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Hessischer Konjunkturspiegel 4. Quartal 2015 Konjunkturdaten Tabellen Kurzbericht Maschinenbau in Hessen Schwerpunktthemen Hessischer Außenhandel 2015: USA wichtigster Partner, China rückt auf Rang zwei vor Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

Hessischer Konjunkturspiegel 4.Quartal 2015...Hessischer Konjunkturspiegel 4. Quartal 2015 Konjunkturdaten Tabellen Kurzbericht Maschinenbau in Hessen Schwerpunktthemen Hessischer

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HessischerKonjunkturspiegel

4. Quartal 2015

KonjunkturdatenTabellen

KurzberichtMaschinenbau in Hessen

Schwerpunktthemen Hessischer Außenhandel 2015:

USA wichtigster Partner, China rückt auf Rang zwei vor

Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen

Herausgeber:

Hessisches Ministeriumfür Wirtschaft, Energie, Verkehr und LandesentwicklungPostfach 312965021 WiesbadenInternet: www.wirtschaft.hessen.de

Hessisches Ministeriumfür Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

Page 2: Hessischer Konjunkturspiegel 4.Quartal 2015...Hessischer Konjunkturspiegel 4. Quartal 2015 Konjunkturdaten Tabellen Kurzbericht Maschinenbau in Hessen Schwerpunktthemen Hessischer

Inhalt Vorwort 1 Kurzbericht Maschinenbau in Hessen 2 Schwerpunktthemen Hessischer Außenhandel 2015: USA wichtigster Partner, China rückt auf Rang zwei vor 3 Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen 7 Die hessische Konjunktur Die hessische Konjunktur in Zahlen 11 Die hessische Konjunktur im Überblick 12 Beschäftigung und Arbeitsmarkt 13 Außenhandel, Einzelhandel, Gastgewerbe 15 Verarbeitendes Gewerbe 17 Bauhauptgewerbe 19 Indikatoren im Detail 21

Konjunkturumfragen anderer Institutionen Konjunkturbericht der Arbeitsgemeinschaft hessischer IHKs 23 Konjunkturbericht der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern 25

Impressum

Redaktion: Dr. Claus BauerHA Hessen Agentur GmbHKonradinerallee 9, D-65189 WiesbadenTelefon 0611 / 95017 - 8216Telefax 0611 / 95017 - 8313E-mail [email protected] www.hessen-agentur.de/konjunkturspiegel

Herstellung und Druck: Hessisches Statistisches Landesamt

Herausgegeben vom Hessischen Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung (www.wirtschaft.hessen.de)

Datenquellen: Hessisches Statistisches Landesamt www.statistik-hessen.de Statistisches Bundesamt www.destatis.de Statistik der Bundesagentur für Arbeit www.arbeitsagentur.de Deutsche Bundesbank www.bundesbank.de Europäische Zentralbank www.ecb.int

Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe gestattet.

Kurzberichte und Schwerpunktthemen im Hessischen Konjunkturspiegel

Heft Jahr Titel

1. Quartal 13 Hessisches Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2012 Hessischer Außenhandel 2012 mit Länderfokus Türkei HessischeKapitalverflechtungenmitdemAusland2011:Direktinvestitionen Auswirkungen der Energiewende auf die hessische Industrie2. Quartal 13 Verarbeitendes Gewerbe in Hessen im Bundesländervergleich Blick auf den dualen hessischen Ausbildungsmarkt im Jahr 2012 Neue Förderkulisse der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ GRW3. Quartal 13 Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft Die 100 größten Unternehmen in Hessen Berufs-undQualifikationsprognosenbis20184. Quartal 13 Ein- und Auspendler über die hessische Landesgrenze Hessischer Außenhandel 2013 mit Länderfokus USA Chemische und Pharmazeutische Industrie in Hessen1. Quartal 14 Blick auf den hessischen Außenhandel mit Russland und mit der Ukraine HessischeKapitalverflechtungenmitdemAusland2012:Direktinvestitionen Beitrag von Wanderungen zur Abmilderung der Fachkräfteknappheit Wirtschaftliche Entwicklung in Hessen im Jahr 20132. Quartal 14 Blick auf den hessischen dualen Ausbildungsmarkt im Jahr 2013 Arbeitnehmerüberlassung in Hessen Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen3. Quartal 14 Blick auf den hessischen Außenhandel mit der VR China MINT-Projekte in Hessen Hessen in Bundesländer- und Regionalrankings4. Quartal 14 Messelandschaft ausgewählter Exportmärkte: Golfstaaten Luft- und Raumfahrtindustrie in Hessen Hessischer Außenhandel 2014 mit Länderfokus Golfstaaten1. Quartal 15 Hessisches Bruttoinlandsprodukt 2014 Mindestlohn: Anspruchsberechtigte Arbeitnehmer in Hessen Bevölkerungsvorausschätzung für Hessen und seine Regionen bis 2030/2050 Regionale Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen: Neue Methoden und neue Ergebnisse HessischeKapitalverflechtungenmitdemAusland2013:Direktinvestitionen2. Quartal 15 Blick auf den dualen hessischen Ausbildungsmarkt im Jahr 2014 Auslandskontrollierte Unternehmen in Hessen PendlerverflechtungenHessens3. Quartal 15 Was bringt 2016? Blick auf aktuelle Konjunkturprognosen Auswirkungen der TTIP für die hessische Wirtschaft Monitoring der Energiewende in Hessen

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VORWORT

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015 1

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser, wieder möchte ich Ihnen eine neue Ausgabe des Hessischen Konjunktur-

spiegels präsentieren. Auch dieses Mal finden Sie wieder die eingehende Be-richterstattung über die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im abgelaufenen Quartal. Der Kurzbericht „Maschinenbau in Hessen“ stellt Ihnen eine bedeutende

Branche vor, die in unserem Bundesland rund 44.500 Frauen und Männer beschäftigt (Anteil am hessischen Verarbeitenden Gewerbe: 10,9 %). Die sehr breite Produktpalette der Maschinenbauunternehmen (vom Heimwer-

kerbedarf bis zu Spezialmaschinen der unterschiedlichsten Art) ist wohl auch ursächlich für die überdurchschnittlich hohe Exportquo-

te von nahezu 60 % des Gesamtumsatzes von 10,7 Mrd. Euro. Größter Abnehmer 2014 war die Volksrepublik China, größter Liefe-rant waren die USA. Der Titel des ersten Schwerpunktbeitrages lautet „Hessischer Außenhandel 2015: USA wichtigster Partner, China rückt auf Rang zwei vor“. Der hessische Außenhandel expandiert weiter. Der Anteil Europas beträgt auf der Exportseite 64 %, auf der Im-portseite gut 60 % mit rückläufiger Tendenz. Davon profitieren Asien und Amerika (Exportanteil: jeweils 1/6); der asiatische Anteil an den Importen macht schon fast 24 % aus. Größter Handelspartner sind die USA, gefolgt von China und Frankreich. Südamerikas An-teil am hessischen Export beläuft sich auf 1,8 %, am Import auf 0,4 %, davon entfällt der überwiegende Teil auf Brasilien. Export-

schlager sind chemische und pharmazeutische Produkte. Der zweite Schwerpunktbeitrag behandelt die „Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen“. Mit der Schaffung, Verteilung und Ver-breitung von kulturellen bzw. kreativen Gütern befassten sich 2013 in Hessen gut 20.000 Unternehmen, die rund 11,6 Mrd. Euro Um-

satz erwirtschafteten. Insgesamt zählt die Branche über 120.000 Erwerbstätige. Im Steigen begriffen ist die Zahl der Freiberufler und der Kleinstunternehmen. Bedeutendste Teilmärkte sind Software-/Games-Industrie (fast 26.000 sozialversicherungspflichtig Beschäf-tigte) sowie Werbung und Pressemarkt (jeweils um die 12.000 Beschäftigte). Die gesamtwirtschaftliche Lage gestaltet sich weiter erfreulich. Die Arbeitslosigkeit bewegt sich auf einem Niveau wie seit Anfang

der 90er Jahre nicht mehr, und die Beschäftigung erreicht auch in einem teilweise schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld Monat für Monat neue Höchststände. Die Landesregierung sieht es als ihre Aufgabe an, mit einer ökologisch, sozial und ökonomisch verant-wortungsvollen Politik zu einer nachhaltigen Entwicklung der hessischen Wirtschaft beizutragen.

Mit freundlichen Grüßen

Tarek Al-Wazir,

Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

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KURZBERICHT

2 HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015

_____________________ 1) Vgl. hierzu ausführlich Bauer, C., Petkova, G. (2016): Branchenprofil Maschinenbau in Hessen, HA-Report Nr. 909, Wiesbaden (im Erscheinen) – erstellt im Auftrag

des Hessischen Wirtschaftsministeriums. Die Angaben zu Beschäftigten, Umsätzen und Betrieben beziehen sich auf Betriebe mit mindestens 20 Beschäftigten.

Maschinenbau in Hessen

44.533 Beschäftigte hatten 2014 ihren

Arbeitsplatz im hessischen Maschinen-bau1, was 10,9 % der Beschäftigten des heimischen Verarbeitenden Gewerbes ent-spricht. Der Maschinenbau ist damit nach Chemie und Pharma, Metall, Automobil

und Elektro der fünftgrößte industrielle Ar-beitgeber in Hessen. Die Branche ist traditionell durch eine Viel-zahl kleinerer und mittelgroßer Betriebe geprägt. Oftmals wird der Maschinenbau

deshalb auch als Paradebeispiel für mit-telständisch strukturierte Branchen her-angezogen. Der Vergleich mit dem Verar-

beitenden Gewerbe bezüglich des Stel-lenwertes der Großbetriebe (mindestens 250 Beschäftigte) unterstreicht dies: So entfallen auf die hessischen Maschinen-baugroßbetriebe 41,6 % der Beschäftig-

ten der Branche und 58,5 % des Bran-chenumsatzes. Damit liegen beide Werte deutlich unter dem Durchschnitt des hes-sischen Verarbeitenden Gewerbes (60,4 % bzw. 71,1 %). Nicht zuletzt aufgrund die-

ser Branchenstruktur ist der Maschinen-bau weniger regional konzentriert als z.B. die Chemie- oder die Automobilindustrie in Hessen. Beispiele für große Maschinenbauunter-nehmen in Südhessen sind die Siemens AG, die in ihrem Werk in Offenbach ins-besondere Produkte aus dem Bereich der

Energieerzeugung herstellt, die Karl Ma-yer Textilmaschinenfabrik in Obertshau-sen, die Federal-Mogul-Wiesbaden GmbH (Produzent von Gleitlagern und Buchsen) sowie der Technologiekonzern ABB, der

an den drei Standorten Frankfurt, Fried-berg und Hanau u.a. Industrieroboter fer-tigt. In Mittelhessen ist z.B. die Bosch Thermotechnik GmbH mit Stammsitz in Wetzlar und Produktionsstätten in Lollar

und Eschenburg-Eibelshausen zu nen-

nen, die dort Heizkessel und Speicher produziert. Ein großes Unternehmen der

Branche ist zudem die Sell GmbH in Hai-ger (Produzent von Bordküchen und Flug-zeugbordausrüstung). Bedeutende Unter-nehmen des Maschinenbaus sind auch in Nordhessen tätig. Zu diesen zählt die

Viessmann Werke GmbH & Co. KG in Al-lendorf/Eder, Hersteller von Systemen der Heiz-, Kälte- und Klimatechnik für alle An-wendungen und alle Energieträger. Eben-falls zu den größten Arbeitgebern in

Nordhessen gehört der Solaranlagenspe-zialist SMA Solar Technology AG mit Stammsitz in Niestetal. Die hessischen Maschinenbauer konnten im Jahr 2014 einen Umsatz in Höhe von

10,7 Mrd. Euro erwirtschaften. Mit diesem Ergebnis steuerte die Branche 9,6 % zum Umsatz des hessischen Verarbeitenden Gewerbes insgesamt bei. Die Exportquo-te, d.h. der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz, wird mit 58,8 % an-gegeben. Im Vergleich zum Verarbeiten-

den Gewerbe, bei dem die Exportquote in Hessen 50,9 % beträgt, ist die Exportori-entierung beim Maschinenbau damit ein-deutig ausgeprägter. Die Produktpalette des hessischen Ma-

schinenbaus ist sehr breit. Nur ein kleiner Teil wird in Privaten Haushalten als Ge-brauchsgüter (z.B. Heimwerkerbedarf) ge-nutzt, der überwiegende Teil der Erzeug-

nisse wird als Investitionsgüter bei ande-ren Unternehmen abgesetzt. 64,1 % des Umsatzes des hessischen Maschinenbaus 2014 entfielen dabei auf die Herstellung so genannter nicht wirtschaftszweigspe-

zifischer Maschinen. Die Bandbreite der Erzeugnisse reicht von Hydraulik, Pneu-matik und Kältetechnik über Öfen, Brenner und Pumpen bis hin zu Aufzügen, Kränen, Armaturen und Zahnrädern – um nur eini-

ge Beispiele zu nennen. Das Segment der „Herstellung von Maschinen für sonstige

bestimmte Wirtschaftszweige“ steuerte 27,0 % zum hessischen Maschinenbau-umsatz des Jahres 2014 bei. Das Angebot dieser Spezialmaschinen ist ebenfalls breit gefächert: Baumaschinen, Textilma-

schinen, Maschinen für die Kunststoffver-arbeitung, Druckmaschinen usw. Die Her-stellung von Werkzeugmaschinen (z.B. Drehmaschinen) sowie von land- und forstwirtschaftlichen Maschinen ist dem-

gegenüber in Hessen von deutlich gerin-gerer Bedeutung. Im Jahr 2014 importierte Hessen Ma-schinen aller Art im Wert von insgesamt

4,7 Mrd. Euro. Die USA waren der bedeu-tendste Lieferant vor Frankreich und Ita-lien. Insgesamt gesehen stellten Erzeug-nisse des Maschinenbaus 7,3 % der ge-samten hessischen Einfuhr von Fertigwa-

ren des Jahres 2014. Der Ausfuhrwert der aus Hessen expor-tierten Maschinen belief sich im Gegen-zug auf 6,1 Mrd. Euro. Größter Abnehmer

des hessischen Maschinenbaus im Aus-land war die Volksrepublik China, womit China binnen weniger Jahre zum wich-tigsten Kunden des Maschinenbaus ge-worden ist. Es folgen mit den USA und

Frankreich traditionell wichtige Absatz-märkte des heimischen Maschinenbaus. Insgesamt gesehen waren 11,5 % der hessischen Fertigwarenexporte des Jah-res 2014 Erzeugnisse des Maschinen-

baus. Dr. Claus Bauer, Hessen Agentur

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SCHWERPUNKTTHEMEN

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015 3

_____________________ 1) Die Außenhandelsstatistik erfasst die Einfuhren der Bundesländer nach dem Prinzip des Generalhandels, die Ausfuhren hingegen nach dem Prinzip des Spezial-

handels. Auf Grund dieser unterschiedlichen Abgrenzungskonzepte wird von einer Saldierung von Im- und Exporten, d.h. der Bildung eines hessischen „Außenhan-delssaldos“, abgesehen. Alle Angaben beziehen sich auf den Außenhandel mit Waren, da über den Außenhandel mit Dienstleistungen leider keine Daten auf Ebeneder Bundesländer verfügbar sind.

Hessischer Außenhandel 2015: USA wichtigster Partner, China rückt auf Rang zwei vor

Vorbemerkung Obgleich andere Kenngrößen wie etwa die Kapitelverflechtungen an Bedeutung

gewonnen haben, ist der Außenhandel nach wie vor ein zentraler Indikator für die Integration einer Volkswirtschaft in das weltwirtschaftliche Geschehen. Im vorlie-genden Beitrag werden die neuesten,

noch vorläufigen Angaben der Außenhan-delsstatistik1 für das Jahr 2015 vorgestellt, wobei ein besonderer Blick auf Südameri-ka und vor allem auf Brasilien geworfen wird. Damit wird die in loser Folge im Hes-

sischen Konjunkturspiegel erscheinende Reihe zum hessischen Außenhandel mit einzelnen Staaten oder Regionen – so wurden u.a. die USA, die VR China und

die Golfstaaten bereits thematisiert – fort-gesetzt. Hessischer Außenhandel auch 2015 gewachsen Die hessische Wirtschaft konnte 2015 Gü-ter im Wert von insgesamt 60,0 Mrd. Euro in aller Herren Länder absetzen. Dies ent-

spricht einem Plus von 2,7 % gegenüber dem Vorjahr 2014, womit der hessische Export bereits im dritten Jahr nacheinan-der zulegen konnte. Die Dynamik fällt 2015

allerdings verhaltener als für Deutschland insgesamt aus, wo die Ausfuhr im glei-chen Zeitraum um 6,4 % zunahm. Dem Export steht ein Import – denn der Au-ßenhandel folgt keineswegs dem Prinzip

einer Einbahnstraße – von 83,4 Mrd. Euro (+3,8 %) gegenüber. Auf Bundesebene ist die Einfuhr in gleicher Größenordnung (+4,2 %) wie in Hessen gestiegen. Handel mit Europa: Prägend, aber Be-deutung weiter abnehmend Der überwiegende Teil des hessischen

Außenhandels wird nach wie vor innerhalb Europas abgewickelt. So entfielen 64,0 % der Exporte des Jahres 2015 auf Europa. Im Gegenzug stammten 60,9 % der hes-sischen Importe von europäischen Han-

delspartnern. Gleichwohl ist die Bedeutung Europas als Auslandsmarkt für die hessi-sche Wirtschaft rückläufig, wobei sich die-se Entwicklung jedoch langsam vollzieht:

So lag der Anteil des Absatzmarkts Euro-pa für die hessische Wirtschaft vor zwan-zig Jahren bei 71,8 %. Profiteure dieser Verschiebung sind Ame-

rika und Asien, die 2015 nahezu gleichauf in der Gunst der hessischen Exportunter-nehmen lagen – Amerika: 16,7 %, Asien: 16,6 %. Auf der Importseite hingegen ist Asien (23,7 %) beträchtlich wichtiger als

Amerika (12,7 %). Damit kommt Asien und Amerika für Hessen eine größere Rol-le als Handelspartner zu als auf Bundes-ebene, d.h. die hessische Wirtschaft ist in diesem Sinne stärker „außereuropäisch“

ausgerichtet als Deutschland insgesamt. Gründe hierfür sind in unterschiedlichen Branchenschwerpunkten und abweichen-den Spezialisierungsmustern der jeweili-

gen Unternehmen zu sehen, die wiederum abweichende Absatz- und Beschaffungs-beziehungen nach sich ziehen. Darüber hinaus dürfte sich die starke Position des Flughafens Frankfurt am Main als interna-

tionale Luftverkehrsdrehscheibe auswir-ken, da beim Überseehandel der Trans-port auf dem Luftweg überproportional hoch ausfällt.

absolutAnteil an

insgesamt absolut

Anteil an insgesamt

absolutAnteil an

insgesamt absolut

Anteil an insgesamt

in Mio. Euro in % in Mio. Euro in % in Mio. Euro in % in Mio. Euro in %Europa 38.432 64,0 50.820 60,9 805.171 67,3 654.357 69,0 Asien 9.939 16,6 19.797 23,7 196.579 16,4 188.044 19,8 Amerika 10.010 16,7 10.563 12,7 157.296 13,2 84.557 8,9 Afrika 1.265 2,1 1.763 2,1 24.085 2,0 18.167 1,9 Australien u. Ozeanien 382 0,6 458 0,5 10.229 0,9 2.927 0,3 Insgesamt 60.035 100,0 83.400 100,0 1.195.935 100,0 948.053 100,0 Insgesamt 2014 58.474 - 80.343 - 1.123.746 - 910.145 -

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Statistisches Bundesamt, Berechnungen der Hessen Agentur.

EinfuhrDeutschland

Region

Außenhandel Hessens und Deutschlands nach Kontinenten 2015

Ausfuhr Einfuhr AusfuhrHessen

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SCHWERPUNKTTHEMEN

4 HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015

Afrika sowie Australien und Ozeanien sind von untergeordneter Bedeutung für den hessischen Außenhandel. Lediglich 2,1 % der hessischen Exporte des Jahres 2015

wurden in Afrika abgesetzt und nur 0,6 % traten den weiten Weg z.B. nach Neusee-land – Entfernung Frankfurt-Auckland: rund 18.000 Kilometer Luftlinie – an. Die ent-sprechenden Importanteile sind mit 2,1 %

bzw. 0,5 % ebenfalls ausgesprochen ge-ring. USA klar wichtigster Handelspartner Hessens – VR China auf Platz zwei vor-gerückt Der Blick auf die TOP15 der wichtigsten Handelspartner Hessens und Deutsch-

lands zeigt Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede auf. So wickelten Hessen und Deutschland mit diesen 15 von welt-weit gut 200 Staaten jeweils rund drei Vier-tel – Hessen: 73,3 %, Deutschland: 72,1 %

– ihres gesamten Außenhandels des Jah-res 2015 ab. Dies veranschaulicht die

ausgeprägte Konzentration des Waren-austauschs auf vergleichsweise wenige Staaten. Zudem rangieren ausnahmslos die gleichen Länder unter den jeweiligen

TOP15, wobei die Positionierung aller-dings in den meisten Fällen unterschied-lich ist. Bezüglich der Spitzenposition für Hessen zeigt sich ein vertrautes Bild: Wie bereits

seit dem Jahr 2009 nehmen die USA auch 2015 den ersten Rang ein. 12,8 % aller hessischen Ausfuhren gingen in die USA und Hessen importierte 10,6 % seiner Gü-ter ausländischen Ursprungs von dort. Die

vor allem in der ersten Jahreshälfte gute Konjunktur in den Staaten und die Schwä-che des Euro beflügelten den Handel mit den USA. Mit beachtlichem Abstand folgt

die VR China auf Platz zwei, die damit im Vergleich zum Vorjahr Frankreich auf den dritten Rang verweisen konnte. Die Volks-republik hat sich in den letzten Jahren mit einer außerordentlichen Geschwindigkeit

in der Rangliste sozusagen nach oben ge-arbeitet. Die große Bedeutung Chinas für

den hessischen Außenhandel ist weniger auf die Exportseite (Exportanteil: 4,6 %) als vielmehr auf den Import zurückzufüh-ren, denn 9,6 % aller hessischen Importe werden aus China eingeführt.

Zu einer festen Größe sind über zehn Jahre nach ihrem Beitritt die mittel- und osteuropäischen EU-Mitglieder geworden: Mit Polen, der Tschechischen Republik und Ungarn stellen sie drei der 15 wich-

tigsten Handelspartner Hessens. Für Deutschland insgesamt lautet die Rei-henfolge „auf dem Treppchen“ wie folgt: USA vor Frankreich und den Niederlan-den. Der Nachbar Frankreich, traditionell

wichtigster Außenhandelspartner Deutsch-lands, musste damit 2015 den ersten Platz an die USA abtreten. Brasilien mit Abstand größter Markt für Hessen in Südamerika Im Jahr 2015 fanden Güter aus Hessen im Wert von insgesamt rund 1,1 Mrd. Eu-ro einen Abnehmer in Südamerika. Dies

entspricht einem Anteil am hessischen Gesamtexport von 1,8 %. Allein auf Brasi-lien, den sowohl hinsichtlich Fläche, Be-völkerung und Wirtschaftsleistung mit Ab-stand größten Staat in Südamerika, entfällt

knapp die Hälfte (45,4 %) – bzw. 495 Mio. Euro – der hessischen Exporte nach Süd-amerika. Es folgen Argentinien (15,5 %), Kolumbien (11,3 %) und Chile mit einem Anteil 10,1 %. Bei einigen der weiteren

Staaten handelt es sich zum Teil um – ge-messen an der Bevölkerung – sehr kleine Länder von geringer Relevanz für den hessischen Außenhandel. So leben etwa in Suriname oder Guyana weniger als ei-

ne Million Einwohner. Den Weg in die umgekehrte Richtung, d.h. von Südamerika nach Hessen, traten im Jahr 2015 Güter für gut 340 Mio. Euro an

(0,4 % aller Importe Hessens). Die Impor-te sind noch stärker als die Exporte durch Brasilien geprägt: 68,7 % der Einfuhren

Ausfuhr Einfuhr Ausfuhr Einfuhr

USA 12,8 10,6 USA 9,5 5,0

VR China 4,6 9,6 Frankreich 8,6 5,6

Frankreich 7,8 6,2 Niederlande 6,6 7,4

Niederlande 6,1 6,8 VR China 6,0 7,7

Vereinigtes Königreich 7,5 4,0 Vereinigtes Königreich 7,5 3,2

Italien 5,2 4,8 Italien 4,9 4,1

Schweiz 3,3 5,8 Polen 4,4 3,7

Belgien 3,6 5,2 Österreich 4,9 3,1

Polen 4,5 3,0 Schweiz 4,1 3,6

Russische Föderation 1,6 4,9 Belgien 3,5 3,1

Österreich 4,5 2,3 Tschechische Republik 3,1 3,3

Spanien 3,7 2,4 Spanien 3,2 2,2

Tschechische Republik 2,6 3,0 Russische Föderation 1,8 2,5

Japan 1,7 3,7 Ungarn 1,8 2,0

Ungarn 2,0 2,4 Japan 1,4 1,7 * absteigend sortiert nach dem jeweiligen Anteil am Gesamthandelsvolumen Hessens bzw. Deutschlands.Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Statistisches Bundesamt, Berechnungen der Hessen Agentur.

Anteil an derLand*

TOP15 der Handelspartner Hessens und Deutschlands 2015

Gesamtausfuhr bzw. -einfuhr in %

Gesamtausfuhr bzw. -einfuhr in %

Land*

Hessen Deutschland

Anteil an der

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SCHWERPUNKTTHEMEN

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015 5

Hessens aus Südamerika bzw. Güter für gut 235 Mio. Euro wurden 2015 aus Brasi-

lien importiert. Im Vergleich dazu kommt selbst dem zweitplatzierten Herkunfts-land, nämlich Kolumbien (9,8 %), lediglich untergeordnete Bedeutung zu. Überproportionale Entwicklung der Ex-porte nach Südamerika, Importe auf dem Niveau von vor zehn Jahren Die Gesamtexporte wie auch die -importe

Hessens haben sich in den letzten zehn Jahren weitestgehend parallel entwickelt. Sie verzeichneten, mit Ausnahme eines regelrechten Einbruchs im Rezessionsjahr 2009, nahezu fortlaufend Zuwächse. Der

Wert der Exporte insgesamt liegt im Jahr 2015 um 52,1 % höher als noch vor zehn Jahren, die Importe nahmen um 48,7 % zu. Die hessische Ausfuhr nach Südamerika

präsentiert sich im gleichen Zeitraum dy-namischer. Binnen dreier Jahre wurde an-nähernd eine Verdoppelung erzielt – bis 2009 die Wirtschaftskrise ihren Tribut for-derte. Der Rückgang konnte jedoch zügig

wieder wettgemacht werden. Der Höhe-punkt der bisherigen Entwicklung wurde

2012 erreicht, in den letzten Jahren ist der Verlauf weitgehend durch Stagnation ge-kennzeichnet. Die wesentliche Ursache hierfür ist darin zu sehen, dass die Expor-te in den größten Markt Brasilien merklich

nachgegeben haben. Dies trifft nicht nur für Hessen, sondern auch für die Exporte Deutschlands nach Brasilien zu. Die zu-nehmende Abkühlung der Wirtschaftslage in Brasilien – nach einem Nullwachstum

im Jahr 2014 wird für 2015 und auch für 2016 von einem kräftigen Minus des Brut-toinlandsprodukts ausgegangen – spiegelt sich in diesen Zahlen wider. Dessen un-geachtet erhöhte sich der Exportwert der

hessischen Ausfuhr nach Südamerika im Vergleich 2005 mit 2015 um 112,0 %. Die hessischen Importe aus Südamerika sind nach zwischenzeitlichem Anstieg in etwa wieder auf das Niveau des Jahres

2005 zurückgefallen; das Plus beträgt im Zehnjahresvergleich nur 6,3 %. Zu beach-ten ist, dass Südamerika vor allem Boden-schätze, energetische Rohstoffe und Güter der Agrar- und Ernährungswirtschaft auf

dem Weltmarkt anbietet, d.h. „rohstoffna-he“ Erzeugnisse – wie am Beispiel der hessischen Importe aus Brasilien im über-nächsten Abschnitt noch näher ausgeführt wird. Da die Weltmarktpreise für Rohstof-

fe bereits seit einigen Jahren unter Druck sind, ist der Rückgang der hessischen Im-porte aus Südamerika auch vor dem Hin-tergrund dieser preislichen Komponente zu sehen.

Chemie und Pharma Exportschlager Hessens Die Differenzierung des hessischen Au-

ßenhandels nach Warengruppen zeigt die typischen Eigenschaften einer hoch ent-

absolutin Tsd. Euro

Anteil an Südamerika

in %

absolutin Tsd. Euro

Anteil an Südamerika

in %

Brasilien 495.251 45,4 236.293 68,7

Argentinien 169.190 15,5 17.649 5,1

Kolumbien 123.195 11,3 33.562 9,8

Chile 109.865 10,1 13.941 4,1

Uruquay 72.301 6,6 12.343 3,6

Venezuela 44.831 4,1 804 0,2

Peru 31.286 2,9 13.438 3,9

Ecuador 18.387 1,7 11.185 3,3

Trinidad und Tobago 9.272 0,9 3.760 1,1

Paraquay 8.122 0,7 449 0,1

Bolivien 7.102 0,7 266 0,1

Suriname 1.149 0,1 38 0,0

Guyana 164 0,0 346 0,1

Summe Südamerika 1.090.115 100,0 344.074 100,0 * absteigend sortiert nach dem jeweiligen Anteil am Gesamthandelsvolumen Hessens mit Südamerika.Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur.

Land*

Außenhandel Hessens mit Südamerika 2015

Ausfuhr Einfuhr

100

150

200

250

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

2005

=100

Exporte insgesamt Importe insgesamtExporte nach Südamerika Importe aus SüdamerikaExporte nach Brasilien Importe aus Brasilien

Quelle: Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur.

Hessischer Außenhandel 2005 bis 2015:Insgesamt, Südamerika und Brasilien

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SCHWERPUNKTTHEMEN

6 HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015

wickelten, stark in die internationale Ar-beitsteilung eingebundenen Wirtschaft: So prägen zum einen Fertigwaren den Wa-

renaustausch, während Erzeugnisse der Ernährungswirtschaft sowie Rohstoffe und Halbwaren – Waren, die zwar einem ge-werblichen Bearbeitungsprozess unterla-gen, aber noch verhältnismäßig wenig be-

arbeitet sind – deutlich geringere Be-deutung haben. Dies gilt vor allem für die Ausfuhr, wo der Anteil von Rohstoffen und Halbwaren 2015 lediglich bei 5,9 % lag. Aufgrund des Bezugs von Erdgas und

Erdöl fällt der Vergleichswert auf der Im-portseite mit 16,1 % klar höher aus. Zum anderen zeichnen sich die Außen-handelsbeziehungen durch einen intensi-ven intra-industriellen Handel aus, d.h.

durch den Austausch gleichartiger, aber nicht identischer Produkte. So werden z.B. in beträchtlichem Umfang Fahrzeuge, Fahrzeugteile und -zubehör sowohl expor-

tiert (10,7 %) als auch importiert (12,1 %). Die traditionelle Stärke Hessens als Stand-ort der Chemischen und Pharmazeuti-schen Industrie und deren hohe Export-quote schlägt sich auch in den Außen-

handelsdaten nieder: 31,7 % des hessi-schen Exports bestehen aus Produkten dieser Branche, der entsprechende Anteil

an der Einfuhr liegt mit 13,2 % erheblich niedriger. Auf dem zweiten Rang folgen elektrotechnische Erzeugnisse, die im Jahr 2015 9,4 % des hessischen Exports und 14,5 % des Imports ausmachten, vor den

bereits erwähnten Produkten der Auto-mobilindustrie. Chemie und Pharma aus Hessen auch in Brasilien sehr beliebt – Nahrungs-mittel wichtigste hessische Importgü-ter aus Brasilien Wie bei den Exporten der hessischen Wirtschaft in toto, so stellen Produkte der

Chemischen und Pharmazeutischen In-dustrie auch beim Export nach Brasilien die mit Abstand wichtigste Warengruppe – und zwar 2015 sogar knapp die Hälfte

(46,4 %) aller dorthin exportierten Güter. Maschinen (17,1 %) sowie Feinmechanik und Optik (10,3 %) belegen die Ränge zwei und drei.

Die Importstruktur unterscheidet sich so-wohl von der Exportstruktur als auch von der Struktur der von Hessen insgesamt im-

portierten Güter. Mit einem Anteil von 19,1 % waren 2015 Erzeugnisse der bra-silianischen Ernährungswirtschaft die wich-tigste Gütergruppe – mit dem Schwerpunkt auf Säften und Südfrüchten aller Art. Es

folgen Chemische und Pharmazeutische Erzeugnisse (15,2 %), wobei im Gegen-satz zu den hessischen Exporten nach Brasilien bei den Importen Chemische Vor-erzeugnisse diese Warengruppe prägen.

Die große „Rohstoffnähe“ der hessischen Importe aus Brasilien wird auch anhand anderer Güter deutlich: So kommt auch der Gruppe „Schmuckwaren, Gold- und Silberschmiedewaren“ (10,0 %) eine hohe

Bedeutung zu, und die importierten Eisen- und Metallwaren (8,0 %) bestehen eben-falls zu einem erheblichen Teil aus Edel-metallen bzw. genauer gesagt aus Edel-

metallhalbzeug. Dr. Claus Bauer, Hessen Agentur

Hessen - Insgesamt

Ausfuhr Einfuhr Ausfuhr Einfuhr

Ernährungswirtschaft 3,7 4,3 Ernährungswirtschaft 1,7 19,1 Rohstoffe und Halbwaren 5,9 16,1 Rohstoffe und Halbwaren 5,3 7,9

Fertigwaren 87,9 74,9 Fertigwaren 92,9 61,8

darunter:* darunter:*

Chemische und pharmazeutische Erzeugnisse 31,7 13,2 Chemische und pharmazeutische Erzeugnisse 46,4 15,2

Elektrotechnische Erzeugnisse 9,4 14,5 Maschinen 17,1 4,6

Fahrzeuge, Fahrzeugteile und -zubehör 10,7 12,1 Feinmechanische und optische Erzeugnisse 10,3 4,6

Maschinen 10,9 11,0 Eisen- und Metallwaren 4,1 8,0

Feinmechanische und optische Erzeugnisse 6,8 6,4 Fahrzeuge, Fahrzeugteile und -zubehör 3,3 6,0

Eisen- und Metallwaren 5,6 5,4 Elektrotechnische Erzeugnisse 5,1 1,3

Gummi- und Kunststoffwaren 2,6 2,2 Schmuckwaren, Gold- u. Silberschmiedewaren 0,1 10,0

Nicht aufgliederbarer Warenverkehr 2,5 4,1 Nicht aufgliederbarer Warenverkehr 0,1 11,1

Insgesamt 100,0 100,0 Insgesamt 100,0 100,0 * absteigend sortiert nach dem Anteil am Gesamthandelsvolumen insgesamt bzw. mit Brasilien.

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Berechnungen der Hessen Agentur.

Hessischer Außenhandel 2015 nach Warengruppen: Insgesamt und Brasilien

Hessen - Brasilien

Warengruppe WarengruppeAnteil an der Anteil an der

Gesamtausfuhr bzw. Gesamtausfuhr bzw. -einfuhr in % -einfuhr in %

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SCHWERPUNKTTHEMEN

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015 7

_____________________

1) Vgl. ausführlich zur Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen Stöck, S. u.a.: 5. Hessischer Kulturwirtschaftsbericht, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie,Verkehr und Landesentwicklung (Hrsg.), Wiesbaden 2016. Der Bericht, aus dem der vorliegende Beitrag ausgewählte Aspekte vorstellt, steht zum Download unterwww.kreativwirtschaft-hessen.de Publikationen zur Verfügung.

2) Vgl. Söndermann, M.: Kurzanleitung zur Erstellung einer statistischen Datengrundlage für die Kulturwirtschaft – Statistische Anpassung der Kultur- und Kreativwirt-schaft in Deutschland, Köln 2012.

Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen

Abgrenzung und Charakteristika der Kultur- und Kreativwirtschaft Zunehmend werden die Innovationspo-tenziale der Kultur- und Kreativwirtschaft wahrgenommen, und die Bedeutung von Kreativleistungen rückt mehr und mehr in

den Mittelpunkt unternehmerischen Han-delns. Die Kultur- und Kreativwirtschaft schafft nicht nur einen Mehrwert für die Branche selbst, sondern leistet wichtige Beiträge für Innovationsleistungen anderer

Wirtschaftszweige, beispielsweise der Au-tomobilindustrie oder der IT-Branche. Die Einbeziehung von Kreativen in unterneh-merisch Prozesse kann helfen, neue Per-spektiven zu eröffnen und neue Produkte

marktfähig zu machen. So sind künstleri-sche Leistungen in Industrie- und Produkt-design oftmals wesentliche Voraussetzun-gen für den Markterfolg von Produkten.

Der vorliegende Beitrag1 thematisiert die marktorientierte Kultur- und Kreativwirt-schaft und übernimmt bei den Auswertun-gen zu Struktur und Entwicklung von Um-satz und Beschäftigung der Branche die

von der Wirtschaftsministerkonferenz ab-gestimmte Definition und Teilmarktgliede-rung.2 Diese umfasst alle Kultur- und Krea-tivunternehmen, die überwiegend erwerbs-wirtschaftlich orientiert sind und sich mit

der Schaffung, Produktion, Verteilung und/ oder der medialen Verbreitung von kultu-rellen bzw. kreativen Gütern befassen. Die marktorientierte Kultur- und Kreativ-wirtschaft wird danach in folgende Teil-

märkte untergliedert: - Werbemarkt - Software-/Games-Industrie

- Pressemarkt - Designwirtschaft

- Architekturmarkt - Filmwirtschaft - Buchmarkt - Musikwirtschaft - Markt für Darstellende Künste

- Rundfunkwirtschaft - Kunstmarkt - Sonstige Die Tätigkeiten der Kultur- und Kreativ-

wirtschaft umfassen ein großes Spektrum: eigentlich schöpferische Akte, Produktion von Kunst und kulturellen Gütern, Dienst-leistungen zur Vermarktung und Verbrei-tung von Kunst und Kultur, Handel und

Bewahrung von Kulturgütern sowie kultu-relle Erziehung. Die individuelle schöpfe-rische Tätigkeit steht dabei am Beginn ei-ner langen Wertschöpfungskette.

Beitrag Hessens zu Kultur- und Krea-tivwirtschaft in Deutschland Die hessische Kultur- und Kreativwirtschaft

leistet zur Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland einen Beitrag von rund 8 % – bezogen auf die Zahl der Unternehmen, den Umsatz und die Zahl der sozialversi-cherungspflichtig Beschäftigten. Dies ent-

spricht in etwa dem Einwohneranteil Hes-sens an Deutschland (7,5 %). Beide An-teile haben sich in den letzten Jahren kaum verändert. In den einzelnen hessi-schen Teilmärkten – die Gegenstand der

zweiten Hälfte des Beitrags sind – weicht dieser Anteil jedoch nach oben oder unten ab und signalisiert damit einen über- oder aber einen unterdurchschnittlichen Beitrag

des jeweiligen hessischen Teilmarkts.

Unternehmen und Umsatz Der hessischen Kultur- und Kreativwirt-schaft werden 2013 rund 20.400 Unter-nehmen zugerechnet, die einen Umsatz

von rund 11,6 Mrd. Euro erzielten. Das sind 8,2 % aller umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen in Hessen. Ihr Anteil am Umsatz der Gesamtwirtschaft in Hessen beträgt rund 2,4 %. In Deutschland wer-

den rund 246.000 Unternehmen zur Kul-tur- und Kreativwirtschaft gezählt – 7,6 % aller umsatzsteuerpflichtigen Unterneh-men. Diese Unternehmen erwirtschafte-ten im Jahr 2013 einen Umsatz von ins-

gesamt rund 146 Mrd. Euro, was einem Anteil von rund 2,3 % am Umsatz der Ge-samtwirtschaft in Deutschland entspricht. Der durchschnittliche Umsatz je Unter-

nehmen liegt in der Kultur- und Kreativ-wirtschaft niedriger als in der Gesamtwirt-schaft. So wiesen die Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutsch-land im Jahr 2013 im Durchschnitt einen

steuerbaren Umsatz in Höhe von 594.000 Euro aus. Hingegen waren es in der Wirt-schaft insgesamt durchschnittlich 1,94 Mio. Euro je Unternehmen – ein mehr als 3-mal so hoher Umsatz. Dies gilt mit unter-

schiedlich starken Ausprägungen für alle Bundesländer. Erwerbstätige

Insgesamt kann von mindestens 121.000 Erwerbstätigen ausgegangen werden, die in der Kultur- und Kreativwirtschaft in Hes-sen tätig sind. Hinsichtlich der Struktur der

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SCHWERPUNKTTHEMEN

8 HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015

Erwerbstätigen gibt es weder zwischen Hessen und der Bundesebene signifikan-te Unterschiede, noch hat sich die Struk-tur seit 2009 nennenswert verändert: So

sind etwa 17 % der Erwerbstätigen Inha-ber von Unternehmen. Weitere 10 % der Erwerbstätigen sind freiberuflich tätig (in der Künstlersozialkasse erfasst). Das Gros stellen die abhängig Beschäftigten

mit rund 73 % der Erwerbstätigen – 59 % sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und 14 % ausschließlich geringfügig Be-schäftigte. Zu den Gruppen im Einzelnen: In der hessischen Kultur- und Kreativwirt-

schaft waren 2014 rund 72.000 sozialver-sicherungspflichtig Beschäftigte tätig – und damit 3 % aller Beschäftigten hessen-weit. Dies ist mehr als im Bundesdurch-

schnitt (2,7 %). In Baden-Württemberg sowie in Bayern entfällt auf die Kultur- und Kreativwirtschaft ebenfalls ein Anteil von jeweils 3 %, in Nordrhein-Westfalen be-trägt dieser 2,6 %.

Hinzu kommen in Hessen rund 16.800 ausschließlich geringfügig Beschäftigte. Weiterhin sind in Hessen rund 8.000 Per-sonen im Nebenjob geringfügig in der Kul-tur- und Kreativwirtschaft beschäftigt, d.h.

diese Personen gehen auf jeden Fall noch einer weiteren sozialversicherungs-pflichtigen Beschäftigung nach. Die wachsende Bedeutung und die ver-

stärkte öffentliche Wahrnehmung der Kul-tur- und Kreativwirtschaft haben zu einer steigenden Popularität der selbstständi-gen Kreativberufe und der Kreativunter-nehmen geführt. Die Zahl der Freiberufler

sowie der Kleinst- oder Ein-Personen-Unternehmen nimmt in allen Bereichen der Kultur- und Kreativwirtschaft zu. Zu den sozialversicherungspflichtig Beschäf-tigten in der Kultur- und Kreativwirtschaft

sind die Freiberufler in kreativen Berufen sowie die selbstständigen Künstler hinzu-zurechnen, die in der Statistik der Künst-lersozialkassen erfasst werden. Dies wa-

ren 2014 in Hessen 11.800 Personen. Zu den Erwerbstätigen in der Kultur- und Kreativwirtschaft zählen darüber hinaus Inhaber von Unternehmen mit mehr als 17.500 Euro Jahresumsatz. Diese sind als

Unternehmen in der Umsatzsteuerstatistik erfasst. In Hessen sind das rund 20.400 Inhaber sowie eine unbekannte Zahl von Unternehmensmitinhabern.

Struktur der Kultur- und Kreativwirt-schaft: Sozialversicherungspflichtig Be-schäftigte in den Teilmärkten

Die elf Teilmärkte der Kultur- und Krea-tivwirtschaft zeichnen sich nicht nur durch die Heterogenität der Kreativschaffenden und ihrer Produkte und Dienstleistungen aus, sondern zudem durch eine hohe

Spannbreite hinsichtlich der Erwerbstäti-gen-, Unternehmens- und Umsatzzahlen. Der für den hessischen Arbeitsmarkt rele-vanteste Teilmarkt ist Software/Games mit rund 26.000 sozialversicherungspflich-

tig Beschäftigten. Mit einigem Abstand fol-gen die Werbung und der Pressemarkt mit jeweils rund 12.000 Beschäftigten. Diese drei Teilmärkte sind auch in Baden-Würt-

temberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen sowie für Deutschland insgesamt die Spit-zenreiter im Arbeitsmarkt Kultur- und Kre-ativwirtschaft. Es folgt mit rund 7.900 sozialversiche-

rungspflichtig Beschäftigten der Buch-markt vor der Designwirtschaft (gut 7.500 Beschäftigte) auf dem fünften Rang. Der in Hessen relativ umsatzstarke Architek-turmarkt bietet rund 5.700 Beschäftigten

einen Arbeitsplatz.

Deutschland HessenBaden-

WürttembergBayern

Nordrhein-Westfalen

Absolut Umsatz in Tsd. Euro (2013) 146.377.658 11.615.123 23.501.742 31.164.838 34.989.943 Unternehmen (2013) 246.353 20.446 30.351 46.801 50.875 Umsatz je Unternehmen in Tsd. Euro (2013) 594 568 774 666 688 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (2014) 808.775 71.857 129.746 150.607 161.224 Ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte (2014) 211.101 16.840 38.892 31.386 44.009

Anteil Deutschland insgesamt in % Umsatz 100,0 7,9 16,1 21,3 23,9 Unternehmen 100,0 8,3 12,3 19,0 20,7 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 100,0 8,9 16,0 18,6 19,9 Ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte 100,0 8,0 18,4 14,9 20,8

Anteil an der jeweiligen Gesamtwirtschaft in % Umsatz 2,3 2,4 2,2 3,0 2,3 Unternehmen 7,6 8,2 6,8 7,8 7,6 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 2,7 3,0 3,0 3,0 2,6 Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Berechnungen der Hessen Agentur.

Kennziffern der Kultur- und Kreativwirtschaft: Hessen, Deutschland und ausgewählte Bundesländer

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SCHWERPUNKTTHEMEN

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015 9

Die hessische Kultur- und Kreativwirt-

schaft zeichnet sich durch eine dynami-sche Beschäftigungsentwicklung aus. Ins-gesamt gesehen verzeichnete sie seit 2009 einen Zuwachs von rund 12 % bei

den sozialversicherungspflichtig Beschäf-tigten – und damit im Vergleich zur Ge-samtwirtschaft (+8,0 %) eine günstigere Entwicklung.

Blick auf die drei Teilmärkte … Eine genauere Betrachtung aller elf Teil-märkte der Kultur- und Kreativwirtschaft ist im Rahmen des vorliegenden Beitrags

nicht möglich, sodass nachfolgend auf die bereits genannten „beschäftigungsstärks-ten“ Teilmärkte Software-/Games-Indus-trie, Werbemarkt und Pressemarkt fokus-siert wird.

… Software-/Games-Industrie Zum diesem Teilmarkt zählen in der Sta-tistik im Einzelnen Unternehmen sowie

Webportale, die sich mit dem Verlegen von Computer-, Konsolen-, Video- und Werbespielen und Mobile Games, mit

Programmierungstätigkeiten und dem Ver-

legen von sonstiger Software, d.h. kun-denspezifischer und Standardsoftware ein-schließlich Beratung und Installationsleis-tungen befassen.

In der Software-/Games-Industrie sind in Hessen 25.850 Personen bzw. 36 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig. Das sind mehr Personen als in jedem an-

deren Teilmarkt und doppelt so viele wie im Werbemarkt, in dem ein vergleichbarer Umsatz erzielt wird. Die freiberufliche bzw. selbstständige Tätigkeit spielt in der Soft-ware-/Games-Industrie eine wesentlich

geringere Rolle als in anderen Teilmärk-ten. Knapp 1.300 Personen sind hier aus-schließlich geringfügig entlohnt beschäf-tigt. Das sind knapp 8 % aller ausschließ-lich geringfügig entlohnten Beschäftigten

in der hessischen Kultur- und Kreativwirt-schaft. Darüber hinaus üben weitere Per-sonen einen geringfügigen Nebenjob aus. Zu den abhängig Beschäftigten kommen noch mindestens 3.300 Unternehmensin-

haber hinzu. Insgesamt dürfte die Soft-ware-/Games-Industrie in Hessen somit

mindestens 30.450 Erwerbstätige aufwei-

sen. Die Beschäftigungszahlen haben sich seit 2009 fortwährend positiv entwickelt. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Be-

schäftigten ist um 35 % gestiegen – das sind rund 6.600 Beschäftigungsverhält-nisse. Die im Verhältnis zu den sozialver-sicherungspflichtig Beschäftigten ohnehin niedrige Anzahl der ausschließlich gering-

fügig Beschäftigten ist von 2009 bis 2014 dagegen nur um 8 % gestiegen. Die Zahl der lediglich im Nebenjob in der Software-/Games-Industrie geringfügig Beschäftig-ten hat hingegen um 22 % zugenommen.

Die Software-/Games-Industrie konzen-triert sich in Hessen auf die Rhein-Main-Region. In Frankfurt hat sich der schnell wachsende Internetknoten DE-CIX (Deut-scher Commercial Internet Exchange) zum

größten Datenaustauschpunkt der Welt entwickelt. Hessen bietet eine digitale Inf-rastruktur auf Weltniveau und verfügt über eines der dichtesten Netzwerke von Soft-ware- und IT-Service-Unternehmen.

Deutschland

absolut Anteil in %1 absolut Anteil in %1 absolut Anteil in %1 absolut Anteil in %1 absolut

Architekturmarkt 5.655 7,8 12.512 17,2 11.993 16,5 14.307 19,7 72.722 Buchmarkt 7.864 13,3 10.406 17,6 11.612 19,6 10.683 18,1 59.117 Designwirtschaft 7.530 9,2 12.479 15,3 14.253 17,5 17.399 21,3 81.617 Filmwirtschaft 1.864 4,8 2.435 6,2 7.935 20,3 10.256 26,2 39.149 Kunstmarkt 322 5,9 619 11,4 957 17,5 971 17,8 5.453 Markt für Darstellende Künste 2.534 11,9 2.027 9,5 2.674 12,5 5.496 25,8 21.327 Musikwirtschaft 3.180 9,3 4.093 12,0 5.928 17,4 6.859 20,2 34.029 Pressemarkt 11.398 9,5 18.015 15,0 22.545 18,7 20.764 17,3 120.264 Rundfunkwirtschaft 1.127 4,8 2.737 11,6 4.450 18,8 5.059 21,4 23.615 Software-/Games-Industrie 25.850 8,5 59.309 19,6 58.934 19,4 58.906 19,4 303.150 Werbemarkt 12.145 10,8 12.377 11,0 19.107 17,0 26.549 23,7 112.094 Sonstige 446 6,1 750 10,2 1.624 22,2 1.323 18,1 7.328

Kultur- und Kreativwirtschaft2 71.857 8,9 129.746 16,0 150.607 18,6 161.224 19,9 808.775

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Berechnungen der Hessen Agentur.

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den Teilmärkten der Kultur- und Kreativwirtschaft:Hessen, ausgewählte Bundesländer und Deutschland 2014

1 an den Teilmärkten in Deutschland.2 Der Wert für die Kultur- und Kreativwirtschaft insgesamt entspricht nicht der Summe der einzelnen Teilmärkte, weil Dubletten, d.h. Doppelzuordnungen von Wirtschafts-zweigen, eliminiert wurden. Vgl. hierzu ausführlich die in der Fußnote auf S. 7 angegebene Quelle.

Hessen Baden-Württemberg Bayern Nordrhein-Westfalen

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SCHWERPUNKTTHEMEN

10 HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015

… Werbemarkt Zum Werbemarkt zählen Werbeagenturen sowie Unternehmen, die sich mit der Ver-marktung und Vermittlung von Werbezei-

ten und Werbeflächen beschäftigen. Wer-beagenturen sind mit der Werbegestaltung, d.h. der Gestaltung von Anzeigen, Spots, Plakaten, und mit dem Webdesign (Illus-tration, Fotografie, Bildverarbeitung etc.)

befasst. Unternehmen der Werbevermitt-lung und -vermarktung kümmern sich um die Verbreitung von Werbung in den Me-dien. Knapp 12.100 Personen im Werbemarkt

sind sozialversicherungspflichtig beschäf-tigt, das sind 17 % aller sozialversiche-rungspflichtig Beschäftigten der Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen. Zusätzlich ar-beiten im Werbemarkt weitere 4.800 aus-

schließlich geringfügig entlohnte Beschäf-tigte, das sind immerhin 28 % aller aus-schließlich geringfügig entlohnten Be-schäftigten in der Kultur- und Kreativwirt-schaft. Darüber hinaus üben weitere Per-

sonen einen geringfügigen Nebenerwerb aus. Die Bedeutung der geringfügigen Beschäftigung ist im Werbemarkt über-durchschnittlich hoch. Auch die freiberufli-che bzw. selbstständige Tätigkeit spielt im

Werbemarkt eine wichtige Rolle: So sind in Hessen rund 2.900 Unternehmensinha-ber tätig. Insgesamt dürfte der Werbe-markt in Hessen somit mindestens rund 19.800 Erwerbstätige umfassen.

Die Beschäftigung hat sich trotz zurückge-hender Umsätze positiv entwickelt. So ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 2011 bis 2014 kontinu-ierlich gestiegen. Insgesamt ist deren Zahl

seit 2009 um rund 6 % gestiegen. 2014 waren im Werbemarkt 20 % weniger aus-

schließlich geringfügig Beschäftigte tätig als noch fünf Jahre zuvor, die Zahl der in der Werbung nur im Nebenjob geringfügig Beschäftigten ist allerdings um 21 % ge-stiegen. Hier hat offensichtlich eine Um-

schichtung stattgefunden. Der Werbemarkt konzentriert sich in Hes-sen auf die Rhein-Main-Region und hier insbesondere auf Frankfurt und Wiesba-den. In den 70er und 80er Jahren ent-

standen hier zahlreiche erfolgreiche Wer-beagenturen. Nach wie vor besteht der Standortvorteil der Rhein-Main-Region in der hohen Zahl hier ansässiger potentiel-ler Kunden für die Werbebranche, u.a.

aus den Bereichen Verbrauchsgüter, Lo-gistik, Chemie und Pharmazie sowie der Automobilindustrie. … Pressemarkt Zum Pressemarkt zählen neben Journa-listen, Pressefotografen, Korrespondenten und Nachrichtenagenturen vor allem gro-ße Teile des Verlagswesens wie Verlage

von Zeitungen, Zeitschriften, Adressbü-chern und Verzeichnissen – nicht jedoch Musikverlage und Buchverlage, die der Musikwirtschaft bzw. dem Buchmarkt zu-geordnet sind. Zum Pressemarkt gehört

weiterhin der Einzelhandel mit Zeitungen, Zeitschriften, Papierwaren und Bürobe-darf. Neben den gut 2.400 Unternehmensinha-bern sind im Pressemarkt 11.400 Perso-

nen sozialversicherungspflichtig beschäf-tigt, das sind 16 % aller sozialversiche-rungspflichtig Beschäftigten der Kultur- und Kreativwirtschaft. 5.600 Personen sind ausschließlich geringfügig beschäf-

tigt, das sind 33 % aller ausschließlich ge-ringfügig Beschäftigten in der Kultur- und

Kreativwirtschaft. Darüber hinaus haben sehr viele Personen einen Nebenjob. Hin-zu kommen schätzungsweise 500 freibe-ruflich Tätige. Insgesamt dürfte der Pres-semarkt in Hessen somit mindestens rund

19.500 Erwerbstätige aufweisen. Die Beschäftigungszahlen haben sich trotz eines Rückgangs der Zahl der Un-ternehmen und des Umsatzes von 2009 bis 2014 allerdings nur wenig verändert.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist von 2009 bis 2014 um 5 % gesunken, die der geringfügig Be-schäftigten ist demgegenüber um knapp 6 % gestiegen. Feste Arbeitsverhältnisse

gehen demnach zugunsten von projekt-bezogenen Beschäftigungen und freier Mitarbeit, ggf. im Nebenjob, zurück. Der Pressemarkt wird im Hinblick auf Um-satz und Beschäftigung von den Zeitungs-

und Zeitschriftenverlagen geprägt. Die Di-gitalisierung bei Produkten und Vertriebs-wegen hat hier bereits zu weitreichenden Veränderungen geführt. Die klassischen Printausgaben der Tageszeitungen ste-

hen in ständigem Wettbewerb mit den di-gitalen Medien. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern und Regionen ist der Zei-tungsmarkt in Hessen von einer relativ großen Vielfalt geprägt. Neben den gro-

ßen Zeitungsverlagen existieren noch zahlreiche regionale Zeitungen. Susanne Stöck, Hessen Agentur

Page 13: Hessischer Konjunkturspiegel 4.Quartal 2015...Hessischer Konjunkturspiegel 4. Quartal 2015 Konjunkturdaten Tabellen Kurzbericht Maschinenbau in Hessen Schwerpunktthemen Hessischer

DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015 11

Die hessische Konjunktur in Zahlen

Dez Jan Feb Sep Okt Nov Dez Jan Feb

Arbeitsmarkt

Arbeitslosenquote (in %)1 5,4 5,9 5,8 5,3 5,2 5,1 5,1 5,6 5,6 – 4,7

Arbeitslose 174.185 189.719 188.613 174.559 170.664 167.209 168.165 182.460 182.811 – 3,5 Gemeldete Arbeitsstellen 36.398 35.772 38.671 45.216 45.882 45.965 44.186 43.713 45.366 20,2 Kurzarbeiter 7.429 11.412 11.704 . . . . . . – 35,4

Beschäftigte2 (in 1.000) 2.388 2.378 2.384 2.451 2.457 2.464 2.450 . . 2,5

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 8 8 8 9 9 9 8 . . 5,3

Bergbau, Energie u. Wasser, Entsorgung 39 39 39 40 39 40 39 . . 1,5

Verarbeitendes Gewerbe 436 435 435 446 447 447 444 . . 1,7

Baugewerbe 111 110 110 119 119 119 115 . . 3,3 Handel; Instandhaltung u. Reparatur. v. Kfz 334 332 332 340 340 341 341 . . 2,0

Verkehr und Lagerei 162 162 163 168 168 169 169 . . 3,7

Gastgewerbe 74 73 75 80 80 80 79 . . 6,8

Information und Kommunikation 86 86 86 88 89 89 89 . . 2,9

Finanz- u. Versicherungsdienstleistungen 141 141 141 142 141 141 141 . . – 0,4

Wirtschaftliche Dienstleistungen 386 385 387 398 399 399 395 . . 2,3

Öff. Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung 134 133 132 134 134 135 135 . . 0,5

Erziehung und Unterricht 90 89 89 91 92 93 93 . . 3,8

Gesundheits- und Sozialwesen 302 302 302 310 313 316 316 . . 4,4

sonstige Dienstleistungen, Private Haushalte 85 85 85 86 87 87 87 . . 1,3

Außenhandel (in Mio. Euro) Einfuhren 6.391 6.417 7.391 7.220 7.122 7.198 6.213 . . 1,1 Ausfuhren 4.612 4.435 4.867 5.208 5.279 5.030 4.684 . . 2,4

Auftragseingänge

Verarbeitendes Gewerbe 3 (2010 = 100) 100,2 101,2 98,5 99,9 98,0 98,8 87,2 . . – 8,0

Bau 4 (2010 = 100) 147,5 115,7 89,8 159,3 115,0 121,8 127,0 . . – 6,0

Umsätze

Einzelhandel 3 (2010 = 100) 116,5 96,3 89,7 99,3 105,8 102,2 118,0 . . 1,5

Gastgewerbe 3 (2010 = 100) 103,2 92,4 96,2 114,7 112,7 105,1 104,8 . . 1,0

Verarbeitendes Gewerbe 3 (2010 = 100) 100,2 92,8 99,9 105,0 101,0 102,3 100,2 . . – 4,0 Bau (in 1.000 Euro) 376.810 181.412 213.486 367.856 375.091 382.786 363.127 . . – 3,6

Verbraucherpreisindex (2010 = 100) 106,0 105,0 106,1 106,4 106,4 106,4 106,3 105,3 105,8 0,1

Zinsen im Euro-Währungsgebiet (in % p.a.)

EURIBOR Dreimonatsgeld 5 0,08 0,06 0,05 – 0,04 – 0,05 – 0,09 – 0,13 – 0,15 . – 268,2

Umlaufrendite von 10jährigen Staatsanleihen 6 1,3 1,1 1,0 1,3 1,1 1,1 1,2 1,1 . – 12,8

Wechselkurse (1 Euro = ... WE) 5

US-Dollar 1,23 1,16 1,14 1,12 1,12 1,07 1,09 1,09 . – 10,7 Japanischer Yen 147,06 137,47 134,69 134,85 134,84 131,60 132,36 128,32 . – 8,7 Chinesischer Renminbi Yuan 7,63 7,23 7,10 7,15 7,13 6,84 7,02 7,14 . – 6,7

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Hessisches Statistisches Landesamt, Deutsche Bundesbank, Europäische Zentralbank.

2015 / 162014 / 15

1 Arbeitslose bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen ––– 2 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ––– 3 Volumenindex ––– 4 Wertindex ––– 5 Monatsdurchschnitte ––– 6 BIP-gewichtete Rendite (DE, FR, NL, BE, AT, FI, IE, PT, ES, IT, GR)

Hessische Konjunkturindikatoren im ÜberblickAktuellste 3 Monate

gegen entsprechende

Vorjahresmonate (Veränderung in %)

Art der Angabe

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DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

12 HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015

Die hessische Konjunktur im Überblick

Der Arbeitsmarkt in Hessen zeigt sich nach wie vor von seiner positiven Sei-

te. So waren im Februar 2016 hessenweit 182.811 Frauen und Männer als arbeitslos registriert – der niedrigste Wert in einem Februar seit 24 Jahren –, was einem deut-lichen Rückgang von 5.802 Arbeitslosen

gegenüber dem Februar 2015 entspricht. Im Vergleich zum Vormonat Januar hat die Arbeitslosenzahl in Hessen zwar zuge-nommen – jedoch so geringfügig (+351), dass die Arbeitslosenquote unverändert

geblieben ist: 5,6 % im Januar und Feb-ruar 2016 steht eine klar höhere Quote von 5,8 % im Februar 2015 gegenüber. Nicht nur im Rückgang der Arbeitslosig-

keit, sondern auch in der Zunahme der of-fenen Stellen kommt die gute Lage auf dem hessischen Arbeitsmarkt zum Aus-druck: 45.366 offene Stellen wurden im Februar 2016 gemeldet – und damit er-

heblich mehr als vor einem Jahr (38.671). Und schließlich geht aus den neuesten Angaben (Dezember 2015) zur sozialver-sicherungspflichtigen Beschäftigung ein kräftiges Plus von 2,6 % im Vorjahresver-

gleich hervor. Auch für die Beschäftigung werden neue Rekordwerte vermeldet.

Die Exporte beliefen sich im 4. Quar-

tal 2015 auf insgesamt 15,0 Mrd. Euro, womit das Vorjahresergebnis um 2,4 % übertroffen wurde. Die Importe Hessens sind auf einen Gesamtwert von 20,5 Mrd. Euro gestiegen, was einem Zuwachs von

1,1 % entspricht. Damit fällt der hessische Außenhandel im 4. Quartal 2015 höher aus als noch ein Jahr zuvor, im Verlauf der letzten Monate ließ allerdings vor al-

lem der Export an Dynamik vermissen.

Nicht zuletzt aufgrund des lebhaften Weihnachtsgeschäfts steht für den hessi-schen Einzelhandel im 4. Quartal 2015

ein erfreulich kräftiger Umsatzzuwachs von 1,5 % gegenüber dem Vorjahr zu Buche. Die Zahl der Beschäftigten im heimischen Einzelhandel übertrifft ebenfalls den Wert

aus dem 4. Quartal 2014 – und zwar um 0,6 %.

Auch im hessischen Gastgewerbe

präsentiert sich die Wirtschaftslage freund-lich, wie der Vergleich des Umsatzes und der Beschäftigung im 4. Quartal 2015 mit dem Vorjahr zeigt: Der Umsatz hat um

1,0 %, die Beschäftigung um 1,9 % zuge-legt.

Sowohl Umsatz (-1,0 %) als auch

Auftragseingang (-8,0 %) fallen im Verar-beitenden Gewerbe Hessens im 4. Vier-teljahr 2015 niedriger aus als vor Jahres-

frist. Der Beschäftigungsstand ist hinge-gen geringfügig höher (+0,2 %). Obwohl ein Sondereffekt relativierend zu berück-sichtigen ist – ein massiver Rückgang in

der Pharmaindustrie aufgrund ausgelau-fener Patente –, bleibt dennoch festzustel-len, dass die Industriekonjunktur zurzeit etwas kraftlos ist.

Die Konjunktur im hessischen Bau-hauptgewerbe könnte ebenfalls frischen

Wind gebrauchen. Der Umsatz (-3,6 %) und die Zahl der Beschäftigten (-4,8 %) lie-gen im 4. Vierteljahr 2015 niedriger als 2014. Die Entwicklung des Auftragsein-gangs (-6,0 %) lässt nicht erwarten, dass

sich die Lage kurzfristig verbessert.

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DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015 13

_____________________ 1) Vor Beginn der Kurzarbeit haben die Betriebe den voraussichtlichen Arbeitszeitausfall anzuzeigen. Die tatsächliche Inanspruchnahme steht jedoch erst später fest.

Beschäftigung und Arbeitsmarkt

Im Februar 2016 waren 182.811 Arbeits-lose in Hessen registriert, womit sich die

Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat Januar geringfügig erhöht hat (+351), was saisonbedingt durchaus normal ist. Der Vergleich mit dem Vorjahreswert, d.h. mit der Anzahl der Arbeitslosen Frauen und

Männer in Hessen im Februar 2015, zeigt einen beträchtlichen Rückgang um 5.802 Arbeitslose auf. Besonders deutlich wird die gute Verfassung des hessischen Ar-beitsmarkts durch einen Langfristvergleich:

Die aktuelle Arbeitslosenzahl von 182.811 ist der niedrigste Wert in einem Februar seit 24 Jahren! Aus der saisonbereinigten Darstellung geht hervor, dass die Arbeitslosigkeit in Hes-

sen wie auch in Deutschland insgesamt seit dem Sommer 2014 nahezu kontinu-ierlich sinkt. Entsprechend der Arbeitslosenzahl hat sich auch die Arbeitslosenquote – defi-

niert als die registrierten Arbeitslosen in Relation zu allen zivilen Erwerbspersonen – verändert: Die Quote in Hessen war im Februar 2016 mit 5,6 % niedriger als noch

im Februar 2015 (5,8 %), gegenüber dem Januar 2016 hingegen unverändert. Wie fällt im Vergleich dazu die Arbeits-marktperformance im Bund bzw. in West-

deutschland aus? Auf Bundesebene wird im Februar 2016 eine klar höhere Arbeits-losenquote von 6,6 % ausgewiesen. Auch die Gegenüberstellung mit Westdeutsch-

land braucht Hessen nicht zu scheuen – die Quote der alten Bundesländer liegt zurzeit um 0,4 Prozentpunkte über der in Hessen. Aufschlussreich ist jedoch nicht nur der

Vergleich Hessens mit Westdeutschland bzw. mit Deutschland insgesamt, sondern auch die unterschiedliche Arbeitsmarktsi-tuation in den hessischen Regionen. Im Regierungsbezirk Darmstadt beträgt die

Arbeitslosenquote 5,6 %, für den RB Gie-ßen und den RB Kassel beläuft sich die Quote aktuell jeweils auf 5,5 %. Von ei-nem Nord-Süd-Gefälle, das noch vor eini-

gen Jahren bestand, kann aufgrund der positiven Entwicklung in den nördlichen Landesteilen nicht mehr die Rede sein. Insofern passt es ins Bild, dass ein Kreis aus Nordhessen, nämlich der Landkreis

Fulda, mit einer außerordentlich geringen Arbeitslosenquote von lediglich 3,5 % den Spitzenplatz aller Kreise und kreisfreien Städte in Hessen belegt. Am anderen En-de der Rangliste befindet sich die Stadt

Offenbach (11,1 %). Ungeachtet dieser be-stehenden regionalen Unterschiede ist fast

allen 26 Kreisen und kreisfreien Städten gemeinsam, dass sich die Arbeitslosen-quote von Februar 2015 auf Februar 2016 reduziert hat – so auch in Offenbach.

Angaben über die Zahl der Kurzarbeiter (realisierte Kurzarbeit) in Hessen stehen bis einschließlich August zur Verfügung. Zu diesem Zeitpunkt gingen 1.700 Perso-

nen einer Kurzarbeit nach, d.h. der ohne-hin bereits sehr niedrige Wert des Vorjah-res von 2.617 Kurzarbeitern wurde noch-mals unterschritten. Die Anzeigen1 bis Ja-nuar 2016, in denen sich der ausgespro-

chen milde Winter widerspiegelt, lassen nicht erwarten, dass sich an der geringen Inanspruchnahme der Kurzarbeit in den nächsten Monaten signifikant etwas än-dern wird.

Der Blick auf die gemeldeten Arbeitsstel-len (offene Stellen) – Ausdruck der Nach-frage der Unternehmen nach Arbeitskräf-

ten – stimmt ebenfalls optimistisch: Mit 45.366 offenen Stellen im Februar 2016 konnte deutlich mehr Arbeitslosen eine Beschäftigung angeboten werden als im Vorjahr (38.671). Es bleibt zu hoffen, dass

die Arbeitslosen möglichst zahlreich hier-von profitieren, und dass es zudem gelingt, die derzeit ankommenden Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

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Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Jul 15 Jan 16

Deutschland HessenARBEITSLOSE (Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Feb 15 Mrz 15 Apr 15 Mai 15 Jun 15 Jul 15 Aug 15 Sep 15 Okt 15 Nov 15 Dez 15 Jan 16 Feb 16

5,8 5,7 5,6 5,4 5,3 5,4 5,5 5,3 5,2 5,1 5,1 5,6 5,6

6,2 6,0 5,8 5,6 5,6 5,7 5,8 5,6 5,5 5,4 5,5 6,0 6,0

6,9 6,8 6,5 6,3 6,2 6,3 6,4 6,2 6,0 6,0 6,1 6,7 6,6 * Arbeitslose bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, Angaben in Prozent

Arbeitslosenquoten in Hessen, Westdeutschland und Deutschland *

Hessen

Deutschland

Westdeutschland

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DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

14 HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015

Ohne eine Betrachtung der Beschäfti-gungsentwicklung wäre das Bild des hes-

sischen Arbeitsmarktes zweifellos unvoll-ständig. Der saisonbereinigte Verlauf zeigt nach wie vor eine Zunahme der sozialver-sicherungspflichtigen Beschäftigung, wo-mit der positive Trend mittlerweile bereits

seit mehr als fünf Jahren Bestand hat – und die Beschäftigung infolgedessen von Rekordwert zu Rekordwert eilt. Gemäß den Ursprungswerten wurde im April 2015 in Hessen zum ersten Mal die

Marke von 2,4 Mio. Beschäftigten erreicht – und seitdem ist die Beschäftigung weiter gestiegen. So zählte die Beschäftigung im Dezember 2015 rund 2,45 Mio. sozialver-sicherungspflichtige Frauen und Männer.

Gegenüber dem Dezember 2014 nahm deren Zahl um 61.700 Personen bzw. 2,6 % zu. Für Deutschland insgesamt und für die alten Bundesländer steht ebenfalls ein Plus von jeweils 2,6 % zu Buche. Dies

zeigt, dass Hessen weiterhin auch mit der Dynamik auf Bundesebene Schritt halten kann. Noch 2013 fiel der Vorjahresver-gleich in der Regel schlechter aus, d.h.

die Beschäftigung in Hessen nahm zwar zu, jedoch nicht so stark wie in Deutsch-land insgesamt. Der Zuwachs der Beschäftigung steht zu-

dem auf breiten Füßen, wie die nach Be-reichen differenzierte Analyse belegt. Die einzige Ausnahme bildet der Finanzsek-tor, wo der Beschäftigungsstand gering-fügig zurückgegangen ist (-0,3 %).

Die höchste Wachstumsrate im Vergleich der Monate Dezember 2014 und 2015 wird für das Gastgewerbe ausgewiesen (+6,6 %). Ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt konnten das Gesundheits-

und Sozialwesen (+4,6 %) und der Bereich Verkehr und Lagerei (+3,8 %) zulegen. Werden die absoluten Zahlen betrachtet, so ist das Gesundheits- und Sozialwesen

zuvorderst zu nennen. In diesem Bereich der hessischen Wirtschaft wurden per Sal-do 13.700 Arbeitsplätze geschaffen, was gut einem Fünftel des gesamten Zuwach-ses von 61.700 Beschäftigten entspricht.

Hingegen wurden die so genannten wirt-schaftlichen Dienstleistungen ihrem traditi-onellen Ruf als „Wachstumsmotor“ im Be-

richtszeitraum nicht ganz gerecht. Unge-achtet einer kräftigen Zunahme der Zeit-arbeitskräfte um 5,7 % bzw. rund 3.000 Personen im Vorjahresvergleich – die Ar-

beitnehmerüberlassung gehört neben an-deren unternehmensorientierten Dienstleis-tungen wie etwa Unternehmensberatung und Werbung ebenfalls zum Segment der wirtschaftlichen Dienstleistungen – fällt die

Wachstumsrate mit 2,5 % nur durchschnitt-lich aus. Im größten Bereich der hessischen Wirt-schaft, nämlich dem Verarbeitenden Ge-werbe (rund 445.000 sozialversicherungs-

pflichtig Beschäftigte), ist die Beschäfti-gung um 1,7% gestiegen. Hierbei ist je-doch zu berücksichtigen, dass zahlreiche Mitarbeiter der Zeitarbeitsunternehmen ei-

ner Tätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe nachgehen. Insofern unterschätzen die für die Industrie angegebenen Zahlen die dor-tige Entwicklung etwas, währenddessen diese umgekehrt im Dienstleistungssektor

überzeichnet wird.

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Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Jul 15

Deutschland HessenBESCHÄFTIGTE (Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010=100)

absolut relativ absolut relativ absolut relativ absolut relativ absolut relativ absolut relativ absolut relativ

61,7 2,6 0,6 1,6 7,6 1,7 3,7 3,3 6,6 2,0 6,2 3,8 4,8 6,6

780,2 2,6 -3,1 -0,6 68,4 1,0 33,7 2,0 89,4 2,1 69,3 4,4 59,4 6,5

653,4 2,6 -2,3 -0,5 62,7 1,1 30,7 2,4 75,5 2,1 54,0 4,3 45,4 6,4

absolut relativ absolut relativ absolut relativ absolut relativ absolut relativ absolut relativ absolut relativ

2,8 3,2 -0,4 -0,3 9,8 2,5 0,9 0,7 3,7 4,1 13,7 4,6 1,2 1,4

26,3 2,8 0,1 0,0 189,0 4,4 18,6 1,1 25,4 2,1 172,3 3,9 29,1 2,6

18,4 2,4 0,9 0,1 154,4 4,5 18,7 1,4 22,0 2,5 141,9 4,1 25,5 3,0

* Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, absolute Angaben in 1.000, relative Angaben in Prozent

Westdeutschland

Hessen

Westdeutschland

Deutschland

Deutschland

Wirtschaftliche Dienstleistungen

Veränderung der Beschäftigung im Dezember 2015 gegenüber Dezember 2014*

Gastgewerbe

sonstige Dienstleistungen, Private Haushalte

Erziehungund Unterricht

Öff. Verwaltung, Verteidigung,

Sozialversicherung

Hessen

Handel; Instandsetzung und Reparatur von Kfz

Verkehr und Lagerei

Baugewerbe

Gesundheits- und Sozialwesen

Finanz- und Versicherungs-dienstleistungen

Verarbeitendes Gewerbe

Insgesamt

Information und Kommunikation

Bergbau, Energie und Wasser, Entsorgung

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DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015 15

_____________________

1) Vgl. ausführlich zum hessischen Außenhandel 2015 das Schwerpunktthema „Hessischer Außenhandel 2015: USA wichtigster Partner, China rückt auf Rang zweivor“ auf S. 3ff.

Außenhandel, Einzelhandel und Gastgewerbe

Hessen ist eng mit Absatz- wie Beschaf-fungsmärkten in aller Welt verflochten –

von Europa über „klassische“ Auslands-märkte in Übersee wie die USA bis hin zu Schwellen- und Entwicklungsländern.1 Ent-sprechend kommt dem Außenhandel als Konjunkturtransmissionskanal eine große

Bedeutung zu. Dies gilt auch in Zeiten ei-ner stark durch die Binnenwirtschaft getra-genen Konjunktur. So wären zurzeit kräfti-gere Nachfrageimpulse aus dem Ausland durchaus wünschenswert, wie die saison-

bereinigte Darstellung der Ausfuhr ver-deutlicht. In etwa seit Jahresbeginn 2013 hat die hessische Ausfuhr trendmäßig zu-genommen. Diese positive Entwicklung ist

jedoch in den letzten Monaten zum Erlie-gen gekommen. Die Exporte Deutschlands insgesamt haben ebenfalls leicht nachge-geben, d.h. der Exportmotor läuft – zu-mindest vorübergehend – nicht mehr so

rund. In absoluten Werten gemessen führte die hessische Wirtschaft im 4. Quartal 2015 Güter für insgesamt 15,0 Mrd. Euro aus, was einem Zuwachs von 2,4 % (Deutsch-

land: +3,6 %) gegenüber dem Vorjahres-quartal entspricht.

Als Stütze der hessischen Exportwirtschaft erwiesen sich im 4. Quartal 2015 einmal

mehr die USA, der wichtigste Außenhan-delspartner Hessens, denn die Exporte dorthin lagen klar höher (+6,8 %) als noch ein Jahr zuvor. Dies gilt auch für die Aus-fuhren in die VR China (+4,3 %), Nummer

zwei der Handelspartner Hessens. Wech-selkurseffekte, bzw. genauer gesagt die Schwäche des Euro, dürften hierbei eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt haben, da sie die preisliche Wettbewerbs-

fähigkeit verbessern. Die hessischen Ex-porte nach Europa – knapp zwei Drittel al-ler hessischen Exporte finden einen Ab-nehmer in Europa – lassen hingegen nach wie vor zu wünschen übrig (+1,1 %). Zwar

ist die Euro-Schuldenkrise wieder in den Hintergrund getreten, doch Spannungen innerhalb der EU von der Flüchtlingspolitik bis zum möglichen „Brexit“ belasten das ohnehin nur recht verhaltene Wirtschafts-

wachstum. Ob Rezession, Boom oder „business as usual“ – Erzeugnisse der Chemischen und Pharmazeutischen Industrie sind mit deut-lichem Abstand hessischer Exportschlager.

Im 4. Quartal belief sich deren Exportvolu-

men auf 4,8 Mrd. Euro, d.h. auf rund ein Drittel des gesamten hessischen Exports.

Den zweiten Rang belegen elektrotechni-sche Erzeugnisse im Wert von 2,6 Mrd. Euro vor Maschinen (1,7 Mrd. Euro). Die saisonbereinigte Einfuhr zeigt insge-

samt gesehen kein grundlegend anderes Bild als die Ausfuhr. Jedoch ist zu konsta-tieren, dass in den letzten Monaten der Verlauf der Einfuhr im Wesentlichen durch eine Seitwärtsbewegung gekennzeichnet

ist, während die Ausfuhr, wie ausgeführt, „schwächelt“. Hessen führte im 4. Quartal Güter auslän-dischen Ursprungs von Rohstoffen über Halbwaren bis hin zu Fertigwaren aller Art

im Wert von 20,5 Mrd. Euro ein. Damit ist die Einfuhr gegenüber dem Vorjahr um 1,1 % (Bund: +3,3 %) gestiegen. Mit einem Anteil von gut einem Viertel bzw. einem Importwert von 5,5 Mrd. Euro

waren Produkte der Elektroindustrie – vor allem aus dem Segment Telekommunika-tion – die wichtigsten hessischen Import-güter im 4. Quartal 2015. Auf dem zwei-ten Rang folgen Chemikalien und Phar-

mazeutika für 2,9 Mrd. Euro vor Metaller-zeugnissen (1,9 Mrd. Euro).

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Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Jul 15

Deutschland HessenEINFUHR (Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

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Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Jul 15

Deutschland HessenAUSFUHR (Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

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DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

16 HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015

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Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Jul 15

Deutschland HessenEINZELHANDEL, UMSATZ (Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

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Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Jul 15

Deutschland HessenGASTGEWERBE, UMSATZ (Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

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Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Jul 15

Deutschland HessenGASTGEWERBE, BESCHÄFTIGUNG (Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Der Einzelhandel ist durch die ausge-prägte Stabilität des Privaten Konsums ge-kennzeichnet, die Umsatzeinbrüchen oder regelrechten Boomphasen wie etwa in der

Industrie entgegensteht. Umso erfreulicher ist das Umsatzwachstum der letzten bei-den Jahre einzuschätzen, das die saison-bereinigte Darstellung verdeutlicht. Ange-

sichts der guten Lage auf dem Arbeits-markt und der niedrigen Zinsen ist die „Kauflaune“ offenbar bestens. Infolgedes-sen erwirtschafteten die hessischen Ein-zelhändler real, d.h. unter Ausschaltung

der Preiseffekte, im 4. Quartal 2015 ein kräftiges Umsatzwachstum von 1,5 %, auf Bundesebene von 2,5 % (jeweils Ur-sprungswerte). Insgesamt gesehen kann der hessische Einzelhandel 2015 mit ei-

ner ausgesprochen positiven Bilanz – Umsatzzunahme um 1,8 % – abschließen. Dass sich eine derartige Umsatzentwick-lung expansiv auf die Beschäftigung aus-

wirkt, überrascht nicht. Allerdings hat der Beschäftigungsaufbau im Einzelhandel an Schwung verloren, wie der saisonbereinig-te Verlauf zeigt. Gemessen an den Ur-

sprungswerten waren im hessischen Ein-zelhandel im 4. Quartal 2015 0,6 % mehr Beschäftigte tätig als noch vor Jahresfrist (Deutschland: +0,9 %). Das Gastgewerbe in Hessen kann eben-

falls auf ein erfolgreiches Jahr 2015 zu-rückblicken, wenngleich sich der saison-bereinigte Umsatz in den letzten Monaten

verhaltener entwickelt hat. Im 4. Viertel-jahr wurde ein Plus von 1,0 % verbucht,

im Gastgewerbe bundesweit fiel der Um-satz real um 1,1 % höher aus als 2014. Im Jahresdurchschnitt 2015 lag der Umsatz im Gastgewerbe Hessens um 1,9 % über dem Vorjahresniveau (jeweils Ursprungs-

werte). Die saisonbereinigte Beschäftigung im hessischen Gastgewerbe nimmt bereits

seit mehr als zwei Jahren zu. Die Ur-sprungswerte unterstreichen diesen posi-tiven Beschäftigungsverlauf und weisen für das 4. Quartal in Hessen einen Zu-wachs von 1,9 %, auf Bundesebene von

2,0 % aus. Allerdings ist relativierend zu berücksichtigen, dass bei der Beschäfti-gungszunahme im Gastgewerbe bereits seit einigen Jahren Teilzeitarbeitsverhält-nisse eine wichtige Rolle spielen.

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Deutschland HessenEINZELHANDEL, BESCHÄFTIGUNG (Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

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DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015 17

Verarbeitendes Gewerbe

Die Entwicklung des saisonbereinigten Umsatzes im hessischen Verarbeitenden Gewerbe konnte ab Jahresende 2014 an

Schwung gewinnen, doch schon wenige Monate später ging der Umsatz deutlich zurück – bei weitestgehend stabiler Lage in der Industrie bundesweit. Die Ursache hierfür ist in der Pharmazeutischen In-

dustrie zu sehen, wo der Patentablauf ei-nes überwiegend im Ausland verkauften Produkts zu massiven Umsatzeinbußen geführt hat. Aufgrund der großen Bedeu-tung der Branche für die Industrie in Hes-

sen schlägt dies auf das Gesamtergebnis durch. Die Grafik zeigt allerdings ebenfalls, dass der Verlauf des Umsatzes im hessi-schen Verarbeitenden Gewerbe in den letzten Monaten aufwärts gerichtet ist und

bereits in etwa wieder das Niveau von vor einem Jahr erreicht hat. Dies geht auch aus den Ursprungswerten hervor: Das Verarbeitende Gewerbe in

Hessen verbuchte im 4. Quartal 2015 ei-nen um 1,0 % niedrigeren Umsatz als im Vorjahr, für die Industrie bundesweit wird ein um 2,5 % höherer Umsatz ausgewie-sen. Im Durchschnitt des Jahres 2015

konnte die hessische Industrie das Um-satzniveau des Vorjahres halten (-0,2 %). Die nach Hauptgruppen getrennte Be-

trachtung verdeutlicht, dass in drei der vier Hauptgruppen im 4. Quartal mehr Umsatz als ein Jahr zuvor erzielt wurde: Dies trifft für die hessischen Hersteller von Vorleis-

tungsgütern (u.a. weite Teile der Chemi-schen Industrie) mit einem Umsatzplus von 3,8 %, für die Investitionsgüterproduzen-ten (+4,4 %), zu denen z.B. der Maschi-nenbau gehört, sowie für die Gebrauchs-

güterhersteller – u.a. Haushaltsgeräte und Möbel – (+3,9 %) zu. Im Gegensatz dazu verfehlte der Umsatz bei den Verbrauchs-güterproduzenten den Wert des 4. Vier-teljahrs 2014 klar (-17,4 %), da der Aus-

landsumsatz der Pharmaindustrie, ausge-hend von einem hohen Niveau, regelrecht eingebrochen ist (-49,2 %). Dieser Pharma-Sondereffekt spiegelt sich

selbstverständlich auch im Auftragsein-gang wider, wie die saisonbereinigte Dar-stellung zeigt: Nach dem unverkennbaren Rückgang sind die letzten Monate im We-

sentlichen durch Stagnation geprägt. Letz-teres gilt nicht nur für Hessen, sondern auch in der deutschen Industrie insgesamt lässt die Entwicklung des Auftragsein-gangs zu wünschen übrig. Erste Ergeb-

nisse für den Monat Januar signalisieren für den Jahresbeginn 2016 keine Bele-bung.

Gemessen an den Ursprungswerten für das 4. Quartal 2015 fällt der Auftragsein-gang im hessischen Verarbeitenden Ge-werbe um 8,0 % niedriger aus als noch im

4. Quartal 2014, auf Bundesebene hinge-gen um 0,9 % höher. Aussagekräftiger ist der Blick auf einzelne Hauptgruppen sowie auf den nach In- und Ausland differenzierten Auftragseingang.

Bei den hessischen Vorleistungsgüterher-stellern (+5,1 %) wie auch bei den Ge-brauchsgüterproduzenten (+18,6 %) füllten sich im 4. Quartal 2015 die Auftragsbü-cher. Hingegen konnten im Investitionsgü-

ter- (-9,6 %) und im Verbrauchsgüterseg-ment (-30,5 %) nicht in dem Ausmaß wie im Vorjahr Aufträge akquiriert werden. Auf der Ebene der wichtigsten Branchen

reicht das Spektrum von einer kräftigen Zunahme des Auftragseingangs in der Chemischen Industrie (+15,5 %) bis hin zum massiven Rückgang bei der Phar-mazeutischen Industrie (-34,5 %).

In der Regel gehen die stärkeren Impulse für die heimische Industrie vom Ausland aus. Im 4. Quartal 2015 lagen die Bestel-lungen aus dem Ausland allerdings um 14,6 % unter dem Vorjahresniveau, die In-

landsnachfrage legte hingegen um 3,2 % zu. Bereits im 3. Quartal wurde eine an-

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Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Jul 15

Deutschland HessenUMSATZ (Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

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Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Jul 15

Deutschland HessenAUFTRAGSEINGANG (Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

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DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

18 HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015

sehnliche Zunahme des inländischen Auf-tragseingangs (+5,4 %) verzeichnet. Auch auf Bundesebene, d.h. ohne den verzer-renden Pharmaeffekt, fiel der inländische

Auftragseingang im 4. Quartal 2015 höher aus (+3,6 %), während das Ordervolumen aus dem Ausland geringer war (-1,0 %). Dies unterstreicht, wie stark die Konjunk-

tur zurzeit durch die Binnennachfrage an-getrieben wird.

Wie stellt sich in diesem konjunkturellen Umfeld die Entwicklung der saisonberei-nigten Beschäftigung – im Gegensatz zum Auftragseingang ein typischerweise

nachlaufender Indikator – der heimischen Industrie dar? In den letzten Monaten war nur noch wenig Bewegung zu verzeichnen, der in Hessen etwa Jahresmitte 2013 ein-setzende Anstieg hat sich nicht fortgesetzt.

Auf Bundesebene scheint der Aufwärts-trend noch intakt zu sein. Dies gibt Anlass zur Hoffnung, dass es sich in Hessen nur um eine „Verschnaufpause“ handelt und

der Höhepunkt der Industriebeschäftigung im aktuellen Konjunkturzyklus noch nicht erreicht ist. Die Ursprungswerte unterstreichen diesen Beschäftigungsverlauf: Im 4. Quartal 2015

zählte die hessische Industrie nur 0,2 % mehr Beschäftigte, die Industrie bundes-weit konnte noch eine Zunahme um 1,0 % verzeichnen. Von den Hauptgruppen des

Verarbeitenden Gewerbes weisen die Vor-leistungsgüterproduzenten einen Beschäf-tigungsrückgang um 0,4 % aus, der jedoch durch die positive Entwicklung in den ande-

ren Bereichen der Industrie – vor allem im Verbrauchsgütersegment (+1,7 %) – wett-gemacht werden konnte. Auf Branchenebene sind es die Produ-zenten von EDV, elektronischen und opti-

schen Geräten, die gegenüber dem 4. Vier-teljahr 2014 die Anzahl ihrer Mitarbeiter am stärksten aufstockten (+4,0 %). Bei den Herstellern elektrischer Ausrüstungen,

d.h. sozusagen der anderen Hälfte der Elektroindustrie, steht hingegen der größ-te Rückgang (-4,4 %) zu Buche.

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Deutschland HessenBESCHÄFTIGUNG (Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

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DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

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Deutschland HessenBAUGEWERBLICHER UMSATZ (Saisonbereinigt, Jahresdurchschnitt 2010 = 100)

Bauhauptgewerbe

Bereits seit ungefähr eineinhalb Jahren lässt die Konjunktur im hessischen Bau-hauptgewerbe an Schwung vermissen, wie aus dem Verlauf des saisonbereinigten

baugewerblichen Umsatzes hervorgeht. Auf Bundesebene stellt sich die Entwick-lung am Bau freundlicher dar. Zu beach-ten ist bei der Einschätzung der letzten

drei Monate, dass die Vergleichbarkeit der Ergebnisse infolge einer zeitlichen Ver-schiebung des Berichtskreiswechsels ein-geschränkt ist. D.h. Umsatz, Auftragsein-gang wie auch Anzahl der Beschäftigten

sind für die Monate Oktober bis Dezember 2015 für Hessen wie auch auf Bundes-ebene tendenziell zu niedrig erfasst. Ob-gleich die „wahre“ Lage im 4. Quartal 2015 somit besser sein dürfte als es die Daten

ausweisen, ändert dies am grundsätzli-chen Bild einer wenig befriedigenden Kon-junktur im hessischen Bauhauptgewerbe nichts.

Gemessen an den Ursprungswerten lag der Umsatz in Hessen im 4. Quartal 2015 um 3,6 % unter dem des Vorjahres. Für das Bauhauptgewerbe bundesweit wird hingegen ein Plus von 3,3 % verzeichnet.

Die aktuellen Angaben für den Auftrags-

eingang lassen nicht erwarten, dass die Konjunktur am Bau in den nächsten Mona-ten wieder anzieht, denn der Auftragsein-

gang im hessischen Bauhauptgewerbe verfehlte im 4. Quartal das Vorjahresni-veau um 6,0 % (Deutschland: +15,5 %). Die Auftragsbücher bei den hessischen Tiefbauunternehmen füllten sich zwar et-

was (+1,9 %), doch dies war bei Weitem nicht ausreichend, um den Rückgang im Hochbausegment (-13,2 %) zu kompensie-ren. Neben dem Auftragseingang werden auch

die Baugenehmigungen für Neubaumaß-nahmen (gemessen am Rauminhalt in m3) als vorlaufender Konjunkturindikator heran-gezogen. Allerdings erschweren deren be-

trächtliche Schwankungen sowie die Tat-sache, dass aus genehmigten Bauvorha-ben nicht „automatisch“ Aufträge werden, die Interpretation. Im 4. Quartal 2015 wur-den im so genannten Nichtwohnungsbau

(u.a. Büro-, Fabrik- und Lagergebäude) in Hessen um 55,8 % weniger Baugenehmi-gungen erteilt (Deutschland: +8,8 %). Je-doch fällt dieses Minus durch einen Basis-effekt – außerordentlich viele Baugeneh-

migungen im 4. Quartal 2014 – zu kräftig

aus. Dennoch signalisiert es, dass die Un-ternehmen bezüglich Neubaumaßnahmen zurzeit eher zurückhaltend agieren. Im hessischen Wohnungsbau legten die

Genehmigungen im 4. Quartal 2015 hin-gegen deutlich zu – und zwar um 13,0 % (Deutschland: +17,6 %). Im Interesse der heimischen Bauwirtschaft, der vielen Woh-nungssuchenden sowie dem zusätzlichen

Bedarf an Wohnraum für Flüchtlinge ist zu hoffen, dass der positive Trend bei den Wohnungsbaugenehmigungen weiter an Kraft gewinnt. Die niedrigen Hypotheken-zinsen und das Fehlen attraktiver Anla-

gemöglichkeiten, die so manchen privaten und institutionellen Anleger ins Betongold investieren lassen, sprechen dafür. Vor dem Hintergrund der Umsatzentwick-

lung kann es nicht verwundern, dass die Beschäftigung im hessischen Bauhaupt-gewerbe bereits seit einiger Zeit schwä-cher tendiert, wie die saisonbereinigte Dar-

stellung zeigt. Der deutliche Rückgang der Beschäftigung im Oktober 2015 sollte an-gesichts der eingangs genannten einge-schränkten Vergleichbarkeit jedoch nicht überbewertet werden.

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DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

20 HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015

Indikatoren im Detail

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Insgesamt H 2,0 2,1 2,2 2,5 2,0 2,3 1,7 2,2 D 1,9 2,0 2,2 2,5 1,9 2,3 1,6 2,1

WD 2,0 2,1 2,3 2,6 2,0 2,4 1,7 2,2 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei H 5,7 4,7 5,0 5,3 5,2 5,1 3,4 5,1

D 2,1 1,1 1,6 2,0 1,6 1,8 2,7 1,7 WD 3,4 2,7 3,5 4,2 3,0 3,8 4,4 3,4

Bergbau, Energie und Wasser, Entsorgung H 0,5 0,4 0,8 1,5 0,4 1,2 0,4 0,8 D – 1,6 – 1,4 – 0,9 – 0,7 – 1,5 – 0,8 – 0,9 – 1,1

WD – 1,8 – 1,4 – 0,9 – 0,7 – 1,6 – 0,8 – 1,1 – 1,2 Verarbeitendes Gewerbe H 0,5 0,3 1,6 1,7 0,4 1,6 0,4 1,0

D 1,0 0,9 1,0 1,1 0,9 1,0 0,9 1,0 WD 1,0 0,9 1,1 1,1 1,0 1,1 0,9 1,0

Baugewerbe H 2,3 2,4 2,8 3,3 2,4 3,0 2,6 2,7 D 0,7 0,9 1,4 1,8 0,8 1,6 1,3 1,2

WD 1,0 1,3 1,8 2,2 1,1 2,0 1,6 1,6 Handel, Instandsetzung u. Reparatur v. Kfz H 2,2 2,2 1,8 2,0 2,2 1,9 1,3 2,0

D 1,5 1,7 1,9 2,0 1,6 2,0 0,7 1,8 WD 1,5 1,7 1,9 2,0 1,6 1,9 0,8 1,8

Verkehr und Lagerei H 3,0 3,3 3,8 3,7 3,2 3,8 1,8 3,5 D 3,1 3,1 3,8 4,2 3,1 4,0 2,7 3,6

WD 3,0 3,2 3,8 4,1 3,1 4,0 2,8 3,6 Gastgewerbe H 4,5 5,3 6,7 6,8 4,9 6,7 3,0 5,8

D 5,6 5,8 6,3 6,5 5,7 6,4 2,9 6,1 WD 5,4 5,7 6,2 6,4 5,5 6,3 2,9 5,9

Information und Kommunikation H – 0,2 0,1 1,6 2,9 – 0,0 2,2 1,1 1,1 D 1,8 1,9 2,8 2,9 1,8 2,8 2,4 2,3

WD 1,5 1,5 2,4 2,5 1,5 2,4 2,0 2,0 Finanz- und Versicherungsdienstleistungen H 1,1 0,6 0,3 – 0,4 0,9 – 0,0 0,2 0,4

D – 0,1 0,1 0,1 0,1 0,0 0,1 – 0,5 0,1 WD 0,1 0,2 0,2 0,1 0,2 0,2 – 0,3 0,2

Wirtschaftliche Dienstleistungen H 4,0 4,1 1,9 2,3 4,0 2,1 4,5 3,1 D 4,6 4,6 4,2 4,3 4,6 4,2 3,8 4,4

WD 4,6 4,7 4,3 4,4 4,7 4,3 3,8 4,5 Öff. Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung H – 0,3 – 0,3 0,0 0,5 – 0,3 0,3 – 1,0 0,0

D – 0,6 – 0,4 0,0 0,9 – 0,5 0,5 0,1 – 0,0 WD 0,1 0,3 0,7 1,3 0,2 1,0 0,3 0,6

Erziehung und Unterricht H 0,9 1,2 2,6 3,8 1,0 3,2 1,5 2,1 D 1,1 1,1 1,3 1,9 1,1 1,6 2,3 1,4

WD 1,2 1,0 1,6 2,2 1,1 1,9 2,4 1,5 Gesundheits- und Sozialwesen H 2,6 3,1 3,6 4,4 2,9 4,0 2,4 3,4

D 2,6 2,8 3,1 3,7 2,7 3,4 2,5 3,1 WD 2,8 2,9 3,3 3,9 2,9 3,6 2,6 3,2

sonst. Dienstleistungen, Private Haushalte H 2,1 1,9 1,6 1,3 2,0 1,5 0,5 1,7 D 1,3 1,5 1,9 2,4 1,4 2,2 0,7 1,8

WD 2,0 2,1 2,5 2,8 2,1 2,6 0,9 2,3 Arbeitsmarkt Arbeitslose H – 2,2 – 3,6 – 4,5 – 3,7 – 2,9 – 4,1 – 0,7 – 3,5

D – 3,7 – 4,0 – 3,6 – 3,0 – 3,8 – 3,3 – 1,8 – 3,6 WD – 2,5 – 2,9 – 2,9 – 2,1 – 2,7 – 2,5 – 0,3 – 2,6

Gemeldete Arbeitsstellen H 16,6 20,1 19,1 20,2 18,4 19,7 4,6 19,1 D 13,9 15,0 16,2 18,5 14,5 17,4 7,3 16,0

WD 14,1 15,7 16,5 17,9 14,9 17,2 6,7 16,1 Kurzarbeiter H 5,0 – 26,1 . . – 4,1 . – 26,2 .

D – 5,2 – 15,2 . . – 8,0 . – 24,1 .WD – 5,0 – 14,1 . . – 7,8 . – 20,6 .

Beschäftigung und ArbeitsmarktQuartal Halbjahr JahrIndikatoren

(Ursprungswerte, Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in %) 2014 20152/154/15 1/151/15 2/15 3/15

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DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015 21

Umsatz 1 H 0,5 3,6 – 3,8 – 1,0 2,1 – 2,4 0,8 – 0,2

D 1,1 2,9 2,0 2,5 2,0 2,2 2,5 2,1

Vorleistungsgüterproduzenten H 3,7 5,3 6,1 3,8 4,5 5,0 – 1,9 4,7

D 0,7 1,6 0,7 1,6 1,2 1,1 1,6 1,2

Investitionsgüterproduzenten H 1,7 4,0 2,4 4,4 2,8 3,4 3,8 3,2

D 2,4 5,0 3,9 3,7 3,7 3,8 4,4 3,7

Gebrauchsgüterproduzenten H 8,2 1,7 1,3 3,9 5,1 2,6 1,1 3,8

D 1,9 3,7 4,7 4,6 2,8 4,6 1,0 3,7

Verbrauchsgüterproduzenten H – 7,8 0,2 – 29,0 – 17,4 – 3,8 – 23,3 0,2 – 13,6

D – 0,4 – 0,6 – 0,8 1,2 – 0,5 0,2 0,5 – 0,1

Auftragseingänge 1 H 3,1 6,5 – 3,3 – 8,0 4,8 – 5,7 1,0 – 0,5

D 0,3 4,4 – 0,1 0,9 2,3 0,4 2,9 1,4

aus dem Inland H 0,5 2,7 5,4 3,2 1,6 4,3 – 3,5 2,9

D 0,7 1,1 3,0 3,6 0,9 3,3 1,7 2,1

aus dem Ausland H 4,8 9,3 – 8,8 – 14,6 7,0 – 11,8 4,2 – 2,7

D 0,0 7,0 – 2,2 – 1,0 3,4 – 1,6 3,9 0,9

Vorleistungsgüterproduzenten H 5,6 8,2 8,0 5,1 6,9 6,6 – 5,7 6,7

D – 1,1 0,2 – 0,8 1,6 – 0,4 0,4 2,0 0,0

aus dem Inland H 1,9 4,6 4,7 – 4,1 3,2 0,3 – 4,9 1,8

D – 2,4 – 1,3 0,1 2,9 – 1,8 1,5 0,5 – 0,2

aus dem Ausland H 8,6 11,3 10,8 12,8 10,0 11,8 – 6,4 10,9

D 0,4 1,9 – 1,8 0,3 1,1 – 0,7 3,8 0,2

Investitionsgüterproduzenten H 4,1 4,7 4,8 – 9,6 4,4 – 3,1 3,5 0,6

D 1,1 7,2 0,2 – 0,3 4,1 – 0,0 3,4 2,0

aus dem Inland H – 2,3 0,1 7,1 13,2 – 1,1 10,2 – 2,6 4,3

D 3,5 3,1 5,8 4,0 3,3 4,9 2,8 4,1

aus dem Ausland H 9,9 8,5 2,9 – 23,5 9,1 – 12,2 8,8 – 2,2

D – 0,2 9,6 – 2,8 – 2,6 4,6 – 2,7 3,8 0,9

Gebrauchsgüterproduzenten H 12,7 4,1 – 1,4 18,6 8,4 8,1 – 2,9 8,2

D 2,5 0,3 6,9 6,7 1,4 6,8 0,2 4,1

aus dem Inland H 0,0 3,7 – 5,1 – 9,3 1,8 – 7,2 – 8,0 – 2,8

D – 1,2 – 3,3 2,3 3,1 – 2,3 2,7 – 1,0 0,2

aus dem Ausland H 20,7 4,3 0,7 36,7 12,4 17,3 0,4 14,9

D 5,9 3,3 11,0 9,8 4,6 10,4 1,2 7,5

Verbrauchsgüterproduzenten H – 4,7 6,6 – 35,9 – 30,5 0,6 – 33,2 10,5 – 16,7

D – 0,1 5,1 – 1,0 7,0 2,4 2,9 4,9 2,6

aus dem Inland H 3,2 2,6 2,1 – 0,1 2,9 1,0 – 2,1 1,9

D 2,3 4,4 1,3 5,2 3,3 3,2 2,5 3,2

aus dem Ausland H – 6,6 7,5 – 45,0 – 37,9 0,0 – 41,5 14,2 – 21,3

D – 1,7 5,6 – 2,8 8,4 1,8 2,6 6,6 2,2

Beschäftigte 2 H 1,2 0,9 0,0 0,2 1,0 0,1 1,1 0,6

D 1,2 1,1 0,9 1,0 1,1 1,0 0,9 1,0

Vorleistungsgüterproduzenten H 1,1 0,3 – 0,8 – 0,4 0,7 – 0,6 0,6 0,1

D 1,0 0,8 0,7 0,6 0,9 0,7 0,2 0,8

Investitionsgüterproduzenten H 0,8 0,7 0,6 0,8 0,7 0,7 1,9 0,7

D 1,5 1,2 1,1 1,2 1,4 1,1 1,8 1,3

Gebrauchsgüterproduzenten H x x x x x x x x

D – 0,2 0,1 0,3 0,5 0,0 0,4 – 2,0 0,2

Verbrauchsgüterproduzenten H 1,8 2,9 1,9 1,7 2,4 1,8 0,3 2,1

D 0,9 1,4 1,2 1,4 1,1 1,3 0,2 1,2

Halbjahr

20144/15

Verarbeitendes GewerbeQuartal

2/15

Jahr

1/15 20151/153/152/15

Indikatoren (Ursprungswerte, Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum

in %)

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DIE HESSISCHE KONJUNKTUR

22 HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015

Baugewerblicher Umsatz H – 8,3 – 6,8 – 8,3 – 3,6 – 7,5 – 6,0 1,5 – 6,6

D – 2,7 0,2 2,7 3,3 – 1,0 3,0 4,4 1,3

Geleistete Arbeitsstunden H – 0,8 1,1 – 2,1 – 4,7 0,3 – 3,4 5,0 – 1,7

D – 3,9 0,3 – 0,4 0,4 – 1,6 – 0,0 4,6 – 0,7

Auftragseingänge 3 H – 6,5 2,3 – 0,3 – 6,0 – 2,0 – 3,1 – 3,5 – 2,5

D 3,0 1,0 2,8 15,5 1,9 8,6 – 0,5 5,2

Hochbau H 1,5 1,3 6,1 – 13,2 1,4 – 3,6 – 4,2 – 1,2

D 0,2 3,2 7,3 10,9 1,8 9,1 0,6 5,4

Tiefbau H – 14,9 3,1 – 6,4 1,9 – 5,3 – 2,6 – 2,8 – 3,9

D 6,4 – 1,3 – 2,0 22,0 2,1 8,0 – 1,8 4,9

Beschäftigte 2 H – 2,1 – 2,2 – 0,7 – 4,8 – 2,1 – 2,8 – 2,1 – 2,5

D – 0,1 0,2 0,3 – 0,7 0,1 – 0,2 0,9 – 0,1

Baugenehmigungen 4

im Wohnungsbau H – 9,6 17,3 – 19,6 13,0 5,2 – 5,0 2,6 – 0,3

D – 1,4 – 2,8 7,8 17,6 – 2,2 12,4 – 0,3 5,3

im Nichtwohnungsbau H – 19,6 – 5,7 – 31,2 – 55,8 – 11,6 – 44,7 – 4,2 – 27,5

D – 11,7 0,7 6,3 8,8 – 5,5 7,5 – 4,4 1,1

1) Volumenindex — 2) Fachliche Betriebsteile — 3) Wertindex — 4) Rauminhalt in Kubikmetern

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Statistisches Bundesamt, Statistik der Bundesagentur für Arbeit.

4/15

Jahr

2/15 2015

Bauhauptgewerbe

3/15 1/15

Indikatoren (Ursprungswerte, Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum

in %)

Quartal

2/15

Halbjahr

20141/15

Außenhandel Einfuhr H 3,5 4,0 5,9 1,1 3,8 3,4 2,3 3,6

D 1,5 3,9 4,3 3,3 2,7 3,8 2,3 3,3 Ausfuhr H 1,7 4,0 1,0 2,4 2,9 1,7 2,7 2,3

D 5,1 8,2 4,7 3,6 6,6 4,1 3,6 5,4 Einzelhandel 1

Umsätze H 2,7 1,0 2,3 1,5 1,9 1,8 1,2 1,8 D 3,8 1,7 3,5 2,5 2,7 3,0 1,2 2,9

Beschäftigung H 1,8 1,6 1,1 0,6 1,7 0,8 1,2 1,3 D 1,0 0,9 0,8 0,9 1,0 0,9 1,3 0,9

Gastgewerbe 1

Umsätze H 0,6 4,6 1,5 1,0 2,6 1,2 0,9 1,9 D 0,6 2,7 2,0 1,1 1,7 1,5 0,9 1,6

Beschäftigung H 1,7 2,8 2,1 1,9 2,3 2,0 2,6 2,1 D 1,2 2,4 2,0 1,2 1,8 1,6 2,3 1,7

2/151/153/15 2014 2015

Indikatoren (Ursprungswerte, Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum

in %) 2/15

JahrQuartal

Außenhandel, Einzelhandel, Gastgewerbe

1/15

Halbjahr

4/15

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UMFRAGEN ANDERER INSTITUTIONEN

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015 23

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1) Der Geschäftsklimaindex dient als Barometer zur Beurteilung der aktuellen und zukünftigen Geschäftslage in den Unternehmen. Er setzt sich aus der Lagebeurtei-lung und den Erwartungen der Unternehmen zusammen. Ein Wert von 100 stellt die Grenze zwischen positiver und negativer Gesamtstimmung dar. Die Lage undErwartungen werden als Saldo aus den gewichteten positiven Antworten (Antwort: „wird steigen“) und negativen Antworten (Antwort: „wird sinken“) ermittelt. Neutrale

Aussagen bleiben unberücksichtigt.

Umfragen anderer Institutionen

Auszug aus: „Konjunktur in Hessen Jahresbeginn 2016“

Stimmungshoch in turbulenten Zeiten Die aktuelle Geschäftslage der hessi-schen Wirtschaft steigt in turbulenten Zei-ten auf ein Fünfjahreshoch. Fast die Hälf-

te der Unternehmen (47 Prozent) meldet eine gute Geschäftslage – damit wird ein neuer Rekordwert erreicht. Von schlech-ten Geschäften berichten zum Jahresbe-ginn nur acht Prozent der Unternehmen.

Auch die zukünftige Entwicklung wird po-sitiver als zuvor eingeschätzt: Jedes vier-te Unternehmen erwartet für die kom-menden Monate bessere Geschäfte, nur 13 Prozent blicken pessimistisch in die

Zukunft. Der Geschäftsklimaindex kann das hohe Niveau der letzten Monate hal-ten und verbessert sich im Vergleich zur Vorumfrage um drei auf 124 Punkte. Da-bei wird die Stimmung vor allem vom In-

landsgeschäft beflügelt: Rekordwerte bei den Erwerbstätigenzahlen, die niedrige In-flationsrate und die hohen Konsumausga-ben befeuern den Konjunkturmotor.

Eurozone bleibt erste Wahl für Aus-landsinvestitionen 39 Prozent der hessischen Betriebe pla-nen im kommenden Jahr Investitionen im

Ausland. Schwerpunkt bleibt dabei die Eurozone, in der fast drei Viertel der im Ausland investierenden Unternehmen ak-tiv werden wollen. Auf Platz zwei der be-liebtesten Zielländer für Auslandsinvestiti-

onen hessischer Unternehmen liegen die sonstigen EU-Länder, die Schweiz und Norwegen. Trotz der Diskussionen über

das nachlassende Wirtschaftswachstum liegt China mit 18 Prozent der antworten-den Unternehmen auf Platz drei. Es fol-gen Nordamerika (16 Prozent), Asien und Pazifik (15 Prozent) sowie Ost-/Südost-

europa mit 13 Prozent (Mehrfachnennun-gen möglich). Gefragt nach den Funkti-onsschwerpunkten ihrer Auslandsinvesti-tionen nennen 62 Prozent der Betriebe den Ausbau der bestehenden Verflech-

tungen ins Ausland. 20 Prozent möchten durch die Verlagerung von Produktions-stätten neue Märkte erschließen. Für 18 Prozent sind Kostenersparnisse bei der Produktion ausschlaggebend.

Geschäftslage Die Stimmung in den hessischen Unter-nehmen ist auch zu Jahresbeginn weiter

hervorragend. Fast die Hälfte der Betriebe berichtet von einer guten Geschäftslage, nur acht Prozent schätzen die derzeitige Lage als schlecht ein.

Erwartungen Die gute Lage lässt die Betriebe weiter positiv in die Zukunft blicken: 87 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer güns-

tigeren oder gleichbleibenden Entwicklung der Geschäfte in den kommenden Mona-ten – ein Anstieg um zwei Prozentpunkte im Vergleich zur Vorumfrage.

Beschäftigung Knapp jedes fünfte Unternehmen plant in den nächsten zwölf Monaten einen Be-schäftigungsaufbau, im Vergleich zum

Vorjahr steigt der Wert damit um drei Zäh-ler. Mit rückläufigen Beschäftigtenzahlen rechnen hingegen nur zwölf Prozent der Unternehmen.

Investitionen Das Investitionsklima in Hessen kommt nur langsam in Fahrt. Gut ein Viertel der Unternehmen plant ihr Investitionsvolu-

men auszuweiten, 17 Prozent rechnen mit eher abnehmenden Investitionsausgaben. Export

Die positiven Signale aus dem Euroraum lassen auch die hessischen Exporteure zuversichtlich in die Zukunft blicken: 90 Prozent der Unternehmen rechnen in den nächsten Monaten mit einem steigenden

oder konstanten Exportvolumen.

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UMFRAGEN ANDERER INSTITUTIONEN

24 HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015

Industriegut 47 besser 26 befriedigend 44 gleichbleibend 62 schlecht 9 schlechter 12

Bauwirtschaftgut 46 besser 16 befriedigend 48 gleich bleibend 74 schlecht 6 schlechter 10

Einzelhandelgut 28 besser 16 befriedigend 59 gleichbleibend 70 schlecht 13 schlechter 14

Großhandel und Handelsvermittlunggut 40 besser 25 befriedigend 47 gleichbleibend 62 schlecht 13 schlechter 13

Verkehrswirtschaftgut 41 besser 23 befriedigend 49 gleichbleibend 63 schlecht 10 schlechter 14

Finanz-, Kredit- u.Versicherungswirtschaftgut 55 besser 20 befriedigend 41 gleichbleibend 59 schlecht 4 schlechter 21

Hotel- und Gaststättengewerbegut 48 besser 19 befriedigend 45 gleichbleibend 63 schlecht 7 schlechter 18

unternehmensbezogene Dienstleistungengut 56 besser 32 befriedigend 37 gleichbleibend 56 schlecht 7 schlechter 12

personenbezogene Dienstleistungengut 55 besser 23 befriedigend 37 gleichbleibend 68 schlecht 8 schlechter 9

* Angaben in Prozent der gewichteten Antworten

Dienstleistungen

Lage*

Übersichtstabelle nach Branchen zum Jahresbeginn 2016Erwartungen*

Produzierendes Gewerbe

Handel

Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Hessischer IHKs Geschäftsführung IHK Frankfurt am Main www.frankfurt-main.ihk.de

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UMFRAGEN ANDERER INSTITUTIONEN

HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2015 25

2014 2015

... gut 37,5 40,3

... befriedigend 46,3 45,6

... schlecht 16,2 14,1

Geschäftslagebeurteilung 2014 und 2015

in % der HandwerksbetriebeGeschäftslage …

Auszug aus „Konjunkturbericht des hessischen Handwerks 2015“

Konjunkturklima Die hessische Handwerkswirtschaft be-richtet im Jahr 2015 weiterhin von ausge-

zeichneten Geschäften. Bereits im fünften Jahr in Folge ist die Stimmung in den Handwerksbetrieben ungetrübt und freund-lich. Die Binnenkonjunktur und auch die wirtschaftliche Situation im europäischen

Ausland ist robust. Im heimischen Hand-werk kommen Beeinträchtigungen durch verhalten wachsende Volkswirtschaften, wie sie 2015 in einigen großen Schwellen-ländern beobachtet wurden, nicht an. Die

Stimmungstendenz zeigt auch für den Beginn des neuen Jahres weiter aufwärts. Gut gefüllte Auftragsbücher und die an-haltende Konsumfreude der Verbraucher

berechtigen zur Annahme, dass die wirt-schaftliche Entwicklung im Handwerk min-destens auf dem jetzt erreichten Stand verbleibt, sich aber eher noch weiter ver-bessert.

Konjunkturindikatoren Die Daten der Konjunkturindikatoren zei-gen im gerade abgelaufenen Jahr ein po-

sitives Bild. Die Stimmung in den Hand-werksbetrieben ist nach wie vor sehr gut, insgesamt melden fast 86 % der hessi-schen Handwerksunternehmer eine min-destens zufriedenstellende Geschäftsla-

ge. Einziger Wermutstropfen ist eine ganz knapp verfehlte positive Beschäftigtenbi-lanz 2015. Der Fachkräftemangel, der auch mit unbesetzt gebliebenen Aus bil-dungsstellen einher geht, verhinderte ei-

nen größeren Beschäftigtenaufbau. Trotz-dem ist es gelungen, wieder mehr junge Leute für eine Ausbildung im Handwerk zu begeistern. Im Zeitraum bis Ende Sep-

tember 2015 konnten 10.080 neue Lehr-verträge in den drei hessischen Kammern eingetragen werden. Die vorhandenen Auftragsbestände beschäftigen die Be-triebe für sechseinhalb Wochen im Vo-

raus und lasten die betrieblichen Kapazi-täten zu 78 % der Ressourcen aus. Das Jahresergebnis zu den Auftragseingän-gen übertraf etwas das Ergebnis des Jah-res zuvor. Aktuell berichten über 77 % der

Betriebe von steigendem oder kontinuierli-chem Auftragseingang. Dementsprechend gut entwickelten sich auch die Umsätze, die bei fast 77 % der Unternehmer in

2015 mindestens gleich blieben. Handwerksbranchen Die Ausbauhandwerke und die Handwer-

ke für gewerblichen Bedarf führen zu-sammen mit den Lebensmittelhandwer-ken die insgesamt sieben Handwerks-gruppen an. In Hessen wird so viel in Sa-nierung von Bestandsimmobilien oder

neue Wohn- und Gewerbebauten inves-tiert wie lange nicht. Auch die verstärkte Zuwanderung bringt dem Handwerk Auf-träge, da z. B. Unterkünfte bewohnbar zu machen sind. Die Gruppe der Bauhand-

werker ist auch überdurchschnittlich zu-frieden, jedoch wird das Gesamtergebnis etwas von der geringeren Auslastung der Tief- und Straßenbauer gedrückt. Die Binnenwirtschaft wird durch die steigende

Zahl von Erwerbstätigen und einher ge-hender Einkommenssicherheit getragen. Die vom privaten Konsum abhängigen Handwerke für personenbezogene Dienst-

leistungen sowie die Gesundheitshand-werke registrieren eine lebhafte Nachfra-ge nach ihren Waren und Dienstleistun-gen und teilen dementsprechend gute Beurteilungen ihrer Geschäftslage mit.

Die Kraftfahrzeughandwerke bilden in diesem Jahr wieder das Schlusslicht in-nerhalb der Handwerksgruppen, auch an ihr Vorjahresergebnis konnten sie nicht anschließen. Verunsicherung bei den Au-

tokäufern aufgrund der Diskussionen um die Abgaswerte von Dieselfahrzeugen könnten zu diesem ungünstigen Ergebnis beigetragen haben.

Regionale Entwicklung In allen drei Kammerbezirken teilen die Betriebe zu mehr als 80 % mit, sie seien

mit ihrer Geschäftslage mindestens zu-frieden. In 2015 verzeichnete der Kam-merbezirk Frankfurt-Rhein-Main die güns-tigste Beurteilung, der Zufriedenheitsgrad (Geschäftslage gut und befriedigend) wird

hier mit 87 % angegeben. Der Kammer-bezirk Kassel beurteilt seine Lage in 2015 leicht unterdurchschnittlich. In der nord-hessischen Region geben 83,3 % der Handwerker ein positives Urteil ab, was

allerdings mehr (0,5 %-Punkte) sind als im Jahr zuvor. Im Kammerbezirk Wiesba-den schätzen 86,8 % der Betriebe Ihre Lage als gut oder zufriedenstellend ein. Hier gab es den größten Jahreszuwachs

mit 4,8 %-Punkten.

Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern

www.handwerk-hessen.de

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UMFRAGEN ANDERER INSTITUTIONEN

24 HESSISCHER KONJUNKTURSPIEGEL 4. QUARTAL • 2013

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Inhalt Vorwort 1 Kurzbericht Maschinenbau in Hessen 2 Schwerpunktthemen Hessischer Außenhandel 2015 mit Länderfokus Südamerika 3 Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen 7 Die hessische Konjunktur Die hessische Konjunktur in Zahlen 11 Die hessische Konjunktur im Überblick 12 Beschäftigung und Arbeitsmarkt 13 Außenhandel, Einzelhandel, Gastgewerbe 15 Verarbeitendes Gewerbe 17 Bauhauptgewerbe 19 Indikatoren im Detail 21

Konjunkturumfragen anderer Institutionen Konjunkturbericht der Arbeitsgemeinschaft hessischer IHKs 23 Konjunkturbericht der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern 25

Impressum

Redaktion: Dr. Claus BauerHA Hessen Agentur GmbHKonradinerallee 9, D-65189 WiesbadenTelefon 0611 / 95017 - 8216Telefax 0611 / 95017 - 8313E-mail [email protected] www.hessen-agentur.de/konjunkturspiegel

Herstellung und Druck: Hessisches Statistisches Landesamt

Herausgegeben vom Hessischen Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung (www.wirtschaft.hessen.de)

Datenquellen: Hessisches Statistisches Landesamt www.statistik-hessen.de Statistisches Bundesamt www.destatis.de Statistik der Bundesagentur für Arbeit www.arbeitsagentur.de Deutsche Bundesbank www.bundesbank.de Europäische Zentralbank www.ecb.int

Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe gestattet.

Kurzberichte und Schwerpunktthemen im Hessischen Konjunkturspiegel

Heft Jahr Titel

1. Quartal 13 Hessisches Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2012 Hessischer Außenhandel 2012 mit Länderfokus Türkei HessischeKapitalverflechtungenmitdemAusland2011:Direktinvestitionen Auswirkungen der Energiewende auf die hessische Industrie2. Quartal 13 Verarbeitendes Gewerbe in Hessen im Bundesländervergleich Blick auf den dualen hessischen Ausbildungsmarkt im Jahr 2012 Neue Förderkulisse der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ GRW3. Quartal 13 Anwendungen von IKT in der hessischen Wirtschaft Die 100 größten Unternehmen in Hessen Berufs-undQualifikationsprognosenbis20184. Quartal 13 Ein- und Auspendler über die hessische Landesgrenze Hessischer Außenhandel 2013 mit Länderfokus USA Chemische und Pharmazeutische Industrie in Hessen1. Quartal 14 Blick auf den hessischen Außenhandel mit Russland und mit der Ukraine HessischeKapitalverflechtungenmitdemAusland2012:Direktinvestitionen Beitrag von Wanderungen zur Abmilderung der Fachkräfteknappheit Wirtschaftliche Entwicklung in Hessen im Jahr 20132. Quartal 14 Blick auf den hessischen dualen Ausbildungsmarkt im Jahr 2013 Arbeitnehmerüberlassung in Hessen Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen3. Quartal 14 Blick auf den hessischen Außenhandel mit der VR China MINT-Projekte in Hessen Hessen in Bundesländer- und Regionalrankings4. Quartal 14 Messelandschaft ausgewählter Exportmärkte: Golfstaaten Luft- und Raumfahrtindustrie in Hessen Hessischer Außenhandel 2014 mit Länderfokus Golfstaaten1. Quartal 15 Hessisches Bruttoinlandsprodukt 2014 Mindestlohn: Anspruchsberechtigte Arbeitnehmer in Hessen Bevölkerungsvorausschätzung für Hessen und seine Regionen bis 2030/2050 Regionale Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen: Neue Methoden und neue Ergebnisse HessischeKapitalverflechtungenmitdemAusland2013:Direktinvestitionen2. Quartal 15 Blick auf den dualen hessischen Ausbildungsmarkt im Jahr 2014 Auslandskontrollierte Unternehmen in Hessen PendlerverflechtungenHessens3. Quartal 15 Was bringt 2016? Blick auf aktuelle Konjunkturprognosen Auswirkungen der TTIP für die hessische Wirtschaft Monitoring der Energiewende in Hessen

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HessischerKonjunkturspiegel

4. Quartal 2015

KonjunkturdatenTabellen

KurzberichtMaschinenbau in Hessen

Schwerpunktthemen Hessischer Außenhandel 2015 mit

Länderfokus SüdamerikaKultur- und Kreativwirtschaft in Hessen

Herausgeber:

Hessisches Ministeriumfür Wirtschaft, Energie, Verkehr und LandesentwicklungPostfach 312965021 WiesbadenInternet: www.wirtschaft.hessen.de

Hessisches Ministeriumfür Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung