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An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen! Der Kirchenbote Evangelische Kirchengemeinden Partenheim und Vendersheim Herbst 2012

Herbst 2012

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An ihren Früchten

werdet ihr sie erkennen!

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Inhalt

Impressum 2Vorwort 3Geistliche Abendmusik 4Altargestaltung 4Erntedank 5Luther heute 695 Thesen 6 Du sollst Dir kein Bildnis machen 8Gottesdienstzeiten in Partenheim 10 Gottesdienste Partenheim 10Gottesdienste Vendersheim 11Mittwochscafé 12KV-Wochenende 12Kindergarten Aussengelände 13Totensonntag 14Mutig für Menschenwürde 15Frauen der Reformation 16Herzlichen Glückwunsch 18Termine 19Mutig für Menschenwürde 20

Impressum

HerausgeberEvangelische Kirchengemeinden Partenheim und VendersheimVordergasse 48, 55288 Partenheim Tel. 0 67 32 89 88 / Fax 0 67 32 96 31 58 www.partenheim-evangelisch.de [email protected] www.vendersheim-evangelisch.de [email protected] Sylvia Winterberg [email protected] Harald Esders-Winterberg (V.i.S.d.P.) [email protected] 0 15 1 22 27 26 11Pfarrbüro: Waltraud Appenheimer evangelisch@ partenheim.deBürostunden: dienstags 16.30 - 19.00 Uhr und mittwochs 8.00 - 11.30 UhrKollektenkonten: Partenheim: 55190000 271251043 Vendersheim: 55190000 271253015Kirchenvorstand Partenheim Vorsitzender: Horst Runkel Tel. 0 67 32 26 63 oder 0 67 32 13 31 [email protected] Vendersheim stellv. Vorsitzender: Günter HofmannEvangelischer Kindergarten Partenheim Am Sportplatz 7 Leiterin: Mariette Brunner-Bast Tel. 0 67 32 17 03 [email protected] Jugendbüro Gem.-Päd. Alexandra ScheffelSchulstrasse 10, Stadecken-ElsheimTel. 0 61 30 64 50 www.jugendbuero.com

Der Kirchenbote wird in alle Haushalte in Partenheim und Vendersheim verteilt. Auflage: 1200 Exemplare Druck:Regionalverwaltung Rheinhessen, AlzeyRedaktionsschluss: 20.11 2012

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Liebe Leserin, lieber Leser,Es wird Herbst. Hohe Zeit die Ernte einzufahren. Oder die letzten Vorbereitungen hierfür zu treffen. Die Früchte sind reif; fallen vielleicht schon dem ersten Nachtfrost zum Opfer. Früchte in ihrer Viel-falt bedürfen unterschiedlicher Sorgfalt. Da sind die Früchte, die am besten sofort vom Baum oder Strauch weggegessen werden, da sind solche, die erst nach Monaten ihre volle Reife und ihr ganzes Aroma entfalten. Wieder andere müssen erst zu-bereitet, gegart werden damit sie überhaupt ge-nießbar sind. Und schließlich sind da diejenigen Früchte, die getrost trocken werden dürfen, die im Boden oder auf dem Speicher überwintern, um im nächsten Jahr als Aussaat wieder neue Frucht zu bringen.Wenn jetzt im Herbst die Abende früher herein-brechen, die Nächte länger werden, legen sich oft auch dunkle Gedanken über uns. DerJahreskreis erinnert besonders im Herbst und gerade mit sei-nen reifen Früchten und dem absterbenden Laub an Tod und Endlichkeit des Lebens. Auch des ei-genen. Grund genug auch nach den Früchten des eigene Lebens zu schauen und vielleicht darauf vorbereitet zu sein, ernten zu können. Im Matthäusevangelium findet sich im siebten Kapitel ein Text, der das Bild von den Früchten aufgreift und auf unser Leben und unser schaffen überträgt: „An ihren Früchten sollt ihr sie erken-nen.“ Ein Bild das sicher an Deutlichkeit gerade jetzt im frühen Herbst kaum zu übertreffen ist.Ein Satz der gerade auch im Hinblick auf heran-dämmernde Wahlschlachten Bedeutung hat. Nicht die Versprechungen vorher, sondern die Früchte am Ende zählen – auch in der Politik - in der großen, wie der kleinen. Der Satz hilft ganz sicher auch bei jeder persönli-chen Bilanz. Was sind die Früchte, die ich hervor-gebracht habe? Sind sie genießbar, vielleicht sogar nahrhaft, oder sind sie unreif vom Baum gefallen? Sind meine Früchte mein Verdienst oder wie sonst sind sie zustande gekommen? Ist ihr entstehen zu-fällig oder geplant?

Fragen, die letztlich wohl in der Einen münden: Was kann ich tun, um gute Früchte zu tragen? Ziemlich sicher ist wohl, dass materielle Früchte, Hab und Gut bei dieser Frage keine Rolle spielen.Der Matthäus gibt mehr als einen Fingerzweig, was es mit den guten Früchten auf sich hat. Einige Zeilen vor der Stelle mit den Früchten lesen wir: „Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.“ Anderen das (an) zu tun, was ich mir selbst wünsche zu bekommen. Ein freundli-ches Lächeln vielleicht, ein nettes Wort, eine ge-spülte Kaffeetasse im Büro, ein fertig gedeckter Tisch zu Hause. Eine Umarmung, ein zärtlicher Blick, aber auch ein klarer Hinweis, eine hilfreiche Anordnung.Schwer genug, aber Matthäus setzt noch etwas drauf, indem er sagt: „Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.“ Das ist das Ge-setz und die Propheten, das ist in der Sprache des Neuen Testamentes der ganze Glaube. Die Essenz, der Keim. Unsere Früchte liegen nicht in unserer Macht, aber wir können doch einges dafür tun. Wie bei den Früchten des Herbstes: Bei Frost können wir die Blüten abdecken, bei Trockenheit bewässern, das Rezept auswählen, den Zeitpunkt der Ernte bestimmen.Gott schenkt uns Menschen die Freiheit unsere Früchte wachsen zu lassen in eigener Verantwor-tung. Es ist an uns diese Verantwortung wahrzu-nehmen und sich ihr zu stellen. In jedem Garten, jedem Weinberg und auf jedem Feld.

In diesem Sinne eine reiche Ernte wünschenIhre

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Geistliche Abendmusikdes

Evangelischen KirchenchoresJugenheim – Partenheim

Heilig ist der HerrLiebe Musikfreundinnen und Musikfreunde,wir laden herzlich ein zu einer geistlichen Abendmusik am Sonntag, den 21. Oktober um 18:00 Uhr in die Evangelische Kirche St. Peter in Partenheim.Der evangelische Kirchenchor unter der Leitung von Chorlei-ter Hans-Reiner Heucher bringt verschiedene Chorlieder unter der Überschrift „Heilig ist der Herr“ im Jahr der Kirchenmusik zu Gehör. Lassen Sie sich von der schönen Musik überraschen. Wir würden uns über viele Besucher und Besucherinnen freuen.

Hiltrud Runkel

Wie lieblich sind deine Wohnungen Gott!unter diesem Psalmwort hat sich in der evangeli-schen Kirchengemeinde Partenheim eine Arbeits-gruppe gegründet, die sich zur Aufgabe gemacht hat, den Altar und ggf. den Kirchenraum regelmä-ßig zu gestalten. Dabei sollen die Themen des Kir-chenjahres ebenso zum tragen kommen, wie die Vorgaben der Jahreszeiten und der Ästhetik.Ein erstes Ergebnis dieser Überlegungen ist, wie oben im Bild zu sehen, bereits in der Kirche ent-standen.Die AG wird sich etwa vier mal im Jahr treffen, um die Gestaltung der kommenden Zeit zu beraten. Das nächste Treffen ist am Samstag vor Ernte-dank, am 27. Oktober um 14:00h in der evange-lischen Kirche.Haben Sie Interesse bekommen? Dann sind Sie mit Ihren Ideen herzlich willkommen!

Sylvia Winterberg... der HerrViele Stücke der geistlichen Musik, viele Texte und Gebete christlicher Tradition be-nutzen als Bezeichnung für Gott den Titel Herr. Das ist durch die Übersetzung Martin Luthers so geprägt. Luther lebte in einer Zeit, da er Herren über sich wusste, Her-ren, die mit Fug und Recht über Unterta-nen, wie ihn selbst, entscheiden konnten, bis hin zu Leben und Tod. Sehr viel existen-tieller, wie wir Menschen des aufgeklärten 21. Jahrhunderts uns das vorstellen kön-nen. Diesen Herren stellt Luther in seiner Übersetzung Gott gegenüber und will zei-gen, dass letzlich mit deren Macht nichts

getan ist. Für Menschen damals wohl ein untrügliches Gottesbild. Heute ist das wohl nicht ganz so klar. Es gibt solche Her-ren nicht mehr, und was dereinst Gottes Größe beschrieb, ist heute eine Einengung - Du sollst Dir kein Bildnis machen!Gott ist nicht Herr, wie Herr Köpke, auch nicht Herrscher wie Herr Putin.Wir können und dürfen Gott so nennen wie es zu Mose hörte: ‚Das sagte Gott: Ich bin und ich werde sein.‘ Nicht mehr und nicht weniger - auch wenn sich das nicht so gut singen lässt!

H. Esders-Winterberg

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ErntedankfestChristinnen und Christen begreifen die Erde und den Himmel als Schöpfung Gottes. Gott trägt da-für Sorge, dass es uns Menschen an nichts, was das Leben erhält, mangeln wird. Das hat Gott versprochen: „solange die Erde besteht, sollen Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht nicht aufhören.“ (1. Mose 8, 22)Der Dank für die Ernte ist Ausdruck unseres Schöpfungsglaubens: Wir Menschen können das Wachstum und den Erhalt der Natur beeinflus-sen – aber dass es überhaupt wächst, ist nicht unsere Leistung. Mit dem Erntedankfest bedan-ken wir uns bewusst für das „tägliche Brot“, für das wir im Vaterunser jeden Sonntag bitten.Durch die Industrie- und Dienstleistungsgesell-schaft erhält das Erntedankfest zusätzlich zum Lob der Schöpfung neue Akzente:- Das Teilen der Ernte rückt mehr in den Vorder-

grund: Viele Gemeinden denken an diesem Tag an die Menschen, die an Hunger leiden, und sammeln in ihren Kollekten für „Brot für die Welt“ oder ähnliche Organisationen.

- Die Lebensmittelskandale der vergangenen Jahre machen uns bewusst, dass der Dank für die Ernte verbunden ist mit verantwortlichem ökologischen Handeln. Gesunde, unbedenkli-che Lebensmittel sind Luxusgüter geworden.

- Die vom Menschen selbst verursachten Kli-maveränderungen und die dadurch auftre-tenden Naturkatastrophen stellen unsere als sicher geglaubte Nahrungs- und Energiever-sorgung langfristig wieder in Frage

Die Religionen aller Zeiten und Kulturen ken-nen Feste, die ihren Göttern für den Ernteertrag danken oder um eine üppige Ernte bitten. Die Christinnen und Christen haben also das Ernte-dankfest nicht erfunden, sondern bestehende Kulte christlich umgedeutet. In vorchristlicher Zeit verehrten viele Religionen eine oder mehre-re Gottheiten, die speziell für Fruchtbarkeit und Ernte zuständig waren. Die Römer zum Beispiel

verehrten die Göttin Ceres als Göttin der Saat - daher kommt unser Wort Zerealien für Früh-stückskörner. In der griechischen Mythologie hatte diese Göttin der Ernte und der Saat den Namen Demeter. Sie erfand die Methode Korn zu dreschen, zu mahlen und daraus Brot zu ba-cken. Deshalb ist ihr Zeichen die Ähre.Das erste christliche Erntedankfest wurde wahr-scheinlich bereits im 3. Jahrhundert in das Brauchtum der Kirche übernommen. Einen ein-heitlichen Termin für das Fest gab es aber nicht: schließlich war die Ernte nicht überall zur selben Zeit eingebracht.Die heutige evangelische Kirche feiert Ernte-dank meistens am ersten Sonntag im Oktober. Allerdings haben die einzelnen Gemeinden freie Hand, auch andere Termine zu wählen: In Wein-baugebieten wie Rheinhessen liegt der Termin häufig erst Ende Oktober, nach Abschluss der Traubenlese. www.ekhn.de

21. Oktober 2012Erntedankfest in Vendersheim10:15h Familiengottesdienst

DANKE, das reicht!anschliessend Ernteessen

28. Oktober 2012Erntedankfest in Partenheim10:15h Familiengottesdienst

DANKE, das reicht!

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Luther heuteEine zündende Idee der Reformation war es, den Wert einer Person allein in der Anerkennung durch Gott gegründet zu se-hen – unabhängig von gesellschaftlichem Stand, Vermögen oder von religiösen „Leistungen“. Das macht den Menschen frei von Erfolgszwängen und moralischem Druck. In der Serie „Luther heute“ fragen wir Prominente: Ist Luthers Idee von reli-giöser Freiheit heute immer noch wichtig?Margot Käßmann: „Luthers reformatori-sche Erkenntnis ist aktuelle Lebensermu-tigung“Gerade in einer Gesellschaft, die sehr auf Erfolg und Leistung fixiert ist, wird Luthers reformatorische Erkenntnis der religiösen Freiheit zu einer aktuellen Le-bensermutigung. Auch wenn Du beruflich nicht mithalten kannst, nicht jung genug oder schön genug bist, nicht viel Geld ver-dienst: Dein Leben macht Sinn, weil Gott Dir Lebenssinn zusagt. Vielleicht lässt sich das in einer auf Ökonomie fixierten Welt so ausdrücken: Dein Lebenskonto ist bei Gott schon in den schwarzen Zahlen. Und nichts, was Du tust, kann es in die roten Zahlen bringen.Prof. Dr. Dr. hc. Margot Käßmann ist Botschaf-terin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubi-läum 2017. Katrin Göring-Eckardt: „Unsere Freiheit sollen wir leben und genießen“Martin Luthers Gedanken zur „Freiheit ei-nes Christenmenschen“ sind hochaktuell und auch eine Grundlage für das politi-sche Handeln: „Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan.“ Als Christinnen und Christen sind wir frei in unseren Entscheidungen und nicht den Zwängen dieser Welt un-terworfen. Wir sind allein Gott gegenüber Rechenschaft schuldig und benötigen auch keinen „Mittler“, der für uns eintritt.Diese Freiheit sollen wir leben und ge-nießen, sie hat aber auch Konsequenzen, die sich im zweiten Teil von Luthers Rede über die Freiheit eines Christenmenschen ausdrücken: „Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und je-dermann untertan.“ Das heißt, das Leben

1. Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht: „Tut Buße“ usw. (Matth. 4,17), hat er gewollt, daß das ganze Leben der Gläubigen Buße

sein soll.11. Die Meinung, daß eine kirchliche Bußstrafe in eine Fegefeuerstra-fe umgewandelt werden könne, ist ein Unkraut, das offenbar gesät worden ist, wäh-rend die Bischöfe

schliefen.24. Deswegen wird zwangsläufig ein Großteil des Vol-kes durch jenes in Bausch und Bo-gen und großspre-cherisch gegebene Versprechen des Straferlasses ge-

täuscht.

27. Menschenlehre verkündigen die, die sagen, daß die Seele (aus dem Fegefeuer) empor-fliege, sobald das Geld im Kasten

klingt.32. Wer glaubt, durch einen Ab-laßbrief seines Heils gewiß sein zu können, wird auf ewig mit seinen Lehrmeistern ver-

dammt werden.35. Nicht christ-lich predigen die, die lehren, daß für die, die Seelen (aus dem Fegefeu-er) loskaufen oder Beichtbriefe er-werben, Reue nicht

nötig sei.36. Jeder Christ, der wirklich be-reut, hat Anspruch auf völligen Erlaß von Strafe und

Schuld, auch ohne Ablaßbrief.

43. Man soll den Christen lehren: Dem Armen zu geben oder dem Bedürftigen zu lei-hen ist besser, als Ablaß zu kaufen.

45. Man soll die Christen lehren: Wer einen Bedürf-tigen sieht, ihn übergeht und statt dessen für den Ab-laß gibt, kauft nicht den Ablaß des Papstes, sondern handelt sich den

Zorn Gottes ein.50. Man soll die Christen lehren: Wenn der Papst die Erpressungs-methoden der Ab-laßprediger wüßte, sähe er lieber die Peterskirche in Asche sinken, als daß sie mit Haut,

Aus Liebe zur Wahrheit und in dem Bestreben, diese zu ergründen, soll in Wittenberg unter dem Vorsitz des ehrwürdigen Vaters Martin Luther, Magisters der freien Künste und der heiligen Theologie sowie deren ordentlicher Professor daselbst, über die folgenden Sätze disputiert werden. Deshalb bittet er die, die nicht anwesend sein und mündlich mit uns debattieren können, dieses in Abwesenheit schriftlich zu tun. Im

Namen unseres Herrn Jesu Christi, Amen.

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und Zusammenleben in unserer Gesell-schaft so zu gestalten, dass alle Men-schen sich frei und ihren Gaben und Bedürfnissen entsprechend entfalten können.Die Grenze dieser Freiheit findet sich dort, wo sie auf Kosten von anderen „Dingen“ geht: Auf Kosten der Freiheit anderer Bürgerinnen und Bürger oder auf Kosten unserer Umwelt beispiels-weise. Um diesen Gedanken Luthers bi-blisch und mit Paulus auf den Punkt zu bringen: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit!“ (Galater 5, 1)Katrin Göring-Eckardt ist Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, und Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).Imam Benjamin Idriz: „Die wahren Werte der Religion in den Mittelpunkt rücken – wie Luther“Die Offenbarung des Koran, nach musli-mischem Glauben das letzte Wort Got-tes, handelt vom Menschen. ...Gott offenbart dem Menschen also keine fertigen Antworten, sondern er zeigt ihm Beispiele aus einer bestimm-ten gesellschaftlichen Wirklichkeit und verlangt von ihm, dass er daraus Schlüs-se zieht und dadurch sein Bewusstsein schärft. Es muss darum gehen, eine Verbindung zwischen der Lehre und der aktuellen Wirklichkeit herzustellen, eine auf die Bedingungen unserer Zeit passende Antwort auf die Frage zu fin-den, was Gott gemeint hat, statt zu wie-derholen, was Gott gesagt hat.Fehlentwicklungen zu korrigieren und die wahren Werte der Religion wieder in den Mittelpunkt zu rücken – wie Martin Luther es versucht hat – bleibt eine andauernde Herausforderung in allen Religionen.Benjamin Idriz ist Diplom-Theologe und seit 1995 Imam der Islamischen Gemeinde Penzberg e.V. Hermann Gröhe: „Religions- und Ge-wissensfreiheit eines der wichtigsten Grundrechte“Getrennt, aber aus gutem Grunde part-nerschaftlich: So ist aus meiner Sicht die

in Deutschland bestehende Beziehung von Kirche und Staat am treffendsten zu beschreiben. Die Religions- und Gewis-sensfreiheit jedes einzelnen Menschen ist eines der wichtigsten Grundrechte, die von unserer Verfassung garantiert werden. Es ist gut und unabdingbar, dass in unserem Land niemandem ein Glaube aufgezwungen werden kann.Zugleich bin ich froh über die in viel-facher Hinsicht enge Zusammenarbeit von Kirche und Staat, die in unserem Land ebenfalls garantiert ist. Denn es sind gerade die Kirchen, die viele tra-gende Werte vermitteln, die für unsere gesamte Gesellschaft von besonderer Bedeutung sind und bleiben werden.Hermann Gröhe ist Abgeordneter des Deut-schen Bundestages und Generalsekretär der CDU.Monika Griefahn: „Wir müssen uns selbst bemühen und können uns nicht rausreden“Das ist für mich der Unterschied der katholischen zur evangelischen Kirche: Wir haben keinen Papst, sondern müs-sen selbst Rechenschaft ablegen und uns vor Gott verantworten. Wir müssen uns selbst bemühen, uns engagieren und können uns nicht rausreden. Es gibt kein Fegefeuer, das uns reinigt. In unserer Zeit wird die Nächstenliebe öf-ter vergessen und die Ich-Liebe betont. Das hilft aber häufig weder uns selbst noch unserer Beziehung zu Gott - oder um es säkularer auszudrücken: unse-rem Seelenfrieden oder Finden des Sinn des Lebens.Insofern ist die unhierarchische Ge-meinschaft vor Gott manchmal Be-schwernis, aber ansonsten hilfreich, mich mit dem Nächsten und Gott zu verbinden und immer wieder festzu-stellen, dass wir nur ein Teil der Erde sind und uns die Erde nicht untertan machen dürfen, sondern sie hegen und bewahren sollen. Monika Griefahn war von 1990 bis 1998 Umweltministerin in Niedersachsen. Von 1998 bis 2009 war sie direkt gewählte Bun-destagsabgeordente der SPD. http://www.luther2017.de

Fleisch und Kno-chen seiner Schafe

erbaut würde.62. Der wahre Schatz der Kirche ist das allerheiligs-te Evangelium von der Herrlichkeit und Gnade Gottes.94. Man soll die Christen ermuti-gen, daß sie ihrem Haupt Christus durch Strafen, Tod und Hölle nachzu-

folgen trachten95. und daß die lie-ber darauf trauen, durch viele Trüb-sale ins Himmel-reich einzugehen, als sich in falscher geistlicher Sicher-heit zu beruhigen.

-Auszüge-

Aus Liebe zur Wahrheit und in dem Bestreben, diese zu ergründen, soll in Wittenberg unter dem Vorsitz des ehrwürdigen Vaters Martin Luther, Magisters der freien Künste und der heiligen Theologie sowie deren ordentlicher Professor daselbst, über die folgenden Sätze disputiert werden. Deshalb bittet er die, die nicht anwesend sein und mündlich mit uns debattieren können, dieses in Abwesenheit schriftlich zu tun. Im

Namen unseres Herrn Jesu Christi, Amen.

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Alte Bider - die ehemaligen Fenster-bilder aus der evangelischen Kirche St. Peter PartenheimWir leben in einer visuell bestimmten Kultur und wir wissen: Bilder wirken, wir leben in zu-nehmend visuell bestimmten Welten. Wir leben mit Bildern aller Art: Mit Fotos von Menschen, die uns viel bedeuten. Wir betrachten Bilder in Zeitschriften, schauen Fernsehen und verschaf-fen uns im Internet einen Überblick, nicht nur thematisch, sondern oft auch ganz real, wenn wir mit entsprechenden Programmen nicht nur die Stadtpläne anschauen, sondern auch in die Vorgärten schauen. Wie keine Kultur dieser Erde zuvor leben wir mit Bildern, die wir teils selber aktiv nutzen und teils von außen auf uns ein-dringen und uns oft geradezu überfluten. Aber wir leben nicht nur mit äußeren Bildern, son-dern es gehört zum Wesen des menschlichen Denkens, dass wir ständig innere Bilder erzeu-gen. Wir illustrieren unser Denken ständig mit bildlichen Assoziationen. Das gilt auch für unse-re Vorstellungen von Gott, sie sind mit inneren Bildern verknüpft, unseren Erfahrungen und Ideen, wie Gott ist oder zumindest sein könnte. Wir leben in Bildern, inneren wie äußeren, sie erschließen uns Welten aber sie verstellen auch Erkenntnisse. Denn Bilder sind, gerade weil sie mehrschichtig wirken, missbrauchbar. Äußere Bilder können der Manipulation, der Propa-ganda dienen, ihre emotionale Kraft kann dazu führen, dass wir unseren klaren Verstand nicht ausreichend nutzen. Und innere Bilder können zu gefährlichen Vorurteilen werden, sie können Vorstellungen festlegen und die Freiheit der Er-kenntnis beschränken. Bilder können Beziehungen einengen und zer-stören, und das gilt auch für die Beziehung zu Gott, es gibt sie nicht ohne Bilder und zugleich ist sie durch diese Bilder stets gefährdet. Sich ein Bild zu machen, das heißt den anderen fest zu legen und damit verfügbar zu machen.Die Unverfügbarkeit Gottes, die Abwehr des Missbrauchs des Heiligen, die Freiheit der Be-ziehung stehen im Zentrum des zweiten Ge-botes. „Du sollst dir kein Gottesbild machen!“ Dieser Satz ist der Ursprungskern des Gebotes,

alles Weitere sind Ergänzungen und Ausführungen. Was dieser Kernsatz aber bedeutet, das ist immer wieder Gegenstand von kontroversen Diskussionen ge-wesen, auch und besonders in der christlichen Theologie und der Geschichte der Kirche. Unsere Kirche in Partenheim ist ein beredtes Beispiel dafür. Der Kirchenraum ist heute wie-der geprägt durch Vielzahl der Wandbilder in der römischen und der lutherischen Tradition. In der Tradition der reformier-ten Theologie, die das Bilder-verbot sehr ernst nimmt, wird das zweite Gebot des Bilderver-bots als eigenes Gebot gezählt.Dieses zweite Gebot will den Irrglauben abweh-ren, man könne über das Abbild Macht über Gott selber gewinnen. Das klare Wort gilt da-mals wie heute: Betet keine Bilder an! Denn das verdirbt das Gottesverhältnis!Mit diesem Gebot unterschied sich Israel von den Nachbarvölkern – im Prinzip. Im Alltag lie-ßen sich die Kinder Israel immer wieder verfüh-ren, den bildhaften Religionen ihrer Nachbarn nach zu folgen. Der Kampf um die Götterbilder zog sich durch die Geschichte Israels hindurch. Wir verstehen den Ernst und die Härte dieses Kampfes nur, wenn wir uns den größeren Zu-sammenhang mit dem ersten Gebot bewusst machen, es ging immer um den Glauben an den einen Gott. Es geht nicht um eine Auseinander-setzung mit der Kunst, sondern um die Kern-fragen jeder Religion: Zu wem bete ich? Wem vertraue ich? Wer ist für mich Gott?Die Bibel ist in ihren Texten eben nicht völlig einheitlich, man könnte ja auch sagen, sie in-tegriert einen Reichtum an Vorstellungen, und dazu gehören auch bildhafte Anschauungen, die die Überlieferung von Anbeginn durchzie-hen. Schon in der Schöpfungsgeschichte heißt es: Siehe, alles war sehr gut. Es heißt eben nicht „höre“. Und auch Gott wird in vielen biblischen Texten bildhaft umschrieben: als Vater, Mutter,

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als furchtbarer Held und als Hebamme, als Henne und als Hirte, als Fels und als Liebe. Und auch Jesus predigte ständig in Bil-dern. „Das Himmelreich ist gleich …“ So fangen viele seiner Gleichnisse an. Und für die ersten Christinnen und Christen war das Bild eines Fisches geradezu ein Glaubensbekenntnis. Du sollst Dir kein Bildnis machen, das zweite Gebot macht uns scheinbar keine besonderen Probleme. Wir beten nicht hölzerne Götterbilder an, opfern keine Tiere oder gar Kinder vor Götzen, fürch-ten keine Dämonen, die wir befrieden müssten. Aber in fast jeder Kirche sehen wir Bil-der: Fensterbilder, Altarbilder, Kreuzi-gungsdarstellungen, Darstellungen bibli-

scher Geschichten. Menschen, die aus anderen Kulturen und Religionen kommen, sind oft irri-tiert und halten uns für Polytheisten. In der re-formierten Tradition fällt die Zurückhaltung in der Ausgestaltung von Kirchen auf, während die einen dieses als Klarheit erleben, fehlt anderen etwas Wesentliches.Wie auch immer wir uns zu den äußeren Bildern stellen, selbst wenn sie äußerlich ausgetrieben werden, bleiben sie uns als innerliche Bilder. Wir können gar nicht bildlos denken und das ist auch keine Sünde, kein Verstoß gegen das zweite Gebot. Als die radikalen Bilderstürmer im Januar 1522 durch Wittenberg tobten, setzte sich Martin Luther mit ihnen auseinander. Lu-ther war nicht für die Bilder, er war gegen ihren Missbrauch, aber er war auch nicht gegen die Bilder, denn er war der Meinung, dass ihre Ent-fernung nichts nutze, wenn wir damit meinten, nun alles richtig zu machen und damit wieder in die Falle der Werkgerechtigkeit getappt wä-ren. Es gehe eben nicht nur um äußerliche Bil-der, sondern auch um die inneren Bilder, die uns binden: „Erst wenn Gottes Wort die Bilder aus dem Herzen gerissen hat, tun sie für die Augen keinen Schaden“ urteilte Luther.Sicher spielten solche theologischen Gedanken eine wichtige Rolle bei der Umgestaltung der Partenheimer Kirche an der Grenze vom 18.

zum 19. Jahrhundert. Bis heute zeigt die Got-tesdienstordnung der evangelischen Kirchenge-meinde deutliche Züge reformierter Tradition. Keine Wechselgesänge und die Konzentration auf Gottes Wort - das ist Zeungis des reformier-ten Bekenntnisses nach Johannes Calvin. Wenig erstaunlich also, dass die verschiedenen Mariendarstellungen und Bildnisse von ‚Heili-gen‘ ebenso als unangemessen galten, wie die Darstellungen der Stifter. Wir als evangelische Christinnen und Christen haben gelernt, unsere unterschiedlichen Auffas-sungen über die Bedeutung des Bilderverbotes nicht nur auszuhalten, sondern in ein Gespräch miteinander zu bringen über die Grenzen unter-schiedlicher Bekenntnisse. Unsere Kirche zeigt dies wie kaum eine andere. Und gerade weil das so ist, finde ich es wichtig sich an die Gründe und Traditionen zu erinnern, die sich auf das Bilderverbot des Zweiten Gebo-tes beziehen und eben Bildnisse von Maria und Heiligen, genauso verbannten, wie den katholi-schen Hochaltar oder Bildnisse von Stiftern. All dies als Ablenkung vom Eigentlichen, von der Beziehung zu Gott, ganz so wie im Alten Israel!Sich kein Bild machen, wer könnte das in einer Gesellschaft sagen, die wesentlich visuell be-stimmt ist? Aber verehren wir Bilder? Die Macht der Bilder geht über die Religion hin-aus und wenn wir sie nicht religiös in den Dienst nehmen, entfalten sie ihre eigene ungehemmte Kraft, nicht immer zum Wohle der Menschen. Erst wenn Bilder eingebunden sind in die liebe-volle Beziehung zu Gott, werden wir sie nicht abwehren müssen, sondern diese Beziehung zu Gott immer besser pflegen.Es ist gut, dass die Möglichkeit wieder besteht, die ehemaligen Fensterbilder hier in Parten-heim zu sehen. An dieser Stelle herzlichen Dank an die Wein- und Kulturbotschafter, namentlich Reinhard Oehler für ihr diesbezügliches Engage-ment.Es ist auch gut, zu erkennen in welche Tradition wir gehören und die eigenen Wurzeln neu zu entdecken.

Harald Esders-Winterberg

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07.10.2012 10.15 Gottesdienst Für die eigene Gemeinde

14.10.2012 10.15 Gottesdienst Für die Kinder- und Familienerholung

19.10.2012 18:00 Gottesdienst zur Dekanatssynode mit Einführung von Präses Horst Runkel20.10.2012 10:30 KinderKirchenTreff mit Flatty 21.10.2012 18:00 Musik-Gottesdienst mit dem Evangelischen Kirchenchor Jugenheim Partenheim 25.10.2012 14:30 Andacht mit der Betreuungsgruppe der Sozialstation 28.10.2012 10.15 Gottesdienst am Erntedankfest Für „“Brot für die Welt“

04.11.2012 10.15 Gottesdienst Für die eigene Gemeinde

11.11.2012 11:15 Gottesdienst Für kirchliche Arbeitslosenprojekte

17.11.2012 10:30 KinderKirchenTreff mit Flatty 18.11.2012 10.15 Gottesdienst am Volkstrauertag Für die eigene Gemeinde

21.11.2012 15:00 Gemeindenachmittag am Buss- und Bettag in Vendersheim 21.11.2012 18:00 Fahrt zur Christuskirche Mainz 22.11.2012 14:30 Andacht mit der Betreuungsgruppe der Sozialstation 25.11.2012 17:00 Gottesdienst am Totensonntag Für das „“Haus der Stille““ – Waldhof Elgershausen

02.12.2012 10:15 Familiengottesdienst zum 1. Advent Für die eigene Gemeinde

Gottesdienste und Veranstaltungen in Partenheim

GottesdienstzeitenDer Kirchenvorstand der Evangelischen Kirchengemeinde Partenheim hat be-schlossen in der Winterzeit versuchs-weise an Stelle der 9-Uhr Zeit zum Got-tesdienst um 11:15h einzuladen. Damit soll auch bei unsicherem Wetter Allen die Möglichkeit gegeben werden, am Gottesdienst teilzunehmen.

H. Esders-Winterberg

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07.10.2012 09:00 Gottesdienst Für die eigene Gemeinde

13.10.2012 18:00 Gottesdienst Für die Kinder- und Familienerholung

19.10.2012 18:00 Gottesdienst zur Dekanatssynode in Partenheim mit Einführung von Präses Horst Runkel

21.10.2012 10.15 Gottesdienst am Erntedankfest Für „“Brot für die Welt“

27.10.2012 18:00 Gottesdienst Für „“Hoffnung für Osteuropa“

04.11.2012 09:00 Gottesdienst Für die eigene Gemeinde

11.11.2012 10.15 Gottesdienst Für kirchliche Arbeitslosenprojekte

18.11.2012 13:30 ök. Gottesdienst zum Volkstrauertag Für die eigene Gemeinde

21.11.2012 15:00 Gemeindenachmittag am Buss- und Bettag

25.11.2012 10.15 Gottesdienst am Totensonntag Für das “Haus der Stille“ – Waldhof Elgershausen

01.12.2012 18:00 Gottesdienst zum 1. Advent Für die eigene Gemeinde

Gottesdienste und Veranstaltungen in Vendersheim

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Spendenkonto 240 Sparkasse Mainz BLZ 55050120

Mittwochscafè PartenheimAm 08. August fand unser Mittwochscafe bei strahlendem Sonnenschein im Partenheimer Pfarrgarten statt. Wie nun schon Tradition hat-ten wir als Gäste die Vendersheimer/innen ein-geladen.Unter dem Thema „Was ist Glück“ wurde über viele Begebenheiten nachgedacht, die für uns Glück symbolisieren. In den Seligpreisungen Jesu, von denen wir einige näher betrachteten, klingt schon an, dass selig – glücklich macht.Selig - glücklich, überglücklich - sind, die da geist-lich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.Selig - glücklich, überglücklich - sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.Die anschließende Kaffeepause bot viel Gele-

genheit zum gegenseitigen Austausch „Was ist für mich Glück“ , den Glauben und das Leben. Nach einer herzlichen Verabschiedung bis zum nächsten gemeinsamen Treffen traten alle froh-gelaunt ihren Nachhauseweg an.Die nächsten Termine für das Mittwochscafe sind:24.10.2012 um 15:30 Uhr in Partenheim21.11.2012 um 15:00 Uhr in Vendersheim (Tref-fen um 14:45 Uhr am Pfarrhaus)

Hiltrud Runkel

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Kirchenvorstandsseminar PartenheimVom 10.-12. August war der Kirchenvorstand zu einem Seminar in Neustadt an der Weinstraße.Um einmal in Ruhe und nicht unter dem Zeit-druck einer Kirchenvorstandsitzung über anste-hende Themen reden zu können, war der Kir-chenvorstand zu einem Seminar nach Neustadt gefahren.Es wurde neben verschiedenen Themen-schwerpunkten wie:

Halbzeit im KirchenvorstandLiturgie im GottesdienstGottesdienstzeitenWie steht es um die Zukunft unserer Kirche

gesprochen.

Auch kam die Gemeinschaft an diesen zwei Tagen nicht zu kurz. Am Morgen wurde mit ei-ner Andacht auf den Tag eingestimmt. Neben vielen Terminabsprachen wurden anschlie-ßend die verschiedenen Themen ausführlich besprochen, aber auch eine Wanderung zum Ausspannen fehlte nicht. Die verschiedenen Themenkreise werden nun in den weiteren KV-Sitzungen fortgeführt und beraten.

Horst Runkel

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Kindergarten – AußengeländeNach einer langen Planungszeit und dann nach ca. drei Monaten Bauzeit ist unser Außengelände nun fertiggestellt. Die Kinder können jetzt wieder unein-geschränkt das gesamte Gelände mit Begeisterung bespielen. Wir haben der Ortsgemeinde Dank zu sagen für die Finanzierung von € 70.000,00, dem Land Rheinland-Pfalz von rd. € 25.000,00, den Eltern und den Spen-dern aus der Gemeinde für rd. € 15.000,00. Den Rest der Finanzierung von € 20.000,00 hat die Kirchenge-meinde übernommen.Hinzu kommen noch die Arbeitsleistungen der über 100 freiwilligen Helfer und Helferinnen und der Ar-beitsgruppe Partenheimer Paten „Papa’s“.Alle zusammen haben in dem Zeitraum von März bis August 2012 rd. 1000 Stunden Arbeitseinsatz geleis-tet. Die Evangelische Kirchengemeinde bedankt sich herzlichst bei Allen für das überaus große Engage-ment. Stellvertretend für alle Helfer und Helferinnen be-danken wir uns namentlich bei der Fa. Freund, die mit der kostenlosen Zurverfügungstellung vieler benötigten Maschinen und Geräte immer zur Seite stand.Unser Kita-Team hat nun in Patenschaft auf dem Ge-lände im Rahmen des neuen Konzeptes die Pflege der Blumenecken übernommen.Wir wünschen allen Kindern nun für die Zukunft viel Spielvergnügen in dieser neu gestalteten Um-gebung.Horst Runkel

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Totensonntag ...

...ein schwerer Tag. Denn wer hat nicht Men-schen, um die er trauert. Wer hat nicht Erfah-rungen mit Tod.

Der Tod ist das letzte, große Geheimnis, das unser Leben noch hat. Und da viele verlernt haben, mit einem Geheimnis zu leben, macht ihnen der Tod nur Angst.

Mit Geheimnissen kann man nur leben, wenn man sie nicht entschlüsseln will. Der Tod, den wir nicht ändern können, muss einfach sein dürfen. Dann verliert er schon an Macht. Dann wirkt er nicht mehr als Drohung. Wir dürfen das Wort in den Mund nehmen, Friedhöfe ansehen, Grabsteine nachlesen.

Grabsteine sind Zeugen der Vergänglichkeit. An ihren Inschriften ist zu erkennen, dass sie zweimal, manchmal dreimal verwendet wor-den sind. Der Name des letzten Verstorbenen ist mit einem großen Kreuz durchgestrichen und der neue Name daruntergesetzt. Geben wir uns nicht der Illusion hin, wir könnten durch einen Stein unseren Namen über den Tod hin-aus erhalten. Irgendwann, wenn kein Zeitge-nosse mehr lebt, der sich an uns erinnert und auch unsere Geschichten nicht mehr überliefert werden, dann ist auch unser Name ausgelöscht und durchgestrichen. Und letztlich bleibt auch der Trost, dass Gott jeden Namen in sein „Buch des Lebens“ eingeschrieben hat, ein kaum zu begreifendes Geheimnis.

Vielleicht gelingt es besser, wenn wir die Welt so verstehen, wie Jesus sie von Gott her ver-standen hat. Wenn unsere Generation sich von längst vergangenen bereichern lässt in ihrer Art zu leben.

Dann sind die Grabsteine mit den verschiede-nen Generationen von Namen wie ein Buch des Lebens. Ein Buch des Lebens, dass uns an das Psalmwort erinnert:

„Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“ (Psalm 90, 12)

Diese Klugheit bedeutet, den Tod anzunehmen, als Teil unseres Lebens.

Mit jedem Wort und mit jedem Schritt auf den Tod zu wird er etwas weniger mächtig und flößt etwas weniger Angst ein. Von weitem mag das anders aussehen, aber in seiner Nähe verliert der Tod an Macht. In seiner Nähe ahnen wir hin-ter ihm die Tür, die sich öffnen wird, sobald wir die Augen schließen.

Den Ewigkeitssonntag oder Totensonntag zu begehen, ist eine große Chance, sich auf diesen Weg zu begeben.

H. Esders-Winterberg

20.November 2011 Vendersheim 10:15 Partenheim 13:30h

Gottesdienst mit Abendmahl am Totensonntag

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„Mutig für Menschenwürde“ lautet das Motto der diesjährigen Ökumeni-schen Friedensdekade, die vom 11. bis 21. No-vember bundesweit veranstaltet wird. Es be-zieht sich auf die Bibelstellen Genesis 1,27 und Markus 7,24-30 und wurde vom Gesprächsfo-rum der Ökumenischen Friedensdekade festge-legt. Verantwortlich sind hier die Arbeitsgemein-schaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) und die Trägergruppe „Ökumenische Dekade für Frieden in Gerechtigkeit“, die Federführung hat die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF).

Anlass für dieses Motto waren jene aktuellen Herausforderungen, die den besonderen Einsatz für den Schutz der Menschenwürde erfordern. Gemeint sind damit Themen wie die Verfolgung religiöser, vor allem christlicher Minderheiten, der Umgang mit Flüchtlingen unter menschen-unwürdigen Umständen, der Export von Waffen und damit der Export von Todesurteilen, sowie die Verbreitung rechtsextremer Ideen und Akti-onen.

Auch weitere Themen ließen sich nennen, da die Frage nach der Würde des Menschen sowohl globale politische Zusammenhänge als auch das soziale, familiäre und persönliche Leben betrifft. Dies breite Spektrum liegt in der Tatsache be-gründet, dass die Würde jedem Menschen eigen ist. Wo immer man Menschen begegnet, hat man es immer auch mit der ihnen innewohnen-den Würde zu tun. In diesem Sinne wurde als alt-testamentlicher biblischer Text für das Leitwort die Erschaffung des Menschen nach dem Schöp-fungsbericht gewählt (Gen 1,27). Dort heißt es: „Da schuf Gott Adam, die Menschen, als göttli-ches Bild, als Bild Gottes wurden sie geschaffen, männlich und weiblich hat Gott sie geschaffen.“

Wie die ganze Schöpfung verdankt der Mensch seine Existenz dem schöpferischen Wirken Got-tes, doch die Besonderheit des Menschen liegt in seiner Gottebenbildlichkeit begründet. Diese definiert die Identität des Menschen per se und verleiht ihm aus christlicher Sicht seine unan-tastbare Würde. Im Schöpfungsbericht steht der Mensch für die gesamte Menschheit, für alle Menschen, unabhängig von Herkunft, Sprache,

Geschlecht, Alter und sozialem Status. Die Viel-falt soziokultureller Faktoren und persönlicher Charakterzüge vermag den gemeinsamen gött-lichen Ursprung der Menschen nicht aufzuhe-ben. Nicht nur die Frage „Woher komme ich?“, sondern auch „Wohin gehe ich?“ gehört zu den Grundfragen jedes Menschen. Auch in dieser Hinsicht ist der Schöpfungsbericht wegweisend: „Wir wollen den Menschen machen nach unse-rem Bild, zu unserer Ähnlichkeit“ (Genesis 1,26). Das „Bild“ definiert einen statischen Zustand, eine Würde, die keiner dem Menschen nehmen kann; der Mensch ist und bleibt Bild des dreiei-nigen Gottes. Die „Ähnlichkeit“ impliziert einen dynamischen Prozess und ein Ziel, das noch er-reicht werden will. Nicht nur Ursprung, sondern auch Bestimmung, nämlich Gott ähnlich zu wer-den, ist den Menschen gemeinsam. Doch „um wie Gott zu werden“, sind nicht alle Mittel recht und heilsam (vgl. Gen 3,5), sondern nur jene, die tatsächlich in der Zuwendung zu Gott und in dessen Nachahmung geschehen. Die dem Men-schen verliehene Würde ist ein Wert an sich, doch sie genügt nicht sich selbst, sondern sie ist in angemessener Weise anzuerkennen und zu achten.

„Mutig für Menschenwürde“ bedeutet, sich mutig für ein Leben in Würde einzusetzen. Wird die Würde von manchen Menschen missachtet, so ist dies nicht bedeutungslos für die übrige Menschheit und impliziert naturgemäß entspre-chende Folgen.

Im Leben der Kirche gibt es vielfältige Beispie-le von Menschen, die diesen Weg gewählt und gezeigt haben, dass es sich lohnt, Mut an den Tag zu legen und Einsatz zu zeigen. Es bleibt zu wünschen, dass in den zehn Novembertagen der Friedensdekade noch viele andere Menschen dazu inspiriert werden, sich ganz konkret und mutig in ihrem Leben für die Achtung der Men-schenwürde einzusetzen.

Marina Kiroudi Diplom-Theologin und orthodoxe Referentin in der Ökumenischen Centrale der ACK in Frankfurt am Main.

KNA: Ökumenische Information 29, 17. Juli 2012

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Dekanatsfrauentagim Evangelischen Dekanat Ingelheim

Frauen der Reformation- Frauen im Aufbruch -

Donnerstag, 1. November 2012

14:00 – 18:00 UhrVersöhnungskirchengemeinde

Dietrich-Bonhoeffer Str. 1, 55218 Ingelheim

Aus Straßburg des 16. Jahrhunderts werden Matthias und Katharina Zell anreisen. Sie haben viel zu erzählen und freuen sich auf ein Gespräch mit Ihnen. Freuen auch Sie sich darauf und spielen

Sie mit.Lassen Sie sich von einem abwechslungsreichen Programm überraschen!Um 17:00 Uhr beschließen wir den Nachmittag mit einem gemeinsamen

Gottesdienst.Ein Büchertisch der Firma Machwirth, der Eine-Welt-Laden und der Handarbeitskreis der Versöh-nungskirche bereichern den Nachmittag. Der Bus fährt ab um 13:00 Uhr Vendersheim Hauptstra-

ße Mitte (Friedensbaum) und in Partenheim 13:05 Uhr Heerstraße (Bushaltestelle)

Bitte melden Sie sich zwecks Planung bis zum 20. Oktober 2012 telefonisch bei Hiltrud Runkel Tel. 06732-2663, Fax: 06732-919611, Mail: [email protected] oder im Dekanat Ingelheim Tel. 06132-71890

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18 Liebe Jubilare, sollten Sie Einwände gegen die Veröffentlichung Ihres Ge-burtstages im Kirchenboten haben, melden Sie sich bitte im Pfarramt. Telefon 8988. Vielen Dank

Herzlichen Glückwunsch03.10.1932 Katharina Klippel Freih.-V.Wallbrunn-Straße 31 80 Jahre07.10.1933 Karl Heinz Ranzenberger Hintergasse 39 79 Jahre07.10.1934 Hans Held Vordergasse 43 78 Jahre08.10.1940 Günther Runkel Heerstraße 43 72 Jahre10.10.1937 Katharina Beiser Hintergasse 47 75 Jahre11.10.1940 Maria Freund Hintergasse 73 72 Jahre12.10.1935 Elisabetha Runkel Freih.-V.Wallbrunn-Straße 4 77 Jahre16.10.1937 Gertrude Weinel Heerstraße 16 75 Jahre16.10.1939 Manfred Szczypski Freih.-V.Wallbrunn-Straße 12 73 Jahre17.10.1928 Margareta Runkel Heerstraße 48 84 Jahre17.10.1933 Otto Nehrbaß Heerstraße 6 79 Jahre20.10.1939 Brigitte Weber Von-Wambold-Straße 15 73 Jahre28.10.1920 Frieda Brummer Mittelgasse 1 92 Jahre29.10.1936 Klara Weimer Hintergasse 34 76 Jahre03.11.1932 Lieselotte Winterberg Von-Wambold-Straße 16 80 Jahre05.11.1925 Elisabeth Schmitt Hintergasse 29 87 Jahre08.11.1940 Ingeborg Jung Stiegelpfad 6 72 Jahre13.11.1936 Gertrude Weinel Hintergasse 9 76 Jahre19.11.1938 Manfred Vogt Von-Wambold-Straße 33 74 Jahre20.11.1923 Otfrid Wolf Schlossgasse 9 89 Jahre22.11.1941 Hans Ferrier Heerstraße 44 71 Jahre24.11.1939 Hartmut Süssenberger Vordergasse 100 73 Jahre25.11.1941 Manfred Brühan Wörrstädter Weg 2 71 Jahre29.11.1936 Anna Maria Jäger Hintergasse 81 76 Jahre

06.10.1935 Ludwig Wingert Friedensgasse 3 77 Jahre17.10.1921 Elisabeth Ebling Hauptstraße 64 91 Jahre20.10.1941 Johanna Rathgeber Untergasse 12 71 Jahre01.11.1941 Manfred Metzger Hauptstraße 54 71 Jahre08.11.1935 Katharina Gieb Goldbergstraße 1 77 Jahre27.11.1924 Marianne Fischer Hintergasse 7 88 Jahre

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Termine und regelmäßige Veranstaltungen

Beratung für Eltern, Kinder und Jugendliche19.10. und 30.11 9:00-12:00h sowie nach Absprache. evangelischer Kindergarten PartenheimBürostundendienstags 16.30 - 19.00h undmittwochs 8.00 - 11.30hGemeindebücherei mittwochs 16:30 - 18:30 h jeden 2. Mittwoch im Monat SchulbüchereiGemeindenachmittag VendersheimMittwoch 21.11. 15:00h Evangelische Kirche Grundkurse KonfirmationsunterrichtGemeindehaus Partenheim bitte die Einladungsschreiben beachten!Biblische Geschichten (2016)Was gilt für uns? (2015)Gemeinde - was ist das? (2014) Donnerstags, 17:00-18:00h Kirchenchor Partenheimmontags, 20:00, Gemeindehaus in der Winterzeit: 19:30hKirchenvorstandssitzung in Partenheim18.10.; 13.11. 20:00h Gemeindehaus Kirchenvorstandssitzung in Vendersheim27.11., 19:30h Gemeindehaus PartenheimKrabbelgruppemittwochs 9:30 - 10:30 hKonfirmations-Tage20.10. 9:00h Gemeindehaus Partenheim22.10. 9:00h Gemeindehaus JugenheimMittwochscafé PartenheimMittwoch 24.10. 16:00h Gemeindehaus 21.11. 15:00h Evangelische Kirche Vendersheim 19

TaufenTrauungen

BestattungenElfriede Schulmeyer, geb Stumpf

Ella Runkel, geb NehrbaßPartenheim

Karl Heinz HorstVendersheim

Urlaubsvertretung vom 1. bis 14. Oktober Pfarrer Simon Meister, Essenheim Telefon 06136 88364

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ÖkumenischeFriedensDekade 2012

11.-21. November

Unter dem Motto Mutig für Men-schenwürde fragt die Ökumenische FriedensDekade, wie Flüchtlinge und ihre Kinder in Deutschland leben. Sie greift das Thema auf, wie sich rechtes Gedankengut auch in kirchliche Struk-turen einschleicht oder geht der Frage nach, wie Mobbing Einhalt geboten werden kann. Erneut wird über Waffen-firmen informiert, die den Tod expor-tieren. Und es wird auf Unternehmen aufmerksam machen, die soziale Men-schenrechte in der Produktion außer acht lassen.

Seit Anfang der 1980er Jahre findet die Ökumenische FriedensDekade regel-mäßig im November während der zehn Tage vor dem Buß- und Bettag statt. Sie bietet Kirchengemeinden, Schul-klassen, Jugendgruppen und Frieden-sinitiativen eine Gelegenheit, aktuelle Themen zu Gerechtigkeit, Frieden und der Bewahrung der Schöpfung zu bedenken und zur Diskussion zu stellen.

Ökumenische FriedensDekade e. V., Beller Weg 6, 56290 Buch/Hunsrück E-Mail: [email protected]

Hinweis !

Folgende Veranstaltung(en) bieten wir im Rahmen der Ökumenischen FriedensDekade an:

w w w . f r i e d e n s d e k a d e . d e