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hifi & records hochwertige Musikwiedergabe Das Magazin für »Meisterklasse«: SME Model 12 Sonderdruck Ausgabe 2/2020 »Der beste Plattenspieler in seiner Preisklasse und weit darüber hinaus.«

hifi Sonderdruck - Gaudios · Al Di Meola, John McLaughlin und Paco De Lucia brennen bei ihrem legen-dären Konzert »Friday Night At San Fran-cisco« ein wahres Feuerwerk an Klang-eruptionen

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Page 1: hifi Sonderdruck - Gaudios · Al Di Meola, John McLaughlin und Paco De Lucia brennen bei ihrem legen-dären Konzert »Friday Night At San Fran-cisco« ein wahres Feuerwerk an Klang-eruptionen

hifi& recordshochwertige Musikwiedergabe

Das Magazin für

»Meisterklasse«:

SMEModel 12

Sonderdruck Ausgabe 2/2020

»Der beste Plattenspieler

in seiner Preisklasse und

weit darüber hinaus.«

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Der britische Traditionshersteller SME ist seit Jahr-

zehnten für seine Tonarm-Kreationen bekannt.

Der legendäre SME V hat bei seiner Markteinfüh-

rung nichts anderes als einen Standard gesetzt, an dem

sich die Konkurrenz auch heute noch abarbeitet. SME bie-

tet seit geraumer Zeit aber auch komplette Laufwerke an,

und die sind kein Krimskrams, sondern richtig ordentliche

Kaliber. Lange Zeit markierte das runde Model 10, das wir

1999 (es trug die Seriennummer 002) vorgestellt haben,

den Einstieg in die Laufwerks-Welt von SME. Das war ein

Plattenspieler, der mir optisch sehr gut gefallen hat, der mir

aber in »freier Wildbahn« nie über den Weg gelaufen ist –

ich konnte ihn leider nie bei der Arbeit erleben. Mit dem

Nachfolger Model 12, der auf der letzten High End in

München vorgestellt wurde, habe ich nun mehr Glück. Ent-

sprechend groß war die Vorfreude, und nach einer gefühl-

ten Ewigkeit hat der SME-Dreher endlich in meinem

Wohnzimmer Einzug gehalten.

Das Design hat sich gegenüber dem SME 10 deutlich ge-

ändert: Die Basisplattform ist massiver ausgefallen und hat

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jetzt eine konvexe Form. In die Ausbuchtung passt die kon-

kav geformte Motorsteuerung, die sehr nah am Platten-

spieler stehen kann, was natürlich richtig gut aussieht. Ziel

war die Verknüpfung eines gestandenen Masselaufwerks

mit einer reduzierten Subchassis-Aufhängung. Ein richti-

ges, an Federn aufgehängtes Subchassis gibt es bei SME erst

beim nächstgrößeren Model 15. Das Subchassis des Model

12 lagert auf drei Zylindern, die wiederum auf der masse-

reichen Grundplatte ruhen. Leider konnte ich die genaue

Zusammensetzung des auf einem Kunststoff basierenden

federnden Materials nicht in Erfahrung bringen – laut Ver-

trieb lassen sich die Ingenieure von SME hier nicht gerne

in die Karten schauen (gesichert ist jedoch, dass es sich nicht

um Sorbothane handelt). Das Subchassis beherbergt den

über einen Riemen angetriebenen Subteller, den schweren

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Meisterklasse

Mit dem neuen Model 12 will SME auch

in seinem Einstiegsbereich ein Statement in

puncto hochwertiger Musikwiedergabe setzen.

Test: Laufwerk SME Model 12

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montieren und justieren. Aber bei einem

Arm wie dem SME 309 ist es einfach

eine Freude: Innerhalb kürzester Zeit ist

das System eingestellt, hat der Arm die

richtige Höhe und das passende Auflage-

gewicht. Und dafür muss der »Monteur«

auch nicht unbedingt mit filigranen Fin-

gern gesegnet sein.

Das Goldring Ethos spielt seit ein paar

Monaten die erste Geige unter meinen

Tonabnehmern. Ich kenne inzwischen

alle seine Stärken, die es an meinem mit

Cardas verkabelten Rega RB 2000 voll

und ganz ausspielen kann, und bin daher

gespannt, wie es am SME 309 aufspielt.

Schon bei den ersten Takten bleibt mir

die Luft weg, denn das Goldring Ethos

legt von einem schon sehr hohen Niveau

noch einmal an Klangqualität zu. Das

spricht erst einmal für das Ethos, aber

auch für die Kombination aus SME 12

und SME 309. Sie bietet dem Tonabneh-

mer ein Arbeitsumfeld, welches zu mu-

sikalischen Höchstleistungen anspornt.

Was am Model 12 als Erstes auffällt, ist

der unheimlich profunde und farbstarke

Bassbereich. Die Drumschläge auf »Pri-

vate Investigations« von den Dire Straits

kommen ansatzlos, tief, wuchtig und

trotzdem luftig. Das habe ich so erst ein-

mal und auf noch höherem Niveau mit

dem Burmester 175 gehört. Masselauf-

werke bringen normalerweise die Tiefe,

Schwärze und Wucht zu Gehör, wirken

aber meistens hüftsteif und in den tief-

sten Tönen wenig differenziert. Brett-

spieler oder Subchassis-Laufwerke kön-

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Aluguss-Außenteller sowie den Armaus-

leger mit dem bekannten SME 309-Ton-

arm. Der hat jedoch eine komplett neue

Verkabelung erhalten – das bisherige Ka-

bel aus holländischer Fertigung musste

einem Silberkabel von Crystal Cable wei-

chen. Die Engländer versprechen sich

von diesem Wechsel mehr Auflösung,

ein besseres Timing und mehr »Swing«

in der musikalischen Darbietung.

Der Motor, an Gummiringen federnd

aufgehängt, ruht auf der schweren Ba-

sisplatte. Angetrieben wird er von einer

hochpräzise getakteten, elektronischen

Steuerung, die nach dem »closed loop«-

Verfahren arbeitet: Der Motor wird dabei

sehr schnell beschleunigt, sobald er die

Nenndrehzahl erreicht hat, wird die

Kraft auf den Motor reduziert, um einen

ruhigeren Lauf zu garantieren. Dieses

Prinzip funktioniert hervorragend, mit

der Stroboskop-Scheibe sind keinerlei

Abweichungen festzustellen. Für Schel-

lack-Liebhaber bietet die Motorsteue-

rung sogar 78 Umdrehungen pro Minu-

te an. Die Basisplatte steht auf drei

höhenverstellbaren Kunststofffüßen, mit

denen sich das 26 Kilogramm schwere

Laufwerk im Rack exakt horizontal aus-

richten lässt.

Auf den offiziellen Bildern von SME

sieht man das Model 12 mit einem mon-

tierten Goldring Ethos. Das ist ein noch

bezahlbares MC-System mit ganz her-

vorragenden klanglichen Meriten, wel-

ches aus genau diesen Gründen seit mei-

nem Test in Heft 4/2019 auch eines

meiner Lieblingssysteme ist. Natürlich

habe ich das Ethos daher als Erstes im

Tonarm montiert. Dabei bestätigte sich

wieder einmal die geniale Konstruktion

der SME-Arme der Reihe 309, 310, 312,

IV und V, dank der die Montage von Ton-

abnehmern geradezu zum Genuss wird,

so einfach geht das vonstatten. Ich nutze

für die Montage seit dreißig Jahren eine

Denessen-Lehre oder eines ihrer Deriva-

te, und somit gelingt es mir meistens

recht zügig, ein Tonabnehmersystem zu

Formvollendet: Das

neue Netzteil nimmt den

Schwung des 12ers perfekt auf.

hifi & records 2/2020

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nen im Tiefton mit Beweglichkeit, Swing

und Drive punkten, aber die Wucht einer

ansatzlos angeschlagenen Bassdrum

oder Pauke lassen sie nur vermuten. Hier

punktet der SME 12 mit seiner Kombi-

nation aus Masse und rudimentärer Sub-

chassis-Aufhängung. Es macht also ab-

solut Sinn, mit den Laufwerksprinzipien

zu spielen und sie sinnvoll zu kombinie-

ren. Wenn es richtig gut gemacht wird

wie von den Jungs von SME, dann

kommt etwas ganz Großes dabei heraus.

Miles Davis’ Album »In Person – Fri-

day And Saturday Nights At The Black-

hawk, San Francisco« ist der Mitschnitt

eines Konzerts aus dem Jahr 1961, bei

dem der Trompeter und seine Mitstrei-

ter Hank Mobley (Tenorsax), Wynton

Kelly (Piano), Paul Chambers (Bass) und

Jimmy Cobb (Drums) eine musikalisch

mitreißende Show ablieferten. Mir liegt

das Reissue von 2003 in einer limitier-

ten Ausgabe von Impex Records vor –

eine fast schon perfekte Pressung, wie

man sie heute leider nicht mehr an jeder

Ecke findet. Was die SME/Goldring-

Kombi aber aus dieser Rille extrahiert,

ist ebenfalls alles andere als alltäglich.

Das treibende Spiel von Miles Davis und

die spezielle klangliche Signatur seines

Trompetensounds werden perfekt in

Szene gesetzt. Man taucht geradezu in

das Geschehen ein und hört die Musik

nicht nur, sondern fühlt sie sozusagen.

Aber am meisten fasziniert mich, wie

der SME 12 die anderen Protagonisten,

die ja auch keine schlechten Vertreter

ihrer Zunft sind, in das Gesamtkunst-

werk dieser Performance einbindet –

das ist schon ganz große Klasse.

Aber nicht nur am unteren Ende des

Frequenzspektrums trumpft die Kombi

aus SME und Goldring auf, auch Mittel-

und Hochton sind vom Allerfeinsten.

Wie bei wirklich hervorragenden High-

End-Komponenten verschmelzen die

Register von ganz unten bis ganz oben

miteinander, kein Frequenzbereich

drängt sich in den Vordergrund. Diana

Kralls Stimme auf der 45er-Version von

»Live In Paris« wird mit all ihren Schat-

tierungen und ihrem Schmelz präsen-

tiert, dass es eine wahre Freude ist. Auch

die Hochtonauflösung ist hervorragend:

Wie die Besen des Drummers über die

HiHats streichen und wie er die Snare

Drum bearbeitet, ist ganz großes Kino.

Aber hier wird nicht Hochtonauflösung

um der Auflösung willen präsentiert,

nein, die ganze Informationsdichte wird

in eine ganzheitliche Musikdarbietung

eingebettet.

Sina Kovacevic vom SME-Vertrieb Gau-

dios hat mir zum Test noch ein EMT

JSD 6 überlassen und gemeint, dass die-

se Kombi hervorragend harmonieren

würde. Ich habe ja so meine Probleme

mit teuren Systemen, was auch soll das

EMT JSD 6 noch viel besser machen? Ich

konnte mir nicht vorstellen, dass die

1.600 Euro Aufpreis vom Goldring wirk-

lich Früchte tragen würden, musste mich

aber einmal mehr eines Besseren beleh-

ren lassen und miterleben, wie meine

Vorurteile pulverisiert wurden.

EMT-Systemen wird nachgesagt, dass

sie in den untersten Registern ein richti-

ges Pfund bewegen können, und ich

konnte schon EMTs hören, bei denen mir

diese Bass-Performance einfach zuviel

war und aus der Gesamtdarbietung her-

ausgerissen schien. Ganz anders das

JSD 6: Es spielt eindeutig kraftvoller als

das in den unteren Oktaven auch nicht

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2/2020 hifi & records© monomedia Verlag, Schwabstraße 4, D-71106 Magstadt, Telefon 07159 / 949853, Fax 949530, www.monomedia.dehifi & records erscheint viermal jährlich, Jahres-Abonnement Inland v 46, Ausland v 56

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Mit dem Model 12 ist

SME ein wirklich ex-

zellenter Plattenspie-

ler gelungen. Seine Optik ist minima-

listisch und sehr ansprechend, die

Verarbeitung ist absolut perfekt, und

klanglich spielt er in Regionen, die man

bei diesem Preis nicht unbedingt erwar-

tet hätte. Guten Tonabnehmersystemen

bietet er eine perfekte Basis, um der LP

feinste Musik zu entlocken. Mit dem

SME Model 12 kann die Suche nach dem

Plattenspieler fürs Leben für die mei-

sten Musikliebhaber als beendet erklärt

werden. Stephan Schmid ■

FazitSME

Model 12

BxHxT 37 x 18 x 35 cm

Garantie 2 Jahre

Preis* 10.950 Euro

Vertrieb Gaudios

Polzergasse 14

A-8010 Graz

Telefon 0043316 -337175

länger ich mit ihm höre. Klassische HiFi-

Kriterien wie räumliche Abbildung, Bass,

Mitten, Höhen und Auflösung meistert

das EMT-System hervorragend, aber was

seine wahre Faszination ausmacht, sind

seine Natürlichkeit und Echtheit.

Al Di Meola, John McLaughlin und

Paco De Lucia brennen bei ihrem legen-

dären Konzert »Friday Night At San Fran-

cisco« ein wahres Feuerwerk an Klang-

eruptionen ab, die ich mir immer gerne

zu Gemüte führe. Ich habe Paco De Lucia

und Al Di Meola schon mehrmals live er-

leben dürfen und bin mir bewusst, wie

die Herren Musik darbieten. »Mediterra-

nean Sundance« habe ich aber noch nie

so realistisch gehört wie über die Kombi

SME 12, SME 309 und EMT JSD 6 – im-

pulsiv, treibend und tonal über jeden

Zweifel erhaben. Der SME 12 kann aber

auch intime Arrangements perfekt in

Szene setzen. Für mich ist er der beste

Plattenspieler in seiner Preisklasse und

weit darüber hinaus, denn er vereint Prä-

zision mit einer unheimlichen Musika-

lität und holt aus den Tonabnehmern das

absolute Maximum heraus.

gerade schwachbrüstige Ethos, aber am

SME 12 ist nichts von einem zu wuch-

tigen oder übermächtigen Tiefton zu

hören. Es geht einfach nur »tiefer in den

Keller«, der Bass bleibt aber in jeder Se-

kunde perfekt in die Musik eingebettet.

Hier zeigt sich die überragende Füh-

rungsqualität eines SME-Tonarms: Er

bietet dem Tonabnehmer eine perfekte

Umgebung, damit dieser seine Fähigkei-

ten präsentieren kann, lässt aber die Kon-

trolle über das System nie vermissen.

Es ist schon faszinierend, wie sich das

beim Album »Nightfall« des Duos Brön-

ner/Ilg bemerkbar macht. Beim Titel »A

Thousand Kisses Deep« geht der Bass

von Dieter Ilg noch ein wenig tiefer, der

Aufnahmeraum wird aber nicht größer

dargestellt als mit dem Ethos. Dieter Ilg

und Till Brönner stehen nah beieinander

im Zentrum, die virtuelle Bühne »at-

met« weit über die Begrenzung der Laut-

sprecher hinaus – eine beängstigend

realistische Illusion. Zudem wird der

Hintergrund noch schwärzer dargestellt.

Näher an der Realität zu sein ist ein

Merkmal, das sich beim JSD 6 immer

stärker in den Vordergrund drängt, je* inkl. Tonarm SME 309

hifi & records 2/2020