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HD-Diagnostik mit der Pen n H I P-Stressrö ntg entech n i k Trotz iahrzehntelanger Bemüh ungen sind die diagnostischen und weist immer noch eine leichte bis hochgradige Hüftgelenksdyspla- sie auf. Betroffen sind aber nicht nur Rassehunde, sondern auch Mischlinge, die gemeinhin als ,,gesrinder" gelten. Die HD kommt sowohl bei großen, mittelgroßen als auch kleinen Hunden vor. Die Hüftgelenksdysplasie ist die häufigste erblich bedingte ortho- pädische Erkrankung überhaupt führt zur Arthrose, Schmerz, Steiflreit des Hüftgelenkes und verringert die Lebensqu alität kann mit Medikamenten und Futterzusatzstoffen nicht geheilt werden befällt mehr als 50 Prozent der Hunde bei kritischen Rassen verläuft bei Hunden größerer Rassen klinisch deutlich schwerer als bei kleinen Hundenkommt in Einzelfüllen auchbei Katzen vor (". B. Norwegische Waldkatze) Was sind die Schwachpunkte beim klassischen HD-Röntgen? Das bei Zuchtverbänden etab- lierte HD-Röntgenverfahren be- sitzt Schwachstellen: Es werden züchterischen Maßnahmen zur Bekämpfung der HD nicht befriedigend. Von Dr. Dieter Müller es kann vorkommen, dass Tiere mit unterschiedlichen Graden einer Hüft gelenksdysplasie nicht erkannt und falsch eingestuft werden. Ich erlebe es in der Praxis tagtäglich, dass Junghunde von ausgewiesen,,HD-freien" Eltern- tieren mit teilweise hochgradig dysplastischen Hüften hilfe- suchend vorgestellt werden. Nicht selten entwickeln auch Hunde, die im Alter von einem Jahr als,,HD- frei" befundet wurden und kli- nisch nicht auff?illig waren, nach wenigen Lebensjahren schwere Hüftgelenksarthrosen. Dies ist ein Desasteq insbesondere dann, wenn eine aufwendige Ausbil- dung z. B. als Gebrauchshund absolviert wurde. Die Tierbesitzer und Hundeführer sind fassungs- los, und selbst Fachleute können den wahren Hintergrund einer solchen Entwicklung auf den ersten Blick nicht erkeruren: Es ist die unerkannt gebliebene Locker- heit der Gelenkkapsel. PennHlP-stressröntg.nt..t nit zur Verbesserung der HD- Diagnostik Wissenschaftler der Tierärztlichen Fakultät der Universität von Pennsylvania (USA) begannen in erschreckend hoher Pro- zentsatz von Rassehunden nur offensichtlich,,gute Hüften" zur Begutachtung gesandt; Auf- nahmen von Hunden mit,,auffil- ligen" Hüften werden häufig gar nicht erst eingeschickt. Es findet also eine positive Vorselektion statt. Die Beurteilung und Klas- sifizierung der Hüftgelenke er- folgt in vielen Fällen nicht ano- nymisiert. Der Auswerter erhält Kenntnis davon, aus welcher Zucht und von welchem Besitzer ein Hund stammt. Besser wäre, wenn diese Daten nur für das Zuchtbuchamt einsehbar wären. In den HD-Zentralen sitzen zweifellos erfahrene und kompe- tenteTierärzte, aber es dient nicht der Objektivität, wenn sie die Hunde ihrer,,eigenen" Rasse in großer Zahl mcht nur röntgen (was sicher nicht zu beanstanden ist), sondern auch auswerten. Solche Auswertungen sind ju- ristisch gesehen ein Parteiengut- achten. Der gravierendste Schwach- punkt des üblichen HD-Ver- fahrens liegt jedoch in der ein- gesetzten Röntgentechnik: Die klassische HD-Röntgentechnik ist nicht immer zuverlässig, und Die klassische HD-Röntgenaufnahme täuscht stabile Gelenk- verhältnisse vor und ergab eine Einstufung als leichtgradige HD, noch zur Zucht zugelassen. 42 14*'irci;' Die Distraktionsaufnahme desselben Hundes zeigt eine hoch- gradige Lockerheit der Hüftgelenke mit Subluxation rechts. Die korrekte Einstufung hätte als hochgradige HD vorgenommen werden müssen. Fatal, wenn solche Hunde in die Zucht gehen. ',4i.:t'..*Lt!,"iL"l 1il,uii:,{ - ll d.', .".;

HD-Diagnostik mit der - mueller-heinsberg.de · Gail Smith nach einer besseren und zuverlässigeren Röntgen-diagnostik zu suchen, weil man mit der Zuverlässigkeit des HD-Standardröntgenverfahrens

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Page 1: HD-Diagnostik mit der - mueller-heinsberg.de · Gail Smith nach einer besseren und zuverlässigeren Röntgen-diagnostik zu suchen, weil man mit der Zuverlässigkeit des HD-Standardröntgenverfahrens

HD-Diagnostik mit derPen n H I P-Stressrö ntg entech n i kTrotz iahrzehntelanger Bemüh ungen sind die diagnostischen und

weist immer noch eine leichte bishochgradige Hüftgelenksdyspla-sie auf. Betroffen sind aber nichtnur Rassehunde, sondern auchMischlinge, die gemeinhin als

,,gesrinder" gelten. Die HD kommtsowohl bei großen, mittelgroßenals auch kleinen Hunden vor.

Die Hüftgelenksdysplasie ist diehäufigste erblich bedingte ortho-pädische Erkrankung überhauptführt zur Arthrose, Schmerz,Steiflreit des Hüftgelenkes undverringert die Lebensqu alitätkann mit Medikamenten undFutterzusatzstoffen nicht geheiltwerden befällt mehr als 50 Prozentder Hunde bei kritischen Rassenverläuft bei Hunden größererRassen klinisch deutlich schwererals bei kleinen Hundenkommt inEinzelfüllen auchbei Katzen vor(". B. Norwegische Waldkatze)

Was sind die Schwachpunktebeim klassischen HD-Röntgen?Das bei Zuchtverbänden etab-lierte HD-Röntgenverfahren be-sitzt Schwachstellen: Es werden

züchterischen Maßnahmen zur Bekämpfung der HD nicht befriedigend.

Von Dr. Dieter Müller es kann vorkommen, dass Tieremit unterschiedlichen Gradeneiner Hüft gelenksdysplasie nichterkannt und falsch eingestuftwerden. Ich erlebe es in der Praxistagtäglich, dass Junghunde vonausgewiesen,,HD-freien" Eltern-tieren mit teilweise hochgradigdysplastischen Hüften hilfe-suchend vorgestellt werden. Nichtselten entwickeln auch Hunde, dieim Alter von einem Jahr als,,HD-frei" befundet wurden und kli-nisch nicht auff?illig waren, nachwenigen Lebensjahren schwereHüftgelenksarthrosen. Dies istein Desasteq insbesondere dann,wenn eine aufwendige Ausbil-dung z. B. als Gebrauchshundabsolviert wurde. Die Tierbesitzerund Hundeführer sind fassungs-los, und selbst Fachleute könnenden wahren Hintergrund einersolchen Entwicklung auf denersten Blick nicht erkeruren: Es istdie unerkannt gebliebene Locker-heit der Gelenkkapsel.

PennHlP-stressröntg.nt..t nitzur Verbesserung der HD-DiagnostikWissenschaftler der TierärztlichenFakultät der Universität vonPennsylvania (USA) begannen

in erschreckend hoher Pro-zentsatz von Rassehunden

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nur offensichtlich,,gute Hüften"zur Begutachtung gesandt; Auf-nahmen von Hunden mit,,auffil-ligen" Hüften werden häufig garnicht erst eingeschickt. Es findetalso eine positive Vorselektionstatt. Die Beurteilung und Klas-sifizierung der Hüftgelenke er-folgt in vielen Fällen nicht ano-nymisiert. Der Auswerter erhältKenntnis davon, aus welcherZucht und von welchem Besitzerein Hund stammt. Besser wäre,wenn diese Daten nur für dasZuchtbuchamt einsehbar wären.In den HD-Zentralen sitzen

zweifellos erfahrene und kompe-tenteTierärzte, aber es dient nichtder Objektivität, wenn sie dieHunde ihrer,,eigenen" Rasse ingroßer Zahl mcht nur röntgen(was sicher nicht zu beanstandenist), sondern auch auswerten.Solche Auswertungen sind ju-ristisch gesehen ein Parteiengut-achten.

Der gravierendste Schwach-punkt des üblichen HD-Ver-fahrens liegt jedoch in der ein-gesetzten Röntgentechnik: Dieklassische HD-Röntgentechnikist nicht immer zuverlässig, und

Die klassische HD-Röntgenaufnahme täuscht stabile Gelenk-verhältnisse vor und ergab eine Einstufung als leichtgradigeHD, noch zur Zucht zugelassen.

42 14*'irci;'

Die Distraktionsaufnahme desselben Hundes zeigt eine hoch-gradige Lockerheit der Hüftgelenke mit Subluxation rechts. Diekorrekte Einstufung hätte als hochgradige HD vorgenommenwerden müssen. Fatal, wenn solche Hunde in die Zucht gehen.

',4i.:t'..*Lt!,"iL"l 1il,uii:,{ - ll d.', .".;

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Der Autor

Dr. Dieter Müller ist Fachtierarzt fiir Kleintiere, Teilgebiet Chir-urgie undAugenheilkunde, und betreibt seit 1985 eine Praxis inHeinsberg. Nach dem Studium in München verbrachte er seine

Assistenzzeit in verschiedenen Großtier-, Pferde- und Kleintier-praxen bzw. Kliniken in Deutschland und bildete sich in ameri-kanischen Universitätskliniken fort.

1983 unter der Leitung von Dr.Gail Smith nach einer besserenund zuverlässigeren Röntgen-diagnostik zu suchen, weil manmit der Zuverlässigkeit des HD-Standardröntgenverfahrens nichtzufrieden war.

Bald zeigte sich, dass dieLockerheit des Hüftgelenkes derentscheidende Indikator einerHüftgelenksdysplasie i st.

Das Hüftgelenk ist ein Kugel-Pfannen-System, bei dem derOberschenkelkopf (Femurkopf)in der Hüftgelenkspfanne (Ace-tabulum) sitzt. Unter dem BegriffHüft-Lockerheit versteht man dieLockerheit der Kugel im Gelenk.Hunde mit lockeren Hüften wei-sen ein viel höheres HD-Risikoauf als Hunde mit festen Hüftenund minimaler Lockerheit. Umdie Lockerheit der Gelenke nach-zuweisen, wurde eine spezielleLagerungshilfe entwickelt, dieeinen genau definierten Stress aufdie Hüftgelenkskapsel ausübt.Die PennHlP-Röntgenuntersu-chung besteht aus drei Aufnahmen :

I. Ventro-dorsalegestreckte PositionDiese Aufnahme wird wie beidem klassischen Röntgenver-fahren durchgeführt. Der Hundliegt auf dem Rücken. Die Hinter-läufe werden symmetrisch ge-streckt und so weit eingedreht,dass die Kniescheibe mittig ab-gebildet wird. Diese gestreckte

Position dientbei PennHIP ledig-lich dazu, das Vorliegen einerArthrose auszuschließen oder zubestätigen. Eine Lockerheit derHüftgelenke lässt sich in der ge-streckten Position nicht immererkennen. Durch die Verdrehungder Gelenkkapsel bei dieser La-gerungstechnik wird das Gelenknämlich unnattirlich stabilisiert.Ein in Wahrheit instabiles dysplas-tisches Gelenk kann maskiertwerden. Es kommt zu falsch ne-gativen HD-Befunden. Hundemit einernicht erkannten lockerenHüfte sind gleichwohl Träger vonHD-Gen-Defekten und werdenvielleicht mit verhängnisvollenFolgen zur Zuchteingesetzt. Diegestreckte Röntgenaufnahmewird immet zur Messung desNorbergwinkels herangezogen.Dieser soll über 105 Grad be-tragen. Beim Fehlen von arthro-tischen Veränderungen kann dieventro-dorsale Aufnahme nichtzuverlässig zwischen Hundenunterscheiden, die HD-verdäch-tig sind und solchen, die es nichtsind.

2 . Kompre s s i on s aufn ahm e

Bei dieser Aufnahme liegt derHund ebenfalls auf dem Rücken.Die Hintergliedmaßen werdengespreizt. Mit sanftem Druckwerden die Oberschenkelköpfein die Hüftgelenkspfanne ge-dnickt. Diese Aufnahme liefertanatomi sche Informationen,

anhand derer man erkennenkann, wie gut der Oberschenkel-kopf in das Hüftgelenk passt.

3, Dis traktions aufnahmemit der PennHlP-Lagerungs-v orri chtun g (S tre s s aufn ahm e)

Der Hund liegt wieder auf demRücken, die Hinterläufe werdenin einer neutralen gewichts-tragenden Stellung gehalten undgleichzeitig die Oberschenkelgegen die Barren der PennHIP-Vorrichtung gedrückt. Die Penn-HlP-Technik erlaubt die exakteMessung der Festigkeit oderLockerheit der Hüftgelenke, derdurch den Distraktionsindexausgedrückt wird. Hunde, dieeine abnorme Lockerheit desHüftgelenkes (einen erhöhtenDistraktionsindex) aufweisen,

sind verdächtig hinsichtlich einerDysplasie und entwickeln imspäteren Leben mit hoher Wahr-scheinlichkeit radiologische Ver-änderungen im Sinne einer Ar-throse.

Akzeptanzvon PennHIPDas Stressröntgen nach der Penn-HlP-Methode (www.pennhip.org) hat sich trotz vielerAnfein-dungen weltweit durchgesetzt undfindet eine positive Akzeptanz.Es wird in über 30 Ländern ver-wendet. In Deutschland gibt es

mehrere zertifizierte PennHIP-Röntgentierärzte. PennHIP ist dieeinzige Technik, die das Arthro-serisiko quantifizieren kann. DasPennHlP-Röntgen ist für alleHunde zu empfehlen - sowohlflir Familienhunde als auch für

Gestreckte Aufnahme eines jungen Hundes mit stark dysplas-tischen Hüftgelenken. Die Oberschenkelköpfe finden keinenfesten Halt in den Gelenkpfannen.

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Original PennHlP-Distraktionsaufnahme. Dieseder wahren Gelenkverhältnisse im Stehen.

tnyziert. Der Hund ftillt sofort ineinen tiefen Schlafzustand" aus

dem er bereits nach wenigenMinuten wieder spontan etwacht.Man kann die Narkosetiefe undNarkosedauer mit Propofol exaktsteuern, damit ist sie sehr sicher.Die Belastung für den Patientenist gering. Nach Erwachen aus

dem Narkoseschlaf kann derPatient seinen normalen Tages-ablauf fortsetzen.

tätswert, um die genetischenVeränderungen herbeizuführen.Die Kosten und die Dauer derAusbildung von Dienst- undArbeitshunden sind sehr hoch.Deshalb ist die Voruntersuchungder für einen derartigen Einsalzvorgesehenen Tiere von unschätz-barem Vorteil, um eine Vorher-sage über die Integrität derHüften des zukünftigen Arbeits-hundes zu treffen.

lntravenös gesteuerte Kurznarkose ist essenziell für korrekteRöntgenaufnahmen.

Zuchthunde und Gebrauchs-hunde. Wenn das Arthroserisikobekannt ist, kann der Spezialist dieam besten geeigneten Prophylaxe-bzw. Therapiemaßnahmen aus-wählen. Zichter erhalten durchden direkten Indexvergleich inner-halb der Rasse-Population eineexakte Einschätzung über denGrad des Arthroserisikos undkönnen genetische Strategien zurVerbesserung der Hüftgesundheitfestlegen. Zahbetche wissen-s chaftliche Verö ffentlichungenbelegen die Zuverlässigkeit vonPennHIP. Kein anderes HD-Untersuchungsprogramm besitzteine vergleichbare wi s senschaft-liche Validation. Umso unver-ständlicher ist, dass zurZuchtzu-lassung nur die klassische HD-Röntgentechnik herangezogenwird.

Gerade ftr Gebrauchshundeist das Ergebnis der PennHIP-Diagnostik eigentlich unver-zichtbar. Seine Informationenliefern wertvolle Entscheidungs-hilfen bei der Auswahl zu AnkaufundAusbildung.

Früherkennung der HDbei Welpen und JunghundenDie PennHlP-Untersuchung istdas präziseste Verfahren, um dieHüftgelenke ztuntersuchen undHD-Grade zu klassifizieren. Grad-messerist dabei die Lockerheit derHüftgelenke. Die Untersuchungkann bereits mit l6 Wochen er-folgen. Das istbesonders wichtig,wenn bei einem Hund der Ver-dacht einer Hüftgelenksdysplasievorliegt. Die Frühuntersuchungbietet Zichtern den Vorteil, friiheEntscheidungen über eine Zucht-verwendung treffen zu können.T ierdtrzte können nach der Früher-kennung der HD diese im Fnih-stadium behandeln und die fehl-gestellten Gelenke erfolgreichkorrigieren (Dreifache Becken-osteotomie, DBO).

Wie funktioniert dasPennHIP-Röntgen?Die Untersuchung erfolgt bevor-zugt unter einer gesteuertenKurznarkose mit Propofol. Eswird ein Venenkatheter gelegt undüber diesen das Narkosemittel

Das PennHlP-Röntgen liefertwichtige Daten für Züchter, Fa-milien- und Gebrauchshunde.Die Informationen der Penn-HlP-Datenbank erlauben einegezie lte Auswahl v on Zuchttieren,basierend auf der Festigkeit derHüftgelenke der j eweiligen Hun-derasse. Zichter können die Vor-kommenshäufi gkeit und S chwereder HD zukünftiger Hundegene-rationenreduzieren, indem sie denS elektionsdruck in Richtung fe ste

Hüftgelenke erhöhen. Unter allengebräuchlichen HD- Screening-Methoden hat das PennHIP-Ver-fahren den höchsten Heritabili-

Wenn beim jungen Familienhundeine lockere Hüfte festgestelltwurde, können frtihzeitttig kor-rektive Maßnahmen durchge-ftihrt werden, so dass keine fol-genschweren Arthro sen entstehenund ein ,,HD-freies" Leben ge-

führt werden kann.

Auswertung desPennHIP-RöntgenDie PennHIP-Untersuchungsollte mit einer digitalen Röntgen-einrichtung durchgeführt werden.Die Aufnahmen liegen dann imsogenannten DICOM-Formatvor. In den Bilddateien sind die

HD-Frühdiagnostik beim 16 Wochen alten Labrador.

Derselbe Hund in der PennHlP-Distraktionsaufnahme. Keinesignifikante Laxizität. Der Hund wird mit großer Wahrschein-lichkeit lebenslang HD-frei bleiben.

ergibt ein Bild

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Bestimmung des Norbergwinkels im Digitalen Röntgen. Diesersollte mindestens 105" betragen.

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.ilti

irIf&sDerselbe Hund in der PennHlP-Distraktionsaufnahme. Die Dist-raktionswerte werden im digitalen Verfahren exakt bestimmt undliegen deutlich über der Norm. Befund: hochgradige HD. Ein gutgeeigneter Kandidat für eine Beckenumstellung (DBO).

Patientendaten (Name, Chip-nummer) unveränderbar imple-mentiert. Medizinische DICOM-Bilddateien unterliegen einemweltweit einheitlichen Standardund lassen sich elektronisch aus-tauschen.

Der Distraktionsindex kanndurch die von der Universität inPennsylvania ausgebildeten, ge-prüft en und zertifiziertenT ierär ztein Deutschland bestimmt werden.Diese verfügen auch über Zugrrffauf die PennHlP-Datenbank mitden spezifi schen Rassestatistiken.

Zusätzlich s o I lten di e Aufnah-men auf den Server der Penn-HIP-Zentrale in den USA hoch-geladen werden. Sie werden dortausgewertet und fließen in dieStatistik ein. Der Tierbesitzererhält ein schriftliches Testat vonPennHIP.

Stressröntgen, Bewertung undInterpretation der BefundeI. DistraktionsindexDer Distraktionsindex ist einMaß der Hüftlockerheit. Er gibtan, wie weit der Oberschenkel-kopf aus dem Hüftgelenk heraus-treten kann. Der Index wird miteiner Zahl von 0 (sehr feste Hüf-ten) bis 1,0 (sehr lockere Hüften)bezeichnet. Die Wahrscheinlich-keit, dass Hunde mit festen Hüf-ten später einmal eine HD entwi-ckeln, ist gering im GegensatzzuHunden mit lockeren Hüften. AlsGrenzwert hat sich ein Index von0,30 herauskristallisiert, beikleineren Werten tritt eine Hüft-gelenksdysplasie nicht auf.2. DegenerativeGelenkerkrankungenDer PennHlP-Report umfasstauch die Untersuchung auf das

Vorliegen von Arthrosezeichenbei der gestreckten Aufnahme.3. Rassespezifische Einordnungd er Hüft ge I enks I o cker h eitDer beim PennHlP-Röntgen er-mittelte Distraktionsindex wirdmit den in der Datenbank derbetreffenden Rasse gespeicherten

Werten verglichen. Diese Infor-mationen sind für Züchter vonunschätzbarem Wert bei der Aus-wahl von Zuchtkandidaten. Eswird empfohlen, nur Hunde in deroberen Hälfte des Rasse-Rankingztr Ztcht einzusetzen. Wenn nurHunde mit festen Hüftgelenken(kleinem Distraktionsindex) zurZucht eingesetzt werden, so kannman erwarten, dass sich die Hüft-gesundheit innerhalb von wenigenGenerationen deutlich verbessert.

F antz HD-Röntgen mit PennHIP. PennHIP besteht aus drei

wichtigen Komponenten:1. einer besonderen diagnosti-schen radiologischen Technik2. einem Netzwerk von zerti-fizierten und trainierten Tier-ärzten3. einer medizinischen Daten-bank zur wissenschaftlichenAnalyse

. Der mit PennHIP bestimmteDistraktionsindex ist der ver-lässlichste Indikator für einezukünftige Hüftgelenksarthrose.

. Der Distraktionsindex verändertsich im Laufe des Lebens nichtsignifikant.

. PennHIP kann verlässlich beiHunden ab einemAlter von 16

Wochen durchgeftihrt werden.

Die Frühuntersuchung derHüftgelenke eines Hundes istvon unschätzbarem Wert,gleichgültig ob dieser Hundeinmal zur Zucht, zur Arbeitoder nur als Familienhundeingesetzt werden soll.Die Frtihuntersuchung auf HDhat das Ziel, gesunde Hüftge-lenksverhältni sse zu bestätigenbzw. eine angeborene Hüftge-1 enksdysplasie zweifelsfrei zuerkennen. Das Ergebnis nimmtdem Tierbesitzer die Ungewiss-heit, ob sein Hund ,,HD.frei"ist oder ob dieAusbildung einers chmerzhaften Hüftgelenks -

dysplasie und Arthrose droht.Der Hund kann aufgrund des

PennHlP-Ergebnisse s entwederganz normal belastet werdenoder der Frühbehandlung derHüftgelenksdysplasie (Drei-fache B eckenosteotomie, DB O)zugeftihrt werden.80 Prozent der Hunde, die imRahmen des klassischen HD-Röntgens von der OFA (Or-thopedic Foundation for Ani-mals [USA]; vergleichbar mitdem deutschen HD-System)als,,normal" eingestuft wurden,zeigten im PennHIP - Ve rfahreneine Hüftlockerheit, die sieprädisponiert, eine zukünftigeHüftarthrose zu entwickeln.

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Kompressionsaufnahme

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