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JULI/AUGUST 2019 ZEITSCHRIFT DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER ZU ROSTOCK Raus ins Grüne Camping- und Radtourismus im Trend Dauerthema: Radwege relevant für Tourismus Wachstumskurs: Gewerbewirtschaft geht es gut Energiewende: Wasserstoff-Strategie erforderlich

HANDELSKAMMER ZU ROSTOCK · hat sich der Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“ zum wichtigsten deutschen Mittelstandswettbewerb entwickelt. Kein anderer Wirtschafts-wettbewerb

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Page 1: HANDELSKAMMER ZU ROSTOCK · hat sich der Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“ zum wichtigsten deutschen Mittelstandswettbewerb entwickelt. Kein anderer Wirtschafts-wettbewerb

JULI/AUGUST 2019

ZEITSCHRIFT DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER ZU ROSTOCK

Raus ins GrüneCamping- und Radtourismus im Trend

Dauerthema: Radwege relevant für Tourismus

Wachstumskurs: Gewerbewirtschaft geht es gut

Energiewende: Wasserstoff-Strategie erforderlich

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Druckerei Weidner GmbH • Carl-Hopp-Straße 15 • 18069 RostockT 0381 461 074 0 • [email protected]

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Juni 2019 WIR | 3

VORWORT

»Sie haben Hinweise oder Bitten? Dann melden Sie sich unter [email protected]

Jens Rademacher Hauptgeschäftsführer der IHK zu Rostock

gez. Jens Rademacher

Praxiserfahrung ist unschlagbar

Liebe Unternehmerinnen und Unternehmer,

Halbzeit im Jahr bedeutet in der Region traditionell Hochzeit für den Tourismus. Daher widmen wir ihm in dieser WIR unseren Themenschwer-punkt, dieses Jahr mit dem Fokus auf Camping – immerhin gab es 2018 über fünf Millionen Übernachtungen auf Campingplätzen im Land, Tendenz steigend. Das ist positiv, ebenso wie das Ergebnis unserer jüngs-ten Tourismusumfrage, dass im Tourismus 34 Prozent der Unternehmen ihren Personalbestand erweitern möchten. Viel zu oft scheitern diese Pläne am Fehlen von Fachkräften. Für uns als IHK umso mehr Grund, unser Premiumthema Fachkräfte weiter massiv voranzutreiben. Genauso wie die beiden anderen Premiumthemen: Bürokratieabbau und Digitalisierung. Denn auch bei den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sehen die Unternehmen der Tourismusbranche im IHK- Bezirk, die an der Saison-umfrage teilgenommen haben, Verbesserungspotenzial. Das nehmen wir ernst und arbeiten auf allen Ebenen daran, dass Unternehmer sich wieder stärker auf die Kernkompetenzen ihres Unternehmens konzentrieren können.

Mit Wirtschaftskompetenz ins RathausEin Unternehmer, der die IHK zu Rostock über viele Jahre konstruktiv und inspirierend mitgestaltet und begleitet hat, ist Claus Ruhe Madsen. Bis zum 12. April 2019 war er unser IHK- Präsident und als solcher eine starke Stimme für das Gesamtinteresse der regionalen Wirtschaft. Am 16. Juni 2019 ist er erfolgreich aus der Stichwahl um das Amt des Rostocker Ober-

bürgermeisters hervor-gegangen. Dazu gratulieren wir auch an dieser Stelle sehr herzlich. Ein Mann aus der Wirtschaft als Stadt-oberhaupt – das gibt Anlass zur Hoffnung, dass sich das Verständnis und die

Sensibilität für wirtschaftliche Zusammenhänge in der Rostocker Stadt-verwaltung weiter verbessern werden. Denn es gibt keine bessere Lehre als die Praxis und Claus Ruhe Madsen ist ein Mensch, der aus der Praxis kommt und eine Menge Positives auf die Beine gestellt hat. Wer aus dem echten Leben weiß, wie Wirtschaft funktioniert, ist in vielen Situationen schlicht im Vorteil. Daher übrigens gehören wirtschaftliche Themen auch noch stärker in den Schulunterricht. Dort bricht nun aber erst einmal die Ferienzeit an: Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Sommer. Im Spätsommer, am 2. September 2019, wird die IHK- Vollversammlung einen neuen IHK- Präsidenten oder eine Präsidentin wählen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

„Wer aus dem echten Leben weiß, wie Wirtschaft funktioniert, ist in vielen

Situationen schlicht im Vorteil.“

Druckerei Weidner GmbH • Carl-Hopp-Straße 15 • 18069 RostockT 0381 461 074 0 • [email protected]

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4 | WIR Juni 2019

3 Vorwort

6 Regional verankert

6 Finalrunde erreicht 8 Neues Standbein

Elektrothermografie

10 Titelthema

10 Campen im Zeitalter der Digitalisierung

14 Nachfrage nach „all inclusive“ steigt 16 Milder Winter sorgt touristisch

für gute Ergebnisse

20 IHK aktuell

20 Stadt-Umland-ÖPNV-Angebot soll verbessert werden

22 Standort

22 Industrie gefragt 23 Programm für bezahlbare

Mitarbeiter wohnungen in Touris-musschwerpunkten geplant

24 Wirtschaft auf Wachstumskurs 26 Wirtschaft warnt vor Innovations-

bremsen bei Medizinprodukten 28 B96n auf Rügen freigegeben 30 Spatenstich für ersten

Radschnellweg

32 Unternehmensförderung

32 Start- up- Festival im Norden begeistert

33 Internet im Urlaub – rettet WLAN den Tag?

34 Wissen schafft Wirtschaft

34 IHK Nord fordert Wasserstoff- Strategie

INHALT

JULI/AUGUST 2019

28Standort

Besser angebundenDer Rügenschnellweg, also die B96n von der A20 bis Bergen, ist nach dreijähriger Bauzeit fertiggestellt. Betriebe aus Tourismus und Logistik sind dadurch besser angebunden. Ein Plus für den Industrie- und Gewerbestandort Vorpommern.

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10Titelthema

Raus ins GrüneSommerzeit ist Camping- und Radfahrzeit. Während auf Campingplätzen die Digitalisierung einzelne Prozesse optimiert hat, nagt an manchem Radweg der Zahn der Zeit. Wir waren in der Region unterwegs und haben mit Unternehmern und Betroffenen gesprochen.

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Juni 2019 WIR | 5

36 International

36 Niederländisches Königspaar und Wirtschaftsdelegation besuchen MV

38 Unternehmensdelegationsreise nach Stettin

39 Aus- & Weiterbildung

39 Ausbildungsmöglichkeiten für Campingplätze

40 Schüler fit für die Zukunft

42 Recht & Steuern

42 Zeiterfassung: Noch keine Pflicht 44 Brexit: Neue Regeln für

Datenschutz

46 Veranstaltungen & Termine

48 Durchstarter

48 Mit Lichtgeschwindigkeit über die Ostsee

50 Vorschau: WIR September 2019 50 Impressum

Die IHK zu Rostock online:www.rostock.ihk24.de

facebook.com / IHKzuRostock

48Durchstarter

Von der Spree an die OstseeConstantin von Hodenberg bietet vor Rügen Speedboot- Fahrten an und hat sich damit ein neues Geschäftsfeld aufgebaut. Nebenbei verfolgt der Unternehmer auch andere Gründungsideen, die ihm ausreichend Beschäftigung außerhalb der Feriensaison versprechen.

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36International

Königsbesuch und KooperationVoneinander lernen, einander verstärken und gemeinsam größer werden war Ziel des Besuches des niederländischen Königspaares und einer niederländischen Wirtschaftsdelegation in Mecklenburg-Vorpommern – dabei entstanden auch neue Kooperationen.

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6 | WIR Juni 2019

REGIONAL VERANKERT

Finalrunde erreichtZehn Unternehmen aus dem Bezirk der IHK zu Rostock haben die Finalrunde beim Großen Preis des Mittelstands

der Oskar- Patzelt- Stiftung erreicht. Zu ihnen zählen Schillings Gasthof (Schaprode), die UmweltPlan GmbH

(Stralsund), die Rehaform GmbH & Co KG (Stralsund), der MediaMarkt Stral-sund, die Ingenieur-, Tief- und Gleisbau GmbH (Stralsund), das Rugard Thermal Strandhotel Binz, das Dentallabor Gerd Kock (Richtenberg), der Globus Handels-hof St. Wendel GmbH&Co. KG (Roggen-tin), die NeuRo Planen GmbH (Neuen-dorf) sowie die SmartHeat Deutschland GmbH (Güstrow). In Mecklenburg- Vor-pommern sind 106 Betriebe für den Wettbewerb vorgeschlagen worden, 20 von ihnen haben es in die Jurystufe des Wirtschafts- Oskars geschafft.Seit seiner Erstverleihung vor 25 Jahren hat sich der Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“ zum wichtigsten deutschen Mittelstandswettbewerb entwickelt. Kein anderer Wirtschafts-wettbewerb in Deutschland erreicht eine solch große und nun schon über Jahre anhaltende Resonanz. Der Preis, auch Oskar genannt, ist nicht dotiert. Es geht für die Unternehmen einzig und allein um die Ehre, öffentliche Anerkennung und Bestätigung ihrer Leistungen.

Ideenwettbewerb GesundheitswirtschaftInnovative Behandlungsmethoden ausgezeichnet

Die Rostocker Unternehmen SensID GmbH und Solvamed GmbH sowie die Tourismuszentrale Rostock & Warne-münde haben kürzlich den landesweiten Ideenwettbewerb der Gesundheitswirt-schaft gewonnen. „Mit dem Wettbewerb sollen unter anderem Netzwerkprojekte, die im Ergebnis zu konkreten, markt-fähigen Verfahren, Produkten und Dienstleistungen führen, umgesetzt sowie neue Produkte und Dienstleis-tungen durch Marketingmaßnahmen am Markt platziert werden. Das bringt die Gesundheitswirtschaft in Mecklen-burg- Vorpommern weiter voran“, sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe.Die SensID GmbH befasst sich mit der Entwicklung und Herstellung von Referenzmaterialien für die Gen-

diagnostik bei Krebserkrankungen. Die Solvamed GmbH hat ein neues Verfahren zur Desinfektion des Stichkanals in der oberen Hautschicht beim Setzen von Kathetern entwickelt. Und die Touris-muszentrale gewann mit dem Projekt GLOW – der Gesundheitslotse im Tha-lasso- Seebad Warnemünde, dessen Ziel es ist, die gesundheitsfördernde Wir-kung des Meeres und des Klimas stär-ker erlebbar zu machen und sie in buch-baren Paketen den Gästen des Seebades Warnemünde anzubieten. Die drei wei-teren Gewinner aus Greifswald sind das Leibniz- Institut für Plasmaforschung und Technologie, die Orthopädie- Tech-nik- Service aktiv GmbH sowie NIPOKA. „Die Sieger-Projekte zeichnen sich durch die Entwicklung innovativer Lösungs-

ansätze und neuartige Verfahren und Produkte in der Gesundheitswirtschaft aus. Hier schlummert enormes Poten-zial, die Verfahren und Produkte aus Mecklenburg-Vorpommern weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt zu machen.“ Bei den sechs zur Förderung vorgeschlagenen Projektideen handelt es sich insgesamt um ein Fördervolumen in Höhe von bis zu 862.000 Euro und um ein Gesamtprojektvolumen in Höhe von bis zu 1,19 Millionen Euro.Der Ideenwettbewerb der Gesundheits-wirtschaft wurde zum zehnten Mal vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit in Kooperation mit der Bio-Con Valley® GmbH, dem Netzwerk für Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg- Vorpommern, ausgelobt.

Matthias Schilling, Synke Ahlmeyer, Melanie Spyralski und Torsten Grundke (1. Reihe v. r.) haben sich für die Finalrunde des Großen Preises des Mittelstands qualifiziert und dafür im Rahmen des Step- Kongresses in Stralsund eine Auszeichnung erhalten.

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Juni 2019 WIR | 7

Die Rügen Fisch Gruppe hat einen neuen Vorstands-vorsitzenden. Jens Vogler lei-

tet das gesamte Geschäft der

Rügen Fisch AG einschließlich ihrer Tochtergesellschaften Hawesta- Fein-kost Hans Westphal GmbH & Co. KG und Ostsee Fisch GmbH & Co. Produk-tions- und Vertriebs KG. Er ist für die Entwicklung der Gruppe einschließlich der Strategien für Handel und Liefer-kette, der Effizienzsteigerung und der jährlichen Geschäftspläne verantwort-lich. Zuletzt war Jens Vogler im Ge- schäftsbereich Frische des Bonduelle- Konzerns in Deutschland mit den Vertriebsgebieten Deutschland, Öster-reich und der Schweiz aktiv.

Madsen ist Rostocks neues Oberhaupt

Jens Vogler neu bei Rügen Fisch

Namen & Köpfe Jubiläen

Die IHK zu Rostock gratuliert zu folgenden Firmenjubiläen:

10 Jahre ■ BauDesign3D – Silvia Hoff-mann, 18057 Rostock

■ GALERIE PL, Inhaberin Patricia Lehmann, 18317 Saal OT Hessenburg

20 Jahre ■ Laubenganghaus Lancken GbR, Appartementhaus Windland, 18556 Dranske

■ E.DIS Netz GmbH, 15517 Fürstenwalde

25 Jahre ■ alfa Elektrotechnik GmbH, 18184 Poppendorf

Bitte teilen auch Sie uns Ihr Firmenjubiläum mit! Kontakt:[email protected]

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2-Emissionen wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren VO (EU) 715/2007 in der jeweils gelten-

den Fassung ermittelt. Die Angaben sind bereits auf Basis des neuen WLTP-Testzyklus ermittelt und zur Vergleichbarkeit auf NEFZ zurückgerechnet. Bei diesem Fahrzeug können für die Bemessung von Steuern und anderen fahrzeugbezogenen Abgaben, die (auch) auf den CO

2-Ausstoß abstellen, andere als die hier angegebenen Werte gelten. *** Gebunden für die gesamte Vertragslaufzeit.

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Claus Ruhe Madsen ist Gewinner der Oberbürger-meister- Stich-wahl in der

Hanse- und Universitätsstadt

Rostock. 43.340 Rostocker hatten für den Einzelbewerber gestimmt. Das entspricht 57,1 Prozent aller abgegebenen gültigen Stimmen. Auf Steffen Bockhahn, Kandidat der Partei DIE LINKE, entfielen 32.619 Stimmen (42,9 Prozent). 44,1 Prozent haben von ihrem Wahlrecht in der Stichwahl Gebrauch gemacht. Madsen ist aktuell Geschäftsführer der Möbel Wikinger GmbH und war bis April Präsident der IHK zu Rostock. Der Däne wird nun der erste Oberbürgermeister einer deut-schen Großstadt ohne deutschen Pass.

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8 | WIR Juni 2019

UnternehmensgeschichtenRegelmäßig wollen wir besondere Unternehmensgeschichten in der WIR präsentieren. Haben Sie auch etwas zu erzählen, das Sie von anderen unterscheidet? Melden Sie sich unter [email protected].

REGIONAL VERANKERT

Neues Standbein Elektrothermografie

Unternehmen, bei denen ständig alle Leitungen unter einer Last sind, laufen Gefahr, dass diese Leitungen zu heiß werden, ein Kabel anschmort, es in Folge einen Kurzschluss und im schlimmsten Fall sogar einen Brand gibt. Elektro-thermografie kann solche Schwach-stellen erkennen und verheerende Fol-gen verhindern. Die alfa Elektrotechnik GmbH feiert dieses Jahr nicht nur 25- jähriges Jubiläum, sondern hat sich vor kurzem auch auf dieses Standbein spezialisiert. „Unser ausgebildeter Sach-verständiger für Elektrothermografie ist von der VdS Schadenverhütung GmbH zertifiziert und daher auch bei den Versicherungen anerkannt“, sagt Nick Gritzan, Mitarbeiter im Vertrieb bei alfa.Dass sich die Firma in den letzten 25 Jahren einen Namen in Mecklenburg- Vorpommern gemacht hat, ist vor allem Betriebsleiterin Katja Schomaker zu ver-danken. Als einzige Frau am Standort in Poppendorf auf dem Yara- Gelände hat sie den männer- dominierten Laden bes-tens im Griff. Ihre Kundschaft kommt

vorrangig aus der Industrie und bestellt unter anderem Schaltschränke oder lässt elektrische Betriebsmittel und Be-triebsanlagen prüfen und warten. Und seit neuestem gibt sie eben auch elektro-thermografische Gutachten bei alfa in Auftrag.Das ist auch der einzige Punkt im Port-folio des Unternehmens, in dem es sich vom Mutterhaus im schleswig- holstei-nischen Brunsbüttel unterscheidet. Die Familie Ahlf, die den Betrieb 1928

dort aufgebaut hat, führt noch heute die Geschicke in zweiter Generation. 1994 hatte Geschäftsführer Günter Ahlf begonnen, ins östliche Deutsch-land zu expandieren. Schon damals entschied er sich für den Standort in Poppendorf, auf dem heute eine 750 Quadratmeter große Werkshalle steht und mittlerweile 14 Mitarbeiter ihren Dienst tun. Angefangen hatten sie mit vier. „Tendenziell brauchen wir aber noch mehr Kollegen“, erzählt Gritzan. „Momentan hilft uns eine Zeitarbeits-firma aus, aber das ist nicht so optimal, weil immer wieder neue Mitarbeiter eingearbeitet werden müssen.“ Vor allem an Elektroinstallateuren, Elektrohelfern und Elektrofachkräften für festgelegte Tätigkeiten mangele es auf dem Arbeits-markt.Das Jubiläumsjahr lässt sich das Team der alfa Elektrotechnik GmbH trotz des Fachkräftemangels nicht versauern. Anfang September ist eine Feier mit Angestellten und Kunden geplant.

Karen Mühlbach

Im Jubiläumsjahr setzt ein Poppendorfer Unternehmen auf Wärmebilder

9.125Tage gibt es die

alfa Elektrotechnik GmbH in Poppendorf.

In der alfa-Werkshalle werden Schaltschränke gebaut und andere elektrische Betriebsmittel geprüft.

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Juni 2019 WIR | 9

NEUES VON DENWIRTSCHAFTSJUNIOREN

Wirtschaftsjunioren Stralsund: Stagge bleibt Präsident

Anett Stagge, André Gatzsch, Jasmin Proske und Peter Stagge (v. l.) gehören dem neuen Vorstand an.

Die Wirtschaftsjunioren Stralsund haben am 9. Mai 2019 auf ihrer Mit-gliederversammlung einen neuen Vor-stand sowie einen neuen Vorsitzenden/Präsidenten gewählt. Peter Stagge, der seit dem Jahr 2013 ordentliches Mit-glied der Wirtschaftsjunioren Stralsund ist und seit 2015 auch deren Präsident, wurde einstimmig wiedergewählt. Als selbstständiger Unternehmer im Bereich Finanzdienstleistungen ist er seit 2017 zudem Mitglied der Vollversammlung der IHK zu Rostock und engagiert sich für deren Belange. In den zurückliegenden Amtsperioden bei den Wirtschaftsjunioren Stralsund ist es gelungen, die Mitgliederzahl deut-lich auf über 30 Personen zu steigern. Zentrales Anliegen war und ist dabei die Förderung von Unternehmertum. Mit der Etablierung des Schülerwettbewerbs „Wirtschaftswissen im Wettbewerb“ und entsprechenden Vorträgen an Schu-

len möchten die Wirtschaftsjunioren möglichst früh den Unternehmergeist wecken. Zukünftig wird mit einem eige-nen Projekt, der „Schülerfirma“, diese Idee weiter vorangetrieben. Neben dem Ausbau der Mitgliederzahlen und einer engeren Zusammenarbeit mit der Hoch-

schule Stralsund wollen sich die Wirt-schaftsjunioren Stralsund wirtschafts-politisch stärker einbringen und sich auch international besser vernetzen. Zum ebenfalls neu gewählten Vorstand gehören Anett Stagge, Jasmin Proske, Nils Methling und André Gatzsch.

Europas Wirtschaftsjunioren tagen auf See

Projektpräsen-tation vor der

Delegiertenver-sammlung auf

der JCI Europa-konferenz 2019

in Lyon, Frankreich

Europas Wirtschaftsjunioren wer-den ihre Europakonferenz 2021 auf hoher See veranstalten. Das hat die Delegiertenkonferenz von Junior Cham-ber International (JCI) mit großer Mehr-heit in Lyon beschlossen. Sie entschied sich damit für eine von den Wirtschafts-junioren in Rostock entwickelte und von einem deutschlandweiten Team unter-stützte Projektidee. Die IHK zu Rostock hat auf ihrer Vollversammlungssitzung am 29. April 2019 mit breiter Mehrheit die Unterstützung der Europakonferenz zugesagt. Rund 2.500 Wirtschaftsjunioren aus 40 Ländern werden im Sommer 2021 an der mehrtägigen Veranstaltung an Bord der AIDAdiva teilnehmen, die auf ihrer Konferenz- Kreuzfahrt von Warne-münde aus die Häfen Göteborg, Oslo und Kopenhagen anlaufen wird. Unter dem Motto „PartnerShips for our Future“ erwartet die Teilnehmer aus ganz Europa ein vielfältiges Konferenz- und Workshop- Programm, bei dem es insbesondere um die Erarbeitung von

Ideen und Konzepten für ein starkes Europa geht. „Wir wollen nicht taten-los zusehen, wie Europa langsam aus-einanderfällt“, erläutert Cora Birkner, Kreissprecherin der Wirtschaftsjunioren Rostock, die auf ein partnerschaftliches Miteinander ausgerichtete Intention des Konferenzprogramms. Die Möglichkeit zum Vernetzen der Teilnehmer aus vie-len verschiedenen Ländern im offenen und grenzenlosen Europa unterstreiche

diese Ausrichtung der Konferenz- Kreuz-fahrt, so Birkner. Sie hat im Team mit Fred Tacke (Hameln), Achim Findeis (Bünde), Ole Möhlenkamp (Bielefeld) und Alexander Hornung (Rostock) das Kreuzfahrt- Projekt vorangetrieben und in Lyon überzeugend präsentiert. In ihrer Eigenschaft als JCI Germany National President beglückwünschte Manuela Weber das Team zu dem Erfolg.

Mirco Welsing

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10 | WIR Juni 2019

TITELTHEMA

Campen im Zeitalter der DigitalisierungManfred Sürken und Gunnar Lange betreiben gemeinsam den Campingpark Kühlungsborn. Sie wissen: Gäste lockt man durch digitalen Fortschritt – und man hält sie durch persönlichen Kontakt.

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Juni 2019 WIR | 11

E in Hauch vom alten Griechenland weht durch Kühlungsborn – ge-nauer gesagt über den dortigen

Campingpark Kühlungsborn. In dessen Verwaltungsgebäude dominieren medi-terrane Farben und weiße Säulen, die Stellplätze sind mit griechischer Schrift-art nummeriert und markiert und über die drei Waschhäuser, die gestalterisch an luxuriöse antike Badeeinrichtungen erinnern, wachen die Götter Athene, Aphrodite und Poseidon. Dabei ist das zwölf Hektar große Naturidyll direkt hinter dem Küstenschutzstreifen im Westteil des Ortes alles andere als antik. Denn die Digitalisierung macht längst auch vor der naturbelassenen Camping-

branche keinen Halt, sodass sich auch Gunnar Lange nicht davor verschließen kann.Er will es auch gar nicht, ganz im Gegenteil. Der Geschäftsführer, der zu-sammen mit Inhaber Manfred Sürken die Geschicke des Platzes in Kühlungs-born leitet, weiß, dass die Gäste Wert auf Dinge wie WLAN, Online- Buchung oder Online- Bewertung legen – nicht nur in einem Hotel. Deshalb haben sie im vergangenen Jahr derartige Verbesserungen für die Gäste auf den Weg gebracht. „Wir wollen uns immer weiterentwickeln, allerdings Schritt für Schritt, denn Digitalisierung kostet Zeit und Geld“, sagt Gunnar Lange. ➜

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Seit Gunnar Lange den Campingplatz in Kühlungsborn leitet, ist er selbst

unter die aktiven Camper gegangen, um von anderen Plätzen zu lernen.

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12 | WIR Juni 2019

TITELTHEMA

WIRTSCHAFTSFAKTOR TOURISMUS

5 Millionen Übernachtungen

gab es 2018 auf Mecklenburg- Vorpommerns

Campingplätzen.

4,5 Tage blieben die Gäste

durchschnittlich.

Neben den genannten Fortschritten gibt es im Campingpark auch den digitalen Meldeschein, auf dem der Gast nur noch unterschreiben statt alles selbst aus-füllen muss, sowie große Informations-bildschirme in den Waschhäusern, die über Veranstaltungen, Wetter und vieles mehr berichten. „Daran müssen wir die Gäste teilweise noch etwas gewöhnen. Ein paar wenige Aushänge aus Papier gibt es deshalb nach wie vor“, schmun-zelt Mandy Lange, die für die Buch-haltung des Unternehmens verantwort-lich ist. Außerdem gibt es eine smarte Schrankenanlage, die bei der Einfahrt auf den Campingplatz das registrierte Nummernschild erkennt. So müssen Urlauber keine Karte mehr an die Anlage halten, damit sich die Schranke öffnet.

Ideen entstehen im AustauschEinige dieser Ideen sind im Austausch mit Matthias Wißotzki, Professor für Wirtschaftsinformatik und Be-auftragter für Digitalisierung an der Hochschule Wismar, diskutiert und besprochen worden. Er hat sich auf die Entwicklung digitaler Geschäfts-modelle spezialisiert und findet: „Alles, was hilft, um bestimmte Dinge perso-nalisierter, kontextorientierter und be-darfsgerechter zu gestalten und somit für eine höhere Kundenzufriedenheit sorgt, können Campingplatzbetreiber digitalisieren.“ Dabei sei aber wichtig,

dass Digitalisierung die Natur und den Urlaub nicht kaputt mache.Doch nicht jeden Trend, der sich der-zeit in der Campingbranche auftut, will Gunnar Lange auch mitmachen. Von Apps zum Beispiel, die die Gäste direkt auf ihren Stellplatz leiten, ohne sich vorher bei der Anmeldung persönlich einzuchecken, hält er nicht viel: „Mir ist der persönliche Kontakt zum Gast sehr wichtig, den wollen wir behalten. Das kann man nicht über Digitalisierung wettmachen.“

Mietcaravane und Pool sind nicht geplantAnderen Entwicklungen, die nichts mit Digitalisierung zu tun haben, läuft Lange ebenfalls nicht blindlings hinterher. Mietcaravane sind derzeit zum Beispiel sehr gefragt bei Gästen. In Kühlungs-born gibt es das jedoch nicht: „Die Nach-frage nach Stellplätzen ist momentan so groß, dass Mietobjekte nicht in Planung sind“, begründet der Geschäftsführer seinen Standpunkt. Dafür gebe es drei Chalets, die die Gäste buchen können. Auch einen Pool – ja auch so etwas gibt es nicht nur in Hotelanlagen – planen die Campingplatzbetreiber in Kühlungs-born nicht. „Schließlich haben wir die Ostsee vor der Tür“, sagt Mandy Lange. Allerdings: Ein Pool würde den Platz vermutlich im Ranking auf diversen Ver-gleichsportalen noch weiter nach vorn

In den Waschhäusern wird man von griechischen Göttern empfan-gen. Sie alle haben auch kindgerechte Räume für die Körperpflege.

Quelle Zahlen: Statistisches Landesamt MV

Camping in MV

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Juni 2019 WIR | 13

Der Campingplatz in Kühlungsborn in Zahlen:

■ 12 Hektar Fläche ■ 550 parzellierte Standplätze für

Urlauber ■ 100 Plätze für Dauercamper ■ 60 Angestellte in der Saison ■ 240.000 Übernachtungen in 2018

bringen, obwohl das kaum möglich ist. Denn zumindest der ADAC- Camping-führer, einer von diversen Verbänden, die Campingplätze klassifizieren, ver-gibt volle fünf Sterne an die Kühlungs-borner und schreibt zum Beispiel auf sei-ner Seite: „Außerordentlich gepflegter Spitzenplatz mit großzügigen, bestens ausgestatteten Standplätzen, direkt am fantastischen Ostseestrand.“ Und auch die Camper selbst vergeben auf dieser Plattform 4,5 von fünf möglichen Ster-nen. Gunnar Lange ist stolz darauf. Ihm sind solche Klassifizierungen wichtig, weil er weiß: „Die Gäste achten bei der Wahl des Campingplatzes darauf. Die Tester kommen anonym und unan-gekündigt und machen sich dann ein eigenes Bild. Sie legen Wert auf Sauber-keit, Sanitäranlagen, befestigte Wege, Beleuchtung, WLAN und einiges mehr.“ Dass es in Kühlungsborn Besonderheiten wie einen SPA- Tempel oder Mietbäder gibt, wirkt sich zusätzlich positiv auf die Bewertung aus, wobei jeder Verband, der eine Klassifizierung anbietet, andere Kriterien anwendet. Ein bundesweit ein-heitliches System gibt es nicht.

Geschäftsführung liebt CampingSelbst ist die Geschäftsführung mittler-weile auch auf den Camping- Geschmack gekommen. Einige Plätze in Deutsch-land haben sie schon besucht und natürlich bleibt es da auch nicht aus, sich mit anderen zu vergleichen und sich vielleicht auch etwas abzuschauen. Das kann ja auch nicht schaden. Denn die Digitalisierung wird auch auf den Campingplätzen immer weiter voran-schreiten. Den richtigen Partner für die Entwicklung weiterer neuer Ideen haben Manfred Sürken und Gunnar Lange ja bereits gefunden.

Karen MühlbachMit Hilfe der Kamera links über Gunnar Lange können Autofahrer die Schrankenanlage passieren, ohne eine Karte in ein Lesegerät zu stecken.

Auch Wintercamping ist beliebt:

34.309Übernachtungen gab es allein im

Dezember 2018.

1.629.157Übernachtungen auf Campingplätzen

im Landkreis Vorpommern-Rügen

833.480Übernachtungen auf Campingplätzen

im Landkreis Rostock

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14 | WIR Juni 2019

TITELTHEMA

WIRTSCHAFTSFAKTOR TOURISMUS

Nachfrage nach „all inclusive“ steigtCampen ist in. Deshalb verzeichnen immer mehr Campingplätze in Mecklenburg- Vorpommern eine steigende Nachfrage von Gästen. Dietrich Eder von der BVCD Camping- Akademie GmbH hat mit IHK- Tourismusreferentin Denise Schulze über Sterne, Trends und Unternehmensnachfolge in der Campingwirtschaft gesprochen.

Herr Eder, wann und wo waren Sie das letzte Mal campen?

Dietrich Eder: In diesem Jahr war ich einmal bei Ueckermünde und zweimal am Plauer See campen. Im vergangenen Jahr war ich auf sieben Campingplätzen in Deutschland, zwei in Italien und drei in Frankreich.

Achten Sie bei der Auswahl eines Campingplatzes auf Klassifizierungen?

Ja, das erste Auswahlkriterium sind bei mir immer die Sterne, dann kommt die Beschaffenheit des Waschhauses und erst dann folgen weitere Kriterien wie Erreichbarkeit, WLAN usw.

Haben auch Betreiber von Campingplätzen Vorteile von den Klassifizierungen?

Ja, durch die Vorselektion der Gäste be-kommen sie Besucher, die zu ihrer Aus-stattung und zu ihrem Angebot passen. So können Betreiber unnötigen Stress reduzieren, denn ein Gast mit 5- Ster-ne- Erwartungen fühlt sich auf einem 3- Sterne- Platz in der Regel nicht so wohl und umgekehrt. Gleichzeitig erhält der Unternehmer durch die Auditoren der Klassifizierung wichtige Hinweise für Optimierungsmöglichkeiten und Ent-wicklungen in der Branche.

Welche aktuellen Trends sind für die Campingwirtschaft von Bedeutung?

Da die Campingbranche in den zurück-liegenden Jahren zunehmend Gäste ohne jegliche Campingerfahrung gewin-nen konnte, sind Mietobjekte wie Hüt-ten, Pods, Mietcaravane, Glampingzelte,

Mobilheime und vieles mehr zunehmend gefragt. Diese haben zum Teil einen enorm kurzen Return on Investment (ROI) und sind somit für den Unter-nehmer besonders interessant. Darüber hinaus steigt die Nachfrage gerade dieser neuen Gäste nach Pauschalangeboten und all inclusive, da sie dies aus ihren bisherigen Urlaubserfahrungen kennen. Hier sollten Betreiber mit campingspezi-fischen Angeboten auf die Nachfrage reagieren.

Welche Maßnahmen sollten Campingplatzbetreiber ergreifen, um zukunftsfähig zu sein?

Die Möglichkeit, den Standplatz online buchbar zu machen, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Dies sollten die Unternehmer möglichst zeitnah selbst umsetzen, um Entwicklungen und Abhängigkeiten, wie sie in der Hotel-lerie mittlerweile üblich sind, vorzu-beugen. Entsprechende Bemühungen von Buchungsplattformen, den Markt dahingehend zu beeinflussen, können in der Campingbranche ebenfalls fest-gestellt werden.

Auch im Campingbereich stehen einige Unternehmen zur Nachfolge an. Welche Voraus-setzungen müssen Interessenten zur Gründung oder Übernahme eines Campingplatzes mitbringen?

Gerade in der Campingbranche in den neuen Bundesländern ist dieses Thema sehr präsent. Dies zeigen viele Anfragen nach professioneller Begleitung bei Übergabe und Übernahme. Zukünftige Campingunternehmer sollten über fun-dierte betriebswirtschaftliche Kennt-

Zur Person:Dietrich Eder ist seit über 20 Jahren in der beratenden Begleitung und Schulung von Campingunter-nehmern und deren Mitarbeitern tätig. Da speziell die Schulungs-themen stark nachgefragt sind, hat er zusammen mit dem Bundes-verband der Campingwirtschaft in Deutschland e. V. (BVCD), dem Dachverband der Campingplatz-betreiber in Deutschland und dem Landesverband BVCD- MV im Mai 2009 die BVCD Camping- Akademie gegründet. Dietrich Eder ist selbst aktiver Camper.

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Campingverband Mecklenburg- VorpommernFür die gemeinsamen fachlichen, bildungspolitischen und wirtschaftlichen Belange seiner Mitglieder setzt sich der Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutsch-land / Landesverband Mecklenburg- Vorpommern e. V. ein. Er wurde 1991 als Fachver-band für die Interessenvertretung gegenüber Ministerien und anderen Institutionen sowie für die Vermarktung der Camping- und Wohnmobilstellplätze in Mecklen-burg- Vorpommern gegründet. Die Geschäftsstelle des BVCD/MV e. V. befindet sich im Internationalen Haus des Tourismus in der Konrad- Zuse- Straße 2, 18057 Rostock. Geschäftsstellenleiterin ist Christin Lemcke (Tel.: 0381 40 34 855, www.bvcd- mv.de).

nisse, umfangreiche handwerkliche Fertigkeiten, hohes Empathievermögen und Durchsetzungskraft verfügen. Sie sollten in der Lage sein, Chancen, Risiken und Wertigkeit eines Platzes vor Kauf zu beurteilen. Die BVCD-Camping- Aka-demie bietet hierfür Präsenzseminare, Webinare, individuelle Begleitung und Best- Practice- Touren an. Sehr sinnvoll ist es, vor Kauf oder Pacht des Unter-nehmens, auf diesem Platz eine Saison zu arbeiten, um so einschätzen zu kön-nen, ob diese Arbeit wirklich langfristig ausgeübt werden kann. Gleichzeitig können dabei die Platzbesonderheiten und die Anforderungen kennengelernt werden.

Gibt es besondere Hürden, denen sich Campingplatzbetreiber zurzeit stellen müssen?

Die Campingunternehmen bewegen sich in einer Vielzahl von Rechtsräumen. So sind sie mit DSGVO, Meldewesen, Hygiene, Waldgesetz, Brandschutz, Verkehrssicherungspflicht und vielen weiteren Verordnungen, Gesetzen und Richtlinien konfrontiert. Hierbei ist es besonders wichtig, sich in einem starken Branchenverband zu organisieren und sich dort auch aktiv zu beteiligen. Der BVCD- MV ist hier im Land ein sehr in-novativer und aktiver Verband, der die Mitgliedsunternehmen tatkräftig bei allen Problemen unterstützt. Da die Campingbranche flächendeckend die Mehrwertsteuer- Erleichterung in Platzinvestitionen eingesetzt hat, haben die Unternehmen hierzulande keine Investitionsstaus und Liquidi-tätsprobleme. Dies unterscheidet die Branche sehr positiv von der Hotellerie.

Vielen Dank für das Gespräch!

Ein besonderes Himmelbett

Draußen nächtigen kann schön sein und ist nicht auf Wohnmobil,- wagen oder Zelt begrenzt. Die Idee einer Frau, die lange in Mecklenburg- Vorpommern lebte, hat Deutschland erobert: Der Schlaf- Cube sleeperoo. Erdacht hat sich den Zwölf- Kubikmeter- Schlafwürfel auf Rädern aus maschineller Fertigung mit bis zu 99 Prozent recyclebarem Kunststoff mit drei verschließbaren Panoramafenstern und durchsichtigem Dach Karen Löhnert. Sie hat lange in der Hotel- und Tourismusbranche gearbeitet, auch in Mecklenburg- Vor-pommern. Als sie feststellte, dass klassische Übernachtungen für viele Menschen nichts Besonderes mehr seien, erfand sie mit einem Compagnon sleeperoo und das passende Motto „Die Nacht, der Ort und Du“ gleich dazu. Der Clou von sleeperoo: Die Würfel stehen an ungewöhnlichen Orten – in Kirchen, an einer Seebrücke, im Korn-feld – oder, wie in Hamburg, auch ein-mal nachts in der Handelskammer. „Am gefragtesten sind momentan Übernachtungen auf einer Alpakafarm im Sauerland, an der Schilliger Düne in Wangerland/Nordsee, auf der Seebrücke von Großenbrode oder auf dem Sommer-berg im Schwarzwald. 2018 stand ein

Cube auch an der Seebrücke von Sellin“, sagt Martina Peters, bei sleeperoo für die Kommunikation zuständig. sleepe-roo- Orte sollten stets „außergewöhn-lich“ sein und eine Toilette nicht allzu weit entfernt. Welches ist die typische Zielgruppe? Martina Peters hat drei Gruppen aus-gemacht: „Partner, die in naturnahem, romantischem Ambiente einen Heirats-antrag machen möchten; Großeltern, die mit einem Enkelkind im Erlebnismuseum übernachten wollen und Städter, die mal für einen Abend eine Auszeit in der Natur brauchen.“ Der Würfel ist nach einem Steckbauprinzip zusammengesetzt, steht jeweils alleine für eine Saison an einem Ort und wird dort von den jewei-ligen örtlichen Gastgebern für die Gäste vorbereitet. Bei einer Matratzengröße von 1,60 mal 2 Meter passen zwei Er-wachsene und ein kleineres Kind in den Cube. Nachhaltigkeit ist den Anbietern wichtig: Im Schlafwürfel gibt es neben der Sojaölkernmatratze, Schafschurwoll-decken und Kissen sowie eine „Chillbox“ mit Bio- Knabbereien und Getränken und eine energieeffiziente LED- Beleuchtung. Die sogenannten Pop- up- Nächte sind deutschlandweit über die sleeperoo- Plattform buchbar. Sabine Zinzgraf

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Der Schlafwürfel 2018 in Sellin.

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16 | WIR Juni 2019

TITELTHEMA

WIRTSCHAFTSFAKTOR TOURISMUS

Milder Winter sorgt touristisch für gute Ergebnisse IHK- Tourismusumfrage Winter 2018/19: Mehr Betriebe wollen Personal einstellen

30,9 Millionen – so viele Übernach-tungen wurden 2018 in Mecklenburg- Vorpommern verzeichnet. Das ist ein neuer Rekord für unser Bundesland und ein Zuwachs von 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotzdem: Nach dieser vorangegangenen sonnenreichen Sommersaison 2018 sind die Saison-umfrage- Ergebnisse der Tourismuswirt-schaft, an der sich 155 Unternehmen aus dem Bezirk der IHK zu Rostock beteiligt haben, für den Winter 2018/2019 etwas verhaltener, aber dennoch gut. 42 Pro-zent der Betriebe schätzen die aktuelle Geschäftslage als gut ein, 45 Prozent immerhin als befriedigend. Auf die kom-mende Sommersaison blicken sowohl Beherbergungs- als auch Gastronomie-betreiber optimistisch. 74 Prozent gehen davon aus, dass sich die Geschäftslage auch in den kommenden sechs Monaten gleichbleibend entwickeln wird. Ledig-lich elf Prozent erwarten ungünstigere Ergebnisse.

Campingplätze mit top Auslastungsquote und weniger Umsatzeinbußen Die Auslastung der Beherbergungs-betriebe ist gegenüber dem Vorjahr um 2,9 Prozentpunkte auf nunmehr 45,3 Prozent gestiegen. Einen besonderen Stellenwert hat hierbei die Camping-wirtschaft. Im Vergleich zu 2017 hat das

Statistische Landesamt über fünf Millio-nen Übernachtungen und damit einen Zuwachs von zehn Prozent verzeichnet. Die Umsatzsituation zeigt sich in den Wintermonaten (November bis April) relativ stabil. 61 Prozent der Beherbergungsbetriebe berichten von gleichbleibenden Ergebnissen. Im Ver-gleich zum Frühjahr 2018, als lediglich 40 Prozent von äquivalenten Ergeb-nissen ausgegangen sind, ist das eine enorme Steigerung. Ein Umsatzplus erzielen knapp 18 Prozent. Zwar regist-rieren immer noch 21 Prozent Umsatz-einbußen, jedoch sind die Zahlen hier rückläufig (vgl. Frühjahr 2018: 39 Pro-zent). Ähnliches berichtet auch die Gastro-nomie. Über gleichbleibende Ergebnisse informieren 60 Prozent der Gastro-nomen. Auch hier liegt die Steigerung gegenüber dem Frühjahr 2018 bei 19 Prozentpunkten. Beachtlich ist die Zahl derer, die rückläufige Umsätze ver-zeichnen müssen. Lag diese im Frühjahr 2018 noch bei 36 Prozent, ist sie jetzt auf 13 Prozent gesunken. Von gestiegenen Umsätzen berichten 26 Prozent (vgl. Frühjahr 2018: 23 Prozent). Im Gastgewerbe sehen sich 26 Prozent der Betriebe gezwungen, die Preise zu erhöhen. 70 Prozent geben jedoch an, die aktuellen Preise beibehalten zu wollen. Im Reisegewerbe sind es sogar 33 Prozent. Stabil bleiben die Preise bei 67 Prozent der Unternehmen.

Mehr Konstanz bei Beschäftigten Der Ausblick auf die Personalplanung ist erfreulich. Wollten im Frühjahr 2018 noch 34 Prozent der Unternehmen den Personalbestand erweitern, planen dies nun bereits 42 Prozent der gastgewerb-

aktuell erwartet

gut/ günstiger

befriedigend/ gleichbleibend

schlecht/ ungünstiger

41,8 %

44,5 %

13,7 %

15,3 %

73,6 %

11,1 %

Geschäftslage in der Tourismuswirtschaft

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auch elf Prozent aus, dass sie keine Finanzierung erhalten hätten. 38 Pro-zent der antwortenden Unternehmen wiederum benötigen gar keine Fremd-finanzierung. Diese Entwicklung könnte im Zusammenhang mit der etwas rück-läufigen Investitionsbereitschaft stehen.

Landestourismuskonzeption stellt neue WeichenMit der Landestourismuskonzeption „Branche mit Zukunft gestalten“ sollen nun die Weichen für eine neue Aus-richtung im Tourismus gestellt werden. Mit der erstmaligen Betrachtung des Tourismus als Wirtschafsfaktor erhält die Branche eine neue Bedeutung. Um weiterhin Spitzenreiter bei inländischen Urlaubern zu bleiben, müssen neben der ständigen Verbesserung der Quali-tät saisonverlängernde Angebote und Schlechtwettervarianten für die Gäste ausgebaut werden. Nachholbedarf be-steht weiterhin bei der Wahrnehmung im Ausland sowie bei Angeboten, die mindestens in Englisch beworben wer-den. Denise Schulze

» Weitere Informationen:

www.rostock.ihk24.de · Dok.-Nr: 3010012

Denise Schulze

Referentin Tourismus

Tel.: 0381 [email protected]

Fachkräftemangel

Energiepreise

Arbeitskosten

Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen

Inlandsnachfrage

Finanzierung

Auslandsnachfrage

68,2 %

55,3 %

53,0 %

37,1 %

9,8 %

5,3 %

1,5 %

Risiken für die wirtschaftliche Entwicklunglichen Betriebe für die kommenden sechs Monate. Bei 45 Prozent soll der Bestand der Beschäftigten konstant bleiben. 14 Prozent sehen sich jedoch gezwungen, Personal abzubauen. Aber auch dieses Ergebnis ist im Vergleich zum Vorjahr (24 Prozent) positiv zu bewerten.

Unternehmen sind verhalten investitionsbereitDie Hälfte der gastgewerblichen Unternehmen hat sich vorgenommen, weiterhin gleichbleibend zu investieren. Knapp 14 Prozent planen sogar mehr In-vestitionen für die kommende Saison. 20 Prozent wollen allerdings weniger und 18 Prozent werden gar nicht investieren. Die Werte entsprechen in etwa dem Wert des Vorjahres. Im Reisegewerbe gaben 20 Prozent der Unternehmen an, dass sie mehr Investitionen tätigen wollen. Die Anzahl derer, die für die Sommersaison keine Investitionen planen, ist mit 70 Prozent jedoch erheblich. Ähnlich der Vorjahre werden die meis-ten Investitionen für Modernisierungs-maßnahmen (81 Prozent), Kapazi-tätserweiterungen (41 Prozent) und Produktinnovationen (51 Prozent) geplant.

Risiken als DauerbrennerNicht nur in der Tourismuswirtschaft, sondern in allen Branchen ist der Fachkräftemangel weiterhin größtes Hemmnis bei der wirtschaftlichen Entwicklung der Unternehmen. Hinzu kommen steigende Energiepreise sowie Arbeitskosten. Auch bei den wirtschafts-politischen Rahmenbedingungen sehen die Betriebe im Bezirk der IHK zu Ros-tock Verbesserungspotenzial.

Finanzierung stellt kein Problem darDie Sonderfragen der Saisonumfrage für das Frühjahr 2019 beschäftigten sich diesmal mit dem Thema Finanzie-rung. Demnach geben 30 Prozent der gastgewerblichen Betriebe an, einen guten Zugang zu Fremdfinanzierungen zu haben. 14 Prozent berichten davon, dass sie diesbezüglich befriedigende Er-gebnisse erzielen konnten. Leider sagen

Frühjahr 2019

zunehmend

gleichbleibend

abnehmend

41,8 %

44,5 %

13,7 %

34,0 %

42,3 %

23,7 %

Personalplanung 2019Zahl der Beschäftigten

im Vergleich zum Vorjahr

Frühjahr 2018

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18 | WIR Juni 2019

Dauerbaustelle Radwege

TITELTHEMA

WIRTSCHAFTSFAKTOR TOURISMUS

Läuft es nicht rund, verschreckt das Touristen

Neun Radfernwege führen durch Mecklenburg- Vorpommern. Ob Ostseeküstenradweg, die Route

Berlin–Kopenhagen, der Mecklen-burgische Seen- Radweg, der Radweg Hamburg–Rügen, der Radfernweg Berlin–Usedom, der Elbe- Müritz- Rad-weg, der Elbe- Radweg, der Havel- Rad-weg oder der Oder- Neiße- Radweg, der gerade an Mecklenburg- Vorpommern grenzt: 30 Prozent der Menschen, die ihren Urlaub in Mecklenburg- Vor-pommern verbringen, erkunden die Region auf dem Rad. „Wir möchten den Radurlaubern die landschaftlich schö-nen Regionen zeigen und sie nicht nur an den Bundesstraßen entlangführen“, sagt Tobias Woitendorf, stellvertretender Geschäftsführer des Tourismusver-bands Mecklenburg- Vorpommern e. V. Gute Radwandermöglichkeiten sind also ein nicht zu unterschätzender As-pekt des Tourismus und damit auch ein Wirtschaftsfaktor, besonders auch für

kleinere Hotels, Pensionen und Gastro-nomiebetriebe jenseits der Ballungs-zentren.

LeserresonanzDas Rad ist angesagter denn je und auch in die Natur zieht es immer mehr Menschen. Mecklenburg- Vorpommern punktet mit einer wunderbaren Natur und verfügt über viele Radwege. Also ist alles gut? Als wir in der WIR ankündigten, in dieser Ausgabe über das Thema Touris-mus in Mecklenburg- Vorpommern zu berichten, meldete sich WIR- Leser Martin Schmelz aus Fuhlendorf in Vorpommern. Er schrieb uns „Die Urlaubsregion Zingst/Fischland- Darß ist in Wander- und Radfahrerkreisen bekannt für attraktive Touren, rund um den Darß und die südliche Boddenküste. Um auch in Zukunft attraktiv zu blei-ben, sind immer wieder Verbesserungs-maßnahmen erforderlich, gerade die

ländlichen Räume in unserer Region leben vom Tourismus, auch vom Rad-tourismus.“ Das Hauptaugenmerk Mar-tin Schmelz‘ gilt dem Radverkehr, denn der nehme rapide zu, treffe allerdings an vielen Stellen auf eine nicht mehr zeit-gemäße und ausreichende Infrastruktur.

Maß genommenMartin Schmelz lud zum Ortstermin mit Zollstock. Das Wetter war mäßig, doch aufgrund eines Brückentags herrschte viel Betrieb in Fuhlendorf und auf der Landesstraße 21 zwischen Zingst und Prerow mit mehreren Übergängen von den Parkplätzen zum Strand.Für die Autofahrer ist Tempo 80 km/h zugelassen. Aus Sicht von Martin Schmelz „eine große Gefahr, besonders für die vielen Familien mit Kindern, die diese Straße auf dem Weg zum Strand überqueren müssen. Das ist aus meiner Sicht fahrlässig! Hier ist zumindest während der Badesaison maximal Tempo 50 angemessen oder eine noch geringere Geschwindigkeit.“ Mehr noch als die Geschwindigkeit ist Schmelz die Breite der Radwege ein Dorn im Auge: „Die aus heutiger Sicht meist zu schmal angelegten Zweirichtungsradwege brau-chen an vielen Stellen, nicht nur für die zunehmende Anzahl von Elektro- Bikes, eine Erweiterung auf vier Meter Breite, wie es die Empfehlungen für Radver-kehrsanlagen schon seit 2010 vorsehen. Auf der L21 fehlt zudem bei der Über-fahrt an der Kreuzung L21/Barther Stra-ße nach Zingst eine sichere Querungs-möglichkeit für Radfahrer, bei der dort zugelassenen Höchstgeschwindigkeit am sichersten mit einer Lichtsignalan-lage für den Radverkehr“, kritisiert der 69-Jährige. Für ihn steht fest: „Hat die Urlaubsregion Zingst/Fischland- Darß/südliche Boddenküste den Anspruch, sich den Herausforderungen einer Mobilitätswende zu stellen und als attraktive Urlaubsregion konkurrenz-

In Fuhlendorf ist der einseitige kombinierte Fuß- und Zweirich-tungsradweg an vielen Stellen sehr schmal – besonders in der Hauptreisezeit.

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fähig zu bleiben, ist die Förderung der umweltverträglichen Mobilitätsformen unumgänglich.“

Beschwerden von UrlaubernTatsächlich sieht auch der Tourismus-verband den Zustand der Radwege in der Region als „Dauerbaustelle“, „2018 haben wir relativ viele Beschwerden von Urlaubern erhalten, dass die Wege zu schmal seien für Räder mit Kinder-anhängern“, berichtet Tobias Woiten-dorf. Die Beschaffenheit der Radwege sei in der Tat ein Problem, das von Jahr zu Jahr größer werde. Das habe ver-schiedene Ursachen. Zum einen liege die Zuständigkeit für die Instandhaltung der Radwege bei den Landkreisen. Einige seien in den Genuss von Fördermitteln gekommen, andere nicht, zudem gebe es von Kommune zu Kommune teils unter-schiedliche Prioritäten. Hinzu komme die Umsetzung: Selbst wenn – aller Büro-kratie zum Trotz – die Projektplanung abgeschlossen sei, hätten beauftragte Ingenieurbüros zunehmend Kapazitäts-engpässe – sprich: Ihnen fehlt Personal, das die Baumaßnahmen umsetzen kann.

Koordination optimierenMartin Schmelz fehlt auch ein Mobili-tätskonzept. Das sieht auch Horst Krumpen, Landesvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC M- V), so: Öffentlicher Nah- und Fahrradverkehr müssten stärker mit-einander verknüpft und im Verkehrs-ministerium ein eigenes Referat für Fahrradverkehr eingerichtet werden, fordert er Anfang Juni in den Medien. Derzeit sind Tourismusverband (TMV) und ADFC dabei, eine Radwegeanalyse zu erstellen, eine Prüfung verschiedener Radfernwege hatte bisher ergeben, dass ein Fünftel der Strecken in keinem be-sonders guten Zustand sind. „Das zeigt, dass es notwendig ist, die Radverkehrspolitik in Mecklenburg- Vorpommern besser zu koordinieren“, resümiert Tobias Woitendorf. Dies könne ein Lösungsansatz für eine Ver-besserung der Situation sein, immer-hin hat das Land von 2010 bis 2018 insgesamt 119,5 Millionen Euro in den Bau von Radwegen entlang von Straßen investiert, vom Bund sind 9,2 Millionen Euro 2019 für Investitionen in Radwege vorgesehen und für solche an Landes-

straßen kommen aus dem Land noch-mals 5,9 Millionen Euro.

Werkstattgespräche initiiertDas Ministerium für Energie, Infra-struktur und Digitalisierung hat auf den zunehmenden Koordinierungsbedarf re-agiert und ein neues Format geschaffen: Die „Werkstattgespräche Radverkehr“ ermöglichen Hauptakteuren des Rad-verkehrs in Mecklenburg- Vorpommern, über Maßnahmen zur Förderung des Radfahrens zu diskutieren und über sie abzustimmen. Unter Federführung von Infrastrukturminister Christian Pegel treffen sich Vertreter des ADFC, des Initiativkreises Arbeitsgemeinschaft für fußgänger- und fahrradfreundliche Kommunen (AGFK MV), des TMV, des Behindertenverbandes, der Landkreise, von Gemeinden und der Straßenbauver-waltung des Landes. In einem der Proto-kolle der seit Juni 2017 bisher zweimal stattgefundenen Gespräche heißt es: „Angesichts der zunehmenden Nutzung von Pedelecs reicht die Standardbreite von 2,50 m bei Radwegen teilweise nicht mehr aus.“ Ende 2018 äußerten sich Mitglieder der aufgrund des ersten Werkstatt-gespräches Radverkehr eingerichteten Koordinierungsgruppe Radfernweg Berlin – Kopenhagen positiv über deren Arbeit: Auch wenn die Koordinierungs-gruppe an den Rahmenbedingungen (Finanzausstattung der Kommunen, Zuständigkeiten usw.) nichts unmittel-bar ändern könne, sei insbesondere die kreisübergreifende Abstimmung und der direkte und kontinuierliche Austausch mit dem Ministerium zu Grundsatzfragen (z. B. Radfernwege im Wald) hilfreich. Vereinbart wurde daher, eine Koordinierungsgruppe für alle Radfernwege einzurichten, die etwa halbjährlich zusammenkommt und vom Energieministerium federführend ge-leitet wird. In dieser sollen neben dem Energieministerium die Landkreise und kreisfreien Städte, die Straßenbau-ämter sowie ADFC und TMV vertreten sein. Für Martin Schmelz ist diese Ent-wicklung „ein Anfang“. Mit genauem Blick und Zollstock kämpft er weiter für eine gute Radinfrastruktur, „damit die Radtouristen gern wiederkommen in unsere Region.“

Sabine Zinzgraf

Martin Schmelz bei der Ortsbesichtigung. Da eine Radwegeerweiterung teuer und aufwendig ist, hilft seines Erachtens als schnelle, kostengünstige Maßnahme eine Geschwindigkeitsreduktion. Das wirke sich auch positiv auf Erholungsorte aus.

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IHK AKTUELL

IHKs in MV beim MV- Sommerabend„Die IHKs in Mecklenburg- Vorpommern haben Flagge beim 2. MV- Sommerabend gezeigt. Rund 800 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Medien und Kultur nahmen am 3. Juni in der Landesvertretung in Berlin an der Veranstaltung teil. Sven Olsen, Geschäftsbereichsleiter Innova-tion, Umwelt, Verkehr, Maritime Wirt-schaft der IHK zu Rostock, kam dabei unter anderem mit Ministerpräsidentin Manuela Schwesig am Informations-stand der drei IHKs ins Gespräch.“Fo

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Stadt-Umland-ÖPNV-Angebot soll verbessert werdenDer Regionale Verkehrsausschuss „Region Rostock“ war Mitte Juni zu Gast bei der Rostocker Straßen-bahn AG. Vorstand Jan Bleis stellte das Unternehmen vor. Die RSAG be-fördert mit 53 Straßenbahnen und 70 Bussen über 40 Millionen Fahrgäste pro Jahr auf sechs Straßenbahn- und 26 Buslinien. Bis 2030 ist das Ziel, die Anzahl der Fahrgäste auf 47 Mil-lionen pro Jahr zu steigern. Ab 2025 müssen 40 Straßenbahnen nach 30 Einsatzjahren ersetzt werden. Dafür gilt es jetzt die Weichen zu stellen, denn die Investition von bis zu 125 Millionen Euro kann nur mit Förde-rung von Bund bzw. Land gestemmt werden. Vorgestellt und diskutiert wurden erste Ergebnisse einer Mach-barkeitsstudie zur Erschließung und Anbindung weiterer Stadtteile an das Straßenbahnnetz. Geprüft wurden u. a. neue Verbindungen nach Reu-tershagen oder Schutow und die Anbindung neuer Stadtteile, die zu-sammen mit der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes entstehen könnten. Bis 2021 soll der Nahver-kehrsplan für die Region Rostock fortgeschrieben werden. Besonders im Fokus stehen dabei Angebots-verbesserungen im Stadt- Umland-

Verkehr. Die Ausschussmitglieder sprachen sich wiederholt dafür aus, das JobTicket- Angebot des Verkehrs-verbundes Warnow auch für kleinere Unternehmen zu öffnen. Weitere Themen der Ausschuss-sitzung waren die inzwischen auch auf Intervention der IHK wieder etwas verbesserte Koordinierung der Ampelschaltung auf der L22 im Bereich Holbeinplatz und die immer schwieriger werdende Parkplatz-situation im Innenstadtbereich. Sehr kritisch bewertet der Aus-schuss, dass beim Bau des neuen Behördenzentrums in der Blücher-straße nur etwa 110 Stellplätze für Behördenfahrzeuge und Besucher vorgesehen werden. Außerdem sorgt eine geänderte Verwaltungspraxis bei Unternehmen für Aufruhr: Aus-nahmegenehmigungen für Gewerbe-treibende in Bewohnerparkgebieten sollen nur noch in begründeten Ausnahmefällen erteilt werden. Bis-her konnten Firmen, die ihren Sitz in Bewohnerparkzonen hatten, eine Ausnahmegenehmigung je Unter-nehmen ohne besondere Voraus-setzungen beantragen.

Thomas Höppner

Thomas Höppner

Referent Verkehr

Tel.: 0381 [email protected]

Stellplätze für Gewerbe bedroht – melden Sie sich!Rostocks Innenstadt leidet unter Park-platzmangel und damit auch die dort an-sässigen Unternehmen. Bisher haben Ge-werbetreibende von der Stadtverwaltung eine Ausnahmegenehmigung für Parken in Bewohnerparkgebieten erhalten. Diese Praxis wird offenbar seit Kurzem nicht mehr angewendet. Nur noch in begründeten Ausnahmefällen wird diese Genehmigung noch erteilt. Sind Sie als Gewerbetreibender von der schwierigen Parkplatzsituation in der Rostocker Innenstadt betroffen? Dann melden Sie sich bei uns. Wir setzen uns bei der Stadtverwaltung für eine Lösung ein.

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22 | WIR Juni 2019

STANDORT

Scandlines klagt gegen FehmarnbeltquerungDie Reederei Scandlines klagt vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig gegen den Planfeststellungsbeschluss für die Fehmarnbeltquerung. „Wir haben unsere zahlreichen Bedenken seit Vor-liegen der ersten Planungen stets kons-truktiv vorgetragen, sagte Reedereichef Søren Poulsgaard Jensen. „Aber fast nichts davon wurde im vorliegenden Beschluss berücksichtigt. Wir fühlen uns daher – auch zum Schutz unserer Mitarbeiter und ihrer Arbeitsplätze – verpflichtet, unsere Interessen auf dem nun unausweichlichen Rechtsweg weiter zu vertreten. Scandlines wird auch nach der Tunnelöffnung weiterfahren.“Mehrere Planungsdefizite seien in dem seit 2014 andauernden Planfest-

stellungsverfahren noch nicht behoben. So entbehren die Planungen noch immer einer anforderungsgerechten Straßen-anbindung des Fährhafens Puttgarden, die im Vergleich zum Tunnel nicht schlechter gestellt sein soll.Die dänische Planung komme zu dem Schluss, dass der Tunnel den gesamten Straßen- und Frachtverkehr aufnehmen werde, Schleswig- Holstein hingegen rechne damit, dass 40 Prozent des Lkw- Verkehrs und eine erhebliche Anzahl an Passagieren weiter die Fährlinie nutzen würden. „Das passt nicht zusammen“, sagte Scandlines- Sprecherin Anette Ustrup Svendsen.Aus den Planungsunterlagen gehe außer-dem nicht hervor, wie die Sicherheit der

Schiffe auf einer der weltweit meist-befahrenen Wasserstraßen während des Tunnelbaus gewährleistet werden soll. Fragen zur Risikominimierung würden auf die Bauzeit verschoben, so der Vor-wurf.Am Bundesverwaltungsgericht sind drei weitere Klagen gegen den Planfest-stellungsbeschluss anhängig. So haben zuvor bereits der Naturschutzbund Deutschland, die Städte Bad Schwar-tau und Burg auf Fehmarn sowie das „Aktionsbündnis gegen eine feste Feh-marnbeltquerung“ Klagen eingereicht.Der rund 18 Kilometer lange Eisenbahn- und Straßentunnel soll geplant ab 2028 die deutsche Insel Fehmarn mit Däne-mark verbinden. Dr. Björn Swinarski

Industrie gefragtAufruf zur bundesweiten Woche der Industrie im September 2019

Das Bündnis „Zukunft der Indust-rie“ ruft Unternehmen, Gewerk-schaften, Betriebsräte, Kammern,

Verbände sowie regionale und lokale Industrieinitiativen auf, an der bundes-weiten Woche der Industrie vom 9. bis 24. September 2019 mit eigenen Aktio-nen teilzunehmen. Auch die Region der IHK zu Rostock möchte diese Woche beleben und dazu auch zu Aktivitäten der Industrie vor Ort aufrufen. Nutzen Sie diese Aktion, um regional auf sich aufmerksam zu machen, öffnen Sie Ihre Tore und zeigen Sie Ihr Unternehmen der Öffentlichkeit, gewinnen Sie neue Fachkräfte oder Kunden und werben Sie für Industrie an Ihrem Standort! Ziel ist es, mit möglichst vielen Men-schen darüber ins Gespräch zu kommen, wie sie sich die Zukunft der Industrie und die Entwicklung des Wohlstands in Deutschland vorstellen und wie wir gemeinsam Arbeitsplätze der Zukunft in Deutschland und Europa sichern und ausgestalten können. Damit haben alle auch aktiv die Möglichkeit, sich an der

Diskussion über die Nationale Industrie-strategie 2030 zu beteiligen. Träger der Woche der Industrie 2019 ist das Bündnis „Zukunft der Industrie“, in dem 17 Partner aus Gewerkschaften, Industrie- und Arbeitgeberverbänden, der Deutschen Industrie- und Handels-kammern sowie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie seit dem Jahr 2015 zusammenarbeiten.Jeder Akteur hat die Möglichkeit, seine Aktivitäten auf der vom Bündnis bereit-gestellten Homepage anzumelden und

als Teil der Woche der Industrie aktiv zu bewerben. Weiterhin stehen auf dieser Seite allgemein nutzbare Plakat- Vorlagen, Muster- Pressemitteilungen, Hintergrundinformationen und Doku-mente zur eigenen Nutzung als Down-load bereit. Unternehmen wird geraten, bereits rechtzeitig ihre Aktivitäten zu planen und für September vorzubereiten. Dazu finden sich auf der Homepage erprobte Formate, neue Vorschläge und hilfreiche Anregungen.Am 24. September 2019 wird das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eine Industriekonferenz in Kooperation mit dem Bündnis „Zu-kunft der Industrie“ als Schlusspunkt der Woche der Industrie in Berlin aus-richten. Auch die IHKs in MV werden sich an der Woche mit regionalen Aktivi-täten und Veranstaltungen beteiligen.

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Programm für bezahlbare Mitarbeiterwohnungen in Tourismusschwerpunkten geplantMecklenburg- Vorpommerns Wirt-schaftsminister Harry Glawe plant ein Programm für bezahlbare Mitarbeiter-wohnungen in Tourismusschwerpunkt-gemeinden. „Gerade in touristisch stark nachgefragten Regionen ist es schwer, heutzutage entsprechenden Wohnraum zu finden. Deshalb sollen Unternehmen künftig bei anstehenden Investitionen für die Schaffung von bezahlbaren Mit-arbeiterwohnungen unterstützt werden. Wichtig ist es, Sorge dafür zu tragen, dass die Wohnungen in möglichst ge-ringer Entfernung zum Arbeitsort er-reichbar sind. Hierfür sollen gezielte An-reize für die Unternehmen geschaffen werden, Mitarbeiterwohnungen zu bauen“, so der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, Harry Glawe. „Das Programm soll eine Entlastung

für Mitarbeiter sein, die in touristisch stark nachgefragten Orten schwer eine Wohnung finden. Gleichzeitig setzt das Unternehmen mit der Schaffung von Wohnraum ein wichtiges Zeichen, wenn es um die Mitarbeitergewinnung geht. Das Programm ist auch ein wesentlicher Beitrag zur Fachkräftesicherung.“

Schaffung von bezahlbaren MitarbeiterwohnungenIm Kern steht die Schaffung von bezahl-baren Mitarbeiterwohnungen in Touris-musschwerpunktgemeinden durch Neu-bau, Änderung oder Erweiterung von Gebäuden. „Die Förderung soll sich an diejenigen richten, die eine gewerbliche Betriebsstätte in den Tourismusschwer-punktgemeinden haben. Das bedeutet, dass nicht nur touristische Unter-

nehmen wie Hotels oder Pensionen von der Unterstützung profitieren, sondern beispielsweise auch Handwerks-, Dienst-leistungs-, oder Industrieunternehmen, die einen entsprechenden Bedarf an Mit-arbeitern haben. Fehlender Wohnraum erschwert oft die Gewinnung von Fach-kräften“, sagte Glawe.

Programm auf den Weg bringenDiskutiert wird ein Zuschuss für den Bau von Mitarbeiterwohnungen. Der Zuschuss soll die Schaffung von Wohn-raum über eine bestimmte Summe je Quadratmeter Wohnfläche unter-stützen. Laut Gunnar Bauer, Presse-sprecher des Wirtschaftsministeriums, ist eine entsprechende Richtlinie derzeit noch in Arbeit.

Sabine Zinzgraf

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Volle Auftragsbücher bei DienstleisternWährend in vielen Wirtschaftsbereichen keine weitere Verbesserung der bereits sehr guten Lage festzustellen ist, regis-triert die Dienstleistungswirtschaft be-sonders positive Ergebnisse. Fast sechs von zehn Umfrageteilnehmern aus dem Dienstleistungsgewerbe melden gute Geschäfte. Dies zeigt sich auch in einem überdurchschnittlich großen Auftrags-bestand der Betriebe. Entsprechend positiv blickt die Branche auf die nächs-ten Monate: Gerade einmal sechs Pro-zent erwarten eine Verschlechterung der eigenen Lage.

STANDORT

Wirtschaft auf WachstumskursGewerbliche Wirtschaft laut IHK-Konjunkturumfrage in sehr guter Verfassung

Die Stimmung der Unternehmen im IHK- Bezirk Rostock ist auch im Mai 2019 durch gute Geschäfte

und Optimismus gekennzeichnet, wenn auch nicht mehr die Spitzenwerte von Anfang des Vorjahres erreicht werden. Der IHK- Geschäftsklimaindex, der gleichrangig die aktuelle Geschäfts-lage und Erwartungen für die nächsten zwölf Monate berücksichtigt, bleibt mit 122 Punkten im Vergleich zum Jahresbeginn (124) weitgehend stabil und signalisiert weiterhin eine sehr

gute Verfassung der gewerblichen Wirt-schaft. Die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage durch die antwortenden Unternehmen hat sich im Vergleich zu den Januarwerten geringfügig nach unten verschoben. Diese Konsolidie-rung auf hohem Niveau wirkt sich je-doch nicht auf die Zukunftsaussichten aus, sie bleiben weiterhin überwiegend optimistisch. Zu diesen Ergebnissen führte die Auswertung der Antworten von 177 Unternehmen im Rahmen der Konjunkturumfrage der IHK zu Rostock

im Mai 2019. Auch im Frühsommer 2019 stellt sich die aktuelle wirtschaftliche Situation der Unternehmen über alle Wirtschaftszweige gut dar. Branchen-übergreifend schätzen knapp 48 Pro-zent der Betriebe die eigene Lage als „gut“ ein. Nur sechs Prozent vermelden schlechte Geschäfte. Befragt nach den Geschäftsaussichten für die kommen-den zwölf Monate offenbart sich die anhaltende Zuversicht der Mehrzahl der Unternehmen. Das Verhältnis zwi-schen optimistischen und skeptischen

Gastgewerbe optimistischDer Geschäftsklimaindex im Gast-gewerbe steigt um fünf auf einen Spitzenwert von 134 Punkten. Die Be-herbergungs- und Gaststättenbetriebe bewerten die eigene Lage zu mehr als der Hälfte mit „gut“ und sind dabei auch noch wesentlich optimistischer in der Beurteilung der Geschäftsaussichten für die kommenden zwölf Monate als der wirtschaftszweigübergreifende Durch-schnitt. Allerdings nimmt gerade im Gastgewerbe das Sorgenthema „Fach-kräftemangel“ dramatische Ausmaße an: 76 Prozent der Befragten sind be-troffen.

Industrieunternehmen: Erwar-tungen verhalten optimistischAuf gutem Niveau stabil erweisen sich die Geschäfte der Industrieunter-nehmen. Der Branchenklimaindex steigt leicht um drei auf 122 Punkte. Es domi-nieren die positiven Lagebeurteilungen: Ihr Anteil ist im Vergleich zum Jahres-beginn gestiegen (plus sechs auf 47 Pro-zent). Während die Erwartungen für die kommenden Monate verhalten op-timistisch bleiben, ist das Verarbeitende Gewerbe unangefochtener Spitzenreiter bei der Personalplanung: 23 Prozent der Betriebe wollen die Beschäftigung aus-weiten und nur drei Prozent reduzieren.

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Erwartungen bleibt im Vergleich zur Vorumfrage weitgehend unverändert, wobei sich jedoch sowohl der Anteil der positiven (17 Prozent) als auch der negativen Zukunftseinschätzungen (11 Prozent) erhöht hat.

Beschäftigungsausbau geplantDie Einstellungsbereitschaft der Unter-nehmen ist im Vergleich zur Vorumfrage auf hohem Niveau konstant geblieben: 15 Prozent planen in den kommenden zwölf Monaten mit zusätzlicher Be-schäftigung, während acht Prozent mit einem Abbau rechnen. Drei Viertel der Betriebe gehen von einem unveränderten Personalbestand aus. Besonders die Industrie zeigt sich weiter expansiv in ihren Beschäftigungsabsichten. Auch Baubetriebe und Dienstleister wollen verstärkt einstellen. Der Personalauf-

Handel: Fachkräftemangel und hohe ArbeitskostenDie aktuelle Geschäftslage im Handel hat sich im Vergleich zur Januar-umfrage etwas verbessert. Allerdings stellt die Befragtengruppe der Händler auch die meisten Pessimisten in Bezug auf die nächsten zwölf Monate: Die Erwartungen liegen deutlich unter dem gesamtwirtschaftlich eher opti-mistischen Stimmungsbild. Hierfür verantwortlich sind, trotz stabiler Inlandsnachfrage und guter Konsum-bereitschaft der Verbraucher, vor allem der Mangel an Fachkräften und hohe Arbeitskosten in den Betrieben.

Verkehrsgewerbe verunsichert wegen hoher KraftstoffpreiseEinbußen muss das Verkehrsgewerbe hinnehmen: Beurteilten zu Jahres-beginn noch 55 Prozent der Logistiker ihre aktuelle Geschäftslage als „gut“, sinkt dieser Anteil im Frühsommer auf 31 Prozentpunkte. Auch die Er-wartungen der Branche für die nächsten Monate stellt sich eher durchwachsen dar: positive und skeptische Prognosen halten sich mit 20 Prozent der Antwor-ten die Waage. Hohe Kraftstoffpreise und Unsicherheiten über die wirt-schaftspolitischen Rahmenbedingungen sorgen für Bedenken.

bau wird jedoch in allen Branchen vom bestehenden Mangel an qualifizierten Mitarbeitern beeinträchtigt.

Erweiterungsinvestitionen wichtigerNach stark expansiven Investitions-budgets in den zurückliegenden Jahren konnten bereits viele Investitions-projekte der Unternehmen realisiert werden. In der aktuellen Befragung will fast ein Viertel der Betriebe mehr investieren, aber ebenso viele ihre In-vestitionsausgaben senken. Ein Ein-bruch der Investitionspläne liegt jedoch nicht vor, denn der Anteil der Betriebe, die gar nicht investieren wollen, er-reicht mit 15 Prozent seinen tiefsten Wert in den vergangenen zehn Jahren. Das Thema Kapazitätserweiterung hat bei den investierenden Unternehmen als Motiv kräftig an Bedeutung ge-wonnen. Fast vier von zehn wollen diesbezüglich tätig werden. Flankiert werden die Investitionspläne von guten Finanzierungsbedingungen: Die Be-triebe berichten über verbesserte Kredit-konditionen ihrer Banken.

Hemmnisse und ProblemeDauerbrenner der Sorgenrangfolge bleibt für die befragten Unternehmen auch im Frühsommer der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. 68 Pro-zent der Betriebe sehen dies als Risiko und viele befürchten deshalb weiterhin, Aufträge ablehnen oder ihr Angebot einschränken zu müssen. Am stärksten betroffen sind das Gastgewerbe (76 Prozent) und die Bauwirtschaft (73 Prozent). Die Risikokategorie Arbeits-kosten rangiert mit 33 Prozent hinter den allgemeinen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen mit 38 Prozent an dritter Stelle und hat im Vergleich zur Vorbefragung etwas an Gewicht ver-loren.

» Weitere Informationen:

www.rostock.ihk24.de · Dok.-Nr: 4437928

Mario Rothaupt

Fachbereichsleiter VolkswirtschaftTel.: 0381 [email protected]

68 Prozent der Betriebe

sehen den Fachkräftemangel als Risiko. Er bleibt damit Dauer-brenner der Sorgenrangfolge.

Viele Betriebe befürchten, Aufträge ablehnen oder ihr Angebot ein-

schränken zu müssen.

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STANDORT

Wirtschaft warnt vor Innovations-bremsen bei MedizinproduktenUmfrage zeigt Probleme für Anbieter und Patienten

Wegen neuer EU- Regulierun-gen rechnen fast 80 Prozent der Medizintechnik- Unter-

nehmen hierzulande nach einer aktuel-len Umfrage mit erheblichen Schwierig-keiten, künftig innovative Produkte auf den Markt zu bringen. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sieht die Patientenversorgung in Gefahr.Gemeinsam mit dem Industrieverband Spectaris hatte der DIHK die Unter-nehmen der Branche nach den Aus-wirkungen von zwei Ende Mai 2017 in Kraft getretenen EU- Vorschriften gefragt, die in näherer Zukunft wirk-sam werden sollen: die EU- Verordnung zu Medizinprodukten (MDR) nach einer Übergangsfrist von drei Jahren und die EU- Verordnung zur In- vitro- Diagnostik (IVDR) nach fünf Jahren. Das – richtige und wichtige – Ziel dieser Vorschriften ist es, für sichere und ver-lässliche Medizinprodukte zu sorgen.

Die Erhebung macht jedoch klar, dass sie zusätzliche Bürokratie verursachen und den Marktzugang vor allem für klei-ne und mittlere Anbieter erschweren. Letztlich bangt jedes dritte Medizin-technikunternehmen um seine Exis-tenz, und die Versorgung der Patienten wird erheblich ausgebremst.

Zu lange Wartezeiten bis zur ZertifizierungKonkret bewirken die Verordnungen, dass immer mehr Unternehmen bei einer „Benannten Stelle“ eine Zulassung für ihre Medizinprodukte beantragen müssen. Doch: 75 Prozent der Unter-nehmen klagen schon heute unter an-derem über zu lange Wartezeiten von der Antragsstellung bis zur Zertifizierung. Zudem gibt es in Europa schlichtweg noch zu wenige „Benannte Stellen“, um in Zukunft Medizinprodukte nach den neuen EU- Verordnungen zuzulassen. Und auch die geringe Personaldecke bei

den „Benannten Stellen“ ist ein Problem. „Wenn die neuen EU- Verordnungen zur Anwendung kommen, könnten lebenswichtige Nischenprodukte – etwa Medizinprodukte für Kinder – womöglich nicht mehr wirtschaftlich produziert werden, warnt Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des DIHK: „Wir sehen die Gefahr, dass vor allem viele kleinere Hersteller Pro-bleme mit dem Marktzugang für ihre Produkte bekommen werden. Etwa ein Drittel der von DIHK und Spectaris befragten Betriebe, die ihre Produkte gemäß der MDR höher klassi-fizieren müssen, plant bereits, die Produkte vom Markt zu nehmen. Ein weiteres Drittel hat sich noch nicht festgelegt, ob es sein Produktportfolio bereinigen wird. Ein großes oder sehr großes Problem sehen drei Viertel der Befragten in der unklaren Rechtslage rund um die MDR – schließlich ist bei einigen Produktkategorien immer noch unklar, welchen Risikoklassen sie am Ende zugeordnet werden. „Was die vie-len mittelständischen Firmen jetzt brau-chen, ist die Zuversicht, auch in Zukunft ihre Produkte auf den Markt bringen zu können“, fordert Dercks. „Dafür ist die Unterstützung der Politik notwendig. Nur so lässt sich sowohl das Patienten-wohl als auch die Innovationskraft der Industrie sichern.“ Die Politik solle des-halb praktikablere Übergangsphasen, einen Bestandsschutz für bewährte Altprodukte und Sonderregelungen für Nischenprodukte umsetzen, so sein Appell.

» Weitere Informationen:

Ergebnisse der DIHK- Spectaris- Umfrage www.rostock.ihk24.de · Dok.-Nr: 4444322

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Abbau von Arbeitsplätzen

Existenzgefährdung

Verringerung von F&E-Aktivitäten

Verringerung von Produktlinien

Kostensteigerung beim Marktzugang

Schwierigkeit, innovative Produkte auf den Markt zu bringen

Problematische Konsequenzen der MDR aus Sicht der Hersteller(Angaben in Prozent der Hersteller)

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„Die bessere Anbindung war nicht zuletzt ein-helliger Wunsch der Tourismusbranche.“Christian Pegel, Verkehrsminister

Mecklenburg-Vorpommern

„Wir haben lange für die B96n gekämpft und

auf die Fertigstellung gewartet. “Jens Rademacher,

IHK-Hauptgeschäftsführer

Der zweite Bauabschnitt der B96n von Samtens bis Bergen auf Rügen ist Ende Juni offiziell für den Ver-

kehr freigegeben worden. Mit dem letz-ten 7,1 Kilometer langen Teilabschnitt ist nun der gesamte „Rügenschnellweg“ von der A20 bis nach Bergen fertig-gestellt. Die B96n auf Rügen wurde in zwei Bauabschnitte von der Anschluss-stelle (AS) Altefähr (L296) über Samtens Ost (L30) bis zur AS Bergen (B196) als zweistreifige Bundesstraße mit Zu-satzfahrstreifen in Parallellage zur be-stehenden Bundesstraße B96 (zukünftig L296) errichtet. Damit sind Engpässe im überregionalen und regionalen Straßen-

netz beseitigt und gleichzeitig über die Fortführung zwischen Stralsund und dem Anschluss an die A20 (AS 24) bessere Verkehrsverbindungen an das Transeuropäische Netz (E 22 / 251) ge-schaffen.Mit der großräumigen Erschließung durch die B96n in Verbindung mit der A20 werden sich die Chancen der Re-gion im Rahmen des sich vollziehenden Strukturwandels günstiger gestalten, da gerade auch dienstleistungsorientierte Bereiche wie Tourismus und Logistik von der verbesserten Anbindung pro-fitieren werden. Die für das Jahr 2025 prognostizierte durchschnittliche täg-

liche Verkehrsbelastung auf der B96n beträgt circa 20.000 Kraftfahrzeuge pro Tag mit einem Schwerverkehrs-anteil von etwa acht Prozent, wobei für die Sommermonate von einer Erhöhung auf circa 26.000 Kraftfahrzeugen aus-gegangen wird. Auf der alten Straßen-trasse verbleiben prog nostisch circa 3.000 Kraftfahrzeuge pro Tag. Zum Projekt gehören fünf Brückenbau-werke, darunter eine Grün- und Wild-brücke. Die Gesamtkosten der Maß-nahme sind mit etwa 62,8 Millionen Euro brutto (genehmigte Kosten für Bau und Grunderwerb; Stand November 2018) veranschlagt.

B96n auf Rügen freigegeben

„Mit dieser Strecken-eröffnung wird unsere

Wettbewerbsfähigkeit im Ostseeraum gesteigert.“

Harm Sievers, Geschäftsführer Fährhafen Sassnitz

Wirtschaft profitiert von der verbesserten Anbindung

STANDORT

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IHK gratuliert neuen WirtschaftsbotschafterinnenIHK- Vizepräsidentin Susanna Masson- Wawer (r.), Geschäftsführerin der Masson GmbH aus Wendorf, und IHK- Vollversammlungsmitglied Kristin Fibian, Inhaberin von ADIANT- Druck aus Roggentin, sind jüngst in Greifswald von Wirtschaftsminister Harry Glawe zu „Wirtschaftsbotschafterinnen MV“ ernannt worden. Als Unternehmerinnen aus der Region berichten sie von ihren eigenen Erfahrungen und werben für den Wirtschaftsstandort Mecklenburg- Vorpommern.IHK- Hauptgeschäftsführer Jens Rademacher: „Wir gratulieren den neuen Wirtschafts-botschafterinnen und wünschen ihnen viel Erfolg. Mit ihrem Engagement sind sie authentische Botschafterinnen für die regionale Wirtschaft.“

Intercombi- Ticket verbindet Rostock mit DänemarkDie Regiopole Rostock und die dänische Nachbargemeinde Guldborgsund bauen ihre funktionale Verflechtung weiter aus. Grundlage für die 2019er Kampagne zur Belebung der grenzüberschreitenden Nachbarschaft ist die in den ver-gangenen Jahren nunmehr komplett modernisierte Verkehrsinfrastruktur zwischen Rostock und Guldborgsund. Dabei wurde nicht nur an Cargoverkehr gedacht, sondern gleichzeitig mehr Gewicht auf multimodalen Personen-verkehr gelegt. Die Europäische Union, Bundes- und Landesregierung, Ros-tock und Guldborgsund, aber auch das private Fährunternehmen Scandlines haben in den vergangenen Jahren hohe Millionenbeträge in neue Terminals,

neue Fähren, neue Straßenanschlüsse, harmonisierte Fahrpläne und „real time“ Infosysteme investiert.Erlebbar für Reisende wird das alles nun mit dem Intercombi- Ticket, mit dem man dank einer kurzen Seereise über die Ostsee einen erlebnisreichen Tag in Dänemark genießen kann. „Dieses Ticket vereint die auch einzeln erwerb-baren Fahrscheine der Kooperations-partner VVW, Scandlines und Movia“, so Andrea Doliwa vom Verkehrsverbund Warnow (VVW). Das Intercombi- Ticket gibt es als Einzelfahrt und Tageskarte und kann online erworben werden.

» Weitere Informationen: www.intercombi- ticket.de

„Mit der Freigabe dieses Abschnitts ist der neue Zubringer auf Deutschlands größter Insel komplett. Vor allem in Hochzeiten des Urlaubsverkehrs ge-langen Touristen wie Einheimische nun schneller vom Festland nach Rügen und zurück. Die bessere Anbindung war nicht zuletzt einhelliger Wunsch der Tourismusbranche“, sagt Landes-verkehrsminister Christian Pegel und fügt hinzu: „Auch für den Hafen Sass-nitz- Mukran ist diese neue, schnelle Anbindung an die Autobahn 20 und das Europastraßennetz von großer Be-deutung. Sowohl der Transit- als auch der Lieferverkehr vom und zum Hafen, der sich zu einem immer wichtigeren Industrie- und Gewerbestandort ent-wickelt, profitieren von der B96n.“Dem schließt sich Jens Rademacher, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Ros-tock, an: „Ein weiterer Stau- Schwerpunkt auf der Insel Rügen, vor allem in der Sai-son, dürfte nun deutlich entschärft sein. Wir haben lange für die B96n gekämpft und auf die Fertigstellung gewartet. Die deutlich leistungsfähigere Anbindung ist wichtig für den Tourismusverkehr, als Hinterlandanbindung für den Fähr-hafen Sassnitz und den Wirtschafts-standort Rügen. Zur Komplettierung der Infrastruktur auf Rügen steht nun noch die Ortsumgehung Bergen auf der Agenda.“Auch Harm Sievers, Geschäftsführer des Fährhafens Sassnitz freut sich über die Fertigstellung: „Für die Industriezone Mukran Port ist eine überregionale Verkehrsachse die Voraussetzung für die Ansiedlung von Unternehmen und damit auch für die Schaffung von hoch-wertigen Arbeitsplätzen. Mit dieser Streckeneröffnung werden in unserem Industriegebiet Schiene, Wasser und Straße verkehrsträgerübergreifend ver-bunden, was unsere Wettbewerbsfähig-keit im Ostseeraum steigert.“Auch der Ausbau der B96 im Abschnitt Strüßendorf – Ralswiek konnte in-zwischen abgeschlossen und damit ein weiteres Nadelöhr auf der Verbindung nach Sassnitz beseitigt werden. Damit ist auch ein zusätzlicher Engpass in der Hafenanbindung beseitigt. Der Hafen ist nun über eine schnelle durchgehend leistungsfähige Anbindung erreichbar.

Thomas Höppner

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STANDORT

Kürzlich haben Infrastrukturminis-ter Christian Pegel und Senator Holger Matthäus gemeinsam mit

Senator Dr. Chris Müller- von Wrycz Rekowski den symbolischen ersten Spatenstich zum Bau eines Radschnell-wegs in Rostock, des ersten in Mecklen-burg- Vorpommern, vorgenommen. Für Rostocks Senator für Bau und Umwelt, Holger Matthäus, geht damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: „Lange haben wir darauf gewartet und an dem Konzept für die Radschnellwege nach dänischem Vorbild gearbeitet. Das Energieministerium hat uns immer unterstützt. Endlich geht es an die Um-setzung – ein Meilenstein für den Rad-verkehr in Rostock und im Land!“Auch die IHK zu Rostock begrüßt das Vorhaben, denn Radschnellwege sind ein wichtiger Beitrag zur Förderung des All-tagsradverkehrs und des Radtourismus. Auf viel befahrenen Strecken ist eine ge-trennte Führung des Rad- und Kfz- Ver-kehrs zur Verbesserung der Sicherheit und Unfallvermeidung unerlässlich. Separate Radschnellwege sind dafür ideal und machen das Radfahren deut-lich attraktiver.Der etwa 1,25 Kilometer lange und drei Meter breite erste Abschnitt des Rad-wegs beginnt an der Kreuzung Satower Straße/Südring. Bis zum Bahnüber-gang an der Satower Straße in Höhe Thierfelderstraße wird er als straßen-begleitender Radweg parallel zum Geh-weg errichtet und verläuft anschließend entlang der Eisenbahnschienen in Rich-tung Hauptbahnhof bis zur Erich- Schle-singer- Straße. Die Planungen für den Radschnellweg entlang des Universitätscampus laufen schon seit 2015. Die Trasse wird mit einem dynamischen Lichtsteuerungs-

Spatenstich für ersten RadschnellwegIHK zu Rostock begrüßt das Vorhaben

Radverkehrsnetzperspektivische ErweiterungRadschnellwegRadschnellweg (Alternative)Ostseeküstenradweg,Radfernweg Berlin-KopenhagenCampus-Velo-RouteUferwegperspektivische ErweiterungStadtgrenze

Hansestadt Rostock

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Stand:28/08/2013

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system, das aus 31 LED- Leuchten be-steht, ausgestattet sein und beidseitig Randmarkierungen enthalten. Pflan-zungen von zwei Traubeneichen, drei Winterlinden, zwei Spitzahorn und drei gefüllten Vogelkirschen ergänzen die Verkehrsanlage. Die Strecke ist der Anfang eines Rad-schnellwegs von Warnemünde bis zum Hauptbahnhof. Nach Fertigstellung des ersten Abschnitts hat der Anschluss von der Erich- Schlesinger- Straße bis zum Hauptbahnhof oberste Priorität. Dabei sollen sowohl die Erich- Schlesinger- Straße als auch der Südring mit Brücken überquert werden.Der gesamte Radschnellweg wird auf einer eigenen Trasse verlaufen und somit vom übrigen Straßenverkehr getrennt. Die Radfahrer müssen auch keine Straßen queren, sodass sie die gesamte Strecke durchfahren können ohne anzu-halten. Durch die separate Führung wird die Verkehrssicherheit erheblich steigen.Die Gesamtkosten für diesen ersten Bauabschnitt betragen voraussichtlich circa 1,2 Millionen Euro. Das Infra-strukturministerium übernimmt davon nach der Kommunalen Radbaurichtlinie des Landes Mecklenburg- Vorpommern 820.000 Euro aus Mitteln des „Europäi-schen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE). Voraussichtlich im Sommer 2020 soll der erste Abschnitt fertig-gestellt sein.

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Stand:28/08/2013

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Dänemark als Vorbild: In Kopenhagen sind Radschnellwege längst üblich.

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UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Unter dem Motto „Start- up- Festi-val“ haben sich Anfang Juni über 500 Studierende, Forschende,

Schüler, Selbstständige, Investoren und kreative Querdenker beim MVpreneur Day auf dem Ulmencampus der Uni Rostock getroffen, um sich inspirieren zu lassen und ihre Geschäftsideen vor-zustellen. Die Teilnehmenden erwartete auch in diesem Jahr ein vielseitiges Pro-gramm aus Impulsvorträgen, Keynotes, Start- up-Pitches & Networking. In Kooperation mit dem Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digita-lisierung Mecklenburg- Vorpommern fanden im Vorfeld des MVpreneur Days zwei Wettbewerbe statt, in denen jeweils dazu aufgerufen wurde, innovative digi-tale Lösungen für den Unterricht (Schul-unterricht, Studium und/oder Berufs-schule) zu entwickeln. Den Prototype for Education- Wettbewerb gewonnen haben Anastasiia Chernysheva und Maksim Repp von der Universität Ros-tock, mit ihrem Projekt „Learn foreign Languages with VR“. Hierbei soll man zukünftig mittels einer App und einer Brille durch einen virtuellen Raum gehen können, in dem man dann in der entsprechenden Fremdsprache Aufträge

erhält wie: „Bringe mir das Buch aus dem Regal links.“ Den Sonderpreis für die beste Idee einer Schulklasse heimsten Merle Siems, Mette Matthes, Ronja Ruch und Anne Stachs aus der Klasse 9.3 der Werkstatt-schule Rostock ein. Sie hatten sich mit dem Projekt „Schoolflix“ (in Anlehnung an Netflix) beworben und die Jury mit der Idee überzeugt, den Unterricht durch eine themenbezogene Netflix- Serie zu ergänzen. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 10.500 Euro an die Gewinner vergeben. Besonders be-geistert zeigten sich die Fachjurys an-gesichts der großen Zahl teilnehmender Schüler – schließlich wüssten diese am besten, wie die Digitalisierung einen be-geisternden und motivierenden Einzug in den Lernalltag finden könnte.

Innovative Lösungen beim Hackathon- Wettbewerb„Die Digitalisierung in unserem Land braucht vor allem Köpfe und deren Ge-schichten. Der MVpreneur Day bringt genau diese Kreativen zusammen und fördert so, was wir so dringend brau-chen. Damit wollen wir uns gemeinsam den Herausforderungen und Chancen

der Digitalisierung stellen und diese weiter voranbringen“, so Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung MV. „Wir sind sehr froh, dass die Universität Rostock nun schon seit acht Jahren einen solchen Rahmen bietet und sehen immer wieder mit gro-ßer Freude, was das digitale MV schon bewegt. Beim Hackathon- Wettbewerb sollten die Teilnehmenden in 48 Stunden eine inno-vative digitale Lösung zur Wissensver-mittlung programmieren (sogenanntes hacking). So wurden u. a. Programme entwickelt, die die Kommunikation beim Lernen unterstützen oder bestimmte In-halte für den Unterricht aufbereiten, er-klären und visualisieren. Hier gewannen Emil Rugenstein und sein Team von der Christophorusschule Rostock.Unter der Schirmherrschaft von Manu-ela Schwesig, Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, be-geistert der MVpreneur Day jedes Jahr über 500 Teilnehmer. Er ist damit das größte Event zum Thema Entrepreneur-ship in Mecklenburg- Vorpommern.

» Weitere Informationen: www.mvpreneurday.de

Start- up- Festival im Norden begeistertBeim MVpreneur Day 2019 wurden wieder viele innovative Ideen vorgestellt

Aufgrund des 600-jährigen Jubiläums der Uni Rostock gab es beim diesjährigen MVpreneur Day spezielle Jacken für Lina Mühlenweg, Dr. Martin Setz-korn, Torsten „Torte“ Dück, Prof. Dr. Wolfgang Schareck, Mareike Donath, Prof. Dr. Martin Benkenstein und Kathrin Krüger-Borgwardt (v. l.).

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Förderung für forschende Unternehmen

Internet im Urlaub – rettet WLAN den Tag?

Am 22. Mai hat die Bundesregierung den Gesetzentwurf für ein Forschungs-zulagengesetz verabschiedet, welcher nun in die parlamentarische Beratung geht. Alle Unternehmen, die forschen und in Deutschland steuerpflichtig sind, können diese Förderung zukünftig beantragen. Das Gesetz soll zum 1. Ja-nuar 2020 in Kraft treten und dessen Wirkung nach vier Jahren bewertet werden. DIHK und weitere Wirtschafts-organisationen fordern seit Jahren eine solche unbürokratische Förderung von FuE- Leistungen in Unternehmen. Der nun vorliegende Gesetzentwurf macht steuerliche Förderung von FuE- Leistun-

gen in dieser Art erstmals in Deutschland möglich und kann daher als bedeutender Schritt hin zu einer international wett-bewerbsfähigen Innovationsförderung gewertet werden. Der Entwurf regelt dabei im Einzelnen:

■ Die Förderhöhe soll 25 Prozent der FuE- Personalaufwendungen betragen. Pro Unternehmen soll die Förderung jedoch auf 500.000 Euro pro Jahr gedeckelt werden.

■ Bei der Auftragsforschung soll der Auftragnehmer gefördert werden.

■ Eine externe Stelle, die noch bestimmt wird, soll das Vorliegen eines FuE- Vorhabens bestätigen

– mit Bindungswirkung für die Finanzverwaltung.

■ Das Gesetz sieht zudem eine unbefristete Förderung vor.

Im Falle der Auftragsforschung sieht der Regierungsentwurf eine Förderung beim Auftragnehmer vor – die IHK- Organisa-tion spricht sich jedoch für eine Förde-rung beim Auftraggeber aus. Denn der Auftraggeber trägt die wirtschaftlichen Risiken des Scheiterns und die Chancen des Erfolges. Darüber hinaus würden so insbesondere kleine und mittlere Unter-nehmen ohne FuE- Personal eher in die Lage versetzt, eigene FuE- Vorhaben an-zustoßen. DIHK

In vielen Haushalten gehört heute das Smartphone oder das Tablet zu den täglichen Gebrauchsgegenständen. Wir informieren uns über Aktuelles in den Online-News, schauen schnell in den Live-Ticker für die Fußballergebnisse oder senden eine kurze Nachricht an Freunde und Familie, dass wir gut im Urlaub angekommen sind. Doch der mobile Zugriff auf das Internet ist ent-weder teuer oder sehr langsam, sobald das Inklusivguthaben für die mobile Daten-nutzung verbraucht ist. Abhilfe schafft WLAN, doch auch ohne Ri-siko? Hotspots schonen den Geldbeutel, sie bieten ein frei verfügbares, meistens sogar kostenloses WLAN an. Nach dem Verbinden mit dem Hotspot deaktiviert sich die teure Mobilfunkschnittstelle (3G/4G) und wir greifen auf das Internet via WLAN zu. Das Mobiltelefon wird mit WLAN nun oft etwas aktiver, Updates werden im Hintergrund heruntergeladen und viele Apps beginnen mit dem Datentransfer, z.B. dem Abruf von E-Mails. Beachtet werden sollten zwei Dinge: Zu-nächst sind frei verfügbare Hotspots unver-schlüsselt, jeder in der näheren Umgebung kann unsere bewusste und unbewusste Kommunikation mitlesen und sogar poten-ziell verändern. Zwar nutzen mittlerweile viele Apps selbst eine Verschlüsselung, eine Garantie dafür haben wir jedoch nicht.

Weiterhin liegt es auf der Hand, dass wir dem WLAN-Betreiber vertrauen müssen, dass er unsere Daten ordnungsgemäß be-handelt. Erwähnt sei, dass es für einen Ha-cker jedoch ein Leichtes ist, einen eigenen Hotspot mit frei gewähltem Namen anzu-preisen. Dieselben Risiken gelten zudem auch für viele Hotel-WLANs, bei denen man sich vor der Nutzung registrieren, manchmal auch dafür bezahlen muss. Wägen Sie ab, ob Sie das Risiko eines Hacker-Angriffs tragen können. Sicherlich steht nicht hinter jeder Ecke ein Hacker, doch die Möglichkeiten, über WLAN anzugreifen, sind vielfältig und ohne größeren Aufwand umsetzbar. Berücksichtigen Sie dabei, dass Ihr Gerät im Hintergrund kommuniziert, z.B. Updates herunterlädt. Nutzen Sie Ihr Smartphone oder Tablet allerdings beruflich, so sollten Sie auf die Nutzung fremder WLANs besser ganz verzichten. Aber wie muss das WLAN eingestellt sein, damit es ein Hacker schwer hat? Es ist verschlüsselt, am besten mit einem siche-ren Verfahren: WPA(2), CCMP oder AES. Besonders wichtig ist aber, dass auch der Schlüssel ausreichend sicher ist, mindestens zwölf zufällige Zeichen sollten es schon sein. Als Betreiber beachten Sie außerdem, dass Sie für die rechtlichen Konsequenzen Ihrer Nutzer der erste Ansprechpartner sind.

In unserer Kolumne zum Thema IT-Sicherheit gibt

Prof. Dr.-Ing. Andreas Noack von der Hochschule Stral-

sund regelmäßig Tipps

» Weitere Infos: http://it-sicherheit-mv.de

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34 | WIR Juni 2019

WISSEN SCHAFFT WIRTSCHAFT

Die fünf norddeutschen Bundes-länder haben sich auf Eckpunkte einer norddeutschen Wasserstoff-

strategie verständigt, die bis Ende 2019 ausgearbeitet und politisch beschlossen werden soll. Norddeutschland wird in den Eckpunkten als prädestinierte Region für den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft gesehen, die eine wirtschafts- und strukturpolitische Chance bietet, die zügig ergriffen wer-den müsse.Die IHK Nord begrüßt den gemeinsamen politischen Willen für die Etablierung einer norddeutschen Wasserstoffwirt-schaft ausdrücklich. Mit seinem nahezu unendlich verfügbaren „Rohstoff“ an Er-neuerbarer Energien stellt Wasserstoff auf Basis etablierter wie neuer techno-logischer Verfahren ein wirtschaftlich wie ökologisch sinnvolles Mittel dar, sich mit Innovationen in einem nachhaltig wachsenden Markt aus Norddeutsch-land heraus zu etablieren. Wasser-stoff hat das Potenzial, branchen- und sektorenübergreifend Wertschöpfung im Norden entstehen zu lassen sowie signifikant auszubauen und damit das wirtschaftliche Süd- Nord- Gefälle zu reduzieren.

Energiewende ist anspruchsvolles VorhabenDenn Deutschland hat ehrgeizige Ziele vor Augen: die Umstellung der Energie-versorgung auf Erneuerbare Energien und die Reduzierung klimaschädigender Emissionen über alle Sektoren (Strom, Wärme, Industrie, Landwirtschaft und Verkehr). Mit der beschlossenen Energiewende ist ein anspruchsvolles Vorhaben bundesweit auf den Weg ge-bracht worden. Die Herausforderungen sind vielfältig: Ausbau der Erzeugungs-kapazitäten für Erneuerbare Energien,

Umstellung der bislang größtenteils zentral organisierten Versorgung auf dezentrale Systeme, Schaffung neuer Leitungs- und Speicherkapazitäten, Erhaltung der Netzstabilität, Ver-sorgungssicherheit auch bei zunehmend fluktuierender Netzeinspeisung sowie marktgerechte Energiepreise für private und gewerbliche Energieverbraucher. Gleichzeitig steht der Bund gemeinsam mit vielen Städten und Kommunen vor der Herausforderung, klimaschäd-liche Emissionen zu reduzieren, um die europäischen und internationalen Vorgaben des Klimaschutzes sowie der europäischen Luftqualitätsvorgaben einzuhalten.

Wasserstoff als chemischer Energiespeicher und -trägerNorddeutschland spielt für das Gelingen der Energiewende eine zentrale Rolle. Die Sektoren Strom und Mobilität sind dabei eng miteinander verknüpft. Bisher ist der Anteil erneuerbarer Energien in der Stromerzeugung allerdings deutlich weiter vorangeschritten als im Bereich der Mobilität. Wasserstoff wird hier-bei neben anderen Technologien eine zentrale Rolle spielen, um die Energie-wende auch in den anderen Sektoren umzusetzen. Dies liegt unter anderem auch daran, dass im Jahr 2021 bundes-weit rund 4 GW Windenergie aus der EEG- Förderung herausfallen werden; bis zum Jahr 2025 sogar ein Drittel der bundesweit 45 GW installierten Windenergie. Nicht alle diese Anlagen können re- powered werden und nicht alle Anlagen sollten mit Blick auf eine erfolgreiche Energiewende abgebaut werden. Die Umwandlung des erzeugten grünen Windstroms mittels Elektrolyse in „grünen“ Wasserstoff erscheint dabei ein wirtschaftlich Erfolg versprechender

Weg, diesen zukünftig verstärkt zu nutzen. Denn Wasserstoff ist ein hervorragender chemischer Energie-speicher und -träger für erneuerbaren Strom und sollte daher auch politisch als bedeutender zukünftiger Sekundär-energieträger betrachtet werden.Mit Hilfe von Brennstoffzellen kann Wasserstoff (H2) auch effizient in elek-trische Energie umgesetzt werden (z. B. in Pkw, Lkw, Bussen und Zügen oder in der kombinierten Energieversorgung von Strom, Wärme und Kälte). H2 ist zudem Basisrohstoff für eine Vielzahl von energetischen als auch stofflichen Nutzungen. Beispiele für energetische Nutzungen sind aus Wasserstoff synthe-tisch erzeugte Kraftstoffe im Verkehr und Transport, wie Methan, Alkohol, Benzin oder Kerosin.

www.ihk-nord.de

IHK Nord fordert Wasserstoff- StrategieWasserstoff spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Energiewende

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Rostock

Stralsund

Ribnitz-Damgarten

Bergen

Bad Doberan

Güstrow

Laage

Tessin

Grimmen

Sassnitz

Triebsees

Marlow

Bützow

GnoienSchwaan

Satow

Kühlungs-born

Barth

DIE ZEITSCHRIFT DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER ZU ROSTOCK

Ausgabe Erscheinungstag Anzeigenschluss

September 2019 2. September 2019 7. August 2019

Oktober 2019 30. September 2019 4. September 2019

November 2019 5. November 2019 9. Oktober 2019

Dezember 2019 2. Dezember 2019 6. November 2019

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36 | WIR Juni 2019

INTERNATIONAL

Niederländisches Königspaar und Wirtschaftsdelegation besuchen MVMV Werften schließen Kooperationsvertrag ab

Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2013 bereist der niederländische König jährlich zusammen mit einer

Handelsdelegation eines oder mehrere deutsche Bundesländer. Während dieser Wirtschaftsmissionen stehen unterschiedliche Themen auf dem Pro-gramm, die die deutsch- niederländische Zusammenarbeit in verschiedenen Sek-toren fördern sollen.Vom 20. bis zum 22. Mai 2019 führte der Arbeitsbesuch das niederländische Königspaar, Seine Majestät König Willem- Alexander und Ihre Majestät Königin Máxima, sowie die nieder-ländische Ministerin für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, Cora van Nieu-wenhuizen, nach Mecklenburg- Vor-pommern. Zentrale Themen waren Landwirtschaft, Küstenschutz sowie Schiff- und Yachtbau.

Kick- off-Meeting Maritime Wirtschaft in der IHK zu RostockSven Olsen, IHK- Geschäftsbereichsleiter Innovation, Umwelt, Verkehr, Maritime Wirtschaft, und Bas Ort, Vorsitzender

des Branchenverbands Netherlands Maritime Technology, begrüßten die 30 niederländischen Branchenvertreter in der IHK zu Rostock zum Auftakt der Handelsmission. Sven Olsen be-richtete über die maritime Wirtschaft in Mecklenburg- Vorpommern, ins-besondere am Standort Rostock. Katrin Caldwell vom Maritimen Cluster Norddeutschland informierte über die maritime Wirtschaft in den fünf nord-deutschen Bundesländern. Im Anschluss besichtigte die Wirtschaftsdelegation die Neptun Werft in Rostock.Die Maritime Wirtschaft ist in den Niederlanden und in Norddeutschland von entscheidender Bedeutung und bietet großes Wachstumspotenzial. In Mecklenburg- Vorpommern nimmt die maritime Industrie mit den Be-reichen Schiff- und Bootsbau, maritime Zulieferer sowie Meeres- und Off-shore- Technik mit knapp 300 Unter-nehmen und insgesamt rund 10.000 Beschäftigten sowie einem Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro eine Schlüssel-stellung ein.

Auch die Niederlande haben eine starke maritime Branche mit weltweit füh-renden Unternehmen, die vor allem hochwertige Yachten und Spezialschiffe bauen. Gleich mehrere der weltweit zehn größten Superyachtbauer sind in den Niederlanden beheimatet.Bei einem Wirtschaftsessen mit 200 geladenen Gästen im Warnemünder Kurhaus warb die niederländische Mi-nisterin für Infrastruktur und Wasser-wirtschaft, Cora van Nieuwenhuizen, für eine Vernetzung der maritimen Branche beider Länder: „Durch Zusammenarbeit – sowohl im Bereich Forschung und Ent-wicklung als auch in den Zulieferketten – lernen wir voneinander, verstärken uns gegenseitig und werden zusammen größer“. Die Herausforderungen der Branche seien dabei dieselben: Die Schifffahrt müsse sicherer, intelligenter und sauberer werden.

Maritimes Symposium und Kooperationsbörse bei MV WerftenEinen ersten Kooperationsvertrag haben MV- Werften- Chef Peter Fetten und Robert van Aarle, Vertriebschef der niederländischen Bolidt- Gruppe, im Rahmen des „Maritimen Symposiums“ unterzeichnet. Das Unternehmen aus Rotterdam wird zukünftig für die Schif-fe der „Global Class“ die Belege für die Schiffsdecks liefern und zählt neben den wichtigsten globalen Akteuren der Kreuzfahrtindustrie – wie der Royal Ca-ribbean Cruise Line, Norwegian Cruise Line oder MSC Cruises – nun auch MV Werften zu seinen Kunden.Bei der Kooperationsbörse nutzten 80 deutsche und niederländische Unter-nehmen aus den Bereichen Schiff- und Yachtbau die Möglichkeit, in über 85 bilateralen Gesprächen spannende Kontakte entlang der gesamten Wert-schöpfungskette zu knüpfen. Reemco

Die niederländische Schiffbaudelegation unter Leitung von Jacco Vonhof, Präsident des niederländi-schen Branchenverbandes für KMU „MKB Nederland“, und Bas Ort, Vorsitzender des Branchen-verbands „Netherlands Maritime Technology“ zu Gast in der IHK zu Rostock

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Zeevarder, Sales Manager bei Cramm Yachting Systems, betonte die guten Erfahrungen mit solchen Kooperations-plattformen und vor allem die Zu-sammenarbeit mit deutschen Partnern. Gerade aufgrund der derzeitigen guten Auftragslage will der weltweite Markt-führer in der Entwicklung, Konstruktion und Fertigung von Hydrauliksystemen für Superyachten und Forschungsschiffe auf mehrere Pferde setzen.

Michael vom Baur, Geschäftsführer MvB euroconsult und Vorsitzender des Ausschusses „Maritime Wirtschaft“ der IHKs in MV, im Gespräch mit CSI Control Systems, niederländischer Alarm- und Überwachungsanlagenhersteller für die Schifffahrtsindustrie

Niederlande sind zweitwichtigster Handelspartner für MV

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MV und die Niederlande sind seit lan-gem durch enge bilaterale Beziehungen auf vielen Gebieten miteinander ver-bunden. Über Jahrhunderte hinweg unterhielten insbesondere die Hanse-städte intensive wirtschaftliche Be-ziehungen. Noch heute zählen die Niederlande aus wirtschaftlicher Sicht zu den Top- Partnern für den Nordosten. Nach Polen sind die Holländer Mecklen-burg- Vorpommerns zweitwichtigster Außenhandelspartner – mit rund 1,06 Milliarden Euro Außenhandelsvolumen im Jahr 2018.

Insgesamt wurden Waren im Wert von 473,7 Millionen Euro exportiert, führend darunter Wasserfahrzeuge für 111 Millionen Euro, Fleisch und Fleischwaren für 40 Millionen Euro und erstaunlicherweise auch Käse für 31 Millionen Euro. Zu den wichtigsten Importgütern MVs aus den Niederlanden zählten 2018 chemische Halbwaren für 90 Millionen Euro, Mineralölerzeugnisse für 27 Mil-lionen Euro und lebende Pflanzen und Erzeugnisse der Ziergärtnerei für 24 Millionen Euro.

Viele belastbare und vertrauensvolle Beziehungen haben sich in den ver-gangenen Jahrzehnten zwischen Unternehmen aus MV und aus den Niederlanden entwickelt. Außerdem haben die Niederländer in der Ver-gangenheit kräftig in MV investiert: Zu den bekanntesten Investitionen gehören Ostseestaal in Stralsund, die Euro- Baltic Fischverarbeitungs GmbH in Sassnitz auf Rügen sowie die Anklamer Zucker-fabrik oder das Tourismusunternehmen Van der Valk mit Standorten in Witten-burg, Linstow und Serrahn.

Platz 1: ■ Bestes europäisches Gesundheitssystem

(Euro Health Consumer Index, 2017) ■ Produktion und Auktion von Schnitt-

blumen und Blumenzwiebeln ■ Weltgrößter Blumenexporteur

Platz 2: ■ Anzahl an Patentanträgen pro Million

Einwohner in der Welt (WIPO, 2016) ■ des Global Innovation Index (GII 2018) ■ Zweitgrößter Exporteur von Landwirt-

schaftsprodukten in der Welt (WTO, 2017)

Platz 4: ■ des WEF Rankings der wettbewerbs-

fähigsten Wirtschaftssysteme der Welt ■ des RISE- Rankings für globale Energie-

politik

Platz 5: ■ Fünftgrößter Warenexporteur der Welt

(652 Milliarden US- Dollar) ■ An fünfter Stelle der lebenswertesten

Orte (World Happiness Report 2017)

Platz 6: ■ Des Logistic Performance Index der

Weltbank

Platz 7: ■ Siebtgrößter ausländischer Investor der

Welt (1.256 Milliarden US- Dollar) ■ Siebtgrößter Empfänger ausländischer

Investments in der Welt (801 Milliarden US- Dollars)

Platz 8: ■ Achtgrößter Warenimporteur in der

Welt (507 Milliarden US- Dollar)

Die Niederlande im weltweiten Ranking

Christina Heß

Referentin Außenwirtschaft

Tel.: 0381 [email protected]

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38 | WIR Juni 2019

INTERNATIONAL

Schweizer Start- ups auf Investorensuche in RostockDass Schweizer Jungunternehmen in Mecklenburg- Vorpommern auf In-vestorensuche gehen, kommt nicht alle Tage vor. Doch genau das taten sie am 23. Mai 2019: Zehn Schweizer Start- ups aus dem Bereich Digital Health besuchten im Rahmen einer fünftätigen Tour durch Deutschland die IHK zu Rostock, wo sie bei einer von BioCon Valley und dem Enterprise Europe Network M- V orga-nisierten Veranstaltung auf potenzielle Investoren und Kooperationspartner

stießen. Anette Hansen vom Schweize-rischen Generalkonsulat aus Stuttgart sagte, dass der deutsche Gesundheits-markt für viele Schweizer Unternehmen sehr interessant sei. Deutschland ist in absoluten Zahlen der größte Markt für medizinische Produkte und Angebote in ganz Europa. Für den Schweizer Jungunternehmer Miro Käch von der in Zürich be-heimateten Leitwert GmbH, die sich auf die digitale Vernetzung von tragbaren

Medizingeräten spezialisiert hat, ist vor allem der Kontakt zu Krankenhäusern und medizinischen Versorgungsein-richtungen wichtig: „Wir wollen unsere vernetzten Geräte den Krankenhäusern anbieten. Sie helfen dabei, frühzeitige Informationen über Veränderungen im Gesundheitszustand der Patienten zu erfahren und ermöglichen schnellere Interventionen.“Die Idee, Rostock neben Stuttgart, Düsseldorf, Hamburg und Berlin als Veranstaltungsort in die Start- up- Tour zu integrieren, ist im vergangenen Jahr auf der von BioCon Valley organisierten Nationalen Branchenkonferenz der Gesundheitswirtschaft entstanden. 2018 war die Schweiz offizielles Partner-land der Branchenkonferenz. „Uns haben Rostock und die Konferenz so gut gefallen, dass wir unbedingt wieder-kommen wollten“, so die Organisatorin der Start- up- Tour, Nadja Kolb. Am Abend ging es dann für die Schwei-zer Start- ups noch in den Rostocker Stadthafen zum gemütlichen Ausklang auf Otto’s Restaurantschiff, bevor am nächsten Tag die Schweizer Botschaft in Berlin zum Empfang geladen hatte.

Tobias Klein

Unternehmensdelegationsreise nach Stettin

Tobias Klein

Referent Europa

Tel.: 0381 [email protected]

Polen hat sich in den zurückliegenden Jahren zum wichtigsten Außenhandels-partner für die Wirtschaft in Mecklen-burg- Vorpommern entwickelt. Seit dem EU- Beitritt Polens 2004 hat sich das Handelsvolumen vervierfacht und liegt inzwischen bei fast 1,2 Milliarden Euro. Gleichzeitig brummt Polens Wirt-schaft. Die seit über einem Jahrzehnt anhaltende gute Konjunktur hat sich zum längsten und nachhaltigsten Wirt-schaftsaufschwung in der polnischen Geschichte entwickelt. Allein in den vergangenen beiden Jahren wuchs die polnische Wirtschaft um 5,1 Prozent bzw. 4,8 Prozent. Sind Sie mit Ihrem Unternehmen noch nicht in Polen aktiv oder planen Sie Ihre Geschäftskontakte auszubauen,

dann kommen Sie mit und überzeugen sich selbst von der Dynamik und der Innovationsfähigkeit der polnischen Wirtschaft. Wir laden Sie herzlich zur Unternehmensdelegationsreise vom 27. bis 28. November 2019 ins polnische Stettin ein.Im Mittelpunkt der Unternehmens-delegationsreise stehen die Branchen Maritime Wirtschaft, Stahl- und Metallbau, Erneuerbare Energien sowie Transport und Logistik, aber auch Quer-schnittsbranchen wie etwa die IT- Wirt-schaft sind herzlich eingeladen. Am ersten Reisetag ist die Teilnahme an der internationalen Kooperations-börse Industrial Bridge (https://ib2019.b2match.io/) geplant. Für den zweiten Tag sind eine Besichtigung des Stetti-

ner Hafens sowie individuelle Unter-nehmensbesuche vorgesehen. Organisiert wird die Unternehmens-delegationsreise vom Enterprise Euro-pe Network M- V, den Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg- Vor-pommern sowie dem Maritimen Cluster Norddeutschland.

» Weitere Informationen:

www.rostock.ihk24.de · Dok.-Nr: 4455710

Im Rostocker Stadthafen ließ die Schweizer Delegation die Start- up- Tour ausklingen.

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AUS- & WEITERBILDUNG

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Ausbildungsmöglichkeiten für CampingplätzeKaufleute für Tourismus und Freizeit sind vielseitig einsetzbar

Auch Campingplätze haben vermehrt mit Fachkräftemangel zu kämpfen. Eine Möglichkeit, diesem Trend entgegenzu-wirken, ist sich seinen Nachwuchs selbst heranzuziehen. Der Ausbildungsberuf „Kauffrau/-mann für Tourismus und Freizeit“ ist in der Campingbranche Mecklenburg- Vorpommerns seit Jahren ein wichtiger Bestandteil für die Siche-rung der Fachkräfte. Der Bundesverband der Campingwirt-schaft in Deutschland / Landesverband Mecklenburg- Vorpommern e. V. hat daher Anfang der 2000er-Jahre die Schaffung des Ausbildungsberufes „Kauffrau/-mann für Tourismus und Freizeit“ speziell für die Camping-branche initiiert und begleitet seither diesen Ausbildungszweig, deren Prü-fung die IHK abnimmt. 2005 wurden erstmalig Auszubildende als Kaufleute für Tourismus und Freizeit eingestellt. Seitdem gibt es zahlreiche Camping-plätze in ganz Mecklenburg- Vor-pommern, die diesen Ausbildungsberuf anbieten. Da die Ausbildung den kom-pletten Tourismus- und Freizeitbereich abdeckt, haben Auszubildende nach der Lehre die Möglichkeit, in verschiedenen touristischen Unternehmen oder Orga-nisationen zu arbeiten. Die Auszubildenden können auf den Campingplätzen abwechslungsreich eingesetzt werden. Dadurch erhalten sie einen weitreichenden Einblick in den Betrieb und können sich ihren eigenen Schwerpunkt im späteren Berufsleben setzen. Die Auszubildenden arbeiten sowohl an der Rezeption im Check- in und in der Gästebetreuung als auch im Backoffice im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit sowie in der Planung und Organisation von ver-schiedenen Events, Messen und Frei-zeitangeboten. Oftmals werden die Auszubildenden auf Messen eingesetzt und können an relevanten Touris-

musveranstaltungen teilnehmen. Der Fokus liegt dabei auf der Erhöhung des Bekanntheitsgrades, der Verbesserung des Images sowie der Steigerung des Besucheraufkommens des jeweiligen Campingbetriebes. Campingplätze können als Ausbildungs-stätte jährlich eigene Mitarbeiter aus-bilden und sich somit für die Sicherung von gut ausgebildeten und service-orientierten Fachkräften auf dem eige-nen Campingplatz sowie für die gesamte Campingbranche einsetzen. Mit Azubis auf Campingplätzen kann auch die Zielgruppe junger Menschen besser erschlossen werden. Sie können z. B. durch angepasste Marketing-Maß-nahmen direkt Gleichaltrige ansprechen und sie für Camping begeistern. Viel-fältige Kompetenzen innerhalb eines Betriebes werden weiter gefördert und die einzelnen Campingplätze wachsen durch neue vielseitige Ideen mit ihrem Team. Weitere Einsatzmöglichkeiten für Kauf-leute für Tourismus und Freizeit:

■ regionale und nationale Tourismus-organisationen

■ lokale und regionale Tourismus-stellen unterschiedlicher Rechtsform

■ touristische Branchenverbände ■ Freizeitbäder ■ Freizeit- und Ferienparks ■ Marinas ■ Incoming- Unternehmen ■ touristisch orientierte Verkehrs-unternehmen

■ Einrichtungen und Unternehmen zur Vermarktung touristischer Attraktionen, Unternehmen und Organisationen des Gesundheits- und Wellnesstourismus

» Weitere Informationen: www.camping- caravan- mv.de

www.rostock.ihk24.de/ kaufleute- tourismus- freizeit

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Schüler fit für die Zukunft„Innovationsnetz – Schüler auf Kurs für MV“ stellt Wirtschaftsprojekte vor

J unge Menschen schon vor Beginn einer Ausbildung oder einer Be-schäftigung zu fördern und zu

fordern, ist für Unternehmen ein wichtiger strategischer Teil zur Mit-arbeitersicherung. Wie das funktionie-ren kann, zeigt seit über zehn Jahren das „Innovationsnetz – Schüler auf Kurs für Mecklenburg- Vorpommern“. Ziel des Projektes ist eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Schulen und der regionalen Wirtschaft, die den Schülern bei der Orientierung ihrer beruflichen Perspektive hilft. Bei den Projekten arbeiten Schüler, Unter-nehmen der regionalen Wirtschaft,

BUND und dem Meeresmuseum Stral-sund zusammengearbeitet. Die Schüle-rinnen Josefine Häcker und Frieda Jesse von der Rostocker Werkstattschule tüf-telten an einer Luftgüte-Ampel für den Klassenraum und haben die Erfahrung gemacht, dass sie „durch die Signale der Ampel ein Gefühl dafür bekommen, wenn mal Zeit zum Lüften ist“. Alle Projektteilnehmer haben erfahren, dass eine Investition in Wissen immer noch die höchsten Zinsen bringt – die konnten sie bei der Präsentation in der IHK zu Rostock einfahren und fühlen sich gut vorbereitet auf eigenständiges Lernen und Präsentieren in Ausbildung und/oder Studium.

Nächster Schritt: Jugend forschtJahr für Jahr gehen zudem verschiedene Projekte des Innovationsnetzes beim Landeswettbewerb „jugend forscht“ in der Rostocker Stadthalle an den Start, viele davon waren auch schon beim Bundeswettbewerb von Erfolg gekrönt. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg- Vor-pommern, der Europäische Sozialfonds und die Bundesagentur für Arbeit för-dern das Projekt, das am BilSE- Institut angesiedelt ist.Berit Heintz, Leiterin des Geschäfts-bereiches Aus- und Weiterbildung bei der IHK zu Rostock, erläutert, warum die IHK mit dem Innovationsnetz ko-operiert: „Viele Unternehmer wissen, wie schwierig es ist, gute Mitarbeiter zu finden. Um schon Schüler für die Wirtschaft und Technik zu begeistern, ist es wichtig, ihnen rechtzeitig die Per-spektiven einer späteren Berufstätigkeit aufzuzeigen. Das gilt besonders für die Bereiche der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Um hier seine Kenntnisse und Talente ein-zubringen, bedarf es nicht immer eines Studiums – hier kann auch die duale Ausbildung eine gute Wahl bei dem Ein-stieg in den Beruf sein.“

Sophie Gäde / Sabine Zinzgraf

AUS- & WEITERBILDUNG

Start- ups und Forschungseinrichtungen wie die Universität Rostock unmittelbar zusammen. Am 22. Mai 2019 feierte das Schüler-netzwerk seinen Schuljahresabschluss in der IHK zu Rostock. Rund 15 Schüler-projekte stellten dort vor Gästen aus Wirtschaft und Politik ihre Forschungs-arbeiten vor und erhielten zum Ab-schluss ihrer teilweise mehrjährigen Mitarbeit im Projekt ein Zertifikat. Bei den Projekten ging es beispielsweise um die Wiederansiedlung von Robben. Mit diesem Thema hatten sich vier Schü-ler des innerstädtischen Gymnasiums Rostock beschäftigt und dazu mit dem

Haben für ihr Projekt der Luftgüte-Ampel „richtig viel getüftelt“: Josefine Häcker (l.) und Frieda Jesse aus der 12. Klasse der Werkstattschule.

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Tag der Ausbildung mit verbessertem Konzept

EU- Projekttag an der Beruflichen Schule

Schüler der Beruflichen Schule für Wirt-schaft sind im Vorfeld der Europawahl in den Genuss einer ganz besonderen Unterrichtsstunde gekommen. Im Rahmen des vom DIHK initiierten EU- Projekttages organisierte die IHK zu Rostock eine „Europa- Schulstunde“ für die Auszubildenden. Das Besondere an dieser Schulstunde: Nicht die Lehrer, sondern Unternehmer und IHK- Mit-arbeiter sprachen mit den Auszu-bildenden über Europa, um den jungen Menschen in einer praxisnahen Schul-stunde die Bedeutung der EU für die Unternehmen zu erläutern. Johannes Witte, Geschäftsführer der in Bentwisch ansässigen we3 elektro-technik GmbH, und Tobias Klein, Europareferent der IHK zu Rostock, haben sich dieser auch für sie ungewöhn-lichen Aufgabe gestellt. Sie wurden dabei aber unterstützt von Sophie Gäde, die bei der IHK zu Rostock Koordinatorin Schule- Wirtschaft ist und zum Thema Mobilitätsförderung in der Ausbildung berät. Mithilfe von praxisnahen Beispielen und eigenen Erfahrungsberichten ge-lang es, eine lebhafte Diskussion zu den Vorteilen der Europäischen Union zu starten. Besonders die Ausführungen von Johannes Witte, wie der mögliche Brexit seine unternehmerische Tätig-keit verteuern und verkomplizieren würde, stießen auf offene Ohren. Laut Johannes Witte ist die we3 elektro-technik GmbH über den Export von

Schaltschränken weltweit tätig, aber die uneingeschränkten Handelsmöglich-keiten und die einheitlichen Standards im Europäischen Binnenmarkt machen den Handel von Produkten innerhalb der Europäischen Union für ihn inter-national am einfachsten. Die Nach-fragen der Auszubildenden zeigten, dass sie sich sehr wohl für Europa interessieren. In den Kommentaren der jungen Leute wurde aber auch deut-lich, dass Errungenschaften der letzten Jahrzehnte, wie etwa die Reisefreiheit oder der Euro als länderübergreifende Währung, für viele zur Normalität ge-

worden sind. Am Ende waren sich die Auszubildenden einig: Die Europäische Union bietet viele Möglichkeiten und ist ein tolles Projekt, aber ein bisschen mehr Ruhe und Normalität würde der politischen Ebene nicht schaden.

Tobias Klein

Referent Europa

Tel.: 0381 [email protected]

Auch 2020 wird es den Tag der Aus-bildung in Unternehmen wieder geben. Am 5. Februar 2020 öffnen die teil-nehmenden Ausbildungsbetriebe in der Zeit von 8 bis 15 Uhr ihre Türen für interessierte junge, zukünftige Auszu-bildende. Der Aktionszeitraum wurde gezielt so gewählt, um die Schulen im Bezirk der IHK zu Rostock anzusprechen. Es wer-

den verschiedene Routen angeboten, auf denen die teilnehmenden Unter-nehmen mit Bussen angefahren werden. So ist gewährleistet, dass die Schüler zusammen mit ihren Lehrkräften die Unternehmensstandorte gut erreichen. Den Schulen wird die Möglichkeit ge-boten, ein interessantes und kosten-freies Angebot für ihren Berufs-orientierungsunterricht zu nutzen. Die

Akquise startet nach den Sommerferien, sodass die Lehrer genügend Zeit haben, sich mit ihren Schülern für eine der an-gebotenen Routen zu entscheiden und den Praxistag vorzubereiten.Die IHK wird sich wie in den Jahren zuvor um das gezielte Marketing zum Tag der Ausbildung kümmern. Die teil-nehmenden Unternehmen werden an den Kosten für den Bus-Shuttle beteiligt.

Unternehmer und IHK sprechen mit Azubis über die Vorteile Europas für die Wirtschaft.

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42 | WIR Juni 2019

RECHT & STEUERN

Zeiterfassung: Noch keine PflichtDas EuGH- Urteil, nach dem alle Arbeitgeber verpflichtet sind, die Arbeitszeit ihrer Beschäftigten systematisch zu erfassen, hat bei vielen Unternehmen für Unruhe gesorgt. Speziell Unternehmen, die bislang auf Zeiterfassungssysteme verzichtet haben, sehen sich vor neue Aufgaben gestellt.

Darum geht es In dem Fall ging es um die Klage einer Gewerkschaft in Spanien gegen eine Bank mit dem Ziel, das Unternehmen zur Einführung eines Zeiterfassungs-systems zu verpflichten, mit dem die täglich geleisteten Arbeitszeiten erfasst werden können. Die Gewerkschaft argumentierte damit, sie könne die geleisteten Überstunden nur wirksam kontrollieren, wenn ein Erfassungssystem die nötigen Daten effektiv erfasse. Eine entsprechende Verpflichtung ergebe sich aus nationalen spanischen Vorschriften wie auch dem Unionsrecht. Die Bank verwies darauf, dass das spanische Recht keine solche Regelung vorsehe.Die Richter am Europäischen Gerichts-hof (EuGH) bestätigten in ihrem Urteil die Auffassung der Kläger (Gewerk-schaften) und halten die bisherige Praxis für unzureichend. Die Grundrechte der Arbeitnehmer auf eine Begrenzung der Höchstarbeitszeit und auf die täglichen und wöchentlichen Ruhezeiten sind nach ihrer Ansicht nur dann gewähr-leistet, wenn entsprechend präzise Messungen der täglichen Arbeitszeiten vorgenommen werden.Ohne ein solches Zeiterfassungssystem könnten „weder die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden und ihre zeitliche Ver-teilung noch die Zahl der Überstunden objektiv und verlässlich ermittelt wer-den“, wodurch es für die Arbeitnehmer nur sehr schwer oder gar nicht möglich sei, ihre Rechte durchzusetzen.Die Richter forderten daher die EU- Mit-gliedsstaaten auf, die Arbeitgeber zu ver-pflichten, „ein objektives, verlässliches und zugängliches System einzurichten, mit dem die von einem jeden Arbeit-nehmer geleistete tägliche Arbeitszeit gemessen werden kann“. Dabei räumt man den Staaten allerdings erhebliche

Gestaltungsmöglichkeiten bei der Um-setzung dieser Vorgabe ein.Inzwischen hat Spanien eine allgemeine Pflicht zur Arbeitszeiterfassung ein-geführt.

Was gilt in DeutschlandIn Spanien bestand – ähnlich wie in Deutschland – keine generelle Ver-pflichtung, die Regelarbeitszeit zu er-fassen. Vorgeschrieben ist in Deutsch-land nur das Erfassen von Überstunden, Mehrarbeit sowie Sonn- und Feiertags-arbeit und das Erfassen der Arbeitszeit bestimmter Branchen, etwa für Teilzeit-beschäftigte, Gastronomie, Bau etc.Tatsächlich neu wäre also die Vorgabe, auch tägliche Arbeitszeiten unter acht Stunden vollständig zu dokumentieren, sowie nicht nur die Dauer, sondern auch die zeitliche Lage der Arbeitszeit.

Was müssen Arbeitgeber tun?Der Arbeitgeber ist derzeit noch nicht verpflichtet, die Arbeitszeit seiner Arbeitnehmer vollständig zu doku-

mentieren. Der deutsche Gesetzgeber muss zunächst das Arbeitszeitgesetz an die Vorgaben der Arbeitszeitrichtlinie und die Auslegung durch den EuGH anpassen. Dies bedeutet, dass die Ver-trauensarbeitszeit sowie flexibles und mobiles Arbeiten weiterhin möglich sind, es also im Moment keinen un-mittelbaren Handlungsbedarf gibt. Es bleibt zu hoffen, dass der Gesetzgeber die ihm insoweit vom EuGH gegebenen Möglichkeiten nutzt und Ausnahmen von der Verpflichtung der vollständigen Erfassung der Arbeitszeit für kleinere Unternehmen oder bestimmte Berufs-gruppen zulässt. Dafür wird sich auch der Bürokratieabbau- Ausschuss der IHK zu Rostock einsetzen und seine entsprechenden Forderungen an das Umsetzungsgesetz formulieren.

Nicole Wegner

Referentin Stabsbereich Recht, Steuern, HandelsregisterwesenTel.: 0381 [email protected]

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Juni 2019 WIR | 43

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Landeshaushaltsordnung: Vorschriften geändertMit Einfluss auf und zur Anpassung an das geltende Vergaberecht wurde in Nr. 15 des Amtsblatts für Mecklenburg- Vor-pommern die „Zwölfte Änderung der Ver-waltungsvorschrift zur Landeshaushalts-ordnung Mecklenburg- Vorpommern“ veröffentlicht. Der Zuwendungsbetrag, ab welchem Vergaberecht anzuwenden ist, kann nun in begründeten Fällen – abweichend von Nr. 3.1 ANBest- I – über die Grenze von 100.000 Euro hinaus erhöht werden. Die Entscheidung ist dabei abhängig von der Größe und administrativen Kapazität des Zu-wendungsempfängers sowie dem voraus-sichtlichen Anteil von Beschaffungen am Volumen der Zuwendung und weiterer Regelungen. Im Regelfall sind bei der Ver-gabe von Aufträgen durch Zuwendungs-empfänger die bekannten Vergabegesetze und -verordnungen anzuwenden. Ebenfalls Eingang in die Landeshaus-haltsordnung hat der Direktauftrag für

Leistungen bis zu einem Auftragswert von 5.000 Euro ohne Umsatzsteuer ge-funden. Wie auch mit Erlass über die Vergabe öffentlicher Aufträge im An-wendungsbereich des Vergabegesetzes Mecklenburg- Vorpommern (Vergabe-erlass – VgE M- V)“ vom 12. Dezember 2018 geregelt, können Leistungen bis zu einem voraussichtlichen Auftragswert von 5.000 Euro ohne Umsatzsteuer ohne die Durchführung eines Vergabe-verfahrens beschafft werden (Direkt-auftrag). Zwischen den beauftragten Unternehmen ist zu wechseln; es be-steht auch hier eine Dokumentations-pflicht zur Markterkundung bzw. zu Einholung allgemein zugänglicher Aus-künfte. Durch die „Erste Verwaltungsvorschrift zur Änderung des Vergabeerlasses“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit vom 23.04.2019 (Arti-kel 1 Nr. 2) wurde die Wertgrenze des

Direktauftrages in Bausachen ebenfalls auf 5.000 Euro angehoben. Bei Zu-wendungen für Baumaßnahmen ist die fachlich zuständige technische staatliche Verwaltung immer dann zu beteiligen, wenn die Zuwendungen (ohne Aus-stattung) vom Land und anderen juris-tischen Personen des öffentlichen Rechts zusammen 2.000.000 Euro übersteigen. Sofern der Zuwendungsempfänger je-doch 65 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben aus Eigenmitteln finanziert, ist hiervon abzusehen. Den vollständigen Text finden Sie auf der Homepage der Auftragsberatungs-stelle unter abst- mv.de in der Rubrik Info / Recht, Gesetze & Erlasse, unter Ziffer 3.

»Ansprechpartner:Auftragsberatungsstelle M-V e. V. Geschäftsführer Lars Wiedemann , Tel.: 0385 61738117, wiedemann@abst- mv.de

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44 | WIR Juni 2019

RECHT & STEUERN

Brexit: Neue Regeln für DatenschutzMit dem Austritt Großbritanniens aus der EU müssen Unternehmen Verträge und Datenschutzerklärungen mit einem Hinweis auf die Drittlandübermittlung ergänzen.

Der Brexit wirft nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht viele essen-

zielle Fragen auf. Eine für Unternehmer sehr relevante Frage ist, inwiefern der Brexit die Vorschriften zum Daten-schutz betrifft und welche Auswirkungen sich daraus für den Unternehmensbetrieb ergeben. Denn viele Unter-nehmen haben entweder Niederlassungen oder Dienst-leister im Vereinigten König-reich (UK), an die personenbezogene Daten übermittelt werden. Mit dem Austritt aus der EU wird UK jedoch zu einem sogenannten Drittland, die dor-tige Datenverarbeitung ist damit nicht mehr automatisch zulässig.

Hinweis auf Drittlandübermittlung Unternehmen, die personenbezogene Daten nach UK transferieren, sollten ihre Datenschutzhinweise um die Information über diese Drittland-übermittlung ergänzen. Dazu müssen die Datenschutzerklärung, das Ver-arbeitungsverzeichnis und die Verträge entsprechend angepasst werden.Im Falle eines ungeregelten Austritts gilt unmittelbar Kapitel V der EU- DSGVO, deren Einhaltung jede Stelle, die personenbezogene Daten in das Vereinigte Königreich übermittelt, be-achten muss (Art. 44 DSGVO). Hiernach muss für die Zulässigkeit der Datenüber-mittlung entweder

■ ein Angemessenheitsbeschluss vor-liegen (Art. 45 DSGVO); ein solcher existiert bislang nicht;

■ der für die Datenverarbeitung Verantwortliche oder Auftrags-verarbeiter geeignete Garantien vorsehen und die betroffene Person durchsetzbare und wirksame Rechtsbehelfe zur Verfügung haben

(nähere Einzelheiten in Art. 46 DSGVO) oder

■ eine Ausnahme nach Art. 49 DSGVO vorliegen.

Erlässt die EU- Kommission einen An-gemessenheitsbeschluss, wird UK zu einem sogenannten sicheren Drittland erklärt und damit festgestellt, dass UKs datenschutzrechtliches Niveau dem der DSGVO entspricht. Die Datenüber-mittlung bliebe in diesem Falle ohne weitere Voraussetzungen zulässig. An-gemessenheitsbeschlüsse gibt es unter anderem für die Schweiz, Kanada und Japan. Grundsätzlich liegt es daher nahe, auch für UK einen solchen Be-schluss zu erlassen.

Wichtig: Rechtsgrundlage schaffenUnternehmen empfehlen wir, sich jetzt rechtssicher aufzustellen. Um die Daten-übermittlungen nach dem Brexit und unabhängig von der politischen Lösung datenschutzkonform durchführen zu können, bedarf es einer Rechtsgrund-lage: einer „geeigneten Garantie“. Diese kann in unterschiedlicher Form ge-schaffen werden.Für die unternehmensinterne Daten-übermittlung in unsichere Drittländer ist die Implementierung von bindenden Unternehmensrichtlinien (Binding Corporate Rules, BCR) eine Möglich-

keit. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von EU- Standardvertragsklauseln, die die Vertragspartner auf die Einhaltung der DSGVO verpflichten. Bestehen keine geeigneten Garantien, kann eine Datenübermittlung nach UK dennoch ausnahmsweise gerechtfertigt sein. So zum Bei-spiel, wenn diese zur Erfüllung eines Vertrages erforderlich ist, der eine Verarbeitung vor Ort erkennbar voraussetzt (z. B.

Hotelbuchungen in UK). In diesem Fall sind sich die Betroffenen der Datenüber-mittlung ins Ausland bewusst, und das Interesse an der Vertragserfüllung wiegt höher als die Einhaltung eines möglichst hohen Datenschutzniveaus.

Einwilligung einholenDaneben ist es ihnen unbenommen, von ihren Kunden oder Nutzern eine Ein-willigung in die Verarbeitung von Daten in UK einzuholen. Dieses Vorgehen kann zum Beispiel gewählt werden, wenn die Anzahl von Datenverarbeitungen in UK sehr gering ist. Zu beachten bleibt, dass die Einwilligung den Regeln der EU-DSGVO entsprechen muss und darin auf die Risiken für die Daten aufgrund der Drittlandübermittlung explizit hin-gewiesen werden muss.Vor allem aber sollten die für das Unter-nehmen geeignete Garantie, die geltende Rechtsgrundlage oder ein bestehender Rechtfertigungsgrund in den Daten-schutzhinweisen eindeutig benannt werden.

Doreen Wiesner-Damaschke

Referentin Handelsregisterwesen, Handels- und GesellschaftsrechtTel.: 0381 [email protected]

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Alle Veranstaltungen im Internet:www.rostock.ihk24.de, Dok.-Nr: 2638668

VERANSTALTUNGEN & TERMINE

2. Juli 2019Beratungstag VersicherungenIHK zu RostockAnsprechpartnerin: Jana ZirzowTel.: 0381 338- 222, [email protected]

4. Juli 2019Sachkundeprüfung für BerufskraftfahrerGrone- Bildungszentren Rostock Ansprechpartnerin: Tatjana ZahnTel.: 0381 338- 551, [email protected]ühr: auf Anfrage

8. bis 12. Juli 2019Unterrichtung im BewachungsgewerbeAFZ Aus- und Fortbildungszentrum RostockAnsprechpartnerin: Tatjana ZahnTel.: 0381 338- 551, [email protected]ühr: 300 Euro

9. Juli 2019Beratungstag FinanzierungIHK zu RostockAnsprechpartner: Fred SchneiderTel.: 0381 338- 220, [email protected]

17. Juli 2019Sprechtag digitales Marketing und Social MediaIHK zu RostockAnsprechpartnerin: Kristin LiebTel.: 0381 338- 101, [email protected]

20./21. Juli 2019Ausstellung der Werkstücke anlässlich der FloristenprüfungNikolaikirche RostockAnsprechpartnerin: Christina KubillisTel.: 0381 338- 513, [email protected]

23. Juli 2019Beratungstag UnternehmensnachfolgeIHK zu RostockAnsprechpartner: Fred SchneiderTel.: 0381 338- 220, [email protected]

6. August 2019Beratungstag VersicherungenIHK zu RostockAnsprechpartnerin: Jana ZirzowTel.: 0381 338- 222, [email protected]

8. August 2019Hanse Sail Business ForumSteigenberger Hotel SonneAnsprechpartner: Mario RothauptTel.: 0381 338- 240, [email protected]

13. August 2019Beratungstag FinanzierungIHK zu RostockAnsprechpartner: Fred SchneiderTel.: 0381 338- 220, [email protected]

21. August 2019Unterrichtung im GastgewerbeIHK zu RostockAnsprechpartnerin: Jeanette KlimtTel.: 0381 338- 201, [email protected]ühr: 50 Euro

27. Augst 2019Beratungstag UnternehmensnachfolgeIHK zu RostockAnsprechpartner: Fred SchneiderTel.: 0381 338- 220, [email protected]

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8. August 201920. und 21. Juli 2019

Floristen- Azubis stellen Kunstwerke aus Hanse Sail Business ForumTraditionell am Eröffnungstag der Hanse Sail in Rostock findet am 8. Au-gust das Hanse Sail Business Forum zum Thema „Gründerkultur im Ostseeraum – Aus dem Hörsaal in die Wirtschaft“ im Steigenberger Hotel Sonne statt. Der Initiativkreis der Wirtschaft, bestehend aus der IHK zu Rostock, der HWK Ost-mecklenburg-Vorpommern und dem Unternehmerverband Rostock-Mittleres Mecklenburg e. V., lädt gemeinsam mit dem Enterprise Europe Network M-V zu diesem Wirtschaftsforum ein. Merken Sie sich den Termin jetzt schon vor. Wei-tere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter https://www.rostock.ihk24.de/hsbf.

BEKANNTMACHUNGEN

DER IHK ZU ROSTOCK · NR. 159

Erscheinungstag: 3. Juli 2019

Öffentliche Bestellungen und Vereidigungen erloschen

Die öffentliche Bestellung und Vereidigung von Herrn Hartmut Krützmann als Sachverständiger für „Güteklasseneinteilung von Industrieholz“ und als Gütermesser für Holzvermessung (manuelle Rundholzvermessung)“ ist erloschen.

Rostock, 12.06.2019 gez. Anja Schneider

Bekanntmachung zum Sachverständigenwesen

Am 20. und 21. Juli verwandelt sich die Rostocker Nikolaikirche wieder in ein Blumenmeer. Denn dann haben die Auszubildenden im Beruf Floristik ihre praktische Abschlussprüfung. Die Werkstücke, die sie aus diesem Anlass anfertigen müssen und verschiedene Themenbereiche wie Tischschmuck,

Hochzeitsschmuck oder Trauerschmuck abdecken, können anschließend von der Öffentlichkeit bestaunt werden. Die Nikolaikirche öffnet ihre Pforten dazu am 20. Juli von 16 bis 19 Uhr und am 21. Juli von 10 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.

28. und 29. September 2019

Ausstellen auf der ImmoNordAm 28. und 29. September findet die Wohnimmobilienmesse ImmoNord in der Tagungsrotunde der HanseMesse statt. Immobilienmakler und -ver-walter haben noch die Möglichkeit, sich als Aussteller für die ImmoNord anzu-melden. Die Messe wird durch die Im-moNight, einer Abendveranstaltung mit Branchentreff und Seminar für Makler, abgerundet.

www.immo- nord- rostock.de

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DURCHSTARTER

Es drückt die Passagiere geradezu in die Sitze, als das Speedboot den Sassnitzer Hafen ordnungsgemäß

verlässt und plötzlich aufdreht, um mit atemberaubender Geschwindig-keit in Richtung der Kreidefelsen und seinem berühmten Wahrzeichen, dem Königsstuhl, zu rasen. Mit dem Adrenalinspiegel der Bootsgäste geht es in Windeseile auf dem pfeilschnellen Wasserfahrzeug proportional zum Tempo steil nach oben. Der Herr über die 600 Pferdestärken des zweimotorigen Speedbootes ist Con-stantin Freiherr von Hodenberg, dessen Steuerrad dem eines Rennwagens nicht unähnlich ist. Auf dem digitalen Tacho-meter des Cockpits werden 85 Kilometer pro Stunde angezeigt, und der Freiherr meint verschmitzt: „Die beiden Moto-ren könnten uns auch spielend auf 100 Stundenkilometer beschleunigen, aber das mache ich aus Sicherheitsgründen natürlich nicht“.

Auf die Sicherheit an Bord achtet der blaublütige Skipper ganz penibel, und bevor die Tour der besonders schnellen Art über die Ostsee beginnt, gibt es eine ausführliche Belehrung über das richtige Verhalten an Bord des Hoch-geschwindigkeitsbootes.

Donut-Runden sorgen für besonderes JuchzenBis zu zwölf Personen können an diesem besonderen Outdoor- Erlebnis pro Fahrt teilnehmen, die auch für Kinder ab elf Jahren in Begleitung einer erziehungs-berechtigten Person zulässig ist. Also überängstlichen Menschen kann diese Hochgeschwindigkeitstour nicht emp-fohlen werden, weil es im Highspeed- Modus ganz schön kappelig auf den Wellen wird, wenn Skipper Constantin mit seinen Rennaggregaten die Ostsee durchpflügt. Für besonderes Juchzen der Passagiere sorgen die sogenannten Donut- Runden, also das im Kreis Fah-

ren, bei dem die Wellen mit einer weißen Gischt überzogen werden.Manch ein Umweltschützer wird sich fragen, ob denn diese Speedboot- Touren nicht einem ökologischen Verhalten auf See widersprichen. Diesen skeptischen Fragen nimmt der Skipper gleich den Wind aus den Segeln und meint: „Diese Bootsmotoren eines renommierten amerikanischen Weltmarktführers sind nicht nur besonders geräuscharm, son-dern auch von ihren Emissionswerten unschlagbar niedrig“. Das fast zehn Meter lange, knapp vier Meter breite unsinkbare Speedboot wurde in einer italienischen Edelbootsbauschmiede gebaut. Hodenberg hat es später zu dem machen lassen, was es jetzt ist: Ein sportlich getuntes hochseefähiges Schnellboot mit Glasfaserkorpus. Der jugendlich wirkende Freiherr be-zeichnet sich mit seinen 63 Lenzen selbstbewusst als Entrepreneur, der es noch einmal gewagt hat, ein neues

Mit Lichtgeschwindigkeit über die OstseeConstantin Freiherr von Hodenberg ist auf Rügen Herr über 600 Pferdestärken

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Idee Vorgründung Gründung Frühentwicklung Wachstum

Unternehmen zu gründen. „Ich war nie wirklich in meinem bisherigen Leben irgendwo fest angestellt“, erzählt der Unternehmer, dessen Vorfahren dem niedersächsischen Adelsgeschlecht Hodenberg entstammen. Als Geschäfts-mann war Constantin Freiherr von Hodenberg weltweit von Japan bis in die USA tätig und hat unter anderem den Vertrieb von Medizintechnik ver-antwortet. Der Vater zweier Kinder hat des Öfteren an und auf der Ostsee als leidenschaftlicher Segler Urlaub ge-macht, um irgendwann festzustellen, dass die Küstenregion zwischen Sass-nitz und Göhren mit seinen über fünf Millionen Touristen im Jahr doch auch ein enormes Potenzial an Wassersport- Fans bietet. In Sassnitz hat er seinen Heimathafen gefunden und dort seine Firma ACoN- Wassersport GmbH ansässig gemacht. Das Konzept stand und der Antrag wurde schnell in Sassnitz eingereicht

und angenommen. In Maik Baden-dieck, Leiter der in Sassnitz ansässigen Privatschule für Schiffssicherheit, fand Freiher von Hodenberg einen kompeten-ten Partner, dessen Auszubildende das Speedboot für Trainingseinheiten auf offener See nutzen können.

Von der größten deutschen Stadt auf die größte deutsche InselAls aktives Mitglied im Business Netz-werk International (BNI), das seine so-genannten Chapter auch in Greifswald und Stralsund etabliert hat, knüpft der umtriebige Geschäftsmann ebenso viele Kontakte, die ihm durch die Vielzahl der dort vertretenden Branchenexperten schon viele Vorteile gebracht haben.

Für den Entrepreneur, der seinen Wohn-sitz in Berlin aufgeben hat, um auf Deutschlands größter Insel zu leben und zu arbeiten, ist das wirtschaftliche Enga-gement hier eine neue Herausforderung. Doch was macht der Freiherr eigentlich außerhalb der Sommersaison, wenn ihn kalte Temperaturen davon abhalten, mit seinen Gästen über die Ostsee zu rasen? Auf der faulen Haut liegt er natürlich nicht! Mit einem erfolgreichen Unter-nehmen aus dem niedersächsischen Porta Westfalica ist der Unternehmer dabei, ein Vertriebsnetz für hoch innova-tive Entkalkungsanlagen für Leitungs-wasser im Nordosten aufzubauen, weil hier das Wasser als besonders hart gilt. Da von Hodenbergs Lebensmaxime heißt „Man muss nicht nur etwas wollen, sondern auch an seine Ideen fest glau-ben, dann funktioniert es auch“ ist es ihm zuzutrauen, dass ihm auch weitere erfolgreiche Gründungsideen einfallen werden. Christian Rödel

Von der Spree an die Ostsee ist Constantin Freiherr von Hodenberg extra gezogen, um sich mit seinem Speedboot selbstständig zu machen.

„Ich war nie wirklich in meinem bisherigen Leben irgendwo fest

angestellt.“

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ImpressumWIR – Zeitschrift der Industrie- und Handelskammer zu Rostock30. Jahrgang

Herausgeber: IHK zu Rostock, Ernst-Barlach-Straße 1–3, 18055 Rostock, Tel.: 0381 338-0, www.rostock.ihk24.de

Redaktion: Sabine Zinzgraf, Karen Mühlbach Anschrift: IHK zu Rostock, Ernst-Barlach-Straße 1–3, 18055 Rostock, Tel.: 0381 338-701, Fax: 0381 338-709, [email protected]

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen ver-zichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.

WIR ist das offizielle Organ der IHK zu Rostock. Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitrags-pflicht als Mitglied der IHK. Im freien Verkauf: Einzelheft 1,50 € zzgl. Versandkosten, Jahresabonnement (Inland): 30 €.

Erscheinungsweise: 10 Ausgaben pro Jahr (monatlich mit zwei Doppelausgaben pro Jahr)

Die Redaktion behält sich das Recht der auszugsweisen Wieder-gabe von Zuschriften vor. Veröffentlichungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unverlangt ein-gesandte Manus kripte und Fotos übernehmen wir keine Haftung.

Fotos: Quelle am Bild; Titelbild: Mathias Rövensthal Porträtfotos IHK-Mitarbeiter: Mathias Rövensthal/IHK zu Rostock

Verlag: Verlag Koch & Raum Wismar OHG, Dankwartstraße 22, 23966 Wismar, Tel.: 03841 213213, [email protected]

Druck: Druckerei Weidner GmbH, Carl-Hopp-Straße 15, 18069 Rostock, Tel.: 0381 4610740, [email protected]

Druckauflage: 32.550 Exemplare

VORSCHAU

SEPTEMBER 2019

Was die Praxis schon kann, muss unweigerlich auch in die berufliche Bildung einfließen: Die digitale Zukunft kommt ohne zeitgemäße Hardware, entsprechende Sachkunde und praktisches Training nicht bei uns an. Für die kommende Ausgabe unserer WIR recherchieren wir, in welchem Umfang die Digitalisierung die beruf-liche Bildung in unserer Region verändert.

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Anzeigenverkauf: Ines Raum, Verlag Koch & Raum Wismar OHG,

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