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Hightech-Firma schafft neue Arbeitsplätze in Schmerikon · Südostschweiz | Freitag, 21. Juli 2017 REGION 3 Hightech-Firma schafft neue Arbeitsplätze in Schmerikon Die Wild & Küpfer

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Page 1: Hightech-Firma schafft neue Arbeitsplätze in Schmerikon · Südostschweiz | Freitag, 21. Juli 2017 REGION 3 Hightech-Firma schafft neue Arbeitsplätze in Schmerikon Die Wild & Küpfer

Südostschweiz | Freitag, 21. Juli 2017 REGION 3

Hightech-Firma schafft neue Arbeitsplätze in SchmerikonDie Wild & Küpfer AG investiert 15 bis 20 Millionen Franken in den Ausbau des Produktionsstandortes in Schmerikon. Dadurch entstehen im Seedorf rund 20 neue Arbeitsplätze. Der Spezialist für Spritzgusstechnik gibt mit diesem Ausbau ein starkes Bekenntnis zum Standort ab.

von Urs Schnider

E s begann alles in einemSchweinestall im Glarner-land. Dort testete TobiasWild senior 1975 die erste Spritzgussmaschine. Rund

40 Jahre später macht das Unterneh-men mit Sitz in Schmerikon rund 45 Millionen Franken Umsatz. «2016 war ein Rekordjahr für uns», sagt Tobias Wild. Er hat das Familienunterneh-men Wild & Küpfer AG zusammen mitPeter Küpfer aufgebaut.

Medizinalbereich wächst rasantHeute zählt das Hightech-Unterneh-men rund 160 Mitarbeitende. DasWachstum lässt den Firmensitz in der Schmerkner Allmend jedoch aus allenNähten platzen. Deshalb wird nunausgebaut: «Wir planen einen dreige-schossigen Anbau zur Allmeindstras-se hin», sagt Tobias Wild junior, COO im Familienunternehmen. Dafür in-vestieren die Familien Wild und Küp-fer 15 bis 20 Millionen Franken im Seedorf. «Und dies nur für den An-bau», wie Wild senior betont.

Grund dafür sei insbesondere dashohe Wachstum des Medizinalbereichs,wo unter anderem Verschlüsse für diePharmaindustrie, Laborgefässe, Chirur-gie-Instrumente und Dosiersysteme fürBiotechnik entwickelt und produziertwerden. «Der Bereich wächst im zwei-stelligen Prozentbereich», so TobiasWild junior. Deshalb benötigt das Unter-nehmen weitere sogenannte «Reinräu-me», die medizinischen Reinheitsan-sprüchen genügen müssen. Diese Räu-me werden im Anbau untergebracht.

30 bis 40 neue ArbeitsplätzeIn den Medizinalbereich ist dieWild & Küpfer AG vor rund zwölf Jah-ren eingestiegen. Es sei relativ aufwen-dig, bis hier Resultate erzielt würden,erklärt Wild junior. «Wenn ein Neu-kunde gewonnen wird, kann es durch-aus fünf bis zehn Jahre dauern, bis die entsprechenden Produkte entwickelt sind und in die Produktion gehen.»

Dafür könne man davon ausgehen,dass für die verschiedenen Kunden

die Produkte rund 20 Jahre lang pro-duziert werden können, so Wild.

So glauben die Besitzerfamilien an eine gute und nachhaltige Entwick-lung in diesem Bereich. Tobias Wild junior schätzt, dass durch den Anbau zwischen 30 und 40 neue Arbeitsplät-ze im Seedorf geschaffen werden.

Der bereits bestehende Reinraummisst rund 650 Quadratmeter; durchden Anbau wird etwa das Dreifache anFläche zur Verfügung stehen, wie Wildjunior erklärt. «Die Produktions- undMontagefläche wird in diesem Bereichum rund 1200 Quadratmeter wach-

sen.» Ein weiterer Grund für den Aus-bau sei, dass die Wild & Küpfer AG alsSystemlieferantin nicht nur einzelne

Kunststoffteile herstellt und liefert,sondern ganze Baugruppen. Dasheisst, es gibt Produkte, für welche dasUnternehmen verschiedene Teile her-stellt und diese gleich vor Ort in Schme-rikon zusammenbaut. «Auch das erfor-dert Arbeitsplätze in der Montage so-wie für die Automation.»

Die Spritzgussspezialistin betreibt derzeit insgesamt 82 Spritzgussma-schinen. In den neuen Räumlichkei-ten werden nochmals 15 bis 20 Anla-gen zu stehen kommen, wie Tobias Wild senior schätzt.

Personalkantine für 200 PersonenGemäss Tobias Wild junior will dieWild & Küpfer AG mit dem Anbau auchdie Attraktivität für die Mitarbeitendensteigern und diesen einen Mehrwertbieten. So soll im dritten Geschoss einneues Personalrestaurant entstehen,welches 200 Personen Platz bieten wird.Damit erhoffe er sich nicht zuletzt, ver-mehrt die hochspezialisierten Arbeits-kräfte nach Schmerikon zu locken, diees in dieser Branche brauche,so Wild ju-nior. Deshalb wird auch auf die Ausbil-dung viel Gewicht gelegt. «Ich war dererste Lehrling», sagt Wild junior. Mit derLehrlingsausbildung habe die Firmawegen ihm überhaupt erst angefangen.«Das war vor 21 Jahren», so der 37-Jäh-rige. Heute bildet die Wild & Küpfer AG16 Lehrlinge aus.

Start Anfang 2019Sein Vater ergänzt: «Das Wachstum derFirma wird oft gebremst, weil wir zu we-nig Spezialisten finden.» Wobei er undsein Partner Peter Küpfer nie verbissenauf Wachstum gesetzt hätten. «Mit unse-rem Credo, eine Topqualität zu bieten,kommt das Wachstum automatisch –und nachhaltig, wie man jetzt sieht»,sagt Wild senior und schmunzelt.

Derzeit läuft noch das Bewilligungs-verfahren für den Ausbau. Doch der Pa-tron ist guter Dinge. Die ehemaligeSchreinerei, wo die Halle gebaut wer-den soll, wird jedenfalls derzeit zurück-gebaut. Wild rechnet damit, dass An-fang September mit dem Bau begon-nen werden kann. Anfang 2019 soll derBetrieb dann aufgenommen werden.

Bekenntnis zum Standort Schmerikon: So präsentiert sich der geplante Ausbau der Wild & Küpfer AG, mit einem Personalrestaurant im Anbau (links). Visualisierung Di Caudo Architektur AG

«Der Medizinal­bereich wächst derzeit im zweistelligen Prozentbereich.»Tobias Wild juniorCOO Wild & Küpfer AG

Ursprung: Tobias Wild zeigt das Bild des Schweinestalls, wo vor 42 Jahren der Grundstein für das Unternehmen der Familien Wild und Küpfer gelegt wurde. Bild Wild & Küpfer AG

Steigende Nachfrage bei der SpitexDie Fachstelle für Statistik hat untersucht, wie sich im Kanton St.Gallendie Nachfrage nach Dienstleistungen derSpitex entwickelt.

Im Jahr 2015 wurden demnach fürLeistungen 82 Millionen Franken ver-rechnet. Etwas mehr als die Hälfte die-ser Einnahmen wurden mit Pflegeleis-tungen erwirtschaftet, rund 20 Prozent mit Hauswirtschaft und Sozialbetreu-ung. Die restlichen Einnahmen wur-den mit Mahlzeitendienst und übrigen Dienstleistungen generiert. Bei denPflegeleistungen übernehmen dieKrankenversicherungen rund Dreivier-tel der Kosten, den Rest teilen sichKlientinnen und Klienten sowie die Ge-meinden.

Im Jahr 2015 bezogen im Kanton St.Gallen durchschnittlich 21 von 1000 Einwohnern Pflegeleistungen. 17 von 1000 Einwohnern nahmen hauswirt-schaftliche und sozialbetreuerischeLeistungen in Anspruch.

Damit liege der Kanton bei den Pfle-geleistungen unter dem SchweizerDurchschnitt,bei den hauswirtschaftli-chen und sozialbetreuerischen Leis-tungen darüber, teilte die Fachstelle fürStatistik am Donnerstag mit.

Männer werden von ihrenFrauen betreutFestgestellt wurden geschlechtsspezifi-sche Unterschiede: Die Zahl der Frau-en, die gepflegt werden, liegt höher. Dassei einerseits auf die höhere Lebens-erwartung der Frauen zurückzufüh-ren. Anderseits würden die Männer zu Hause oft von ihren Partnerinnen be-treut, heisst es.

Bis zum Jahr 2045 wird mit einer Zunahme von heute rund 10 500 auf über 18000 Pflegebedürftige gerech-net. Der grösste Anstieg ist bei der Al-tersgruppe der über 80-Jährigen zu er-warten: Die Prognosen gehen dort von einer Verdoppelung der Patientenzah-len aus. Seit 2010 hat im Kanton die Anzahl der Beschäftigten in der Spitex kontinuierlich zugenommen: 2015wurden 2880 Angestellte gezählt. 2010 waren es noch 2467 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewesen. (sda/sk)

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