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Energieberatung Richtiges Heizen und Lüften

Heizen & Lueften

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Die meiste Zeit verbringen wir in geschlossenen Räumen. Wie wohl wir uns dort fühlen, hängt neben den baulichen Gegebenheiten maßgeblich vom Heiz- und Lüftungsverhalten ab.

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  • Energieberatung

    Richtiges Heizen und Lften

  • BehaglichkeitOb ein Raum als behaglich wahrgenommen wird, hngt von verschiedenen Faktoren ab. Mageblich ist zum einen das individuelle Empfinden, zu dem u.a. die krperliche Verfassung, die Bekleidung und die Aktivitt des Menschen beitragen.

    Entscheidend sind zum anderen die Klimabedin-gungen im Raum, also die Temperatur der Raumluft, die Oberflchentemperaturen an Wnden, Fenstern, Bden und Decken sowie die Luftfeuchte, deren Bewegung und Qualitt.

    Als angenehm und behaglich werden bei einer relativen Luftfeuchte von 35 bis 60 Prozent Tempera-turen zwischen 19 und 22 C empfunden.

    Zur Steigerung der Wohnqualitt sollten diese Werte deshalb mit einem handelsblichen Thermo-Hygro-meter (Thermometer und Luftfeuchtigkeitsmessge-rt) berprft werden.

    Gesundes Raumklima

    Die meiste Zeit verbringen wir in geschlossenen Rumen. Wie wohl wir uns dort fhlen, hngt neben den baulichen Gegebenheiten mageblich vom Heiz- und Lftungsverhalten ab.

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    Energieberatung Richtiges Heizen und Lften

  • Raumtemperatur Fr die vom Menschen wahrgenommene Raumtem-peratur ist nicht nur die Lufttemperatur entscheidend, sondern auch die Temperatur der umschlieenden Wandoberflche. Je klter die Wandoberflche ist, desto hher muss die Lufttemperatur sein, um ein gemtliches Wohnklima herzustellen.

    Gut gedmmte Auenwnde verhindern damit nicht nur Wrmeverluste, sondern fhren bei gleicher Lufttem-peratur auch zu hheren Temperaturen an der inneren Wandoberflche. Wrmedmmung erhht also den Wohnkomfort.

    Bewusstes Heizen und Lften sorgt nicht nur fr ein gesundes Raumklima, sondern senkt gleich-zeitig den Energieverbrauch.

    Feuchtigkeit In einem Vierpersonenhaushalt werden pro Tag rund zwlf Liter Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf abge-geben, der sich in der Raumluft anreichert. Steigt dabei die Luftfeuchte ber 60 Prozent, ist Vorsicht geboten: Wenn die Luft an kalten Wandoberflchen abkhlt, kann sie weniger Nsse aufnehmen. So steigt die relative Feuchte schnell auf ber 70 Prozent die Schimmelge-fahr nimmt zu.

    In der Wohnung ist dieses Phnomen vor allem im Win-ter problematisch. Besonders gefhrdet sind schlecht dmmende Fenster, Gebudeecken oder Wrmebr-cken, beispielsweise an Rollladenksten oder Fenster-strzen. Die entstehende Feuchtigkeit muss deshalb durch Lften aus den Rumen abtransportiert werden.

    Quelle Aktivitt Feuchteabgabe in Gramm / Stunde

    Mensch schlafen 40 50

    leichte Aktivitt 30 120

    mittelschwere Arbeit 120 200

    schwere Arbeit 200 300

    Pflanzen Topfpflanzen 5 15

    mittelgroer Gummibaum 10 20

    Bad Wannenbad circa 700

    Duschen circa 2600

    Kche Kochen 600 1500

    Geschirrsplmaschine circa 100

    Wsche 4,5 kg geschleudert 50 200

    4,5 kg tropfnass 100 500

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    Energieberatung Richtiges Heizen und Lften

  • Tipps

    Die Qualitt der Raumluft wird von zahlreichen

    Faktoren beeinflusst. Nur der regelmige Luftaustausch gewhrleistet ein behagliches,

    gesundes Wohnklima.

    Richtig lften die MethodenUm Feuchtigkeit aus der Wohnung herauszulften, helfen ein paar einfache Lftungstipps. Als Faustregel gilt: Lften Sie mindestens zwei- bis viermal tglich, je nachdem, wie oft Sie sich in den Rumen aufhal-ten.

    Ihr Schlafzimmer sollten Sie auerdem nach dem Auf-stehen gut durchlften. Das vertreibt die Feuchtigkeit, die sich ber Nacht in der Luft, in den Mbeln und im Putz angereichert hat.

    Auch unmittelbar im Anschluss an das Duschen, Baden, Kochen oder Fubodenwischen sollten Sie stolften, das heit Fenster auf, Tren zu! So gelangt die feuchte Luft am schnellsten nach drauen.

    Wnde atmen nicht!Eine verputzte Wand ist luft- und winddicht. Ist sie das nicht, liegt ein Bauschaden vor! Vorhandene undichte Stellen knnen mit einemLuftdichtheitstest lokalisiert werden, um sie sodann fachmnnisch zu schlieen. Der notwendige Luft-austausch findet gezielt und kontrolliert ber die Fenster oder eine Lftungsanlage statt.

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    Energieberatung Richtiges Heizen und Lften

  • Lften in der HeizperiodeFalsches Lften in der Heizperiode wirkt sich stark auf den Energieverbrauch und damit auf die Betriebskosten aus. Kurzes Querlften bei weit geffneten gegenber-liegenden Fenstern und Innentren ist die effektivste Methode, einen kompletten Luftaustausch herzustel-len. Ersatzweise bewirken auch gekippte Fenster einen gewissen Luftaustausch. Allerdings sollten die Fenster beim Kipp- genau wie beim Stolften nach einer Weile wieder geschlossen werden.

    Am besten berprfen Sie den Lftungsvorgang mit Hilfe eines Thermo-Hygrometers: Die relative Luftfeuch-tigkeit sollte 60 Prozent nur kurzzeitig bersteigen. Ist sie nach dem Lften deutlich abgesunken, ist die Schimmelgefahr gebannt und das Fenster kann wieder geschlossen werden.

    Wer nachts gerne khl schlft, sollte mit Hilfe eines Fest-stellers die Kippstellung des Fensters auf ein Minimum reduzieren und den Heizkrper abstellen.

    Vorsicht: Beim Lften in den Som-mermonaten kann an kalten Bau-teilen die Luftfeuchte kondensie-ren. Dieses Phnomen kann man zum Beispiel an freiliegenden, schwitzenden Kaltwasserleitungen beobachten. Deshalb sollten Keller im Sommer mglichst wenig, und nur in khlen Morgenstunden gelftet werden. Falsches sommerliches Lften ist eine hufige Ursa-che fr feuchte Keller!

    Um ein Auskhlen der Wohnung zu verhindern, sollten die Tren zu anderen Zimmern in der Nacht geschlos-sen bleiben. Und tagsber unbedingt daran denken, das Fenster wieder zu schlieen, sonst heizen Sie zum Fenster hinaus.

    Stellen Sie die Heizkrper bei geffnetem Fenster immer komplett ab, indem Sie beim Lften die Heizkrperven-tile ganz schlieen. Wird das Thermostatventil nicht auf die Nullstellung (Frostsicherung) gedreht, bewirkt die ein strmende kalte Luft die Aufheizung des Heizkr-pers. Die Konsequenz: Sie heizen direkt nach drauen.

    Luftbefeuchter sind in der Regel berflssig. Eine regel-mige Kontrolle der Raumluft mit einem Hygrometer wird Ihnen das besttigen. Sollte die Luft dennoch zu trocken sein, lften Sie einfach weniger.

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    Energieberatung Richtiges Heizen und Lften

  • Heizen Sie khle Rume nicht mit der Luft aus wr-meren Rumen. Dabei gelangt meist wenig Wrme, aber zuviel Feuchtigkeit in den khlen Raum. Die relative Luftfeuchte steigt und damit die Gefahr von Schimmel-pilzen. Innentren zwischen unterschiedlich beheizten Rumen sollte man aus diesem Grund stets geschlossen halten.

    EinrichtungstippsVor allem in schlecht gedmmten Gebuden sollten gr-ere Mbel von Auenwnden und Auenwandecken mglichst zehn Zentimeter weggerckt werden oder besser an den Innenwnden stehen. Bei zu dicht an der Auenwand stehenden Mbelstcken wird sie an dieser Stelle weniger durch die Raumluft und die Wrmestrah-lung beheizt und khlt ab. Die Folge: Kondensation von Feuchtigkeit mit der Gefahr von Schimmelbildung.

    Weitere Informationen rund ums Heizen und Lften erhalten Sie im Internet unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de .Dort erfahren Sie auch, wo Sie Ihren persnlichen Energieberater finden. Oder rufen Sie an! Unter der Nummer 0800 809 802 400 (kostenfrei) knnen Sie einen Termin mit Ihrem Energieberater in der nchsten Beratungsstelle vereinbaren.

    Richtig Heizenberheizen Sie Ihre Wohnrume nicht. Im Wohnbereich und in der Kche reichen 19 bis 21 C fr ein gemt-liches Raumklima vllig aus. Im Bad darf es mit 21 bis 23 C gerne etwas wrmer sein, whrend im Schlafzim-mer 18 C fr einen angenehmen Schlaf sorgen. Nachts und tagsber, wenn niemand zu Hause ist, kann die Temperatur insgesamt gesenkt werden.

    In einzelnen, wenig genutzten Rumen sollte die Tem-peratur nicht unter 14 bis 16 C sinken, da es sonst zur Kondensation von Feuchtigkeit kommen kann. Grund-stzlich gilt: Je khler die Zimmertemperatur, desto fter muss gelftet werden.

    Die Faustregel: Eine Absenkung der Raumtemperatur um 1 C senkt die Heizkosten um rund 6 Prozent. Konkret bedeutet das: Verringern Sie die Raumtempera-tur von 24 C auf 20 C, sparen Sie zwischen 20 und 25 Prozent der Heizkosten!

    Sie sollten Heizkrper nicht durch Verkleidungen, Mbel, Gardinen oder Vorhnge abdecken, damit die Leistung des Heizkrpers voll genutzt und die korrekte Funktion des Thermostatventils gewhrleistet werden kann.

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    Energie sparen beginnt im Kopf!

    Die Energieberater der Verbraucherzentrale sind seit ber 35 Jahren verlssliche Begleiter auf dem Weg in eine energieeffiziente Zukunft. Die Beratungsschwer-punkte reichen vom Stromsparen ber Wrmedmmung und Heiztechnik bis hin zu erneuerbaren Energien. Die Erfolge im Bereich Klimaschutz und Ressourcenscho-nung knnen sich sehen lassen: Durch die Beratun-gen eines Jahres werden bis zu 600.000 Tonnen des klimaschdlichen Kohlen dioxids (CO

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    zwei Milliarden Kilowattstunden Energie eingespart. Das bundesweite Netzwerk aus rund 500 engagierten Experten bert die Verbraucher kompetent und unab-hngig von kommerziellen Interessen.

    Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv)Energieteam, Markgrafenstrae 66, 10969 Berlin

    www.verbraucherzentrale-energieberatung.de

    Terminvereinbarung und Telefonberatung unter:

    0800 809 802 400(kostenfrei aus dem deutschen Festnetz und fr Mobilfunkteilnehmer)