rioht- linien festgelegt hat, 1a5t sie den Bearbeitern i m Sachlichen weit- gehcnd freie Hand. So erhalt jeder Beitrag eine gewisse personliche Note., Haratdsen borichtet ausfuhrlich und halt sich oft wijrtlioh

an die Arbeitsvorschriften der Originale, was wesentlich zur Ver- nieidung von MiWverstandnissen beitriigt. Hlzh?t fallt sich bei allen Dingen, die ihrn weniger wichtig scheinen, kurz; der so erzielto re- ringere 'limfang seiner Beitrage und damit der geringere Preis wie- gen wohl den Nachteil auf, da13 einzelne, speziell Interessierte Zuni Original greifen miisaen. Griittner und r r ~ r a I ! l ~ e r ~ bchandeln die Spektralanalyse auf 'I, -1 Druckbogen j e Element, H a h n begnhgt sich mit h e r guten Sejte und verweist auf die Originallitcratur. Nutzlich sind die zahlreichen Verweise i m Gc-%-Band ( z . B.: ,,Kritische Bemerknngen dazu siehe . . ."). Erfreulich ist die ein- gehende Berucksicbtigung dcr wenig bekannt gemordenen Arbei- ten von El . Vnnossi in den Beitragen iiber Ge, Sn und Fe; leider fehlen sie bei Co nnd Ni. Der Eisen-Band enthlilt einige hliliver- standnisse.

Vom q u a n t i t a t i v e n Tei l liegt ein Tcil eines erstmalig schon 1942 erschienenen Bandes i n 2. Anflage vor. Er tragt' die ctwas komplizierte Bczeichnung: Band I I I a p / I I Ib ; das bedeutet, dali er alle Elemente der 3. Gruppe des Periodensystems auller B und A1 enthiilt. Die Bearbeiter sind i m wesentlichen die der 1. Auflage; bei den Elementen Ga, In, T1 wurde G. Rieniicker jetzt, aher von H.-G. Jerschkewitz, Berlin, unterstiitzt, wahreud das Kapitel Ac- tinium nach dern Tode von 0. Erbacher durch W. Herr , Mainz, erganzt wurde. Das Kapitel ,,Scandium, Yttrium und dip Eleciente der Seltenen Erden" - iibrigcns ein Gebrauch des lctzteren Ya- mens in eincm sonst nicht iiblichen, eingeengten Sinne - stamrnt wieder von A. Brzdcl, Wien und A. Ei'aessler, Freihurg. Der Urn- fang des Bandes ist gegeniiber der 1. Auflage um fast 500/, ver- mehrt.

Die Kapitel: Ga, In, T1 (162 S.) zeichnen sich durch besonders klaren, loicht verstandlichen Stil aus. Der Aufsatz iiber S e l t e n e E r d e n (252 S.) enthalt zweokmaOiger Weise einen urnfangreiche- ren Abschnitt, (23 S.) iiber Rijntgenspektralanalyse, der sehr lesens- wert ist. In anderen Tcilen dicses Kapitels hat te der Ref. manch- ma1 die Akzente lieber etwas anders gesetzt und z. B. die Absorp- tionsspektralphotometrie als heute bevorzngtos Verfahren gern etwas ausfiihrlicher behandelt gesehen. Aber von solchen Wiin- schen und dem Fehlen der neuesten Literatur abgesehen, kann man auch in diesem Kapitel vieles, wie z. B. die vorsichtige und saubere begriffliche Formulierung loben. Die Abschnitte iiber das

A n g e w . Chem. 169. Jahrg. 1957 1 Nr. 13/14 495

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. i c t i n i u n i niid srinp l s o t o ~ ~ r 1 % 8.) behandeln riaturlicli dio ra- dionietriit~hrn ~ f c B n i n t h ~ ~ d e n : d r r grol3ere Teil ihrcs Umfanges ist :>her d e n inttwssantcn chemisehen Nethoden zur Abtrennnng an- derer Blrnrmte vom Actinium, vornehmlieh von Spuren dieses Elr.mentes, gewidniet. I n Tabelle 1 auf S. 443 fehlen Angaben iiber ilie Encrgie-Einheiten und einc Erklarung der Abkdrznngen. Er- freulich sind die kritischen Bcnierkungen yon FV. H e r r uber nn- vollstiintli~r untl unsichere Literaturangaben.

Nit 1)ank sri zuni SchluB vermerkt, daB bei e ineni T e i l der Ueitriqc dem ini lntcresse dcr Leser geluljerten Wunsch des Ref. r~ntsprochen und dcr SchluCtcrmin dcr beriicksichtigten Litrratur ;rn.-r:.c~hen worden ist. Weruer Fiscker [PV’B 2921

‘1’110 ;1Ictnllurqy uf Zirconiu~n, herausgeq. v. U. L u s f m m uiid 3.. Kerze j r . McGraw-Rill Book Comp., New York-Toronto-London 1955. 1. Aufl., YVIII, 776 S., 315 h b b . u. IXagramnie, 1-16 Tab., seb. 8 10.-. Die srhonen bllup-cbiiuderien Monographien der ,,Yational

Nuclear P!ncrqg Series“ sind urn einen Band uber die Metalliirgir des Zirkons bereicliert worden. Wie viele Abhandlungcn der anor- ganischen Chemie bpginnt, dicnes Buch mit Eertollirs. der 1824 als rrster elcmentares Zirkon hergestellt hatte; das erste Kapitel liihrt tlaiin aber sofort in die aktuellen Problenie des Baues von A n l a p n z u r Kernenergiegewinnung, fiir die Zirkonium eine hervorragendtb Rolle spielt, einmal als hitze- und korrosionsbestandiger t’hcrz a.uf den Uranstaben wie auch als Uran-Zirkonium-Legierunfi. Di ser Bedeut.ung verdankt das Zirkon eine Fulle y o n wiesenic,hnft- lichen Untersuchungen und technischen Verfahren, iiber welche die niehr alp 50 Dlit,arbciter des Buehen einen umfassenden ubrrblick q b e n . Aher auch die auWernucleare Verwcndung des Zirknns als duktiles Metal1 fur Apparate unil Instrumento, als Pulvcr fur Pyrotcchnik und Radioindnstrie und als Zusatz zu anderen Metall- legicrungrn wird eingehend gewiirdigt und sogar ein kurzer Ubcr- blii.1~ uber Heratellung und Berweiidung der wichtigsten Verbin- di~ngen grqeben. Nach piner Reschreibung der Erzvorknmin~n (heres an sich haufigen Eleirientes werden die Aufsch1ul;vcrlahreii tier Erzc, die Herstellung von Z.ivischcnverbindungen, die schwie- riga Trennung dcs Zirkoniums von dem fur nuclcare Zweck? st,li- renden Hafnium nnd die z n n i Metall fiihrenden Reduktions- nnd Rrinignngsprozcssr beschricben. Die Verarbeitung des nietalli- when Zirkous, ilas Sclimrlzen, das Walzen und Ziehen, das Schwei- I3en und Loten, die Pulvermetallurgie, die mechanische Bearbci- lung, die Obrrflachcnhehandlung, das Elektroplxttieren nsw. wer- ilrn ausfiihrlich behandclt. Weitere Kapitel bringen die physikali- schen und niechanisehrn EigenschaIten von Zirkon und seinen Legieruncen, die Korrosion durcli Gase, Wasser, Losungen und ~esrlimolaene Metalle. Uber die Lcgierungssystame uut,errichteii mehr als 30 Diagramme. Die Kapitel iiber die analytische Chcniir des Zirkons, die metallograpliisrhen Untersuchungsriietlioden und SiclierheitsmaBnahmen beim hrbeiten mit dem zwar ungiftigen, aber brennbaren Metall bebchlieBen das Bnch, dessen Anscliaffung allen empfohlen werden kann, die sich mit diesem oder alinlichen EleincritPn und den Zenannten Problemen zu bcwhaftigcn haben.

W . V d / d [’JB 293!

Iliologir drr Zahnknrics. Ursarhcu der 1i:iries-l~esistenx oi ler -An- fiilliqkcit, von Th. Lnmttiers und If. Hnfer. Verlag Dr. iilfreil Hiithis. Heidelbcrg 1956.1. Aufl., 253 S., 21 Abb., geb. DN 16.-. Die VerIasser haben dcn groGtcn Teil des in- und ausllndisclicn

Schrifttums grsammelt nnd gesicbtet und beniiihen sich, dem Lcser zu bcwcisen, da13 die versehiedenen ForschuiiFsergebnisse iiber die Ursachen der Karies sich iru wesentlichen widersprnchslos zu einein einheitlic,lien Bild zusammenfugen lassen.

1)s (lie Ursachen der Iiaries in ciuem Weckiselspiel V O I I Zahn, Syeiehcl uud Mundschleimhaut zu suchen sind, wcrden alle Fak- triren behandrlt , die das biologische Geschehen zu beeinflussen im- stande sind. Es wird refcriert uber Kariesresistenz und -anfLllig- k e i t i n AbhBnqigkeit von Kost und Ernahrung, uber die Einfliifisc auf die individuelle Kariesdisposition wie Lebensalter, BeruE, GP- schlccht,, Erbliehkeit, Rasse, Persijnlichkeitsstruktur usw. Nacli dcr Brspreehung der kariosen Lasion und d e r kariogenen Noxen folgt ein ausfuhrliches Kapitel uber den Speichel. Eisenschaften, Inhaltsstoffc und E n z y m e des Speichels werden sehr grundlieh ab- gehnndelt, wohei u. a. die gcgcnseitige Beeinflussung zwischen iiinersekreturiscliea Drusen und Spcicheldrusen aufgezeigt wird. i u c h fur den Chcmikcr ist es reizvoll, dime Kapitel, in denen die physiologisch-cliemischen Eigenschaften des Speichels und das Wechselapicl der Enzyme im Hinblick suf die Karies besprochen

werden, zu verfolgen. Den Bbschlul; bildet ein Rbschnitt uber riidogenc Einfliisse anf die individuelle Kariesdisposition. Aul Grund ihrcr Ubcrlegungen nnd eigener Untersuchungen kommen die Verf. zu dem SchluD, da13 nicht der Kohlehydrat-Anteil der Nahrnng, sondern der mit der Zivilisation gestiegene A.nteil a n E:iweiLl und Fet t mit den Kariesfldten in nrsachlichem Zusammeii- hang stehc. Kariesresistent verhalten sich r l i e Dfenschen, bei drnen tlic Encrgiegewinnung aus der Nahrung das Profi! ties Siinrp- Ilasenglcichgewichtes i m extrazcllularcii Raum zur Alkalosc ver- schirbt, bei den kariesanfilligeii herrscht eine Acidoae vor. D e n - naeh werdcn die Faktoren, welche die PufIerung des Sprichrls :r- ,:en Siuren verstarken, die Karies rezudieren, einc Schwhchnng ilcs I’ufferungsvermogens steigert die Anfalligkeit fur die Karies. Uabtji wird bei dem Menschen mit peripherer Alkalose aaf dcn Lcptoro- men, bei dem mit peripherer Acidose auf den Pykniker nacli Kretschmer Bezug genommen.

Ob diem vou den Autoren vorgetragene Anschsuung die unrin- :eschrankte Zustimmung der iibrig.cn Kariesexpcrten finilct, wi ~lahingeatrrllt. A19 einen Mangel cmpfindet der Rtlcrent die seinw Erachtens unzureichcnde Beriicksichtigung der Arbeitcn van Knc~ppwust, der znr Klarunp der Probleme iihcr die Kariesresi- stenz wiehtipe Beitrage geliefert und eindeutig nachgeaieseu hat , daB dureh Fluorgaben auch bei Erwachsenen eine 25 -30proz. Kariesrcdnktion erzielbar ist. Dieso Tatsaclie findet ebensoweni? Erwahnung wie die seit einigen Jahren in Amerika ncuerdings aucli im deutschen Sclirifttnm veroffentlichten Arbeiten von A. Schntz, J . Mcr t in und Yitarbeitern uber den EinfluC proteolytisrhcr Mundbakterien und die Chelatisierung, die von einzeluen Rrleren- ten als revolutionierende Theorie bczeichnet worden ist. Diese Ar- heiten eriiffnen fur die grsainte Kariesaetiologic vollig ueue Aspektc und zwingen zu ciner l%erpriifung der bisher lierrschendeii An- schauunpen.

Damit sol1 der Wer t des Buches nicht herabgesetzt werden, dcnn cs bleibt in jedem Falle eine dankenswerte Leistunp, am 640 Li- tcraturzitatcn die dargclegten Anschauungen in gcslrafftrr Kiirzr

cntwickclt zn haben. 0. Sn~z i t znm [XI3 2981

N’~rlistofP1iuude der elektvotechnisclien Isolirrstutfe, herausgcg. v . H . Sliiger. Verlag Gebr. Borntraeger, Berlin-Nikolsssee 1955. 2. AuA., 470 S., 318 Abb., 130 Tab., geb. DM 75. -. Bas Buch gliedcrt sich in rlrei Hauptabschnitte iiber gaslBrrnige,

fihssige und fcste Isolierstoffe. Wahrend die fliissigen Werkstofk relativ knapp &argestellt sind, werdcii die f e s t e n I s o l i e r s t o f f e -- ihrer praktischen Betleutuug entsprechend - recht aosfdhrlirh brhandclt. Dic insgcsamt. 18 Kapitel des Buches wurden von be- kannten Faahleuten geschrieben; jedes Grbiet i x l in sich weit- qehend gescblossen dargestellt.

Nrben grundlegenden Ausfuhrunqen fiber den rhemisoheii und physika.lischen Aufbau der versehiedenen Materialien wird daa Vcrhaltcn der Sloffe im elektrixlirn Fr ld thcorctisrh umfassend crliiut,wt. Erfrculichcrweise sind auch Fraxeri aus der ~4n\vcndungs- technilr sogar oft einqehend bebandplt. Die einzelnen Kapitel wer- den jeweils dnrch ein Schriftlumsverzeichnis abgeschlosscn, das sich nicht so sehr durch eine ungehcure Vielzahl der gebotencn Li- teratur, sondern durch eine yute Auswahl auszeichnet.

Dem Anfangrr bietct das Buch cine aus=ezeichnete Mijgliehkeit, sicli init den Problemen der Isolierstoffkunde vertraut zu machen. Der Fachmann wird es als eine wrrtvolle zusammerifassende Dar- stellung spines reclit hetcrogenen Arbcitsgebietes schatzen, die es er!aubt, sich aueh iiber abseits liegcnde Fragen nnd Materialien

schncll zu iniorniieren. I<. Leil ich [XB 29iJ

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496 Angew. Chevri. 69. Jahrg. 1957 1 Nr. 13/16