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Hoggan, David L. - Das Blinde Jahrhundert - Erster Teil - Amerika

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DASBLINDEJAHRHUNDERT ErsterTeil AMERIKA Verfentlichungen desInstitutesfrdeutscheNachkriegsgeschichte B AND X InVerbindungmitzahlreichenGelehrtendesIn- undAuslandes herausgegebenvonWigbert Grabert Prof.Dr.DavidL.Hoggan DASBLINDEJAHRHUNDERT ErsterTeil: AMERIKA-dasmessianischeUnheil 1979 GRABERT-VERLAG- TBINGEN VomVerasserautorisierteErstausgabeausdemAmerkanischenbersettvon Dr.RobertBrenner,Stuttgar,unterMitarbeitvonRoswithaNiederdorer,Mnchen SatundDrck:Gulde-Drck,Tbingen Bindearbeiten:GrobuchbindereiG.Lachenmaier,Reutlingen CIP-KurtitelaufnahmederDeutschenBibliothek Hoa,Da'd L.: Das blinde Jahrhundert/David L.Hoggan. [om Ver. autoris. Erstausg. aus d. amerik. ber. vonRobertBrennerunterMitarb.vonRoswithaNiederdorfer]. - Tbingen:Grabert. Einheitssacht.:Theblndcentur(dt.) Teill.Amerika,dasmessianischeUnheil.- 1979.(VerffentlichungendesInstitutesfrDeutcheNachkriegsgeschichte;Bd.10) ISBN3-87847-044-4 1979byGrabert-Verlag,Tbingen PrintedinGermany Alle Rechte,insbesondere das derbersetungi femde Sprachen,vorbehalten. Ohne ausdrckliche Genehmigung des VerlagessindVerielfltigungendieses Buches oder von Buchteilen auf fotomechanischemWeg(Fotokopie,Mikrokopie)nchtgestattet. VORWORTDESHERAUS GEBERS Im Vorwort zur ersten Buchverfentlichung des Instituts fr deutsche Nachkriegsgeschichteschrieb1 96 1 derdamalige,ersteHerausgeber: Historische Wahrheitsfndung mu, wenn sie den Weg zu einer gerechten Beurteilung der Vergangenheit freimachen will, den Mut haben, der Propagandalge,woimmersie dieGeschichte verflscht,mitdenErgebnissen eines ebenso grndlichen wie kritischen Quellenstudiums entgegenzutreten. Und: DieUnabhngigkeitvonMachtinstanzenund Geldgebern ist das allein tragfhige Fundament fr eine unbestechliche historische Wahrheitsfndung. DieseForderungenhatdasGeschichtswerk,demsievorangestellt wurden, voll erfllt : Es war Der erzwungene Krieg von David L. Hoggan, eine Arbeit, die weltweites Aufsehen erregte, ihren Autor schlagartig in die vorderste Reihe der lebenden Historikergeneration rckte und bisheutezahlreiche.Neuauflagenerlebte.Natrlichhatdi esesWerk auch Widerspruch gefunden, darunter verhltnismig wenig sachliche Entgegnung, doch um so mehr heftige Polemik - leider auch von seiten professioneller Fachgenossen - auf die hier aber nicht eingegangen werden soll(dasist bereits anandererStellegeschehen).D.L.Hoggan hat sich an diesen Auseinandersetzungen nur wenig beteiligt, dafr aber erschi enen von ihi neue groe Arbeiten:die Ergebnsse ausgeweiteten und vertieften Quellenstudiums und des Heranreifens neuer Einsichten in die Beweggrnde und Zusammenhnge historischen Geschehens. Dies erscheint mir die Art von Antwort auf polemischen Widerspruch zu sein, di e den wahren Historiker verrt. Das erste dieser neuen groen Werke war 1 97 4Der unntige Krieg,erschienen ebenfalls als Verffentlichung des Instituts fr deutsche Nachkriegsgeschichte.ZudieserZeit war bereitseindrittesHauptwerkD. L.Haggansin Planung und Entstehung,Dasblinde Jahrhundert ,von dem zur Genugtuung von Herausgeber und Verleger schon lange feststand, da der ameri kanischeHistorikerseineVerfentlichungwiederumdengleichenHndenanvertrauenwrde.AlsdasManuskriptheranreifte, wurde erkennbar, da dieses bislang umfangreichste Werk Haggans in zwei Teilen wrde erscheinen mssen. Nunmehr lege ich den ersten Teil vor;derzweitesoll imAbstandeinesJahresfolgen. Das blinde Jahrhundert ist das Ergebnis einer enormen historischen V ArbeitsleistungundbetrchtlichenwissenschaftlichenEhrgeizes:der wahrscheinlich geglckte Versuch,die welthistorischen Entwicklungen der zurckliegenden rund hundert Jahre, deren vielfach katastrophenartigerVerlaufdenmeistenMenschen,sofernsiesichumUnvoreingenommenheitbemhen, nochimmerweitgehendunbegreiflichist,aus seinenaufgedecktenHintergrnden zudeuten. Hier sollen keine Einzelheiten des Inhalts vorweggenommen werden - das wre angesichts der spannungsgeladenen Darstellung und der vielen dramatischen Hhepunkte des Werkes nicht im Interesse des Lesers. WohlabersindeinigegrundstzlicheBemerkungenzudieserbislang umfangreichsten VerfentlichungdesInstitutsntig. Dadieses Werk eines amerikanischen Historikers, dessen hier vorgelegtererster Teilsich berwiegend mitden Vereinigten Staatenbeschftigt und den Namen Amerika deshalb auch im Titel trgt, zuerst in Deutschlanderscheint,hatverschiedeneGrnde. Einerdavon,und nicht der geringste, ist per Umstand, da es sich hier um amerikanische Geschichte handelt, die gerade denhistorisch interessierten Deutschen angeht und bewegt und erregt - denn es sind Vorgnge, untrennbar von der deutschenGeschichte in den vergangeneohundert Jahren,und es sind historische Figuren und Ereignsse, die zutiefst in das Geschick der Deutschen eingrifen.Zweimal in diesem Zeitraum wurden Amerikaner und Deutsche -zwei Vlker, die freinander die meiste Zeit nur Sympathien hegten-in mrderische Konfontationen gezwungen. Die VerkettungderamerikanischenundderdeutschenGeschichtehatindieser Hinsicht keine Parallele in der Welthistorie,schon gar nicht in ihren einseitignegativenAuswirkungen:NichtseltenwarenesVorgngeder amerkanischen Innenpolitik, die als bedeutungslos von Buropa aus gar nicht richtig wahrgenommenwurden, sichaber binnenkurzem zu riesenhaftenGefahrenfrdaskaiserlicheodernationalsozialistische Deutschland auswuchsen. Die nachfolgenden Seiten schildern und belegen es, da deutsche Geschichte im zwanzigsten Jahrhundert ber weite Strecken in einem feren Land an Orten gemacht wurde, deren Namen die meisten Deutschen noch nie gehrt hatten, und auf eine Weise, von der sie bisheute nichtsahnten. Hoggan,derHistorikerundGeschichtsphilosoph,istfasziniertvon der Tatsache, da die Amerikaner bereits zweimal nach Buropa kamen, um ein anderes groes Volk, mit dem sie keinerlei echte Interessengegenstzehatten,dieDeutschen,zuBoden zuschlagen,ihnengigantischen Schaden zuzufgen und sie insElend zu strzen.Niemals in der Weltgeschichte habe ein groes Volk einem anderen mit so wenig Grund VI so viel angetan, behauptet Hoggan und fagt nachden Ursachen des unbegreiflichenGeschehens. Die Grnde,die in stndiger Wiederholung angeboten werden und an die wir uns gewhnt, sie wohl gar lngst akzeptiert haben, befriedigen ihn nicht:Er entlarvt sie als vordergrndig und verwirft sie.Seine eigene Untersuchung, durch reichhaltigste Dokumentation untermauert, fhrt zu ganz anderen Schlssen - und deren Darlegung auf den folgenden Seiten liest sichals eine erschtternde, ja qulende,aber notwendige Klarstellung. Eine zweite Anmerkung sei vorweg zu Reaktionen gemacht, die das WerkmitziemlicherWahrscheinlichkeitauslsenwird:zumVorwurf desAntiamerikanismusunddesAntisemitismus.Gewi, Hoggan bt Kritik an sehr vielem in den USA, den USA von gestern und denen von heute, und diese Kritik ist teilweise von berraschender Offenheit und Schrfe. Insbesondere j ene vielen Leser, die die traditionellendeutschenAmerika-Sympathienhegen,werdenhier USA-Feindlichkeit vermuten.Sie sollten sich vor Augen halten, da hier ein Aerikaner spricht und da es sich um Kritik aus erster Hand handelt, auch dann, wenn liebgewordene Klischees zerstrt werden - zum Beispiel j enes von dem groen Land der Verheiung j enseits des Ozeans, das Europa und der Welt am Beginn der Neuzeit und insbesondere mtder Grndung der USA geschenkt wurde. Die Wirklichkeit ist auf denfolgendenSeiteninernchterndenFaktenverzeichnet: Wieder amerikanische Traum von Anfangansystematischvergeudetundkaputtgemacht wurde im Interesse einer rafgierigen, bedenkenlosen Minortt. Der andere Vorwurf, jener des Antisemitismus, kann kaum ausbleiben bei einem Werk, das gewisse Dinge ofen anspricht und beim Namen nennt und im gleichen Jahr erscheint, in dem die FernsehserieHolocaust in Deutschland mit groer Anteilnahme aufgenommen und diskutiertwordenist. Hoggan hlt die massive jdisch-osteuropische Einwanderung in die USA ab1 890 fr verhngnisvoll, und er weist nach,da viele der bizarren und in ihrenAuswirkungenunheilvollenWendungender US-Auenpolitik auf den berstarken Einflu jdischer Ratgeber auf schwache US-Prsidenten zurckzufhrenwaren.Er gebraucht auerdemkeine Umschreibungen wie kulturverndernde Elemente oder dergleichen, sondern spricht einfach von Juden.Und ber Juden fallen in der Tat nchtwenigeunfeundlcheuerungen.NachmeinemDafrhalten habensie weder mit Glaubens-Antisemitismus nochmitRassen-Antisemitismus etwas zu tun;es sind allein Wertungen der Handlungen von VII Personen,diesichselbstausdrcklichalsJudenbezeichnetenundals solche gesehen wissen wollten. Da das Erscheinen eines Buches, das manche herbe Kritik an Juden enthlt,zeitlichmitderwiederbelebten Holocaust-Diskussionzusammentrift, ist angesichts der langen Entstehungszeit des Werkes natrlich reiner Zufall. Trotzdem gibt diese aktuelle Situation Anla zu einer grundstzlichen Feststellung: Wenn sich ein Historiker kritisch mit den Taten oder Untaten jdischer Angehriger der amerikanischen plutokratischen Oligarchie beschftigt, dann hat das nicht das geringste mit dem zu tun, was dem europischen Judentum im Zweiten Weltkrieg angetan wurde. Holocaust dad keinen Historiker veranlassen, auch nur eine Manuskriptzeile zu streichen.Demgem hat keinerlei Diskussion ber diesen Punt zwischen D.L.Hoggan und mir stattgefunden, und selbstverstndlch wurden auch keine nderungen oder Zustze an dem fertig vorliegenden Text angebracht.So ist dieses Bucha1chein Dokument furchtloserUnabhngigkeit von Machtinstitutionen und Geldgebern, allein verpflichtet der Wahrheitssuche und Wahrheitsfndung.Es will nichts weiter,als wiederein gewaltiges Stck historischer Realitt aus dem Dunkel ziehen - und es allerdings auch der lebenden Generation eindringlich vor Augen halten, mitunternichtohneleidenschaftlichenAppell.DasWerkerscheint sechzig Jahre nach dem ersten makabren Hhepunkt dieser mit BlindheitgeschlagenenhundertJahre,demVersaillerFrieden,derdie Grundlageneiner vernnftigenWeltordnungfr lange Zeit ruinierte, und vierzig Jahrenachdem Ausbruch desZweitenWeltkriegs.Wohl kein Leser wird diesen Band ohne tiefe Bewegung aus der Hand legen; es sollte ihmaberauch nicht entgehen, dader Autor nicht nur eine erschtternde Bilanz aufmacht, sondern zu einem hofnungsvollen Schlu kommt und einen Ausweg zeigt - einen tastenden Weg aus dem lastenden Dunkelwelthistorscher Blindheit. Der Heraugeber VIII INHATSVEREICHNIS Vorwort des Herausgebers Vorbemerkung:Die AufgabederGeschichtphilosophie 1.Kapitel:GalbraithsEingestndni Roosevelts diktatorische Prsidentschaft 5 -DerWeg in dieWeltwirschaftskrise 6-Die RolleHjalmarSchachts7 -HitlersbrillanteSanerungderdeutschenWirtschaf 10-Verailles1919:einJahrmarktdesWahnsinns12-EnglandsVerschwrnggegendas kaerlcheDeutschland 14-WinstonChurchill:derAufstiegeinesKriegsheters 15 -De Tag derAbrechnung: Donnerstag, 24.Oktober 192918 -Hindenburg war dererste deutsche Diktator 19-Keynes'konomischeRezepte-zuerstin Deutschlandverwirklcht 21-DieamerikaDiseheWirtschaftskrise dauertebiszum Kriegsausbruch 194122 -Nachegs-Amerika:Schein-ProsperittunddrohenderBankrott 25 -GalbraithsdsterePrognosefrdie USAvon197727 2.Kapitel:DieKehrseiteder amerikanichenGeschichte DiehistorischeParallele31-DasmoderneRomliegtamPotomac 32-Die USA:eine plutokatische Oligarchie34-Da System stammte aus England 35-Locke und Montesqueu,diegeistigenVter 36-DieGrnder-VterwolltenkeineParteien39 -Auch da konomischeCredo kam ausderAltenWelt:Quesnay und dieSchulederPhysiokraten 41-DasWachstums-EvangelumvonAdamSmith 45-Der Utilitarismuswirdzur PhilosophiedesintellektuellunterentwickeltenAmerika48 -Geschichtsschreibungin USA:HofistorikercundfurchtloseKritiker 52-DieFinanzenderGrnder-Vter 56-GeorgeWashingtonundseineplutokratischen Nachfolger 57-DerSklavenhandelderPilgerter 59-DiereichenHollnderanderOstkste 60-Mammonregere in Amerika von Anfang an63 -Die amerkanische Revolution war nur ein plutokatscherBrgerkrieg 64-SchreiendesozialeUngerechtigkeitistimSystembegrndet 66-DieEntstehungdesamerikanischenZweiparteien-Systems 69-EinVolkvon Habenchtsenineinem Land desberlusses70-Die jdischeEinwanderng71 -BostonerAnglomanie73-DiewahrenHintergrndedesNord-Sd-Konflikts75-Geld wardasMaaller Dinge;derFallStephenGirard77-JohannJacob Astor,der Superha80-Der ggantische Plnderngszug83-Ein grausamer Ausbeuter85 -Der Durchscnttsamerikaner undseine Heren86-MarshallFields Raubzge89-Die unersttlichenEisenbahnbarone 91 -StaatsgewaltgegenArbeiter 93 -DasFarmlandwirdandie Reichenverschleudert 94-, WasschertmichdasGeset!95 IX 3.Kapitel:LaFollettesVersuch,denAugiatallUSAzu subern EinMannundeineChance 97-JugendjahreeinesamerikanischenVolkstribunen 99-Erste politische Erfolge;die US-InnenpolitikindenachtzigerJahren101-LaFollette im Kongre: Beginn des Kampfes gegen die korrupteOligarchie104-DieReinigung des StaatesWisconsin109-Der Appell an dasVolkder USA111-EineWurzeldesbels: das korrupteWahlsystem112-Lehrer eines Volks von Unwissenden 114-Die Progressiven behaupten Wisconsin; Roosevelts Imperialismus 117-LaFollette imUS-Senat; das RingenumReformenaufBundesebenebeginnt120- DerAufstiegWoodrowWilsons 122-GeorgeRecordsKampf gegenWilson 123-LaFollette imWestender USA: Kampf gegen die Plnderng und Zerstrung der Natur125-Parallelen in Europa 127-Die EntlarungderFinanz-Olgarchie131-DerMoney Trustmachtseingrtes Geschf: Die USA und der Erste Weltkrieg 123-Das Federal Resere System und der Zionismus 134-Lindberghs Vater kmpf gegen Wilsons Krieg 136-LaFollette greift nach der US-Prsidentschaft 139-DieTaf-Administration 141-SchutzzollpolitikundsinkendeRealeinkommen 144-DiedreikritischenJahrzehnteder USA146-DemProgressivismuswinktderSieg 149-LaFolletteunddasgroeGeld150-DieKandidatur desReformers151- DieOligarchietriffihreVorbereitungen153- Erfungdes Wahlkampfesvon 1912;RoseveltsVerat 154-DerDolchstogegen Amerikasgroe Hoffung157-WilsonundHenryMorgenthausen.160-Dasfalsche offzielleWilsonBild der USA162-Der Kampf geht weiter: LaFollette tritt im Senat fr echte Neutraltt der USA ein164 -William Jennings Bryan166-Wilson untersttzt den britischen Imperialsmus167 -Der Auftritt Berard Barchs 169-Die Rache-Mentaltt des amerikanischen Sdens 171 -Barchs Herkunf und Jugend 174-Die zunehmende Bedeutung des Weltjudentums 176-Wall-StreetsEinsamerLwe 179-EineschicksalhafeBegegnung 181-BarchwirdWilsonsFreundundHauptberater 184 -LaFolletteim US-Senat:KampffdieFreiheitderPhilipinen,gegenWilsonsmexikanischen Kriegundfr amerikaDisehe Neutralitt gegenber dem europischen Krieg186-Die WaffenlieferngenandieEntente; LaFolletteversuchtdasVolkgegeneinenKriegseintrittder USAzu mobilisieren188-VerzweifelteVersuche,Wilson zu bremsen 190-Die Entfachung der Kriegshysterie 192-Der Krieg ist da; das Fhnlein der sechs standhaften Senatoren 195 -LaFollettebeugtsich nichtdemWilsonschen Teror 196-Das Rechtder freien Rede im Krieg 199-DerAlteMannversuchtnocheinmal,sein Landzuretten:diePrsidentschafts-Kandidatur von 1924202-Wilson wird geisteskrank;Berard Barch alsEider Statesman203 4.Kapitel:Der amerikaniche ImperialismusvorWilon DieHeucheleiinder Sklavenfrage207-Kreuzugs-Hetegegenden Sden208-Die Grndung der Republikanischen Partei 209-Lincoln lst den Brgerkrieg aus 211-Der messianische Charakter deramerikanischen Kriegspoltk 213-AmerikanischeIdeolgie undWeltzerstrung214-Der Beginn einer imperialistischen US-Auenpoltik nach dem Brgerkrieg216-ErsteZiele:AlaskaundMexiko217-DieKregegegenSpanienund Deutschland219-US-ImperialismusvonTrumanbisNixon220-DieEinmischungin Mexiko; Benito Juarez222-Die Geschichte der Monroe-Doktrin224-Vernichtung des Kaisers Maximilian vonMexiko227-FortdauerdeUS-Interention im sdlchen Nachbarland229-Der amerikanischeberlegenheits-Wahn 231-ChauvinismusundSendungsbewutsein232- NachdemBrgerkriegs-SieglegtsichdieUnionmitEngland X a 234-LincolnunddasVlkerrecht236-UlyssesGrantalsPrsident237-DasArragementmitdemimperialistischenEngland238-WirtschaftlicheFolgendesBrgerkregs 241 -AggressionsplnegegendiespanischenBesitungen 243-DieAusrottung derIndianer 245 -DieAuenpolitikWilsonsundFDRsberhteaufeinerviellteren Tradition246-EinmischunginKubaundAgression gegen Kolumbien247-Die USA eroberdasKnigreichHawaii249-DerberfallaufSamoa 251-DieSamoa-AgitatongegenDeutschland252 -BismarckunddieAmerikaner254 -Diewirtschafliche BasisdesamerikanischenWeltimperialismus256-ZumVergleich:RulandskonomischeBenachteiligung257 -Die USA,ein Land ohne natrliche Feinde und starke Nachbarn 260- AmerikasunprovozierteAggressivitt261- DieMittelamerikanische Unon 262-Der Salpeterkriege von 1879; die USA bedrohen Chile263 -Handelskrieg um verdorbenesSchweinefeisch 265 -EinstellungdesAmerikanersgegenberAuslnder266-Die Chinesen in Kaliformen267-Sozialdarwinismus, die Philosophie der Plutokaten269 -Die Lehren Herbert Spencers 270-Captain Mahan, der Prophet des Seekriegs 270-DasEvangeliumdesFlotten-Imperalismus 272-SeerstungundDollarDiplomatie273-DiepermanenteExpansion-berdenganzenErdballundhinausin den Weltraum 274-Die Interamerikanische Konferenz von 1889/90275-Der venezolansche Grenzstreit 276-Die USAergreifenParteigegen England278-ClevelandgegenSalisbury 279-Der US-Prsident unter englischem Druck281-Salisburys Antwort anCleveland283 -EinediplomatischeKatastrophe284 -KaiserWilhelmII.alsSndenbock286-Das imperialistische Bndnis EnglandUSA287-Venezuela fallengelassenzgunstendesBndnissesmitEngland290-DerMainec-Zwischenfall 291-Die unprovozierteAggressiongegenSpanien292- DieMonroe-Diktrnverliertihren Sinn 293-Die USAberehmendieFertigstellungdesPanamakanals 294 -DerFriedensvertrag von Paris; die USA ererben Kolonien 295 -Ostasien:Die USA im Gefolge Englands296-Amerikanererwingen1853dieffnungJapans297-Englandund derRussisch-Japanische Krieg 299-Port Arbur 1904und Pearl Harbor 1941301 -Der FredevonSchimonoseki 302- JapansVerestlichungs-Programm 304-Aufrstung und Militarisierung Japans 305 -DieRussen inOstasien 307-Rulands Eroberngen in Cina 309-Britische Barbarei in China; die Eroberng Pekings 1860311 -Die"Ungleichen Vertrge312 -ChinasWiderstand gegen den westlichen Imperalismus313 -KaiserinJehonola315-DasZarenreichtapptindieenglischeFalle317-DerBoxer-Aufstad(1900)318-VerschrfteAusplnderung Chinas319-EnglandhettJapan gegen Ruland321 -Der Oberfall auf Port Arbur323-Japans glnende strategische Position imJahr1904325-Rulandfastvollstndigisoliert 327-JapansErfolgwirdzuTeddy RooseveltsAlptraum328- DieKaneko-Mission330-Pro-japanischePropagandain Amerikaund England332-Die Belagerung Port Arthurs 333-Die Unterminierung der Zaenherschaft 334-JapansWhlttigkeitgegenRuland335 -Dierssische NiederlageinKorea337-DerFallPortArhurs 339-DieSeeschlachtvonTsuschima341-RooseveltvermitteltdenFriedenvonPortsmouth342 5.Kapitel:WilsonsPridentchaft Die USAamVorabenddesErstenWeltkregs 345-WasAmerikadenEuropernverdakte 346-Dryans Illusionen berWilson348-VonWilson zu Roosevelt349-Amerka 1913:ein Riese, bereit zu Aggression und Expansion351 -Der imperialistische Geist Alfed Mahans352-Der angelschsische Rassenwahn354 -Die Englnder sind Kelten, keineAngelsachsen356- OswaldSpenglerundderNiedergangderUSA357-Das XI JahrhundertdesFriedens1814-1914 358-AmerikasweiserIsolationismusvor Wilson 360-EarlWaren,Chefchter desOberstenBundesgericht361-Angelschsische und jdische Herenrasse363 -Galton und die Annge derEugenk365-Eugensche Zwangsmanahmen in USA 366-Waungenvorder jdischen Masseneinwanderng367- Dr.IsidorSingerunddieChristenderUSA 368- DieMachtdesB'nai B'rith 369- DerKampfumdieJugendAmerikas371 - Errichtungeinergeistigen Fremdherschaft;LouisBrandeis373- DerWelt-FhrngsansprchdesJudentums 374-ChristuseinVorlufer vonMarx?376-David Lubin,einfheramerikaDseherZionist 377-KaufmannKohlerskumenischerKomprome378-IvanBloh, derFreundTheodorHerls380 -ZweiGegerdeskaiserlichenDeutchlands:Alfed Fried und Maxmilian Harden 381-Oscar Strauss, Prsident der New Yorker Friedensgesellschaf 383-Strauss'MissionimOsmanschenReich385-Wilsonunddiejdischen Ziele387- EinChristentumohneJesus?389- DieUSA- einechristlcheNation?390-LordHalifax,einProduktdesangelschsischenRasse-Mythos391-Die LehrendesGrafenGobineau 393 -TreitchkeundWagner 395-KampfumeineBeschrnkung der Einwanderung in USA 396 -Amerkanische KritikamJudentum 397-Madison Grant gegen dieberremdung der USA399-Der Niedergang der christlichen KirchenAmerikas 400-Das 20.JahrhundertbeginntimZeichen desImperialismusder Gromchte 401-Die drohende Aggression gegen dasDeutscheReich 402-Flottenrstung der USA 403-Die Marokko-Krse von 1905406-England arbeitet aufeinen europischen Krieg hin 407 -Die ra der amerikanischen Seeherschaft408 -uerer und innererVerallderUSAseitdemZweitenWeltkrieg 410- WilsonsriesigeSeerstung412-DieUSAunterTeddyRoosevelt:eineBombe,diejedereitexplodieren konnte 413-DiePlutokratensuchenauswrtigeAbenteuer 415-AmerikasChina-Imperialismus417-WieWilsonPrsidentwrde 418-WilsonalsFhrerder USA 419-L. D.Brandeisund dasOberste Bundesgericht 421-Brandeis als BeraterWilsons 422-WilsonsDiplomaten 423-F. D.Roosevelt als Marnestaatssekretr 425-Wilsons imperialistischeTendenzen 427-WilsonspolitschesundpersnlichesForat428 -Wilson distaniert sich ffentlch von der Politik seiner Vorgnger 430-WilsonsUnaufrichtigkeit gegenber Mexiko 432-Wilsons Fehde mit TeddyRoosevelt 433 -Wilson stellt alle aggressiven Absichten in Abrede 435 -Wilson und der anglo-amerikanische Imperialsmus in China 436-Japan und die USA in der Wilson-ra438 -Die grundlose Einmischung in deneuropischenKrieg 440-Das amerkanischeVolkwurdenichtgefragt 441-Die USA waren nie eineDemokratie 442-Wilson setzt sich ber denWillen des Volkes hinweg 443-William Bryan undderdemokratische Konvent von 1916444-Colonel Houses Europa-Mission 446-Der Kregsausbruch in Europa; Wilsons vorgetuschte Neutralitt448 -Wilsons undFDRs Kriegspolitik-eine gespenstische Parallele449-Englands heimlicher Verbndeter 451 -Die U-Boot-Frage 453-Eine Prsidentenwahl ohne echte Alterative 454-Wilson hintergeht den Kaiser456 -Frankln Roosevelt, der Super-Wilson 457 -DerWaffenhandelderneutralen USA45 8-AmerkasMillionrefnanierendieEntente 459 -WilsonsmexikanischesAbenteuer460 -Die USAmarschierenin Mexiko ein462-Wilsons Spiel mit Carranza und Villa 464 -Es geht um Mexikos staatlicheExistenz 465 -DereuropischeKriegrettetMexiko 466-WilsonunddieEntenteFhrer468 -AmerkanischeAggressioneninderWestlichenHemisphreunterWilson (Zusammenfassung) 469- DeutschlandsuneingeschrnkterU-Boot-Kreg471- Die USA erklren demDeutschenReich den Krieg 473-Ein Senats-Ausschu untersucht 20 JahrespterWilsonsMachenschaften474- DasamerkanischeVolkwolltekeinen Krieg476-WilsonalsKriegs-Diktatorder USA477-Die militrischen Leistungen der XII Aerkaner in Europa 4 79 -Die Vierehn Punkte als Propaganda-Instrment 480-Der deutsch-sowjetischeFriedensschlu481- GeheimeKriegszielederAlliierten 483-DeutschlandunddieVierehnPunkte484-WilsonsZiel:der UmsturimDeutchen Reich 488-WasdieDeutschenWilsonverdanken489-WilsonsPrsidentschaf -eineKatastrophefrdieinnereEntwicklungder USA491-Wilsonbewirktweltweites Unheil 493-DerWafenstillstands-Betrg1918495-WilsoninVersailles 497-Der US-Senat lehntWilsonsFrieden ab 498-Der Prsidentder USA wirdwahnsinnig 499-DasErbeWilsons 501 6.Kapitel:Frank/inRooseveltsPridntchaft DerMachtantrittdesWilson-Schlers 505 -RooseveltundHopkins 507-Annherung adieSowjetunion 509-DermandschurischeKregvon 1929 511-HooversverhngnsvolleHandelspolitik 513- HooveralsSndenbockfrdieWirtchafskrise 514-Wenn FDR bereit 1928kandidiert htte . . . 516-Die wahren Ursachen der japanischen Expansions-Politik 518-Roosevelts Verantwortung fr den Krieg im Paifk 520 -Japan undderVlkerbund 522-FranklinRooseveltsJugendundpolitischerAufstieg 524-DasgeheimeBndnismitStalin 527-DerDrtteimBunde:WinstonChurchill 528-Eineamerikanisch-sowjetischeVerschwrunggegenEuropa 530-DerGood NeighborderlateinamerikanischenStaaten 533 -RooseveltsvierdiktatorischeAmtsperioden 535 -HitlerundRoosevelt 536-RooseveltdrohtdenAchsenmchten 538-Das RooseveltscheAmerikaamVorabenddesKreges 540 7.Kapitel:Genie gegen Mittelmigkeit (Ezra Pound und Frank Roosevelt) Der Dichterund der Diktator 543-Ein anstndiger, aussichtsloser Kampf 544-Das Gene ausldaho 545 -Pound inEuropa54 7-Anreger und Frderer der europischen Kultursene550- PoundspolitischesEngagement 553-EzraPoundundMussolini555-Rckkehr in die USA zum Kampf gegen die Roosevelt-Herrschaft 557-Ein Abschied in Hofungslosigkeit 562-Schlubemerkung 563 Anmerkungen.. . ... .. ... ... ... . .. .. .. ... ... ... .. .. . ... .. .565 Literatur- Verzeichni . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 593 Personen- Verzeichni... .. .... . .. ... .. . ... .... .. . ... . ... ..619 XIII Vorbemerkung DI E AUFGABEDER GESCHI CHTSPHI LOS OPHI E FrheKulturenmitihrenstarkenreligsenAntriebenbrauchen keineGeschichtsphilosophie, sind sie dochmit ihrerganzeigenenSicherheitgewappnet,wasdieRichtigkeitiherBestrebungenauf allen Gebieten angeht.Das galt fr Griechenland vor Sokrates und fr den Westen vor Descartes, Spinoza und Leibniz. Vom Sptrmischen Reich bis zum Barockzeitalter vermittelte der Gotesstaat des Augustinus dem Westen theologisch das Konzept eines Dualismus,der i n einem weltweiten Kampf zwischen den Krften des Guten und des Bsen bestand. JederChristenmenschwarmitdemfeienWillenausgestattet, eherein Handelnder . als nur ein Gegenstand der Geschichte zu sei n;und mit einer seltsam dramatischen Heftigkeit, wie sie die Ablehnung j edes Fatalismus und Vorherbestimtheitsglaubens begleitet, wurde der einzelne aufgefordert, sich tagtglich zwischen diesen widerstreitenden Gewalten zu entscheiden. Da war auch Augustinus' bernahme der alten babylonischen Lehre von der Erbsnde, die besagte, da der christlichen Taufe zum Trotz kein Mensch vllig frei von einem bel sein knnte, das durch menschliche Vererbung zum Wesen allen Lebens gehrte. Das Evangelium Jesu Christi hatte zwar nicht zum erstenmal die Tugend in die Welt eingefhrt,machtees j edochj edem einzelnen mglich,dasGute statt des Bsen zu whlen, und vermittelte die letzte Gewiheit, da die Kraft derTugendberdie bsenMchtetriumphierenwrde.Die vereinbarten Definitionen dessen, was gut und was bse sein sollte, vernderten sich von Jahrhundert zu Jahrhundert. Es war keine besonders schwierige Leistung, als Peter Ablard, der Pariser scholastische Philosoph des 1 2.Jahrhunderts, in seinem Sie et Non bewies, da theologscheAutoritten, darunter Heilige, einander in Einzelfragen der Sittenlehre widersprachen, und die Bemhung des Thomas von Aquin im I3. Jahrhundert,in seiner SummadiegenanntenUngereimtheiten zu vershnen,war zuehrgeizig,um vonErfolg gekrnt zusein. 1 Der Beitrag der germanischen und romanischen scholastischen Philosophen des Mittelalters bestand-wie schon bei den Griechen vor Sokrates - darin,die Grenzen der menschlichen Erkenntnisfhigkeit durch die Vernunft aufuzeigen.Es ist ein Charakteristikum der Menschheitsgeschichte, da die Gefhlssphre - das Heimat- und Kernland der Theologieinj ederMenschenbrust - den VorranghatvorderErkenntnissphre menschlicher Erleuchtung, obwohl die Symbiose der beiden fr sie ebenso unverzichtbar ist wie die Zusammenarbeit von Herz und Hirn im menschlichen Krper. Nicht die Gebote der Sittenlehre, nach denen mansichzulebenvornahm,sondernvielmehrdieV erwrzelungder christlichen Haltung im einzelnen Menschenerzen war es, was unseren WestenzurgroartigstenkulturellenErrungenschaftderMenschheit werden lie. Es istnoch zu frh, zu prophezeien, was die Zukunft diesem unserem Westen bringen wird. Wir sind zu stark, um gleich ausgelscht zu werden von einem blinden Jahrhundert mit seinem Schuldkonto an Zerstrung, das die positive Bilanz des Erreichten berwiegt. Es ist aber nicht zu frh fr die Behauptung, da der Westen des 20.Jahrhunderts krank ist, da die Religion durch eine heimtckische Zerstrungsoperation ausgehhlt wurde, und da - ohne die Theologie aus ihren Rechten verdrngen zu wollen - eine Philosophie der Geschichte ntig wre, um die Fhrer des Westens davon abzuschrecken, weiter einen Weg zu verfolgen, der sich alszerstrerischerwiesenhat.Die Schwche aller frheren Geschichtsphilosophien - die von Regel ausgenommen- war es gewesen, das Hauptgewicht auf Einzelheiten der Entwicklung zu legen auf Kosten einer disziplinierten Unterordnung unteranalytischeAxiome,whrendesdochdasHauptanliegenderGeschichtsphilosophie sein sollte, abstrakte Variablen einufhren und sie anzuwenden. Es gibt genug fhige erzhlende Hitoriker, daher kann es sich keine historische Philosophie leisten, ihre Energie fr ExtrapolationenderGeschichtezuverausgabenunddamtnurunserenmitunter berreichen Bestand an historischen Schilderungen anureichern - wie es Vico, Michelet,Danilevski, Turner, Spengler, Toynbee und viele andere gemacht haben. Nicht die Philosophie, sondern die Schilderung hat das Beiwerk zu bilden; und nicht der Entwicklungsbericht mu das Ziel sein,sonderndieneuartigeAnalyse. Jeder Historiker schuldet es Klio, seiner Muse, unterhaltend zu sein,wie denn j eder gute historische Bericht eine ausgezeichnete Story ist, die zuflligaufWahrheitberuht. InunsererkomplexenGegenwartaber wirkt j ede auf die Entwicklung konzentrierte Geschichtsphilosophie zu 2 vereinfachend, um von Nutzen zu sein. Die mittelalterliche Periode der goen franzsischen historischen Geschichtenerzhler und Mythologen vomSchlageeinesVillehardouin, Joinville, ProissartoderCominsist lngst ein Stck schner Vergangeneit. Es ist nicht die Aufgabe des historischen Philosophen,uns - sei es i n beschaulichen oder drngenden Worten -zu sagen, wo wir uns befunden haben, um zu enthllen, wo wir j etzt stehen oder was aus uns werden wird.Das wrde eine Verletzung derEigenstndigkeitderBereichebedeuten,einenbergrifaufdas Gebietdererzhlenden Geschichte. Aufgabe des Geschichtsphilosophen ist es vielmehr, unser Weltbild zu schrfenund uns durch dieRichtigkeitseineranalytisch-dialektischen Argumentationzufesseln - und nichts sonst.Dabei geht es um nichts Absolutes. Es wre unpassend fr einenprofanen Historiker,der notwendigerweise eine relativ unbekannte Person ohne besondere Bedeutung an sich ist, sich auszumalen, da irgendeine Geschichtsphilosophie j ene Art von fortdauernderWirkung und Macht gewinnen sollteoder knnte,die frimmerdieDomnedergroen Religionenbleibt.Ein schlichtes Bildausdem Eisenbahnzeitalter des19.Jahrhunderts zeigt, wasgemeint ist : DerWestenbefindetsichin einemfnsteren Tunnel, und es braucht j etzt starke Lokomotiv-Lichter um ein Stck Schienenstrecke voraus zu erhellen. Ohne ihre Grenzen zu verletzen, sollte keine rein skulareGeschichtsphilosophiemehrerreichen wollen alsdas. Jede historische Philosophie ist ab definitoein revisionistischer V ersuch der Quadratur des Kreises von Frustration und Leid, die in einem bestimmten ZeitalterodereinembestimmtengeschichtlichenAugenblickerlitten wurden - und nicht mehr.Gan andersals in der praktischen Mediin, wo die Arbeit bestenfalls erst zur Hlfte getan ist, wenn man zueiner brauchbaren Diagnose gelangt,ist die Diagnose desGeschichtsphilosophen nicht blo ein Zwischenergebnis, sondern statt dessen das letzte Ziel. Schaft man es, den Lichtstrahl im Tunnel aufeuchten zulassen,dannknnenfhigereunderfinderischere Zeitgenossen das Werk ausfhren, das getan werden mu. Die Gre des Westens hat sichzuofterwiesen,umdieBehauptungzurechtfertigen, sieknnte sich, wenn immer ntig, nicht erneut besttigen. Was der Westen heute braucht,istnichtallei n daspassive Bewutseindessen,wasfalschist, sondern ein sicheres Erfassen desj enigen, was richtig ist. Sobald das erreicht ist, ist das Schlimmste berstanden.Was immer die Strken und SchwchendermodernenTheologieseinmgen: Dergegenwrtige SelbstzerstrerischeundabwrtsgerichteteTrend,derdemleidenden Westen so zusetzt, ist allein ein Produkt fehlerhafter Mechanik im weltli-3eben historischen Proze und nicht eine Unzulnglichkeit der Religion. Die Rolle der Geschichtsphilosophie ist es, die Kenngen einufhren, mit denen sich j ene Fehler im geschichtlichen Proze erst genau beschreibenlassen.DersogenanntemoralischeAspektderPhilosophie (jede Philosophie mu per Definition einen solchen Aspekt haben) besteht dabei einfachdarin,Grndstze aufstellen, wie das allgemeine Wohl des Westens und seiner Menschen zu verteidigen wre, um die gegenwrtig vorherrschendenegoistischen Ansprche anmaender Sonderinteressen zu berwinden samt ihrem geist- und seelettenden Verzicht auf Wahrheit,Anstndigkeit und elan vital - die kostbare moralische,politische undsoziokonomischeDreiheit,ohne dieunsertraditionellerWesten nichts ist.Mantusche sich nicht: DieSonderinteressen, die i n der vorliegenden Untersuchung beschrieben werden, wollen den Westen ein fr allemal liquidieren - wie James Bumham zu seiner Verblfung feststellte, als er die Besprechungen seines WerkesSuicide oftheWest (Der Selbtmord des Westens, New York1 964} inden Medien der USA las.Man erklrte Burnham, er habe mit seiner Behauptungrecht,dievorherrschendeInnen- undAuenpolitikderNATOStaaten wrde den Westen auslschen, doch sei die schlieliehe ZerstrungdesWestensntiggewordenalsOpferfrdasradikalhumanistisch-messianischeUtopiaeinervollkommenenMenschheitineiner geeinten Welt, das auerdem dau bestimmt sei, den historischen Proze alssolchen zu beenden. DiefolgendenAusfhrungenmssennotwendigerweiseweitber Bumham und seine Kritiker hinausgehen. Sie erheben nur in einem einzigen Punkt Anspruch auf Originalitt:In der Diagnose einer ganz speziellenKrankheitdesWestens. 4 ErstesKapitel GALBRAI THSEI NGESTNDNI S Rooseveltdiktatoriche Pridentchaft GrenvilleClark1gab1958zu,daFranktinDelanoRoosevelteine Marionette der plutokratischen Oligarchie der USA gewesen ist, die sich aus Nicht-Juden und Angehrigen des Weltjudentums zusammensetzte und derClarkselbst angehrte,und daRoosevelt von ihr undunter Mithilfe von auen durch Englands professionelle Kriegshetzer Winston ChurchillundAnthonyEdeninauenpolitischeAbenteuergetrieben wurde-dies, nachdem Clark im Jahr 193 7, nach Roosevelts triumphaler WiederwahPimNovember1936,dessenpersonelleBesetzungdes Obersten Bundesgerichts (mit Vermehrng3 der Zahl der Richter von 9 auf 15) sabotiert hatte undebenso Roosevelts beabsichtigte Suberung unter den Konservativen der Demokratischen Partei, die sich den Kongre- und Gouverneurswahlen von 1938 stellen sollten - eine Manahme, die die gesamte Demokratische Partei zu einer monolithischen, kollektivistischenWaffein der HanddesDiktators FDR machen sollte4 DieEnthllungeinesanderenMchtigenausdemHarvard-Establishment,JohnKennethGalbraith5,warehertypisch,alsdasiedie QuellederkriminellenMotivationindemHarvardianerRoosevelt exakt aufgezeigt htte. Galbraith leitete im Zweiten Weltkrieg die allmchtigePreisberwachungsbehrde fr denDiktatorRoosevelt,der insgeheim seit den Tagen Wilsons gehofft hatte, ein strahlender Kriegsprsident zu werden, und Galbraith war ein weit intelligenterer Mann als sein Meister im Weien Haus6Nach dem Zweiten Weltkrieg war Galbraith fr zweiJahrzehnteeinSynonym fr dieSelbstgeflligkeitdes amerikanischen Establishments - dank der Selbstzufiedenheit und Gelassenheit seiner Aufstze und Bcher und insbesondere seines Bestsellers The Afuent Society1 Derselbe Galbraith gestanddann1977 ein, da die langfristigen, hoffnungslos faulen Konsequenzen der angloame-5 rikanischen,permanent-inflationistischen Keynesschenkonomischen Revolution ihm schon vonI 943 an vllig klar gewesen seien, da sein optimistisches Werk von I 958nichts als whitling in Diie (Spiegelechterei)gewesen war, und da er niemals mehr nach dem Zweiten Weltkrieg daran geglaubt hatte,die internationale plutokratische Herrschaft undderKapitalismussolltenoder knnten gerettetwerden8DerWegin dieWeltwirtchaftkrie Galbraith war - wiediemeisten ausdem Brain Trust der Universitten Harvard und Columbia, der Roosevelt mehr als zwlf Jahre lang von I 933bis I 945sklavisch untersttzte - immer ein aktivistischer Wissenschaftler, der die fentlichkeitsarbeit auf Kosten der Seriositt seiner wissenschaftlichen Leistung betonte. Galbraiths Abhandlung vonI 977gibt vor,alle wesentlichen Geheimnisse rund um ihn selbst und um Keynes( I 883I 946) zuenthllen,dereinpersnlichrechtheruntergekommener englischer Nationalkonom war und eine vergngungsschtige russische Tnzeri n heiratete.Klarerweise hat Galbraith nie richtig verstanden, da Keynes - so wie er selber auch - ein Plagiator war und niemalseinoriginalerDenker.DemgemschriebGalbraithseinem englischen Kolo mit tnernen Fen eine schpferische Originalitt zu, die dieser nie besa9Die kreative Vorarbeit fr daserste der von Galbraith so gerhmten Keynesschen Bcher hat Jan Smuts von Sdafrika geleistet, fr das zweite der deutsche Nationalkonom Friedrich August Lutz10Smuts und Keynes verbrachten eine lange Zeit zusammen in Paris,wo sie die Verlogenheit und Unfhigkeit der alliierten Friedensmacher analysierten, und es war der burische Soldat 1 1und Politiker Smuts, der zuerst den Versailler Vertrag vonI 9I 9alseine frchterliche konomischeund politische Ungeheuerlichkeit festnagelte.Lutz,geistig-schpferischer Sohneines reichen deutschen Brauereibesitzers,studierteNationalkonomiei nTbingen,Heidelbergund Berlin.Seine Doktorarbeit vonI 925wurde unter dem Titel Der Steit um den Kapitalbegrif verfentlicht und enthielt den Keim der spteren Keynesschen Lehre. Im Deutschland der zwanziger und dreiiger Jahre, whrend er an der Universitt Freiburg lehrte und eine Forschungsttigkeit am Walter-Eucken-Institutausbte,hatte Lutz es mit der Schwierigkeit zu tun, da die deutsche theoretische Wirtschaftswissenschaft im Konservatismuserstarrtwar - dies als Folge des Jahrzehnts schrecklicher monetrerErfahrungen,dasI 924 mitdem Zusammenbruchder 6 einstmalsgroartig gesundenReichsmarkundmitderenErsatzdurch dieneueRentenmarkwhrungkulminierte. Whrendeinigekorrupte Spekulanten,insbesondereauslndischeJuden,beidiesemabrupten Obergang von einer Whrung zu einer anderen phnomenale Gewinne machten,hattenMillionenanstndiger undfleiigerAnlegerihreErsparnisse verloren,darunter das Geld, das in den Kriegsaneihen des Ersten Weltkriegs angelegt war. Mit dieser Zerstrung traditioneller Brgertugenden hingdasnachfolgende Aufblhen des linken undrechten Polit-Radikalismus eng zusammen, als die in USA fabrizierte Weltwirtschafskrise die Wirtschaft der Weimarer Republik traf -nur fnf Jahre, nachdem feiige Arbeiter und fleiige Mittelstndler in dem Hokuspokus der Whrungsnderung ausgeblutet waren (eine brtale Erfahrung, de anderewestlicheGesellschaften, etwa die vonFrankreich,Italien, England oder den USA,nie gemacht haben) .Der englische Nationalkonom Ellis Barker hatte vor dem Krieg in einem Buch nachgewiesen, da deutscheArbeiter viermalso vielspartenwieenglischeArbeiter, und nun, im Deutschland von1 930,sah es so aus, als wrden Flei und fnanielleSoliditt ganzbesonders bestraft.Ganznatrlich undauch zutrefend gab man die Schuld an dieser Tragdie der korrupten Internationale des Geldes. Die vollstndige Geschichte der Krise wurde spter in Geld undWhrung erzhlt,einerSammlung von Lutz'Schriften, die1 962 vomWalter-Eucken-Institutherausgegebenwurde.Die RoHe Hjalmar Schachts Der starr-doktrinre konom, dernach1 924dietheoretische deutscheWirtschaftswissenschaftbeherrschte,warHjalmarSchacht,und Lutz teilteKeynes'und Galbraiths Verachtung fr Schachts Inkompetenz, auch wenn dieser sich meisterhaft auf fentlichkeits-Kampagnen zu seiner eigenen Glorifizierung verstand sowie darauf, das Verdienst an den praktischen Leistungen und Forschungsergebnissen anderer selbst inAnspruchzunehmen.Schachtwurdebeispielsweiseflschlichdie Rettung der deutschen Geldwirtschaft von1 924 zugeschrieben, obwohl sieinWirklichkeitdieLeistungvonDr.KarlHelferichwar,einem Mann von prchtigster Vaterlandsliebe und lauterstem Charakter;und auch in den dreiiger Jahren, als Schacht sich eines Rufs als gerssener internationaler Meister-Unterhndler erfreute, grndete er seine Reputationauf denLeistungenanderer undorganisierteimRahmendeutscher Finanz- und Industrie-Organisationen eine mchtige Lobby,die 7 ausschlielich fr ihn arbeitete12Schachts Position in Deutschland whrend der zwanziger und dreiiger Jahre wurde erheblich gestrkt durch seineeinflureichen Freunde inEngland - MontaguNorman,derdie Bank von England13leitete, undWinston Churchill, der Tory-Unruhestifter, der zwischen 1 914 und 1 945 mehr als j eder andere Mensch dem damaligen Britischen Empire Schaden zufgte14Lutz, Keynes und Galbraith stimmten aufgrundunwiderlegbarerBeweiseberein, da zwischen1 929 (als Schacht Deutschland den Young-Plan fr die Reparationen anempfahl und aufzwang) und 1 945 (als Deutschland kapitulierte, hauptschlich als Folge der Beschrnkungen, die Schacht in den entscheidenden Jahren1 9361 941der deutschen Militrwirtschaft auferlegt hatte) , da Schacht mehr als j ede andere Einelperson der Weimarer Republik oder unter Hitler getan hatte, um Deutschland zu unterminieren,und dies vermge seiner schrecklichen Kombination von Unfhigkeit, grenenlosem Geltungsbedrfnis,taktischem Macher-Geschick und widerwrtigem,unpatriotischemCharakter15So wie Keynes,hatteauchLutzdie unlauteren,knstlichen BemhungenEnglandsundAmerikaszwischen1 925und1 928verurteilt,demenglischen PfundSterling einen willkrlichen undweitgreren Wert zu geben, als es ihn in der Wirklichkeit haben konnte16, und beide Wissenschaftler erkannten schnell,da esdiese Anstrengung in erster Linie war, was den unntigen Zusammenbruch des Wertpapiermarktes derUSA im Jahr1 929 herbeifhrte17Die Wirtschaftskrise der USA- seit1 929 Sturmwarnung fr die gesamte Welt -traf Deutschland 1 93 1mit grausamer Hrte, nachdem di AlliiertenwirtschaftlicheSanktionenangewandthatten,umdesweimardeutschen Kanzlers Heinich Brning Proj ekt eines sterreichischdeutschen Zollvereins abzublocken, und nachdem sie unter ofener Mithilfe der Rothschilds die angesehene Wiener Kreditanstalt ruiniert hatten, die grte selbstndige Kreditgesellschaft Mitteleuropas. Nachdem der Schaden eingetreten war, hatten die Alliierten die Frechheit, den Internationalen Gerichtshof im Haag um ein Urteil anzugehen, da Brnings Initiative eine illegale und kriminelle Bedrohung des Vlkerrechts dargestellthabe- einereinpolitischeEntscheidung,dieallemherrschenden Rechtsgebrauch insGesicht spie.Dabei hatten die Alliierten selbst seit1 920 unter der gesetzlichen Verpflichtung gestanden, sofort eineinternationale Abrstungskonferenz in Genf einzuberufen, hatten diese j edoch unter Ausflchten bis 1 932 hinausgezgert und sodann sogleich scheitern lassen, wenn auch einige der Delegierten noch bis 1 934 nutzlos i n Genf zurckblieben.8 Alliierte Schikanen hatten die schwache undkorrupte Weimarer Republik an die Wand gedrckt.Nach1 93 1verblieb dieser fr ihr politisches berleben nur die Hoffnung, irgendein neuartiges Programm zur wrtschaftlichen Gesundung zu finden und zu entwickeln,das sich vor allem auf Hilfsmittel in Deutschland selbst sttzen mute. Lutz trat fr ffentlicheVerschuldungin Deutschlandein, umdasWirtschaftswachstunwiederherzustellen - genauwieKeyneses im folgendenJahrin EnglandbefrwortensollteundGalbraith1 933inUSA. Dochder HungerkanlerBrning verfolgte(wieChurchill,der1 93 1fr acht Jahre aus dem Amt gej agt wurde) eine antiquierte Deflationspolitik, i n der tuschenden Hofnung, es wrde nun alles nach der kalten Mechanik liberal-utilitaristischerGesetzmigkeitenverlaufen,wiesieAdam Smth, David Ricardo und John Mill im 1 8.und1 9. Jahrhundert vorgezeichnet hatten:Die deutsche Wirtschaft wrde sich durch eine vorbergehende massive Arbeitslosigkeit selbst reinigen von der Krankheit der voraufgehenden Geldentwertung 1 925-1 92 9 - einschlielich der ruinsen 9prozentigen Anleihen in den USA-und wrde nach einer tapferen Perode stoisch ertragener Leiden des Volkes ihre Gesundheit wiedererlangen. Im Gegensatz zu den verelendeten und hilflosen Massen frherer Zeiten war j edoch der moderne Deutsche nicht gewillt, sich diese dstere Art Mihandlung a Ia Maltbus gefallen zu lassen.Fnfzig Prozent derdeutschenIndustrie-ArbeiterschaftfandensichnurwenigeJahre nach den unglaublichen Leiden des Dezenniums 1 914-1 924 nunmehr in derArbeitslosigkeit.DiekommunistischeKPDwar1 932mit1 00 Reichstagsabgeordneten imAufstieg.DieGeduldderlange leidenden Deutschen warschlielicherschpft. Wre Brning dem mavollen und mild-inflationren Programm von Lutz gefolgt - das spter der Welt in verschrfter Form als Keynesianismus bekannt wurde - dieWeimarer Republik knnte leicht eine neue Lebensfrist erlangt haben,umdemwirtschaftlichen Sturm zutrotzen. Als dieWeltwirtschaftskrise1 934i n Frankreichakut wurde - nahezu fnf Jahre spter18 als in den USA, in Deutschland, England und Italien - dameisterte dieDritte RepublikdieschwereKrise von1 934-1 938 und knnte sehr wohl bis zum Ende des 20.Jahrhunderts bestanden haben, htte sienicht der englische Auenminister Lord Halifax in den ihr hchstunwillkommenen,inEnglandfabriziertenZweitenWeltkrieg hineingestoen. 9 HitZers brillanteSanierungderdeutschenWirtschaft As Hitler1 933 in Deutschland an die Macht kam, machte er sich sofort und mit Erfolg eine Methode nach Art von Lutz-Keynes zu eigen, und zwar mit einigen entscheidend wichtigen zustzlichen Vorteilen, die das Ermchtigungsgesetz desReichstages von1 933 botsowie der heilsamenational-sozialistischeGlaubenssatz Gemeinnutz geht vor Eigennutz .Daslieerkennen, da Hitler fhigund willens war,das deutsche Volk vor den Verheerungen der gierigen plutokratischen Sonderinteressen zuschtzen, die sich in kapitalistischen Gesellschaften in Not- und Krisenzeitenauszutobenpfegen 19GalbraitherklrteinseinerAbhandlung von 1 977,wie Hitler die deutsche Wirtschaftskrise im Lauf des Jahres1 93 5ein fr allemal meisterte, ohne zu exzessiver Rstung oder ZerstrunglandwirtschaftlicherProduktionenseine Zuflucht zunehmen odereiner der anderen kostspieligen Manahmen, die Roosevelts NewDealzurgleichen. Zeit i n USA anwandte.Hitler fhrte einererstauntenWelt eine wiederhergestellte deutsche Wirtschaft im Zustand der Normalitt vor, wie er anderswo allein unter dem populistischen Reform-Regime von Huey Long in dem kleinen US-Bundesstaat Louisiana zufnden warzo. HitlerspolitischeundsoziokonomischeSiegeinDeutschlandwurden durch eine Kombination von Idealismus und schlichter Logik erzielt - und gegen die unablssigen Einwendungen deutscher professioneller konomen. Die Erfolge des Dritten Reiches brachten Schacht in hchsteWut,denegozentrischendeutschenChef-konomen undberaus einflureichen Wirtschafts-Lobbyisten,der1 93 1dieWeimarer Republik torpediert hatte, indem er die Deutsche Demokratische Partei verlie und zu Hitler berging. Schacht war so wie Admiral Wilhelm Canaris in der deutschen Abwehr,wie Staatssekretr Ernst vonWeizscker im Auswrtigen Amt und wie der Generalstabschef Ludwig Beck ein geborener Verschwrer, der automatisch seinen eigenen Ehrgeiz ber das WohlundWeheandererstellteunddernach1 935versuchte,Hitler leimlich zu torpedieren, indem er die deutsche Kriegsbereitschaft strangulierte und sich mit einer hochrangigen Verrats-Elite verbndete, die im Dritten Reich Macht besa - wie unter allen deutschen Regimen vorher und nachher - dank ihrer Heimlichkeit. Diese Gruppe, der Schacht so eifrig anhing, ist die Geiel der deutschen Geschichte in den letzten 2000 Jahren gewesen. Die einzigen deutschen Fhrer von Format in der jngerenZeit,diedenZornderVerrats-Eliteberlebthaben,waren Friedrich der Groe und Bismarck. Der erste wurde geschont, weil er ein 1 0 pro-fansischer und anti-deutscher Partikularist war,und der letztere kam davon, weil er seine entscheidenden Schritte mit unglaublicher Geschwindigkeit in dem Jahrfnft1 866-1 87 1ausfhrte - hinterher,whrend zwanzigJahrenalskaiserlicherKanzler,scheiterte Bismarckmit den meisten seiner i nnenpolitischen Programme und wurde noch im Ruhestand verfolgt21Schacht,derkonservativeWirtschaftler,und Scharen seinerebenso deflations-gesinnten Kollegen - die nach dem fnanziellen Zusammenbruch von 1 923 j ede Art ffentlicher Verschuldung oder Inflation frchteten - beherrschten sehr zum Bedauern Hitlers und Grings monopolartig die Szene der deutschen Wirtschaftswissenschaft whrend des Dritten Reiches. Schacht widersprach einigen von Grings exzellenten wirtschaftspolitischen Manahmen und blockierte sie, whrend er seine PositionalsPrsidentderDeutschenReichsbankbis1 939behielt.Im Nrnberger Hauptproze wurde Schacht1 946 feigesprochen, Gring j edoch,dernacheinemdemLordrichterLawrencevonLordHalifax bersandten Afidavit stets fr den Frieden gewesen war, wurde verurteilt.SchachtsfortgesetzteSabotagenach1 935verschliGringund verhinderte,da dieser i n dem Deutschland von Lord Halifax 1 939 aufgezwungenenKriegnormalfunktionierte22 Den Krieg hindurch bettigte sich Schacht emsig in der Verrats-Elite inerhalbDeutschlands,dievieleMaleerfolglosHitlerumzubringen versuchte - wenngleich man nachSchachts enthusiastischemEmpfang f Hitler im Juli1 940 auf dem Anhalter Bahnhof htte vermutenknnen, er sei Hitlers eifrigster Bewunderer in der Welt. Ofenkundig verrterische Handlungen Schachts nach 1 935 waren einigen der hohen deutschenBeamtenbekannt,dieauchnachdemKriegzugaben,sieseien Hitler treu gewesen, und die ihn doch nie warnten, weil sie - so wie ihre BrderimdeutschenmilitrischenEstablishmentdesZweitenWeltkiegs -verzerrte Begriffe von Gruppenloyalitt gegenber verbrecherischen Kollegenhatten anstelle normaler patriotischer Aufassungen23 DankSchachtundseinesgleichenwarinDeutschlandnichtlnger PlatzfreinenbrillantenkreativenNationalkonomenwieLutz,der 1 938,auf dem Hhepunkt von Deutschlands vergnglicher Glorie,emigrierte(nachdemHitlerDeutschlandsWirtschaftskrisebeendethatte, jedoch noch bevor Lord Halifax Deutschland in jenen grundlosen weltweiten Konflikt, den Zweiten Weltkrieg, verstrickt hatte, den weder Hitler noch das deutsche Volk j emals ersehnten) . Lutz wurde fr fnfzehn Jahre Professor fr Geld- und Bankwesen an der Universitt Princeton und fhrte whrend der letzten sechs Jahre, ab1 94 7, in j edem Semester 1 1einFortgeschrittenen-SeminarberdenberchtigtenMarshallplan durch - dieses j dische Programm des amerikanischen plutokratischen Nachkriegs-ImperialismuszurstndigenInfiltrationderwesteuropischen Nationen,das gleichzeitig die plutokratischen Freibeuter indie Lage versetzen sollte, soviel wie nur mglich aus jenen Teilen Europas wegzuschleppen,dienochnicht festuntersowjetischerKontrolle waren24. Lutz floh aus den USA, die Henry Miller (geboren 1 891 )passend The Air- Conditoned Nightmare25genannthat.1 953nahmerdiePosition des ranghchsten Professors derNationalkonomie an der Universitt Zrich an, wo er vor einer groen Zahl von Studenten eine Serie faszinierender Vorlesungen hielt26 In Dutzenden seiner Aufstze in internationalen konomischen FachzeitschriftenversuchteLutz- vergebens,wiesichzeigte- dieenglisch-amerikanischenAnhngerderSuper-InflationaufBiegenund Brechen davon abzuhalten, die Wirtschaft des nicht-sowjetischen Teils des Westens zu ruinieren.Lutz erlebte nicht nur, wie seine eigenen fheren Ideen in verzerrter Form als Keynessche Methode bekannt wurden,er berlebte auchKeynes um viele JahreundwurdeAugenzeuge desweiteren Niedergangs des Westens auf dem konomischen Sektor. Versailles1 91 9:ein Jahrmarkt deWahnsinns Galbraith erinnerte sich,daKeynes beider Beschreibung des VersaillerJahrmarkts des Wahnsinns27 von1 91 9 den Prsidenten Woodrow Wilson - hchstbeamtetes amerikanisches Werkzeug des Zionismus und Bolschewismus -nachsichtig als blinden und tauben Don Quichoteabtat.VonClemenceauschriebKeynes kurz,abertreffend,er hatteeine Illusion:Frankreich,undeine Enttuschung:dieMenschheit .BeidemChefarchitektendes VersaillerVertrags-Irsinns,EnglandswalisischemWeltkriegsdiktatorDavid LloydGeorge,denerals einen Rckfall in eine primitive Epoche portrtierte, wurde Keynes zunehmend poetisch:Wie nur soll ich dem Leser, der ihn nicht kennt, irgendeinen zutrefenden Eindruck von dieser auergewhnlichen Figur unsererZeitvermitteln,dieserSirene,diesesziegenfigenBarden, halbmenschliehen Besuchers unseres Zeitalters aus den hexenverseuchten,verzaubertenWldernderkeltischen Vorzeit?28 Kein Wunder, da Keynes von der Londoner Time sowohl heftig zurechtgewiesen als auch bewut verleumdet wurde,er habe den Alliier-I 2teneinenschlechtenDiensterwiesen,frdenihreFeindezweifellos dankbar sein werden29 .Keynes hatte es gewagt, wenigstens einen kleinen Teil der schmutzigen Wahrheit ber den Versailler Vertrag zu berichten.SeineVerurteilungdurchdieTimes ,dasofizielleOrgandes Permanent Foreign Ofice30 bedeutete das Ende seiner ofiziellen KarriereinEngland.ErhatteeinenimmodernenEnglandgeheiligten3 1 Grundsatz verletzt, demzufolge es britischen Beamten nicht erlaubt ist vonder anglo-normannischen Macht-Oligarchie nicht erlaubt wird, die mit rcksichtsloser Strenge hinter der demokratischen Fassade herrscht - fentliche Statements ber strittige Fragen abzugeben, die noch dau wahr sind.Fr das eigene Land lgen ist die obligatorische Medizin fr alle Angehrigen des korrupten englischen Establishments. Solange dieser verlogene, schndliche Zustand fortdauert, wird keine britische Regierung,ob Labour oder Tory,mit Fouche-artigerOfenheit zugeben, da die wichtigsten Entscheidungen der britischen Auenpolitik des 2O. Jahrhunderts etwas Schlimmeres gewesen sind als Verbrechen:nmlich gobeSchnitzer. Unglcklicherweise stand das Beamtentur der USA seit Wilson unter demselben Zwang, und -schlimmer noch - seit Franklin Roosevelt sind diePrsidentenselbstzuHauptlgnerngeworden. Nichteineinziger Prsident seit FDR hat sich getraut, ein aufrichtiges Wort ber die amerkanische undenglischeAuenpolitikdes2O. Jahrhunderts zu sagen. Derenglisch-amerikanischeBundistdarauf erpicht,seineweltpolitischen V erbrechen und Schnitzer zu rechtfertigen, und das bedeutet, da sie lieber den Westen zu Staub zerfallen lassen wrden, ehe diese weltmeisterlichen Lgner die Wahrheit zugeben, geschweige denn sie erlutern. WieGalbraithsagte: WennsieimUnrecht sind,nehmen es groe Mnner am meisten bel, wenn einer aus der Reihe tanzt. 32 Es mu allerdings auch festgestellt werden, da diese sogenannten groen Mnner go allein in dem Sinn waren,da sie Macht hatten, und sie nur sind es, gegen die sich das biblische Gebot richtet :Sprich die Wahrheit vor den Mchtigen. Whrendder zweiJahrzehntenach1 91 9 warKeynesalsVersicherngs-Direktor im privaten Bereich erfolgreich, wurde j edochvon ffentlichenAngelegeneitenferngehalten.Erhattesichnichtandie Spielegelngehalten . 33 Obgleich von fentlichen mtern ausgeschlossen, machte sich Keynes doch vernehmbar.Es machte ihm Spa,die ruinsen Schnitzer von Winston Churchill blozustellen, Englands beziehungs- und einflurei-1 3 eher, blutdrstigem Kriegstreiber. Galbraith erinnerte sich, da Churchill 1 925 die Verantwortung fr den verheerendsten Irrtum einer Regierung in der modernen Wirtschaftsgeschichte trug.Keynes war es, der diesen berhmtmachte34EnglandVerschwrung gegendaskaierlcheDeutchland Whrend der neunziger Jahre hatte die weitverbreitete englische Zeitung Saturday Review immer wieder darauf bestanden - in dem kriegshetzerischenStilCatosgegenberdemantikenKarthago - dajeder Englnder reich werden wrde, wenn nur erst Deutschland - der wichtigste Handelspartner Englands ! - vernichtet wre.Es war wieder einmal die alte Geschichte von der Schlachtung der Gans, die fr England goldene Eier legte in Form lukrativer Handelsgewinne. Vom Rcktritt des Premierministers Lord Salisbury 1 902 bis hin zum Versailler Vertrag von1 91 9 verfolgte die StaatsfhrungEnglandsmit besessener und xenophoberZielstrebigkeitdaseineEndzieldesGermaniamdelendam esse. Das schlieliehe Ergebnis von Englands Erfolg in diesem wahnsinnigen Unternehmen war vorauszusehen und wurde von Keynes in seinem Buch von1 91 9 diskutiert, nmlich:der wirtschaftliche Ruin Englands und fast ganzEuropas. EintypischesBeispiel :Schottland,nachacht Jahrhunderten schottisch-englischer Kriege 1 746 von England erobert und unterworfen, trug berproportional an der wirtschaftlichen Last des britischen Imperialismusim20.Jahrhundert.Zwanzig Prozent dergesamten Bevlkerung SchottlandswurdenwhrenddererstenzehnJahrenachderUnterzeichnung des Versailler Vertrages durch schlimmste wirtschaftliche Not zur Auswanderung gezwungen.EnglandhatteHunderttausende Tonnen russischenMenschenfleischs,dieBlte von Frankreichs Mnnern und Milliarden amerikaDseherDollars darauf verwendet,einen Krieg gegen Deutschland siegreich zu beenden,in den Frankreich und Ruland nach ihren geheimen militrischen Absprachen von 1 904 und 1 907 hineingetrickstund-gestoenwordenwarenundebensoeinNachbar Frankreichs, Belgien35.England selbst brachte diesmal mehr Opfer als sonstblichinseinen zahllosenKriegen,diees immerwiederherbeifhrte im Interesse des britischen Imperialismus und stets mit der Absicht, da andere, weniger glckliche Vlker die Hauptlast des Kampfes tragensollten36.EnglandsheimlichemilitrischeVerschwrunggegenDeutschland 14 seit1 902 war an sich weder bser noch unchristlicher als die Unzahl seinergeheimenmilitrischenVerschwrungengegenChina,Indien, Amerika,Sdafrika,gypten,denSudan,Frankreich,Spanien,Holland, Dnemark-Norwegen oder Ruland - um nur einige der unglcklichen Opfer vor 1 902 zu nennen.Doch keiner der fheren Konflikte, auch nicht der 22jhrige Feldzug zur Zeit der Fransischen Revolution undNapoleonsI . , erschpfteEnglandsWirtschaftinvergleichbarem Ausma37 DieeinstmalssocleverenEnglnderhattensichbeiihrer RechnungfrdenErstenWeltkriegvertan: Nichtnur,daEngland 1 91 9 die Hauptquelle seines Handels zerstrte, den deutschen Markt, es hatte berdies im bereifer mehr als die Hlfte seiner weltweiten Auslands-Investitionen verkauft und zu Geld gemacht, von denen es generationenlang im Luxus gelebt hatte.Jeder internationale Kaufmann oder Bankmann von 1 914 wute, da England trotz seiner ungnstigen Handelsbilan(man lie die Importe die Exporte weit bersteigen) stndig reicher wurde dank enormer wucherischer Ertrge von den Auslandsinvestitionen.1 91 9 wurde es dann offensichtlich - wie Keynes von Smuts erklrt bekam- da der gleichzeitige Niedergang von Handel und Investitionen- denbeidenSulenbritischerStrke- dieMilitrmacht NummereinsderWelt,England, geschwcht hatte.WinstonChurchill:der AufstiegeinesKriegshetzers Chorebill erntete Ruhm in allen neuzeitlichen Kriegen, obgleich er es sichniemals inseinen90Lebensj ahren gestattet hatte,anderKampffont zu dienen.1 897spielteer mit Vergngenden Gentleman-Beobachter beiGeneralWeyler und seinen spanischen Truppen,alssiedie Aufstndischen durch die Dschungel von Cuba j agten. Das war ein paar Monate vor dem Ausbruchdes Spanisch-Amerikanischen Krieges von 1 898.Chorchili machte es dann auch viel Spa, den Zeitungsreporter in Sdafika zu spielen, als der kleinwchsige Lord Roberts 300000 Mann britischerregulrerEmpire-Truppenaufot,umdieburischenPionier-RepublikenTransvaalundOranj e-Freistaatzuzerschmettern-durchj edes erdenkbare schmutzige Mittel einschlielich des Artilleriebombardements vonBuren-Trecks,diehauptschlichaus Frauenund Kindernbestanden,demNiederbrennenallerBurenfarmensamtdem geernteten Getreide, dem Zusammentreiben allen Buren-Viehs und natrlich der totalen Anwendung der blichen englischen Konentrationslager, wo nach ofziellen britischen Angaben1 0000 Burenfrauen und 1 520000BurenkinderanHungerundKrankheitenzugrundegi ngen38 Churchill liebte es auch,auf militrischen Besichtigungsreisen im FriedendiedsterenSchaupltzebritischerEroberungeninIndienund Afika in Augenschein zu nehmen. Er war dann im fhen Ersten WeltkriegalszivilerparlamentarischerErsterLordderAdmiralittein Stmper und Pfscher,der mit seiner sorglosen und bermtigen Unreife die glnzenden deutschen Siege bei Antwerpen/Belgien ( 1 914)39 und bei Gallipoli/Trkei( 1 91 5-191 6)40 mglichmachte.Vor der unvermeidlichenNiederlagebeiGallipolisorgteSeelordFisherfrdie Enthebung Churchills, indem er androhte, andernfalls selbst zurckzutreten.Andersals Churchill, hatte der Seelord militrische Begabung, und Churchills viele persnliche Beziehungen, die allein seine politische Karriere ermglicht hatten, erwiesen sich in der Auseinandersetzung mit Fisher als nicht ausreichend,Churchills Sturz abzuwenden.Ehe er seinen Posten verlie41,arrangierte Churchill im Mai1 91 5 noch die Versenkung des munitionsbeladenen englischen Cunard-Hilfskreuzers und Fahrgastschifes Luitania,wobeimehralseintausendEnglnderund Amerikaner ums Leben kamen - ein erfolgloser Versuch, die USA bereits whrend des ersten Jahres der Feindseligkeiten in den Ersten Weltkrieg zutreiben42.Churchill hatte bereits vor dem Kriegsausbruch1 914alles in seiner Macht Stehende getan, einen Krieg zwischen England und Deutschland herbeizufhren.Nach der infamen und unverantwortlich kriegshetzerischen fentlichen Ansprache43 des Kabinettsmitglieds Lloyd George im Mansion House in London, Juli 1 91 1 ,strebten Churchill und Lloyd Georgschen JuliundNovember1 91 1(als trotz britischerStrungen einedeutsch-franzsischeEinigungerzieltwurde)mitMachtdanach, die relativ harmlose Zweite Marokko-Krise in einen weltweiten Krieg zu verwandeln - undhtten beinahe Erfolg gehabt44Wreesdenbeiden gelungen,einen Weltkrieg zu entfesseln,dann wre das eine Katastrophe fr den englischen Imperialismus gewesen, denn - wie Dokumente ausdenalten zaristischen Archiven, vonden Sowj ets1 938 verffentlicht, enthllen - wrde Ruland, das noch schwer unter der Niederlage von1 905durchEnglands VerbndetenJapanlitt,dannEnglandund Frankreich in einer militrischen Auseinandersetzung nicht untersttzt haben,wodurcheinschnellerSiegDeutschlandsberFrankreichunvermeidlichgewordenwre.Inder Tat:HtteDeutschlandzwischen 1 902und1 914, anstatteinekonsequenteFriedenspolitikzutreiben, vielmehr die Englnder kopiert und so wie diese den Krieg als ein Mittel nationaler Politikangestrebt,dannhttees viele Gelegenheitengege-1 6 ben, bei denen Deutschland militrisch htte reinen Tisch machen knnen: Nicht nur 1 91 1 ,als die professionellen Kriegstreiber Churchill und LloydGeorgenurknappihrenKrieg verfehlten,sondernschon1 905 htteDeutschlandseineRechnungmitderfranzsischenRevanchisten-Clique45 in einem erfolgreichen Prventivkrieg begleichen knnen - alsRulandnachRevolution undmilitrischerNiederlageauf dem Boden lag -auerdem 1 909 whrend der bosnischen Krise46 oder sogar 1 91 2,als panslawistische russischeDiplomaten unter Fhrung des Gesandten Hartwig in Belgrad den sogenannten Ersten Balkankrieg entfesselten47.Kurzgesagt:DiedeutscheTugend vor1 914spielteder englischen Schlechtigkeit vor1 914in die Hnde.Dies hinderte dieselben Englnderabernichtdaran,diebrigenAlliierten1 91 9dazuzubringen, Deutschland in Artikel 23 1 des Versailler Vertrages die Alleinschuld am ErstenWeltkriegaufuladen,derausschlielichinLondongemacht worden war. Fr die englischen Totengrber Marokkos war das, was sie mit Belgien machten48, nur ein Verwirrspiel im Rahmen ihrer schndlichen Kriegsverschwrung,deren Erfolg1 91 4 eine Menschen-GenerationdesWestensihrer Hofnungenauf ein besseresund zivilisierteres Lebenberaubte. WennesauchLordGreywar,derdenErstenWeltkrieginGang brachte, und sein Cousin Lord Halifax, der den Zweiten Weltkrieg begann49, so war doch Churchll Englands offenherzigster und am meisten fentlichkeitsorientierterKriegshetZer.1 925, alsSchatzkanzler,war der gleiche Churchillhartnckig und blind entschlossen, fr dasangeschlagene PfundSterlingden Vorkriegs-Wechselkurs von 4, 86 Dollar wiederherzustellen. Er sicherte sich fr seineuphorisches Vorhaben die Mithilfedesreichenamerikanischen FinanzministersAndrewMellon und anderer US-Plutokraten, die es htten besser wissen mssen, htten sie nicht jenen blinden Fleck gehabt, den Thomas Jeferson als Anglomanie beschrieb.Ein altes englisches Sprichwort sagt :Wenn Wnsche Pferde wren, wrden Bettler reiten. Aber ein anderes stellt fest:Haben Bettler Pferde, dann reiten sie sie zu Tode. Dassind die Sprichwrter, dieChurchillsMigeschickevon1 925erklren,desschlimmstenund prinzipienlosesten Schurken, der jemals in die britische Politik eingetreten ist. Es war leicht fr Keynes, einem solchen stmpernden Missetter die Flgel zu stutzen.Wie Galbraith es ausdrckte: Der Mann, der am meistenunterKeynes'Unbefangenheitzuleidenhatte,warWinston Churchill50. 1 7 DerTag der Abrechnung:Donnerstag,24.Oktober1 929 Galbraith erinnerte sich, da England positiv auf Churchills Ankndigung i m Unterhaus reagierte, zum Goldstandard zurckzukehren. Die NewYorkTimesverkndete in ihrerSchlagzeile, erhtte>Parlament undNationzugroerBegeisterungso eine dummeSachebhmischen GefeitenGrenze< in der amerikanischen Geschichtevoraus, dadieUSA in den1 890er Jahren ihre imperialistische Karriere kaum erst begonnen htten.Er warnte di eWelt,da der ein voreiliger Prophet wre, der behauptete, der expansive Charakter desamerikanischenLebensseijetzt(dasheitnachdemEndeder >Grenzechinesische< Gordon bekannt wurde: Sie bedeckten eine Flche von vielen Meilen . . .Ale die Kunstschtze. . . waren in dieser glanzvollen Heiterkeit angesammelt worden . . . Diese Palste waren derart gro, und wir waren so seh in Eile,da wir sienichtsorgfltigausplndernkonnten.Massen von goldenen Ornamenten wurden verbrannt, weil man es fr Messing helt. Eswar . . .eine demoralisierende Arbeit fr j ede Armee. Jedermanwarwildaufs Plndernaus288lgnatieffschaftees,vier Trhen vollchinesischerdiplomatischer Dokumente in Sicherheit zu bringen, die sich auf Ruland bezogen289Lord Elgin,der den jungen lgnatieff flschlich fr einen gewhnlichen mlitrschenBeobachterhieltundnichtfrdendiplomatischenBevollchtigtendesZarenfrdenFernenOsten,vertrautesichihm an290China befand sich damals noch mitten im Kampf mit der heimischen Taiping-Revolte im J angtse-Tal, und Lord Elgin sagte lgnatieff, er berlege,obernicht die chinesische Hauptstadt vonPekingnachdem Rebellen-Sttzpunkt Nanking verlegen sollte. Ignatieff fiel auf, da Baron Gros, der franzsische Gesandte in Peking, auf Elgi n bse war wegendesBrandes291 Elgn prahlte Ignatieff gegenber:Sobald er einen chinesischen Maronetten-ThronanwrteraufeinemneuenThroninNankinghaben werde,knnteEnglandChinamitvierKanonenbootenkontrollie-3 1 1ren292.ElginreagierteaufdiehumanitrenVorstellungenGros'mit Verachtung, und lgnatief fiel auf, da sein Gastgeber eine wilde Freude empfandberdasbrutaleMassaker- undPlnderungs-Unternehmen293. Die UngleichenVertrge Ignatieff setzte sich eilig mit Prinz Kung,dem chinesischen Mini sterprsidenten,in Verbindung,der gegenberrussischem diplomatischen DruckamAbenddes19. Oktober1 860 kapitulierte,nachdem er von Elgins tckischem Nanking-Projekt erfahren hatte. Ein englisch-franzsisches Ultimatum,das den Obergang der hchsten Gewalt in Peking auf Elgin und Gros verlangte,sollte am 20.Oktober um10Uhr auslaufen. Ignatief machte Kung klar, da Elgin hofte, dieses niedertrchtige Ultimatum wrde zurckgewiesen werden, damit England seinen Raubzug unter dem Deckmantel eines vollen Kriegszustandes fortsetzen konnte. Wenn Kung jedoch klugerweise das anscheinend unerfllbare Ultimatumannhme,wrdelgnatieffdie russische UntersttzungChinazukommenlassen,umdie britischen Vertragsbedingungen zu migen -geradeso wie Kaiser Napoleon 111. 1 856 bei der Pariser Friedenskonferenz Ruand zu Hilfe gekommen sei, um berspannte englische Forderungenauszuschalten.Kungstimmtezu,und LordElginunterschrieb den Pekinger Vertrag vom 24.Oktober 1 860,wori n er dem chi nesischrussischen Verlangen stattgab,da Peking die Hauptstadt Chinas bleiben sollte. Die Feindseligkeiten wurden beendet, ohne da Elgin hinter diegeheimenForderungenIgnatieffsbezglichderMandschureigekommenwre,denenKungimGegenzug frdierussischeUntersttzung stattgegeben hatte. Wtend ber die Annahme seines Ultimatums, weigerte sich Elgin bei der Unterzeichnungs-Zeremonie auch nur ein Wort mit PrinzKung zu reden.Mit dem Wunsch,dadieChinesen ihn selbst als ihren wahren Souvern anerkennen sollten,hielt Elgin einen triumphalen Einzug in die Stadt (Peking) auf einem Tragsessel, den sechzehn in Scharlach gekleidetechinesischeTrgertrugen.EnglischeTruppensumtendie Straen,undeineMilitrkapelle spielteGodSavetheQueen294. Das genaue Gegenteil war am Tag darauf die freundschaftliche Unterhaltung zwischen Gros und Kung, als die Franzosen in einer eigenen Zeremonie den chi nesisch-englischen Vertrag ratifiierten.Grosentschuldigte sich wegen seiner un-zeremoniellen Kleidung .Er hatte den 3 1 2 passenden Anzug bei einem Schiffbruch vor der Kste von Ceylon verloren295.Kung erwiderte:Ihre Uniform wurde ein Raub des Wassers, die meineeinRaubdes Feuers. 296 ObgleichKunglgnatieffserpresserischeBedingungenakzeptierte, hatteerkeinenregelrechtenVertragdarberunterschrieben,alsdie englischenStreitkrfteam6. November1 860dieblutbeflecktenund ausgeraubten Ruinen Peki ngs rumten. Das strte aber Ignatieff nicht, wuteerdoch,daKung vondemEinfu beeindrucktgewesenwar, den der Russe gegen Elgi n geltend gemacht hatte. Als Kung zu feilschen begann i n dem Bemhen, die eine oder andere Bedingung zu migen, bemerkte Ignatieff, da Lord Elgin nichts lieber tun wrde, als mit den brtischen Truppen nach Peking zurckzukehren und die Stadt ein zweitesmal auszuplndern. So wurde zuletzt der chinesisch-russische Vertrag unterNtigung am1 .November1 860 unterschrieben. Der Verlust des von altersher chinesischen Trans-Amur-Gebietes war einschwererSchlag fr China.DieRussen saen nun zu beiden Seiten des Unterlaufs des Amur fest, eines Flusses grer als die Donau.IgnatefhattetausendMeileneinesschifarenWasserwegesunddas Land, das sichnach Sden bis Korea erstreckte297 erobert. Die Russen begannen1 86 1auf unberhrtem Waldland mitdem Baueinesneuen Hafens in nur 700 Meilen Entfernung von Tokyo, den sie Wladiwostok nannten298. Der umgebende Wald war voll von Tigern, die in der ersten Zeit wiederholt in die Stadt eindrangen.Wladiwostok war1 872 voll als Manesttzpunkt ausgebaut, und wie im Fall Port Arthurs eine Generation spter, waren seine Bars. . . voll von Suf, Hurerei und Krach299. Deramtliche Bericht ber das Wetter in Wladiwostok behauptete, der Frhling sei kurz und strahlend, der Herbst kurz und heiter, der Sommer hei und feucht und der Winter lang und kalt - wobei der am Hafen benachbarte Golf Petcrs des Groen von Weihnachten bis Ostern zugefrorenwar,so daaller SeeverkehrwhrendderWinter-Saison ruhte300 ChinasWiderstand gegendenwestlichenImperialismus DievonbritischenOpium-AgentenentfachteTaiping-Rebellionin Mttelchina legte sich1 865,nachdem sie zwanzig Millionen Tote geforder hatte - diedoppelteZahlder TotendesErstenWeltkriegs.Prinz Kung wnschtedieModernisierungChinas,nochbevordieser Proze jenseits des Gelben Meeres in Japan unter den Meiji-Kaisern begonnen hatte -doch da erschien eine prachtliebende Kurtisane namens J ehono-3 1 3 la,TochtereinesmandschurischenOffiziers,aufderSzenealsChinas Femme fatalenachArtdertroj anischenHelenaunddergyptischen Kleopatra der Antike.Sie wurde in einem roten Teppich zu dem krnklichenKaiserHsien-fenggebracht- eineTransportart,dieschonvon Kleopatrabentztwordenwar - undgebardiesem vermeintlichhoffnungslos impotenten jungen Mann einen Sohn, wodurch sie sich den Titel Tsu-h'si erwarb (mtterlich und glckverheiend).Sie war die Seele des geringen chinesischen Widerstandes,der sich dem brtischen Vormarsch auf Pekng 1 860 entgegenstellte. Nachdem der jugendliche Kaiser gestorben war, vernchtete sie ihre Rivalen in einem entschlossenen Versuch, China entgegen der pro-westlichen Richtung zu regieren. Prinz Kung wrde zu verstehen gegeben, da er nur die Wahl hatte, Jehonola als Mnsterprsident zu dienen mt einer Politik, die seinen eigenen Intentionen zuwiderlief, oder umgebracht zwerden - und erentschied sich,zudienen302 Als Jehonolas Sohn 1 872 fr grojhrigerklrtwurde, versuchteer seiner Mutter zu trotzen, i ndem er einer geheimen Clique von Modernistenbeitrat.IhreReaktiondaraufbestanddarin,denjungenKaiser Tung-tschih zu einem Wirbel von Ausschweifungen zu verfhren, worauf er geschwcht den Blattern zum Opfer fiel ( 1 875) .Jehonola trotzte nun dem dynastischen Gesetz der Tschings, indem sie den brgerlichen Sohn ihrer Schwester auf den kaiserlichen Thron brachte. Er wurde der Kaiser Kuang-hsu, eine kraftlose Marionette. Der Schlssel zur chinesischen Macht zur Zeit der Tschings war die Verwaltungsmaschinerie der achtzehn Provinzen des eigentlichen China, und Jehonola sorgte dafr, da nur von ihr selbstErnanntein den Provinzen an die Macht kamen.Auch whlte sie Li Hung-tschang aus Anhwei als Nachfolger des Ministerprsidenten Kung aus -und Li war es, der 1 865 den Endsieg ber die Taiping-Rebellen erfocht. Der gleiche Li nahm aber auch1 898 vor der Verpachtung Port Arthurs eine groe Bestechungssumme von Ruland entgegen.Lis bevorzugter Assistent war Yuan Schi- k'ai, der China als diplomatischer Gesandter bei einem tapferen Versuch in Korea diente, sich der AusbreitungderjapanischenMachtentgegenustemmen.ObwohlLi der Jehonola versicherte, er teile ihre Verehrung fr die Artvon frher, berzeugte er sie gleichzeitig davon, da sich China eine kleine moderne Armee leisten knnte. Li war aus der Entfernung ein Bewunderer Bismarcks (der acht Jahrelterwar) ,bis es ihm gegenEnde seiner Laufbahn gelang, Bismarck nach dessen Entlassung zu besuchen. Li erreichte es,da50000MannchinesischerTruppenvondeutschenOffizieren 3 14 ausgebildet wurden, noch ehe der Krieg von1894 gegen Japan ausbrach. Lihatteniemals Yuans Meinung geteilt,daEnglandundJ apan dau gebracht werden sollten, gegeneinander zu kmpfen, anstatt China auszuplndern. Li bernahm tapferdieRolle desSndenbocks nach Chinas Niederlage von1 895.Jehonola hatte dem deutschen Admiral der chinesischen Flotte das Geld frMunitionskufe weggenommen, um damit den Peknger Sommerpalast wieder aufzubauen, der von den Englndern 1 860 zerstrt worden war, und nun zerrten di e europischen Mchte, di e wie Aasgeier gekreist waren, als Japan in den Krieg zog, j ede an ihrem eigenen Stck der Leiche303.Die wichtigste Tatsache j edoch blieb die britische Unterdrckung Chinas, und die neuen fanzsischen und deutschen Pachtgebiete lieen die Englnder ziemlich kalt, so wie es auch mit Pondicherry und Goa war, den franzsischen und portugiesischen Pachtgebieten im britischenIndien.SolangeEnglandden grten TeilChinas behielt,machte es ihm nichts aus, kleine Hppchen mit Frankreich und Deutschland zu teilen und mit den Yankee-Hndlern, die von amerikanschen Kanonenbooten auf allen chinesischen Flssen untersttzt wurden. Der Einflu Rulands war es, den England frchtete, denn die Russen, die vor langer Zeit schon und zu Lande in ihrer halb-asiatischen ueren Erscheinung gekommen waren, hatten China nicht so brutal behandelt, wie es England getan hatte, und erfeuten sich unter den Chinesen einiger Beliebtheit, whrend England keinerlei Sympathien auf seiner Seite hatte. Eine Marionette wie den amerikanischen Auenmini ster Hay whrend der Periode des Boxer-Aufstandes zu bentzen, bedeutete eine wertvolle Beunruhigung der Russen, doch sobald England 1 902 in deraLansdowneeintratund derPlaneinerVernichtungDeutschlandswieRulandsGestaltannahm,wurdeeinenglisch-j apanisches Bndnis unentbehrlich304. Kaiserin Jehonola Englandbewunderte JapansStil.DieWiedergutmachung, die China ab 1 895 an Japan zu zahlen hatte, war so riesig, da die gesamten chinesischenfentlichenEinnahmeneinesJahreswenigeralsihreHlfte ausmachten, und der Vertrag von Schimonoseki bestimmte, da Japan ereut in China einmarschieren konnte, sollte derGesamtbetrag nicht bis 1 900 in j apanischen Hnden sein.Was London strte, war die Tatsache, da Ruland dadurch,da es China mit Hilfe franzsischer Bank-3 1 5kreise die gesamte Wiedergutmachungssumme vorstreckte, in Englands wirtschaftlicheEinflusphreChinaeindrang,indemesdortlokale SteuernerhobundEisenbahnenundandereEinrichtungenbaute305England hatte nicht die Absicht, diese Einmischung i n die grundlegenden chinesischen Hoheitsrechte mit Ruland zu teilen- mit einem Volk, das die meisten Englnder genauso verabscheuten wie Irland, seit Premierminister Pitt 1 791im Unterhaus die Russen als habgierige Barbaren angeprangert hattelo6. Li erkannte, da die von England und Japan dem Chinesischen Reich auferlegtenfinanziellenLasteneineModernisierungChinasnachder Art Japans zwingend notwendig machten - ohne Rcksicht auf Jehonolas Verehrung gegenberdemfeudalenTsching-System.YuanSchikk' ai aber, der seiner Bevormundung durch Li entwuchs, warnte Jehonola, da ein Plan zur Zerstrung ihrer Position bestehe307 Jehonola reagierte mit der Verhaftung des Marionetten-Kaisers und der Hinrichtung vondreiundfnfzigseinerMitarbeiter.DieverbliebenenReform-Befrworter fchteten - mit Ausnahme von Li selbst, der wute, da er sich auf Yuans persnlichen Schutz verlassen konnte. Die Modernisierung Chinas war damit aufgeschoben, und die Japaner konnten sich dazu nur beglckwnschen.Li, der zu einem bloen Strohmann fr Yuan geworden war, fand sich ab mit Deutschland in Kiautschou, England in Wei-hei-wei und Ruland in Port Arthur308 Die Russen gestanden Japan in einem geheimen Abkommen vom 1 3.April 1 898 zu, da Japan zur dominierenden Macht in Korea gewordenwar.Wittebehauptetespter:WennRulanddieses AbkommenzurdauerndenGrundlagefreinProgrammderBeschwichtigung Japans genommen htte,dannwresieben Jahrespter derKrieg,dermit der russischen Demtigung endete,mglicherweise vermieden worden - aber das war wohl nur Wunschdenken. Auf Wittes eigene Initiative hin hatte Ruland sein Eindringen nach China wieder aufgenommen, indem es Chinas Zahlungen an Japan bernahm,und das war Beschwichtigung J apans, abernichtEnglands, unddas war der entscheidende Punkt309Dr.George Morrison, der britische Trouble-shooter im Fernen Osten, dessen Aufstze in der Londoner Times erschienen, begann 1 898 von Krieg z reden und fr ein anglo-j apansches Bndnis zuwerben3103 1 6DasZarenreichtappt indieenglischeFalle Die Russen hatten Ende 1 898 in ihrem Sttzpunkt Port Artbur 20 000 Soldaten, und Kriegsminister Kuropatkin redete offen von einem englisch-japanischen Plan, die chinesisch-russische Zusammenarbeit zu zerstren.Witte, dem Kuropatkins offene Errterung der Tatsachen nicht gefiel, bot Zar NikolausI.seinen Rcktritt an, wurde aber von diesem berredet,imAmtzubleiben.Nikolaus,dersichernsthaftmitGeschichte beschftigte3 1 1 , war jeder Art von Krieg whrend seiner Herrschaft abgeneigt.DasEintreten fr den Weltfrieden war das wichtigste verbindendeGemeinsameinderpersnlichenFreundschaftzwischen dem Zaren und dem deutschen Kaiser Wilhelm II.Nikolaus' Schwierigkeiten mit Kuropatkin varen die gleichen wie die des Habsburger Kaisers Pranz J oseph mit seinem Generalstabschef Conrad von Htzendorf, der zu behaupten pflegte, es gebe kein bel der dahinsiechenden Doppelmonarchie,dasnichtdurcheinenPrventivkrieggegenSerbienzu kurierenwre3 12 EsgabeinFriedensdenkmalamDrei-Kaiser-Eck j enem Punkt in Polen, an dem die Reiche der Romanows, der Habsburger und der Hohenzollern zusammentrafen-und tatschlich fhlten sich ale drei Herscher persnlichdem Frieden verpflichtet.Und doch war es keinem von ihnen bestimmt, seine Herschaft in Frieden zu beendenund dies alsFolgevonEntscheidungen,dieinLondongeflltundvon der herschenden anglophilen Oligarchie der USA untersttzt wurden. Napoleon I. vermochte nach seinem Sieg ber sterreich bei Marengo (1800) keinen dauerhaften Frieden mit England zu erlangen. Er machte dei bedeutende Versuche, wobei er England auf das schmeichelhafteste umwarb,dochj edesmal versuchten die Englnderihn hinterher zuermorden. Man knnte wohl kaum historisch belegen, da ein Regent ein unfhiger Dummkopf war, weil es ihm nicht gelang, Frieden zu bekommen oder Frieden zubewahren,wennEngland dies nicht wollte. Wrde man also Nikolaus II.einen unfhigen Regenten nennen, nur weil er sich von den Englndern zu deren eigenem Nutzen in zwei ruinse Kriege verstricken lie,so hieedas das schwierigste Problem in der modernen europischen Geschichte bis zum Ende britischer Macht 1945 verkennen: Wie konnte irgendein europischer Fhrer in Frieden leben,wenndieEnglnderbeschlossenhatten, ihnineinenKrieg zu Verwickeln? Wie sich England verhalten htte, htte es nicht ab 1896 die USA am Leitseil gefhrt, ist eine andere Frage:Ohne die amerikanische Untersttzung wre der verderbliche englische Kurs ohne Zweifel gan anders verlaufen. 3 1 7Der Boxer-Aufstand(1 900) Die russischen Kosaken, diedie Sdsibirisch-Mandschurische Eisenbahn nach Port Artbur bewachten, zeigten die russische wie chinesische Kriegsflagge, doch hatten dort ausschlielichdie Russen das Sagen.In der Provinz Schantung, wo die beiden groen chinesischen Philosophen Konfuzius und Meng-tse geboren waren, wurde ein wichtiger russischer Sttzpunktimmermchtiger3 13 DiezheBevlkerungSchantungs hegte im19.Jahrhunderteinenbesonderen Ha gegen die christlichen Missionare von berallher,die zuHerablassungund Selbstgeflligkeit neigten.Mitunter riefen diese aggressiven Missionare Reaktionen physischer Gewalt von seiten der Chinesen hervor, und eine solche Situation ermglichte es England, dem unterworfenen China eine weitere Demtigung zuzufgen. Im Juni1 900 leitete der englische Admiral Seymour, ein Veteran des Krimkrieges von 1 853-1 856,eine internationale Expedition von 91 5 Englndern, 540 Deutschen, 3 1 2 Russen, 1 58 Franzosen, 1 1 2 Amerikanern, 54 Japanern, 40 Italienern und 25 sterreichern gegen Peking,umdieexterritorialen auslndischen Gesandtschaften vor den jungen EiferernderGesellschaft der harmonischen und patriotischen Faust (Boxer)zu retten. Um diesen Vormarsch zu verhindern, lie Jehonola durch das Tsungli- Yamen (das Kaiserliche Auenministerium)dembritischenGesandtenSirRobertHartversichern,dadie zwlf auslndischen Gesandten in der Hauptstadt unter sicherem Geleit mit den ihnen Anvertrauten (Mitarbeitern, Flchtlingen usw. ) abreisen knnten. Unglcklicherweise ermordete da ein betrunkener mandschurischer Fhnrich von den Elitetruppen der Tsching den deutschen GesandtenBaronvonKetteler,geradealsdieseraufdemWegzueiner Verabredung imchinesischenAuenministeriumwar. EsgabkeinenBeweis frdiechinesischeBehauptung,ein vonden Englndern bezahlter Agent habe Ketteler umgebracht, um andere Gesandte im Sinne der englischen Haltung zu beeinflussen, die dahin ging, Peking nicht zuverlassen, dochwardasErgebnis genaudieses:Keine Gesandtschaftwolltenunnochabziehen,nachdemman vonKettelers Toderfahren hatte.Ruland nahmnurwiderstrebend und zumSchei n an der Expedition gegen Peking teil, doch der Auenminister des Zaren, Murawiew, lag im Sterben, und sein designierter Nachfolger Graf Lamsdorfbefrchtete,daRulandvonEnglandundJapanhintergangen werden knnte, wenn es nicht vertreten war.Die Amerkaner beteiligten sich freudig und mit dem speziellen Segen John Hays, ihres hoffnungslos anglomanenAuenmi nisters.Diebritisch- japanischeCliqueschickte 3 1 8derExpeditions-Streitmachtbegierignochweitere1 3 000Mannals Verstrkung hinterher, und die USA stellten weitere 2000 Mann aus ihren Garnisonen in China zur Verfgung.Auch Rulandschickte noch 4000Mann, und das gesamte Verstrkungs-Kontingent aus Frankreich, Deutschland, sterreich-Ungarn und Italien belief sichauf 1 1 1 1Streiter;zustzliche Verstrkungen wurden versptet von Deutschland entsandt, doch war das Unternehmen schon beendet und ein Vertrag unterzeichnet, als sie eintrafen. Ministerprsident Li floh nach Kanton, wo ihn die russische Zusage erreichte, da sich der Zar einer regelrechten englischenKriegserklrunganChinanichtanschlieenwerde.YuanSchik' ai blieb im Norden, wo er die gesamte Boxer-Streitmacht in Schantung ohne Mithilfe des Westens vernichtete3 14Ein englischer Journalist bentztedenPekingerWirrwarrzurErfindungderberhmtenfalschen Version von Wilhelm II.Ansprache an die sich nach China einschiffendendeutschen Soldaten3 15Die Truppen des von EnglandangefhrtenBndnissesdrangenam 14.August 1 900 nach Peking ein und entsetzten die von den Boxern bedrngten auslndischen Gesandtschaften3 16.Jehonola floh am Tag nach der Einnahme der Stadt in Bauernkleidern durch die Linien der femden Truppen hindurch. Sie erreichte Sian/Schensi, das fnfunddreiig Jahre spter zum strategischen Hauptsttzpunkt der Rotchinesen werden sollte.ImEndergebniserwiessichdie Beteiligungdes russischen Kontingents als fr die Chinesen gnstig.Der russische Befehlshaber General Linj ewitsch ignorierte den britischen Befehl zur Zerstrung der Verbotenen Stadt mit den mit groen Kosten wiederaufgebauten Tsching-Palsten. Linj ewitsch untersagte das Betreten des Bezirks, und seinen Leuten gelang es, die Englnder fernzuhalten. Das brige Peking wurde erneut geplndertund zueinemerheblichen Teil zerstrt3 17VerschrfteAusplnderungChinas China war der letztegroe Staat mit einer Whrung auf Silber-Basis, und sowardasSilberlagerinder Hauptstadt eines der Hauptziele der Japaner. Sie fanden es undschaffteneinfachalles als Beute nach Japan. Auerdem verschiftensie als Beutedie gesamten staatlichenSeidenund Reisvorrte nach Japan. Die Englnder konzentrierten sich auf die Beschlagnahmevon Privateigentumundveranstaltetennochwhrend derPlnderungffentlicheVersteigerungendergestohlenenWertgegenstnde.SieverteiltenriesigeSummenausdenAuktionserlsenin 3 1 9pbelhafter und provozierender Weise an die jngeren Ofiziere,ja sogar an die Ofiziere ohne Patent.Man machte nicht die geri ngsten Anstalten, ein zivilisiertes Verhalten der englischen Truppen sicherzustellen.Im Buchder Warners wird diese spezielle Formenglischen Treibj agd-Vergngenssocharakterisiert:WochenlanggingenPlnderung und Verwstung weiter.Vergewaltigung war keine Untat,sondernein Zeitvertreib,MordanChinesen eineUnterhaltung. 3 18 OrdnungundDisziplinkehrtennachPekingerstEndeSeptember 1 900zurck,alsderdeutscheGeneralfeldmarschallGrafWaldersee ( 1 832-1 904) eintraf, um- einer fheren Initiative aus London folgend - denOberbefehlberdieverbndetenExpeditions-Streitkrftezu bernehmen. Sobald Waldersee den Schutz der Verbotenen Stadt bernommenhatte,zogendieRussenihrKontingentausPekingab,doch blieben die russischen Streitkrfte ber die Mandschurei im Norden Pekings verteilt. Chinesische Aufstndische hatten russische Eisenbahnanlagen in der RegionCnarbin zerstrt, und diesen Vorfall bentzten die Kosaken nun als Vorwand,diemeistenchinesischen Ansiedlungenim gesamten Amur-Tal zu vernichten319.So war der Boxer-Aufstand auch den russischen Behrden von Nutzen fr die Ausfhrung ihrer Plne fr eine Amur-Bevlkerung, die nur aus russischen Bauern bestehen sollte. Der chinesisch-russische Geheim-Pakt von Mukden vom 26.1 1 .1 900 sah vor,dadieRussendie ganze Mandschureiauf unbestimmte Zeit militrisch besetzen konnten320. London und Washington/D.C.wiesen eineDemarchedesrussischenAuenministersLamsdorfzurck,die einebeschleunigteRumungvonPekingverlangte. DerBarbarenRuhm der Plnderung des schutzlosen Peking im Jahr 1 900,wobei auch die USA enorme Beute machten, zementierte ein dauerndes anglo-amerikanisches Bndnis im Fernen Osten, das fortdauerte, bis zwei GenerationenspterdasganzeFestland-ChinainderHandderRotchinesen war.Dann verbndete sich England mit Rotchina und hielt sich aus den amerikanischen Niederlagen in Korea und Vietnamwhrend der Jahre 1 950-1 97 5 heraus.Doch erlebten die Englnder ihre eigenen Niederlagenanderswoindemgemeinsamen Prozedesanglo-amerikanischen Niedergangs321.23 1Europer und Amerikaner wurden1 900 bei dem Feldzug gegen die Boxer gettet - nicht vi el im Vergleich zu den ungezhlten Tausenden unschuldiger chinesischer Zivili sten, die von der Soldateska AdmiralSeymoursgeschndetundniedergemetzeltwurden.EnglanddiktiertedieEinzelheitenderWiedergutmachungszahlungen,dieChina denachtMchteninHhevon336 MillionenDollarzu zahlen hatte. 320 EnglandbefahlauchdieEnthauptungallerchinesischenBeamtenin Schantung und Peking, die irgendeiner Sympathie mit den Boxern bezichtigt wurden. Hunderte dieser Beamten begingen Selbstmord, als der Befehlbekanntwurde.Jehonola selbstwrees in englischen Hnden wohl genauso ergangen wie der Jungfrau von Orleans, htte sie sich nicht klugerweisebis1 902in Schensiverstecktgehalten.Darauf kehrtesie nach Peking zurck und unternahm Reformen, denen sie sich frher widersetzthtte. Li starb 1 901 ,und Yuan Schih-k' ai trat die Nachfolge als Ministerprsident und Kaiserlicher Vizeknig an.Yuan mifel das russische Regiment in der Mandschurei,doch vermochte er nichts dagegen zu tun.Im daraufolgendenJahr1 902erschrakEuropaberdiebritischeGrausamkeit gegenber den besiegten sdafikanischen Buren und ber den fentlichen Abschlu des britisch-japanschen Bndnisses. Es ist keine bertreibung, wenn im Buch der Warners festgestellt wird, da Grobritannien zu Beginn des Jahres 1 902 zum unpopulrsten Land Europas geworden war,doch gewann England Kraft aus der vollen UntersttzungderkorruptenUSA,unddiegewaltigeenglisch-amerikanische Macht-KombinationvermochtedamalseineVielzahlvonUntatenzu decken322 England hetzt Japan gegenRuland England vertraute darauf, da Macht strker war als Meinung, und so schritt London rasch zu einem sensationellen neuen Verbrechen gegen diemenschlicheZivilisation:demRussisch-JapanischnKriegvon 1904-1905.Dieser Krieg wurde in London allgemein Morrison' s War genannt, weil dieser amtliche Vertreter ihn auf genau die gleiche Weise gefrdert hatte, wie im 1 9. Jahrhundert englische Vertreter in der Trkei vom Schlage eines Canning und U rquhart den Kriegen zwischen Trken undRussenVorschubgeleistetunddietrkischeUnterdrckungder Balkan-Christenaufechterhalten hatten323Es war Morson gewesen, der anregte,Japans Gesandter in Peking, Graf Hayashi ,sollte nach Londongeschicktwerden und sich dortder Kregstreiberei widmen.Um sich Hayashis Eifer fr dieses Geschft zu sichern,wurdeer inLondonzumerstenj apanischen Freimaurer324 gemacht.Hayashi widmete sich besonders dem deutschen Geschftstrger BaronEckardstein,derseit1 898diepro-englischePolitikKaiser Wilhelms mit fisierten Berichten nach Berlin strte, die ein hofnungs-321loses Durcheinander auslsten. Eckardstein konnte Hayashi versichern, esgebekeinrussisch-deutschesgeheimesEinverstndnisberKorea325. DaLondonauerdem eifrig Frankreichneutralisierte,konnte Japanauf dieUntersttzung derUSA und Englands zhlen,whrend Ruland im FalleeinesKriegesalleinstehenwrde326. Hayashi machte sich seinen strategischen Posten in London zunutze, weltweit den Unsinn zu verbreiten,die Koreaner seien total unfhig, sich selbst zu regieren327.Die Warners stellen in ihrem Buch fest, da es dem englischen Foreign Ofice vllig klar war, da seine Politik der Untersttzung JapansausKorea einej apanische Kolonie auf Dauermachenwerde,dochmankmmertesich nicht immindestendarum328.HayashihatnachdemAbschludes formellenenglisch-j apani schen Bndnissesam30. 1 . 1 902ohnebertreibungfestgestellt,dadas Bndnis . . . ausder Weltgeschichte herausragt329.Indem es Japan gegen die Russen loslie, hat London fr immer Rodyard Kiplings Illusio