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Hessen hat ein Gesicht Außergewöhnliche Persönlichkeiten gestern und heute...und Albert Mangelsdorff ist dabei... In Hessen lebten und leben prominente Menschen, die weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind. Hierzu gehört Goethe ebenso, wie Sebastian Vettel oder Hannelore Elsner. Zusammen mit anderen Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft, Politik und Sport prägen sie das Bild eines weltoffenen und erfolgreichen Landes. Rund 130 von ihnen werden in diesem Band vorgestellt, den die Hessische Landesregierung herausgibt. Ein Expertengremium hat die Auswahl getroffen und dabei nicht nur auf "große Namen" gesetzt, sondern auch nach außergewöhnlichen Menschen Ausschau gehalten. Entstanden ist so ein Buch, das manche Überraschung bereithält. Oder wussten Sie, dass die Mainzelmännchen eigentlich waschechte Hessen sind? Ob Büchner, Senckenberg, Opel, Tischbein oder Städel – Hessen war als Landstrich im Herzen Deutschlands und Europas schon immer eine Region, in der Menschen mit großen Namen geboren wurden oder die solche angezogen hat. Hans Sarkowicz stellt herausragende Persönlichkeiten vor, welche die Geschichte Hessens, dessen jüngere Vergangenheit oder die Gegenwart des Bundeslandes maßgeblich geprägt haben. Ausgewählt von Klaus Eiler, Volker Mosbrugger, Klaus Pohl, Bernd Loebe, Juliane Kuhlmann und Klaus Euteneuer, ist eine Sammlung von Porträts entstanden, die indirekt auch die bewegende Geschichte eines Bundeslandes nachzeichnet, das es in seinen heutigen Grenzen erst seit etwas mehr als 60 Jahren gibt. Hans Sarkowicz, renommierter Kulturredakteur beim Hessischen Rundfunk und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur hessischen Literatur- und Kulturgeschichte, hat die wichtigsten Personen aus Hessens Geschichte, Politik, Wissenschaft, Kunst und Sport für diesen Band einfühlsam porträtiert. Persönlichkeiten verschiedenster Generationen haben den Charakter des Bundeslandes Hessen geformt. Mit seinem neuen Buch „Hessen hat ein Gesicht“ zeichnet Hans Sarkowicz ein facettenreiches Bild Hessens, dessen Vielfältigkeit den Leser beeindrucken wird. Ein Band, der nicht nur für Kenner der Landesgeschichte, sondern auch für eingefleischte Hessen so einige Überraschungen birgt! Das Cover schicke ich Ihnen auf Wunsch gerne in elektronischer Form für Ihre Rezension zu. Übrigens finden Sie die Dateien auch unter der Rubrik „Presse“ auf unserer Website.Entdecken Sie mit Hans Sarkowicz das Gesicht eines Bundeslandes, dessen Bürger in der Mitte Deutschlands die Zeitgeschichte schon immer geprägt haben. Musik, Theater, Film (ausgewählt von Bemd Loebe) Adorno, Theodor W .............................................. 169 Buckwitz, Harry ..................................................... 171 Drewanz, Hans ..................................................... 172 Elsner, Hannelore ................................................. 174 Ensemble Modern ................................................ 176 Fendel, Rosemarie ............................................... 178 Frankfurter Opern- und Museumsorchester ......... 180 Goebbels, Heiner .................................................. 182

Hessen hat ein Gesicht - albert mangelsdorff · der Pianist Lennie Tristano und der Altsaxofonist Lee Konitz. Mit ihm wurde Frankfurt zu einem Zentrum des Jazz in Deutschland. 1953

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Page 1: Hessen hat ein Gesicht - albert mangelsdorff · der Pianist Lennie Tristano und der Altsaxofonist Lee Konitz. Mit ihm wurde Frankfurt zu einem Zentrum des Jazz in Deutschland. 1953

Hessen hat ein Gesicht Außergewöhnliche Persönlichkeiten gestern und heute...und Albert Mangelsdorff ist dabei... In Hessen lebten und leben prominente Menschen, die weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind. Hierzu gehört Goethe ebenso, wie Sebastian Vettel oder Hannelore Elsner. Zusammen mit anderen Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft, Politik und Sport prägen sie das Bild eines weltoffenen und erfolgreichen Landes. Rund 130 von ihnen werden in diesem Band vorgestellt, den die Hessische Landesregierung herausgibt. Ein Expertengremium hat die Auswahl getroffen und dabei nicht nur auf "große Namen" gesetzt, sondern auch nach außergewöhnlichen Menschen Ausschau gehalten. Entstanden ist so ein Buch, das manche Überraschung bereithält. Oder wussten Sie, dass die Mainzelmännchen eigentlich waschechte Hessen sind? Ob Büchner, Senckenberg, Opel, Tischbein oder Städel – Hessen war als Landstrich im Herzen Deutschlands und Europas schon immer eine Region, in der Menschen mit großen Namen geboren wurden oder die solche angezogen hat. Hans Sarkowicz stellt herausragende Persönlichkeiten vor, welche die Geschichte Hessens, dessen jüngere Vergangenheit oder die Gegenwart des Bundeslandes maßgeblich geprägt haben. Ausgewählt von Klaus Eiler, Volker Mosbrugger, Klaus Pohl, Bernd Loebe, Juliane Kuhlmann und Klaus Euteneuer, ist eine Sammlung von Porträts entstanden, die indirekt auch die bewegende Geschichte eines Bundeslandes nachzeichnet, das es in seinen heutigen Grenzen erst seit etwas mehr als 60 Jahren gibt. Hans Sarkowicz, renommierter Kulturredakteur beim Hessischen Rundfunk und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur hessischen Literatur- und Kulturgeschichte, hat die wichtigsten Personen aus Hessens Geschichte, Politik, Wissenschaft, Kunst und Sport für diesen Band einfühlsam porträtiert. Persönlichkeiten verschiedenster Generationen haben den Charakter des Bundeslandes Hessen geformt. Mit seinem neuen Buch „Hessen hat ein Gesicht“ zeichnet Hans Sarkowicz ein facettenreiches Bild Hessens, dessen Vielfältigkeit den Leser beeindrucken wird. Ein Band, der nicht nur für Kenner der Landesgeschichte, sondern auch für eingefleischte Hessen so einige Überraschungen birgt! Das Cover schicke ich Ihnen auf Wunsch gerne in elektronischer Form für Ihre Rezension zu. Übrigens finden Sie die Dateien auch unter der Rubrik „Presse“ auf unserer Website.Entdecken Sie mit Hans Sarkowicz das Gesicht eines Bundeslandes, dessen Bürger in der Mitte Deutschlands die Zeitgeschichte schon immer geprägt haben. Musik, Theater, Film (ausgewählt von Bemd Loebe) Adorno, Theodor W .............................................. 169 Buckwitz, Harry ..................................................... 171 Drewanz, Hans ..................................................... 172 Elsner, Hannelore ................................................. 174 Ensemble Modern ................................................ 176 Fendel, Rosemarie ............................................... 178 Frankfurter Opern- und Museumsorchester ......... 180 Goebbels, Heiner .................................................. 182

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Gründler, Martin .................................................... 184 Hesselbachs, Die .................................................. 186 Hindemith, Paul .................................................... 188 Kulenkampff, Hans-Ioachim ................................. 190 LaubenthaI, Hannsgeorg ...................................... 192 Lucic, Zeljko .......................................................... 194 Die Mainzelmännchen .......................................... 195 Mangelsdorff, Albert ............................................. 197 Offenbach, [oseph ................................................ 199 Schenk, Heinz ...................................................... 201 Spiegel, Magda ..................................................... 203 Stoltze, Friedrich ................................................... 205 Vondenhoff, Bruno ................................................ 207

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Albert Mangelsdorff

"Man musste aufpassen", sagte Albert Mangelsdorff, als er in einem Interview mit dem Hessischen Rundfunk danach gefragt wurde, wie gefährlich es gewesen war, während der NS-Zeit amerikanischen Jazz zu hören. Denn der sogenannte Negerjazz war von Goebbels verboten worden. Albert Mangelsdorff und sein älterer Bruder Emil trafen sich regelmäßig mit anderen Musikern in einem Lokal in Frankfurt, um (verbotene) Musik zu machen. "Es war dann so, dass solche Titel immer mit deutschen Namen angesagt wurden. Und es gab Leute, die aufpassten, wenn zum Beispiel der sogenannte Streifendienst kam." Der Streifendienst gehörte zur Hitler-Jugend, der sich die, Swing-Jugendlichen' geschickt entzogen. Albert Mangelsdorff lernte in diesem Kreis Gitarre spielen. Er stammte aus einer sozialdemokratisch eingestellten Familie. "Von Anfang an waren meine Eltern gegen die Nazis", erinnerte sich Mangelsdorff, der am 5. September 1928 in Frankfurt als Sohn eines Buchbinders geboren wurde. Bei seinem Onkel in Pforzheim, einem Konzertmeister, lernte er Geige spielen. Als er nach Frankfurt zurückkehrte, um am Konservatorium Musik zu studieren, wurde er zwangsverpflichtet und musste in einer Fabrik arbeiten. Der Einberufung zum, letzten Aufgebot' entzog er sich durch Flucht in den Taunus. Das Kriegsende erlebte er versteckt in der Wohnung seiner Eltern. Weil er Gitarre spielen und "ziemlich viele amerikanische Lieder" singen konnte, fand er schnell Kontakt zu den amerikanischen Soldaten, in deren Clubs er nach Kriegsende auftrat. Erst 1947 begann er das Instrument zu lernen, das ihn weltberühmt machen sollte:

die Posaune. Seine großen Vorbilder zu dieser Zeit waren die wichtigsten Vertreter des Cool Jazz, der Pianist Lennie Tristano und der Altsaxofonist Lee Konitz. Mit ihm wurde Frankfurt zu einem Zentrum des Jazz in Deutschland. 1953 fand das erste „Deutsche Jazzfestival“ in Frankfurt statt, das heute das älteste kontinuierlich stattfindende Jazzfestival der Welt ist. Der Hessische Rundfunk gründete ein eigenes Jazz- Ensemble, das Mangelsdorff leitete, und in den zahlreichen Jazz-Kneipen der Stadt schauten die amerikanischen Stars einfach mal so vorbei. Albert Mangelsdorff

spielte in verschiedenen Formationen und feierte früh, auch international, große Erfolge. So wurde er 1958 erstmals mit der ,International Youth Band' zum renommierten Newport Jazz Festival eingeladen, wo er später noch mehrfach auftrat. 1961 gründete er sein eigenes Quintett, dem u. a. der Tenorsaxofonist Heinz Sauer angehörte. Ihre Schallplatten Tension und Now Jazz Ramwong werden zu den Meilensteinen der europäischen Jazz-Geschichte gezählt. Mangelsdorff begann, seine eigene Musiksprache zu finden. 1971 veröffentlichte er sein erstes Soloalbum Trombirds, für das er sich auch vom Gesang der Vögel inspirieren ließ. Er entwickelte als Solist sein "multiphones", das heißt mehrstimmiges Spiel. Das hatte es zwar auch schon vor ihm gegeben, aber nie auf der Posaune. Er blies einen Ton an und sang gleichzeitig einen zweiten. Dadurch entstanden zusätzliche Obertöne

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und ganze Akkorde. Was sich bei ihm wie geniale Improvisation anhörte und seine Konzertbesucher in den Bann schlug, war das Ergebnis harter Arbeit. Er übte täglich mehrere Stunden, er feilte und werkelte an seinen Kompositionen. „Mangelsdorffs hochentwickelte Improvisationskunst“, so der Jazzkritiker Wolfgang Sandner in der FAZ, „seine komplexen Arrangements und sein permanentes, kompromissloses Weiterentwickeln einer eigenen Jazz-Syntax hat sicherlich dazu beigetragen, dass der Jazz in Europa ein so hohes Niveau, vor allem auch eine gegenüber Amerika so eigenständige Physiognomie erhielt“. 1980 wurde er vom amerikanischen Jazz-Magazin Downbeat zum besten Posaunisten des Jahres gewählt. 1986 erhielt er den Frankfurter Musikpreis. Seit 1994 heißt der von der Union Deutscher Jazzmusiker verliehene Preis nach ihm. Von 1995 bis 2000 leitete Mangelsdorff das Jazz Fest Berlin. Er starb am 25. Juli 2005 in Frankfurt. Sein Nachlass, den das Frankfurter Institut für Stadtgeschichte beherbergt, soll den Grundstock für ein Frankfurter Jazzarchiv bilden.