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Säulen der absolutistischen Herrschaft Absolutismus Downloadauszug aus dem Originaltitel: Harald Scheufler Nach der Lernmethodik von Dr. Heinz Klippert Geschichte Reformation Absolutismus

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Säulen der absolutistischen HerrschaftAbsolutismus

Downloadauszug

aus dem Originaltitel:

Harald Scheufl er

Nach der Lernmethodik

von Dr. Heinz Klippert

Geschichte› Reformation

› Absolutismus

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Harald Scheufler: Reformation/Absolutismus© Klippert Medien – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Augsburg

Klippert Zeitgemäß unterrichten1 Klippert Zeitgemäß unterrichten

Absolutismus LS 03

LS 03 „Der Staat bin ich“ – vier Säulen der absolutistischen Herrschaft

Zeitrichtwert Lernaktivitäten Material Kompetenzen

1 PL 5’ L gibt einen Überblick über den Ablauf der bevor-stehenden Stunde.

– einen Sachtext zielgerichtetlesen und markieren

– Fragen zum Lernstoff ent-wickeln

– Gruppengespräche konstruktivführen

– einen Leitfaden für eine Prä-tation erstellen

– Lernergebnisse in Kleingrup-pen und vor der Klasse präsen-tiere

2 EA 10’ S lesen und markieren die jeweiligen Textbausteine und notieren sich Fragen oder Unklarheiten.

M1–4

3 GA 10’ S beraten sich gegenseitig in textgleichen Trios (Stammgruppen).

M1–4

4 EA 15’ S erstellen einen Leitfaden für die anschließendePräsentation.

Notizzettel

5 GA 15’ S tragen Inhalte ihres Textbausteins in Experten-gruppen vor.

Notizzettel

6 GA 20’ S setzen Textmosaik zusammen und erstellenGesamtprodukt für die Präsentation.

Folie, Plakato.ä.

7 PL 15’ Ausgeloste Tandems präsentieren Lernprodukte imPlenum. Aussprache und Feedback durch

Lernpro-dukte

Erläuterungen zur Lernspirale

Ziel der Doppelstunde ist, den Aufbau und die Or-ganisation eines absolutistischen Staates zu ver-stehen. Ludwig XIV. regierte 70 Jahre lang. Wie ge-lang es ihm, seine Gegner in Schacht zu halten,seine Macht zu sichern und auszubauen? „Der Staat bin ich“ – oder doch nicht ? Ludwig XIV. war ein ab-soluter und alleiniger Herrscher, dessen Machtfülle und Prunk Vorbild für viele europäischen Könige und Fürsten war, aber ganz ohne treue Mitarbeiterund Vasallen konnte er diesen Machtapparat nichtausbauen und so lange am Leben halten.

Zum Ablauf im Einzelnen:Im 1. Arbeitsschritt erläutert der Lehrer das Vorge-hen für die folgende Stunde.

Die Schüler lesen im 2. Arbeitsschritt in stiller Ein-zelarbeit arbeitsteilig einen von vier ihnen zugelos-ten Texten, markieren wichtige Stellen und notie-ren sich Fragen oder Unklarheiten. Sie machen sich somit zu Experten für ihren jeweiligen Text-baustein (M1–4).

Im 3. Arbeitsschritt fi nden Beratungen in textglei-fichen Trios (Stammgruppen) statt (siehe Tipps). Die Schüler besprechen etwaige Unklarheiten und überlegen, wie man den „Laien“ (Schülern mit ei-nem anderen Textbaustein) die Inhalte des eige-nen Textes präsentieren kann.

Im 4. Arbeitsschritt erstellen die Schüler in Einzel-arbeit einen Leitfaden, den sie bei ihrer im nächs-ten Schritt anstehenden Präsentation des Textab-schnittes verwenden dürfen. Sie notieren sich z.B. Stichwörter, er stellen sich eine Gliederung, eineMindmap o. Ä. Die Trios sitzen während dieses Ar-

beitsschrittes noch beieinander, sodass bei Bedarfoch einmal bei den Gruppenmitgliedern nachge-

fragt werden kann.

Für den 5. Arbeitsschritt werden Expertengrup-pen gebildet (zufällige Einteilung siehe Tipps). In jeder dieser Gruppen muss sich ein „Experte“ für eden Textbaustein befinden. Die Schüler berich-fi

ten einander zu ihren Spezialge bieten und stellensich den Fragen der „Laien“. Diese machen sich No-

en ins Heft.

6. Arbeitsschritt: Die Schüler setzen das Textmo-saik zusammen. Dazu erhalten die Gruppenmit-glieder vom Lehrer sämtliche Textbausteine, lesen bei Bedarf noch einmal nach und erstellen darausein Gesamtprodukt. Ob sich die Schüler dabei für ein Plakat, eine Mindmap, eine Tabelle oder ein an-deres Lernprodukt entscheiden, bleibt ihnen selbst überlassen.

Im 7. Arbeitsschritt fi nden die Präsentation der fiLernprodukte und eine anschließende Reflexionfldarüber statt: ausge loste Schüler (Tandems ausder jeweiligen Expertengruppe) präsentieren ihreProdukte im Plenum und stellen sich den Fragen bzw. Impulsen des Lehrers.

Für die Ergebnissicherung können die angepeilten Lernergebnisse prozessim manent oder aber durchgeschicktes Fragen und Zusammenfassen des Leh-rers am Ende einer Stunde erfasst werden. DieLernspiralen stellen dezidiert auf Ersteres ab undsetzen auf die Qualitätssicherung durch wechseln-de Lernpartner und Zwischenkontrollen.

ps

Es bietet sich an, die Einteilung intextgleiche Trios bereits auf denTextrückseiten zu vermerken, um eineschnelle Gruppenfin-fidung zu ermöglichen(z.B.: A1a – A steht für Textbaustein A; 1 steht für die Num-mer der Stammgrup-pe und a steht für die Expertengruppeim 5. Arbeitsschritt.

In textgleichenTrios gehen dannz.B. Schüler mitfolgender Beschrif-tung zusammen: A1a+A1b+A1c;A2a+A2b+A2c…etc.).

Der Lehrer kannden Schülern im 6.Arbeitsschritt auch ein bestimmtes Lern-produkt vorgeben. Dies bietet sich vor allem bei leistungs-schwächeren Klassenan. Wichtige Regelnzur Erstellung desjeweiligen Lernpro-dukts müssen vorabbesprochen werden.

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Klippert Zeitgemäß unterrichten2

AbsolutismusLS 03.M1

03 „Der Staat bin ich“ – vier Säulen der absolutistischen Herrschaft

Säule 1: Die höfi sche Gesellschaft

Vertrauen ist gut, Kontrolle besser. Damit die Adeligen keine Möglichkeit mehr hatten, sich gegen ihn zu wenden, holte er viele von ihnen an seinen Hof nach Versailles, wo er sie mit endlosen Ver-gnügungen wie Jagden, Festgelagen, Bällen, Glücksspielen oder Turnieren faszinierte. Ludwig beschäftigte die besten Künstler des Landes, deren Theaterstücke, Opern, Ballettaufführungen oder Konzerte die Gesellschaft unterhielten.

Es wurde errechnet, dass sich in Versailles bis zu 20 000 Menschen ständig aufhielten. Dazu zählten Dienerinnen und Diener, Soldaten und viele adelige Familien. Der König sorgte dafür, dass eine feste Rangordnung und genaue Verhaltensregeln, die Etikette, die Gesellschaft am Hof ordneten. Der Tagesablauf war durch das Hofzeremoniell bis ins Kleinste geregelt.

Wer etwas gelten wollte, musste sich in der Nähe des Königs aufhalten und die anderen durch aufwendigen Lebensstil möglichst übertreffen. Alle erhofften sich, dass sie an der Macht des Königs teilhaben könnten und Ämter, Titel oder Geldgeschenke von Ludwig erhielten. Ludwig nutzte das aus und verringerte die Machtbefugnisse der Adeligen wei ter zu seinen Gunsten. So gab er ihnen gut bezahlte, aber nutzlose Ämter, die ihnen diese standesgemäße Lebensführung ermöglichten (z.B.: Oberbrotmeister). Aus ehemals stolzen Adeligen wurden schmeichelnde Höfl inge. Um sie trotzdem bei Laune zu halten, wurden jeden Tag Feste, Feuerwerke, Jagden, Theater- und Opernauf-führungen veranstaltet.

Der Adel war stolz darauf, im gleichen Glanz zu leben wie der König, dem er ganz nah sein wollte: Das Aufstehen und das Zubettgehen des Königs waren die wichtigsten Zeremonien am Tag. Wer hier teilnehmen durfte, gehörte zu den Edelsten des Landes. Eines der höchst bezahlten Ämter war es, dem König beim Aufstehen das Hemd zu reichen. Die Adeligen rissen sich darum und verloren nebenbei jedes politische Amt. Sie waren jetzt des Königs Höfl inge. Zudem war der Aufenthalt im Königsschloss sehr kostspielig, sodass viele von ihnen verschuldet ein Leben in Abhängigkeit vom König verbrachten.

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Klippert Zeitgemäß unterrichten3

Absolutismus LS 03.M2

Säule 2: Die Staatsreligion – Katholizismus

Um seine königliche Stellung weiter auszubauen, nutzte Ludwig XIV. die Macht der katholischen Kirche in Frankreich. Viele seiner Untertanen hatten in den Jahren vor seiner Regierungszeit ihren Glauben gewechselt und gehörten den Protestanten an, die man in Frankreich „Hugenotten“ nannte. Diese lehnten eine absolutistische Regierungsweise ab.

Ludwig verbot diese Glaubensrichtung und erklärte den Katholizismus zur einzigen Religion in Frankreich. Somit wurde der katholische Glaube offi ziell zur Staatsreligion. Ludwigs Ziel war es, die Hugenotten wieder in die katholische Kirche zurückzubringen. Dies geschah durch starke Einschrän-kungen und Verbote in ihrem Alltag. Kinder aus hugenottischen Familien genossen zum Beispiel eine schlechtere Schulausbildung als katholische Kinder, Erwachsene durften bestimmte Berufe nicht ausüben und verloren so ihre Lebensgrundlage.

Im Laufe der Zeit wurden die Schikanen gegen die Hugenotten aber noch weit schlimmer. Protes-tantische Gotteshäuser wurden geplündert und zerstört, Hugenotten wurden verfolgt und ermor-det. Viele Hugenotten konvertierten aus Angst zum katholischen Glauben zurück oder fl ohen ins Ausland.

Zum Dank für die Einrichtung der Staatsreligion Katholizismus unterstützten von nun an die Bischöfe die Politik des Königs und festigten die Meinung beim einfachen Volk, dass der König nur dem göttlichen Gesetz verpfl ichtet sei. Ludwig durfte Bischöfe nach seiner Wahl ernennen und beaufsichtigte das kirchliche Vermögen. Seit dieser Zeit bildete die katholische Kirche eine entschei-dende Stütze der königlichen Macht.

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AbsolutismusLS 03.M3

Säule 3: Der Staatsaufbau

Als im Jahr 1661 sein Lehrer und Minister Mazarin verstarb, verkündete der König, dass er ab sofortallein regieren werde. „Der Staat bin ich!“ – das war die politische Entscheidung des 22-jährigen Königs. Im Laufe seiner Regierungszeit vereinigte er die gesamte Macht in seinen Händen und im gesamten Reich galt nur der Wille des Königs.

Er bildete die Regierung nach seinen Wünschen um und ernannte ihm ergebene Mi nister. Nichtsdurften seine Minister und Staatssekretäre mehr ohne ausdrückliche Anweisung des Königs unter-schreiben. Täglich mussten sie ihm Rechenschaft über ihr Tun ablegen.

Die Fürsten und regierenden Beamten waren darüber verwundert, leisteten aber keinen Wider-stand, da sie diesen Vorgang für eine Laune des Königs hielten und dachten, dass er sich baldwieder anders entscheiden würde. Aber hier hatten sie sich stark getäuscht. Ludwig baute seine Macht kontinuierlich aus. Er ließ nur noch drei Minister an der Regierungspolitik teilhaben.

Ludwig XIV. schuf sich ein Heer von Beamten. Er ließ zahlreiche Menschen zu Staatsdienern aus-bilden, die in seinem Namen das französische Reich verwalteten und für den König die Steuern eintrieben. Gleichzeitig setzten sie die Gesetze und Bestimmungen ihres Herrn um und berichteteregelmäßig aus allen Teilen des Landes. Da der König ihre Ernennung, ihre Besoldung und ihrenpersönlichen Schutz zusicherte, waren sie ihm zutiefst ergeben und fühlten sich nur ihm ver-pflichtet.fl

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Klippert Zeitgemäß unterrichten5

Absolutismus LS 03.M4

Säule 4: Das stehende Heer

Mit Energie betrieb der König auch den Ausbau der Armee. Der Dreißigjährige Krieg hatte gezeigt, dass mühsam zusammengetrommelte und gekaufte Landsknechtsheere unzuverlässig waren. Daher schuf Ludwig XIV., zusammen mit seinem Kriegs minister Louvois, ein sogenanntes „stehen-des Heer“. Die Soldaten wurden für längere Zeit gegen einen festen Sold angeworben, waren ständig einsatzbereit und lebten in Kasernen. Sie wurden jeden Tag in militärischer Taktik und Disziplin geschult und auf die uneingeschränkte Treue zum König eingeschworen. Der neu entstan-dene „Beruf“ des Soldaten war für die verarmte Bevölkerung sehr attraktiv, da ihnen regelmäßig Sold bezahlt wurde und sie ausreichend Nahrung bekamen.

Die Ernennung von ihm besonders ergeben Offi zieren nahm der König selber vor. Nur die Adeligen konnten in die höheren Dienstränge aufsteigen. Damals wurde in der französischen Armee auch die einheitliche Uniform eingeführt.

Schon wenige Jahre nach der Regierungsübernahme durch Ludwig XIV. war Frank reich zur stärksten Militärmacht Europas geworden. Von 1664 bis 1703 stieg die Zahl der Soldaten von 45 000 auf 400 000 Mann. Dieses gewaltige Heer war die wichtigste Basis für die Herrschaft Ludwigs XIV.

In Frankreich selber sollte es Adelige, aber auch Bauern und Bürger vor Aufl ehnung gegen seine Herrschaft abhalten. Nach außen hin wollte der König mithilfe dieser großen Armee seine Machtan-sprüche gegenüber den anderen europäischen Staaten durchsetzen. Mit diesem Heer führte der König in mehr als der Hälfte seiner Regierungszeit Kriege gegen verschiedene Nachbarstaaten, so gegen Spanien, England, Holland und Österreich. Sie kosteten etwa 1 200 000 Menschen das Leben.

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Klippert Zeitgemäß unterrichten6 Harald Scheuf© Klippert Me

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Absolutismus

Merkposten

Metaplankarten(= Visualisierungs-karten in unter-schiedlichen Farben und Formen – ovale, runde, rechteckige Karten, Wölketc.) vorbereiten.Diese werden mit dcken Filzstiften in glesbarer Druckschrbeschriftet und die-nen zur Veranschau-lichung von Arbeits-ergebnissen bzw. zur Unterstützung vonPräsentationen.

Info Helferprinzip

Dieses Prinzip beihaltet die Verpflich-fltung der Schüler zur wechselseitigen Hilfeund Unterstützung.Zufallsgruppen und Losverfahrensorgen dafür, dassdie Schüler in hohem Maße aufeinander angewiesen sind.

LS 04

LS 04 Der Merkantilismus – ein neues Wirtschaftssystem

Zeitrichtwert Lernaktivitäten Material Kompetenzen

1 PL 5’ L gibt einen Überblick über den Ablauf der bevor-stehenden Stunde.

– ein Schaubild verstehen und interpretieren

– Nachschlagemöglichkeiten gezielt nutzen

– mit einem Partner konstruk-tiv zusammenarbeiten

– einen Zeitungsartikel ver-fassen

– die Doppelkreismethode anwenden

– ein Schaubild durch formu-erte Aussagen zum Spre-

en bringen– Lernprodukte präsentieren

2 EA 10’ S sondieren das Schaubild (M2) und den dazugehö-rigen Informationstext (M1).

M1, M2

3 PA 15’ S besprechen in Partnerarbeit Unklarheiten oder Verständnisfragen. Wichtige Informationen wer-den auf einem Spickzettel notiert.

M1, M2

4 PA 10’ S halten sich im Doppelkreis gegenseitig Vorträge zum Merkantilismus.

Spickzettel

5 GA 15’ S bringen das Schaubild durch schriftlich formu-lierte Aussagen zum „Sprechen“.

Notizen imHeft, Meta-plankarten

6 PL 15’ Ausgeloste S präsentieren Ergebnisse im Plenum. Metaplan-karten

7 EA 20’ S verfassen einen zeitgenössischen Zeitungsartikelzum Merkantilismus.

Heft

Erläuterungen zur Lernspirale

Ziel der Doppelstunde st, den Merkantilismus mithilfe eines Schaubildes zu erschließen. DiesesWirtschaftssystem Frankreichs wurde damals von ganz Europa kopiert. Die Schüler füllen dazu ein abstraktes Schaubild mit Leben, d.h. sie überszen es in die Realität bzw. fassen es in eigene Wor-

ei der abschließenden inhaltlichen Re xiondarf allerdings nicht unterschlagen werden, dass der französische Staat trotz der gestiegenen Ein-nahmen auf lange Sicht überschuldet blieb, diesesegoistische Prinzip auch Nachteile hatte und heuteden partnerschaftlichen Handelsabkommen der EU widersprechen würde.

m Ablauf im Einzelnen:I 1. Arbeitsschritt erläutert der Lehrer das Vor-gehen für die folgende Stunde.

Im 2. Arbeitsschritt sondieren die Schüler das vor-liegende Schaubild (M2) und lesen den dazugehö-rigen Informationstext (M1). Sie betrachten dasSchaubild und refl ektieren, was sie verstehen undflwas ihnen unter Umständen noch unklar ist. Fra-gen werden notiert.

Im 3. Arbeitsschritt werden offene Fragen geklärt.Die Schüler gehen paarweise zusammen und be-sprechen ihre Fragen bzw. Unklarheiten. Es bietetsich an, weitere interne Nachschlagematerialienbereitzulegen (Lexika, Nachschlagewerke aus dem Bestand der Fachschaft, etc.). Die wichtigsten In-formationen zum Merkantilismus werden auf ei-nem Spickzettel notiert.

Im 4. Arbeitsschritt halten sich die Schüler gegen-seitig Vorträge im Doppelkreis. Sie stehen sich da-

bei in einem Innen- und einem Außenkreis paar-weise gegenüber und berichten zum Schaubild sowie zum Informationstext. Durch Rotation des Innen- bzw. Außenkreises können beliebig viele weitere Partnerkonstellationen entstehen, in de-nen der Vortrag wiederholt werden kann.

Im 5. Arbeitsschritt werden durch Auslosen neue Gruppen gebildet. Die Schüler bringen das Schau-bild zum Sprechen, indem sie Aussagen formulie-ren, die die abstrakten Inhalte des Schaubilds aus Sicht eines Zeitgenossen schildern (Beispiel: Was hielten Menschen in den Kolonien oder ausländi-sche Händler von diesen Maßnahmen?) Diese Aus-sagen werden dann den entsprechenden Informa-tionen des Schaubilds zugeordnet. Die Zuordnung kann durch Nummern oder Verbindungslinien er-folgen. Für die anschließende Präsentation wer-den die Aussagen auf Metaplankärtchen (siehe Merkposten) geschrieben. Das Schaubild kann auf DIN A3 kopiert und dann an der Tafel oder der Pinnwand befestigt werden.

Im 6. Arbeitsschritt ordnen aufgerufene Schüler ihre Aussagen dem Schaubild im Plenum zu undheften/kleben ihre vorbereiteten Metaplankärt-chen an entsprechender Stelle an. Der Lehrer leiteteine abschließende Aussprache/Disskussion über die angehefteten Aussagen.

Im 7. Arbeitsschritt verfassen die Schüler, auf Ba-sis der erarbeiteten Informationen, einen zeitge-nössischen Zeitungsartikel zum Merkantilismusund seinen Vor- bzw. Nachteilen. Dieser Schritt kann auch als Hausaufgabe erfolgen. Die Reflexionfldarüber erfolgt dann in der nächsten Stunde.

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Klippert Zeitgemäß unterrichten7

Absolutismus LS 04.M1–2

04 Der Merkantilismus – ein neues Wirtschaftssystem

LS 04.M1 Informationstext „Merkantilismus“

LS 04.M2 Schaubild „Merkantilismus“

Ludwig XIV. brauchte für seinen Hof immer mehr Geld. Da die Untertanen aber weitere Steuern einfach nicht mehr aufbringen konnten, musste man eine andere Lösung fi nden.

Ludwigs Finanzminister Colbert fand diese: Der Staat musste versuchen, möglichst viel Geld ins Land zu ziehen und möglichst wenig Geld hinauszulassen. Geld ins Land ziehen konnte man, indem man möglichst viele Waren in das Ausland verkaufte. Also musste man im Inland die Herstellung von Produkten und Lebensmitteln steigern. Im Inland baute man daraufhin neue Manufakturen auf und auch die schlechten Land- und Wasserstraßen wurden verbessert.

Damit die Arbeiter möglichst billig Waren herstellen konnten, musste man die Rohstoffe, die es im Land selbst nicht gab, auch möglichst billig beschaffen. Am billigsten waren die Rohstoffe aus eigenen Kolonien. So setzte der Finanzminister Colbert jetzt alles daran, ein mächtiges Kolonialreich aufzubauen. Bei seinem Tod (1683) gehörten Teile Nordamerikas sowie Kolonien in Afrika und Asien zu Frankreich. Eine eigene große Handelsfl otte wurde geschaffen, um die Rohstoffe billig nach Frankreich zu transportieren.

Wie aber konnte das zweite Ziel, möglichst wenig Geld aus dem Land hinauszulassen, erreicht werden? Es musste verhindert werden, dass ausländische Waren gekauft wurden. Man musste das Land durch eine hohe Zollmauer vom Ausland abriegeln, oder sogar die Einfuhr von Fertigwaren ganz verbieten. Umgekehrt musste man die Ausfuhr von Rohstoffen verbieten und diese stattdes-sen im eigenen Land zu Fertigwaren verarbeiten. Diese konnten dann teuer in andere Länder verkauft werden.

Dieses Wirtschaftssystem nennt man „Merkantilismus“. Es wurde bald in ganz Europa nachgeahmt.

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Autor: Harald Scheufler

Umschlagfoto: Fotolia Nr. 56754064 © Christian Schwier

Illustrationen: Steffen Jähde

Satz: Fotosatz Buck, 84036 Kumhausen

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Dieser Download ist ein Auszug aus dem Originaltitel

Reformation – Absolutismus

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