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Himmel und erde · JosepH Haydnam 21.03.2009 · missa in tempore belli Hob. XXii:9 · Gloria · sanctusbenedictus · paukenmesse ·kyrie iGor strawinsky · concerto in dfür streicHorcHester · ViVace psalmensinfonie für cHor undorcHester · eXaudi orationem meam · so klinGt nur dortmund.

Dauer: ca. 2 Stunden inklusive Pause

WDR SinfonieoRcheSteR Köln

WDR RunDfunKchoR Köln

eivinD AADlAnD DiRigent

SimonA SAtuRová SoPRAn

geRhilD RombeRgeR Alt

WeRneR güRA tenoR

thomAS e. bAueR bASS

Abo: chorklang

in unserem haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch husten, niesen und handy-klingeln. ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von bild- und tonaufnahmen

während der vorstellung abzusehen. Wir danken für ihr verständnis!

KonZeRthAuS DoRtmunD · SAmStAg, 21.03.2009 · 20.00

4i5

Joseph haydn

6i7 PRogRAmm

JoSePh hAyDn (1732 – 1809)missa in tempore belli hob. XXii:9 »Paukenmesse«

KyriegloriacredoSanctusbenedictusAgnus Dei

– Pause –

igoR StRAWinSKy (1882 – 1971)concerto in D für Streichorchester

vivaceArioso. AndantinoRondo. Allegro

»Psalmensinfonie« für chor und orchesterexaudi orationem meamexpectans expectavi DominumAlleluia. laudate Dominum

8i9

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10i11

geiStliche KlAngSchönheit JoSePh hAyDn miSSA in temPoRe belli hob. XXii:9 »PAuKenmeSSe«

Joseph haydns späte messen gehören mit zu dem Schönsten, was für diese gattung geschrieben worden ist. Der Komponist hatte seine alte heimat, Schloss esterházy, im Jahr 1791 verlassen, nachdem sein Dienstherr gestorben war und dessen Sohn nur wenig interesse an einer eigenen Kapelle zeigte. in diese Zeit fallen die ausgedehnten englandreisen des österreichischen Kom-ponisten, die ihn zu einem der populärsten Künstler europas machten. in den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts nahm haydn seinen Platz als leiter des fürstlichen orchesters jedoch wieder ein. in das erste Jahr dieser Zeit fällt die Komposition der missa in tempore belli, auch »Pauken-messe« genannt. man kann in diesem strahlenden und feierlichen Werk sehr schön die hand-

WeRKe

schrift des gereiften Künstlers erkennen. Die messkomposition ist für haydn längst mehr als die erfüllung der liturgischen form. hier zeigt sich ein Komponist, der mit allen techniken der großen Sinfonik vertraut ist. und so verbindet sich ein eigenständiger instrumentalpart, der voller aussagekräftiger motive und überraschender Kontraste ist, mit einem chorklang, der dem orches-ter gleichberechtigt gegenüber gestellt ist.

Diese Anlage wird sofort in den ersten takten des Kyrie deutlich: über den verhaltenen Strei-cherakkorden erklingen die ersten Anbetungsrufe, zunächst noch vorsichtig durch holzbläser un-terstützt. in kürzester Zeit entwickelt haydn eine strahlende, von Kraft und Dominanz geprägte Atmosphäre, die den Kyrie-Rufen jede unterwürfigkeit nimmt. in dem gut eine Dreiviertelstunde dauernden Werk sorgt haydn mit immer neuen Soloinstrumenten für viel Abwechslung, so etwa mit den Klarinetten im credo und im gloria mit flöte und horn. Das credo, herzstück der messe, überrascht mit einer komplexen harmonik, gestützt durch die durchgängige, stark akzentuierte betonung des grundmetrums.

Seinen volkstümlichen namen »Paukenmesse« hat das Werk aufgrund des Agnus Dei erhalten. in diesem Part, der traditionell eher lyrisch gehalten ist, ertönen schon bald nach beginn leise trommelwirbel, die allmählich drohend lauter werden. erst im abschließenden Dona nobis pacem werden sie durch triumphierende bläserfanfaren abgelöst. haydn bezieht sich hier auf die erbit-terten Kämpfe, die napoleons truppen seit 1792 gegen die österreicher führten. erst mit dem frieden im italienischen campo formio fanden die unruhen im oktober 1797 ein vorläufiges ende. Wenige tage vor dem friedensschluss, am 29. September 1797, wurde das Werk erstmals öffentlich aufgeführt. tatsächlich fertig gestellt hatte haydn die messe jedoch bereits ende des vorigen Jahres. Die siegreichen fanfarenklänge des Dona nobis pacem können also nicht auf das ende des Krieges gemünzt sein. Sie zeugen vielmehr von haydns glauben an ein ver-söhnliches ende der Auseinandersetzungen und sind letztlich Zeugnis seiner tief verwurzelten gläubigkeit.

SPiel mit DeR teRZ conceRto in D füR StReichoRcheSteR

Paul Sacher war einer der bedeutendsten mäzene und förderer zeitgenössischer musik im europa des 20. Jahrhunderts. Der Dirigent mit dem faible für die moderne hatte die Witwe des Sohnes von Pharmaunternehmer hoffmann-la Roche geheiratet. Auf diese Weise war er in der glücklichen Situation, frei über ein großes Kapital verfügen zu können. Sacher war ein besessener, der sein leben vollkommen in den Dienst der musik stellte.

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neben seiner Dirigententätigkeit suchte er den persönlichen Kontakt zu den Komponisten seiner Zeit, die in seinen Augen wegweisend für die entwicklung der musik im 20. Jahrhundert sein wür-den. Dazu gehörten béla bartók, Anton Webern, Alfredo casella und insbesondere igor Strawinsky.

Sacher gab diesen Komponisten regelmäßig Aufträge für Werke. Direkt nach Kriegsende – Strawinsky lebte damals bereits seit einigen Jahren in den uSA – bat Sacher den Russen um ein orchesterwerk. Das ergebnis dieses Kompositionsauftrages liegt mit dem charmanten concerto in D vor uns. es trägt den beschwingten neoklassizistischen ton, der für Strawinsky typisch ist. Wie das 1937 entstandene Konzert »Dumbarton oaks« ist auch in diesem Werk die Ausein-andersetzung mit den instrumentalkonzerten von Johann Sebastian bach spürbar. Strawinsky behält die durchgängig beschwingte motorik barocker Konzerte bei, verzichtet jedoch auf die Reihung von Solo- und voll besetzten Passagen. es ist vor allen Dingen die harmonik, in der sich der neuerer Strawinsky in diesem Werk zeigt: So ist eine eindeutige Zuordnung zu einem Dur- oder mollcharakter für das concerto in D nicht möglich. Der Komponist entwickelt hier eine changierende harmonische fläche, indem er beständig mit der großen und der kleinen terz spielt. Aus dieser unbestimmtheit zieht das Werk seinen besonderen Reiz. Am 27. Januar 1947 wurde das concerto in D uraufgeführt.

tRADition unD moDeRne »PSAlmenSinfonie« füR choR unD oRcheSteR

17 Jahre vor dem concerto in D ist die »Psalmensinfonie« entstanden. Strawinsky lebte damals in Paris und war ein international anerkannter Komponist. in der »Psalmensinfonie« vereint der Komponist zwei Welten: Die gefühlvolle, bisweilen pathetische Ausdruckswelt des russischen Kirchengesangs und die kühle, von der tradition losgelöste musiksprache des modernen europa.

Dieser scheinbare Widerspruch schlägt sich auch in der formalen Anlage des Werkes nieder. Auch wenn Strawinsky den titel »Sinfonie« wählt und eine dreiteilige Anlage wählt, so ist das Werk doch mit ungefähr 20 minuten zu kurz, um als Sinfonie im traditionellen Sinne zu gelten. besonders der erste Satz wirkt mehr wie ein Auftakt denn als ein eigenständiges gebilde. gänz-lich neu wird die Anlage durch den chorgesang, mit dem Strawinsky ein hybrides gebilde schafft, angesiedelt irgendwo zwischen oratorium und Sinfonie.

Die texte für das Werk hat Strawinsky in der bibel gefunden, in den Psalmen des Alten testa-ments. Die verse, die er aus drei unterschiedlichen Psalmen auswählt, folgen einer klaren Dra-maturgie: zunächst die Anrufung gottes im ersten Satz aus Psalm 38, im zweiten dann mit einem Auszug aus Psalm 39 die Rettung aus der not und Dank. für den letzten Satz wählt Strawinsky eine

12 i13

Passage aus Psalm 150, die ausschließlich dem lobpreis gottes dient. Diese positiv verlaufende Spannungskurve, die aus der bedrängnis zur erlösung führt, wird jedoch von der musikalischen gestaltung konterkariert. Strawinsky beginnt mit leichten, spielerischen Rhythmen im ersten Satz, der geradezu eine beschwingte Ausstrahlung hat und schließt mit einer über große Strecken verhal-tenen, komplizierten Anlage mit äußerst dramatischen einwürfen. im mittelsatz überkreuzen sich naturgemäß die beiden entwicklungsstränge: Strawinsky lässt den chor zu mächtigen Ausdruck-sekstasen anwachsen, dennoch nimmt er in den instrumentalen Passagen die emotionen wieder zurück, um zu dem spielerischen gestus des ersten Satzes zurückzukehren. formal folgt dieser Satz dem Aufbau einer Doppelfuge, die mit zwei themen und ihren zahlreichen Abwandlungen die Struktur des Satzes prägt. im letzten Satz entwickelt Strawinsky in der Auseinandersetzung mit den Rhythmen des instrumentalparts eine ganz eigenwillige Skandierung des textes, die sich vollkommen von den üblichen gepflogenheiten sowie der Ausdrucksebene der Worte löst. immer wieder ertönt das ›laudate eum‹, doch es ist auf dem höhepunkt des ausladenden Satzes zu einer instrumental gedachten linie geworden, voll pulsierendem Rhythmus und Schlagkraft. Daneben setzt Strawinsky dann weiche, gefühlvolle Passagen mit demselben text. nun sind sie mit dem ihm entsprechenden musikalischen gehalt gefüllt. nach einem ausführlichen Schlussteil, der vom langsamen Rhythmus des Schlagwerks bestimmt ist, klingt die »Psalmensinfonie« verhalten und leise aus. Strawinsky erweist sich hier als ein meister im umgang mit tradition und moderne gleicher-maßen. er zeigt, dass seine moderne, von der gefühlstiefe des 19. Jahrhunderts befreite musiksprache auch in der Auseinandersetzung mit einem biblischen text funktioniert und voller Schönheit und Ausdruckskraft ist. Andererseits erweist er sich aber auch in den Passagen unge-brochenen chorklangs als ein rechtmäßiger verwalter seines musikalischen erbes.

14 i 15

16 i17 teXte

KyRieKyrie eleison.christe eleison.Kyrie eleison. gloRiAgloria in excelsis deoet in terra pax hominibusbonae voluntatis.laudamus te, benedicimus te,Adoramus te, glorificamus te.gratias agimus tibiPropter magnam gloriam tuam.Domine Deus, Rex caelestis, Deus Pater omnipotens.Domine fili unigenite, Jesu christe.Domine Deus, Agnus Dei, filius Patris.Qui tollis peccata mundi, miserere nobis.Qui tollis peccata mundi, Suscipe deprecationem nostram.Qui sedes ad dexteram Patris, miserere nobis.Quoniam tu solus Sanctus, tu solus Dominus,tu solus Altissimus,Jesu christe.cum Sancto Spiritu, in gloria Dei Patris.Amen.

JoSePh hAyDn miSSA in temPoRe belli hob. XXii:9 »PAuKenmeSSe«

herr, erbarme dich.christus, erbarme dich.herr, erbarme dich.

ehre sei gott in der höheund frieden auf erden den menschen, Die guten Willens sind.Wir loben dich, wir preisen dich,Wir beten dich an, wir verherrlichen dich.Wir sagen dir Dankob deiner großen herrlichkeit.herr und gott, König des himmels, gott, allmächtiger vater. herr Jesus christus, eingeborener Sohn.herr und gott, lamm gottes, Sohn des vaters.Du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erbarme dich unser.Du nimmst hinweg die Sünde der Welt, nimm an unser gebet.Du sitzest zur Rechten des vaters, erbarme dich unser!Denn du allein bist heilig, Du allein der herr,Du allein der Allerhöchste, Jesus christus. mit dem heiligen geist in der herrlichkeit gottes, des vaters. Amen.

cReDocredo in unum Deum,Patrem omnipotentem, factorem caeli et terrae,visibilium omnium et invisibilium. et in unum Dominum Jesum christum, filium Dei unigenitum, et ex Patre natum ante omnia saecula. Deum de Deo, lumen de lumine, Deum verum de Deo vero. genitum, non factum, consubstantialem Patri, Per quem omnia facta sunt. Qui propter nos homines et propter nostram salutem Descendit de caelis. et incarnatus est De Spiritu Sancto ex maria virgine,et homo factus est. crucifixus etiam pro nobis Sub Pontio Pilato, passus et sepultus est. et resurrexit tertia dieSecundum scripturas, et ascendit in caelum, Sedet ad dexteram Patris. et iterum venturus est cum gloria Judicare vivos et mortuos, cujus regni non erit finis. et in Spiritum sanctum Dominum et vivificantem, Qui ex Patre, filioque procedit.

ich glaube an den einen gott,Den vater, den Allmächtigen,Den Schöpfer des himmels und der erde,Alles Sichtbaren und unsichtbaren.und an den einen herrnJesus christus,Den eingeborenen Sohn gottes,und aus dem vater geboren vor aller Zeit.gott von gott, licht vom licht,Wahrer gott vom wahren gott.gezeugt, nicht geschaffen,gleichen Wesens mit dem vater,Durch den alles geschaffen worden ist.Der für uns menschenund um unseres heiles willenvom himmel herabgestiegen ist.und der fleisch geworden istDurch den heiligen geistAus maria, der Jungfrau,und der mensch geworden ist.Der gekreuzigt wurde auch für uns,unter Pontius Pilatus gelitten hatund begraben worden ist.und der auferstand am dritten tagenach den Schriftenund aufgefahren ist in den himmel,Der sitzet zur Rechten des vaters.er wird wiederkommen mit herrlichkeit,um zu richten die lebenden und die toten,und seines Reiches wird kein ende sein.und an den heiligen geist,Den herrn, den lebendig machenden,Der aus vater und Sohn hervorgeht.

18 i19 teXte

Qui cum Patre, et filio simul adoratur, et conglorificatur, Qui locutus est per Prophetas. et unam, sanctam, catholicam et apostolicam ecclesiam. confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum. et expecto resurrectionem mortuorum et vitam venturi saeculi. Amen.

SAnctuSSanctus, sanctus, sanctus,Dominus Deus Sabaoth.Pleni sunt caeli et terra gloria tua.osanna in excelsis.

beneDictuSbenedictus qui venit in nomine Domini.osanna in excelsis.

AgnuS DeiAgnus Dei,Qui tollis peccata mundi:miserere nobis.Dona nobis pacem.

PSAlm 38, 13 – 14 (vulgAtA) exaudi orationem meam, Domine,

Der mit vater und Sohn zugleich angebetet und verherrlicht wird,Der gesprochen hat durch die Propheten.und die eine, heiligeWeltweite und apostolische Kirche.ich bekenne die eine taufeZur vergebung der Sünden.und ich erwarte die Auferstehung der totenund das leben in der zukünftigen Welt.Amen.

heilig, heilig, heilig,ist der herr gott Zebaoth.erfüllt sind himmel und erde von deiner herrlichkeit.hosanna in der höhe.

hochgelobt sei, der da kommt im namen des herrn.hosanna in der höhe.

lamm gottes,Du nimmst hinweg die Sünde der Welt:erbarme dich unser.gib uns deinen frieden.

PSAlm 39, 13 – 14 (lutheRbibel) höre mein gebet, herr,

et deprecationem meam auribus percipe, lacrimas meas ne sileas, Quoniam advena ego sum apud te et peregrinus, sicut omnes patres mei.Remitte mihi, ut refrigerer Priusquam abeam et amplius non ero.

PSAlm 39, 2 – 4 (vulgAtA) expectans expectavi Dominum, et intendit mihi et exaudivit preces meas.et eduxit me de lacu miseriae et de luto faecis et statuit super petram pedes meos et direxit gressus meos.et immisit in os meum canticum novum, carmen Deo nostro.videbunt multi et timebunt et sperabunt in Domino.

PSAlm 150 (vulgAtA) Alleluia! laudate Dominum in sanctis ejus, laudate eum in firmamento virtutis ejus, laudate eum in virtutibus ejus, laudate eum secundum multitudinem magnitudinis ejus, laudate eum in sono tubae, laudate eum in timpano et choro, laudate eum in cordis et organo, laudate eum in cymbalis bene sonantibus, laudate eum in cymbalis jubilationibus.omnis spiritus laudet Dominum. Alleluia.

igoR StRAWinSKy »PSAlmenSinfonie« füR choR unD oRcheSteR

und vernimm mein Schreien, Schweige nicht zu meinen tränen, Denn ich bin ein gast bei Dir, ein fremdling wie alle meine väter.lass ab von mir, dass ich mich erquicke, ehe ich dahinfahre und nicht mehr bin.

PSAlm 40, 2 – 4 (lutheRbibel) ich harrte des herrn, und er neigte sich zu mir und hörte mein Schreien.er zog mich aus der grausigen grube, Aus lauter Schmutz und Schlamm, und stellte meine füße auf einen fels, Dass ich sicher treten kann.er hat mir ein neues lied in meinen mund gegeben, Zu loben unsern gott.Das werden viele sehen und sich fürchtenund auf den herrn hoffen.

PSAlm 150 (lutheRbibel)halleluja! lobet gott in seinem heiligtum, lobet ihn in der feste seiner macht,lobet ihn für seine taten, lobet ihn in seiner großen herrlichkeit,

lobet ihn mit Posaunen, lobet ihn mit Pauken und Reigen, lobet ihn mit Saiten und Pfeifen, lobet ihn mit hellen Zimbeln, lobet ihn mit klingenden Zimbeln. Alles, was odem hat, lobe den herrn. halleluja.

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mit orchester bis zum solistisch besetzten vokal-ensemble. besonders hervorzuheben ist die be-schäftigung des chores mit zeitgenössischer musik: über 140 ur- und erstaufführungen stan- den auf den Programmen, u. a. Schönbergs »moses und Aaron«, henzes »laudes«, Stockhausens »momente«, nonos »il canto sospeso«, boulez’ »le visage nuptial«, Zimmermanns »Requiem für einen jungen Dichter«, Pendereckis lukas-Passion, Xenakis’ »nuits«, berios »coro«, höllers »Der ewige tag«, eötvös’»imA«, hosokawas »lotosblume« und isabel mundrys »gesichtet, gesichelt«.

Der WDR Rundfunkchor Köln wurde 1948 gegründet und ist ein berufs-chor mit 48 Sän-gerinnen und Sängern. Rupert huber, der seit 1986 mit dem WDR Rundfunkchor Köln arbeitet, trat sein Amt als chefdirigent 2004 an. ehemalige chefdirigenten waren bernhard Zimmermann, herbert Schernus, helmuth froschauer und Anton marik.

Der WDR Rundfunkchor Köln ist regelmäßig zu gast bei internationalen festivals wie den berli-ner und Wiener »festwochen«, dem »festival de música de canarias«, den »Salzburger festspielen«,dem »Stockholm festival«, der »biennale venedig«, dem festival »musica« in Straßburg und dem »flandern festival«; außerdem führten ihn Konzertreisen nach new york, Zürich, mailand, Paris, london, tallin, Athen, Rom, brüssel, genf, Jerusalem, tel Aviv, boston, cleveland, Washington, osaka und tokio. in Radio und fernsehen, im Studio, bei Konzerten und auf cD-Produktionen ist der WDR Rundfunkchor Köln außerdem »die Stimme« des WDR Sinfonieorchester Köln und des WDR Rundfunkorchester Köln.

eivinD AADlAnD

Der norwegische Dirigent eivind Aadland genießt höchstes Ansehen als interpret sowohl des klassischen als auch des zeitgenössischen Repertoires. in der sechsten Saison ist Aadland chef-dirigent und Künstlerischer leiter des trondheim Symphony orchestra und unterhält beziehungen zu vielen skandinavischen orchestern, darunter das oslo und das bergen Philharmonic orchestra, das Stavanger Symphony orchestra und das Swedish chamber orchestra. An der oper in oslo hat er erfolgreiche Produktionen von »Don giovanni«, »le nozze di figaro« und »Die Zauberflöte« geleitet. highlights vergangener Saisons beinhalteten Aufführungen mit dem orchestre national du capitole de toulouse, dem finnish Radio und dem melbourne Symphony orchestra, dem or-chestre de chambre de lausanne und den Sinfonieorchestern des SWR Stuttgart und WDR Köln.

eivind Aadlands cD-einspielungen umfassen ein breites Repertoire mit einem Schwerpunkt auf norwegischen und schwedischen Komponisten. Diese Aufnahmen beinhalten die sinfonischen Werke von eivind groven, norwegische orchesterwerke und die gesamten Werke für violine

WDR SinfonieoRcheSteR Köln

Das 1947 entstandene WDR Sinfonieorchester Köln zählt zu den international renommierten Sinfonieorchestern. Seinen hervorragenden Ruf erwarb es sich in Zusammenarbeit mit den chef-dirigenten christoph von Dohnányi, Zdenek mácal, hiroshi Wakasugi, gary bertini, hans vonk und Semyon bychkov. Daneben standen so namhafte gastdirigenten wie claudio Abbado, Karl böhm, fritz busch, herbert von Karajan, erich Kleiber, otto Klemperer, lorin maazel, Sir André Previn, Zubin mehta, Sir georg Solti und günter Wand am Pult des orchesters.

eindrucksvolle belege für den außerordentlichen Rang des WDR Sinfonieorchesters Köln und seine stilistische vielseitigkeit sind die erfolgreichen Konzertreisen durch europa, Russland, Japan, china, die uSA und Südamerika sowie die regelmäßigen Radio- und fernsehübertragungen und die zahlreichen Schallplatteneinspielungen, die musikalische maßstäbe setzten.

neben der Pflege des klassisch-romantischen Repertoires machte sich das WDR Sinfonie-orchester Köln vor allem durch seine interpretationen der musik des 20. Jahrhunderts einen namen. luciano berio, hans Werner henze, mauricio Kagel, Krzysztof Penderecki, igor Strawinsky, Karlheinz Stockhausen und bernd Alois Zimmermann gehören zu den zeitgenössischen Kompo-nisten, die ihre Werke – zum großen teil Auftragskompositionen des Senders – mit dem WDR Sinfonieorchester Köln aufführten. chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters Köln ist seit der Saison 1997/98 Semyon bychkov. unter seiner leitung hat sich das Profil des orchesters weiter geschärft. Zahlreiche cD-veröffentlichungen mit Werken von Richard Strauss, Dmitri Schosta-kowitsch, gustav mahler und Sergej Rachmaninow zeugen von der besonderen Qualität der zehnjährigen musikalischen Partnerschaft. Die unter Semyon bychkovs leitung entstandene Aufnahme von Richard Strauss’ einakter »Daphne« mit dem WDR Sinfonieorchester Köln erhielt den »echo Klassik« 2006 als »operneinspielung des Jahres«. Sein vertrag endet mit Abschluss der Spielzeit 2009 /10. neuer chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters Köln wird mit beginn der Spielzeit 2010/11 der finne Jukka-Pekka Saraste. Anfang 2008 wurde die Produktion der Dvorák-oper »Der König und der Köhler« mit dem WDR Sinfonieorchester Köln unter der lei-tung von gerd Albrecht mit dem »miDem classical Award« ausgezeichnet.

WDR RunDfunKchoR Köln

Das Repertoire des WDR Rundfunkchor Köln reicht von der musik des mittelalters bis zu zeitge-nössischen Kompositionen, von geistlicher musik bis zur operette, vom großbesetzten oratorium

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der Schulmusik an der hochschule für musik Detmold schloss sie ihre gesangsausbildung bei heiner eckels mit der staatlichen musiklehrerprüfung, der Künstlerischen Reifeprüfung und dem Konzertexamen ab. Kurse bei den Professoren für liedgestaltung mitsuko Shirai und hartmut höll ergänzten ihr Studium.

Seit 2003 ist sie selber Professorin für gesang an der hochschule für musik Detmold und an der folkwang hochschule essen. ihre umfangreiche Konzerttätigkeit in den bereichen ora-torium, lied und neue musik – sie wirkte bei vielen uraufführungen mit – führte sie bereits ins in- und Ausland, unter anderem zum nDR hamburg mit händels »Jephtha«, wo sie umgehend zu weiteren Konzerten eingeladen wurde, zum basler Symphonieorchester, nach Prag mit mahlers »Kindertotenliedern«, zu den »haller bach-tagen«, zum »internationalen beethovenfest bonn«, mit Ralf otto nach Südamerika sowie in die münchner Philharmonie. Das weitgespannte Repertoire der Sängerin umfasst alle großen Alt- und mezzo-Partien des oratorien- und Konzertgesangs vom barock über die Klassik und Romantik bis hin zur musikliteratur des 20. Jahrhunderts.

WeRneR güRA

Werner güra, in münchen geboren, studierte am mozarteum in Salzburg und setzte seine ge-sangsausbildung später bei Kurt Widmer in basel und margreet honig in Amsterdam fort; daneben nahm er Schauspielunterricht bei Ruth berghaus und theo Adam.

nach operngastspielen in frankfurt und basel wurde er 1995 ensemblemitglied der Semper-oper in Dresden, wo er die großen Rollen seines Stimmfachs in opern von mozart und Rossini gesungen hat. 1998 /99 verpflichtete ihn Philippe herreweghe für seine Japan-tournee mit der neunten Sinfonie von beethoven. er hat unter der leitung von Daniel barenboim in »Don giovanni« und »così fan tutte« gesungen, an der Staatsoper berlin in »il barbiere di Siviglia«, an der Pariser oper in »Die Zauberflöte«, in Dresden in »Die entführung aus dem Serail« und in der Johannes-Passion von bach mit der Staatskapelle Dresden unter der leitung von Peter Schreier. mit den berliner Philharmonikern unter der leitung von claudio Abbado und ádám fischer war er im Wiener Konzerthaus zu hören und im frühjahr 2003 debütierte er beim Amsterdamer concertge-bouworkest als evangelist in der Johannes-Passion. Als Konzert- und oratoriensänger stand er auf den bekannten Podien europas mit Dirigenten wie Peter Schreier, René Jacobs, ton Koopman und enoch zu guttenberg und wirkte zudem bei zahlreichen festivals, beispielsweise in Salzburg, montpellier und montreux mit. Auch als liedsänger ist Werner güra sehr erfolgreich. mit Rezitalen war er in der londoner Wigmore hall, im concertgebouw Amsterdam und im new yorker lincoln

und orchester von Arne nordheim mit dem Stavanger Symphony orchestra. mit dem trond-heim Symphony orchestra nahm Aadland Werke von ole bull und ludvig irgens-Jensen und gerhard Schjelderup auf. mariss Jansons ermutigte den Studenten Aadland, seine Dirigenten-karriere mit nachdruck zu verfolgen. Zuvor war eivind Aadland Konzertmeister des bergen Phil-harmonic orchestra gewesen. Als Schüler yehudi menuhins trat er gemeinsam mit seinem lehrer bei Kammerkonzerten in Paris, london und in der Schweiz auf. Seine Dirigentenlaufbahn begann er als musikdirektor des european union chamber orchestra, mit dem er Konzerte in den großen Konzerthäusern und bei festivals in ganz europa gab.

SimonA SAtuRová

Simona Saturová wurde in bratislava (Slowakei) geboren. Sie studierte am Konservatorium von bratislava und besuchte meisterklassen u. a. bei ileana cortrubas. im Jahr 2001 wurde ihr der »thalia Preis« für die beste sängerische leistung des Jahres verliehen. im August 2007 wurde die Künstlerin im Rahmen des »Schleswig-holstein musik festivals« mit dem »förderpreis der Walter und charlotte hamel Stiftung« ausgezeichnet. Wichtige engagements der jüngeren vergangen-heit waren neben der lukas-Passion von und unter der leitung von Krzysztof Penderecki beim »Schleswig-holstein musik festival« ihre Konzerte in Japan unter Rolf beck und beim »oregon bach festival« in eugene, konzertante Aufführungen des »idomeneo« mit leopold hager in der Phil-harmonie luxemburg und das kurzfristige einspringen an der oper frankfurt, wo die Sopranistinin den Spielzeiten 2007- 2010 wieder zu erleben ist. Simona Saturová tritt regelmäßig bei re-nommierten festivals auf. Zu den Dirigenten, mit denen die Sopranistin gearbeitet hat, gehören christoph eschenbach, Sir neville marriner, Sylvain cambreling, manfred honeck, John fiore, mar-tin haselböck, Rafael frühbeck de burgos, Adam fischer und gennadi Roschdestwenski. 2005 erschien die ersteinspielung von Johann A. hasses Requiem und miserere. Diese Aufnahme wurde mit dem »Preis der Deutschen Schallplattenkritik« ausgezeichnet. im herbst 2008 nahm die So-pranistin mit der nDR Radiophilharmonie hannover eine haydn-cD unter leitung von Allessandro de marchi auf, im Januar 2009 eine cD mit virtuosen italienischen Arien unter Riccardo frizza.

geRhilD RombeRgeR

Die Altistin gerhild Romberger ist im emsland geboren und aufgewachsen. nach dem Studium

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center zu hören, aber auch im Rahmen der »Schubertiaden« von barcelona und Schwarzenberg. in diesem bereich hatten seine Aufnahmen immer einen großen erfolg, ob nun Schubert (»Die schöne müllerin«), Schumann (»Dichterliebe«) oder Wolf (»mörike-lieder«), die alle vom magazin »gramophone« zum »editor’s choice« erwählt wurden.

thomAS e. bAueR

thomas e. bauer zählt seiner vielseitigkeit und Stilsicherheit wegen zu den gefragten Sängern seines fachs. eine enge Zusammenarbeit verbindet den Künstler mit Philippe herreweghe, der ihn regelmäßig für zahlreiche Projekte engagiert. Wichtige Aufführungen zeitgenössischer musik prägen das künstlerische Profil von thomas e. bauer. bei den »Salzburger festspielen 2006« debütierte er mit Sciarrinos »Quaderno di strada«. 2007 interpretierte er in münchen Ruzickas »Sechs nietzsche-gesänge«, die er auch auf cD einspielt. ein weiterer Schwerpunkt ist seine Zusammenarbeit mit Krzysztof Penderecki, der ihn, seit dem von Radio france in 26 länder übertragenen Pariser Konzert seiner »8. Sinfonie – lieder der vergänglichkeit« in sämtliche Auf-führungen dieses Werkes einbindet. er wirkte darüber hinaus bei zahlreichen uraufführungen von nono, Killmayer und Rihm mit und wurde 2003 für seine herausragenden leistungen auf diesem gebiet mit dem »Schneider-Schott-musikpreis« ausgezeichnet. Als opernsänger debü-tierte thomas e. bauer 1997 am münchner Prinzregententheater unter der Regie von August everding.

in der Saison 2008/09 debütiert er in der titelpartie von Peter Ruzickas »celan« in einer neuproduktion am theater bremen unter der leitung des Komponisten. Seine große leidenschaft gehört dem liedgesang. Zusammen mit der Pianistin uta hielscher erschien 2008 eine gesamteinspielung der lieder Robert Schumanns. Regelmäßig gibt er liederabende in Japan, wo er bereits mit dem »Aoyama music Award« ausgezeichnet wurde. Auch gibt er liederabende mit dem hammerflügel-Spezialisten Jos van immerseel, so in der cité de la musique Paris mit Schu-berts »Schwanengesang« und liedern nach gedichten von mayrhofer. mit spektakulären musi-kalischen Projekten wurde thomas e. bauer in jüngster Zeit einer breiten öffentlichkeit bekannt: Klaus voswinckels Dokumentarfilm »Winterreise – Schubert in Sibirien« erzählt von der abenteu-erlichen Konzertfahrt mit der transsibirischen eisenbahn, die thomas e. bauer und der Pianist und musikwissenschaftler Siegfried mauser im September 2004 unternommen haben. Außerdem war er im September 2005 Protagonist in der uraufführung von moritz eggerts fußballoratorium »Die tiefe des Raumes«.

Alte beKAnnte – neue Klänge

JungeR WAnDeReRnach seinem letzten Konzert als »Junger Wilder« lässt Antti Siirala keine langeweile aufkommen: mit Schuberts »Wanderer-fantasie« in der bearbeitung für Klavier und orchester kommt er wieder nach Dortmund. Das finnish Radio Symphony orchestra spielt Werke von Schubert und bruckner.

fr 27. 03.09 · 20.00

inS SchWARZeDie konzertante Aufführung des »freischütz« von carl maria von Weber zeigt eine weitere facette im Wirken des Dirigenten thomas hengelbrock. musikalische Partner sind dabei hochkarätige

Solisten, der Philharmonia chor Wien und das mahler chamber orchestra.

Sa 16.05.09 · 19.00

DeR ZeitinSel letZteR teilZum Abschluss des thomas-hengelbrock-Portraits kommt der charismatische Dirigent noch ein-mal mit seinem balthasar-neumann-chor und -ensemble ins Konzerthaus. Sie bringen die h-moll-

messe von Johann Sebastian bach zur Aufführung.

Sa 20.06.09 · 20.00

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Förderkreis des Handwerks e.V.zugunsten KONZERTHAUS DORTMUND

teXte mirjam Schadendorf

fotonAchWeiS S. 20 © mischa Salevic

heRAuSgebeR KonZeRthAuS DoRtmunD

geSchäftSfühReR unD intenDAnt benedikt Stampa

ReDAKtion Dr. Jan boecker · marion Schröder

KonZePtion Kristina erdmann

AnZeigen Anne-Katrin Röhm · t 0231-22 696 161

DRucK hitzegrad Print medien & Service gmbh

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und fotografen für die freundliche unterstützung.

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imPReSSum

konzertHaus dortmundphilharmonie für westfalen

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