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Heimatliebe - aus der Region für die Region

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Das neue Sonderheft von den XAVER-Machern. Regionale Erzeuger und Produzenten. November '10.

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Es gibt wohl kaum ein passende-res Zitat, um unsere neue Sonder-publikation HEIMATLIEBE zu eröff-nen, denn genau darum geht es: Das Gute in unmittelbarer Nähe! Und davon, man sollte es kaum glauben, gibt im XAVER-Verbrei-tungsgebiet unzählig Vieles. Bei meiner anfänglichen Recherche war ich wirklich erstaunt, was es direkt vor der eigenen Haustür so alles zu finden gibt - die hier vor-gestellte Sammlung ist keinesfalls erschöpfend. Es freut mich sehr, dass die folgenden Portraits eine ganze Bandbreite an unterschied-lichsten Erzeugnissen umfassen und so die Vielfalt der Region ge-

spiegelt wird: Von verschiedenen Lebensmitteln über ausgefallene Gastro-nomieobjekte und Inneneinrichtung bis hin zu rundum kreativen und ein-zigartigen Produkten. Hinter jedem Unternehmen steht zudem immer eine individuelle Geschichte - an dieser Stelle möchte ich deshalb nochmals allen Interview-Partnern für ihre Aufgeschlossenheit und die interessanten Einblicke in die facettenreichen Arbeitsbereiche danken. Ein ganz beson-derer Dank gilt natürlich auch allen helfenden Händen rund um dieses Projekt - vor allem Steffi.Nun wünschen wir, die XAVER-Macher, allen Lesern viel Spaß beim Stö-bern und dabei, die Region noch mal ganz neu zu entdecken. Hier gilt die Devise: Ein bisschen mehr HEIMATLIEBE und ein bisschen weniger globale Euphorie!

~ Lena Fahrian ~

Schon jetzt steht fest, dass wir die HEIMATLIEBE auch im Herbst 2011 ins Rennen schicken... Wenn Sie also stolzer Besitzer eines regi-onalen Unternehmens sind, selber als ortsansässiger Di-rektvermarkter agieren oder jemanden kennen - ob Pri-vatperson oder Betrieb - der mit Produkten aus der Regi-on für die Region aktiv ist, freuen wir uns über jeden Hinweis und Ihrem Interesse an der HEIMATLIEBE 2011.

Sie erreichen uns in der Re-daktion unter 07361/5249420 oder [email protected]

ImressumHeimatliebe ist eine beilage des Stadtmagazin XaVeR und erscheint einmal jährlich.

Herausgeber: XAVER GmbH & Co. KGBahnhofstraße 7873430 AalenTel.: 07361/52494-20E-mail: [email protected]: www.xaver.de

Redaktion, Gestaltung und An-zeigen: Lena Fahrian, Stefanie Engelhardt, Hariolf Erhardt, Jasmin Froghy, Sabine Eberhardt, Natalie WittkowskiFotos: XAVER, Produzenten, PixelioAuflage: 28.000 Stück als Sonderbeilage des XAVER

>> iNHalt <<

Trinkgenuss ................ab Seite 05Gaumenschmaus ........ ab Seite 15HolzArt ........................ab Seite 39Kreativschmiede .........ab Seite 47Schmuckstücke ..........ab Seite 59

02 >> Heimatliebe

Willst du immer weiter schweifen? Sieh das Gute liegt so nah.

[J.W. Goethe, Erinnerung]

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Trinkgenuss

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04 >> Heimatliebe

Glaube und KampfgeistIm Jahr 2001 wird das Mineralwasser aus dem Schwä-bisch-Fränkischen Wald erfolgreich eingeführt. Als erster Brunnen in Baden-Württemberg füllt der Be-trieb sein Mineralwasser und seine alkoholfreien Ge-tränke in umweltfreundlichen PET-Mehrwegflaschen ab. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr: „Erstens glauben wir an unser Produkt, zweitens haben wir genug Kampfgeist, um die Herausforderung anzuneh-men, die der Markt an uns stellt“, erklärt Dr. Raebel, Geschäftsführer der Aqua Römer GmbH & Co. KG, im Hinblick auf Billigmarken in Supermärkten und Discountern. Um Mineralwasser günstig anbieten zu können, müsste man beispielsweise an der Flasche sparen. „Aber warum sollten wir unser Wasser in Flaschen abfüllen, die seinen Geschmack beeinträch-

AQUA RÖMER„Wir glauben an unser Produkt“

tigen und unter Umständen die Gesundheit der Kun-den gefährden?“, gibt Dr. Raebel zu bedenken. „Wir haben das Glück, ein Mineralwasser anbieten zu kön-nen, für das wir den Produktnutzen nicht erst erfin-den müssen. Deshalb sind wir zu Kampfpreisen nicht zu haben“, betont der Geschäftsführer ausdrücklich.

Wer kennt sie nicht? Diese Pet-mehrwegflaschen mit dem aufdruck „aqua Römer“? Doch kaum einer weiß, dass der kostbare inhalt, mineralwasser bzw. alkoholfreie Getränke auf mineralwasserbasis, aus unserer Umgebung kommt. mit mehr als 200 mitarbeitern zählt die aQUa RÖmeR GmbH & Co. KG zu den wichtigsten mineralbrunnen-Unternehmen in Deutschland. Der Hauptsitz ist in Göppingen. Darüber hinaus gibt es in baden-Württemberg zwei weitere betriebsstandorte: bad Niedernau und mainhardt. an letzterem werden die alkoholfreien Getränke der marke aqua Römer abgefüllt; andere marken des Unternehmens wie Göppinger, leicht&Fit oder die Jebenhausener Schlossquelle kommen aus dem Standort Göppingen.

Das Werk

Mineralwasser

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Heimatliebe << 05

>> aQUa RÖmeR GmbH & Co. KG Boller Straße 132 73035 Göppingen-Jebenhausen www.aquaroemer.de

Vom Ursprung an...Aqua Römer hat seinen Ursprung in unterirdischen, vor Verunreinigun-gen geschützten Wasservorkommen. Alles begann vor vielen Jahrhun-derten, als Regentropfen, die in die Erde gesickert sind, auf dem Weg durch die unterschiedlichsten Gesteinsschichten gefiltert und gereinigt wurden. Da sich viele Mineralien in Wasser lösen, hat Aqua Römer auf seinem Weg seine ganz eigene Zusammensetzung und damit auch sei-nen ganz eigenen Geschmack erfahren. Die vulkanischen Aktivitäten der Schwäbischen Alb sorgten darüber hinaus für besonders mineralhaltige Quellen. Aqua Römer durchläuft so viele Gesteinsschichten und nimmt deshalb besonders viele wertvolle Mineralien auf. Der lange Weg durch die Gesteinsschichten garantiert die einzigartige natürliche Reinheit des Mineralwassers. Nach der Förderung wird das Wasser direkt am Quells-tandort in PET-Flaschen abgefüllt. Die Qualität der Aqua Römer-Produkte wird während ihrer Förderung, der Abfüllung und durch Testkäufe in Getränkemärkten überwacht. Durch diese Vielzahl an Kontrollen wird die Reinheit des Naturproduktes Mineralwasser vor, während und nach der Abfüllung garantiert.

„alles ist aus dem Wasser entsprungen, alles wird durch das Wasser erhalten...“ (Johann W. von Goethe)Getreu Johann W. von Goethe gleicht das Mineralwasser nicht nur Flüs-sigkeitsverlust aus, sondern liefert zusätzlich wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente, die der Mensch zum Leben braucht. Natrium ist beispielsweise wichtig für den Wasser- und Säurehaushalt des Körpers. Calcium ist wesentlicher Bestandteil von Knochen und Zähnen und ist mit 604 mg/l im Aqua Römer Mineralwasser enthalten. Magnesium spielt bei der Reizübertragung auf Muskeln eine wichtige Rolle. All diese be-deutenden Mineralstoffe sowie Kalium, Chlorid, Hydrogencarbonat und Sulfat sind in Aqua Römer enthalten.

ProduktvielfaltDie Produktpalette von Aqua Rö-mer reicht vom klassischen Mine-ralwasser mit 604 mg/l Calcium über Aqua Römer fresh bis hin zu den Süßgetränken wie Cola-Mix oder Apfelschorle. Aqua Römer fresh mit der natür-lichen Fruchtsüße gibt es in ver-schiedenen Geschmacksrichtun-gen, beispielsweise Apfel Rote Traube. Die Produkte der „Fresh-Range“ liefern Energie, verhindern Heißhungerphasen und sorgen dafür, dass der Mensch leistungs-fähig bleibt. Komplettiert wird die Aqua Römer-Produktfamilie durch Aqua Römer Sanft: ein niedrig mineralisiertes, stilles Wasser „aus der Region für die Region“. Die Nähe zu den Quellen hält die Transportwege kurz und schont so Klima und Umwelt.

Mineralwasser

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So funktioniert’sAb einer Menge von zwei Zentnern, was 100 Kilo-gramm entspricht, ist die Saftpresse einsetzbar. Die Saftpresse, das ist eine so genannte Schwenkpack-presse, die nach einem altbewährten Pressverfahren den natürlichen Geschmack der Früchte erhält. Nach der Obstanlieferung werden die Äpfel aussortiert, ge-waschen und zerkleinert. Die so entstandene Maische wird dann portioniert in Presstücher eingeschlagen. Mehrere Schichten werden aufeinander gestapelt, bis letztlich ein Hydraulikstempel die Lagen mit 280 Bar Druck nach oben presst. Aus einem Hahn strömt dann der goldene Saft durch ein Sieb in Lagertanks. Die üb-rig gebliebene Masse der ausgepressten Äpfel bezeich-net man als Trester; sie wird als Viehfutter verwendet. Durch die anschließende Pasteurisierung wird der Saft haltbar gemacht. In einem Plattenwärmetauscher wird der frische Apfelsaft auf circa 80 Grad erhitzt. Abgefüllt wird der Saft in Fünf- oder Zehn-Liter-Beutel mit Zapf-hahn, die anschließend in eine Kartonage eingesetzt werden, das so genannte Bag-In-Box System. Im Beu-tel hält der Saft vom eigenen Obst über ein Jahr und selbst nach dem Anzapfen kann er noch drei Monate getrunken werden. Wer sein Zuhause selbst kurzzei-tig in eine Mosterei verwandeln möchte, um kleinere Mengen zu verarbeiten, kann bei Familie Seiz auch die nötigen Geräte ausleihen.

Saft- und mostspezialitätenWird der Saft nicht haltbar gemacht, vergärt er in Fässern zu gutem schwäbischem Most. Die Mosterei legt viel Wert darauf, das regionale Kulturgut „Most“ und die damit verbundenen Streuobstwiesen zu er-halten. So gibt es jedes Frühjahr in Waldstetten ein eigenes Most-Seminar, bei dem man alles rund um den Most erfahren und erproben kann: von der Kon-sistenz über den Geruch und den Geschmack bis hin zur Entstehung. Wer kein eigenes Obst hat, kann das ganze Jahr über in der Mosterei fertige Saftboxen so-wie Apfel- und Birnenmost vom Fass erstehen. Eine Besonderheit im Sortiment ist zudem der Apfeldes-sertwein „Manzana“ - mit Sherryhefe ausgebaut und im Eichenholz veredelt schmeckt er auch denjenigen, die sonst keinen Most mögen. Alexander Seiz ist es wichtig Qualität zu verkaufen. Die positive Resonanz der Kunden bestätigt sein Bemühen. „Ich habe sogar Mitarbeiter, die nehmen extra Urlaub, um beim Mos-ten zu helfen“, so Seiz.

Wissen Sie eigentlich, wie apfelsaft hergestellt wird? Nein? Dann lohnt sich ein besuch in der mosterei Seiz in Waldstetten, wenn diese mitte September ihre Pforten öffnet. Hier kann man hautnah erleben, wie aus fri-schem obst von heimischen Streuobstwiesen Saft wird. Die mosterei ist bereits seit 1958 ein Familienbetrieb. War die mosterei früher noch in einem Schuppen hinter dem Wohnhaus untergebracht, befindet sie sich seit 1998 in der ehemaligen „beschlagschmiede“. Familie Seiz gewährt den besuchern nicht nur einblicke in den ablauf des „moschtens“, man kann dort sogar sein ganz eigenes obst zu haltbarem Saft verarbeiten lassen. Zum mosten sollte rechtzeitig ein termin vereinbart werden.

Mosterei Seiz„Die positive Resonanz bestätigt das Bemühen“

>> moSteRei SeiZ - apfel- und mostspezialitäten Haupstraße 34 ~ 73550 Waldstetten www.mosterei-seiz.de

Der frische Apfelsaft wird abgefüllt

Herr Seiz bei der Verkostung

06 >> Heimatliebe

Apfelsaft

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Natürlich von der obstalbSeit zwei Jahren widmet sich Fa-milie Zeller zunehmend dem Um-bau des Hofes und der damit ver-bundenen Spezialisierung auf die Mosterei. Wo früher Heu lagerte, fließt heute köstlicher Saft. Die so genannte Lohnmosterei bildet den Schwerpunkt der Arbeit. Kun-den können ihr Obst bringen und den Saft aus den eigenen Äpfeln wieder mit nach Hause nehmen. Gerne darf man hier auch mal selbst mit anpacken. „So entsteht beim Kunden ein ganz anderes Bewusstsein“, sagt Robert Zeller. Manchmal kämen ganze Familien, um das selbst gesammelte Obst zu verarbeiten. Durch die Verwen-dung einer Packpresse aus den 50er Jahren können auch kleinere Mengen ab 100 Kilogramm verar-beitet werden. Der frisch gepress-te Saft wird durch Erhitzen haltbar gemacht und anschließend in fünf oder zehn Liter-Saftpakete abge-füllt. Das Saftpaket, oder auch Bag-In-Box, besteht aus einem Beutel mit Saftfüllung, der in eine Kartonage eingesetzt wird. Der integrierte Hahn ermöglicht tropf-freies Zapfen. Der Saft ist so selbst nach Anbruch ungekühlt noch knapp zwei Monate haltbar. Die

eigens für dieses Konzept gestal-teten Kartonagen tragen die Auf-schrift „Mein Saft“. Auch für Schu-len, Kindergärten und Vereine ist dieses Angebot eine tolle Sache.

Hofsaft, Hofmost und ostalb-Secco Wer kein eigenes Obst hat, geht beim Haldenhof aber auch nicht leer aus. Unter der Marke Hofmost und Hofsaft entstehen Genuss-freuden aus der heimischen Natur aus hundert Prozent Direktsaft, ohne Zuckerzusatz oder Farb- und Konservierungsstoffe. Neben der Abfüllung in die handlichen Saft-pakete kann man die Säfte und den Most auch in Glasflaschen kaufen. Im eigenen Saftladen auf dem Haldenhof, dem neu ein-gerichteten Onlineshop oder im ausgewählten Einzelhandel gibt es nicht nur naturtrüben Apfel- oder Birnensaft, sondern auch leckere

„Der Saft schmeckt so bis zum letzten tropfen“, beschreibt Robert Zel-ler das Konzept der praktischen Saftpakete vom Haldenhof. Der Halden-hof, das ist ein traditionell handwerklicher mostereibetrieb am ortsrand von Hofen in der Nähe von aalen. inmitten von idyllischem Hügelland gelegen entstehen hier leckere Säfte aus den Streuobstbeständen der heimischen ostalb. Der Hof, der früher im ortskern von Hofen gelegen war, besteht bereits seit 1981.

Haldenhof„Beim Kunden entsteht ein ganz anderes Bewusstsein“

>> HalDeNHoF - Familie Zeller 73433 Aalen-Hofen www.der-haldenhof.de

Mischgetränke wie beispielsweise Apfel-Holunder oder Apfel-Quitte. Den Hofmost kann man sogar frisch vom Fass kaufen. Da dieses trockene, herbe Getränk nicht je-dermanns Sache ist, gibt es auch hier verschiedene Geschmacks-variationen wie etwa Apfel-Kirsch oder Holder. Robert Zeller möchte diesen Bereich in Zukunft noch weiter ausbauen, denn „man kann fast Weinqualität erreichen“. Eine wirkliche Besonderheit aus dem Hause Zeller ist der Ostalb-Secco - ein zu Perlwein veredelter Most, den es in den Sorten Bratbirne, Apfel-Quitte und Cassis gibt. Die Arbeit von Robert Zeller zeigt, dass man deutlich mehr aus Äpfeln ma-chen kann als nur Apfelsaft. Das Konzept steht darüber hinaus für Nachhaltigkeit: Der Tendenz zu immer weniger Baumbestand wird entgegen gewirkt und die Erhal-tung der bestehenden Streuobst-bestände unterstützt. „Bäume, die wir heute pflanzen, sind für unsere Kinder“, so Zeller. Ein Festpreis für die Lieferanten soll diese wieder zum Sammeln motivieren.

ein Prost auf den WeihnachtsbaumAb Ende November findet man auf dem Hof eine große Auswahl un-terschiedlichster Arten und Größen von Weihnachtsbäumen von der Blaufichte über die Weißtanne bis zur Nordmannstanne. Die Bäume aus eigenen oder regionalen Kul-turen werden von der Familie Zel-ler selbst frisch geschlagen. Und es gibt eine weitere Spezialität zur Wintersaison: Den selbst gemach-ten Glühmost. „Für jeden Baum gibt’s natürlich ein Glas zum Auf-wärmen“, lächelt Robert Zeller.

Herr Zeller sr. verteilt die Maische auf den Presstüchern

Herr Zeller jr. zapft den frischen Saft

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Apfelsaft

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Qualität durch FrischeEin Gold Ochsen-Bier ist wahrlich ein Stück Heimat, denn es wird nicht nur in der Region gebraut, sondern beinhaltet zudem ausschließlich regionale Zutaten. Die besten Rohstoffe sind gerade gut genug. Edler Aromahopfen aus Tettnang, Gersten- und Weizenmalz aus heimischem Anbau und frisches Wasser aus dem eigenen Tiefbrunnen - daraus entstehen die unkon-servierten Naturprodukte. Gebraut wird nach dem deutschen Reinheitsgebot von 1516. Zur Herstellung dürfen demnach nur Hopfen, Malz, Wasser und Hefe verwendet werden. Durch die Verarbeitung regionaler Erzeugnisse entsteht eine starke Verbundenheit der Verbraucher mit dem Produkt. „Die Menschen aus der Umgebung identifizieren sich mit der Marke“, so Ge-schäftsführerin Ulrike Freund. Die Produktion in der Heimatregion schont nicht nur die Umwelt, sondern sichert auch die Arbeitsplätze. Die zentrale Lage mit-ten in Ulm hat aber noch mehr Vorteile: „Unsere Leu-te sind vor Ort“, so Freund. Entscheidungen können schnell getroffen und Probleme im Handumdrehen gelöst werden.

BRAUEREI GOLD OCHSEN„Die Menschen aus der Umgebung identifizieren sich mit der Marke“

es ist in insgesamt 16 verschiedenen Varianten erhältlich. es überzeugt durch Frische und Qualität. es ist echt schwäbisch. Gemeint ist „Ulms flüssiges Gold“.Die bierspezialitäten der brauerei Gold ochsen werden schon seit über 410 Jahren in Ulm gebraut. bereits 1597 gründete der Wirt Gabriel mayer in der Ulmer Herdbruckerstraße die brauerei Gold ochsen. Das Unternehmen ist somit eines der ältesten der Stadt. trotz der erfolgsgeschichte und der immer weiter ausgebauten Produkt-palette zählen regionale Verbundenheit und traditionsbewusstsein noch immer zur Firmenphilosophie.

tradition verpflichtetIn Familienbesitz ist die Firma Gold Ochsen bereits seit 1867. Heute wird das mittelständische Unter-nehmen von Ulrike Freund in der fünften Generation geleitet. 1991 übernahm die geborene Leibinger die Geschäftsführung. Sie ist eine von nur rund einem Dutzend Frauen in der Bundesrepublik Deutschland, die eine Brauerei führen und sie ist eine wahre Vor-zeigepersönlichkeit deutscher Unternehmerinnen. Nicht umsonst wurde ihr Lebenswerk in Anne Lehrs Buchreihe „Frauen der deutschen Wirtschaft“ aufge-nommen. Auch wenn den Schwaben stets ein Hang zur Sparsamkeit nachgesagt wird, Ulrike Freund ver-steht es, geschickt zu investieren. Getreu dem Mot-to „Wer nicht baut, braut nicht mehr“ ist sie stets bestrebt, die Brauerei mit der modernsten Technik auszustatten. „Ich würde die Frauen gerne ermutigen, mehr Verantwortung zu übernehmen“, so Freund. Ver-antwortung übernehmen und Entscheidungen treffen - das ist das Erfolgsrezept von Ulrike Freund. Auch wenn das Unternehmen in den vergangenen Jahren Marktanteile ausbauen konnte, bleibt es der Region und der Tradition treu. So floss auch viel Geld in die Sanierung und Erhaltung der alten Brauereigebäude. Bei einem Brauerei-Rundgang kann man im kleinen Brauerei-Museum alte Abfüllanlagen und andere uri-ge Gerätschaften begutachten.

Frau Freund im Sudhaus

08 >> Heimatliebe

Bier

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Kein Fest in Ulm ohne Gold ochsen!Gold Ochsen produziert nicht nur in der Region, sondern auch für die Region und so ist selbst die Unterstützung zahlreicher sozialer, sportlicher und kultureller Pro-jekte eine Herzensangelegenheit. Die Brauerei unterstützt über 100 Vereine und darf bei keinem Fest fehlen. Die Bierkultur geht schon immer mit Geselligkeit einher und das weiß auch Ulrike Freund: „Die genießerische und die soziale Komponente machen ein gutes Bier aus“.

Regionale GrößeIm Jahre 1961 wurde die so ge-nannte „alkoholfreie Tochter“ von Gold Ochsen, die Ulmer Getränke Vertrieb GmbH (UGV), gegründet. Gemeinsam bilden die Unterneh-men den größten Getränkever-bund in der Donau-Iller-Region. Als Pepsi-Cola-Konzessionär wurde die UGV bereits mehrmals für vorbild-liches Qualitäts- und Produktma-nagement mit dem „Pepsi Quality Award“ ausgezeichnet. Aber auch Gold Ochsen ist einer der Vorzei-gebetriebe des Landes. Die stren-gen gesetzlichen Auflagen werden mehr als erfüllt und Sauberkeit steht an oberster Stelle. Gold Och-sen ist eine Sortimentsbrauerei und hat mit insgesamt 16 verschie-denen Bierspezialitäten inklusive Biermischgetränken für jeden et-was zu bieten: Das Angebot reicht von klassischen Bieren wie Pils, Original oder unterschiedlichen Weizenbieren über saisonale Spe-zialitäten, das Kellerbier vom Fass, Leicht- und alkoholfreie Varianten bis hin zum Szene-Bier „Oxx“.

Das Firmaengebäude

Frau Freund in der Abfüllhalle

>> bRaUeRei GolD oCHSeN GmbH Veitbrunnenweg 3-8 ~ 89073 Ulm www.goldochsen.de ~ www.oxx.de

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Bier

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10 >> Heimatliebe

ereignisreiche VergangenheitWo es heute pfeift und qualmt, brodelte es auch schon vor über 100 Jahren. Damals wurde in der Ar-noldstraße 3 allerdings noch kein Bier gebraut, son-dern Wärme und Energie erzeugt: Einst beherbergte das Industriegebäude aus dem Jahre 1895 die Heiz-kesselanlage für die Eisenmöbelfabrik Arnold - die-ser Hintergrund erklärt auch die Namensgebung des Gastronomieobjekts. Nach der Betriebsaufgabe und dem Aufkauf durch die Stadt Schorndorf wurde die Industrieruine wiederbelebt. Jetzt findet man auf dem Arnold-Areal neben der Arnoldgalerie, einer Einkaufs-passage, auch das Museum für Kunst und Technik, diverse Büros, ein Parkhaus und den kulinarischen Magneten - das Kesselhaus. Energieversorger bleibt das Kesselhaus aber in gewissem Sinne nach wie vor, nämlich in Form von gutbürgerlicher Küche. Der klei-ne Unterschied: Heute versorgt das Kesselhaus nicht nur das Arnold-Areal, sondern Schlemmermäuler weit über die Grenzen der Stadt hinaus.

KESSELHAUS SCHORNDORF„... nichts anderes als eine gute Suppe kochen“

„Das sieht ja genau so aus wie in der Zeitung“ habe einmal ein Gast zu Dietmar Haerer gesagt, erzählt der Geschäftsführer und Küchenmeister der Gasthausbrauerei „Kesselhaus“ in Schorndorf. Gemeint war die titelseite der „Kesselhaus-Post“, einer Postwurfsendung zum fünfjährigen Jubiläum, und die darauf abgebil-dete leckerbissen, das „Sudhauspfännle“ - Schweinefilet auf Kräuterspätzle mit Rahmsoße, angerichtet in einer Stahlpfanne und auf einem Holzbrett serviert. in der ersten und einzigen Gasthausbrauerei im Herzen der Daimler-Stadt isst eben immer auch das auge mit.

Bier

Viele Köstlichkeiten gibt‘s im Kesselhaus

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Hausgebraut und naturbelassenVor fünf Jahren ging die bereits 2001 auf 2002 gegründete Gasthaus-brauerei in den Besitz der Kesselhaus GmbH über. Dietmar Haerer, ein erfahrener Gastronom, hat das Kesselhaus seither in ein quicklebendi-ges und beliebtes Lokal verwandelt. Das Highlight des Hauses sind ganz klar die angebotenen Bierspezialitäten. Zum Sortiment zählen ganzjährig das Pils „Loisl“ und das Hefeweizen „Wusele“ sowie wechselnde Spe-zialbiere, wie beispielsweise ein Schwarzbier zur Weihnachtszeit. Alle Sorten sind stets hausgebraut und naturbelassen. Auf Erhitzung oder die Beigabe von Zusatzstoffen wird grundsätzlich verzichtet, denn ge-braut wird nach dem Reinheitsgebot von 1516. Dieses besagt, dass zur Herstellung von Bier nur Gerste, Hopfen und Wasser verwendet werden dürfen. „Mit besten Zutaten, ehrlich gebraut“, beschreibt Dietmar Haerer das Kesselhaus-Bier. Auf die Frage danach, wo er die Kunst des Brauens erlernt habe, entgegnet er mit einem Schmunzeln: „Das nennt man doch heutzutage Autodidakt“. Für Dietmar Haerer ist das Brauen „nichts an-deres als eine gute Suppe kochen“. Zapffrisch in die passenden Kessel-haus-Gläser eingeschenkt kann man das flüssige Gold genießen. Doch nicht nur beim Brauen unterliegt die Arbeit dem Reinheitsgebot, auch in der Küche gibt es ein solches. Geschmacksverstärker und Konservie-rungsstoffe sucht man in den rustikalen, vielseitigen Gerichten vergeb-lich. Gekocht wird ausschließlich mit frischen, vorzüglichen regionalen Produkten. Heimische Speisen und Getränke sind der Schwerpunkt des gastronomischen Konzepts und so ist auch der Apfelsaft aus Obst von heimischen Streuobstwiesen. „Wer beim Einkauf spart, der handelt kurz-fristig“, begründet Dietmar Haerer seine Herangehensweise.

>> Kesselhaus GmbH Arnoldstr. 3 ~ 73614 Schorndorf www.kesselhaus-schorndorf.de

Für jeden Zweck der passende RaumBetritt man den Hauptraum der Gasthausbrauerei, fühlt man sich geradewegs in eine andere Zeit versetzt: Mittig ragt das Herz-stück, die kupferfarbene Brauan-lage, empor; rings herum sorgen dunkle Holzmöbel für eine urige Atmosphäre; hier dienen alte Näh-maschinen als Tischunterlage; dort stehen alte Kirchenbänke - ein ganzes Sammelsurium aus wahren Besonderheiten bestimmen dieses unverkennbare Ambiente. Wenige Schritte und einen Raum weiter er-gibt sich ein ganz anderes Bild: Ele-gante, helle Korbstühle, terrakot-tafarbene Fliesen, Wände aus Glas - wir befinden uns im Restaurant „Flora“. Der gläserne Anbau wurde im Jahre 2006 konzipiert und bis zum Spätherbst 2007 realisiert. In dieser ganz anderen Atmosphäre ist auch die meisterliche Küche eher mediterran angehaucht. Für Familienfeste, Betriebsfeiern oder andere Festivitäten gibt es also eine je individuelle Möglichkeit der Umsetzung. Auch in zwei Ne-benzimmern, die kombiniert einen großen Bankettsaal ergeben, lässt es sich gemütlich feiern. „Hier gibt es eben für jeden Zweck den rich-tigen Raum“, resümiert Dietmar Haerer die Möglichkeit, eigene Feste im Kesselhaus zu feiern. Wer hoch hinaus möchte, nimmt auf der Galerie im ersten Stock Platz und beobachtet das bunte Treiben im Gastraum und an der Theke. Exklusiv ist es zudem möglich, für das Top-Event das Kesselhaus in einer Einheit zu buchen.

Bier

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Bier

brauen in der GaststätteNach der Ausbildung und dem anschließenden Studi-um entschloss sich Melanie Gehring, in ihrer Heimat-stadt das Gebäude einer alten Metzgerei zu kaufen. „Der Wunsch nach einer eigenen kleinen Brauerei war während meines Studiums schon da“, berichtet die Diplom-Braumeisterin. Im Herbst 1999 war der aufwändige Umbau abgeschlossen und das Bierbrau-en konnte losgehen. Der ganze Brauvorgang findet direkt in der Gaststätte statt. „Das Brauen ist laut und der Geruch ist extrem, deshalb mach’ ich das am Ruhetag“, erklärt sie. So braut sie zweimal die Woche Helles Bier und Hefeweizen.

malz, Wasser und Hopfen„Das geschrotete Malz wird mit Wasser in einem Kessel eingemaischt und in bestimmten Stufen aufgeheizt. Dadurch wird die Malzstärke zu Zucker umgebaut. Die Maische wird anschließend in den Läuterbottich gepumpt. Jetzt werden die festen Be-standteile der Maische von den flüssigen getrennt. Die übrige Würze läuft wiederum in einen Bottich, wo sie gekocht und mit Hopfen versehen wird. Auf dem Weg zum Gärkeller wird die Würze abgekühlt sowie die Hefe zugesetzt. In einem Gärbottich gärt das Bier noch acht Tage, ehe es in einem weiteren Tank noch fünf Wochen reift, bis es schließlich in den Ausschank kommt und von den Gästen genossen wird“, erläu-tert sie das achtstündige Herstellungsverfahren.

WEIB’S BRAUHAUS„Der Wunsch war schon während meines Studiums da“

„Zum Wohle“ heißt es bei melanie Gehring, denn im Herzen von Dinkelsbühl betreibt sie die Gasthausbrau-erei Weib’S bRaUHaUS. beim eintreten fällt der blick sofort auf die beiden braukessel, die kupfern glänzend in der mitte des Raumes stehen. Drumherum: viele tische und Stühle sowie die Schankanlage, von der das bier frisch vom tank gezapft wird.

SchnitzeltagNeben Bier bekommt der Gast natürlich auch aller-lei alkoholfreie Getränke und eine große Auswahl an leckeren Gerichten. Das Angebot an Suppen, Haupt-gerichten und Vesper lässt keinen mit leerem Magen nach Hause gehen. Auch wechselnde Tagesessen wer-den serviert und Donnerstag ist Schnitzeltag. „Wir achten weitestgehend auf Regionalität“, erzählt die Bierherrin über die Speisekarte. Durch Sonderkarten können auch Produkte, die saisonal bedingt sind, angeboten werden. Auch das Fleisch wird von einem regionalen Verbund bezogen und das Wild kommt von einem Dammwildhalter in der Nähe. „Ich denke, darauf kann man schon achten“, verdeutlicht sie. Die beiden Gasträumen verfügen über 50 bzw. 70 Sitz-plätze; im Sommer kann man den kühlen Gerstensaft auch im Biergarten genießen. Und wer gar nicht mehr weg will, kann in einem der schönen Gästezimmer übernachten.

>> Weib’S bRaUHaUS Untere Schmidgasse 13 ~ 91550 Dinkelsbühl www.weibsbrauhaus.de

Braukessel mitten im GastraumDer Biergarten

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FingerspitzengefühlAuf den an den Hof in der Wellandstraße 69/1 angrenzenden weitläu-figen Koppeln grasen derzeit sieben Stuten mit ihren Fohlen. Die Is-landpferde leben dort im natürlichen Herdenverband. Die Stallgebäude wurden 2008 renoviert und modernisiert und auf den Stutenmilchbe-trieb spezialisiert. Für die Herstellung gibt es sehr strenge Richtlinien und so musste jeweils ein separater Spül- und Hygieneraum ausgebaut werden. „Stuten lassen sich nicht einfach so melken“, so die studierte Agrarwissenschaftlerin. Eine Vertrauensperson und ein geregelter Ablauf sind unbedingt notwendig. Bei einem Melkvorgang werden zwischen ein und zwei Liter Milch gewonnen. Die Stutenmilch wird sofort nach dem Melken gefiltert und in 250ml-Packungen abgefüllt. In einem Schock-froster werden diese anschließend schonend tiefgekühlt. Der Verkauf der unbehandelten Rohmilch erfolgt ab Hof. Eigens für den Verkauf entsteht gerade ein neues kleines Verkaufshaus aus Holz.

WELLANDHOF„Die Arbeit mit Pferden ist ein Traum“

„Der einzige Unterschied ist, dass das Pferd nur zwei Zitzen hat und das melkzeug ein bisschen anders aussieht“, erklärt Juliane Streicher das Prinzip der Stutenmilchgewinnung im Vergleich zum melkvorgang bei einer Kuh. Die Wirkung von Stutenmilch ist bereits seit mehreren tausend Jahren bekannt und so wurde schon im antiken Griechenland Stutenmilch getrunken. Heute kommt es zu einer regelrechten Renais-sance dieses altbewährten Naturprodukts - vom Verzehr der Rohmilch über die Verarbeitung in zahlreichen Kosmetikprodukten findet die Stu-tenmilch derzeit zahlreiche Verwendung. Juliane Streicher betreibt in aalen einen Stutenmilchbetrieb sowie eine islandpferdezucht.

>> WellaNDHoF Wellanstr. 69/1 ~ 73434 Aalen www.wellandhof.de

anwendungsgebieteProbiert man die Stutenmilch zum ersten Mal, fällt auf, dass diese etwas wässriger und süßlicher als herkömmliche Kuhmilch schmeckt. Das kommt vor allem daher, dass Stutenmilch weniger Fett als Kuh-milch enthält - der Fettgehalt liegt meist bei unter einem Prozent. Die enthaltenen wertvollen Immuno-globuline können die körpereigene Abwehr stärken. Die vielen enthal-tenen Vitamine und Mineralstoffe machen aus der Stutenmilch ein wahres Vitalgetränk. Vor allem bei Neurodermitis und anderen Hau-terkrankungen oder bei Magen- und Darmerkrankungen zeigt das Naturprodukt seine Wirkung. Die häufigste Form der Stutenmilch-anwendung ist die so genannte Trinkkur über mindestens 30 Tage. Die Palette der kosmetischen Pro-dukte vom Wellandhof bietet zu-dem zahlreiche weitere Produkte von Hand- und Duschseifen bis hin zu Tagescreme und Shampoo. Die Arbeit mit Pferden war schon immer ein Traum von Juliane Strei-cher und so widmet sie sich mit viel Engagement dem weiteren Ausbau und Aufbau der Verkaufs-nische Stutenmilchprodukte.

Juliane Streicher

Stutenmilch

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14 >> Heimatliebe

Vertrieb

bio - regional - fair„Die erste Preisliste, die verteilt wurde, enthielt 70 Artikel“, erzählt Michael Bullinger einen kleinen Schwank aus der Betriebsgeschichte. Nach über zehn Jahren unermüdlicher Recherche umfasst das Sorti-ment heute rund 4000 Natur- und Bioprodukte von circa 400 Erzeugern. Früher wie heute beliefert das Team des „Regionalvertrieb Bullinger“ seine Kunden direkt vor die eigene Haustür. Die Lieferregion er-streckt sich mittlerweile über ganz Ostwürttemberg: Das nördlichste Ende markiert Schwäbisch Hall, das südlichste Heidenheim; der Osten wird durch Nördlin-gen begrenzt und der Westen durch die Landeshaupt-stadt Stuttgart. Ab einem Bestellwert von 20 Euro erfolgt die Lieferung sogar gebührenfrei. Im kosten-losen Produktkatalog oder im Online-Shop kann man sich einen Überblick über die riesige Produktpalette verschaffen. Da die Warenbeschaffung und die Zustel-lung in einem Rutsch erledigt werden, erzielt das Un-ternehmen eine hervorragende „Gesamt-Öko-Bilanz“. Überhaupt besteht die Philosophie des Unterneh-mens darin, einen aktiven Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten. Verantwortung, Nachhaltig-keit und Regionalität werden hier groß geschrieben. Seit vier Jahren findet man in der Mozartstraße 9 in Schwäbisch Gmünd das „Gmünder Lädle“. Auf über 300 Quadratmetern befinden sich nicht nur ein um-fangreicher Regional- und Bio-Markt, sondern auch ein Getränke-Markt, Fair-Handel-Produkte und aller-hand frische Waren wie Obst, Gemüse, Backwaren und Fleisch. Im integrierten Café-Bistro lässt es sich gemütlich pausieren.

REGIONALVERTRIEB BULLINGER„Der Kunde hat mehr Macht als ein Politiker“

Die Kritik an Gentechnik und anderen problematischen anbaumethoden ist heutzutage in aller munde. Die Verbraucher fühlen sich in diesem Punkt ausgeliefert und Politiker streiten über gesetzliche bestimmungen zur Kennzeichnung. Der Geschäftsführer des „Regionalvertrieb bullinger“, michael bullinger, ist davon über-zeugt, dass „der Kunde mehr macht hat als ein Politiker.“ Der gezielte einkauf von biologisch einwandfreien, regionalen oder Fair trade-Produkten nimmt der Diskussion um die landwirtschaft von heute den Wind aus den Segeln, da eben nach wie vor die Nachfrage den markt reguliert. bei michael bullinger muss man sich über die Herkunft der Produkte keinen Kopf machen.

>> ReGioNalVeRtRieb bUlliNGeR / GmÜNDeR lÄDle Mozartstraße 9 ~ 73525 Schwäbisch Gmünd www.regionalvetrieb-bullinger.de

Kreative eckeDas Sortiment im „Lädle“ wird im Bereich Kunst mo-mentan noch weiter ausgebaut. Nicht nur regionales Kabarett und Musik, sondern auch vielfältiges Kunst-handwerk soll künftig das Angebot bereichern. Schon jetzt findet man in den Holzregalen Taschen und Accessoires von Corinna Blümle-Dreßler. Unter dem Label „Filz & Fell“ entwirft sie individuelle Kreationen für ihre Kunden. Anregungen in diesem Bereich sind bei Michael Bullinger durchaus willkommen.

Regionale Köstlichkeiten

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Gaumenschmaus

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16 >> Heimatliebe

Getreide und Co.

„Qualität aus der Heimat“Die Heimatsmühle steht für „Qualität aus der Hei-mat“. Die verwendeten Rohstoffe zur Herstellung der Mühlenprodukte stammen vorwiegend von der Ostalb, der Schwäbisch Alb, dem württembergischen Unterland, dem Ries und anderen Teilen Schwabens, sowie vom Härtsfeld, aus Hohenlohe-Franken und dem Kochertal. Auch wenn der Beruf des Müllers auf eine lange hand-werkliche Tradition zurückblicken kann, so ist den Gebrüdern Ladenburger durchaus bewusst, wie eng Tradition und Innovation miteinander verknüpft sind. Die Entwicklung der Heimatsmühle zu einem moder-nen Mühlenbetrieb war nur möglich durch zahlreiche technische Neuerungen. Das Handwerk des Müllers verbindet heute eben Tradition und Spitzentechnolo-gie, wie der Heimatsmüller Max Otto Ladenburger mit seiner ungewöhnlich fundierten Ausbildung im Be-reich der Neuerungen der Mühlentechnik beweist. Für ihn lag die Zukunft der Mühle in einem verbreiterten Angebot und einer damit verbundenen Ausweitung

Über zweihundert Jahre ist es nun her, dass der damals ledige 27jährige Clemens anton ladenburger die Heimatsmühle kaufte. Heute befindet sich die mühle bereits in der sechsten Generation im besitz der Familie ladenburger. max otto und Franz Xaver ladenburger teilen sich die Geschäftsführung seit 2007. erbaut wur-de die mühle im oberen Kochertal bereits im 12. Jahrhundert. Nicht nur das Gebäude selbst, sondern auch die angebotene Produktpalette hat sich bis zum heutigen tage stetig erweitert.

HEIMATSMÜHLE„Der Bezug zur Region ist Teil unserer Firmenphilosophie“

Im Mühlenlädle

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Getreide und Co.

der Produktpalette, als er 1993 in das elterliche Unternehmen eintrat. Neben Qualitäts- und Biomehl kann man heute auch beispielsweise Kekse, Müslis oder Nudeln unter der Marke „Heimatsmühle“ erwerben. Um diese große Produktvielfalt sicherzustellen, mussten die logistischen und personellen Voraussetzungen der Mühle weiterentwickelt sowie die Marktzugänge und nachhaltige Partnerschaften entsprechend aufgebaut werden. Seit 1994 widmet sich die Familie nun dem Umbau, der Er-weiterung und der zunehmenden Automatisierung des Betriebs. Höhere Produktivität, logistische Leistungsfähigkeit, Flexibilität sowie ein höhe-rer Qualitätsstandard sind nötig, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. Doch trotz der zahlreichen Fortschritte sind der Be-zug zur Region und der nachhaltige Umgang mit der Natur nach wie vor wichtige Bestandteile der Firmenphilosophie.

alles bioDie Erweiterung des Angebots mit der Einführung der Bio-Artikel wurde ein voller Erfolg. In der 1998 erbauten Mühle II mit einer zusätzlichen Tagesleistung von 65 Tonnen werden heute Bioprodukte gemahlen. Das verarbeitete Getreide stammt aus anerkannt ökologischem Landbau und ist somit frei von Pestiziden und synthetischen Düngestoffen. Die Hei-matsmühle ist zudem Mitglied bei BioKorn, einem Zusammenschluss aus insgesamt drei Mühlen. Seit 2007 ist Franz Xaver Ladenburger der Geschäftsführer von BioKorn und übernimmt so die Aufgaben der Ko-ordination und der finanziellen Steuerung. Die Produkte der BioKorn zeichnen sich durch hohe Qualität und ein breites Produktportfolio aus. Auch die gestiegene Nachfrage nach Schrot- und Ganzkornware blieb von den Heimatsmüllern nicht ungeachtet und führte 2004 zum Bau einer Vollkornschroterei. Um die Qualität aller Produkte zu sichern und zu kontrollieren, verfügt die Mühle über ein eigenes Mühlenlabor. Im modern und umfangreich ausgestatteten Labor und in der Versuchsbackstube wird das Getreide beispielsweise auf seine Backeigenschaften geprüft, um die entspre-chende Verwendungsfähigkeit festzulegen. Seit 2004 ist das Unter-nehmen sogar nach dem IFS-Standard (International Food Standard) zertifiziert.

>> max ladenburger Söhne Heimatsmühle GmbH & Co. KG Heimatsmühle 1 ~ 73433 Aalen www.heimatsmuehle.de

Öffnungszeiten mühlenlädle: Mo. bis Fr. 08.00 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 17.00 Uhr

mehr als mehlAlles rund ums Getreide findet man im Mühlenlädle in der Hei-matsmühle. Der kleine, aber fein sortierte Laden führt neben den klassischen Mehlprodukten auch eine riesige Auswahl an Naturkost-produkten und anderen Leckerei-en. Das bereits umfangreiche Angebot an Getreideprodukten wird au-ßerdem durch landwirtschaftliche Erzeugnisse ergänzt. Die Heimats-mühle betreibt nämlich zusätzlich einen landwirtschaftlichen Betrieb nach den Prinzipien der ökologi-schen Tierhaltung. Auf den unmit-telbar an die Mühle angrenzenden Weideflächen grasen über hundert Charolais-Rinder fast das ganze Jahr. Das ausgesprochen hochwer-tige Fleisch wird zum einen per Direktvermarktung, zum anderen durch die Metzgerei Brenner in Fachsenfeld verkauft. Außer den Rindern findet man in der Hei-matsmühle auch Schwäbisch-Häl-lische Landschweine vor.Der verantwortungsvolle Umgang mit der Natur wird nicht nur vom Unternehmen selbst gelebt, son-dern auch bei anderen belohnt: Seit 1990 verleiht die Heimats-mühle den Umweltschutzpreis an Einzelpersonen, Gruppen, Schul-klassen, Vereine, Kindergärten und eben an jeden, der sich für Um-weltschutz engagiert. Das markante Landschaftsmotiv auf den Verpackungen ist heute weit über die Grenzen der Region bekannt und beliebt und die Mar-ke Heimatsmühle steht für weit mehr als nur Mehl.

Die Mühlen

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18 >> Heimatliebe

Senf

Genuss hat einen NamenSeit nunmehr über sechs Jahren steht die Remsta-ler Senfmanufaktur für hochwertige Produkte und kulinarischen Hochgenuss. Die Idee, eine eigene Senfmanufaktur zu eröffnen, entstand in der Küche des Ehepaares Schärtel. Kai Schärtel, selbst ambitio-nierter Hobbykoch, entwickelte seine erste Kreation mehr oder weniger aus einer Not heraus - er benö-tigte Basilikum-Senf für ein Fischgericht. Aus einem Experiment in den eigenen vier Wänden wurde letzt-lich eine eigene Manufaktur, die mittlerweile knapp 30 verschiedene Senfsorten führt. Vom Remstaler Klassiksenf über den fruchtig-milden Aprikosensenf bis hin zum aromatischen Schabziegerkleesenf ist für jeden Geschmack und Anlass etwas dabei. „Die Roh-stoffe und das Know-how machen einen guten Senf aus“, so Brigitte Schärtel. Alle verwendeten Zutaten stammen ausschließlich aus handwerklicher oder kleinbäuerlicher Erzeugung. Bei den Rohstoffen, die nicht aus der Region bezogen werden können, achtet

REMSTALER SENFMANUFAKTUR / SCHORNDORFER GENUSSMANUFAKTUR„Handarbeit und viel Liebe zum Detail“

betritt man die „Schorndorfer Genussmanufaktur“ in der Schlichtener Straße 10, wird man von einer hei-meligen und freundlichen atmosphäre begrüßt. Freige-legtes Fachwerk und rustikale Holzregale machen den eindruck komplett. Doch nicht nur dem Gemäuer wohnt ein Hauch von tradition inne, auch das dort angebote-ne Sortiment besteht ausschließlich aus handgefertig-ten Spezialitäten: Die hauseigenen Senf-, bruschetta- und balsamico-Variationen, aber auch andere lokale besonderheiten füllen die Regale.

das Ehepaar Schärtel darauf, dass diese aus fairem Handel stammen. So kommt der verwendete Rohrohr-zucker beispielsweise aus einem Fairtrade-Kleinbau-ern-Projekt in Paraguay. Die vielfältigen Würzpasten entstehen aus der frischen Senfsaat und nicht aus ei-ner vorgefertigten Senfmasse. Durch die Verwendung von Weißweinessig anstatt Branntweinessig wird der Senf-Geschmack noch zusätzlich unterstrichen. Die Senfsorten sind frei von künstlichen Konservierungs- und Farbstoffen sowie von Geschmacksverstärkern. Nicht nur die Kunden, sondern auch die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) sind von den Pro-dukten der Remstaler Senfmanufaktur überzeugt. Erst im vergangenen Jahr prämierte die DLG erneut die Remstaler Köstlichkeiten: Der BIO Balsamico-Honig-Senf und der BIO Feigensenf wurden jeweils mit Gold ausgezeichnet.

Senf - nicht nur zur WurstBei einem der regelmäßig veranstalteten Senfsemi-nare kann man alles rund um Senf erfahren. Im uri-gen Gewölbekeller unter dem Verkaufsraum berichtet Kai Schärtel den Teilnehmern von der Herkunft, dem Anbau oder der Herstellung des Lebens- und Heil-mittels Senf. Bei der anschließenden Senfverkostung darf man sich auf zahlreiche Geschmackserlebnisse freuen. Neben den Seminaren öffnet die „Schorndor-fer Genussmanufaktur“ ihre Pforten unter der Woche, außer mittwochs, immer von 14 bis 18 Uhr und sams-tags von 9 bis 13 Uhr.Handarbeit und viel Liebe zum Detail sind das Ge-heimrezept der Genussmanufaktur. „Hier werden die Deckel noch von Hand zugeschraubt“, lächelt Kai Schärtel und Brigitte Schärtel ergänzt: „Und die Eti-ketten werden von Hand aufgeklebt.“

>> SCHoRNDoRFeR GeNUSSmaNUFaKtUR Schlichtener Straße 10 ~ 73614 Schorndorf www.remstalsenf.de

Brigitte & Kai Schärtel

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Wahre HandarbeitDie Herstellung der Brote ist ein sehr zeitintensiver Prozess und bis ein Brot im Ladenregal steht, geht es mehrmals durch die Hän-de der Gröbers. Der Sauerteig muss bereits am Vortag vorbe-reitet werden: „Bis circa 17 Uhr muss alles fertig sein“, erklärt Gurdrun Gröber. Da kann es na-türlich vorkommen, dass das Brot am nächsten Tag mittags bereits ausverkauft ist, weil der vorberei-tete Sauerteig nicht gereicht hat. Damit man nicht vor leeren Re-galen steht, kann das Brot auch gerne vorbestellt werden. Nachts, gegen ein Uhr, beginnt der ganz normale Arbeitsalltag von Gudrun und Norbert Gröber. In ihrer urigen Backstube wird dann zunächst heimisches Buchenholz angefeu-ert, um den Ofen zu erhitzen, ei-nen originalen Holzbackofen aus Schamottsteinen, der bereits um 1870 erbaut wurde. Nach ungefähr einer Stunde wird die entstande-ne Glut aus dem Ofen gekehrt. Der so genannte Hudelwisch, eine Art Besen aus nassem Stroh, ent-fernt die letzten Reste. Jetzt muss

>> laUteRbURGeR HolZbaCKoFeNbRot Bäckerei Maier Inhaber Gudrun Gröber Bäckergasse 17 73457 Essingen-Lauterburg Tel.: 07365/5580

LAUTERBURGER HOLZBACKOFENBROT „Bei uns schmeckt man die Handarbeit“

eine knusprige Kruste und ein saftiges, aromatisches inneres - das ist das lauterburger Holzbackofenbrot der bäckerei maier. „So macht das brot kein anderer in unserer Region“, sagt Norbert Gröber, der ehemann der inhaberin Gudrun Gröber. 2008 übernahm die gelernte bäckermeis-terin den elterlichen betrieb, in dem sie bereits viele Jahre tätig war. Seither führt Gudrun Gröber die alt hergebrachte tradition in der vierten Generation mit erfolg weiter.

Gudrun & Norbert Gröber

es schnell gehen: Der fertige Teig wird mit Hilfe des Schapfs, einer Art riesiger Kelle mit einem langen Holzstiel, in kleinen Portionen im Ofen platziert. Die Brote bestehen aus reinem Sauerteig ohne jegli-che Zusatzstoffe. „Das ist unser Geheimnis, dass eben Nichts drin ist“, so Norbert Gröber.

Wahre UnikateAllein die erhitzten Steine backen das Brot fertig. Es gibt weder ei-nen Temperaturregler noch eine bestimmte Backzeit. Genauso ein-zigartig wie der Ofen sind auch die Brote, die darin gebacken werden. Diese sind mal klein, mal groß, mal dunkel oder eben etwas hel-ler. Die dunkle Kruste am Boden, die durch das Backen auf nacktem Stein entsteht, wird nachträglich mit einer eigens kreierten Reibe abgekratzt. Nach dem anschlie-ßenden Abwiegen und Auszeich-nen kommen die Brote dann in den kleinen Verkaufsraum. Auch dieser ist wie aus alten Zeiten: Holzregale mit Backwaren, ein Ver-kaufstisch - das ist alles.

GeheimtippHinter dem Handwerk der Gröbers stecken jede Menge Erfahrung, Gefühl und Liebe zur Arbeit. Die Qualität wissen die Kunden zu schätzen und nehmen weite Wege in Kauf. Damit man diese nicht um-sonst zurücklegt, sollte man die ungewöhnlichen Öffnungszeiten beachten: Mittwoch bis Freitag von 6 bis 17 Uhr und samstags von 6 bis 12 Uhr. Im Angebot der Bäcke-rei Maier findet sich auch ein um-fangreiches Sortiment an Brötchen, Vollkornprodukten, Hefe- und Nuss-zöpfen, Blechkuchen und verschie-denen süßen Stückchen. Diese ent-stehen in der modernen Backstube der Gröbers. Nur die Laugenbrezeln werden auch im Holzbackofen ge-backen und sind eine weitere Spe-zialität aus dem Hause Gröber. „Bei uns schmeckt man eben die Hand-arbeit“, beschreibt Norbert Gröber das Konzept.

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Brot

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Getreide und Co.

frisch! gesund! vital! gebacken!Im Hofladen Hermannsfeld gibt es alles rund ums Backen. Matthias Klöpfer, Irmgard Thiess und über zehn weitere Angestellte in Teilzeit zaubern Tag für Tag unterschiedlichste Leckerbissen in der Backstu-be auf dem Hof. Aus einem ehemals landwirtschaft-lichen Betrieb entwickelte sich in den vergangenen 20 Jahren ein innovativer Handwerksbetrieb. Irmgard Thiess und ihr Mann Marcel Thiess packten die zu-nehmende Umstellung des Betriebs zusammen an. Zunächst wurde der Hof vorwiegend auf den Verkauf von Eiern ausgerichtet. 1994 wurde dann der Hofla-den mit Backstube eröffnet. Seither wurde die Back-stube stetig umgebaut und erweitert. Bereits fünf Jahre ist Matthias Klöpfer nun Betriebsführer. Marcel Thiess ist vollständig aus dem Unternehmen ausge-stiegen. Die zunehmende Spezialisierung auf Back-waren wurde durch die fundierte Ausbildung und die Berufserfahrung von Matthias Klöpfer, Bäckermeister und Betriebswirt des Handwerks, mit dem nötigen Wissen und viel Liebe zum Detail ausgeführt. Der Hof ist stets ein Familienbetrieb geblieben und jeder aus der Familie packt mit an.

HOFLADEN HERMANNSFELD„Bei uns wird noch alles selbst gemacht“

Fährt man von Schwäbisch Gmünd Richtung aalen auf der b29, erblickt man ungefähr auf halber Strecke rechter Hand das beschauliche Örtchen Hermanns-feld. eines der ersten Häuser besticht durch einen markanten roten Dachgiebel. Darunter prangt die aufschrift „Der Hofladen“. Das logo, ein geschwun-genes rotes Dreieck, ist heute weit über die Grenzen des ostalbkreises bekannt und beliebt.

Irmgard, Margit & Martina Thiess, Matthias Klöpfer

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Getreide und Co.

Wie zu Großmutters ZeitenDie an den Hofladen angrenzende Backstube verbindet Tradition mit neuester Technik. In den modernen Fertigungsmaschinen entstehen Teigmischungen nach althergebrachter Manier in eigener Zusammenstel-lung. Es werden keine Fertigteigmischungen oder so genannte „Teiglin-ge“ verwendet. „Bei uns wird noch alles selbst gemacht“, so Matthias Klöpfer. Bei den verarbeiteten Zutaten wird stets darauf geachtet, dass diese lokal eingekauft werden. So wird das Getreide beispielsweise aus der Kunstmühle Benz in Heidenheim bezogen. Im verpachteten über-dachten Auslauf nebenan picken auch heute noch die Hühner. Die frisch gelegten Eier werden für die Zubereitung der Teigmischungen verwen-det - ein wirkliches Highlight. Vor allem im Bereich Feingebäck findet man zahlreiche Naschereien im Sortiment des Hofladens. Nusshörnle, Apfelstrudel oder runde Obstkuchen sind nur einige wenige Beispiele. „Wir schwimmen da ein Stück weit gegen den Strom“, so Bäckermeister Klöpfer. Eine dicke Zuckerglasur etwa sucht man auf dem Feingebäck des Hofladens vergeblich. Neben der süßen Vielfalt entstehen in der Backstube auch zahlreiche Brote und Brötchen wie beispielsweise Din-kel-Vollkornbrot, das beliebte Astbrot, eine Art dunkles Baguette, oder ein eigens kreiertes Kartoffelbrot. Die Philosophie des Unternehmens verbindet Frische, Qualität und Vielfalt. Der Verkauf der Ware erfolgt zum einen im eigenen Laden und zum anderen auf unterschiedlichen Märkten, beispielsweise in Aalen, Unterrombach, Oberkochen oder auch in Lorch und Schorndorf. „Wir sind immer bemüht präsent zu sein“, so Matthias Klöpfer.

>> DeR HoFlaDeN 73457 Essingen-Herrmannsfeld www.hofladen-hermannsfeld.de

Öffnungszeiten: Mi. 14.00 bis 18.00 Uhr Fr. 06.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 18.00 Uhr Sa. 06.00 bis 14.00 Uhr Wochenmärkte: Aalen Mi. & Sa. 7.00 - 12.00 Uhr Unterrombach Fr. 08.00 - 17.00 Uhr Oberkochen Sa. 06.00 - 11.00 Uhr Lorch Fr. 07.00 - 12.00 Uhr Schorndorf Di. 07.00 - 13.00 Uhr Sa. 07.00 - 13.30 Uhr

mobilitätVor knapp vier Jahren investierte Matthias Klöpfer in einen mobilen Holzbackofen. Die Anschaffung er-wies sich als Erfolgsrezept und als zweites Standbein für den Betrieb. Heute ist der Hofladen Hermanns-feld auf zahlreichen Großevents in und um die Region vertreten. Di-rekt vor Ort werden die leckeren Flammkuchen frisch zubereitet. „Früher war man froh, wenn man mal in Aalen oder Schwäbisch Gmünd verkaufen konnte und heute sind wir nahezu in ganz Ba-den-Württemberg unterwegs“, be-schreibt Matthias Klöpfer die Ent-wicklung der vergangenen Jahre.

ländliches Flair erlebenDer Hof bietet als altes Fachwerk-gebäude einen geschmackvollen Rahmen für jegliche Festivität - ob Hochzeit, Firmenjubiläum oder Fa-milienfeier. In der renovierten ehe-maligen Scheune ist genug Platz für bis zu 150 Personen. Für kleine-re Kreise gibt es auch einen kleine-ren Raum, der bis zu 50 Personen fasst. Die Bewirtung kann völlig frei organisiert werden. In uriger Atmo-sphäre und ländlicher Umgebung lässt es sich schön feiern.

Matthias Klöpfer

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Prinzipientreu1995 wurden die Richtlinien für die Erzeugung von Honig aus Demeter-Bienenhaltung festgelegt. In Ab-grenzung zur konventionellen Imkerei geht es nicht um die Erwirtschaftung von Höchsterträgen, sondern um eine „wesensgemäße Bienenhaltung“. Die Grund-sätze der Demeter-Imkerei zu achten, ist für Günter Friedmann auch eine Herzensangelegenheit. Der Öko-Pionier wurde 2003 sogar mit dem Förderpreis des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz ausgezeichnet. Die Philoso-phie der Demeter-Imkerei ist in den Folgen der Inva-sion der Varroamilbe verankert. Die zur Bekämpfung eingesetzten chemisch-synthetischen Medikamente führten nicht nur zur zunehmenden Schwächung der Tiere, sondern auch dazu, dass im Honig Rück-stände auszumachen waren. Demeter-Imkerei ist der Versuch, die Vitalität der geschwächten Bienenvölker wiederherzustellen und die Produktion von rück-standsfreiem Honig zu ermöglichen. Zur Bekämp-fung des Parasiten werden deshalb ausschließlich organische Säuren verwendet. Die Bienen vermehren sich zudem über den natürlichen Schwarmtrieb. So wachsen auch die Bienenköniginnen im Volk auf und

DEMETER-IMKEREI FRIEDMANN„Die wesensgemäße Bienenhaltung liegt mir am Herzen“

„Wir arbeiten nicht gegen die biene, sondern mit der biene“, so Günter Friedmann. Der imkermeister ar-beitet mit über 400 bienenvölkern nach den Richtlini-en des Demeter-Verbandes. Für ihn ist es ein großes Privileg, als imker zu arbeiten - nicht zuletzt durch die enge Naturverbundenheit, die dieser beruf mit sich bringt. Günter Friedmann kann auf über 30 Jah-re berufserfahrung mit dem drittwichtigsten Nutztier Deutschlands zurückblicken und betreibt heute die weltweit größte Demeter-imkerei.

sind nicht künstlich gezüchtet oder manipuliert. Der Naturwabenbau zählt ebenfalls zu den Prinzipien der Demeter-Imkerei. Friedmann: „Die Biene konnte das 40 Millionen Jahre lang, warum soll sie das heute nicht mehr können?“

Wegweisend Neben der eigenen Imkerei in Steinheim-Küpfendorf ist Günter Friedmann auch im Ausland aktiv: In SE-KEM in Ägypten war er am Aufbau einer biologisch-dynamischen Imkerei beteiligt. Auch andere Projekte in Ägypten werden mittlerweile von Friedmann be-treut und regelmäßig besucht. Neben der Pionier-Arbeit im Ausland sorgt er aber auch für den nöti-gen Nachwuchs in der Imkerei-Branche, denn die Demeter-Imkerei Friedmann ist einer der wenigen anerkannten Ausbildungsbetriebe für den Beruf des Imkers in Deutschland.

VielfältigDie im Umkreis von über 50 Kilometern platzierten Bienenstöcke ergeben eine unheimliche Sortenviel-falt. Das Angebot der Imkerei erstreckt sich von Edel-kastanien-Honig über Gebirgsblütenhonig bis hin zur Sorte Blütenhimmel, einem Honig aus München. Met und Kerzen aus Bienenwachs runden das Sortiment ab. Hinter dem Beruf des Imkers steckt viel Hand-arbeit - die rückstandsfreie Gewinnung des wertvol-len Lebens- und Heilmittels und die Sicherung der Zukunft der Bienen hat sich die Demter-Imkerei zur Aufgabe gemacht.

>> DemeteR-imKeRei GÜNteR FRieDmaNN 89555 Küpfendorf-Steinheim www.imkerei-friedmann.de

Günter Friedmann & Team

22 >> Heimatliebe

Honig

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Eis

Von der Durststrecke zum erfolgsschlagerBereits seit sechs Jahren stellt Gerrit Horlacher nun schon Bauernhofeis her. Auf die Idee kamen sie und ihr Mann aufgrund einer Zeitungsan-zeige. „Da dachten wir: Komm, wir schauen uns das mal an“, lacht sie. Zu dieser Zeit war der Bekanntheitsgrad dieser besonderen Art der Eisherstellung noch nicht sehr hoch. „Am Anfang gab es eine lange Durststrecke“, berichtet Gerrit Horlacher über frühere Zeiten. Heute kennt fast jeder den Begriff „Bauernhofeis“ und die Eismaschine der Horlachers hat einiges zu tun. Außerdem fügt sie hinzu: „Heute werde ich angefragt, ob ich auf Veranstaltungen kommen möchte. Früher war das umgekehrt.“ Besonders in den Frühlings- und Sommermonaten ist das Eis der Renner. Aber auch im Winter wird es in der Eisküche nicht ruhig. „Ich mache ja auch viele Eistorten für Konfirmationen, Hochzeiten und Geburtstage“, erzählt die Eismacherin. Die Sorten für die Eistorten kann der Kunde ganz nach seinem Geschmack auswählen. Eissorten hat sie viele im Angebot, weit über 30 Besonders gut laufen Birnen, Rhabarber- und Zwetschgeneis, „weil die fast keiner im Sortiment hat“, verdeutlicht sie.

man nehme…Die Herstellung ist recht simpel. Milch, Zucker, Eigelb und die entspre-chenden Zutaten wie beispielsweise Früchte oder Schokolade werden

ob Waldbeere, banane oder die ganz klassischen Varianten wie Schoko, Vanille und erdbeere - für Gerrit Horlacher ist das alles kein Problem. Sie stellt aus allen möglichen Früchten leckeres bauernhofeis her. Die beson-derheit an bauernhofeis ist, dass zur Herstellung ausschließlich echte Früchte und frische milch von den eigenen Kühen verwendet werden. Das eis ist also frei von jeglichen Konservierungs- und Zusatzstoffen.

>> Gschwendhofs bauernhofeis Gschwendhof 1 73453 Untergröningen www.bauernhofeis-vom-gschwend- hof.de

zusammen mit Sahne in einer Schüssel gemischt. Dann kommt die Masse in eine Eismaschine und wird dort auf 84 Grad erhitzt. Knapp eine Viertelstunde dauert dieser Vorgang. Anschließend wird die Eismasse auf -7 bis -14 Grad herunter gekühlt und von Frau Horlacher in 3 Liter-Behälter ab-gefüllt. „Es ist alles recht einfach. Viele Leute meinen zwar, dass da sonst was reinkommt, aber es ist gar nicht so kompliziert“, erläutert Gerrit Horlacher das Eis herstellen. Neben Milcheis stellt sie auch lac-tosefreie Eissorten und Fruchtsor-bets her.

Wie kommt man in den Genussvon bauernhofeis?Probieren kann man das Bauern-hofeis auf verschiedenen Veran-staltungen wie beispielsweise auf dem Mühlenfest in der Voggen-bergmühle, auf Schloss Hohen-roden oder dem Drachenfest in Aalen. Dann packt Gerrit Horlacher gemeinsam mit ihrer Tochter den Eiswagen voll mit leckeren Eissor-ten und macht viele Eisliebhaber glücklich. Ungefähr 80 bis 90 Liter Eis hat sie auf solchen Veranstal-tungen mit an Bord „und meistens ist dann auch alles weg“ berichtet die erfahrene Eisverkäuferin. Aber nicht nur am Eiswagen auf Festen kann man die Eiskreationen vom Gschwendhof kaufen. In Unter-gröningen sind Eisbecher in den Größen von 100 Mililiter über 500 bis 750 Mililiter in den verschie-densten Sorten erhältlich. Natür-lich kann man auch direkt zu ihr auf den Hof fahren und sich dort mit den Köstlichkeiten eindecken. Allerdings ist es ratsam, sich vor-her anzumelden, damit man dann nicht mit leeren Händen geht.

GSCHWENDHOFS BAUERNHOFEIS„Besonders gut laufen Birnen, Rhabarber- & Zwetschgeneis“

Gerrit Horlacher bei der Produktion

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24 >> Heimatliebe

Pflanzen

Pflanzen - ambienteMittlerweile wurde das Sortiment stetig ausgebaut und erweitert. Das Angebot umfasst neben den Orchi-deengewächsen unterschiedlichste Zimmerpflanzen in allen Größen und Ausführungen. „Wir sind immer auf der Suche nach Neuheiten“, erklärt der Gärtnermeister das Konzept. Dabei gilt stets die Devise: Ausgefallen muss es sein. „Wir verkaufen nur das, was uns selbst gefällt“, so Martin Kelbaß. Um die angebotene Ware ins richtige Licht zu rücken, wurde die Gärtnerei vor knapp fünf Jahren um einen Verkaufsraum erweitert. In stilvollem Ambiente werden hier die Grünpflanzen kombiniert mit individueller Keramik und mit ver-schiedenen Accessoires präsentiert. Die Freude an Gestaltung und Kombination teilt Martin Kelbaß mit seiner Frau, die selbst ausgebildete Floristin ist. Eine freundliche und kompetente Beratung sowie eigens gestaltete Pflegeanleitungen, die Informationen über die Heimat, den Standort und die richtige Pflege be-inhalten, sind eine Selbstverständlichkeit. Für den gewissen Hauch Urlaub sorgt das mediterrane Pflan-zensortiment für draußen: Zitrusfrüchte wie Zitronen, Limetten, Kumquats oder Grapefruits reihen sich im Gewächshaus aneinander. „Viele Kunden schätzen die Atmosphäre“, erzählt Martin Kelbaß. Ganze drei Mal im Jahr veranstaltet das Team einen Tag der of-fenen Tür. Am 20. und 21. November wird es eine Weihnachtsaustellung im Hause Kelbaß geben - ein idealer Anlass, um sich von den zahlreichen Beson-derheiten zu überzeugen!

KELBAß„Wir verkaufen nur das, was uns selbst gefällt“

Die orchidee - eine metapher für Schönheit und eleganz, aber auch für Seltenheit. immer wieder beeindruckt sie durch ihr riesiges Spektrum an Farben und Formen der blüten. orchideengewächse sind eine weltweit verbreitet Pflanzenfamilie. Sie zählen zu den artenreichsten Pflanzen - es gibt über 30 000 wildwachsende arten. Die Faszination und leidenschaft für diese exoten machte der Vater von martin Kelbaß kurzerhand zu seinem beruf. 1968 gründete er im schwäbischen Heubach eine Gärtnerei, die sich auf diese Rarität spezialisierte. Vor nunmehr 16 Jahren trat martin Kelbaß in die Fußstapfen seines Vaters und übernahm den betrieb. bei einem Streifzug durch die begehbaren Gewächshäuser findet man auch heute noch über 300 verschiedene orchideenarten - an der Decke hängend an hellen tonröhren, mit beeindruckender blütenpracht oder auch ganz unauffällig mit einem bezaubernden Duft - hier verstecken sich wahre liebhaberstücke.

>> Kelbaß Mögglinger Straße 100 ~73540 Heubach www.kelbass.de

Martin Kelbaß & Team

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Senf

Das Hobby zum beruf gemachtAngefangen mit der Senfherstel-lung hat Carola Maier schon vor vielen Jahren in der heimischen Küche. Hobbymäßig hat die ge-lernte Kinderkrankenschwester das ein oder andere Experiment mit verschiedenen Zutaten ausprobiert und leckere Senfsorten entdeckt. Vor drei Jahren haben sie und ihr Mann sich dann entschieden, das Hobby zum Beruf zu machen und Senfsorten aller Art für die breite Masse herzustellen. Alle Senfsor-ten, die heute in Schorndorf la-gern, sind eigenhändig von den beiden entwickelt, verfeinert und entsprechend verändert worden.

Kleines Senfkorn...Zunächst werden die Senfkörner, die zum Teil von umliegenden Landwirten angebaut werden, ge-mahlen. Dadurch bleibt das wert-volle Senföl erhalten. Anschließend wird das Senfmehl mit Gewürzen gemischt. In Behältern wird die Senfmasse dann vier Wochen ge-lagert. „Wir geben dem Senf die Reifezeit, die er braucht, um sich

MAIER’S SENF- UND FEINKOSTMANUFAKTUR„Wir möchten die Ideen von damals umsetzen und anwenden“

Haben Sie schon einmal von Kirschbalsamsenf oder von tomatensenf gehört? oder vielleicht von schwäbi-schem Whiskeysenf? Diese und noch viel mehr merkwürdig klingende Senfsorten gibt es in maieR’S SeNF- UND FeiNKoStmaNUFaKtUR. in Haubersbronn, einem teilort von Schorndorf, stellt das ehepaar Jens und Carola maier fast 30 Senfsorten her.

richtig zu entfalten“, erklärt Jens Maier das Herstellungsverfahren. In dieser Zeit wird der Senf noch zwei Mal „veredelt“, d.h. es werden weitere Zutaten in entsprechenden Abständen beigemischt. „Man muss genau wissen, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist, sonst wird der Senf bitter“, verdeutlicht der Senfprofi. Jeder Arbeitsschritt wird von Hand ausgeführt, sei es Mahlen, Abfüllen oder Etikettieren. Das Ehepaar stellt seinen Senf also nicht nach herkömmlichen Verfahren her, sondern produziert nach Rezepten und Verfahren, die bereits im 17. und 18. Jahrhundert entwickelt wurden. „Wir möchten diese Ideen von damals umsetzen und anwenden“, führt Jens Maier aus. Dazu gehört auch, dass we-der Konservierungs- noch Zusatz-stoffe und Geschmacksverstärker dem Senf beigemischt werden. Die Senfmanufaktur ist daher auch Förderer der Slow-Food-Bewegung und ist Aussteller auf der Slow-Food-Messe in Stuttgart. Außer-dem sind sie Mitglied im „Natur-von-hier-Verband.

Von Senf bis likör„Besonders beliebt ist der Balsa-mico-Honig-Senf, aber mein Favorit ist der Ganzkornsenf“, lacht Jens Maier. Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann bei einer Ma-nufakturführung einen Blick in die Senfgläser werfen und darf natür-lich auch probieren. Diese Führun-gen sind ab 15 Personen bis 40 Personen möglich. Neben Senf ste-hen auch Bruschetta, Kräuter-Dips und einige Liköre im Lager. Für „Anfänger“ eignen sich die „Pro-bierbonbons“ mit fünf Senfsorten in kleinen Glässchen und für die, die noch ein besonderes Geschenk suchen, gibt es verschiedene Ge-schenkkörbe, aber auch die lecke-ren Gewürzmischungen. Erhältlich sind die Schorndorfer Spezialitä-ten in vielen ausgesuchten Fein-kostläden und natürlich über den Onlineshop. Jens Maier ist stets daran interessiert, seine Waren an Hof- und Feinkostläden zu verkau-fen, die die Firmenphilosophie der Maiers teilen.

>> maieR’S SeNF- UND FeiNKoStmaNUFKtUR Wiesenlauftalstraße 145 73614 Schorndorf www.maiersgenuss.de

Jens Maier

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Der „Parmesan“ aus GeifertshofenIm Jahr 1998 wurde die Dorfkäserei von Margarete Schmidt und Hubert Wall gegründet. Zuvor hatte Margarete Schmidt zunächst Käse von verschiede-nen Produzenten auf Wochenmärkten verkauft, bis irgendwann der Wunsch aufkam, selbst Käse her-zustellen. In Geifertshofen sind heute 20 fleißige Hände, u.a. die eines schweizer Käsemeisters, damit beschäftigt, aromatischen Käse herzustellen. Vom mildem Butterkäschtle, einer Art Butterkäse, über Im-berger Bauernkäse nach Appenzeller Art bis hin zum Parmesan von Geifertshofen, dem Via Aurelia, hat die Heumilch-Käserei für jeden Geschmack etwas im Sor-timent. Eine Besonderheit sind auch die eingelegten Käsesorten wie beispielsweise der Trollingerkäse, der Mostkäse und der Schwarzbierkäse. „Hier werden die Käselaibe einige Tage in Wein bzw. Most eingelegt und erhalten so das einzigartige Aroma“, erläutert Christof Bayer die Herstellung. Danach reift der Käse für einige Wochen weiter und wird während der Rei-fezeit von Hand mit Salzlake eingerieben, um seine schützende Naturrinde zu erhalten. Alle verwendeten Zutaten wie auch der Wein und das Bier kommen von Bioland-Betrieben. In diesem Jahr haben die Kä-semeister erstmals einen „Weidenkäse“ aus Maimilch hergestellt. Dazu wurde die Milch von Kühen verwen-det, die zum ersten Mal nach der Winterzeit im Stall wieder frisches Gras gefressen haben.

Dorfkäserei Geifertshofen„Wir verkaufen von Flensburg bis nach Berchtesgaden“

im beschaulichen Dörfchen Geifertshofen, einem teilort von bühlerzell im landkreis Schwäbisch Hall, liegt die Dorfkäserei Geifertshofen. Hier wird zur Herstellung der insgesamt zwölf Hart- und Schnittkäsesorten ausschließ-lich Heumilch verwendet. Das besondere an Heumilch ist, das sie von Kühen stammt, die nicht wie heute üblich mit Silage gefüttert werden, sondern im Winter würziges Heu erhalten und im Sommer auf saftigen Wiesen wei-den. Diese art der Fütterung wirkt sich auf den Geschmack der milch und damit auch auf den des Käses aus.

Hoher milchpreis für hohe QualitätInsgesamt zwölf Bioland- und Demeter-Bauern u.a. aus Rothenburg, Waiblingen und natürlich der nähe-ren Umgebung liefern ihre Milch nach Geifertshofen. Jeden zweiten Tag wird daraus dann Käse hergestellt. Pro Jahr sind das ca. 180 000 Kilogramm Käse aus 1,8 Mio. Litern Milch. Da es nur noch wenige Käse-reien gibt, die in alter Käsetradition ausschließlich Heumilch verarbeiten, „ist die Käserei hier in Geiferts-hofen etwas Besonderes“, erklärt Christof Bayer. Die Heumilch und die schweizer Rezepturen machen das unverwechselbare Aroma aus. Zahlreiche Auszeich-nungen und Preise bestätigen die hohe Qualität der hergestellten Käsesorten aus Geifertshofen. Beson-ders wichtig ist den Betreibern der Dorfkäserei auch, den Bauern einen Milchpreis zu zahlen, der kosten-deckend ist. „Wir sind immer bemüht, einen entspre-chend hohen Milchpreis zu zahlen“, erläutert Bayer.

Der Käse muss gut gelagert werden

Kase..

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Von Flensburg bis nach berchtesgadenIst der Käse dann fertig gereift, kommt er in den Handel. Die Käse-rei vertreibt ihre Produkte direkt im Hofladen in Geifertshofen, in dem auch Käse, Liköre sowie Honig von anderen Bio-Herstellern erhältlich sind. Auf verschiedenen Wochen-märkten beispielsweise in Schwä-bisch Gmünd und Aalen kann man die Produkte ebenfalls erwerben. Auch über Ostwürttemberg hinaus werden die Käsesorten an Händler verkauft, die diese dann auf Märk-ten weiter verkaufen. Selbst in ausgesuchten Verbrauchermärkten oder in Metzgereien findet man die Köstlichkeiten aus Geifertsho-fen. „Wir verkaufen von Flensburg bis nach Berchtesgaden, also bun-desweit“, so Bayer.

>> Dorfkäserei Geifertshofen Bachstraße 2 74426 Bühlerzell - Geifertshofen Tel.: 07974/910021 www.dorfkaeserei.de

Öffnungszeiten Hofladen Do. - Fr. 14.00 bis 18.00 Uhr Sa. 09.00 bis 12.30 Uhr

Dem Käser über die Schulter schauenWie wird die Milch zum Käse? Wie erhält der Käse seinen Geschmack? Und wie lange dauert eigentlich die Reifezeit? Für Käseinteressier-te und alle anderen Neugierigen bietet die Käserei Besichtigungen an. Man hat die Möglichkeit, dem Schweizer Käsemeister und den drei weiteren Käsern über die Schulter zu schauen und einen Blick in den Käsekessel zu werfen. Probieren darf man hier natürlich auch und was einem schmeckt, kann man auch gleich einkaufen. Ab 15 Personen sind solche Füh-rungen möglich, die zuvor telefo-nisch angemeldet werden müs-sen. Wer dann immer noch nicht genug hat von dem ganzen Käse, der kann dem „Gasthof Ochsen“, der zur Käserei gehört, ebenfalls auf Voranmeldung einen Besuch abstatten. Einmal im Monat öffnet der Gasthof Ochsen als Käse- und Mostbesenwirtschaft für drei Tage seine Türen. Dann kann man hier die verschiedensten Käsespeziali-täten genießen, alle hergestellt aus dem Käse, der auch im Hofladen erhältlich ist. Eingelegter Back-steinkäse, Geifertshöfer-Käsetaler und natürlich Kässpätzle sind nur eine kleine Auswahl an Gerichten, die der Küchenchef dann für seine Gäste zaubert.

Käseherstellung

Käseherstellung

Kase..

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Hier haben die Kühe noch Hörner...Aus der Idee der Selbstversorgung heraus ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten ein Hoforganismus von individueller Prägung entstanden, denn die Ehe-leute waren ursprünglich in ganz anderen Bereichen beschäftigt. Zwar ist Annerose Schwarz-Klopfer in der Landwirtschaft groß geworden, beruflich schlug sie aber zunächst einen eigenen Weg ein und absolvierte eine Ausbildung zur grafischen Zeichnerin. Auch Mar-tin Klopfer war zuvor in einem ganz anderen Gebiet tätig - er studierte technische Kybernetik. Heute wid-men sie sich mit Leidenschaft der biologisch-dynami-schen Landwirtschaft und dem damit verbundenen Ideal eines in sich geschlossenen Betriebsorganis-mus. Nicht nur die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, sondern auch eine wesensgemäße Tierhaltung zählen zu den Prinzipien der Beiden. Über 20 Milchkühe, rund 25 Rinder, zwei Mastochsen, zwei Stiere, einige Hühner und mehr als zehn Schweine gehören zum Hof. Weitläufige Weiden, geräumige Ställe und hof-eigenes Futter bilden das Fundament der gesunden und hochwertigen Erzeugnisse in Demeter-Qualität. Durch den zunehmenden Aus- und Umbau der Stal-lungen wurde die Möglichkeit geschaffen, Zuchtbullen zu halten, so dass auf künstliche Besamung weitest-gehend verzichtet werden kann. Die Kühe und Jung-tiere sind allesamt behornt. Eine wirkliche Seltenheit, denn in der konventionellen Landwirtschaft wird die Hornbildung entsprechend verhindert. „Wir gehen eben davon aus, dass Rinder ihre Hörner brauchen und das respektieren wir, deshalb halten wir unsere Tiere wesensgemäß und nicht nur artgerecht“, be-gründet Annerose Schwarz-Klopfer ihre Auffassung.

HONHARDTER DEMETERHÖFE„Unser Ziel ist es, den Menschen gesund zu ernähren“

„besonders wichtig ist uns ein lebendiger boden mit konsequenter Fruchtfolge und Düngung mit eigenem Stallmist“, umschreibt martin Klopfer von den Honhardter Demeterhöfen bei Frankenhardt die merkmale der eigenen anbauflächen. Seit 1986 betreibt er zusammen mit seiner Frau annerose Schwarz-Klopfer einen land-wirtschaftlichen betrieb nach biologisch-dynamischen Grundsätzen. einige Jahre später gründete das ehepaar gemeinsam mit dem gelernten landwirt Josef Huber-Kraus die Honhardter Demeterhöfe GbR.

>> HoNHaRDteR DemeteRHÖFe GbR Ostweg 15 ~ 74586 Frankenhardt-Honhardt www.oekolandbau-hohenlohe.de

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Das Team

Handgearbeitete ProdukteDie auf dem Hof gewonnene Milch wird vor Ort von Josef Huber-Kraus in der eigenen Hofkäserei quali-tätsschonend zu Joghurt, Quark und Käse weiterver-arbeitet. Im Keller ruhen die Köstlichkeiten zwischen zwei Wochen und zwölf Monaten bis zur Vollendung. Während der Reifung erfährt der Käse eine intensive Pflege, beispielsweise das regelmäßige Bürsten mit Salzlake. Das Käsesortiment umfasst unter anderem milden Schnittkäse, den es überdies in verschiede-nen Varianten wie etwa Basilikum, Bärlauch oder Kümmel gibt, aber auch den würzigen Bauernhart-käse oder weißen Edelschimmelkäse. Der individu-elle Geschmack der Milchprodukte ist geprägt durch die Region, die Landschaft und die handwerkliche Herstellungsweise. Der Metzgermeister Josef Huber-Kraus stellt in einer kleinen Metzgerei in der Nähe verschiedene Wurstspezialitäten wie Kaminwurz’n, Rinder- und Schweineschinken sowie unterschiedli-che Wurstsorten im Glas oder in der Dose her. Die Erzeugnisse sind frei von jeglichen Zusatzstoffen. Er-werben kann man die Produkte unter anderem beim Crailsheimer Freitagsmarkt, auf dem Ellwanger Sams-tagsmarkt, aber auch direkt ab Hof. Der gut sortierte Hofladen führt außerdem ein umfangreiches Natur-kostsortiment. Dem Ziel, „den Menschen gesund zu ernähren“, rücken Annerose Schwarz-Klopfer, Martin Klopfer und Josef Huber-Kraus mit ihrer Arbeit jeden Tag ein Stück näher.

Fleisch

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artgerecht!Auf dem anerkannten Biolandbe-trieb hat man Tiere nicht nur zum Fressen gern. Artgerechte Tierhal-tung und naturgemäße Fütterung aus eigenem Anbau stehen hier an oberster Stelle. Da von Hormonen und anderen fragwürdigen Mastzu-gaben abgesehen wird, können die Tiere natürlich festes Muskelfleisch ansetzten - und das schmeckt man. In enger Zusammenarbeit mit dem Hausmetzger entstehen die verschiedenen Wurstspezia-litäten, die man im kleinen, aber feinen Hofladen vor Ort erwerben kann. Viola von Woellwarth ist stets beim Wursten dabei und mischt die frischgemahlenen Ge-würzmischungen nach alten Haus-rezepten. In Dosen zu 190 oder 380 Gramm werden die herzhaft-deftigen Wurstsorten verkauft. Besondere Leckerbissen sind die frischen und gerauchten Bauern-bratwürste und das Hohenrodener Rauchfleisch, welches zunächst drei Wochen in einer Salzlake mit Gewürzen eingelegt und anschlie-ßend über Buchenholz geräuchert

SCHLOSSGUT HOHENRODEN„Artgerechte Tierhaltung steht bei uns an oberster Stelle“

auf halber Strecke zwischen Schwäbisch Gmünd und aalen thront das goldgelb leuchtende Schlösschen rechter Hand zwischen dicht gewachsenen bäumen auf dem berg. Das Schlossgut Hohenroden bei essingen kann auf eine über 600-jährige Familientradition zurückblicken. Seit dem Jahre 1401 befindet sich der Gutshof bereits im besitz der Freiherren von Woellwarth. Früher wie heute wird hier traditionelle landwirtschaft betrieben und so grasen auf den Feldern und Wiesen rund um das Gut circa 40 mutterkühe mit ihrem Nachwuchs. auch knapp 20 Duroc-Schweine, eine ursprünglich amerikanische, sehr robuste Rasse, fühlen sich bei den von Woellwarths im wahrsten Sinne des Wortes „sauwohl“.

>> SCHloSSGUt HoHeNRoDeN 73457 Essingen www.hohenroden.de

wird. Die Eigenheit ist das sanfte Wacholderaroma, welches selbst vom Spitzen- und Fernsehkoch Vincent Klink, dem Bruder von Vio-la von Woellwarth, geschätzt wird. Auf Vorbestellung kann man auch zartes Angus-Rindfleisch und das kernige Schweinefleisch erhalten. In der Vorweihnachtszeit umfasst das Angebot zusätzlich Rehwild aus eigener Jagd. Abgerundet wird die Produktpalette des Hofladens durch naturtrüben Apfelsaft von den eigenen Streuobstwiesen.

Zum Wohle!Das Schlossgut ist neben dem landwirtschaftlichen Betrieb auch ein Veranstaltungsort. Das alljähr-liche Sommerhighlight ist die so genannte „SchlossgARTenschau“, ein Gartenmarkt, der in Zusam-menarbeit mit dem Gartenbaube-trieb Stegmeier durchgeführt wird. Aber auch für private Feierlichkei-ten oder Betriebsfeste bietet Fami-lie von Woellwarth den richtigen Rahmen. In der urigen Atmosphäre des Brauhaus Festsaals lässt es sich mit bis zu 130 Personen fröh-

lich feiern. Das Gebäude wurde 1840 als Brauerei erbaut. Es folgte die Nutzung als Pferdestall zwi-schen 1911 und 1998. Nach der Re-novierung ist auch heute noch das ursprüngliche Flair der Architektur erhalten. Die Verpflegung der Gäs-te übernimmt, wenn gewünscht, die Freifrau von Woellwarth per-sönlich mit ihrem Team. Duftender Hopfen im Gewölbe, bodenständig gepflegte Küche - hier kann man unvergessliche Feste in histori-schem Ambiente feiern.

Fleisch

Schlossgut Hohenroden

Familie von Woellwarth

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Fleisch

Seit 1984 ein DemeterbetriebDer Hof ist seit 1636 in Familienbesitz. Im Jahr 1974 hat Manfred Schmid den konventionellen Hof von seinem Vater übernommen und zehn Jahre später in einen Demeterbetrieb umgewandelt. Demeter steht für eine biologisch-dynamische Bewirtschaftung der Felder und das entsprechende Halten von Tieren. Es bedeutet, dass weder künstlicher Dünger noch Zu-satzstoffe im Anbau oder in der Weiterverarbeitung der Produkte verwendet werden. Auf dem Hof arbei-ten heute, neben dem Ehepaar Schmid, ein Festange-stellter sowie zwölf Teilzeitkräfte.

ethischer HintergrundBei den Schmids wird artgerechte Tierhaltung groß geschrieben. Die Mutterkuhherde grast den ganzen Sommer auf der Weide und im Winter haben die Tiere im großen Freiluftoffenstall genügend Platz zum Fres-sen und Schlafen. Auch die Puten, Hühner und Gänse verbringen den Tag an der frischen Luft, ehe sie am Abend in den sicheren Stall geholt werden. „Bei mir steht nicht nur das Biologische, sondern auch das Ethische im Vordergrund“, berichtet Manfred Schmid dazu. Hierzu gehört auch, dass die Tiere keinem unnötigen Stress wie beispielsweise einem langen Tiertransport ausgesetzt werden. Deshalb schlachtet

DEMETERHOF SCHMID„Auch das Ethische steht bei uns im Vordergrund“

Zweimal in der Woche, am mittwoch und am Sams-tag, ist in aalen Wochenmarkt. Dutzende von Händ-lern und Direktvermarktern bieten ihre Ware an ihren Ständen an. So auch manfred Schmid und seine Frau bettina. Die beiden betreiben einen bauernhof am ortsrand von Westhausen.

der Demeterbauer die selbst aufgezogenen Tiere am Hof oder in einer örtlichen Metzgerei. „Ich bin 100 Prozent Direktvermarkter; was ich erzeuge, verarbeite und vermarkte ich auch selbst“, erklärt der Landwirt-schaftsmeister. Auch das Futter für die gesamten Hof-tiere ist selbst angebaut. „Es ist alles ein geschlos-senes Kreislaufsystem“, erläutert er die eigenhändige Aufzucht, die Schlachtung und die Vermarktung, „das ist mir besonders wichtig.“

Saftiges bauernbrot aus WesthausenNeben Eiern, Geflügel sowie Rind- und Schweine-fleisch verkauft Manfred Schmid auch selbstgebacke-nes Bauernbrot an seinem Marktstand. Das Vollkorn wird dafür in einer speziellen Mühle gemahlen und nimmt aufgrund seiner feinen Konsistenz viel Wasser auf - dadurch wird das Brot besonders saftig. Das Getreide stammt natürlich aus eigenem Anbau: „Ich kann sagen, von welchem Acker das Brot kommt“, verdeutlicht der Westhausener. Erhältlich sind die Produkte vom Hofe Schmid auch im Hofladen der Fa-milie, welcher sich auch als gute Einkaufsmöglichkeit besonders für die Gäste der Ferienwohnungen eignet, die die Familie ebenfalls direkt am Hof betreibt.

>> Demeterhof Schmid Hofweg 4 ~ 73456 Westhausen www.hofladen-schmid.de

Öffnungszeiten Hofladen: Do. 14.00 bis 19.00 Uhr Fr. 09.30 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 19.00 Uhr

Bettina Schmid

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Haus und HofBereits 1957 wurde der Landsiedlungshof erbaut. Im Jahre 1963 wur-de dieser zunächst von Familie Weinandt übernommen, den Eltern von Anke Neher. 1985 übernahmen letztlich Gerhard und Anke Neher den Betrieb. War der Hof früher noch ein Vollerwerbsbetrieb, so beschränkt sich die Arbeit heute hauptsächlich auf die Aufzucht und Schlachtung von Geflügel.

DirektvermarktungDie ganze Arbeit wird in Eigenregie bewältigt. Der Verkauf erfolgt aus-schließlich ab Hof. „Wenn ich auf Bestellung schlachte, dann ist das Fleisch immer frisch“, so die Devise von Gerhard Neher. Das Federvieh auf dem Hof umfasst Enten, Gänse, Puten, Hähnchen und Mastgöckel. Die zusätzlichen 15 Hektar Land bieten genügend Anbaufläche für Ge-treide, sodass das Futter der Tiere aus eigenem Anbau kommt. Das Ge-flügel stammt ebenfalls aus eigener Aufzucht. Die Tiere wachsen durch eine spezielle Haltungsweise und Ernährung langsam und bilden so eine hervorragende Fleischqualität aus. Durch die eigene Schlachtung wird auch der unnötige Stress auf langen Transportwegen vermieden. 2001 erbaute Familie Neher einen neuen Schlacht-, Kühl- sowie einen Verkaufsraum. Das Geflügel wird dort je nach Bestellung bratfertig oder zum Einfrieren vorbereitet.

BAUERNHOF NEHER„Bei uns können Kinder die Tiere hautnah erleben“

Stellt man Gerhard Neher die Frage danach, wie groß sein tierbestand ist, so bekommt man die spontane antwort „Könnte über eine million sein“. Wer jetzt erstaunt ist, muss wissen: „Die bienen muss man ja auch mitzählen.“

idyllische lageWer gerne mit dem Rad unterwegs ist, wird über den „Grünen Pfad Härtsfeld“ direkt am Bauernhof Neher vorbei geleitet. Das gut aus-geschilderte Radwegenetz durch malerische Landschaften des Ost-albkreises und des Landkreises Heidenheim führt nämlich auch an den inmitten von weiten Feldern gelegenen Hof.

bauernhof erlebenNeben dem frischen Geflügel-fleisch kann man bei den Nehers auch Eier und Honig aus eigener Produktion erwerben. Auf dem Ge-lände des Bauernhofs verbergen sich außerdem wahre Exoten: Vi-telotte, vielleicht besser bekannt als blaue Trüffelkartoffel, oder Bamberger Hörnchen gedeihen auf der Anbaufläche. Erlebnistage und Kindergeburtstage auf dem Bau-ernhof gehören ebenfalls zum An-gebot der Familie Neher. Ob Pizza und Brot aus dem eigens erbauten Holzbackofen oder Tiere streicheln und die Natur erleben - „Wo ha-ben Kinder heute schon die Mög-lichkeit, Tiere so hautnah zu erle-ben?“, resümiert Anke Neher das Konzept „Bauernhof erleben“.

>> DiReKtVeRmaRKtUNG NeHeR Gerhard und Anke Neher Eichplatte 3 ~ 73450 Neresheim Tel.: 07326/5443

Familie Neher

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Fleisch

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ein FamilienbetriebInsgesamt 75 Hektar bewirtschaftet das Familien-betrieb Wagner derzeit. Sieben Hektar davon sind bepflanzt mit knapp 25 verschiedenen Kartoffels-orten. Anton Wagner hat den Hof von seinem Vater übernommen. Nach und nach spezialisierte er sich dann auf den Anbau von Kartoffeln. Um die Quali-tät und die Haltbarkeit zu sichern, erbaute er eine zusätzliche Halle mit einem integrierten Kühllager. Das Lager fasst bis zu 200 Tonnen Kartoffeln. Die Anlage ist computergesteuert, sodass Temperatur und Luftfeuchtigkeit immer bestens geregelt sind. Die erntefrischen Kartoffeln kommen in das Lager zur Trocknung und zur anschließenden „Wundheilung“, die nochmals 14 Tage dauert.

WAGNER KARTOFFELN„Kartoffeln waren schon immer mein Hobby“

Sie ist oval bis lang mit stumpfem ende. Sie ist mittelgroß bis klein. Sie hat tiefe augen und eine schwarz-blaue Schale. ihr Fleisch ist blauweiß marmoriert.Hätten Sie gedacht, dass man eine Kartoffel so beschreiben kann? anton Wagner aus Neunheim beweist es. Gemeint ist die Vitelotte - eine blaue französische trüffelkartoffel. auch annabella, anuschka und Selma sind nicht die töchter von anton Wagner, sondern eine auswahl an Speise- und Salatkartoffeln aus seinem Sor-timent. „Kartoffeln waren schon immer mein Hobby“, lächelt anton Wagner. aufgrund der großen Nachfrage hat sich seine einstmalige Freizeitbeschäftigung letztlich zu einem berufszweig entwickelt.

Frisch vom HofNeben der Direktvermarktung am Hof werden die Wagner-Kartoffeln auch auf den Wochenmärkten in Aalen und Ellwangen angeboten. „Wir bleiben in der Region und das reicht uns auch“, so der Kartoffelex-perte. Trotzdem war die Nachfrage, vor allem nach den Sondersorten, auch außerhalb der Region groß. Das veranlasste die Wagners dazu, einen Online-Shop auf ihrer Homepage einzurichten. Der Versand der Gaumenfreuden reicht seither bis nach Österreich. Vor allem die Gastronomie bedient sich der bunten Knollen, denn das Auge isst stets auch mit und blaue Kartoffeln sind eben eine wirkliche Besonderheit auf jedem Teller. „Es muss ja auch nicht immer eine Man-go aus dem Süden sein“, so Wagner.

Bei der Ernte

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Kartoffeln

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tolle KnolleDas Geheimnis einer guten Kartof-fel ist laut Anton Wagner „in der Hauptsache der richtige Anbau, denn die Kartoffel schmeckt nach dem Boden, in dem sie wächst“. Die Kartoffel ist wahrlich anspruchs-voll, doch auch wenn die Kartoffel in der Ostalb eigentlich nicht zu Hause ist, gibt es auch hier gute, durchlässige Böden. Speziell bei den Sondersorten muss sehr viel Arbeit von Hand erledigt werden. Aufgrund der unterschiedlichen Größen gibt es keine geeignete Maschine, die das Pflanzen und die Ernte der Exoten übernehmen könnte. Nur die größeren und ro-busteren Sorten können mit dem Vollernter eingebracht werden. Der Anbau der ersten Frühkartoffeln beginnt bereits Mitte März. Die Kartoffelpflanzen werden anfangs mit einem Vlies und einer Lochfolie abgedeckt, damit sie während der Wachstumsphase geschützt sind. Um die Qualität der Kartoffeln zu sichern, muss in trockenen Jahren zusätzlich bewässert werden, denn „ohne Wasser geht bei der Kartof-fel nichts“, so Wagner. Ist das Wet-ter zu feucht, besteht hingegen die Gefahr des Pilzbefalls. Alles in Allem steckt eine ganze Menge Wissen und Erfahrung hinter dem richtigen Kartoffelanbau.

Knolle ist nicht gleich Knolle„Wenn ich Ihnen die Augen ver-binde, schmecken Sie schon den Unterschied“, meint Anton Wagner. Damit der Landwirt weiß, was er seinen Kunden verkauft, gibt es im Hause Wagner das eine oder ande-

>> WaGNeR KaRtoFFelN Maierstraße 4 73479 Ellwangen/Neunheim www.wagner-kartoffeln.de

re „Kartoffel-Test-Fest“: Abgekochte Kartoffeln werden dann mit gerin-gen Beilagen wie Quark vom Chef und der restlichen Familie persönlich verkostet. Wagner: „Stärke ist der Geschmacksträger der Kartoffel.“ Um den idealen Stärkegehalt einer Kartoffel festzustellen, besitzt Anton Wagner eine spezielle Waage zur Qualitätssicherung. Natürlich braucht eine festkochende Kartoffel einen anderen Stärkeanteil als eine meh-ligkochende. „Was ich nicht hab’, das gibt’s bei mir nicht“, lautet die Devise von Anton Wagner. Von Zukäufen bei Warenknappheit hält der erfahrene

Landwirt nichts. Qualität, Frische und Handarbeit lautet sein Erfolgsrezept, denn „man muss nicht günstiger sein als ein Supermarkt, aber besser“, re-sümiert Wagner sein Konzept.

Anton Wagner mit seiner Frau

Kartoffelvielfalt

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Kartoffeln

Der Hof

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alles begann in der Schweiz…Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die traditionelle Landwirtschaft zunehmend von einer intensiven chemisch-technischen und von der Indus-trie abhängigen Wirtschaftsweise abgelöst. Gelenkt von diesem Umbruch befasste sich der schweizer Agrarpolitiker Dr. Hans Müller zunehmend mit der richtigen Pflege des Bodens und der langfristigen Er-haltung von dessen Fruchtbarkeit. Zusammen mit Dr. Hans Peter Rusch entwickelte er die Grundlagen des organisch-biologischen Anbaus. Schon bald interes-sierten sich auch Landwirte aus Süddeutschland für die Arbeit der Pioniere. 1971 kam es schließlich zur Gründung des „bio-gemüse e.V.“ - dem Vorläufer von „Bioland“. Zu den Gründungsmitgliedern zählt unter anderem der Betrieb von August Schlosser. Nach wie vor befasst er sich mit Begeisterung mit seiner Arbeit und steht hinter den Prinzipien. „Wir haben eben kei-ne Reserveerde im Kofferraum“, begründet er sein Engagement.

SCHLOSSER-LUTZ ÖKONETZ„Wir haben keine Reserveerde im Kofferraum“

Gemüse ist gesund - das lernt man schon als Kind. Doch „nur in einem gesunden boden können gesun-de Pflanzen wachsen“, betont der biogärtner august Schlosser. Um diese Grundvoraussetzung zu gewähr-leisten, widmet er sich seit beginn der 70er Jahre dem ökologischen Pflanzenanbau. Heute umfasst das Sortiment der Gärtnerei ein breites Spektrum verschiedenster Gemüsesorten - vom Verkaufsschla-ger Kartoffel über unterschiedliche blattsalate bis hin zur aubergine sind auf den anbauflächen zahl-reiche knackfrische und vor allem gesunde lecker-bissen zu finden.

Vom Samen bis zur PflanzeSchon der Vater von August Schlosser hatte 1950 die Gärtnerei gegründet. Aus einem anfänglich rei-nen Freilandbetrieb hat sich mittlerweile ein Unter-nehmen mit acht Hektar Freilandfläche und 6000 Quadratmetern Glasfläche entwickelt. In einem erst im vergangenen Jahr errichteten Gewächshaus wer-den die Jungpflanzen gezogen. „Vom Samen bis zur Pflanze wird hier alles erzeugt“, erklärt Johannes Schlosser, der ebenfalls das Gärtnerhandwerk erlern-te und so in die Fußstapfen seines Vaters trat. Auf einem so genannten „Mobil-Tisch-System“ können die gepflanzten Samen nach und nach gedeihen. Zwei unterschiedlich temperierte Raumabschnitte sorgen für die nötige Abhärtung der Pflanzen. Nach circa fünf Wochen haben die kultivierten Kisten das gesamte Laufband durchlaufen. Es folgt das Setzen im jeweiligen Gewächshaus oder auf den Freiland-flächen. Dadurch, dass die Jungpflanzen direkt vor Ort heranwachsen, kann viel flexibler auf das Wetter oder andere äußere Umstände reagiert werden - das Laufband kann reguliert und der Wachstumsvorgang so entsprechend beschleunigt oder verlangsamt wer-den. Alle Bioland-Betriebe haben es sich zur Aufgabe gemacht, biologische Wirkungszusammenhänge zwi-schen Boden, Pflanze, Mensch und Tier zu beachten. Durch den Anbau von Stickstoff fixierenden Pflanzen wie Klee wird beispielsweise der Einsatz von che-misch-synthetischen Düngern überflüssig. Eine ab-wechslungsreiche Fruchtfolge ist das A und O für die Erhaltung der Fruchtbarkeit des Bodens: „Der Boden ist unser Kapital - den muss man hegen und pfle-gen“, so August Schlosser.

Das Team

Gemüse

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Ökonetz und GrünerleiDer Riegelhof 7 bei Jagstzell ist nicht nur die Adresse eines Produktions-betriebs - der Gärtnerei Schlosser - sondern auch eines Handelsbetriebs. Johannes Schlosser gründete vor knapp zwei Jahren zusammen mit Paul Lutz das „Schlosser-Lutz Ökonetz“, welches sich dem Zukauf von kont-rolliert biologischem Obst und Gemüse widmet. Paul Lutz, der ursprüng-lich im Bereich der Augenoptik tätig war, vermarktet schon seit fast 20 Jahren biologische Lebensmittel. Im Hofladen vor Ort sowie auf den Wochenmärkten in Crailsheim, Ellwangen und Heidenheim wird nicht nur das Gemüse aus eigener Produktion, sondern auch die zugekaufte Pflanzenkost verkauft. Das Sortiment lässt keine Wünsche offen. Um für den Kunden die nötige Transparenz zu schaffen, werden die Produkte aus dem Hause Schlosser unter der Marke „Grünerlei“ vertrieben, die Handelsware hingegen mit dem Herkunftszeichen „Ökonetz“. Das An-gebot im Hofladen wird durch ein umfangreiches Naturkostsortiment abgerundet. Neben den eingelegten roten Rüben oder dem Sauerkraut aus eigenem Weißkraut gibt es im Spätherbst immer eine wirkliche Be-sonderheit: kalt eingerührte Hagebuttenmarmelade nach einem uralten und bewährten Rezept - das so genannte „Hägemark“. Zwar ist die Marmelade durch den Verzicht auf Erhitzung nur gute zwei Monate halt-bar, das gesunde Vitamin C, von dem die Hagebutte circa das 300fache einer Zitrone enthält, bleibt dafür erhalten. Der ideale Vitaminlieferant für diese nasskalte Jahreszeit!

>> SCHloSSeR-lUtZ ÖKoNetZ Riegelhof 7 ~ 73489 Jagstzell Tel.: 07967/6854

Wochenmärkte: Crailsheim: Dienstag & Freitag Ellwangen: Mittwoch & Samstag Heidenheim: Samstag

Verkauf Hofladen: Montag und Freitag

Bei der Ernte

Das Areal

Gemüse

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RESTAURANT WACHOLDER„Wir schaffen Raum zum Wohlfühlen und Genießen“

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Wild-bodenständigGanze zwei Jahre darf Ellen Kleiber die ehemalige Weinstube Eberhard nun schon ihr Eigen nennen. Ver-ändert hat sich seither vor allem der Name: Restau-rant Wacholder heißt die kleine, aber feine Gaststätte jetzt. Die Einrichtung wurde nur in Maßen umgewan-delt - ein alter Apothekerschrank kam hinzu, eine fri-sche Brise, ein neuer Wind und einige wenige andere Kleinigkeiten. Die heimelige Atmosphäre werde von vielen mit „hier ist es ja wie zu Hause“ kommentiert, erzählt Ellen Kleiber. Und die Karte verändert sich fast täglich. Ein Abstecher lohnt sich also schon deshalb, weil man eigentlich nie weiß, was einen erwartet.

Wenn man im Herbst das Restaurant Wacholder in Heidenheim betritt, dann darf man sich nicht wun-dern, wenn einem buntes laub entgegenweht. es liegt großzügig auf dem boden, an den Fenstern und auf dem Klavier. Das laub liegt dort auch nicht zu-fällig oder weil sich niemand dazu verpflichtet fühlt, einen besen in die Hand zu nehmen - es ist absicht. Und genau diese kleinen absichtlichen Zufälligkeiten machen aus der Gaststätte eine wirklich besuchens-werte lokalität.

Für die weniger Spontanen: Man darf natürlich im-mer gerne anrufen und nach den aktuellen Gerichten fragen. Ihre Küche bezeichnet Ellen Kleiber treffend als „wild-bodenständig“. Traditionen werden sinnlich erfahren, der Duft einer Speise weckt längst verblass-te Erinnerungen. Das wird in der Wacholderküche kombiniert und vermischt mit jungen, neuen Ideen. „Unschuldig gebratenes Hähnchen badet mit durch-triebenem Safranreis in Gewürz-Kirschsauce“ heißen solche Gerichte. Oder ein süßer Ofenschlupfer kommt hier deftig mit Maronen auf den Tisch. Genauso krea-tiv wie die Speisen sind, so frisch und handgemacht sind sie auch. Da mehrer Köche mit ihrem kunter-bunten Potential am Werke sind, bleibt die Küche in Bewegung, hat Spannung und macht Freude, die der Gast spürt und schmeckt.

Frisch-kreativStändig wechselnde Gerichte verlangen auch nach einer ständig wechselnden Speisekarte - und die ist in diesem Restaurant immer ein kleines Kunstwerk. Die Gestaltung übernimmt stets die Chefin persön-lich. Collagen aus Bildern und Schriftzügen oder auch mal ein selbstgemaltes Bild von ihren zwei Kindern schmücken die handgeschriebenen Meisterstücke. Bei privaten Feierlichkeiten oder Catering-Aufträgen darf die passend gestaltete Karte natürlich auch nicht feh-len. Im Sommer lädt der wild bewachsene Garten mit verschiedenem Mobiliar zum gemütlichen Rasten ein. Direkt an der Brenz gelegen, kann es durchaus passie-ren, dass Gäste mit dem Boot anreisen. Resümierend meint Ellen Kleiber: „Wir schaffen Raum zum Wohlfüh-len und Genießen, und wenn die Gäste glücklich das Lokal verlassen, dann ist das unsere größte Freude.“

>> ReStaURaNt WaCHolDeR Am Jagdschlößle 4 ~ 89520 Heidenheim www.wacholder-hdh.de Tel.: 07321/315191

Täglich ab 18.00 Uhr Ruhetage Dienstag & Mittwoch

Ellen Kleiber

Ein Plätzchen zum Wohlfühlen

Gastro

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ein Haus voller GeschichtenGekocht wird nahezu alles direkt am offenen Feuer im Holzbackofen. Der Erhalt dieser traditionellen Arbeit ist für Renate Lieb eine Herzensange-legenheit. Einen Temperaturregler sucht man hier vergeblich, da muss man schon auf andere Methoden zurückgreifen, wie beispielsweise den Test mit der Zeitung: „Wenn die Zeitung nicht schwarz wird, dann ist die richtige Temperatur fürs Brot backen erreicht“, erklärt die erfahrene Renate Lieb. Die passende Kulisse für diese brauchtümliche Kochkunst bietet der über 250 Jahre alte Bauernhof der Familie. Nachdem die Eltern das Handwerk nieder gelegt hatten, ging wahrlich eine Ära zu Ende. Nach dem Umbau des alten Bauernhauses wurden die ausrangierten Möbel in die leer geräumte Scheune verlagert. Aus einem einstigen Familien-Festraum entwickelte sich nach und nach ein beliebtes Gastronomie-Ge-werbe. Heute finden zwischen 15 und 120 Gäste Platz im Backstüble, im Festsaal, im Garten, in der Scheune oder im alten Kuhstall. Beim Umbau wurde vor allem darauf geachtet, „dass alles drin bleibt, was drin war“, so die Schwestern. Im alten Kuhstall wurde die Originaldecke erhalten. Wo früher die Tränke war, ist heute die Theke und die alten Metallteile

ZUR SCHEUNENWIRTIN„Die ganze Atmosphäre macht es aus“

„Die Gäste fragen immer: Und da ist jetzt unser essen drinnen?“ er-zählt Renate lieb stolz vor ihrem urigen Holzbackofen. Und wirklich, die zwei Schwestern Renate lieb und Petra Saller zaubern nicht nur deftigen braten, sondern ganze menüs inklusive Nachspeise aus ihrem traditionellen ofen. Seit über zehn Jahren steht die Scheunenwirtin in bartholomä für leckere, bodenständige Küche, detailverliebte, abge-stimmte Dekoration und besten Service bei Hochzeiten, Geburtstagen, Firmenfeiern oder sonstigen Festivitäten.

wurden zu Vorhangstangen um-funktioniert. In der Scheune sind ebenfalls zahlreiche Geschichten versteckt, da die gesamte Aus-stattung an unterschiedlichsten Orten zusammen gesammelt wur-de. Da wäre zum Beispiel ein alter Waschtisch von Nonnen oder eine Tür, die ehemals im Kindergarten verbaut war. „Hier kommt es nicht darauf an, ob ein Nagel krumm ist oder nicht - die ganze Atmosphäre macht es aus“, umschreibt Renate Lieb die Szenerie.

Regionaler GaumenschmausBei den verwendeten Zutaten ach-tet das Team stets auf regionalen und saisonalen Bezug. Hier weiß man genau, was auf den Teller kommt. Auch außerhalb von ge-schlossenen Gesellschaften kann man in Bartholomä seinen Gau-men verwöhnen, etwa immer am ersten Mittwoch im Monat, wenn die Scheunenwirtin zum Menüa-bend lädt, oder bei einem der ver-schiedenen Überraschungs- oder Kulturabende.Der Holzbackofen, das Feuer, der Duft - ein Besuch bei der Scheu-nenwirtin ist garantiert immer ein besonderes Erlebnis.

>> ZUR SCHeUNeNWiRtiN Helmut-Ginzkey-Weg 1 73566 Bartholomä www.scheunenwirtin.de Tel.: 07173/716408

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Hier werden Köstlichkeiten zubereitet

Renate Lieb & Petra Saller

Gastro

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38 >> Heimatliebe

Fördern durch FordernDas SAMOCCA ist ein Projekt des Samariterstifts Ne-resheim, einer Einrichtung für über 600 alte, behin-derte und psychisch kranke Menschen, und ist ent-standen aus der Überzeugung, dass auch Menschen mit Handicaps im hochwertigen Dienstleistungsbe-reich hervorragende Arbeit leisten können. Heute ar-beiten insgesamt 15 Menschen mit Handicap in fast allen Bereichen weitgehend selbstständig: beispiels-weise im Service, in der Küche sowie an der Theke und Kasse, aber auch bei der Bearbeitung der Bestel-lungen über den Internetshop. „Viele Gäste wissen oft gar nicht, wer denn eigentlich eine Behinderung hat und wer nicht. Es ist doch wirklich toll, wenn man so etwas erreicht hat“, freut sich die Kaffeehaus-leiterin Sabin Lehmann. Seit der Eröffnung im Okto-ber 2003 demonstriert das Unternehmen Tag für Tag seinen Vorzeigecharakter und teilt sein Erfolgsrezept mittlerweile mit anderen Werkstätten im Franchise-verbund: Standorte gibt es bereits in Quedlinburg, Kleve, Lengerich, Walsrode und Aue; weitere werden folgen - beispielsweise in Bayreuth, Schwäbisch Hall und Augsburg.

SAMOCCA„Schönes von Menschen mit Behinderung“

Kaffeeduft. leises, angeregtes Gemurmel aus allen ecken. „Haben Sie ihren bestellzettel schon ausge-füllt?“ laut und deutlich liest die bedienung noch einmal alles angekreuzte vor und verschwindet dann schnell in Richtung theke. Wie jeden tag ist viel los im SamoCCa. Geschirrgeklapper. Kindergeschrei. Vertreter aller altersklassen treffen sich hier, disku-tieren, plaudern oder nehmen einfach nur eine kleine auszeit vom Stadtbummel im ansprechenden, gemüt-lichen ambiente. lediglich der Schriftzug „Schönes von menschen mit behinderung“ auf der verglasten Front macht darauf aufmerksam, dass es sich beim SamoCCa nicht um ein gewöhnliches Café handelt.

Soziales engagement trifft SpitzenqualitätDas Konzept ist bis ins letzte Detail durchdacht - von der stilvollen Einrichtung über das besondere Geschirr bis hin zu den ausgefallenen Angeboten. Die integrierte Rösterei ist ein besonderes Highlight. Insgesamt 19 verschiedene, besonders schonend ge-röstete Kaffeevarianten, sortenrein oder gemischt, kann man vor Ort genießen oder für zu Hause ein-kaufen. Bereits 2006 wurde SAMOCCA vom Magazin „Der Feinschmecker“ als eine der 50 besten Kaffee-röstereien Deutschlands ausgezeichnet; seit 2007 stellt die SAMOCCA-Gemeinschaft außerdem jedes Jahr einen Preisträger bei den deutschen Röstmeis-terschaften. Zum leckeren Kaffee kann man außer-gewöhnliche Speisen wie Bagels, türkische Manti oder Tiroler Fladen genießen. Zweimal im Jahr wird die Speisekarte gewechselt; so gibt es immer wieder Neues zu entdecken.Seit 2006 vertreibt SAMOCCA auch hauseigene Scho-koladenspezialitäten, etwa zart schmelzende Schoko-ladenplättchen oder das Caesarle, eine Praline, die an die römische Geschichte Aalens und der Region erinnert. Die Köstlichkeiten lassen sich außerdem ideal in unterschiedlichen Geschenkkörben kombi-niert an die Liebsten, an Kunden oder Mitarbeiter verschenken. Gerne greifen auch Vereine, Firmen und Verwaltungen auf den SAMOCCA Geschenkeservice zurück, denn das SAMOCCA-Team, unterstützt von den Kollegen aus der Werkstatt an der Hochbrücke, versteht sich nicht nur auf die Auswahl hochwertiger Zutaten, sondern berät auch professionell und indi-viduell, verpackt und etikettiert die Geschenke liebe-voll und ganz nach Kundenwunsch. Weitere Geschenkideen hält der eingegliederte Werk-stattladen bereit, in dem man wechselnde Produkte aus verschiedenen anderen Werkstätten findet - dar-unter auch die Naseweiss-Spielsachen aus den eige-nen Arbeitsstätten.

>> SamoCCa Friedhofstraße 11 ~ 73430 Aalen www.samocca.de

Das SAMOCCA-Team

Kaffee

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HolzArt

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40 >> Heimatliebe

Als ich durch die gläserne Eingangstür trete, fallen mir zunächst zahlreiche Stühle und Tische in den ver-schiedensten Farben, Formen und Stoffen ins Auge. Alles wirkt aufeinander abgestimmt und gestaltet. Fast komme ich mir verloren vor, bis Otto Schieber - Geschäftsführer der Schieber Werkstätten - an mei-ne Seite tritt und mich durch das - mir sehr groß erscheinende - Einrichtungshaus begleitet. In meinen Gedanken bin ich bei meinem Kontostand, als ich ihm erkläre, dass ich etwas Schönes suche, das auch mit einem nicht überaus üppig ausgestatteten Geld-beutel zu finanzieren sein sollte. Ich bin gedanklich schon auf dem Weg zur Tür, als mir Otto Schieber einen graphischen, schwarz-weißen Wandkalender erklärt. Als ich nach dem Preis frage, bin ich nach der Antwort positiv erstaunt und überrascht. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Ich werde mir den Kalender merken, da er sich toll an meiner Küchenwand ma-chen würde. Jetzt bin ich neugierig geworden.

SCHIEBER WERKSTÄTTENEINRICHTUNGSHAUS DER KREATIVEN INNENEINRICHTERMIT EIGENER SCHREINEREI

Stefanie engelhardts Weg führt an diesem tage nach bopfingen. Das eiNRiCHtUNGSHaUS DeR SCHiebeR WeRKStÄtteN ist ihr Ziel. Sie möchte Veränderung! etwas Neues, Ungewöhnliches, besonderes, einzigarti-ges, einfach etwas, das zu ihr passt und vor allem etwas, das sie sich leisten kann.

Geschäftsführer Otto Schieber

Wohnen

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Bereits drei Schritte weiter präsentiert Herr Schieber mir einen ebenfalls mit meinem Budget erschwinglichen Stuhl. Dessen Design - durchsich-tiger Kunststoff - gefällt mir besonders gut. Bevor ich mich versehe, entdecke ich eine lange Stehlampe, die im Sekundentakt ihre Farbe verändert. „Toll!“, freue ich mich und schon stelle ich sie gedanklich in mein Wohnzimmer. Heimlich vermute ich, dass es das dann wohl auch war mit den Gegenständen, die ich mir bei den Schiebers leisten kann. Nun begrüßt mich freundlich Eugen Schieber, der Cousin von Otto. Er schaut mich an und zeigt mir eine Wanduhr aus Holz. Ein echter Hingu-cker zu einem guten Preis, finde ich. Und schon ist er im nächsten Raum verschwunden und führt mir ein CD-Regal im Metall-Design mit klaren Linien und Eleganz vor. Während ich an mein CD-Chaos Zuhause denke, ist das Regal schon fast gekauft. Doch Schluss ist nun noch lange nicht; die Schiebers stehen mir hilfreich zur Seite. „Der Beratungscharakter ist uns extrem wichtig, wir nehmen jeden ernst, auch junge Leute“, betont Otto Schieber.

Wir gehen einige Räume weiter und mein Blick fällt auf eine außerge-wöhnliche silberne Schale aus Metall. Das Design hat was und wirkt sehr edel. Besonders lustig finde ich eine Lampe, die am Ende einen Aufhänger in der Form eines Kleiderbügels hat und die man deshalb überall hinhängen kann. „Praktisch“, denke ich und notiere ein neues Stück auf meinem Merkzettel. Da wir schon bei Lampen sind, führt mir Otto Schieber auch gleich noch einen Klassiker vor: „Seit 1926 gibt es dieses Design schon; es kommt aus der Bauhaus-Zeit“, erklärt mir der

>> SCHiebeR WeRKStÄtteN Neue Nördlinger Straße 73441 Bopfingen www.schieber-werstaetten.de

Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 10.00 bis 18.00 Uhr Do. 10.00 bis 19.00 Uhr Sa. 10.00 bis 16.00 Uhr

Innenarchitekt. Über das fundier-te Fachwissen bin ich noch ganz verwundert, als ich fast meinen Augen nicht traue und ein orange-nes, eiförmiges „Etwas“ am Boden liegen sehe. Schnell stellt sich heraus: Es handelt sich hierbei um einen Hocker und gleichzeitig eine Fußablage. Voller Tatendrang setze ich mich und merke sofort, dass es äußerst bequem ist. Ich habe insgesamt einige tolle High-lights entdeckt, die wunderbar in meine Wohnung passen und mei-nen Geldbeutel nicht bis zum Äu-ßersten beanspruchen. Am Ende meines Zettels steht übrigens ein dunkelgraues Sofa, das nicht nur elegant aussieht und mich durch sein zeitloses Design anspricht, sondern auch noch verdammt be-quem ist, wie ich im „Liegetest“ glücklich feststelle. Fest steht: Hie-rauf spare ich jetzt schon!

Geschäftsführer Eugen Schieber

Wohnen

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bitte setzen Sie sich!„Uns ist es wichtig, dass wir individuelle Anfertigun-gen herstellen“, so Sati, wie die quirlige 26jährige von allen genannt wird. Der endgültigen Umsetzung geht stets eine lange Planungsphase voraus. Der Standort muss bemessen, das passende Material gefunden und die entsprechende Form erarbeitet werden. Kundenwünsche stehen an oberster Stelle. Das junge Unternehmen ist in einer großen Schrei-nerei in Ellwangen eingemietet. Für eine monatliche Festmiete nutzt das Team die gesamte Ausstattung. Neben einem Lackierraum und einem gut ausgestat-teten Fuhrpark gibt es alles, was das Schreinerherz begehrt. Für die Zukunft plant die kleine Familie al-lerdings den Umzug in eine eigene Werkstatt. Es wird viel Wert darauf gelegt, dass qualitativ hochwertige Materialien verarbeitet werden. Die Zusammenarbeit mit regionalen Holzlieferanten und die Verwendung deutscher Hölzer ist dem Paar eine Herzensangele-genheit. Die Massivholzmöbel entstehen nicht aus Plattenware, sondern aus Stammware. „Wir wollen zu allen Einrichtungsfragen gut beraten“, meint Sati. Um diesen Service noch auszubauen, wird Satyama im kommenden Jahr eine Weiterbildung zur Einrichtungs-fachberaterin absolvieren. Wenn es um die passende Wandfarbe zur Eckbank geht, wird man aber auch schon jetzt kreativ und kompetent beraten.

GemeinschaftsarbeitenAuch für Kooperationen mit anderen erfinderischen und engagierten Projekten sind die Zwei aufgeschlos-sen. In diesem Jahr kam es zu einer Zusammenarbeit

BUDWEISER MÖBELWERKSTATT„Bei uns ist es ein bisschen unkonventionell und familiär“

Der Name budweiser steht in aalen nicht für gutes bier, sondern für hochwertige möbel. ende 2007 wurde die budweiser möbelwerkstatt gegründet und angemeldet - seither entstanden zahlreiche einzigartige anfer-tigungen in den bereichen möbel, innenausbau und Küchen. markus budweiser sorgt zusammen mit seiner Partnerin und lebensgefährtin Satyama Nowotny für eine reibungslose Planung und Umsetzung.

mit der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd. Der Entwurf einer Küche für den asiatischen Großraum, eine Bachelor-Arbeit von angehenden Pro-duktgestaltern, wurde von der Möbelwerkstatt Bud-weiser für die Präsentation umgesetzt. Eine Anfrage für die Realisierung einer weiteren Abschlussarbeit ging bereits ein. Zusammen mit dem Verein Netzwerk für Kinder e.V. gestaltet das Unternehmen momentan einen Kindertisch für Aalener Gastronomen. In Verbin-dung mit einer Spende an den Verein wird man den Tisch dann erwerben können.

SympathiepunkteBei Privatkunden zählen vor allem die große Kunden-nähe und der Service, der über Jahre hinweg reicht. „Hier ist eben alles ein bisschen unkonventionell und familiär“, umschreibt Sati das sympathische Konzept der jungen Unternehmer.

>> bUDWeiSeR mÖbelWeRKStatt Tel.: 07361/ 8267393 www.budweiser-moebel.de

Markus Budweiser & Team

Mobel..

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Betten

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Die ideeBereits vor dem Schritt in die Selbstständigkeit wurde Martin Brunner von einer Kundin beauftragt, Massivholzplatten für ein Bett in einer ganz bestimmten Art und Weise zu bearbeiten. Wichtig war der Kundin vor allem ein senkrechter Faserverlauf an Kopf- und Fußteil, da so eine Ableitung von erdmagnetischen Strahlen erzielt werden könne. Motiviert durch diesen Auftrag beschäftigte sich Martin Brunner in den folgenden Jahren zunehmend mit diesem Thema. Die Idee der Konzeption eines eigenen Bettes ließ ihn nicht mehr los. Im Dezember 2003 meldete Martin Brunner schließlich seinen eigenen Betrieb an: die Schreinerei Brunner - Lebensbetten in Jagstzell.

Die Wirkung„Viele Leute fragen immer: Was ist hier denn herunter gebrochen?“, lächelt Martin Brunner. Denn das Lebensbett weicht in der Optik von einem herkömmlichen Bett ab. Im Querschnitt erkennt man, dass die im Inneren befindlichen Hölzer zur Mitte abfallend angebracht sind. Der Winkel beträgt 19 Grad. Herr Brunner baut das Holz im stehenden Fa-serverlauf ein. „Jedes Holz wird so eingearbeitet, wie es wächst, also die Wurzel unten und der Gipfel oben“, so Brunner. Unter dem Mikros-kop erkennt man Millionen von Röhren quer zur Holzfaser. Durch diese Röhren werden die Erdstrahlen kapillarisch geleitet. Durch die spezielle Konstruktion des Bettes werden die Erdstrahlen um das Bett gelenkt und der Schlafende ist geschützt. Das formschöne Bettgestell besteht aus massivem Lärchenholz, ein besonders langfasriges Holz. Die Sei-

BRUNNER LEBENSBETTEN„Das Lebensbett ist mein Herzblut“

Der mensch verbringt ca. ein Drittel seines lebens schlafend. im Schlaf erholen wir uns vom alltag und tanken neue Kraft. Zahlreiche äußere einflüsse wirken währenddessen auf uns ein: erdstrahlen, Wasseradern, erdspalten oder die Globalgitternetze (Hartmann- und Currynetz). Diese beeinflussen vor allem den Schlaf von feinfühligen menschen. Um den Körper vor diesen störenden Faktoren zu schützen, konzipierte martin brunner das lebensbett.

tenteile sind mit dem Kopf- und Fußteil durch Holzschrauben ver-bunden. Auf die Verwendung von Metallen wird vollkommen verzich-tet, da diese den Erdmagnetismus verstärken würden. Auch die Mat-ratze sollte dann ein Naturprodukt ohne Kunststoff und Metall sein. Geeignet ist hier beispielsweise das so genannte „Hüsler Nest“, welches Herr Brunner dem Kunden zwei Wochen zum Testliegen nach Hause bringt. „Das Lebensbett ist mein Herzblut“, so Brunner. Trotz-dem bearbeitet der Schreinermeis-ter natürlich auch andere Aufträge im Bereich Küchen, Badezimmer-möbel, Schränke, Türen oder In-nenausbau.

Die blume des lebensUm die von außen einwirkenden Reizeinheiten noch zusätzlich zu ver-mindern, wird jedes Bett mit einer so genannten Blume des Lebens aus-gestattet. Das geometrische Gebilde ist in eine Holzplatte eingefräst. „In dieser Geometrie steckt das ganze Leben“, so Brunner. Um sich von der heilenden und schützenden Wirkung des Bettes zu überzeugen, ist es möglich, das Brunner-Lebensbett zu Hause zu testen. Die meisten wollen das Test-Bett bis zur Fertigstellung des eigenen Exemplars gar nicht mehr zurückgeben.

>> SCHReiNeRei bRUNNeR lebeNSbetteN Christgasse 15 ~ 73489 Jagstzell www.brunner-betten.de

Das Lebensbett

Martin Brunner

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Mobel..

44 >> Heimatliebe

Heimisch statt tropisch„Grundsätzlich bevorzuge ich heimisches Holz“, schildert Joachim Rüger. Die vielfältigen Obst- und Laubhölzer werden von ihm mit Liebe zum Detail und unter Berücksichtigung ihrer Eigenschaften bearbei-tet. Dabei übernimmt er auch gerne den gesamten Prozess: vom Fällen über das Trocknen bis hin zur Verarbeitung. So geschehen bei einer Kundin, welche aus dem Nussbaum in ihrem Garten einen Esstisch anfertigen ließ. In unverbindlichen Beratungsgesprä-chen werden die individuellen Wünsche und Vorstel-lungen der Kunden erörtert und berücksichtigt, so dass diese selbst Einfluss auf die Entstehung ihres Möbels nehmen können.

HolzWerke Ellwangen„Grundsätzlich bevorzuge ich heimisches Holz“

Rechts vorne stapeln sich Holzrohlinge. Weiter hinten sind zahlreiche bereits bearbeitete, unterschiedlich große bretter aufgeschichtet. Hier steht eine Schleifmaschine, dort eine Säge - diverse Werkzeuge hängen an der Wand. mittendrin: Joachim Rüger. Der Schreiner betreibt seit 2002 seine Werkstatt in eigenregie. in der umfunktionierten Doppelgarage entstehen seine kleineren Werkstücke - von teelichthaltern und gedrechsel-ten lampen bis zum Hocker oder einer bank. aber auch große möbel wie massivholztische, Regalelemente, Waschtische oder Küchenausstattungen gehören zu seinem Repertoire.

Joachim Rügers

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Mobel..

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HolzKunstWerkeDie Besonderheiten heimischer Hölzer liegen für Joachim Rüger in der Beschaffenheit, der Farbe und Maserung. Beim Verleimen achtet er deshalb auf eine interessante und natürlich aussehende Anord-nung, damit die endgültige Struktur der Oberfläche ein harmonisches Ganzes ergibt. Er zeigt bei seinen Ideen Mut zu neuen Formen und zur Kombination des Rohstoffes Holz mit anderen Materialien - wie bei dieser Kommode beispielswei-se: der Korpus mit rotem Autolack besprüht, Füße aus Edelstahl und Schubladenfronten verkleidet mit edlem Eichenholz. Neben dem Fachlichen und Handwerklichen kommt so auch der künstlerische Aspekt des Schreiners in seinem Schaffen zum Ausdruck. Ästhetik und Design stehen für Joachim Rü-ger neben fachlichem Können und Funktionalität.

>> HolZWeRKe ellWaNGeN Daimlerstr. 9 ~ 73479 Ellwangen www.holzwerkeellwangen.de

VermarktungFür die Präsentation seiner Arbei-ten fehlen dem Schreiner bisher noch die nötigen Räumlichkeiten. Einmal im Jahr ist eine Auswahl seiner Möbel und Wohnacces-soires auf dem Schloss Untergrö-ningen bei den „Winterträumen“ zu sehen. Mit dabei sind auch sei-ne über Ellwangen hinaus bekann-ten Vesper- und Servierbretter aus heimischem Obstholz. „Die an-fallenden Holzreste waren mir zu schade zum Wegwerfen“, erzählt er von der Entstehungsgeschichte der Brettchen. Jedes Teil wird ein-zeln bearbeitet und stellt in Form und Holzzeichnung ein Unikat dar. Die Oberfläche lädt zum Anfassen ein. Wiederverkäufer vermarkten die Bretter auf Weihnachtsmärkten weit über die Ostalb hinaus. Ein Hofladen auf dem Härtsfeld oder eine Käserei im Allgäu beziehen das ganze Jahr über die dekorati-ven Vesper- und Servierbretter. Jo-achim Rüger wird auch dieses Jahr wieder auf dem Ellwanger Weih-nachtsmarkt mit seinem Stand vertreten sein.

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Spielen - Forschen - entdeckenNoch mehr Spielsachen für clevere Köpfchen und neugierige Entdecker entstehen in den Ostalb-Werk-stätten des Samariterstifts Neresheim. Getreu dem Prinzip „spielen - forschen - entdecken“ werden die hochwertigen Holzspielzeuge professionell entwickelt und umgesetzt. „Für die Kinder soll es immer etwas zu lernen geben“, erklärt Peter Blank, Werkzeugma-chermeister und Fertigungsleiter, den Grundsatz der Spiele. Unter dem treffenden Markennamen „Nase-weiss“ werden die CE-zertifizierten Produkte vertrie-ben. Auf spielerische Weise können nicht nur Kinder alles rund um Natur, Kultur und Technik entdecken und begreifen. Neben dem Mehrwert für die Spiel-wütigen hat das Projekt auch positive Auswirkungen auf die Macher der Produkte. „Die Zielsetzung ist, dass die Menschen durch das Arbeiten fit und selbst-ständig werden“, beschreibt Roland Stelzenmüller aus der Werkstatt am Ipf das Konzept. Knapp 500 Menschen werden in insgesamt fünf Werkstätten be-schäftigt. Sie alle verbindet eines, ein Handicap. Sie sind entweder geistig, psychisch oder körperlich ein-geschränkt. Durch die Beschäftigung in Werkstätten können auch Menschen mit Behinderung wieder aktiv am Arbeitsleben teilhaben. Das Projekt „Naseweiss“ sorgt zudem für eine Verzahnung der einzelnen Werk-stätten. Während im Standort Bopfingen hauptsäch-lich Schreinereiarbeiten verrichtet werden, entstehen in Neresheim die zugehörigen Metallbauteile. Träger

NASEWEISS„Für Kinder soll es immer etwas zu lernen geben“

Wie das wohl funktioniert? erst mal auspacken: in der Pappröhre mit der aufschrift „Dampfschiff“ findet man neben einer Pipette auch zwei teelichter und ein Holzschiff. Und jetzt? befüllt man die messingspirale mit Hilfe der Pipette mit Wasser, zündet man das teelicht an und setzt das Gefährt in ruhiges Gewässer, kann die Fahrt beginnen - und diese dauert, wenn man möchte, solange die Kerze brennt. Durch das drehbare gelbe element lässt sich sogar die Fahrtrichtung verändern. Doch welche raffinierte technik steckt dahinter? es ist kein Hexenwerk, sondern eine uralte erfindung, nämlich der so genannte Pulsarmotor.

aller Einrichtungen ist die Samariterstiftung, eine kirchliche Stiftung sowie Mitglied des Diakonischen Werkes Württemberg. Erwerben kann man die durch-aus erschwinglichen Spielwaren im Online-Shop oder an ausgewählten Verkaufsstellen, wie beispielsweise im Samocca in Aalen. Ausgestattet mit Sonnenuhr, Mikroskop und Blätterpresse kann die Entdeckerreise in den Wald losgehen…

Den richtigen Weg findenEin weiteres Angebot aus den Ostalb-Werkstätten ist das preisgekrönte LUNO Informations- und Orientie-rungssystem. Vom Türschild bis zum ausgeklügelten Leitsystem hält LUNO maßgeschneiderte Lösungen bereit. Unter anderem in Banken oder Kliniken finden sich bereits die unterschiedlich gestalteten Beschilde-rungen. Auch wenn sowohl die Spielsachen als auch die Leitsysteme in einer sozialen Einrichtung entste-hen, gilt auch hier: „Man muss konkurrenzfähig sein“, resümiert Franziska Benkendörfer, die für Grafik-Design und Projektmanagement zuständig ist, den wirtschaft-lichen Aspekt einer sozialen Institution.

>> SamaRiteRStiFt NeReSHeim - oStalb-WeRStÄtteN Karl-Bonhoeffer-Straße 2 ~ 73450 Neresheim www.naseweiss-spiele.de ~ www.luno.de

Dampfschiff

46 >> Heimatliebe

Spiele

Flitzer

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Kreativschmiede

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Klogs oder Clogs oder Klox?Wie man die pantoffelartigen Unisex-Schuhe korrek-terweise schreibt, das wissen vermutlich nur wenige mit hundertprozentiger Sicherheit - eines ist aber ge-wiss: Die Variante Klox ist ein eingetragenes Waren-zeichen aus Oberkochener Schöpfung. In mehreren Arbeitsschritten entstehen hier die handgearbeiteten Holzschuhe. Klox werden nicht nur von schwedischer Hand, sondern sogar mit schwedischen Maschinen gefertigt. Ulla Dagsbergs Eltern besaßen nämlich eine Clogsmanufaktur in Schweden. Nach der Firmenauf-gabe wurden die Geräte nach Deutschland verfrach-tet - in die Räumlichkeiten der elterlichen Schreinerei von Regine Brunnhuber. Dort haben sich die zwei

Klox„Lieber kleine Auflagen, aber dafür hohe Qualität“

Wie kommen eigentlich original schwedische Holz-schuhe ins echt schwäbische oberkochen? Ganz einfach: Wenn eine original Schwedin der liebe we-gen ins Schwabenland umsiedelt und mit ihrer echt schwäbischen Freundin kurzerhand eine eigene ma-nufaktur eröffnet. Seit nunmehr zehn Jahren kreieren Ulla Dagsberg und Regine brunnhuber wirklich aus-gefallenes Schuhwerk.

kreativen Köpfe heute neben der Werkstatt auch das Lager und den Laden eingerichtet. Hier ist wirklich für jeden Geschmack und Anlass etwas zu finden: Ob rot, braun, gelb oder silber, bedruckt, geprägt oder ge-schliffen - die Liste erscheint endlos. „Wir versuchen immer, besonderes Leder auf die Klox zu bringen “, erklärt Regine das Konzept.Eine wirkliche Besonderheit sind die so genannten „Kuh-Klox“. Das sind wahre Unikate, denn das Fell wird so verarbeitet, wie es gewachsen ist. Folglich variieren bei diesen Modellen Haarlänge und Farbe stark. „Es ist wirklich ein riesiger Aufwand, die zu produzieren - es macht aber eben auch am meisten Spaß“, meint Ulla.

Modell „Mexico“

48 >> Heimatliebe

Schuhe

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HandgepflücktDie Bezeichnung „handgepflückte Schuhe“ klingt für den Laien gera-dewegs nach Fachjargon - tatsäch-lich handelt es sich hierbei aber um eine ganz eigene deutsch-schwedische Wortschöpfung Ullas und macht aus den Schuhen ein-mal mehr liebevolle Einmaligkei-ten. Nun einige Worte zur Produk-tion der Holztreter: Die exklusiv für Klox hergestellten Böden mit Zehenmulde und Gummilaufsohle werden direkt aus Schweden an-geliefert. In der Klox-Schmiede be-kommen die Erlenhölzer dann den nötigen Feinschliff und werden beispielsweise hell oder schwarz gebeizt. Ein nächster Arbeitsschritt ist das Ausstanzen der Lederober-teile, die anschließend an der Näh-maschine fertig gestellt werden. Es folgt das Wässern, dann das Fest-nageln der Oberteile auf den Holz-böden. Hinterher wird eine Leiste in den Schuh gespannt, um die gewünschte Form zu erhalten, die übrigens durch die leichte Schräge einzigartig und typisch-Klox ist. In dem eigens hierfür erbauten Ofen müssen die Schuhe zu guter Letzt einige Stunden trocknen. Ein fina-ler kritischer Blick von Ulla und ab geht’s in den Schuhkarton und auf die Straßen. Ohnehin kann man Klox nicht nur als unkomplizier-tes, alltägliches Schuhwerk für

>> KloX SWeDeN Heidenheimer Straße 82 73447 Oberkochen www.klox.de

zu Hause oder unterwegs nutzen, sondern sie eignen sich auch pri-ma als Arbeitsschuhe. Die soge-nannten „Profiklox“ bestehen aus einem Polyurethan-Boden, in den das orthopädische Holzfußbett eingelassen ist. Diese Schuhe sind leise, rutschhemmend, bakterie-nabweisend und säurebeständig - das sind die „Turnschuhe“ unter den Klox. Wer keine langen Wege nach Oberkochen auf sich nehmen möchte, geht bei Regine und Ulla auch nicht leer aus: Über den gut sortierten Online-Shop versendet die Manufaktur heute Schuhe in die ganze weite Welt.

Klein aber feinDer kleine Zwei-Frauen-Betrieb setzt auf Klasse statt Masse und so lautet die Philosophie der Beiden: „Lieber kleine Auflagen, aber dafür hohe Qualität.“ Neue Modelle mit frischen Farben und wechselnden Mustern sorgen für Abwechslung im Schuhregal. „Wir haben wirklich Kunden, die besit-zen mehr Klox-Ausführungen als wir“, schmunzeln Regine und Ulla. Und das ist sicherlich nicht einfach bei zwei Frauen, die selbst im Win-ter auf ihre Klox schwören.

Ulla Dagsberg bei der Produktion

Ulla Dagsberg & Regine Brunnhuber

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Schuhe

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Schneider über UmwegeJakob Meffert ist wahrlich Schneider über Umwege. Der gelernte Maschinenschlosser machte zunächst eine weitere Ausbildung zum Jugend- und Heimerzie-her. Über eine Weiterbildung zum Sport- und Werk-lehrer in Schwäbisch Gmünd kam der Rheinländer dann ins Schwabenland. Vor nunmehr 25 Jahren wag-te Meffert schließlich den Schritt in die Selbststän-digkeit. Die Faszination Leder besteht für ihn darin, „dass keine Haut ist wie die Andere“. Die Tatsache, dass jedes Leder mit seiner individuellen Narbung immer ein Unikat ist, ist auch die Idee, die hinter dem Namen UNICO steckt.

Die lederwerkstattDie Geschichte der UNICO LEDERWERKSTATT beginnt im Jahre 1996, als Jakob Meffert mit seiner damaligen Lebenspartnerin Ursula Haslbauer die Werkstatt grün-dete. Das Gebäude, eine ehemalige Scheune, wurde

UNICO LEDERWERKSTATT„Meine Passion trage ich täglich am eigenen Leib“

im überschaubaren Örtchen Holzhausen der Gemeinde eschach, nördlich von Schwäbisch Gmünd, findet man in einer alten, aber renovierten Scheune die leDeRWeRKStatt UNiCo. betritt man die über 100 Quadratmeter ausstellungs- und arbeitsfläche wird man umhüllt vom Duft des leders. auf zwei Stockwerken findet man alles rund ums leder: Fertige lederbekleidung und accessoires, Regale voller leder, Nähmaschinen und anderes Werkzeug. Freigelegtes Fachwerk sorgt für eine gemütliche atmosphäre.

in nur vier Monaten in Eigenregie zum Wohn- und Arbeitsplatz umfunktioniert. „Wohnen und Arbeiten unter einem Dach - das ist auch Teil meiner Lebens-philosophie“, so Jakob Meffert. Lange Wege zur Arbeit gehören so der Vergangenheit an. Außerdem habe er so die Möglichkeit, viel Zeit mit seinen insgesamt fünf Kindern zu verbringen.

Jakob Meffert bei der Arbeit

50 >> Heimatliebe

Lederwaren

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>> UNiCo leDeRWeRKStatt Bischof-von-Lipp-Straße 47 73569 Eschach-Holzhausen www.unico-leder.de

Heimatliebe << 51

leder nach maßIn der Lederwerkstatt bleiben keine Wünsche offen. Aus einem breiten Sortiment verschiedener Ledersorten entstehen die unterschiedlichsten Anfertigungen: Von Männerjacken oder -mänteln über die Ledertasche bis hin zu Sonderanfertigungen. Bei den verwendeten Materialien wird auch darauf geachtet, dass diese ökologischen Gesichtspunkten gerecht werden. Die Häute stammen nur aus deutschen Gerbereien, die stren-gen Auflagen unterliegen. Das Leder ist entweder mineralgegerbt, rein pflanzlich oder sämisch gegerbt. So transparent wie die Herkunft und Herstellung der Häute ist auch die eigentliche Verarbeitung, da Ausstel-lungs- und Arbeitsbereich ineinander übergehen. Bei der Bearbeitung des Leders achtet Jakob Meffert vor allem darauf, nur mit ganzen Häuten zu arbeiten. „Ich arbeite immer parallel zur Wirbelsäule.“ So entspricht beispielsweise die Positionierung einer Jacke beim Träger der ursprüng-lichen Platzierung der Haut. Dadurch erreicht man eine Synchronität im Kleidungsstück, da die Narbung links und rechts der Wirbelsäule analog verläuft. Auf diese Weise wird auch die Faserrichtung des Leders berücksichtigt, sodass die Ausdehnung eines Kleindungsstückes gleich-mäßig verläuft. Spätere Änderungen sind dann unproblematisch. Seine Passion trägt Jakob Meffert täglich am eigenen Leib, denn er hat keine Stoffhosen, nur Lederhosen.

individuelle FunktionalitätEin Kleidungsstück soll immer auch die Persönlichkeit unterstreichen. Die Funktionalität einer Jacke entspricht also den Anforderungen der jeweiligen Person. So entstand beispielsweise für einen Architekten eine Art „Büro-Jacke“, die im Rückenbereich sogar Platz für einen Laptop bietet. Den Wünschen sind bezüglich Lederstärke, Farbe oder Art fast

keine Grenzen gesetzt. Die jeweili-ge Form wird dann zusammen mit dem Kunden im Gespräch festge-legt. „Die kleinen Anekdoten der Kunden sind das Schöne an mei-ner Arbeit“, so Meffert.

Von Holzhausen in die ganze bundesrepublikNeben dem Verkauf in der eigenen Lederwerkstatt sind die UNICO-Pro-dukte auch bundesweit auf Kunst-handwerkermärkten und Messen zu bewundern. „Schwaben brauchen manchmal vier Jahre, bis sie eine Jacke kaufen“, schmunzelt Jakob Meffert über seine Erfahrungen auf Märkten in der Umgebung. Über-haupt musste sich der gebürtige Rheinländer nach und nach an die Eigenheiten der Schwaben annä-hern. Mittlerweile hat er aber die schöne Gegend und die Menschen zu schätzen gelernt: „Schwaben ar-beiten gerne und viel und das tue ich auch“.

Der Laden

Lederwaren

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maßgeschneidertes fürs PferdIn seiner Werkstatt fertigt er nicht nur das passende Zubehör - etwa Kopfstücke, Zügel, ausgefallene Leder-gürtel oder Showchaps - sondern vor allem maßge-schneiderte Westernsättel für die unterschiedlichen Disziplinen wie beispielsweise Reining, Cutting oder Working Cowhorse. In einem persönlichen Termin nimmt er hierfür das jeweilige Pferd ganz genau un-ter die Lupe, damit der entsprechende Sattel später perfekt sitzt. „Vom Pferd wird verlangt, dass es or-dentlich arbeitet - dann muss man ihm auch ordentli-ches Werkzeug bereitstellen“, so Riemath. Ein falscher Sattel kann verheerende Auswirkungen auf den Mus-kelaufbau des Tieres haben, da es sich nicht natürlich bewegen kann. Ist der Sattelbaum aus Holz angepasst und das eigene Design inklusive Lederfarbe festgelegt, dann geht es an den Feinschliff - die Punzierung. „Es lässt sich eigentlich fast alles umsetzen“, erklärt Frank Riemath. Das Leder wird befeuchtet und anschließend mit unterschiedlichen Stempeln bearbeitet. Bilder, In-itialen, Muster - die gesamte Ausarbeitung lässt sich individuell abstimmen. In mühsamer und aufwändiger Handarbeit wird jedes einzelne Stück Leder zu einem wirklichen Unikat veredelt. Verwendet wird ausschließ-lich vegetabil gegerbtes Rindsleder. Der anschließen-den Ausschmückung mit Altsilber oder Swarowski-Stei-nen sind keine Grenzen gesetzt.

FR SADDLERY„Erfahrung kann man nun mal nicht lernen“

Nostalgische erinnerungen werden wach, wenn man Frank Riemaths Sattlerei in abtsgmünd betritt. Umhüllt vom Duft des leders hört man schon wahrlich die allseits bekannte melodie der Verfilmung von Karl mays Roman Winnetou erklingen. in Gedanken sieht man die beiden blutsbrüder Winnetou und old Shatterhand gemütlich durch die endlosen Weiten der amerikanischen Prärie reiten. an die lässigkeit der beiden Filmstars erinnert auch der in Deutschland immer beliebter werdende Westernreitsport. alles rund um diese Sportart findet man bei Frank Riemath.

>> FR SaDDleRY Dewangerstraße 24 ~ 73453 Abtsgmünd www.frsaddlery.de

eine Sache der erfahrung…Den Beruf des Reitsportsattlers gibt es nicht mehr als Ausbildungsberuf und so ist auch Frank Riemath ein Quereinsteiger. Der gelernte Kfz-Mechaniker war aller-dings schon immer begeisterter Reiter. „Mir ist selbst einmal der Sattelbaum gebrochen und da dachte ich mir: Jetzt baue ich mir einfach selbst einen neuen“, erzählt Frank Riemath. Erfahrungen sammelte er in den folgenden Jahren unter anderem im Ursprungs-land des Westernreitens Kalifornien, durch die Arbeit mit Jean Claude Dysli, der letztlich das Fundament für die europäische Westernreitweise legte, sowie mit einigen anderen namhaften Trainern. Das eigentliche Handwerk erlernte er weitgehend in Eigenregie. Rie-math: „Erfahrung kann man nun mal nicht lernen.“ Vor über zehn Jahren wagte er schließlich den Schritt in die Selbständigkeit und seit nunmehr drei Jahren besitzt er sein eigenes Geschäft mit integrierter Werkstatt in Abtsgmünd. Nach wie vor widmet er sich zusätzlich der Arbeit mit Pferden, so zum Beispiel dem Anrei-ten. Für ihn ist das ein wichtiger Teil seiner gesam-ten Arbeit, denn „nur wenn man selbst reitet, kann man einen technisch guten Sattel bauen. Man kauft schließlich auch kein Auto bei jemandem, der keinen Führerschein besitzt“, schmunzelt Frank Riemath.

52 >> Heimatliebe

Sattlerei

Frank Riemath

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Produkte fürs bekleiden und zum begleitenUnter dem Label „allgaeulilie“ entstehen heute Taschen, Mode, Schlüsselanhänger, Portmonees und vieles mehr. Die Produkte ver-binden Tradition mit Modernität, Konservativismus mit Zeitgeist. „Wir lassen uns vom Allgäu inspi-rieren“, so Alexander Berger. Die Ideen, die im Atelier des Ehepaars in Oberstdorf entstehen, werden in Rechberghausen in die Tat um-gesetzt. Angefangen hat alles mit dem Entwerfen einiger Taschenmo-delle. Jetzt gibt es neben allerlei großen und kleinen Taschen in den unterschiedlichsten Variationen auch Notebook- und Aktentaschen oder Handy-Etuis. Alle Taschen werden aus Wollfilz angefertigt. Die zwei kreativen Köpfe achten dabei vor allem darauf, hochwer-tiges Material zu verarbeiten. So wird beispielsweise ausschließlich deutscher Wollfilz - kein Kunstfilz - verarbeitet und somit 100 Prozent Natur. Die Anfertigungen werden zudem mit unverwechselbaren Stickmustern getreu der Design Identity von allgaeulilie versehen.

Das allgäu - das sind alpine landschaften und grasende Kühe, das ist Wandern und erholung oder eine schöne Kindheitserinnerung. „es gab noch nie jemanden, der gesagt hat, dass oberstdorf nicht schön ist“, lächelt Heike berger. Die Faszination für das alpine Flair veranlasste die eheleute berger vor knapp einem Jahr dazu, daraus eine ganz eigene Produktlinie zu entwickeln und zu kreieren.

>> allgaeulilie Mode und Lifestyle Manufactur Kernerstraße 17 73098 Rechberghausen www.allgaeulilie.de

Schriftzüge wie „Edelweiß“ oder „Der Berg ruft“ zieren die Modelle. „Das ist nicht ganz so einfach wie Drucken“, schmunzelt Alexander Berger. Jede Tasche entsteht in sorgfältiger Handarbeit. Das Ange-bot der Manufaktur wird durch die im Ausbau befindliche Modelinie sowie Schmuck abgerundet. Die Design Identity des Labels wird hierbei konsequent angewendet. „Spirit of the alps“Ein Stück Allgäu versinnbildlichen auch die an jeder Tasche ange-brachten Stocknägel. Ein Stock-nagel ist eine kleine Plakette aus Blech mit aufgedruckten Sehens-würdigkeiten, die man eigentlich mit ein paar Nägeln an einem Geh- oder Wanderstock befestigt. Was am Stock an einen schönen Wanderausflug erinnert, gibt an der Tasche die Gewähr, dass es sich um ein Original handelt. Die Durchnummerierung der Plaketten macht aus jeder Tasche ein nach-weisliches Einzelstück. Überhaupt sind die Anfertigungen aus dem Hause Berger wahre Unikate. Die Kollektionen allgaeulilie INDIVI-

allgaeulilie„Wir lassen uns vom Allgäu inspirieren“

DUAL oder EXCLUSIVE geben dem Kunden sogar die Möglichkeit, die eigene Kreativität mit einzubrin-gen. Aus verschiedenen Taschen-modellen, Stickmusterdesigns und Farben kann man sich sein ganz persönliches Wunschmodell zu-sammenstellen. Um jedes Exem-plar und die Mode ins richtige Licht zu rücken, wird derzeit der Showroom im eigenen Haus in Rechberghausen umgebaut. „Nicht zuletzt durch die geplante, einzig-artig alpin-moderne Innenarchi-tektur wird hier garantiert jeder Besuch zum bleibenden Erlebnis werden“, wecken die Beiden die Vorfreude. Für den diesjährigen Gartenmarkt in Rechberghausen wurde bereits ein Verkaufsstand in rustikaler Skihütten-Optik er-richtet. Für die Zukunft haben Heike und Alexander Berger noch zahlreiche Ideen und Pläne: Ein Highlight der Kollektion werden künftig Dirndl sein. Aber auch die Männerwelt geht nicht leer aus, denn auch eine Männertasche ist bereits in Arbeit. Man darf also ge-spannt sein...

Heike & Alexander Berger

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Mode

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54 >> Heimatliebe

Mode

alpaca collectionWuschelig ist es, mit einem länglichen Hals und einem treuherzigen Blick - das Alpaka. Diese südamerikanische Lamaart trägt eine wahre Kostbarkeit an sich: Die hoch-wertige Alpakawolle ist vergleichbar mit Kaschmirwolle und zeichnet sich durch seidige Weichheit, Feinheit und schönen Glanz aus. Bereits zu Zeiten der Inkas wur-de dieser Rohstoff verehrt. Heute gewinnt das Material auch in Europa zunehmend an Beliebtheit. Fee Heartfelt arbeitet schon seit über zehn Jahren mit Alpakawolle. „Sich wohl, beschützt und umhüllt fühlen“, beschreibt sie das Tragegefühl. Dieses Empfinden ist ganz klar in der Alpakafaser selbst begründet. Sie besitzt klei-ne Hohlkammern, die für eine hohe Isolation sorgen. Gleichzeitig wird die Aufnahme von Feuchtigkeit und deren Abgabe nach außen ermöglicht - das ideale Wohlfühlklima also. Für Fee Heartfelt überträgt sich zudem das positive We-sen der Tiere auf den Träger. Nicht umsonst werden die sanftmütigen Alpakas als „Landdelphine“ bezeichnet und bei therapeutischen Maßnahmen eingesetzt.

FEE HEARTFELT„Mit meiner Mode möchte ich Frauen stärken“

Wer sich ökologisch kleiden möchte, der muss nicht automatisch auf eine modische Garderobe verzichten - die Kollektionen der mode- und textildesignerin Fee Heartfelt beweisen das.

Fee Heartfelt

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Mode

trage-philosophie„Der einzige Grund, warum ich überhaupt Kleidung mache, liegt darin, dass ich die Frau stärken möchte“, schildert Fee Heart-felt die Philosophie hinter ihrem Schaffen. Dabei geht es ihr nicht darum, die Frau in eine bestimmte Rolle zu zwängen oder zu maskie-ren, sondern darum, den jeweils individuellen Ausdruck zu finden. Die Wertschätzung der eigenen Person steht für Fee Heartfelt an oberster Stelle. So ist es nicht verwunderlich, dass sie Mode als „Transmitter für Eigenliebe“ begreift. Für sie ist die Arbeit als Mode- und Textildesignerin ein „absolut künstlerischer Beruf“. Inspirationen findet Fee Heartfelt in der Kunst, der Musik, aber auch in der Religion. Der Auseinander-setzung mit Künstlern wie Joseph Beuys oder Louise Bourgeois wid-mete sie sich schon während ihres Studiums, in dem sie sich unter anderem mit Kunstwissenschaft befasste. Eindrückliche Erlebnisse finden stets Einbindung in die kre-ativen Entwicklungsprozesse. In ihrem idyllisch gelegenen Wohn-, Ausstellungs- und Arbeitsraum in Aalen-Himmlingen entstehen die einzigartigen Naturtextilien. In-mitten von freigelegtem Fachwerk werden die kostbaren Stoffe ent-worfen und an Schneiderpuppen bis zur Vollendung drapiert. „Nor-malerweise kauft man sich als De-signer fertige Stoffe - Alpakastoffe gibt es aber nicht“, erzählt Fee Heartfelt. Deshalb entwirft sie alle verarbeiteten Stoffe selbst. Die von der Designerin angefertigten Musterstücke werden in einer Stri-ckerei auf der Schwäbischen Alb umgesetzt. Gewalkt, gewaschen oder teilweise mit Leder oder anderen Materialien kombiniert wird die Alpakawolle eingesetzt. Fee Heartfelt: „Mode ist für mich eine Art, Liebe und Freude an die Menschen weiterzugeben.“ Auch der Künstlername nimmt auf diese Einstellung Bezug: Das englische „heartfelt“ bedeutet übersetzt etwa „tief empfunden“ oder „auf-richtig von Herzen kommend“. Au-

ßergewöhnlich und trotzdem trag-bar, straßennah mit Anklängen der ‚Haute Couture’ oder auch lässig und romantisch zugleich - so lässt sich die Mode von Fee Heartfelt beschreiben.

WeltoffenSeit dem letzten Jahr hat sich für die Mode schwäbischer Schöpfung auch der internationale Markt er-öffnet. Im renommierten „Palazzo Bertalazone di San Fermo“ in Turin/Italien wurde die Winterkollektion 2010/2011 ausgestellt. Geschäfte in Hamburg und Bremen oder auch im Ausland, wie beispielsweise in Italien, in der Schweiz, in Holland sowie in den USA (San Francisco) vertreiben mittlerweile die Kollek-tionen von Fee Heartfelt. Selbst das Titelbild der 26. internationa-len Naturtextilienmesse INNATEX schmückte ein Oberteil aus dem Hause Heartfelt. Trotz der inter-nationalen Präsenz findet man Fee Heartfelt durchaus auch auf regionalen Veranstaltungen, wie beispielsweise dem alljährlichen

>> Fee HeaRtFelt Baiersteinstraße 38 ~ 73432 Aalen www.fee-heartfelt.de

Kunsthandwerkermarkt „Winter-träume“ im Schloss Untergrönin-gen vom 11. bis 14. November oder beim „X-Mas-Shopping“ in der Chapel im Göppinger Stauferpark Ende November. Da Fee Heartfelt selbst den ganzen November eine Fortbildung absolviert, wird sie auf den Märkten von ihrer derzeitigen Praktikantin Franziska Greiner kom-petent vertreten werden; die Gale-rie hingegen bleibt im November geschlossen. Ein Besuch im einfa-chen, aber stilvollen Showroom in Aalen-Himmlingen, der Montag bis Freitag täglich von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 19.00 Uhr geöffnet ist, ist ebenfalls durchaus lohnenswert. Auf die neue Kollek-tion, die gerade in Arbeit ist, darf man gespannt sein!

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am anfang war die mütze…Alles begann mit der Fertigung von Mützen für den Eigengebrauch. „Ich habe immer gerne Mützen ge-tragen und auf dem Markt gab es irgendwie nichts Richtiges“, erzählt Jutta. Aus Walkstrick, also gestrick-ter und anschließend gefilzter Wolle, entstanden die ersten Modelle. Heute gibt es unter anderem Müt-zen zum Stülpen, die übrigens für eine schöne Kopf-form sorgen, und Ballonmützen. Liebevolle Details wie Schleifen, Blumen oder Fransen sorgen für das gewisse Etwas. Der filigran gestickte Schriftzug des Labels darf auf keiner Kreation fehlen. Die ebenfalls zunächst für den privaten Gebrauch genähten Röcke trafen auf eine große Nachfrage und so startete Jutta die Großproduktion. Allein in diesem Jahr verkaufte sie schon über 200 Exemplare. Aufgrund der großen Beliebtheit ihrer Fabrikate wagte die gelernte Erzieherin den Schritt in die Selbstständigkeit und der kleine „Ein-Frau-Betrieb“ hat wahrlich alle Hände voll zu tun.

Das making-ofDie Stoffe sind allesamt Designer-Stücke aus den USA. Jutta schätzt vor allem die Druckqualität und die aus-gefallenen Muster. Ob Pünktchen, Blumen, Ranken, Schnörkel oder Retro-Optik - für jeden Geschmack gibt es die passende Ausführung. Die Kombinationen

meinerseins-tragbar„Ich habe keinen einzigen gleichen Rock“

„bunt muss es sein - und individuell“, beschreibt Jut-ta baur das Konzept ihrer handgefertigten Unikate. Und diesen leitspruch setzt sie durchaus in die tat um: Rö-cke, Stulpen, mützen, taschen oder sogar Decken in den verrücktesten Farbkombinationen umfassen das angebot des Jungunternehmens „meinerseins - tragbar“.

der einzelnen Stoffe und Borten sind natürlich indi-vidualisierbar. Spezielle Rockwünsche werden stets berücksichtigt und angefertigt. Um das eigene Lieb-lingsteil zu finden, ist es auch möglich, Jutta direkt in ihrer Wohn-Werkstatt in Waldstetten zu besuchen. Die genähten Einzelstücke entstehen nach einer ganz eigenen Manier: „Dadurch, dass ich keine Schnitt-muster verwende, wird alles immer anders - ich habe keinen einzigen gleichen Rock“, so Jutta. Begutach-ten und erwerben kann man Juttas Werke auf zahl-reichen Märkten, wie beispielsweise in Hohenroden, Braighausen oder Hohenstadt, im ausgewählten Ein-zelhandel, im Online-Shop oder eben direkt vor Ort. Neben den handgefertigten Besonderheiten kann man zudem die Stoffe und Borten als Meterware kau-fen. Die Neuheit in diesem Winter werden kuschelige Schlauchschals aus Walkstrick und Fleece sein. Wer auf der Suche nach einem wirklichen Hingucker ist, der ist in dieser Manufaktur genau richtig.

>> meinerseins-tragbar Hardtstraße 5/1 ~ 73550 Waldstetten www.meinerseins-tragbar.de http://de.dawanda.com/shop/meinerseins-tragbar

56 >> Heimatliebe

Jutta Baur

Mode

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Mode

es war einmal…Genauso märchenhaft wie die genähten Unikate ist auch der Markenname: „Rosenrot war im-mer mein Traumname“, erzählt Rebecca Zabel. Unter diesem La-bel zaubert sie bereits seit fünf Jahren zuckersüße Anfertigungen aus meist öko-zertifiziertem Walk und anderen natürlichen Materia-lien wie Leinen. Nähen habe die ausgebildete Erzieherin von ihrer Mutter gelernt. „Ich habe meinen eigenen Stil - farbenfroh, zeitlos, harmonisch, schöne Baumwoll-stoffe, feines Leinen, einfache Schnitte, die kindgerecht sind und die das Kind selbst, die Stoffe und Farben am allerschönsten zur Wir-kung bringen“, umschreibt sie ihre

ROSENROT„Rosenrot war immer mein Traumname“

Röschen, Rüschen und Rosa - das lässt alle Kinderherzen höher schla-gen und bei Rebecca Zabel darf man Kind sein! Denn wenn es um Kleidung geht, dann sind die ganz Kleinen unter uns heute schon ganz bald erwachsen. Kindermode ist meist lediglich die miniaturausführung der Garderobe der erwachsenen. Dunkle Farben, körperbetonte Schnit-te - ganz dem je aktuellen trend entsprechend. Romantisch-verspielte Pullunder, Ponchos, Hosen, Kleider, Röcke oder Hüte hingegen fertigt Rebecca Zabel in liebevoller Handarbeit aus farbenfrohen und natürli-chen materialien.

Arbeit. Gerne übernimmt Rebec-ca Zabel auch Maßanfertigungen und das Entwerfen von Festtags-kleidung. Der neue Renner seien Outfits für den ersten Schultag. Besonders bei solchen speziellen Anfertigungen ist es ihr wichtig, Kleidung zu entwickeln, die man auch nach diesem einen Tag noch tragen kann. Erstehen kann man die Rosenrot-Mode unter anderem bei der diesjährigen Kunstgewer-beausstellung auf Schloss Hohen-stadt Anfang November. „Frauen haben immer die Hüte getestet, die eigentlich für Kinder waren“, berichtet Rebecca Zabel. Ausge-hend davon hat sie ihr Sortiment um Hüte, Schals, Stulpen und An-steckblumen für Damen erweitert.

>> RoSeNRot-moDeN Forststr. 15 ~ 73235 Weilheim-Teck www.rosenrot-mode.de

ZukunftsmusikVor nunmehr knapp zwei Jahren hat Rebecca Zabel einen Verkaufs-raum in ihren eigenen vier Wänden in der Forststraße 15 in Weilheim an der Teck eingerichtet. Einige Stufen rechts am Haus vorbei füh-ren in den weitläufigen, idyllischen Garten und die kleine „Boutique“. An Schneiderpuppen drapiert oder an Ständern aneinandergereiht findet man hier eine Auswahl der aktuellen Nähereien. Doch auch für die Zukunft schwebt dem kre-ativen Kopf noch so einiges vor: Rebecca Zabel möchte gerne eine „Kinderkleider-Manufaktur“ grün-den, eine Art soziale Werkstatt für Frauen ohne Job und Zukunfts-chancen. Dieses Konzept würde ihre soziale und die kreative Ader ideal verbinden. „Das wäre wirk-lich ethisch-korrekt hergestellte Kleidung“, so Rebecca Zabel. Für dieses lobenswerte Projekt kann man ihr nur das Beste wünschen!

Rebecca Zabel

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58 >> Heimatliebe

Wer schon immer auf der Suche nach einer knallroten Kommode oder einem grellgrünen Korbhocker inklu-sive Polsterbezug mit Rosenmotiv war, der ist bei Christine Auzinger genau richtig. Aus Alt mach Neu - so lautet das Motto der Kreativschmiede. Möbel, die schon einige Jahre und Erlebnisse auf dem Buckel haben, verwandeln sich in der kleinen Werkstatt zu einem wahren Blickfang. Restaurationsarbeiten aller Art, ausgefallene Farben und Muster im Anstrich wie bei den verarbeiteten Stoffen machen aus jeglichem altbackenen Inventar ein kleines Unikum. „Es ist im-mer nur die Kunst des Zueinanderfügens“, beschreibt Christine Auzinger ihre Arbeit als Möbelgestalterin. Wenn der kreative Kopf zur Ausstellung im eigenen idyllischen Garten lädt, dann gibt es neben originel-len Möbeln auch einen Flohmarkt für Kleidung und kulinarische Köstlichkeiten. Da geht es im wahrsten Sinne des Wortes ans Eingemachte, wenn Christine Auzinger für die Verpflegung ihrer Gäste sorgt. Eigens kreierte Marmeladen und die beliebte, so genann-te „Holunderhex“, ein Holundersekt, verwöhnen die Gaumen der Besucher. „Im Grunde möchte ich, dass sich jeder einfach wohlfühlt“, resümiert Christine Au-zinger das Konzept - und das merkt man.

KUNSTRAUM„Eine Galerie zum Anfassen“

Nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern dar-über hinaus in ihrem zweiten „Zuhause“, dem KunsT-raum, lässt Christine Auzinger ihrem Ideenreichtum freien Lauf. Auch ihre Partnerin, Martina Arold, ist eifrig im kreativen Schaffen zu Gange. Zusammen entwerfen die Beiden diversen Schmuck. Funkelnde Perlen, verschmitzte Engelchen oder üppige Blüten umfassen die verspielt-bunten Stücke. Das Konzept des KunsTraums ist einzigartig: Hier verschmelzen Mode, Schmuck und Kunst zu einem Gesamtwerk. Eine „Galerie zum Anfassen“ nennen Christine Auzin-ger und Martina Arold ihr kleines, aber feines Ge-schäft gerne. Im regelmäßigen Wechsel von etwa vier Monaten werden vor Ort Werke unterschiedlichster Künstler präsentiert. Ob Skulpturen, Malerei oder Drucke - es gibt stets ein abwechslungsreiches Pro-gramm. Mitte Oktober wurde die Ausstellung „Titel Tanten Temperamente“ mit Werken von Dorothea Siegert-Binder eröffnet. Immer zu Beginn jedes Jah-res gibt es im KunsTraum vier Wochen lang „Verjähr-tes“, eine Art Ausverkauf bereits vorgestellter Werke vergangener Tage. Für alle Modebegeisterten gibt es neben Anfertigungen regionaler Schöpfung auch dä-nische Kleidung aus dem Hause „Noa Noa“ und, ab Februar 2011, Kreationen der belgische Marke „mais il est où le soleil“. „Das Tolle ist, dass hier für jeden Geldbeutel etwas zu finden ist“, so Christine Auzinger. Man muss feststellen, der KunsTraum ist und bleibt eine wirkliche Bereicherung für die Aalener Fußgän-gerzone. Montags bleibt das Geschäft geschlossen - von Dienstag bis Freitag kann dann aber von 10.00 bis 18.00 Uhr nach Herzenslust eingekauft werden. Samstags öffnet der KunsTraum seine Pforten von 10.00 bis 14.00 Uhr und in der Weihnachtszeit ist sogar bis 16.00 Uhr geöffnet.

MÖBELGESTALTUNGVERMÖBELTAus Alt mach Neu

>> mÖbelGeStaltUNG VeR-mÖbelt Ziegelstraße 60 ~ 73431 Aalen Tel.: 07361/812771 ~ Mobil: 0172/8093573

>> KUNStRaUm Gmünder Straße 2 ~ 73430 Aalen Tel.: 07361/5559443

Christine Auzinger

Christine Auzinger & Martina Arold

Mobel und Mode..

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Schmuckstücke

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Vertreibung und NeuanfangDie Familie Hunke kann auf eine über hundertjährige, sehr bewegte Geschichte zurückblicken. Bereits 1907 gründete der Uhrmachermeister Adolf Hunke in Brau-nau/ Böhmen im Riesengebirge zusammen mit seinen Söhnen den Betrieb. 1945 verlor die Familie durch die Vertreibung aus dem Sudetenland ihre Heimat und ihr gesamtes Hab und Gut. Man kann es als Schicksal bezeichnen, dass sich die Söhne in Welzheim wieder zusammen fanden. Es folgte der Aufbau einer neuen Existenz. 1949 übernahm Rudolf Hunke schließlich mit seiner Familie ein Uhrengeschäft in Ellwangen. Seither ist die Familie nun in Ellwangen ansässig und hat sich nach mehreren Erweiterungen und Umzügen in jeweils spezialisierte Einzelfirmen aufgeteilt.

JUWELIER HUNKE„Wo ich meine Uhr kaufe, möchte ich auch den Service haben“

Schlendert man durch die ellwanger Fußgängerzone, entdeckt man an den historischen Fassaden und Schil-dern mehrmals den Namen Hunke. Ganze drei Filialen der Familie Hunke durchziehen die marienstraße. bei näherer betrachtung der Schaufenster fällt allerdings auf, dass die einzelnen Geschäfte je unterschiedlichen branchen zuzuordnen sind: Vom optiker über den meisterbetrieb für moderne Hörgeräte-akustik bis hin zum Juwelier mit Goldschmiede- und Uhrmacherhandwerk erstreckt sich das angebot.

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marienstraße 9Andreas Hunke und seine Frau Heidi übernehmen heute die leitende Funktion im Juweliergeschäft Hun-ke. Nach dem Erwerb neuer Räumlichkeiten in der Marienstraße 9 im Jahre 1990 folgte zunächst eine umfangreiche Sanierung. Beim Umbau des denk-malgeschützten Gebäudes aus dem 18. Jahrhundert mussten zahlreiche Auflagen beachtet werden. Die Neugestaltung verbindet moderne Elemente mit uri-gen Überbleibseln. Während auf über 100 Quadrat-metern Ausstellungs- und Verkaufsfläche zahlreiche schillernde Glasvitrinen platziert sind, erinnert die Ausstattung der angegliederten Goldschmiede- und Uhrenwerkstatt an alte Zeiten. Ein Tonnengewölbe und freigelegtes Fachwerk machen den Eindruck perfekt. Die Hunkes sind stolz auf die integrierten Werkstätten: „Dort, wo ich meine Uhr kaufe, möch-te ich auch den Service haben“, analysiert Andreas Hunke die Wünsche seiner Kunden. Diesen allum-fassenden Service ermöglicht die Uhrenwerkstatt, die über eine schmale Wendeltreppe in den ersten Stock zu erreichen ist. Ob Kleinuhren, Wecker, Stil-uhren, Wanduhren, mechanische oder elektronische

Im Laden

Schmuck

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Uhren - insgesamt drei Uhrmacher nehmen jeden Auftrag gerne ent-gegen. Der Betrieb der Hunkes ist einer der wenigen in der Region, die noch eine Uhrmacherwerkstät-te führen. Auch die Goldschmie-dewerkstatt, die sich auf gleicher Ebene mit dem Juweliergeschäft befindet, ermöglicht Einblicke in eine alte Handwerkskunst. Das Ehepaar Hunke und zwei weitere Goldschmiedinnen garantieren bes-te Qualifizierung und kompetente Beratung bei allen Fragen rund um Schmuck. Andreas Hunke ist selbst Goldschmiedemeister und auch Heidi Hunke absolvierte eine Ausbil-dung zur Goldschmiedin in Schwä-bisch Gmünd. Bei den alljährlich ausgerichteten Goldschmiedetagen können kleine Kollektionen und Unikate aus der eigenen Werkstatt begutachtet werden.

tradition trifft innovationNeben der Wertschätzung und Wah-rung der traditionellen Handwerks-kunst investiert Familie Hunke auch in das Schmuckgeschäft von Morgen. Seit 2004 ist der Ellwanger Juwelier Mitglied im Verbund „Der Trauringju-welier“. Mit dem Aufstieg zum Trau-ringspezialisten folgte auch eine spe-zielle Schulung des Personals. Durch die Mitgliedschaft im Verbund ist das Geschäft auf bestimmten Online-Portalen als ausgewählter Standort

vermerkt. Und so funktioniert die Neu-heit: Da immer mehr Menschen über das Internet recherchieren, gibt es jetzt auch einen digitalen Trauring-Desig-ner. Über die Homepages der Marken „acredo-trauringe.de“ und „123gold.de“ kann sich der Kunde zu Hause am eigenen Computer seine individuellen Ringe selbst gestalten. Ausgehend von einem bestimmten Ausgangs-Design können Profil, Breite, Höhe, Farbe, Steinbesatz und vieles mehr verändert und den eigenen Wünschen angepasst werden. Vor Ort kann man dann zusammen mit der fachkundi-gen Beratung des Spezialisten eine endgültige Entscheidung fällen und die Bestellung aufgeben. Diese neue Variante ermöglicht vor allem, dass der Kunde genau weiß, wie das End-produkt aussehen wird. Neben der Arbeit an innovativen Ideen legen die Hunkes auch Wert darauf, die richtigen Marken zu führen, die Ware angemessen zu präsentieren und sie

>> JUWelieR HUNKe Marienstraße 9 ~ 73479 Ellwangen www.juwelier-hunke.de

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auch entsprechend zu inszenieren. Um stets die aktuellen Trends zu zeigen, werden die Dekorationen regelmäßig von Heidi Hunke neu durchdacht und in Eigenleistung umgesetzt. Ein wunderschöner Standort, eine riesige Auswahl und qualifizierte Beratung - das ist Juwelier Hunke in Ellwangen.

Heidi & Andreas Hunke

In der Werkstatt

Schmuck

Werkstatt

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62 >> Heimatliebe

Das FabrikleBereits in den späten Fünfziger Jahren wurde das Gebäude als Näherei erbaut. Aus dieser Zeit stammt auch der Hausname „Fabrikle“. Bei der liebe- und geschmackvollen Umgestaltung achteten Beate Baumann und Matthias Thomas besonders darauf, den Umbau möglichst ökologisch mit Lehm, Kork und Hanf zu gestalten. Das „Fabrikle“ vereint heu-te Wohnraum, Werkstatt und Ausstellungsraum un-ter einem Dach. Da der Ausstellungsraum direkt an die Werkstatt angrenzt, wird dem Besucher auch ein Blick hinter die Kulissen gewährt. Arbeitstische mit allerhand Feilen und anderen Gerätschaften machen das eigentliche Handwerk eines Goldschmieds greif-bar und den Herstellungsprozess sichtbar. Jeder der beiden Goldschmiede hat über die Jahre seine ganz eigene Schmucksprache entwickelt.

GOLDSCHMIEDE IM FABRIKLE„Kunden kommen hier nicht zufällig her“

am Rande des ostalbkreises inmitten von Wald und Wiesen steht in der 80-Seelen-Gemeinde bühler bei adelmannsfelden die GolDSCHmieDe im FabRiKle. es ist ein wahres idyll, das Fabrikle, in dem das Gold-schmiedepaar beate baumann und matthias thomas seit 14 Jahren zusammen mit seinen drei Kindern lebt und arbeitet. „Kunden kommen hier nicht zufäl-lig her“, schmunzelt der Goldschmied und ergoring-macher matthias thomas. Die meisten der besucher wissen, warum sie sich auf den Weg gemacht haben, denn hier entstehen einzigartige Schmuckstücke in sorgfältiger Handarbeit.

Natur - Struktur Diese beiden Schlagworte umschreiben die Kollek-tionslinien von Beate Baumann. Filigran gestaltete Oberflächen durch Ätzen, Bedrucken oder Beschwei-ßen sowie verschiedene Materialien der Natur wie Perlen oder Edelsteine und spannende Formen be-stimmen diese Kollektionen. Ganz anders die ERGO Ringe von Matthias Thomas, die mit Schlichtheit und Raffinesse eine ungewöhnlich gute Passform und stimmiges Aussehen an die Hand bringen. Gemäß dem Motto „Sie sind das Maß der Ringe“ wenden sich Brautpaare auf der Suche nach Trauringen mit In-dividualität und perfektem Sitz an ihn. In den letzten zehn Jahren hat sich die Kollektion ERGOtrauRINGE mit einer Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten einen Namen in der Hochzeitsszene gemacht.

ausstellungenNeben der Dauerausstellung in den eigenen vier Wänden sind die Kreationen aus der GOLDSCHMIEDE IM FABRIKLE auch auf einigen anderen Ausstellungen zu bewundern. So sind die Beiden Mitte November alljährlich bei der Kunsthandwerkerausstellung im Schloss Untergröningen sowie bei zahlreichen Hoch-zeitsmessen, etwa bei der „Hochzeits- und Trend-show“ in Schwäbisch Gmünd oder bei „Trau Dich!“ in Stuttgart und München vertreten. Eine vorherige Terminvereinbarung ist sinnvoll, um in Ruhe in Schmuckträumen zu schwelgen. Auch Abend-termine können eingerichtet werden.

>> GolDSCHmieDe im FabRiKle Haus Nummer 49 ~ 73486 Adelmannsfelden-Bühler www.goldschmiede-im-fabrikle.de www.ergotrauringe.de

Matthias Thomas

Schmuck

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eigeninitiativeDie vier Schmuckdesignerinnen Petra Franke, Isabell Grosse, Wiltrud Huneus und Martina Peter-Eckle haben sich während ihres Studiums an der Fachhochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd kennen gelernt. Bereits zu dieser Zeit träumte jede einzelne von der Selbststän-digkeit und so entstand der Gedanke an eine gemeinsame Werkstatt. Die Gemäuer der Goldschmiede in der Vorderen Schmiedgasse 6 stehen für jahrzehntelange Schmucktradition. Im Jahre 1988, zum Ende der Stu-dienzeit, ergab sich die Möglichkeit, die Goldschmiede zu übernehmen und weiterzuführen - da zögerten die vier Gestalterinnen natürlich nicht lange. Heute können die Vier aus 22 Jahren Gemeinschaftsarbeit eine durchaus positive Resonanz ziehen.

mannigfaltigkeit„Die Vorteile einer gemeinsamen Werkstattgalerie sind vielfältig“, erklärt Martina Peter-Eckle. Nicht nur ein umfangreiches gestalterisches Spektrum, sondern auch ein größerer Spielraum bei organisatorischen Angelegenhei-ten gehört zu den Pluspunkten einer Zusammenarbeit. Vor allem die Tat-sache, dass auch andere Augen die eigenen Kreationen mit bewerten und viele Arbeiten so im Dialog entstehen, macht aus den Schmuckstücken etwas ganz Besonderes. Die Bandbreite erstreckt sich von geometrisch über opulent bis verspielt. Die Werkstattgalerie wird ergänzt durch die Arbeiten anderer Schmuck und Accessoires schaffender Kollegen. Beim Sortiment legen die Wahlgmünderinnen Wert auf ein breit gefächertes Angebot, damit für jeden Geldbeutel etwas zu finden ist.

Vier Frauen, eine Goldschmiede und über zwei Jahrzehnte Zusammenar-beit - das ist die Gruppe Delta Schmuckgestaltung in der Goldschmiede in Schwäbisch Gmünd.

>> Delta SCHmUCKGeStaltUNG iN DeR GolDSCHmieDe Vordere Schmiedgasse 6 73525 Schwäbisch Gmünd www.delta-schmuckgestaltung.de

GemütlichkeitDie Bezeichnung Delta Schmuck-gestaltung nimmt Bezug auf die Gruppe, da das Delta das vierte Zeichen im griechischen Alphabet ist. Doch nicht nur die Namensge-bung ist angelehnt an frühere Zei-ten, sondern auch die Unterbrin-gung der Gruppe ist wahrlich urig. Wenige Stufen führen hinunter in den Laden mit angegliederter Werkstatt. Hier trifft Altertum auf Neuzeit: moderne Präsentations-rahmen sind auf mittelalterlichen Sandsteinwänden platziert. Auch die Ausstattung der Werkstatt er-innert an vergangene Tage und an das traditionelle Handwerk eines Goldschmieds. Alles ist beschau-lich und sehr gemütlich. DELTA SCHMUCKGESTALTUNG

IN DER GOLDSCHMIEDE„Für jeden Geldbeutel ist was dabei“

Die Gruppe

Schmuck

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64 >> Heimatliebe

l’or - Das GoldMichaele und Conrad Stütz, die Inhaber der Gold-schmiede, haben sich bei der Namensgebung von der französischen Sprache inspirieren lassen: D’Orado ist an das französische Wort „Or“, welches übersetzt „Gold“ bedeutet, angelehnt. Bereits seit 1983 steht D’Orado für hochwertigen Unikatschmuck. Die Familie Stütz ist überdies schon seit mehreren Generationen im Edelmetallgewerbe tätig. Während der Großvater von Conrad Stütz selbst Goldschmied war, besaß des-sen Vater eine Silberschmiedewerkstatt. Zusammen mit vier weiteren Goldschmiedinnen werden heute die Entwürfe des Ehepaars verwirklicht. Neben den eige-nen Kreationen werden Kunden auch im Bereich der Umarbeitungen alter Schmuckstücke oder bei indivi-duellen Anfertigungen gerne und kompetent beraten. Die Goldschmiede D’Orado ist seit 1997 nicht mehr nur beim Türlensteg 22 in Schwäbisch Gmünd zu finden, sondern zudem in der Calwer Straße in Stuttgart.

D’ORADO„Eine eigene Handschrift ist sehr wichtig“

„Schmuck gehört zu Schwäbisch Gmünd und ist aus der Stadt auch nicht mehr wegzudenken“, so Conrad Stütz, der selbst Goldschmied ist. Und wahrlich kann das edelmetallgewerbe hier auf eine jahrhundertealte tradition zurückblicken - nicht umsonst trägt Schwäbisch Gmünd den zweiten Vornamen Gold- und Silber-stadt. Der erste Goldschmied wird bereits in den Urkunden aus dem Jahre 1372 erwähnt. Heute gibt es mehr als 50 Gold- und Silberschmiede und Schmuckgestalter in Schwäbisch Gmünd. inmitten der verwinkelten Gassen der schönen altstadt findet man auch die Goldschmiede D’orado.

Das D‘Orado-Team

Fleur d‘Or

Schmuck

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>> D’oRaDo Türlensteg 22 73525 Schwäbisch Gmünd www.dorado-schmuck.de

eigene HandschriftDie Schöpfungen aus dem Hause D’Orado gehorchen einer ganz ei-genen Formensprache, die sich im Laufe der Jahre entwickelt hat. „Im Goldschmiedehandwerk ist es wichtig, eine eigene Handschrift zu ha-ben“, meint Conrad Stütz. Einfachheit, Klarheit und Eleganz - so lassen sich die Schmuckstücke aus der Goldschmiede D’Orado beschreiben. Neben der gestalterischen Komponente zählt aber auch die Wertigkeit der Produkte. Hochwertige Materialen und eine sorgfältige Verarbeitung sind für Conrad Stütz unumgänglich. „Wir machen unsere Arbeit gut und dann wird man auch akzeptiert“, so Conrad Stütz.

Handwerk hautnah erlebenIn Schwäbisch Gmünd ist die Werkstatt direkt an die Galerie angeglie-dert. Die Kunden können also den Arbeitenden geradewegs über die Schulter schauen und das Goldschmiedehandwerk hautnah erleben. An einem runden Arbeitstisch mit mehreren Arbeitsplätzen und allerhand Werkzeug entstehen die Schmuckstücke. D’Orado ist zudem ein Aus-bildungsbetrieb. „Es ist uns wichtig, den Nachwuchs zu fördern“, sagt Conrad Stütz. Familie Stütz arbeitet nicht nur mitten in der Gmünder Altstadt, sie wohnt auch dort. Unten arbeiten, oben wohnen - so lautet das Konzept.

engagement für die HeimatstadtIm Jahre 1988 gründete die Stadt zusammen mit dem Edelmetallver-band e.V. und der Kreissparkas-se Ostalb die Stiftung Gold- und Silberschmiedekunst, die es sich zum Ziel setzte, dieses Gewerbe zu fördern. Zum 20-jährigen Jubi-läum der Stiftung 2008 wurde in der Silberwarenfabrik Ott Pauser in Schwäbisch Gmünd eine Aus-stellung organisiert, die allein dem Edelmetallgewerbe gewidmet war. Zahlreiche zeitgenössische, aber auch ältere Objekte verschiede-ner Schmuckgestalter wurden dort präsentiert und in einem Katalog dokumentiert. Michaele und Con-rad Stütz waren ebenfalls ver-treten und engagieren sich auch sonst für die Stiftung. Neben der Arbeit für die Stiftung organisieren sie auch andere Projekte für die Stadt. So entwarfen sie beispiels-weise an die Silhouette der Stadt angelehnte Teelichtbesätze aus dünnem Metall. Zündet man das Kerzenlicht an, so zeichnen sich an der Wand die prägnanten Bauwer-ke der Stadt ab. Auch die Einhorn-Anstecknadel, das Wappentier der Stadt Schwäbisch Gmünd für be-sonders engagierte Bürger, wurde bei D’Orado hergestellt. Die silber-ne Version des Pins konnte man auch erwerben. Der Großteil der Erlöse aus den unterschiedlichen Projekten wird für die Erhaltung des Salvators gespendet. „Wenn man hier wohnt, engagiert man sich auch“, begründet Conrad Stütz seine Arbeit.

Der Laden

Schmuck

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66 >> Heimatliebe

Der etwas andere bildband…Genauso verwurzelt in der Region wie manche Tra-dition ist auch die Kreissparkasse Ostalb. Für die ‚Bank des Vertrauens’ vieler Bürger steht die regio-nale Verbundenheit an oberster Stelle und so ist die Unterstützung von Veranstaltungen und Vereinen der Umgebung immer auch eine Herzensangelegenheit. Vor nunmehr drei Jahren entstand aus dieser Wert-schätzung der Heimat heraus die Idee, einen etwas anderen Bildband über die Ostalb zu gestalten: Nicht die Natur sollte im Vordergrund stehen, sondern das Leben. Jetzt ist das Projekt vollendet und der Bild-band mit dem treffenden Titel „Menschen, Märkte, Traditionen - Bilder und Geschichten der Ostalb“ ist ab dem 18. November in allen Filialen der Kreisspar-kasse Ostalb erhältlich. Der Erlös aus dem Verkauf soll verschiedenen sozialen und gemeinnützigen Einrichtungen im Ostalbkreis zugute kommen. „Die Kreissparkasse will an diesem Buch nicht verdienen - wir wollen den Menschen in der Region einen Mehr-wert bieten“, erläutert Holger Kreuttner, der Sparkas-sen-Pressesprecher, der für die Projektleitung sowie die Koordination zuständig ist, das Konzept hinter dem Bildband.

Das Gebiet zwischen den ellwanger bergen bis zum albtrauf und vom Härtsfeld bis zur Frickenhofer Höhe verzaubert immer wieder durch seine ursprünglichen und unverfälschten Naturlandschaften: Verträumte Win-kel so weit das auge reicht, romantische Flussläufe von Kocher und Rems, ausgedehnte und vielfältige Wie-sen und Wälder, die typischen Wacholderheiden und eine reiche geologische Vielfalt. Unzählige bildbände haben diese beeindruckenden Natur- und landschaftsmotive schon gebannt. Doch die schwäbische ostalb besticht genauso durch das pulsierende leben in der Stadt und auf dem land. altbewährte traditionen, bunte Feste und innovative ideen sorgen für ein facettenreiches angebot im lebensraum ostalb.

>> Kreissparkasse ostalb Tel.: 07361/5080 www.ksk-ostalb.de

Kreissparkasse Ostalb

Menschen, Märkte, TraditionenBilder und Geschichten der Ostalb

manchmal sagen bilder mehr als tausend Worte!Es ist kaum zu glauben, welche Vielfalt an potenti-ellen Motiven die Region zu bieten hat. Bei der Aus-wahl hat das zuständige Team gerne auch Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern entgegen genommen. Gefühlsbetontes, aber auch informatives Textmaterial stammt aus der Feder des Autors Udo Naruga. Der Schwäbisch Gmünder Fotograf Johannes Rodi hat mit seiner Kamera gekonnt mitreißende und wunderschö-ne Bilder eingefangen. Auf insgesamt 128 Seiten, auf-geteilt in fünf Kapitel, werden ganze 37 liebenswerte Veranstaltungen vorgestellt. Beim Durchblättern wer-den auch Sie garantiert die eine oder andere Ostalb-Tradition entdecken, die Ihnen, trotz der Nähe, doch ganz fremd war…

Der Preis für diesen Bildband beträgt für Sparkassenkunden 20,-- € (für Nichtkunden 40,-- €)

Tradition

Mädchen beim Gschwender Erntedankfest „Garbenwagen Gschwend“

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