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Der Geschäftsbericht 2007. Inklusive Zahlenteil und Konzern-Jahresabschluss.
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2007
Geschäftsbericht
Vorwort 3
Organe der Gesellschaft 4
Allgemeine Informationen zum Geschäftsjahr 14
Zwischen Wettbewerb und Regulierung 28
Erzeugung, Umweltverantwortung und Innovation 38
Gesellschaftliche Verantwortung 48
Erfolgsfaktor Mitarbeiter 56
Lagebericht 64
Jahresabschluss 2007 72
Sonstige Angaben 87
Vorschlag zur Gewinnverwendung 89
Bestätigungsvermerk 90
Bericht des Aufsichtsrates 91
Konzernlagebericht 94
Konzernjahresabschluss 2007 100
Sonstige Angaben 118
Bestätigungsvermerk 120
Lagebericht und Jahresabschluss 2007 64
Konzernlagebericht und Konzernjahresabschluss 2007 94
Auf einen Blick
Daten und Fakten
2006
1.096,1
788,1
144,2
126,9
49,2
77,7
31.12.2006
474,2
603,6
294,5
117,8
450,8
194,6
1.136,7
47
1.999
135
2007
1.027,8
724,4
166,4
138,3
51,3
87,0
31.12.2007
498,0
574,0
287,5
111,2
416,9
287,6
1.175,3
50
2.329
135
Konzern-Wir tschaftsdaten
Auszug aus der Gewinn-und Verlustrechnung in Mio. EURUmsatzerlöseMaterialaufwandPersonalaufwandEBITDAAbschreibungenEBIT
Auszug aus der Bilanzin Mio. EURAnlagevermögenUmlaufvermögenEigenkapitalEmpfangene ErtragszuschüsseRückstellungenVerbindlichkeitenBilanzsumme
Auszug aus dem Anlagenspiegel in Mio. EURSachanlageinvestitionen
Mitarbeiterdaten im JahresdurchschnittZahl der Beschäftigten*
(davon Auszubildende)
* Für 2007 wurden die Mitarbeiter der neu dazu gekommenen Unternehmen HEAG MediaNet GmbH und EAG Entsorgungs-Aktiengesellschaft berücksichtigt.
2007
513,1
420,7
30,6
69,6
27,7
41,9
31.12.2007
342,5
304,4
327,1
12,8
161,3
143,9
647,0
23,3
335
46*
2006
649,2
469,8
39,8
134,4
35,4
99,0
31.12.2006
508,4
386,6
330,8
117,3
312,1
132,3
895,2
39,1
401
50
HSE-Wir tschaftsdaten
Auszug aus der Gewinn-und Verlustrechnung in Mio. EURUmsatzerlöseMaterialaufwandPersonalaufwandEBITDAAbschreibungenEBIT
Auszug aus der Bilanzin Mio. EURAnlagevermögenUmlaufvermögenEigenkapitalEmpfangene ErtragszuschüsseRückstellungenVerbindlichkeitenBilanzsumme
Auszug aus dem Anlagenspiegel in Mio. EURSachanlageinvestitionen
Mitarbeiterdaten im JahresdurchschnittZahl der Beschäftigten
Dividende je Aktie in Cent
* Vorschlag
3
die HEAG Südhessische Energie AG (HSE) hat früh-
zeitig die Weichen gestellt, um sich vom klassi-
schen Kommunalversorger zu einem modernen
Energiedienstleister zu entwickeln, der sich aktiv
den Anforderungen des Marktes stellt. Auf die He-
rausforderungen des Klimaschutzes, des verschär f-
ten Wettbewerbs auf dem Energiemarkt und die
Folgen der Regulierung der Versorgungsnetze ha-
ben wir unternehmerische Antworten gefunden.
Wir setzen unseren Kurs konsequent fort und konn-
ten trotz schwieriger Rahmenbedingungen 2007
ein zufrieden stellendes Ergebnis erzielen.
Wir erleben einen rasanten Wandel: al lem voran die
Globalisierung der Märkte und den wirtschaftli-
chen Aufbruch weiter Teile der Welt mit einem nie
da gewesenen Bedarf an Rohstoffen und Energie.
Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf die regio-
nale Energiewirtschaft. Sie muss Lösungen anbie-
ten, die Ökonomie, Ökologie und ein verantwor-
tungsbewusstes Handeln miteinander verzahnen.
Neue Herausforderungen rufen nach neu en Lösun-
gen. Die moderne Interpretation der Daseinsvor-
sorge schließt nachhaltiges Wirtschaften ein. Des-
halb haben wir
mit dem Verkauf unserer Anteile an der Kraft- ¬werke Mainz-Wiesbaden AG (KMW) die Voraus-
setzungen für das Umlenken von traditionellen
Erzeugungstechniken zu modernen, umwelt-
freundlichen Technologien und für Investitio-
nen in erneuerbare Energien in Höhe von 400
Millionen Euro geschaffen.
mit der Beteiligung an dem im Bau befind li chen ¬hocheffizienten Gas- und Dampfturbinen (GuD)-
Kraftwerk Irsching 5 sowie dem Erwerb von vir-
tuellen Kraftwerksscheiben unsere Eigenerzeu-
gung deutlich erhöht, um so auch zukünftig
eine sichere Versorgung unserer Kunden zu ge-
währleisten.
über unsere Vertriebsgesellschaft ENTEGA das ¬erste massenfähige Ökostromprodukt erfolgreich
auf den Markt gebracht, so dass sie heu te der zweit-
größte Ökostromanbieter Deutsch lands ist.
mit der Gründung des „NATUR ¬ pur Instituts für
Klima- und Umweltschutz“ unsere bisherigen
An strengungen im Bereich Forschung und Ent-
wicklung regenerativer Energieerzeugung so-
wie Energieeffizienz neu konzeptioniert.
Die umweltgerechte Nutzung der natürlichen Res-
sourcen, unser wettbewerbsorientier tes und am
Kunden ausgerichtetes Handeln sichern langfristig
unseren Erfolg. Nachhalti ger Wirtschaftserfolg be-
rücksichtigt den Dreiklang von Ökonomie, Ökolo-
gie und so zialer Verantwortung und sucht den Dia-
log mit der Gesell schaft.
Auf dieser Grundlage haben wir auch das Leitbild
des HSE Konzerns weiterentwickelt. Engagierte Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeiter, Produkte, die Kun-
denbedürfnissen entsprechen sowie eine gute Re-
putation in der Gesellschaft sind Basis unseres
Handelns. Auf all dem fußt unser Spitzenplatz in
der Energiewirtschaft Hessens.
Albert Filbert Dr. Ulrich Wawrzik Holger Mayer
Vorwort
Sehr geehrte Aktionäre, sehr geehrte Geschäftspartner, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
Organe der Gesellschaft
HSE Vorstand: Albert Filbert (Vorsitzender) Dr. Ulrich Wawrzik Holger Mayer1 2 3
1
5
Albert Filbert,
Dipl.-Kfm., Darmstadt,
Vorstandsvorsitzender
Dr. Ulrich Wawrzik,
Dipl.-Ing., Darmstadt
Technischer Vorstand
Holger Mayer,
Rechtsanwalt, Darmstadt
Vorstand Finanzen, Personal und Vertrieb
Vorstand
5
2
3
6 Organe der Gesellschaft
7
Aufsichtsrat
Professor Horst H. Blechschmidt,
Vorstandsvorsitzender der HEAG AG,
(bis 31. Oktober 2007), Darmstadt, Vorsitzender
Hermann Blank*,
Mitglied des Betriebsrates Anlagenbau, Darmstadt,
stellvertretender Vorsitzender
Jürgen Schneider, (bis 30.Januar 2007)
Mitglied des Vorstandes der E.ON Ruhrgas
International AG,
Mühlheim a. d. Ruhr, stellvertretender Vorsitzender
Klaus Feuchtinger,
Stadtrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Darmstadt,
stellvertretender Vorsitzender
Ewald Woste, (ab 21. Februar 2007)
Vorstandsvorsitzender der Thüga AG, Paderborn,
stellvertretender Vorsitzender
Cornelia Diekmann,
Stadträtin a. D. der Wissenschaftsstadt Darmstadt,
Darmstadt
Harald Fiedler,
Mitglied des Vorstandes der HEAG AG, Darmstadt
Armin Geiß,
Mitglied des Vorstandes der E.ON Ruhrgas AG,
Tapfheim
Heinz-Peter Gläser*,
Mitglied des Betriebsrates Energie und IT,
Reichelsheim
Gerd Grünewaldt,
Stadtkämmerer a. D., Darmstadt* Arbeitnehmervertreter
Manfred Hoepfner,
Prokurist der Thüga AG, Starnberg
Walter Hoffmann,
Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt,
Darmstadt
Helmut Hübner*,
Baukoordinator, Darmstadt
Alfred Jakoubek,
Landrat, Roßdorf
Antonio Jorba*,
Dipl.-Informatiker, Roßdorf
Claudia Lehrian*,
Sekretärin, Bickenbach
Dagmar Metzger,
Mitglied des Landtags, Darmstadt
Andreas Niedermaier*,
Vorsitzender des Betriebsrates Anlagenbau,
Groß-Umstadt
Doris Pokorny-Boger*,
Sozialversicherungsfachangestellte, Darmstadt
Rafael F. Reißer,
Mitglied des Landtags, Dipl.-Betriebswirt, Darmstadt
Bernd Rudolph,
Mitglied des Vorstandes der Thüga AG, München
Rita Winkler*,
Industriekauffrau, Griesheim
Organe der Gesellschaft
8
Organe der Gesellschaft
Organe der Gesellschaft
Beirat
Vorsitzender des Beirates
Bürgermeister Joachim Kunkel,
Wald-Michelbach
stellv. Vorsitzender des Beirates
Bürgermeister Norbert Leber,
Griesheim
Bürgermeister Horst Althoff, Neckargemünd
Bürgermeister Horst Baier, Pfungstadt
Bürgermeister Heinz-Peter Becker, ab 18. Juli 2007, Mörfelden-Walldorf
Bürgermeisterin Ingrid Berbner, Birkenau
Oberbürgermeister Heiner Bernhard, Weinheim
Bürgermeister Bernhard Bessel, Hainburg
Hermann Blank,stellv. Aufsichtsratsvorsitzender der HSE,Darmstadt
Bürgermeister Walter Blank, Münster
Prof. Horst H. Blechschmidt, Aufsichtsratsvorsitzender der HSE, Darmstadt
Bürgermeister Philipp Bohrer, Einhausen
Bürgermeister Bernhard Brehl,Bürgermeister bis 17. Juli 2007 stellv. Vorsitzender des Beirats bis 4. Juni 2007, Mörfelden-Walldorf
Bürgermeister Harald Buschmann, Erbach
Bürgermeisterin Dr. Hildegard Cornelius-Gaus, Biblis
Bürgermeisterin Ruth Disser, Mainhausen
Klaus Feuchtinger,stellv. Aufsichtsratsvorsitzender der HSE, Darmstadt
Bürgermeister Horst Gölzenleuchter, Büttelborn
Bürgermeister Gottfried Görig, Beerfelden
Bürgermeister Achim Grimm, Groß-Zimmern
Bürgermeister Reiner Guth, Höchst
Bürgermeister Karl Hartmann, Reinheim
Bürgermeister Reinhold Hehmann, Schaafheim
Bürgermeister Manfred Heiss, Sensbachtal
Bürgermeister Carsten Helfmann, Eppertshausen
Bürgermeister Udo Henke, Messel
Bürgermeister Gerhard Herbert, Heppenheim
Bürgermeister Oliver Hoeppner, Lindenfels
Oberbürgermeister Walter Hoffmann, Darmstadt
Bürgermeister Klaus Horst, Stockstadt
Bürgermeister Thomas Ihrig, Hesseneck
Bürgermeister Klaus Jäger, Lorsch
Landrat Alfred Jakoubek, Darmstadt
Bürgermeister Hans-Dieter Karl, Erzhausen
Bürgermeister Willi Keil, Mossautal
Bürgermeister Bernhard Kern, Weilbach
Bürgermeister Roland Kern, Rödermark
Bürgermeister Hans Heinz Keursten, Rothenberg
Bürgermeister Karl Helmut Kinkel,bis 11. Juli 2007, Groß-Gerau
9
Bürgermeister Herwig Klein, Heddesbach
Bürgermeister Lothar Knopf, Mörlenbach
Bürgermeister Willi Kredel, Brombachtal
Bürgermeister Gerald Kummer, Riedstadt
Bürgermeister Jörg Lautenschläger, Modautal
Bürgermeister Gerd Lode, Reichelsheim
Bürgermeisterin Dr. Astrid Mannes,ab 28. November 2007, Mühltal
Bürgermeister Bernhard Martin, Eberbach
Bürgermeister Gerhard Maser,Fränkisch-Crumbach
Bürgermeister Rudi Moritz, Egelsbach
Bürgermeister Rudolf Müller, Gernsheim
Bürgermeisterin Dagmar B. Nonn-Adams, Seligenstadt
Bürgermeister Karl Ohlemüller, Otzberg
Bürgermeister Uwe Olt, Lützelbach
Bürgermeister Volker Pauli, Hemsbach
Bürgermeister Eberhard Petri, Neckarsteinach
Bürgermeister Hans-Jürgen Pfeifer, Rimbach
Bürgermeister Rolf Reinhard, Abtsteinach
Bürgermeister Peter Rohrbach, Weiterstadt
Bürgermeister Heinz Roos, Groß-Rohrheim
Bürgermeister Markus Röth, Grasellenbach
Bürgermeister Reinhold Ruhr, Michelstadt
Bürgermeister Gernot Runtsch,bis 27. November 2007, Mühltal
Bürgermeister Joachim Ruppert, Groß-Umstadt
Bürgermeister Reinhard Rupprecht, Babenhausen
Bürgermeister Stefan Sauer, ab 12. Juli 2007, Groß-Gerau
Bürgermeister Thomas Schell, Biebesheim
Bürgermeister Gottfried Schneider, Fürth
Dipl.-Ökonom Jürgen Schneider,stellv. Aufsichtsratsvorsitzender der HSE,bis 30. Januar 2007, Essen
Landrat Horst Schnur, Erbach
Bürgermeister Werner Schuchmann, Ober-Ramstadt
Landrat Dr. Jürgen Schütz, Heidelberg
Bürgermeister Alois Schwab, Rodgau
Bürgermeister Werner Seubert, Groß-Bieberau
Landrat Enno Siehr, Groß-Gerau
Bürgermeister Wilfried Speckhardt, Fischbachtal
Bürgermeister Uwe Spitzer, Gorxheimertal
Bürgermeisterin Christel Sprößler, Roßdorf
Bürgermeisterin Ute Stenger, Hirschhorn
Bürgermeister Hans-Georg Stosiek, Brensbach
Bürgermeister Dr. Werner Thomas, Dieburg
Bürgermeister Uwe Veith, Bad König
Bürgermeister Günter Verst, Breuberg
Landrat Peter Walter, Dietzenbach
Landrat Matthias Wilkes, Heppenheim
Ewald Woste,stellv. Aufsichtsratsvorsitzender der HSE,ab 21. Februar 2007, Paderborn
1010101010
VisionVision
Die HSE wird an erster Stelle in Fragen der Energieversorgung in Hessen stehen.
Die HSE wird als ein innovatives Unternehmen, das neue Entwicklungen am Markt vorausschauend erkennt, diese gestaltet und in die Wertschöpfungskette integriert, zu einem der modernsten Energie-dienstleister in Deutschland. HSE – Das Unternehmensleitbild
Annette Bischoff zum Thema Energieformen
„Haben wir den Wandel (noch) in der Hand?“ Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand. (Charles Darwin)
12
13
Allgemeine Informationen zum Geschäftsjahr 14
Von diesem Branchentrend konnten sich die HSE
und ENTEGA erfolgreich abkoppeln. Durch ein kla-
res Bekenntnis zum Klimaschutz, durch wettbe-
werbsfähige Preise, durch attraktive Ökostrompro-
dukte sowie eine transparente Informationspolitik
konnten wir unsere Kunden von unserer Leistungs-
fähigkeit und unseren Zielen überzeugen.
Jahrhundertaufgabe KlimaschutzWir befinden uns heute an der Schwelle zu einem
neuen Energiezeitalter. Dieses ist geprägt durch
einen exponentiell wachsenden Energieverbrauch,
insbesondere getrieben durch den Energiehunger
in China und Indien, der auf Grund der endlichen
Vorräte fossiler Energieträger zu einem Anstieg
der Energiepreise führt. Gleichzeitig verschärfen
sich dadurch die Anforderungen an einen wirksa-
men Klimaschutz. Die ökologischen, ökonomi-
schen und sozialen Folgen der Klimaerwärmung
werden offengelegt durch den Bericht des UN-Kli-
marats IPCC (Intergovernmental Panel on Climate
Change) und den von der britischen Regierung in
Auftrag gegebenen „Stern Review on the Econo-
mics of Climate Change“. Diese zeigen eindring-
lich: der Handlungsdruck wächst.
Allgemeine Informationen zum Geschäftsjahr
Viele Branchenbeobachter prophezeien das Ende
des klassischen Stadtwerks. Sie sehen die 1.200
Strom- und Gasanbieter in Deutschland unter star-
kem Druck, der durch den Wettbewerb und die
staatli chen Regulierungseingriffe ausgeübt wird.
Dauerhaft wettbewerbsfähig können nur die Un-
ternehmen sein, die den Wandel vom klassischen
Kommunalversorger oder Stadtwerk zu einem mo -
dernen Energiedienstleister rechtzeitig eingeleitet
haben. Wir haben frühzeitig die Herausforderungen,
aber auch die Chancen des Wettbewerbs erkannt
und unternehmerische Lösungen für wirt schaft-
liches Wachstum unter den neuen Rahmenbedin-
gungen entwickelt.
Energiewirtschaftliche Rahmen-bedingungenDas Jahr 2007 war in der Energiewirtschaft gekenn-
zeichnet durch Diskussionen über Preise, Wettbe-
werb und Klimaschutz. In der öffentlichen Wahr neh-
mung sanken die Symphatiewerte der En er gie wirt-
schaft und ihrer Unternehmen auf ein bedenklich
niedriges Niveau. Insbesondere die bundesweite
Diskussion über steigende Energiekosten verur-
sachte den Imageverlust der Energie branche.
15
Zehn Jahre nach Unterzeichnung des Kyoto-Proto-
kolls haben sich im Dezember 2007 Regierungs-
vertreter aus 190 Nationen in Bali getroffen, um
über ein Nachfolgeabkommen zu beraten. Die Eu-
ropäische Union und die Bundesrepublik Deutsch-
land haben sich dort als Vorreiter für ambitionier-
ten Klimaschutz präsentiert. Bereits Anfang 2008
hat die Europäische Kommission konkrete, länder-
spezifische Reduktionsziele für Treibhausgase vor-
gelegt: bis zum Jahr 2020 sollen die EU-Mitglieds-
länder den CO2-Ausstoß bezogen auf 1990 um 20
Prozent reduzieren. Die Bundesregierung hat sich
auf Bali verpflichtet, den CO2-Ausstoß bis 2020
um 40 Prozent zu senken. Um dieses Ziel zu errei-
chen, hat sie Ende 2007 ein ehrgeiziges Energie-
und Klimaprogramm verabschiedet. Ambitionier-
ter Klimaschutz bedeutet in ökonomischer Hinsicht
das größte Neubau- und Umstrukturierungspro-
gramm, das die (Welt-) Wirtschaft bisher gefordert
hat. Für die Energiewirtschaft bedeutet Klimaschutz,
Märkte für Energieeffizienz und erneuerbare Ener-
gien kombiniert mit neuen Produkten forciert zu
entwickeln und gleichzeitig Ener gie versorgungs-
sicher zu bezahlbaren Preisen an zu bieten. Kraft-
werkskapazitäten von rund 40.000 Megawatt sind
bis 2020 klima- und umweltfreundlich zu ersetzen.
Beschaffung und Staat dominieren den Preis Für die steigenden Beschaffungskosten verantwort-
lich sind vor allem die weltweit wachsende Ener-
gienachfrage, die monopolartigen Strukturen der
Förderländer sowie die hierzulande hohe Konzen-
tration der Stromerzeugungskapazitäten. Öffent-
+ +
mit Prozessbildern von Annette Bischoff
+
+
Entwicklung der CO2-Konzentration* in der Atmosphäre
+
+
Allgemeine Informationen zum Geschäftsjahr 16
liche Regulierungsversuche von der diskutierten
europäischen Regulierungsbehörde bis hin zu den
geforderten Zwangsverkäufen von Kraftwerken oder
die Enteignung der Versorgungsnetze haben nicht
zum Ziel geführt.
Ausschlaggebend für den weiteren Anstieg der Ver-
braucherpreise waren in 2007 nach wie vor neben
den Beschaffungskosten die staatlichen Abgaben
und Steuern, insbesondere die Erhöhung der Mehr-
wertsteuer zum 1. Januar 2007. Der Staatsanteil am
Strompreis liegt mittlerweile bei rund 40 Prozent.
Ohne die fortgesetzte Erhöhung der Steuern seit
1999 wäre der Strompreis heute knapp sechs Pro-
zent niedriger als 1998.
Mehr Markt wagenMit der Novelle des Energiewirtschaftgesetzes ent-
fiel zum 1. Juli 2007 die staatliche Strompreisge-
nehmigung für Allgemeine Tarife. Dies war ein
ent scheidender, unverzicht barer Schritt für den
Wett bewerb in der Ener gie wirt schaft. Seit dem ge-
hören wettbewerbsverzerrende politische Eingriffe
durch eine unterschiedlich restriktive Genehmi-
gungspraxis in den Bundesländern der Vergangen-
heit an. Die bis zur Freigabe geübte Genehmigungs-
praxis des hessischen Wirtschaftsministeriums hat
auch im Berichtsjahr das Bilanzergebnis der ENTEGA
wiederum deutlich be lastet.
Die beiden Vertriebsunternehmen des HSE-Kon-
zerns, ENTEGA und e-ben, haben sich dem Wettbe-
werb im Energiemarkt Rhein-Main-Neckar-Raum
vorbehaltlos gestellt. Insofern hat die HSE die neu-
en Marktbedingungen aktiv umgesetzt und voran-
getrieben.
Allgemeine Informationen zum Geschäftsjahr
Entwicklung Heizöl und Erdgaspreise
+
17
Regulierung der NetzeDie Regulierung der Übertragungsnetze wie der
Verteilnetze ist ein politisches Dauerthema. Auf-
gabe der Bundesnetzagentur und der Wirtschafts-
ministerien der Länder ist es, in diesem Monopol-
bereich die Voraussetzungen für mehr Wettbewerb
zu schaffen. Grundlage hierfür ist das novellierte
Energiewirtschaftsgesetz, das die Energieunterneh-
men verpflichtet, eine eigenständige Gesellschaft
als Netzbetreiber zu gründen. Deshalb hat die HSE
zum 1. Juli 2007 die Verteilnetzbetreiber (VNB) Rhein-
Main-Neckar GmbH Co. KG gegründet.
Darüber hinaus war 2007 der Start für die Festset-
zung der Netznutzungsentgelte durch die Bundes-
netzagentur bzw. die Landesregulierungsbehörden.
Die unterschiedliche Genehmigungspraxis von
Bund und Ländern führte im Ergebnis zu Wett be-
werbsverzerrungen, weil die Netznutzungsentgel-
te nicht gleichzeitig, sondern mit großen zeitlichen
Abständen und nach unterschiedlichen Kriterien
der Bundesnetzagentur und der Landesregulie-
rungsbehörden genehmigt wurden. Als Konse-
quenz dieser Praxis mussten Unternehmen, die
der Bundesnetzagentur zur Genehmigung unter-
liegen, beson dere Umsatzeinbußen verkraften, die
durch die vorgezogene Einführung des Vergleichs-
marktprinzips noch gesteigert wurden. Waren frü-
her die Kosten des Betriebs der Netze Grundlage
für die zu erteilende Genehmigung, ist es heute
das Vergleichsmarktprinzip, das ab 2009 durch
die Anreizregulierung modifiziert wird. Vergleichs-
mit Prozessbildern von Annette Bischoff
++
Wachsender Staatsanteil an Stromrechnung
Allgemeine Informationen zum Geschäftsjahr
maßstab ist dann ein idealtypischer Netzbetreiber
der zu festgesetzten Erlösen arbeiten muss und bei
unterstelltem Produktivitätsfortschritt von Jahr
zu Jahr geringere Netzentgelte genehmigt bekom-
men wird.
Als Mitglied der 8KU, der Arbeitsgemeinschaft der
acht großen regionalen Energiedienstleister in
Deutschland, unterstützen wir die Einführung der
Anreizregulierung. Die Regulierung muss jedoch
marktgerecht gestaltet sein und durch eine markt-
gerechte Kapitalverzinsung die notwendigen In-
vestitionen in die Netze nachhaltig ermöglichen.
Mitglied der 8KU sind die Energieunternehmen
der Städte Darmstadt, Frankfurt, Hannover, Köln,
Leipzig, Mannheim, München und Nürnberg.
Geschäftsentwicklung 2007Entscheidend für die Geschäftsentwicklung des
HSE Konzerns und der HSE AG im Jahr 2007 waren
die allgemeinen energiewirtschaftlichen Rahmen-
bedingungen und Einmalfaktoren.
Aufgrund der milden Temperaturen im 1. Quartal
2007 sank der Gasabsatz trotz 1.300 neuer Kun-
den von 12,1 Mrd. kWh auf 10,8 Mrd. kWh. Auch der
Wärmeabsatz sank von 276 Mio. kWh auf 256 Mio.
kWh. Der Stromabsatz unserer Vertriebsgesellschaf-
ten ENTEGA, e-ben und citiworks (Rhein-Main) hielt
sich bei 7,9 Mrd. kWh. Im Vorjahr lag er bei 7,8 Mrd.
kWh. Der Wasserabsatz war mit rund 13,6 Mio. Ku-
bikmetern gegenüber 14,8 Mio. Kubikmetern im
Vorjahr leicht rückläufig.
+
Allgemeine Informationen zum Geschäftsjahr 18
Konzernabsatz*
Mit seinen insgesamt 2.329 Mitarbeitern erzielte
der HSE-Konzern im Berichtsjahr 2007 Umsatzer-
löse in Höhe von einer Milliarde Euro gegenüber
1,1 Milliarden Euro im Vorjahr. Diese Veränderung
ist vor allem auf witterungsbedingte Mindererlöse
zurückzuführen.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
lag konzernweit bei 102,3 Millionen Euro und liegt
damit um 20,5 Millionen Euro über dem Vorjah-
reswert. Nach Abzug des Steueraufwands resul-
tiert ein Jahresüberschuss von 29,5 Mio. Euro, der
um 20,5 Mio. Euro unter dem Wert des Vor jah res
liegt.
Durch den erstmaligen Einbezug der EAG Entsor-
gungs-Aktiengesellschaft und HEAG MediaNet
GmbH in den Konzernabschluss begründet sich
der Anstieg der Mitarbeiterzahl um 330 gegenüber
dem Vorjahr.
Der Bilanzgewinn der HSE AG beläuft sich auf 39,7
Millionen Euro und liegt damit um 3,7 Millionen
Euro unter dem Ergebnis des Vorjahres. Der Haupt-
versammlung wird vorgeschlagen, eine Dividende
von 46 Cent auszuschütten. Im Vorjahr waren es
50 Cent je Aktie.
+
19 mit Prozessbildern von Annette Bischoff
+
+
Das Einzelergebnis 2007 der HSE AG erklärt sich
aus dem Wegfall von Einmaleffekten aus dem Ver-
kauf der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG (KMW)
in 2006, die im Jahr 2007 nicht mehr wirken. In
der Erlöslage des Jahres 2007 der HSE AG schlägt
sich zudem erstmals die zum 1. Juli 2007 erfolgte
Ausgliederung des Netzbetriebes auf die VNB
Rhein-Main-Neckar GmbH & Co. KG nieder. Die
Um satzerlöse aus dem Netzbereich, unter anderem
die Netznutzungsentgelte, werden ab der zweiten
Jahreshälfte in dieser Gesellschaft abgebildet.
Zur weiteren Entflechtung der regulierten von den
nicht regulierten Unternehmensbereichen hat die
Hauptversammlung der HSE im Dezember 2007
den Beschluss zur Gründung der HSE Netz AG ge-
fasst, auf die rückwirkend zum 1. Juli 2007 das Ei-
gentum an den Netzen übertragen wurde. Diese
zweite Stufe im gesellschaftsrechtlichen Unbund-
ling erhöht die Transparenz zwischen regulierten
und nicht regulierten Bereichen, vermeidet regu-
lierungsbedingte Substanzverluste der HSE AG und
ermöglicht die regulierungskonforme Kapitalaus-
stattung der Netze.
Allgemeine Informationen zum Geschäftsjahr
Die Entwicklung der Umsatzerlöse im regulierten
Netzbereich belegt, dass die eingeleitete Strategie,
Wertschöpfungspotenziale in nicht regulierten Ge-
schäftsfeldern zu erschließen, richtig und notwendig
war. Ein wichtiger Baustein dabei ist der forcierte
Energievertrieb im gesamten Rhein- Main-Neckar-
Raum.
Im Berichtsjahr 2007 wurden mit der Stadtwerke
Mainz AG (SWM) eine Neuordnung der Beteiligungs-
verhältnisse bei der ENTEGA Vertrieb und ENTEGA
Service vollzogen. An beiden Gesellschaften sind
ab dem 1. Januar 2008 die HSE mit 74,9 Prozent
und die Stadtwerke Mainz mit 25,1 Prozent betei-
ligt. Die unternehmerische Führung liegt bei der
HSE, während dem Partner Stadtwerke Mainz im
Rahmen der aktienrechtlichen Sperrminorität sei ne
Rechte zustehen.
Ein weiterer Baustein unserer Strategie ist der Aus-
bau der eigenen Stromerzeugung, um mehr Un-
abhängigkeit und Preissicherheit im Strombezug
zu erlangen. Im Berichtsjahr haben wir uns mit
9 Prozent an der Gemeinschaftskraftwerk Irsching
GmbH beteiligt und nach Fertigstellung des Kraft-
werks in 2009 den Zugang zu 75 Megawatt instal-
lierter Leistung gesichert. Über den Erwerb einer
virtuellen Kraftwerksscheibe wird der Bezug von
Strom auf Produktionskostenbasis ab 2009 erheb-
lich gesteigert. Der Ausbau der Eigenerzeugung
beinhaltet auch Investitionen von rund 400 Mil-
lionen Euro in regenerative Erzeugungsanlagen.
Konzernweit haben wir im Jahr 2007 in den Aus-
bau unserer Anlagen 17,1 Mio. Euro und in den Un-
terhalt und Ausbau der Netzsicherheit 33 Millio-
nen Euro investiert.
Mit dem zum Jahresende erfolgten Kauf der An-
teile an der EAG Entsorgungs-Aktiengesellschaft
und der HEAG MediaNet GmbH kann der HSE-
Konzern sein Dienstleistungsangebot weiter stärken.
Durch den Erwerb der EAG werden die Kompeten-
zen im Bereich Abwasser und Biomasse gebündelt
und ausgebaut. Mit dem Erwerb der MediaNet si-
chert sich die HSE die notwendige Infrastruktur
und das Know-how zur Steuerung der Leitungs-
netze. Die HSE erhält zudem die Möglichkeit, die
Zukunftstechniken Smart Grids und Smart Mete-
ring aufzubauen.
Allgemeine Informationen zum Geschäftsjahr 20
Kurzfristig können die neu erschlossenen Wert-
schöpfungspotenziale die regulierungsbedingten
Mindererlöse nicht kompensieren, sie sichern aber
mittel- und langfristig die erfolgreiche wirtschaft-
liche Entwicklung des HSE-Konzerns. Wir verbes-
sern seine wirtschaftliche Leistungskraft, stärken
unsere unternehmerische Unabhängigkeit und si-
chern darüber hinaus Arbeitsplätze in der Region.
+
+
21 mit Prozessbildern von Annette Bischoff
Konzerngesellschaften entlang der Wertschöpfungskette
+
Zwischen Ackersenf und Erd schol-
len wächst ein Stahlkoloss. Darin
sollen ab März 2008 650 Tonnen
Schweinegülle, 11.500 Ton nen Mais
und 400 Tonnen Getreide pro Jahr
vergoren werden.
Mit der ers ten Biogasanlage in Hes-
sen, der dritten deutschlandweit,
die Biogas aufbereitet und ins Erd-
gasnetz einspeist, setzt sich die
HSE an die Spitze der Anbieter für
erneuerbare Energien. 2,8 Millionen
Liter Substratgemisch fasst der Gär-
behälter. Das sollen Mikroorganis-
men in Heizwärme für rund 600
Haushalte verwandeln.
Die Künstler lauschen Zahlen, wa-
ten durch Schlamm, zücken Ka-
meras, die Anlage in Wixhausen
ist noch im Bau. Biogas schön und
gut, merkt Annette Bischoff an,
„aber wenn das Getreide in Silos
zum Gären wandert, wird unser
Brot teurer.“ Die Malerin notiert
Zahlenkolonnen, rechnet und er-
klärt: „Die brauche ich für meine
Arbeit, zur Inspiration gehört bei
mir Recherche. Ich collagiere Fak-
ten in meine Bilder ein.“
Die Solaranlage auf dem Dach ei-
nes Parkhauses in Bahnhofsnähe
bietet zwar wenig offensichtliche
Reize fürs Gestalterauge. Doch für
Willi Buchers Kamera gibt es über-
all Futter: Er linst in Pfützen und
auf Risse im Beton. Strukturen,
Sinn liches reizt ihn.
Bea Emsbach fröstelt im Schatten
des Solardaches und sucht ein son-
niges Fleck chen auf. Sie ist nicht
an der Dokumentation realer Bilder
interessiert. „Ich wer de nicht illus-
trieren, was ich sehe, das können
Grafiker besser.“ Die Zeichnungen
der Frankfurterin bilden eine in
sich geschlossene Bildwelt, in der
sich Fantasiewesen mit floralen
und naturwissenschaftlichen Mo-
tiven vermengen. „Es ist fraglich,
ob sich das Gesehene in meinen
Arbeiten äußern wird“, sagt Ems-
bach.
Willes Meinhardt indes schaut und
schweigt gedankenverloren. Seine
Bilder hat er längst im Kopf. Auf
dem Inspirationstag reichert er sie
quasi an – mit Eindrücken, die spä-
ter, im Atelier, abhängen müssen,
sich verwandeln, reduzieren und
Energie ist unsichtbar. Um wahrnehmbar zu machen, was im Verbrau-cheralltag selbstverständlich geworden ist, lädt die HSE einmal im Jahr Künstler aus der Region ein, damit sie sich vom verborgenen Schaffen des Energieversorgers ein Bild machen – und dieses, über Kunstwege verwan-delt, kommunizieren. Der vierte Inspirationstag stand unter dem Motto: „Energie für die Zukunft“.
Dem Alltäglichen ein Geheimnis abtrotzen
22
Reportage von Anja Trieschmann (Freie Journalistin)
zu Farbschleiern verdichten. Im mer
ist die malerische Idee als Kon zept
schon vorhanden. Äußere Impulse
spielen eine untergeordnete Rolle.
Für Bildhauer Matthias Will ist die
8-stündige Inspirationsfahrt durch
6 Werksbereiche eine ungewohn te
Herausforderung. Schweigsam be-
trachtet, lauscht er. Den Ausfüh-
rungen des Solaringenieurs, den Er-
klärungen im ENTEGA-Point, der
HSE-Vertriebsstelle. „Ich halte mich
offen“, versucht er den langwieri-
gen Prozess von der eigentlichen
Inspiration, dem Vorgang des Se-
hens bis hin zur Formwerdung in
Worte zu fassen. Das Gesehene muss
sich setzen, muss gären, muss sich
überlagern und abstehen, und
manchmal, sagt Will, tauchen ge-
dankliche Verbindungen zu etwas
ganz anderem auf und daraus ge-
biert sich allmählich, was der Stahl-
bildhauer das „freie Spiel mit der
Form“ nennt. Sein Interesse gilt
dem Material und wie es im Raum
balanciert.
mit Bildern vom Inspirationstag23
„Energie ist heute selbst ver ständ-
lich – Stecker rein, schon kommt
Strom raus. Doch was steckt da-
hinter?“, fragte HSE-Pressespre-
cher Jürgen Hein-Benz zu Beginn
der Tagestour. „Die entscheidenden
Energien kommen nicht aus der
Steckdose“, greift Martin Brüger
den Gedanken später auf. Neugier
treibt ihn zu genauem Hinsehen.
Ihn interessiert Alltägliches. Das
Selbstverständliche mittels Irrita-
tion zu hinterfragen und automa-
tisierte Prozesse aus der Bahn zu
werfen, ist sein künstlerisches An-
sinnen.
Im Energiegarten der HSE, dort,
wo zehntausende Kilowattstun-
den durch fingerdicke Leitungen
schnurren, klicken unablässig Ka-
meras. Die Künstler spazieren un-
ter Hochspannungschnüren lang,
Nase am Auslöser. Willi Bucher
entdeckt Zeichnungen, „sensatio-
nell, das Krickelkrackel“, im Leitungs-
gewirr, auf bemoosten Bodenplat-
ten, in stillgelegten Bahngleisen.
Im Abwasserwerk halten die Kame-
ras aufs Klärschlammbecken: Risse
und Schwemmstrukturen model-
lieren die braune Masse, die wie
Lava blubbert. Die Besichtigung
gewinnt an Sinnlichkeit, vor allem
der Geruchssinn erfährt Belebung.
Nur Müllberge können schöner
sein: „Wie ein Bild von Jackson Pol-
lock“, ruft ein Künstler aus ange-
sichts der meterhoch staubenden
Abfallwüste in der Müllverbren-
nungsanlage.
Der Abend hat geisterhafte Be-
leuchtung angeknipst. Die Inspi-
ration glüht ein letztes Mal auf im
Feuerofen, dann knickt sie ein, er-
schöpft. Jetzt muss sie ruhen, gä-
ren, reifen, bis etwas Neues, Ver-
wandeltes daraus hervorgeht.
Anja Trieschmann
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WerteKunden
Die Zufriedenheit unserer Kunden steht für uns im Mittelpunkt unseres Handelns. Die HSE und ihre Mit-arbeiter begreifen sich mit vollem Einsatz als Dienstleister. Die HSE garantiert die Versorgungs sicherheit für die wirtschaftliche Fortentwicklung der Region und sichert die Lebensqualität der Menschen vor Ort. Wir schaffen Vertrauen durch Nähe, Offenheit und Leistung. Hinweise unserer Kunden und Partner nutzen wir konsequent zur Verbesserung unserer Geschäftsprozesse.
HSE – Das Unternehmensleitbild
26Willi Bucher zum Thema Wasser
„Zivilisationsrest.“
27
Zwischen Wettbewerb und Regulierung 28
Zwischen Wettbewerb und Regulierung
EnergievertriebMit der bereits 1999 erfolgten Ausgliederung des
Energievertriebs in die ENTEGA hat sich die HSE
frühzeitig kundenorientiert aufgestellt. Im Rhein-
Main-Neckar-Raum gehört die HSE mit ihren Ver-
triebsgesellschaften ENTEGA und e-ben und deren
innovativer Produktpolitik zu den Treibern des Wett-
bewerbs.
Der Wettbewerb auf den Energiemärkten hat im
Jahr 2007 an Fahrt aufgenommen. Ein deutliches
Zeichen hierfür ist die Wechselbereitschaft der Kun -
den: 37 Prozent der Stromkunden haben bis Ende
2007 ihren Stromtarif, neun Prozent ihren Versorger
gewechselt, ein Jahr zuvor wa ren es erst 33 bzw.
sechs Prozent. Nach Angaben der Bundesnetzagen-
tur haben im Jahr 2007 über eine Million Kunden
Verträge bei einem neuen Stromanbieter abge-
schlossen.
Attraktive ProdukteBereits vor dem Wegfall der staatlichen Strompreis-
genehmigung hat die ENTEGA in 2006 ihr Tarif-
system vereinfacht und ein kundenorientiertes Ta-
rifmodell eingeführt. Im Zentrum dessen steht ein
attraktiver Wettbewerbstarif für Strom und Erdgas
mit einem Rabattsystem: Kunden, die zur Verein-
fachung der Geschäftsabläufe beitragen, können
diese Kostenvorteile für sich nutzen. Bei den Kun-
den stieß das Angebot auf reges Interesse und Ak-
zeptanz. Im Ergebnis sind in 2006 / 2007 unsere
Kunden in großer Zahl aus dem Grundversorgungs-
tarif in den preislich attraktiveren Wettbewerbstarif
gewechselt.
Im Vorgriff auf die Regulierung der Netzentgelte
senkte ENTEGA im Sommer 2006 die Energiepreise.
Aufgrund steigender Beschaffungskosten musste
jedoch auch sie, ausgehend von einem niedrigen
Niveau, in 2007 die Preise für Strom und Erdgas
Entwicklung der Wechselquote bei Strom
+ +
29
anpassen. Im Rahmen dieser notwendigen Anpas-
sung bot ENTEGA ihren Kunden neue Produkte
mit Zusatznutzen und Preisgarantien an. Allein das
Festpreisangebot für Erdgas nahmen über 50.000
Kunden an. Wachsende Bedeutung für die Produkt-
entwicklung gewinnt auch das Angebot an techni-
schen Dienstleistungen. Durch die Vertriebs part-
ner schaft mit der Schwestergesellschaft ENTEGA
Haus technik und die Kooperation mit dem Fach-
handwerk kann ENTEGA hier eine breite Produkt-
palette anbieten.
Ökostrom aus der Nische geholtBislang waren in Deutschland nur wenige Kunden
bereit, vollständig auf Ökostrom umzustellen. Der
Grund dafür ist einfach: Ökostrom war in der Ver-
gangenheit deutlich teurer als normaler Strom.
Hier setzte ENTEGA an und brachte im Mai 2007
als erstes Unternehmen in Deutschland Ökostrom
der zweiten Generation auf den Markt. Dieser ist
etwa 15 Prozent günstiger als vergleichbare Pro-
dukte anderer Anbieter. Zudem ist er mit Preisga-
rantien gegen Preiserhöhungen abgesichert und
mit dem renommierten ok-power-Label ausge-
zeichnet.
Innerhalb von acht Monaten hatten sich 127.000
Kunden für den Clever NATURpur Strom entschie-
den. Zum 1. Januar 2008 ging ENTEGA noch einen
Schritt weiter und versorgt mit Ausnahme der
Grundversorgung seitdem alle Kunden mit Öko-
strom. Mit rund 350.000 Ökostrom-Kunden, dies
sind über 60 Prozent der Stromkunden, gehört das
Unternehmen nun zu den größten Öko strom an-
bietern Deutschlands. Fazit: ENTEGA hat Öko strom
aus der Nische geholt und massenfähig gemacht.
mit Prozessbildern von Willi Bucher
Monatliche Zuwächse bei Ökostrom
++ +
Zwischen Wettbewerb und Regulierung 30
Zwischen Wettbewerb und Regulierung
Wettbewerb gestaltenDas Auftreten neuer Strom- und Erdgasanbieter
bringt es zwangsläufig mit sich, dass die Versor-
gungsunternehmen, die vor der Liberalisierung
im Mono pol agiert haben, jetzt Kunden- und Markt-
anteile verlieren. Ein Wachstum ist daher im We sent-
li chen mit Aktivitäten außerhalb des angestamm-
ten Markt gebietes möglich. Was unsere Ver triebs-
gesellschaft e-ben seit Sommer 2006 im hessischen
Ried und an der hessischen Bergstraße als Vorrei-
ter begonnen hat, führt die ENTEGA nun im Groß-
raum Rhein-Main-Neckar fort. Das Unternehmen
nutzt die Chancen der Marktöffnung und wirbt
seit Herbst 2007 aktiv und erfolgreich um neue
Kunden. Vor allem die Ökostromprodukte stoßen
auf großes Interesse. Im Jahr 2007 gewann ENTEGA
im Saldo rund 25.000 neue Kunden, das entspricht
einem Kundenwachstum im Strombereich von
fünf Prozent. Insgesamt versorgt unsere Vertriebs-
tochter im Rhein-Main-Neckar-Raum über 650.000
Kunden mit Strom und Erdgas. Diesen Wachstums-
kurs wollen wir auch in 2008 fortsetzen.
Mit e-ben hat die HSE als eines der ersten Unter-
nehmen in Deutschland außerhalb des eigenen
Netzgebietes Erdgas zu wettbewerbsfähigen Prei-
sen angeboten. Der Erfolg bestätigt uns: Nach mehr
als eineinhalb Jahren verfügt e-ben in seinem Ver-
triebsgebiet über einen Marktanteil von 21 Prozent
bei den Erdgaskunden und 15 Prozent bei den Strom-
kunden.
Die citiworks AG, eine gemeinsame Tochtergesell-
schaft der HSE, der Stadtwerke München und der
Stadtwerke Mainz, mit einem Jahresumsatz von
rund 3,4 Milliarden Euro bietet Energieversorgern,
großen Industrieunternehmen sowie bundesweit
agierenden Bündelkunden aus Industrie und Ge-
werbe das komplette Leistungsspektrum: von der
strukturierten Energiebeschaffung, über Portfo-
liomanagement bis hin zu Strom- und Erdgaslie-
ferungen.
Markt für technische DienstleistungenBereits im Jahr 2004 hat die HSE ihre Kompeten-
zen in den Bereichen Planung, Bau und Betrieb
von Netzen und technischen Anlagen in der HSE
Technik gebündelt. Mit seinen knapp 1.000 Mit-
arbeitern zählt das Unternehmen zu den führen-
den Dienstleistern im Rhein-Main-Neckar-Raum.
Wurde dieses Know-how in der Vergangenheit vor
allem für die eigenen Netze und Anlagen genutzt,
so wird es zunehmend auf dem freien Markt nach-
gefragt. Im Jahr 2007 wurden rund 25 Prozent der
31
Erlöse mit Aufträgen von Dritten erwirtschaftet,
ein Beleg für die Wettbewerbsfähigkeit. Als he raus-
ragendes Projekt des Berichtsjahres ist die Reali-
sierung des energetischen Gesamtkonzeptes für
das Darmstädter Wissenschafts- und Kongresszent-
rum „darmstadtium“ anzuführen. Dort wird über
ein innovatives Konzept u. a. mit einer Holzhack-
schnitzelanlage und einer neuartigen Klimatech-
nik das gesamte Gebäude umweltschonend beheizt,
wie auch gekühlt. Die HSE Technik ist mit ihren
vielseitigen Tätigkeitsfeldern im gesamten Rhein-
Main-Neckar-Raum tätig. Beispiele hierfür waren
in 2007 die Installation der Gebäudetechnik im
SAP-Bürogebäude Campus in Walldorf und in der
Universitätsklinik Heidelberg.
Versorgungsqualität im regulierten NetzWährend der Energievertrieb heute voll im Wett-
bewerb steht, wird der Monopolbereich Strom-
und Erdgasnetze durch staatliche Stellen reguliert.
Nach dem novellierten Energiewirtschaftsgesetz
mussten Unternehmen mit mehr als 100.000 Kun-
den im Jahr 2007 den Betrieb der Verteilnetze nicht
nur organisatorisch sondern auch rechtlich von
anderen Unternehmensteilen trennen (Unbund-
ling). Diese Auflage hat die HSE mit der Gründung
der Verteilnetzbetreiber (VNB) Rhein-Main-Neckar
GmbH & Co. KG zum 1. Juli 2007 fristgerecht er-
füllt. Ein weiterer Schritt auf dem Weg des gesell-
schaftsrechtlichen Unbundlings ist die Gründung
der HSE Netz AG rückwirkend zum 1. Juli 2007. Im
Wege der Ausgliederung wurde das Eigentum der
Strom- und Gasnetze auf diese Gesellschaft über-
tragen.
Die VNB betreibt das nunmehr von der HSE Netz
AG gepachtete rund 10.000 Kilometer lange Strom-
und knapp 3.400 Kilometer lange Erdgasnetz.
Kunden sind die Energievertriebe, die über diese
Netze ihre Vertragskunden beliefern, die Endver-
braucher, die über die Hauszuleitungen mit den
Transportnetzen verbunden sind sowie die dezen-
tralen Energieproduzenten, die beispielsweise Strom
mit Prozessbildern von Willi Bucher
+
Zwischen Wettbewerb und Regulierung 32
Zwischen Wettbewerb und Regulierung
aus einer Photovoltaikanlage in das Netz einspei-
sen. Die VNB muss das Leitungsnetz allen Energie-
anbietern diskriminierungsfrei auf Grundlage der
von der Bundesnetzagentur genehmigten Netz ent-
gelte bereitstellen und gleichzeitig einen möglichst
störungsfreien Betrieb sicher stellen.
Das Stromnetz der HSE gehört zu den sichersten
in ganz Deutschland. Die durchschnittliche Nicht-
verfügbarkeit der Stromversorgung je Kunde und
Jahr betrug im HSE-Netz 12 Minuten gegenüber
22 Minuten im bundesdeutschen Durchschnitt.
Nichtverfügbarkeit der Stromversorgung pro Kunde und Jahr in Minuten ohne Fälle von höherer Gewalt * geschätzter Wert
Quelle: Council of European Energy Regulatory (CEER), Office of Energy Regulation (DTe), The Hague, E-Control, Wien; Verband der Netzbetreiber – VDN – beim VDEW, Berlin
Versorgungszuverlässigkeit
+ +
33
Vergleichsmarktprinzip und AnreizregulierungDas Unbundling ist jedoch nur ein Teil der staatli-
chen Eingriffe. Die von der Bundesregierung ein-
gesetzte Bundesnetzagentur hat eine umfassende
Bestandsaufnahme aller Struktur- und Kostendaten
bei den Netzbetreibern erhoben und daraus ein
Vergleichssystem erarbeitet. Wurden in der Ver-
gangenheit die Kosten der Unternehmen vollstän-
dig berücksichtigt, erhalten die Verteilnetzbetreiber
seit 2007 nur noch am Durchschnitt orientierte
Netznutzungsentgelte. Obwohl wir im bundeswei-
ten Vergleich im Mittelfeld liegen, wurden die An-
träge der Verteilnetzbetreiber (VNB) Rhein-Main-
Neckar GmbH & Co. KG in der ersten Genehmi-
gungsrunde nur un genügend beschieden. Auch in
der zweiten Kostengenehmigungsrunde für 2008
wie auch für die ab 2009 anzuwendende Anreiz-
regulie rung wird sich die Genehmigungssituation
weiter verschärfen. Die VNB steht somit vor der
Herausforderung, mit nachhaltig geringeren Ein-
nahmen auch in Zukunft eine zuverlässige Ener-
gieversorgung sicherzustellen.
mit Prozessbildern von Willi Bucher
+
+
Neue NetzstrategieAusgehend von den vorhandenen und weiteren
Regulierungseingriffen haben wir bereits im Jahr
2006 unsere Strategie des Netzausbaus wie auch
beim Betrieb und der Instandhaltung überarbeitet
und an den zu erwartenden Gegebenheiten ausge-
richtet. Ziel ist, das Strom- und Erdgasnetz konti-
nu ierlich zu verbessern und effizienter zu gestalten.
Trotz weniger Betriebsmitteln wie Mittelspan-
nungsleitungen, Transformatorenstationen und
Schalthäusern werden wir auch weiterhin eine hohe
Versorgungsqualität sicherstellen. Die neue Netz-
strategie wird jedoch keine kurzfristigen Ein spar-
ungen bringen und kann die erwarteten Einnah-
meausfälle bestenfalls teilweise kompensieren.
3434343434
WerteUmwelt – Innovation
Wir gehen schonend mit den Ressourcen um und nutzen innovative Technik. Bei unserem gesamten Tun verpfl ichten wir uns zur nachhaltigen Sicherung der Umwelt. Wir unterstützen unsere Kunden im Bemühen um einen effi zienten und umweltfreundlichen Umgang mit den Produkten, die sie von uns beziehen. HSE – Das Unternehmensleitbild
36Martin Brüger zum Thema Müll
„Das Ende der Funktion ist der Anfang neuer Form.“
37
Erzeugung, Umweltverantwortung und Innovation 38
Erzeugung, Umweltverantwortung und Innovation
Der Regionalversorger HSE hat ein anderes Selbst-
verständnis als ausschließlich dem Kapitalmarkt
verpflichtete Unternehmen. Wir wollen eine nach-
haltige Versorgung sicherstellen und sie gleichzei-
tig an die regionale Wertschöpfung koppeln. Unser
Verständnis einer „modernen Daseinsvorsorge“
be inhaltet neben der sicheren und zuverlässigen
Versorgung mit Energie und Trinkwasser auch den
Generationen übergreifenden Zugang zu diesen
Gütern sowie Verantwortung für den Erhalt der na-
türlichen Lebensgrundlagen. Unter Nachhaltigkeit
verstehen wir das ausgeglichene Verhältnis zwischen
ökonomischer, ökologischer und gesellschaftlicher
Verantwortung – nach diesem Maß stab organisieren
wir unsere Geschäftsprozesse.
Ausbau EigenerzeugungIn Deutschland liegen über 80 Prozent der Erzeu-
gungskapazitäten für Strom in der Hand von vier
Energiekonzernen. Bei stetig steigenden Beschaf-
fungskosten ist es für den Regionalversorger HSE
wichtig, über eigene Erzeugungskapazitäten zu
ver fügen. So können langfristig Unabhängigkeit
gesichert und neue Wertschöpfungsstufen erschlos-
sen werden.
Unser Ziel ist es, die Eigen erzeugungs potenziale
von heute 15 auf 70 Prozent anzuheben. Auf dem
Weg dahin haben wir bereits wichtige Schritte voll-
ziehen können. So wurde im November 2007 im
bayerischen Irsching der Grundstein für ein mo-
dernes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk gelegt.
Mit unserem Investitionsanteil von 35 Millionen
Euro sichern wir uns einen Anteil von 9 Prozent
an dem Gemeinschaftskraftwerk – dies entspricht
einer Leistung von 75 Megawatt. Aus dem Erwerb
einer virtuellen Kraftwerksscheibe werden wir ab
2009 weitere 180 Megawatt einsetzen können.
400 Millionen Euro für regenerative EnergienIm Rahmen des Ausbaus der Eigenerzeugung wer-
den wir besonders auf den Einsatz von erneuerba-
ren Energien setzen. So soll deren Anteil an unse-
rem gesamten Stromportfolio spätestens 2015 bei
20 Prozent liegen. In den Ausbau sowie die For-
schung und Entwicklung von regenerativen Ener-
gien wird die HSE in den nächsten Jahren rund 400
Millionen Euro investieren. Dazu sondieren wir
zurzeit mehrere Beteiligungen an regenerativen
Kraftwerken in Deutschland und im europäischen
Umfeld.
+ +
39
Die HSE und ihre Tochtergesellschaften betreiben
heute schon zahlreiche Anlagen, die aus Sonnen-
energie und Biomasse Strom, Gas und Wärme er-
zeugen. So hat beispielsweise die NATURpur Ener-
gie AG inzwischen 110 Photovoltaikanlagen in über
50 Städten und Gemeinden der Region errichtet
und damit einen deutlichen Impuls im Bereich er-
neuerbare Energien gegeben. Eine der größten An-
lagen wurde im Jahr 2007 auf dem Dach des Wis-
senschafts- und Kongresszentrums in Darmstadt
errichtet.
Unser regionales Aktionsprogramm Bioenergie
wird wie geplant umgesetzt. Bereits im Frühsom-
mer 2007 haben wir in Darmstadt mit den Bauar-
beiten zur ersten Biogasanlage Hessens begonnen,
die Biogas direkt in das Erdgasnetz einspeist. Das
eingespeiste Gas kann ab April 2008 mit einem
Wirkungsgrad von 90 Prozent in einem Blockheiz-
kraftwerk der HSE in Wärme und Strom umgewan-
delt werden – 650 Haushalte können so vollversorgt
werden. Diese Anlage wird pro Jahr rund 3.500
Tonnen Kohlendioxid einsparen. Für zwei weitere
Biogasanlagen in Lorsch und Groß-Umstadt wur-
den im Jahr 2007 die Planungsvorbereitungen ge-
troffen. Für die Biogasanlagen in der Region werden
Investitionen von rund 13 Millionen Euro ge tä tigt.
Mit Biomasse-Anlagen soll das regionale Potenzial
des nachwachsenden Rohstoffs Holz genutzt wer-
den: HSE und EAG beteiligen sich mit 35 Prozent
zum Jahresende an der gemeinsam mit der Aschaf-
fenburger Versorgungsgesellschaft (AVG) gegrün-
deten Bioenergie Aschaffenburg GmbH. Diese Ge-
sellschaft wird ein Biomasse-Heizkraftwerk in
Aschaffenburg-Leider errichten.
Das mit Holz betriebene Kraftwerk wird ab 2009
pro Jahr rund 10.400 Megawattstunden Strom so-
wie 13.800 Megawattstunden Wärme produzieren
und damit die Umwelt jährlich um 18.000 Tonnen
CO2 entlasten.
Ein herausragendes Projekt der Biomasse-Nut-
zung ist die Holzhackschnitzelanlage im Darm-
städter Wissenschafts- und Kongresszentrum, die
die HSE errichtet hat und betreibt. Die 2007 fertig
gestellte Anlage wandelt mittels einer innovativen
Technologie pro Jahr 3.200 Kubikmeter Restholz
in Heiz- und Kühlenergie um und spart damit
jährlich über 400 Tonnen CO2 ein.
Für weitere Holzhackschnitzelanlagen zur Wärme-
erzeugung haben wir im zurückliegenden Jahr die
Voraussetzungen geschaffen.
mit Prozessbildern von Martin Brüger
+
Erzeugung, Umweltverantwortung und Innovation 40
Erzeugung, Umweltverantwortung und Innovation
Ökostrom und EnergieeinsparungIm Mai 2007 hat unsere Vertriebstochter ENTEGA
das Ökostromprodukt ENTEGA Clever NATURpur-
Strom auf den Markt gebracht und damit den Öko-
strom erfolgreich im Markt positioniert. Mittler-
weile beziehen über 60 Prozent unserer Kunden
diesen umweltschonenden Strom. Da auch der
Strom für unsere übrigen Tarife hauptsächlich aus
umweltschonender Kraft-Wärme-Kopplung stammt,
haben wir in der Versorgung der Privat- und Haus-
haltskunden keinen Anteil mehr, der aus Kernener-
gie stammt. Der Unternehmensmix bei ENTEGA
verursacht trotz O Prozent-Anteil Kernenergie nur
einen CO2-Ausstoß von 146 g / kWh – im Vergleich
dazu liegt der bundesdeutsche Mix dreimal so hoch
bei 520 g / kWh.
Der ENTEGA Clever NATURpur-Strom stammt zu
100 Prozent aus regenerativen Quellen, überwie-
gend aus Wasserkraftwerken und zu einem kleine-
ren Teil aus Wind, Biomasse und Solarenergie. Ein
Durchschnittshaushalt kann damit pro Jahr 1,5 Ton-
nen des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) ein-
sparen. Alle 350.000 Ökostromkunden zusammen
entlasten die Umwelt pro Jahr um rund 530.000
Tonnen CO2. Die ökologische Wirkung des ENTEGA
Ökostroms wurde von unabhängigen Stellen aus-
gezeichnet. Zum einen durch den TÜV Hessen,
zum anderen durch das ok-power-Label, das durch
das Öko-Institut, den WWF Deutschland und die
Verbraucherzentrale NRW vergeben wird. Das ok-
power-Label zählt zu den strengsten Auszeichnun-
gen in Deutschland. Das Zertifikat bescheinigt unter
anderem, dass ein zusätzlicher Nutzen für die Um-
welt entsteht, weil in erheblichem Umfang neue,
regenerative Kraftwerke gebaut werden.
Strommix ENTEGA im bundesdeutschen Vergleich
+ +
41
Mit den Anstrengungen für Klima- und Umwelt-
schutz in der Erzeugung muss aber auch der effi-
ziente Umgang in der Nutzung und im Einsatz der
Energien einhergehen. Hierzu hat ENTEGA Anfang
2007 ein umfangreiches Energiesparprogramm
mit einem Fördervolumen von einer Million Euro
aufgelegt.
Schonender Umgang mit natürlichen RessourcenEinen weiteren Beitrag zum Umweltschutz leistet
die Abwasserreinigung, die die HSE Abwasserreini-
gung GmbH & Co. KG im Auftrag der Stadt Darm-
stadt durchführt. Das Unternehmen besitzt und
betreibt die zwei Klärwerke in Darmstadt – im Jahr
2007 wurden dort rund 16 Millionen Kubikmeter
Abwasser gereinigt. Der hohe Umweltstandard
im Bereich der Abwasserreinigung wurde durch
das Zertifikat zum Technischen Sicherheitsma-
nagement (TSM) der Deutschen Vereinigung für
Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall bestätigt.
Bei der Vergärung des anfallenden Klärschlammes
entsteht Klärgas, das zur Stromerzeugung genutzt
wird. Im Jahr 2007 konnten dabei aus knapp zwei
Millionen Kubikmetern Gas rund 3,3 Millionen
Kilowattstun den Strom erzeugt werden. Im März
2007 betrat die HSE Neuland und nahm die erste
mit Klär gas betriebene Mikroturbine Deutsch-
lands in Betrieb. Das rund 240.000 Euro teure Pro-
mit Prozessbildern von Martin Brüger
++
Produktmix ENTEGA Ökostrom*
* ENTEGA Clever NATURpur Strom ENTEGA Clever Ökostrom Spezial
Erzeugung, Umweltverantwortung und Innovation 42
Erzeugung, Umweltverantwortung und Innovation
jekt wird wissenschaftlich durch die TU Darmstadt
begleitet und vom hessischen Wirtschaftsministeri-
um gefördert. Bei niedrigen Wartungskosten und
einer langen Lebensdauer zeichnet sich die Anlage
durch einen geringen Schadstoffausstoß aus.
Nachwachsender Rohstoff MüllDie Bereiche Abfallentsorgung und Abwasserrei-
nigung gehören gleichfalls zu den Aufgaben der
Daseinsvorsorge, die von uns wahrgenommen wer-
den. Im Auftrag des Zweckverbandes Abfallver wer -
tung Südhessen (ZAS) sorgen Mitarbeiter der HSE
im Müllheizkraftwerk Darmstadt (MHKW) seit 40
Jahren dafür, dass der Abfall von über einer Milli-
on Menschen umweltfreundlich verbrannt wird.
Die dabei entstehende Energie wird zur umwelt-
schonenden Stromerzeugung und Fernwärme ver-
sorgung genutzt. So hat das Ökoinstitut Darm-
stadt in einer aktuellen Untersuchung für das
Darmstädter MHKW nachgewiesen, dass der An-
teil nachwachsender Rohstoffe im Müll bei über
60 Prozent liegt. Damit erzeugte das MHKW im
Jahr 2007 aus knapp 210.000 Tonnen Müll über
42 Millionen Kilowattstunden Strom. Eine Menge
die ausreicht um fast 45.000 Menschen mit Strom
zu versorgen. Zusätzlich speiste die Anlage im letz-
ten Jahr 63.000 Tonnen Dampf in das Nahwärme-
netz der HSE.
Neues Wissen – neue WegeFortschritte bei der Entwicklung regenerativer Ener-
gien sind unverkennbar. Dennoch besteht nach
wie vor großer Forschungs- und Entwicklungsbe-
darf. Die HSE als Schrittmacher innovativer Entwick-
lungen hat daher im September 2007 die Grün dung
des NATURpur Instituts für Klima- und Um welt-
schutz gemeinnützige GmbH beschlossen. Mit ei-
nem Stammkapital von 25 Millionen Euro ausge-
stattet, verfolgt das NATURpur Institut keine
un ternehmerischen Ziele und wird als gemein-
nützige Gesellschaft aus circa 1,25 Millionen Euro
Zinserträgen jährlich Forschung und Entwicklung
in den Bereichen regenerativer Energien und Ener-
gieeffizienz fördern. Für die Vergabe der Förder-
mittel ist ein Kuratorium zuständig, das von ei-
nem wissenschaftlichen Beirat unterstützt wird.
Um das Know-how unserer Tochtergesellschaft
NATURpur Energie AG optimal nutzen zu können,
werden deren Anteile auf die neu gegründete ge-
meinnützige Gesellschaft übertragen.
+ +
43
Zusammenarbeit mit ForschungseinrichtungenWir arbeiten seit vielen Jahren mit Hochschulen
und Forschungseinrichtungen zusammen, um Zu-
kunftsfragen der Energieversorgung zu lösen und
den Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Wis-
senschaft zum gegenseitigen Nutzen zu ermögli-
chen. Schwerpunkte dabei sind die strategische
Partnerschaft mit der Hochschule Darmstadt, die
Zusammenarbeit mit den Universitäten Gießen
und Kassel sowie projektbezogene Kooperationen
mit der TU Darmstadt. Diese Aufgaben werden zu-
künftig über das NATURpur Institut für Klima-
und Umweltschutz wahrgenommen.
Die im November 2007 vereinbarte strategische
Partnerschaft mit der Hochschule Darmstadt hat
das Ziel, die bisherige projektbezogene Zusam-
menarbeit auf eine langfristige Planungsgrund-
lage zu stellen. Der Auftakt der Zusammenarbeit
ist zunächst durch drei Schwerpunkte geprägt: „So-
lare Wasserstofferzeugung und Brennstoffzellen“,
das Projekt „Smart grids: Planungs- und Trainings-
werkzeuge für eine intelligente Stromversorgung
mit hohem Anteil an regenerativer Erzeugung“
und der in der Entwicklung befindliche Aufbau-
studiengang „Energiewirtschaft“.
Bei der Entwicklung und dem Betrieb von Biogas-
anlagen arbeiten wir eng mit dem Transferbereich
„Energiepflanzen, Wirtschaft und Umwelt“ an der
Universität Gießen zusammen. Gemeinsam wer-
den die ökonomischen und ökologischen Aspekte
des Anbaus von Energiepflanzen für die Produk-
tion von Biogas praxisbezogen untersucht. Dieses
Forschungsprojekt wird wegen seiner grund le gen-
den Bedeutung von der Deutschen Forschungsge-
meinschaft unterstützt. Insofern hat unser Aktions-
programm Bioenergie Pilotcharakter.
Der Ausbau der regenerativen Energien führt zu
einer Dezentralisierung der Energieversorgung.
Deshalb haben wir 2007 mit der Universität Kassel
und einem Industriepartner ein Projekt initiiert,
das sich mit der Entwicklung von marktfähigen,
dezentralen Erzeugungsanlagen auf Biomasse basis
beschäftigt.
UmweltkommunikationSeit vielen Jahren führt die Hochschule Darmstadt
in Kooperation mit unserer Tochtergesellschaft
NATURpur Energie AG die Veranstaltungsreihe
„Energie für die Zukunft“ durch, in der namhafte
Wissenschaftler und Projektentwickler über Fragen
des Klimaschutzes und der Entwicklung erneuer-
barer Energien referieren.
mit Prozessbildern von Martin Brüger
+
4444444444
WerteVerantwortung – Soziales Engagement
Die HSE ist ein regional verankerter Energiedienstleister mit sozialer Verantwortung für die Menschen in der Region sowie die Mitarbeiterschaft. Wir bieten jungen Menschen qualifi zierte Ausbildungsplätze an, die damit einen Grundstein für ihre berufl iche Entwicklung legen können. Als Unternehmen und über die HSE-Stiftung unterstützen wir soziale und kulturelle Projekte, die für die Region identitäts-stiftend sind und einen Beitrag dazu leisten, dass die Menschen in ihrem Umfeld Stolz entwickeln auf soziale, kulturelle und wirtschaftliche Leistungen ihrer Region. HSE – Das Unternehmensleitbild
46Willes Meinhardt zum Thema Licht
„Licht ist eine subtile Form der Energie.“ Licht ist ein wesentlicher Bestandteil meiner transluzenten
Bilder. Es ist permanent in der transparenten Acrylglasplatte vorhanden, die sich zwischen den auf Rück- und Vorderseite aufgetragenen Farbschichten befindet. Durch die stetige Anwesenheit von Licht entsteht eine besonders sensible Wirkung der Farben.
47
Gesellschaftliche Verantwortung 48
Gesellschaftliche Verantwortung
Die HSE ist ein in der Region verankertes Unterneh-
men und sieht sich als Mitglied der regionalen
Sozialgemeinschaft gefordert. Deshalb unterstüt-
zen wir kulturelle, sportliche und wissenschaft liche
Projekte.
Vom Gesamtumsatz der HSE von über einer Milli-
arde Euro verbleiben durch unsere Investitionen,
Steuern und Abgaben sowie Löhne und Gehälter
rund 450 Millionen Euro im regionalen Wirtschafts-
kreislauf. Unser Selbstverständnis spiegelt sich im
Umgang mit unseren Aktionären, unseren Geschäfts-
partnern, unseren Mitarbeitern und ganz beson-
ders mit den Menschen in der Region.
Die HSE befindet sich mehrheitlich in kommuna-
ler Hand. Mit 52,9 Prozent ist die Stadt Darmstadt
über die HEAG AG an ihr beteiligt, Landkreise, Städte
und Gemeinden halten 7,1 Prozent, die Thüga AG
40 Prozent. Als mehrheitlich kommunales Unter-
nehmen ist gewährleistet, dass energiewirtschaftli-
che Entscheidungen für die Region in der Region
getroffen werden.
Corporate Governance KodexObwohl wir als nicht-börsennotierte Aktiengesell-
schaft nicht dazu verpflichtet sind, wollen wir ab
2008 freiwillig die Regeln des Deutschen Corpo-
rate Governance Kodex (DCGK) erfüllen. Der DCGK
stellt wesentliche Empfehlungen zur Leitung und
Überwachung von Aktiengesellschaften dar und
enthält international anerkannte Standards guter
und verantwortungsvoller Unternehmensführung
für Vorstand und Aufsichtsrat. Mit dem Kodex wer-
den die Rechte und Informationspflichten gegen-
über den Aktionären und dem Aufsichtsrat, im In-
teresse von Anlegern, Kunden, Mitarbeitern so wie
der Öffentlichkeit gestärkt. Im Geschäftsbericht
für das Jahr 2008 werden wir einen detaillierten
Corporate Governance Bericht veröffent lichen.
Soziales EngagementSeit März 2007 hat die HSE ihr gesellschaftliches
Engagement in der unabhängigen HSE Stiftung zu-
sammengeführt. Die HSE-Stiftung unterstützt und
fördert Vereine, Einrichtungen, Institutionen und
+ +
49
Initiativen vorrangig in den Bereichen Umwelt,
So ziales, Kultur, Sport und Wissenschaft. Auch für
die HSE-Stiftung gilt ein verbindlicher Verhaltens-
kodex.
Unsere Tochtergesellschaft ENTEGA unterstützt
im Rahmen des Sponsorings gezielt Aktivitäten
im Breitensport. In den historischen Gebäuden
der ehemaligen HEAG-Hallen im Herzen der Stadt
lag die Wiege der Stromversorgung Darmstadts.
Heute befindet sich dort die Centralstation – ein
in ganz Südhessen bekanntes Kulturzentrum und
Ort der Begegnung. Die HSE unterstützt als Haupt-
sponsor die Centralstation und ermöglicht dadurch
ein vielfältiges kulturelles Angebot für die Region.
NATURpur-AwardDie HSE will Kinder und Jugendliche an techni-
sche Themen heranführen, ihr Bewusstsein für
Klima- und Umweltschutz schärfen und ihr Inte-
resse an der Suche nach Lösungen wecken. Hierzu
haben wir 2006 den NATURpur-Award gestartet
und im Jahr 2007 unter der Schirmherrschaft des
hessischen Wirtschaftsministers erstmals Preise ver-
liehen. Der Wettbewerb ist mit insgesamt 10.000
Euro dotiert und richtet sich an Schülerinnen und
Schüler der Mittel- und Oberstufe. Der NATURpur-
Award wurde im Juni 2007 von den Vereinten Na-
tionen im Rahmen der „Allianz Nachhaltigkeit Ler-
nen“ als herausragendes Projekt ausgezeichnet. Er
erhielt den Titel „Offizielles Projekt der UN-Welt-
dekade“. Der NATURpur-Award hat sich mittler-
weile zu einer festen Größe etabliert. Rund 330
Schülerinnen und Schüler, ein Drittel mehr als im
Vorjahr, beteiligten sich am NATURpur-Award
2007 / 2008. Er stand unter dem Motto „Werdet
Klimaschützer!“. Bewerbungen aus dem gesamten
Rhein-Main-Gebiet, aus Nord- und Ost hessen so-
wie aus Baden-Württemberg gingen bei der Jury ein.
mit Prozessbildern von Willes Meinhardt
+
++ + +
Energiepfl anzen, Wirtschaft und Umwelt
Forschung 50
Gastbeitrag von Prof. Stefan GäthInstitut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement
Justus-Liebig-Universität Gießen
Szenario des „Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen“
Forschungskooperation der Universität Gießen und der HSE: Untersucht werden die wirtschaftlichen und ökologischen Folgen des verstärkten Anbaus von Energiepfl anzen.
Die steigenden Preise für Strom, Erdgas und Kraft-
stoffe zwingen uns, den Verbrauch dieser fossilen
Energieträger zu drosseln und sie schrittweise durch
erneuerbare Energieträger zu ersetzen. Aber auch
das Klima ist im Wandel begriffen. Es kommt da-
rauf an, den weiteren Anstieg der klimarelevan ten
Gase in der Atmosphäre durch die Nutzung erneu-
erbarer Energieträger zu bremsen.
Für die Produktion erneuerbarer Energien stehen
verschiedene Verfahren wie die Wasserkraft, die
Photovoltaik, die Solar- und Geothermie, die Wind-
kraft und die Nutzung pflanzlicher Biomasse zur
Verfügung. Die von der HEAG Südhessischen Energie
AG (HSE) geplante Erzeugung von Methan aus Mais
und die anschließende Einspeisung des Biogases
in das vorhandene Erdgasnetz ist eine Möglichkeit,
um den Anteil erneuerbarer Energieträger am Ge-
samtenergiebedarf zu erhöhen.
Vorbild NaturDie Produktion von Methan aus Biomasse ist ein
natürlicher Prozess, der unter Ausschluss von Sau-
erstoff in der Natur von verschiedenen Mikroor-
ganismen geleistet wird. So besitzen beispielswei-
se Wiederkäuer wie das Schaf oder das Rind einen
Pansen, in dem das Grünfutter verdaut und dabei
Methan gebildet wird. Bei der technischen Produk-
tion von Biogas aus pflanzlicher Biomasse nutzt
man die Natur als Vorbild.
Für die Gewinnung von Biogas eignen sich beson-
ders Pflanzen wie der Mais, die einen hohen Trocken-
masseertrag pro Fläche haben. Für den wirtschaft-
lichen Betrieb einer Biogasanlage ist es wich tig,
den Rohstoff Mais in ausreichender Menge nahe
der Anlage anzubauen, um sowohl die Transport-
kosten als auch die mit dem Transport verbun-
denen CO2-Emissionen so gering wie möglich zu
halten. Befürchtungen von Natur- und Umwelt-
schützern werden laut, dass es deshalb zu einer ver-
stärkten Nitratbelastung des Grundwassers kom -
men, Bodenerosion auftreten oder dass das Habitat
von Fauna und Flora sich verändern könne.
Interdisziplinäre ForschungDiesen Fragestellungen widmet sich ein Verbund-
projekt zwischen der Justus-Liebig-Universität und
der HSE, das von der Deutschen Forschungsgemein-
schaft DFG für die Dauer von knapp drei Jahren ge-
fördert wird und neben der HSE vier verschiedene
Arbeitsgruppen der Universität Gießen einbindet.
Dabei werden verschiedene Simulationsmodelle
eingesetzt, um die Auswirkungen einer veränder-
51
ten Landnutzung auf ausgewählte Landschafts-
funktionen zu prognostizieren. Die Computermo-
delle wurden in den letzten Jahren am Fachbereich
für Agrarwissenschaften und Umweltmanagement
der Universität Gießen im Rahmen eines interdis-
ziplinären Sonderforschungsbereiches entwickelt
und in ihrer Prognosetauglichkeit in der Praxis ge-
prüft.
Im Einzelnen werden mit dem Modell SWAT der
Landschaftswasserhaushalt und die Belastung des
Wassers mit Stickstoff und Phosphor vorhergesagt.
Außerdem wird die Bodenerosion in Folge von
Oberflächenabfluss abgebildet. Das Modell ATOMIS
untersucht die Nachhaltigkeit von Land be wirt schaf-
tungs systemen, indem es den Schwermetallstatus
der Böden prognostiziert, wobei auch die Verwer-
tung biogener Reststoffe nach der Vergärung be-
rücksichtigt wird. Mit dem Modell ProF wird die
Entwicklung und Artenvielfalt von Pflanzengesell-
schaften in Abhängigkeit von der Landnutzung
un tersucht. Im Vergleich zu den naturwissenschaft-
lichen Modellansätzen ist das Modell ProLand ein
ökonomisches Modell, das prüft, unter welchen
be triebswirtschaftlichen Randbedingungen der An-
bau von Energiepflanzen den höchsten Deckungs-
beitrag liefert.
In der Praxis sieht es so aus, dass mit dem Modell
ProLand zwei Landnutzungskarten auf Basis der
naturräumlichen Gegebenheiten erzeugt werden.
Die erste bildet die aktuelle Landnutzung ab, die
zweite zeigt die Landnutzungsstruktur bei Ener-
giepflanzenanbau. Darauf aufbauend werden mit
den naturwissenschaftlichen Modellen die Folgen
der jeweiligen Landnutzung auf den Wasserhaus-
halt, den Schwermetallstatus der Böden und die
Biodiversität für die beiden Landnutzungskarten
dargestellt. Der direkte Vergleich der Ergebnisse
dient anschließend der Bewertung und Optimie-
rung des Energiepflanzenanbausystems.
Ziel: NachhaltigkeitMit Hilfe dieses Transferprojektes soll das für den
Betrieb der Biogasanlagen erforderliche Anbau -
sys tem von Mais und anderen Energiepflanzen
schritt weise so optimiert werden, dass der Schutz
des Trinkwassers, der Böden wie der Vielfalt von
Lebensgemeinschaften sichergestellt ist.
Unsere Kulturlandschaft erfüllt vielfältige Funk-
tionen, unter anderem die Produktion gesunder
Lebensmittel und reinen Trinkwassers, die Erho-
lungsfunktion, der Lebensraum für Pflanzen und
Tiere, die Verwertung sekundärer Rohstoffe, aber
auch die Sicherstellung des Einkommens der be-
wirtschaftenden Landwirte. Mit dem Anbau von
Energiepflanzen kommt eine weitere wichtige
Funktion hinzu, die unter dem Gebot der Nachhaltig-
keit nur im Einklang mit allen Funktionen betrieben
werden darf. Hierzu soll das skizzierte Forschungs-
projekt die wissenschaftlichen Grundlagen liefern.
5252525252
WerteMitarbeiter – Führung
Wir begreifen Wandel als Chance. Lernbereitschaft und Verlässlichkeit prägen unser Tun. Wir wollen ein Unternehmen sein, für das die Menschen gerne arbeiten und für das es sich lohnt, Engagement zu zeigen. Jedes Unternehmen und jeder einzelne Mitarbeiter hat seine besondere Aufgabe. Unsere Mit-arbeiter sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor der HSE. Wir ermutigen unsere Mitarbeiter, ihre Kreativität und ihr Leistungspotenzial für den gemeinsamen Erfolg einzubringen. Wir gehen fair und respektvoll miteinander um. Im Unternehmen wird sozial und teamorientiert nach klaren Zielen und Kenngrößen geführt.
HSE – Das Unternehmensleitbild
54Matthias Will zum Thema Energie
„ Über einem statischen skulpturalen Element schwebt eine dynamische Spiralform, die das Innen und Außen des Würfelfragments in einem weitausholenden Schwung verbindet.“
Die Skulptur bezieht sich assoziativ auf die Umspannanlage der HSE, in der die Isolatoren in ihrer Vertikalität ein starkes plastisches Motiv darstellen, zu dem Energie in der symbolischen Repräsentanz der Spirale in räumlich-plastische Beziehung gesetzt wird.
55
Erfolgsfaktor Mitarbeiter 56
Erfolgsfaktor Mitarbeiter
Bei der HSE und ihren Tochtergesellschaften HSE
Technik, ENTEGA Vertrieb, ENTEGA Haustechnik,
ENTEGA Service, NATURpur, VNB Rhein-Neckar,
e-ben und den neu hinzu gekommenen Unterneh-
men EAG und HEAG MediaNet waren Ende 2007
2.329 Mitarbeiter beschäftigt. Die Wettbewerbs-
orientierung der HSE und die gesetzlichen Vorga-
ben des Energiewirtschaftsgesetzes führten in den
letzten Jahren zu erheblichen organisatorischen
Veränderungen im HSE-Konzern. Dies hatte für
die Mitarbeiter Veränderungen im eigenen Arbeits-
umfeld zur Folge und erfordert von allen Beschäf-
tigten großes Engagement und die Bereitschaft
Neues aktiv anzugehen.
LeitbildkampagneIn diesem neuen Umfeld ist es wichtig, der Beleg-
schaft Orientierung zu vermitteln. Hierzu haben
wir gemeinsam im Frühjahr 2007 unser bestehendes
Leitbild weiterentwickelt. Über vielfältige Kommu-
nikationsmaßnahmen haben wir unsere Mitarbei-
ter einbezogen und angehalten, die im Leitbild be-
schriebenen Unternehmensziele und -werte zu
leben und einzuhalten. Wenn alle Mitarbeiter und
alle Unternehmen effektiv zusammenarbeiten und
sich für den gemeinsamen Erfolg stark machen,
werden wir die Herausforderungen des Mark tes
und der Regulierung noch erfolgreicher meistern.
Sichere ArbeitsplätzeDer beste Garant für sichere Arbeitsplätze sind
wirt schaftlicher Erfolg und Wettbewerbfähigkeit.
Die HSE und ihre Tochtergesellschaften sind heute
entlang der gesamten Wertschöpfungskette der
Energie- und Trinkwasserversorgung erfolgreich
aufgestellt. Notwendige personelle Anpassungen
haben wir frühzeitig und mit sozialer Verantwor-
tung eingeleitet, um Kosten zu senken und die
verbleibenden Arbeitsplätze zu sichern. So war es
uns möglich, gemeinsam mit den Betriebsräten,
eine Beschäftigungsgarantie bis 2011 / 2015 zu ver-
einbaren und damit Entlassungen auszuschließen.
Ausbildung sichert die ZukunftUm weiterhin wirtschaftlich erfolgreich zu sein,
benötigen wir auch in Zukunft engagierte und gut
ausgebildete Mitarbeiter. Hierzu haben wir bereits
2006 mit dem Betriebsrat ein „Bündnis für Aus-
bildung“ geschlossen. Darin wurde festgelegt, dass
wir auch in Zukunft über den eigenen Bedarf hin-
aus ausbilden und dass bei der Auswahl der Aus-
zubildenden neben den fachlichen Qualifikationen
+ +
57
auch soziale Belange eine Rolle spielen. Er gänzend
dazu haben wir uns seit 2004 an der Strahlemann-
Initiative beteiligt, deren Ziel es ist, arbeitslosen
und schwer vermittelbaren Jugendlichen eine Aus-
bildung zu ermöglichen. Ferner arbeiten wir seit
2007 mit der BAFF-Frauen-Kooperation GmbH zu-
sammen, um in Einzelfällen allein erziehenden
Müttern einen Ausbildungsplatz zu ermöglichen.
In Zusammenarbeit mit Schulen und Universitä-
ten bieten wir jungen Menschen an, über Praktika
erste Berufserfahrungen zu sammeln.
Die HSE und ihre Tochterunternehmen bilden zur-
zeit über 130 junge Menschen in zehn verschiede-
nen Berufen aus. Der Schwerpunkt liegt im tech-
nischen Bereich: Neben dem Anlagenmechaniker
für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik wird auch
zum Elektroniker für Betriebstechnik und zur Fach-
kraft für Abwassertechnik und KFZ-Mechatroniker
ausgebildet. Zudem können junge Leu te den Beruf
des Industriekaufmanns und Fachinformatiker
mit der Fachrichtung Systemintegration lernen.
Neben den klassischen Ausbildungsberufen bie-
ten wir auch in vier Fachrichtungen ein Studium
an der Berufsakademie (BA) an. Dieses ermöglicht
eine Kombination von betrieblicher Ausbildung und
Studium. Das praxisorientierte Studium schließt mit
dem international anerkannten Titel Bachelor ab.
Kooperationen mit HochschulenWir arbeiten eng mit Hochschulen in Hessen zu-
sammen. Mit der Universität Gießen und der Uni-
versität Kassel kooperieren wir in den Bereichen
der Energiegewinnung aus nachwachsenden Roh-
stoffen sowie der Energieeffizienz. Mit der Hoch-
schule Darmstadt sind wir eine strategische Part-
nerschaft eingegangen. Ein konkretes Beispiel für
die Zusammenarbeit, von der beide Seiten profi-
tieren, ist die Trainingssimulationsanlage für Leit-
stellensoftware an der Hochschule Darmstadt. In
dieser Simulationsanlage können angehende Elek-
troingenieure praxisnah die Besonderheiten der
Netzsteuerung kennen lernen. Gleichzeitig können
unsere eigenen Fachleute unter wissenschaftlicher
Anleitung ihren eigenen Kenntnisstand erweitern.
Fachleute der HSE vermitteln auch in Vorlesungen
zukünftigen Ingenieuren praxisnahes Wissen aus
der Energiewirtschaft.
mit Prozessbildern von Matthias Will
++ +
Erfolgsfaktor Mitarbeiter 58
Erfolgsfaktor Mitarbeiter
Weiterbildung ...Das Fachwissen der eigenen Mitarbeiter ist ein
entscheidender Wettbewerbsvorteil in unserer Wis-
sensgesellschaft. Deshalb ermutigen wir unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, regelmäßig an
internen und externen Weiterbildungsmaßnahmen
teilzunehmen. In den jährlich stattfindenden Mit-
arbeitergesprächen klären und vereinbaren Füh-
rungskraft und Mitarbeiter die individuellen Wei-
terbildungsmaßnahmen.
... und WissenstransferViele Mitarbeiter im HSE-Konzern können auf eine
langjährige Berufserfahrung zurückblicken. Gehen
diese Mitarbeiter in den Ruhestand, droht dem Un-
ternehmen ein Verlust an Erfahrung und Fachwis-
sen. Diese Gefahr hat unser Tochterunternehmen
HSE Technik erkannt und eine internetbasierte
Wissensdatenbank entwickelt. Schritt für Schritt
sollen erfahrene Mitarbeiter ihr Wissen dort nutz-
bar machen. Die neue Wissensdatenbank wird nach
Fach gebieten strukturiert und dient sowohl zur
Einarbeitung neuer als auch zur Weiterbildung
bestehen der Mitarbeiter. Die HSE Technik hat das
Pro jekt „Wissensdatenbank“ für den Innovations-
preis der Deutschen Wirtschaft eingereicht. Dieser
wird je des Jahr vom Wirtschaftsclub Rhein-Main
e. V. und der Wirtschaftswoche ausgeschrieben.
Hilfe in NotlagenUnser Ziel ist es, ein Betriebsklima zu schaffen, in
dem Mitarbeiter Freude und Genugtuung bei ihrer
Arbeit haben und in dem eine hohe Identifikation
mit dem Unternehmen besteht. Hierzu gehört auch
die Begleitung und Hilfe der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in schwierigen persönlichen Krisen.
Bereits vor einigen Jahren haben wir die betriebli-
+
+ +
59
che Sozialberatung ins Leben gerufen. Dort unter-
stützen psychologisch geschulte Fachleute Mitar-
beiter in schwierigen Situationen. Die betriebliche
Sozialberatung hilft bei Konflikten am Arbeits-
platz, bei psychosozialen Fragen oder bei Suchtpro-
blemen. Außerdem helfen die Mitarbeiterinnen der
Sozialberatung bei der Wiedereingliederung nach
Krankheiten und vermitteln externe Hilfen.
Arbeitssicherheit und GesundheitsschutzDer Umgang mit Strom und Erdgas sowie die viel-
fältigen technischen Dienstleistungen erfordern
eine große Sorgfalt der Mitarbeiter zur Vermei-
dung möglicher Gefahren für sich und Dritte.
Diese zu minimieren und gleichzeitig ein Arbeits-
umfeld zu schaffen, das die Gesundheit der Mit-
arbeiter fördert, ist unser großes Anliegen. Daher
organisieren wir regelmäßige Schulungen zur Ar-
beitssicherheit und Erste-Hilfe-Kurse. Dadurch
konnte im Jahr 2007 die Zahl der meldepflichtigen
Unfälle von 56 (2006) auf 36 reduziert werden. Zur
Gesundheitsvorsorge haben wir im vergangenen
Jahr in allen Gebäuden den gesetzlichen Nichtrau-
cherschutz umgesetzt und bieten ergänzend über
unsere Betriebskrankenkasse rauchenden Mitar-
beiter kostenlose Nichtraucherkurse an. Darüber
hinaus haben wir im vergangen Jahr neun Defib-
rillatoren angeschafft, mit denen geschulte Erst-
helfer bei lebensbedrohlichen Herzrhythmusstö-
rungen erste Hilfe leisten können.
mit Prozessbildern von Matthias Will
+
606060
Lagebericht 64
Jahresabschluss 2007 72
Sonstige Angaben 87
Vorschlag zur Gewinnverwendung 89
Bestätigungsvermerk 90
Bericht des Aufsichtsrates 91
Lagebericht und Jahresabschluss 2007
61
Bea Emsbach zum Thema Energiestoffwechsel 62
„Nährkleid – Entwurf einer zweiten Haut, die, die nährt, kommuniziert und schützt.“
63
Lagebericht
Lagebericht und Jahresabschluss HSE 2007 64
RahmenbedingungenDer gesamtwirtschaftliche Rahmen der HSE im
Jahr 2007 wurde dadurch geprägt, dass das Wirt-
schaftsjahr 2007 durch eine anhaltend gute kon-
junkturelle Entwicklung gekennzeichnet war. Im
Euro-Raum wuchs das reale Bruttoinlandsprodukt
um 2,6 %. Die Infl ationsrate der Verbraucherpreise
lag im Durchschnitt der Euro-Länder bei 2 % und
ist somit weiterhin stabil. Durch die Abwertung
des US-Dollars bedingte leichte Dämpfer im Au -
ßenhandel und eine abgeschwächte Entwicklung
bei den Investitionen wurden durch die lebhafte
Binnennachfrage kompensiert. Der Leitzins wur-
de von der Europäischen Zentralbank im Verlauf
des Jahres 2007 in zwei Schritten auf 4 % erhöht.
Auch in Deutschland setzte sich der Konjunktur-
aufschwung fort. Die Wachstumsrate des realen
Bruttoinlandsprodukts lag im Jahr 2007 bei 2,5 %.
Wie bereits im Vorjahr ist das Wirtschaftswachs-
tum vor allem auf die Zunahme der Exporte sowie
die gestiegenen Anlageinvestitionen zurückzufüh-
ren. Dagegen war der private Verbrauch im Jahr 2007
aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung preisbe-
reinigt sogar leicht rückläufi g. Auf dem Arbeits-
markt hat der Wirtschaftsaufschwung zu einer
deutlichen Erhöhung der sozialversicherungspfl ich-
tigen Beschäftigungsverhältnisse geführt. Die In-
fl ationsrate der Verbraucherpreise lag mit 2,2 %
etwas höher als im Vorjahr.
Begründet durch einen sehr milden Winter zum
Jahreswechsel 2006 / 2007 und einen dadurch
sinkenden Energieverbrauch bei allen Energieträ-
gern sinkt der Energieverbrauch in Deutschland
um rd. 5 %. Der Energieverbrauch in Deutschland
beträgt insgesamt 3.845 Mrd. kWh nach 4.046 Mrd.
kWh im Vorjahr. Der Stromverbrauch aus öf fent-
lichen Netzen sank im Berichtsjahr in Deutsch land
von 523,1 Mrd. kWh auf 522,0 Mrd. kWh. Der in län-
dische Erdgasverbrauch sank im Jahr 2007 von
1.011 Mrd. kWh im Vorjahr auf 960 Mrd. kWh.
Die Rohölpreise nahmen nach einem Preisrück-
gang zum Jahresbeginn 2007 ihren Aufwärtstrend
wieder auf. Ausgehend von 60 US $ pro Barrel im
Januar erreicht der Rohölpreis im Dezember 2007
96 US $ pro Barrel. Im Jahresdurchschnitt liegt der
Rohölpreis bei 74 US $ pro Barrel und damit auf
einem historischen Allzeithoch und 12 % über dem
Vorjahreswert. Die Entwicklung des Rohölpreises
als den maßgeblichen Energiepreisindikator deu-
tet darauf hin, dass eine strukturelle, nachhaltige
Verteuerung der Primärenergieträger sich weiter
fortsetzt.
Die HSE ist seit 1. Juli 2007 mittelbar über ihr En-
kelunternehmen Verteilnetzbetreiber (VNB) Rhein-
Main-Neckar GmbH & Co. KG von den Auswirkungen
der Regulierung der Strom- und Gas mär k te betrof-
fen. Im Jahr 2007 waren die wesentli chen Re gu lie-
rungsthemen die Netzent geltverfahren, der Erlass
einer Verordnung zur Anreizregulierung so wie der
Abschluss einer Kooperationsvereinbarung der Gas -
wirtschaft. Die HSE beantragte fristgerecht für die
Zeit ab 1. Januar 2008 für die Stromverteilnetze
neue Entgelte, die dann bei der VNB erhoben wer-
den. Der Antrag auf Anpassung der Entgelte für
die Gasverteilnetze ab 1. April 2008 wurde bereits
durch die VNB gestellt. Die Bescheide sind bis zum
Bilanzstichtag nicht ergangen.
65
Das den Netzentgeltentscheidungen zugrunde lie-
gende Prinzip der Kostenregulierung soll gemäß
Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) durch ein System
der Anreizregulierung ersetzt werden. Die zugehö-
rige Verordnung ist im Herbst des Jahres 2007 in
Kraft getreten. Die Bundesnetzagentur wird auf
dieser Grundlage in den nächsten Monaten wei-
tere Daten erheben, sodass die Anreizregulierung
zum 1. Januar 2009 wirksam werden kann. Das ge -
plante System enthält Anreize zu Effi zienzverbes-
serungen, zum Beispiel eine fi xe Erlösobergrenze
für Netzentgelte auf Grundlage einer zweiten Kos -
ten prüfung der Netzentgelte.
Mittels eines Kosten ver gleichs werden den einzel-
nen Netzbetreibern darü ber hinaus unternehmens-
individuelle Effi zienz ziele vorgegeben, die sich am
jeweils effi zientesten Netzbetreiber orientieren.
In zwei Regulierungsperioden von je fünf Jahren
(Strom) be ziehungsweise vier Jahren in der ersten
und fünf Jahren in der zweiten Periode (Gas) sollen
alle Netzbetreiber an das Effi zienzniveau des bes-
ten Unternehmens herangeführt werden.
Vor dem Hintergrund der Umsetzung des Netz-
zu gangs gemäß § 20 Abs. 1b EnWG ist seit 1. Juni
2007 die Kooperationsvereinbarung zwischen den
Betreibern von Gasversorgungsnetzen in Deutsch -
land in Kraft. Sie regelt die Zusammenarbeit zwi-
schen den Netzbetreibern und Transportkunden;
der Netzzugang erfolgt ausschließlich auf Basis
des Zweivertragsmodells. Wesentliche Inhalte sind
unter anderem die Bedingungen zur Durchfüh-
rung des netz- und marktgebietsübergreifenden
Transports sowie die Defi nition und Darstellung
der Marktgebiete.
Die Wirtschaft in der für die HSE relevanten Re -
gion Südhessen weist im Jahr 2007 keine von der
deutschen Gesamtentwicklung abweichende Son-
derkonjunktur auf. Entsprechend sind für die Ge-
schäftsentwicklung wesentlich Einfl ussfaktoren die
Witterungseinfl üsse, die Bezugspreise für die En-
ergien Strom und Gas sowie die energiepolitische
Rahmenbedingungen.
GeschäftsverlaufDie HSE war bis zum 30. Juni 2007 in 72 südhessi-
schen Kommunen Verteilnetzbetreiber für die En -
ergien Strom und Gas. Zur Verwirklichung der
rechtlichen Entfl echtung nach § 7 Abs. 3 EnWG ver-
folgte die HSE ein zweistufi ges Konzept. Zu nächst
wurde der Netzbetrieb der HSE in die VNB einge-
bracht. Die VNB hat dabei die Strom- und Gasnetze
der HSE zum 1. Juli 2007 gepachtet, so dass der Netz-
betrieb unabhängig von den sonstigen Tä tig keits-
gebieten der Energieversorgung gewähr leis tet ist.
Die HSE gliederte dann in einer zweiten Stufe den
Teilbetrieb „Strom- und Gasverteilnetze“ nach Maß-
gabe des Ausgliederungsplans vom 28. September
2007 sowie des Zustimmungsbeschlusses der
Hauptversammlung vom 19. Dezember 2007 recht -
lich aus. Die HSE Netz AG wurde am 13. März 2008
in das Handelsregister eingetragen. Hierdurch
wurde das Eigentum an den Teilbetrieb „Strom-
und Gasverteilnetzen“ inklusive des Pachtvertra-
ges mit der VNB mit wirtschaftlicher Wirkung
zum 1. Juli 2007 in die HSE Netz AG ausgegliedert.
Damit wurde nicht nur der Netzbetrieb, sondern
auch das Eigentum an den Strom- und Gasnetzen
organisatorisch und gesellschaftsrechtlich von den
üb rigen Gebieten der Energieversorgung getrennt.
Lagebericht
Lagebericht und Jahresabschluss HSE 2007 66
Regulatorisch wird der Schritt begrüßt, da die voll-
ständige Trennung des Netzbetriebs – also in klu -
sive des Eigentums an den Anlagen – von den an -
deren Tätigkeitsfeldern der Energieversorgung
der HSE eine sehr grundlegende und auch taugli-
che Maßnahme der Entfl echtung nach § 17 Abs. 1
EnWG ist, die sich gegenüber weniger weitgehen-
den Maßnahmen wie z. B. einer Verpachtung der
Netzanlagen an eine Netzgesellschaft als geeig-
neter erweist, die Ziele der Entfl echtungsbestim-
mungen Transparenz und diskriminierungsfreie
Ausgestaltung des Netzbetriebs zu fördern.
Die ungewöhnlich milden Witterungsverhältnisse
insbesondere im ersten Quartal des Jahres 2007
hatten tem peraturabhängige Mindererlöse der
wärmeabhän gigen Erlöse aus Netznutzung Strom
und Gas im ersten Halbjahr 2007 sowie Lieferun-
gen von Erdgas und Wärme zur Folge. Diese Wit-
terungseinfl üsse kombiniert mit den Effekten der
Netz entgeltgenehmigungen des Vorjahres führ-
ten zu sinkenden Erlösen im Netzbereich im ersten
Halb jahr. Das Gasaufkommen sank auch unter
Berücksichtigung von im ersten Halbjahr erstellten
rd. 600 neuen Gasanschlüssen von 7,4 Mrd. kWh
im Jahr 2007 auf 3,4 Mrd. kWh. Das Stromauf-
kommen sinkt nahezu ausschließlich bedingt
durch die Ausgliederung des Verteilnetzbetriebs
im Jahr 2007 von 4,2 Mrd. kWh auf 2,0 Mrd. kWh.
Der Wasserabsatz entwickelt sich insbesondere ver-
brauchsbedingt unwesentlich von 14,3 Mio. m3 auf
13,6 Mio. m3 im Jahr 2007 rückläufi g. Der Wär me-
absatz geht aufgrund des erläuterten Witte rungs-
effekts 276 Mio. kWh auf 256 Mio. kWh zurück.
Für den Ausbau regenerativer Energien beabsich-
tigt die HSE in den nächsten Jahren insgesamt
rd. 400 Mio. € zu investieren. Ziel ist die Steigerung
des Anteils der regenerativen Energien am Strom-
portfolio der HSE auf rd. 20 % bis zum Jahr 2015.
Mit dem Baubeginn einer Biogasanlage in Darm-
stadt-Wixhausen, die im April des Jahres 2008 in
Betrieb genommen wird, ist ein erster wichtiger
Schritt zum Ausbau des regenerativen Erzeugungs-
portfolios getan. Diese Anlage ist die erste Anlage
in Hessen und die zweite Anlage in Deutschland,
die in der Lage ist, Biogas in das Erdgasnetz einzu-
speisen. Weitere Biogasanlagen in der Region sind
in Planung.
Der Verkauf der Anteile an der Kraftwerke-Mainz-
Wiesbaden AG in 2007 steigert die Flexibilität im
Aufbau moderner Erzeugungskapazitäten und ist
damit ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der
strategischen Ausrichtung der HSE.
Neben dem Ausbau der regenerativen Energien
wird ein Aufbau der Kapazitäten in der konventio-
nellen, CO2-geminderten Erzeugung fokussiert.
Um von den volatilen und stark ansteigenden Markt-
preisen unabhängiger zu sein, soll der An teil der
Eigenerzeugung bis auf 60 % bis 70 % gesteigert wer-
den. Die 9 %-ige Beteiligung am Ge mein schafts-
kraftwerk Irsching, das zu den modernsten und
effi zientesten Gas- und Dampfturbinen-Anlagen
(GuD-Anlagen) in Europa zählen wird, ist in die-
sem Zusammenhang zu sehen. Ergänzt wird das
Stromportfolio ab dem Jahr 2009 durch eine vir-
tuelle Kraftwerksscheibe.
67
Im Energievertrieb ist die HSE über ihre Tochter-
ge sellschaften ENTEGA Vertrieb GmbH & Co. KG
(ENTEGA Vertrieb) und e-ben GmbH & Co. KG (e-ben)
aktiv. Im Frühjahr 2007 platzierte die ENTEGA
Vertrieb das Ökostromprodukt ENTEGA Clever
NATURpur erfolgreich im Markt, das unter ande-
ren mit dem hochwertigen ok-Power Label zerti-
fi ziert ist. Bis zum Jahresende entschieden sich
über 125.000 Kunden für dieses Produkt. Dies
be trifft sowohl Bestandskunden, die in diesen
Tarif gewechselt sind, als auch Neukunden aus
der räumlichen Erweiterung des Vertriebsge-
biets. Ab dem Jahr 2008 erhalten darüber hinaus
alle bisherigen Kunden im Sondervertrag Clever
Strom aus erneuerbaren Energien. Aufgrund der
Erhöhung des Ökostromanteils im Gesamtportfo-
lio der ENTEGA Vertrieb ist die Ge sellschaft in der
Lage, ab 2008 komplett auf Atom strom zu verzich-
ten. Damit gehört ENTEGA Vertrieb zu den größten
Ökostromanbietern in Deutschland.
Aufgrund der in den letzten Jahren extrem gestie-
genen Strombeschaffungskosten hob die ENTEGA
Vertrieb im Berichtsjahr in den Tarifen Clever und
Basis zu unterschiedlichen Zeitpunkten die Tarife
an. Nachdem die Erdgaspreise seit Sommer des
Jahrs 2006 stabil gehalten werden konnten, wur-
den auch im Jahr 2007 eine Preisanpassungen
er forderlich. Aufgrund von attraktiven Produkt-
angeboten, die insbesondere innovative Fest-
preisangebote umfassen, sind die Preis er hö-
hungen für die Kunden akzeptabel gestaltet.
Im Vertriebsgebiet der e-ben konnte die Gesell-
schaft weitere Vertriebserfolge erzielen. Zum Jah-
resende konnten anderthalb Jahre nach dem
Markteintritt im Bereich Erdgas Marktanteile von
rd. 21 % und im Bereich Strom von rd. 15 % erzielt
werden. Die ursprünglichen Er wartungen an den
Markterfolg werden damit übertroffen.
Der ökologischen strategischen Ausrichtung fol-
gend wurde im Berichtsjahr die Gründung des
NATURpur-Instituts für Klima- und Umweltschutz
mit einer Kapitalausstattung von 25 Mio. € be-
schlossen. Aufgabe des NATURpur-Instituts ist die
Forschung in den Bereichen regenerative Energien
und Energieeffi zienz sowie die technologische
Weiterentwicklung. Zur weiteren Stärkung der tech-
nologischen Kompetenz wurden im Berichtsjahr
eine strategische Partnerschaft mit der Hochschu-
le Darmstadt und eine enge Kooperation mit der
Universität Gießen vereinbart.
Mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt wurden neue
Konzessionsverträge für Strom- und Erdgasversor-
gung sowie ein Vertrag über die Straßen beleuch-
tung geschlossen, die zum 1. Januar 2008 in Kraft
treten.
Neben der Veräußerung der Anteile an der Kraft-
werke Mainz-Wiesbaden AG, Mainz, wurden die An-
teile an der IC Rödermark AG, Rödermark, kom plett
veräußert. Im Zuge der Liberalisierung des Mess-
wesens wurden im Berichtsjahr die Messstellen
für Strom und Erdgas an die ENTEGA Service GmbH
als unabhängigen Messstellenbetreiber verkauft.
Lagebericht
Lagebericht und Jahresabschluss HSE 2007 68
Zum Jahresende wurden Kaufverhandlungen mit
der HEAG AG, Darmstadt, abgeschlossen und die
EAG Entsorgungsaktiengesellschaft, Darmstadt,
und die HEAG MediaNet GmbH, Darmstadt, voll-
ständig von der HSE erworben. Mit der Übernah-
me der EAG Entsorgungsaktiengesellschaft kann
das Dienstleistungsangebot im Bereich Abwasser
und der Verwertung von Biomasse ausgebaut wer-
den. Durch den Kauf der HEAG MediaNet GmbH
werden Kompetenzen bei der Steuerung und Über -
tragung von Netzinformationen gestärkt.
Darstellung der LageDer Bestand an Immateriellen Vermögensgegen-
ständen und Sachanlagen entwickelt sich insbe-
sondere aufgrund der Netzausgliederung sowie
der Veräußerung der Messstellen von rd. 262 Mio. €
auf rd. 78 Mio. € rückläufi g. Die Finanzanlagen er-
höhen sich um rd. 18 Mio. € auf rd. 265 Mio. €
überwiegend bedingt durch die Anteilsverkäufe
und -käufe sowie der erfolgten Ausgliederung der
HSE Netz AG im Jahr 2007.
Das Umlaufvermögen entwickelt sich abrechnungs-
konform. Die Forderungen und sonstigen Vermö-
gensgegenstände einschließlich enthaltener kurz -
fristiger Anlagen zeigen sich im Vergleich zum
Vorjahr in ihrer Höhe weitgehend unverändert.
Insbesondere bedingt durch die Ausgliederungs-
effekte und veränderte Leistungsbeziehungen wird
der Wegfall der Forderungen aus Netzentgelten
kompensiert. Ebenfalls vor dem Hintergrund der
Ausgliederungen sinken die Flüssigen Mittel un-
ter Einbeziehung des Wertpapierbestands auf rd.
99 Mio. €.
Die Investitionen in das Sachanlagevermögen und
Immaterielle Vermögensgegenstände erreichen
im Geschäftsjahr rd. 23 Mio. € und betreffen über-
wiegend den Ausbau und Erhalt der Anlagen wie
auch die Gewährleistung einer hohen Versor-
gungssicherheit. Im ersten Halbjahr sind die In-
vestitionen in die Strom- und Gasverteilnetze ent-
halten. Ab dem zweiten Halbjahr entfallen diese
Investitionen durch die Übertragung des Netzbe-
triebes auf die VNB. Die durchgeführten Investiti-
onen werden vollständig aus der Innenfi nanzie-
rung ge deckt. Insgesamt weist die Gesellschaft
ei ne so lide Bilanz- und Finanzstruktur auf.
Auf der Passivseite passt sich das Eigenkapital bei
unveränderten Rücklagepositionen bei einem leicht
gesunkenen Bilanzgewinn geringfügig auf rd.
327 Mio. € an. Die Eigenkapitalquote beträgt bei
ausgliederungsbedingt rückläufi ger Bilanzsumme
51 %. Der Rückgang des Fremdkapitals um rd.
245 Mio. € ist insbesondere im Zusammenhang
mit der Netzausgliederung zu sehen und betrifft
im Wesentlichen die Empfangenen Ertragszuschüs-
se sowie die Pensionsrückstellungen.
Das operative Geschäft im Jahr 2007 ist geprägt
durch die witterungsbedingten Mengeneffekte so -
wie durch die Ausgliederung des Netzbetriebs.
Die Umsatzerlöse aus Netzentgelten entstanden
69
ausschließlich im ersten Halbjahr und sind neben
witterungsbedingten Effekten durch die Auswir-
kungen der Regulierung geprägt. Die Umsätze
aus Handel sind in den wärmeabhängigen Ener-
giearten stark geprägt durch das außerordent-
lich milde erste Quartal 2007. Darüber hinaus
ergeben sich Effekte aus der gesetzlichen Ände-
rung der Behandlung der Erdgassteuer, die seit
dem 1. Oktober 2006 direkt durch den Kunden
getragen wird und sich somit weder auf der Auf-
wands- noch auf der Erlösseite abbildet. Der Rück-
gang der Umsatzerlöse aus wärmeabhängigen
Energie lie fe rungen wird leicht überkompensiert
durch hö here Umsatzerlöse aus dem Stromhan-
del im Zusammenhang mit der strukturierten
Beschaffung im Rahmen der Kraftwerksprojekte.
Insgesamt erreicht der Umsatz im Berichtsjahr
rd. 513 Mio. € und sinkt im Vergleich zum Vorjahr
um rd. 136 Mio. € bzw. rd. 21,2 %.
Die Gesamtleistung der HSE sinkt im Wesentli-
chen bedingt durch die geringeren Umsatzerlöse
um rd. 152 Mio. € auf rd. 564 Mio. €.
Der Materialaufwand sinkt um rd. 49 Mio. € im
Wesentlichen witterungsabhängig bedingt, korres-
pondierend zu den Erlösentwicklungen.
Die strukturellen Änderungen gegenüber dem Vor -
jahr führen dazu, dass das Rohergebnis sich um
103 Mio. € verringert.
Der Personalaufwand reduziert sich im Jahr 2006
um rd. 9 Mio. € auf rd. 31 Mio. € insbesondere
bedingt durch die Netzausgliederung.
Die Abschreibungen sowie die sonstigen betrieb-
lichen Aufwendungen entwickeln sich entspre-
chend den strukturellen Änderungen im Ver-
gleich zum Vorjahr rückläufi g.
Unter Berücksichtigung eines um 5 Mio. € verbes-
serten Finanzergebnisses auf 23 Mio. € und ins-
besondere bedingt durch die Netzausgliederung
und die witterungsbedingten Effekte sinkt das
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von
105 Mio. € auf 55 Mio. €.
Nach Steueraufwand errechnet sich ein Jahres-
überschuss von 39 Mio. €, der rd. 31 Mio. € un ter
dem von Sondereffekten geprägten Vorjahreswert
liegt. Unter Berücksichtigung des Gewinnvortrags
aus dem Vorjahr ergibt sich ein Bilanzgewinn in
Höhe von rd. 40 Mio. €.
Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, ei ne
Dividende von 46 Cent je Aktie, nach 50 Cent je
Aktie im Vorjahr, auszuschütten.
Ereignisse nach dem GeschäftsjahrAm 20. März 2008 hat der Aufsichtsrat der Gesell-
schaft dem Kauf der Geschäftsanteile an der HEAG
MediaNet GmbH zu dem Kaufpreis von 26,7 Mio. €
sowie dem Kauf der Geschäftsanteile der EAG Ent -
sorgungs-Aktiengeselllschaft (EAG) zu dem Kauf-
preis von 15,2 Mio. € von der HEAG AG zugestimmt.
Am 31. März 2008 gab der Vorstand der HSE be-
kannt, dass der HSE-Konzern dauerhaft mehr als
2.000 Mitarbeiter beschäftigt und daher sein Auf-
Lagebericht
Lagebericht und Jahresabschluss HSE 2007 70
Auf der vertrieblichen Seite wird die schon im
Berichtsjahr verfolgte Strategie fortgeführt. Im
Fokus stehen dabei die Entwicklung von innovati-
ven Produkten mit ökologischer Ausrichtung als
Antwort auf die Kundenbedürfnisse sowie die
weitere Gestaltung eines organischen Wachstums
im zunehmenden Wettbewerbsumfeld.
Insgesamt wird die HSE auch in Zukunft die Her-
ausforderungen durch politische und regulatori-
sche Rahmenbedingungen aktiv annehmen und
Investitionen in Bereiche lenken, die ein zukünf-
tiges Wachstum und ihre Unabhängigkeit unter-
streichen.
Durch die Anreizregulierung, die zum 1. Januar
2009 Effekte zeigen wird, werden in den Netzbe-
teiligungen weitergehende Schritte zur Effi zienz-
steigerung kombiniert mit einer Steigerung der
Wertschöpfungspotenziale in den Bereichen Er-
zeugung und Vertrieb erforderlich, um regulato-
risch bedingte Erlösrückgänge zu kompensieren.
Die Geschäftsergebnisse für die Jahre 2008 und
2009 werden maßgeblich bestimmt durch den
vorgenannten Rahmen sowie die beschriebenen
Maßnahmen. Der Vorstand erwartet für diese Ge -
schäftsjahre eine stabile Geschäftsentwicklung.
sichtsrat nicht nach dem für ihn maßgeblichen
Verfahren zusammengesetzt ist und künftig der
Aufsichtsrat nach den Regelungen des Mitbestim-
mungsgesetzes zu bilden ist.
AusblickDie konsequente Umsetzung der ökologischen Aus -
richtung, unterstrichen durch das Engagement bei
regenerativen Energien, stellen auch in Zukunft
einerseits bezogen auf die Investitionstätigkeiten
auf der Erzeugungsseite und andererseits im Hin-
blick auf die vertriebliche Ausrichtung in der Toch-
tergesellschaft ENTEGA Vertrieb wichtige strate-
gische Handlungsfelder dar.
Der Zugriff auf Erzeugungskapazitäten wird ins-
besondere vor dem Hintergrund des allmählichen
Ausstiegs aus der Kernenergie und des Erneue-
rungsbedarfs konventioneller Kraftwerke zuneh-
mend zu einer Schlüsselfrage für die Zukunft der
Branche der Energieversorgungsunternehmen
werden. Die HSE wird in diesem Zusammenhang
den strategischen Schwerpunkt im Hinblick auf
die unternehmerische Verantwortung für Klima
und Umwelt auf moderne Kraftwerkstechnologie
und regenerative Energien setzen.
71
Bericht nach § 312 AktiengesetzDer Vorstand der HSE berichtet:
„Unsere Gesellschaft erhielt bei jedem im Bericht
über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
aufgeführten Rechtsgeschäft eine angemessene
Gegenleistung und wurde durch die im Bericht
angegebenen getroffenen oder unterlassenen Maß -
nahmen nicht benachteiligt. Dieser Beurteilung
liegen die Umstände zu Grunde, die uns zum Zeit -
punkt der berichtspfl ichtigen Vorgänge bekannt
waren.“
Chancen- und Risikosituation:Den Anforderungen des „Gesetzes zur Kontrolle
und Transparenz im Unternehmensbereich“ hin-
sichtlich der Verpfl ichtung zum Risikomanagement
und der Anwendung von Kontrollsystemen wird
Rechnung getragen. Dem Vorstand sind da nach
keine Risiken bekannt, die für das Unternehmen
bestandsgefährdend sind und nicht durch geeig-
nete Gegenmaßnahmen adäquat ge steuert wer-
den können.
Neben den dargestellten Umfeldrisiken sowie all-
gemeinen Markt- und Betriebsrisiken bestehen
keine weiteren besonderen Risiken für das Unter-
nehmen. Chancen für die künftige Entwicklung
werden aus den beschriebenen Maßnahmen zur
Bezugsoptimierung, den vorgenannten regenera-
tiven Projekten sowie aus den Markterfolgen der
vertrieblich tätigen Beteiligungen erwartet.
Pfl ichtgemäß wird zudem berichtet, dass bilan-
zierungspfl ichtige Vorgänge von besonderer Be-
deutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres
nicht eingetreten sind; gleiches gilt für nicht bi-
lanzierungspfl ichtige Vorgänge.
BilanzBilanz zum 31 . Dezember 2007
Lagebericht und Jahresabschluss HSE 2007 72
AKTIVA 31.12.2007 31.12.2006
A. Anlagevermögen T € T €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.138 3.130
2. Geschäfts- oder Firmenwert 165 180
1.303 3.310
II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und
Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 17.189 25.271
2. Technische Anlagen und Maschinen 53.445 223.877
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 869 1.154
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 4.890 7.911
76.393 258.213
III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 202.941 105.484
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 7.286 1.144
3. Beteiligungen 53.471 139.046
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 660 732
5. Wertpapiere des Anlagevermögens 2 2
6. Sonstige Ausleihungen 397 509
264.757 246.917
342.453 508.440
B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 684 445
2. Unfertige Leistungen 1.215 328
3. Emissionsrechte 45 325
1.944 1.098
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 27.449 33.459
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 124.791 76.758
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 7.962 11.766
4. Sonstige Vermögensgegenstände 43.515 52.168
203.717 174.151
III. Wertpapiere Sonstige Wertpapiere 62.902 54.088
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 35.883 157.279
304.446 386.616
C. Rechnungsabgrenzungsposten 87 128
646.986 895.184
Bilanz zum 31 . Dezember 2007
73
PASSIVA 31.12.2007 31.12.2006
A. Eigenkapital T € T €
I. Gezeichnetes Kapital 146.278 146.278
II. Kapitalrücklage 105.336 105.336
III. Gewinnrücklagen 1. Gesetzliche Rücklage 4.951 4.951
2. Andere Gewinnrücklagen 30.814 30.814
35.765 35.765
IV. Bilanzgewinn 39.683 43.423
327.062 330.802
B. Empfangene Ertragszuschüsse 12.770 117.289
C. Sonderposten mit Rücklageanteil 1.973 2.651
D. Sonderposten für unentgeltlich ausgegebene Emissionsrechte 0 33
E. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpfl ichtungen 73.269 164.202
2. Steuerrückstellungen 24.856 58.972
3. Sonstige Rückstellungen 63.143 88.880
161.268 312.054
F. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.995 7.361
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 53.248 39.289
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 69.500 63.005
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.453 4.893
5. Sonstige Verbindlichkeiten 13.717 17.726
143.913 132.274
G. Rechnungsabgrenzungsposten 0 81
646.986 895.184
Gewinn- und Verlustrechnung
für den Zeitraum vom 1 . Januar bis
zum 31 . Dezember 2007
Lagebericht und Jahresabschluss HSE 2007 74
2007 2006
T € T €
1. Umsatzerlöse 513.054 649.155
2. Erhöhung (+) / Minderung (-) des Bestands an unfertigen Erzeugnissen 887 -545
3. Sonstige betriebliche Erträge 50.362 67.548
4. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 318.246 307.256
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 102.417 162.511
5. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter 21.016 23.539
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 9.540 16.275
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögens-gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 22.706 34.269
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 58.215 85.898
8. Erträge aus Beteiligungen 13.747 13.153
9. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 523 632
10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 508 87
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 14.371 11.366
12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 5.005 1.147
13. Aufwendungen aus Verlustübernahme 0 124
14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.136 5.627
15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 55.171 104.750
16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 15.968 33.704
17. Sonstige Steuern 171 607
18. Jahresüberschuss 39.032 70.439
19. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 651 984
20. Einstellung in andere Gewinnrücklagen 0 28.000
21. Bilanzgewinn 39.683 43.423
Anhang für das Geschäftsjahr 2007
Allgemeine InformationenDie HEAG Südhessische Energie AG (HSE) hat zum
30. Juni 2007 den Teilbetrieb „Verteilnetzbetrieb“
in die Verteilnetzbetrieb (VNB) Rhein-Main-Neckar
GmbH & Co. KG eingebracht. Des Weiteren hat sie
nach Maßgabe des Ausgliederungsplans vom 28.
September 2007 sowie des Zustimmungsbeschlus-
ses der HSE vom 19. Dezember 2007 rückwirkend
zum 1. Juli 2007 durch Ausgliederung zur Auf-
nahme gemäß § 123 (3) UmwG den Teilbetrieb
„Strom- und Gasverteilungsnetze“ in die hierdurch
neu entstandene HSE Netz AG ausgegliedert. Die
Ausgliederung wurde mit Eintragung im Han-
delsregister am 13. März 2008 wirksam. Aufgrund
der im Jahr 2007 durchgeführten Ausgliederun-
gen in die HSE Netz AG und die Verteilnetzbetreiber
(VNB) Rhein-Main-Neckar GmbH & Co. KG sind
die Werte der Bilanz und der Gewinn- und Ver-
lustrechnung des Jahres 2007 nur teilweise mit
dem Vorjahr vergleichbar.
Der Lagebericht und der Jahresabschluss 2007
wurden nach den Vorschriften des Handelsgesetz-
buches und den ergänzenden Bestimmungen des
Aktiengesetzes in den jeweils gültigen Fassungen
aufgestellt.
Die Bilanz entspricht der Gliederung nach § 266
HGB; zusätzlich werden die Posten „Empfangene
Ertragszuschüsse“ und „Sonderposten mit Rück-
lageanteil“ sowie „Sonderposten für unentgeltlich
ausgegebene Emissionsrechte“ dargestellt.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde gemäß
§ 275 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren auf-
gestellt.
KonzernverhältnisDie Gesellschaft erstellt einen Konzernabschluss.
Dieser wird im elektronischen Bundesanzeiger ein-
gereicht und bekannt gemacht. Die Gesellschaft
wird des Weiteren in den Konzernabschluss der
HEAG AG, Darmstadt, einbezogen.
Bilanzierungs- und BewertungsmethodenFür die Aufstellung des Jahresabschlusses waren
die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungs-
methoden unverändert maßgebend.
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände
sind zu Anschaffungskosten erfasst und werden,
soweit sie der Abnutzung unterliegen, planmäßig
linear über ihre Nutzungsdauer abgeschrieben.
Die Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwerts
erfolgt entsprechend der steuerlichen Regelung
über einen Zeitraum von 15 Jahren.
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Her-
stellungskosten abzüglich erhaltener Kapitalzu-
schüsse und planmäßiger Abschreibungen be wer tet.
Bei selbsterstellten Anlagen werden den Fertigungs-
kosten anteilige Gemeinkosten zugeschlagen.
Die Abschreibungen werden regelmäßig nach Maß-
gabe der jeweils steuerlich zulässigen Höchst sätze
vorgenommen; zum jeweils günstigsten Zeitpunkt
wird in der Regel von der degressiven auf die line-
are Abschreibungsmethode übergegangen. Im Jahr
2007 zugegangene Wirtschaftsgüter werden zeit-
anteilig (pro rata temporis) abgeschrieben. Gering-
wertige Wirtschaftsgüter werden entsprechend
§ 6 (2) EStG im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.
75
Lagebericht und Jahresabschluss HSE 2007 76
Anhang für das Geschäftsjahr 2007
Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskos-
ten oder zu den niedrigeren beizulegenden Wer-
ten am Bilanzstichtag angesetzt. Verzinsliche Aus lei-
hungen sind zum Nominalwert bilanziert; nie drig
verzinsliche oder zinslose Ausleihungen sind auf
den Barwert abgezinst. Das Wertaufholungsgebot
wird beachtet.
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- und Herstell-
kosten bzw. zu den niedrigeren Tageswerten an -
gesetzt.
Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
wird zu fortgeschriebenen Einstandspreisen un-
ter Beachtung des Niederstwertprinzips durchge-
führt. Dem Lagerhaltungsrisiko wird durch ange-
messene Wertabschläge Rechnung getragen.
Die unfertigen Leistungen werden zu Herstell-
kosten bewertet, wobei neben den direkt zurechen-
baren Einzelkosten auch anteilige Gemeinkosten
sowie Abschreibungen berücksichtigt werden.
Die bilanzierten, unentgeltlich zugewiesenen und
angeschafften Emissionsrechte werden unter Be -
achtung des strengen Niederstwertprinzips be-
wertet. Den unentgeltlich zugewiesenen Rechten
steht ein Passivposten innerhalb der „sonstigen
Rückstellungen“ gegenüber.
Die Forderungen und die sonstigen Vermögens-
gegenstände sind mit ihren Nennwerten bilan-
ziert. Erkennbare Einzelrisiken werden durch ange-
messene Einzelwertberichtigungen berück sichtigt.
Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine
Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen.
Die Wertpapiere des Umlaufvermögens wurden
zu Anschaffungskosten bzw. zu den am Bilanzstich-
tag niedrigeren Kurswerten angesetzt.
Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kredit-
instituten sind zum Nominalwert bewertet.
Die bis einschließlich 2002 empfangenen Ertrags-
zuschüsse werden im Zugangsjahr mit 2,5 % und
in den Folgejahren mit 5,0 % der Ursprungsbeträ-
ge aufgelöst. Die ab 2003 empfangenen Ertrags-
zuschüsse werden analog der Nutzungsdauer und
der Abschreibungen für die den Zuschüssen zu -
ordenbaren Anlagengüter aufgelöst. Die Aufl ö-
sungsbeträge werden jeweils in den Umsatzerlö-
sen gezeigt.
77
Der Sonderposten mit Rücklageanteil enthält aus-
schließlich Rücklagen gemäß §6b EStG.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpfl ichtungen wurden versicherungsmathema-
tisch nach der Teilwertmethode gemäß § 6a EStG
ermittelt. Der Ermittlung liegt unter Verwendung
der Sterbetafeln 2005G von Prof. Dr. Klaus Heu-
beck ein Rechnungszinsfuß von 3,5 % zugrunde.
Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rück-
stellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risi-
ken und ungewissen Verbindlichkeiten sowie Rück -
stellungen gemäß § 249 (2) HGB. Die Ermittlung
erfolgte nach vernünftiger kaufmännischer Be-
urteilung. Die Rückstellungen für Altersteilzeit,
Jubiläen und Deputate sind versicherungs mathe-
matisch unter Verwendung eines Zinsfußes von
3,5 % bewertet.
Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzah-
lungsbetrag angesetzt. Agiobeträge werden direkt
dem Zinsaufwand zugeführt.
Die Wertansätze der Eventualverbindlichkeiten
entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden
Haftungsumfang.
Erläuterungen zur Aktivseite der Bilanz
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Anlagenspiegel zum 31 .12 .2007
Lagebericht und Jahresabschluss HSE 2007 78
* enthält eine ergebnisneutrale Umgliederung in Höhe von 9.970 T €
01.01.2007 Zugänge AbgängeAus -
gliederungUmbu -
chungenKapital-
zuschüsseT € T € T € T € T € T €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie Li-zenzen an solchen Rechten und Werten 21.515 50 511 6.255 0 0
2. Geschäfts- oder Firmenwert 223 0 0 0 0 0
21.738 50 511 6.255 0 0
II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 70.137 1.304 917 17.871 33 0
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.365.924 15.884 34.333 1.068.250 6.116 58
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 8.475 168 247 362 0 0
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 7.911 5.974 312 2.534 -6.149 0
1.452.447 23.330 35.809 1.089.017 0 58
III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 124.814 113.212 0 10.229 257 0
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 1.144 9.286 3.144 0 0 0
3. Beteiligungen 139.046 7.271 92.189 0 -257 0
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit de-nen ein Beteiligungsverhältnis besteht 732 0 72 0 0 0
5. Wertpapiere des Anlagevermögens 2 0 0 0 0 0
6. Sonstige Ausleihungen 589 21 123 32 0 0
266.327 129.790 95.528 10.261 0 0
Summe Anlagevermögen1.740.512 153.170 131.848 1.105.533 0 58
RestbuchwertAbschreibungen
79
31.12.2007 01.01.2007 Zugänge AbgängeAus -
gliederungZuschrei-
bung 31.12.2007 01.01.2007 31.12.2007
T € T € T € T € T € T € T € T € T €
14.799 18.385 678 462 4.940 0 13.661 3.130 1.138
223 43 15 0 0 0 58 180 165
15.022 18.428 693 462 4.940 0 13.719 3.310 1.303
52.686 44.866 2.294 714 10.949 0 35.497 25.271 17.189
285.283 1.142.047 19.366 30.343 899.232 0 231.838 223.877 53.445
8.034 7.321 353 189 320 0 7.165 1.154 869
4.890 0 0 0 0 0 0 7.911 4.890
350.893 1.194.234 22.013 31.246 910.501 0 274.500 258.213 76.393
228.054 19.330 14.570 0 0 8.787 25.113 105.484 202.941
7.286 0 0 0 0 0 0 1.144 7.286
53.871 0 400 0 0 0 400 139.046 53.471
660 0 0 0 0 0 0 732 660
2 0 0 0 0 0 0 2 2
455 80 4 21 5 0 58 509 397
290.328 19.410 14.974 21 5 8.787 25.571 246.917 264.757
656.243 1.232.072 37.680 31.729 915.446 8.787 313.790 508.440 342.453
*
Beteiligungen
Lagebericht und Jahresabschluss HSE 2007 80
Es bestehen folgende Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen:
Name der Gesellschaft Sitz der Gesellschaft
Anteile Eigen-kapital
Jahres-ergebnis
Geschäfts- jahr
% T € T €
Bioenergie Aschaffenburg GmbH Aschaffenburg 25,10 1.000 — —
Blockheizkraftwerk GmbH Darmstadt 100,00 162 4 2006
citiworks AG München 39,00 14.421 -1.806 2006
EAG Entsorgungs-AG Darmstadt 100,00 4.233 311 2006
e-ben Verwaltungs-GmbH Bensheim 100,00 69 4 2007
e-ben GmbH & Co. KG Bensheim 100,00 -942 -1.144 2007
Energiehandel Rhein-Main Verwaltungs GmbH Mainz 45,00 18 0 2006
Energiehandel Rhein-Main GmbH & Co. KG Mainz 45,00 202 -40 2006
ENTEGA Haustechnik Verwaltungs-GmbH Darmstadt 100,00 28 1 2007
ENTEGA Haustechnik GmbH & Co. KG Darmstadt 100,00 1.746 19 2007
ENTEGA Service GmbH Mainz 67,30 2.954 2.414 2007
ENTEGA Vertrieb Verwaltungs-GmbH Darmstadt 78,00 34 3 2007
ENTEGA Vertrieb GmbH & Co. KG Darmstadt 78,00 4.060 1.945 2007
entega trade GmbH Mainz 50,00 108 0 2006
HEAG Medianet GmbH Darmstadt 100,00 6.198 -141 2006
Hessenwasser Verwaltungs-GmbH Groß-Gerau 27,33 31 3 2006
Hessenwasser GmbH & Co. KG Groß-Gerau 27,27 43.705 4.878 2006
HSE Abwasserreinigung Verwaltungs-GmbH Darmstadt 100,00 31 2 2007
HSE Abwasserreinigung GmbH & Co. KG Darmstadt 100,00 985 180 2007
HSE AVG Beteiligungs-GmbH Darmstadt 50,00 15.208 523 2007
HSE Netz AG Darmstadt 100,00 349.130 5.389 2007
HSE Technik Verwaltungs-GmbH Darmstadt 100,00 108 8 2007
81
* Eigenkapitaldarstellung: nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile von Kommanditisten
Name der Gesellschaft Sitz der Gesellschaft
Anteile Eigen-kapital
Jahres-ergebnis
Geschäfts- jahr
% T € T €
HSE Technik GmbH & Co. KG Darmstadt 100,00 58.737 24.914 2007
HSE Wasserversorgung Biblis GmbH Darmstadt 74,90 1.000 61 2007
HSE Wasserversorgung Groß-Rohrheim GmbH Darmstadt 100,00 45 20 2007
HSE Wohnpark Verwaltungs-GmbH Darmstadt 100,00 31 1 2007
HSE Wohnpark GmbH & Co. KG * Darmstadt 100,00 -9.363 -82 2007
Industriekraftwerk Breuberg GmbH Höchst 74,00 2.745 1.105 2007
Knell Nord Verwaltungs GmbH Darmstadt 25,10 31 3 2006
Knell Nord Entwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG Darmstadt 25,10 44 -5 2006
Nahwärmeversorgung Darmstadt-Dieburg GmbH Darmstadt 100,00 519 8 2006
NATURpur Energie AG Darmstadt 100,00 3.340 1.686 2007
Stadtwerke Freiberg AG Freiberg 49,00 16.114 2.540 2006
Südwestdeutsche Rohrleitungsbau GmbH Frankfurt 25,10 3.338 14 2006
Wärmerversorgung Bergstraße GmbH Bensheim 33,33 391 29 2006
Lagebericht und Jahresabschluss HSE 2007 82
Beteiligungen
Mit Vertrag vom 16. Mai 2007 hat die HSE die Ver-
teilnetzbetreiber (VNB) Rhein-Main-Neckar Verwal-
tungs-GmbH errichtet. Zum 20. Juni 2007 wurde
die Verteilnetzbetreiber (VNB) Rhein-Main-Neckar
GmbH & Co. KG gegrün det. Mit dem Ausgliede-
rungsplan vom 26. September 2007 hat die HSE
die HSE Netz AG gegründet und ihre Anteile an
der Verteilnetzbetreiber (VNB) Rhein-Main-Neckar
GmbH & Co. KG sowie der zugehörigen Komple-
mentär-GmbH in die HSE Netz AG ausgegliedert.
Der mit der HSE AVG Beteiligungs-GmbH ge schlos-
sene Gewinnabführungsvertrag besteht fort.
Im Berichtsjahr wurden sämtliche Anteile an den
Kraftwerken Mainz (KMW) und an der IC Röder-
mark AG veräußert.
Die Ausleihungen an verbundene Unter nehmen
beinhalten ausschließlich der HSE Abwasserreini-
gung GmbH & Co. KG gewährte Darlehen.
Die Ausleihungen an Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht, bestehen im
Wesentlichen gegenüber der Hessenwasser GmbH
& Co. KG.
Die sonstigen Ausleihungen betreffen im We sent-
lichen im Rahmen von Sozialleistungen gewährte
Arbeitnehmerdarlehen.
Die Vorräte beinhalten hauptsächlich Heizöllager-
bestände und unfertige Erzeugnisse und Leistun-
gen sowie unentgeltlich zugeteilte und erworbene
Emissionsrechte.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistun-
gen enthalten abgegrenzte, noch nicht abgerech-
nete Netznutzungsentgelte und hochgerechnete
Forderungen aus Wasser- und Wärmeverkäufen in
Höhe von 21.723 T €. Forderungen mit einer Rest-
laufzeit von mehr als einem Jahr bestehen nicht.
Die Forderungen gegen verbundene Unterneh-
men beinhalten im Wesentlichen Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen und sonstige
Forderungen gegen die ENTEGA Vertrieb GmbH &
Co. KG, die HSE Netz AG, die ENTEGA Service GmbH,
die Verteilnetzbetreiber (VNB) Rhein-Main-Neckar
GmbH & Co. KG, die HSE Abwasserreinigung GmbH
& Co. KG, die e-ben GmbH & Co. KG und die ENTE-
GA Haustechnik GmbH & Co. KG sowie die HSE
Wasserversorgung Biblis GmbH. Forderungen mit
einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr beste-
hen nicht.
Die Forderungen gegen Unternehmen, mit de-
nen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betref-
fen hauptsächlich Forderungen aus dem laufen-
den Geschäft gegen die citiworks AG. Forderungen
mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr be -
stehen nicht.
Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhal-
ten hauptsächlich Forderungen aus Steuererstat-
tungsansprüchen des laufenden Jahres in Höhe
von 31.496 T € sowie Körperschaftsteuerforde-
rungen aus Vorjahren mit einer Restlaufzeit von
mehr als einem Jahr in Höhe von 5.467 T €.
Die sonstigen Wertpapiere beinhalten im Wesent-
lichen festverzinsliche Anleihen.
83
Erläuterungen zur Passivseite der Bilanz
Das Grundkapital (Gezeichnetes Kapital) beträgt
zum Stichtag 146.278 T € und ist in 85.542.932 auf
den Namen lautende Stückaktien eingeteilt. Die
HEAG AG, Darmstadt, hält mehr als 50 % der Anteile.
mit Wert zum Stichtag in Höhe von 5.215 T € wer den
analog der Nutzungsdauer und der Abschrei bungen
für die den Zuschüssen zuordenbaren Anlagengü-
ter aufgelöst.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpfl ichtungen beinhalten im Wesentlichen Pen -
sions- und subsidiäre Versorgungsverpfl ichtungen.
Die Steuerrückstellungen berücksichtigen im We-
sentlichen Körperschaft- und Gewerbesteuerver-
pfl ichtungen aus Vorjahren sowie die Vorsorge
gegenüber dem Finanzamt auf Grund der Außen-
prü fung.
Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesent-
lichen für Altersteilzeit- und Deputatverpfl ichtun-
gen, für weitere personalbezogene Verpfl ichtungen
und variable Vergütungen für Mitarbeiter, für Pro-
zessrisiken, für ausstehende Rechnungen, für Sa-
nierungsgelder der Zusatzversorgungskasse sowie
für Vertragsabgaben gebildet.
Die bis einschließlich zum Jahr 2002 empfange-
nen Ertragszuschüsse mit Wert zum Stichtag in
Höhe von 7.555 T € werden im Zugangsjahr mit
2,5 % und in den Folgejahren mit 5,0 % der Ur-
sprungsbeträge zu Gunsten der Umsatzerlöse auf -
gelöst. Die ab 2003 empfangenen Ertragszuschüsse
Die Verbindl ichkeiten gl iedern s ich wie folgt:
31.12.2007 31.12.2006
Restlaufzeit Restlaufzeit
Gesamt
T €
bis zu 1 Jahr
T €
mehr als 5 Jahre
T €
Gesamt
T €
bis zu 1 Jahr
T €
mehr als 5 Jahre
T €
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.995 1.179 691 7.361 2.439 1.372
2. Verbindlichkeiten ausLieferungen und Leistungen 53.248 53.248 0 39.289 39.289 0
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 69.500 69.500 0 63.005 63.005 0
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.453 2.453 0 4.893 4.893 0
5. Sonstige Verbindlichkeiten 13.717 6.535 4.116 17.726 10.486 4.305
143.913 132.883 4.807 132.274 120.112 5.677
A. Kapitalrücklage
- § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB 104.766 104.766
- § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB 570 570
105.336 105.336
B. Gewinnrücklagen
Gesetzliche Rücklage 4.951 4.951
Andere Gewinnrücklagen 30.814 30.814
35.765 35.765
31.12.2007
T €31.12.2006
T €
Die Rücklagen gliedern sich wie folgt:
Lagebericht und Jahresabschluss HSE 2007 84
Erläuterungen zur Passivseite der Bilanz
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstitu-
ten betreffen hauptsächlich langfristige Darlehen.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leis-
tungen betreffen ausschließlich das operative Ge-
schäft.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen beinhalten im Wesentlichen eine
Kaufpreisverbindlichkeit gegenüber der HEAG AG,
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
sowie Verbindlichkeiten aus übertragenen Rück-
stellungen.
Die Eventualverbindlichkeiten beinhalten gege-
bene Bürgschaften in Höhe von 1.892 T € gegen-
über verbundenen Unternehmen.
Zum Bilanzstichtag bestehen bei der citiworks AG
Verbindlichkeiten in Höhe von 47.609 T €, für die
gesamtschuldnerische Patronatserklärungen ab-
gegeben wurden. Davon entfallen auf die HSE auf-
grund einer zwischen den Gesellschaftern der citi-
works AG geschlossenen Vereinbarung 18.568 T €.
Sonstige fi nanzielle Verpfl ichtungen bestehen
zum Bilanzstichtag in Höhe von 52.365 T €. Im We-
sentlichen beinhalten diese Verpfl ichtungen nicht
in Anspruch genommene Kontokorrentlinien zu -
gunsten von Beteiligungsunternehmen in Höhe
von 43.117 T € sowie ein bestehendes Bestellobligo
in Höhe von 2.630 T €. Die Verpfl ichtungen aus
Miet- und Leasingverträgen betragen zum Stich-
tag 6.618 T €. Davon entfallen auf verbundene
Unternehmen 4.988 T €.
Verbindlichkeiten ausSteuern 4.677 3.809
Verbindlichkeiten im Rahmender sozialen Sicherheit 237 428
Übrige Verbindlichkeiten 8.803 13.489
13.717 17.726
31.12.2007
T €31.12.2006
T €
Die sonstigen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:
85
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten
hauptsächlich Erträge aus an Konzerngesellschaf-
ten berechnete sonstige Leistungen, Erträge aus
weiterbelasteten Aufwendungen und Arbeitneh-
merüberlassung, Erträge aus Anlageabgängen, Er-
träge aus Zuschreibungen auf Finanzanlagen in
Höhe von 8.787 T € sowie Erträge aus der Aufl ö-
sung von sonstigen Rückstellungen in Höhe von
1.868 T €. Des Weiteren sind Erträge aus der Über-
tragung von Rück lagen gemäß § 6b EStG in Höhe
von 1.131 T € enthalten.
Die Position Materialaufwand enthält die Auf-
wendungen für Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe und
Wa ren sowie alle bezogenen Leistungen. Der größ-
te Teil entfällt dabei auf den Energiebezug. Die
bezogenen Leistungen betreffen im Wesentlichen
die Unterhaltung der vorhandenen Betriebsein-
richtungen sowie sonstige Fremdleistungen.
Der Personalaufwand beinhaltet Löhne und Ge -
hälter sowie soziale Abgaben und Aufwendungen
für Altersversorgung und Unterstützung. Auf Al ters-
versorgung entfallen 6.442 T € (Vorjahr 11.706 T €).
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögens-
gegenstände des Anlagevermögens und Sachan-
lagen beinhalten außerplanmäßige Abschreibun-
gen in Höhe von 2.774 T €. Darin sind 1.131 T € aus
der Übertragung von Rücklagen gemäß § 6b EStG
enthalten.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen be-
in halten hauptsächlich Aufwendungen aus Kon-
zessionsabgaben, aus Verpfl ichtungen gegenüber
Konzerngesellschaften, aus IT- und Beratungsleis-
tungen sowie aus Mieten und Pachten. Des Weite-
ren sind Aufwendungen aus der Einstellung in
den Sonderposten mit Rücklageanteil in Höhe
von 453 T € enthalten.
Die Erträge aus Beteiligungen enthalten 9.697 T €
(Vorjahr 2.593 T €) von verbundenen Unternehmen.
Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen be -
treffen Erlöse auf Grund des bestehenden Beherr-
schungs- und Ergebnisabführungsvertrages mit
der HSE AVG Beteiligungs-GmbH.
Die Erträge aus anderen Wertpapieren und Aus-
leihungen des Finanzanlagevermögens betref-
fen neben Zinsen aus langfristigen Ausleihungen
auch die Aufzinsungsbeträge für abgezinste, nied-
rigverzinsliche Ausleihungen. Davon entfallen auf
verbundene Unternehmen 475 T € (Vorjahr 52 T €).
Geschäftsbereich
Netznutzung 110.959 254.655
Handel 354.096 340.973
Betriebsführung 24.348 21.317
Übrige 23.651 32.210
513.054 649.155
2007
T €
2006
T €
Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Lagebericht und Jahresabschluss HSE 2007 86
Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge be -
inhalten 491 T € (Vorjahr 915 T €) von verbundenen
Unternehmen.
Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen ent-
halten im Wesentlichen Zinsaufwendungen aus
laufenden in Anspruch genommenen Darlehen.
Der Zinsaufwand gegenüber verbundenen Unter-
nehmen beträgt 208 T € (Vorjahr 254 T €).
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag bein-
halten hauptsächlich die auf das Jahresergebnis
bezogene, zurückgestellte Körperschaft- und Ge -
werbesteuerverpfl ichtungen.
87
* Arbeitnehmervertreter
Sonstige Angaben
Professor Horst H. Blechschmidt,
Vorstandsvorsitzender der HEAG AG,
(bis 31. Oktober 2007), Darmstadt, Vorsitzender
Hermann Blank*,
Mitglied des Betriebsrates Anlagenbau, Darmstadt,
stellvertretender Vorsitzender
Jürgen Schneider, (bis 30.Januar 2007)
Mitglied des Vorstandes der E.ON Ruhrgas
International AG,
Mühlheim a. d. Ruhr, stellvertretender Vorsitzender
Klaus Feuchtinger,
Stadtrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Darmstadt,
stellvertretender Vorsitzender
Ewald Woste, (ab 21. Februar 2007)
Vorstandsvorsitzender der Thüga AG, Paderborn,
stellvertretender Vorsitzender
Cornelia Diekmann,
Stadträtin a. D. der Wissenschaftsstadt Darmstadt,
Darmstadt
Harald Fiedler,
Mitglied des Vorstandes der HEAG AG, Darmstadt
Armin Geiß,
Mitglied des Vorstandes der E.ON Ruhrgas AG,
Tapfheim
Heinz-Peter Gläser*,
Mitglied des Betriebsrates Energie und IT,
Reichelsheim
Gerd Grünewaldt,
Stadtkämmerer a. D., Darmstadt
Manfred Hoepfner,
Prokurist der Thüga AG, Starnberg
Walter Hoffmann,
Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darm-
stadt, Darmstadt
Helmut Hübner*,
Baukoordinator, Darmstadt
Alfred Jakoubek,
Landrat, Roßdorf
Antonio Jorba*,
Dipl.-Informatiker, Roßdorf
Claudia Lehrian*,
Sekretärin, Bickenbach
Dagmar Metzger,
Mitglied des Landtags, Darmstadt
Andreas Niedermaier*,
Vorsitzender des Betriebsrates Anlagenbau,
Groß-Umstadt
Doris Pokorny-Boger*,
Sozialversicherungsfachangestellte, Darmstadt
Rafael F. Reißer,
Mitglied des Landtags, Dipl.-Betriebswirt, Darmstadt
Bernd Rudolph,
Mitglied des Vorstandes der Thüga AG, München
Rita Winkler*,
Industriekauffrau, Griesheim
Albert Filbert,
Dipl.-Kfm., Darmstadt
Vorstandsvorsitzender
Dr. Ulrich Wawrzik,
Dipl.-Ing., Darmstadt
Technischer Vorstand
Holger Mayer,
Rechtsanwalt, Darmstadt
Vorstand Finanzen, Personal und Vertrieb
Die Landräte und Bürgermeister
aus dem Netzgebiet
Aufsichtsrat
Vorstand
Beirat
Organe der Gesellschaft
Lagebericht und Jahresabschluss HSE 2007 88
Sonstige Angaben
Gesamtbezüge des VorstandsDie im Berichtsjahr für den Vorstand angefallenen
Gesamtbezüge betragen 1.056 T €. An die frühe-
ren Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterblie-
benen wurden 79 T € (Vorjahr 225 T €) ge zahlt; Die
für diesen Personenkreis bestehenden Pensions-
verpfl ichtungen wurden zum 1. Juli 2007 in die
HSE Netz AG ausgegliedert.
Gesamtbezüge des Aufsichtsrates und des BeiratsFür die Mitglieder des Aufsichtsrates und Beirats
entstanden Aufwendungen in Höhe von 159 T €.
MitarbeiterIm Jahresdurchschnitt waren im Unternehmen 58
Arbeiter und 274 Angestellte beschäftigt.
Geschäfte größeren UmfangsDie Strom- und Gaslieferungen der HSE erfolgten
überwiegend an die ENTEGA Vertrieb GmbH & Co.
KG. Ebenso wurden die Umsätze aus Netznutzung
überwiegend mit der ENTEGA Vertrieb GmbH &
Co. KG erzielt. Weitere Lieferungen und Leistun-
gen wurden unter anderem mit der citiworks
AG, der HSE Technik GmbH & Co KG, der ENTEGA
Service GmbH sowie der HSE Abwasserreinigung
GmbH & Co. KG getätigt.
89
Vorschlag zur Gewinnverwendung
Wir schlagen vor, aus dem Bilanzgewinn in Höhe
von 39.683 T €, der 651 T € Gewinnvortrag ein-
schließt, eine Dividende von 46 Cent je Stückak-
tie, das sind bei 85.542.932 Aktien 39.350 T € aus-
zuschütten, und den verbleibenden Betrag von
333 T € als Gewinnvortrag auf neue Rechnung vor -
zutragen.
Darmstadt, den 31. März 2008
HEAG Südhessische Energie AG (HSE)
Der Vorstand
Albert Filbert Dr. Ulrich Wawrzik Holger Mayer
(Vorsitzender)
90
Bestätigungsvermerk
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus
Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie An-
hang – unter Einbeziehung der Buchführung und
den Lagebericht der HEAG Südhessische Energie
AG (HSE), Darmstadt, für das Geschäftsjahr vom
1. Januar 2007 bis zum 31. Dezember 2007 geprüft.
Nach § 10 Abs. 4 EnWG umfasste die Prüfung auch
die Einhaltung der Pfl ichten zur Entfl echtung in
der internen Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3
EnWG. Die Buchführung und die Aufstellung von
Jahresabschluss und Lagebericht nach den deut-
schen handelsrechtlichen Vorschriften sowie die
Einhaltung der Pfl ichten nach § 10 Abs. 3 EnWG
liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Ver-
treter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf
der Grundlage der von uns durchgeführten Prü-
fung eine Beurteilung über den Jahresabschluss
unter Einbeziehung der Buchführung und über
den Lagebericht sowie über die interne Rechnungs-
legung nach § 10 Abs. 3 EnWG abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach
§ 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu pla-
nen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch
den Jahresabschluss unter Beachtung der Grund-
sätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch
den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermö-
gens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswir-
ken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden
und dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt
werden kann, ob die Pfl ichten nach § 10 Abs. 3 EnWG
in allen wesentlichen Belangen erfüllt sind. Bei der
Festlegung der Prüfungshandlungen werden die
Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über
das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der
Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögli-
che Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prü-
fung werden die Wirksamkeit des rechnungsle-
gungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie
Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahres-
abschluss und Lagebericht sowie in der internen
Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3 EnWG überwie-
gend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die
Prüfung umfasst die Beurteilung der angewand-
ten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen
Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter, die Wür-
digung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlus-
ses und des Lageberichts sowie die Beurteilung,
ob die Wertansätze und die Zuordnung der Konten
in der internen Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3
EnWG sachgerecht und nachvollziehbar erfolgt
sind und der Grundsatz der Stetigkeit beachtet
wurde. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prü-
fung eine hinreichend sichere Grundlage für un-
sere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen ge-
führt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der
Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und
vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ord-
nungsmäßiger Buchführung ein den tatsächli-
chen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver-
mögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.
Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahres-
abschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes
Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwick-
lung zutreffend dar.
Die Prüfung der Einhaltung der Pfl ichten zur Ent-
fl echtung in der internen Rechnungslegung nach
§ 10 Abs. 3 EnWG hat zu keinen Einwendungen
geführt.
Frankfurt am Main, den 31. März 2008
BDO Deutsche Warentreuhand Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
gez. Simon-Heckroth gez. Braun
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Bestätigungsvermerk HSE 2007
91
Der Aufsichtsrat hat den Vorstand der HEAG Süd-
hessische Energie AG (HSE) in der durch das Ge -
setz vorgeschriebenen Form überwacht. Er ist vom
Vorstand durch allgemeine Vierteljahresberichte,
durch Sonderberichte und durch eingehende Vor-
träge in den Sitzungen des Aufsichtsrats unter-
richtet worden. Im Geschäftsjahr 2007 haben 6
Sitzungen stattgefunden, in denen die wirtschaft-
liche Lage des Unternehmens und der Beteiligun-
gen beraten wurde. Schwerpunkte waren hierbei
die Beratungen und Beschlussfassungen zu den
Wiederbestellungen des Vorstandsvorsitzenden
Herr Albert Filbert und des Vorstandes Herr Dr.
Ulrich Wawrzik, zu der Ausgliederung des Strom-
und Gas netzes in die neugegründete HSE Netz AG
so wie zu der Gründung der Verteilnetzbetreiber
(VNB) Rhein-Main-Neckar GmbH & Co. KG, welche
seit dem 01. 07. 2007 den Betrieb der Strom- und
Gasnetze der HSE Netz AG durchführt. Ferner
waren die Beschlussfassungen zu dem Verkauf
sämtlicher Anteile an der Kraftwerke Mainz-Wies-
baden AG (KMW), der Energiehandel Rhein-Main
GmbH & Co. KG und der Energiehandel Rhein-
Main Verwaltungsgesellschaft mbH wesentliche
Themenschwerpunkte. Entsprechend der Zielset-
zung der Gesellschaft, den Ausbau regenerativer
Energien zu fördern, wurde über die Beteiligung
der Gesellschaft an der neu gegründeten Bioener-
gie Aschaffenburg GmbH, über die Gründung der
NATURpur Institut für Klima- und Umweltschutz
gemeinnützige GmbH sowie über die Übertra-
gung der Beteiligung an der NATURpur Energie
AG auf die zuvor genannte gemeinnützige GmbH
beschlossen. Schließlich wurden über die Erhö-
hung der Beteiligung an der Gemein schafts kraft-
werk Irsching GmbH sowie über die Veräußerung
sämtlicher Anteile an der IC-Rödermark AG Be-
schlüsse gefasst.
Interessenkonfl ikte bei Aufsichtsratsmitgliedern
sind nicht aufgetreten.
Die mit der Prüfung des Jahresabschlusses und
des Lageberichts für das Geschäftsjahr 2007 be -
auftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die BDO
Deutsche Warentreuhand AG Wirtschaftsprüfungs-
gesellschaft, Frankfurt, hat den uneingeschränk-
ten Bestätigungsvermerk nach § 322 HGB erteilt.
Daneben hat die BDO Deutsche Warentreuhand
AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt,
dem von der HSE aufgestellten Konzernabschluss
und dem Konzernlagebericht für das Geschäfts-
jahr 2007 den uneingeschränkten Bestätigungs-
vermerk nach § 322 HGB erteilt.
Der Aufsichtsrat hat von den Prüfungsergebnis-
sen Kenntnis genommen. Nach dem abschließen-
den Ergebnis seiner Prüfung stimmt der Aufsichts-
rat dem Jahresabschluss und dem Lagebericht des
Vorstands sowie dem Konzernabschluss und dem
Konzernlagebericht zu. Er hat am heutigen Tag den
Jahresabschluss und den Konzernabschluss gebil-
ligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Der
Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vor-
stands für die Verwendung des Bilanzgewinns an.
Der nach § 312 Aktiengesetz vom Vorstand aufge-
stellte Bericht über Beziehungen zu verbundenen
Unternehmen wurde vom Abschlussprüfer mit dem
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk ver sehen.
Ferner erhebt der Aufsichtsrat nach dem abschlie-
ßenden Ergebnis seiner Prüfung des Abhängig-
keitsberichts keine Einwendungen gegen die dort
enthaltene Schlusserklärung des Vorstands über
die Angemessenheit der Gegenleistungen, welche
die Gesellschaft bei mit verbundenen Unterneh-
men getätigten Rechtsgeschäften im Berichtszeit-
raum erhalten hat.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand der HSE, dem
Betriebsrat und allen Betriebsangehörigen für
die im Jahr 2007 geleistete Arbeit.
Darmstadt, 27. Mai 2008
Der Aufsichtsrat
Prof. Horst H. Blechschmidt, Vorsitzender
Der Aufsichtsrat stimmt dem Bericht zu.
Bericht des Aufsichtsrates
929292
93
Konzernlagebericht 94
Konzernjahresabschluss 2007 100
Sonstige Angaben 118
Bestätigungsvermerk 120
Konzernlagebericht undKonzernjahresabschluss 2007
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht und -jahresabschluss 2007 94
RahmenbedingungenDer gesamtwirtschaftliche Rahmen des HSE-Kon-
zerns im Jahr 2007 wurde dadurch geprägt, dass
das Wirtschaftsjahr 2007 durch eine anhaltend
gute konjunkturelle Entwicklung gekennzeichnet
war. Im Euro-Raum wuchs das reale Bruttoinlands-
produkt um 2,6 %. Die Infl ationsrate der Verbrau-
cherpreise lag im Durchschnitt der Euro-Länder
bei 2 % und ist somit weiterhin stabil. Der durch
die Abwertung des US-Dollars bedingte leichte
Däm pfer im Außenhandel und eine abgeschwächte
Entwicklung bei den Investitionen wurden durch
die lebhafte Binnennachfrage kompensiert. Der
Leitzins wurde von der Europäischen Zentralbank
im Verlauf des Jahres 2007 in zwei Schritten auf
4 % erhöht. Auch in Deutschland setzte sich der
Konjunkturaufschwung fort. Die Wachstumsrate
des realen Bruttoinlandsprodukts lag im Jahr 2007
bei 2,5 %. Wie bereits im Vorjahr ist das Wirtschafts-
wachstum vor allem auf die Zunahme der Exporte
sowie die gestiegenen Anlageinvestitionen zurück-
zuführen. Dagegen war der private Verbrauch im
Jahr 2007 aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung
preisbereinigt sogar leicht rückläufi g. Auf dem Ar -
beitsmarkt hat der Wirtschaftsaufschwung zu ei-
ner deutlichen Erhöhung der sozialversicherungs-
pfl ichtigen Beschäftigungsverhältnisse geführt.
Die Infl ationsrate der Verbraucherpreise lag mit
2,2 % etwas höher als im Vorjahr.
Begründet durch einen sehr milden Winter zum
Jahreswechsel 2006 / 2007 und einen dadurch sin-
kenden Energieverbrauch bei allen Energieträgern
sank der Energieverbrauch in Deutschland um
rd. 5 %. Der Energieverbrauch in Deutschland be-
trägt insgesamt 3.845 Mrd. kWh nach 4.046 Mrd.
kWh im Vorjahr. Der Stromverbrauch aus öffent-
lichen Netzen sank im Berichtsjahr in Deutsch-
land von 523,1 Mrd. kWh auf 522,0 Mrd. kWh. Der
inländische Erdgasverbrauch sank im Jahr 2007
von 1.011 Mrd. kWh im Vorjahr auf 960 Mrd. kWh.
Die Rohölpreise nahmen nach einem Preisrück-
gang zu Jahresbeginn 2007 ihren Aufwärtstrend
wieder auf. Ausgehend von 60 US $ pro Barrel im
Januar erreicht der Rohölpreis im Dezember 2007
96 US $ pro Barrel. Im Jahresdurchschnitt liegt der
Rohölpreis bei 74 US $ pro Barrel und damit auf
einem historischen Allzeithoch und 12 % über dem
Vorjahreswert. Die Entwicklung des Rohölpreises
als dem maßgeblichen Energiepreisindikator deu-
tet darauf hin, dass eine strukturelle, nachhaltige
Verteuerung der Primärenergieträger sich weiter
fortsetzt.
Im Jahr 2007 waren die wesentlichen Regulierungs-
themen die Netzentgeltverfahren, der Erlass einer
Verordnung zur Anreizregulierung sowie der Ab-
schluss einer Kooperationsvereinbarung der Gas-
wirtschaft. Der HSE-Konzern beantragte jeweils
fristgerecht für die Zeit ab dem 1. Januar 2008 für
die Stromverteilnetze und für die Zeit ab dem 1. April
2008 für die Gasverteilnetze neue Entgelte. Die Be -
scheide sind bis zum Bilanzstichtag nicht ergangen.
Das den Netzentgeltentscheidungen zugrunde lie-
gende Prinzip der Kostenregulierung soll gemäß
Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) durch ein System
der Anreizregulierung ersetzt werden. Die zu ge-
hörige Verordnung ist im Herbst des Jahres 2007
in Kraft getreten. Die Bundesnetzagentur wird auf
dieser Grundlage in den nächsten Monaten weite re
Daten erheben, sodass die Anreizregulierung zum
95
1. Januar 2009 wirksam werden kann. Das ge plan te
System enthält Anreize zu Effi zienz ver besse run gen,
zum Beispiel eine fi xe Erlös obergrenze für Netz-
ent gelte auf Grundlage einer zwei ten Kosten prü-
fung der Netzentgelte. Mittels eines Kostenver-
gleichs werden den einzelnen Netzbetreibern
darüber hinaus unternehmensindividuelle Effi -
zienz ziele vorgegeben, die sich am jeweils effi zi-
entesten Netzbetreiber orientieren. In zwei Regu-
lie rungsperioden von je fünf Jahren (Strom)
be ziehungsweise vier Jahren in der ersten und
fünf Jahren in der zweiten Periode (Gas) sollen alle
Netzbetreiber an das Effi zienzniveau des besten
Unternehmens herangeführt werden.
Vor dem Hintergrund der Umsetzung des Netzzu-
gangs gemäß § 20 Abs. 1b EnWG ist seit dem 1. Juni
2007 die Kooperationsvereinbarung zwischen den
Betreibern von Gasversorgungsnetzen in Deutsch-
land in Kraft. Sie regelt die Zusammenarbeit zwi-
schen den Netzbetreibern und Transportkunden;
der Netzzugang erfolgt ausschließlich auf Basis des
Zweivertragsmodells. Wesentliche Inhalte sind un-
ter anderem die Bedingungen zur Durchführung
des netz- und marktgebietsübergreifenden Trans-
ports sowie die Defi nition und Darstellung der
Marktgebiete.
Die Wirtschaft in der für den HSE-Konzern relevan-
ten Region Südhessen weist im Jahr 2007 keine
von der deutschen Gesamtentwicklung abwei-
chende Sonderkonjunktur auf. Entsprechend sind
für die Geschäftsentwicklung wesentliche Einfl uss-
faktoren die Witterungseinfl üsse, die Bezugspreise
für die Energien Strom und Gas sowie die en er gie-
politischen Rahmenbedingungen.
Geschäftsverlauf
Die ungewöhnlich milden Witterungsverhältnis se
insbesondere im ersten Quartal des Jahres 2007
hatten tem peraturabhängige Mindererlöse der
wärmeabhän gigen Energielieferungen mit Erdgas,
Wärme und Heizungsstrom zur Folge. Im Gesamt-
jahr sanken die Gaslieferungen an Endkunden von
10,5 Mrd. kWh auf rd. 9,4 Mrd. kWh. Die direkten
Stromverkäufe an Endkunden erhöhen sich ge-
ringfügig von 3,4 Mrd. kWh auf rd. 3,6 Mrd. kWh.
Auch im Jahr 2007 standen die Energiepreise wei-
terhin im Fokus der politischen Diskussion mit
der Maßgabe der Steigerung der Wettbewerbsin-
tensität in Deutschland. Der HSE-Konzern hat sich
in diesem Umfeld mit einer auf die Bedürfnisse
der Kunden eingehenden Preis- und Produktpoli-
tik positioniert. Mit dem im Frühjahr des Jahres
2007 auf den Markt gebrachten Ökostromprodukt
„ENTEGA Cle ver NATURpur“ wird den Kunden ei-
ne preislich attraktive Alternative für ökologisches
Handeln angeboten. Bis zum Jahresende 2007
haben sich über 125.000 Kunden für dieses Pro-
dukt entschieden. Dies betrifft sowohl Bestands-
kunden, die in diesen Tarif gewechselt sind, als
auch Neukunden aus der räumlichen Erweiterung
des Vertriebsgebiets. Ab dem Jahr 2008 erhalten
darüber hinaus alle bisherigen Kunden im Sonder-
vertrag „Clever“ Strom aus erneuerbaren Energien.
Hierdurch werden zwischenzeitlich über 350.000
Kunden mit Ökostromprodukten beliefert. Auf-
grund der Erhöhung des Ökostromanteils im Ge-
samtportfolio ist der Endkundenvertrieb somit in
der Lage, ab dem Jahr 2008 komplett auf Atom-
strom zu verzichten. Damit gehört der HSE-Konzern
zu den größten Ökostromanbietern in Deutsch-
land.
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht und -jahresabschluss 2007 96
Aufgrund der in den letzten Jahren extrem ge stie -
ge nen Strombeschaffungskosten waren im Be richts -
jahr in den Tarifen Clever und Basis zu unterschied-
lichen Zeitpunkten Preisanpassungen er for der lich.
Nachdem die Erdgaspreise seit Sommer des Jahres
2006 stabil gehalten werden konnten, wurden An-
passungen auch für die Erdgastarife erforderlich.
Aufgrund von attraktiven Produktangeboten, die
insbesondere innovative Festpreisangebote um-
fassen, sind die Preiserhöhungen für die Kunden
akzeptabel gestaltet.
Im Vertriebsgebiet der e-ben GmbH & Co. KG konn te
der HSE-Konzern weitere Vertriebserfolge erzielen.
Zum Jahresende konnten eineinhalb Jahre nach dem
Markteintritt im Bereich Erdgas Marktanteile von
rd. 21 % und im Bereich Strom von rd. 15 % er zielt
werden. Die ursprünglichen Erwartungen an den
Markterfolg wurden damit übertroffen.
Die Wettbewerbsintensität im grundsätzlich mar-
genschwächeren Größtkundengeschäft ist weiter-
hin ungebrochen hoch. Der Ausbau der energiewirt-
schaftlichen Dienstleistungen ist im Berichtsjahr
in tensiviert worden.
Das Wassergeschäft des HSE-Konzerns entwickel te
sich im Jahr 2007 weitgehend unbeeinträchtigt
von der Witterungsentwicklung. Der Wasserab-
satz beläuft sich auf 13,5 Mio. m3 nach 14,8 Mio. m3
im Vorjahr.
Der Wärmeabsatz ging aufgrund des erläuterten
Witterungseffekts von 288 Mio. kWh auf 256 Mio.
kWh zurück.
Die Abfallentsorgung, Abwasserreinigung und die
Trinkwasserversorgung gehören zur Daseinsvor-
sorge unserer Zivilisation. Im Auftrag des Zweck-
verbandes Abfallverwertung Südhessen (ZAS) sor g -
ten Mitarbeiter der HSE im Müllheizkraftwerk
Darmstadt (MHKW) auch im Jahr 2007 dafür, dass
209.545 Tonnen Abfall, nach 214.222 Tonnen im Vor-
jahr, von über einer Million Menschen verursacht,
umweltfreundlich verbrannt wurden. Die dabei
entstehende Energie wird zur Strom erzeugung und
Fernwärmeversorgung genutzt. Ein weiterer wich-
tiger Baustein zum Umweltschutz ist die Abwasser-
reinigung, die die HSE Ab wasserreinigung GmbH
& Co. KG im Auftrag der Wissenschaftsstadt Darm -
stadt betreibt. Die HSE Abwasserreinigung GmbH
& Co. KG besitzt und betreibt zwei Klärwerke. Mo-
dernste umweltschonende Klärtech nik sorgt dafür,
dass die Abwässer der Wissenschaftsstadt Darm-
stadt klar und sauber in Bäche und Flüsse zurück-
gelangen. Die gereinigte Abwas sermenge stieg von
14,3 Mio. m3 auf 15,6 Mio. m3.
Für den Ausbau regenerativer Energien wird
der HSE-Konzern in den nächsten Jahren insge-
samt rd. 400 Mio. € investieren. Ziel ist die Steige-
rung des Anteils der regenerativen Energien am
Stromportfolio der HSE auf rd. 20 % bis zum Jahr
2015. Mit dem Baubeginn einer Biogasanlage in
Darmstadt-Wixhausen, die im April des Jahres
2008 in Betrieb genommen wird, ist ein erster
wichtiger Schritt zum Ausbau des regenerativen
Erzeugungsportfolios getan. Diese Anlage ist die
erste Anlage in Hessen und die zweite Anlage in
Deutschland, die in der Lage ist, Biogas in das Erd-
gasnetz einzuspeisen. Weitere Biogasanlagen in
97
der Region sind in Planung. Die NATURpur Ener-
gie AG als ökologisches Kompetenzzentrum ist in
diesen technischen Themen unterstützend tätig.
Der Verkauf der Anteile an der Kraftwerke Mainz-
Wiesbaden AG im Jahr 2007 steigert die Flexibili-
tät im Aufbau moderner Erzeugungskapazitäten
und ist damit ein wichtiger Schritt zur Umsetzung
der strategischen Ausrichtung der HSE.
Neben dem Ausbau der regenerativen Energien
wird ein Aufbau der Kapazitäten in der konven-
tionellen Erzeugung fokussiert. Um von den
vola tilen und stark ansteigenden Markpreisen
unabhängiger zu sein, soll der Anteil der Eigen-
erzeugung bis auf 60 % bis 70 % gesteigert wer-
den. Die 9 %-ige Beteiligung am Gemeinschafts-
kraftwerk Irsching, das zu den modernsten und
effi zientesten Gas- und Dampfturbinen-Anlagen
(GuD-Anlagen) in Europa zählen wird, ist in die-
sem Zusammenhang zu sehen. Ergänzt wird das
Stromportfolio ab dem Jahr 2009 durch eine vir-
tuelle Kraftwerksscheibe.
Der ökologischen strategischen Ausrichtung fol-
gend wurde im Berichtsjahr die Gründung des
NATURpur-Instituts für Klima- und Umweltschutz
mit einer Kapitalausstattung von 25 Mio. € be-
schlossen. Aufgabe des NATURpur-Instituts ist die
Forschung in den Bereichen regenerative Energien
und Energieeffi zienz sowie die technologische
Wei terentwicklung. Zur weiteren Stärkung der tech -
nologischen Kompetenz wurden im Berichtsjahr
eine strategische Partnerschaft mit der Hochschule
Darmstadt und eine enge Kooperation mit der Uni-
versität Gießen vereinbart.
Mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt wurden neue
Konzessionsverträge für die Strom- und Erd gas ver-
sor gung sowie ein Vertrag über die Straßenbeleuch-
tung geschlossen, die jeweils zum 1. Januar 2008 in
Kraft treten.
Die Prozess- und Qualitätsoptimierungen stehen
weiterhin im Fokus der ENTEGA Service GmbH.
Eine Ausweitung der Aktivitäten auf gesellschaf-
terfremde Kunden wird weiterhin verfolgt.
In den technischen Bereichen, insbesondere bei
der HSE Technik GmbH & Co. KG, ist es gelungen,
das Anlagenbau- und Servicegeschäft mit konzern-
externen Kunden auszubauen.
Darstellung der LageDer Bestand an Immateriellen Vermögensgegen-
ständen und Sachanlagen erhöhte sich um 68 Mio. €
auf 432 Mio. € überwiegend durch die erstmalige
Einbeziehung in den Konzernabschluss der EAG
Entsorgungs-AG, der HEAG MediaNet GmbH, der
MW Mayer GmbH, der ENVIRO Mondial GmbH und
der 3 T Telekommunikationsgesellschaft mbH. Die
Finanzanlagen verringerten sich im Wesent li chen
durch die Veräußerung der Kraftwerke Mainz-Wies-
baden AG um 44 Mio. € auf 66 Mio. €.
Das Umlaufvermögen entwickelt sich abrechnungs-
konform auf stabiler Höhe. Die Vorräte stiegen im
Vergleich zum Vorjahr insbesondere aufgrund von
Effekten aus den technischen Bereichen an. Die
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstän-
de stiegen um rd. 26 Mio. €. Hierin enthalten sind
mündelsichere Anlagen bei Nicht-Kreditinstitu-
Konzernlagebericht
Konzernlagebericht und -jahresabschluss 2007 98
ten. Die Flüssigen Mittel sanken um 70 Mio. € im
Vorjahresvergleich durch die Übertragung von Al-
tersversorgungslasten.
Wesentliche Veränderungen auf der Passivseite re -
sultieren aus der Übertragung von Pensionsrück-
stellungen auf die HSE Unterstützungskasse e.V.
sowie aus dem Erwerb der Anteile an der EAG
Entsorgungs-AG und der HEAG MediaNet GmbH,
die einen einmaligen Anstieg der Verbindlichkei-
ten gegenüber verbundenen Unternehmen ver ur -
sachten.
Die Investitionen in Sachanlagevermögen und Im -
materielle Vermögensgegenstände sind durch die
Innenfi nanzierung gedeckt. Insgesamt weist der
HSE-Konzern eine solide Finanzausstattung auf.
Mit Ausnahme von witterungsbedingten Mengen-
schwankungen und den bereits erläuterten Preis-
effekten auf den Energiemärkten sowie des im
Jahr 2007 in der Gewinn- und Verlustrechnung
noch nicht berücksichtigten Erträge der EAG Ent-
sorgungs-AG, der HEAG MediaNet GmbH, der MW
Mayer GmbH, der ENVIRO Mondial GmbH und
der 3 T Telekommunikationsgesellschaft mbH ist
eine stabile Entwicklung der Ertragslage des HSE-
Konzerns zu verzeichnen. Der Rückgang der Um-
satzerlöse von rd. 1.096 Mio. € im Vorjahr auf rd.
1.028 Mio. € im laufenden Jahr ist überwiegend
auf milde Witterung zurückzuführen. Unter Be-
rücksichtigung von Be standsveränderungen, ak -
tivierten Eigenleistungen und der durch die Ver-
äußerung der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG
einmalig geprägten sons tigen betrieblichen Er-
träge erreicht der HSE-Konzern im Jahr 2007 eine
Gesamtleistung in Höhe von rd. 1.128 Mio. €, die
rd. 2 % unter dem Vorjahreswert liegt.
Im Wesentlichen im Zusammenhang mit der mil-
den Witterung ergab sich ein Rückgang im Mate-
rialaufwand um rd. 8 %. Das Rohergebnis stieg um
rd. 11 %.
Insbesondere durch die Übertragung der betrieb-
lichen Altersversorgung zu Versicherungswerten
erhöht sich der Perso nalaufwand des HSE-Kon-
zerns einmalig im Jahr 2007 um 22 Mio. € auf 166
Mio. €. Die Anzahl der Mitarbeiter liegt mit 2.329
Mitarbeitern aufgrund der erstmaligen Ein be zie-
hung in den Konzernabschluss von EAG Entsor-
gungs-AG, der HEAG MediaNet GmbH, der MW
Mayer GmbH, der ENVIRO Mondial GmbH und
der 3 T Telekommunikationsgesellschaft mbH zum
Bilanzstichtag 31. Dezember 2007 über dem Vor-
jahresniveau. Insgesamt bildet der HSE-Konzern
im Jahr 2007 135 Auszubildende aus, von denen
50 ihren Abschluss gemacht haben.
Die Abschreibungen sanken im Vergleich zum Vor-
jahr geringfügig um rd. 2 Mio. € auf rd. 46 Mio. €.
Unter Berücksichtigung des um rd. 7 Mio. € nie -
drigeren Finanzergebnisses erreicht das Ergebnis
der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit rd. 102 Mio. €
und liegt um rd. 20 Mio. € über dem Vorjahres-
wert.
Nach Abzug des Steueraufwands resultiert ein Jah -
resüberschuss von rd. 29 Mio. €, der um rd. 21 Mio. €
unter dem Wert des Vorjahres liegt.
99
AusblickDie konsequente Umsetzung der ökologischen Aus-
richtung unterstrichen durch das Engagement bei
regenerativen Energien stellen auch in Zukunft
einerseits bezogen auf die Investitionstätigkeiten
auf der Erzeugungsseite und andererseits im Hin-
blick auf die vertriebliche Ausrichtung wichtige
strategische Handlungsfelder dar.
Der Zugriff auf Erzeugungskapazitäten wird ins-
besondere vor dem Hintergrund des allmählichen
Ausstiegs aus der Kernenergie und des Erneuerungs-
bedarfs konventioneller Kraftwerke zunehmend
zu einer Schlüsselfrage für die Zukunft der Bran-
che der Energieversorgungsunternehmen werden.
In diesem Zusammenhang wird der strategische
Schwerpunkt im Hinblick auf die unternehmeri-
sche Verantwortung für Klima und Umwelt auf
moderne Kraftwerkstechnologie und regenerative
Energien gesetzt. Hierfür werden durch die beab-
sichtigten fi nanziellen Umschichtungen zwischen
reguliertem und nichtreguliertem Geschäft die
erforderlichen Mittel generiert.
Auf der vertrieblichen Seite wird die schon im Be -
richtsjahr verfolgte Strategie fortgeführt. Im Fo -
kus stehen dabei die Entwicklung von innovativen
Produkten mit ökologischer Ausrichtung als Ant-
wort auf die Kundenbedürfnisse sowie die weitere
Gestaltung eines organischen Wachstums im zu-
nehmenden Wettbewerbsumfeld.
Insgesamt wird auch in Zukunft die Herausforde-
rung durch politische und regulatorische Rahmen-
bedingungen aktiv angenommen werden und In -
ves titionen in Bereiche gelenkt, die ein zukünftiges
Wachstum und Unabhängigkeit unterstreichen.
Unter Berücksichtigung vorgenannter Maßnah-
men und Rahmenbedingungen erwartet der Vor-
stand für die Jahre 2008 und 2009 stabile Ergeb-
nisse.
Chancen- und RisikosituationDen Anforderungen des „Gesetzes zur Kontrolle
und Transparenz im Unternehmensbereich“ hin-
sichtlich der Verpfl ichtung zum Risikomanage-
ment und der Anwendung von Kontrollsystemen
wird Rechnung getragen. Dem Vorstand sind da-
nach keine Risiken bekannt, die für den Bestand
des Konzern gefährdend sind und nicht durch ge-
eignete Gegenmaßnahmen adäquat gesteuert wer-
den können.
Neben den erläuterten rechtlichen, politischen und
wirtschaftlichen Umfeldrisiken sowie den allge-
meinen Markt- und Betriebsrisiken bestehen keine
weiteren besonderen Risiken für das Unterneh-
men. Chancen für die künftige Entwicklung werden
aus den beschriebenen Maßnahmen zur Bezugs-
optimierung, den vorgenannten rege nera tiven Pro -
jekten sowie aus den Markterfolgen im Vertriebs-
bereich generiert.
Pfl ichtgemäß wird zudem berichtet, dass bilan-
zierungspfl ichtige Vorgänge von besonderer Be -
deutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres
nicht eingetreten sind; gleiches gilt für nicht bi -
lanzierungspfl ichtige Vorgänge.
Konzernbilanzzum 31 . Dezember 2007
Konzernlagebericht und -jahresabschluss 2007 100
AKTIVA 31.12.2007 31.12.2006
A. Anlagevermögen T € T €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 9.139 9.411
2. Geschäfts- oder Firmenwert 41.214 253
50.353 9.664
II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 81.797 77.720
2. Technische Anlagen und Maschinen 276.415 257.285
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 11.738 9.928
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 12.118 9.723
382.068 354.656
III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 995 735
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 1.782 1.898
3. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 25.360 71.631
4. Beteiligungen 35.205 33.429
5. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 660 732
6. Wertpapiere des Anlagevermögens 2 2
7. Sonstige Ausleihungen 1.552 1.477
65.556 109.904
B. Umlaufvermögen 497.977 474.224
I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 8.459 5.908
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 16.218 15.365
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 1.089 0
4. Erhaltene Anzahlungen auf unfertige Leistungen -7.845 -13.441
5. Geleistete Anzahlungen 0 4.294
6. Emissionsrechte 113 822
18.034 12.948
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 154.079 116.018
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 5.309 6.854
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 7.962 11.766
4. Sonstige Vermögensgegenstände 62.533 69.157
229.883 203.795
III. Wertpapiere Sonstige Wertpapiere 62.902 54.088
62.902 54.088
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 263.171 332.745
573.990 603.576
C. Rechnungsabgrenzungsposten 103.350 58.936
1.175.317 1.136.736
zum 31 . Dezember 2007
101
PASSIVA 31.12.2007 31.12.2006
A. Eigenkapital T € T €
I. Gezeichnetes Kapital 146.278 146.278
II. Kapitalrücklage 105.336 105.336
III. Erwirtschaftetes und übriges Konzerneigenkapital 35.905 42.899
287.519 294.513
B. Empfangene Ertragszuschüsse 111.161 117.812
C. Sonderposten für unentgeltlich ausgegebene Emissionsrechte 0 33
D. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpfl ichtungen 129.764 215.518
2. Steuerrückstellungen 127.510 64.274
3. Sonstige Rückstellungen 159.646 171.042
416.920 450.834
E. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 43.952 35.795
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 18.487 17.998
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 129.752 105.686
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 57.690 2.593
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.453 4.906
6. Sonstige Verbindlichkeiten 35.294 27.668
287.628 194.646
F. Rechnungsabgrenzungsposten 72.089 78.898
1.175.317 1.136.736
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
für den Zeitraum vom 1 . Januar biszum 31 . Dezember 2007
Konzernlagebericht und -jahresabschluss 2007 102
31.12.2007 31.12.2006
T € T €
1. Umsatzerlöse 1.027.777 1.096.050
2. Veränderung des Bestands an unfertigen Erzeugnissen und Leistungen 618 1.336
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 17.322 18.727
4. Sonstige betriebliche Erträge 81.887 36.953
5. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 552.230 602.875
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 172.172 185.220
6. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter 99.803 102.628
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 66.591 41.538
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 46.283 47.810
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 102.275 111.665
9. Erträge aus Beteiligungen 2.264 3.342
10. Ergebnisse aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 1.382 14.208
11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 108 176
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 21.529 14.322
13. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 5.029 1.388
14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 6.227 10.198
15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 102.277 81.792
16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 72.283 31.124
17. Sonstige Steuern 535 752
18. Jahresüberschuss 29.459 49.916
Konzernkapitalflussrechnung
zum 31 . Dezember 2007
103
31.12.2007 31.12.2006
T € T €
1. Periodenergebnis (einschließlich Ergebnisanteilen von Minderheitsgesellschaftern) 26.325 54.754
2. +/– Abschreibungen / Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 51.312 47.810
3. +/– Zunahme / Abnahme der Rückstellungen -32.893 68.186
4. +/– Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge -62.528 -13.778
5. –/+ Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -6.139 962
6. + Einzahlungen aus Dividenden von „at equity“ einbezogenen Unternehmen 2.395 7.889
7. –/+ Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finan-zierungstätigkeit zuzuordnen sind -96.558 -36.372
8. +/– Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finan-zierungstätigkeit zuzuordnen sind 65.501 10.377
9. = Cashfl ow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -52.585 139.828
10. Einzahlungen aus Abgängen von Gegegenständen des Sachanlagevermögens 3.385 6.127
11. – Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -49.992 -46.879
12. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegegenständen des immateriellen Anlagevermögens 63 17
13. – Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -39.801 -2.666
14. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 102.232 2.435
15. – Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -9.456 -171
16. – Auszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten -13.190 0
17. = Cashfl ow der Investitionstätigkeit -6.759 -41.137
18. – Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter -42.931 -36.943
19. + Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-)Krediten 1.973 0
20. – Auszahlungen aus der Tilgung von (Finanz-)Krediten -5.196 -7.508
21. + Einzahlungen aus Zuschüssen 6.296 7.079
22. = Cashfl ow aus der Finanzierungstätigkeit -39.858 -37.372
23. Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 425.633 364.314
24. +/– Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds -99.202 61.319
25. +/– Veränderungen des Konsolidierungskreises 1.642 0
26. = Finanzmittelfonds am Ende der Periode 328.073 425.633
Konzerneigenkapitalspiegel
Den Anteilseignern des Mutterunternehmenszuzurechnendes Eigenkapital
GezeichnetesKapital des
Mutter-unternehmens
Kapitalrücklagedes Mutter-
unternehmens
Erwirtschaf-tetes Konzern-
eigenkapital
T € T € T €
Stand 01.01.2006 146.278 105.336 26.094
• Veränderung Konsolidierungskreis 0 0 0
• Gezahlte Dividenden 0 0 -36.783
• Sonstige Veränderungen 0 0 49.916
- davon Konzernjahresüberschuss 0 0 49.916
- davon Übriges Konzernergebnis 0 0 0
Stand 31.12.2006 146.278 105.336 39.227
• Veränderung Konsolidierungskreis 0 0 0
• Gezahlte Dividenden 0 0 -42.772
• Sonstige Veränderungen 0 0 26.325
- davon Konzernjahresüberschuss 0 0 26.325
- davon Übriges Konzernergebnis 0 0 0
Stand 31.12.2007 146.278 105.336 22.780
Betrag, der zur Ausschüttung an die Gesellschafter zur Verfügung steht
39.350
zum 31 . Dezember 2007
Konzernlagebericht und -jahresabschluss 2007 104
Kumuliertes übriges
Konzernergebnis(Eigenanteile)
Gesamt Minderheiten-kapital
Kumuliertesübriges
Konzernergebnis(Fremdanteile)
Konzern-eigenkapital
T € T € T € T € T €
-6.129 271.579 11.845 -7.643 275.781
60 60 0 0 60
0 -36.783 -160 0 -36.943
5.172 55.088 5.365 -4.838 55.615
0 49.916 0 -4.838 45.078
5.172 5.172 5.365 0 10.537
-897 289.944 17.050 -12.481 294.513
3.174 3.174 1.593 0 4.767
0 -42.772 -160 0 -42.932
-2.557 23.768 4.269 3.134 31.171
0 26.325 0 3.134 29.459
-2.557 -2.557 4.269 0 1.712
-280 274.114 22.752 -9.347 287.519
105
Konzernlagebericht und -jahresabschluss 2007 106
Allgemeine InformationenGemäß des am 27. Juni 2002 zwischen den Gesell-
schaftern der HEAG Südhessische Energie AG (HSE)
geschlossenen Konsortialvertrages ist die Gesell-
schaft verpfl ichtet, einen Konzernabschluss zu er -
stellen. Der Konzernabschluss wird beim elektro-
nischen Bundesanzeiger eingereicht.
Der Lagebericht und der Jahresabschluss 2007 des
Konzerns wurden nach den Vorschriften des Han-
delsgesetzbuches (HGB) und den ergänzenden Be -
stimmungen des Aktiengesetzes in den jeweils
gültigen Fassungen aufgestellt.
Die Bilanz entspricht der Gliederung nach § 266
HGB; zusätzlich werden die Posten „Empfangene
Ertragszuschüsse“ und „Sonderposten für unentgelt-
lich ausgegebene Emissionsrechte“ dargestellt. Sie
ist darüber hinaus um die für die Darstellung der
Konzernbilanz notwendigen Positionen erweitert.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde gemäß
§ 275 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren auf-
gestellt.
Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit sind ver-
merkpfl ichtige Angaben im Anhang enthalten.
KonsolidierungskreisDer Konzernabschluss umfasst die Muttergesell-
schaft sowie zwanzig Tochterunternehmen. Des
Weiteren werden fünf Unternehmen „at equity“
einbezogen.
Die im Jahr 2007 im Rahmen der Übertragung der
Teilbetriebe gegründeten Gesellschaften HSE Netz
AG und deren Tochterunternehmen Verteilnetz-
betreiber (VNB) Rhein-Main-Neckar GmbH & Co. KG
wurden erstmals in den Konzernabschluss der HSE
einbezogen. Darüber hinaus wurden durch den
Kauf von 100 % der Anteile an der HEAG MediaNet
GmbH und von 90 % der Anteile an der EAG Ent-
sorgungs-AG die beiden Gesellschaften ebenso wie
deren Tochterunternehmen MW Mayer GmbH,
ENVIRO Mondial GmbH und 3 T Telekommunika-
tionsgesellschaft mbH erstmals in den Konzern-
abschluss der HSE einbezogen.
Die im Jahr 2007 gegründete Bioenergie Aschaf-
fenburg GmbH, an der die HSE und deren Toch-
tergesellschaften mit insgesamt 44,71 % beteiligt
sind, wurde im Konzernabschluss der HSE erstma-
lig „at equity“ einbezogen.
Durch den vollständigen Verkauf der Anteile an
der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG wurde die
bisher „at equity“ einbezogene Gesellschaft end-
konsolidiert.
Bei dem Tochterunternehmen ENVIRO Mondial
GmbH handelt es sich um einen Teilkonzern mit
Tochterunternehmen mit Sitz in Ländern inner-
halb und außerhalb der Europäischen Union.
Gesellschaften ohne Geschäftstätigkeit oder mit
geringem Geschäftsumfang wurden gemäß § 296
Abs. 2 HGB nicht in den Konzernabschluss einbe-
zogen, da das Gesamtkapital und der Jahresüber-
schuss dieser Unternehmen im Verhältnis zum
Konzernkapital und zum Konzernjahresüberschuss
von untergeordneter Bedeutung sind.
Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2007
107
Die in den Konzernabschluss einbezogenen und
nicht einbezogenen Unternehmen werden in den
Erläuterungen zu den Finanzanlagen genannt und
sind entsprechend gekennzeichnet. Die in den Er-
läuterungen zu den Finanzanlagen mit „n.e.“ ge-
kennzeichneten assoziierten Unternehmen wurden
gemäß § 311 Abs. 2 HGB wegen Unwesentlichkeit
nicht nach der Equity-Methode bilanziert.
Bilanzierungs- und BewertungsgrundsätzeDie Abschlüsse der in den Konzernabschluss der
Muttergesellschaft einbezogenen Unternehmen
wurden nach einheitlichen Bilanzierungs- und
Bewertungsgrundsätzen erstellt. Die einbezoge-
nen Jahresabschlüsse wurden in Euro aufgestellt.
Die Bewertungsmethoden in den Jahresabschlüs-
sen der assoziierten Unternehmen wurden beibe-
halten. Die assoziierten Unternehmen stellen ihre
Jahresabschlüsse grundsätzlich nach den Vorschrif-
ten des Handelsgesetzbuches in der jeweils gülti-
gen Fassung auf. Die Bewertungsmethoden ent-
sprechen im Wesentlichen den Methoden der HSE.
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstän de
sind zu Anschaffungskosten erfasst und werden,
sofern sie der Abnutzung unterliegen, planmäßig
linear über ihre Nutzungsdauer abgeschrieben.
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Her-
stellungskosten abzüglich erhaltener Kapitalzu-
schüsse und planmäßiger Abschreibungen bewertet.
Bei selbsterstellten Anlagen werden den Fertigungs-
kosten anteilige Gemeinkosten zugeschlagen. Ge -
ringwertige Wirtschaftsgüter werden ge mäß § 6
Abs. 2 EStG im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.
Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskos-
ten oder zu den niedrigeren beizulegenden Werten
am Bilanzstichtag angesetzt. Verzinsliche Auslei-
hungen sind zum Nominalwert bilanziert; niedrig
verzinsliche oder zinslose Ausleihungen sind auf
den Barwert abgezinst.
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- und Herstel-
lungskosten bzw. zu den niedrigeren Tageswerten
angesetzt.
Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
wird zu fortgeschriebenen Einstandspreisen un -
ter Beachtung des Niederstwertprinzips durchge-
führt. Dem Lagerhaltungsrisiko wird durch ange-
messene Wertabschläge Rechnung getragen.
Die unfertigen Erzeugnisse und Leistungen wer-
den zu Herstellkosten bewertet, wobei neben den
direkt zurechenbaren Einzelkosten auch anteilige
Gemeinkosten sowie Abschreibungen berücksich-
tigt werden.
Die bilanzierten, unentgeltlich zugewiesenen und
angeschafften Emissionsrechte werden unter Be-
achtung des strengen Niederstwertprinzips be-
wertet. Den unentgeltlich zugewiesenen Rechten
steht ein Passivposten innerhalb der „sonstigen
Rückstellungen“ gegenüber.
Die Forderungen und die sonstigen Vermögensge-
genstände sind mit ihren Nennwerten bilanziert.
Erkennbare Einzelrisiken werden durch an ge mes-
Konzernlagebericht und -jahresabschluss 2007 108
sene Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Dem
allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschal-
wertberichtigung Rechnung getragen.
Die Wertpapiere des Umlaufvermögens werden
zu Anschaffungskosten bzw. zu den am Bilanzstich-
tag niedrigeren Kurswerten angesetzt.
Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kredit-
instituten sind zum Nominalwert bewertet.
Die bis einschließlich 2002 empfangenen Er trags-
zuschüsse werden im Zugangsjahr mit 2,5 % und
in den Folgejahren mit 5,0 % der Ursprungsbeträge
aufgelöst. Die ab 2003 empfangenen Ertragszu-
schüsse werden analog der Nutzungsdauer und der
Abschreibungen für die den Zuschüssen zu orden-
baren Anlagengüter aufgelöst. Die Aufl ösungsbe-
träge werden jeweils in den Umsatzerlösen gezeigt.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpfl ichtungen wurden versicherungsmathema-
tisch nach der Teilwertmethode gemäß § 6a EStG
ermittelt. Der Ermittlung liegt unter Verwendung
der Sterbetafeln 2005G von Prof. Dr. Klaus Heu-
beck ein Rechnungszinsfuss von 3,5 % zugrunde.
Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rück -
stellungen berücksichtigen alle erkennbaren Ri -
siken und ungewissen Verbindlichkeiten so wie
Rückstellungen gemäß § 249 Abs. 2 HGB. Die Ermitt-
lung erfolgte nach vernünftiger kaufmännischer
Beurteilung. Die Rückstellungen für Altersteilzeit,
Jubiläen und Deputate wird versicherungsmathe-
matisch unter Verwendung eines Zinsfusses von
3,5 % bewertet.
Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzah-
lungsbetrag angesetzt.
Die Wertansätze der Eventualverbindlichkeiten
entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden
Haftungsumfang.
KonsolidierungsgrundsätzeGrundlage für die Konsolidierung sind die von
den vollzukonsolidierenden Unternehmen zum
31. De zember 2007 aufgestellten Jahresabschlüs-
se. Abweichend hiervon wurde bei den Tochter-
unternehmen HEAG MediaNet GmbH, EAG Ent-
sorgungs-AG, MW Mayer GmbH, ENVIRO Mondial
GmbH und 3 T Telekommunikationsgesellschaft
mbH der letzte vorliegende Jahresabschluss bzw.
Teilkonzernabschluss zugrunde gelegt. Für die
Equity-Bewertung wurden die letzten vorliegen-
den Jahresabschlüsse der assoziierten Unterneh-
men herangezogen. Für die Stadtwerke Freiberg
AG wurde der Teilkonzernabschluss 2006 verar-
beitet.
Die Kapitalkonsoliderung und die Equity-Bewer-
tung erfolgen nach der Buchwertmethode. Sich hier-
aus ergebende Unterschiedsbeträge werden auf
der Grundlage der Wertansätze zum Zeitpunkt
der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernab-
schluss oder zum Erwerbszeitpunkt ermittelt.
Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2007
109
Aktive und passive Unterschiedsbeträge, die aus
der Kapitalkonsolidierung von Tochterunterneh-
men re sultieren, werden im Konzernabschluss er -
folgs neutral mit den Gewinnrücklagen verrech net.
Abweichend hiervon wurden die aktiven Unter-
schiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung der HEAG
MediaNet GmbH, EAG Entsorgungs-AG, MW Mayer
GmbH, ENVIRO Mondial GmbH und 3 T Telekom-
munikationsgesellschaft mbH als Geschäfts- oder
Firmenwert aktiviert.
Aus der Equity-Konsolidierung resultierende ak -
tive Unterschiedsbeträge werden grundsätzlich er-
folgsneutral mit den Gewinnrücklagen verrech net.
Der aktive Unterschiedsbetrag einer „at-equi ty“ ein-
bezogenen Gesellschaft wurde sofort ergebnis wirk-
sam behandelt. Passive Unterschiedsbeträge werden,
sofern sie darauf zurückzuführen sind, dass nach
Erwerb der Beteiligung, aber vor dem Stichtag der
Erstkonsolidierung Gewinne des assoziierten Un-
ternehmens thesauriert worden sind, erfolgsneut-
ral den Gewinnrücklagen zugeführt.
Forderungen, Verbindlichkeiten und Rechnungs-
abgrenzungsposten zwischen den konsolidierten
Gesellschaften wurden gegeneinander aufgerech-
net. Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Er träge
wurden mit den entsprechenden Aufwendungen
verrechnet. Beteiligungserträge aus einbezogenen
Unternehmen wurden eliminiert. Aufwendungen
und Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen zwi -
schen einbezogenen Gesellschaften wurden eben -
falls gegeneinander aufgerechnet. Zwischen ge-
win ne, die nicht über die Konsolidierung der Erträge
und Aufwendungen berücksichtigt wurden und in
materieller Höhe vorlagen, wurden eliminiert.
Die Tochtergesellschaften mit Sitz in Ländern in -
nerhalb der Europäischen Union erstellen ihre
Jahresabschlüsse in Euro. Bei den in Fremdwäh-
rung aufgestellten Jahresabschlüssen von Gesell-
schaften, deren Sitz sich nicht in Ländern inner-
halb der Europäischen Union befi ndet, wurden die
Vermögensgegenstände und Schulden zum Devi-
senkurs am 31. Dezember 2006 und die Pos ten der
Gewinn- und Verlustrechnung zum Durchschnitt-
kurs im Kalenderjahr 2006 in Euro umgerechnet.
01.01.2007
Verände-r ungen
Konsolidie-rungs kreis Zugänge Abgänge
Umbu -chungen
T € T € T € T € T €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 35.124 4.119 2.687 828 0
2. Geschäfts- oder Firmenwert 20.059 -12.422 37.114 0 0
55.183 -8.303 39.801 828 0
II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche
Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 179.978 9.307 1.634 1.000 44
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.527.231 25.505 33.719 18.726 9.597
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 48.335 8.268 3.907 3.365 14
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 9.723 1.529 10.886 365 -9.655
1.765.267 44.609 50.146 23.456 0
III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 797 283 0 0 0
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 1.898 0 0 116 0
3. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 71.631 -45.259 2.086 3.099 0
4. Beteiligungen 33.429 -224 7.020 20 0
5. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 732 0 0 72 0
6. Wertpapiere des Anlagevermögens 2 0 0 0 0
7. Sonstige Ausleihungen 1.671 204 127 293 0
110.160 -44.996 9.233 3.600 0
Summe Anlagevermögen1.930.610 -8.690 99.180 27.884 0
Erläuterungen zur Aktivseite der Bilanz
Konzernlagebericht und -jahresabschluss 2007 110
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Konzernanlagenspiegel zum 31 .12 .2007
Kapital-zuschüsse 31.12.2007 01.01.2007
Verände-r ungen
Konsolidie-rungs kreis Zugänge Abgänge 31.12.2007 31.12.2006 31.12.2007
T € T € T € T € T € T € T € T € T €
0 41.102 25.713 3.321 3.663 734 31.963 9.411 9.139
0 44.751 19.806 -16.289 20 0 3.537 253 41.214
0 85.853 45.519 -12.968 3.683 734 35.500 9.664 50.353
0 189.963 102.258 2.468 4.237 797 108.166 77.720 81.797
154 1.577.172 1.269.946 11.244 34.242 14.675 1.300.757 257.285 276.415
0 57.159 38.407 6.143 4.121 3.250 45.421 9.928 11.738
0 12.118 0 0 0 0 0 9.723 12.118
154 1.836.412 1.410.611 19.855 42.600 18.722 1.454.344 354.656 382.068
0 1.080 62 0 23 0 85 735 995
0 1.782 0 0 0 0 0 1.898 1.782
0 25.360 0 0 0 0 0 71.631 25.360
0 40.205 0 0 5.000 0 5.000 33.429 35.205
0 660 0 0 0 0 0 732 660
0 2 0 0 0 0 0 2 2
0 1.709 194 7 6 50 157 1.477 1.552
0 70.798 256 7 5.029 50 5.242 109.904 65.556
154 1.993.063 1.456.386 6.894 51.312 19.506 1.495.086 474.224 497.977
111
RestbuchwertAbschreibungen
Finanzanlagen
Anteilsbesitz der HEAG Südhessischen Energie AG (HSE)
Konzernlagebericht und -jahresabschluss 2007 112
Name der GesellschaftSitz der Gesellschaft
Anteile am Kapital
Eigen-kapital
Jahres-ergebnis Jahr
Konzern-verhältnis
% T € T € Bioenergie Aschaffenburg GmbH ** Aschaffenburg 44,71 1.000 — — E
Blockheizkraftwerk GmbH Darmstadt 100,00 162 4 2006 n.e.
citiworks AG ** München 39,00 14.421 -1.806 2006 E
EAG Entsorgungs-AG Darmstadt 100,00 4.233 311 2006 V
e-ben Verwaltungs-GmbH Bensheim 100,00 69 4 2007 n.e.
e-ben GmbH & Co. KG Bensheim 100,00 -942 -1.144 2007 VEnergiehandel Rhein-Main Verwaltungs GmbH Mainz 45,00 18 0 2006 n.e.Energiehandel Rhein-Main GmbH & Co. KG Mainz 45,00 202 -40 2006 n.e.ENTEGA Haustechnik Verwal-tungs-GmbH Darmstadt 100,00 28 1 2007 n.e.ENTEGA Haustechnik GmbH & Co. KG Darmstadt 100,00 1.746 19 2007 V
ENTEGA Service GmbH Mainz 67,30 2.954 2.414 2007 VENTEGA Vertrieb Verwaltungs-GmbH Darmstadt 78,00 34 3 2007 n.e.ENTEGA Vertrieb GmbH & Co. KG Darmstadt 78,00 4.060 1.945 2007 V
entega trade GmbH Mainz 50,00 108 0 2006 n.e.
HEAG MediaNet GmbH Darmstadt 100,00 6.198 -141 2006 VHessenwasser Verwaltungs-GmbH Groß-Gerau 27,33 31 3 2006 n.e.Hessenwasser GmbH & Co. KG ** Groß-Gerau 27,27 43.705 4.878 2006 EHSE Abwasserreinigung Verwaltungs-GmbH Darmstadt 100,00 31 2 2007 n.e.HSE Abwasserreinigung GmbH & Co. KG Darmstadt 100,00 985 180 2007 VHSE AVG Beteiligungs-GmbH Darmstadt 50,00 15.208 522 2007 V
HSE Netz AG Darmstadt 100,00 354.519 5.389 2007 VHSE Technik Verwaltungs-GmbH Darmstadt 100,00 108 8 2007 n.e.HSE Technik GmbH & Co. KG Darmstadt 100,00 58.737 24.914 2007 VHSE Wasserversorgung Biblis GmbH Darmstadt 74,90 1.000 61 2007 V
V = VollkonsolidierungE= Konsolidierung „at equity“n.e. = nicht einbezogen
Name der GesellschaftSitz der Gesellschaft
Anteile am Kapital
Eigen-kapital
Jahres-ergebnis Jahr
Konzern-verhältnis
% T € T € HSE Wasserversorgung Groß-Rohrheim GmbH Darmstadt 100,00 45 20 2007 VHSE Wohnpark Verwaltungs-GmbH Darmstadt 100,00 31 1 2007 n.e.HSE Wohnpark GmbH & Co. KG * Darmstadt 100,00 -9.363 -82 2007 VIndustriekraftwerk Breuberg GmbH Höchst 74,00 2.745 1.105 2007 VKnell Nord Verwaltungs-GmbH Darmstadt 25,10 31 3 2006 n.e.Knell Nord Entwicklungsge-sellschaft mbH & Co. KG Darmstadt 25,10 44 -5 2006 n.e.Nahwärmeversorgung Darmstadt-Dieburg GmbH Darmstadt 100,00 519 8 2006 n.e.
NATURpur Energie AG Darmstadt 100,00 3.340 1.686 2007 V
Stadtwerke Freiberg AG ** Freiberg 49,00 16.114 2.540 2006 ESüdwestdeutsche Rohrleitungsbau GmbH** Frankfurt 25,10 3.338 14 2006 EWärmeversorgung Bergstraße GmbH Bensheim 33,33 391 29 2006 n.e.
Anteilsbesitz der HSE Netz AGVerteilnetzbetreiber (VNB) Rhein-Main-Neckar Verwaltungs GmbH Darmstadt 100,00 27 2 2007 n.e.Verteilnetzbetreiber (VNB) Rhein-Main-Neckar GmbH & Co. KG Darmstadt 100,00 10.899 695 2007 V
Anteilsbesitz der HSE Technik GmbH & Co. KGMRA Märkische Rohrleitungs- und Anlagenbau Verwaltungs-GmbH
Bernau bei Berlin 100,00 28 1 2007 n.e.
MRA Märkische Rohrleitungs- und Anlagenbau GmbH & Co. KG
Bernau bei Berlin 100,00 854 273 2007 V
Anteilsbesitz der NATURpur Energie AGNATURpur Biogasgesellschaft Almenhof mbH Erbach 51,00 20 -11 2006 n.e.
Anteilsbesitz der HEAG MediaNet GmbH3 T Telekommunikations-gesellschaft mbH Offenbach 100,00 2.674 1.011 2006 VHEAG MediaLine GmbH & Co. KG Darmstadt 100,00 188 -3 2006 n.e.
HML HEAG Media Line GmbH Darmstadt 100,00 28 3 2006 n.e.
Anteilsbesitz der EAG Entsorgungs-AG
MW Mayer GmbH Darmstadt 95,00 670 78 2006 V
* Eigenkapitaldarstellung: nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile von Kommanditisten** Die Kapitalanteile stimmen mit Stimmrechtsanteilen überein
Finanzanlagen
Konzernlagebericht und -jahresabschluss 2007 114
Der mit der HSE AVG Beteiligungs-GmbH geschlos-
sene Gewinnabführungsvertrag besteht fort.
Im Berichtsjahr wurden sämtliche Anteile an der
Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG und an der IC
Rödermark AG veräußert.
Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen
betreffen der HEAG AG gewährte Darlehen.
Die sonstigen Ausleihungen betreffen im Wesent-
lichen im Rahmen von Sozialleistungen gewährte
Arbeitnehmerdarlehen.
Die Vorräte beinhalten überwiegend unfertige Bau -
leistungen. Des Weiteren sind Roh-, Hilfs- und Be -
triebsstoffe, von den unfertigen Bauleistungen
ab gesetzte erhaltene Anzahlungen, geleistete An -
zahlungen auf Vorräte und Emissionsrechte ent-
halten.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
enthalten hochgerechnete Forderungen aus Strom-,
Gas-, Wasser- und Wärmeverkäufen. Forderungen
mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr be-
stehen in Höhe von 289 T €.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen
beinhalten im Wesentlichen Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen gegen die bauverein
AG und die HEAG mobilo GmbH sowie sonstige
Forderungen gegen die e-ben Verwaltungs-GmbH.
Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als
einem Jahr bestehen nicht.
Die Forderungen gegen Unternehmen, mit de nen
ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen hau pt-
sächlich Forderungen aus Lieferungen und Leistun-
gen gegen die citiworks AG und die Hessenwasser
GmbH & Co. KG. Forderungen mit einer Rest lauf-
zeit von mehr als einem Jahr bestehen nicht.
Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten
hauptsächlich Forderungen aus Umsatzsteuer, For-
derungen aus Ertragsteuern, kurzfristige Geld an-
lagen sowie Forderungen aus Strom- und Erdgas-
steuer. Forderungen mit einer Restlaufzeit von
mehr als einem Jahr bestehen in Höhe von 5.467 T €
und umfassen Forderungen aus Körperschaftsteu-
er gegen das Finanzamt.
Die sonstigen Wertpapiere beinhalten ausschließ-
lich festverzinsliche Anleihen.
Die fl üssigen Mittel umfassen Kassenbestände so -
wie Guthaben bei Kreditinstituten.
Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten bein-
haltet latente Steuerabgrenzungen in Höhe von
98.082 T €.
Erläuterungen zur Passivseite der Bilanz
115
Das Grundkapital (Gezeichnetes Kapital) in Höhe
von 146.278 T € und die Kapitalrücklage in Höhe
von 105.336 T € entsprechen den bei der Mutterge-
sellschaft ausgewiesenen Bilanzposten. Das Grund -
kapital ist in 85.542.932 auf den Namen lautende
Stückaktien eingeteilt. Die Kapitalrücklage enthält
104.766 T € gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB und 570
T € gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB.
Das erwirtschaftete und übrige Konzerneigen-
kapital enthält den Ausgleichsposten für Anteile
anderer Gesellschafter in Höhe von 13.405 T €.
Die bis einschließlich zum Jahr 2002 empfange-
nen Ertragszuschüsse mit Wert zum Stichtag in
Höhe von 67.133 T € werden im Zugangsjahr mit
2,5 % und in den Folgejahren mit 5 % der Ursprungs-
beträge zu Gunsten der Umsatzerlöse aufgelöst.
Die ab 2003 empfangenen Ertragszuschüsse mit
Wert zum Stichtag in Höhe von 44.028 T € werden
analog der Nutzungsdauer und der Abschreibun-
gen für die den Zuschüssen zuordenbaren Anla-
gengüter aufgelöst.
Der Sonderposten für unentgeltlich ausgegebe ne
Emissionsrechte stellt den Gegenposten zu den in
den Vorräten bilanzierten unentgeltlich zugeteilten
Emissionsrechten des Zuteilungsjahres 2005 dar.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpfl ichtungen beinhalten im Wesentlichen Pen-
sions- und subsidiäre Versorgungsverpfl ichtungen.
Die Steuerrückstellungen berücksichtigen im We -
sentlichen die auf Basis des Jahresabschlusses 2006
ermittelten Körperschaft- und Gewerbesteuerver-
pfl ichtungen der einbezogenen Unternehmen so-
wie die Vorsorge gegenüber dem Finanzamt auf
Grund der Außenprüfung.
Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesent-
lichen für Altersteilzeit- und Deputatverpfl ichtun-
gen, für weitere personalbezogene Verpfl ichtun-
gen und variable Vergütungen für Mitarbeiter, für
Sanierungsgelder der Zusatzversorgungskasse, für
Drohverluste im Strombereich, für ausstehen de
Rechnungen, für Gewährleistungen, für Abrech-
nungskosten, für Vertragsabgaben und für Prozess-
risiken gebildet.
1. Verbindlichkeiten gegen über Kredit instituten
2. Erhaltene Anzahlungenauf Bestellungen
3. Verbindlichkeitenaus Lieferungen und Leistungen
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mitdenen ein Beteiligungsverhältnis besteht
6. Sonstige Verbindlichkeiten
Restlaufzeit
unter1 Jahr
T €
14.144
18.487
129.752
43.290
2.453
27.778
235.904
über 5Jahre
T €
14.773
0
0
7.000
0
4.126
25.899
Gesamt
T €
43.952
18.487
129.752
57.690
2.453
35.294
287.628
unter1 Jahr
T €
6.273
17.998
105.686
2.593
4.906
20.428
157.884
über 5Jahre
T €
17.570
0
0
0
0
4.305
21.875
Gesamt
T €
35.795
17.998
105.686
2.593
4.906
27.668
194.646
Restlaufzeit
2007 2006
Die Verbindl ichkeiten gl iedern s ich wie folgt:
Erläuterungen zur Passivseite der Bilanz
Konzernlagebericht und -jahresabschluss 2007 116
Die Eventualverbindlichkeiten beinhalten gege-
bene Bürgschaften in Höhe von 5.484 T € und Ge-
währleistungen in Höhe von 9.142 T €. Auf verbun-
dene nicht konsolidierte Unternehmen entfallen
Bürgschaften in Höhe von 28 T €.
Zum Bilanzstichtag bestehen bei der citiworks AG
Verbindlichkeiten in Höhe von 47.609 T €, für die
gesamtschuldnerische Patronatserklärungen ab-
gegeben wurden. Davon entfallen auf den HSE-
Konzern aufgrund einer zwischen den Gesellschaf-
tern der citiworks AG geschlossenen Vereinbarung
18.568 T €.
Sonstige fi nanzielle Verpfl ichtungen bestehen zum
Bilanzstichtag in Höhe von 56.255 T €. Im Wesent-
lichen beinhalten diese Verpfl ichtungen nicht in
Anspruch genommene Kontokorrentlinien zuguns-
ten von nicht konsolidierten verbundenen Unter-
nehmen und Beteiligungsunternehmen in Höhe
von insgesamt 27.428 T € sowie ein bestehendes
Bestellobligo in Höhe von 2.630 T €. Die Verpfl ich-
tungen aus Miet- und Leasingverträgen betragen
zum Stichtag 16.409 T €. Auf verbundene nicht
konsolidierte Unternehmen entfallen nicht in An-
spruch genommene Kontokorrentlinien in Höhe
von 1.650 T €.
31.12.2007
T €
24.681
336
10.277
35.294
Verbindlichkeiten aus Steuern
Verbindlichkeiten im Rahmender sozialen Sicherheit
Übrige Verbindlichkeiten
31.12.2006
T €
13.234
520
13.914
27.668
Die sonstigen Verbindlichkeitengliedern sich wie folgt:
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
betreffen hauptsächlich langfristige Darlehen.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leis-
tungen betreffen ausschließlich das operative Ge -
schäft.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen beinhalten im Wesentlichen Kauf-
preisverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus
Darlehen gegenüber der HEAG AG sowie Verbind-
lichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegen-
über der Orgabo GmbH.
In den Verbindlichkeiten gegenüber Unterneh-
men, mit denen ein Beteiligungsverhältnis be steht,
sind überwiegend Verbindlichkeiten aus Lie fe run-
gen und Leistungen gegenüber der citiworks AG
und der Hessenwasser GmbH & Co. KG enthalten.
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
117
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten
hauptsächlich Erträge aus weiterbelasteten Auf-
wendungen, aus Mieten, Leasing und Pachten und
aus Versicherungsentschädigungen. Die perioden-
fremden Erträge beinhalten hauptsächlich Erträge
aus der Aufl ösung von Rückstellungen in Höhe
von 9.141 T € sowie Erträge aus Anlagenabgängen
in Höhe von 7.737 T €.
Der Materialaufwand enthält Aufwendungen für
Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe und bezogene Waren
sowie Aufwendungen für bezogene Leistungen.
Sie betreffen im Wesentlichen den Energiebezug,
Netznutzungsentgelte Strom und Gas, die Unter-
haltung der vorhandenen Betriebseinrichtungen
sowie sonstige Fremdleistungen.
Der Personalaufwand beinhaltet Löhne und Ge häl-
ter sowie soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und Unterstützung. Auf die Alters-
versorgung entfallen 48.941 T € (Vorjahr 21.803 T €).
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögens-
gegenstände des Anlagevermögens und Sach-
anlagen beinhalten außerplanmäßige Abschrei-
bungen in Höhe von 1.643 T €.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen ent-
halten hauptsächlich Aufwendungen aus Konzes-
sionsabgaben, aus Vertriebs- und Werbeleistungen,
aus Wertberichtigungen auf Forderungen, aus der
Zuführung zu sonstigen Rückstellungen, aus Rechts-
und Beratungsleistungen sowie aus Mieten, Lea-
sing und Pachten.
Die Erträge aus Beteiligungen enthalten 40 T €
(Vorjahr 39 T €) von verbundenen nicht konsoli-
dierten Unternehmen.
Das Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen beinhaltet die vereinnahmten Er-
gebnisse des Jahres 2006 der „at equity“ einbezo-
genen Gesellschaften.
Die Erträge aus anderen Wertpapieren und Aus-
leihungen des Finanzanlagevermögens betreffen
neben Zinsen aus langfristigen Ausleihungen auch
die Aufzinsungsbeträge für abgezinste, niedrig-
verzinsliche Ausleihungen. Sie beinhalten Erträge
von verbundenen nicht konsolidierten Unterneh-
men in Höhe von 76 T € (Vorjahr 83 T €).
Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge be -
inhalten 124 T € (Vorjahr 279 T €) von verbunde-
nen nicht konsolidierten Unternehmen.
Die Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wert -
papiere des Umlaufvermögens betreffen im We-
sentlichen Abschreibungen auf Anteile an verbun-
denen nicht konsolidierten Unternehmen so wie
auf Beteiligungen. Abschreibungen auf Anteile an
verbundenen nicht konsolidierten Unternehmen
sind in Höhe von 23 T € (Vorjahr 0 T €) enthalten.
Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen bein-
halten im Wesentlichen Zinsaufwendungen aus
laufenden in Anspruch genommenen Darlehen.
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag bein-
halten hauptsächlich die auf das Jahresergebnis
bezogene, zurückgestellte Körperschaft- und Ge -
werbesteuerverpfl ichtung der einbezogenen Ge -
sellschaften. Erträge aus aktiven latenten Steuern
sind in Höhe von 66.559 T € (Vorjahr 7.321 T €)
enthalten. Aufwendungen aus der Aufl ösung von
aktiven latenten Steuern bestehen in Höhe von
23.165 T € (Vorjahr 1.026 T €) sowie aus der Pas-
sivierung einer Risikorückstellung in Höhe von
79.500 T € (Vorjahr 0 T €).
Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:
Geschäftsbereich
Netznutzung 37.907 32.657
Handel 853.791 936.136
Betriebsführung 42.828 42.089
Übrige 93.251 85.168
1.027.777 1.096.050
2007
T €
2006
T €
Konzernlagebericht und -jahresabschluss 2007 118
* Arbeitnehmervertreter
Sonstige AngabenOrgane der Gesellschaft
Professor Horst H. Blechschmidt,
Vorstandsvorsitzender der HEAG AG,
(bis 31. Oktober 2007), Darmstadt, Vorsitzender
Hermann Blank*,
Mitglied des Betriebsrates Anlagenbau, Darmstadt,
stellvertretender Vorsitzender
Jürgen Schneider, (bis 30.Januar 2007)
Mitglied des Vorstandes der E.ON Ruhrgas
International AG,
Mühlheim a. d. Ruhr, stellvertretender Vorsitzender
Klaus Feuchtinger,
Stadtrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Darmstadt,
stellvertretender Vorsitzender
Ewald Woste, (ab 21. Februar 2007)
Vorstandsvorsitzender der Thüga AG, Paderborn,
stellvertretender Vorsitzender
Cornelia Diekmann,
Stadträtin a. D. der Wissenschaftsstadt Darmstadt,
Darmstadt
Harald Fiedler,
Mitglied des Vorstandes der HEAG AG, Darmstadt
Armin Geiß,
Mitglied des Vorstandes der E.ON Ruhrgas AG,
Tapfheim
Heinz-Peter Gläser*,
Mitglied des Betriebsrates Energie und IT,
Reichelsheim
Gerd Grünewaldt,
Stadtkämmerer a. D., Darmstadt
Manfred Hoepfner,
Prokurist der Thüga AG, Starnberg
Walter Hoffmann,
Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darm-
stadt, Darmstadt
Helmut Hübner*,
Baukoordinator, Darmstadt
Alfred Jakoubek,
Landrat, Roßdorf
Antonio Jorba*,
Dipl.-Informatiker, Roßdorf
Claudia Lehrian*,
Sekretärin, Bickenbach
Dagmar Metzger,
Mitglied des Landtags, Darmstadt
Andreas Niedermaier*,
Vorsitzender des Betriebsrates Anlagenbau,
Groß-Umstadt
Doris Pokorny-Boger*,
Sozialversicherungsfachangestellte, Darmstadt
Rafael F. Reißer,
Mitglied des Landtags, Dipl.-Betriebswirt, Darmstadt
Bernd Rudolph,
Mitglied des Vorstandes der Thüga AG, München
Rita Winkler*,
Industriekauffrau, Griesheim
Albert Filbert,
Dipl.-Kfm., Darmstadt
Vorstandsvorsitzender
Dr. Ulrich Wawrzik,
Dipl.-Ing., Darmstadt
Technischer Vorstand
Holger Mayer,
Rechtsanwalt, Darmstadt
Vorstand Finanzen, Personal und Vertrieb
Die Landräte und Bürgermeister
aus dem Netzgebiet
Aufsichtsrat
Vorstand
Beirat
119
Gesamtbezüge des VorstandsDie im Berichtsjahr für den Vorstand angefallenen
Gesamtbezüge betragen 1.056 T €. An die früheren
Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterbliebe-
nen wurden 79 T € (Vorjahr 225 T €) gezahlt; die für
diesen Personenkreis gebildete Pensionsrückstel-
lung beträgt 1.095 T € (Vorjahr 1.120 T €).
Gesamtbezüge des Aufsichtsrates und des BeiratesFür die Mitglieder des Aufsichtsrates und des Beira-
tes entstanden Aufwendungen in Höhe von 174 T €.
MitarbeiterIm Jahresdurchschnitt waren im Konzern 1.177
Angestellte, 660 Arbeiter sowie 125 Auszubilden-
de beschäftigt. Durch die Erstkonsolidierung der
HEAG MediaNet GmbH, EAG Entsorgungs-AG, MW
Mayer GmbH, ENVIRO Mondial GmbH und 3 T
Telekommunikationsgesellschaft mbH sind im
Jahresdurchschnitt 339 Angestellte, 18 Arbeiter
und 10 Auszubildende hinzugekommen.
Darmstadt, den 31. März 2008
HEAG Südhessische Energie AG (HSE)
Der Vorstand
Albert Filbert Dr. Ulrich Wawrzik Holger Mayer
(Vorsitzender)
Sonstige Angaben
Bestätigungsvermerk
Konzernlagebericht und -jahresabschluss 2007 120
Wir haben den von der HEAG Südhessische Ener-
gie AG (HSE), Darmstadt, aufgestellten Konzern-
abschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und
Verlustrechnung, Anhang, Kapitalfl ussrechnung
und Eigenkapitalspiegel – und den Konzernlage-
bericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2007
bis zum 31. Dezember 2007 geprüft. Die Aufstel-
lung von Konzernabschluss und Konzernlagebe-
richt nach den deutschen handelsrechtlichen Vor-
schriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen
Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es,
auf der Grundlage der von uns durchgeführten
Prüfung eine Beurteilung über den Konzernab-
schluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach
§ 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu pla-
nen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch
den Konzernabschluss unter Beachtung der Grund-
sätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch
den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich
auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt
werden. Bei der Festlegung der Prüfungshand-
lungen werden die Kenntnisse über die Geschäfts-
tätigkeit und über das wirtschaftliche und recht-
liche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen
der Prüfung werden die Wirksamkeit des rech-
nungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems
sowie Nachweise für die Angaben im Konzernab-
schluss und Konzernlagebericht überwiegend auf
der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung
umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der
in den Konzernabschluss einbezogenen Unterneh-
men, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises,
der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidie-
rungsgrundsätze und der wesentlichen Einschät-
zungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdi-
gung der Gesamtdarstellung des Konzernab schlus ses
und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auf-
fassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen ge-
führt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der
Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften
und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze
ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsäch-
lichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver-
mögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem
Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutref-
fendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt
die Chancen und Risiken der zukünftigen Ent-
wicklung zutreffend dar.
Frankfurt am Main, den 25. April 2008
BDO Deutsche Warentreuhand
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
gez. Simon-Heckroth gez. Braun
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
121
Konzernlagebericht und -jahresabschluss 2007 122
Wir danken allen Künstlern und Beteiligten für
Ihren Beitrag zur Realisierung dieses Geschäfts-
berichtes. Unter dem diesjährigen Titel „Energie für
die Zukunft“ fand wieder ein spannender Prozess
gegensei ti ger Inspiration statt.
Die Vielfalt der künst le ri schen Ergebnisse mag als
Sinnbild für das krea tive Potenzial unserer Region
gelten. Die ent stan denen Arbeiten werden in den
Räumlichkeiten von Hessen Design e. V. in Darm-
stadt, Eugen-Bracht-Weg 6, aus gestellt.
Die beteiligten Künstler sind:
• Annette Bischoff Seite 12
• Willi Bucher Seite 26
• Martin Brüger Seite 36
• Willes Meinhardt Seite 46
• Matthias Will Seite 54
• Bea Emsbach Seite 62
Ein „+“ in einem Bild bedeutet, dass es sich um
ein Prozess-Bild des Künstlers handelt.
122
Dank
HerausgeberHEAG Südhessische Energie AG (HSE)Frankfurter Straße 10064293 DarmstadtTelefon: 06151 701-0Telefax: 06151 701-44 44E-Mail: [email protected]
RedaktionHSE Konzernkommunikation
Gestaltung, Satz und LithoHeilmann & Klöppinger Designkonzepte,Darmstadt
Fotografi eAndreas FechnerRüdiger Nehmzow: S. 39 (1. Bild) und Umschlag (4. Bild)
ProduktionUniversitätsdruckerei, Mainz
Impressum
Auf einen Blick
Vorwort 3
Organe der Gesellschaft 4
Allgemeine Informationen zum Geschäftsjahr 14
Zwischen Wettbewerb und Regulierung 28
Erzeugung, Umweltverantwortung und Innovation 38
Gesellschaftliche Verantwortung 48
Erfolgsfaktor Mitarbeiter 56
Lagebericht 64
Jahresabschluss 2007 72
Sonstige Angaben 87
Vorschlag zur Gewinnverwendung 89
Bestätigungsvermerk 90
Bericht des Aufsichtsrates 91
Konzernlagebericht 94
Konzernjahresabschluss 2007 100
Sonstige Angaben 118
Bestätigungsvermerk 120
Lagebericht und Jahresabschluss 2007 64
Konzernlagebericht und Konzernjahresabschluss 2007 94
Auf einen Blick umseitig
HEAG Südhessische Energie AG (HSE)
Frankfurter Straße 100
64293 Darmstadt
Telefon: 06151 701-0
Telefax: 06151 701-44 44
E-Mail: [email protected]
www.hse.ag