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Inhalt Thema: Heilige im Advent 9 Hinführung Gottesdienste 11 Eucharistiefeier: Barbara – auf blühen im Leben mit Gott 19 Wortgottesdienst: Nikolaus – aufmerksam für die Menschen 29 Eucharistiefeier: Maria – wie wir gedacht sind 38 Wortgottesdienst: Luzia – wenn Menschen Licht ins Dunkel bringen 45 Geistlicher Impuls: Eva – Mutter der Lebenden Materialien und Anregungen 48 Impuls zum Lied: »Macht hoch die Tür« 50 Tanzbeschreibung: »Macht hoch die Tür« 52 Marie-Luise Langwald: Aufbruch zur Hoffnung 53 Marie-Luise Langwald: Werden, was Maria ist 54 Dorothee Sölle: In dieser Nacht 54 Ulrich Peters: Advent 55 Birgitta von Schweden: Wie ein brennender Stern 55 Katharina von Siena: Die Angel der Liebe Werkstatt Gottesdienst 56 Wortgottesdienst: Seid meine Zeuginnen – zur Verkündigung berufen 66 Wort-Gottes-Feier mit dem Symbol »Labyrinth«: Gott suchen und finden

Heilige im Advent - · PDF fileInhalt Thema: Heilige im Advent 9nführung Hi Gottesdienste 11 Eucharistiefeier: Barbara – aufblühen im Leben mit Gott 19 Wortgottesdienst: Nikolaus

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I n h a l t

T hema: Hei l ige im Ad ven t9 Hinführung

G o t t e s di e n s t e

11 Eucharistiefeier: Barbara – aufblühen im Leben mit Gott

19 Wortgottesdienst: Nikolaus – aufmerksam für die

Menschen

29 Eucharistiefeier: Maria – wie wir gedacht sind

38 Wortgottesdienst: Luzia – wenn Menschen Licht ins

Dunkel bringen

45 Geistlicher Impuls: Eva – Mutter der Lebenden

Mat e r i al i e n un d A nr e gun ge n

48 Impuls zum Lied: »Macht hoch die Tür«

50 Tanzbeschreibung: »Macht hoch die Tür«

52 Marie-Luise Langwald: Aufbruch zur Hoffnung

53 Marie-Luise Langwald: Werden, was Maria ist

54 Dorothee Sölle: In dieser Nacht

54 Ulrich Peters: Advent

55 Birgitta von Schweden: Wie ein brennender Stern

55 Katharina von Siena: Die Angel der Liebe

We rk s t at t Go t t es di e n s t

56 Wortgottesdienst:

Seid meine Zeuginnen – zur Verkündigung berufen

66 Wort-Gottes-Feier mit dem Symbol »Labyrinth«:

Gott suchen und finden

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Li e d e r

76 Dans nos obscurités / Im Dunkel unsrer Nacht

77 We are marching in the light of God / Auf den Wegen der

Gerechtigkeit

79 Weil der Himmel bei uns wohnt

St i chw o r t Li t urgie

80 Heiligenverehrung

Wilfried Küppers

K ur z vo rges t e l l t

91 Werkbuch Ökumene

93 Verwendete Schriftstellen

93 Textnachweis

94 Liedregister

Abkürzungen bei den Liedvorschlägen: GL = Gotteslob. Katholisches

Gebet- und Gesangbuch; EH = Erdentöne – Himmelsklang. Neue geist-

liche Lieder, Schwabenverlag Ostfildern, 6. Aufl. 2007; kfd-Lieder-

buch = Frauen auf dem Wege. Neue geistliche Lieder, Liederbuch der

kfd. Klens-Verlag Düsseldorf 1994.

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Thema: Heilige im Advent 9

T h e m a : H e i l i g e i m A d v e n t

Hinf ühr ung

Ad ven tl iche Z eitDer Advent ist eine besondere Zeit. Eine Zeit der Erwartung. Eine Zeit

der Sehnsucht, dass das Dunkel der Nacht und des Lebens dem Licht

weichen möge. Die Sonntage werden durch die nach und nach entzün-

deten Kerzen am Adventskranz gezählt, die Tage durch kleine Überra-

schungen, die der Adventskalender bereit hält. Gottesdienste, besinnli-

che Feiern und profane Feste haben Hochkonjunktur und bestimmen

den Terminkalender wie sonst zu keiner anderen Jahreszeit. Der Advent

ist eine Vorbereitungszeit auf die Geburt Jesu an Weihnachten, die sich

durch ihre lichterfüllte Liturgie, durch besondere Symbole und liebge-

wonnene Traditionen den Menschen in besonderer Weise eingeprägt

hat.

Heil ige und Kommer zIn dieser Zeit – wie auch in jeder anderen des Kirchenjahres – feiern wir

die Fest- und Gedenktage von Heiligen. Aber Heilige dieser liturgischen

Zeit wie z. B. Nikolaus sind weitaus bekannter als andere. Auch wenn

Verwechselungen mit dem von Coca Cola erfundenen, rot gekleideten

Weihnachtsmann nicht ausgeschlossenen werden können, sind die

Erwar tungen der Kinder (und mancher Erwachsener) an den »Niko-

laus« immer noch riesengroß. Die heilige Luzia, die vor allem in Schwe-

den verehrt wird, erregt durch die Werbeaktivitäten eines schwedischen

Möbel hauses auch bei uns Aufmerksamkeit, wenn ein weiß gekleidetes

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10 Thema: Heilige im Advent

Mädchen einen Lichterkranz mit brennenden Kerzen auf dem Kopf

durch das Warenhaus trägt. Kommerzielle Interessen lassen sich

durchaus mit religiösem Brauchtum verbinden, das offensichtlich auch

in profaner Form vielen heutigen Menschen etwas sagt.

Heil ige im Ad ven tMit diesem Band FrauenGottesDienste möchten wir bekannte und un-

bekannte Heilige des Advents ehren. Wir möchten sie in den Mittel-

punkt stellen. Gleichzeitig greifen wir auch die Symbole und Legenden

auf, die sich um sie ranken, und setzen sie in Beziehung zu den Fragen

und Erwartungen heutiger Menschen.

Wir haben vor allem Frauengestalten ausgewählt, die ihren Fest- oder

Gedächtnistag im Dezember feiern: Barbara am 4., Nikolaus am 6., Ma-

ria (Empfängnis) am 8., Luzia am 13. und Eva (und Adam) am 24. De-

zember.

Am Barbaratag werden Kirschzweige geschnitten und ins Wasser ge-

stellt, damit sie nach einer Zeit des Wartens an Weihnachten blühen.

Die heimlichen Geschenke am Nikolaustag können auf das unverhoffte

Geschenk verweisen, das Gott für die Menschen ist. Von den vielen

Festtagen zu Ehren der Gottesmutter ist »Maria Empfängnis« eines, das

vielen Gläubigen wenig sagt. Gott erwählt – in besonderer Weise Maria,

aber auch alle, die für Gott offen sind und sein Kommen erwarten. Der

lichterfüllte Kranz der Luzia ist – neben dem Adventskranz – ein Sym-

bol dafür, dass Licht ins Dunkel kommt. Evas Gedächtnistag am Heili-

gen Abend ist nahezu unbekannt. Ihr Name »Mutter der Lebenden«

verweist darauf, dass sie die erste biblisch genannte Mutter ist, von der

her die Menschheitsgeschichte ihren Lauf nahm.

Die Festtage im Advent können uns die Geschichten der Heiligen näher

bringen, sie sollen uns aber vor allem einladen, selbst »adventlich« zu

werden – zu Menschen in Erwartung des kommenden Gottes.

Isol de Niehüser

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Thema: Heilige im Advent 11

G o t t e s d i e n s t e

BA R BA R A – AU FBLÜ H EN I M L EBEN M I T GOT TEu c h ar i s t i e f e i e r

Vor b erei tungSieben ge s chn i t t ene K ir s ch z w eige im Korb, d ie nache inand er in d ie

Vas e ge s t e l l t w erd en ; K i r s ch z w eige f ür a l l e Mi t f e ie r nd en; e in P laka t

mi t e inem ge z e i chne t en kahlen Baum an e iner St e l lwand b e f e s t ig t ; ge-

nügend k le ine Blä t t er, d ie aus Papie r ge s chni t t en s ind ; St i f t e ; St e l l -

wand ; He f t z w ecken

Li turg ische Erö f fnung

Lied»Ein Licht in dir geborgen« (EH, Nr. 278)

Hinf ühr ungViele Legenden ranken sich um die Gestalt der heiligen Barbara, die

dazu führen, dass sie bis heute verehrt wird. Ihre Standfestigkeit, ihr

unerschütterlicher Wille, gegen alle Widerstände als Christin zu leben,

ihr unerschrockener Lebensmut – das alles wird der heiligen Barbara

zugeschrieben. Ihr Leben ist wie ein Bogen auf Gott hin ausgespannt,

dieses Ziel verliert sie auch in größter Not nicht aus den Augen.

Barbara ist ein adventlicher Mensch, denn ihre Erwartungen an das Le-

ben sind stärker als alle Gefängnismauern, die sie umschließen. Sie

lässt sich von ihrem Glauben an Gott nicht abbringen, der ihr alles be-

deutet.

Ihr Gedenktag fällt in den Anfang der Adventszeit und ist verbunden

mit dem Brauch, Zweige von Obstbäumen zu schneiden, die dann zur

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12 Thema: Heilige im Advent

Heiligen Nacht blühen: ein Zeichen des Lebens gegen alle Todesschat-

ten, ein Zeichen der Hoffnung, das an die Geburt Jesu erinnert. Gott

wird Mensch, ein Wunder, das alle Erwartungen übersteigt.

Eins timmung mit Kirschz weigenZ wis chen d en Te x t en wird j ew ei l s d ie e r s t e L ied z e i l e v on » A l le K n osp en

spr ingen au f, fangen an z u b lühen « z w eimal ge sungen .

(Melo d ie : EH, Nr. 138)

Spr ech er in : Nach einem alten Brauch werden am Gedenktag der hei-

ligen Barbara Zweige mit Knospen von den Kirschbäumen geschnitten

und ins Wasser gestellt. Diese Zweige sollen bis Weihnachten aufblü-

hen. Barbara, die wegen ihres Glaubens im Turm eingesperrt war,

pflegte einen Kirschbaumzweig mit Tropfen ihres Trinkwassers, bis er

kurz vor ihrem Todesurteil Blüten trug. Auch wenn diese Situation mit

unserer heutigen nicht vergleichbar ist, können uns die Barbarazweige

viel sagen.

1. Frau n imm t e inen K ir s ch z w eig aus d em Kor b, hä l t ihn ho ch .

Ich bringe einen Zweig. Er sieht traurig und abgestorben aus. Ich kann

mir kaum vorstellen, dass noch Leben in ihm ist. Zerstörte Träume, be-

grabene Hoffnungen, verlorene Erwartungen. Der tot geglaubte Zweig,

der trotzdem blüht, wird zum Zeichen des Lebens, das auch den Tod

bezwingt. Ein Zeichen für die Fülle des Lebens, das mit einem Kind in

der Krippe beginnt.

Z w eig wird in d ie Vas e ge s t e l l t .

L iedr u f : »Alle Knospen springen auf, fangen an zu blühen«

2. Frau n imm t e inen K ir s ch z w eig aus d em Kor b, hä l t ihn ho ch .

Auch an meinem Zweig sind die Knospen noch fest verschlossen. Erst

wenn sie sich zur Blüte öffnen, wird das Wunder des Lebens sichtbar.

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Thema: Heilige im Advent 13

Die Knospen erinnern uns daran, dass wir innerlich verkümmern,

wenn wir uns verschließen. Erst, wenn wir es wagen, uns zu öffnen und

auf andere zuzugehen, können wir erfahren, wie viel Leben in uns

steckt, das zur Blüte kommen möchte.

Z w eig wird in d ie Vas e ge s t e l l t .

L iedr u f

3. Frau n imm t e inen K ir s ch z w eig aus d em Kor b, hä l t ihn ho ch .

Mein Zweig soll ein Hoffnungszeichen sein – allen Ängsten, Ungerech-

tigkeiten und Leiden zum Trotz. Denn wie viele Menschen auf der Welt

verhungern, sterben durch Gewalt, auf der Flucht oder werden einfach

abgeschoben? – Wenn an Weihnachten die Knospen zu Blüten werden,

dann deuten sie auf Jesus Christus hin. Er will das Reich des Friedens,

der Liebe und der Gerechtigkeit überall in der Welt entfalten.

Z w eig wird in d ie Vas e ge s t e l l t .

L iedr u f

4 . Frau n imm t e inen Z w eig aus d em Kor b, hä l t ihn ho ch .

Mein Zweig möchte allen enttäuschten Menschen Mut machen, die vom

Leben nichts mehr erwarten, deren Träume erloschen sind. Sein Erblü-

hen kann ihnen zum Zeichen werden, dass es sich lohnt, wach und auf-

merksam zu bleiben für die kleinen Lebenszeichen des Alltags, die neue

Kraft schenken können.

Z w eig wird in d ie Vas e ge s t e l l t .

L iedr u f

5 . Frau n imm t e inen Z w eig aus d em Kor b, hä l t ihn ho ch .

An meinem Kirschzweig bleiben die Knospen verschlossen, wenn Kälte

und Frost sie vereisen. So erfrieren auch unsere Begegnungen in der

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14 Thema: Heilige im Advent

Gesellschaft, in unseren Freundschaften und Familien, aber auch hier

in der Kirche, wenn wir uns nicht aussprechen über Strittiges, über

Missverständnisse und Vorurteile. Erst Offenheit und Vertrauen, aber

auch der Mut zum guten Streit schaffen ein lebendiges Miteinander und

echte Begegnungen.

Z w eig wird in d ie Vas e ge s t e l l t .

L iedr u f

6. Frau n imm t e inen Z w eig aus d em Kor b, hä l t ihn ho ch .

Viele Knospen der Freundschaft mit Gott, Knospen unseres Glaubens

verkümmern, weil Zweifel und Resignation, aber auch Bequemlichkeit

und Gleichgültigkeit sie abtrennen vom Strom des Lebens. Auf die Für-

bitte der heiligen Barbara, die ihr Leben für Jesus hingab, möge der Hei-

lige Geist uns leiten, einen Neuanfang zu wagen, der in eine tiefere

Freundschaft mit Jesus führt.

Z w eig wird in d ie Vas e ge s t e l l t .

L iedr u f

7. Frau n imm t e inen Z w eig aus d em Kor b, hä l t ihn ho ch .

Geh in den Garten am Barbaratag.

Gehe zum kahlen Kirschbaum und sag:

Kurz ist der Tag, grau ist die Zeit.

Der Winter beginnt, der Frühling ist weit.

Doch in ein paar Wochen, da wird es geschehn:

Wir feiern ein Fest, wie Frühling so schön.

Baum, einen Zweig gib du mir von dir.

Ist er auch kahl, ich nehm ihn mit mir.

Und er wird blühen in leuchtender Pracht

mitten im Winter in der heiligen Nacht.

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Thema: Heilige im Advent 15

Z w eig wird in d ie Vas e ge s t e l l t .

Lied»Freunde, dass der Mandelzweig« (EH, Nr. 290; kfd-Liederbuch, Nr. 83)

Tagesgeb e tGott unseres Lebens,

sei bei uns in diesen Tagen, in denen wir mit Staunen und Freude das

Wunder erwarten, in dem du dich uns in einem ohnmächtigen Kind

zeigst.

Mache unser Herz bereit für dieses Geschenk der Erlösung, damit

Weihnachten für uns alle ein Tag der Freude und der Zuversicht werde.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

L esungJes 11,1–9 Aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor

Be s ond er s s chön i s t d ie Üb er s e t z ung d ie s e r St e l l e v on Mar t in Buber

und Fran z Ros en z w eig .

A n t wor tgesang»Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht« (EH, Nr. 22; kfd-Liederbuch,

Nr. 19)

Evangel iumMt 3,1–4 Johannes der Täufer verkündet in der Wüste

A nreg ungen zur Predig tHoffnungsbilder voller Erwartung besserer Zeiten, voller Sehnsucht

nach Veränderung. Davon sprechen in diesen Wochen die biblischen

Texte der vorweihnachtlichen Zeit. Das Bild vom »Schössling«, vom

kleinen Zweig, der aus dem Baumstumpf hervorgeht und Frucht trägt

und der Rufer in der Wüste, der zur Umkehr mahnt – beide Texte laden

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16 Thema: Heilige im Advent

zum Innehalten ein: Wo stehe ich gerade, wohin bin unterwegs, wo-

nach sehne ich mich, welche Erwartungen habe ich derzeit? Habe ich

die Ziele und Sehnsüchte meines Lebens noch im Blick oder trete ich auf

der Stelle, habe mich im Gewohnten bequem eingerichtet?

Während Jesaja in ausdrucksstarken Bildern die Vision eines zukünfti-

gen Reiches des Friedens zeichnet, wird es bei Johannes dem Täufer

konkreter: Jetzt und hier sollen die, die ihm zuhören, ihren Sinn än-

dern. »Kehrt um« bedeutet wörtlich übersetzt: »Ändert euren Sinn, eure

Sicht, kurz: Denkt größer! Denkt größer von euch selber, von den ande-

ren, aber vor allem auch von Gott!« Und »das Himmelreich ist nahe«

muss eigentlich übersetzt werden mit: »Das Himmelreich ist euch nahe

gerückt« – nicht in zeitlicher, sondern in räumlicher Dimension. Es ist

uns in die Hand gegeben.

Diese Bilder sollen uns helfen, das eigentliche Ziel des Lebens nicht aus

dem Auge zu verlieren: ein Leben in der Gegenwart Gottes. Für die Isra-

eliten im Exil war es eine überlebenswichtige Botschaft, vom Frieden zu

hören, vom Schalom, dem Friedensreich; es war überlebenswichtig, von

einem Gott zu hören, der sein Volk nicht allein lässt. Johannes ist der

Rufer in der Wüste, der die damaligen Menschen auf denjenigen vorbe-

reiten möchte, der ihren Blick weiten wird: Jesus von Nazareth.

Auch wir können uns durch die Worte des Johannes auf dieses Wunder

vorbereiten lassen: Gott wird Mensch. Gott, ganz und gegen jede Er-

wartung, beugt sich zu uns Menschen herab in den Staub des Alltags,

um bei uns zu sein.

Und inmitten dieser Hoffnungsbilder werden die Barbarazweige zum

Zeichen, das zu uns spricht und vom Leben erzählt, das blühen wird –

auch mitten im Winter, der sich oft in unseren Herzen breitmacht. Blü-

hende Zweige, die wir mit einer mutigen Frau verbinden, einer Frau, die

mit Gott im Herzen lebte und die aufblühte in der Nähe, die Gott ihr

schenkte.

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