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Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Am letzten Tag meiner Rumänien-Rundreise zeigte sich das Wetter nicht von seiner besten Seite. Ceausescus einstiger „Palast des Volkes“ und heutiger Sitz des Parlaments zeigte sich mir also im Dauerregen. Architektonisch hat sich der einstige Diktatur von den visuellen Erlebnissen einer Nordkorea-Reise beeinflussen lassen. Er selbst hat die Fertigstellung eines flächenmäßig größten Gebäudes der Welt nicht mehr erlebt. So ähnlich muss auch der Plan der Nationalsozialisten für die Welthauptstadt „Germania“ ausgesehen haben. Die Achse führt genau auf den „Palast des Volkes“ zu. Um hier Freiraum zu schaffen wurden die Häuser von rund 40.000 Bukarestern zerstört und durch Neubauten ersetzt. Vom einstigen „Klein-Paris“ des 19. Jahrhunderts ist kaum noch etwas zu sehen.

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Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9

Am letzten Tag meiner Rumänien-Rundreise zeigte sich das Wetter nicht von seiner besten Seite.

Ceausescus einstiger „Palast des Volkes“ und heutiger Sitz des Parlaments zeigte sich mir also imDauerregen. Architektonisch hat sich der einstige Diktatur von den visuellen Erlebnissen einerNordkorea-Reise beeinflussen lassen. Er selbst hat die Fertigstellung eines flächenmäßig größtenGebäudes der Welt nicht mehr erlebt.

So ähnlich muss auch der Plan der Nationalsozialisten für die Welthauptstadt „Germania“ausgesehen haben. Die Achse führt genau auf den „Palast des Volkes“ zu. Um hier Freiraum zuschaffen wurden die Häuser von rund 40.000 Bukarestern zerstört und durch Neubauten ersetzt. Vom einstigen „Klein-Paris“ des 19. Jahrhunderts ist kaum noch etwas zu sehen.

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Hier wird eine neue orthodoxe Kirche in Monumental-Architektur gebaut.

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Auf dem Metropoliten-Hügel steht die Patriarchenkirche aus dem 17. Jahrhundert.

Hier ein kleiner Handykamera-Rundumschwenk. Man beachte das Behältnis für das „HeiligeWasser“.

http://www.no-mads.de/wp-content/uploads/2018/01/VID_20171008_093711.mp4

Danach besuchten wir das Dorfmuseum Muzeul Naţional al Satului „Dimitrie Gusti“. Es gibt einen

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Überblick über rumänische Architektur verschiedener Jahrhunderte und Landstriche. Im Kontrastzur kommunistischen Bukarester Monumentalarchitektur mit seinen Straßen-Achsen kam es mirhier fast idyllisch vor. Das Museum wurde 1936 gegründet,entstand also in einer Zeit, alseuropaweit diese Art von Museen beliebt waren. Im Zuge der Heimatschutzbewegung und derdamit bewussten Abkehr von den Folgen der Industrialisierung entstanden, ausgehend vonSkandinavien, europaweit solche Museen. Mit der späteren sozialistischen Ideologie und ihrerVerehrung des Bauernstandes ließ es sich inhaltlich ebenfalls verknüpfen.

Angrenzend zum Freilichtmuseum befindet sich das prachtvolle Wohngebäude der rumänischenKönigsfamilie, die nach dem Sturz von Ceausescu aus dem Schweizer Exil zurückkehrte. DasAnwesen darf von ihnen kostenlos genutzt werden. Darüber hinaus erhält der König eine monatliche

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Zahlung von mehr als 1000 Euro, die nach seinem Tod an seine Tochter Margareta weiterbezahltwerden.

Momentan ist in der Diskussion, inwieweit sich das rumänische Königshaus für Lobbyarbeit für denrumänischen Staat benutzen lässt.

Zum Abschluss machten wir noch einen kleinen Spaziergang durch die Bukarester Altstadt. Jenseitsder sozialistischen Bebauung gibt es auch noch das ein oder andere alte Haus zu betrachten.

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Das Hotel Hangul lui Manu ist eine alte Raststätte, die auch heute noch als Hotel genutzt wird. Dasaus dem frühen 19. Jahrhundert stammende denkmalgeschützte Gebäude gleicht von Außen einerFestung, von Innen lässt sich ein freundlicher Hof genießen.

Nicht dort, dafür aber schon in Flughafennähe nahm ich dann noch ein wirklich ausgezeichnetesrumänisches Essen ein. Es war der für Rumänien typische Maisgrieß mit reichlich Schafskäse,Spiegelei und Würstchen in Paprika-Tomaten-Soße. So war ich dann kulinarisch gut vorbereitet aufden Ryanair-Flug, der am Abend erst mit Verspätung in Richtung-Deutschland startete undbekanntlich keine Mahlzeit inkludiert.

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Ich selbst hätte Ryanair als Fluggesellschaft niemals gewählt, hatte aber, da es sich eben um einePauschalreise handelte, hier keine Wahlmöglichkeit. Lieber bezahle ich ein paar Euros mehr, um soein Mindestmaß an Bequemlichkeit vor und während des Fluges zu genießen. Ich empfehle dieseFluggesellschaft definitiv nicht.

In Berlin angekommen fuhr ich vom Flughafen Schönefeld, gegen Mitternacht, mit dem Shuttlebuszum Hotel Holiday Inn Berlin Airport. Dieses Hotel kam mir, nach all den rumänischen Hotels,wie ein kleines Paradies vor. Schon allein der Anblick des gemütlichen Boxspringbettes versetztemich in Hochstimmung. Das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen war ebenfalls ein Gedicht,sodass ich am nächsten Morgen die letzte Etappe meiner Rückreise recht entspannt antretenkonnte.

Fazit: Insgesamt hat mir die Rundreise ausgezeichnet gefallen und ich würde sie jederzeit wiedermachen wollen. Rumänien ist definitiv mehrere Reisen wert, gerade dann, wenn man sich, wie ich, für historische und kunstgeschichtliche Hintergründe interessiert. Auch die Natur scheint miratemberaubend zu sein, sodass ich mir nun durchaus auch eine entspannte Kur- und Wanderreise inRumänien vorstellen kann.

Vor meiner Reise hatte ich einige Bedenken bezüglich des Reiselandes: Zu sehr hatten sich diemedialen Bilder von schrecklichen Waisenheimen und ausgesetzten Straßenhunden in meinBewusstsein festgesetzt. Die permanente Erfahrung der südosteuropäische Bettel-Mafia, die mitdazu beiträgt, dass die Innenstadt meiner Heimatstadt zeitweise zur nahezu „unbegehbaren Zone“geworden ist, trug im Vorfeld der Reise auch nicht dazu dabei, dass ich einem Land, mit einemrelativ hohen prozentualen Bevölkerungsanteil an Roma, verstärktes Vertrauen entgegenbringenkonnte. Eine Pauschalreise erschien mir daher angeraten: eine Entscheidung, die ich nicht bereuthabe. Als Individualreisende ohne Auto hätte ich innerhalb von acht Tagen sicherlich nicht dieseVielzahl von Reiseeindrücken haben können. Auch hat es seine Vorzüge, einen engagiertenReiseleiter an seiner Seite zu wissen, sodass ich diese Reise in guter Erinnerung behalten werde.