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HIV/AIDS, Malaria und andere Krankheiten bekämpfen Wolfgang Hein Lars Kohlmorgen (GIGA + Centrum für Globalisierung und Governance, Universität Hamburg)

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HIV/AIDS, Malaria und andere Krankheiten bekämpfen

Wolfgang HeinLars Kohlmorgen

(GIGA + Centrum für Globalisierung und Governance, Universität Hamburg)

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Wolfgang Hein/Lars Kohlmorgen: Der globale Kampf gegen Infektionskrankheiten 2

Programm

Teil 1: Infektionskrankheiten und MDGs• Weltgesundheit und Infektionskrankheiten• Infektionskrankheiten und Armut • Bekämpfung von Infektionskrankheiten als MDG • Faktoren der Zielerreichung

Teil 2: Finanzierung des Kampfes gegen Infektions-krankheiten • Quellen der Finanzierung• Global Fund to Fight Tuberculosis, Malaria an TB• Internationale Organisationen• Globale Public-Private Partnerships• Zivilgesellschaft

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Weltgesundheit und Infektionskrankheiten

• Verbreitung von HIV/AIDS: – HIV/AIDS häufigste Todesursache unter Erwachsenen

zwischen 15-59 Jahren weltweit– 2003 über drei Mio. Tote infolge von AIDS, mehr als fünf

Mio. infizierten sich mit HIV

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Globale Verbreitung von HIV/AIDS: Prävalenz

Quelle: UNAIDS 2006

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Globale Verbreitung von HIV/AIDS: Überblick

Quelle: UNAIDS 2006

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Verbreitung von HIV/AIDS in Afrika: Überblick

• 2005: ca. 25 Mio. Menschen leben in Sub-Sahara Afrika mit HIV, 2,7 Mio. neu infiziert, ca. 2 Mio. starben an AIDS• 2/3 aller Menschen weltweit, die mit HIV/AIDS leben, kommen aus Afrika; gleichzeitig leben lediglich 10 % der Weltbevölkerung in dieser Region

• einer von 12 Erwachsenen ist HIV-infiziert oder an AIDS erkrankt • Rückgang der durchschnittlichen Lebenserwartung bis 2005 auf 46 Jahre (Ende der 1980er: 49 Jahre)

Quelle: UNAIDS 2006

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• HIV/AIDS in anderen Entwicklungsländern:– Asien: 8,3 Mio. Menschen mit HIV (2005), ca. 600.000

Menschen an den Folgen von AIDS gestorben– 2003: ca. 650.000 Menschen in China und 5,2 Mio.

Menschen in Indien HIV-infiziert– Anstieg der Prävalenz in Indien– in Lateinamerika sind ungefähr 1,6 Mio. Menschen infiziert

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• Malaria:– in 105 Ländern verbreitet – ca. 1 Mio. Menschen sterben jährlich an Malaria, 90 %

davon in Sub-Sahara Afrika • Tuberkulose:

– ca. 1,7 Mio. Tote jährlich– 90 % der Tuberkulose-Toten und –Fälle in ärmeren Ländern– jährlicher Anstieg der Tuberkulose-Fälle um 1 %

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Infektionskrankheiten und Armut

• Teufelskreislauf Infektionskrankheiten – ökonomische/soziale Unterentwicklung – Armut

• Infektionskrankheiten schwächen• wirtschaftliches Wachstum, • Qualität und Verfügbarkeit von Human-Kapital, • Arbeitsproduktivität, • Governance-Kapazitäten/politische Strukturen

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Bekämpfung von Infektionskrankheiten als MDG

• MDG 6: „HIV/AIDS, Malaria und andere übertragbare Krankheiten bekämpfen“– Teilziel 7: „Bis 2015 die Ausbreitung von HIV/AIDS zum

Stillstand bringen und eine Trendumkehr bewirken.“ – Teilziel 8: „Bis 2015 die Ausbreitung von Malaria und

anderen schweren Krankheiten zum Stillstand bringen und eine Trendumkehr bewirken.“

• MDG 8: „eine weltweite Entwicklungspartnerschaft aufbauen“ – Teilziel 17: „In Zusammenarbeit mit den

Pharmaunternehmen erschwingliche unentbehrliche Arzneimittel in den Entwicklungsländern verfügbar machen.“

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• Verfolgung der Ziele– HIV/AIDS:

• global: Anstieg der Prävalenz und der Anzahl d. HIV-Infizierten• kaum Verbesserung bei MDG-Indikatoren• Subsahara-Afrika:

– leichter Rückgang der Prävalenz– Rückschritte bei vormals ‚erfolgreichen‘ Ländern

• Ausdehnung in China, Indien und Russland– Malaria:

• Zunahme der Aktivitäten• Verbreitung von Moskitonetzen hat sich 1999 – 2003

verzehnfacht• Rückgang in Lateinamerika und Asien• kaum Fortschritte in Afrika

– Tuberkulose:• trotz einiger Erfolge in Verbreitung von Behandlungsmethoden

keine großen Fortschritte

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Faktoren der Zielerreichung

• strukturelle Hindernisse: globale ökonomische Ungleichheiten, Weltmarkt, politische Ungleichheiten und Machtverhältnisse, Nord-Süd-Konflikt

• fehlende finanzielle Ressourcen– in den Entwicklungsländern– seitens der Geberländer

• Institutionen– globale Ebene: Mangel an Geberkoordinierung,

Fragmentierung, zu schwache Organisationen, Unilateralismus

– nationale Ebene: schwache Governance-Kapazitäten, failing states, Mangel an Demokratie, rent-seeking

• für Erreichung der Ziele ist verstärktes Handeln in allen Bereichen global und national erforderlich

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Finanzierung des Kampfes gegen Infektionskrankheiten

• Mittelbedarf– Prävention und Impfstoffe– Behandlung– Gesundheitssysteme

• Problem: Globale vs. partikulare Interessen• Wer mobilisiert Finanzmittel?

– Nationale Finanzierung– Bilaterale Hilfe– Multilaterale Organisationen– Partnerschaften (Fonds, Produktentwicklung, Zugang zu

Medikamenten– Stiftungen– Zivilgesellschaftliche Organisationen

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Globale vs. partikulare Interessen

• Private Bereitstellung von Gütern für öffentliche Interessen: Mittelbedarf ist abhängig von den Preisen von Impfstoffen, Medikamenten, medizinischer Geräte etc.

• Produktionskosten vs. Incentives für Forschung&Entwicklung (Probleme des Patentrechts)

• Globale Entwicklungsfinanzierung:– Es gibt keine spezifische internationale

Finanzierungsorganisation für Gesundheit (“Global Health Fund”)

– Skepsis gegenüber multilateralen Organisationen – Gründung neuer Organisationen

– Vielzahl von Akteuren: GHG als Form globaler Gesundheitsfinanzierung?

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Quellen der Finanzierung für die Bekämpfung von HIV/AIDS: Akteure von Global Health Governance

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Quellen der Finanzierung für die Bekämpfung von HIV/AIDS: Herkunft der Mittel

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Nationale Finanzierung

• Im Jahre 2005 kamen ca. 2,5 Mrd. US$, d.h. ca. 30% der Gesamtsumme von 8,3 Mrd. US$, die in den zum Kampf gegen HIV/AIDS in EL zur Verfügung standen, aus lokalen Mitteln.

• Dies schließt öffentliche Mittel, aber auch Ausgaben der Betroffenen ein (“out-of-pocket” payments).

• Beträchtlicher Anteil der nationalen Finanzierung in Ländern mit mittlerem Einkommen (Brasilien, Südafrika), aber LLDCs sind weitgehend abhängig von externer Hilfe.

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Bilaterale Hilfe (1)

• Insgesamt etwa 3,5 Mrd US$ (ca. 42% aller Mittel)• Beträchtlicher Anteil des US-Programms PEPFAR:

Problem der Verbindung bilateraler Hilfe mit spezifischen nationalen Zielen

• Ungleiches Engagement der einzelnen OECD-Länder (bezogen auf ihre Wirtschaftskraft)

• Relativ bescheidener Anteil Deutschlands

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Bilaterale Hilfe (2): Fair Share Across Donors

(nach Kates/Lief, International Assistance for HIV/AIDS, Kaiser Family Foundation, July 2006: Bilateral + GF Beitrag )

Share of Donor Gvmt. Funding in Total Commmitments for HIV/AIDS

Share of World GDP

Share of Global Resources Available for HIV/AIDS

Total HIV/AIDS Funding Commitment Per $1 Million GNI

Canada 5,5 % 2,5 % 2,8 % $ 224,9 EC 2,9 % NA 1,9 % $ 12,8 France 3,2 % 4,7 % 1,6 % $ 62,8 Germany 3,9 % 6,3 % 2,0 % $ 59,6 Japan 3,5 % 10,3 % 1,7 % $ 30,5 U.K. 15,9 % 5,0 % 8,3% $ 303,9 U.S. 48,9 % 28,1 % 15,6 % $ 163,2 Netherlands 6,1 % 1,4 % 3,0 % $ 442,8 Sweden 3,2 % 0,8 % 1,7 % $ 376,2

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Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria - GFATM (1)

• G7/8: Zunächst Unterstützung von UNAIDS, Beginn der Diskussion über einen Fonds nach einem französischen Vorschlag (1997)

• Idee: “Global Health Fund”, evtl. Ähnlich wie GEF, aber: Widerstand gegen Angliederung an UN-Institutionen

• 2001: Beschluss der G8, African Summit on HIV/AIDS, UN-Sondergeneralversammlung: Einrichtung des GFATM (Grundlage: Repräsentation aller “Stakeholders”

• Organisation entsprechend PPP – Modell (Executive Board: 8 IL, 2 private sector; 7 EL, 3 NGOs)

• Anträge über sog. Country Coordinating Mechanisms

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GFATM (2)• Bis 2008: insgesamt ca. 9,8 Mrd. $ zugesagt, davon 6,7

Mrd. bisher ausgezahlt.• Mehr Mittel als jemals durch freiwillige Beiträge

zusammen gekommen sind, aber nicht ausreichend, um die Finanzierungslücke im Kampf gegen HIV/AIDS zu decken.

• Enttäuschend: geringe Beiträge durch den privaten Sektor; Finanzierung zu mehr als 90% durch Staaten, der Rest vor allem Gates-Foundation.

• Pro Jahr und bezogen auf HIV/AIDS (57% der Zusagen des GF): 0,81 Mrd. US$ (2005).

• Problem: GFATM errichtet ein paralleles Finanzierungssystem zu den bestehenden; begrenzte Koordination mit WHO und UNAIDS

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Multilaterale Organisationen (IGOs)• Vergleichsweise reduzierte Bedeutung der

intergouvernementalen Organisationen (u.a. aufgrund der Gründung des Global Funds außerhalb des UN-Systems)

• Jährliches Budget von UNAIDS und der offiziellen Ko-Sponsoren: etwa US$ 1,3 Mrd.

• Wichtigste Finanzierungsorganisation in diesem Rahmen: Weltbank (bis 2006: kumulativ 2,6 Mrd. $ für HIV/AIDS – seit 2001: Multi-Country HIV-AIDS Program

• Andere: u.a. WHO, UNICEF, UNDP, UNFPA, UNESCO, von unterschiedlicher Bedeutung

• WHO natürlich zentral, aber keine Finanzierungsorganisation: nach dem relativen Scheitern von UNAIDS wieder zunehmend in koordinierender Funktion (3 by 5; universal treatment by 2010)

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Global Public-Private Partnerships

• Produktentwicklung: HIV-Impfstoffe (IAVI, Global HIV Vaccine Enterprise)

• Zugang zu Medikamenten: vor allem Accelerated Access Initiative als Flaggschiff (5 Pharmaunternehmen + WHO, UNICEF, UNAIDS) – verlor an Bedeutung durch Generika/ Differential pricing der Pharmaunternehmen

• Schwierigkeiten der Berechnung des Finanzierungsbeitrags (z.T. Beiträge zur Finanzierung von Infrastruktur, aber vor allem: Verbilligte/ kostenlose Abgabe von Medikamenten durch Pharmaunternehmen)

• PPPs u.a. als Ausdruck der Corporate Social Responsibility von Pharmaunternehmen bei Abwehr von Veränderungen im Bereich der IPRs

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Zivilgesellschaftliche Organisationen• Begrenzte Finanzierungsbeiträge• Z.T. modellhafte Durchführung von Projekten (etwa: MSF als

Pionier der Behandlung von Patienten in Südafrika)• Bedeutung im Rahmen von advokativen Aktivitäten (Zugang

zu Medikamenten, Forschung zu “neglected diseases etc.)• Politischer Druck auf andere Akteure zur Erhöhung von

Finanzierungsbeiträgen• Stiftungen als besondere Form zivilgesellschaftlicher

Organisationen (Bedeutung vor allem der Gates Foundation: Finanzierung von PPPs besonders im Bereich der Impfstoffforschung; GFATM)

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Mehr Finanzierung ist nötig!• Vorhandene Mittel zur AIDS-Bekämpfung in Entwicklungsländern:

jährlich 8,9 Mrd US$ (Schätzung 2006; zum Vergleich 1995: etwa: 300 Mio. US$)

• Das ist mehr als die gesamten Ausgaben für internationale Gesundheitskooperation im Jahre 2000 (6 Mrd. $, CMH), aber viel zu wenig angesichts der geschätzten Erfordernisse

• Gesundheitsausgaben in den OECD-Ländern (2005): 3.000 Mrd. US$