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Handout für Lehrpersonen Digitales Lehrmittel zum Thema Flucht

Handout für Lehrpersonen Digitales Lehrmittel zum Thema Flucht · → Fakten und Begriffe sind im digitalen Lehrmittel eingefügt ... 3.3 Schlüsselbegriffe - Genfer Konventionen

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Handout für Lehrpersonen

Digitales Lehrmittel zum Thema Flucht

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Lehrerhandout Digitales Lehrmittel zum Thema Flucht ………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………..

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ......................................................................................................................................... 2

2 Übersicht zu den vier Modulen ....................................................................................................... 3

3 Einführung ins Thema Flucht – Modul 1 ......................................................................................... 4

3.1 Lernziele .................................................................................................................................. 4

3.2 Grundlagen und Dokumente ................................................................................................... 4

3.3 Schlüsselbegriffe ...................................................................................................................... 4

3.4 Mögliches Unterrichtssetting – Einführung ins Thema Flucht ................................................ 5

4 Menschen auf der Flucht – Modul 2 ............................................................................................... 6

4.1 Lernziele .................................................................................................................................. 6

4.2 Grundlagen und Dokumente ................................................................................................... 6

4.3 Mögliches Unterrichtssetting – Menschen auf der Flucht ...................................................... 7

4.3.1 Gemeinsamer Einstieg zu Personen und Stories ............................................................. 7

4.3.2 Workbook für die Schülerinnen und Schüler .................................................................. 7

5 Der Schweizer Asylprozess – Modul 3 ............................................................................................. 9

5.1 Lernziele .................................................................................................................................. 9

5.2 Inhaltliche Struktur .................................................................................................................. 9

5.3 Grundlagen und Dokumente ................................................................................................... 9

5.4 Mögliches Unterrichtssetting – Schweizer Asylprozess ........................................................ 10

6 Abschluss des Themas Flucht – Modul 4 ....................................................................................... 14

6.1 Lernziele ................................................................................................................................ 14

6.2 Grundlagen und Dokumente ................................................................................................. 14

6.3 Mögliches Unterrichtssetting – Abschluss des Themas Flucht ............................................. 15

7 Kompetenzen Sek I ........................................................................................................................ 16

8 Bildungsziele Sek II ........................................................................................................................ 17

9 Links zum Thema Flucht ................................................................................................................ 18

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1 Einleitung

Die Ausstellung FLUCHT wurde von Oktober 2016 bis Januar 2020 in diversen Schweizer Museen gezeigt. Insgesamt haben mehr als 1‘800 Schulklassen die Ausstellung besucht. Weil das Interesse an der Ausstellung und dem Thema gross ist, haben die Organisatoren der Ausstellung, beschlossen, die Ausstellung nach Ende der Tournee als digitale Unterrichtseinheit für Schulen zugänglich zu machen. In Zusammenarbeit mit einer Arbeitsgruppe der Pädagogischen Hochschule St. Gallen sind vier

multimediale Module entstanden. Sie eignen sich, in kooperativen, handlungsorientierten Settings

wesentliche Aspekte zum Thema Flucht zu erarbeiten und die moralische Urteilsbildung zu fördern.

Die Module umfassen ein allgemeines Einstiegssetting zum Thema Flucht, verschiedene Aufträge zu

ausgewählten Fluchtgeschichten, Informationen zum Schweizer Asylprozess und ein

Abschlusssetting. Die didaktischen Arbeitsaufträge sind so konzipiert, dass die SuS mit der digitalen

Plattform arbeiten und zugleich Erkenntnisse schriftlich festhalten. Die Aufträge sind in thematischen

«Workbooks» zusammengefasst. Diese können als ausgedruckte Papierbroschüre oder digital auf

einem Tablet bearbeitet werden. Die meisten Arbeitsaufträge werden in kooperativen

Lernsituationen bearbeitet. Sie regen zur Diskussion und Reflexion an und sorgen für inhaltliche

Vertiefung.

Die Aufträge und Lernziele zum Thema Flucht sind aus den Kompetenzen im Lehrplan 21 (Sek I) und

den Bildungszielen im Rahmenlehrplan (Sek II) abgeleitet. In den Kapiteln 7 und 8 werden diese

Bezüge aufgezeigt.

Das Lehrerhandout gibt ausserdem Hinweise zur Arbeit mit den Workbooks und verweist auf

didaktische, wie auch methodische Varianten.

FLUCHT ist ein Gemeinschaftsprojekt der Eidgenössischen Migrationskommission EKM, des

Staatssekretariats für Migration SEM, des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen

UNHCR und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA.

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2 Übersicht zu den vier Modulen

Die vier Module folgen dem Storytelling der Fluchtgeschichten. Sie werden sinnvollerweise in der

Reihenfolge der Nummerierung angewendet. Sie können nacheinander oder modular benützt

werden .

Modul 1 Modul 2 Modul 3 Modul 4

Einführung ins Thema Flucht

Menschen auf der Flucht

Schweizer Asylprozess

Abschluss

Arbeit vorwiegend im Plenum

Arbeit in Gruppen – „Eintauchen“ in eine der fünf Fluchtgeschichten

Arbeit in Gruppen – u.a. Anwendung der rechtlichen Vorgaben auf eine Fluchtfigur Placemat

Einzelarbeit zu pluralen Identitäten Schlussstatements in Partnerarbeit

Leben im

Asylzentrum

Modul 1

Workbook

Einführung ins Thema

Flucht

Film von Mano Khalil

Workbook

zu Abdis Flucht

Workbook

zu Malaikas Flucht

Workbook

zu Mohammeds

Flucht

Workbook

zu Hayats Flucht

Modul 2

Workbook

zu Azis Flucht

Filme «Die Asylanhörung»

und «Das beschleunigte

Asylverfahren in der

Schweiz»

Modul 4

Workbook

Abschluss des

Themas Flucht

Modul 3

Workbook

Schweizer

Asylprozess

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3 Einführung ins Thema Flucht – Modul 1

3.1 Lernziele Die SuS können erste Eindrücke, Gefühle und offene Fragen zum Thema „Flucht“ formulieren.

Die SuS können Fluchtgründe und Fluchtorte exemplarisch wiedergeben.

Die SuS können relevante Begriffe für das Thema erklären.

Die SuS können stereotype Aussagen zum Thema „Flucht“ sachlich beurteilen.

3.2 Grundlagen und Dokumente Die zu verwendenen Grundlagen und Dokumente sind auf der Homepage

www.flucht-fuir.ch verfügbar.

→ Modul 1 - Workbook «Einführung ins Thema Flucht»

Aufgabenstellen online sowie als PDF-Download zum Ausdrucken

→ Film FLUCHT-FUIR von Mano Khalil ist im digitalen Lehrmittel eingefügt

https://admin.media-flow.ch/flucht-fuir-de

→ Fakten und Begriffe sind im digitalen Lehrmittel eingefügt

https://admin.media-flow.ch/flucht-fuir-de

→ Lösungen auf http://www.flucht-fuir.ch/schulen/

3.3 Schlüsselbegriffe - Genfer Konventionen

- Flüchtling

- Binnenvertriebene

- Staatenlose

- Asylsuchende/r

- Resettlement

- International Schutzbedürftig

- Migrant/in

- Globaler Pakt für Flüchtlinge

- Nansen Initiative

- Humanitäres Visum

Modul 1

Workbook

Einführung ins

Thema Flucht

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3.4 Mögliches Unterrichtssetting – Einführung ins Thema Flucht Dauer: 1 - 2 Lektionen

Aufträge aus dem Workbook Hinweise

Einstieg

GE – 1 Filmvisionierung – «Einstiegsfilm» von Mano Khalil

Der Einstieg ins Thema Flucht erfolgt anhand der Visionierung des Films FLUCHT-FUIR von Mano Khalil. Der Film löst Betroffenheit und Fragen aus. Er fordert die Betrachter heraus, die eigenen Bilder und Meinungen zum Thema zu hinterfragen. Die Schülerinnen und Schüler füllen während oder nach der Filmbetrachtung den Auftrag GE - 1 aus. Er dient als Konfrontation und leitet das Thema ein. Möglich ist auch, mit einer aktuellen Meldung zum Thema «Flucht» einzusteigen - z.B. Beitrag aus der Tagesschau (https://www.srf.ch/play/tv). Die Notizen der SuS dienen als Leitfaden für eine Plenumsdiskussion. Offene Fragen können auf ein Plakat geschrieben und im Schulzimmer aufgehängt werden. Während der Unterrichtseinheit werden sie an den entsprechenden thematischen Stellen oder am Schluss beantwortet.

Erarbeitung

GE – 2 Statements von Flüchtenden und Vergleich mit Film- aussagen

Die SuS sind aufgefordert eigene Vorurteile und ungefestigtes Vorwissen zu überprüfen. Die Aufträge regen zur Wissensvertiefung an und fördern die Fähigkeit zur moralischen Urteilsbildung. (Ich finde gut, dass …? Mir ist nicht klar, weshalb …)

GE – 3 Überprüfung von Behauptungen

GE – 4 Klärung von Begriffen und rechtlichen Vorgaben

GE – 5 Was nimmt du mit auf die FLUCHT?

GE – 6 Tätigkeiten internationaler Organisationen

Zusatzauftrag

Abschluss

Diskussion im Plenum Didaktischer Abschluss und Überleitung zu den Fluchtgeschichten im Plenum • Was hast du Neues erfahren, das dich erstaunt hat? • Was denkst du über das Gelernte? • Welche offenen Fragen hast du? Offene Fragen aus dem Auftrag GE - 1 können an dieser Stelle beantwortet und gegebenenfalls neue aufgenommen werden.

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4 Menschen auf der Flucht – Modul 2

4.1 Lernziele Die SuS können die Ergebnisse ihrer Recherchen zur Flucht einer Person in Gruppen

präsentieren.

Die SuS können wesentliche Stationen auf der Flucht erläutern.

Die SuS können die verschiedenen Fluchterlebnisse vergleichen.

4.2 Grundlagen und Dokumente Die zu verwendenen Grundlagen und Dokumente sind auf der Homepage www.flucht-fuir.ch

verfügbar.

→ Modul 2 - Workbooks zu fünf Fluchtgeschichten

Aufgabenstellungen online sowie als PDF-Download zum Ausdrucken

→ Animierte Weltkarte mit den Herkunftsländern sind direkt im digitalen Lehrmittel eingefügt https://admin.media-flow.ch/flucht-fuir-de

→ Fakten und Begriffe sind im digitalen Lehrmittel eingefügt https://admin.media-flow.ch/flucht-fuir-de

→ Lösungen auf http://www.flucht-fuir.ch/schulen/

Modul 2

Workbook

zu Azis Flucht

Modul 2

Workbook

zu Hayats Flucht

Modul 2

Workbook zu Mohammeds

Flucht

Modul 2

Workbook zu Malaikas Flucht

Modul 2

Workbook

zu Abdis Flucht

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4.3 Mögliches Unterrichtssetting – Menschen auf der Flucht Dauer: 2 – 3 Lektionen

4.3.1 Gemeinsamer Einstieg zu Personen und Stories

Im Plenum werden anhand der animierten Weltkarte die fünf idealtypischen Fluchtgeschichten

geografisch kurz verortet und die Gruppen für die Arbeit mit den Workbooks gebildet.

4.3.2 Workbook für die Schülerinnen und Schüler

Die Arbeit mit dem Workbook soll zur Auseinandersetzung mit den Fluchtgeschichten anregen und

helfen, die Rechercheergebnisse strukturiert festzuhalten. Dieser Teil wird in Gruppen bearbeitet und

am Schluss gemeinsam verglichen und diskutiert. Es sind nicht zwingend alle Fluchtgeschichten zu

verwenden.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die Arbeit mit dem Workbook zu gestalten:

Möglichkeit 1 – Erarbeitung von Präsentationen

Die SuS erarbeiten in Gruppen je eine Fluchtgeschichte. Als Arbeitsgrundlage dient das jeweilige

Workbook. Zum Schluss präsentieren die Gruppen ihre Ergebnisse der gesamten Klasse. Die Klasse

füllt während den Präsentationen die Tabelle zur Festigung und zum Vergleich der

Recherchenergebnisse zu den einzelnen Fluchtgeschichten aus.

Möglichkeit 2 - Gruppenpuzzle

Die Lerneinheit wird als Gruppenpuzzle gestaltet. In diesem kooperativen Lernarrangement

erarbeitet je eine Expertengruppe eine Fluchtgeschichte. Als Arbeitsgrundlage dient das jeweilige

Workbook. In einem zweiten Teil werden neue Gruppen gebildet, in denen jeweils eine Expertin

respektive ein Experte für eine Fluchtgeschichte Einsitz nimmt. Die jeweilige Expertin / der jeweilige

Experte erzählt der Gruppe seine / ihre Fluchtgeschichte. Während den Erzählungen wird die Tabelle

ausgefüllt.

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Aufträge aus dem Workbook Hinweise

Beispiel Aziz, abgekürzt AZ Einstieg

AZ – 1 Leben vor der Flucht Die SuS machen sich anhand der Informationen auf www.flucht-fuir.ch über die Lebensumstände im Fluchtland kundig. Dieser Kontext ist wichtig, um die Frage nach den Fluchtgründen im Auftrag 2 beantworten zu können.

Erarbeitung

AZ – 2 Fluchtgrund

Beim Auftrag zur Wahl der Fluchtgegenstände vollziehen die SuS einen Perspektivenwechsel. Was würde ich mit auf die Flucht nehmen?

AZ – 3 Fluchtroute

AZ – 4 Leben auf der Flucht

AZ – 5 Träume und Realitäten

Abschluss

AZ – 6 Übersicht der Schicksale Die SuS haben sich ein Expertenwissen zu einer Fluchtgeschichte angeeignet. Dieses Wissen tauschen sie nun aus und halten es in der Tabelle fest.

Mit der Ankunft am neuen Ort finden die Fluchtgeschichten einen vorläufigen Abschluss.

Im Modul 3 wird der Schweizer Asylprozess exemplarisch mit den Fluchtfiguren Helen, Yasin und

Ashkan angewendet. Sollten die rechtlichen Aspekte dieses Moduls, zum Beispiel für die Sek I-Stufe,

zu anspruchsvoll sein, kann das Modul 3 auch weggelassen bzw. modular später durchgeführt

werden. Das Modul 4 bildet dann den Abschluss zum Thema Flucht.

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5 Der Schweizer Asylprozess – Modul 3

Die Fluchtgeschichten von Mohammed und Aziz werden bereits im Modul 2 mit den «Perspektiven in

der Schweiz: Träume und Realitäten» abgeschlossen. Zur Vermeidung inhaltlicher Wiederholungen

werden sie im Modul 3 nur in ausgewählten Abschnitten erwähnt.

5.1 Lernziele • Die SuS können wesentliche Verfahrensschritte des schweizerischen Asylprozesses erklären.

• Die SuS können anhand fünf idealtypischer Lebensgeschichten die Stationen des

schweizerischen Asylprozesses beschreiben.

• Die SuS können die Folgen eines Asylentscheides für die betroffene Person kritisch

reflektieren.

5.2 Inhaltliche Struktur Das Modul 3 wird in folgende Teile gegliedert:

Mit Placemat oder Kurztext

Ankommen in der Schweiz (Empfang und Leben im Asylzentrum)

Mit Workbook

Anhörung zu den Asylgründen

Entscheidprozess

Perspektiven - Träume und Realität

5.3 Grundlagen und Dokumente Die zu verwendenen Grundlagen und Dokumente sind auf der Homepage

www.flucht-fuir.ch verfügbar.

→ Modul 3 - Workbook zum Schweizer Asylprozess

Aufgabenstellen online sowie als PDF-Download zum Ausdrucken

→ Bilder zum Leben in einem Asylzentrum sind im digitalen Lehrmittel eingefügt

https://admin.media-flow.ch/flucht-fuir-de

→ Film «Die Asylanhörung» ist im digitalen Lehrmittel eingefügt

https://admin.media-flow.ch/flucht-fuir-de

→ Film «Das beschleunigte Asylverfahren in der Schweiz» ist im digitalen

Lehrmittel eingefügt https://admin.media-flow.ch/flucht-fuir-de

→ Fakten und Begriffe sind im digitalen Lehrmittel eingefügt

https://admin.media-flow.ch/flucht-fuir-de

→ Lösungen auf http://www.flucht-fuir.ch/schulen/

Modul 3

Workbook

Schweizer

Asylprozess

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5.4 Mögliches Unterrichtssetting – Schweizer Asylprozess

Dauer: 2 – 3 Lektionen

Aufträge Hinweise

Einstieg

Der Einstieg erfolgt mit den Bildern zum Leben und Empfang im Asylzentrum - als Placemat (Variante 1) oder Kurztext (Variante 2). Der Text kann im Fach Deutsch / Sprache &Kommunikation vertieft bearbeitet werden.

Aufträge aus dem Workbook Erarbeitung

CHAP – 1 Film Asylanhörung - Ziele/Auftrag der Beteiligten erörtern (EA) - Austausch und Ergebnissicherung im Plenum

CHAP – 2 Film Entscheidprozess Weg einer Fluchtfigur einzeichnen und Entscheid des SEM ermitteln

CHAP – 3 Entscheid des SEM

Vorläufiger Abschluss

CHAP – 4 Perspektiven – Träume und Realitäten

Die festgehaltenen Fragen und Gedanken werden für das Modul 4 (Abschluss des Themas) verwendet. Selbstverständlich kann das Modul 3 auch in einer Plenumsrunde abgeschlossen werden.

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Zum Einstieg

Ankommen in der Schweiz (Empfang und Leben im Asylzentrum)

Ausgehend von verschiedenen Bildern soll den SuS sowohl ein affektiver, wie auch sachlicher Zugang

zum Thema «Ankommen in der Schweiz» ermöglicht werden. Das Storrytelling ist in den Teilen

«Ankommen in der Schweiz» und «Anhörung zu den Asylgründen» Personen übergreifend. Im Teil

zum Entscheidprozess werden die idealtypischen Geschichten von Helen, Yasin und Ashkan

individuell behandelt.

Die Bilder sind idealerweise als laminierte A5-Karten verfügbar.

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Variante 1

Placemat «Ankommen in der Schweiz – Empfang und Leben im Asylzentrum»

Vorbereitung

Die SuS bilden idealerweise 4er-Gruppen – auch 3er-Gruppen sind möglich.

Jede Gruppe erhält A3-Papier. Auf den Papierbogen zeichnen die SuS ein Feld in die Mitte und an den

Aussenbereichen ein Feld pro Gruppenmitglied. Alternativ kann auch schon eine kopierte Vorlage

abgegeben werden.

Die Gruppenmitglieder setzen sich so hin, dass sie Zugang zu einem Feld haben.

Jede Gruppe wählt 2-3 Bilder aus.

Notizen SuS A

Notizen SuS B

Notizen SuS C

Notizen SuS D

1. Einzelarbeitsphase

Die erste Arbeitsphase ist eine Einzelarbeit. Die SuS schreiben zu den Bildern ihre Gedanken und

Fragen auf und recherchieren zu einzelnen Bilden weitere Informationen - falls möglich. Dabei sind

folgende Überlegungen zentral: Auf welche Lebensrealitäten verweisen die Bilder? Welche Gefühle

und Stimmungen lösen die Bilder aus?

Weitere Quellen zum Thema «Empfang und Leben im Asylzentrum» sind im Digital Storytelling zu

finden. Mit diesen Zusatzinformationen sind für die SuS einige Bilder besser zu deuten.

2. Gruppenarbeitsphase

Wenn alle ihre Ergebnisse notiert haben, wird das Plakat im Uhrzeigersinn so gedreht, dass jede/r

die Notizen der anderen Gruppenmitglieder lesen kann. Das wird solange wiederholt bis die SuS

wieder vor ihren eigenen Notizen sitzen. Die SuS können nun die eigenen Notizen erläutern und

Fragen dazu beantworten.

Nachdem nun jede/r die Texte der anderen Gruppenmitglieder kennt, soll gemeinschaftlich

entschieden werden, welche Ergebnisse in das zentrale Gruppenfeld eingetragen werden. Dabei sind

immer noch folgende Überlegungen zentral: Auf welche Lebensrealitäten verweisen die Bilder?

Welche Gefühle und Stimmungen lösen die Bilder aus?

zusammenfassende

Erkenntnisse

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3. Kurzpräsentation der Ergebnisse

Nacheinander erläutern nun alle Gruppen ihre Ergebnisse. Die Bilder und das Plakat können in die

Präsentation miteinbezogen werden. Am Schluss wird aufgelöst, dass es sich um das Leben im

Asylzentrum handelt.

Variante 2

Kurztext verfassen zu «Ankommen in der Schweiz – Empfang und Leben im

Asylzentrum»

Die SuS verfassen anhand der Bilder und der Hausordnung einen Text (5 bis 10 Sätze) über das Leben

im Asylzentrum. In einer kurzen Resonanzrunde werden einige Texte im Plenum vorgelesen.

Leitfragen für den Austausch sind: Was empfinde ich bei der Vorstellung in einem Asylzentrum

anzukommen und dort für eine gewisse Zeit zu leben? Welche Chancen bieten sich mir? Was könnte

schwierig sein?

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6 Abschluss des Themas Flucht – Modul 4

Mit dem Modul 4 wird das Multimedia Storytelling abgeschlossen. Einleitend werden die SuS

aufgefordert, die verschiedenen Identitäten der eigenen Person, sowie diejenigen einer Fluchtfigur,

zu erkennen und in einem Wabenbild darzustellen. Der Auftrag erweitert die Fluchtidentitäten der

Fluchtfiguren. Der Mensch in seiner Gesamtheit steht im Zentrum. So entsteht eine Brücke von den

Perspektiven der Fluchtfiguren (Auftrag 5, Modul 3) zur persönlichen Betroffenheit. Das von den SuS

geforderte Schlussstatement ist so didaktisch gut eingebettet.

Ein wesentlicher Teil der Wissenssicherung erfolgte bereits über die gezielt eingefügten

Ressonanzrunden. Die SuS wurden in den Modulen 1 bis 3 eingeladen, das eigene Denken über

Menschen auf der Flucht und die eigenen Vorurteile kritisch zu hinterfragen. Die Entwicklung der

eigenen Urteilsfähigkeit steht im Zentrum dieser Unterrichtseinheit. Die Schlussstatements sind

gewissermassen die Essenz dieses persönlichen Prozesses.

6.1 Lernziele • Die Schülerinnen und Schüler können eigene Zugehörigkeiten mit denjenigen von

Flüchtenden vergleichen.

• Die Schülerinnen und Schüler können den eigenen Blick auf Flüchtende kritisch reflektieren.

• Die Schülerinnen und Schüler können in Form eines Statements ein eigenständiges Urteil zum

Thema Flucht formulieren.

6.2 Grundlagen und Dokumente Die zu verwendenen Grundlagen und Dokumente sind auf der Homepage

www.flucht-fuir.ch verfügbar.

→ Workbook zum Abschluss des Themas «Flucht»

Aufgabenstellen online sowie als PDF-Download zum Ausdrucken

→ Fakten und Begriffe sind im digitalen Lehrmittel eingefügt

https://admin.media-flow.ch/flucht-fuir-de

→ Lösungen auf http://www.flucht-fuir.ch/schulen/

Modul 4

Workbook

Abschluss des

Themas FLUCHT

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6.3 Mögliches Unterrichtssetting – Abschluss des Themas Flucht Dauer: 1 – 2 Lektionen

Aufträge aus dem Workbook Hinweise

Einstieg

AS – 1 Persönliches Wabenbild

Erarbeitung

AS – 2 Wabenbilder der Fluchtfiguren

Abschluss

AS – 3 Vergleich und Interpretation der Wabenbilder

AS – 4 Flyer mit Statements Variante 1 Präsentation mit Visualizer Material: A4-Papiere, farbige Stifte, Schere, Leim, Bilder zum Thema «Flucht» Variante 2 Präsentation und Gestaltung einer Statementgalerie Material: A3-Papiere, dicke Stifte, Schere, Leim, Bilder zum Thema «Flucht»

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7 Kompetenzen Sek I

Das Thema «Flucht» ist auf Sekundarstufe I auf verschiedenen Ebenen an den Lehrplan 21

anschlussfähig (https://v-ef.lehrplan.ch/index.php).

Im Bereich des Integrationsfaches „Raum, Zeit, Gesellschaft“ (RZG) erlaubt das Thema Verbindungen

zwischen Geographie und Geschichte. Als zeitgeschichtliches Thema nimmt „Flucht“ sowohl

Kompetenzen der Geographie als auch Kompetenzen im Bereich der Demokratie- und

Menschenrechtsbildung auf.

Für den Bereich der Geographie schliesst das Thema inhaltlich an den Kompetenzbereich RZG 2 an:

Lebensweise und Lebensräume charakterisieren. Inbesondere die Komptenzen RZG 2.1 sind relevant:

Die Schülerinnen und Schüler können Bevölkerungsstrukturen und -bewegungen erkennen und

einordnen. Hier sind inbesondere die Kompetenzstufen, die Gründe und Auswirkungen von

Migration behandeln, anschlussfähig (RZG 2.1b, RZG 2.1c).

Im Bereich der Demokratie und Menschenrechtsbildung ist das Thema im Kompetenzbereich RZG 8

zu verorten: Demokratie und Menschenrechte verstehen und sich dafür engagieren.

Kompetenzbezüge können beispielsweise in der Kompetenz RZG 8.2 hergestellt werden: Die

Schülerinnen können die Entwicklung, Bedeutung und Bedrohung der Menschenrechte erklären. Hier

liegt der Fokus auf der Ausgestaltung und der Bedeutung der Menschenrechte und ist in

Zusammenhang mit dem Thema Flucht interessant und anschlussfähig.

Im Fach Ethik-Religion-Gemeinschaft (ERG) lassen sich weitere Kompetenzen finden, die das Thema

aufnehmen. Die Kompetenz ERG 5: Ich und Gemeinschaft – Leben und Zusammenleben gestalten

fokussiert im Kompetezbereich ERG 5.5 verschiedene Lebenslagen und Lebenswelten. Die

Kompetenzstufe ERG 5.5b, die Anteil nehmen an schweren Erfahrungen von Mitmenschen anstrebt,

verweist unter anderem auf das Thema Flucht.

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8 Bildungsziele Sek II

Folgende Bildungsziele zum Lernbereich Gesellschaft aus dem Rahmenlehrplan für den

allgemeinbildenden Unterricht in der beruflichen Grundbildung bilden die didaktische Grundlage für

das Setting zum Thema Flucht:

Aspekt Ethik

A Moralisches Handeln überprüfen

Die Lernenden handeln in sozialen Situationen empathisch und übernehmen andere Perspektiven.

Sie erkennen in Situationen der moralischen Verunsicherung die eigene und fremde moralische

Intuition sowie die daraus folgenden Handlungsweisen und überprüfen diese aufgrund ethischer

Grundsätze.

B In Wertkonflikten entscheiden

Die Lernenden lassen sich durch Situationen im persönlichen, beruflichen und gesellschaftlichen

Umfeld, in welchem die Integrität und Würde von Menschen und die Erhaltung der natürlichen

Umwelt gefährdet sind, zu eigenem Entscheiden und Handeln herausfordern. Sie übernehmen

Verantwortung für sich, für Mitmenschen und die Erhaltung der natürlichen Umwelt.

C Moralische Entscheide aushandeln

Die Lernenden beteiligen sich aktiv an der Aushandlung von moralischen Entscheiden. Sie vertreten

ihre moralischen Überzeugungen fair und entwickeln sie in Auseinandersetzung mit anderen

Überzeugungen und ethischen Prinzipien weiter. Sie konfrontieren ihre Vorstellungen mit der

konventionellen Moral.

Aspekt Identität und Sozialisation

A Das Gleichgewicht zwischen Autonomie und Zugehörigkeit zur sozialen Gruppe verstehen

In ihrer Suche nach einem ausgefüllten Leben, Anerkennung und Zugehörigkeit zu einer sozialen

Gruppe erkunden und entwickeln die Lernenden ihre Persönlichkeit und achten dabei auf ihre

psychische und physische Gesundheit, die legitimen Bedürfnisse anderer und gegenseitigen Respekt.

C Andere Lebensstile identifizieren und sie akzeptieren

Die Lernenden erkennen andere kulturelle Realitäten in einem Umfeld an, in dem jeder und jede das

Recht auf Andersartigkeit und die Wahrung der Grundrechte berücksichtigen muss. Sie lassen deren

Existenz gelten und bewerten sie mit Offenheit und Toleranz ihrem eigenen Lebensstil

entsprechend.“ (www.sbfi.admin.ch, Rahmenlehrplan für den allgemeinbildenden Unterricht in der

beruflichen Grundbildung)

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9 Links zum Thema Flucht

Weitere Informationen im Zusammenhang mit Flucht

- Asylverfahren Schweiz: https://sem.media-flow.ch/asylverfahren-de#4

- Bilung im Flüchtlingslager: https://deza.multimedia-storytelling.ch/life-skills-de

- Hunger: https://deza.multimedia-storytelling.ch/hunger

- Wasser in Krise: https://eda.media-flow.ch/wasser-de

Weitere Lehrmittel

- Project Humanity: Menschlichkeit ist lernbar: https://www.project-humanity.info/de.html

- «Aufbrechen – Ankommen – Bleiben»: https://catalogue.education21.ch/de/aufbrechen-ankommen-bleiben-unterrichtsdossier

- Rappen wie Greis: http://www.flucht-fuir.ch/schulen/