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von Eva Reichegger & Reinhold Giovanett D ie klassenbewussten Britrocker „Oasis“ machen am 23. Februar 2009 in Südtirol Halt. Wenn eine Formati- on dieser Größenordnung in Bozen auftritt, ist das nicht nur sensatio- nell, sondern gleichzeitig auch für das zukünftige internationale Mu- sikgeschehen in unserem Lande von großer Bedeutung. „Oasis“, die Band um die Gebrüder Liam und Noel Gallagher, schaffte es bereits 1994 mit dem Debüt-Al- bum „Definitely Maybe“ auf Platz 1 der UK-Charts und landete im Lau- fe ihrer 17-jährigen Karriere auch mit allen folgenden Studioalben dort. Wie bei so manch anderer Rockband von der Insel gab’s auch in dieser Bandgeschichte Höhenflü- ge, Tiefstände, Besetzungswechsel, Streit und Prügel, doch es zeigte sich deutlich, dass „Oasis“ mehr als nur der „Wonderwall“-Interpret vom „Kuschelrock-Sampler“ war. Und das lag nicht zuletzt daran, dass die Engländer immer wieder weite Hörerschichten entlang und abseits des Mainstreams in ihren Bann zogen oder mit ihrem plakati- ven britischen Working-Class- Selbstbewusstsein polarisierten. Auch im Oktober dieses Jahres wur- den beide Seiten wieder laut, denn das soeben erschienene siebte Al- bum „Dig Out Your Soul“ über- raschte erstmals nicht als Aneinan- derreihung von Rocksongs, sondern gilt als das bislang homogenste Al- bum von „Oasis“. Die Musiker aus Manchester entfernen sich in den neuen Songs erstmals bewusst von ihrer melodiösen Stärke, um mutig und gezielt dem Groove Vorrang zu lassen. Wie sich die neue musikali- sche Seite von „Oasis“ ins berüchtig- te druckvolle Konzert-Ereignis ein- fügt, kann man schon bald auf einer weltweiten Tour miterleben. Auf dem Tourplan stehen diesmal wie- der lauter Großstädte - und die Eis- welle Bozen. Wenn in den letzten Jahren sogar mit einer gewissen Regelmäßigkeit große internationale Stars nach Bo- zen kommen, dann hat das einen ganz konkreten Grund. Roland Bar- bacovi, der seit mittlerweile 25 Jah- ren als Konzertveranstalter tätig ist, und letzthin Namen wie Anastacia, Fortsetzung > Donnerstag, 30. Oktober 2008 – Nr. 217/16. Jg. > Redaktion Tageszeitung Headliner: [email protected] – Tel. 329/5913560 Tageszeitung DIE NEUE SÜDTIROLER Be here now

Headliner #011

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Headliner - Musikmagazin - Freitags in der Neuen Suedtiroler Tageszeitung

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Page 1: Headliner #011

von Eva Reichegger & Reinhold Giovanett

Die klassenbewusstenBritrocker „Oasis“ machenam 23. Februar 2009 in

Südtirol Halt. Wenn eine Formati-on dieser Größenordnung in Bozenauftritt, ist das nicht nur sensatio-nell, sondern gleichzeitig auch fürdas zukünftige internationale Mu-sikgeschehen in unserem Landevon großer Bedeutung.„Oasis“, die Band um die GebrüderLiam und Noel Gallagher, schafftees bereits 1994 mit dem Debüt-Al-

bum „Definitely Maybe“ auf Platz 1der UK-Charts und landete im Lau-fe ihrer 17-jährigen Karriere auchmit allen folgenden Studioalbendort. Wie bei so manch andererRockband von der Insel gab’s auchin dieser Bandgeschichte Höhenflü-ge, Tiefstände, Besetzungswechsel,Streit und Prügel, doch es zeigtesich deutlich, dass „Oasis“ mehr alsnur der „Wonderwall“-Interpretvom „Kuschelrock-Sampler“ war.Und das lag nicht zuletzt daran,dass die Engländer immer wiederweite Hörerschichten entlang undabseits des Mainstreams in ihren

Bann zogen oder mit ihrem plakati-ven britischen Working-Class-Selbstbewusstsein polarisierten. Auch im Oktober dieses Jahres wur-den beide Seiten wieder laut, denndas soeben erschienene siebte Al-bum „Dig Out Your Soul“ über-raschte erstmals nicht als Aneinan-derreihung von Rocksongs, sonderngilt als das bislang homogenste Al-bum von „Oasis“. Die Musiker ausManchester entfernen sich in denneuen Songs erstmals bewusst vonihrer melodiösen Stärke, um mutigund gezielt dem Groove Vorrang zulassen. Wie sich die neue musikali-

sche Seite von „Oasis“ ins berüchtig-te druckvolle Konzert-Ereignis ein-fügt, kann man schon bald auf einerweltweiten Tour miterleben. Aufdem Tourplan stehen diesmal wie-der lauter Großstädte - und die Eis-welle Bozen. Wenn in den letzten Jahren sogarmit einer gewissen Regelmäßigkeitgroße internationale Stars nach Bo-zen kommen, dann hat das einenganz konkreten Grund. Roland Bar-bacovi, der seit mittlerweile 25 Jah-ren als Konzertveranstalter tätig ist,und letzthin Namen wie Anastacia,

Fortsetzung >

Donnerstag, 30. Oktober 2008 – Nr. 217/16. Jg.

> Redaktion Tageszeitung Headliner: [email protected] – Tel. 329/5913560

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Fortsetzung >Avril Lavigne oder R.E.M. nachBozen geholt hat: „Die Eiswelle inBozen ist nach Mailand, Rom undBologna die viertgrößte Halle inItalien und das hat sich bei denAgenturen, die ihre Künstler aufTour schicken mittlerweile herum-gesprochen. Wenn Künstler einergewissen Größenordnung alsomehr als zwei Konzerte planen,dann werden wir kontaktiert.“ Sogeschehen auch mit „Oasis“, die inSachen Kartenverkauf mit Anasta-cia den Rekord halten. Für dasKonzert in Bozen wurden bereits inder ersten Woche – der Kartenvor-verkauf hat am 21. Oktober begon-nen – über 2000 Tickets verkauft.„Wer Oasis sehen möchte, solltesich also beeilen,“ fügt Barbacovihinzu, denn das Fassungsvermö-gen der Eiswelle beträgt „nur“7000 Personen. Bozen ist als Stadteigentlich nicht viel mehr als einVorort von Mailand, zeichnet sichaber durch seine besondere geo-grafische Lage aus: Das Einzugs-gebiet reicht vom süddeutschenund Tiroler Raum im Norden bisweit Verona und darüber hinaus imSüden. „Wenn dann noch die ein-heimischen Fans zum Konzertkommen, dann lassen sich solcheKonzerte gut organisieren.“ Ange-sprochen auf die Möglichkeit, Süd-tiroler Bands im Vorprogrammspielen zu lassen, zeigt sich Barba-covi sehr offen: „Wir versuchen im-mer hiesige Bands unterzubrin-

gen, aber bestimmte Künstler wieetwa James Blunt (morgen in derEiswelle in Bozen, Anm.d.Red.) ha-ben ihre eigene Vorgruppe mit,oder sie brauchen keine, wie etwaZucchero, der mit seinem zwei-stündigen Programm am 9. De-zember nach Bozen kommt.“ Es isterst ein paar Monate her, dass dieaus Lana stammende Band„John’s Revolution“ für Avril La-vigne eröffnet hat und Barbacoviunterstreicht, dass sich hiesigeBands durchaus bei „Showtime“melden können, bzw. sollen, wis-send, dass die Auftrittsmöglich-keiten für kleine Rock- und Pop-bands beschränkt sind. Wie imgroßen Maßstab Hallen wie ebenauch die „Eiswelle“ eigentlich fürSportveranstaltungen geplant

werden, so gilt das auch im klei-nen Maßstab. Barbacovi: „DerKu.Bo. in Bozen war als Konzer-tort zwar nicht das Maximum,aber er hat funktioniert und wäreein passabler Austragungsort fürKonzerte hiesiger Bands gewe-sen.“ Der Ku.Bo. wurde geschlos-sen, Alternative aber gibt es kei-ne. „Es ist hier wie überall: Auf lo-kaler Ebene wird die Rockkulturtotgeschwiegen,“ fügt der Kon-zertveranstalter hinzu, daraufverweisend, dass es für Klassik öf-fentliche Gelder gibt, für Rock undPop hingegen nicht. Beirren lässtsich Barbacovi deswegen nicht, son-dern holt die internationale Spitzeder Rock- und Popszene in das ver-schlafene Alpenstädtchen Bozen.„Oasis“ sind mit den „Rolling Sto-

nes“ und „AC/DC“ die zurzeit ge-fragtesten Liveacts überhaupt.Barbacovi hatte AC/DC bereits voretwa acht Jahren für Bozen enga-giert und hat es auch diesmal wie-der versucht, aber die Band wolltenur zwei Konzerte in Italien spielenund vielleicht einige Sommerfesti-vals. Die 28000 Tickets für die bei-den Mailänder Konzerte waren innur zwei Stunden ausverkauft.Was „Oasis“ in Bozen betrifft, so istdas Konzert zwar erst am 23. Fe-bruar 2009, aber der Rat zu Eileaus dem Munde des Veranstaltersist kein Hype, sondern die Ein-schätzung eines Profis. Die Preiseschwanken zwischen 34 und 58Euro, je nach Position bzw. Platz.Infos: www.showtime-ticket.comoder www.athesiaticket.it.

Gute Figur gemacht:„Johns Revolution“ im Vorprogramm vonAvril Lavigne

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Tageszeitung

Donnerstag, 30. Oktober 2008 Nr. 217

Über 30 Videoclips undKurzfilme wurden für dieerste Ausgabe von „The

Screening“ abgegeben. DieserUmstand belegt ganz deutlich,dass das Medium Video auch hier-zulande von den Musikern undKünstlern sehr ernst genommenwird. Um dieser Ausdrucksform

die ihr gebührende Öffentlichkeitzu schaffen, haben sich airbagpro-mo.com und „Radio Freier Fall“ zu-sammengeschlossen und „TheScreening“ ins Leben gerufen, dasam kommenden Mittwoch, 5. No-vember, um 19.30 Uhr und um21.30 Uhr im Capitol-Kino in Bo-zen das erste Mal stattfinden wird.

So wie die Bands und Musiker un-terschiedlichen Stilrichtungennachgehen, so ist auch die visuelleSprache der Bands bzw. der Filme-macher sehr unterschiedlich.Bands und Musiker, die mit ihren Vi-deos am kommenden Mittwoch imCapitol-Kino in Bozen zu sehen seinwerden sind: Chris and the other

girls, Sense of Akasha, eating.seats,Frei.wild, June Niesein und FelineMelinda. Die restlichen Namen wer-den am Samstag, über die Seite vonairbagpromo.com und „Radio FreierFall“ veröffentlicht. (rhd)

The Screening: Take One

Rockvideos imCapitol-Kino

Screenshots aus Videoclips, die bei „The Screening“ zu sehen

sein werden.

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Donnerstag, 30. Oktober 2008 Nr. 217Johnny, spiel nochmal den Blues!

Ein gelungener Blues-Rock Abend in Steinegg

Ja, man kann getrost behaup-ten, dass dieser Abend der 12.Ausgabe von „Steinegg Live“

die Krone aufgesetzt hat. Für dierichtige Atmosphäre hatten bereitsBackbone Boogeie ab 19.45 Uhr ge-sorgt, die mit ausgewählten Süd-staaten-Songs von J.J. Cale,Lynyrd Skynyrd oder den AllmanBrothers die eintreffenden Besu-cher in Stimmung brachten. AndyGozzi, Giordano Tassotti, DietmarUnterhofer und Martin Werth be-kamen dafür verdienten Beifall. Alsdie Südtiroler Ausnahmeband dieVerstärker auf der Eingangsbühneabdrehte, wartete alles auf EricSardinas, Gitarrist und Sänger ausKallifornien der kurz vor 9 die Büh-ne betrat. Ein magerer Herr mitVollbart, langen, schwarzen Haa-ren, engen Lederhosen und –stie-feln, legt los. Er spielt 2 verschiede-ne Dobro-Gitarren und verwendetsowohl den echten unverfälschtenblechigen Klang wie eine herrlichklare Verzerrung. Neben den Ei-genkompositionen seiner Unlängsterschienenen CD gibt es 3 Klassi-ker zu hören: Robert Johnsons„Come on into my Kitchen“ ist eineHommage der an den Urvater desBlues der 30er Jahre des letztenJahrhunderts ohne Verstärkungund ohne Tricks – nur Stimme undKlampfe. Dann kommt der Königdes Rock and Roll dran – „BurningLove“ von Elvis Presley kommtsehr rockig und fett daher um vonJim Morrison’s „Roadhouse Blues“übertrumpft zu werden. Inzwi-schen kocht der Saal, es kribbeltund die FeteLäuft wie geschmiert. Eric Sardi-nas, der überzeugende Blues-Man,wird von seiner Band Big Motor mitLevel Price am Bass und PatrickCaccia am Schlagzeug begleitet underhält am Ende seiner Show ver-dienten Applaus. Allein diese Bandwäre den Besuch des Abends wertgewesen, doch die Hauptattraktiondes Abends sollte noch folgen.

Eine halbe Stunde später, nach denüblichen Routineumbauten derTontechniker, kommen Wayne Juneans Schlagzeug, Scott Spray mitBassgitarre und Paul Nelson mitStratocaster-Gitarre auf die Bühne– mit Freude wird verkündet: „La-dies and Gentlemen, please welco-me The Johnny Winter Band!”Nach dem exzellenten Instrumen-tal-Intro, das Kompetenz und Qua-lität der 3 Musiker klarstellt,kommt er endlich unter tosendemBeifall daher, alleine, leicht gebeugtund langsam. Johnny Winter setztsich, greift zur Gitarre und legt los.Die ersten paar Songs sind gut,doch Johnny hat mit Hustenreiz zukämpfen und wirkt müde, man ge-

winnt den Eindruck dass er mitsich nicht zufrieden ist. Seine schierunermessliche Live-Erfahrung er-laubt jedoch die reibungslose Fort-setzung der Show. In den vorderenPublikumsreihen ist (zumindestteilweise) sein verbaler Vortragund larmoyanter Gesang unver-ständlich – Wortfragmente lassenerahnen worum es geht. Erkenn-bar ist etwa der Song „Lone Wolf“von seiner letzten CD „I’m a Blues-man“. Doch je länger er jault undjammert, umso besser werden So-und und Feeling. Auch das Publi-kum zieht nach anfänglicherZurückhaltung jetzt mit.Als Johnny von seinem Roadie dielegendäre Gibson Firebird in dieHand gereicht bekommt, ist derHöhepunkt erreicht: der mitreißen-de „Mojo Boogie“, die Klassiker„Johnny Guitar“ und „Highway 61

Reviseted“ sorgen dafür. Diese Titelgehören zu den Glanzlichtern desAbends und überstrahlen das Aus-bleiben von „Johnny B. Good“.Johnny rockt und rollt, die Ge-schwindigkeit und Genauigkeit ha-ben zwar etwas nachgelassen, dochals Eric Sardinas beim Standard„It’s all over now“ mitjammt sindalle im 7. Blues-Himmel. Winterbringt seinen Blues immer noch aut-hentisch, verwendet die Bottleneck-Technik sublim. Gerne kommt er zurück auf die Büh-ne für ein letztes Stück, bevor er hin-ausbegleitet wird. Ich habe, dankKlemens Riegler, nach dem Konzertdas seltene Glück mit Johnny einpaar Worte wechseln zu dürfen.Wenn da nur nicht dieseLangstrecken-Flüge wären – 2ein-halb Wochen Europa – heute Stei-negg morgen Budapest, sagt dertätowierte, hagere Mann, der im64.Lebensjahr steht.Im November ein paar Tage daheimin den States, und trotzdem liebt erdas Leben auf Tour. Er schätzt gut-es Essen und musikalisch besondersdie 50er Jahre – das war die BesteZeit für den Blues, sagt Johnny –mit geschlossenen Augen, seiner Zi-garette und vornehmer Zurückhal-tung. Unterdessen geht im Vereins-haus Peter Anich die Party weiter.„Moe’s Garage“ haben die tanzfreu-digen Konzertbesucher übernom-men und sind in bester Spiellaune.Weit nach Mitternacht lässt sichEric Sardinas im Saal blicken undwird prompt zur Jam-Session gela-den, die er mit bravour und viel Spaßmitmacht. Gratulation an die Ma-cher von „Steinegg Live“ – so eineBlues-Rocknacht hat Südtirol seltenerlebt. Was nach 12 Tagen Festivalim Dorf bleibt, sind nachhaltige mu-sikalische Momente höchster Qua-lität, belohnt mit durchwegs vollemKulturhaus. Zum weiterlesen undvertiefen: www.steinegglive.com.

(Roland Leitner)

Texas in Steinegg: Johnny Winter

mit Band

Konnte nicht genug bekommen undjammte mit Südtiroler Musikern: Bluesgitarrist Eric Sardinas (Bildmitte) mit Patrik Larger (Gitarre), Andreas Resch (Sax) u.a.

Auf für eine Session zuhaben: Johnny Winter

und Eric Sardinas

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Donnerstag, 30. Oktober 2008 Nr. 217

Programm Radio „Freier Fall“

Freitag, 19.40 bis 23.00 UhrRAI Sender Bozen

DAS PROGRAMM FÜR HEUTE:

CD der Woche: Konstantin Wecker„Gut’n Morgen, Herr Fischer“„Journalismus in Südtirol“: Zu Gast imStudio sind Arnold Tribus (Neue Südtiroler Tageszeitung), NorbertDallO (FF – Südtiroler Wochenmagazin)und Toni Ebner (Dolomiten). Kostenlosegrüne Nummer: 8 000 144 77Martin Perkmann: Interview zur neuen Tour und zur CD30 Jahre Filmclub: Gespräch mit MartinKaufmann und Musik von Bands, die bei„The Screening“ zu sehen sein werden.

Nähere Infos:http://radiofreierfall.blogspot.com

Diskussion: www.stmb.net (South-Tyrolean Music Board)

Infoabend

Urheberrecht

Die AKM ist das österreichi-sche Pendant zur hiesigenS.I.A.E., das heißt, es ist jeneStelle, die sich um die Rechteder Autoren, Komponisten undVerleger kümmert. Am Don-nerstag, 13. November, 20.30Uhr, kommt erstmals der Gene-raldirektort der AKM mit zweiseiner Leute nach Bozen insKolpinghaus, um über das mit-unter komplizierte Themen wieUrheberrecht, Tantiemen, La-belgründung und über dieAKM zu informieren. Info:www.akm.co.at

Festival

Leifers JazzDrei Konzerte (plus eines imFrühjahr) sind für das dies-jährige Jazzfestival in Leifersvorgesehen. Das Besondere an„Laives Jazz“ ist, dass die Or-ganisatoren einen Blick für dieneuen Tendenzen in diesergern als retro, altmodisch undintellektuell verschrieenenRichtung haben. So kommt mitdem norwegischen TrompeterNils Petter Molvaer ein ganzgroßer Namen des internatio-

nalen elektronischen Jazz amFreitag, 7. November im „Tea-tro Aula Magna“ in Leifers ga-stieren. Weiters zu Gast: dieSkandinavier Arve Hernriksenund Jan Bang (Montag, 3. No-vember, 21 h, Teatro delleMuse), die Improvisation mitLive-Sampling verbinden unddas römische Trio „Chat Noir“(Mittwoch, 5. November, 21 h,Teatro delle Muse). Info:www.paupau.it/laivesjazz

NEWS

Die japanische Math- und Po-strock-Band „Lite“ steht für in-tensive, vielschichtige Songs, dievon zwei Gitarren getragen wer-den und vor allem wegen ihrerverschachtelten Rhythmik auffal-len. Im Gegensatz zu vielen ande-ren Instrumental-Bands setzen„Lite“ nicht auf einen langsamen,an Stärke gewinnenden Aufbau,sondern spielen vom ersten Gitar-renriff an hektisch.Neben zwei Album-Releases ha-

ben „Lite“ auch eine Split-CD mit der Formation„Funanori“ herausge-bracht, hinter der sichMike Watt von „The Stoo-gies“ sowie „Minutemen“und Kaori Tsuchida von„The Go! Team“ verber-gen. Darauf folgte einLive-Auftritt beim „Fuji

Rock Festival“ in Japan und eineTour durch Europa. Wer miterleben möchte, wie „Lite“ihre Stücke in enormer Geschwin-dig- und Genauigkeit auf der Büh-ne spielen, sollte den morgigenAuftritt im Jugendzentrum „Point“Neumarkt/Egna nicht verpassen.Im Vorprogramm spielt die aufSchlagzeug und Bass reduzierteRockband „Nurse“ aus Trient unddie Südtiroler Indierock-Band„Eugénie“. (eva)

„Lite“: In Japan längst kein Geheimtipp mehr

Die „Solide Alm“ ist eine Un-terhaltungsband, manchesagen auch Showband zu

dieser Kategorie, von denen es ei-gentlich schon einmal mehr gege-ben hat. Zu den Kennzeichen die-ser Bands gehört ein möglichstbreites Repertoire, das im Idealfallalte Klassiker ebenso enthält, wieaktuelle Songs aus den Hitlisten.Die Seiser Band ist in der Lage et-liche Stunden zu spielen, so wie esdie klassischen Feten in Igloos,

Vereinshäusern oder auf Festplät-zen erfordern. Sie beherrschenden Schmäh, den das Publikum be-sagter Feten so liebt, und, und dasunterscheidet die „Solide Alm“ganz deutlich von anderen Bandsihrer Art: sie verbinden Rockmu-sik mit Volksmusik, wie es – freilichunter sehr unterschiedlichen Vor-zeichen – die „Schürzenjäger“ undHubert von Goisern gemacht ha-ben. Ganz nebenbei, „Solide Alm“ist der Titel eines Goisern-Songsaus seinem Debut-Album „AlpineLawine“ von 1988.Als erste Band ihrer Art haben „So-lide Alm“ im September eine DVDmit einem Konzertmitschnitt veröf-fentlicht. Zu sehen ist der Auftritt,den die Band zum Jahreswechsel2006/2007 unter dem „GoldenemDachl“ in Innsbruck gegeben hat.Die Bildqualität ist hervorragend,

der Konzertmitschnitt selbst ist gutund bisweilen sehr unterhaltsam(„Proud Mary“), und man erkenntsehr deutlich, dass diese vier Musi-ker wissen, wie man mit dem Publi-kum umzugehen hat. Zwischen dieSongs sind immer wieder State-ments der einzelnen Musiker ge-setzt worden, und wenn der etwassteife Einstieg auch nicht wirklichüberzeugt, so ist das was folgt spür-bar echt und sehenswert: ehrlichund mit Witz erzählen die Luis De-gasperi (Schlagzeug), Klaus Delueg(Keyboards), Herbert Bauer (Bass,Stimme) und Stefan Prossliner (Gi-

tarre) über die Band, die mitunternicht ganz so einfache Kombinationvon Arbeit, Familie und Bühne undihre Einstellung zu Musik. Die „Solide Alm“ stellt ihre DVDam Sonntag, 2. November, 15 Uhrin Seis live vor. Austragungsort ist„Santners Igloo“ bei der Talstationder Umlaufbahn (Matschnsäge).Wer die Band „ganz normal bei derArbeit“ sehen möchte, der (oderdie) hat morgen die Gelegenheitdazu: „Solide Alm“ spielt auf einemMaturaball im Vereinshaus vonTerlan. (rhd)Info: www.solidealm.net

Kalkulierte Hektik

„Lite“ live im Jugendzentrum „Point“

Neumarkt/Egna

Solide und live

Die DVD der SeiserBand „Solide Alm“

Die erste ihrer Art: Eine Live-DVD mitInterviews der Band „Solide Alm“.