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herz GESCHÄFTSBERICHT 2016 lich

herzlich - TWS...Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 % Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 % EnBW Kommunale Beteiligungen

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herzGESCHÄFTSBERICHT 2016

lich

TWS KonzernTWS Netz GmbHTechnische Werke Schussental GmbH & Co. KGsusiEnergie GmbHTechnische Werke Schussental Verwaltungs-GmbHStadtwerke RavensburgStadtwerke Weingarten

Technische Werke Schussental GmbH & Co. KGSchussenstraße 22 | 88212 RavensburgTelefon 0751 804-0 | Telefax 0751 [email protected] | www.tws.de

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INHALT

Technische Werke Schussental

Bericht des Aufsichtsrates 4

Beteiligungsverhältnisse 5

Organe der Gesellschaft 6

Die Zahlen 2016 auf einen Blick 7

Bericht der Geschäftsführung 10

Ökobericht 15

Standortbilanz 17

Mitarbeitende 20

Spenden / Sponsoring 21

TWS Konzern

Bilanz 24

Gewinn- und Verlustrechnung 26

TWS Netz GmbH

Spartenberichte 27

Bilanz 36

Gewinn- und Verlustrechnung 38

Erläuterungen 39

Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG

Spartenberichte 42

Beteiligungen 51

Dienstleistungen für die Region 53

Bilanz 54

Gewinn- und Verlustrechnung 56

Erläuterungen 57

susiEnergie GmbH

Bericht der Geschäftsführung 60

Bilanz 61

Gewinn- und Verlustrechnung 62

Technische Werke Schussental Verwaltungs-GmbH

Bericht der Geschäftsführung 63

Bilanz 64

Gewinn- und Verlustrechnung 64

Stadtwerke Ravensburg

Die Zahlen 2016 auf einen Blick 68

Bericht der Werkleitung 69

Bilanz 78

Gewinn- und Verlustrechnung 80

Erfolgsübersicht 81

Erläuterungen 83

Stadtwerke Weingarten

Die Zahlen 2016 auf einen Blick 86

Bericht der Werkleitung 86

Bilanz 90

Gewinn- und Verlustrechnung 92

Erfolgsübersicht 93

Erläuterungen 95

Impressum 96

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2 TWS-Geschäftsbericht·2016

Der Titel des Geschäftsberichts 2016 der Technischen Werke Schussental (TWS) lautet „Herzlich“. Denn wir leben und arbeiten in einer Region, in der herzliche Menschen wohnen und es viele „Geschichten mit Herz“ zu erzäh-len gibt. Also sind wir losgezogen und haben zehn dieser Geschichten gefunden. Erzählt werden sie von Menschen mit Herz.

Auf die Suche nach dem Herzen der Region machten sich der Bad Waldseer Fotograf Markus Leser und der Ravensburger Reise journalist Stefan Blank. Sie fanden Menschen, die ohne viel Aufhebens andere anspornen, helfen, Ideen entwickeln, Vorbilder sind, das Ehrenamt zu ihrer Bestimmung gemacht haben und ganz einfach Gutes tun. Für die Region, ihre Mit-menschen und damit für die Welt. Das konnte eine Pfadfinder-gruppe sein, die sich der Jugendarbeit verschrieben hat. Oder Senioren, die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern unkom-pliziert mit Rat und Tat zur Seite stehen. Oder Menschen, die andere ihre Seelsorge spüren lassen, tagein, tagaus.

Zehn herzliche Menschen sind im Porträt in diesem Geschäfts-bericht zu finden. Wir möchten sie der Öffentlichkeit vorstellen und ihnen einen Rahmen bieten, ihre Geschichten zu erzählen. Was sie bewegt. Warum sie das tun, was sie tun. Was sie an-treibt. Und um letztendlich in beispielhafter Form zu zeigen, was Menschen in unserer Region alles bewegen können – wenn sie nur wollen.

Natürlich gibt es noch viel mehr herzliche Menschen im Schussen tal, gar keine Frage. Und vielleicht dient dieser Ge-schäftsbericht als Ansporn, etwas bewegen zu wollen. Denn dass das geht, das erzählen uns Dieter Amann, Gülcin Bayraktar, Christa Blank, Thomas Booch, Sophia Grünberg, Schwester Ines Wellhäuser, Gerhard Maluck, Marco Rothärmel, Tobias Schmid und Friedhelm Selige. Wir haben sie ins Studio gebe-ten, mit ihnen gesprochen und sie fotografiert. Über die Fotos und die protokollierten Geschichten möchten wir als Unter-nehmen der Region die Menschen „dahinter“ vorstellen.

Markus Leser und Stefan Blankfreuten sich über ein ungemein spannendes Projekt und vor allem darüber, interessante Menschen kennenlernen zu dürfen.

DAS „HERZLICH“-PROJEKT

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Gerhard MaluckDer ehemalige Forstamtsleiter aus Bergatreute scheut seit der Pensionierung keinen Konflikt, wenn es um den Wald geht.

Marco RothärmelDer Ministrant aus Baienfurt be-sucht Jung und Alt und bringt Freude ins Haus – denn er kommt als Nikolaus.

Tobias SchmidArbeitet bei der TWS, sein The-ma ist das Helfen, und er hat als Rotkreuzler in Weingarten das Ehrenamt im Blut.

Friedhelm SeligeDer Ravensburger sitzt im Lei-tungsteam des Kleiderladens „Patchwork“. Denn Ruhestand, das kann es nicht sein.

Sophia GrünbergDie Schülerin aus Ravensburg macht sich öffentlichkeitswirk-sam Gedanken über die korrekte Hühnerhaltung.

Schwester Ines WellhäuserFür die Ordensschwester aus dem Kloster Reute gehört die Arbeit für Flüchtlinge zur christ-lichen Nächstenliebe.

Christa BlankNach dem Tod ihres Mannes gründete sie den ersten Ravens-burger Witwenstammtisch – ein Erfolgskonzept.

Thomas Booch Arbeitet bei der TWS, ist Ge-meinderat in Hochdorf und bringt noch Zeit auf für die Arbeit im Helferkreis.

Dieter AmmanDer Bauzeichner aus Ingoldin-gen hat ein Gästehaus für eine Gehörlosenschule in Tansania gebaut.

Gülcin BayraktarDie Ravensburgerin ist Deut-sche durch und durch. Sie tritt mit dem Verein „Tavir“ für eine vielfältige Gesellschaft ein.

HERZLICHE MENSCHEN IM PORTRÄT

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4 TWS-Geschäftsbericht·2016

Technische Werke Schussental

Der Aufsichtsrat hat sich im Geschäftsjahr 2016 fortlaufend durch die Unternehmensleitung über die Geschäftsentwicklung bei den vier Unternehmen im Konzernverbund der Technischen Werke Schussental mündlich und schriftlich Bericht erstatten las-sen. Besondere Aufmerksamkeit lag erneut auf der TWS Netz GmbH, die temporär eine regulierungsbedingte Ertragsschwäche aufweist. Die Maßnahmen zur Ertragsverbesserung wurden kon-sequent und in großem Einvernehmen zum Abschluss gebracht.

Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat in den fünf Aufsichtsrats- sitzungen über die Fortentwicklung der Netzinfrastruktur im mittleren Schussental beraten:

Vergabe der Bauleistungen zur Erneuerung des Hochbehälters Bockstall in Weingarten.

Netzverstärkung für die Stromversorgung des Gewerbege- bietes Erlen in Ravensburg.

Kapitalerhöhung beim Beteiligungsunternehmen TeleData GmbH.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Aufbau eines eigenen Erzeugungsportfolios ist ein Kernthema des Konzerns und Gegenstand jeder Sitzung des Aufsichtsrates. Das Port- folio wurde 2016 durch den Verkauf älterer Windkraftanlagen im Saarland und die Errichtung neuer, leistungsstarker Wind-kraftanlagen in Nordbayern optimiert.

Dauerhafter Geschäftserfolg ist nur mit ständiger Fortent-wicklung der Geschäftsmodelle möglich. Grundlage für neue Geschäftsmodelle sind moderne Informations- und Kommu-nikationstechnologie und regelmäßige Anpassungen der Ablauf-organisation. Der Aufsichtsrat beriet daher über:

die Durchführung eines Unternehmensprojektes, die Beschaffung einer neuen, integrierten Unternehmenssoft-ware und

die Beteiligung an der MeteringSüd GmbH & Co. KG, einem Gemeinschaftsunternehmen süddeutscher Versorgungsunter-nehmen zur gemeinsamen Einführung und Administration in-telligenter Messsysteme.

Zur Überwachung und beratenden Begleitung der Arbeit der Ge-schäftsführung verfügt der Aufsichtsrat über ein umfangreiches Berichtswesen:

ein Risikomanagement mit jährlicher Bewertung von Risiken, Hochrechnungen, Controllingberichte für Vertrieb und Beschaffung von Strom und Gas,

eine jährliche Medienresonanzanalyse, einen bundesweiten Benchmarkbericht der Prüfungsgesellschaft PWC und

regelmäßige Berichte zur Wettbewerbssituation Strom und Gas.

Hierdurch können vom Aufsichtsrat die komplexen Zusammen-hänge in der Energie- und Wasserwirtschaft bewertet und die Aufsichtsfunktion wahrgenommen werden.

Die Kundenorientierung der TWS ist ein wichtiges Anliegen des Aufsichtsrates. Sie wird belegt durch die Auszeichnung der TWS als TOP Lokalversorger Strom und Gas, die Anfang 2017 zum achten Mal in Folge erreicht wurde, sowie die Auszeichnung als bester Stromanbieter in Oberschwaben durch das Wirtschafts-magazin Focus-Money im Februar 2017.

Der von der Geschäftsführung aufgestellte Konzernabschluss und die Jahresabschlüsse der Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG, der TWS Verwaltungs-GmbH, der TWS Netz GmbH und der susiEnergie GmbH sowie die Lageberichte sind von der EversheimStuible Treuberater GmbH, Stuttgart, geprüft worden. Die Prüfungen haben zu keinerlei Einwendungen ge-führt, sodass die Bestätigungsvermerke ohne Einschränkung er-teilt wurden. Im Rahmen seiner eigenen Prüfungen wird der Auf-sichtsrat im Mai 2017 die Jahresabschlüsse, die Lageberichte und die Berichte des Abschlussprüfers sowie die zusätzlichen Ausfüh-rungen der Geschäftsführer behandeln.

Der Aufsichtsrat dankt den Geschäftsführern, den Führungskräf-ten, dem Betriebsrat und allen Mitarbeitenden für ihre engagierte Arbeit im vergangenen Geschäftsjahr. Er wünscht weiterhin viel Erfolg und die Fortsetzung der positiven Entwicklung des Unter-nehmens.

Ravensburg, im März 2017

Dr. Daniel RappVorsitzender des Aufsichtsrates

BERICHT DES AUFSICHTSRATES

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TWS-Geschäftsbericht·2016 5

Technische Werke Schussental

BETEILIGUNGSVERHÄLTNISSE ZUM 31.12.2016

Stadtwerke Ravensburg

Stadt Ravensburg 100 %

Stadtwerke Weingarten

Stadt Weingarten 100 %

Technische Werke Schussental Verwaltungs-GmbH

Stadtwerke Ravensburg 42,7 %

Stadtwerke Weingarten 32,2 %

EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH 25,1 %

Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS KG)

Stadtwerke Ravensburg 42,7 %

Stadtwerke Weingarten 32,2 %

EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH 25,1 %

TWS Verwaltungs-GmbH (Komplementärin) 0 ,0%

TWS Netz GmbH

TWS KG 80,52 %

Netze BW GmbH 19,25 %

Gemeinde Berg 0,10 %

Gemeinde Fronreute 0,07 %

Gemeinde Fleischwangen 0,03 %

Gemeinde Horgenzell 0,02%

Gemeinde Königseggwald 0,01%

susiEnergie GmbH

TWS KG 100 %

GVO Gasversorgung Oberschwaben

TWS KG 32,82 %

Stadtwerke Ravensburg 0,51 %

GVO Gashandelsgesellschaft mbH

TWS KG 20 %

WKBO GmbH & Co. KG

TWS KG 45,0 %

TeleData GmbH

TWS KG 33,3 %

SüdWestdeutsche Stromhandels GmbH

TWS KG 4,3 %

MeteringSüd GmbH & Co. KG

TWS Netz GmbH 7,5 %

Solarcomplex AG

TWS KG 1,03 %

Windpark Oelsig OHG

TWS KG 20 %

Windpool GmbH & Co. KG

TWS KG 5 %

Baltic Windpark Beteiligungen GmbH & Co. KG

TWS KG 4,17 %

Energieagentur Ravensburg gGmbH

Stadtwerke Ravensburg 7,23 %

Stadtwerke Weingarten 7,23 %

TWS KG 7,23 %

Netze BW GmbH 7,23 %

BOB Bodensee-Oberschwaben-Bahn GmbH & Co. KG

Stadtwerke Ravensburg 25 %

stadtbus Ravensburg-Weingarten GmbH

Stadtwerke Ravensburg 31,4 %

Stadtwerke Weingarten 2,4 %

bodo Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund GmbH

BOB Bodensee-Oberschwaben-Bahn 5,0 %

stadtbus Ravensburg-Weingarten 4,4 %

Kommunalplan Gesellschaft für Kommunalentwicklung mbH

TWS KG 3,67 %

Bau- und Sparverein eG

TWS KG 5 Anteile

TWS Netz GmbH 5 Anteile

Stadtwerke Ravensburg 5 Anteile

Bürgerenergiegenossenschaft Weingarten

TWS KG 100 Anteile

Stadtwerke Weingarten 50 Anteile

Bürgerenergiegenossenschaft Fronreute-Wolpertswende

TWS KG 100 Anteile

KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württ. GmbH

TWS KG 0,18 %

Volksbank Weingarten eG

TWS KG 6 Anteile

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6 TWS-Geschäftsbericht·2016

Technische Werke Schussental

ORGANE DER GESELLSCHAFT 2016

TECHNISCHE WERKE SCHUSSENTAL GMBH & CO. KG TWS NETZ GMBH

GESELLSCHAFTER GESELLSCHAFTER

Stammkapital Stammkapital

Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 %

Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 %

EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH 577.300 € 25,1 % Seit 02.09.2014

Gemeinde Berg 10.000 € 0,10 %

Gemeinde Fronreute 6.500 € 0,07 %

Gemeinde Fleischwangen 2.700 € 0,03 %

Gemeinde Horgenzell 2.000 € 0,02 %

Gemeinde Königseggwald 1.000 € 0,01 %

GESCHÄFTSFÜHRUNG GESCHÄFTSFÜHRUNG

Dr. Andreas Thiel-Böhm Helmut Hertle (Sprecher)

Dr. Andreas Thiel-Böhm

PROKURA PROKURA

Anton Buck Anton Buck

Robert Sommer Michael Scheible

Dr. Stefan Herz seit 30.08.2016

AUFSICHTSRAT

Markus Ewald Oberbürgermeister der Stadt Weingarten (Vorsitzender)

Dr. Daniel Rapp Oberbürgermeister der Stadt Ravensburg (stellv. Vorsitzender)

Dr. Nikolaus Scheirle EnBW Energie Baden-Württemberg AG (stellv. Vorsitzender)

Hugo Adler Stadtrat Ravensburg

Stefan Bernhardt Stadtrat Weingarten

Markus Brunner Stadtrat Ravensburg ab 01.08.2016

Peter Kienast EnBW Energie Baden-Württemberg AG ab 01.08.2016

Otto Klatte Sales & Solutions GmbH bis 31.07.2016

Michael Lopez-Diaz Stadtrat Ravensburg

Udo Mann Stadtrat Weingarten

Susanne Münz Stadträtin Weingarten

Dieter Pfleghar Stadtrat Weingarten

August Schuler Stadtrat Ravensburg bis 31.07.2016

Thomas Stäbler EnBW Energie Baden-Württemberg AG

André Tatter Arbeitnehmervertreter

Maria Weithmann Stadträtin Ravensburg

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TWS-Geschäftsbericht·2016 7

Technische Werke Schussental

DIE ZAHLEN 2016 AUF EINEN BLICK

ZUR BILANZ* 2016 2015

Bilanzsumme 152.567 143.339

Anlagevermögen 117.086 108.319

Investitionen 16.422 16.028

Eigenkapital 59.830 49.302

ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG*

Umsatzerlöse 134.439 120.021

Materialaufwand 106.551 89.737

Personalaufwand 10.302 9.986

Abschreibungen 6.810 6.810

Konzessionsabgaben 3.453 3.390

Jahresüberschuss der TWS KG 3.447 3.196

ZUM PERSONAL

Mitarbeitende 160 154

davon Auszubildende 13 12

* Angaben in T€

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E ine wunderschöne Kindheit habe ich ge-habt in der Gehörlosenschule in Wilhelms -dorf. Ab der dritten Klasse übte ich das Sprechen und war dann an der Schwer-

hörigen schule in Altshausen – bis zu meinem Schul abschluss. Danach folgte die Ausbildung zum Bauzeichner an der Berufsschule für Hörgeschädigte. Bei uns geht das. Anders in Tansania: Behinderte Kinder werden zu Hause versteckt oder in Heime ge steckt, sie bekommen wenig mit vom Leben. Das habe ich selbst gesehen, das hat mir sehr leid getan.

2013 war ich das erste Mal in Tansania, seit dem jedes Jahr. Damals besuchten wir die Gehörlosenschule St. Vincent in Ruhuwiko, seit 1988 eine Einrichtung der Vinzentinerinnen in Unter marchtal. Ich hatte mich schon lange engagiert in der Kirche. Die Katholische Seelsorge für Menschen mit Hörschädigung, wo ich ehrenamtlich mitarbeite, übernahm 2009 eine Paten-schaft für Ruhuwiko. Seit 2012 unterstütze ich diese mit dem gemeinsamen Ziel: den Bau eines Gästehau-ses für die Gehörlosenschule.

Vorher war ich 14 Jahre Vorstand im Gehör losen-sportverein und bin heute fast 20 Jahre im Ehren-amt. Ich arbeite gerne für und mit Menschen, sei es als Fußball- oder als Gebärdenchorleiter. Dann ka-men meine Frau und bald unser erstes Kind dazu, aber beim Gehörlosensportverein beispielsweise bin ich immer noch Beisitzer. St. Vincent liegt mir besonders am Herzen. Denn das zu sehen, wie die Kinder in Tansania leben, wie sie lernen, wie es in so einer Schule aussieht, das war ein Erlebnis. Für Tansania braucht man gute Nerven, egal, ob es um das Essen oder die Toiletten geht.

In Ruhuwiko kam ich schnell mit den Verantwortli-chen in Kontakt, und ihr Thema war ein Gästehaus. Dann könnten Bekannte und Verwandte die 120 Schülerinnen und Schüler der Gehörlosenschule be-suchen. Oder Touristen, um Gutes zu tun. Denn die Schule bekommt sehr wenig Förderung vom Staat.

Da ist zum Beispiel eine Patenschaft mit einem gehör-losen Kind eine gute Idee. So ein Gäste haus kann also für Einnahmen sorgen. Für Baumaterial beispielsweise oder für Schüler, die sonst keine Möglichkeit hätten, eine Schule zu besuchen. Da habe ich spontan gesagt, dass ich ehrenamtlich so ein Gästehaus entwerfen könnte. Immerhin bin ich Bauzeichner.

Vier Vorschläge habe ich gemacht, einer wurde angenommen. Zum Bauanfang war ich das erste Mal in Tansania. Wir haben Gespräche mit den In-genieuren geführt, Maschinen ausgeliehen, eine Kostenplanung gemacht. Dabei mussten wir auch herausfinden, was typisch tansanisch ist, wie dort gebaut wird. Die Finanzierung stellten wir hier in Deutschland über Spenden auf die Beine. Und da kam viel herein, besonders von Hörgeschädigten oder über unsere stillen Konzerte mit dem Gebär-denchor. Sachspenden packten wir in einen Con-tainer und verschickten sie nach Tansania. Und al-les hat funktioniert – mit ein wenig Geduld.

Ich war mit meiner Frau im Januar 2014 während der Bauphase und im Juli 2015 beim Endspurt da. Im Januar 2016 konnten wir das Gästehaus einwei-hen. Eine der Mitarbeiterinnen des Gästehauses ist unsere Trauzeugin, so eng sind die Verbindungen. Stolz war ich schon, dass sich die vielen vielen Stun-den, die ich ins Gästehaus gesteckt hatte, gelohnt haben.

Aber wir sind noch lange nicht fertig. So haben nur ein paar Kinder Hörgeräte. Da müssen wir etwas machen. Und wenn die Batterien leer sind, gibt es keine neuen. Dann muss der Spielplatz neu ge-macht werden. Der ist uneben und nicht mehr sicher. Dann muss der Sportplatz umziehen, da eine neue Straße geplant ist. Und neue Schuluniformen für alle Kinder sind auch eine gute Idee. Aber mein Wunsch wäre ein Kindergarten, damit die Gehör-losen dort bald so eine wunderschöne Kindheit erleben können wie ich.

Protokoll: Stefan Blank

„Behinderte Kinder werden zu Hause

versteckt oder in Heime gesteckt.“

Eine wunderschöne Kindheit erlebenDieter Amann aus Ingoldingen baute ein Gästehaus für eine Gehörlosenschule in Tansania

TWS-Geschäftsbericht·2016 9

Page 11: herzlich - TWS...Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 % Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 % EnBW Kommunale Beteiligungen

10 TWS-Geschäftsbericht·2016

Technische Werke Schussental

BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG

Gesamtwirtschaftliche RahmenbedingungenDie Weltwirtschaft entwickelte sich auch 2016 weniger dynamisch als erwartet. Erst im zweiten Halbjahr belebte sich die weltweite Konjunktur, was vor allem auf die Schwellenländer zurückgeht. Auch in den Vereinigten Staaten hat die Konjunktur seit dem dritten Quartal wieder an Dynamik gewonnen. Das Wachstum in China schwächt sich tendenziell weiter ab, bleibt aber vergleichs-weise hoch. Die großen Rohstoffe exportierenden Schwellenlän-der Russland und Brasilien verlassen allmählich ihre Rezession. Die Unsicherheiten der Weltwirtschaft bleiben allerdings aufgrund des Brexits, den Unwägbarkeiten der zukünftigen US-Politik und der politischen Lage in Italien hoch.

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer sehr guten Verfas-sung. Im Jahr 2016 ist das Bruttoinlandsprodukt um preisbereinigt 1,9 % und damit so stark wie seit 2011 nicht mehr gestiegen. Eine Erfolgsgeschichte in Deutschland ist der Beschäftigungsaufbau. 43,5 Mio. Personen gingen 2016 einer Erwerbstätigkeit nach. Dies sind rund 4 Mio. Menschen mehr als vor zehn Jahren. Der Staats-haushalt erzielte im Jahr 2016 einen Überschuss in Höhe von 0,6 % in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt. Die gute Lage der öffentlichen Haushalte ermöglicht steigende Ausgaben des Staates für Konsum und Investitionen. Die mit der Arbeitsmarktentwicklung gestiegenen Einkommen bilden bei einem gemäßigten Anstieg der Verbraucherpreise günstige Rahmenbedingungen für die privaten Haushalte. Diese weiten ihre Konsumausgaben im Vergleich zur jüngeren Vergangenheit überdurchschnittlich aus und investieren kräftig in Wohnbauten. Alles in allem ist derzeit kein Abbruch des stetigen Aufwärtstrends absehbar.

Der Finanzierungssaldo des Gesamtstaates lag im vergangenen Jahr erneut im positiven Bereich. Damit sind die staatlichen Haus-halte insgesamt bereits im fünften Jahr in Folge annähernd ausge-glichen. Die insgesamt gute Lage in Deutschland darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich viele kommunale Haushalte in einer schwierigen Situation befinden. Der Haushalt der Stadt Weingarten hatte in den letzten Jahren mit den Auswirkungen der Krankenhauskrise zu kämpfen. Der Haushalt der Stadt Ravensburg ist nach wie vor bestimmt von den hohen Gewerbesteuerrückzah-lungen an die Stadt Stuttgart, die im Rahmen eines Vergleiches vereinbart wurden. Schwierig ist die Situation sowohl der Stadt-werke Weingarten als auch die der Stadtwerke Ravensburg. In beiden Eigenbetrieben, die gleichzeitig die Gesellschafterfunktion bei der TWS KG wahrnehmen, entsteht jährlich ein hohes Finan-zierungsdefizit. Ursächlich hierfür sind die Übernahmen defizitärer Bereiche des städtischen Haushaltes (Bäderbetriebe und Eissport-halle). Da gleichzeitig die Ertragskraft im TWS-Konzern und die Ausschüttungsfähigkeit der TWS gesunken ist, müssen Aus-gleichszahlungen aus den städtischen Haushalten erfolgen.

Eine zentrale Herausforderung für Deutschland und Europa ist die Integration der Geflüchteten, die auf absehbare Zeit hier leben werden. Zwar ist die Zuwanderung von Schutzsuchen-den nach Deutschland von 890.000 in 2015 deutlich auf etwa 280.000 in 2016 zurückgegangen. Die Integration in den Woh-nungs- und Arbeitsmarkt steht für die Mehrzahl aber noch aus. Es sind erhebliche zusätzliche Mittel notwendig für Arbeits- marktintegration, sozialen Wohnungsbau, Integrationskurse und Bildungseinrichtungen für alle Menschen in Deutschland, damit diese Menschen zu einem Teil der Gesellschaft werden, und sozialen Spannungen vorgebeugt wird. Für den Südwesten

Deutschlands besteht die Chance, dass Geflüchtete mit einer Blei-beperspektive auf Zeit oder auf Dauer eine Ausbildung machen und damit die bestehenden Engpässe in vielen Handwerksberufen verringern.

Branchenbezogene Rahmenbedingungen Die Energiewende ist ein Generationenprojekt, das nicht weniger als eine umfassende Modernisierung und Umgestaltung der deut-schen Energieversorgung bis zum Jahre 2050 bedeutet: Das Ener-giesystem der Zukunft soll zu einem ganz überwiegenden Anteil auf erneuerbaren Energien basieren und in hohem Maße effizient sein. Außerdem entwickelt sich die Stromerzeugung hin zu einer dezentralen Erzeugungsstruktur mit einer hohen Akteursvielfalt. Um die ambitionierten Ziele zu erreichen, und Deutschland gleich-zeitig als wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort zu erhalten, muss die Energiewende nicht nur ökologisch, sondern auch öko-nomisch Erfolg haben. Richtschnur für eine weitere Umsetzung der Energiewende ist dabei das energiepolitische Dreieck einer siche-ren, bezahlbaren und umweltverträglichen Energieversorgung.

Mit der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) hat die Bundesregierung Schritte eingeleitet, die die erneuerbaren Ener-gien schrittweise in den Wettbewerb führen sollen. Da mittlerweile rund 30 % der Stromerzeugung Deutschlands aus Erzeugungs-anlagen stammen, die zu einem großen Teil witterungsgesteuert einspeisen, ist dies auch dringend erforderlich. Erfreulicherweise ist es parteiübergreifender Konsens, die Rahmenbedingungen für die bestehenden Anlagen nicht zu verändern. Insofern bestehen für die Investitionen der TWS KG keine politisch initiierten Risiken mehr. Für zukünftige Investitionsvorhaben setzt die Bundesregie-rung auf ein Ausschreibungsmodell. Die Förderung der Erzeugung von elektrischer Energie durch Freilandphotovoltaikanlagen wurde vollständig auf ein Ausschreibungssystem umgestellt. Zur Einbe-ziehung der europäischen Nachbarn fand bereits eine grenzüber-schreitende Ausschreibung mit Dänemark statt. Ähnliches ist für den Bereich der Windenergie vorgesehen, wo 5 % der jährlich zu installierenden Leistung Anbietern aus anderen Mitgliedsstaaten der EU geöffnet werden. Gleichzeitig wird der Ausbau in Gebieten mit Netzengpässen gedrosselt. Trotzdem wird der Windkraftaus-bau in Baden-Württemberg nur teilweise profitieren können, weil der Ausgleichsmechanismus für Standorte im Süden Deutschlands nicht ausreichend ist. Größtes Risiko stellen auch nach wie vor die artenschutzrechtlichen Vorgaben dar, die bundesweit einzigartig sind.

Um auch in Zukunft bei wachsendem Anteil erneuerbarer Ener-gien eine sichere, kosteneffiziente und umweltverträgliche Strom-versorgung zu gewährleisten, müssen die Regeln des Strommark-tes angepasst werden. So ist eine größere Flexibilität aller Akteure erforderlich. Die bisherigen Regeln geben dies aber weder auf der Marktseite noch auf der Netzseite her. Als Unternehmen, das über eigene Stromerzeugungskapazitäten verfügt, hat die TWS KG hier gute Chancen, vertrieblich interessante Produkte anzubieten.

Da sich mit der Energiewende die Erzeugungslandschaft verändert, muss das Stromnetz optimiert und ausgebaut werden. Gab es frü-her vor allem wenige große Kraftwerke nahe der großen Verbrauchs-zentren im Süden und Westen Deutschlands, die die Umgebung mit Strom versorgt haben, wird zum Beispiel der Strom aus Windener-gie nun vorrangig im windreichen Norden und Osten Deutschlands erzeugt. Gleichzeitig werden bis 2022 die Kernkraftwerke außer

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Technische Werke Schussental

Betrieb genommen und auch andere konventionelle Kraftwerke still-gelegt. Dieser Wandel muss auch im Stromnetz berücksichtigt wer-den: Insgesamt müssen in den nächsten Jahren knapp 8000 km im Übertragungsnetz verstärkt oder neu gebaut werden. Lediglich 650 km konnten in den letzten Jahren realisiert werden. Mit dem Vor-rang der Erdverkabelung für neue Gleichstromvorhaben auf Höchst-spannungsebene hat sich der Gesetzgeber im Dezember 2015 für einen sehr teuren und voraussichtlich in der Bevölkerung nicht weni-ger stark abgelehnten Weg des Netzausbaus entschieden. Dies wirft die Planung um etliche Jahre zurück und wird zu weiter steigenden Kosten für die Abregelung von erneuerbaren Energien und für die Einsatzsteuerung von konventionellen Kraftwerken führen, die über die Netzentgelte für die Übertragungsnetzbetreiber auf alle Verbrau-cher umgelegt werden. Immer wichtiger werden auch Investitionen in die Verteilnetze. Zum einen weil ein Großteil des Stroms aus erneu-erbaren Energien unmittelbar in dieser Netzebene eingespeist wird. Zum anderen, weil ein Großteil dieser Netze altersbedingt erneuert werden muss. Mit der Novelle der Anreizregulierungsverordnung im Juli 2016 wurde der Regulierungsrahmen für die Verteilnetzbetreiber modernisiert und investitionsfreundlicher gestaltet.

Die Netzzugangsverordnungen bei Strom und Gas haben in den vergangenen Jahren zu einer erheblichen Ausweitung der Ver-triebsaktivitäten geführt. Mittlerweile hat die TWS Netz GmbH mit 265 Strom- bzw. 206 Gasanbietern Rahmenverträge zur Netznut-zung abgeschlossen. Der größte Teil dieser Anbieter ist auch ver-trieblich aktiv und bietet zum Teil mehrere Tarife an.

Im Wasserbereich sind bundesweit mehrere Verfahren der Landes-kartellbehörden gegenüber Wasserversorgungsunternehmen we-gen missbräuchlich überhöhter Preise anhängig oder entschieden. Die betroffenen Unternehmen haben vielfach den Weg zurück ins Gebührenrecht gewählt, um kostendeckende Wasserpreise ansetzen zu können. Die Landeskartellbehörde untersucht in unregelmä-ßigen Abständen die Wasserpreise der Unternehmen in Baden-Württemberg. Nach wie vor stehen die EnBW in Stuttgart und die Energie Calw GmbH im Fokus der Behörde. Mit beiden Unterneh-men gab es 2016 gerichtliche und außergerichtliche Einigungen. Die TWS KG liegt preislich im guten Mittelfeld.

Netzbetreiber wie die TWS Netz GmbH sind in hohem Maße von den Festlegungen der Regulierungsbehörde bezüglich der Erlös-obergrenzen in den Sparten Gas und Strom betroffen. Die TWS Netz GmbH hatte gegen den Bescheid im Gas Widerspruch ein-gelegt. Der Bescheid für Strom lag Anfang 2016 immer noch nicht vor, obwohl bereits das dritte Jahr der zweiten Regulierungsperiode begonnen hat. Bezüglich des geplanten Bescheides hatte das Un-ternehmen bereits einen Härtefallantrag eingereicht. Ziel war es, die prognostizierten Verluste in der Sparte Strom in der fünfjähri-gen Periode in Höhe von 6 Mio. Euro zu minimieren. In Verhand-lungen mit der Landesregulierungsbehörde wurden Kompromisse geschlossen, die die prekäre wirtschaftliche Situation der Strom-netzsparte etwas verbesserten. Der Kompromiss war wichtig, um für die dritte Anreizregulierungsperiode sowohl beim Gasnetz als auch beim Stromnetz ohne Vorbelastungen neu starten zu können.

UnternehmensstrategieDie TWS gehört nach wie vor zu den wenigen mittleren Versor-gungsunternehmen in Deutschland, die sich freiwillig für eine Trennung des Unternehmens in den Netzbereich und den Vertrieb entschieden haben. Der überregionale Vertrieb wird darüber hinaus

auch noch in einer eigenen Gesellschaft durchgeführt. Diese vom europäischen Gesetzgeber präferierte Lösung führt dazu, dass die jeweiligen Unternehmen eigenständige Unternehmensstrategien entwickeln. Die TWS Netz GmbH konzentriert sich als Infrastruk-turdienstleister in erster Linie auf die bestehenden Netzgebiete. Ein moderates Wachstum erfolgt durch die Erschließung weiterer Kommunen oder Ortsteile oder durch die Hinzunahme einer neuen Infrastruktursparte. Der Vertrieb von Strom, Gas, Wärme, Energie-dienstleistungen und Wasser in der Region Bodensee-Oberschwa-ben erfolgt über die TWS KG. Schwerpunkt ist das Netzgebiet der TWS Netz GmbH. Im Bereich des Strom- und Gasverkaufs wer-den die Produkte aber in der ganzen Region aktiv vermarktet. Der TWS-Konzern positioniert sich hierbei klar als ökologisches Unter-nehmen. Im Bereich des Stromvertriebs wird ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien vermarktet.

Der Gasvertrieb ist nach wie vor das Kerngeschäft der TWS KG. Im Jahr 2010 wurde mit der Zweitmarke susiEnergie der Gasver-trieb auf mehrere Bundesländer ausgedehnt. Der Vertrieb erfolgt ausschließlich über das Internet. Die mit der Marke susiEnergie ge-wonnenen Kunden wurden im Jahr 2012 auf die neu gegründete susiEnergie GmbH übertragen. Die Gesellschaft bietet seit Mitte 2013 auch Strom aus erneuerbaren Energien an. Bis Mitte 2014 wurde der Vertrieb auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt.

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist das größte strategische Zukunftsprojekt der TWS. Die vom Aufsichtsrat 2010 beschlossenen Ausbauziele werden konsequent verfolgt. Die Finan-zierung dieser Investitionen erforderte eine Abkehr von der Politik hoher Ausschüttungen an die Gesellschafter. Ein erster Beschluss zur kontinuierlichen Verbesserung der Kapitalbasis wurde deshalb im Rahmen eines Zielkataloges im Frühjahr 2011 von den Gesell-schaftergremien für die Geschäftsjahre 2011 und 2012 beschlos-sen. 2013 wurden weitere Gewinnthesaurierungen beschlossen, da die bisherigen Kapitalzuführungen im Verhältnis zu den getä-tigten Investitionen zu niedrig ausfielen. Vor diesem Hintergrund gaben die finanzierenden Banken weitere Kreditzusagen. Das am-bitionierte Investitionsprogramm wurde auch 2016 fortgesetzt.

Den Geschäftsfeldern Stromnetz und Gasnetz sind durch die An-reizregulierungsverordnung ohnehin enge Ertragsgrenzen gesetzt. Die von der Landesregulierungsbehörde Baden-Württemberg für die Regulierungsperiode 2014 bis 2018 genehmigten Netzentgelte Strom reichen nicht für ein positives Spartenergebnis aus. Dies war der Anlass, alle unternehmerischen Entscheidungen in der TWS Netz GmbH unter regulatorischen Aspekten zu bewerten.

Die Erträge aus dem Betrieb des Wassernetzes sind weiterhin eine stabile und planbare Größe, weshalb diese Sparte auch zukünf-tig in Form von Dienstleistungen für andere Netzbetreiber aus-gebaut werden soll. Mit der Übernahme der Rufbereitschaft für den Zweckverband Wasserversorgung Baienfurt-Baindt konnte ein weiteres Wasserversorgungsunternehmen von der Leistungsfähig-keit der TWS Netz GmbH in dieser Sparte überzeugt werden.

Die Wärmeversorgung in Form von Nahwärme oder des Betriebes von Erzeugungsanlagen ist eine Dienstleistung, die seit Jahren ver-stärkt angeboten wird. 2012 wurden alle diesbezüglichen Aktivitä-ten bei der TWS KG gebündelt, was zu einer deutlichen Ertragsstei-gerung führte. Die Optimierung der Sparte wurde 2016 fortgesetzt und mit einem positiven Spartenergebnis abgeschlossen.

Page 13: herzlich - TWS...Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 % Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 % EnBW Kommunale Beteiligungen

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Breitbandige Telekommunikationsdienstleistungen sind eine Grund voraussetzung für die Ansiedlung von Gewerbebetrie-ben und werden auch von vielen Haushalten nachgefragt. Die TWS-Unternehmen kooperieren seit 2012 mit der TeleData aus Friedrichs hafen, um die Chancen dieses Marktes zu nutzen. Zur Vertiefung dieser Kooperation übernahm die TWS KG 1/3 der Ge-sellschaftsanteile an der TeleData von den Technischen Werken Friedrichs hafen. Die TWS Netz GmbH baut und betreibt Leerrohre, während die TWS KG die TeleData im Bereich Vertrieb unterstützt.

Neue Wege beschreitet die Unternehmensgruppe im Bereich der Bürgerbeteiligung und der Finanzierung. Die Gesellschafter haben beschlossen, dass sich die Gemeinden, mit denen die TWS Netz GmbH einen Konzessionsvertrag hat, am Unternehmen beteiligen können. So soll die Geschäftsbeziehung langfristig gefestigt wer-den. Die Gemeinden Berg, Fronreute, Königseggwald, Fleischwan-gen und Horgenzell haben das Angebot bislang angenommen.

Zur Verbesserung der Ausstattung mit Eigenkapital und zur Fort-führung der Investitionen in erneuerbare Energien, hat die TWS KG den Kunden und Bürgern der Region eine Beteiligung in Form von Genussrechten angeboten. Anfang des Geschäftsjahres war die vorgesehene Summe von 6,0 Mio. Euro erreicht. Weiteres Eigenka-pital erhielt die TWS KG durch Genussrechte, mit denen 35 Mitar-beitende auch direkt am Unternehmenserfolg teilhaben. Die TWS Netz GmbH hat ihr Eigenkapital durch Genussrechte verbessert, die vor allem von institutionellen Anlegern gezeichnet wurden.

Die Unternehmensstrategie ist schriftlich in einem Zielkatalog nie-dergelegt und wird regelmäßig überprüft. Nach jeder Kommunal-wahl werden die Mitglieder des Aufsichtsrates neu bestimmt. Die Geschäftsleitung schlägt dem neuen Aufsichtsrat die Ziele für eine fünfjährige Periode vor. Nach Beratung, Modifikation und Verab-schiedung wird der Zielkatalog den Gesellschaftergremien und damit den Gemeinderäten zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt. Der Zielkatalog für den Zeitraum 2015 bis 2019 wurde durch die Gesellschaftergremien Mitte 2015 verabschiedet.

ErzeugungsstrategieDie Umstellung der Stromerzeugung in Deutschland von einem fossil-atomaren auf ein regeneratives System in einem Zeitraum von 40 Jahren ist ein enorm ambitionierter Weg. Die TWS KG hat sich bereits im Jahr 2008 entschieden, die zunächst geplante Be-teiligung an einem Kohlekraftwerk aufzugeben und stattdessen in erneuerbare Energien zu investieren. Hierbei wird das Ziel ver-folgt, den Anstieg der Vertriebsmenge in der TWS KG und der susiEnergie GmbH für die Haushaltskunden durch den Zubau oder Kauf von Anlagen nachzuvollziehen, die Strom aus Wind, Wasser, Sonne oder Biomasse gewinnen.

Mittlerweile verfügt das Unternehmen neben mehreren Beteili-gungen an Windkraftprojekten über 16 eigene Windkraftanlagen, zwei Freilandphotovoltaikanlagen und mehrere Photovoltaikan-lagen, die auf Dächern montiert sind. Ein Biomethan-Blockheiz-kraftwerk und eine Wasserkraftanlage runden das Portfolio ab. Im Jahr 2016 wurden mit den eigenen Anlagen 50,2 Mio. kWh erzeugt, ein Minus von 13 %. Grund für diesen Rückgang ist vor allem das windschwache Jahr 2016. Aus den Beteiligungen ergeben sich 10,7 Mio. kWh, die dem Unternehmen zugerech-net werden können. Beteiligt ist die TWS KG unter anderem am Offshore-Projekt Baltic I der EnBW. Die TWS hat sich entschie-den, den größten Teil ihrer Investitionen in Windkraftanlagen an Land vorzunehmen. Zur Risikostreuung stammen die Anlagen von

verschiedenen Herstellern mit unterschiedlichen technologischen Konzepten. Die Windparks befinden sich an verschiedenen Stellen Deutschlands, um regionale Unterschiede im Windangebot aus-zugleichen. Da auch in gebrauchte Windparks investiert wird, er-gibt sich darüber hinaus eine Risikostreuung bezüglich des Alters der Anlagen. In der Gemeinde Schlüsselfeld im Landkreis Bamberg wurden im Jahr 2016 zwei neue Windkraftanlagen für das Unter-nehmen errichtet. Die Inbetriebnahme erfolgte im Februar 2017. Ein Windpark mit fünf älteren Windkraftanlagen wurde an einen Betreiber veräußert, der sich auf diese nicht marktüblichen Anla-gen spezialisiert hat.

Die Bemühungen zur Akquisition von Windkraftstandorten in Baden-Württemberg und insbesondere im Raum Oberschwaben wurden fortgesetzt. Hierzu hat die TWS KG gemeinsam mit den benachbarten Versorgungsunternehmen im Jahr 2012 die „Wind-kraft Bodensee-Oberschwaben (WKBO)“ gegründet. Außerdem ist mit den Stadtwerken Gammertingen, Sigmaringen und der EnBW Erneuerbare Energien eine Projektgesellschaft für einen Windpark in der Nähe von Gammertingen geplant. Insgesamt ist die Reali-sierung von Projekten abhängig von deren Güte. Projekte mit grö-ßerer Nähe zum Standort Ravensburg und hoher Rendite haben Vorrang vor Projekten, die weiter entfernt liegen oder deren Ren-dite zu gering ausfällt. In Anbetracht der sinkenden Fremdkapital-zinsen sinkt die Gesamtkapitalrendite der Windkraftprojekte seit einigen Jahren kontinuierlich. Die Novelle des Erneuerbare-Ener-gien-Gesetzes verbunden mit dem neuen Ausschreibungs modell wird den ohnehin geringen Ausbau der Windkraft in Süddeutsch-land tendenziell verringern.

BeschaffungsstrategieDer Materialaufwand bei der TWS KG und der susiEnergie GmbH wird im Wesentlichen von den Einkaufspreisen für Gas und Strom bestimmt. Die Gasbeschaffung beruht nach wie vor auf zwei Be-schaffungswegen: Zum einen wird gemeinsam mit den Partnern in Friedrichshafen/Überlingen, Lindau und Konstanz über die GVO Gashandelsgesellschaft mbH eingekauft. Eigene Beschaffungsvor-gänge erfolgen für Gewerbe- und Industriekunden, mehrjährige Produkte für Haushalts- und Gewerbekunden, Vertriebskooperatio-nen und für die Kunden der susiEnergie GmbH. Die Stromverkaufs-mengen konnten in den vergangenen Jahren erheblich ausgeweitet werden. In gleichem Umfang wurde die Beschaffung ausgeweitet. Diese erfolgte von Anfang an über die Südwestdeutsche Strom-handelsgesellschaft mbH mit Sitz in Tübingen. Die Beschaffung er-folgt für die Haushalts- und Gewerbekunden weitgehend zu festen Beschaffungszeitpunkten. Für größere Einzelkunden erfolgt die Be-schaffung unmittelbar nach Abschluss des Liefervertrages. Um das Risiko eines Lieferantenausfalls zu mindern und auch um weitere Beschaffungswege zu öffnen, wurden Rahmenverträge mit weite-ren Strom- und Gaslieferanten geschlossen.

VertriebsstrategieDie TWS verfolgt seit 2010 eine Zweitmarkenstrategie. In der Re-gion Oberschwaben, im Wesentlichen begrenzt durch Donau, Iller und Bodensee, werden alle Produkte unter dem Markennamen TWS durch die TWS KG angeboten. Für den Vertrieb außerhalb dieser Region werden die Zweitmarken susiGas und susiStrom der susiEnergie GmbH verwendet. Die TWS positioniert sich in der Re-gion Oberschwaben als ökologischer Energieanbieter. In diesem Rahmen wurde für das Produkt twsNaturstrom die Zertifizierung nach dem ok-power-Label nach dem Ökostrominitiierungsmo-dell im Frühjahr 2012 erreicht. Auch die susiEnergie GmbH bie-tet ökologische Produkte an. Zunächst wurden nur Gasprodukte

Page 14: herzlich - TWS...Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 % Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 % EnBW Kommunale Beteiligungen

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angeboten. Seit Mitte 2013 wird der bundesweite Stromvertrieb auf-gebaut. Begonnen wurde im Netzgebiet der TransnetBW. Bis Mitte 2014 wurden mit dem größten Teil der deutschen Stromnetzbe-treiber Lieferantenrahmenverträge abgeschlossen. Diese decken nahezu 100 % des deutschen Endkundenmarktes ab.

Im Bereich der Dienstleistungen ist die TWS vor allem mit ihren Dienstleistungen für die Stadtwerke Ravensburg und die Stadt-werke Weingarten erfolgreich. Darüber hinaus wird für vier gas-versorgte Kommunen die Betriebsführung der Wasserversorgung erledigt. Zuletzt hat die Gemeinde Berg diese Aufgabe ab Anfang 2015 an die TWS übertragen. Dies dient den Kommunen, die hier-durch preisgünstig eine gute Versorgungsqualität erzielen können und der TWS durch Kundenbindung und verbesserte Auslastung der betrieblichen Ressourcen. Neben der kompletten Betriebsfüh-rung werden auch Teilleistungen angeboten wie die Führung von Installateursverzeichnissen oder die Rufbereitschaft außerhalb der regulären Dienstzeit. Diese Leistung konnte 2016 erfolgreich beim Zweckverband Wasserversorgung Baienfurt-Baindt platziert wer-den. Der Umfang dieser Dienstleistungen soll weiter ausgebaut werden. Weitere netznahe Dienstleistungen auch für Industrie-kunden sollen sukzessive verstärkt erbracht werden. Ebenso posi-tioniert sich die TWS mit neuen Energiedienstleistungen wie dem twsEnergiedach und einem Modell für sogenannten Mieterstrom.

GeschäftsverlaufDie Netznutzungsmenge im Stromnetz ist im abgelaufenen Ge-schäftsjahr erstmals wieder gestiegen, und zwar um mehr als 11 Mio. kWh oder 2,8 % gegenüber 2015. Zum einen wirkt sich der anhaltende Zuzug von Menschen (+ 1 %) in das Schussen-tal aus mit einem Anstieg bei den Standardlastprofilkunden um 0,9 %. Aber auch bei den leistungsgemessenen Kunden im pro-duzierenden Gewerbe (+ 1,9 %) und den Weiterverteilern wuchs die Abgabemenge. Weiter gestiegen sind die Rücklieferungen aus den EEG- und KWK-Anlagen. 10,4 % der im Netzgebiet verbrauch-ten Strommenge wird mittlerweile lokal erzeugt. 2016 hat sich bei neuen Anlagen aus regenerativen Anlagen der Trend zu kleineren Anlagen mit Eigenverbrauchsnutzung fortgesetzt. Viele dieser An-lagen werden mittlerweile mit Batteriespeichern ausgestattet, was eigentlich mit sinkender Netznutzung einhergehen müsste.

Die TWS Netz GmbH hat die Investitionstätigkeit im Stromnetz nochmals gesteigert. Dies hat nicht nur regulatorische Gründe, son-dern ist vor allem der Altersstruktur der Betriebsmittel geschuldet. Durch den Ersatz von 11 km Mittelspannungskabeln, 20 Umspann-stationen und einer Schaltanlage sowie die 2015 durchgeführte Auflösung des Maschennetzes in der Ravensburger Innenstadt, konnte die Stabilität des Stromnetzes verbessert werden. Die Aus-falldauer der betroffenen Kunden ist erneut deutlich gesunken und liegt jetzt wieder im Rahmen des deutschen Durchschnitts.

Die TWS Netz GmbH ist der vorgelagerte Netzbetreiber in der Sparte Gas für die Stadtwerke am See, die Stadtwerke Lindau und das Regionalwerk Bodensee. 1.553 Mio. kWh (2015: 1.491 Mio. kWh) von 2.535 Mio. kWh (2015: 2.426 Mio. kWh) entfal-len auf die Durchleitung zu nachgelagerten Netzen. Die Netznut-zung stieg um insgesamt 4,5 % an, was überwiegend auf den Mehrbedarf der Standardlastprofilkunden zurückzuführen ist. Die Investitionen gegenüber 2015 gingen deutlich zurück. 2015 wur-den kostengünstige Parallelverlegungen mit den Baumaßnahmen des Zweckverbandes Breitbandversorgung Landkreis Ravensburg durchgeführt, die 2016 entfielen. Die Nachfrage nach Erdgas ist weiterhin hoch. 171 neue Hausanschlüsse wurden erstellt (Vorjahr

261) und die Zahl der Zählpunkte stieg von 17.096 auf 17.199 an. Die Zahl der Stromkunden in Belieferung stieg bei der TWS KG im Laufe des Jahres um 689 auf 12.616 an, wobei der Anteil von Kunden aus den Städten im Schussental rund 70 % ausmacht. Die an die Tarifkunden verkauften Mengen stiegen um 5,9 % auf 54,2 Mio. kWh an. Auch der Verkauf an Gewerbekunden entwi-ckelte sich erfreulich. Mit 206,6 Mio. kWh wurde der Absatz an diese Kundengruppe um 74,3 % ausgeweitet. Der Gasverkauf der TWS KG sank um 3,8 % auf 653,6 Mio. kWh.

Der bundesweite Energievertrieb über die susiEnergie GmbH entwi-ckelt sich immer mehr zu einer wichtigen Stütze des gesamten Vertrie-bes. Nach einer längeren Phase mit Kundenverlusten konnte im Laufe des Jahres 2014 die Trendwende im Gasvertrieb erreicht werden. In den letzten beiden Jahren wurde diese positive Entwicklung fortge-setzt. Insbesondere die Verträge mit fixen Laufzeiten und Preisen wa-ren wieder mehr gefragt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die verkaufte Menge deutlich um 42,4 % auf nun 296,7 Mio. kWh. Ende 2013 wur-de mit dem bundesweiten Stromvertrieb begonnen. Die hohe Wett-bewerbsintensität, auch verbunden mit einer Anzahl unseriöser An-gebote, lassen den Kundenstamm nur langsam wachsen. Ende 2016 waren 2.632 Kunden in Belieferung. Die verkaufte Strommenge stieg von 28,7 Mio. kWh auf 32,4 Mio. kWh. Durch den Abschluss weite-rer Vertriebspartnerschaften soll die insgesamt erfreuliche Entwicklung des bundesweiten Marktauftrittes weiter fortgesetzt werden.

Die Wasserversorgung sorgt üblicherweise für ein stabiles Ge-schäft mit nur geringen Veränderungen der Verkaufsmengen. 2014 stieg die Wassermenge unerwartet deutlich auf 4,3 Mio. m³ an. Dieses Niveau wurde auch 2015 und 2016 erreicht. Allerdings verläuft die Entwicklung in den Kundengruppen unterschiedlich. Bei den Großkunden ging der Absatz nach einem Anstieg 2015 wieder zurück, genauso wie bei den öffentlichen Einrichtungen. Haushalte und Kleingewerbe legten zu. Eine Entwicklung, die sicher auch mit dem Zuzug von Menschen in die Region zu tun hat.

Die verkaufte Wärmemenge stieg in gleichem Maße an, wie die von Gastarifkunden verbrauchte Gasmenge. Beides ist überwie-gend witterungsabhängig. Drei neue Quartiere in Weissenau, Kressbronn und der Ravensburger Weststadt werden zukünftig von der TWS mit Wärme versorgt, wodurch ein weiterer Zuwachs an Mengen und Erlösen erwartet wird.

Nach 2015 mit viel Sonne und Wind, folgte 2016 mit Erträgen, die eher unter dem Durchschnitt lagen. Bei einem nahezu gleichen An-lagenbestand wie im Vorjahr, sank die erzeugte Menge um 13,2 % auf 60,8 Mio. kWh. Geplant war eine Ausweitung der Erzeugung durch einen neuen Windpark in der Nähe von Bamberg. Wegen des Ausbaus der Autobahn A3 konnten die Großkomponenten über mehrere Monate nicht transportiert werden, was die Errichtung deutlich verzögert hat. Die Anlagen gingen deshalb erst Anfang 2017 in Betrieb. Im Gegenzug wurden Ende des Jahres einige klei-nere Windkraftanlagen eines im Markt wenig verbreiteten Herstel-lers verkauft. Die Leistungsfähigkeit des gesamten Portfolios wurde durch diese Maßnahmen deutlich gesteigert.

Die Dienstleistungen wurden 2016 erweitert um Dienstleistungen für Industrieunternehmen. Dies und erhöhte Nachfragen aus den weiteren Betriebsführungen erhöhten die Umsätze deutlich um 71 T€. Höhere Erlöse wurden auch für die Abwicklung der Vertriebs-prozesse bei der susiEnergie GmbH erzielt, da die Kundenzahl wei-terhin steigt. Insgesamt stiegen die Erlöse aus den Dienstleistungen von 2.932 T€ auf 3.003 T€.

Page 15: herzlich - TWS...Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 % Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 % EnBW Kommunale Beteiligungen

14 TWS-Geschäftsbericht·2016

Technische Werke Schussental

ErtragslageDie Ertragslage des TWS hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr unerwartet gut entwickelt. Anstatt eines weiteren plangemäßen Absinkens des Ergebnisses wurde der Jah-resüberschuss um 251 T€ auf 3.447 T€ gesteigert. Dies ist we-sentlich dem überplanmäßigen Ergebnis bei der TWS Netz GmbH zu verdanken. Vom üblichen Ertragsniveau ist die Netzgesellschaft regulierungsbedingt aber immer noch weit entfernt.

Die Stromversorgung aus erneuerbaren Energien litt 2016 unter wenig Wind und Sonne. Das Spartenergebnis sank deutlich, auch das Planergebnis wurde unterschritten. Das Ergebnis der Wärme-sparte konnte erneut gesteigert werden und ist erstmalig auch ohne Sondereffekte positiv. Die mit der Umstrukturierung 2013 erwarteten Ergebnisverbesserungen sind eingetreten. Der Ertrag aus dem Wasserverkauf liegt geringfügig über dem Vorjahreswert. Der Strom- und Gasvertrieb erzielte ein Ergebnis wie im Jahr 2014. Das sehr gute Vorjahresergebnis konnte wettbewerbsbedingt weder im Strom- noch im Gasvertrieb wieder erreicht werden.

Die Sparte Dienstleistungen verzeichnete ein leichtes Ergebnis-wachstum. Auch hier sind die Optimierungsanstrengungen der vergangenen Jahre deutlich erkennbar.

Das Ergebnis der TWS Netz GmbH verbesserte sich von 357 T€ deutlich auf 2.163 T€. Auch der Planwert von 541 T€ wurde deut-lich übertroffen. Sowohl im Gas- als auch im Wassernetz konnten Ergebnisverbesserungen durch Senkung des betrieblichen Auf-wandes erreicht werden.

Die Ertragslage bei der susiEnergie GmbH hat sich verbessert. Der Jahresüberschuss stieg von 43 T€ auf 177 T€. Von mehreren Ver-triebspartnerschaften profitierte insbesondere der Gasvertrieb.

KapitalstrukturSeit 2005 verfolgt die Geschäftsführung das Ziel, Investitionen in die bestehende Infrastruktur und in die erneuerbaren Energien mit angemessenem Eigenkapital zu unterlegen. 2013 haben die Gesellschafter beschlossen, die Gewinnthesaurierungen deutlich anzuheben. Darüber hinaus wurde der Aufnahme weiterer Gesell-schafter bei der TWS Netz GmbH und der Begebung von Genuss-rechten durch die TWS KG und die TWS Netz GmbH zugestimmt. Die Erträge der susiEnergie GmbH werden bis auf eine angemes-sene Verzinsung des eingesetzten Kapitals vollständig den Rück-lagen zugeführt. Diese Maßnahmen haben auch 2016 wieder zu einer deutlichen Erhöhung des Eigenkapitals im Konzern geführt und eine Weiterführung der Investitionsstrategie ermöglicht. Ins-besondere mit der Begebung von Genussrechten waren die Kon-zernunternehmen erfolgreich. Vor dem Hintergrund negativer Zinsen der europäischen Zentralbank sicherten sich mehrere ge-nossenschaftliche Geldinstitute Chancen auf interessante Zinszah-lungen und zeichneten Genussrechte in Höhe von 6,2 Mio. Euro.

MitarbeitendeDie TWS gehörte 2012 zu den ersten Unternehmen, die als ethisch handelndes Unternehmen mit dem Siegel „Ethics in Busi-ness“ ausgezeichnet wurden. Der Wettbewerb unter der Schirm-herrschaft von Hannes Jaenicke zeichnet Unternehmen aus, die hohe Standards bei der Erarbeitung ihrer Erträge einhalten und weitere Aufgaben in Wirtschaft und Gesellschaft übernehmen. Bei der Rezertifizierung 2015 erreichte die TWS weit über dem Durchschnitt liegende Beurteilungen und konnte sich im Vergleich zu 2012 noch steigern.

Immer mehr Unternehmen haben Schwierigkeiten bei der An-werbung von qualifizierten Mitarbeitenden und Auszubildenden. Auch die TWS spürt den Fachkräfte-Mangel in einer ohnehin schon sehr speziellen Branche. Insbesondere bei technischen/ge-werblichen Stellen gibt es Schwierigkeiten, geeignete Bewerber zu finden. Die TWS setzt daher seit Jahren auf die eigene Ausbildung. Aber auch hier wird es immer schwieriger, geeignete Bewerber zu finden, was sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen wird. Um langfristig zu bestehen, ist ein gelungenes Employer Branding die entscheidende Voraussetzung. Unternehmen mit einer starken Arbeitgebermarke gelingt es nachweislich besser, die richtigen Ta-lente anzuwerben und zu binden. So ist ein strategisches Unter-nehmensziel, die TWS als attraktiven regionalen Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb weiter bekannt zu machen. 2014 nahm die TWS deshalb an einem Projekt der IHK Weingarten in Kooperation mit der Fachhochschule St. Gallen teil, um die Arbeitgebermarke der TWS auf strukturierte Weise weiter zu definieren und effizien-te Kommunikationsmaßnahmen zu entwickeln.

Im Rahmen einer Mitarbeiterbefragung im Oktober 2012 wurde die Zufriedenheit der Mitarbeitenden mit Arbeitsbedingungen, Kollegen und Vorgesetzten analysiert. Diese Befragung lieferte eine Vielzahl von Informationen für das gesamte Unternehmen, aber auch für einzelne Unternehmensbereiche. Die Mitarbeiterbe-fragung wurde im Sommer 2014 wiederholt. Der Zufriedenheits-index stieg an und erreichte einen Wert von 2,02, der beste Wert innerhalb des gesamten Unternehmensvergleiches. Im Frühjahr 2016 wurde in einer erneuten Mitarbeiterbefragung der hohe Zu-friedenheitsgrad durch die Mitarbeitenden bestätigt.

AusblickDie milde Witterung endete Anfang Januar 2017. Es folgte bis weit in den Februar eine lang anhaltende Phase niedriger Temperaturen. Die Netznutzungserlöse und die Vertriebserträge der Sparte Gas werden deshalb plangemäß erwartet. Die Kundenzahl im bundes-weiten Gasvertrieb sinkt derzeit, sodass insgesamt Kundenzahl und Vertriebsmenge gegenüber 2016 rückläufig sein werden.

Der kontinuierliche Zuwachs an Stromkunden dürfte sich auch 2017 fortsetzen. Die Kunden im Netzgebiet der TWS Netz GmbH profitieren derzeit noch von den gesunkenen Netzentgelten. Aber auch im Landkreis Ravensburg und in der Region Oberschwaben ist ein moderates Kundenwachstum zu verzeichnen. Insgesamt gilt es, das Vertriebsergebnis auf dem Niveau von 2016 zu halten.

Die Wärmesparte wird auch 2017 voraussichtlich ein positives Betriebsergebnis ausweisen. Die 2016 gestarteten Energiedienst-leistungen rund um das Thema Mieterstrom werden 2017 erste Ergebnisbeiträge liefern.

Mit dem Zweckverband Wasserversorgung Baienfurt-Baindt wurde ein Vertrag über die Durchführung der Rufbereitschaft geschlos-sen. Weitere Angebote bezüglich Rufbereitschaft oder wegen des Führens von Installateur-Verzeichnissen liegen den kommunalen Entscheidungsträgern vor, sodass mit weiteren Aufträgen und ei-nem steigenden Ergebnisbeitrag zu rechnen ist.

Nachdem Anfang 2016 die erste Genussrechtsemission in Höhe von 6,0 Mio. € vollständig gezeichnet und einbezahlt wurde, hat sich die TWS KG entschlossen, eine zweite Genussrechtsemis-sion für Bürger zu starten. Die Genehmigung des Verkaufspro-spekts zur Begebung von weiteren Genussrechten in Höhe von 6,0 Mio. € durch die BaFin erhielt die TWS KG am 15. März 2017.

Page 16: herzlich - TWS...Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 % Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 % EnBW Kommunale Beteiligungen

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ÖKOBERICHTEngagement für Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Seit dem Start in den Stromvertrieb 2008 verkauft die TWS sehr erfolgreich ausschließlich Ökostrom an ihre Kunden und betreibt Stromerzeugungsanlagen aus erneuerbaren Energien. Mit dem Leitspruch „Das Richtige tun“ positioniert sich die TWS als An-bieter von Energien aus regenerativen Quellen. Allein das Enga-gement der TWS im Bereich erneuerbarer Energieerzeugungs-anlagen brachte für das Jahr 2016 eine Einsparung von rund 43.122 t CO2. Mit den zusätzlich geplanten Investitionen wird sich die Vermeidung des klimaschädlichen Gases Jahr für Jahr noch weiter erhöhen. Ziel ist, so viel Strom selbst zu erzeugen, wie die Tarif-Kunden der TWS benötigen.

Weiterer Ausbau der regenerativen Stromerzeugung120 Mio. kWh will das Versorgungsunternehmen bis 2022 selbst erzeugen. Auf diesem Weg ging Anfang 2017 ein neuer Wind-park in der Nähe von Bamberg in Betrieb. Mit einer installierten Leistung von 44 MW speisten im vergangenen Jahr eigene An-lagen rund 61 Mio. kWh Energie überwiegend aus Sonne und Wind in die Versorgungsnetze. Damit können über 17.000 Vier-personenhaushalte mit Ökostrom versorgt werden. Im Vergleich zum Rekordjahr 2015 ist das ein Rückgang um 13 % – windschwa-che Perioden und viele Wolkentage hatten bundesweit zu einer schwächeren Ausbeute von Wind- und Sonnenstrom geführt.

Im Bereich der Windkraft erzeugte die TWS in 2016 51.822 MWh Strom. Die TWS setzt dabei bewusst auf unterschiedliche Projek-te wie Windparks auf hoher See und Onshore-Anlagen, die im gesamten Bundesgebiet stehen. Im Bereich Solarstrom konnten im Berichtsjahr rund 7.413 MWh Strom aus Photovoltaikanlagen erzeugt werden. Seit 2009 gewinnt die TWS auch Energie aus Trinkwasser. Rund 500 Mio. Liter Wasser fließen pro Jahr vom Hochbehälter Hinzistobel in den Wasserbehälter Albertshofen. Dazwischen liegt ein natürliches Gefälle von 44 Metern, wo-durch das Trinkwasser eine hohe Fließgeschwindigkeit erreicht. Die TWS nutzt diese Fließgeschwindigkeit zur Stromgewinnung. Die Turbine erzeugte circa 25 MWh Strom in 2016.

Möglichkeiten der Windkraft nutzenUm künftig auch das Potenzial der Windkraft in Oberschwaben zu nutzen, hat die TWS eine Kooperation mit weiteren Stadt-werken aus der Region initiiert. Diese ist 2012 unter dem Na-men „Windkraft Bodensee-Oberschwaben“ (WKBO) an den Start gegangen. Die Aufgaben der Gesellschaft sind unter an-derem Projektentwicklung, Finanzierung und die Beteiligung der Bürger. Aufgabe der WKBO ist es, mit Sachverstand und Fin-gerspitzengefühl wirtschaftliche und mehrheitsfähige Lösungen zu finden. Gegenüber den Planungen zeigt sich die Projektreali-sierung als deutlich aufwendiger als ursprünglich eingeschätzt. Ursachen hierfür liegen teils in den extrem hohen Erwartungen der Grundstückseigentümer an die Flächenpacht, den langwie-rigen Verfahren zur Erstellung der Flächennutzungspläne in den Kommunen und den immer umfangreicheren und aufwendige-ren Untersuchungen im Bereich Artenschutz.

Ausbau der NahwärmeversorgungZur Steigerung der Energieeffizienz gehört unter anderem der Ausbau der Nahwärmeversorgung, die einen besonders hohen Wirkungsgrad hat. Die TWS betreibt drei große Nahwärmenet-ze und eine Vielzahl an Heizungsanlagen, die große Gebäude klimaschonend mit Holzhackschnitzeln oder über hocheffizien-te Blockheizkraftwerke mit Biomethan beheizen. Für die Stadt- werke Ravensburg setzte die TWS im vergangenen Jahr unter-schiedliche Maßnahmen im Bereich der Wärmeversorgung um.

Ökologische Produkte schonen Klima und BudgetMit dem in 2008 erfolgten Einstieg in den Stromvertrieb bie-tet die TWS ausschließlich Ökostrom an. Auch im Gasbereich ist die TWS mit verschiedenen, besonders ökologischen Produkten auf dem grünen Weg. Denn die Energiewende ist nicht nur eine Aufgabe für die Versorgungsunternehmen. Vielmehr ist es not-wendig, dass alle Verbraucher mitziehen. Sei es durch Bezug von Ökostrom, die energetische Sanierung der eigenen vier Wände oder die Änderung von Konsum- und Mobilitätsgewohnheiten.

ok-Power-LabelAls weiteres Ergebnis der konsequenten Klimaschutzpolitik trägt das Ökostrom-Produkt twsNaturstrom seit Anfang 2012 das ok-Power-Label. Geprüft wurde nach dem Initiierungsmodell. Dazu musste die TWS nachweisen, dass sie selbst mehr als die Hälfte des Stroms in Anlagen erzeugt, die sie initiiert hat.

Förderung umweltschonender TechnikenMit einem eigenen Energie- und Umweltprogramm unterstützt die TWS die effizientere Nutzung von Energie sowie die Reduzie-rung der CO2-Emissionen. Das Programm unterstützt Haus- und Wohnungseigentümer, die auf umweltschonende Techniken um-steigen wollen. Darüber hinaus fördert die TWS unter anderem den Einsatz energieeffizienter Erdgas-Brennwerttechnik im Miet-wohnungsbau. Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern erhalten einen Bonus für die Umstellung ihrer Heizungsanlage von einem anderen Energieträger auf Erdgas. Außerdem unter-stützt die TWS den Einsatz von Strom- und Erdgaswärmepum-pen. Weiterer Schwerpunkt ist die Förderung für den Bau von Blockheizkraftwerken. Im Bereich der umweltschonenden Mo-bilität engagiert sich die TWS im Bereich von Elektrofahrzeugen.

E-Mobilität und umweltfreundlicher AntriebZiel der Bundesregierung ist es, bis 2020 1 Mio. Elektrofahrzeuge auf deutsche Straßen zu bringen. Elektrofahrzeuge verursachen keine lokalen CO2-Emissionen, keine Luftschadstoffe und sind lei-se. Sinnvoll ist der Einsatz jedoch nur, wenn ausschließlich regene-rative Energien verwendet werden. Die TWS möchte in den kom-menden Jahren die Entwicklung in der Region fördern und mit verschiedenen Partnern – unter Einbindung kommunaler Projekte – auf den Weg bringen. So initiierte die TWS gemeinsam mit der Stadt Ravensburg und dem Wirtschaftsforum den ersten Mobili-tätstag im April 2015 der in 2017 erneut stattgefunden hat. Mit

Die TWS setzt sich aus Überzeugung für Klimaschutz und Nachhaltigkeit ein. So ist es nur konsequent, dass sich das Unternehmen seit etlichen Jahren ökologisch ausrichtet. Denn eine sukzessive Verringerung des durch den Menschen bedingten CO2-Ausstoßes ist unbedingt erforderlich – und jeder kann mitwirken.

Page 17: herzlich - TWS...Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 % Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 % EnBW Kommunale Beteiligungen

16 TWS-Geschäftsbericht·2016

Technische Werke Schussental

dem Betrieb von zwei öffentlichen Ladestationen in Ravensburg und einer in Weingarten setzt sich die TWS weiter für den Kli-maschutz vor Ort auf Basis regenerativer Energien ein. Das Un-ternehmen wird auch künftig den Ausbau der Ladeinfrastruktur sowie die Ausweitung umweltfreundlicher Mobilitätsangebote vorantreiben.

Der Fuhrpark der TWS besteht bereits seit etlichen Jahren aus Elektro- und Erdgasfahrzeugen. Denn umweltfreundlicher An-trieb ist auch mit Erdgas möglich. Seit 2009 sind 26 Erdgasbus-se im stadtbus Ravensburg-Weingarten im Einsatz. Erdgasautos stoßen bis zu 25 % weniger CO2 als Benziner aus. Bei Kohlen-wasserstoffen und bei den Stickstoffoxiden werden im Vergleich zu Benzin- und Dieselfahrzeugen die Emissionen auf bis zu 95 % gesenkt. Wer in Ravensburg tankt, verbessert die Umweltbilanz seiner Mobilität sogar noch weiter, denn das an beiden Tankstel-len in Ravensburg abgegebene Erdgas ist klimaneutral. Seit An-fang 2013 kompensiert die TWS das dort abgenommene Erdgas durch Ausgleichszertifikate.

Rohstoffe einsparen: die Initiative Grüner Weg e. V.Die TWS initiierte 2010 gemeinsam mit der Schellinger KG aus Weingarten die Initiative Grüner Weg. Im Mai 2011 wurde diese zum eingetragenen Verein. Ziel ist es, die Kohlendioxid-Emissio-nen im Schussental bis 2020 wesentlich zu reduzieren und damit den ersten Schritt zu einer klimaneutralen Region einzuleiten. Die Mitglieder setzen klimafreundliches Wirtschaften und regio-nal verankertes Handeln aktiv um. Sie entwickeln Maßnahmen, um den Energieverbrauch zu reduzieren, erneuerbare Energien zu verwenden und Rohstoffe einzusparen. Die Initiative gibt Im-pulse zum Aufbau eines Klimaschutznetzwerks, unterstützt bei der Umsetzung von Maßnahmen und stellt nachvollziehbare Kri-terien auf, die sich am CO2-Fußabdruck orientieren.

Menschen mitnehmen – Bürgerbeteiligung bei der TWSDie Energiewende voranzubringen und die Menschen in der Re-gion dabei mitzunehmen – das hat sich die TWS bekannterma-ßen zur Aufgabe gemacht. Von Herbst 2013 bis Frühjahr 2016 hat die TWS deshalb auch die Möglichkeit einer Unternehmens-beteiligung in Form von Genussrechten angeboten. Das Geld fließt in Projekte, die den Umbau der Energieversorgung vor-antreiben und den Klimaschutz weiterbringen. Bis zum Frühjahr 2016 hat die TWS hierdurch 452 neue Eigentümer bekommen, die sich mit 6 Mio. Euro beteiligt haben.

Attraktives Pachtmodell: das twsEnergiedachDie TWS bietet ein attraktives Pachtmodell für Solardächer an. Das twsEnergiedach ist für Hausbesitzer ideal, die sich weitge-hend selbst mit erneuerbaren Energien versorgen möchten. Denn wer Strom selbst erzeugt und verbraucht, entlastet die Stromnet-ze und trägt so zu einer sicheren Versorgung bei. Gleichzeitig wird die dezentrale und lokale Stromerzeugung gesteigert und so die Energiezukunft direkt vor Ort unterstützt.

Mit dem twsEnergiedach errichtet die TWS eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ihrer Kunden und kümmert sich um deren Betrieb und Instandhaltung. Die Kunden tragen keine Investiti-onskosten und profitieren von dem Rundum-Sorglos-Paket. Um die Planung, Installation, Wartung und Finanzierung kümmert sich die TWS. Und was bislang nur Immobilieneigentümern vor-behalten war, bietet die TWS seit 2016 über ein Direktstrom-Modell auch Mietern von Wohnungen an.

Direktstrom für MieterWenn Strom im eigenen Haus erzeugt und dort auch verbraucht wird, ist das besonders vorteilhaft. Denn durch die kurzen Wege werden Transportverluste vermieden und das öffentliche Netz entlastet. Mit dem Mieterstrom-Modell können nun auch Mieter von umweltschonendem und preiswerten Ökostrom aus häusli-cher Produktion profitieren. Denn Energie zu nutzen, die direkt im Wohnumfeld erzeugt wird, schafft Identität. Außerdem pro-fitieren die Mieter davon, den vor Ort erzeugten Strom kosten-günstig zu beziehen. In zwei Pilotprojekten in Weingarten ins-tallierte die TWS 2016 jeweils eine Photovoltaikanlage auf dem Dach für die Bau- und Sparverein Ravensburg eG sowie für eine Bauherrengemeinschaft, der neben drei privaten Bauherren, der Verein „Hilfe für Körper- und Mehrfachbehinderte e. V.“ und die Stiftung „Herzens(t)räume“ angehören und bietet seitdem die erzeugte Energie direkt den Bewohnern an. Für die TWS sind Direktstrommodelle, wie Mieterstrom, ein wichtiger Baustein für die Energiezukunft.

Wind offshore

Photovoltaik

Biomasse

Wasserkraft

Wind onshore

TWS-eigener Erzeugungsmix 2016

78,6%

2,6%

12,2%

6,5%

0,1%

Page 18: herzlich - TWS...Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 % Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 % EnBW Kommunale Beteiligungen

TWS-Geschäftsbericht·2016 17

Technische Werke Schussental

Jeder Bürger stärkt die Region, wenn er Energie und Wasser von der TWS bezieht. Denn etwa 25 Cent von jedem Euro, den die Kunden der TWS dafür ausgeben, bleiben in der Region. Neben dieser Wertschöpfung tragen auch die Ausschüttungen an die An-teilseigner Jahr für Jahr positiv zum Haushalt der beiden Kommu-nen Ravensburg und Weingarten bei. Außerdem arbeitet die TWS nach Möglichkeit mit einheimischen Unternehmen und Partnern zusammen. 25 % sind regionale Rückflüsse, die beispielsweise in Form von Aufträgen an Handwerker, Bauunternehmen und Dienst-leister in die Region flossen. Insgesamt waren das im Jahr 2016 rund 42 Mio. Euro. Nicht berücksichtigt wurden der Aufwand für den überregionalen Energiebezug, der aufgrund höherer Absatz-mengen weiter gestiegen ist. Auch tragen Investitionen in erneuer-bare Energieerzeugungsanlagen, die die TWS aufgrund fehlender Projekte derzeit nur außerhalb tätigen kann, nicht zur regionalen Wertschöpfung bei. Ohne diese Einflüsse verbleiben sogar 56 Cent von jedem Euro, den der Kunde an die TWS zahlt, in der Region.

Hohe Ausbildungsquote und weitere Arbeitsplatz-Effekte Im Durchschnitt des Jahres 2016 waren bei der TWS 147 Mitar-beitende beschäftigt. Hinzu kommen 13 Auszubildende, was ei-ner Ausbildungsquote von 8,8 % entspricht. Zum Vergleich: Der Durchschnitt in Deutschland lag bei zirka 5,2 % bei Unternehmen mit 100 bis 249 Beschäftigten. Insgesamt sind etwa 444 Men-schen direkt, indirekt oder induziert durch die Tätigkeiten der TWS in der Region beschäftigt. Das heißt, durch vergebene Aufträge und Investitionen werden indirekt weitere 138 Arbeitsplätze in der Region gesichert – durch gezahlte Steuern, Abgaben und Gewinn-ausschüttungen zusätzliche 65 Arbeitsplätze. Die Personalausga-ben und die Kaufkraft der TWS-Mitarbeitenden schaffen weitere

81 Arbeitsplätze. Insgesamt ermöglicht jeder TWS-Arbeitsplatz etwa zwei weitere Arbeitsplätze in der Region.

Auszeichnungen Zum achten Mal in Folge hat ein unabhängiges Online-Energiever-braucherportal die TWS im Schussental als TOP-Lokalversorger für die Kategorien Strom und Gas ausgezeichnet. Das Energieverbrau-cherportal (www.energieverbraucherportal.de) bewertet jedes Jahr mehrere hundert Energieversorger. Das Portal vergibt die Auszeich-nung nur an Versorger, bei denen das Preis-/Leistungspaket abso-lut stimmt. Berücksichtigt werden dabei unterschiedliche Kriterien. Klimafreundliche Produkte, der Ausbau der eigenen Energieerzeu-gung und soziales Engagement sind wichtige Bausteine der nach-haltigen Unternehmenspolitik und haben mit zur Auszeichnung beigetragen. Darüber hinaus erhielt die TWS vom Wirtschaftsma-gazin Focus-Money die Auszeichnung „Bester Stromanbieter in der Region Biberach/Friedrichshafen“. Dabei wurden unter anderem Servicequalität, Tarife und Beratung bewertet.

STANDORTBILANZHeimisches Baugewerbe, Handwerk und Industrie: Was die TWS für die Menschen bewirkt

Die TWS ist Teil der Region und mit ihr verbunden. Das geht weit über die sichere, umweltfreundliche und preiswerte Versorgung der Kunden mit Energie und Wasser hinaus. Denn mit 160 Mitarbeitenden ist die TWS ein wichtiger Wirt-schaftsfaktor. Gleichzeitig setzt sich das Unternehmen aktiv für die Themen Klimaschutz, Lebensqualität und soziales Engagement ein. Bei der Berechnung der wirtschaftlichen Effekte bilden Investitionen, Ausbau und Instandhaltungsauf-wand der Netze und Infrastruktureinrichtungen einen großen Teil der regionalen Rückflüsse. Von diesen Aktivitäten pro-fitieren unter anderem heimische Unternehmen wie Baugewerbe, Handwerk und Industrie. Die aktuelle Standortbilanz des unabhängigen Beratungsinstituts Eckart & Partner zeigt das auf eindrückliche Art und Weise.

53,0% Brennstoffbezug (Strom und Gas) außerhalb der Region

3,6% Sonstige Ausgaben (u. a. Investitionen)

6,8% Energiebezug aus der Region

3,9% Steuern, Abgaben, Gewinnausschüttung

18,2% Steuern, Abgaben, außerhalb der Region

3,6% Löhne, Gehälter, Altersbezüge, Ausbildung

10,9% Investitionen und Aufträge in der Region

Standortbilanz Technische Werke Schussental 2016Von jedem Euro, den der Kunde an die TWS zahlt,verbleiben etwa 25 Cent in der Region.

2% Mieten, Pacht

14% Löhne, Gehälter, Altersbezüge, Ausbildung

4% Gewinnausschüttung

27% Energieeinkauf, Energieproduktion

41% Investitionen Instandhaltungsaufwand

12% Konzessionsabgaben, Steuern

Zusammensetzung regionale Rückflüsse

Direkt Beschäftigte(ohne Azubis)

Arbeitsplätze in der Region

Induzierte Stellen(Abgaben, Steuern)

Indirekt Beschäftigte

Induzierte Stellen(Personalausgaben)

138

81

65

147

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D eutsche bin ich – durch und durch. Aber ich habe türkische Wurzeln. Mein Vater kam mit 14 hierher, um beim Escher zu arbeiten. Er lernte Deutsch

Wort für Wort und war bald für Mit arbeiter und Freunde unterwegs, um zu übersetzen. Ich selbst bin in Ravensburg geboren, türkisch aufgewachsen, aber nicht streng religiös. Mit dem „Deutsch sein“ habe ich viel übernommen. Ich bin pingelig und pünktlich, aber ich mag türkische Musik und feiere Ostern und Weihnachten. Ich mag Gottesdienste. Meine Hochzeit allerdings war eine türkische. Und meine jüngste Tochter möchte kein Türkisch mehr lernen.

Das war und ist für mich alles völlig in Ordnung. Erst an der Uni wurde ich damit konfrontiert, dass die Türkei zum Thema wird. Da gab es plötzlich eine türkische Gruppe eben nur für Türken, aber ich hat-te doch deutsche Freunde.

Über meinen Hintergrund, das Studium von Betriebs-wirtschaftslehre, Marketing und Werbepsychologie sowie meinen Umgang mit Kindern kam ich dahin, wo ich heute bin: Bei „TAVIR“, dem ‚„Türkischen Akademiker-Verein in Ravensburg“ fördere ich Bil-dung und Erziehung, Kunst und Kultur sowie den Umweltschutz – auf der Grundlage von Integration. Tavir bedeutet im Türkischen „Haltung, Stellung-nahme“, aber auch „Zeichen setzen“. Und das ist, was ich will. Das ist, was ich tue. 2007 haben wir klein angefangen, jetzt bin ich hauptberuflich dabei.

Ich mache in unserem zweiköpfigen Team Bildungs-veranstaltungen, berate, helfe, veranstalte kulturelle Events und entwickle Materialien. So setzen wir als junger, dynamischer Verein mit Migrationsgeschich-te nicht nur ein Zeichen. Sondern wir engagieren uns auch für eine gerechtere Gesellschaft. Dabei drängen wir uns nicht in den Vordergrund.

Wir sind in erster Linie Ansprechpartner für die Stadt Ravensburg. So haben wir beispielsweise Willkom-mensmaterialien für Flüchtlinge entwickelt, den „Toleranzpass“ für Schulen oder einen Grundrech-te-Comic. Hier erfahren die Kinder, was sie für ein Glück haben, dass es bei uns die Grundrechte gibt. Hier lernen sie, ihre Meinung zu sagen, ganz wie Er-wachsene. Kinder sind da ja viel offener als Erwach-sene. Sie fragen sich beispielsweise in der dritten und vierten Klasse, wo sie herkommen und hinge-hören. In den Übungen, die wir machen, erkennen sie sich dann wieder.

Um echte Willkommenskultur geht es mir und dabei um Materialien, mit denen Neuzuwanderer wirklich weiterkommen. Denn sie werden ja mit Informatio-nen regelrecht überflutet. Also haben wir Kärtchen entwickelt, die den Alltag in Deutschland zeigen. Diese zeigen, was hier Usus und was völlig unreflek-tiert ist. Die Kärtchen sollen mit ihren Zeigebildern helfen, Lücken im täglichen Leben zu stopfen. Aber das reicht natürlich immer noch nicht. Wir müssen den Jüngeren mehr unter die Arme greifen. Sie sau-gen die Informationen auf, so lernen sie die Sprache besser.

Es geht um Bildung und Integration für die Gesell-schaft hier, und das beginnt eben schon in der Schu-le. Und wenn du dann die Kinder siehst, wie be-geistert die sind und wie sie mit unserem Angebot umgehen, das ist toll. So bringt das, was ich leiste, auch anderen etwas. Du siehst, dass du was be-wirkst. Du erreichst viele Menschen, vieles ist noch unentdeckt, du findest Besonderheiten im täglichen Leben.

Mein Wunsch? Es gibt noch so viele Lücken, ich möchte sie finden. Ich möchte etwas machen, was meinem Umfeld gut tut – in der Hoffnung, dass un-sere Kinder dann einen anderen Umgang mit ihren Mitmenschen haben.

Protokoll: Stefan Blank

„Wir müssen den Jüngeren mehr unter

die Arme greifen“

Unser Ziel: Zeichen setzen!Gülcin Bayraktar aus Ravensburg tritt mit dem Verein „Tavir“ für eine vielfältige Gesellschaft ein

TWS-Geschäftsbericht·2016 19

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20 TWS-Geschäftsbericht·2016

Technische Werke Schussental

MITARBEITENDEDie TWS als attraktiver Arbeitgeber

160 Mitarbeitende waren zum 31. Dezember 2016 bei der TWS beschäftigt – inklusive 13 Auszubildende: fünf Industrie-kauffrauen, zwei Studierende der Dualen Hochschule, drei Anlagenmechaniker, zwei Elektroniker für Betriebstechnik und eine Fachinformatikerin Systemintegration. Im Vergleich zum Vorjahr sind es sechs Mitarbeitende mehr. Bei der TWS KG waren es 68 Mitarbeitende und bei der TWS Netz 92. 19 Einstellungen standen 13 Abgänge gegenüber.

Die Personalkosten beliefen sich auf rund 10,3 Mio. Euro. Sie sind damit im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 % gestiegen.

Das durchschnittliche Lebensalter der Mitarbeitenden liegt bei 40,14 Jahren. Der durchschnittliche Krankenstand betrug 2,87 % und ist gegenüber dem Vorjahr (2,67 %) leicht gestie-gen. Dieser Krankenstand entspricht einer durchschnittlichen Ausfallzeit von 6,84 Tagen/Jahr. Die TWS liegt damit unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 4,25 %. Da bei der TWS nur die Ausfallzeiten innerhalb der Lohnfortzahlungsdauer von sechs Wochen eingerechnet werden, ist eine Vergleichbarkeit mit dem Bundesdurchschnitt nicht in Gänze gegeben.

Die TWS gehört zu den Vorreitern ethischen Handelns in der Wirtschaft und wurde daher bereits im Jahr 2012 mit Label „Ethics in Business“ durch das Institut für Wirtschaftsethik an der Uni St. Gallen ausgezeichnet. Kriterien sind Unternehmens-werte, Führung, Personalarbeit, Engagement im gesellschaftli-chen Umfeld, Umweltschutz, Verantwortung in der Lieferkette sowie die Produktverantwortung. Die TWS hat sich im Jahr 2015 einer erneuten Bewertung gestellt. Mit einem glatten „A“, in-nerhalb einer möglichen Skala von „D“ - „A+“, konnte die oh-nehin schon gute Bewertung aus dem Jahr 2012 nochmals ge-steigert werden.

Im Jahr 2014 haben wir gemeinsam mit der IHK und der Fach-hochschule St. Gallen das Projekt „Employer Branding“ auf den Weg gebracht. Ziel hierbei ist es, den TWS-Konzern als attrak-tiven Arbeitgeber darzustellen. Wichtig ist es für uns in diesem Zusammenhang, junge Menschen schon in ihrer Berufsfindungs-phase zu begleiten und zu unterstützen, denn sie sind unsere Mitarbeitenden von morgen. Wir waren daher auch 2016 wie-der auf der Bildungsmesse in Ravensburg vertreten und haben an anderen Veranstaltungen, wie beispielsweise „Fit für die Be-werbung“, teilgenommen. Gemeinsam mit unseren Auszubil-denden haben wir im Rahmen der kontinuierlichen Weiterent-wicklung unseres „Employer Branding“ drei Ausbildungsfilme in den Ausbildungsberufen Industriekaufleute, Anlagenmechaniker und Betriebselektroniker gedreht. Diese sollen interessierten Ju-gendlichen einen ersten Eindruck von der Ausbildung bei der TWS vermitteln. Selbstverständlich kam beim Filmdreh auch der Spaß nicht zu kurz. Auch im Rahmen von Schulpraktika bieten wir Schülerinnen und Schülern regelmäßig die Möglichkeit der Betriebserkundung. Da wir gezielt auf die Ausbildung unserer eigenen Fachkräfte setzen, haben wir 2016 die Palette unserer Ausbildungsberufe um die Ausbildung zum „Fachinformatiker (m/w), Systemintegration“ erweitert.

Die Meinung und Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden ist uns ein wichtiges Anliegen. Deshalb führen wir regelmäßig Mitarbei-terbefragungen zur Ermittlung des Zufriedenheitsindexes durch. Auch die Feedbackkultur bei der TWS entwickelt sich stets fort. So haben wir für unsere Auszubildenden die Möglichkeit geschaf-fen, unsere Ausbildungsabteilungen nach jedem Ausbildungsab-schnitt in verschiedenen Kategorien bewerten zu können. Das Ergebnis wird in unserem jährlichen Ausbildungs-Dialog, an dem die Ausbildungsverantwortlichen der TWS teilnehmen, präsen-tiert. Aus den Ergebnissen werden dann Handlungsempfehlun-gen abgeleitet. Dadurch möchten wir die Qualität unserer Aus-bildung stetig verbessern.

Im Sinne eines familienfreundlichen Arbeitgebers bieten wir un-seren Mitarbeitenden bereits ein flexibles Arbeitszeitmodell ohne feste Kernzeiten an. Um an diesem Punkt noch mehr für unse-re Mitarbeitenden zu tun, haben wir unseren breiten Katalog an Zusatzleistungen um einen Zuschuss zur Kinderbetreuung ergänzt. Dieser unterstützt unsere Mitarbeitenden finanziell bei der Betreuung nichtschulpflichtiger Kinder.

Im Jahr 2016 haben wir unser betriebliches Gesundheitsma-nagement um zwei Firmenfitnessverträge ergänzt. Die TWS-Mit-arbeitenden profitieren von günstigen Konditionen und einem Zuschuss durch die TWS. Fortgesetzt wurde auch die Workshop-Reihe „Fit for Life and Business“. Hier liegt der Fokus auf dem Themen Bewegung, Ernährung, Entspannung, mentale Kraft und Motivation. Dennoch bleibt es nicht aus, dass Mitarbeitende sich auch einmal länger im Krankenstand befinden. Im Rahmen des betrieblichen Eingliederungsmanagements erarbeiten wir gemeinsam mit dem Mitarbeitenden Lösungswege, um künfti-gen Ausfällen vorzubeugen. Oft kann der hausinterne Osteo-path, dessen Sprechstunden rege frequentiert werden, bereits im Vorfeld Prävention leisten.

Auch im Jahr 2016 haben die Mitarbeitenden die seit Mitte 2015 eröffnete Möglichkeit, sich in Form von Genussrechten am Unternehmen zu beteiligen, gerne angenommen. Diese Betei-ligungsmöglichkeit führt zu einer guten Identifikation mit dem Unternehmen.

Wir danken allen Mitarbeitenden für ihre geleistete Arbeit und ihren Einsatz. Unser Dank gilt auch dem Betriebsrat für die ver-trauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit.

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TWS-Geschäftsbericht·2016 21

Technische Werke Schussental

SPENDEN / SPONSORINGDie TWS für die Region: Lokalhelden, beeindruckende Projekte und Azubi-Initiative

Als regionaler Energie- und Wasserversorger engagiert und sponsert die TWS in der Region seit Jahren sinnvolle und nach-haltige Projekte in den Bereichen Soziales, Sport, Umwelt, Kul-tur, Bildung und Gesellschaft. 2016 – zum Anlass des 15-jähri-gen Bestehens der TWS – startete ein besonderes Projekt, das 2017 fortgeführt wird: der Förderwettbewerb „TWS-Lokalhel-den“. Bei diesem Publikumswettbewerb konnte jeder online und kostenlos mitentscheiden und für seinen Favoriten stimmen. Die Abstimmung war in eine Qualifikation und ein Finale unterteilt.

Einsatz für die GemeinschaftMit TWS-Lokalhelden unterstützt und fördert die TWS gesell-schaftliche Gruppen wie Vereine, Organisationen und Instituti-onen aus Ravensburg, Weingarten und den umliegenden Ge-meinden. Diese sollten als Gruppe präsentieren, auf welches Engagement sie besonders stolz sind und mit welchem Projekt sie sich für die Gemeinschaft in der Region einsetzen. Förde-rungswürdig waren die Themenbereiche Soziales, Sport, Kul-tur, Bildung, Umwelt und Gesellschaft. Insgesamt 15.000 Euro an Preisgeldern stellte die TWS zur Verfügung. Bei der Publi-kumswahl konnte jeder mitentscheiden, welche zehn Vereine, Organisationen und Institutionen mit den Publikumspreisen ausgezeichnet werden. 52 Bewerbungen gab es online unter www.tws-lokalhelden.de, und die Abstimmung nahm schnell am Fahrt auf. Bei der Preisverleihung am 18. September 2016 gab es dementsprechend strahlende Gesichter.

Publikumspreisträger: Deutscher Amateur-Radio-Club e. V. DARC First Responder der Hochschule Ravensburg/Weingarten Formula Student Team Weingarten Ravensburg läuft für Toleranz TSB Ravensburg, Abteilung Gerätturnen Jugendfeuerwehr Ravensburg Fanfarenzug Rauenspurg e. V. der Stadt Ravensburg Musikverein Taldorf Türkisches Kultur- und Sportzentrum e. V. Weingarten Ege Tanz- und Kulturverein Bodensee Oberschwaben e. V.

Zusätzlich vergaben die Mitarbeitenden der TWS fünf Förder-preise in Höhe von je 1.000 Euro an besonders beeindruckende Projekte:

Brennessel e. V. – Hilfe gegen sexuellen Missbrauch SKC Berg e. V. Arche e. V. Ravensburg Jugendrotkreuz Ravensburg Repair-Café Ravensburg

Nachhaltigkeit einmal anders: das DKMS-Azubi-ProjektManchmal braucht es nur einen kleinen Anstoß – das erfuhren vier Auszubildende der TWS Mitte 2016: Einige Mitarbeitende hatten sich Gedanken gemacht, wie sie Nachhaltigkeit im Unter-nehmen über Umweltschutz, Energieeffizienz und wirtschaftli-ches Handeln hinaus praktizieren könnten. Bei ihren Recherchen stießen sie auf die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Die DKMS sucht und vermittelt Stammzellenspender für Men-schen mit Blutkrebs und anderen Erkrankungen des blutbilden-den Systems. Mit weltweit mehr als 6,4 Mio. Registrierten – da-von mehr als 4,5 Mio. in Deutschland – und mehr als 56.900 ermöglichten Stammzellentransplantationen ist sie der weltweit größte Stammzellenspenderdatei-Verbund.

Die Auszubildenden setzten die Idee um und 38 Kolleginnen und Kollegen aus den Reihen der TWS ließen sich als potenzielle Stammzellenspender bei der DKMS registrieren – gut ein Viertel der Belegschaft. Die TWS förderte die DKMS zudem mit einer Spende in Höhe von 40 Euro pro registriertem Mitarbeitenden.

Kultur und soziale VerantwortungDie TWS unterstützt unter anderem das Theater Ravensburg, das Kulturzentrum Linse, das Hoftheater Baienfurt, das jährliche Familienfest „Ravensburg spielt“ und das historische Welfenfest in Weingarten. Zahlreiche Hilfs- und Beratungseinrichtungen in der Region werden von der TWS als Partner des Sozialsponsoring Ravensburg e. V. mit gesponsert.

Wissenschaft, Umweltbewusstsein und BildungFür innovative und zukunftsweisende Energiekonzepte lobt die TWS zweimal jährlich den TWS-Energiepreis als Studienpreis an der Hochschule Ravensburg-Weingarten aus.

Regionale Sportarten und VereineWenn es darum geht, regionale Sportarten und Vereine zu för-dern, stehen für die TWS vor allem langfristig angelegte Projekte und die Förderung des Nachwuchses im Vordergrund – im Frei-zeit- und Breitensport. So unterstützt die TWS regelmäßig unter anderem den Sportkreis Ravensburg mit seinen mehr als 300 Ver-einen, die Kindersportschule KISS sowie den TWS-Nachwuchs-triathlon.

Die TWS engagiert sich in der und für die Region. Doch dabei geht es nicht immer nur um Energie oder Wasser. Vielmehr spannt das Unternehmen den Bogen seit Jahren deutlich weiter und ist vielfältig in Sachen Umwelt und Gesellschaft präsent. Dabei zeichnen sich die Engagements der TWS immer aus durch partnerschaftliches Denken, verantwortliches Handeln und nachhaltiges Fördern. 2016 beispielsweise stand im Zeichen der neu ins Leben gerufenen Aktion „TWS-Lokalhelden“.

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Page 24: herzlich - TWS...Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 % Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 % EnBW Kommunale Beteiligungen

F ast 50 Jahre waren wir verheiratet, der Hochzeitstag nur noch gut drei Monate entfernt, da starb unerwartet mein Mann im Mai 2015. 50 Jahre hatte ich immer für

jemanden mitgedacht. Und dann sitze ich plötzlich da draußen in Berg-Weiler und denke: Jetzt bist du hier und hast keinen, mit dem du sprechen, mit dem du etwas unternehmen kannst. Oder: Du kennst zwar Leute, aber die sind zu Zweit, du bist allein, also bist du das fünfte Rad am Wagen. Noch bist du mobil, aber wie lange noch und was kommt dann? Und das wollte ich nicht. Also habe ich mir gedacht, dass vielleicht so eine Art Stammtisch etwas Gutes wäre. Wo sich Frauen treffen kön-nen, die in der selben Situation sind wie ich und die gleichen Erfahrungen gemacht haben. Wo wir miteinander reden oder etwas miteinander planen und machen können – ohne Verpflichtungen, nur aus dem Interesse heraus, freie Zeit miteinander zu verbringen. Ohne Therapie, ohne Seelsorge, ohne Trauerbewältigung. Denn gerade die Wochenen-den sind so ganz alleine sehr einsam. Also sollte man hier was machen.

Das war die Idee. Da gab es noch meinen Kon-takt zu Susanne Weiß vom Mehrgenerationenhaus Gänsbühl. Die kannte ich über meine Tätigkeit im Ravensburger Bürgerbüro. Und auch Susanne hatte schon gefragt, ob ich mir nicht so etwas wie einen Witwen stammtisch vorstellen könnte. Sie brachte Ingrid Koch aus Tettnang ins Spiel, die dort seit 15 Jahren einen solchen Kreis in kleinem Rahmen organisiert. Also war ich sofort dabei, und am 16. Oktober 2015 gab es den ersten Ravensburger Witwenstammtisch im Mehrgenerationenhaus. Witwen, keine Witwer, das ist so gewollt. Denn so-bald ein Mann in eine Frauenrunde kommt, verän-dert sich die Chemie in der Runde. Die Schwäbische Zeitung stellte in einem Artikel die Idee vor.

Ich war gespannt und aufgeregt, wie der 16. Okto-ber laufen würde. Ein Freitag, denn Freitag ist ein guter Tag, um für das Wochenende gemeinsame Aktionen zu planen. Wir haben also den Raum im Mehrgenerationenhaus hergerichtet, vier Tische mit jeweils fünf Stühlen aufgestellt und waren sicher, das reicht locker. Na ja, an diesem ersten Nachmittag kamen allein 45 Witwen. Das brachte mich als Moderatorin zwar kurz außer Atem, aber ich war auch stolz. Denn die Idee, einen Witwenstammtisch ins Leben zu rufen, war richtig und ist sie auch bis jetzt. Denn heute, mehr als ein Jahr später, findet ein Mal im Monat am ersten Freitagnachmittag der offizielle Stammtisch statt, teilweise mit zwei Gruppen. So groß ist die Nachfrage. Davor treffen wir uns zum gemeinsamen Mittagessen. Das ist zwar ein anstrengender Tag für mich, aber es lohnt sich unbedingt. 25 Witwen sind der feste Stamm, einige gehen wieder, etliche kom-men zurück, viele kommen dazu. Wir sind kein Ver-ein, bei uns gibt es keinerlei Verpflichtungen, auch an den Aktivitäten muss niemand teilnehmen. Ich moderiere zwar, aber die Frauen sollen selbststän-dig etwas vorschlagen und beschließen. Sei es eine Wanderung, ein Café-, Restaurant- oder ein Kon-zertbesuch, alles ist möglich. Und das ist gut.

Denn ich wünsche mir, dass wir als Witwen uns trauen, jemanden anzurufen, sich zu verabreden und sich dabei nicht als das fünfte Rad am Wagen zu fühlen. Eher selbstbewusst zu sein – aber auch zu akzeptieren, wenn dann doch mal eine Absage zu einer Verabredung kommt. Hauptsache, wir ma-chen uns auf, unser Leben wieder in die Hand zu nehmen und mit anderen zu genießen.

Protokoll: Stefan Blank

„Am ersten Nachmittag kamen allein 45 Witwen –

das brachte mich kurz außer Atem.“

Leben wieder in die Hand nehmenChrista Blank gründete den ersten Ravensburger Witwenstammtisch

TWS-Geschäftsbericht·2016 23

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TWS Konzern

24 TWS-Geschäftsbericht·2016

BILANZ ZUM 31.12.2016AKTIVA

Vorjahr

€ € € T€

A. ANLAGEVERMÖGEN

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 385.136 185

II. Sachanlagen

1. Grundstücke mit Geschäfts-, Betriebs- und anderen Bauten 10.500.835 10.546

2. Grundstücke ohne Bauten 391.862 392

3. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen 30.865.459 33.706

4. Verteilungsanlagen 55.647.194 48.850

5. Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.148.570 2.334

6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 8.773.629 5.434

109.327.549 (101.262)

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0

2. Beteiligungen an assoz. Unternehmen 2.650.340 2.018

3. Beteiligungen 4.704.990 4.836

4. Sonstige Ausleihungen 17.800 18

7.373.130 (6.872)

117.085.815 (108.319)

B. UMLAUFVERMÖGEN

I. Vorräte

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 381.350 384

2. Fertige Erzeugnisse und Waren 3.000 2.203

384.350 (2.587)

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 22.235.008 17.783

2. Forderungen gegen Gesellschafter 386.814 448

3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 945.474 1.381

4. Sonstige Vermögensgegenstände 962.916 1.177

24.530.212 (20.789)

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

10.000.623 11.520

34.915.185 (34.896)

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

242.005 124

D. AKTIVER UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER VERMÖGENSRECHNUNG

324.481 0

152.567.486 143.339

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TWS Konzern

TWS-Geschäftsbericht·2016 25

BILANZ ZUM 31.12.2016PASSIVA

Vorjahr

€ € T€

A. EIGENKAPITAL

I. Feste Kapitalanteile der Kommanditisten

2.300.000 2.300

II. Genussrechtskapital

20.220.000 11.065

III. Rücklagen

34.238.629 32.837

IV. Konzernbilanzverlust

-1.003.838 -781

V. Anteile anderer Gesellschafter

4.074.750 3.881

59.829.541 (49.302)

B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE

11.130.215 10.688

C. EMPFANGENE ERTRAGSZUSCHÜSSE

787.827 1.133

D. RÜCKSTELLUNGEN

1. Rückstellungen für Pensionen 1.503.038 1.827

2. Steuerrückstellungen 57.938 83

3. Sonstige Rückstellungen 7.821.122 8.395

9.382.098 (10.305)

E. VERBINDLICHKEITEN

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 54.464.316 58.693

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9.218.446 6.121

3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 2.226.642 2.004

4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 91.286 44

5. Sonstige Verbindlichkeiten 5.437.115 5.049

davon aus Steuer: 3.758.265 € (2.283)

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 0 € (0)

71.437.805 (71.911)

152.567.486 143.339

Page 27: herzlich - TWS...Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 % Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 % EnBW Kommunale Beteiligungen

TWS Konzern

26 TWS-Geschäftsbericht·2016

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2016Vorjahr

€ € € T€

1. Umsatzerlöse 145.757.221 129.028

abzüglich Energiesteuern 11.317.802 9.007

134.439.419 (120.021)

2. Aktivierte Eigenleistungen 502.380 582

3. Sonstige betriebliche Erträge 1.419.982 2.008

136.361.781 (122.611)

4. Materialaufwand:

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 70.306.536 64.058

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 36.244.326 25.679

106.550.862 (89.737)

5. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 8.227.301 7.682

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 2.074.553 2.304

davon für Altersversorgung: 498.367 € (Vorjahr: 843.078 €) 10.301.854 (9.986)

6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 6.809.535 6.810

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.432.171 8.787

Davon Aufwendungen aus der Anwendung der Art. 66 und 67 Abs. 1 – 5 EGHGB (Übergangsvorschriften zum BiMoG): 62.292 € (Vorjahr: 62.292 €) 129.094.422 (115.320)

8. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 272.098 385

9. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 15 0

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 126.258 402

398.371 (787)

11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 22.004 5

12. Aufwendungen aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 273.133 236

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2.537.764 3.908

davon Aufwendungen aus der Aufzinsung: 455.958 € (Vorjahr: 368.290 €) 2.832.901 (4.149)

14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 851.519 595

15. Ergebnis nach Steuern 3.981.310 3.334

16. Sonstige Steuern 31.696 26

17. Vergütung für Genussrechtskapital 414.745 149

18. Jahresüberschuss einschl. Anteilen anderer Gesellschafter 3.534.869 3.159

19. Anteile anderer Gesellschafter 270.743 77

20. Jahresüberschuss 3.264.126 3.082

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TWS Netz GmbH

TWS-Geschäftsbericht·2016 27

STROMVERSORGUNGErfolgreiche Weiterführung und Umsetzung des Strom-Erneuerungskonzeptes

Die TWS Netz GmbH hat im Berichtsjahr 2016 in der Stromversorgung das größte Investitionsprogramm ihrer Firmenge-schichte mit einem Investitionsvolumen von 5,205 Mio. Euro erfolgreich umgesetzt. Der Fokus lag unter anderem auf Er-neuerungsmaßnahmen im Mittelspannungsanlagen- und Netzbereich. Somit wurde das Erneuerungskonzept, das 2014 erarbeitet wurde, konsequent weitergeführt. Ziel der Erneuerungsmaßnahmen ist die Erhaltung und Verbesserung der Versorgungssicherheit des Stromnetzes der TWS Netz GmbH.

BHKW Deponie-/Klärgas

Wasser Biomasse Photovoltaik

20112012 2013 2014 2015 2016

0

50

100

150

20018.000

16.000

14.000

12.000

10.000

8.000

6.000

4.000

2.000

0

Dezentrale Stromeinspeisung

[MWh]

Im Hinblick auf die Umsetzung der Energiewende und der in Zukunft immer komplexer werdenden dezentralen Stromerzeu-gerstruktur, ist eine zuverlässige und leistungsfähige Strom- infrastruktur Grundlage für deren erfolgreiche Umsetzung. Hier-zu möchte die TWS Netz GmbH ihren Beitrag leisten.

Im Berichtsjahr wurden schwerpunktmäßig in Ravensburg 15,3 km Mittelspannungskabel einschließlich Freileitungen er-neuert. Dabei wird aus gesamtsystemrelevanten Gründen die Er-neuerung von Speisekabeln priorisiert. In die Mittelspannungs-kabelerneuerung wurden ca. 1,24 Mio. Euro investiert. Einen großen Stellenwert hat die Erneuerung von Schaltwerken und Umspannstationen. Die Erneuerungsstrategie sieht vor, alle fünf Schaltwerke und 150 Umspannstationen in den nächsten 15 Jahren zu erneuern bzw. zu sanieren.

In Ravensburg wurde die Erneuerung des Schaltwerkes Hirsch-graben fertiggestellt und das Schaltwerk Friedhofstraße in Wein-garten in Betrieb genommen. Von den insgesamt fünf Schalt-werken im Versorgungsgebiet sind somit drei Anlagen erneuert. Des Weiteren wurden 2016 zehn Umspannstationen komplett und elf Schaltanlagen erneuert. In den Stromanlagenbereich investierte die TWS insgesamt ca. 1,56 Mio. Euro. Dank des

außerordentlich hohen Engagements der TWS-Mitarbeitenden und der Mitarbeitenden der Dienstleister aus den Bereichen Tief-bau und Montage war ein reibungsloser Ablauf der Bauarbeiten gegeben.

Ein Indikator für die Versorgungssicherheit ist die ungeplante Ausfalldauer der betroffenen Kunden. Auch hier konnte 2016 die Ausfalldauer von 8,5 Min./Zählpunkt/a im Vergleich zum Vor-jahr deutlich gesenkt werden. Der Bundesdurchschnitt lag 2015 bei 12,7 Min./Zählpunkt/a. Die TWS hat damit in 2016 ihr selbst gestecktes Ziel, eine höhere Versorgungssicherheit als im Bun-desdurchschnitt zu bieten, erreicht.

Die Anzahl der Netzkunden der TWS Netz GmbH hat sich um 0,5 % auf 46.030 erhöht. Darin spiegelt sich auch die Attraktivi-tät der versorgten Städte Ravensburg und Weingarten als Wohn-ort bzw. Wirtschaftsstandort wider. Bei gestiegener Kundenzahl erhöhte sich die durchgeleitete Strommenge um 2,8 % auf 407 GWh. Vor allem Gewerbe- und Industriekunden nahmen mehr Strom ab. Auch steigt in der Innenstadt von Ravensburg der Leis-tungsbedarf der Kunden in besonderem Maße. Da neue Versor-gungsgebiete erschlossen wurden, stieg die gesamte Stromkreis-länge im Jahr 2016 um ca. 11,8 km auf rund 1.066 km an.

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S eit 2014 sitze ich im Gemeinderat in Hoch-dorf. Eigentlich war das eine Stammtisch-geburt. Denn seit gut 25 Jahren pflegen wir einen engen Freundeskreis mit immerhin

25 Leuten und hatten vor der Wahl diskutiert: Wa-rum wird eigentlich keiner von uns gefragt, ob wir Interesse haben zum Mitmachen? Warum will uns keiner auf seiner Liste? Also gründeten wir eine ei-gene und machten uns mit viel Engagement an die Sache. Denn klar war mir von Anfang an: Wenn wir was machen, dann aktiv, nicht als Nichtfrakti-on. Was das heißt, das merkten wir schnell, denn drei von uns wurden in den Gemeinderat gewählt.

Ich war dabei und habe das Amt angenommen, da ich ein politisch interessierter Mensch bin. Ich habe die Tendenz zu helfen, wo ich nur kann. Ich bin gerechtigkeitsfanatisch, das kommt wahrscheinlich aus meiner Erziehung heraus. Wir waren zwei Kin-der, einer ist da immer über. Also bitte für jeden dasselbe Recht! Familie, Kinder, Schule, das sind meine Themen. Und wenn ich was mache, dann mit vollem Einsatz und nach bestem Wissen und Gewissen.

Und dann ging’s los. Denn plötzlich im Ehrenamt wirst du ständig mit Sachen konfrontiert, von denen du keine Ahnung hast. Da kommen Men-schen aus Syrien, Pakistan oder Bosnien zu uns auf der Suche nach Hilfe, benach teiligte Menschen, Flüchtlinge. Gleichzeitig muss man einfach etwas tun gegen flüchtlingsfeindliche Stimmungsmache. Also gründeten wir den Flüchtlings-Helferkreis, or-ganisierten uns, legten Strukturen fest, halfen. Wir wollten die der Gemeinde zugewiesenen Men-schen unterstützen, Ansprechpartner sein, Binde-glied zwischen der neuen Heimat in Hochdorf und den sonstigen Herrschaften. Und das mussten wir als Gemeinderäte tun, denn erst dann zieht’s rich-tig, erst dann zeigt so eine Aktion Wirkung.

25 Mitglieder hat unser Helferkreis heute, bis zu 40 arbeiten aktiv mit – in einer Gemeinde mit 2.500 Einwohnern. Unser Helferkreis war einer der ersten im Landkreis Biberach, ohne aber viel Rummel dar-um zu machen. Vom Landrat gab es einen Hände-druck und der Bürgermeister war dankbar, dass wir Themen übernahmen, die eigentlich hoheitliche Aufgabe der Gemeinde sind. Heute sind wir als Helferkreis für alle da, die Hilfe brauchen. Ich küm-mere mich beispielsweise um das Thema Freizeit-gestaltung. Was viel Arbeit bedeutet. Ich bin ver-heiratet und habe zwei Kinder, da bleibt nicht viel Zeit in der Woche. Aber die politische Arbeit ist es einfach wert. Ein nettes Miteinander ist entstanden.

Es macht Spaß, mit ein paar Syrern nach Ravens-burg zu fahren, um Eishockey zu gucken oder ge-meinsam zu grillen. Ich bin der Meinung, dass wir als Helferkreis dazu beitragen, dass es besser wird auf der Welt. Mir geht es um zwischenmenschli-ches Tun und über den Tellerrand zu schauen. Und das passiert ganz schnell, wenn du unverhofft ei-nem Menschen aus Damaskus gegenübersitzt mit all seinen Ängsten, Wünschen und seinem zum Teil komplett anderen kulturellen Hintergrund. Wir wollen emotionales Bindeglied und trotzdem diplomatisch unterwegs sein. Das heißt: ehrenamt-liches und menschliches Denken und sich gleich-zeitig klar sein, dass von Verwaltungsseite aus die Situation vielleicht anders eingeschätzt wird. Aber so ist das nun mal.

Die Menschen aus Syrien freuen sich so, wenn du einfach mal vorbeischaust. Da geht es mir gar nicht um den großen Applaus, sondern die Klei-nigkeiten. Das erste Mal syrisch essen, das war der Wahnsinn. Und zu meinem 40er haben acht Syrer „Happy Birthday“ gesungen, toll. Wir können jetzt aber nicht aufhören zu helfen. Allein das Flücht-lingsthema bleibt uns sicher noch für zehn Jahre und ich denke, dass ich schon noch 20 Jahre dabei bleibe. Es gibt einfach viel zu tun.

Protokoll: Stefan Blank

„Unser Helferkreis war einer der ersten

im Landkreis Biberach, aber ohne viel Rummel

darum zu machen.“

Bitte für jeden dasselbe Recht!Thomas Booch ist Gemeinderat und gehört in Hochdorf zum Helferkreis

TWS-Geschäftsbericht·2016 29

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TWS Netz GmbH

30 TWS-Geschäftsbericht·2016

2016 stieg die Anzahl der Anlagen Dritter zur Erzeugung erneu-erbarer Energien im Netzgebiet nochmals von 1067 auf 1.162 an. Allerdings erhöhte sich die installierte Leistung nur unter-proportional von 22,4 MW auf 24,0 MW. Ursache hierfür ist, dass die Anlagen vor allem auf einen möglichst hohen Eigen-verbrauch optimiert werden, da eine Volleinspeisung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) keinen wirtschaftlichen Be-trieb von Anlagen ermöglicht. Ebenso erhöhte sich die Anzahl der Anlagen aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) von 62 auf 81. Der deutliche Anstieg der Einspeisung aus BHKW ist vor allem auf eine neu in 2016 in Betrieb gegangene Großanlage zurück-zuführen. In Summe speisten diese Anlagen ca. 42,2 GWh in das Netz der TWS Netz ein und deckten damit ca. 10,4 % des Stromverbrauchs ab.

Der Anstieg der Stromerzeugung aus regenerativen Quellen und KWK-Anlagen im Netzgebiet ist als verbrauchsnahe Stromerzeu-gung sehr zu begrüßen. Diese Anlagen verursachen allerdings im technischen Netzbetrieb einen nicht zu vernachlässigenden Aufwand. Mit der höheren Anzahl der Netzkunden steigt auch die Anzahl der bei der TWS Netz eingesetzten Zähler auf 52.660.

Im September 2016 trat das Gesetz zur „Digitalisierung der Ener-giewende“ in Kraft. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Gesetzes ist das Messstellenbetriebsgesetz. In diesem Gesetz wird für be-stimmte Netzkunden mit höherem Verbrauch sowie Einspeiser mit einer Leistung größer 7 kW der Einbau eines intelligenten Messsystems gefordert. Die Maximalpreise für diese Systeme, die dem Kunden weiterverrechnet werden dürfen, werden ein-heitlich in ganz Deutschland festgelegt. Das Management dieser neuen Systeme erfordert komplett neue Fähigkeiten. Außerdem sind Kostendegressionen, die für einen wirtschaftlichen Be-trieb unbedingt erforderlich sind, nur bei hohen Zählpunktzah-len möglich. Die TWS Netz hat deshalb mit anderen Versorgern aus dem süddeutschen Raum eine gemeinsame Gesellschaft zur Administration der sogenannten Gateways gegründet. Ebenso wurden Überlegungen für die Anpassung der internen Prozes-se angestoßen. Von Kundenseite besteht bisher praktisch kei-ne Nachfrage nach den neuen intelligenten Messsystemen. Eine Herausforderung wird deshalb auch sein, den Nutzen für den Kunden und für das Gesamtsystem darzustellen.

Ravensburg

Weingarten

Eschach

Oberzell

Bavendorf

Taldorf

Schmalegg

STROM-VERSORGUNG 2016 2015 Veränderung in %

Netzabgabe 407.109 MWh 396.070 MWh 2,79

davon:

Nicht Leistungsgemessen (SLP) 148.044 MWh 146.686 MWh 0,93

Leistungsgemessen (RLM) 235.218 MWh 230.913 MWh 1,86

Weiterverteiler 23.847 MWh 18.471 MWh 29,11

Einwohner im Versorgungsgebiet 75.655 74.929 0,97

Stromkreislänge 1.066 km 1.054 km 1,12

Hausanschlüsse 15.445 15.360 0,55

Installierte Zähler 52.660 52.464 0,37

TWS-Stromnetzgebiet Gemeindegrenzen (Außengrenze Ravensburg und Weingarten)

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TWS Netz GmbH

TWS-Geschäftsbericht·2016 31

Die TWS Netz GmbH hat 2016 aufgrund von Kundennachfragen Netzverdichtungsmaßnahmen mit einer Ausbaulänge von 2,4 km und einem Investitionsvolumen von ca. 300.000 Euro durch-geführt. Die nach wie vor steigenden Leistungsanfragen aus dem Gewerbe- und Geschäftskundenbereich konnten versorgungs-technisch problemlos bereitgestellt werden. Die in den Vorjah-ren, insbesondere in 2015, durchgeführten Baumaßnahmen in den Netzverbund der Regionalversorgung wirken sich nachhaltig positiv auf die Leistungsfähigkeit und Versorgungssicherheit des Gasnetzes aus.

171 Kunden entschieden sich im Jahr 2016 für einen neuen Erd-gasanschluss – die hohe Anzahl von 261 Kunden aus dem Vor-jahr konnte allerdings nicht mehr erreicht werden. Im Neubau ist Erdgas nach wie vor ein gefragter Energieträger, die Gasan-schlussquote in den Neubaugebieten liegt im Schnitt bei knapp 40 %. Im Sinne der kurzfristigen CO2-Minderung liegen die Be-mühungen des Netzkundenbereiches in der Nachverdichtung im Altbestand, insbesondere bei den Öl- zu Gas-Umstellern.

Die gesamte Länge des Gasversorgungsnetzes beträgt nunmehr 575 km und die Anzahl der Gasanschlüsse erhöhte sich auf 14.414 Stück. Insgesamt investierte die TWS Netz GmbH rund 696.000 Euro in die Netzerweiterung. Die Anschlussdichte ist durch die Zunahme der Hausanschlüsse leicht gestiegen.

Die TWS Netz GmbH betreibt die Gashochdruckleitung MOP 64/70 des Zweckverbandes Gasversorgung Oberschwaben (GVO). Um die Betriebssicherheit der Leitung überprüfen zu können, wurde 2015 eine zerstörungsfreie Inneninspektion der Leitung mit sogenannten Messmolchen durchgeführt. Auf dem Leitungsabschnitt DN 200 Weingarten – Ravensburg (ZOB) war das Prüfergebnis einwandfrei. Der Leitungsabschnitt DN 300 Ravensburg (ZOB) – Leiblach (Österreich) konnte aufgrund ei-ner Engstelle in der Leitung, die sich ca. 1,5 km vor der Emp-fangsschleuse Leiblach direkt im Wasserbereich des Bodensees befand, messtechnisch nicht geprüft werden. Im Frühjahr 2016 wurde deshalb der Bereich der Engstelle mit Hilfe eines Mobil-deiches und dem Einsatz von Spülbohrlanzen trockengelegt, um den betroffenen Leitungsabschnitt tiefbautechnisch freilegen zu können.

Nach Überprüfung des nun sichtbaren Rohrabschnittes wurde eine Knickfalte festgestellt, die den Engpass verursacht hatte. Nach Austausch des schadhaften Leitungsstückes konnte an-schließend die Messinspektion erfolgreich durchgeführt werden. Das Prüfergebnis zeigte keine sicherheitsrelevanten Auffälligkei-ten.

GASVERSORGUNGNetzverdichtung in der Regionalversorgung

Gasabgabe an die einzelnen Kundensegmente

SLP-Kunden

RLM-Kunden nachgelagerte Netzbetreiber

Kraftwerk

3.000.000

2.500.000

2.000.000

1.500.000

1.000.000

500.000

02007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

[MWh]

Nach der Umsetzung des größten Investitionsprogrammes in die Gasversorgung in 2015 – mit dem Fokus auf den Netz-verbund in der Regionalversorgung – lag der Schwerpunkt im Berichtsjahr 2016 auf der Netzverdichtung und den Erneu-erungsmaßnahmen im Kernbereich der Städte Ravensburg und Weingarten.

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TWS Netz GmbH

32 TWS-Geschäftsbericht·2016

Mit Flüssiggas versorgte Gebiete

Mit Erdgas versorgte Gebiete

Baindt

Baienfurt

Weingarten

Schlier

EschachGrünkraut

Ravensburg

Bodnegg

Waldburg

Schmalegg

Taldorf

Berg

Horgenzell

Wolpertswende

Fronreute

Ebenweiler

Fleisch-wangen

Wilhelmsdorf

Königs- eggwald

Illmensee

Mit Erdgas versorgte Gebiete Mit Flüssiggas versorgte Gebiete

ERDGAS-VERSORGUNG 2016 2015 Veränderung in %

Netzabgabe 2.534.932 MWh 2.426.110 MWh 4,49

davon:

Nicht Leistungsgemessen (SLP) 583.371 MWh 539.075 MWh 8,22

Leistungsgemessen (RLM) 398.413 MWh 396.527 MWh 0,48

Nachgelagerte Netzbetreiber 1.553.149 MWh 1.490.509 MWh 12,57

Einwohner im Versorgungsgebiet 125.118 123.573 1,25

Rohrnetzlänge 575 km 573 km 0,42

Hochdruckleitung 54 km 54 km 0,00

Hausanschlüsse 14.414 14.261 1,07

Installierte Zähler 17.596 17.579 0,10

Das auf Basis eines umfangreichen Kriterienkataloges aufgestell-te Erneuerungs- und Sanierungskonzept ermöglicht der TWS Netz GmbH, die notwendigen Sanierungsprojekte zielgerichtet und sicher auszuwählen. Ungeachtet dessen wird 2017 das Er-neuerungskonzept für die nachfolgenden Jahrzehnte grundle-gend überarbeitet und der neuen strategischen Ausrichtung an-gepasst. Die Erneuerungsrate lag 2016 bei 0,23 %.

Im Berichtsjahr wurden 1,3 km Versorgungsleitungen (im Vor-jahr 3,3 km) und 46 Netzanschlüsse (im Vorjahr 145) erneuert. Insgesamt investierte die TWS Netz GmbH für die Erneuerung des Gasnetzes inklusive der Neuanschlüsse 323.000 Euro. Die Schadensrate pro 100 km Gasversorgungsleitung konnte durch

gezielte Maßnahmen seit 2006 um ca. 70 % gesenkt und die Schadensrate pro 1.000 Netzanschlüsse um ca. 80 % reduziert werden.

Die Durchleitungsmengen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 %. Die Mengen der Standardlastprofilkunden erhöhten sich um 8,2 % auf 583 GWh. Die Gassonderkunden mit registrierter Lastgangmessung, deren Erdgasverbrauch weniger temperatur-sensibel ist, bezogen 0,5 % mehr Erdgas (398 GWh). Den größ-ten Anstieg gab es bei den Weiterverteilungsmengen (+ 12,6 %) auf 1.553 GWh. Insgesamt hat die TWS Netz GmbH 2.534 GWh durch ihr Gasnetz geleitet.

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TWS Netz GmbH

TWS-Geschäftsbericht·2016 33

Mit Erdgas versorgte Gebiete Mit Flüssiggas versorgte Gebiete

Das im Berichtsjahr eingespeiste Trinkwasser stammt zu 82,2 % aus eigenen Wasservorkommen. 17,8 % der eingespeisten Men-ge werden von umliegenden Wasserversorgungen aus Schlier, Grünkraut und dem Zweckverband Schussen-Rotachtal bezo-gen. Die in das TWS-Trinkwassernetz eingespeiste Jahresmen-ge fiel mit 4.689 T m³ um 0,29 % niedriger aus als im Vorjahr. Ursache hierfür waren vor allem niedrigere Wasserverluste. Die Rohrnetzabgabe liegt auf dem gleichen Niveau wie 2015 bei 4.404 T m³. Dem Zweckverband Schussen-Rotachtal lieferte die TWS mit 12,5 T m³ eine geringere Jahresmenge als 2015. Wäh-rend bei anderen Trinkwasserversorgern die Wasserabgaben eher rückläufig sind, stieg die Wasserabgabe der TWS Netz GmbH er-neut, was auf einen höheren Verbrauch der Kleingewerbekun-den sowie steigender Einwohnerzahlen zurückzuführen ist. Die vom Trend her rückläufigen Wasserverluste liegen wie bereits im Vorjahr auf einem sehr niedrigen Niveau mit einem Wert von 4,7 %. So ein Ergebnis kann nur erreicht werden, wenn systema-tisch und regelmäßig Rohrnetzinspektionen durchgeführt wer-den. Des Weiteren konnte im Vergleich zum Vorjahr die Anzahl der Rohrschäden um ca. 19 % auf 26 Stück gesenkt werden. Mit dieser Schadensrate liegt die TWS Netz deutlich unter dem Branchenwert in Deutschland und voraussichtlich in der Spitzen-gruppe in Baden-Württemberg.

Im Rahmen geplanter Rehabilitationsmaßnahmen wurden im Berichtsjahr 3,7 km Wasserversorgungsleitungen und 85 Stück Hausanschlussleitungen mit einem Investitionsvolumen von 905.000 Euro erneuert. Die Erneuerungsrate lag 2016 bei ca. 1 %. Das Trinkwassernetz ist derzeit in einem guten Zustand: Das zeigen die geringen Wasserverluste, eine sinkende Scha-densrate und die entsprechende Erneuerungsrate. Aufgrund der Altersstruktur des Netzes müssen allerdings die Erneuerungsauf-wendungen in den nächsten Jahren deutlich gesteigert werden. Ein Erneuerungskonzept für die nächsten Jahrzehnte wird 2017 weiterentwickelt. Schwerpunkt wird hierbei Weingarten sein. Hier ist durch den Wegfall der Kasernen und dem damit deut-lich sinkenden Wasserbedarf eine komplette Neukonzeption des Trinkwassernetzes erforderlich, um die Überdimensionierung des Netzes sukzessive zu verringern.

Mit der Erneuerung des Hochbehälters Bockstall in Weingarten wurde ein weiterer Baustein im Anlagenbereich umgesetzt und abgeschlossen. Der Hochbehälter ist eine zentrale Komponente für die sichere Trinkwasserversorgung für Weingarten. Über ihn wird der größte Teil der Wassermenge für die Kunden verteilt. Um die sichere Wasserversorgung und die hohe Qualität des Trinkwas-sers auch in Zukunft aufrecht zu erhalten, wurde das Behälter-konzept grundlegend erneuert und die gesamte Anlage auf den aktuellsten Stand der Technik gebracht. Die TWS hatte sich für eine umfassende Sanierung entschlossen und die Anlage kom-plett umgebaut, erneuert und modifiziert. Das Fassungsvermögen der neuen Edelstahlkammern wurde mit knapp 2.000 m³ Trink-wasser auf das Verhältnis der Quellwassereinläufe zur Netzabga-be optimiert. Dadurch wurde ein Teil der bisherigen Behälterkam-mern (ca. 3.000 m³) nicht mehr benötigt und konnte endgültig außer Betrieb genommen und zurückgebaut werden. Die bauli-che Umsetzung wurde ausschließlich durch regionale Unterneh-men durchgeführt. Die Sanierungskosten lagen insgesamt bei ca. 2,1 Mio. Euro.

Im Zuge der Erschließung von neuen Wohn- und Gewerbegebie-ten sowie dem Anschluss von Kunden im Rahmen von Verdich-tungsmaßnahmen errichtet die TWS 0,6 km neue Versorgungs-netze und baute 103 Stück neue Hausanschlüsse. Dafür waren Investitionen von 303.000 Euro nötig. Die Länge des Wasserver-sorgungsnetzes betrug zum Jahresende 384 km und die Anzahl der Hausanschlüsse stieg auf 13.234 Stück.

Um die Qualität des Trinkwassers gemäß Trinkwasserversorgung nachzuweisen, wurden an den mit dem Gesundheitsamt verein-barten Entnahmestellen im Trinkwassernetz über das ganze Jahr verteilt deutlich mehr mikrobiologische und chemisch/physikalische Proben gezogen und analysiert, als die Verordnung vorschreibt. Dadurch kann die geforderte Trinkwasserqualität in kürzeren Ab-ständen nachgewiesen werden. Das im Versorgungsgebiet der TWS verteilte Trinkwasser ist mit 16,4° deutscher Härte nach der neuen Europäischen Einstufung dem Härtegrad „hart“ zuzuordnen. Der Nitratgehalt ist durch 44 Proben überwacht worden. Der mittlere Nitratgehalt aller Trinkwassergewinnungsanlagen beträgt wie im

Wasserverluste der letzten 10 JahreEine gezielte Erneuerungsstrategie führt zu sinkenden Wasserverlusten.

10

8

6

4

2

02007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 20162015

[%]

WASSERVERSORGUNGZuverlässige Versorgung mit Trinkwasser als Kernaufgabe

Auf die Trinkwasserversorgung der TWS ist Verlass. Sauberes Trinkwasser ist bei uns eine Selbstverständlichkeit. Zu-verlässigkeit und Qualität stehen an erster Stelle. Die Verankerung in der kommunalen Daseinsversorge sichert dabei Preisstabilität und Versorgungssicherheit. Erreicht wird dies durch kontinuierliche Investitionen der TWS Netz GmbH in die Erhaltung, Modernisierung und den Ausbau der Versorgungsanlagen.

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TWS Netz GmbH

34 TWS-Geschäftsbericht·2016

WASSER-VERSORGUNG 2016 2015 Veränderung in %

Rohrnetzeinspeisung 4.701.994 m³ 4.788.227 m³ -1,8

Eigenförderung 3.866.618 m³ 3.996.550 m³ -3,3

Fremdbezug 835.376 m³ 791.677 m³ 5,5

Lieferung an fremde Netze 12.523 m³ 85.272 m³ -85,3

Im TWS-Netz nutzbare Menge 4.689.471 m³ 4.702.955 m³ -0,3

Verlustquote 4,69 % 5,88 % -20,2

Rohrnetzabgabe 4.403.536 m³ 4.360.994 m³ 1,0

Netzunterhaltung, Löschwasser 48.218 m³ 47.109 m³ 2,4

Abgabemenge an Endverbraucher 4.355.318 m³ 4.313.885 m³ 1,0

Einwohner im Versorgungsgebiet 68.760 68.052 1,0

Rohrnetzlänge 384 km 382 km 0,4

Hausanschlüsse 13.234 13.167 0,5

Installierte Zähler 14.004 13.956 0,3

Speicherkapazität 28.478 m³ 31.676 m³ -10,1

Vorjahr 25 mg/l und liegt damit klar unter dem Grenzwert von 50 mg/l. Mit der umsichtigen Bewirtschaftung ihrer Flächen im Bereich der Wasserschutzzonen leisten die Landwirte hierbei ei-nen maßgeblichen Anteil.

Die TWS Netz GmbH bietet auch benachbarten Versorgungs-unternehmen Know-how im technischen und kaufmännischen Bereich an. Bereits seit mehreren Jahren haben die Gemeinden Wolpertswende, Wilhelmsdorf und Fronreute die technische Be-triebsführung ihrer Wasserversorgung auf die TWS übertragen, Wolpertswende und Wilhelmsdorf zusätzlich die kaufmännische Betriebsführung. Die Kommunen profitieren von dem umfang-reichen Know-how der TWS, was sich unter anderem in der TSM-Zertifizierung nach DGVW W 1000 ausdrückt. Außerdem haben die Gemeinden damit auch in haftungsrechtlicher Hinsicht die notwenigen Voraussetzungen für eine gerichtsfeste Organisati-on geschaffen. Andererseits haben die Kommunen im Bereich der Investitionsplanung und der Preisgestaltung nach wie vor die volle Gestaltungsfreiheit.

Die Gemeinde Berg hat die TWS ab dem 1. Januar 2015 mit der technischen Betriebsführung beauftragt. Mit Blick auf die nahe Zukunft plant die TWS Netz, ihr Angebot für den Bereich der technischen Dienstleistungen weiter auszubauen. Dies gilt insbe-sondere für die Gewinnung weiterer Wasserbetriebsführungen aber auch für spezielle netznahe technische Dienstleistungen wie Rufbereitschaftsdienst, technische Unterstützungsleistun-gen oder Wasserverlustmonitoring für die umliegenden regio-nalen Wasserversorger. Der Zweckverband Wasserversorgung Baienfurt-Baindt wird ab dem Jahr 2017 die technischen Unter-stützungsleistungen der TWS und deren Rufbereitschaftsdienst in Anspruch nehmen. Die Entscheidungshoheit über Investitio-nen bzw. Preisbildung verbleibt bei allen Stufen der Betriebsfüh-rung komplett bei der jeweiligen Gemeinde. In Zusammenarbeit mit dem DVGW und dem Städte- und Gemeindetag engagiert sich die TWS außerdem stark im Bereich der Fortbildung für das Wasserwerkpersonal in Baden-Württemberg.

Baindt

Baienfurt

Weingarten

Schlier

EschachGrünkraut

Ravensburg

Bodnegg

Waldburg

Schmalegg

Taldorf

Berg

Horgenzell

Wolpertswende

Fronreute

Ebenweiler

Fleisch-wangen

Wilhelmsdorf

Illmensee

Königs- eggwald

Versorgungsgebiet Wasser

Betriebsführung Wasser

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TWS Netz GmbH

TWS-Geschäftsbericht·2016 35

In den letzten Jahren hat sich die Breitbandversorgung mit einer hohen Datenrate zu einem der wichtigsten Standortfaktoren beim Wettbewerb um die Ansiedlung von Gewerbekunden ent-wickelt. Zahlreiche unabhängige Studien belegen dies. Aber auch für Privatpersonen wird das schnelle Internet immer wich-tiger. Um einen Beitrag zum Ausbau einer schnellen Breitband-versorgung in den Städten Ravensburg und Weingarten leisten zu können, beteiligte sich die TWS Mitte 2012 an der TeleData GmbH, einem bereits am Markt agierenden Unternehmen, mit Sitz in Friedrichshafen. An dieser Tochtergesellschaft der Stadt-werk am See GmbH & Co. KG, ist die TWS mit 33,3 % beteiligt. Ziel ist es, die Infrastruktur in Ravensburg und Weingarten aus-zubauen – und damit immer mehr Haushalte und Gewerbebe-triebe mit schnellem Internet zu versorgen. Dabei setzt die TWS zusammen mit der TeleData konsequent auf den Ausbau des Glasfasernetzes.

Mit der Beteiligung an der TeleData ist ein Investitionsprogramm in ein neues, schnelles Glasfasernetz verbunden. Rund 3 Mio. Euro wollen TWS und TeleData allein in Ravensburg und Weingarten in einer ersten Ausbaustufe in den Ausbau investieren. Damit können den Kunden in rund 20 Gewerbe- und Wohn gebieten

jeweils Bandbreiten von bis zu mehreren 100 Mbit pro Sekunde bereitgestellt werden. Die Leerrohre mietet die TeleData an, um Glasfaser leitungen einzuziehen. Die Dienste wie Internet und Tele-fonie werden direkt von der TeleData vertrieben. Ebenso erfolgt der Kundenservice in diesem Bereich direkt durch die TeleData.

Im Zuge der Stadtentwicklung, aber auch im Zusammenhang mit Erneuerungs- und Erweiterungsmaßnahmen über alle Sparten hinweg, baute die TWS 2016 ihre Breitband-Leerrohrinfrastruktur in den Kernstädten von Ravensburg und Weingarten weiter aus. Insgesamt wurden ca. 7 km Backbone-/Speedpipe-Leerrohre und ca. 180 Hausanschlüsse/Vorgriffe ins jeweilige Grundstück erstellt. Insbesondere wird darauf geachtet, dass bei jedem Gas-, Was-ser- und Stromhausanschluss – ob Neuverlegung oder Erneue-rung – zu Grenzkosten ein Breitbandleerrohr mit verlegt wird, unabhängig davon, ob ein vorgelagertes Verteilnetz vorhanden ist oder nicht.

Schwerpunkt der Breitbandnachfrage war wie in den Vorjahren der Gewerbekundenbereich. Des Weiteren wurden im Berichts-jahr sehr viele Projekte planerisch für das Jahr 2017 umsetzungs-reif vorbereitet.

BREITBANDVERSORGUNGAusbau der Breitbandversorgung wird von der TWS kontinuierlich vorangetrieben

Eine leistungsfähige Breitbandversorgung ist heute einer der wichtigsten Standortfaktoren. Zahlreiche Studien belegen dies. Die Bundesregierung hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, dass mittelfristig alle Nutzer in Deutschland über eine Band-breite von 50 Megabit (Mbit) verfügen sollen.

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TWS Netz GmbH

36 TWS-Geschäftsbericht·2016

BILANZ ZUM 31.12.2016AKTIVA

Vorjahr

€ € € T€

A. ANLAGEVERMÖGEN

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 376.910 175

II. Sachanlagen

1. Grundstücke mit Geschäfts-, Betriebs- und anderen Bauten 9.831.178 9.857

2. Grundstücke ohne Bauten 391.862 392

3. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen 310.933 349

4. Verteilungsanlagen 54.326.324 47.492

5. Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.999.425 2.162

6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 596.127 1.559

68.455.849 (61.811)

III. Finanzanlagen

1. Beteiligungen 31.875 0

2. Sonstige Ausleihungen 1.250 1

33.125 (1)

68.865.884 (61.987)

B. UMLAUFVERMÖGEN

I. Vorräte

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 381.350 384

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6.031.470 3.854

2. Forderungen gegen Gesellschafter 0 1.455

3. Sonstige Vermögensgegenstände 407.678 945

6.439.148 (6.254)

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

4.299.781 1.907

11.120.279 (8.545)

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

87.438 27

D. AKTIVER UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER VERMÖGENSRECHNUNG

324.481 0

80.398.082 70.559

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TWS Netz GmbH

TWS-Geschäftsbericht·2016 37

BILANZ ZUM 31.12.2016PASSIVA

Vorjahr

€ € T€

A. EIGENKAPITAL

I. Gezeichnetes Kapital

9.925.600 9.926

II. Genussrechtskapital

31.034.753 19.034

III. Kapitalrücklage

8.194.392 8.194

IV. Gewinnrücklage

1.406.825 1.407

50.561.570 (38.561)

B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE

10.964.616 10.511

C. EMPFANGENE ERTRAGSZUSCHÜSSE

787.827 1.133

D. RÜCKSTELLUNGEN

1. Rückstellungen für Pensionen 0 485

2. Steuerrückstellungen 0 0

3. Sonstige Rückstellungen 1.626.622 3.600

1.626.622 (4.085)

E. VERBINDLICHKEITEN

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 12.430.515 13.418

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.988.576 1.782

3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 1.497.055 112

4. Sonstige Verbindlichkeiten 541.301 957

davon aus Steuer: 94.769 € (83)

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 0 € (0)

16.457.447 (16.269)

80.398.082 70.559

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TWS Netz GmbH

38 TWS-Geschäftsbericht·2016

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2016Vorjahr

€ € € T€

1. Umsatzerlöse 50.185.007 43.803

2. Aktivierte Eigenleistungen 495.998 559

3. Sonstige betriebliche Erträge 267.645 1.372

50.948.650 (45.734)

4. Materialaufwand:

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 14.905.423 13.547

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 20.152.846 14.873

35.058.269 (28.420)

5. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 4.865.122 4.540

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 1.112.328 1.308

davon für Altersversorgung: 152.589 € (Vorjahr: 431.874 €) 5.977.450 (5.848)

6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 3.912.074 3.592

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen Davon Aufwendungen aus der Anwendung der Art. 66 und 67 Abs. 1 – 5 EGHGB (Übergangsvorschriften zum BilMoG): 62.292 € (Vorjahr: 62.292 €)

2.328.570 5.343

47.276.363 (43.203)

8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 84.063 440

9. Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 2 0

10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 820.864 2.222

davon Aufwendungen aus der Aufzinsung: 306.288 € (Vorjahr: 247.170 €) 820.866 (2.222)

11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 50.406 15

12. Ergebnis nach Steuern 2.885.078 734

13. Sonstige Steuern 24.963 39

14. Vergütung für Genussrechtskapital 696.880 338

15. Aufwendungen aus Gewinnabführung 2.163.235 357

16. Jahresüberschuss 0 0

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TWS Netz GmbH

TWS-Geschäftsbericht·2016 39

Aufgrund des Ausgliederungs- und Übernahmevertrages vom 28. Juni 2007 zwischen der Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS) und der TWS Netz GmbH wurden alle Aktiva und Passiva, die wirtschaftlich zu den Gas-, Wasser- und Wärmenetzen gehören, auf die TWS Netz GmbH rückwirkend zum 1. Januar 2007, übertragen. Auch die Mitarbeiter, die wirt-schaftlich diesen Netzen zuzuordnen waren, gingen zum glei-chen Zeitpunkt auf die TWS Netz GmbH über. Zum 1. Januar 2013 wurden die Wärmeanlagen auf die TWS zurückübertragen, nur die Grundstücke und Gebäude verblieben bei der TWS Netz GmbH.

Zum 1. Januar 2011 wurde von der EnBW Regional AG das Stromnetz in den Städten Ravensburg und Weingarten, das seit dem 1. Januar 2008 angepachtet war, ins Eigentum übernom-men. Der Kapitalanteil der EnBW Regional AG wurde dement-sprechend von 0,1 % auf 19,3 % erhöht.

Seit 2014 sind auch die gasversorgten Gemeinden Berg, Fron-reute, Fleischwangen, Horgenzell und Königseggwald an der TWS Netz GmbH beteiligt, sie halten zusammen einen Kapital-anteil von 0,22 %.

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, abzüglich der nach § 253 Abs. 3 HGB notwendigen Abschrei-bungen bewertet. Rohrnetzauswechslungen werden ab einer Länge von mehr als 100 m aktiviert.

Für das von der EnBW Regional AG übernommene Stromnetz wurde eine Neubewertung vorgenommen. Die Abschreibung er-folgt linear über die voraussichtliche Restnutzungsdauer.

Die Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände sind zu Nennwerten angesetzt. Das allgemeine Kreditrisiko ist durch eine pauschal ermittelte Wertberichtigung gedeckt; spezielle Kreditrisiken wurden durch Einzelwertberichtigungen in Höhe von 67 T€ berücksichtigt.

Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag passiviert. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Höhe von 9.539 T€ durch Bürgschaften der TWS gesichert.

Das Gezeichnete Kapital von 9.926 T€ wird wie folgt gehalten:

Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG 7.992 T€Netze BW GmbH (ehemals EnBW Regional AG) 1.911 T€Gemeinde Berg 10 T€Gemeinde Fronreute 7 T€Gemeinde Fleischwangen 3 T€Gemeinde Horgenzell 2 T€Gemeinde Königseggwald 1 T€

Die Rückstellungen für Pensionen betreffen überwiegend die von der EnBW übernommenen Mitarbeitenden, die während ihrer Beschäftigungszeit bei der EnBW Direktzusagen erhalten hatten. Diese Zusagen werden bei der TWS Netz GmbH gleichlautend fortgeführt. Die Verpflichtungen aus den Pensionsrückstellungen wurden freiwillig gegen eine Insolvenz gesichert, hierzu wurden Wertpapiere im Buchwert von 3.000 T€ zugunsten der betrof-fenen Arbeitnehmer verpfändet und gem. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit den Rückstellungen für Pensionen (Erfüllungsbetrag 2.676 T€) saldiert. Der Differenzbetrag in Höhe von 324 T€ ist als aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensrechnung in der Bilanz ausgewiesen. Ferner übte die TWS Netz GmbH das Wahl-recht aus, das sich aus der Gesetzesänderung zur Bewertung der Pensionsrückstellungen ergab und ermittelte die Pensions-rückstellungen mit einem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre (4,01 %). Bei der Bewertung mit dem Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre (3,24 %, bisherige Regelung) würde sich eine um 511 T€ höhere Pensionsrückstel-lung ergeben. Für diesen Unterschiedsbetrag besteht gem. § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB eine Ausschüttungssperre.

Die Sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rück-stellungen für Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern (952 T€), für ausstehende Rechnungen (67 T€) und für Einstellungen in das Regulierungskonto Strom (167 T€).

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

Stromversorgung 27.788 T€Gasversorgung 13.896 T€Wasserversorgung 7.128 T€Breitband 47 T€Gemeinsam 1.326 T€

50.185 T€

Durch das BilRUG (Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz), das am 23. Juli 2015 in Kraft trat und für Geschäftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2015 beginnen, erstmals anzuwenden ist, wurden die Umsatzerlöse neu definiert. Dadurch gab es auch Verände-rungen beim Materialaufwand und den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen. Die Vorjahresbeträge in der GuV wurden zulässigerweise nicht angepasst und sind dadurch nicht direkt vergleichbar.

Ravensburg, im April 2017

Helmut Hertle Dr. Andreas Thiel-BöhmGeschäftsführer der TWS Netz GmbH

ERLÄUTERUNGEN

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I n unserer Klasse am Ravensburger Welfen Gymnasium setzen wir uns seit 2015 gegen die Kleingruppenhaltung bei Hühnern ein. Das hat damit angefangen, dass wir in der fünften Klasse

eine Aufgabe aus dem Mathebuch lösen mussten. Bei der kam raus, dass Legehennen nicht mal eine DIN A 4-Seite Platz zum Leben haben. Aber so ein Huhn, das braucht doch mindestens so viel Platz, wie es groß ist, oder? Wir haben überlegt, dass man da was machen muss. Denn die haben ja nicht nur wenig Platz, sondern auch ihre Federn werden gerupft und die Schnäbel beschnitten.

Unsere Klassenlehrerin Frau Steidle, die Biolehrerin ist, hat daraus mit uns ein Projekt gemacht. 24 wa-ren wir damals und hießen dann „Hühnerklasse“. Das machte uns schon ein wenig stolz, dass andere Menschen uns kennen. Für das Sommerfest 2015 haben wir mit unserem Kunstlehrer zusammen ein Modell gebaut, in dem ein Huhn in einem Kasten sitzt, mit Hasenstalldraht drumrum. Der Kasten hatte die richtige Größe, nur das Huhn passt da gar nicht rein. Es war zu groß. Da haben alle schnell kapiert, dass das nicht gut sein kann. Damit kamen wir dann in die Zeitung und waren kurz im Fern-sehen bei der ARD zu sehen, die über die Aktion „Jugendliche gestalten die Schwäbische Zeitung“ berichtet hat. Unser Projekt kam so gut an, da wir gerade zehn oder elf Jahre alt waren und uns um ein Thema kümmerten, um das sich Kinder sonst eben nicht kümmern. Das war total interessant, sich damit zu beschäftigen. Denn ein Ei isst man vielleicht jeden Morgen zum Frühstück. Aber man weiß eigentlich gar nichts darüber.

Als „Hühnerretter“ sind wir jetzt losgezogen und haben die Menschen über die verschiedenen Hüh-nerhaltungen und den idealen Eierkauf informiert. Wir sammelten Unterschriften für unser großes Ziel: die Abschaffung der Kleingruppenhaltung bei

Hühnern. Die Unterschriften holten wir bei unseren Eltern, Omas, Opas, am Stammtisch oder in Res-taurants, wo wir die Listen auslegten. 300 konnten wir so sammeln, 1.000 wollen wir schaffen. Nor-malerweise braucht man 11.000 für eine Petition. Wir haben auch schon eine Online-Petition erstellt und hier kamen 80 bis 90 zusammen.

Dann machten wir mit unserem Projekt beim Tier-schutzwettbewerb „Schülerinnen und Schüler machen sich für Tiere stark“ des Landes Baden-Württemberg mit. Zur Preisverleihung haben wir eine Exkursion gemacht und bekamen den ersten Platz in der Preisgruppe 4. bis 6. Klasse. Den Preis in Höhe von 500 Euro hat uns Herr Minister Peter Hauk persönlich überreicht, das war toll.

Mit den 500 Euro kauften wir uns unter ande-rem die Genehmigung, noch mehr Unterschriften sammeln zu dürfen. Denn dafür muss man ja be-zahlen, das wussten wir nicht. Wir sind dann auf den Wochenmarkt in Ravensburg gegangen und haben mit den Leute über den richtigen Eierkauf gesprochen. Denn am besten ist es, ein Ei mit einer aufgedruckten 0 oder einer 1 zu kaufen. Unsere Eltern halfen mit an unserem Stand.

Für mich persönlich ist besonders wichtig, dass wir auch zu Hause Bioprodukte kaufen. Also gibt es daheim nicht mehr so viel Fertigprodukte, da hier billige Eier drin sind. Das ist gut. Ich möchte aber auch so viele Menschen wie möglich informieren und Politiker ansprechen. So haben wir an Minister Hauk zum Beispiel eine Mail geschrieben. Denn für die Hühner geht es darum, so schnell wie möglich so viel wie möglich zu erreichen. 11.000 Unter-schriften brauchen wir für eine richtige Petition und damit wir überall gehört werden. Das schaffen wir.

Protokoll: Stefan Blank

„11.000 Unterschriften brauchen wir für eine richtige Petition und

damit wir überall gehört werden.“

So ein Huhn braucht doch PlatzSophia Grünberg aus Ravensburg macht sich in der Schule Gedanken über die Hühnerhaltung

TWS-Geschäftsbericht·2016 41

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Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG

42 TWS-Geschäftsbericht·2016

Im Jahr 2016 forcierte die TWS weiterhin, sowohl allein, als auch zusammen mit Partnern, die Entwicklung für neue Projekte im Bereich erneuerbarer Erzeugungsanlagen. Die Politik hat im Zuge der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) nicht die notwendigen Grundlagen geschaffen, um ein Auseinanderfallen von Erzeugung und Verbrauch zu verhindern, da die Besonderheiten der Standorte in Süddeutschland nicht ausreichend berücksichtigt wurden.

STROMERZEUGUNGErfolgreiche Schritte für den weiteren Ausbau der Erzeugungskapazität

0

10

20

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40

50

60 BiomasseWasserkraftPhotovoltaikWind onshoreWind offshore

Entwicklung Stromerzeugung

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Iste

rzeu

gung

[MW

h]

10.000

0

20.000

30.000

40.000

50.000

60.000

Im Jahr 2016 hat die TWS intensiv daran gearbeitet, für ihr Repoweringprojekt am Standort Ettlenschieß in der Gemeinde Lonsee die Genehmigung zu erhalten. Es sollen vier Bestandsan-lagen durch zwei neue moderne Anlagen ersetzt und damit die Erzeugungskapazität mehr als verdreifacht werden. Das Land-ratsamt sah sich nicht in der Lage, diese Genehmigung noch im Jahr 2016 zu erteilen. Grund hierfür war, dass Naturschützer weitere Rotmilanhorste meldeten, deren Existenz jetzt von Seiten der TWS beziehungsweise der Genehmigungsbehörde verifiziert werden muss, um im Genehmigungsprozess weiter voranschrei-ten zu können.

In einem weiteren Projekt, in dem die TWS mit drei weiteren Partnern in einem Projekt in der Nähe von Gammertingen zu-sammenarbeitet, sah sich die Genehmigungsbehörde ebenfalls nicht in der Lage, eine Genehmigung zu erteilen. Auch in diesem Fall wurden von Seiten der Naturschützer noch Rotmilanhorste gemeldet, deren Existenz noch verifiziert werden muss.

Seit mehreren Jahren widmet sich die „Windkraft Bodensee Oberschwaben“ (WKBO), ein Gemeinschaftsunternehmen der TWS, des Stadtwerks am See und der Stadtwerke Bad Saulgau unter Federführung der TWS, der Projektentwicklung im Gebiet des Regionalverbandes Bodensee Oberschwaben. Die intensiven Bemühungen für den Erwerb eines schlüsselfertigen Projektes im Jahr 2016 konnten leider nicht zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden, da ein Mitbewerber bereit war, einen deutlich höheren Preis zu zahlen.

Im Jahr 2015 konnte ein weiteres Windkraftprojekt in Bayern, in der Nähe von Bamberg, in der Gemeinde Schlüsselfeld, erwor-ben werden. Aufgrund von nicht vorhersehbaren Verzögerungen infolge des Autobahnausbaus und des damit vorübergehend nicht möglichen Transportes der Großkomponenten konnte die Inbetriebnahme erst mit zeitlicher Verzögerung Anfang 2017 er-folgen. Damit wird sich, auch unter Berücksichtigung des Ver-kaufs eines Windparks zum Jahresende 2016, die Erzeugungs-kapazität im Jahr 2017 weiter erhöhen.

An ihrem strategischen Ziel, so viel Strom selbst in regenerativen Erzeugungsanlagen zu erzeugen, wie die TWS an ihre Tarif-Kun-den verkauft, wird die TWS auch zukünftig arbeiten. Damit leis-tet die TWS einen aktiven Beitrag für eine klimaneutrale Strom-erzeugung.

Langfristig will die TWS bis zum Jahr 2022 ein Erzeugungsport-folio mit einer Jahreserzeugungskapazität von gut 120 Mio. kWh aufbauen. Dafür sind in den nächsten Jahren Investitio-nen in Summe von zirka 30 Mio. Euro geplant. Regenerative Er-zeugungsanlagen sind naturgemäß sehr kapitalintensiv. In den ersten Jahren fallen auch bei planmäßigen Produktionswerten bilanzielle Verluste an. Mittelfristig werden diese Projekte aber einen wesentlichen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg der TWS leisten.

Im Zuge der Novellierung des EEG werden ab 2017 auch die Vergütungen für Windkraftanlagen, wie bereits für PV-Frei-landanlagen, im Rahmen von Ausschreibungen ermittelt. Die Entwicklungsrisiken steigen damit erheblich. Leider hat es die Politik versäumt, die Besonderheiten der Standorte im Süden Deutschlands im neuen EEG ausreichend zu berücksichtigen. Diese Entwicklung ist nicht unbedingt nachvollziehbar, da un-ter Berücksichtigung der Gesamtkosten eine Produktion an windschwächeren Standorten in Süddeutschland ohnehin nicht teurer ist, als eine Produktion an windstärkeren Standorten in Norddeutschland, da diese einen massiven Ausbau des Trans-portnetzes erforderlich macht. Aus Sicht der TWS ist dem Aus-bau der Windkraft auch in Baden-Württemberg Vorzug gegen-über einem alleinigen Ausbau der Windkraft in Norddeutschland zu geben. Zum einen lässt sich damit der erforderliche Ausbau des Höchstspannungsnetzes minimieren und zum anderen ergibt sich damit ein geringerer Speicherbedarf. Zudem wird die Wert-schöpfung vor Ort generiert.

Aufgrund des geringeren Dargebots, sowohl im Bereich der Photo voltaik als auch bei der Windkraft, hat sich die Stromer-zeugung der TWS im Jahr 2016 gegenüber 2015 bei gleichblei-bendem Anlagenbestand verringert.

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TWS-Geschäftsbericht·2016 43

ERZEUGUNGSKAPAZITÄTEN DER TWS

Projekt Standort Betrieb durch TWS seit …

InstallierteLeistung [kW]

Jahreserzeugungs-kapazität [MWh]

WIND OFFSHORE

EnBW Windpark Baltic 1* Deutsche Ostsee 2011 1.000 3.900

WIND ONSHORE

Windpark Portfolio Windpool* Hessen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen- Anhalt, Rheinland-Pfalz

2010 5.000 10.100

Windpark Lonsee Baden-Württemberg 2009 2.640 3.021

Windpark Oelsig Brandenburg 2011 6.000 12.722

Windpark Brenntenberg Bayern 20112012

9.000 15.859

Windpark Grefrath Nordrhein-Westfalen 2014 3.000 6.541

Windpark Krähenberg Rheinland-Pfalz 2014 6.250 8.043

Windpark Mose Sachsen-Anhalt 2014 4.000 6.672

PHOTOVOLTAIK

Denkingen Baden-Württemberg 2009 960 1.010

Ravensburg, Adolf Aich 75 kW

Baden-Württemberg 2009 75 75

Ravensburg, Adolf Aich 85 kW

Baden-Württemberg 2009 85 85

Ravensburg,TWS-Verwaltungsgebäude

Baden-Württemberg 2009 30 25

Neu-Ulm, Harzerhof Bayern 2011 288 263

Solarpark Boms-Haggenmoos Baden-Württemberg 2012 4.456 4.661

PV-Anlage Böblingen Baden-Württemberg 2013 1.331 1.368

Solarkraftwerk Bahnstadt RV Baden-Württemberg 2002 21 20

WASSERKRAFT

Wasserkraftwerk RV, Albertshofen

Baden-Württemberg 2009 8 30

BIOMASSE

BHKW RV-Weststadt,Karmeliterstraße

Baden-Württemberg 2011 220 1.600

Summen 44.363 75.995

* Beteiligungen der TWS KG

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44 TWS-Geschäftsbericht·2016

Der starke Zuwachs ist nach wie vor ungebrochen. Mit über 293 Mio. kWh hat die TWS in 2016 rund 50 % mehr Ökostrom verkauft als im Vorjahr. In 2017 soll der Absatz nochmals deut-lich auf etwa 320 Mio. kWh steigen. Mehr als 15.000 Kunden belieferte der TWS-Konzern zum Jahresende mit Ökostrom. Das bedeutet einen Zuwachs von rund 8 % gegenüber dem Vorjahr. Dabei schätzen sowohl Privat- und Gewerbekunden als auch Großkunden die Angebote und den Service der TWS. Die enorme Veränderung des Strommarktes bietet Chancen, die sich über die entsprechenden Energieprodukte der TWS nutzen lassen. Auch deshalb positioniert sich die TWS sehr erfolgreich in einem wei-terhin sehr dynamischen Markt- und Wettbewerbsumfeld. Und der Wachstumskurs hält weiter an: Die TWS rechnet auch in 2017 mit einer weiter ansteigenden Kundenzahl – vor allem auf-grund der sehr erfolgreichen Teilnahme an Ausschreibungen, die ab 2017 zum Tragen kommen. Besonders positiv entwickelt sich das Geschäftskundensegment. Unternehmen, die für den konti-nuierlichen Betrieb von Anlagen verlässlich planen möchten, set-zen auf die strukturierte Beschaffung: Kurz-, mittel- und langfris-tige Einkäufe an den Handelsplätzen halten dabei das Preisrisiko gering. Für Unternehmen aber, die ihren Energiebedarf flexibel steuern können, bietet die TWS inzwischen auch die Teilnahme am sogenannten Spotmarkt an und deckt den Strombedarf des jeweiligen Kunden zu stundenaktuellen Preisen an der Strom-börse. Unternehmen mit schwer prognostizierbaren und fluktu-rierenden Verbrauchsverläufen haben mit der flexiblen Beschaf-fung große Vorteile.

Betreibern von regenerativen Erzeugungsanlagen nimmt die TWS den selbst erzeugten Strom ab und organisiert im Kunden-auftrag die Direktvermarktung. Durch attraktive Angebote, die ein hohes Maß an Flexibilität beinhalten, sowie die nachhaltige Unternehmensausrichtung, schätzen viele Großkunden die TWS als idealen Partner. Sie selbst machen mit dem Bezug von TWS-Ökostrom einen entscheidenden Schritt in Richtung umwelt- und klimaschonender Unternehmensführung. Denn Ökobilanz und Nachhaltigkeitskriterien spielen bei Firmen eine immer grö-ßere Rolle. Darüber hinaus haben Betreiber von Photovoltaik- und Biogasanlagen sowie Blockheizkraftwerken in der Region in der TWS einen kompetenten Handelspartner gefunden.

Auch immer mehr klimabewusste Bürger interessieren sich für Ökostrom und fühlen sich langfristig bei der TWS in guten Händen. Zumal die TWS den gesamten Strom, den ihre Tarif-kunden benötigen, selbst aus erneuerbaren Energien erzeugt. Die Produkte twsNaturstrom und susiÖkostrom stammen zu 100 % aus erneuerbaren Energien und sind damit klimaneutral. Zudem führen sie das ok-Power-Label nach dem Initiierungsmo-dell – und das ohne Aufpreis. Das Label bescheinigt dem Pro-dukt einen hohen ökologischen Nutzen und einen wesentlichen Beitrag zum Ausbau der Erzeugungskapazitäten für erneuerbare Energien in Deutschland. Unter anderem muss das Unternehmen zum Erhalt des Labels nachweisen, dass es mindestens die Hälf-te des verkauften Stroms selbst in neu geschaffenen Anlagen produziert. Das Gütesiegel wird vom Verein EnergieVision ver-geben, den das Öko-Institut in Zusammenarbeit mit dem WWF Deutschland und der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen gegründet hat.

Neben der vorteilhaften Klimabilanz spricht auch der attrakti-ve Preis für die TWS-Stromprodukte. Die wiederholte Auszeich-nung der TWS als TOP-Lokalversorger im Schussental zeichnet das Unternehmen für seinen guten Service und die attraktiven Angebote aus. Zudem ist die TWS als „Bester Stromanbieter in

STROMVERTRIEBStarker Wachstumskurs setzt sich fort – Nachfrage nach Ökostrom steigt bei Geschäftskunden deutlich

[kt]

CO2-Einsparung

Tarifkunden

Tarifkunden

Sonderkunden susiStrom

2011

2012

2013

2014

2015

2016

0 20 40 60 80 100 120 140

STROMVERKAUF 2016 2015 Veränderung in %

Gesamt 293.225 MWh 198.445 MWh 47,76

davon:

Tarifkunden 54.197 MWh 51.182 MWh 5,89

Sonderkunden 206.631 MWh 118.569 MWh 74,27

260.828 MWh 169.751 MWh 53,65

susiEnergie GmbH 32.397 MWh 28.694 MWh 12,91

Die TWS bietet seit dem Einstieg in den Stromvertrieb im Jahr 2008 Ökostrom an und ist damit der einzige Versorger in der Region, der seinen Kunden ausschließlich Strom aus regenerativen Quellen anbietet. Über die Tochtergesellschaft susiEnergie GmbH ist der Ökostrom des TWS-Konzern auch deutschlandweit erhältlich.

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TWS-Geschäftsbericht·2016 45

der Region Friedrichshafen/Biberach“ Anfang 2017 im Energie-Atlas Deutschland gelistet. Zusammen mit Experten des Markt-forschungsinstituts Statista hatte das Wirtschaftsmagazin Fo-cus-Money rund 11.000 Verbraucher zu ihrem eigenen und zu anderen bekannten Stromanbietern befragt.

2016 konnte die TWS die Strompreise überwiegend stabil hal-ten. Ohne die zum 1. Januar gestiegenen staatlichen Steuern und Abgaben sowie den Entgelten für die Nutzung des Stromnetzes,

hätte die TWS die Verkaufspreise erneut flächendeckend redu-zieren können. Dank einer guten Einkaufsstrategie konnte die TWS jedoch, je nach Belieferungsgebiet, einen erheblichen Teil der Kostensteigerungen für die Kunden abfedern oder sogar ganz auffangen. Die Strompreise entwickeln sich in den Regi-onen unterschiedlich, da die TWS weder die staatlichen Belas-tungen noch die Netzentgelte als wesentliche Bestandteile der Stromrechnung beeinflussen kann.

Im TWS-Konzern lag der Gasabsatz im Berichtsjahr bei insgesamt 950 Mio. kWh und damit 7 % über dem Vorjahr. Laut Deutschem Wetterdienst verlief das Jahr 2016 deutlich zu warm, brachte aber nicht wie 2014 und 2015 neue Temperaturrekorde. Baden-Württemberg gehörte im Jahr 2016 zu den kühleren Regionen Deutschlands, was sich vor allem im Frühjahr und Oktober/De-zember im Verbrauch bemerkbar machte. Neben der Witterung wirken sich allerdings auch energiesparende Maßnahmen – wie Dämmung und neue Heiztechniken – auf den Absatz aus. In einem starken Wettbewerbsumfeld konnte die Kundenzahl im TWS-Konzern um rund 7 % zum Vorjahr gesteigert werden. Ende 2016 bezogen 19.369 Kunden Gas von der TWS und der susiEnergie, in der Spitze lag der Wert bei 19.500 Kunden. Zu diesem Ergebnis hat vor allem die 2011 gegründete Tochterge-sellschaft susiEnergie GmbH beigetragen, die susiGas bundes-weit über das Internet verkauft.

Die TWS hat sich vor allem über die Online-Produkte bei den sehr preisbewussten Verbrauchern etabliert. Billiganbietern setzt die TWS ein Profil entgegen, das Kundennähe, nachhaltiges Wirt-schaften und Ökologie in das Zentrum des unternehmerischen Handelns stellt. Die wiederholte Auszeichnung der TWS als TOP-Lokalversorger im Schussental zeichnet das Unternehmen für ihren guten Service und die attraktiven Angebote aus. Die susiEnergie erhielt 2016 die Note „sehr gut“ für die Gaspreise und Vertragsbedingungen der susiGasprodukte vom Deutschen Institut für Service-Qualität.

Für Endkunden sind die Gaspreise im Jahr 2016 in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit 2010 gefallen. Während Rohöl im Jahresverlauf meist stärkeren Schwankungen unterliegt, entwi-ckelt sich der Erdgaspreis an den internationalen Handelsmärkten mit weniger extremen Ausschlägen. Ein wichtiger Einflussfaktor auf die Preisbildung ist die Nachfrage je nach Temperatur. Aber auch die politische Situation und die Fördersituationen spielen eine Rolle. Zudem kommt immer mehr Erdgas auf den Markt, das in flüssiger Form weltweit per Frachter geliefert wird. Die TWS nutzt die Möglichkeiten des Marktes geschickt zum Vorteil ihrer Kunden. Aufgrund einer günstigen Beschaffungssituation und Optimierungen der internen Prozesse war das Unternehmen in der Lage, zum 1. Januar 2017 ihre Preise in allen Produkten für

ihre Haushalts- und Gewerbekunden erneut zu senken. Bereits zum 1. März 2015 und zum 1. Januar 2016 hatte die TWS den Arbeitspreis für die Gasgrundversorgung reduziert. Aber auch für Kunden, die sich für Produkte mit einer bestimmten Laufzeit entschieden haben, sinkt der Arbeitspreis nach Auslaufen der aktuellen Vertragslaufzeit. Denn die TWS bietet unterschiedliche preislich attraktive Produkte an. Neben flexiblen Produkten gibt es das Festpreisangebot twsErdgas Fix mit einer Nettopreisgaran-tie für 12, 24 oder 36 Monate.

Bei susiEnergie und der TWS haben die Kunden außerdem die Wahl zwischen mehreren Produkten, die auf unterschiedliche Weise zusätzlich zum Klimaschutz beitragen. So kann der Kunde wählen, ob er sein Gas mit einem Biogasanteil beziehen möchte. Mit dem Bezug von twsKlimagasPlus wird der CO2-Ausstoß, der bei der Erdgasverbrennung entsteht, sogar komplett neutralisiert. Dabei unterstützt die TWS gemeinsam mit dem BUND Ravensburg die Wiedervernässung schwäbischer Moore sowie das ägyptische Entwicklungshilfeprojekt SEKEM. Der Absatz besonders ökologi-scher Gasprodukte ist im Vergleich zum Vorjahr (74 Mio. kWh) auf rund 50 Mio. kWh gesunken, da zwei Biogas-Lieferverträge mit Großkunden zum 31. Dezember 2015 ausgelaufen sind.

GASVERTRIEBRekordabsatz und gestiegene Kundenzahl trotz intensivem Wettbewerb

Entwicklung Gas-Ökoprodukte

2011

2012

2013

2014

2015

2016

[MWh]

Summe Biogas

0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000 70.000

Summe Klimagas

Erdgas und Bio-Erdgas stehen für Energieträger, die für die Energiezukunft notwendig sind, um die geforderten Klima-ziele in Deutschland zu erreichen. Die geringen Emissionen machen Erdgas auch zum idealen Partner der erneuerbaren Energien. Fast jede zweite neue Wohnung in Deutschland wurde 2016 mit Erdgas beheizt. In einem dynamischen Markt-umfeld hat der Energieeinkauf der TWS die Entwicklungen an den Märkten genau im Blick, gibt Kostenvorteile weiter und schafft maßgeschneiderte Lösungen für Privat- und Geschäftskunden. Das zahlt sich für alle beteiligten Partner aus.

Page 47: herzlich - TWS...Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 % Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 % EnBW Kommunale Beteiligungen
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TWS-Geschäftsbericht·2016 47

D er heilige Franziskus hat vorgesehen, dass wir als Ordensschwestern öfters die Ämter und Aufgaben wechseln. Pilgern sollen wir, sich nirgends fest-

halten. Und es ist gut, wenn man von der anderen Seite erfährt, wie das Leben wirklich ist. So will ich viele Chancen nutzen, Selbsterfahrungen machen und mich dabei verändern. 2013 fragte Bischof Fürst uns Schwestern vom Kloster Reute, ob wir bei der Flüchtlingsbetreuung einsteigen könnten. Caritas, christliche Nächstenliebe, ist das. Er schrieb uns in einem Brief, dass er den Flüchtlingen in Weingarten nicht nur eine Unterkunft, sondern auch gute Betreuung anbieten möchte. Da dachte ich: Weingarten, das ist ja vor der Tür, da könnte ich etwas machen.

1964 bin ich ins Kloster gegangen. In Reutlingen habe ich studiert und mich dann in der ordens-eigenen Behinderteneinrichtung als Lehrerin enga-giert. 23 Jahre war ich als Sonderschullehrerin für geistig- und körperlich behinderte Menschen tätig. Nach einem weiteren Einsatz im Mitlebekloster in Stühlingen kehrte ich 2005 ins Mutterhaus nach Reute zurück und begleitete 87 Schwestern – jung und alt – die mit mir in der Konventsgemeinschaft lebten. Danach kam das Schreiben von Bischof Fürst. Wir wurden informiert und halblaut habe ich vor mich hingesagt, dass mich das Thema in-teressieren würde. Sprachlich bin ich nicht begabt, dachte ich, aber es würde mich reizen. Die Gene-raloberin hörte das und sagte später: Du bist dabei. Und dem Ruf von Reute, dem folgen wir.

Im April 2014 also fingen wir zu zweit in der Flücht-lingsbetreuung in Weingarten an. Viele Flüchtlinge kamen zu uns als Teil der Welle von geflüchteten Menschen. Sie kamen aus Pakistan, aus Kamerun, aus Eritrea, Nigeria, aus Gambia.

39 junge Männer landeten in Weingarten, davon 16 Eritreer. Ich bin mit vier Brüdern aufgewachsen, wir haben uns gestritten und dann wieder vertra-gen. Ich war also einiges gewohnt. Aber schwie-rig war das mit der Sprache. Wir wussten ja gar nicht, wer kommt und woher. Also habe ich mir ein wenig englisch angeeignet. Am Anfang rede-ten wir meist mit Händen und Füßen. Die Nigeria-ner sprachen englisch, die Kameruner französisch beziehungsweise, teilweise auch englisch. „Guten Morgen“ auf deutsch habe ich ihnen aber schnell beigebracht. Glücklicherweise kam uns dann eine Frau aus einer eritreischen Familie zu Hilfe, die seit vielen Jahren in Deutschland lebt. Sie konnte über-setzen und begleitete uns bei Arztbesuchen und den Gängen auf die Ämter.

Helfen wollen wir als Kirche und als Schwestern. Zusammen mit dem Helferkreis unterstütze ich die Brüder bei der Suche nach Arbeit und Wohnung. Morgens, wenn ich zu meinem Fenster hinaus-schaue, dann sehe ich unser Gästehaus und weiß, dass meine geflüchteten Brüder darin gut aufgeho-ben sind. Ich helfe bei Sorgen in der Schule, gebe und organisiere Nachhilfe, begleite die Gänge aufs Amt. Das war für mich auch neu und auf einem Standesamt war ich vorher noch nie.

Meine Brüder sind froh, dass ich ihnen helfe. Und sie nehmen mich als Frau und Schwester ernst. Das ist wichtig, denn ich musste ihnen früh klar ma-chen, dass Frauen bei uns genauso viel Wert sind wie Männer.

Das Leben mit meinen geflüchteten Brüdern ist für mich eine wertvolle Erfahrung. Und ich mache das, weil das letzte Wort LIEBE heißt und wir alle zu ei-nem liebenden Gott gehören. Deshalb mache ich weiter.

Protokoll: Stefan Blank

„Ich helfe bei Sorgen in der Schule, gebe und organisiere Nachhilfe,

begleite die Gänge aufs Amt.“

Das letzte Wort heißt LiebeSchwester Ines Wellhäuser sorgt in Weingarten für ihre geflüchteten Brüder

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48 TWS-Geschäftsbericht·2016

Das zunehmende Bewusstsein für den Klimaschutz spiegelt sich auch bei den Großverbrauchern wider. Denn bei Kommunen und Geschäftskunden spielen CO2-Bilanzen eine immer größere Rolle.

Im Sonderkundenbereich setzt die TWS auf individuelle Bera-tung und Lösungen, die auf den Bedarf des jeweiligen Betriebs maßgeschneidert sind. Die TWS-Experten nutzen dabei sämtli-che Vorteile des Energiemarktes für ihre Kunden. Grundsätzlich entscheidet der Kunde, ob er einen Festpreisliefervertrag möchte oder eine Teilabsicherung des Energiebezugs durch horizontale oder vertikale Tranchen wünscht.

Unter der Bezeichnung Compressed Natural Gas, kurz CNG, dient Erdgas als Treibstoff für Fahrzeuge. Sein Vorteil gegenüber Benzin und Diesel: die saubere Verbrennung. Autofahrer, die in Ravensburg Erdgas tanken, sind seit 2013 zu 100 % klimaneu-tral unterwegs. Denn die TWS neutralisiert das bei der Verbren-nung freiwerdende CO2 durch Ausgleichszertifikate. Der Absatz an den beiden Erdgastankstellen in Ravensburg lag 2016 mit 10,45 Mio. kWh geringfügig unter dem Vorjahr. Anfang 2017 wurde die Verlängerung der Steuererleichterung für Erdgas als Kraftstoff bis zum Jahr 2026 beschlossen. Damit soll der Markt für Kunden und Hersteller für diesen klimaschonenden Kraftstoff wieder angestoßen werden.

MieterstromDie TWS realisierte 2016 die ersten Mieterstromanlagen. Mithilfe eines intelligenten Messkonzepts wird es Bewohnern ermög-licht, Ökostrom aus Eigenstromerzeugungsanlagen innerhalb eines Geschosswohnungsbaus selbst zu nutzen. Somit können auch Mieter direkt an der Energiewende teilnehmen und davon profitieren. Die TWS setzte die Konzepte mit intelligenten Strom-zählern (Smart Meter) für jede Wohneinheit um. Diese Zähler erlauben es, Zählerstände in nahezu Echtzeit zu erfassen und die eigenerzeugten Strommengen auf die jeweiligen Kunden umzulegen. Die twsDirektstrom-Kunden erhalten zwei Strom-tarife von der TWS. Zum einen den günstigen Stromtarif für den Strombezug aus der Eigenerzeugungsanlage und zum anderen den Stromtarif für den Reststrombezug. Der eingebaute Smart Meter erlaubt es den Kunden, jederzeit über einen Webzugang ihren Verbrauch in Echtzeit zu überprüfen. Dadurch können die teilnehmenden Kunden direkt ihre Stromkosten beeinflussen. Neben der günstigen Stromversorgung durch den vor Ort erzeug-ten Strom, können aber auch gesetzliche Effizienzvorgaben auf diesem Weg kostengünstig erreicht werden.

Mieterstromprojekt Prestelstraße WeingartenMit dem Verein Hilfe für Körper- und Mehrfachbehinderte e. V. wur-de in Weingarten in der Prestelstraße das erste sogenannte Mieter-stromkonzept der TWS realisiert. Der gemeinnützige Verein errich-tete in Weingarten ein Wohngebäude mit zwölf Appartements für Menschen mit Handicap. Auf dem Dach des Gebäudes installierte die TWS eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 28 kWp und bietet den Strom aus dieser Erzeugungsanlage den Bewohnern zur direkten Nutzung an. Die Planung, die Erstellung und der Be-trieb der Gesamtanlage wird komplett über die TWS abgewickelt.

Mieterstromprojekt Haasstraße WeingartenDer Bau-und Sparverein Ravensburg realisierte im vergangenen Jahr ein innovatives Bauprojekt. Das Wohnbauprojekt „Junges Wohnen“ wurde als erstes Nullenergie-Mehrfamilienhaus in Ba-den-Württemberg konzipiert und erstellt. Das zukunftsweisende Gebäude in Weingarten wurde in Holz-Hybrid-Bauweise gebaut. Um die Anforderungen eines Nullenergiehauses zu erreichen, war unter anderem eine Photovoltaikanlage mit 22,36 kWp not-wendig. Diese Anlage sowie das dazugehörige intelligente Mess-konzept wurden durch die TWS geplant und ausgeführt.

WÄRMEVERSORGUNG / ENERGIEDIENSTLEISTUNGENNeue Wege in der dezentralen Stromerzeugung

GASVERKAUF 2016 2015 Veränderung in %

Gesamt 950.246 MWh 888.137 MWh 6,99

davon an:

Tarifkunden 781.613 MWh 695.166 MWh 12,44

davon susiEnergie GmbH 296.660 MWh 208.396 MWh 42,35

Sondervertragskunden 158.180 MWh 182.098 MWh -13,13

Erdgastankstellen 10.453 MWh 10.873 MWh -3,86

Das Jahr 2016 stand ganz im Zeichen der dezentralen Stromerzeugung und der Verwendung und Vermarktung dieses Stroms. Mit den ersten beiden Mieterstromanlagen der TWS wurde ein neuer Weg zur Versorgung des Mietwohnungs-bereichs und zur Nutzung von eigenerzeugtem Strom in einem Gebäude eröffnet. Zusätzlich wurden die Weichen für unterschiedliche Großprojekte gestellt. Darüber hinaus war auch 2016 der effiziente, wirtschaftliche und sichere Betrieb der Wärmeerzeugungsanlagen eine wichtige Aufgabe. Dank der regelmäßigen Wartungs- und Instandhaltungsmaßnah-men konnten die Kunden ohne nennenswerte Störungen versorgt werden. Um die Wirtschaftlichkeit unterschiedlicher Anlagen weiter zu steigern, führte die TWS verschiedene technische und strategische Verbesserungen durch.

Page 50: herzlich - TWS...Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 % Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 % EnBW Kommunale Beteiligungen

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TWS-Geschäftsbericht·2016 49

twsEnergiedachMit dem twsEnergiedach können Kunden seit 2015 ihren eigenen Solarstrom produzieren, den sie zum Großteil selbst verbrauchen. Die TWS errichtet dazu eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ihrer Kunden und kümmert sich um deren Betrieb und Instand-haltung. Die Kunden tragen keine Investitionskosten und pro-fitieren von dem Rundum-Sorglos-Paket. Um diesem Anspruch weiterhin Rechnung zu tragen, wurde 2016 die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern angepasst. Weitere vertriebliche Erfolge machen sich Anfang 2017 bemerkbar. So wird die TWS für die Integrations-Werkstätten Oberschwaben (IWO) ein Ener-giedach zur Eigenstromversorgung erstellen. Die 370 Module mit einer Leistung von 99 kWp können die Werkstätten zu unge-fähr einem Drittel mit Ökostrom vom eigenen Dach versorgen. Die TWS realisiert die Planung, den Bau und den Betrieb sowie den Unterhalt der Anlage über die Dauer der Vertragslaufzeit.

Dienstleister für die Stadtwerke RavensburgAls Dienstleister für die Stadtwerke Ravensburg setzte die TWS im vergangenen Jahr unterschiedliche Maßnahmen um. Damit das Flappachbad in den steuerlichen Querverbund der Stadtwerke integriert werden konnte, musste im Jahr 2016 eine technisch-wirtschaftliche Verflechtung von einigem Gewicht hergestellt werden. Diese wurde über eine Erweiterung der bereits bestehen-den Kraft-Wärme-Kopplungsanlage im Hallenbad Ravensburg er-reicht. Die bereits im Jahr 2003 erstellte KWK-Anlage wurde um ein zusätzliches Blockheizkraftwerk erweitert. Mit diesem wird die elektrische Leistung von 50 kW auf 100 kW und die thermische Leistung um 100 kW auf 200 kW verdoppelt. Somit erhöht sich die eigenerzeugte Strommenge, und der Deckungsanteil an der Wärmeversorgung steigt. Zur Abrundung des BHKW-Konzeptes im Hallenbad soll 2018 ein Pufferspeicher, im Zusammenhang mit der Erneuerung des alten BHKW-Moduls, eingebaut werden. Dieser wird die Effizienz, die Laufzeiten der BHKWs und den De-ckungsanteil der Kraftwärme-Kopplungsanlage an der Energiever-sorgung noch weiter erhöhen. Das Figurentheater Ravensburg in

der Marktstraße 15 wird über eine Lüftungsanlage mit Wärme und Frischluft versorgt.

Das zentrale Lüftungsgerät wurde im vergangenen Jahr erneuert und durch ein effizienteres Neugerät ersetzt. Die Neuanlage ver-fügt nun über eine Wärmerückgewinnung und über geregelte Hocheffizienzventilatoren.

AusblickÜber die allgemeinen Betriebsführungsaufgaben hinaus wer-den auch in 2017 Anlagen neu errichtet. In Kressbronn wird die TWS im laufenden Geschäftsjahr eine Anlage erstellen, die ein Quartier von sechs Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 26 Wohn-einheiten versorgen wird. Die Versorgung erfolgt durch eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage mit einem zusätzlichen Spitzen-lastkessel. Das Klosterareal in Weißenau mit einem Schulgebäu-de, einem Wohnheim und 49 Wohneinheiten in insgesamt vier Gebäuden, wird als Arealversorgung durch die TWS mit Wär-me und teilweise mit Strom versorgt. Die ungefähr 6.500 m² Nutzfläche werden mittels einer Kaskade aus zwei Blockheiz-kraftwerken und einem Erdgasspitzenlastkessel versorgt. In der Ravensburger Weststadt wird der 2. Bauabschnitt des Wohn-baugebietes „Am Hofgut“ in 2017 fertiggestellt und bezogen. Mit der Fertigstellung der drei Geschosswohneinheiten des 2. Bauabschnittes wird der Ausbau der Versorgung abgeschlossen. Weiter werden im aktuellen Geschäftsjahr Untersuchungen zum Ausbau der Fernwärmeversorgung in der Ravensburger West-stadt durchgeführt. Diese soll unter Berücksichtigung der anste-henden Netzsanierungen Erkenntnisse zum weiteren Ausbau der Versorgung bringen. Darüber hinaus werden Untersuchungen zur zentralen Fernwärmeversorgung der Ravensburger Innen-stadt unternommen. Hier wird geprüft, wie der zum Teil sehr alte Gebäudebestand zukunftsweisend, energieeffizient und ökolo-gisch beheizt und evtl. gekühlt werden kann. Weiterentwickelt werden das Mieterstrommodell und das twsEnergiedach.

Energiemix der TWS Wärmeerzeugung

ErdgasHeizölHolzhackschnitzelKraft-Wärmekopplung

0 5 10 15 20 25

2011

2012

2013

2014

2015

2016

0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 [MWh]

WÄRME-VERSORGUNG 2016 2015 Veränderung in %

Verkauf

Wärme 22.339 MWh 20.813 MWh 7,34

Warmwasser 6.245 m³ 6.217 m³ 0,45

Versorgte Wohn- und Geschäftseinheiten 881 881 0,00

Rohrnetzlänge 18,5 km 18,5 km 0,00

Page 51: herzlich - TWS...Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 % Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 % EnBW Kommunale Beteiligungen

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50 TWS-Geschäftsbericht·2016

Auch Oberschwaben ist ein begünstigter Landstrich – es gibt fast unerschöpfliche Ressourcen an Wasser. Ein trockenes Jahr 2016 und wenig Niederschläge in den Wintermonaten haben dazu beigetragen, dass mancherorts in Deutschland der Grundwasser-pegel deutlich gesunken ist. Ein Engpass ist in Deutschland trotz-dem nicht zu erwarten. Unter anderem wird sichergestellt, dass nur so viel Wasser dem Kreislauf entnommen wird, wie auf na-türlichem Wege bereitsteht. Aufgrund der Vorsorge seitens der Wasserversorger und Behörden hat Trinkwasser eine hervorra-gende Qualität. So gehört die deutsche Trinkwasserverordnung zu den strengsten Regelwerken weltweit und gewährleistet, dass Trinkwasser ein Leben lang ohne gesundheitliche Beeinträchti-gung genossen werden kann.

In Ravensburg, Eschach und Weingarten versorgt die TWS Netz GmbH rund 69.000 Bürgerinnen und Bürger mit Trinkwasser aus regionalen Quellen. Der Absatz lag 2016 mit 4.327.196 m³ um 1 % höher als im Vorjahr. Der Wassergebrauch ist in den letzten drei Jahren leicht angestiegen: Zum einen durch den höheren Verbrauch in den Produktionsprozessen von Gewerbe- und In-dustriekunden und zum anderen aufgrund steigender Einwoh-nerzahlen. Berücksichtigt man den jeweiligen Wassergebrauch und die Leistungsstandards, so geben laut Bundesverband der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft Kunden in Deutsch-land weniger für ihr Trinkwasser aus, als Kunden in vergleich-baren EU-Ländern. Gemäß Statistischem Landesamt Baden-Württemberg beläuft sich im Jahr 2016 der mengenbezogene Trinkwasserpreis, auch als Arbeitspreis bezeichnet, im Durch-schnitt aller Gemeinden auf 2,11 Euro je m³. Die Entgelte, die staatlicher Kontrolle unterliegen, werden maßgeblich durch die spezifischen regionalen und lokalen Rahmenbedingungen be-stimmt, weswegen die Trinkwasserpreise teilweise erheblich von-einander abweichen.

Die TWS Netz investiert kontinuierlich in ihr Rohrnetz und die Wasserversorgungsanlagen. Aufgrund der hohen Fixkosten für wasserwirtschaftliche Anlagen ist es erforderlich, den Grund-preis im Verhältnis zum Arbeitspreis realistischer zu gewichten. Ziel ist eine kostengerechte Preisgestaltung, in der sich der Was-serpreis stärker an den Kosten für Gewinnung, Speicherung und Verteilung orientiert. Denn mehr als 80 % der Kosten entstehen, egal wie viel Trinkwasser verbraucht wird.

So hat die TWS den Grundpreis in den vergangenen Jahren in mehreren Schritten angehoben, im Gegenzug allerdings den Arbeitspreis je Kubikmeter reduziert. Nachdem die Preise 2013 konstant waren, reduzierte die TWS zum 1. Januar 2014 den Arbeitspreis für Trinkwasser in Ravensburg, Eschach und Wein-garten. Gleichzeitig wurden die Grundpreise für die Zähler er-höht. Ein Vier-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Wasser-verbrauch von 150 m³ bezahlte dadurch 2,02 Euro brutto mehr im Monat. Die Anpassung der Grundpreise für die Wasserzähler zum 1. Januar 2015 war ein weiterer Schritt hin zu einer ge-rechteren Kostenverteilung. Teil des Trinkwasserpreises ist der Wasserpfennig, der bislang zur Finanzierung des Grundwasser-schutzes und damit einer hohen Rohwasserqualität diente. Da-von profitieren Verbraucher unmittelbar. Zum 1. Januar 2015 erhöhte das Land Baden-Württemberg den Wasserpfennig von 5,1 Cent auf 8,1 Cent je m³ Trinkwasser netto. Der Mehrbetrag an Einnahmen aus der Erhöhung des Wasserpfennigs soll künf-tig für Maßnahmen zum Hochwasserschutz im Land verwendet werden. Ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 150 m³ Trinkwasser bezahlt durch die beiden Komponenten 2,54 Euro brutto mehr im Monat. Mit dem Trinkwasserpreis liegt die TWS im Mittelfeld der privatrechtlich tätigen Wasserversor-ger in Baden-Württemberg.

WASSERVERTRIEB Trinkwasser: unser Lebensmittel Nummer 1

[m3]

Entwicklung der abgegebenen Wassermenge

Haushalt und Gewerbe

Großkunden

Öffentliche Einrichtungen0

1.000.000

2.000.000

3.000.000

4.000.000

5.000.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Jährlich stehen in Deutschland 188 Mrd. m3 Süßwasser zur Verfügung, das sich in unserem Klima durch Niederschläge erneuert. Die rund 6.200 Wasserversorger fördern davon nur etwa 2,7 % jährlich. Zum Schutz der natürlichen Ressour-ce tragen außerdem die hohen technischen Standards und viele freiwillige Maßnahmen der Wasserversorger bei. In Deutschland gehört Trinkwasser zu den am häufigsten und intensivsten kontrollierten Lebensmitteln.

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TWS-Geschäftsbericht·2016 51

Baltic Windpark Beteiligungen GmbH & Co. KGAm 2. Mai 2011 ging der Offshore Windpark „EnBW Baltic 1“ ans Netz. Die 21 Windenergieanlagen in der Ostsee produzie-ren jährlich rund 193 Mio. kWh klimaschonenden Strom, was rechnerisch dem jährlichen Strombedarf von 50.000 Haushalten entspricht. 167.000 Tonnen an klimaschädlichem CO2 bleiben somit der Umwelt erspart. Die TWS hat sich die Leistung von 1 MW an dem Windparkprojekt durch die Beteiligung an der Baltic Windpark Beteiligungen GmbH & Co. KG gesichert. De-ren Unternehmensgegenstand ist das Halten und Verwalten von Beteiligungen an der EnBW Baltic 1 GmbH sowie die Beteiligung an EnBW Baltic 1. Zum 31. Dezember 2016 hält die TWS einen Anteil von 4,17 %.

Bau- und Sparverein Ravensburg eG (BSV)Der bereits 1903 gegründete BSV hat den Zweck, seine Mitglie-der durch eine gute, sichere und sozial verantwortbare Woh-nungsversorgung zu fördern. Die Errichtung, Betreuung, Bewirt-schaftung, Vermittlung, Veräußerung und der Erwerb von Bauten sind somit Gegenstand der Gesellschaft. Darüber hinaus können anfallende Aufgaben im Bereich der Wohnungswirtschaft, des Städtebaus und der Infrastruktur übernommen werden. Die TWS KG und die TWS Netz sind mit jeweils fünf Anteilen an der Bau- und Sparverein Ravensburg eG beteiligt.

Bürgerenergiegenossenschaft Weingarten eG (BEW)Die BEW hat sich zum Ziel gesetzt, einen Beitrag für eine si-chere Klima- und Energiezukunft zum Nutzen der kommenden Generationen zu leisten. Die gemeinsame Gestaltung der Ener-giezukunft mit den Bürgerinnen und Bürgern, die Umsetzung kommunaler und regionaler Energieprojekte mit erneuerbaren Energien sowie die Thematisierung von Klimaschutz- und Ener-gie-Themen sind ebenfalls Bestandteil der Unternehmensziele. Durch die Ausrichtung der Genossenschaft gibt es Berührungs-punkte mit der TWS, die sich als Gründungsmitglied von Beginn an beteiligt hat. Derzeit hat die TWS 100 Anteile.

Bürgerenergiegenossenschaft Fronreute-Wolpertswende eGAm 21. Januar 2010 entstand mit 91 Gründungsmitgliedern die Bürgerenergiegenossenschaft Fronreute-Wolpertswende eG. De-ren Zweck ist die Initiierung und Beteiligung an Projekten zur Erzeugung erneuerbarer Energien auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene sowie die Initiierung von Maßnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien, zur Verbesserung der Energie-effizienz und des Klimaschutzes vor Ort und in der Region. Die TWS ist mit 100 Anteilen an der Genossenschaft beteiligt.

Energieagentur Ravensburg gGmbHDie TWS gehörte 1999 mit zu den Initiatoren bei der Grün-dung der Energieagentur Ravensburg. Diese bietet kostenlose und unabhängige Beratung zum Energiesparen, Altbausanie-rung, erneuerbare Energien und Förderprogramme für private Haushalte, Gewerbe und Kommunen sowie ein umfangreiches Fortbildungsprogramm an. Besonders zu erwähnen ist die Un-terstützung bei der Durchführung des Qualitätsmanagements- und Zertifizierungsverfahren European Energy Award. Dieses dient der systematischen Erfassung, Bewertung, Überprüfung und Steigerung der Energieeffizienz. Aufgrund der wachsenden Bedeutung der Themen Energieeinsparung und Energieeffizienz hat die Energieagentur ihre Tätigkeit auf den Landkreis Biberach im Jahre 2003 sowie auf die Landkreise Bodenseekreis und Sig-maringen im Jahre 2007 ausgeweitet und weitere Gesellschafter aus diesen Landkreisen hinzugewonnen. Der Anteil der TWS be-läuft sich zum 31. Dezember 2016 auf 7,23 %.

KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbHAuf Initiative der Landesregierung Baden-Württemberg wurde im Jahre 1994 die KEA gegründet. Im Vordergrund steht die Bera-tung und Unterstützung von Ministerien, Kommunen, Betrieben und allen Bürgern bei den Themen Energieeinsparung, Energieef-fizienz und Nutzung von erneuerbaren Energien. Arbeitsgebiete und Dienstleistungen sind u. a. Energie- und Klimaschutzkonzep-te, Contracting, Einsatz von Biomasse, Projekte an Schulen sowie Förderprogramme und Wettbewerbe. Die TWS hält zum 31. De-zember 2016 einen Anteil von 0,18 %. Die Landesregierung plant eine Übernahme aller Anteile aus vergaberechtlichen Gründen.

Kommunalplan Gesellschaft für Kommunalentwicklung mbHIm Jahr 2003 gründeten die TWS, der Bau- und Sparverein und die Firma Infracommun die Gesellschaft für kommunale Entwick-lung mbH. Die Gesellschaft bietet kommunale Dienstleistungen wie beispielsweise Bauleitplanung, Fachplanungen, Planung und Ablaufsteuerung für Versorgungsleitungen, Energiekonzepte, Machbarkeitsstudien für Infrastruktureinrichtungen, Standort-analysen, Erschließung von Baugebieten, Bodenordnung sowie Grundstücksmanagement an. Im Jahre 2005 wurde die kauf-männische und technische Betriebsführung auf den Gesellschaf-ter Infracommun übertragen. Ebenso wurde der Anteil am Be-teiligungsunternehmen reduziert. Die TWS ist zwar zu einem kleinen Anteil von 3,67 % an der Gesellschaft beteiligt, wird allerdings nicht von den Chancen und Risiken des Geschäftsbe-triebes berührt.

BETEILIGUNGEN

Der durchschnittliche Wassergebrauch in Deutschland bewegt sich bei täglich zirka 123 Litern je Einwohner. Doch ein Blick auf Konsumgüter und international gehandelte Lebensmittel zeigt, dass wir viel mehr der weltweit knappen Ressource ver-brauchen: bis zu 4.000 Liter „virtuelles“ Wasser haben Experten ausgerechnet. Darin ist das Nass enthalten, welches ein Apfel benötigt, bis er am Verkaufsstand auf dem Wochenmarkt liegt: Rund 213 Liter Wasser kommen je Kilo der einheimischen Früch-te zusammen, weit gereiste Äpfel aus Übersee haben allerdings 820 Liter Wasser je Kilo beansprucht. In diesem sogenannten Wasserfußabdruck gehen Bewässerung, Lagerung und Logistik

ein. Auf diese Weise lassen sich auch Autos, Unterhaltungselek-tronik und andere Luxusgüter betrachten. Das hat mitunter ent-wicklungspolitische Dimensionen: Denn die Produkte, die wir in unserem reichen und hochentwickelten Land bewusst oder unbewusst nutzen, hinterlassen andernorts Spuren. Eine Jeans „kostet“ rund 11.000 Liter Wasser, ohne dass wir davon nur ei-nen Tropfen wahrgenommen haben. Bei der Herstellung eines PC sind es 20.000 Liter, beim PKW 400.000 Liter Wasser. Das lässt sich in Zeiten der globalen Wirtschaft nicht verhindern, es kann aber Anstöße zum eigenen Konsumverhalten und zur Stär-kung regionaler Wirtschaftskreisläufe geben.

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52 TWS-Geschäftsbericht·2016

MeteringSüd GmbH & Co. KG Der Einbau von intelligenten Maßsystemen bzw. modernen Mess-einrichtungen wird vom Gesetzgeber durch das seit Herbst 2016 geltende Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende beziehungs-weise dem darin enthaltenen Messstellenbetriebsgesetz für be-stimmte Endkunden verpflichtend vorgegeben. Im Zusammenhang mit dem technischen Betrieb intelligenter Messsysteme („Smart Meter“) sind neben umfangreichen Anpassungen in den bisherigen netzwirtschaftlichen Prozessen die neuen Funktionalitäten „Smart Meter Gateway Administration“ sowie „Meter Data Management“ neu auszuprägen. Für kleinere und mittelgroße Regionalversorger und Stadtwerke ist ein kostendeckender, alleiniger Aufbau und Betrieb dieser Funktionalitäten und der zugehörigen IT-Infrastruk-tur wirtschaftlich nicht möglich. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2016 die MeteringSüd GmbH & Co. KG als gemeinsame Koopera-tion von acht Netzbetreibern mit Sitz in Baden-Württemberg und Bayern gegründet, um eine kostengünstige und qualitativ hochwer-tige Dienstleistung für ihre Gesellschafter, aber auch für Dritte, vor allem im Bereich der „Smart Meter Gateway Administration“ und des „Meter Data Managements“ zu erbringen. Die TWS Netz ist zum 31. Dezember 2016 mit 7,5 % an dem Unternehmen beteiligt.

solarcomplex AGDie Solarcomplex AG hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 die Ener-gieversorgung in der Bodenseeregion weitgehend auf regenera-tive Energien umzubauen und die Energiebereitstellung in einem regionalen Kreislauf zu vollbringen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Errichtung von Photovoltaikanlagen, Solarparks und Bioener-giedörfern. Im Jahre 2011 ist die Solarcomplex AG in das Ge-schäftsfeld Windkraft eingestiegen und plant auch die Projektie-rung von Windkraftstandorten. Die TWS hält zum 31. Dezember 2016 einen Kapitalanteil von 1,03 %.

SüdWestdeutsche Stromhandels GmbH30 Stadtwerke aus Baden-Württemberg und Bayern gründeten im Jahre 1999 die SüdWestdeutsche Stromhandels GmbH. Mitt-lerweile handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen von mehr als 55 deutschen Stadtwerken und regionalen Stromver-sorgern mit Schwerpunkt in Südwestdeutschland. Ziel des Un-ternehmens ist es, die Beschaffung von Energie (Strom und Erd-gas) zu bündeln, die Position von Stadtwerken im Wettbewerb zu stärken, Synergien zu schaffen und gemeinsame Chancen zu nutzen. SüdWestStrom bietet ebenfalls Dienstleistungen für Stadtwerke in den Sparten Strom und Gas an. Seit 2008 ist die TWS Gesellschafter der Südwestdeutschen Stromhandels GmbH. Die TWS ist zum 31. Dezember 2016 mit einem Anteil von 4,3 % beteiligt.

TeleData GmbHEine Vielzahl von Versorgungsunternehmen haben bereits Erfah-rungen mit dem Geschäftsfeld „Telekommunikation“ gesammelt beziehungsweise bauen derzeit ein neues Geschäftsfeld in die-sem Bereich auf. Auch bei der TWS war dieses Geschäftsfeld im Blick. Statt einem eigenständigen Markteintritt beteiligte sich die TWS 2012 mit 33,3 % an einem bereits aktiven Telekommuni-kationsunternehmen. Die TeleData GmbH mit Sitz in Friedrichs-hafen wurde 1997 als 100%ige Tochter der Technischen Wer-ke Friedrichshafen GmbH, jetzt Stadtwerk am See, gegründet. Über ein regionales Übertragungsnetz bietet das Unternehmen Telekommunikationsdienste wie Internet, Telefon, Fernsehen, Datenverbindungen, Internetstandleitungen und -dienste sowie Cloud-Produkte an. Zusätzlich investiert die TeleData in den flä-chendeckenden Breitbandausbau auf Glasfaserbasis.

Volksbank Weingarten eGDie TWS KG hat sechs Geschäftsanteile der Volksbank Weingar-ten erworben. Die Volksbank Weingarten unterstützt die TWS KG seit 2009 im Stromvertrieb auf Provisionsbasis. 2011 entwi-ckelte die TWS gemeinsam mit der Volksbank Weingarten einen Ökosparbrief als Kundenbindungsinstrument. Anleger erhalten attraktive Zinsen und investieren dabei in erneuerbare Energien. In den Jahren 2015/2016 hat die Volksbank Weingarten Genuss-rechte an der TWS Netz GmbH gezeichnet.

Windpark Oelsig OHGDurch den Erwerb des Windparks Oelsig in Brandenburg hat die TWS im Jahre 2011 die Projektgesellschaft erworben. Der Wind-park Oelsig besteht aus drei Anlagen mit je 2 MW. Zwei Anlagen gingen 2007 und eine Anlage 2009 in Betrieb. Im Zuge einer An-wachsung wurde der Windpark Oelsig zum 23. Dezember 2011 ins Sachanlagevermögen der TWS übernommen. Die TWS hält zum 31. Dezember 2016 noch einen Anteil von 20 % an der Infrastrukturgesellschaft Windpark Oelsig OHG.

Windpool GmbH & Co. KGIm Jahr 2010 beteiligte sich die TWS als erstes Stadtwerk an der Windpool GmbH & Co. KG mit Sitz in Frankfurt a. M. und hält zum 31. Dezember 2016 Anteile in Höhe von 5,0 %. Windpool hatte sich zum Ziel gesetzt, ein Windanlagenportfolio an ca. zehn bis 20 verschiedenen Standorten in Deutschland mit ver-schiedenen Komponentenlieferanten in einer Größenordnung von insgesamt 100 MW zu errichten. Es handelt sich dabei aus-schließlich um Onshore-Anlagen. Mittlerweile betreibt Windpool ein Portfolio von 13 Onshore-Windparks mit einer Leistung von ca. 72 MW und hat den Aufbau des Portfolios abgeschlossen.

Windkraft Bodensee-Oberschwaben GmbH & Co. KG (WKBO) /Windkraft Bodensee-Oberschwaben Verwaltungs GmbHDie TWS will einen Schwerpunkt beim Zubau von Windkraftanla-gen in die Region Bodensee Oberschwaben legen. Auch andere Stadtwerke wollten in der Region regenerative Erzeugungskapa-zitäten aufbauen. Deshalb hat die TWS im Jahre 2012 zusammen mit dem Stadtwerk am See, dem Regionalwerk Bodensee und den Stadtwerken Bad Saulgau die Windkraft Bodensee Ober-schwaben GmbH & Co. KG (WKBO) gegründet, um zum einen eine Risikostreuung zu erreichen und zum anderen gegebenen-falls auch in größere Projekte investieren zu können. Ziel der WKBO war es, in Summe in einem oder mehreren Projekten eine Gesamtleistung für die Partner von ca. 40 MW zu errichten. Um die Bürger vor Ort einbinden zu können, sollen eine oder meh-rere Tochtergesellschaften als separate Projektgesellschaften ge-gründet werden. Nach dem Ausstieg des Regionalwerks im Jahr 2015 hält die TWS 45 % an der WKBO. Den gleichen Anteil hält die TWS an deren Komplementärin, der Windkraft Bodensee-Oberschwaben Verwaltungs GmbH.

Zweckverband Gasversorgung Oberschwaben (GVO) und GVO Gashandelsgesellschaft mbHAm 25. April 2003 gründeten die TWS, die Technischen Werke Friedrichshafen, die Stadtwerke Lindau, die Stadtwerke Bregenz und die Stadtwerke Konstanz die GVO Gashandelsgesellschaft, um im liberalisierten Gasmarkt schneller als der Zweckverband Gasversorgung Oberschwaben (ZV GVO) reagieren zu können. Die fünf Gesellschafter halten je 20 % an der Gesellschaft. Ge-genstand des Unternehmens ist die Erbringung energiewirt-schaftlicher Leistungen für die Gesellschafter und Dritte, ins-besondere die Beschaffung und den Handel mit Erdgas. Diese

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TWS-Geschäftsbericht·2016 53

Stadtwerke Ravensburg und Stadtwerke WeingartenMit Gründung der TWS im Jahr 2001 wurden alle Mitarbeiten-den der beiden Stadtwerke auf die TWS übergeleitet. Seither er-ledigen die TWS in Abstimmung mit den städtischen Ämtern der beiden Städte die Aufgaben der beiden Stadtwerke.

Bei den Stadtwerken Ravensburg werden die kaufmännische und technische Betreuung inklusive Werkleitung für die Betriebszwei-ge Wärme/Lüftung, Stromerzeugung, Bäder, Verkehr (Parkierung, Busverkehr und Beteiligung an der BOB), Eissporthalle, Breitband sowie die Beteiligung an der TWS erledigt. In der Sparte Bäder – hier sind die Hallenbäder Ravensburg und Esch ach sowie das Naturfreibad Flappach zusammengefasst – und der Eissporthalle wird eng mit dem Amt für Schule, Jugend und Sport der Stadt Ravensburg zusammengearbeitet.

Für die Stadtwerke Weingarten mit ihren Betriebszweigen Wär-me, Photovoltaik, Bäder (Hallenbad, Lehrschwimmbecken Tal-schule und Freibad), Stadtbus und Beteiligung an der TWS wird die Buchhaltung erledigt. Seit Mitte 2012 übernimmt die TWS außerdem die Wartung und Überwachung der Photovoltaik-An-lage auf den Dächern des Baubetriebshofes in Weingarten. Die Werkleitung und die technische Betreuung erfolgt durch die Äm-ter der Stadt Weingarten.

Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbundgesellschaft mbH(bodo)Der bodo verbindet seit dem 1. Januar 2004 das gesamte Bus- und Liniennetz der Landkreise Ravensburg und des Bodensee-kreises. Für den Verkehrsverbund werden das Rechnungswesen und die Personalverwaltung durchgeführt.

Stadtbus Ravensburg-Weingarten GmbHZur Wahrnehmung der Interessen des Busverkehrs in Ravensburg und Weingarten im Verkehrsverbund bodo wurde diese Gesell-schaft mit Sitz am Standort der TWS gegründet. Die TWS er-ledigt das Rechnungswesen, allgemeine Verwaltungsaufgaben und das Marketing.

Zweckverband Gasversorgung Oberschwaben (GVO) und GVO Gashandelsgesellschaft mbHDie Dienstleistungen der TWS bei den beiden GVO-Gesellschaf-ten mit Sitz am Standort der TWS, erstrecken sich auf die kauf-männische Abwicklung, das Risikomanagement und die Betreu-ung der technischen Anlagen.

Betriebsführungen für kommunale WasserversorgungenDie TWS nimmt für die Wasserversorgung Wolpertswende (seit 2001) und Wilhelmsdorf (seit 2005) die kaufmännische und technische Betriebsführung wahr. Im Jahr 2007 kam die techni-sche Betriebsführung für die Wasserversorgung Fronreute hinzu. Am 5. Dezember 2014 wurde zudem der Betriebsführungsver-trag zwischen der TWS und der Gemeinde Berg für die tech-nische Betriebsführung ab 2015 unterzeichnet. Im Berichtsjahr wurden zudem Gespräche hinsichtlich der Unterstützung bei der Rufbereitschaft mit dem Zweckverband Wasserversorgung Baienfurt-Baindt geführt und zu einem positiven Abschluss ge-bracht. Vorteile für die Gemeinden sind neben der Aufgabenent-lastung, die Abgabe der technischen Verantwortung, die Erfül-lung der steigenden gesetzlichen Anforderungen über die TWS sowie Kosteneinsparungen. So wurden die Wasserversorgungen Wolpertswende, Wilhelmsdorf und Fronreute im Jahr 2013 er-neut gemeinsam mit der TWS für das Technische Sicherheits-management zertifiziert, nachdem die Erstzertifizierung im Jahr 2008 erfolgte. Eine Voraussetzung hierfür ist beispielsweise die Aufschaltung der Wasserversorgungen auf das Fernwirksystem der TWS, wodurch eine schnelle und zuverlässige Störungsbe-seitigung möglich ist. Untersucht wurden außerdem die Quali-fikation des Fachpersonals, die Entscheidungs- und Handlungs-kompetenz der technischen Führungskräfte sowie die internen Abstimmungsprozesse. Durch die Aufnahme der Wassernetze und Anlagen dieser Wasserversorgungen in das Geografische Informationssystem (GIS) der TWS kann die Qualität weiter ver-bessert werden. Die grundsätzliche Zuständigkeit für die Wasser-versorgung (beispielsweise Gebührenfestlegung, Investitionsent-scheidungen) verbleibt jeweils bei den Kommunen.

Windkraft Bodensee-Oberschwaben Verwaltungs GmbH und Windkraft Bodensee-Oberschwaben GmbH & Co. KG (WKBO)Die beiden WKBO-Gesellschaften wurden von der TWS initi-iert und im Jahr 2012 gegründet. Gemeinsam mit den Partnern Stadtwerk am See, Regionalwerk Bodensee und den Stadtwer-ken Bad Saulgau sollten im Gebiet des Regionalverbandes Bo-densee-Oberschwaben (Landkreise Ravensburg, Bodenseekreis und Sigmaringen) Windanlagen errichtet werden. Aufgrund ei-ner Neuausrichtung hat das Regionalwerk Bodensee Ende des Jahres 2015 den Beschluss gefasst, aus der WKBO auszutreten. Deren Anteile hat die TWS zum Januar 2016 übernommen. Die TWS nimmt neben der Geschäftsführung auch die kaufmänni-sche Betriebsführung wahr.

DIENSTLEISTUNGEN FÜR DIE REGION

Tätigkeit startete zum 1. Oktober 2004. Vorrangige Aufgabe ist die Sicherstellung und Optimierung des Gasbezugs für ihre Gesellschafter. Hierzu nutzt die GVO als Beschaffungsgemein-schaft die vielfältigen Möglichkeiten am liberalisierten Gasmarkt. Die GVO GmbH stellte zum 1. Oktober 2007 ihre Gasbeschaf-fung auf eine Portfoliobeschaffung um und gehörte damit zu

den ersten Unternehmen in Deutschland, die Gasmengen an der Leipziger Gasbörse und am OTC-Markt beschafft haben. Die Spitzengasanlagen und das Gasnetz verblieben beim Zweckver-band, der 1966 von den Städten Ravensburg, Friedrichshafen und Lindau gegründet wurde. Die TWS ist am GVO Zweckver-band mit 32,82 % beteiligt.

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54 TWS-Geschäftsbericht·2016

BILANZ ZUM 31.12.2016AKTIVA

Vorjahr

€ € € T€

A. ANLAGEVERMÖGEN

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 8.226 9

II. Sachanlagen

1. Grundstücke mit Geschäfts-, Betriebs- und anderen Bauten 669.657 689

2. Erzeugungsanlagen 30.613.890 33.424

3. Verteilungsanlagen 1.095.796 1.137

4. Betriebs- und Geschäftsausstattung 149.145 172

5. Anlagen im Bau 8.177.502 3.874

40.705.990 (39.296)

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundene Unternehmen 12.799.564 12.800

2. Beteiligungen 8.317.755 7.480

3. Sonstige Ausleihungen 18.351.303 13.351

39.468.622 (33.631)

80.182.838 (72.936)

B. UMLAUFVERMÖGEN

I. Vorräte

1. Fertige Erzeugnisse und Waren 3.000 2.203

(2.203)

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13.342.198 11.967

2. Forderungen gegen Gesellschafter 386.813 448

3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 2.025.905 0

4. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 945.474 1.381

5. Sonstige Vermögensgegenstände 412.589 229

17.112.979 (14.025)

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

4.955.019 9.197

22.070.998 (25.425)

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

150.816 96

102.404.652 98.457

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TWS-Geschäftsbericht·2016 55

BILANZ ZUM 31.12.2016PASSIVA

Vorjahr

€ € T€

A. EIGENKAPITAL

I. Feste Kapitalanteile der Kommanditisten

2.300.000 2.300

II. Genussrechtskapital

8.020.000 5.865

III. Rücklagen

30.408.144 29.046

40.728.144 (37.211)

B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE

165.599 177

C. RÜCKSTELLUNGEN

1. Rückstellungen für Pensionen 1.503.038 1.343

2. Steuerrückstellungen 54.134 0

3. Sonstige Rückstellungen 5.357.474 4.587

6.914.646 (5.930)

D. VERBINDLICHKEITEN

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 42.033.801 45.275

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.985.706 3.519

3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 2.106.336 1.892

4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 0 623

5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 278.786 231

6. Sonstige Verbindlichkeiten 4.191.634 3.599

davon aus Steuern: 2.950.141 € (2.221)

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 0 € (0)

54.596.263 (55.139)

102.404.652 98.457

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56 TWS-Geschäftsbericht·2016

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2016Vorjahr

€ € € T€

1. Umsatzerlöse 103.044.962 93.476

abzüglich Energiesteuern 9.022.966 7.274

94.021.996 (86.202)

2. Andere aktivierte Eigenleistungen 6.382 23

3. Sonstige betriebliche Erträge 1.116.964 622

95.145.342 (86.847)

4. Materialaufwand:

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 60.647.574 55.882

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 21.014.486 15.758

81.662.060 (71.640)

5. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 3.357.457 3.199

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 960.729 995

davon für Altersversorgung: 345.778 € (Vorjahr: 411.204 €) 4.318.186 (4.193)

6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 2.906.927 3.225

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 2.901.130 3.088

91.788.303 (82.146)

8. Erträge aus Gewinnabführungsvertrag 2.163.235 357

Abführung an außenstehende Gesellschafter 270.743 77

1.892.492 (280)

9. Erträge aus Beteiligungen 369.729 318

10. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 467.023 294

11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 44.565 62

2.773.809 (954)

12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 22.002 5

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.723.689 1.784

davon Aufwendungen aus der Aufzinsung: 149.670 € (Vorjahr: 121.120 €) 1.745.691 (1.789}

14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag, davon aus der Auflösung von passiven latenten Steuern: 0 € (Vorjahr 231.375 €)

729.049 576

15. Ergebnis nach Steuern 3.656.108 3.289

16. Sonstige Steuern 6.733 -14

17. Vergütung für Genussrechtskapital 202.373 107

18. Jahresüberschuss 3.447.002 3.196

19. Einstellung in die Rücklagen 1.361.751 1.299

20. Gutschrift auf Gesellschafterkonten 2.085.251 1.897

21. Ergebnis nach Verwendungsrechnung 0 0

Page 58: herzlich - TWS...Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 % Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 % EnBW Kommunale Beteiligungen

Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG

TWS-Geschäftsbericht·2016 57

ERLÄUTERUNGEN

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, abzüglich der nach § 253 Abs. 3 HGB notwendigen Abschreibun-gen bewertet.

Die planmäßigen Abschreibungen richten sich nach der voraussicht-lichen Nutzungsdauer des jeweiligen Vermögensgegenstandes. Die bisherigen Abschreibungen auf Altanlagen werden unverändert fortgeführt. Teilweise wird die degressive Abschreibungsmetho-de angewendet. Grundsätzlich werden die Anlagenzugänge nach Maßgabe des Zugangsmonats zeitanteilig abgeschrieben. Ab 2008 werden geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten über 150 € bis 1.000 € in einem Sammelposten zusammengefasst und – ohne Beachtung des Zugangsmonats – einheitlich über fünf Jahre linear abgeschrieben.

Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte zu Anschaffungs-kosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert und die Auslei-hungen grundsätzlich zum Nennwert angesetzt.

Bei der Bilanzierung und Bewertung von auf Termin abgeschlosse-nen Energiebezugsgeschäften wird eine Saldierung mit wirtschaft-lichen Vorteilen, die aus dem Geschäft resultieren, vorgenommen.

Die Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände sind zu Nennwerten angesetzt. Alle erkennbaren Einzelrisiken wurden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Das allgemeine Kreditrisiko ist durch eine pauschal ermittelte Wertberichtigung ge-deckt. Alle Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände ha-ben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

Die sich aus dem unterschiedlichen Ansatz des von der TWS Netz GmbH von der EnBW Regional AG übernommenen Stromnetzes in der Handels- und Steuerbilanz ergebende passive latente Steuer wurde aufgrund der steuerlichen Organschaft bei der Technische Werke Schussental GmbH & Co.KG (TWS) gebildet. Aktive und pas-sive latente Steuern wurden saldiert. Zum 31. Dezember 2016 er-gab sich ein aktiver Überhang in Höhe von 79 T€, der aufgrund des Wahlrechts nicht aktiviert wurde.

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultieren 13.893 T€ aus der Verbrauchsabgrenzung, die mit Abschlagszah-lungen in Höhe von 11.124 T€ verrechnet sind. Außerdem sind hier 954 T€ Forderungen gegen Gesellschafter enthalten. Die Forderun-gen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis be-steht, betreffen vor allem den Weiterverkauf von Gas an die GVO Gashandelsgesellschaft mbH.

Das Genussrechtskapital besteht aus den bisherigen Einzahlungen der Kapitalgeber. Die TWS hat zur Finanzierung weiterer EEG-Er-zeugungsanlagen sowie zur Stärkung der Eigenkapitalbasis ein Ge-nussrecht in Höhe von insgesamt 6 Mio. € aufgelegt. Die Kriterien zum Ausweis im Eigenkapital (Nachrangigkeit, Verlustteilnahme bis zur vollen Höhe, Erfolgsabhängigkeit der Vergütung, Laufzeit mehr als fünf Jahre) sind erfüllt. Der frühestmögliche Kündigungstermin ist der 31. Dezember 2019. Zum 31. Dezember 2016 waren 6.000 T€ einbezahlt. Ferner wurden Mitarbeiter-, Rentner-, Bürgersonder- sowie Sondergenussrechte aufgelegt, hier waren zum 31. Dezem-ber 2016 insgesamt 2.020 T€ einbezahlt.

Die Sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rück-stellungen für ausstehende Rechnungen aus der Nutzung fremder Strom- und Gasnetze, ausstehende Rechnungen für Strombezug,

Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen, andere Verpflich-tungen gegenüber Mitarbeitern, Rückstellungen für drohende Ver-luste und im Bereich Wasser aus einer Verpflichtung zur unentgelt-lichen Wasserlieferung.

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern ist vor allem der an die Gesellschafter abzuführende Anteil am Jahresüberschuss von 2.085 T€ ausgewiesen – gekürzt um anrechenbare Zinsab-schlagsteuern von 68 T€. Ferner sind hier noch abzuführende Ab-wassergebühren in Höhe von 89 T€ ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Be-teiligungsverhältnis besteht, betreffen vor allem die GVO Gashan-delsgesellschaft mbH.

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

Stromerzeugung 5.564 T€Stromvertrieb 38.778 T€Gasvertrieb 36.037 T€Wasservertrieb 7.845 T€Wärmevertrieb 2.624 T€Dienstleistungen 3.003 T€Gemeinsam 171 T€ 94.022 T€ Durch das BilRUG (Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz), das am 23. Juli 2015 in Kraft trat und für Geschäftsjahre, die nach dem 31. De-zember 2015 beginnen, erstmals anzuwenden ist, wurden die Um-satzerlöse neu definiert. Dadurch gab es auch Veränderungen beim Materialaufwand und den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen. Die Vorjahresbeträge in der GuV wurden zulässi-gerweise nicht angepasst und sind dadurch nicht direkt vergleichbar. Die Gesellschaft erstellt einen Konzernabschluss nach § 290 HGB.

ErgebnisverwendungDer Jahresüberschuss in Höhe von 3.447 T€ soll wie folgt ver-wendet werden:

Vorabausschüttung des Gewinnanteiles des Zweckverbandes Gasversorgung Oberschwaben an die Stadt Ravensburg – Stadt-werke (§ 14 Abs. 1 des Konsortialvertrags) 107 T€

Der Rest wird nach Anteilen verteilt:Stadtwerke Ravensburg 845 T€ Stadtwerke Weingarten 637 T€ EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH 496 T€ 2.085 T€

Einstellung in Rücklagen 1.362 T€

Ravensburg, im April 2017

Dr. Andreas Thiel-BöhmGeschäftsführer der TechnischeWerke Schussental Verwaltungs-GmbH

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D er erste Horst mit Schwarzstörchen wurde 2003 bei uns auf der Blitzen-reuter Seenplatte entdeckt. Eigentlich galten die Schwarzstörche in Baden-

Württemberg als ausgestorben. Ein Wasserbau-In-genieur war damals im Ried unterwegs, um Pegel zu schlagen. Und plötzlich entdeckte er das Nest. Seitdem interessiere ich mich für die Viecher. Denn die Schwarzstörche sind so ganz anders als ihre wei-ßen Vettern, sie meiden die Nähe zu den Menschen und leben im hintersten Winkel des Waldes. Heu-te geht es für die Landesanstalt für Umweltschutz darum, sie und damit ihr Vorkommen zu kartieren. Denn man muss zum Beispiel vor der Planung von Windkraftanlagen wissen, wo sie leben. 50 Brutpaa-re gibt es wohl inzwischen in Baden-Württemberg, bei uns in der Region allein zehn bis fünfzehn. Aber auch Biber, Uhu oder Wildkatze verdienen unseren Schutz, um nur ein paar der bedrohten Tierarten zu nennen.

Vor meinem Ruhestand war ich Forstamtsleiter in Bad Waldsee und verbrachte höchstens 30 Prozent meiner Zeit im Wald. Straßenbau war das große Thema damals. Die Pensionierung im Jahr 2005 hat mir sehr gut getan und ich tue nur noch, was mir Spaß macht. Ich bin viel mehr im und für den Wald unterwegs und damit für die Menschen und unsere Zukunft. Zum Schutz der Schwarzstörche beispiels-weise, da müssen Brutplätze gesichert werden, denn schon ein einziger Mensch kann die vergrämen nicht nur zur Brutzeit im März und April. Da muss der Waldeigentümer informiert werden, dass Schwarz-störche bei ihm brüten und dass sie durch europäi-sches Recht geschützt sind. Der Jäger muss es wissen und der Förster, um die Holzernte dementsprechend zu planen. Ich kann keinen Zwang ausüben, also vermittle, berate ich und mache Vorschläge. Gut, dass der Schwarzstorch als Wappentier der Förs-ter gilt und ich meistens offene Türen einrenne.

Aber das ist und war nicht immer so. 1981 kam ich hierher. Damals gab es den Streit um die Bundes-straße B 30, die mitten durch den Schenkenwald gebaut werden sollte. In Ravensburg gründete sich eine Ortsgruppe des BUND, ich war von Anfang an dabei. In einer Allianz mit den Gemeinden Fronreute und Wolpertswende klagten wir vor dem Verwal-tungsgerichtshof Mannheim und bekamen recht: Der landschaftspflegerische Begleitplan wurde nachgeholt, und heute geht die B 30 nicht durch den Schenkenwald, sondern durch die Feldflur.

Konfliktscheu darf man nicht sein, wenn es um un-sere Umwelt geht. Ich setze mich mit dem BUND beispielsweise beim Landratsamt für Bäume an Stra-ßen und „Straßenbegleitgrün“ ein, und wenn Bäu-me aus Sicherheitsgründen gefällt werden müssen, fordern wir Geld für Nachpflanzungen. Ich argu-mentiere mit Fotos und Dokumentationen. Ich dis-kutiere in Baumkommissionen über das Eschenster-ben und welche Bäume wirklich weichen müssen. Ich arbeite beim „Baumclub“ des BUND mit und ich bin Biberberater. Dabei berate ich natürlich nicht die Biber, sondern die Menschen, die mit ihnen umge-hen müssen oder wollen. Der erste Biber in unserer Region wurde im Jahr 2000 in Michelwinnaden ge-sehen. Und der ist immer noch da. Bauern mögen Biber normalerweise nicht besonders, da sie den Wasserlauf oft aufstauen. Aber man kann lernen, mit ihnen zusammenzuleben. Also zeige ich, welche Tricks es gibt, damit Bauern und Biber miteinander auskommen.

Auf der Terrasse sitzen wäre langweilig. Und Mu-ckibude oder Marathon, so einen „Unsinn“ ma-che ich nicht. Ich kümmere mich lieber um unsere Umwelt. Das hält mich auch in Bewegung. Und ich wünsche mir einen Wald, der nicht bedroht und mit sich selbst im Gleichgewicht ist. Da sollten alle Betei-ligten mitmachen, das lohnt sich unbedingt. Ich auf jeden Fall versuche, meinen Teil dazu beizutragen.

Protokoll: Stefan Blank

„Auf der Terrasse sitzen wäre langweilig. Muckibude oder

Marathon, so einen ‚Unsinn‘ mache ich

nicht.“

Konfliktscheu darf man nicht seinGerhard Maluck war Forstamtsleiter und erklärt heute Menschen den Wald

TWS-Geschäftsbericht·2016 59

Page 61: herzlich - TWS...Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 % Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 % EnBW Kommunale Beteiligungen

susiEnergie GmbH

60 TWS-Geschäftsbericht·2016

Die susiEnergie GmbH ist eine der drei operativ tätigen Gesell schaften im Konzernverbund und eine 100%ige Toch-tergesellschaft der Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG. Die Organe sind identisch mit denen der TWS.

Die TWS gehört nach wie vor zu den wenigen mittleren Versor-gungsunternehmen in Deutschland, die sich freiwillig für eine Trennung des Unternehmens in den Netzbereich und den Vertrieb entschieden haben. Der überregionale Vertrieb wird darüber hi-naus auch noch in einer eigenen Gesellschaft durchgeführt: der susiEnergie GmbH. Diese vom europäischen Gesetzgeber präferier-te Lösung führt dazu, dass die jeweiligen Unternehmen eigenstän-dige Unternehmensstrategien entwickeln. Der Vertrieb von Strom, Gas, Wärme und Wasser in der Region Bodensee-Oberschwaben erfolgt über den Markennamen TWS. Für den Vertrieb außerhalb dieser Region wird die Zweitmarke susiEnergie eingesetzt.

Im Jahr 2010 wurde mit der Zweitmarke susiEnergie der Gasver-trieb auf mehrere Bundesländer ausgedehnt. Der Vertrieb erfolgt ausschließlich über das Internet. Die Gesellschaft bietet seit Mitte 2013 auch Strom aus erneuerbaren Energien im Gebiet des Über-tragungsnetzbetreibers TransnetBW an. Bis Mitte 2014 wurde der Vertrieb auf Netzgebiete aller vier deutschen Übertragungsnetz-betreiber ausgedehnt. Die susiEnergie GmbH bietet, wie das Mut-terunternehmen, ökologische Produkte an.

Nach einer längeren Phase mit Kundenverlusten konnte im Laufe des Jahres 2014 die Trendwende im Gasvertrieb erreicht werden. In den letzten beiden Jahren wurde diese positive Entwicklung fort-gesetzt. Insbesondere die Verträge mit fixen Laufzeiten und Prei-sen waren wieder mehr gefragt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die verkaufte Menge deutlich um 42,4 % auf nun 296,7 Mio. kWh. Ende 2013 wurde mit dem bundesweiten Stromvertrieb begon-nen. Die hohe Wettbewerbsintensität, auch verbunden mit einer Anzahl unseriöser Angebote, lassen den Kundenstamm nur lang-sam wachsen. Ende 2016 wurden 2.632 Kunden beliefert. Die verkaufte Strommenge stieg von 28,7 Mio. kWh auf 32,4 Mio. kWh. Durch den Abschluss weiterer Vertriebspartnerschaften soll die insgesamt erfreuliche Entwicklung des bundesweiten Markt-auftrittes weiter fortgesetzt werden.

Bundesweite Energieanbieter werden regelmäßig von Prüfern be-gutachtet. Faire Preise und Vertragsbedingungen, guter Service und ökologische Produkte sind die Leistungskriterien, die bei der Beurteilung eine Rolle spielen. Obwohl mit Ökostrom erst kurze Zeit am Markt, konnte susiEnergie hier punkten: Die Deutsche Ge-sellschaft für Verbraucherstudien bewertete Preise, Service, Tarif-optionen und Internetauftritt und sieht die susiEnergie auf Platz 7 der 89 bundesweit aktiven Ökostromvertriebe.

Die Ertragslage bei der susiEnergie GmbH hat sich verbessert. Der Jahresüberschluss stieg von 43 T€ auf 177 T€. Insbesondere der Gasvertrieb profitierte von mehreren Vertriebspartnerschaften. Zur langfristigen Verbesserung des Eigenkapitals ist festgelegt,

das Stammkapital mit 6 % jährlich zu verzinsen und den darüber hinausgehenden Jahresüberschuss den Rücklagen zuzuführen. Hiermit ist auch eine Verbesserung der Eigenkapitalbasis im Kon-zern verbunden.

AusblickDie Ausweitung des Stromvertriebs bietet die Möglichkeit, weitere Kundenpotenziale zu erschließen. Mit einem Mix aus attraktiven Preisen, gutem Service und mehreren Tarifoptionen sind gute Plat-zierungen bei renommierten Testinstituten und damit eine hohe Aufmerksamkeit möglich. Gleichzeitig wird stets darauf geachtet, dass die Produkte auch für das Unternehmen wirtschaftlich sind, wodurch weiterhin nur ein leichter Zuwachs an Kunden verzeich-net wird.

Erläuterungen der susiEnergie GmbHEntsprechend § 14 des Gesellschaftsvertrages wurden der Jahres-abschluss und der Lagebericht nach den Vorschriften des Dritten Buches des Handelsgesetzbuches und den ergänzenden Bestim-mungen des GmbH-Gesetzes erstellt. Für die Gliederung der Ge-winn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Die Steuerrückstellungen betreffen die noch zu zahlende Kör-perschaft- und Gewerbesteuer. Die sonstigen Rückstellungen be-treffen die noch ausstehende Abrechnung von Netznutzungsent-gelten und von Mehr-/Mindermengen sowie die Kosten für die Prüfung des Jahresabschlusses.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen in ers-ter Linie die Schlussrechnung für den Strom- und Gasbezug für das Jahr 2016 sowie das Betriebsführungsentgelt.

Der Materialaufwand betrifft vor allem den Strom- und Gasbe-zug sowie die Netznutzungsentgelte für die Nutzung von fremden Strom- und Gasnetzen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen bestehen im Wesent-lichen aus der Betriebsführungsvergütung an die TWS KG sowie aus Kosten für Marketingmaßnahmen.

Ergebnisverwendung:Der Gewinn in Höhe von 176.951 Euro soll wie folgt verwendet werden:Ausschüttung an TWS KG: 3.000 €Einstellung in die Gewinnrücklage: 173.951 €

Ravensburg, im April 2017

Dr. Andreas Thiel-BöhmGeschäftsführer

susiEnergie GmbHBERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG

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susiEnergie GmbH

TWS-Geschäftsbericht·2016 61

BILANZ ZUM 31.12.2016AKTIVA

Vorjahr

€ € € T€

A. ANLAGEVERMÖGEN

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 0 1

II. Finanzanlagen

1. Sonstige Ausleihungen 500.000 500

B. UMLAUFVERMÖGEN

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.861.438 1.962

2. Forderungen gegenüber Gesellschafter 2.871 1.602

3. Sonstige Vermögensgegenstände 142.650 3

3.006.959 (3.567)

II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

745.823 415

3.752.782 (3.982)

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

3.750 2

4.256.532 4.485

BILANZ ZUM 31.12.2016PASSIVA

Vorjahr

€ € T€

A. EIGENKAPITAL

1. Gezeichnetes Kapital 50.000 50

2. Gewinnrücklage 317.540 277

3. Verlustvortrag 0 0

4. Jahresüberschuss 176.951 43

544.491 (370)

B. RÜCKSTELLUNGEN

1. Steuerrückstellungen 3.804 83

2. Sonstige Rückstellungen 837.026 701

840.830 (784)

C. VERBINDLICHKEITEN

1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.244.163 876

2. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 652.124 1.484

3. Sonstige Verbindlichkeiten 974.924 971

davon aus Steuern: 477.317 € (507)

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 0 € (0)

2.871.211 (3.331)

4.256.532 4.485

Page 63: herzlich - TWS...Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 % Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 % EnBW Kommunale Beteiligungen

susiEnergie GmbH

62 TWS-Geschäftsbericht·2016

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2016Vorjahr

€ € € T€

1. Umsatzerlöse 19.325.461 15.353

abzüglich Energiesteuern 2.294.835 1.732

17.030.626 (13.621)

2. Sonstige betriebliche Erträge 35.373 14

17.065.999 (13.635)

3. Materialaufwand:

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 8.932.310 7.941

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 7.186.639 4.955

16.118.949 (12.896)

4. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 4.722 5

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 1.496 1

6.218 (6)

5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens 1.471 4

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 712.265 681

16.838.903 (13.587)

7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 25.203 4

8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 3.284 4

9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 72.064 5

10. Ergebnis nach Steuern 176.951 43

11. Jahresüberschuss 176.951 43

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Technische Werke Schussental Verwaltungs-GmbH

TWS-Geschäftsbericht·2016 63

TECHNISCHE WERKE SCHUSSENTAL VERWALTUNGS-GMBHBERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG

Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die Ver wal tung von Beteiligungen sowie die Übernahme der persönlichen Haftung und der Geschäftsführung bei Personen gesellschaften im Rahmen der kommuna-len Aufgaben erfüllung, insbesondere die Beteiligung als persönlich haftende geschäftsführende Gesellschafterin an der Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS).

Die Gesellschaft hat keinen Kapitalanteil an der TWS übernom-men. Da die eigentlichen Geschäfte in der TWS abgewickelt werden, fallen in der Verwaltungs-GmbH nur wenige Geschäfts-vorfälle an. Ihr werden als Komplementärin sämtliche Auslagen erstattet, die ihr bei der Geschäftsführung und Vertretung der TWS entstehen. Darüber hinaus erhält sie eine Haftungsentschä-digung in Höhe von 5 % des eingezahlten Stammkapitals.

AusblickDerzeit ist nicht vorgesehen, dass von der Gesellschaft eine eigene operative Geschäftstätigkeit entfaltet wird. Die Übernahme wei-terer persönlicher Haftung und Geschäftsführung wird ange-strebt.

Da die Aufgabe der Gesellschaft die Übernahme der persönlichen Haftung und Geschäftsführung bei Personengesellschaften, ins-besondere bei der Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG ist, resultieren die Chancen aus der Entwicklung dieser Perso-nengesellschaft.

Der Verlustvortrag soll im Zusammenhang mit der Feststellung des Jahresabschlusses 2016 ausgeglichen werden.

ErläuterungenEntsprechend § 14 des Gesellschaftsvertrages wurde der Jah-resabschluss nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften und den ergänzenden Bestim-mungen des GmbH-Gesetzes erstellt. Für die Gliederung der Ge-winn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Die Gesellschaft ist Komplementärin der Technische Werke Schus-sental GmbH & Co. KG, Ravensburg. Die Übernahme weite rer persönlicher Haftung wird angestrebt.

Ergebnisverwendung:Nach dem Vorschlag der Geschäftsführung soll der Jahresfehlbe-trag von 1.513,68 € inkl. dem vorhandenen Verlustvortrag aus-geglichen werden.

Ravensburg, im März 2017

Dr. Andreas Thiel-BöhmGeschäftsführer

ORGANE DER GESELLSCHAFT

Gesellschafter und Organe sind identisch mit denen der TWS KG.

Vom Stammkapital entfallen auf

Stadtwerke Ravensburg 42,7 % 14.250 €

Stadtwerke Weingarten 32,2 % 10.750 €

EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH 25,1 % 8.400 €

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Technische Werke Schussental Verwaltungs-GmbH

64 TWS-Geschäftsbericht·2016

BILANZ ZUM 31.12.2016AKTIVA

Vorjahr

€ T€

A. UMLAUFVERMÖGEN

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Sonstige Vermögensgegenstände 2 0

II. Guthaben bei Kreditinstituten 19.902 24

19.904 24

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2016Vorjahr

€ T€

1. Sonstige betriebliche Erträge 1.210 0

2. Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.396 4

3. Erträge aus Beteiligungen 1.670 2

4. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2 0

5. Jahresfehlbetrag -1.514 -2

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Technische Werke Schussental Verwaltungs-GmbH

TWS-Geschäftsbericht·2016 65

BILANZ ZUM 31.12.2016PASSIVA

Vorjahr

€ € T€

A. EIGENKAPITAL

I. Gezeichnetes Kapital 33.400 33

II. Verlustvortrag -13.211 -11

III. Jahresfehlbetrag -1.514 -2

18.675

B. RÜCKSTELLUNGEN

Sonstige Rückstellungen 1.200 3

C. VERBINDLICHKEITEN

1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 29 1

29

19.904 24

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TWS-Geschäftsbericht·2016 67

B aienfurt hat 7.000 Einwohner und noch vor zehn Jahren oder so gab es hier 101 Ministranten. Heute sind wir 70. Das klingt nach viel, aber es gibt ja auch eini-

ges zu tun. Wir treffen uns im UKI, unserem Raum unter der Kirche, und dann geht es um die Planung des Mittwochs,- Samstags- und Sonntagsgottes-dienstes, es gibt den Adventsbasar, die gemeinsame Hütte im Sommer und unsere Nikolausaktion. Wir sind eine eingeschworene Clique mit vier Jungs so-wie acht Mädels im Leitungsteam und haben ein durchaus klassisches Rollenbild bei der Aufgaben-verteilung: Die Jungs machen die sportlichen Akti-vitäten sowie Aufbauarbeiten oder Strom verlegen für den Adventsbasar. Die Mädels kümmern sich eher um die schönen Sachen. Bei der Nikolaus-aktion allerdings wären weibliche Nikoläuse wirk-lich nur eine Notlösung. Denn die Kinder würden merken, wenn der Knecht Ruprecht eine Frau ist, das durchschauen sie schnell.

Ministranten sind wir schon lange. Mit acht oder neun Jahren, nach der Erstkommunion, geht das los. Und mit 20 oder 21 kommt man in den soge-nannten passiven Dienst, aber begleitet die Tätig-keiten weiter. Auch, wenn man Ministrant ist, heißt das nicht unbedingt, dass der Glaube an oberster Stelle steht. Natürlich bin ich katholisch erzogen worden und den Weihnachtsgottesdienst besucht man zusammen in der Kirche. Ich gehe aber lieber in Familiengottesdienste, die sind nicht so streng und lockerer. Mir geht es bei den Ministranten eher dar-um, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen, und sei es auch nur eine Party.

Besonders schön wird es, wenn wir etwas für an-dere machen können. Und daher mag ich unsere Nikolausaktion so gerne. Hier sind wir vier Nikoläuse und vier Knecht Ruprechte, die 30 bis 35 Familien

und Senioren in Baienfurt in vier Teams mit jeweils zwei Leuten in der Nikolauszeit besuchen. Wir wer-den eingeladen oder angefragt, machen dann einen Terminplan, und verkleidet geht es los. 30 Minuten Zeit nehmen wir uns für jeden Besuch. Meist bekommen wir vorher einen Zettel von den Eltern, was wir den Kindern sagen oder auftragen sollen. Wie beispielsweise: „Jakob sollte sein Zim-mer besser aufräumen“. Am besten fängt man mit etwas Schlechtem an als Einstieg, mit einer Ermahnung oder so. Dann sind die Kinder ein we-nig ängstlich. Aber am Ende und nach einigem „Ho ho ho“, Rutenschwingen und „Von drauß vom Walde komm ich her; ich muss Euch sagen, es weihnachtet sehr“ sind Kinder und Eltern wie-der glücklich.

Für manche Familien ist das fast so schön wie Weih-nachten. Da werden Gedichte aufgesagt und Bilder gemalt, die wir als Nikolaus und Knecht Ruprecht gerne mitnehmen und dann aufheben. Das ist ganz große Wertschätzung der Kinder. Nachwuchssor-gen haben wir bei der Nikolausaktion zum Glück nicht, die Jüngeren kommen nach. Und wer sich als Knecht Ruprecht bewährt hat, der wird bald zum Nikolaus befördert.

Natürlich bekommen wir auch Spenden von den Familien, aber wir machen alles selbst und mit den eigenen Händen. Erwachsene helfen uns nicht, und das wollen wir auch nicht. Unsere Kostüme schnei-dern wir aus alten Pfarrgewändern, für den Trans-port von Nikolaus und Knecht Ruprecht sorgt ein Kumpel, der ein Auto hat. Wir treffen uns vorher und nachher, um alles vorzubereiten und zu bespre-chen. Diese ganze Zeit, die kriegen wir natürlich nicht bezahlt. Das macht aber nichts. Das Kinderla-chen zum Schluss ist Belohnung genug.

Protokoll: Stefan Blank

„30 Minuten Zeit nehmen wir uns für

jeden Besuch.“

Etwas auf die Beine stellenMarco Rothärmel aus Baienfurt gibt den Nikolaus für Jung und Alt

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Stadtwerke Ravensburg

68 TWS-Geschäftsbericht·2016

DIE ZAHLEN 2016 AUF EINEN BLICK

ZUR BILANZ* 2016 2015

Bilanzsumme 27.542 26.392

Anlagevermögen 22.584 22.454

Investitionen 1.393 503

Eigenkapital 8.608 8.034

Betriebsergebnis ohne TWS -1.834 -1.490

Beteiligungsergebnis TWS 952 857

Ergebnis vor Ertragssteuern -903 -650

Ergebnis nach Steuern -886 -795

STROM

Stromerzeugung in MWh 116 124

WÄRME

Wärmemengen in MWh 14.936 12.952

Stromproduktion in MWh 1.213 999

BÄDER BESUCHER

Hallenbad Ravensburg 103.125 95.374

Hallenbad Obereschach 13.460 13.844

Naturfreibad Flappach 76.884 101.151

EISSPORTHALLE

Besucher Publikumslauf 44.421 40.220

PARKIERUNG

Stellplätze 1.405 1.405

Kurzparker 684.046 803.442

Dauerparker im gesamten Jahr 633 632

ÖPNV

Fahrleistung

Stadtwerke Ravensburg (km) 762.561 818.996

Fahrgastzahlen Kernzone (Mio.) 7,70 7,67

BOB

Fahrleistung (km) 523.000 528.000

Tägliches Fahrgastaufkommen (Ø) 5.193 5.142

BREITBANDKABEL

Kabellänge (km) 7,5 7,5

* Alle Angaben in T€

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Stadtwerke Ravensburg

TWS-Geschäftsbericht·2016 69

BERICHT DER WERKLEITUNG

Die Investitionen erhöhten sich von 503 T€ in 2015 auf 1.393 T€ in 2016. Der größte Teil entfiel auf die Sparte Verkehr mit 771 T€ sowie auf die Sparte Bäder mit 410 T€.

Das Jahresergebnis (Ergebnis nach Steuern) in Höhe von -886 T€ fällt im Vergleich zum Vorjahr (-795 T€) um 91 niedriger aus. Im Vergleich zum Plan 2016 fällt das Ergebnis aber um 1.122 T€ besser aus. Das Betriebsergebnis (Ergebnis vor Ertragsteuern) ist mit -903 T€ 253 T€ niedriger als im Vorjahr (-650 T€).

Die Sparte Stromerzeugung verbuchte einen Verlust in Höhe von -9 T€ (2015: 1 T€). Durch den Umbau der PV-Anlage im Hallen-bad Ravensburg stiegen die Aufwendungen. Des Weiteren ist die Einspeisemenge in Folge des sonnenärmeren Jahres zurück-gegangen.

Die Sparte Eissporthalle schloss mit einem Verlust von -680 T€ (2015: -798 T€). Die Verbesserung resultiert vor allem aus höheren Erlösen. Zum einen aus höheren Besucherzahlen (+ 10,4 %) in Verbindung mit einer Preisanpassung ab 1. Au-gust 2016, zum anderen in Folge höherer Erlöse aus dem Gastro-bereich. Geplant war ein Ergebnis von -765 T€.

Die Sparte Wärme/Lüftung schloss mit einem positiven Betriebs-ergebnis in Höhe von 163 T€ und fiel um 84 T€ niedriger als im Vorjahr aus (247 T€), was aus niedrigeren Umsatzerlösen aus dem Sonderkundenbereich resultiert.

Der Betriebsverlust bei den Bädern liegt mit -1.001 T€ auf dem Niveau des Vorjahrs (-989 T€). Der Rückgang der Umsatzerlöse im Flappachbad (rd. 50 T€) aufgrund des nur mäßigen Bade-wetters 2016 konnte nicht ganz durch höhere Umsatzerlöse im Hallenbad Ravensburg ausgeglichen werden.

In der Sparte Parkierung fiel das Betriebsergebnis mit 401 T€ um 428 T€ niedriger aus als im Vorjahr (829 T€). Höheren Aufwen-dungen, vor allem bedingt durch die Sanierung im Parkhaus P7 (642 T€), stehen niedrigere Erlöse gegenüber. Im Vergleich zum Plan fällt das Parkierungsergebnis um 344 T€ besser aus, was vor allem an höheren Umsatzerlösen aus der Marienplatzgarage resultiert, da in der Planung bereits von einer Sanierung von zwei Geschossen ausgegangen wurde.

Das Defizit beim Busverkehr mit -572 T€ fällt deutlich besser als geplant (-819 T€) aus. Rund 200 T€ stammen aus niedrigeren Fahrleistungskosten der RAB aufgrund eines niedrigeren Kos-tensatzes, u. a. bedingt durch ein relativ niedrigeres Kraftstoff-preisniveau, in Verbindung mit weniger gefahrenen Kilometern. Selbst im Vergleich zum Vorjahr fällt das Busergebnis um rd. 64 T€ besser aus.

Aus der anteiligen Finanzierung des Nordabschnittes zwischen Ravensburg und Aulendorf und aufgrund eigener Aufwendun-gen weist die Sparte Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB) ein Betriebsergebnis von –50 T€ aus. Die BOB selber erwirtschaftete

im Geschäftsjahr 2015/2016 einen Gewinn in Höhe von 651 T€. Dieser soll den Rücklagen zugeführt werden.

Die Sparte Breitbandkabel schließt mit einem Gewinn von 3 T€ und liegt somit auf dem Vorjahresniveau (2015: 2 T€).

Aus der Beteiligung an der TWS KG wurden Beteiligungserträ-ge in Höhe von 952 T€ erzielt. Darin ist ein Betrag in Höhe von 107 T€ vom Zweckverband Gasversorgung Oberschwaben (GVO) enthalten, der aus dem Gesellschafterkreis der TWS KG gemäß Konsortialvertrag ausschließlich den Stadtwerken Ravensburg zugutekommt. Im Vergleich zum Vorjahr (857 T€) fällt das Be-teiligungsergebnis um 95 T€ besser aus. Im Plan 2016 wurde noch von einem Beteiligungsergebnis in Höhe von 461 T€ ausge-gangen. Das TWS-Ergebnis ist vor allem aufgrund eines höheren Ergebnisses der TWS Netz GmbH besser ausgefallen. Aus der stadtbus Ravensburg Weingarten GmbH resultiert ein anteiliges Defizit von -27 T€ (2015: -24 T€).

In den Steuern sind Steuererstattungen aus den Jahren 2014 und 2015 in Höhe von 57 T€ aufgrund der Fortschreibung aus der Betriebsprüfung 2010 bis 2013 enthalten. Die eigentliche Steu-erbelastung für das Jahr 2016 beträgt 40 T€. Unterstellt wurde auch, dass das Flappachbad bereits ab 2016 steuerlich verrech-net werden kann.

Die Jahresergebnisse der Stadtwerke sind, insbesondere seit der Hinzunahme der Eissporthalle im Jahr 2013 in Verbindung mit niedrigeren Ausschüttungen durch die TWS, deutlich ins Minus geraten. Diese Situation hat sich durch den Brand in der Marien-platzgarage im September 2014 und dem in diesem Zusammen-hang ans Tageslicht geratenen umfassenden Sanierungsbedarf zusätzlich verschärft. Deshalb haben die Stadtwerke eine Kon-solidierungsstrategie entwickelt und vom Gemeinderat am 24. Oktober 2016 verabschieden lassen. Inhalte sind beispielsweise Ergebnisvorgaben für jede einzelne Sparte mit dem Ziel, mittel-fristig wieder in den Bereich eines ausgeglichenen Ergebnisses zu kommen.

StromerzeugungDie Stadtwerke Ravensburg verfügen über fünf PV-Anlagen. Diese sind auf den Dächern des Hallenbades Ravensburg, der Eschachhalle, des Rathauses in Oberhofen, der Schussentalhalle in Oberzell sowie an der Fassade der Weststadtschule installiert. Die Gesamtleistung dieser Anlagen beträgt 118 kWp. Im Jahr 2016 haben diese Anlagen 116 MWh eingespeist gegenüber 124 MWh im Vorjahr. Geplant waren rd. 127 MWh. Zu erklären ist die Unterschreitung mit einem nicht allzu guten Sonnenjahr. Diese Anlagen erzeugten damit den Strom für rd. 33 Haushalte auf regenerative Art und Weise und steuern damit auch einen Beitrag zur CO2-Einsparung der Stadt Ravensburg bei.

EissporthalleDie Eissporthalle (ESH) ging Ende 2003 in Betrieb und wurde bis zum 31. Dezember 2012 im Kernhaushalt der Stadt Ravensburg

Die Stadtwerke Ravensburg (SWR) betreiben neben den Betriebszweigen Stromerzeugung, Eissporthalle, Wärme/Lüf-tung, den Betriebszweig Bäder mit den Hallenbädern in Ravensburg und Eschach und dem Freibad Flappachbad, den Betriebszweig Verkehr mit den Sparten Parkierung (vier Parkhäuser), Busverkehr und Beteiligung an der BOB sowie den Betriebszweig Breitbandkabel. Daneben sind die SWR an der Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS KG) beteiligt.

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Stadtwerke Ravensburg

70 TWS-Geschäftsbericht·2016

geführt. Der Betrieb erfolgte über einen Pacht- und Kooperati-onsvertrag durch die OberschwabenHallen Ravensburg GmbH. Aufgrund der hohen Defizite wurde im Zuge der Haushalts-konsolidierung 2010 vorgeschlagen, die ESH auf die Stadtwer-ke – vorbehaltlich der Zustimmung des Finanzamtes hinsichtlich der Integration in den dort vorhandenen steuerlichen Querver-bund – zu übertragen, um dadurch entsprechende Vorteile für die Stadt zu generieren. Das Finanzamt hat dann Mitte 2012 dieser steuerlichen Integration unter der Voraussetzung, dass eine enge technisch-wirtschaftliche Verflechtung von einigem Gewicht über ein Blockheizkraftwerk (BHKW) hergestellt wird, zugestimmt. Der Gemeinderat beschloss schließlich am 9. De-zember 2012, die ESH zum 1. Januar 2013 auf die Stadtwerke zu übertragen. Die drei Eismeister wurden zum 1. Juli 2013 auf die Stadtwerke übergeleitet. Das für die steuerliche Verrechnung erforderliche BHKW konnte schließlich im Juli 2014 in Betrieb genommen werden. Zur Abrundung des technischen Konzeptes wurde im Jahr 2015 ein oberirdischer Pufferspeicher mit einem Volumen von 50.000 Litern installiert.

Im Nachgang der Übernahme der Eissporthalle haben die Stadt-werke die Pacht des Restaurantbetriebes in der Eissporthalle nach 10-jähriger Erstlaufzeit ausgeschrieben und einen Pacht-vertrag mit dem neuen Pächter, der Towerstars Gastro GmbH, ab dem 1. Juli 2014 mit einer Laufzeit von zunächst fünf Jahren abgeschlossen. Neben einem gut ausgearbeiteten neuen Bewirt-schaftungskonzept erhalten die Stadtwerke aus diesem neuen Vertrag deutlich höhere Pachterlöse.

Der Gemeinderat und die Verwaltung haben von Anfang an ver-sucht, bei den Eiszeiten sowohl der Öffentlichkeit als auch dem Vereinssport gerecht zu werden. Im jährlichen Rahmenplan, der von Mitte August bis Mitte April des Folgejahres gilt, sind ent-sprechende Aspekte zu berücksichtigen. Die ESH ist innerhalb des Rahmenplanes täglich von 7:30 Uhr bis 23:30 Uhr geöffnet und steht rd. 3.700 Stunden pro Jahr zur Verfügung.

Beim Vereinssport gilt es im Rahmenplan den Ansprüchen der ju-gendfördernden Vereine Eishockeyverein Ravensburg (EVR) und Eissportclub Ravensburg (ESCR) auf der einen Seite sowie der EVR Towerstars GmbH und der Hobbymannschaften andererseits gerecht zu werden. In den Monaten Oktober bis März findet ein täglicher Publikumslauf statt. Sehr beliebt ist die Eisdisco am Samstagabend.

Nachdem die Preise für die Öffentlichkeit und den Publikumslauf zuletzt zur Saison 2014/2015 angepasst wurden, wurden zum 1. August 2016 die Preise ab der Saison 2016/2017 um durch-schnittlich 6 % angepasst.

Der Werksauschuss verabschiedete in seiner Sitzung am 1. Juni 2016 den Eiszeitenrahmenplan für die Saison 2016/2017. Unter Berücksichtigung der Widmung und der Vergaberichtlinien, die der Gemeinderat am 29. Juni 2015 beschlossen hat, ergaben sich zum Vorjahr keine Abweichungen.

Der jährliche Belegungsplan kann – auf Basis der vorgenannten Widmung – um bis zu 5 % von den dort festgelegten Zeitkontin-genten abweichen. Seit der Saison 2014/2015 wurde die Publi-kumslaufzeit von Mittwochnachmittag auf den Freitagnachmit-tag verlegt, da freitags in der Regel kein Nachmittagsunterricht stattfindet. Die öffentliche Laufschule wurde von Donnerstag-

auf Mittwochnachmittag verschoben. Beibehalten wurde in den Schulferien (Herbst, Weihnachts- und Faschingsferien) ein täg-licher Publikumslauf von 15:30 Uhr bis 17:15 Uhr. Um der For-derung nach mehr Publikumslaufzeiten am Nachmittag nachzu-kommen, wurde in der Sitzung des Werksausschusses am 13. Juli 2016 ab der Saison 2016/2017 eine weitere Zeit am Dienstag-nachmittag von 15:30 Uhr bis 16:30 Uhr eingeführt.

Im Jahr 2016 war die ESH an 262 Tagen (2015: 256) geöffnet.

Die Besucherzahlen des Publikumslaufs in der Eissporthalle sind in 2016 um 10,4 % auf 44.421 gestiegen.

Wärmeversorgung und LüftungIm Jahr 2016 wurden Wärmeversorgungsanlagen für 57 städti-sche Gebäude betreut. Ebenso wurden diverse Lüftungsgeräte in 22 Gebäuden betrieben, gewartet und instandgehalten.

2016 wurden rund 14,94 Mio. kWh Wärmeenergie zur Behei-zung und zur Brauchwarmwasserbereitung der städtischen Ge-bäude bereitgestellt. Witterungsbereinigt ergibt sich eine Ener-gieeinsparung von 17,2 % im Vergleich zum Referenzzeitraum (1997 bis 2001). Die in der Rahmenvereinbarung zwischen Stadt Ravensburg und den Stadtwerken festgelegte Einsparung (-15 %) wurde eingehalten. Die geforderte Einsparung an notwendi-ger Heizenergie in den letzten 15 Jahren in einer Höhe von 25,4 Mio. kWh wurde um 12 Mio. kWh übertroffen.

Resultierend aus der Einsparung und durch den Einsatz von CO2-neutralen Holzhackschnitzeln wurden nicht nur die Brennstoff-kosten, sondern auch die CO2-Emissionen in 2016 um weitere 1.283 Tonnen reduziert. In den vergangen 15 Jahren wurden die CO2-Emissionen um insgesamt 14.759 Tonnen verringert.

Um das Flappachbad – nach jahrelangen Bemühungen – in den steuerlichen Querverbund der Stadtwerke zu integrieren, musste im Jahr 2016 zwischen dem Bäderverbund und den Stadtwerken Ravensburg eine technische-wirtschaftliche Verflechtung von ei-nigem Gewicht hergestellt werden.

Dies wurde über eine Erweiterung der bereits bestehenden Kraft-Wärme-Kopplungsanlage im Hallenbad Ravensburg erreicht. Die bereits im Jahr 2003 erstellte KWK-Anlage wurde um ein zusätz-liches Blockheizkraftwerk erweitert.

Mit diesem zusätzlichen Blockheizkraftwerk wird die elektrische Leistung von 50 kW auf 100 kW und die thermische Leistung um 100 kW auf 200 kW verdoppelt. Dadurch erhöht sich die eigen-erzeugte und -verbrauchte Strommenge. Außerdem wird der De-ckungsanteil an der Wärmeversorgung erhöht. Zur Abrundung des BHKW-Konzepts im Hallenbad soll in 2018 ein Pufferspeicher im Zusammenhang mit der Erneuerung des alten BHKW-Moduls eingebaut werden. Dieser wird die Effizienz, die Laufzeiten der BHKWs und den Deckungsanteil der Kraftwärme-Kopplungsan-lage an der Energieversorgung noch weiter erhöhen.

Das Figurentheater Ravensburg in der Marktstraße 15 wird über eine Lüftungsanlage mit Wärme und Frischluft versorgt. Das zentrale Lüftungsgerät wurde im vergangenen Jahr erneuert und durch ein effizienteres Neugerät ersetzt. Die Neuanlage verfügt nun über eine Wärmerückgewinnung und über geregelte Hoch-effizienzventilatoren.

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Stadtwerke Ravensburg

TWS-Geschäftsbericht·2016 71

BäderDas Hallenbad Ravensburg wurde zum 1. Januar 2003 inklusive der vorhandenen Mitarbeiter in die Stadtwerke Ravensburg ein-gegliedert.

Die Besucherzahlen sind in 2016 um 8,1 % auf 103.125 gestie-gen. Zu der Besucherzahl tragen die Öffentlichkeit mit 50.954 (+ 14,3 %), die Schulen mit 32.267 (-8,4 %) und die Vereine mit 19.904 (+27,9 %) Eintritten bei. Die Zunahme beim Segment Öffentlichkeit hängt stark mit der Preisanpassung zum 1. Januar 2017 zusammen; Käufer von Mehrfachkarten haben im Dezem-ber das noch niedrigere Preisniveau ausgenutzt. Das Hallenbad war an 291 Tagen geöffnet (2015: 289). Die Umsatzerlöse be-trugen im Berichtsjahr 207 T€ (2015: 189 T€). Die Veränderung im Vergleich zum Vorjahr resultiert vor allem aus Mehrerlösen bei den Mehrfachkarten. Das Betriebsdefizit des Hallenbades Ravensburg konnte im Vergleich zum Vorjahr (-687 T€) auf -656 T€ verbessert werden.

Am 17. November 2016 wurde im Obergeschoss ein neuer Fit-nessbereich, gemeinsam mit dem Betreiber, der Firma Actic, er-öffnet. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 26. Oktober 2015 das geplante Fitnesskonzept im Hallenbad Ravensburg verabschiedet. Betreiber und Mieter des Fitnessbereiches ist die Actic-Gruppe aus Schweden, deren Alleinstellungsmerkmal die Kombination von Fitness und Schwimmen. Ihre Studios betreibt sie daher daher schwerpunktmäßig in kommunalen Bädern. Bis zur Eröffnung musste das Obergeschoss, das im Rahmen der Grundsanierung in den Jahren 2004/2005 zu großen Teilen nicht saniert wurde, entsprechend umgebaut werden. Die Stadtwerke Ravensburg hatten alle Investitionen zu tragen, die die Gebäude-hülle, die Anpassung der Technik und die Infrastruktur des Bades betrafen. Die Firma Actic war für die Umbaumaßnahmen inner-halb des Fitnessbereiches sowie für die Möbel und Trainingsgerä-te zuständig. Der Anteil der Stadtwerke liegt bei rd. 400 T€; hier-von sind im Jahr 2016 364 T€ angefallen. Die Firma Actic steuert hierzu einen verlorenen Baukostenzuschuss in Höhe von rd. 90 T€ bei. Die Fertigstellung der Baumaßnahme erfolgte Anfang 2017. Die Stadtwerke versprechen sich aus dem umsatzabhän-gigen Mietvertrag mit Actic einen jährlichen Ergebnisbeitrag von rd. 40 T€. Außerdem hat die Firma Actic mit ihren Investitionen und dem vorgenannten Baukostenzuschuss dazu beigetragen, dass die in 2004/2005 durchgeführte Grundsanierung nun auch im Obergeschoss abgeschlossen werden konnte und die Immobi-lie Hallenbad jetzt insgesamt in einem zeitgemäßen Zustand ist.

Seit der Integration des Eschachbades in die Stadtwerke werden zur Entlastung des Lehrschwimmbeckens im Hallenbad Ravens-burg mehrere Schwimmkurse, wie auch Vereinsaktivitäten (u. a. Kleinkindertraining), nach Eschach verlegt. Zur besseren Auslas-tung und zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit wurden ab Ende 2014 an zwei Abenden und am Samstagnachmittag Zeiten für die Öffentlichkeit angeboten. Mangels Nachfrage wurden zu-nächst die beiden Zeiten während der Woche gestrichen und dann ab Anfang 2016 auch die Zeiten am Samstagnachmittag. Da das Trinkwasserverteilsystem Mängel nach der Trinkwasserver-ordnung und den einschlägigen Normen aufwies, wurde dieses

in 2016 für 39 T€ saniert. Da die Nutzung der Duschen durch die Besucher des Hallenbads und der Sporthalle erfolgt, wurden die Kosten zu 43,5 % an die Ortsverwaltung Eschach weiterbe-rechnet. Die Besucherzahlen gingen von 13.844 in 2015 um 2,8 % auf 13.460 in 2016 zurück. Das Hallenbad Eschach war an 236 Tagen (2015: 215) geöffnet. Das Betriebsergebnis hat sich im Vergleich zum Vorjahr (-141 T€) auf -132 T€, u. a. aufgrund rückläufiger Kapitalkosten, verbessert.

Das Naturfreibad Flappachbad wurde zum 1. Januar 2008 auf die Stadtwerke übertragen und konnte zunächst nicht in den steuerlichen Querverbund der Stadtwerke integriert werden. Nach langjährigen Gesprächen mit dem Finanzamt wurde mit Schreiben vom 5. August 2016 die verbindliche Auskunft hin-sichtlich der Integration in den steuerlichen Querverbund der Stadtwerke erteilt. Auf Basis eines entsprechenden Gutachtens wurden die Bäder zum 31. Oktober 2016 steuerneutral aus den Stadtwerken herausgelöst und zum 1. November 2016 zusam-mengefasst und mit Hilfe einer technisch-wirtschaftlichen Ver-flechtung von einigem Gewicht über die bisherigen BHKWs, ergänzt um ein weiteres BHKW-Modul im Hallenbad wieder in die Stadtwerke eingegliedert. Dieses 2. Modul im Hallenbad Ra-vensburg wurde am 21. Oktober 2016 in Betrieb genommen. Im optimalen Fall kann damit die steuerliche Verrechenbarkeit des Flappachbades bereits im Jahr 2016 erfolgen, sofern die Vo-raussetzungen des Finanzamts für das gesamte Jahr 2016 erfüllt werden, spätestens aber ab dem Jahr 2017.

Die vielfältigen Angebote und Veranstaltungen im Flappachbad werden gerne und gut angenommen. Neben großen Liegewie-sen gibt es mit dem Sprungturm, der Wasserrutsche, der Slack-lineanlage, den Beachvolleyballfeldern und dem Soccerfeld ein gutes sportliches Angebot. An drei Wochenenden werden Fa-milientage im Flappachbad angeboten. Anziehungspunkte sind außerdem der traditionelle Triathlon, der Sandburgenwettbe-werb sowie das Ferienprogramm für Kinder. Das DLRG führte sein Sommerfest am 3. Juli durch.

In der Vor- und Nachsaison fährt der Badebus dreimal täglich Ga-rantiefahrten zum Flappachbad und zurück zum Bahnhof. In der Hauptsaison fährt er dann wochentags stündlich und am Wo-chenende halbstündlich. In den Sommerferien werden zusätz-liche Busse eingesetzt. Wenn das Bad wegen schlechter Witte-rung geschlossen hat, wird der Badebusverkehr eingestellt.

Die Besucherzahlen sanken von 101.151 in 2015 um 24 % auf 76.884. Die Freibadsaison startete am 18. Mai und endetet am 17. September. Das Badewetter war im Vergleich zum Vorjahr sehr durchwachsen. Im Mai gab es zunächst einige schöne Ba-detage. Der Juni war zum Teil sehr verregnet und liegt mit 9.098 Besuchern deutlich unter dem langjährigen Mittel. Ab Juli ging es wetterbedingt aufwärts, dennoch blieben die Besucherzah-len mit 26.786 unter dem Durchschnitt. Auch das Augustwetter brachte weniger Besucher als üblich (28.183). Erst gutes Wetter im September, mit über dem Schnitt liegenden Besucherzahlen in Höhe von 10.413, führte zu einem einigermaßen versöhnli-chen Saisonabschluss.

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M ein Thema ist das Helfen – egal auf welche Art und Weise. Mein Vater war 37 Jahre im DRK in Weingarten aktiv. Mitmachen,

anpacken, das gefiel mir, das Ehrenamt hatte und habe ich im Blut. Mit zehn Jahren gründete ich mit Freunden in Weingarten den Jugendfanfarenzug Welfen, das ging so bis 13 oder 14. Dann musste die Schule besser werden, was geklappt hat. Mit 16 engagierte ich mich in der Landjugend, und mit 18 war es so weit: Ich ging zum DRK in Weingarten.

Damals lebten wir zwar in Baindt, aber vom Her-zen her bin ich ein Weingärtler. Daher lebe ich jetzt wieder dort, mit meiner Frau und vier Kindern. Ja, meine Frau habe ich über das DRK kennengelernt, sie war damals im Jugendrotkreuz aktiv. Wir haben beide unsere Ausbildung in Ravensburg gemacht, sie bei einem Allgemeinarzt, ich bei einem Elektro-installationsbetrieb in der Stadt. Wir haben uns da-mals oft im Bus getroffen, daraus hat sich dann die große Liebe entwickelt. Sie ist ebenso wie ich bis heute im DRK aktiv.

Vier Jahre lang war ich stellvertretender Bereit-schaftsleiter beim DRK, dann kam zu Hause der Nachwuchs. Heute habe ich keine Ämter mehr, aber im DRK gibt es immer einiges zu tun. Da passt es gut, dass ich Elektriker bin. Also mache ich alles, was mit Elektrotechnik zu tun hat. Gemeinsam mit meiner Frau bin ich in der Schnelleinsatzgruppe 24 Stunden täglich in Bereitschaft. Von der Leitstelle werden wir alarmiert und müssen nach der Alarm- und Ausrückordnung zum Einsatz fahren.

Beim Ausrücken wechseln wir uns wegen der Kinder ab. Das klappt eigentlich immer, denn der Rückhalt in der Familie ist groß. Falls wir beide mal unterwegs sind, kümmern sich die Großeltern um die Kleinen. Ungefähr 25 bis 30 Einsätze kommen pro Jahr zu-sammen. Die bislang größten Einsätze, die einem im Kopf geblieben sind, waren der Dachstuhlbrand eines Mehrfamilienhauses und der Großbrand des damaligen Studentenwohnheimes. Der Dachstuhl brannte die ganze Nacht, das Wohnheim musste komplett evakuiert werden. Da und dort gibt es mal ein angebranntes Essen oder es brennt ein Zim-mer. Wenn der Piepser geht, schießt das Adrena lin in den Körper und man ist sehr angespannt. Denn man weiß ja nie, was auf einen zukommt. Meine Frau kümmert sich meistens um die Familie, sie ist ein Organisationstalent, mit vier Kindern geht das gar nicht anders.

Blut spende ich übrigens auch, vier bis sechs Mal im Jahr. Wenn ich nicht selbst spende, dann arbeite ich bei Aktionen mit. Im Laufe der Zeit habe ich beim DRK wahnsinnig viel mitgekriegt, verschiedene Aus-bildungen gemacht, bin Sanitätshelfer, und das DRK ist längst Teil meiner Freizeit geworden. Neben der Arbeit im Ortsverein und der Bereitschaft, kann ich bei Übungen mitmachen, Freunde treffen und auch neue Freunde finden.

Wie es weitergehen soll? Wir sind beide jung, da können wir noch alles machen. Und meine Kinder: Die beiden Großen sind bereits im Jugendrotkreuz und beim DLRG, die anderen beiden stehen schon in den Startlöchern. Das Ehrenamt liegt uns einfach im Blut.

Protokoll: Stefan Blank

„Wenn ich nicht selbst spende, dann arbeite ich bei Aktionen mit.“

Das Ehrenamt im BlutTobias Schmid aus Weingarten ist für das Deutsche Rote Kreuz immer in Bereitschaft

TWS-Geschäftsbericht·2016 73

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Stadtwerke Ravensburg

74 TWS-Geschäftsbericht·2016

Die Schlechtwetterregelung, die in 2015 neu konzipiert wur-de, wurde in 2016 wieder angewandt. Bei durchgängigem Re-gen und Temperaturen unter 15°C bleibt das Bad ganztägig geschlossen. Bei morgendlichem Regen und voraussichtlicher Besserung im Laufe des Tages wird von 12 bis 19 Uhr geöffnet.

Aufgrund eines Karpfenvirus wurde das Wasser im Flappachbad im November 2015 abgelassen. Es wurde ab Ende März 2016 wieder aufgestaut. Die Zwischenzeit wurde dazu genutzt, Sa-nierungsarbeiten im Uferbereich durchzuführen. Das Tiefbauamt der Stadt Ravensburg hat in der Nähe des Sandstrandes ein so-genanntes Mönchs-Bauwerk installiert, mit dem die Höhe des Wasserspiegels kontrollierter eingestellt werden kann. Die Stadt-werke installierten in diesem Zusammenhang im Uferbereich eine Natursteinmauer unterhalb des Wasserspiegels, um das Wegrutschen des Sandes zu vermeiden.

Das Flappachbad war an 125 Tagen (2015: 123) geöffnet. Die Umsatzerlöse für die Eintritte sind von 207 T€ auf 158 T€ gesun-ken, was auf den deutlichen Besucherrückgang zurückzuführen ist. Das Betriebsergebnis hat sich dementsprechend von -161 T€ im Vorjahr auf -213 T€ verschlechtert.

ParkierungDas dominierende Thema war auch in 2016 die bevorstehen-de Generalinstandsetzung der Marienplatzgarage. In der Ge-meinderatssitzung am 24. Oktober 2016 wurde das Instand-setzungskonzept mit einer Kostenschätzung von 13,0 Mio. € netto beschlossen. Die Marienplatzgarage ist ab 2. Mai 2017 für 18 Monate voll gesperrt. Danach stehen die Ebenen 1 und 2 den Parkkunden wieder zur Verfügung. Die Maßnahme soll im Herbst 2019 abgeschlossen sein. Zum geplanten Ablauf der Ge-neralinstandsetzung fand am 18. Oktober 2016 eine Bürgerinfo im Schwörsaal statt.

Die Ebenen 0 bis 9 im Parkhaus Bahnstadt wurden im Berichts-jahr ab 4. Juli 2016 instandgesetzt. Hierfür war eine Vollsperrung des Parkhauses vom 29. August bis 26. November 2016 erfor-derlich. Während des Weihnachtsgeschäfts standen somit alle Stellplätze wieder zur Verfügung. Die Instandsetzung der Ebe-nen -1 und -2 erfolgte vom 7. Januar bis 13. März 2017. Die Kosten beliefen sich im Jahr 2016 auf 642 T€; davon werden 220 T€ an die Inhaber der Dauernutzungsrechte weiterberechnet. Für die restlichen Sanierungsarbeiten im Jahr 2017 wird mit rd. 300 T€ gerechnet, sodass sich die gesamte Sanierungsmaßnahme auf rd. 950 T€ beläuft.

Am 18. Juli 2016 hat der Gemeinderat die Werkleitung ermäch-tigt, nach Erteilung der Baugenehmigung, die Gewerke für das Fahrradparkhaus auszuschreiben und die Aufträge an den wirtschaftlichsten Bieter zu vergeben. Die Finanzierung des rd. 540 T€ teuren Parkhauses erfolgt über den Vermögensplan der Stadtwerke, u. a. mit Hilfe eines Zuschusses aus der Stellplatz-rücklage von 300 T€ und einem Landeszuschuss von rd. 150 T€.

Die Schilder des Parkleitsystems wurden im Herbst von der Fa. Bremicker für 67 T€ instandgesetzt und auf LED-Beleuchtung umgerüstet.

2016 waren insgesamt 684.046 Kurzparkvorgänge (Vorjahr: 803.442) mit Erlösen in Höhe von 1.842 T€ (Vorjahr: 1.909 T€) zu verzeichnen. Die Anzahl der Dauerparker (ohne Dauernutzungs-

rechte) ist von 456 im Jahr 2015 auf 443 im Jahr 2016 gesun-ken. Die Erlöse sind (ohne Dauernutzungsrechte) um rd. 9 % auf 326 T€ zurückgegangen. Letztendlich haben sich der Wegfall von 42 Stellplätzen im Parkdeck Oberamtei durch den Rückbau im Zusammenhang mit dem Neubau der Verwaltungsgebäude der Stadt Ravensburg und die Einschränkungen im Parkbetrieb inklusive Sanierungsaufwand durch die Instandsetzung des Park-hauses Bahnstadt negativ auf das Ergebnis der Parkierung aus-gewirkt. Die Dauerparkentgelte wurden durch Gemeinderatsbe-schluss vom 26. Oktober 2015 zum 1. Januar 2016 erhöht.

Insgesamt stiegen die Erlöse dennoch von 2.401 T€ auf 2.530 T€ im Jahr 2016 (+5,4 %). In diesem Betrag ist die anteilige Wei-terberechnung der Sanierungskosten vom Parkhaus Bahnstadt in Höhe von 220 T€ enthalten.

BusverkehrNachdem zum Fahrplanwechsel im Dezember 2015 das fortent-wickelte Linienkonzept im stadtbus Ravensburg Weingarten um-gesetzt wurde, gab es zum Fahrplanwechsel im Jahr 2016 kei-ne wesentlichen Fahrplanänderungen. In der ersten Jahreshälfte wurden diverse Anpassungen im Fahrplanangebot, vor allem im Schülerverkehr vorgenommen, um die von den Fahrgästen geäu-ßerten Kritikpunkte zu beseitigen.

Die RAB hatte 2015 für das fortentwickelte Linienkonzept einen Kostensatz von 3,45 € pro km prognostiziert. Abgerechnet wur-den im Januar 2017 3,28 € pro km, damit fiel das Ergebnis in Verbindung mit niedrigeren Fahrtkilometern deutlich besser als im Plan aus.

Wichtige ÖPNV-Themen auf Verbundebene waren die Auftrags-vergabe für das Elektronische Fahrgastmanagement mit geplan-ter Umsetzung ab Herbst 2017 und die Vorbereitung der Ver-bunderweiterung Lindau zum 1. Januar 2018.

Die Tarife wurden zum 1. Januar 2016 moderat um durchschnitt-lich rd. 1,5 % angehoben, wobei der Einzelfahrscheinpreis mit 2,10 € stabil blieb. Die Monatskarte wurde um 1,00 € auf 43,00 €, die Schülermonatskarte um 0,50 € auf 34,00 € erhöht. Die Anzahl der beförderten Personen war 2016 mit rd. 7,7 Mio. im Vergleich zum Vorjahr mit 7,67 Mio. leicht ansteigend.

Im Busverkehr sind die Konzessionen für den Stadtbusverkehr zum 31. Dezember 2016 ausgelaufen. Es wurde ein neuer An-trag für die Konzessionen ab 1. Januar 2017 gestellt. Dieser An-trag wurde genehmigt; er ist bis zum 31. Dezember 2022 gültig.

BOBDas Fahrplanangebot blieb nahezu unverändert. Das Geschäfts-jahr 2015/2016 wurde mit einem Gewinn von 651 T€ abge-schlossen, wobei zu dieser positiven Entwicklung das niedrige Preisniveau beim Treibstoff maßgeblich beigetragen hat. Die Fahrgastzahlen weisen mit einem Jahresdurchschnittswert von 5.193 Fahrgästen pro Werktag eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 1,3 % auf.

BreitbandkabelEin schneller Internetzugang ist inzwischen ein wesentlicher Standortfaktor. Die Stadtwerke Ravensburg unterstützen das Bemühen der Stadt Ravensburg für eine flächendeckende Ver-sorgung mit breitbandigem Internet, insbesondere auch in den

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Stadtwerke Ravensburg

TWS-Geschäftsbericht·2016 75

Ortschaften. Nachdem für die Versorgung von Bavendorf und Schmalegg in 2011 Leerrohre verlegt wurden, stehen derzeit kei-ne weiteren Investitionen mehr an. In dieser Sparte wurden Erlö-se in Höhe von 9 T€ erzielt.

MitarbeitendeMit der Eingliederung der Bäder in den Querverbund der Stadt-werke wurden die Bädermitarbeiter sukzessive von der Stadt auf die Stadtwerke übergeleitet. Zum 1. Juli 2013 sind ebenfalls die drei Eismeister der Eissporthalle übernommen worden.

Zum 31. Dezember 2016 waren sechzehn Mitarbeitende be-schäftigt. Diese setzen sich aus neun Vollzeitkräften, sechs Teil-zeitkräften und einem Auszubildenden zusammen.

Die Personalkosten beliefen sich auf 627 T€ (2014: 638 T€).

Die übergeordnete Organisation der Bäder und der Eissporthalle erfolgt durch das Amt für Schule, Jugend und Sport der Stadt Ra-vensburg (Belegungsmanagement, Personalbetreuung, Betrieb) sowie die TWS (kaufmännische Steuerung, Baumaßnahmen, Marketing). Die Leitung vor Ort erfolgt durch eine Leiterin für die Bäder und einen Leiter für die Eissporthalle. Im monatlich statt-findenden Bäder- und Eissporthallen-Jour-Fixe werden aktuelle Themen besprochen.

Mit der Integration der Eissporthalle können die Spitzenbelas-tungen, die sich aus den Saisonbetrieben wie der Eissporthalle und dem Flappachbad ergeben, nochmals deutlich vergleichmä-ßigt werden. Auch das Kassenpersonal betreut seither sowohl die Kasse in der Eissporthalle wie auch im Flappachbad. Hier können nun ganzjährige Arbeitsverträge angeboten werden.

AusblickIn der Sparte Strom wurde im Berichtsjahr 2016 keine weitere Photovoltaikanlage installiert. Auch in den Folgejahren sind keine weiteren geplant. Für 2017 wird ein positives Betriebsergebnis in Höhe von 2 T€ erwartet.

In der Eissporthalle sind in 2017 kleinere Invest-Maßnahmen in Höhe von 45 T€ vorgesehen. Unter anderem soll eine Fertiggara-ge mit einem Betrag von 35 T€ aufgestellt werden. Die Parkplät-ze bei der Eissporthalle sollen im Zuge der Konsolidierungsstrate-gie ab 1. April 2017 bewirtschaftet werden. Die 130 Stellplätze sollen an die umliegenden Firmen für 10 € im Monat vermietet werden, die diese wiederum ihren Mitarbeitern entgeltlich bzw. kostenlos zur Verfügung stellen. In 2017 wird ein Defizit in Höhe von -780 T€ erwartet. In folgenden Jahren soll das Defizit bei max. -750 T€ liegen.

Nachdem das Finanzamt die Wärmesparte der SWR von Anfang an im Hinblick auf eine mögliche verdeckte Gewinnausschüt-tung kritisch beäugt hat, wurde diesem ein Entwicklungspfad bis zum Jahr 2016 vorgelegt. Bis dahin sollte ein Gesamtüberschuss erreicht werden. Dieser wurde bereits in 2013 erreicht. Im Jahr 2017 sind in dieser Sparte Investitionen in Höhe von 305 T€ vor-gesehen. Die Heizungsanlagen im Stadtarchiv und im Lederhaus sollen erneuert werden. Des Weiteren ist vorgesehen in die Lüf-tungsanlage im Kornhaus zu investieren. Im Wirtschaftsplan wird für das Jahr 2017 von einem Betriebsergebnis in Höhe von 164 T€ ausgegangen. Ähnliche Ergebnisse werden auch in den kom-menden Jahren erwartet.

Organe der Stadtwerke Ravensburg

Die Verwaltungsorgane der Stadtwerke sind der Gemeinde-rat, der Werksausschuss, der Oberbürgermeister und die Werk leitung.

Werkleiter ist Dr. Andreas Thiel-Böhm.

Der Werksausschuss besteht aus dem Vorsitzenden und zwölf weiteren Mitgliedern des Gemeinderates der Stadt Ravensburg:

Vorsitzender: Oberbürgermeister Dr. Daniel RappStellvertreter: Bürgermeister Dirk Bastin

Mitglieder Stellvertreter (in der Reihenfolge)

CDU Markus Brunner August Schuler (seit 18.07.2016) (seit 18.07.2016) August Schuler Markus Brunner (bis 18.07.2016) (bis 18.07.2016) Peter Wagner Rolf Engler (seit 18.07.2016) Rudolf Hämmerle (bis 18.07.2016) Werner Honold Dr. Manfred Büchele Hugo Adler Gerhard Gieseke Grüne Maria Weithmann Ozan Önder Johannes Kleb Ottilie Reck-Strehle Marianne Dirks Yalcin Bayraktar (seit 18.07.2016) Manfred Lucha (bis 18.07.2016) SPD Frank Walser Aytun Narcin (seit 18.07.2016) Wolfgang Engelberger (bis 18.07.2016)

FW Margot Arnegger Jochen Fischinger (seit 18.07.2016) (seit 18.07.2016) Jochen Fischinger Margot Arnegger (bis 18.07.2016) (bis 18.07.2016)

BfR Wilfried Krauss Jürgen Hutterer (seit 18.07.2016) Siegfried Scharpf (bis 18.07.2016)

UL Rainer Frank Ulrich Höflacher (bis 18.07.2016 (seit 18.07.2016) als SPD-Mitglied) Michael Lopez-Diaz (bis 18.07.2016) als SPD-Mitglied)

FDP Dr. Roland Dieterich Oliver Schneider

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76 TWS-Geschäftsbericht·2016

Im Bäderverbund sind im Jahr 2017 Investitionsmaßnahmen in der Größenordnung von 152 T€ vorgesehen. Beim Hallenbad ist aufgrund des hohen Grundwasserspiegels, u. a. im Nachgang der Sanierung der dortigen Abwasserleitungen, zur Vermeidung von Gebäudeschäden eine dauerhafte Bewirtschaftung des Grundwassers erforderlich. Hierfür ist u. a. eine Grundwasser-sammelleitung um das Hallenbad zu legen. Die Investitionen be-laufen sich hierfür auf rd. 125 T€.

Im Hallenbad Ravensburg werden auch im laufenden Jahr, wie seit Jahren, die attraktiven Angebote (Warmbadetage, Früh-schwimmen, Wassergymnastik, Abendschwimmen, Spieltage, Wohlfühlabende, Kinderschwimmkurse usw.) fortgeführt. Zu-sätzliche Badegäste werden im Zusammenhang mit dem Fitness-konzept der Firma Actic erwartet. Im Jahr 2017 wird ein Defizit in Höhe von -649 T€ erwartet; mittelfristig wird ein Defizit unter -600 T€ angestrebt.

Im Hallenbad Eschach wird im Jahr 2017 ein Defizit in Höhe von -139 T€ erwartet. In künftigen Jahren werden ähnliche Ergebnis-se angestrebt.

Im Flappachbad wird von einem Betriebsergebnis in Höhe von -161 T€ ausgegangen. In den künftigen Jahren soll dieses Defizit weiter reduziert werden.

Insgesamt wird bei den Bädern im Jahr 2017 ein Defizit in Höhe von -949 T€ erwartet. Das Defizit soll in den kommenden Jahren weiter verringert werden, unter anderem durch Verzicht auf die Wiederbesetzung einer Stelle im Hallenbad und eine regelmäßige Anpassung der Eintrittspreise.

Die Stadtwerke Ravensburg werden auch im laufenden Wirt-schaftsjahr mit ihrer Sparte Verkehr dabei mitwirken, die gute Erreichbarkeit der Stadt sowohl für den Individualverkehr – trotz der Sanierung der Marienplatzgarage – als auch für Nutzer des ÖPNVs zu erhalten.

In der Parkierung bleibt der Brand in der Marienplatzgarage am 6. September 2014 und die in diesem Zusammenhang festge-stellte Korrosion der Stahlbetonkonstruktion in den Decken und Fahrbahnen, verursacht durch Chloride aus Streusalz, das be-stimmende Thema der nächsten Jahre. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 26. Oktober 2015 die Planungsleistungen für eine Generalinstandsetzung – nach der Durchführung einer eu-ropaweiten Ausschreibung – an das Ingenieurbüro Gieler-Breß-mer vergeben.

Aufgrund der Untersuchungen und Bestandsaufnahmen wurde ein Konzept zur Instandsetzung erarbeitet. Dieses soll nach der Entwurfsplanung in drei Bauabschnitten erfolgen. Im 1. Bauab-schnitt sind ab 2. Mai 2017 die 1. und 2. Ebene mit einer 18-mo-natigen Vollsperrung vorgesehen. Für den 2. Bauabschnitt wer-den ab November 2018 für eine 12-monatige Teilsperrung die 3. und 4. Ebene instandgesetzt. Der 3. Bauabschnitt (Deckel) soll ab 2019 folgen. Die Gesamtmaßnahme der Instandsetzung soll nach derzeitiger Kostenschätzung inkl. einem Ansatz für Unvor-hergesehenes bei maximal 13 Mio. € liegen.

Die Parkentgelte in den städtischen Parkierungseinrichtungen wurden letztmals zum 1. Januar 2015 erhöht. Nach zuvor jah-relanger Preiskonstanz wurde in der Diskussion in den Gremien

darauf hingewiesen, dass die Bustarife im Verkehrsverbund jähr-lich zum 1. Januar angepasst werden. Die Verwaltung schlug des-halb vor, künftig auch die Parkentgelte in regelmäßigen Abstän-den anzupassen. Die Tarife der Dauerparker wurden daher zum 1. Januar 2016 angepasst.

Für den Zeitraum der Generalinstandsetzung der Tiefgarage Ma-rienplatz wurde ein Konzept über die Bereitstellung von Ersatz-kapazitäten entwickelt. Ab 1. April 2017 gilt der 1 € Tarif des stadtbus Ravensburg Weingarten an Samstagen – auch für den P+R Platz Weißenau. Am Automaten des P+R Platzes gibt es ein Ticket für Parken und eine Hin- und Rückfahrt im Bus für 2 € pro Person. Der Mitarbeiterparkplatz der TWS in der Metzgerstraße wird ab April 2017 für Parkkunden an Samstagen geöffnet. Das Parkentgelt für die Einkaufskunden beträgt 0,80 € pro Stunde und ab fünf Stunden gilt eine Tagesgebühr von 4,00 € für bis zu zwölf Stunden.

Nach intensiver Standortsuche wurde im Bahnhofsbereich ein geeignetes Grundstück zum Bau eines Fahrradparkhauses ge-funden. Am 8. April 2017 war im Rahmen des Ravensburger Mobilitätstages – unter Beisein von Verkehrsminister Hermann – Spatenstich für den Bau des Radhauses mit 120 Stellplätzen. Die Fertigstellung ist für August 2017 geplant. Die Baukosten belaufen sich auf rd. 540 T€.

Durch die Generalinstandsetzung der Tiefgarage Marienplatz werden ab 2. Mai 2017 für 18 Monate keine Umsatzerlöse ge-neriert. Im Wirtschaftsplan 2017 wird deshalb mit einem niedri-geren Betriebsergebnis von rd. 175 T€ gerechnet. Der Betriebsverlust der Bussparte wird in den kommenden Jah-ren ansteigen. Die erforderlichen Tarifanpassungen reichen nicht aus, um die steigenden Aufwendungen und die geringeren Ein-nahmen zu decken. Die Aufteilung der Fahrgeldeinnahmen er-folgt zukünftig nicht mehr im prozentualen Verhältnis der gefah-renen Kilometer. Die Einnahmen werden linienscharf aufgeteilt so wie es der Verkehrsvertrag mit der RAB vorsieht.

Mit der Einführung des 1 € Tarifs im stadtbus Ravensburg Wein-garten zum 1. April 2017 wurde das Busfahren an Samstagen attraktiver gemacht. Die Ausgleichzahlungen zu dem bisherigen Tarif von 2,10 € haben die Stadtwerke zu leisten.

Der Verkehrsverbund bodo hat sich bei dem Thema „Elektroni-sches Ticketing“ erfolgreich um Zuschüsse beim entsprechenden Innovationsprogramm beworben. Elektronische Leser erkennen automatisch beim Betreten und Verlassen der Verkehrsmittel die Fahrkarte. Der Beginn der Umsetzung war ursprünglich in 2013 vorgesehen. Mit den Einzeltickets soll im Oktober 2017 gestartet werden.

Für das laufende Wirtschaftsjahr wird ein Defizit im Busverkehr von -802 T€ erwartet. Mittelfristig dürfte das Defizit auf rd. -900 T€ ansteigen. In den Sparten Parkierung und Busverkehr sind insgesamt Investitionen in Höhe von rd. 4 Mio. € in der Sparte Verkehr geplant. Neben den Investitionen für die Sanierung der Marienplatzgarage und für den Bau des Fahrradparkhauses sind weitere kleinere Maßnahmen in der Größenordnung von 205 T€ vorgesehen.

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TWS-Geschäftsbericht·2016 77

Die BOB hat für das Geschäftsjahr 2016/17 einen Gewinn von 282 T€ geplant. Dieser soll den Rücklagen zugeführt werden. Das anteilige Defizit für die eigenen Aufwendungen bei den Stadtwerken beträgt in 2017 -9 T€. Der Zuschuss für die Strecke Ravensburg – Aulendorf in Höhe von rd. 50 T€ wird ab 2017 von der Stadt Ravensburg geleistet.

In der Sparte Breitbandkabel sind keine weiteren Investitionen geplant. Es werden jedoch technologische Entwicklungen, regu-latorische Rahmenbedingungen und Bedürfnisse seitens der Ein-wohner bzw. der Betriebe beobachtet, um rechtzeitig notwen-dige Schritte einleiten zu können. Im Jahr 2017 wird mit einem positiven Betriebsergebnis von 4 T€ gerechnet.

Bei der TWS führen massive Kürzungen bei den Netzentgel-ten durch die Landesregulierungsbehörde, insbesondere beim Stromnetz in der zweiten Periode der Anreizregulierung (2014 bis 2018), dazu, dass das Stromnetz in den Städten Ravens-burg und Weingarten in diesem Zeitraum Defizite erwirtschaf-tet. Erschwerend kam in den Jahren 2015 und 2016 hinzu, dass es sich um die sogenannten Fotojahre (2015: Gasnetz, 2016: Stromnetz) für die dritte Periode (Gasnetz ab 2018, Stromnetz ab 2019) handelte. Die Kosten und Investitionen dieser Jahre bestimmen maßgeblich die Erlöse der dritten Perioden, was zu entsprechend hohen Investitions- und Kostenniveaus in diesen Jahren mit niedrigeren Jahresergebnissen führte.

Obwohl sich die TWS vertrieblich im Wettbewerb mit den vielen Konkurrenten vor Ort, aber auch im bundesweiten Vertrieb gut behauptet und auch die Anfangsverluste aus der Erzeugungs-sparte immer weiter zurückgehen, pendeln sich die Ergebnisse –

trotz bereits eingeleiteter Optimierungsmaßnahmen – auf einem Niveau von 3,0 bis 3,5 Mio. Euro ein. Für das Jahr 2016 wurde vor allem aufgrund des Fotojahres Strom von einer niedrigeren anteiligen Ausschüttung von 461 T€ ausgegangen. Durch die deutlich bessere Entwicklung des TWS-Ergebnisses hat sich die Ausschüttung um 491 T€ auf 952 T€ verbessert. Für das Jahr 2017 werden 772 T€ an Beteiligungserträgen erwartet. Spätes-tens mit Beginn der dritten Anreizregulierungsperiode im Strom-netz ab 2019 werden die Ausschüttungen der TWS wieder deut-lich ansteigen: Das Stromnetz wird wieder positive Ergebnisse abwerfen, die Erzeugungssparte die Gewinnzone erreichen und die von den Banken aufgrund der hohen Investitionen seit 2013 zusätzlich geforderte Gewinnthesaurierung in Höhe von 500 T€/Jahr wird nicht mehr erforderlich sein. Allerdings ist schon heute erkennbar, dass die TWS Netz GmbH dauerhaft mehr Eigenka-pital benötigt.

Durch die Eingliederung der Eissporthalle im Jahr 2013 einer-seits und die temporär niedrigeren Ausschüttungsbeträge der TWS andererseits war ein positives Ergebnis bei den Stadtwerken kaum zu erreichen. Vor dem Hintergrund der anstehenden Ge-neralsanierung der Tiefgarage Marienplatz hat die Stadt Ravens-burg beschlossen, die Verluste der Stadtwerke ab 2016 auszu-gleichen. Dadurch, und aufgrund der Kapitalzuführung aus dem städtischen Haushalt für die Nichtabzugsfähigkeit der Aufwen-dungen für das Schulschwimmen, das Flappachbad (bis 2015) und die Eissporthalle (bis 30. April 2014), kann die Eigenkapital-quote im Bereich von rd. 30 % gehalten werden. Im Plan 2017 gehen die Stadtwerke Ravensburg von einem Defizit in Höhe von -1.562 T€ aus. Wie bereits im Jahr 2016 wird es aufgrund eines besseren TWS-Ergebnisses geringer ausfallen.

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78 TWS-Geschäftsbericht·2016

BILANZ ZUM 31.12.2016 AKTIVA

Vorjahr

€ € € T€

A. ANLAGEVERMÖGEN

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Konzessionen, Schutzrechte und ähnliche Rechte 372 1

372 (1)

II. Sachanlagen

1. Grundstücke mit Geschäfts-, Betriebs- u. a. Bauten 13.085.644 13.386

2. Grundstücke ohne Bauten 353.357 354

3. Erzeugungsanlagen 1.491.769 1.521

4. Verteilungsanlagen 647.463 700

5. Streckenausrüstung 103.824 103

6. Technische Anlagen 2.102.484 2.221

7. Betriebs- und Geschäftsausstattung 624.866 650

8. Anlagen im Bau 710.510 55

19.119.917 (18.989)

III. Finanzanlagen

1. Beteiligungen 3.462.179 3.462

2. Sonstige Ausleihungen 1.250 1

3.463.429 (3.463)

22.583.718 (22.454)

B. UMLAUFVERMÖGEN

I. Vorräte

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 3.027 4

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 589.865 193

2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 914.485 839

3. Forderungen gegen die Stadt: * 1.134 T€ (Vorjahr 2.175) 3.156.873 2.706

4. Sonstige Vermögensgegenstände 268.132 171

4.929.355 (3.909)

III. Kassenbestand

26.334 25

4.958.716 (3.938)

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

0 0

27.542.434 26.392

* davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr

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Stadtwerke Ravensburg

TWS-Geschäftsbericht·2016 79

BILANZ ZUM 31.12.2016PASSIVA

Vorjahr

€ € € T€

A. EIGENKAPITAL

I. Stammkapital

3.200.000 3.200

II. Rücklagen

Allgemeine Rücklage 10.319.709 8.860

III. Gewinn / Verlust

Verlust der Vorjahre -4.025.996 -3.231

Gewinn des Vorjahres

Einstellung in die Allgemeine Rücklage

Jahresverlust (-) / Jahresgewinn (+) -886.101 -4.912.097 -795

8.607.612 (8.034)

B. RÜCKSTELLUNGEN

1. Steuerrückstellungen 0 0

2. Sonstige Rückstellungen 144.224 211

144.224 (211)

C. VERBINDLICHKEITEN

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten * 1.187 T€ (Vorjahr 674 T€) 15.477.203 14.855

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen * 1.502 T€ (Vorjahr 1.469 T€) 1.501.516 1.469

3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht * 765 T€ (Vorjahr 777 T€) 765.446 777

4. Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt * 103 T€ (Vorjahr 67 T€) 102.676 67

5. Sonstige Verbindlichkeiten * 2 T€ (Vorjahr 2 T€) 1.800 2

17.848.641 (17.170)

D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

941.957 977

27.542.434 26.392

* davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr

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80 TWS-Geschäftsbericht·2016

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2016

Vorjahr

€ € € T€

1. Umsatzerlöse 7.645.638 7.289

2. Sonstige betriebliche Erträge 32.953 586

7.678.591 (7.875)

3. Materialaufwand:

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 1.391.167 1.453

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 4.824.752 4.424

6.215.919 (5.877)

4. Personalaufwand:

a) Löhne und Gehälter 491.297 497

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 136.077

141

davon für Altersversorgung 45.415 € (Vorjahr 46 T€)

627.374 (638)

5. Abschreibungen: auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 1.044.582 1.045

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.188.204 1.346

9.076.079 (8.906)

7. Erträge aus Beteiligungen 953.692 859

8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 4.158 5

957.850 (864)

9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 374.407 416

10. Aufwendungen aus Verlustübernahme 27.267 25

401.674 (441)

11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -17.157 145

-17.157

12. Ergebnis nach Steuern -824.155 -753

13. Sonstige Steuern 61.964 42

61.946 (42)

14. Jahresverlust (-) / Jahresgewinn (+) -886.101 -795

Nachrichtlich: Verwendung des Jahresverlusts: Ausgleich aus dem Haushalt der Stadt: 886.101 €

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ERFOLGSÜBERSICHT 2016Betrag insgesamt

Verwaltung und Vertrieb

Strom-erzeugung

€ € €

1. Materialaufwand

a) Bezug von Fremden 6.215.920 10.630 1.106

b) Bezug von Betriebszweigen 322.230

2. Löhne und Gehälter 491.297

3. Soziale Abgaben 90.662

4. Aufwendungen für Altersversorgung 45.415

5. Abschreibungen 1.044.582 18.309

6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 374.405 4.680

7. Steuern (soweit nicht in Zeile 16 auszuweisen) 61.946

8. Andere betriebliche Aufwendungen 1.188.206 299.337 15.826

9. Summe 1 – 8 9.834.663 309.967 39.921

10. Umlage der Spalte V+V Zurechnung (+) 309.477 4.000

Abgabe (-) 309.477 309.477

11. Aufwendungen 9 – 10 9.834.663 490 43.921

12. Betriebserträge

a) nach der GuV-Rechnung: Umsatzerlöse 7.645.639 408 34.889

b) nach der GuV-Rechnung: Sonst. betr. Erträge 32.953 82

c) aus Lieferungen an andere Betriebszweige 322.230

13. Summe 12 8.000.822 490 34.889

14. Betriebsergebnis (+ = Überschuss

./. = Fehlbetrag) . /. 1.833.481 . /. 9.032

15. Finanzerträge 930.583 0

16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -17.157 -1.401

17. Unternehmensergebnis (+ = Jahresgewinn

./. = Jahresverlust) . /. 886.101 . /. 7.631

Page 83: herzlich - TWS...Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 % Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 % EnBW Kommunale Beteiligungen

TWS-Geschäftsbericht·2016 82

ERFOLGSÜBERSICHT 2016Betrag insgesamt

Verwaltung und Vertrieb

Strom-erzeugung

€ € €

1. Materialaufwand

a) Bezug von Fremden 6.215.920 10.630 1.106

b) Bezug von Betriebszweigen 322.230

2. Löhne und Gehälter 491.297

3. Soziale Abgaben 90.662

4. Aufwendungen für Altersversorgung 45.415

5. Abschreibungen 1.044.582 18.309

6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 374.405 4.680

7. Steuern (soweit nicht in Zeile 16 auszuweisen) 61.946

8. Andere betriebliche Aufwendungen 1.188.206 299.337 15.826

9. Summe 1 – 8 9.834.663 309.967 39.921

10. Umlage der Spalte V+V Zurechnung (+) 309.477 4.000

Abgabe (-) 309.477 309.477

11. Aufwendungen 9 – 10 9.834.663 490 43.921

12. Betriebserträge

a) nach der GuV-Rechnung: Umsatzerlöse 7.645.639 408 34.889

b) nach der GuV-Rechnung: Sonst. betr. Erträge 32.953 82

c) aus Lieferungen an andere Betriebszweige 322.230

13. Summe 12 8.000.822 490 34.889

14. Betriebsergebnis (+ = Überschuss

./. = Fehlbetrag) . /. 1.833.481 . /. 9.032

15. Finanzerträge 930.583 0

16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -17.157 -1.401

17. Unternehmensergebnis (+ = Jahresgewinn

./. = Jahresverlust) . /. 886.101 . /. 7.631

Eissport-halle

Wärme/ Lüftung

Bäder Parkierung Busverkehr Beteiligung an BOB

Breitbandka-bel

Andere Beteiligungen

€ € € € € € € €

445.618 1.029.772 357.351 1.409.313 2.922.284 39.846

126.429 188.254 7.547

181.775 309.522

31.543 59.119

15.843 29.572

325.532 231.837 227.737 226.851 10.874 3.442

105.951 36.338 68.808 97.395 1.728 5.530 1.196 52.779

1.481 8.000 15.161 37.304

86.592 154.085 141.098 343.637 106.811 3.355 1.228 36.237

1.320.764 1.460.032 1.396.622 2.122.047 3.041.697 48.731 5.866 89.016

28.000 65.000 30.000 97.000 84.477 1.000 0

1.348.764 1.525.032 1.426.622 2.219.047 3.126.174 49.731 5.866 89.016

659.150 1.373.776 418.053 2.595.826 2.553.984 8.658

9.156 6.719 16.730 190 76

314.542 7.688

668.306 1.688.318 425.667 2.620.244 2.554.174 0 8.658 76

+ 163.286 + 401.197 + 2.792

. /. 680.458 . /.1.000.955 . /. 572.000 . /. 49.731 . /. 88.940

2.175 0 74 0 0 2.450 0 925.884

-127.061 25.340 -137.030 59.849 -86.269 3.931 0 245.484

+ 137.946 + 341.348 + 2.792 + 591.460

. /. 551.222 . /. 863.851 . /. 485.731 . /. 51.212

Stadtwerke Ravensburg

Page 84: herzlich - TWS...Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 % Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 % EnBW Kommunale Beteiligungen

83 TWS-Geschäftsbericht·2016

Stadtwerke Ravensburg

Gegenstand und Zweck der Stadtwerke Ravensburg sind die Betriebszweige Stromerzeugung, Wärme/Lüftung, Eissport-halle, Bäder (Hallenbäder Ravensburg und Eschach, Flappach-bad), Verkehr (Parkierung, Stadtbusverkehr, Beteiligung an der Bodensee-Oberschwaben-Bahn GmbH & Co. KG – BOB) und Breitbandkabel sowie das Halten von Beteiligungen, insbeson-dere an der Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG.

Die planmäßigen Abschreibungen werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer ermittelt. Sämtliche bis 2007 und 2009 bis 2010 angeschafften beweglichen Wirt-schaftsgüter mit Ausnahme der Bädereinrichtungen werden degressiv abgeschrieben.

Sämtliche Forderungen weisen eine Restlaufzeit von nicht mehr als einem Jahr auf, mit Ausnahme der Forderung gegen-über der Stadt aus der Betriebsprüfung für die Jahre 2007 bis 2012 und 2013 bis 2014. Hieraus ergibt sich eine Forderung in Höhe von 1.134 T€ mit einer Laufzeit von über einem Jahr. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich im Wesentlichen um Forderungen aus der Parkierung (107 T€), Eissporthalle (201 T€) und Wärme (53 T€). Die Forde-rungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsver-hältnis besteht, betreffen die Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG und im Wesentlichen den Gewinnanteil aus der Kommanditbeteiligung nach allgemeinem Verteilungs-schlüssel (845 T€, abzüglich anrechenbarer Kapitalertragsteu-er von 22 T€) sowie einen direkt zugeordneten Gewinnanteil aus der Beteiligung der Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG am Zweckverband Gasversorgung Oberschwaben (107 T€, abzüglich anrechenbarer Kapitalertragsteuer von 17 T€) gemäß des Konsortialvertrages vom 26. Juni 2007. Bei den Forderungen gegen die Stadt handelt es sich im Wesent-lichen um Forderungen aufgrund der Betriebsprüfung 2007 bis 2009 aus dem Bereich des Schulschwimmens für die Jah-re 2007 bis 2012 (245 T€), des Flappachbades für die Jahre 2007 bis 2012 (570 T€), dem Kassenverrechnungskonto (938 T€) sowie um Forderungen aus der Betriebsprüfung 2010 bis 2013 aus dem Bereich Eissporthalle vom 1. Januar 2013 bis 30. April 2014 (1.180 T€).

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentli-chen Forderungen aus Ausgleichszahlungen für die Schwerbe-hindertenbeförderung in Höhe von 24 T€ und aus Erstattungen von Erdgassteuer aus den Jahren 2016 (24 T€) und 2015 (17 T€). Des Weiteren besteht eine Forderung gegenüber dem Finanz-amt, die sich aus Körperschaftsteuererstattungsansprüchen aus den Jahren 2016 (159 T€) und 2015 (43 T€) zusammensetzt.

In die Allgemeine Rücklage wurde im Rahmen der Betriebs-prüfung für die Eissporthalle für das Jahr 2013 bis 2014 ein Ausgleich in Höhe von 1.180 T€ sowie für das Jahr 2015 für das Schulschwimmen (119 T€) und Flappachbad (161 T€) zu-geführt. Im Verlust der Vorjahre wurde der Jahresverlust 2015 (795 T€) vorgetragen.

Die Sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Urlaubs- und Überstundenverpflichtungen gegenüber Mitarbeitern (65 T€) sowie einer Rückstellung für ausstehende Rechnungen für die Installation eines 2. BHKW im Hallenbad Ravensburg (27 T€).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen mit 750 T€ die Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG. Hier handelt es sich vor allem um Schulden aus dem Betriebsführungsent-gelt (323 T€) und aus dem Gas-, Wasser- und Strombezug (426 T€). Die Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt betref-fen hauptsächlich Gutschriften aus den Wärmelieferungen (83 T€).

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt: 2016 2015 Stromerzeugung 35 T€ 37 T€ Eissporthalle 659 T€ 385 T€Wärme und Lüftung 1.374 T€ 1.413 T€ Bäder 419 T€ 419 T€Parkierung 2.596 T€ 2.406 T€Busverkehr 2.554 T€ 2.620 T€Breitbandkabel 9 T€ 9 T€ 7.646 T€ 7.289 T€

Mit Inkrafttreten des BilRUG seit dem 23. Juli 2015 sind die Umsatzerlöse im § 277 (1) HBG neu definiert worden. Die erstmalige Anwendung beginnt spätestens mit dem Ge-schäftsjahr, das nach dem 31. Dezember 2015 beginnt. Die Vorjahreszahlen wurden in der GuV nicht angepasst.

Die Stadtwerke Ravensburg erhalten von der Tochterge-sellschaft TWS KG regelmäßig Dividendenerträge, auf die die Stadt Ravensburg durch die Zuordnung zum Sonder-vermögen Eigenbetrieb insoweit verzichtet und zum an-teiligen Ausgleich der Verluste im Bäder-, Eissporthallen- und ÖPNV-Bereich nutzt. Nach dem gegenwärtigen Stand unserer Einschätzung gehen wir davon aus, dass diese Dividendenerträge die Voraussetzungen einer zulässigen Beihilfe im Sinne des Art. 107 Abs. 2 AEUV und der Frei-stellungsentscheidung 2005/842/EG der EU-Kommission (Monti-Paket) erfüllen. Damit sind die Dividendenerträge mit EU-Recht vereinbar und lösen keine weiteren bilanziel-len Folgen aus. Der Gemeinderat hat am 10. Dezember 2012 den Betrauungsakt für die defizitären Sparten der Stadtwerke Ravensburg ab dem 1. März 2013 beschlos-sen. Damit wurde die Beihilfe auf eine zusätzliche rechts-sichere Grundlage gestellt.

Im Wirtschaftsjahr 2016 waren bei den Stadtwerken Ra-vensburg durchschnittlich 15 Mitarbeiter (ohne Auszubil-dende) beschäftigt.

Vorschlag zur ErgebnisverwendungDer Jahresverlust in Höhe von 886.101,40 € wird aus dem Haushalt der Stadt ausgeglichen.

Ravensburg, im April 2017

STADTWERKE RAVENSBURG

Dr. Andreas Thiel-Böhm Werkleiter

ERLÄUTERUNGEN

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TWS-Geschäftsbericht·2016 85

D u hast ziemlich viel Glück gehabt“, habe ich damals gedacht. Kranken-häuser kenne ich nur als Besucher, ich war und bin gesund und ich bin

sehr glücklich und zufrieden. 2002 ging ich in den Ruhe stand. Oder vielmehr: Ich musste gehen, denn das war eine politische Entscheidung. Ich hätte gerne weitergemacht als Fachbereichsleiter in der Erwachsenenbildung. Aber die Situation konnte ich nicht beeinflussen. Doch mit Beginn des Ruhe-stands wollte ich der Gesellschaft etwas zurückge-ben, etwas Sinnvolles tun. Zu Hause sitzen und mit dem Wellensittich sprechen, das konnte es nicht sein.

Mit meiner betriebswirtschaftlichen Ausbildung und den Erfahrungen als Lehrer in der Erwachse-nenbildung, da musste sich ein Betätigungsfeld finden lassen, dachte ich. Also sprach ich mit unse-rer Pfarrerin Holm. Bald kamen wir, gemeinsam mit anderen, auf eine richtig gute Idee: Wir wollten ein sinnvolles Angebot auf die Beine stellen für Men-schen, die nicht viel Geld haben. Denn das The-ma Armut ist auch bei uns ein großes. 2005 war es soweit, und wir eröffneten einen Kleiderladen in Ravensburg. Ich arbeitete im Leitungsteam mit, ob-wohl ich vorher mit Gebrauchtkleidern nie etwas zu tun gehabt hatte.

Der Kleiderladen „Patchwork“ ist eine ökumeni-sche Einrichtung von Caritas und Diakonie. Wir gehören seit elf Jahren zu den größten Spendern an soziale Einrichtungen mit jährlich gut 50.000 Euro. Ich wollte Patchwork damals eigentlich nur zum Laufen bringen. Doch das ist kein Selbstläufer, ständige Präsenz ist gefordert. Wir brauchen im-mer aufs Neue Schwung, um Gutes zu tun.

Patchwork ist ein Kleiderladen, mit dem wir aus der Wegwerfgesellschaft wegkommen wollen. Denn wir bieten gute und vor allem preiswerte Kleidung

aus zweiter Hand. Diese wird uns geschenkt, 55.000 Teile im Jahr. Die Kleidungsstücke werden von uns angenommen, gesichtet, zugeordnet und dann verkauft. Der Erfolg hat uns überrascht. Je-den Tag kommen 90 bis 130 Menschen zu Patch-work, und wir machen 150.000 Euro Umsatz. Wir bekommen keine Zuwendungen und müssen alles selbst erwirtschaften. 100.000 Euro entstehen so an Kosten, 50.000 Euro geben wir über Diakonie und Caritas weiter an soziale Projekte.

Zwei Läden sind es mittlerweile, einer ist gedacht für Alleinerziehende und Kinderkleidung. Denn das Segment ist dynamischer als die normalen Kleidungs-stücke, da müssen wir uns besonders kümmern.

Wir, das sind 90 ehrenamtlich tätige Frauen und ein Mann, die in drei Schichten und 13 Teams an Patchwork beteiligt sind. Meine Aufgabe ist ihre Führung. Als es losging, habe ich einen Ausbil-dungskurs in Friedrichshafen gemacht. Hier lernte ich alles über die Führung von ehrenamtlichen Perso-nen. Denn im Ehrenamt sind ja alle freiwillig dabei, ich habe als Leiter keine disziplinarischen Möglich-keiten. Und wie überall, wo Menschen sind, gibt es auch hier viel zu tun: Manche Teams verstehen sich beispielsweise mit den anderen nicht. Ich nehme die Anliegen ernst und versuche, Sensibilität und Gespür zu zeigen.

Heute sind wir ein gut arbeitendes Team und es gibt bei den Mitarbeiterinnen kaum Fluktuation. Sie schenken uns ihre Freizeit. Das ist etwas sehr schönes. Die Älteste ist immerhin 87. Doch je älter die Menschen werden, desto mehr Ausfälle gibt es leider, und Nachwuchs ist schwer zu bekommen. Ungeduldig darf ich hier nicht sein. Aber das ist in Ordnung. Wichtig ist, dass wir da sind. Schön ist, wenn das Finanzielle stimmt. Darüber hinaus tun wir einfach nur Gutes – und das macht mich glücklich.

Protokoll: Stefan Blank

„Von 150.000 Euro Umsatz geben wir 50.000 weiter an soziale Projekte.“

Im Ruhestand etwas Sinnvolles tunFriedhelm Selige aus Ravensburg sitzt im Leitungsteam des Kleiderladens

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Stadtwerke Weingarten

86 TWS-Geschäftsbericht·2016

BERICHT DER WERKLEITUNG

Der Schwerpunkt 2016 lag am Erkennen und Ausschöpfen von Einsparpotenzialen. Auf umfangreiche Investitionen wurde weit-gehend verzichtet. Durch den Ausfall der Wärmezähler an den BHKWs in der Talschule mussten neue Zähler für 10 T€ ange-schafft werden. Im Freibad wurden zwei Pool-Mess-Systeme für 11 T€ eingerichtet, ein Reinigungsgerät für 15 T€ und weitere Sachmittel für 12 T€ angeschafft. Das Hallenbad wurde mit ei-ner Hubbodentreppe im Nichtschwimmer- für 13 T€ und einer

Einstiegstreppe im Schwimmerbecken für 8 T€ ausgestattet. Wei-tere kleinere Sachinvestitionen für den Saunabereich sowie für das Hallenbad lagen bei 6 T€. Insgesamt wurden 75 T€ investiert.

Das Jahresergebnis von -925 T€ (nach Steuern) liegt rund 9 % über dem Niveau des Vorjahres (-1.016 T€). Geplant war 2016 ein Ergebnis von -1.336 T€. Bei den Ertragssteuern (-13 T€; Steuergutschrift) sind periodenfremde Aufwendungen

DIE ZAHLEN 2016 AUF EINEN BLICK

ZUR BILANZ* 2016 2015

Bilanzsumme 7.636 5.971

Anlagevermögen 4.404 4.607

Investitionen 75 379

Eigenkapital 2.135 60

Betriebsergebnis ohne TWS -1.575 -1.554

Beteiligungsergebnis TWS 637 584

Ergebnis vor Ertragssteuern -938 -955

Ergebnis nach Steuern -925 -1.016

WÄRME

Wärmeerzeugung (MWh) 4.818 3.777

Stromerzeugung (MWh) 1.475 1.130

Betriebsstunden BHKWs (gesamt) 17.978 10.190

PHOTOVOLTAIK

Stromabgabe (MWh) 126 137

CO2-Emissionseinsparung (to) 118 128

BÄDER

Besucher Hallenbad 91.368 91.877

davon öffentliche Besucher 53.659 54.416

davon Saunabesucher 16.069 15.792

davon Vereine 10.258 9.230

davon Schulschwimmen 11.382 12.439

Besucher Lehrschwimmbecken 14.872 14.272

davon öffentliche Besucher 2.332 1.620

davon Schulschwimmen 12.540 12.652

Besucher Freibad 82.341 104.498

STADTBUS

Fahrleistung in Kilometern 55.500 62.541

Fahrgastzahlen rd. 96.000 102.000

PERSONAL

Mitarbeitende 18 18

davon Auszubildende 3 3

* Alle Angaben in T€

Die Stadtwerke Weingarten (SWW) betreiben die Betriebszweige Wärmeversorgung, Photovoltaik, Bäder und Stadtbus. Daneben halten die Stadtwerke einige Beteiligungen, insbesondere die Beteiligung an der TWS KG.

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Stadtwerke Weingarten

TWS-Geschäftsbericht·2016 87

von 35 T€ sowie periodenfremde Erträge von 48 T€ aufgrund der Betriebsprüfung 2011 bis 2014 enthalten. Für 2016 fallen keine Ertragssteuern an wegen der steuerlichen Integration des Freibads. Ab 2016 können erstmalig die Freibadverluste steuer-lich angerechnet werden.

Das Betriebsergebnis (Ergebnis vor Steuern) der Wärmespar-te liegt mit 29 T€ über dem Vorjahresergebnis (19 T€) und über der Erwartung des Planes (26 T€). Trotz höherer Aufwendungen (Bezugs- und Fremdleistungen) und höherer Umlagen hat sich das Ergebnis aufgrund gestiegener Umsatzerlöse verbessert. Die Weitergabe der höheren Strombezugskosten, die zusätzliche Ein-speisung sowie staatliche Zuwendungen für das mobile BHKW wirken sich positiv auf die Erlöse aus. Der Betriebszweig Photo-voltaik erzielte ein Betriebsergebnis von 21 T€. Durch Rückgang der Aufwendungen (Abschreibungen, Zinsen, Umlage) hätte der Betriebszweig ein höheres Ergebnis erzielt, doch wegen der gerin-geren Einspeisemenge im Vergleich zu 2015 (-8 %) in Folge we-niger Sonnenstunden, verbesserte sich das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr hingegen nur um 3 T€. Das Defizit der Sparte Bäder in Höhe von -1.427 T€ fällt um 50 T€ schlechter aus als in 2015. Geplant war jedoch ein Defizit von -1.470 T€. Die Aufwendungen des laufenden Betriebes waren zu hoch geplant. Die Veränderung zu 2015 ergibt sich überwiegend durch das niedrigere Ergebnis im Freibad, durch höhere Umlagen sowie höhere Personalkosten. Das Betriebsergebnis der Sparte Stadtbus weist ein Defizit von -158 T€ aus und fällt um 14 T€ besser als 2015 aus. Die Verbesserung er-gibt sich durch die Kürzung von Fahrleistungen. Das Beteiligungs-ergebnis an der TWS liegt mit 637 T€ über dem Vorjahreswert (584 T€) und auch um 334 T€ über den Erwartungen (303 T€).

WärmeversorgungDas milde Jahr 2016 und Energieeinsparmaßnahmen hatten zur Folge, dass der Wärmeabsatz auf dem Gesamtareal der Talschule inklusive Hallenbad mit 3.331 MWh ähnlich gering ausfiel wie für das bereits schon absatzschwache Vorjahr (3.368 MWh). Die Wärmeproduktion lag 2016 bei insgesamt 4.031 MWh. Die Stromproduktion der beiden stationären BHKWs und des neuen mobilen BHKWs, das seit Oktober 2015 über die Wintermona-te am Standort Talschule in Betrieb ist, lag bei 1.287 MWh und hat sich um 159 MWh zum Vorjahr (1.128 MWh) erhöht. Das mobile BHKW erzeugte 2016 davon 121 MWh Strom. Von der gesamten produzierten Menge wurden 541 MWh Strom in das Hallenbad, 125 MWh in die Talschule, 370 MWh in das Schul-zentrum und 57 MWh für den Betrieb des Lehrschwimmbeckens geliefert. Der Rest wurde ins Netz der TWS Netz GmbH einge-speist. Bei einem Gesamtstrombedarf von ungefähr 1.598 MWh im Jahr entspricht die produzierte Strommenge einem Deckungs-anteil von ungefähr 81 %. Die Summe der erzeugten Energie am Standort Talschule beläuft sich auf 5.318 MWh (Vorjahr 4.905 MW). Am Standort Freibad konnte das mobile BHKW während der Badesaison 366 MWh Wärme und 188 MWh Strom erzeu-gen. Hiervon wurden 100 % der Wärme und 86 % des erzeug-ten Stroms am Standort verbraucht. Insgesamt wurden die drei Aggregate 2016 gemittelt rund 5.190 Stunden unter Volllast be-trieben – davon das mobile BHKW mit einem Wirkungsgrad von 91,5 % und die stationären BHKWs mit 87 %. Der Stromver-brauch in den versorgten Liegenschaften der Talschule fiel in der Summe um rund 10 % höher aus als 2015. Der Anstieg resultiert überwiegend aus dem Betrieb des Hallenbades. Durch die Aktion „Sommersauna“ war der Saunabereich in 2016 länger als 2015 geöffnet. Das Freibad verbrauchte 2016 mit 175 MWh rund 22 % mehr Strom als im Vorjahr (144 MWh).

Ende 2007 hatte der Gemeinderat beschlossen, Strom aus rege-nerativer Erzeugung zu beziehen. Deshalb wurden seit 1. Januar 2009 ca. 10 % des Stroms der Stadt Weingarten durch Öko-strom gedeckt. Seit 2015 sind es 100 %. Aufgrund der Vertrags-konstellation zwischen Stadtwerken und Stadt wird auch der von den BHKWs erzeugte Strom zum Ökostromtarif abgerechnet.

Der Anstieg beim Materialaufwand ist im Vergleich zu 2015 auf höhere Stromnetzentgelte und auf erhöhte Fremdleistungen zu-rückzuführen, die durch zusätzliche Wartungsleistungen für das mobile BHKW entstanden sind. Die Erlöse aus der Wärmeerzeu-gung gingen wegen der Ölpreis- und Erdgaspreisbindung in Ver-bindung mit einem gesunkenen Preisniveau zurück. Die Erlöse aus der Stromerzeugung stiegen hingegen durch die Weitergabe der Preissteigerungen, durch die zusätzliche Vergütung aus der Einspeisung und durch gesetzliche Förderungen (KWK-Zuschlag) des mobilen BHKWs.

Photovoltaik2007 wurde der Geschäftsbetrieb der Stadtwerke Weingarten mit der Errichtung einer Photovoltaikanlage auf den Dächern der Lagerhalle des Bauhofes und der Requisitenhalle um den Be-triebszweig „Photovoltaik“ erweitert. Die gewonnene Energie wird fast ausschließlich in das Stromnetz der TWS Netz GmbH eingespeist. Der Rückgang der Umsatzerlöse gegenüber 2015 von 65 T€ auf 60 T€ ist auf die geringere Einspeisemenge von 126.363 kWh (Vorjahr: 136.747 kWh) wegen des sonnenärme-ren Jahres 2016 zurückzuführen. Seit August 2012 werden von der TWS Netz GmbH die automatische Anlagenüberwachung (Monitoring) sowie die Wartung der Anlage durchgeführt. Es kam 2016 zu keinen ertragsbeeinflussenden Störungen. Bekann-te Hotspots wurden thermografisch erfasst. Diese werden auch in Zukunft weiter beobachtet. Sonst sind keine ungewöhnlichen Alterungsspuren zu erkennen.

BäderNachdem zum 1. Januar 2011 die Eingliederung des Freibades und des Lehrschwimmbeckens (LSB) der Talschule in die Stadt-werke vollzogen wurden, wurde aus der Sparte „Hallenbad“ die Sparte „Bäder“. Ziel der Eingliederung war und ist – neben der Erzielung von Synergie-Effekten – die Integration in den steuer-lichen Querverbund der Stadtwerke, wodurch sich Steuervorteile realisieren lassen. Der steuerlichen Integration des LSB hat das Fi-nanzamt schon vor Jahren zugestimmt. Bezüglich der steuerlichen Integration des Freibades konnte Anfang 2015 nun auch dessen Zustimmung erreicht werden. Dank des mobilen BHKW können seit 2016 die vom Finanzamt vorgegebenen Kriterien für die technisch-wirtschaftliche Verflechtung von einigem Gewicht er-füllt werden. 2016 wurden durch die steuerliche Integration rund 87 T€ an Ertragssteuern eingespart. Auch 2016 lag der Schwer-punkt bei Kosteneinsparungsbemühungen auf allen Ebenen.

Die Besucherzahlen im Hallenbad und in der Saunalandschaft fielen in 2016 mit 69.728 öffentlichen Besuchern um 480 gerin-ger aus als schon im rückläufigen Jahr 2015 (70.208 Besucher). Es liegt nahe, dass der Rückgang der Besucherzahlen auf die be-reits in die Jahre gekommenen Anlagen zurückzuführen ist. Um diesem entgegenzuwirken und wieder steigende Besucherzah-len zu erreichen, wurde bereits Ende 2016 mit der Umsetzung des Bäderkonzeptes zusammen mit der Firma GMF begonnen. Das Gesamtkonzept mit organisatorischen, sicherheitstechni-schen, wie auch baulichen Veränderungen und Anpassungen wird voraussichtlich im Jahr 2020 abgeschlossen sein.

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88 TWS-Geschäftsbericht·2016

Im Rahmen der Inklusion und des demografischen Wandels so-wie um zeitgemäßen Kundenansprüchen nachzukommen, wur-de in beiden Becken des Hallenbades Ende 2016 jeweils eine Einstiegshilfe angebracht. In der Saunalandschaft wie auch im Lehrschwimmbecken der Talschule gab es keine wesentlichen baulichen Veränderungen oder Investitionen. Um das Gebäude des Hallenbades auch 2016 weiterhin instand zu halten, wurden die gewohnten Unterhaltsmaßnahmen, wie die Pflege der tech-nischen Anlagen und die Unterhaltsreinigung, laufend getätigt.

Das Betriebsergebnis für Hallenbad, Sauna und Lehrschwimm-becken beläuft sich auf -876 T€ (2015: -907 T€). Das Hallenbad trägt hier mit einem Defizit von -719 T€ (2015: -721 T€) bei, das Lehrschwimmbecken mit -91 T€ (2015: -108 T€) und die Sauna mit -66 T€ (2015: -78 T€). Die Verbesserung zu 2015 folgt über-wiegend aus der ertragswirksamen Forderungseinbuchung für das laufende Schulschwimmen im Lehrschwimmbecken in Folge der Betriebsprüfung 2011 bis 2014 und höheren Saunaerlösen.Das Freibad war im Jahr 2016 131 Tage in Betrieb und hatte vom 7. Mai bis einschließlich 14. September 2016 geöffnet.

Der vergangene Sommer begann zunächst mit einigen sonni-gen Tagen im Mai, die Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr konnten mehr als verdoppelt werden. Der Juni brachte aber ei-nige verregnete und mit Gewittern durchzogene Tage mit sich, die Besucherzahlen im Juni wurden nahezu halbiert. Ab Juli ging es wetterbedingt wieder aufwärts, der besucherstärkste Tag mit 4.235 Besuchern war am 10. Juli. Auch das Augustwetter brach-te weniger Besucher als üblich. Erst gutes Wetter im September führte zu einem einigermaßen versöhnlichen Saisonabschluss. Insgesamt kamen 82.341 Gäste (Vorjahr 104.498 Besucher).

Zum 130-jährigen Bestehen des Freibades fanden vom 15. bis 17. Juli 2016 mehrere Events für Groß und Klein statt. Das Event wurde mit rund 20 T€ von den Stadtwerken unterstützt.

Auch im Freibad wurden 2016, außer den erforderlichen Unter-haltungsmaßnahmen, keine wesentlichen Investitionen getätigt.Das Betriebsergebnis fällt mit -551 T€ schlechter aus als 2015 (-470 T€). Grund sind die witterungsbedingt gesunkenen Um-satzerlöse, höhere Umlagen und das Jubiläum.

StadtbusDer Stadtbus ist ein sicheres und kundenfreundliches Ver-kehrsmittel, das durch die Einbindung in den Verkehrsverbund „bodo“ mit der ganzen Region vernetzt ist. Der Stadtbus leistet so einen wichtigen Beitrag zur Daseinsvorsorge. Der Stadtbus Weingarten (Linie 15) bedient mit einem modernen Erdgasbus in Niederflurtechnik die Innenstadt sowie die Stadtgebiete Vorder-ochsen und Stadtesch und stellt eine Verbindung von der Stadt-mitte zum etwas außerhalb liegenden BOB Bahnhof Weingarten/Berg her. Die Konzession der Linie 15 ist gültig bis Ende 2023. Zum Fahrplanwechsel Ende 2015 gab es Änderungen bei dieser Buslinie: Durch die Streichung der Fahrten an Sonntagen sowie die Reduzierung der letzten Fahrt an der Haltestelle Weingarten Evangelische Stadtkirche gingen die Fahrleistungen von 62.541 km auf 55.000 km zurück. Mit dieser Einsparung konnten die Fahrleistungskosten in 2016 um 22 T€ von 231 T€ auf 209 T€ reduziert werden. Der Kostensatz der RAB stieg von 3,25 € auf 3,28 € pro km. Auslöser waren höhere Personalkosten.Die Fahr-gastzahlen auf der Linie 15 sind weiterhin leicht rückläufig. Die Fahrgeldeinnahmen inklusive Zuschüsse nach § 45a PBefG für Schüler und für die Schwerbehindertenförderung sowie inklusive

des Ausgleichs für Durchtarifierungsverluste vom Verkehrsverbund bodo verringerten sich entsprechend auf 81 T€ gegenüber dem Vorjahr (86 T€). Die Tarife wurden verbundweit zum 1. Januar 2016 durchschnittlich um 1,8 % erhöht. Der Einzelfahrscheinpreis wurde nicht angepasst und betrug 2,10 €.

Wie 2015 übernahm die Firma Alpha Sicherheit Fahrkartenkon-trollen, die Erfassung der Personendaten von mitfahrenden Per-sonen, die Sichtkontrollen der Fahrzeugeinrichtung sowie die Dokumentation der Arbeitsabläufe. Zudem gab es Sicherheits-kontrollen im Rahmen des Projektes „Gemeinsam sicher“.

PersonalMit der Eingliederung des Freibades zum 1. Januar 2011 wurden alle Bädermitarbeiter von der Stadt auf die Stadtwerke überge-leitet. Zum 31. Dezember 2016 waren sieben Vollzeit- und vier Teilzeitmitarbeiter beschäftigt, dazu drei Auszubildende und vier Rettungsschwimmer bzw. Aushilfen auf geringfügiger Basis. Die Vollzeitkräfte können in sämtlichen Bereichen der Bäder einge-setzt werden. Die Teilzeitkräfte decken zu unterschiedlichen An-teilen Kassendienst, Sauna sowie die Aufsicht an den Becken ab. Die Personalkosten beliefen sich auf 535 T€ und erhöhten sich damit im Vergleich zu 2015 (498 T€) um rund 7 %. Die gestiege-nen Personalkosten sind vor allem auf Tarifanpassungen in 2016 zurückzuführen (rd. 3,5 %) sowie auf höhere Rückstellungen aus noch nicht in Anspruch genommenen Urlaubstagen und Über-stunden. Seit Ende September 2014 ist Bürgermeister Alexander Geiger alleiniger Werkleiter der Stadtwerke. Ende 2015 übertrug er Alexandra Weissenberg die Stellvertretung der Werkleitung.

AusblickIm Hinblick auf eine zuverlässige und effiziente Energieversor-gung und das Alter der BHKWs in der Talschule war für 2016 eine Erneuerung für ca. 330 T€ geplant. Da die Umsetzung aus zeitlichen und organisatorischen Gründen nicht klappte, wurde die Erneuerung ins Jahr 2017 verschoben. Bei der Wärmesparte wird 2017 mit einem Betriebsergebnis von ca. 40 T€ gerechnet.

Durch die Gründung der BürgerEnergiegenossenschaft Weingar-ten Mitte 2009, an der die Stadtwerke Weingarten mit 5 T€ be-teiligt sind und die mehrfachen Anpassungen des Erneuerbaren Energiengesetzes (EEG) ist die Installation weiterer Photovolta-ikanlagen durch die Stadtwerke eher unwahrscheinlich. Sollten solche Projekte noch kommen, werden diese wohl von der Bür-gerEnergiegenossenschaft umgesetzt. Um weiterhin einen stö-rungsfreien Betrieb zu gewährleisten und Ausfallzeiten gering zu halten, wird die PV-Anlage auch in Zukunft durch das Team der TWS Netz GmbH überwacht. Neben der Überwachung per Solarlog wird die Anlage regelmäßig vor Ort gesichtet. Eine wei-tergehende Messung wird turnusmäßig wieder in 2017 durchge-führt. Im Wirtschaftsplan 2017 ist für die Sparte Photovoltaik ein Betriebsergebnis von 18 T€ geplant.

Im Rahmen der Ergebnisse der Haushaltsstrukturkommission so-wie der Entscheidungen des Gemeinderates wurde ein Bäderkon-zept im Hinblick auf die Bestandserhaltung zuzüglich Moderni-sierung und Attraktivierung der Bäder Weingarten beschlossen. Die Bäder Weingarten werden demnach nach dem neuen Leitbild „Familienorientierte Sport- und Freizeitbäder“ geführt. Mit den für 2016 und 2017 geplanten Vorhaben des Bäderkonzeptes konnte Ende 2016 begonnen werden. Gemeinsam werden die Themen mit der Firma GMF, der Werkleitung, dem Hochbauamt sowie dem Bäderteam erarbeitet und durchgeführt. Im Mittelpunkt stehen

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Stadtwerke Weingarten

TWS-Geschäftsbericht·2016 89

die Wirtschaftlichkeit der Bäder und die Sicherheit der Badegäste und Mitarbeiter. Ein Teil des Bäderkonzeptes beinhaltet die Instal-lation der neuen Kassenanlage. Diese Anlage konnte 2016 noch ausgeschrieben werden, der Zuschlag ging an die Firma Gant-ner Electronic GmbH. Für das Kassensystem sind rund 180 T€ ge-plant. Eine mit der Umstellung verbundene bauliche Veränderung ist die Umgestaltung des Umkleidebereiches, die mit 150 T€ im Wirtschaftsplan 2017 eingestellt wurde.

Die geplanten Tarifanpassungen ab dem 1. Januar 2017 wurden bereits umgesetzt. Eine zeitgemäße Neugestaltung des Rabatt-systems und die Anpassungen der Tarifstruktur sind in die Wege geleitet und werden voraussichtlich zur Einführung des neuen Kassensystems mit Freibaderöffnung 2017 sichtbar umgesetzt. Weitere Tarifanpassungen sind 2017 nicht vorgesehen. Das Be-triebsergebnis 2017 der Bäder wird bei -1.360 T€ erwartet.

In der Sparte Stadtbus wird trotz demographischer Entwicklung, Umweltbewusstsein und attraktivem Verbundangebot in Ver-bindung mit Kürzungen auf der Linie 15 ein geringer Rückgang der Fahrgastzahlen erwartet. Der für den stadtbus Weingarten wichtige Einzelfahrscheinpreis wurde zum 1. Januar 2017 nicht erhöht. Für 2017 wird ein Kostensatz von 3,30 € pro Kilometer erwartet. In der zweiten Jahreshälfte ist die verbundweite Einfüh-rung des elektronischen Fahrgastmanagements (EFM) geplant. Eine Änderung der Linienführung der Linie 15 zur Bedienung der Hähnlehofstraße, soll gemeinsam mit dem Betriebsführer RAB geprüft werden. Das Betriebsergebnis der Sparte Stadtbus soll mit -157 T€ ähnlich wie das Ergebnis 2016 ausfallen.

Bei der TWS führen massive Kürzungen bei den Netzentgelten durch die Landesregulierungsbehörde, insbesondere beim Strom-netz, in der zweiten Periode der Anreizregulierung (2014 bis 2018) dazu, dass das Stromnetz in den Städten Ravensburg und Weingarten in diesem Zeitraum Defizite erwirtschaftet. Erschwe-rend kam 2015 und 2016 hinzu, dass es sich hier um die so-genannten Fotojahre (2015: Gasnetz, 2016: Stromnetz) für die dritte Periode (Gasnetz ab 2018, Stromnetz ab 2019) handelte. Die Kosten und Investitionen dieser Jahre bestimmen maßgeblich die Erlöse der dritten Periode, was zu entsprechend hohen Investi-tions- und Kostenniveaus mit niedrigeren Jahresergebnissen führ-te. Obwohl sich die TWS vertrieblich im Wettbewerb mit den Kon-kurrenten vor Ort und im bundesweiten Vertrieb gut behauptet und die Anfangsverluste aus der Erzeugungssparte immer weiter zurückgehen, pendeln sich die Ergebnisse – trotz bereits eingelei-teter Optimierungsmaßnahmen – auf einem Niveau von 3,0 bis 3,5 Mio. Euro ein. Für 2016 wurde vor allem aufgrund des Foto-jahres Strom von einer niedrigeren Ausschüttung von ca. 303 T€ ausgegangen. Dank der deutlich besseren Entwicklung des TWS-Ergebnisses erhöhte sich die Ausschüttung um 334 T€ auf 637 T€. Für 2017 sind 536 T€ an Beteiligungserträgen geplant.

Spätestens mit der dritten Anreizregulierungsperiode im Strom-netz ab 2019 werden die Ausschüttungen der TWS wieder deutlich ansteigen. Denn das Stromnetz wird wieder positive Ergebnisse abwerfen, die Erzeugungssparte die Gewinnzone erreichen und die von den Banken seit 2013 zusätzlich gefor-derte Gewinnthesaurierung in Höhe von 500 T€/Jahr wird nicht mehr erforderlich sein. Allerdings ist schon heute erkennbar, dass die TWS Netz GmbH erheblich mehr Eigenkapital benötigt.Seit der Eingliederung des Freibades und des Lehrschwimmbe-ckens 2011 schreiben die Stadtwerke Verluste. Der Verlust 2013 führte bei den Stadtwerken zu einem vollständigen Verzehr

Organe der Stadtwerke Weingarten

Die Verwaltungsorgane der Stadtwerke sind der Gemeinderat, der Oberbürgermeister und die Werkleitung. Die Stadtwerke Weingarten verfügen über keinen Betriebsausschuss. Aufsichtsfunktionen nimmt der Gemeinderat der Stadt Weingarten wahr. Werkleiter ist seit dem 29. September 2014 Bürgermeister Alexander Geiger. Er verant-wortet als Bürgermeister auch die Be reiche Finanzen und Bauen.

Mitglieder des Gemeinderats im Jahr 2016

Vorsitzender: Oberbürgermeister Markus Ewald

CDU: Markus Brunnbauer, Elisabeth Krämer, Axel Müller, Wolfgang Pfau, Dieter Pfleghar, Alfred Schick, Dr. Dietmar Straub

FWW (Freie Wähler Weingarten): Stefan Bernhardt, Heike Betz, Wilhelm Graf, Bernd Junginger, Harry Schuh, Horst Wiest

Grüne und Unabhängige: Barbara Baur, Holger Heyer, Claus Keßel, Tobias Linder, Susanne Münz

SPD: Birgit Ewert, Hülya Gürses, Udo Mann, Doris Spieß

BfW (Bürger für Weingarten): Egon Girmes, Bernhard Oligmüller, Peter Wielath

AfD: Werner Knörle

des Eigenkapitals. Die Verluste 2011 und 2012 wurden sei-tens der Stadt nur zum Teil ausgeglichen. Seitdem die Verluste ab 2013 vollständig durch die Stadt ausgeglichen werden, hat sich die Situation deutlich verbessert. Gleiches gilt für die vom Gemeinderat am 30. Juni 2014 beschlossene Einbuchung einer Forderung der Stadtwerke gegenüber der Stadt in Höhe von rd. 625 T€ zur Vermeidung einer verdeckten Gewinnausschüttung (vGA) im Zusammenhang mit der Betriebsprüfung bei den Stadt-werken für die Jahre 2006 bis 2010, die vor allem aus dem Schul-schwimmen resultierte. Die Finanzverwaltung stuft mittlerweile bundesweit das Schulschwimmen als hoheitliche Aufgabe ein. Dies führt dazu, dass die anteiligen Defizite steuerlich nicht mehr abzugsfähig und daher aus dem Haushalt der Stadt auszuglei-chen sind. Ansonsten fällt zusätzlich Kapitalertragsteuer an. Bei der Betriebsprüfung 2011 bis 2014 in 2016 deklarierte das Fi-nanzamt nun auch das Schulschwimmen im Lehrschwimmbe-cken in der Talschule als hoheitliche Aufgabe. Daher muss auch hier die Stadt den Anteil aus dem Schulschwimmen ausgleichen. Des Weiteren müssen auch die Verluste des Freibades, die vor der Anerkennung im steuerlichen Querverbund (2011 bis 2015) entstanden sind und zu einer vGA führen würden, von der Stadt ausgeglichen werden. Für den Zeitraum 2011 bis 2015 wurde entsprechend dem Gemeinderatsbeschluss vom 28. November 2016 eine weitere Forderung gegenüber der Stadt Weingarten in Höhe von 1.920 T€ eingebucht. Die Forderung wird innerhalb von zehn Jahren in festen Raten (192 T€) ausgeglichen.

Durch die Eingliederung des Freibades und des Lehrschwimmbe-ckens zum 1. Januar 2011 und die bevorstehenden hohen Inves-titionen aus dem Bäderkonzept sowie die mittelfristig stagnieren-den Ausschüttungsbeträge der TWS wird es bei den Stadtwerken in naher Zukunft kaum möglich sein, positive Ergebnisse zu errei-chen. Die Stadt wird daher auf absehbare Zeit die negativen Jah-resergebnisse ausgleichen müssen. 2017 rechnen die Stadtwerke Weingarten mit einem Jahresergebnis (Ergebnis nach Steuern) in Höhe von -964. T€, das aufgrund eines besseren TWS-Ergebnis-ses, wie bereits 2016, besser ausfallen dürfte.

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Stadtwerke Weingarten

90 TWS-Geschäftsbericht·2016

BILANZ ZUM 31.12.2016AKTIVA

Vorjahr

€ € € T€

A. ANLAGEVERMÖGEN

I. Sachanlagen

1. Grundstücke mit Geschäfts-, Betriebs- u. a. Bauten 2.569.951 2.689

2. Grundstücke ohne Bauten 31.416 31

3. Erzeugungs- und Gewinnungsanlagen 365.933 414

4. Verteilungsanlagen 50.761 46

5. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 3 und 4 gehören 405.302 450

6. Betriebs- und Geschäftsausstattung 203.160 201

7. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.588 0

3.628.111 (3.831)

II. Finanzanlagen

1. Beteiligungen 771.312 771

2. Genossenschaftsanteile 5.000 5

776.312 (776)

4.404.423 (4.607)

B. UMLAUFVERMÖGEN

I. Vorräte

Fertige Erzeugnisse und Waren 1.000 1

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 35.441 22

2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 620.458 580

3. Forderungen gegen die Stadt *1.954 T€ (Vorjahr 501 T€) 2.357.773 717

4. Sonstige Vermögensgegenstände 211.148 37

3.224.820 (1.356)

III. Kassenbestand

4.554 6

3.230.374 (1.363)

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

1.594 1

7.636.391 5.971

*davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr

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TWS-Geschäftsbericht·2016 91

BILANZ ZUM 31.12.2016PASSIVA

Vorjahr

€ € € T€

A. EIGENKAPITAL

I. Stammkapital

50.000 50

II. Rücklagen

Allgemeine Rücklage 4.828.914 2.699

III. Gewinn / Verlust

Verlust der Vorjahre -2.689.131 -2.493

Ausgleich aus dem Haushalt der Stadt 871.008 820

Jahresverlust -925.365 -1.016

-2.743.488 (-2.689)

2.135.426 (60)

B. RÜCKSTELLUNGEN

1. Steuerrückstellungen 0 19

2. Sonstige Rückstellungen 71.521 66

71.521 (85)

C. VERBINDLICHKEITEN

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten * 250 T€ (Vorjahr 727 T€) 3.661.294 3.903

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen * 140 T€ (Vorjahr 493 T€) 139.771 492

3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht * 82 T€ (Vorjahr 134 T€) 82.379 134

4. Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt * 1.445 T€ (Vorjahr 1.248 T€) 1.445.214 1.248

5. Sonstige Verbindlichkeiten * 53 T€ (Vorjahr 1 T€), davon aus Steuern * 52 T€ (Vorjahr 0 T€) 53.343 1

5.382.001 (5.778)

D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

47.443 48

7.636.391 5.971

* davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr

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Stadtwerke Weingarten

92 TWS-Geschäftsbericht·2016

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2016

Vorjahr

€ € € T€

1. Umsatzerlöse 1.187.293 1.107

2. Sonstige betriebliche Erträge 8.555 30

1.195.848 (1.137)

3. Materialaufwand:

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 571.747 681

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 818.516 762

1.390.263 (1.443)

4. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 413.536 379

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung, davon für Altersversorgung: 36.532 € (Vorjahr: 35.392 €)

121.162 119

534.698 (498)

5. Abschreibungen auf Sachanlagen 277.050 279

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 359.447 298

2.561.458 (2.518)

7. Erträge aus Beteiligungen 636.850 584

8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.299 17

639.149 (601)

9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 163.516 (151)

10. Aufwendungen aus Verlustübernahme 2.084 2

11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -12.578 61

12. Ergebnis nach Steuern -879.483 -994

13. Sonstige Steuern 45.882 22

14. Jahresverlust (-) / Jahresgewinn (+) -925.365 -1.016

Nachrichtlich:Verwendung des Jahresverlusts: Ausgleich aus dem Haushalt der Stadt: 925.365 €

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ERFOLGSÜBERSICHT 2016Betrag insgesamt

Verwaltung und Vertrieb

Wärme-versorgung

€ € €

1. Materialaufwand

a) Bezug von Fremden 1.390.263 448.505

b) Bezug von Betriebszweigen 320.825

2. Löhne und Gehälter 413.536

3. Soziale Abgaben 84.630

4. Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 36.532

5. Abschreibungen 277.050 41.312

6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 163.517 4.964 12.712

7. Steuern (soweit nicht in Zeile 17 auszuweisen) 45.882

8. Andere betriebliche Aufwendungen 359.446 240.159 12.362

9. Summe 1 – 8 3.091.681 245.123 514.891

10. Umlage der Spalte V+V Zurechnung (+) 240.789 60.197

Abgabe (-) 240.789 240.789

11. Leistungsausgleich der Aufwandbereiche 0

12. Aufwendungen 9 – 11 3.091.681 4.334 575.088

13. Betriebserträge

a) nach der GuV-Rechnung: Umsatzerlöse 1.187.293 283.477

b) nach der GuV-Rechnung: Sonst. betr. Erträge 8.556 2.465

c) aus Lieferungen an andere Betriebszweige 320.825 320.825

14. Summe 13 1.516.674 2.465 604.302

15. Betriebsergebnis (+ = Überschuss + 29.214

. /. = Fehlbetrag) . /. 1.575.007 . /. 1.869

16. Finanzerträge 637.064 1.869 37

17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -12.578 4.814

18. Unternehmensergebnis (+ = Jahresgewinn 0 + 24.437

. /. = Jahresverlust) . /. 925.365

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TWS-Geschäftsbericht·2016 94

ERFOLGSÜBERSICHT 2016Betrag insgesamt

Verwaltung und Vertrieb

Wärme-versorgung

€ € €

1. Materialaufwand

a) Bezug von Fremden 1.390.263 448.505

b) Bezug von Betriebszweigen 320.825

2. Löhne und Gehälter 413.536

3. Soziale Abgaben 84.630

4. Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 36.532

5. Abschreibungen 277.050 41.312

6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 163.517 4.964 12.712

7. Steuern (soweit nicht in Zeile 17 auszuweisen) 45.882

8. Andere betriebliche Aufwendungen 359.446 240.159 12.362

9. Summe 1 – 8 3.091.681 245.123 514.891

10. Umlage der Spalte V+V Zurechnung (+) 240.789 60.197

Abgabe (-) 240.789 240.789

11. Leistungsausgleich der Aufwandbereiche 0

12. Aufwendungen 9 – 11 3.091.681 4.334 575.088

13. Betriebserträge

a) nach der GuV-Rechnung: Umsatzerlöse 1.187.293 283.477

b) nach der GuV-Rechnung: Sonst. betr. Erträge 8.556 2.465

c) aus Lieferungen an andere Betriebszweige 320.825 320.825

14. Summe 13 1.516.674 2.465 604.302

15. Betriebsergebnis (+ = Überschuss + 29.214

. /. = Fehlbetrag) . /. 1.575.007 . /. 1.869

16. Finanzerträge 637.064 1.869 37

17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -12.578 4.814

18. Unternehmensergebnis (+ = Jahresgewinn 0 + 24.437

. /. = Jahresverlust) . /. 925.365

Photovoltaik Bäder Stadtbus Beteiligungen

€ € € €

4.268 727.514 209.976

320.825

413.536

84.630

36.532

21.298 214.440

4.595 117.366 23.880

45.882

1.842 88.041 2.530 14.512

32.003 2.048.766 212.506 38.392

7.224 146.881 26.487

39.227 2.195.647 238.993 38.392

60.108 762.287 81.421

6.091

60.108 768.378 81.421 0

+ 20.881

. /. 1.427.269 . /. 157.572 . /. 38.392

13 307 634.838

3.263 -187.873 -25.334 192.552

+ 17.631 + 403.894

. /. 1.239.089 . /. 132.238

Stadtwerke Weingarten

Page 96: herzlich - TWS...Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 % Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 % EnBW Kommunale Beteiligungen

95 TWS-Geschäftsbericht·2016

Stadtwerke Weingarten

ERLÄUTERUNGEN

Gegenstand und Zweck der Stadtwerke Weingarten sind die Erzeugung von Wärme und elektrischem Strom (BHKW / Photovoltaik), die Betriebszweige Verkehr und Bäder sowie das Halten von Beteiligungen, insbesondere an der TWS KG.

Sämtliche Forderungen weisen eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr auf, mit Ausnahme der Forderungen ge-gen die Stadt aus den Betriebsprüfungen für die Jahre 2006 bis 2010 und 2011 bis 2014. Hieraus ergeben sich Forderungen in Höhe von 1.954 T€ mit einer Laufzeit von über einem Jahr. Aus der Betriebsprüfung 2006 bis 2010 resultieren aus dem Betrieb des Schulschwimmens im Hallenbad für die Jahre 2006 bis 2016 und der Erstat-tung des Verwaltungskostenbeitrags für die Jahre 2006 bis 2012 sowie den Abrechnungen des Hochbauamtes aus den Jahren 2009 bis 2010 insgesamt 373 T€. Durch die Betriebsprüfung 2011 bis 2014 in 2016 ergeben sich weitere Forderungen in Summe von 1.985 T€ aus dem Betrieb des Schulschwimmens im Lehrschwimmbecken in der Talschule für die Jahre 2011 bis 2016 und für die Verluste des Freibades aus 2011 bis 2015.

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Be-teiligungsverhältnis besteht, betreffen hauptsächlich die TWS KG mit dem Gewinnanteil aus der Kommanditbetei-ligung (637 T€, abzüglich anrechenbarer Kapitalertrag-steuer von 16 T€).

In den Sonstigen Vermögensgegenständen sind überwie-gend Ansprüche aus der Erstattung der Erdgassteuer für die Jahre 2015 (17 T€) und 2016 (25 T€) sowie eine For-derung an das Finanzamt wegen zu hoher Körperschaft-steuervorauszahlungen für die Jahre 2015 (61 T€) und 2016 (106 T€) enthalten.

In die Allgemeine Rücklage wurden aufgrund der Be-triebsprüfung 2011 bis 2014 der Anteil des Schul-schwimmens im Lehrschwimmbecken und die Verluste aus dem Freibad jeweils für den Zeitraum 2011 bis 2015 (1.920 T€) zugeführt. Zusätzlich wurde der Ausgleich der Stadt in Höhe der Tilgungen aus dem Jahr 2014 (210 T€), der im Vorjahr als Verbindlichkeit gegenüber der Stadt ausgewiesen war, durch den Gemeinderatsbeschluss vom 20. Juni 2016 in die Allgemeine Rücklage umge-bucht. Der Jahresverlust aus 2014 (871 T€) wurde durch die Stadt ausgeglichen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit de-nen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen über-wiegend die TWS KG aus der Abrechnung des Gasbezugs und Strombezugs für die Wärmeversorgung im Dezember (45 T€), die Betriebsführungsvergütung (28 T€) sowie die Abrechnung des Wasserbezugs für das Hallenbad und Freibad (5 T€). Die Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt beinhal-ten größtenteils die Verbindlichkeiten für den Verwal-tungskostenbeitrag 2016 (162 T€), Lieferungs- und

Leistungs verbindlichkeiten (47 T€), die Verbindlichkeiten der Sonderkasse (1.140 T€), Zinsen aus Umsatzsteuer-nachzahlungen in Höhe von 11 T€ sowie Umsatzsteuer-nachzahlungen für den Zeitraum 2011 bis 2016 von ins-gesamt 86 T€.

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

2016 2015Wärme/Strom 284 T€ 268 T€ Photovoltaikanlagen 60 T€ 65 T€Bäder 762 T€ 688 T€Busverkehr 81 T€ 86 T€

1.187 T€ 1.107 T€

Mit Inkrafttreten des Bilanzrichtlinienumsetzungsgeset-zes (BilRUG) am 23. Juli 2015 sind die Umsatzerlöse neu definiert worden. Die erstmalige Anwendung beginnt spätestens mit dem Geschäftsjahr 2016. Von der Verän-derung (+80 T€) resultieren 26 T€ aus der Umstellung auf das BilRuG und 2 T€ sonstige Umsatzerlöse. Diese Beträge waren im Vorjahr in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten.

Die Stadtwerke Weingarten erhalten von der Tochterge-sellschaft TWS KG regelmäßig Dividendenerträge, auf die die Stadt Weingarten durch die Zuordnung zum Son-dervermögen Eigenbetrieb verzichtet und zum anteiligen Ausgleich der Verluste im Bäder- und ÖPNV-Bereich nutzt. Diese Dividendenerträge erfüllen die Voraussetzungen einer zulässigen Beihilfe im Sinne des Art. 107 Abs. 2 AEUV und der Freistellungsentscheidung 2005/842/EG der EU-Kommission (Monti-Paket). Damit sind die Divi-dendenerträge mit EU-Recht vereinbar und lösen keine weiteren bilanziellen Folgen aus. Am 9. Dezember 2013 hat der Gemeinderat die Betrauung der defizitären Spar-ten beschlossen. Somit sind die Beihilfen zusätzlich auf eine rechtssichere Grundlage gestellt.

Im Jahresdurchschnitt beschäftigten die Stadtwerke Wein-garten 15 Mitarbeiter/-innen und drei Auszubildende.

Werkleiter ist seit dem 29. September 2014 Bürgermeis-ter Geiger. Alexander Geiger wurde am 21. Juli 2014 zum Ersten Beigeordneten der Stadt Weingarten gewählt. Er verantwortet als Bürgermeister die Bereiche Finanzen und Bauen. Zu weiteren Aufgaben des Bürgermeisters zählen u. a. die Werkleitung der Stadtwerke.

Vorschlag zur ErgebnisverwendungNach dem Vorschlag der Werkleitung soll der Jahres-verlust in Höhe von 925 T€ aus dem Haushalt der Stadt Weingarten ausgeglichen werden.

STADTWERKE WEINGARTENWeingarten, im April 2017

Page 97: herzlich - TWS...Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 % Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 % EnBW Kommunale Beteiligungen

Impressum

Herausgeber:

Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG

Schussenstraße 22

88212 Ravensburg

Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Andreas Thiel-Böhm

Redaktion: Anton Buck

Helmut Hertle

Brigitte Schäfer

Michael Scheible

Robert Sommer

Dr. Andreas Thiel-Böhm

Gestaltung: fsb / welfenburg GmbH, Ravensburg

Fotografie: Markus Leser und Stefan Blank, S. 2

im Haus für Fotografie, Ravensburg

Druck und Herstellung: Holzer Druck und Medien

Druckerei und Zeitungsverlag GmbH & Co. KG,

Weiler im Allgäu

Dieser Geschäftsbericht trägt das

FSC®- Warenzeichen. Bei der Papier-

produktion wurde nur Holz aus

nachhaltig bewirtschafteten Wäldern

verwendet, unabhängig zertifiziert

nach den strengen Richtlinien des

Forest Stewardship Council®.

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