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[2-13] Hessen-Seiten im BUNDmagazin 1 HESSENseiten HESSENseiten BUNDmagazin 2. Quartal Heft 2 / 2013 EDITORIAL IMPRESSUM Herausgeber: BUND Hessen e.V., Ostbahnhofstraße 13, 60314 Frankfurt a. M., Tel. (069) 67 73 76-0, www.bund-hessen.de und www.facebook.com/BUND.Hessen Redaktion: Brigitte Martin (Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.) Layout und Satz: Julia Beltz SPENDENKONTO BUND Hessen Konto-Nr. 369 853 , Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01 NEWSLETTER Abonnement unter www.bund-hessen.de/newsletter n einer Zeit, die grundlegende Weichenstellungen er- fordert, scheint es, als ob die politischen Entschei- dungsträger wieder einmal Angst vor der eigenen Cou- rage haben. Die aktuell anstehenden Entscheidungen zeigen, dass die politischen Mehrheiten an vielen Orten die Zeichen der Zeit nicht erkennen (wollen?) und Be- schlüsse fassen, die rückwärtsgewandt sind und gleich- zeitig die Zukunftschancen der nächsten Generationen mit schweren Hypotheken belasten. Es gibt keine entschlossenen Änderungen am eu- ropäischen Emissionshandel mit der Folge einer stei- genden Kohleverstromung, verbunden mit erhöhtem CO2-Ausstoß und letztlich zum Gewinn der großen Stromkonzerne. Es gibt keine behutsame und zielgerichtete Weiter- entwicklung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) sondern einen Frontalangriff auf die Energiewende zu- gunsten der großen Stromkonzerne. Es gibt keine Politik für eine umwelt- und naturscho- nende Landwirtschaft, sondern ein „Green-washing“ statt dem angestrebten „Greening“ der zukünftigen EU- Agrarpolitik zugunsten einer industrialisierten Land- wirtschaft. Die Politik hat sich in der selbstgestellten Energiefalle verfangen und versucht jetzt populistisch die steigen- den Strompreise einseitig der EEG-Förderung anzulas- ten. Tunlichst verschwiegen wird dabei, dass die Politik derart viele Schlupflöcher gewährt hat, dass selbst Insti- tutionen wie der Deutsche Wetterdienst und Vattenfall Mining (Braunkohleförderung) von den Umlagen befreit sind, und dies alle Bürger über ihre Stromrechnungen mitbezahlen müssen. Dabei wird leicht übersehen, dass die Mehrheit der Bevölkerung klar zur Energiewende steht und Millionen Menschen sich aktiv an der Umsetzung und Finanzie- rung der Energiewende – zugunsten des Klimaschutzes – beteiligen. Wichtig hierbei: Die Anteile und Margen, die beispielsweise über Bürgergenossenschaften erwirt- schaftet werden, gehen den großen Vier (ENBW, E.ON, RWE und Vattenfall) verloren. Auf diesem Weg können wir alle uns vom Diktat der großen Stromkonzerne emanzipieren und eine verbrauchsnahe, dezentrale und umweltschonende Energieversorgung aufbauen. Nur so kann die Versöhnung von Klimaschutz, Energiewende und Naturschutz gelingen! Auch in der Landwirtschaft geht es weiter in die falsche Richtung. Statt Biogas aus biogenen Reststoffen wird der Anbau von Energiepflanzen, allen voran von Mais, gefördert, wiederum verbunden mit einer zunehmen- den Intensivierung der Bodennutzung. Die Intensivhaltung der Tiere spricht ihre eigene Sprache. Wir vom BUND halten dagegen: Die Not der Tiere ist auch die Not der Menschen! Es gibt nach wie vor keine gläsernen Betriebe in der konventionellen Tierhaltung. Niederländische Großagrarbetriebe betrei- ben in den neuen Bundesländern Intensivstlandwirt- schaft mit einer industriellen Tierhaltung, die in den Niederlanden selbst verboten ist. Unsere Antwort zeigen wir im nunmehr dritten Jahr auf der großen Agrardemonstration „Wir haben es satt“ im Januar in Berlin: unübersehbar, unüberhörbar, be- harrlich und vor allem ständig wachsend. Dies alles muss eingebettet werden in einen großen Transformationsprozess als notwendige Strategie für die Zukunft. Wir brauchen eine neue Wachstumsdebat- te, nicht aber eine pauschale Wachstumskritik. Was soll künftig wachsen und was soll schrumpfen? Diese Fra- gen müssen ins Zentrum einer neuen gesellschaftlichen Diskussion gerückt werden. Im Herbst stehen wichtige Weichenstellungen an. Im Bund und hier in Hessen finden am 22. September Wahlen statt, beide sind richtungsweisend für die wei- tere Entwicklung in Hessen. „Weiter so“ ohne wirkliche Zukunftsfähigkeit oder: Neue Mehrheiten für eine Um- steuerung hin zu dezentralem, umwelt- und naturscho- nendem Wirtschaften, verbunden mit aktiver Gestal- tung einer zukunftsfähigen Politik für unser Land. Der BUND wird hier als Wächter, Mahner, Antreiber und natürlich als Anwalt von Umwelt und Natur wirken, mit Ihrer Hilfe als Mitglied, seinen Aktiven vor Ort und der ganzen Expertise, die er für Mensch, Natur und Umwelt zu bieten hat. Wir zählen auf Sie, Jörg Nitsch, Landesvorstandssprecher Das Ganze in den Blick nehmen I Jörg Nitsch, Vorstandsmitglied des BUND Hessen

Hessenseiten im BUNDmagazin 2 / 2013

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Vier Mal im Jahr erhalten BUND-Mitglieder das bundesweite BUNDmagazin – in Hessen mit den extra Hessenseiten. Die Mitgliederzeitschrift des BUND informiert über zentrale Fragen des Umwelt- und Naturschutzes, berichtet über die Arbeit des BUND und gibt Öko-Tipps für den Alltag. Im Hessen-Einleger gibt es zusätzliche Informationen auf Landesebene, von den Orts- und Kreisverbänden, den Arbeitskreisen und der BUNDjugend Hessen. Ein Abonnement kostet 15 Euro im Jahr. Mitglieder erhalten das BUNDmagazin kostenlos.

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[2-13] Hessen-Seiten im BUNDmagazin 1

HESSENseitenHESSENseitenBUNDmagazin

2. QuartalHeft 2 /2013

EDITORIAL

IMPRESSUMHerausgeber: BUND Hessen e.V., Ostbahnhofstraße 13, 60314 Frankfurt a. M., Tel. (069) 67 73 76-0, www.bund-hessen.de und www.facebook.com/BUND.HessenRedaktion: Brigitte Martin (Namentlich gekennzeichnete Beiträgegeben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.)Layout und Satz: Julia Beltz

SPENDENKONTOBUND HessenKonto-Nr. 369 853 , Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01NEWSLETTERAbonnement unter www.bund-hessen.de/newsletter

n einer Zeit, die grundlegende Weichenstellungen er-fordert, scheint es, als ob die politischen Entschei-

dungsträger wieder einmal Angst vor der eigenen Cou-rage haben. Die aktuell anstehenden Entscheidungenzeigen, dass die politischen Mehrheiten an vielen Ortendie Zeichen der Zeit nicht erkennen (wollen?) und Be-schlüsse fassen, die rückwärtsgewandt sind und gleich-zeitig die Zukunftschancen der nächsten Generationenmit schweren Hypotheken belasten.

Es gibt keine entschlossenen Änderungen am eu-ropäischen Emissionshandel mit der Folge einer stei-genden Kohleverstromung, verbunden mit erhöhtemCO2-Ausstoß und letztlich zum Gewinn der großenStromkonzerne.

Es gibt keine behutsame und zielgerichtete Weiter-entwicklung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)sondern einen Frontalangriff auf die Energiewende zu-gunsten der großen Stromkonzerne.

Es gibt keine Politik für eine umwelt- und naturscho-nende Landwirtschaft, sondern ein „Green-washing“statt dem angestrebten „Greening“ der zukünftigen EU-Agrarpolitik zugunsten einer industrialisierten Land-wirtschaft.

Die Politik hat sich in der selbstgestellten Energiefalleverfangen und versucht jetzt populistisch die steigen-den Strompreise einseitig der EEG-Förderung anzulas-ten. Tunlichst verschwiegen wird dabei, dass die Politikderart viele Schlupflöcher gewährt hat, dass selbst Insti-tutionen wie der Deutsche Wetterdienst und VattenfallMining (Braunkohleförderung) von den Umlagen befreitsind, und dies alle Bürger über ihre Stromrechnungenmitbezahlen müssen.

Dabei wird leicht übersehen, dass die Mehrheit derBevölkerung klar zur Energiewende steht und MillionenMenschen sich aktiv an der Umsetzung und Finanzie-rung der Energiewende – zugunsten des Klimaschutzes– beteiligen. Wichtig hierbei: Die Anteile und Margen,

die beispielsweise über Bürgergenossenschaften erwirt-schaftet werden, gehen den großen Vier (ENBW, E.ON,RWE und Vattenfall) verloren. Auf diesem Weg könnenwir alle uns vom Diktat der großen Stromkonzerneemanzipieren und eine verbrauchsnahe, dezentrale undumweltschonende Energieversorgung aufbauen. Nur sokann die Versöhnung von Klimaschutz, Energiewendeund Naturschutz gelingen!

Auch in der Landwirtschaft geht es weiter in die falscheRichtung. Statt Biogas aus biogenen Reststoffen wirdder Anbau von Energiepflanzen, allen voran von Mais,gefördert, wiederum verbunden mit einer zunehmen-den Intensivierung der Bodennutzung.

Die Intensivhaltung der Tiere spricht ihre eigeneSprache. Wir vom BUND halten dagegen: Die Not derTiere ist auch die Not der Menschen! Es gibt nach wievor keine gläsernen Betriebe in der konventionellenTierhaltung. Niederländische Großagrarbetriebe betrei-ben in den neuen Bundesländern Intensivstlandwirt-schaft mit einer industriellen Tierhaltung, die in denNiederlanden selbst verboten ist.

Unsere Antwort zeigen wir im nunmehr dritten Jahrauf der großen Agrardemonstration „Wir haben es satt“im Januar in Berlin: unübersehbar, unüberhörbar, be-harrlich und vor allem ständig wachsend.

Dies alles muss eingebettet werden in einen großenTransformationsprozess als notwendige Strategie fürdie Zukunft. Wir brauchen eine neue Wachstumsdebat-te, nicht aber eine pauschale Wachstumskritik. Was sollkünftig wachsen und was soll schrumpfen? Diese Fra-gen müssen ins Zentrum einer neuen gesellschaftlichenDiskussion gerückt werden.

Im Herbst stehen wichtige Weichenstellungen an.Im Bund und hier in Hessen finden am 22. SeptemberWahlen statt, beide sind richtungsweisend für die wei-tere Entwicklung in Hessen. „Weiter so“ ohne wirklicheZukunftsfähigkeit oder: Neue Mehrheiten für eine Um-steuerung hin zu dezentralem, umwelt- und naturscho-nendem Wirtschaften, verbunden mit aktiver Gestal-tung einer zukunftsfähigen Politik für unser Land.

Der BUND wird hier als Wächter, Mahner, Antreiber undnatürlich als Anwalt von Umwelt und Natur wirken, mitIhrer Hilfe als Mitglied, seinen Aktiven vor Ort und derganzen Expertise, die er für Mensch, Natur und Umweltzu bieten hat.

Wir zählen auf Sie,Jörg Nitsch, Landesvorstandssprecher

Das Ganze in den Blick nehmen

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Jörg Nitsch,Vorstandsmitglieddes BUND Hessen

BUNDINTERN

2 Hessen-Seiten im BUNDmagazin [2-13]

Landesdelegiertenversammlung 2013

BUND Hessen mahnt Nachhaltigkeit der Landespolitik anm Bericht des Landesvorstands zur diesjährigen LDVam 16. März in Frankfurt nahmen Jörg Nitsch und

Herwig Winter (Präsentation) eine politische Bewer-tung der Arbeit der schwarz-gelben Regierungskoaliti-on vor. „Die Umweltpolitik braucht einen neuen Stel-lenwert“, merkte Nitsch an. „Nachhaltigkeit muss dieGrundlage aller Entscheidungen sein und auf ein fes-tes Fundament gestellt werden.“ Eine verfehlte Kohle-politik, keine klare endgültige Ablehnung des Frackingsin Hessen und eine planlose Energiepolitik zeigten, dassNachhaltigkeit für die Landesregierung in den Tatenkeine Relevanz habe. Vor allem die große Diskrepanzzwischen dem aktiven Engagement der Bürger und demkaum vorhandenen Engagement der Langdesregierungin Bezug auf die Energiewende in Hessen gebe zu den-ken. „Bei der Nutzung alternativer Energien sind diehessischen Bürgerinnen und Bürger vorn, das Land liegtim Vergleich mit anderen Bundesländern jedoch aufdem letzten Platz“, sagte Jörg Nitsch. Vor allem die FDPstehe in Puncto Energiewende stets einseitig auf derSeite der Industrie und nicht auf der der Menschen, derUmwelt und Kommunen. Eine Gratulation ging an die BUNDjugend: Diese

konnte einen der vorderen Ränge in der Kategorie „All-gemeiner Preis“ beim Hessischen Jugendarbeitspreismit der Aktion „Eine-Erde-Camp“ erreichen.

Anträge und Beschlüsse

EnergiewendeTrotz der positiven Ergebnisse des Hessischen Ener-giegipfels ist die Energiewendein Hessen ins Stockengeraten. Viele der geplanten Maßnahmen werden nichtrealisiert. Die Landesdelegiertenversammlung fordertdeshalb von der Hessischen Landesregierung ein klarstrukturiertes, transparentes und engagiertes Energie-wendeprogramm vorzulegen. Zusätzlich soll die Re-gierungskoalition dieses Programm zügig umsetzten.Mit Blick auf den Ausbau von Windenergie gibt es imGebiet des Hohen Vogelbergs besondere Probleme: DaNatura-2000-Gebiete aus dem Entwurf des Teilregio-nalplans Mittelhessen pauschal ausgeschlossen wur-den, entfallen dort viele windhöffige Standorte, die an-sonsten für Windkraftwerke hätten genutzt werden kön-nen. Aus diesem Grund will sich der BUND Hessendafür einsetzen, dass eine Untersuchung zur Wind-kraftnutzung und zu Artenschutz im hohen Vogelsbergin Auftrag gegeben wird. Diese Untersuchung soll danndarlegen, mit welchen Verlusten von Fledermäusen undVögeln, wie dem seltenen Rotmilan oder dem Schwarz-storch, zu rechnen wären.

FluglärmAuch der Frankfurter Flughafen ist ein altbekanntesThema. Zwar gibt es seit Oktober 2011 ein Nachtflug-verbot zwischen 23 und 5 Uhr. Doch dies ist nach Mei-nung der Landesdelegierten nicht ausreichend. Dennvor allem die gesundheitliche Belastung, die durchFluglärm entstehen kann sowie die immer größere An-zahl der von Fluglärm betroffenen Menschen im Frank-furter Raum machen ein größeres Engagement der Lan-desregierung und aller im Landtag vertretener Partei-en unumgänglich. Die Einführung eines Nachtflugver-bots von 22 bis 6 Uhr, eine deutliche Verringerung desFluglärms am Tag und eine umfassende Bürgerbeteili-gung bei der Festlegung von Flugrouten wären dabeiein Schritt in die richtige Richtung.

FlächenverbrauchIm Gegensatz zur Anti-Fluglärm-Kampagne findet dieAktion „Stoppt den Flächenfraß“ des Hessischen Bau-ernverbandes keine Unterstützung beim BUND Hes-sen. Der Bauernverband will damit eine Reduzierungvon naturschutzrechtlichen Ausgleichsflächen auf land-wirtschaftlichem Gelände erreichen. Eine der Haupt-ursachen der Flächenverluste in der Landwirtschaftliegt jedoch bei der Flächenversieglung. Die Delegier-ten fordern deshalb vom Hessischen Bauernverband,seine jetzige Kampagne zu beenden und stattdessengemeinsam mit dem BUND für ein Ende der Versiege-lung von Flächen zu plädieren.

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Eduard-Bernhard-Preis für Dr. Stephan ConsemüllerDer diesjährige Eduard-Bernhard-Preiswurde an Dr. Stephan Consemüllervom Ortsverband Gelnhausen verlie-hen. „Ich bin stolz darauf, dass derBUND ein Verband ist, dessen Stärkein der Basis liegt“, so Vorstandsmit-glied Herwig Winter bei der Preisver-leihung. „Deshalb freue ich mich be-sonders, mit Stephan Consemüllerheute einen BUND-Basisarbeiter eh-ren zu dürfen, wie ihn sich unser Ver-band nicht besser wünschen kann.“Bereits seit 20 Jahren leitet Consemül-ler den BUND-Ortsverband Gelnhau-

sen. Die Initiierung der ersten Bürgersolaranlagen auf dem Dach derGelnhäuser Philipp-Reis-Schule, die alljährlich stattfindenden Fahrrad-und Pflanzenbörsen sowie die Einführung eines Stadtbusses sind nureinige beispielhafte Projekte, an denen der Leiter des Ortsverbands ent-scheidend mitgewirkt hat. Insbesondere ist aber die Verbraucher- undUmweltmesse Öko-Trends mit mehr als 80 Ausstellern hervorzuheben,die Stephan Consemüller mit der Stadt Gelnhausen regelmäßig organi-siert.

Stephan Consemüller gab den Delegierten den Rat: „Beginnt etwasNeues und wartet nicht auf den Staat. Wir sollten unsere Vorstellungenund Wünsche in unserem Umfeld realisieren“.

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Foto: Niko Martin

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BUNDINTERN

ie viele Verbände ist auch der BUND Hessen vorHerausforderungen gestellt, was die Zukunft der

Verbandsarbeit betrifft. Beispielsweise ist die Gewin-nung neuer Aktiver und Ehrenamtlicher ein Thema, dasfür die meisten Kreis- und Ortsgruppen zunehmendrelevant ist. Ebenso verändert die Nutzung neuer Me-dien die Zusammenarbeit und meist werden spätestenshier Unterschiede zwischen verschiedenen Alters-gruppen deutlich. Daher beschäftigt sich auch der Lan-desvorstand mit verschiedenen Fragestellungen zur Zu-kunft des Verbandes.Unter dem Motto „Mitglieder gestalten den Verband“

fiel deswegen bei der diesjährigen Landesdelegierten-versammlung (LDV) die Wahl auf das Beteiligungsin-strument „WorldCafé“, das die Diskussion vieler Dele-gierter innerhalb einer kurzen Zeitspanne ermöglich-te. Der Landesvorstand erhoffte sich, durch regen Aus-tausch viele Erwartungen und Ideen zu verbandsrele-vanten Themen zu erfahren. Eine Arbeitsgruppe erar-beitete im Vorfeld des WorldCafé vier Fragen zur all-täglichen und zukünftigen Verbandsarbeit. Diese Fra-gen wurden parallel an zwölf Tischen diskutiert.

Atmosphäre und erste Ergebnisse

Viele Delegierte zeigten sich spontan sehr begeistertvon der Umsetzung des WorldCafés und der Möglich-keit, entspannt miteinander ins Gespräch zu kommen.Die Diskussionsrunden boten eine willkommene Ab-wechslung zum sonstigen Ablauf der LDV. Erste Er-gebnisse zu den einzelnen Fragen gibt es bereits, eineabschließende Auswertung folgt in den kommendenWochen.

Frage 1: Wie sprechen wir junge Leute an?Als erfolgsversprechend wurde es eingeschätzt, wennwir konkrete Alters- und Zielgruppen ansprechen bspw.auch mit neuen Methoden. Mehr Vernetzung, die Nut-zung Neuer Medien und der Aufbau neuer Kooperati-onspartner wie Hochschulen könnten für die erfolg-reiche Werbung junger Menschen hilfreich sein. Als ent-scheidend insbesondere zur Gewinnung junger Men-schen wurde die Gestaltung eines guten Übergangs be-nannt – von attraktiven Einsteigeraktivitäten hin zurkontinuierlichen fachlichen Arbeit.

Frage 2: Was ist hilfreich, wenn wir neue Aktive vorOrt gewinnen wollen?Um neue Aktive für uns zu begeistern, wurden Mit-mach-Projekte als besonders attraktiv eingestuft. Wei-tere Erfolgsfaktoren liegen in der persönlichen An-sprache von Menschen, einer angenehmen Atmosphärebei BUND-Treffen und auch im gemeinsamen Spaßfak-tor. Das Anbieten von Veranstaltungen, wie Exkursio-nen, Filmabenden oder einem Planungsfrühstück istebenfalls hilfreich zur Gewinnung Aktiver vor Ort.

Verbandsentwicklung

LDV in Bewegung: Lebhafte Diskussionen im WorldCafé

Wer möchte dieVerbandsentwicklung mitgestalten oder weitere Informationen erhalten?Interessierte bitte melden bei: Simone Emanuel (Landesvorstands-mitglied)[email protected]

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Frage 3: Warum engagiere ich mich im BUND Hessen?Für viele unserer Mitglieder ist die Grundausrichtungdes Verbandes entscheidend, die zugleich natur-schutzfachlich und umweltpolitisch ist. Die Gemein-schaft und Aktivität mit Gleichgesinnten stehen im Vor-dergrund. Weiterhin sind politische Einflussnahme, et-was verändern wollen, Impulse geben und gestalterischtätig sein grundlegende Aspekte des Engagements.Manche Mitglieder engagieren sich für Ihre eigenenKinder und weil das Engagement sie fit hält.

Frage 4: Was wünsche ich mir anders imBUND Hessen?Gewünscht werden mehr Vernetzung und Kommuni-kation im Verband, innerhalb der Kreis- und Ortsgrup-pen, beispielsweise auch bei Workshops und Fortbil-dungen zu speziellen Themen oder durch mehr Betei-ligungsmöglichkeiten. Die Präsenz des BUND Hessenin den Medien soll verstärkt werden, ebenso das Frei-willigenmanagement. Zudem besteht insgesamt derWunsch nach mehr jungen Menschen im Verband. Auchfür das Gremium Landesvorstand wurde der Wunschnach einem höheren Anteil an jungen und weiblichenVorstandsmitgliedern geäußert sowie eine verstärktePräsenz der Landesvorstandsmitglieder vor Ort ge-wünscht.

Um zukünftige Handlungsschritte für die Verbands-entwicklung abzuleiten, wird sich der Landesvorstandinnerhalb der nächsten Monate eingehender mit denErgebnissen der ausführlichen Auswertung des World-Cafés beschäftigen.

Simone Emanuel

MAGAZIN

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Erdgasförderung

Vorerst kein Fracking in NordhessenZwei Gutachten im Auftrag derHessischen Landesregierungkommen zum Schluss, dass auf-grund der unzureichenden Aus-sicht auf eine wirtschaftliche Gas-förderung im Zusammenspiel mitden kritischen Stellungnahmender Umweltfachbehörden schondie beantragte Aufsuchungser-laubnis versagt werden könne.Daher bat Hessens Umweltmini-sterin Lucia Puttrich Mitte Aprildas zuständige Regierungspräsidi-um Darmstadt „vorerst“ keine Er-laubnis für Fracking in Nordhes-sen zu erteilen. Von dem mehr als5000 Quadratkilometern großen,von der kanadischen Firma BNKbeantragten Areal wären durchdie geologisch sehr unterschiedli-che Situation vermutlich nur aufrund 16 Prozent der Gesamtflächeüberhaupt Schiefergasvorkom-men nutzbar. In mehr als 80 Pro-zent des Gebietes sprechen über-dies öffentliche Interessen wieTrinkwasserschutzgebiete, derNaturschutz, aber auch Sied-lungs- und Verkehrsflächen gegenFracking. Alle betroffenen Kom-munen und Landkreise in Nord-hessen hatten sich gegen die um-strittene Fördermethode ausge-sprochen.Beim BUND Hesssen, Bürgerini-tiativen und allen Betroffenen

herrschte Erleichterung über die-se Entscheidung der Ministerin.Der BUND Hessen fordert, dassdas RP Darmstadt als zuständigeBergbehörde den entsprechendablehnenden Bescheid zeitnah er-stellt. Allerdings, so BUND-Vor-

standsmitglied Rudolf Schäfer,müsse man wachsam bleiben undweiterhin daran arbeiten, dass derEinsatz jeglicher Form vonFracking bei der konventionellenund unkonventionellen Öl- undGasförderung verboten wird. Hat-te doch die schwarz-gelbe Bun-desregierung in einem Gesetzzwar eine Umweltverträglichkeits-prüfung vorschreiben aber den-noch Fracking grundsätzlichaußerhalb von engen Wasser-schutzgebietszonen erlauben wol-len, was dem Wirtschaftministeraber nicht weit genug ging. Voneiner grundsätzlichen Änderungdes Bergrechts mit dem Verbotvon Fracking in Deutschland, wiees der BUND fordert, war eben-falls keine Rede im Gesetzesvor-haben. Gleichzeitig machen die Aktivi-

sten darauf aufmerksam, dassWasser- und Umweltschäden kei-nen Halt an Regions- und Landes-grenzen machen, und mit ebensosachbezogenen und fundiertenMaßstäben die Situation in ande-ren Teilen Hessens sowie in be-nachbarten Bundesländern undLändern betrachtet werden muss.

Rudolf Schäfer/bm

Bürgerengagement

Eine andere Region istmöglich! Bürger AG startet inKürze mit dem Aktien-verkauf„Wirtschaften wie bisher ist keineOption für die Zukunft! Ein Um-denken ist zwingend notwendig,wenn wir unsere Ressourcen er-halten und die Zukunft unsererKinder und Enkel nicht aus demBlick verlieren wollen.“, so dieEnde 2011 gegründete Bürger AGfür nachhaltiges WirtschaftenFrankfurtRheinMain. Die Gründungs-Aktionäre und

Mitarbeiter der Bürger AG sinddabei, diesen Zielen Vorschub zuleisten. So beteiligt sich die BürgerAG an Projekten von regionalenBio-Erzeugern und Unternehmender nachhaltigen Ernährungswirt-schaft (Bio-Bäcker, Molkerei, Han-del). Eine enge Anbindung anPrinzipien und Orientierungdurch Verbände wie Demeter, Bio-land oder Naturland ist ihr dabeisehr wichtig. Zusammen mit dem BUND

und Bioverbänden will die BürgerAG im neu gegründeten „BündnisAgrarzukunft Hessen“ die Neu-ausrichtung der hessischen Agrar-politik mitgestalten und dabei dieInteressen einer umwelt- und so-zialgerechten Politik vertreten. Im April sollte ein erstes Wertpa-

Foto: Bürger A

G

Mehr Infos :www.bund-hessen.de

> Themen undProjekte

> Klima und Energie > Erdgas-Fracking

Mehr Infos zur Bürger AG:www.buerger-

ag-frm.deinfo@buerger

-ag-frm.deTel. (069) 94 41 94 43

[2-13] Hessen-Seiten im BUNDmagazin 5

MAGAZIN

Artenschutz

Wildkätzchen im Waldlassen! Wer in diesen Wochen beim Wald-spaziergang auf maunzende Kat-zenkinder trifft, sollte diese aufkeinen Fall stören oder gar mit-nehmen! Denn es sind keine weg-gelaufenen Hauskatzen sondernoft junge Wildkatzen, die jetzt imFrühling im Wald zur Welt kom-men. Diese wilden Verwandtenunserer Hauskatzen leben bereitsseit Jahrtausenden versteckt inunseren Wäldern und sind strenggeschützt. „Gerade junge Wildkat-zen sehen wildfarbenen Hauskat-zen zum Verwechseln ähnlich.Und so passiert es leider immerwieder, dass Wildkätzchen vonSpaziergängern aus dem Waldmitgenommen werden. Dies istfür eine seltene Art wie die Wild-katze fatal,“ informiert die Wild-katzenexpertin Sarah Friedrichs-dorf vom BUND Hessen.Zwischen April und Juni kom-

men die jungen Wildkatzen, si-cher versteckt unter Wurzeltellernoder toten Bäumen, zur Welt. Dadie Katzenmutter sich und IhreJungen mit Mäusen versorgenmuss, lässt sie Ihren Nachwuchs

teils über Stunden allein. Mankann die neugierigen Jungkatzendann manchmal in der Sonne aufHolzstapeln oder bei Streifzügendurchs hohe Gras entdecken.„Auch wenn es vielleicht so aus-sieht als wären die Kätzchen alleinim Wald: Die Katzenmutter istmeist nicht weit entfernt undkann sich sehr gut allein um ihrenNachwuchs kümmern,“ erläutertFriedrichsdorf. Noch bis in denHerbst hinein werden die Katzen-kinder von Ihrer Mutter versorgt.

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Tour de Natur 2013 – aktiv – umweltbewegt – unaufhaltsamDie zweiwöchige Demoradtour findet vom 28. Juli bis 10. August statt.Die Route führt von Stuttgart nach Marburg. Hessische Stationen sindRoßdorf und Darmstadt (4. August) mit anschließenden Aktionen in Frank-furt. Der Schwerpunkt liegt auf umweltfeundlicher Mobilität. Infos und Anmeldung: www.tourdenatur.net

pierprospekt der Bundesanstaltfür Finanzdienstleistungen vorge-legt werden. Nach der Genehmi-gung werden die Aktien der Bür-ger AG in den Verkauf kommen.Bürger beteiligen sich dadurch di-rekt an ökologischer und regiona-ler Ernährung. Beispielsweise amBau der Saatguthalle am Dotten-felderhof in Bad Vilbel oder amHofgut Fleckenbühl in Marburg/Cölbe. Ein weiteres mögliches Be-teiligungsprojekt ist das geplanteHandels- und Produktionszen-trum der Mibusa AG zusammenmit der Phönix Naturkost GmbH,die am Rosbacher Brunnen inRosbach v.d.H. bauen. Das Zen-trum soll die Logistik für den Bio-handel in der Region verbessernund neue Vermarktungsmöglich-keiten für Erzeuger und Händlerschaffen. bm

Danach machen sie sich auf dieSuche nach eigenen Revieren. Weralso im Wald auf eine Wildkatzen-Familie trifft, sollte die Tiere ambesten in Ruhe lassen. Eine Mel-dung der Beobachtung unterwww.bund-hessen.de/wildkatzehilft dem BUND Hessen, mehrüber die Verbreitung der Wildkat-zen zu erfahren und Maßnahmenzum Schutz der Waldbewohnergezielt umzusetzen.

Sarah FriedrichsdorfFoto: Thomas Stephan

Mehr Infos:Sarah FriedrichsdorfTel. (069) 67 73 [email protected] > Themen und Projekte> Rettungsnetz Wildkatze

VERKEHR

er Bundesverkehrsminister bot mit großem pu-blizistischen Aufwand bei der künftigen Gestal-

tung und Durchführung des Bundesverkehrswegeplans(BVWP) breitere Mitwirkungsmöglichkeiten von Bür-gern und Verbänden an. Dies soll sich insbesondere imRahmen des frühen Stadiums dieses nicht rechtsver-bindlichen Planwerks auf die Fragen etwa von Anzahl,verkehrlicher Relevanz und ökologischen Kriterien derfür den BVWP vorgesehenen Verkehrsprojekte bezie-hen.Wirft man einen Blick auf die Homepage des Hessi-

schen Verkehrsministeriums, so erkennt man unschwer,dass seitens der Landesregierung keinerlei Interessebesteht, am bisherigen Verfahren des Zustandekom-mens des BVWP auch nur irgendetwas zu ändern. Eineentsprechende, im vergangenen Jahr von der GrünenLandtagsfraktion eingebrachte Kleine Anfrage an dieLandesregierung bestätigt dies.

Kommentar- und kritiklos übernimmt die Regierungnicht nur die Projekte des vordringlichen Bedarfs ausdem vergangenen BVWP. Sie signalisiert auch keinerleiInteresse, mit den an Planungsverfahren zu beteili-genden Verbänden zu sprechen. Ganz im Gegenteil:statt Überprüfung von Kriterien und eventueller Strei-chung von Projekten, forderte sie Städte, Gemeindenund Kreise auf, doch gleich noch weitere Wünsche hin-sichtlich ihrer Straßenbauvorhaben anzumelden.Die Aktiven im BUND Arbeitskreis Verkehr erkennen

nicht nur kein Interesse an einer konsequenten Um-setzung der seit Jahren geforderten Strategischen Um-weltprüfung. Sie sehen erst recht kein Bemühen umeine dringend notwendige verkehrsträgerübergreifen-de Betrachtung von Straße und Schiene im Gesamt-netz. Die Landesregierung scheint blind und blauäu-gig die Zeichen zurückgehender Individualverkehre,atemberaubend falscher Verkehrsprognosen undzunehmend leerer öffentlicher Kassen ignorieren zuwollen.

Die Eröffnung eines unwirtschaftlichen Regionalflug-hafens Kassel-Calden, der weitere und ungebremsteAusbau des Frankfurter Flughafens sowie das Festhal-ten an der A 44 und A 49 markieren die traurige Bilanzhessischer Verkehrspolitik. Da musste sich vor einiger Zeit bei der Rücknahme

der Planung der A 4 und erst kürzlich bei Zurückziehender sogenannten Rhönquerung durch den Bund ganzoffensichtlich die Landesregierung eines Besseren be-lehren lassen. Erst auf das Dränge des – durchaus po-litisch eher im „Freundeslager“ angesiedelten – Bun-desverkehrsministers kippte Berlin diese beiden hes-sischen Projekte. Und die Gründe? Eine sattsam be-kannte und von uns immer wieder betonte Mischungaus unzutreffenden Verkehrsprognosen, drohendengravierenden Naturzerstörungen und fehlender Fi-nanzierungsmöglichkeit.

Hessische Verkehrspolitik beschränkt sich auf Diskus-sionen zu Anti-Stau-Programmen und elektronischenLeitsystemen. Wirksame Maßnahmen zur von Brüssellange vorgegebenen Luftreinhaltung oder Lärmredu-zierung stehen aus. Interesse an dringend überfälligenGeschwindigkeitsreduzierungen – innerorts und auchauf Autobahnen - opfert die Regierung vermeintlichenökonomischen Interessen von Gewerbe, Handel undTransport. Und die lange überfällige adäquate Beteili-gung der Bahn insbesondere beim Gütertransport istnirgendwo zu erkennen. Da muss sich niemand wun-dern, wenn da erst recht auch noch so bedrohte Artenoder die rücksichtslose Zerstörung von Naturräumenbei der Frage der „Absegnung“ der Projekte schon garkeine Rolle spielen.

Der BUND präsentiert sich – aus guten Gründen – alspolitisch neutraler Verband. Diese Neutralität wird kaumso weit gehen, solche eben geschilderte Verkehrspoltikweder rückblickend noch zukünftig gut zu heißen.

Wolfgang Schuchart, M.A. und Sprecher des AK Verkehr des BUND Hessen

Arbeitskreis Verkehr

Hessische Verkehrspolitik – Keine Nachhaltigkeit in SichtTeil 1: Überregionale Verkehre

Der von der Allianz pro Schiene und einem Schweizer Institut fürLogistikmanagement 2012 vorgelegte Mobilitätsindex verwiesinnerhalb des Bundesländerrankings Hessen auf den letzten Platz.Er hatte verschiedene Nachhaltigkeitskriterien wie Lärm, Schad-stoffe, Qualität ÖPNV abgefragt, welche die Hessische Landesregie-rung schon seit Jahren nicht erfüllt.

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6 Hessen-Seiten im BUNDmagazin [2-13]

Foto: Reiner Sturm

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[2-12] Hessen-Seiten im BUNDmagazin 7[2-13] Hessen-Seiten im BUNDmagazin 7

BUNDjugend internNeue Landesjugend-leitung gewähltAm Wochenende vom 15. bis 17.Februar versammelte sich dieBUNDjugend Hessen zum „Früh-lings-Interaktiv-Treffen“ im Na-turfreundehaus Riedberg beiDarmstadt, um zu diskutieren, zuplanen und auf der Jugendvollver-sammlung die neue Landesju-gendleitung zu wählen. Schwer-punkt der Vollversammlung wardie Überarbeitung der Satzung. Die neue gewählte Landesju-

gendleitung führte noch an die-sem Wochenende ihre konstitu-ierende Sitzung durch. Die neuenSprecherinnen sind Lou Böhmund Johanne Röschinger ausFrankfurt sowie Charlotte Schind-ler aus Gießen. Als Beisitzer/in-nen wurden Jacob Graf und LukasKeller aus Frankfurt, Lea Hampelaus Schotten und Carolin Lotteraus Schwalmstadt neu gewählt,Tosif Brehl wurde in seinem Amtbestätigt.Zum diesjährigen Themen-

schwerpunkt „Vielfalt“ auf demEine-Erde-Camp der BUNDju-gend führten wir ein kreativesBrainstorming durch, das auf demTeamer-Wochenende mit Lebengefüllt werden soll.

Die neue Landesjugendleitung. Oben von links: Lou Böhm und Johanna Röschinger;unten von links: Carolin Lotter, Charlotte Schindler, Tosif Brehl, Jacob Graf. Nicht auf dem Foto: Lukas Keller und Lea Hampel.

KinderPreisverleihung des Wettbewerbs Naturtagebuch

Etwa 150 Kinder aus ganz Hessenhaben im Jahr 2012 am Wettbe-werb Naturtagebuch teilgenom-men, sieben Einzeleinsendungenund zwei Gruppen wurden ausge-zeichnet. Die Preisverleihung fandim Palmengarten Frankfurt statt,wo die Gewinner-Kinder in zweiWorkshops die Pflanzenvielfaltdes tropischen Regenwaldes ken-nen lernen konnten.

Als Gruppe wurde die Natur-AGder Markwaldschule in Baben-hausen mit dem zweiten Platzausgezeichnet. Die Kinder hattenvon Ostern bis zu den Sommerfe-rien nach Tieren im und am Bachgeforscht und für jedes ein kleinesTagebuch verfasst. Die Gruppe„Dexbach“ aus Biedenkopf hattesich ebenfalls ein Stück Bach alsBeobachtungsgebiet ausgesucht.Sie gestaltete gemeinsam einschönes Tagebuch über ihre Er-lebnisse und gewann damit denersten Preis.Bei den Einzeleinsendungen

wurden die Kinder differenziertnach dem Alter ausgezeichnet.

Besonders schöne Tagebücherverfassten die achtjährige XeniaFausak aus Offenbach über diePflanzen in ihrem Garten, diezehnjährige Katharina Heim ausBabenhausen über die Tiere amBach und der elfjährige PascalThierolf aus Groß-Bieberau überRosen und Johannisbeeren. Schüler/innen der 6. Klasse des

Landgraf-Ludwig-Gymnasiumsaus Gießen haben über ein Schul-jahr hinweg einen Baum beob-achtet und Baumtagebücher er-stellt – vier besonders schönewurden ausgezeichnet: PaulineFührer, Felix Köhler und JulianSchmidtner landeten mit ihrenPortraits zu Eiche, Rosskastanieund Weißdorn auf den ersten dreiPlätzen. Beke Marie Binkhoff ge-wann einen Sonderpreis für diekreative Gestaltung ihres Tagebu-ches über einen Zierapfelbaum.

Auch auf Bundesebene konntendie Tagebücher überzeugen: XeniaFausak erreichte Platz 3 bei den 8-Jährigen und Felix Köhler Platz 2bei den 12-Jährigen. Die GruppeDexbach wurde mit dem zweitenPreis bei der Gruppenwertungausgezeichnet und Pascal Thierolfmit dem Sonderpreis Stadtnatur.

Mitmachen beim Wettbewerb Naturtagebuch 2013 !Jetzt ist die ideale Zeit, raus in dieNatur zu gehen und mit einemNaturtagebuch zu beginnen. Tipps und Informationen erhältman bei der BUNDjugend oderunter www.naturtagebuch.de. Einsendeschluss: 31. Oktober 2013

Die Gruppe Dexbach mit ihrem Bach-Tagebuch

8 Hessen-Seiten im BUNDmagazin [2-13]

Kontakt

BUNDjugend HessenOstbahnhofstr. 13, 60314 FrankfurtTel. (069) 67 73 [email protected] www.bundjugendhessen.de

* •) •:Das Jahresprogramm

für Kinder und Jugendliche und das Fortbildungsangebot

für TeamerInnen/GruppenleiterInnengibt es als Pdf auf derHomepage oder als

kostenlose Papierflyer

* Ermäßigter Preis z.B. für BUND-Mitglieder

Aktionstag UrbaneMobilität15.06.2013 in Frankfurt 13.00 Uhr Uni-Campus Bockenheim

Plötzlich endende Fahrradwege,viel zu kurze Ampelschaltungen –wer kennt das nicht! Wir möchtenmit unserem Aktionstag kritischauf die aktuelle autodominierteMobilität in Großstädten auf-merksam machen und den Men-schen zeigen, dass es viele spaßi-ge Alternativen, zu Auto, Bus undZugfahrten gibt.

Wir wollen an diesem Tag Frank-furt mit CO2-neutralen Fortbewe-gungsmitteln zu erobern. Ihrkönnt mit Inlinern, Skateboards,Scootern, Fixies, Rennrädern,Mountainbikes, Dreirädern, Bob-bycars oder sogar mit eigens ge-bauten Gefährten kommen: Jederdarf seine eigene Vorstellung einerumweltschonenden Mobilität zei-gen. Wir freuen uns auf eure krea-tiven Einfälle!

Wir treffen uns auf dem Uni-Campus Bockenheim und startenvon dort nach einer kurzen Be-grüßung mit inhaltlichem Inputzu einer Tour durch Frankfurt.Musik wird unsere Stimmung be-flügeln!

Wir wollen Aufmerksamkeit aufuns ziehen, ein Umdenken inmanchen Köpfen erreichen undnatürlich auch mediale Präsenzzeigen. Es ist unser Ziel, Men-schen zu motivieren, öfter mal mitdem Rad, dem Skateboard o.ä. zurArbeit/Schule/Uni zu fahren undauf Auto oder Bus zu verzichten.Wir wollen gemeinsam Spaß ha-ben und erleben, wie sich Radfah-ren in einer fahrraddominiertenStadt anfühlen könnte.

Fortbildungen

24.–26. Mai • „About Change – Klima leben“ • Rundgänge für einklimafreundliches Leben • Frankfurt • ab 16 Jahre • kostenfreiBei unseren Klima-Stadtführungen geht es um Zusammenhänge vonKlimawandel und eigenen Verhaltensweisen im Alltag. Du erfährst,welchen CO2-Abdruck wir im Schnitt durch unsere Ernährung, unserenEnergieverbrauch, unsere Mobilität oder durch den Kauf von Konsum-gütern in der Atmosphäre hinterlassen – und wie du diesen reduzierenkannst. Wir finden Orte in Frankfurt, an denen du Ansätze für ein kli-mafreundliches Leben direkt in die Tat umsetzen kannst.Ziel des Seminars ist es, Euch dazu zu befähigen, selbst Stadtführun-gen abhalten zu können. Wir werden uns mit der Methode der Stadt-führung auseinander setzen und Ideen sammeln, wie man Teilnehme-rInnen stärker motivieren kann. Außerdem werden wir nach Orten su-chen, die sich für eine klimapositive Stadtführung in Frankfurt eignenkönnten. Verschiedene mögliche Stationen einer Klima-Stadtführungsollen ausprobiert und weiterentwickelt werden. Zudem werden wiruns mit der Frankfurter Gruppe des „Globalisierungskritischen Stadt-rundgangs“ vernetzen und uns von den schon erfahreneren konsum-kritischen StadtführerInnen viele Tipps holen.Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung für den Workshop übernimmt die BUNDjugend.

Sommerfreizeiten 2013

23.–30. Juli • Eine-Erde-Camp • Wiesbaden • 13–26 Jahre • 130/115* €Der diesjährige Schwerpunkt liegt auf dem Thema „Vielfalt“ – Vielfalt derArten, Vielfalt der Ideen und Meinungen, Vielfalt der Aktionen und Pro-jekte für eine nachhaltige Zukunft, Klimaschutz und globale Gerechtig-keit – wir bieten ein buntes und spannendes Programm mit kreativenWorkshops, Spiel und Spaß kommen dabei nicht zu kurz.

5.–16. August • Sylt-Sonne, Strand und Meer • Hörnum/Sylt • 13–15 Jahre495/480* €Zwei Wochen Sandstrand, Wind und Wellen. Es gibt viel Gelegenheit, dieverschiedenen Seiten der Insel zu entdecken, Schweinswale zu beobach-ten und unter kundiger Führung der Schutzstation Wattenmeer das Wattzu erkunden. Untergebracht ist die Gruppe in einem Haus in Alleinlagezwei Minuten vom Strand.

12.–17. August • Mit Lamas durch die Rhön • Maulkuppe/Rhön11–13 Jahre • 195/180* €Wir erkunden die abwechslungsreiche Landschaft der Rhön mit Felsen,Burgen und viel Weitblick. Bei den Wanderungen begleiten uns Lamas,die das Tagesgepäck transportieren. Jeweils zwei Kinder betreuen einLama. Zwischen den Touren gibt es viel Spiel und Spaß in der Natur rundums Haus. Untergebracht sind wir im Jugendheim Maulkuppe.

Foto: Jean Böhm

Noch nichts vor in den

Sommerferien ?