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1 Etcetera. Das Pauliner Pausenmagazin. Ausgabe 51, 2007/08. EUR 1,00 Das Pauliner Pausenmagazin Österreichisches Schulsystem Sportliches Paulinum? und vieles mehr! Interviews mit DDr. Erwin Niederwieser und LR Dr. Erwin Koler Umfrage an unserer Schule und Interview mit Direktor Schretter

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und vieles mehr! Das Pauliner Pausenmagazin Interviews mit DDr. Erwin Niederwieser und LR Dr. Erwin Koler Umfrage an unserer Schule und Interview mit Direktor Schretter Ausgabe 51, 2007/08. EUR 1,00 1 Etcetera. Das Pauliner Pausenmagazin.

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1Etcetera. Das Pauliner Pausenmagazin.

Ausgabe 51, 2007/08. EUR 1,00

Das Pauliner Pausenmagazin

Österreichisches Schulsystem

Sportliches Paulinum?

und vieles mehr!

Interviews mit DDr. Erwin Niederwieserund LR Dr. Erwin Koler

Umfrage an unserer Schule und Interview mit Direktor Schretter

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2 Ausgabe 51

InhaltsverzeichnisLeitartikeL

4 am Ball bleiben

thema

6 Österreichisches Schulsystem8 DDr. erwin Niederwieser und

Lr Dr. erwin koler im Gespräch

thema

12 Wie sportlich ist das Paulinum?15 Dir. Schretter und der Sport15 Fußballereien

Bericht

16 Besonders schön. Besonders menschlich. Besonders.

18 Probleme? komm zur mediation!20 Der talentierte Schüler und seine

Feinde21 redewettbewerb der Oberstufe22 Lesewettbewerb der zweiten

klassen

tiPPS

23 musiktipp: amy Winehouse24 theatertipp: Die Welle

kOmmeNtar

25 hey Schiri!26 Wählen mit 15!

iNtervieW

28 Barbara Bader

eiNDrücke

30 Projekte: Steinige Zeiten, eintritt für Lehrer verboten

30

28

8

15

21

16

Gratulation an dieZweitplatzierten des

Bundesrede-wettbewerbs.

DDr. Erwin Niederwieser.

Auch Dir. Schretter istin EM-Stimmung.

Die Schulsekretärin Frau Bader verlässt heuer unsere Schule.

Das Mammut ist los.

Ein Abend mit besonderen Menschen.

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3Etcetera. Das Pauliner Pausenmagazin.

Wir haben einige Änderungen am Konzept der Etcetera vorgenom-men, inhaltlich sowie auch beim Layout. Ganz besonders möchten wir dem vorherigen Team aus der 7B zu ihrem Gewinn beim heu-rigen Schülerzeitungswettbewerb in Wien in der Kategorie Schü-lerzeitung Oberstufe und Online-Zeitung gratulieren.Das Hauptthema dieser Ausgabe ist „am Ball bleiben“, im Sport wie in der Schule. Doch es gibt noch mehr: Wir bringen Licht ins Dunkel der Wahlpflichtfächer und haben Interviews mit Politikern der SPÖ und ÖVP zum österreichischen Schulsystem geführt.Auch eine Satire und Berichte zu

vOrWOrt

Was gibt‘s Neues?Hey … habt ihr eure Schülerzeitung schon vermisst?Die Etcerera ist wieder da unter neuer Leitung und mit neuen spannenden Themen.

verschiedenen Veranstaltungen sind wieder im Programm.Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr unserer Website, die von Gregor und Andreas Zoller und dem Etcetera-Team stän-dig auf dem Laufenden gehalten wird, öfters einmal einen Besuch abstatten würdet. Ihr könnt hier eure Kommentare zu den aktu-ellen Ausgaben posten und uns mit konstruktiver Kritik unter-stützen. Wir freuen uns schon auf eure Meldungen, sodass wir immer am Ball bleiben können!Auch die Schulwebsite wurde von unseren Layoutprofis Gregor und Andreas zusammen mit Prof. Kurz neu gestaltet. Wiederum könnt ihr Kommentare zu allen Artikeln

s c h r e i b e n und auch selbst AutorIn wer-den. Wenn ihr Lust und Ideen zum Schreiben habt, meldet euch bei Prof. Kurz! Also, besucht unsere Websites und werdet aktiv! Wir freuen uns über jeden Kommentar und viel-leicht schon bald über neue Autor-Innen für die Schulwebsite!Und jetzt heißt es: Am besten schnell umblättern und lesen!

(am/vs)Viel Spaß wünscht euer neues Etcetera Team

IMPRESSUMMedieninhaber & Herausgeber: Etcetera Schülerzeitung, Bischöfliches Gymnasium Paulinum, Paulinumweg 1, 6130 Schwaz. Chefredaktion: Judith erler (je), anna-maria mühlbacher (am). Redaktion: Verena Schwaiger (vs), Florian Kofler (fk), Felix Berger (fb), markus Schiffmann (ms), Simon Oberbichler (so), Nicole mühlbacher (nm), Saskia haag (sh), eva Neurauter (en). Gastredaktion: martina Feichtmeir, Gregor Zoller. Layout: Verena Schwaiger, Florian Kofler, Gregor Zoller. Titelbild: Linda rupprechter, veronika Wanitschek. Fotos: thomas kurz, Gitte heiss, Judith erler, ansonsten separat ange-geben. Druck: Hutter Druck GmbH & Co KG, 6380 St. Johann. Webdesign: grandcom mediadesign, andreas und Gregor Zoller. Website: www.et-cetera.at. Bankverbindung: Volksbank Schwaz (BLZ 42390), Kto. 674049004.alle verwendeten Logos und Schutzmarken sind eigentum ihrer jeweiligen Besitzer. Für Satz- und Druckfehler übernehmen wir keine haftung. alle rechte vorbehalten.

Die neu gestaltete Pauliner Website.

Die Schulsekretärin Frau Bader verlässt heuer unsere Schule.

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4 Ausgabe 51

LeitartikeL

Am Ball bleiben„Am Ball bleiben“ ist das Thema der neuen Etcetera. Natürlich denkt man dabei sofort an die EM, die in vollem Gange ist und vor der niemand wirklich flüchten kann. Doch kann man den Ball immer sehen, an dem man bleiben soll? Beim Fußball ja, aber im Alltag? Kann man „am Ball bleiben“ auch mit „den roten Faden behalten“ übersetzen, die Hilfslinie, die sich durch unser Leben zieht?

Laut Wiktionary ist „am Ball bleiben“ gleichbedeutend mit „auf dem neuesten Stand bleiben“ und „nichts abreißen lassen“. Hier hört der Fußball auf und das Leben fängt an, denn man kann auch bei Bildung, Musik, Theater oder Büchern auf dem neuesten Stand bleiben, siehe ausführliche Berichte im Blattinneren. Auch den Kontakt zu anderen sollte man nicht abreißen lassen, und um das zu verhindern, lohnt es sich, bei einem Streit zur Medi-ation zu gehen, die im Moment (leider oder aufgrund zu geringen Bedarfs?) wenig genutzt wird. Den Kontakt zu uns sollt ihr ebenfalls

raum ins Leben wechseln. Denn „selbst ist der Mensch“.Und auch wir von der Etcetera versuchen, mehr Leben in die Zei-tung hineinzubringen, um euch auf dem neusten Stand bleiben zu lassen. Also:

Bleibt am Ball! (je/vs)

auf keinen Fall verlieren, sondern uns mit konstruktiver Kritik unterstützen, zum Beispiel auf der neu gestalteten Etcetera-Web-site oder der Schulwebsite, wo ihr selbst Kommentare hinterlassen und uns eure Meinung und auch Kritik zu verschiedenen Themen mitteilen könnt.Man kann und sollte im ganzen Leben am Ball bleiben, mit bei-den Beinen fest im Leben stehen, und nicht passiv, wie bei den EM-Spielen, im Publikum sitzen. Sich aktiv an der Umwelt zu beteili-gen heißt die Devise. Jeder kann etwas bewegen oder verändern. Man muss nur vom Zuschauer-

Der Europass - Spielball der EM 2008.

Café-InnsideHannes und Simone Mair

Paulinumweg 2A-6130 Schwaz

Tel: +43(676)6906740Email: [email protected]

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5Etcetera. Das Pauliner Pausenmagazin.

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6 Ausgabe 51

SchülerInnen sind Kunden an den Schulen. Der Kunde ist König! Eigentlich.Egal, welche Zeitung man auf-schlägt, fast überall liest man etwas von Schulreformen und der Uneinigkeit unserer Großen Koa-lition darüber. Einige machen sich bestimmt über unser öster-reichisches Schulsystem Gedan-ken. Der Unterricht läuft oft noch so ab wie vor vielen Jahren bei unseren Eltern. Es hat sich zwar manches geändert, durch einige Reformen. Doch ob sich z.B. die Stundenkürzungen positiv auf uns SchülerInnen auswirken, muss hinterfragt werden. Wir SchülerInnen können an unserem Schulsystem nicht viel ändern, wir müssen uns dem fügen, was geboten wird. Leider ist unser Unterricht oft sehr ein-seitig und der Frontalunterricht dominiert. Auch die politische Bildung steht sehr am Rande des Unterrichts. Über Aktuelles im Weltgeschehen wird oft gar nicht, und wenn, sehr selten und ober-

Einführung der Gesamtschule passieren würde, denn Gym-nasium-Unterstufe und Haupt-schule gäbe es dann nicht mehr. Die Bildungsentscheidung im 10. Lebensjahr wäre abgeschafft und alle Kinder würden bis zum 14. oder 15. Lebensjahr in die gleiche Schule gehen.Durch unser Schulsystem müsste frischer Wind wehen. Es wäre schon einmal ein guter Anfang, wenn Schule kein Ort des Zwangs, sondern ein Ort, den man gerne besucht, wäre. SchülerInnen sowie auch einige LehrerInnen müssten dann jedoch an ihrer Einstellung etwas ändern. Die meisten Leh-rerInnen wären wohl motiviert, doch fehlt es ihnen wahrschein-lich an den richtigen Arbeitsbe-dingungen. Auch muss man dazu sagen, dass viele Jugendliche den LehrerInnen gar keine Chance geben, ihnen etwas beizubringen, und von respektvollem Umgang keine Ahnung haben. Wo bleibt denn ihr Elan in der Schule, den sie sonst in ihren Freizeitbeschäf-

flächlich gesprochen. Ob die Schule immer die beste Vorbereitung für das Leben ist, sei dann einmal dahingestellt.Eigentlich geht es meistens nur um Faktenwissen, das dann von SchülerInnen gleich wieder aus ihrem Gedächtnis entfernt wird. Die SchülerInnenanzahl der Klas-sen sprengt alle Nähte und Leh-rerInnen haben dadurch keine Chance, individuell auf Schüler-Innen einzugehen. Dadurch ge-hen wohl viele Talente verloren.Die Auswahlkriterien für Lehrer-Innen sind in manchen anderen Ländern strenger. Nur die Besten werden für den LehrerInnen-Beruf zugelassen, was ihren Stel-lenwert in der Gesellschaft erhöht und den Beruf für junge Men-schen attraktiver werden lässt. Bei uns ist das nicht so, und auch weniger geeignete LehrerInnen werden eingesetzt und bleiben an den Schulen.Einige sehen die Lösung in der Gesamtschule. Doch eigentlich weiß man nicht genau, was bei der

meiNuNG

Österreichisches Schulsystem Schulsystem – zurzeit ein heiß diskutiertes Thema in Österreich. Die Politi-kerInnen reden und versprechen, Zeitungen drucken es ab, doch um welche Positionen geht es eigentlich und was geschieht?

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7Etcetera. Das Pauliner Pausenmagazin.

tigungen zeigen? SchülerInnen würden wohl viel lieber in die Schule gehen, wenn sie lernen, was sie interessiert und wenn man sie mehr fordern würde, was bedeutet individueller auf jeden Einzelnen einzugehen. Dieses Interesse kann natürlich durch gut vorbereiteten, interes-santen und praktischen Unter-richt geweckt werden. Diese Ressourcen müssen wiederum von qualifizierten LehrerInnen

geboten werden. Damit man sich um die einzelne Schülerin bzw. den einzelnen Schüler besser kümmern kann, müsste man die SchülerInnenanzahl in den Klas-sen verringern.Es wäre wichtig, dass es im Schul-system eine ständige Weiterent-wicklung gäbe. Auch das Schul-system muss am Ball bleiben, denn veraltete Unterrichtsmetho-den und inkompetente LehrerIn-nen sowie schlechte Lehrpläne

erschweren vielen SchülerInnen ihr Dasein, verbauen vielen die Zukunft und lassen die Ausbil-dung der neuen Generation, der Zukunftsgeneration, eher trist aussehen.

Auf den folgenden Seiten könnt ihr lesen, wie DDr. Erwin Nieder-wieser (SPÖ) und LR Dr. Erwin Koler (ÖVP), unsere Fragen zum Schulsystem beantwortet haben.

(vs/je)

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8 Ausgabe 51

iNtervieW

DDr. Erwin Niederwieser –Bildungssprecher der SPÖWir führten mit DDr. Erwin Niederwieser persönlich ein sehr aufschlussreiches Gespräch in der Arbeiterkammer Innsbruck. Er nahm sich Zeit, all unsere Fragen präzise zu beantworten.

DDr. Erwin Niederwieser im Gespräch.

Was erwarten Sie sich von einem guten Bildungssystem in Österreich?Von einem guten Bildungssystem erwarte ich mir, dass es gerecht ist und dass es eine hohe Quali-tät bietet. Gerecht heißt, dass es unabhängig davon, welche Her-kunft und wie viel Geld jemand hat, entschieden wird, welche Schule das Kind besucht. Es sollte darauf ankommen, welche Talente das Kind hat.

Was halten Sie von der Gesamtschule?Die Gesamtschule ist ein Teil eines guten Schulsystems, weil die Bildungsentscheidung nicht schon mit dem 10. Lebensjahr getroffen werden muss. Das ist zu früh und nahezu alle Länder der Welt sehen dafür ein Alter von 14/15 Jahren vor.

Halten Sie Schulpflicht noch für zeitgemäß?Schulpflicht halte ich auf jeden

unserem System, das auf Druck und Sanktion setzt.

Warum fragt man die SchülerInnen nie, was sie wollen?Die SchülerInnen werden andau-ernd gefragt! Das ist kein Scherz! SchülerInnen bringen sich wirk-lich in die Bildungspolitik ein. Ich habe regelmäßig Treffen mit der Bundesschülervertretung, mit unserer AKS, mit der Schüler-union.

Welche Kriterien würden Sie für

Fall für zeitgemäß, wobei man sagen muss, dass Österreich gar keine Schulpflicht hat, son-dern nur eine Unterrichtspflicht, denn es gibt auch den häuslichen Unterricht.Noten halte ich nicht für zeitge-mäß. Ohne sie gäbe es kein Sitzen-bleiben mehr. Durch speziellen Förderunterricht und gute Lehrer- Innen könnte man das umgehen. Die Länder, die auf Klassenwie-derholungen verzichten, haben beim PISA-Test der 15-Jährigen bessere Ergebnisse als wir mit

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9Etcetera. Das Pauliner Pausenmagazin.

kratie muss man erleben. Ich war z.B. sehr beeindruckt von den Kinderkongressen im Parlament, wo 8- bis 9-Jährige sagen, was sie sich von der Schule erwarten.

Wer verhindert dieses neue Schulsystem?Bei den Modellen für eine neue Mittelschule war es in Tirol bis-her die ÖVP, die den Landesrat für Bildung stellt und damit auch die politische Verantwortung trägt. Bei zeitgemäßen Formen der Leistungsbeurteilung und der positiven Motivation statt der alten Noten können sich viele noch nicht vorstellen, dass dies funktioniert und die Leh-rerInnenvertretungen glauben, dass man auf dieses Druckmittel nicht verzichten kann. Schulre-formen brauchen aber insgesamt einen starken gesellschaftlichen Rückhalt und die Überzeugung, dass Veränderungen notwendig sind und dass wir uns bei inter-nationalen Vergleichstests nicht mit mittelmäßigen Ergebnissen zufrieden geben dürfen.

(vs/je)

die Ausbildung von LehrerInnen aufstellen?In einem Auswahlverfahren kann man herausfinden, wieso jemand LehrerIn werden möchte. Wir werden bei uns sicherlich auch noch dazu kommen, denn momentan haben wir das ja nicht. Finnland wird ja öfter als Beispiel genommen – von 120 Bewerbern werden die 5 besten aufgenom-men. Das hat zur Folge, dass der Beruf LehrerIn einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert hat. Wichtig ist, dass es eine kontinu-ierliche Weiterentwicklung und Teamarbeit an den Schulen gibt.

Wird zu diesem Thema in nächster Zeit etwas passieren?Ja, das muss sich ändern. Es gibt LehrerInnen, die die SchülerIn-nen ungerecht behandeln, die sich nicht vorbereiten, die nicht erklä-ren können. Sie sind bekannt, die Direktion kennt sie, aber man kann wenig dagegen tun. Die Direktionen müssen ihre Ver-antwortung besser wahrnehmen können, denn sie sind Vorge-setzte und für die Qualität einer Schule verantwortlich.

Wir haben hier einige Ausdrücke. Würden Sie sagen, dass diese unser System beschreiben?Kreativ - Einzelne Schulen sind kreativ, aber das System als sol-ches ist sehr schwerfällig. Krea-

tivität entsteht selten von oben, sondern von unten. Bei uns in den Lehrplänen sind 65% vor-gegeben, aber über ein Drittel ist frei gestaltbar, das kann noch mehr genützt werden.Flexibel - flexibel ist unser Schul-system kaum. Flexibel heißt auf neue Herausforderungen schnell zu reagieren, das tut es nicht. Bösartig - Das System lässt Unge-rechtigkeiten zu, die sich für das einzelne Kind sehr schlimm aus-wirken können, und wir haben noch zu wenige Instrumente das zu verhindern. Rückständig - in der Grundstruk-tur sind wir sicher rückständig. Sitzenbleiben, Noten, von dem haben wir ja schon gesprochen, das ist sehr veraltet.

Wenn Sie Bildungsminister wären und die absolute Mehrheit im Nationalrat hätten, welche Reformen würden Sie dann einleiten?Ich würde die LehrerInnen-Aus- und Weiterbildung verbessern und alle an den Universitäten ausbilden. Ich würde die Gemein-schaftsschule bis zum 15. Lebens-jahr einführen. Bei den Quali-tätsstandards ist Teamarbeit und Mitbestimmung wichtig, gerade wenn man von politischer Bil-dung redet. Das ist nicht etwas, das man theoretisch lernt. Demo-

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10 Ausgabe 51

iNtervieW

Dr. Erwin Koler – Bildungs- und Kulturlandesrat für Tirol (ÖVP)Nach einem Vorgespräch mit Mag. Günther Zangerl, der LR Dr. Erwin Koler vertrat, schick-ten wir Dr. Koler die Fragen und bekamen sie von ihm selbst überarbeitet zurück. Leider konnte er aufgrund des Wahlkampfes keine Zeit für ein persönliches Gespräch finden.

Die für das nächste Schuljahr geplanten Schulversuche zur neuen Mittelschule sind alles andere als durchdacht und gut vorbereitet. Ich bin der Meinung, dass ein gemeinsamer Unterricht aller 10- bis 14-Jährigen bei glei-chem Niveau die Schwächeren über- und die Stärkeren unterfor-dert. Dem könnte man nur ent-kommen, wenn innerhalb einer Gesamtschule Leistungsgruppen oder nach Leistung differenzierte Klassen eingeführt würden. Doch

Was erwarten Sie vom österreichischen Schulsystem? Was erwarten Sie von einem guten Schulsystem? Ich erwarte mir von einem guten Schulsystem, dass es bestmöglich auf die Zeit nach der Schule vor-bereitet. Die SchülerInnen sollten nicht nur auf den Beruf, sondern auch auf das Leben im Allge-meinen vorbereitet werden. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass man in den österrei-chischen Schulen all dies vermit-telt bekommt.

Was halten Sie von der Gesamtschule? Die neuen Gesamt- und Mit-telschulmodelle können nicht darüber hinwegtäuschen, dass jedes Schulsystem zwischen den Begabungen und Interessen der SchülerInnen differenzieren muss. „Jedem das Seine“ ist im Schulbereich sicher zielführender als „allen dasselbe“. In Tirol besu-chen noch immer 80% der 10- bis

14-Jährigen eine Hauptschule, und rund 70% der MaturantInnen kommen aus der Hauptschule. Dieses System ist nicht perfekt und optimal, jedoch könnte mit den für die Einführung einer Gesamtschule notwendigen Mit-teln auch hier vieles verbessert werden, z.B. die individuelle För-derung durch mehr Förderun-terricht, mehr Wahlgegenstände oder kleinere Klassen.

Was spricht Ihrer Meinung nach gegen eine Gesamtschule?

Mag. Günther Zangerl beim Interview.

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11Etcetera. Das Pauliner Pausenmagazin.

wo ist der große Unterschied, ob man nun Gymnasialklasse und Hauptschulklassen mit drei Leis-tungsgruppen in zwei getrennten Gebäuden hat oder unter einem Dach? Vor allem darf man nicht vergessen, dass man ja von der einen Schule in eine andere wech-seln kann, wenn man das entspre-chende Leistungspotential hat.

Also sehen Sie die Auswirkungen der Gesamtschule auf die Gesellschaft eher negativ? So würde ich das nicht ausdrü-cken, denn es kommt sehr auf das Gesamtschulmodell an. Ich sehe aber aus den angeführten Gründen in der Gesamtschule keine Verbesserungsmöglich-keit gegenüber dem gegliederten Schulwesen. Offenes Lernen oder Teamteaching beispielsweise - oft erwähnte Schlagworte - sind sicherlich zukunftsweisende Ele-mente in der Schulentwicklung. Unklar sind jedoch grundlegende Angelegenheiten wie jene der Schulerhaltung oder des Dienst-rechts der LehrerInnen.

Halten Sie die Noten noch für zeitgemäß? Jeder Mensch braucht eine grund-legende Bildung. Eine Schule, die ernsthaft auf das spätere Leben vorbereitet, braucht ein „Verglei-chen“ und ein „Messen“. Über die Formen dieses Messens kann

sicher diskutiert werden. Bei all diesen Dingen spielen Schulnoten – neben anderen Kriterien – nach wie vor eine nicht unbedeutende Rolle. Man wird daher das Prob-lem nicht lösen, indem man über Nacht die Schulnoten abschafft. Was allerdings weiterentwickelt werden sollte, sind Instrumente, die sicherstellen, dass überall für gleiche Leistungen gleiche Noten vergeben werden.

Wenn Sie Bildungsminister wären und über eine Mehrheit im Nationalrat verfügen würden, welche Reformen würden Sie einleiten? Da gäbe es einiges, beispielsweise die Senkung der Klassenschüler-Innenhöchstzahl in den Schulen, für die das Land zuständig ist, auf 25. Es wäre schön, wenn die Unterrichtsministerin an den Bundesschulen dasselbe machen würde. Für ein friedliches Zusammenleben in der Schule wäre es sinnvoll, wenn die Zahl der SchulpsychologInnen erhöht werden würde. Ein Teil dessen, was ich als sinnvolle Weiterent-wicklungen erachten würde, sind mehr „besondere“ Angebote für Schülerinnen und Schüler wie Exkursionen, Förderstunden oder Freifächer.

Würden Sie an der LehrerInnen-Ausbildung etwas ändern?

Es gibt ein altes Sprichwort, das sagt, „wer stehen bleibt, beginnt, zurückzufallen“. SchülerInnen brauchen heute ganz andere Kenntnisse als vor 20 Jahren, beispielsweise im EDV-Bereich. Deshalb gibt es gerade im Bereich der LehrerInnenbildung laufend Weiterentwicklungen. Generell bin ich aber mit den Lehrerinnen und Lehrern in Tirol sehr zufrie-den, und wie die guten Bildungs-leistungen in unserem Land zei-gen, liege ich damit richtig.

Hier einige Begriffe. Finden

Sie, dass sie unser Schulsystem

beschreiben?

Die Begriffe ‚Flexibilität‘ und ‚Kreativität‘ beschreiben durch-aus Vorzüge des österreichischen Schulsystems, welchen zukünftig noch mehr Bedeutung zukom-men wird. Keinesfalls nachvollziehen kann ich aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen den unterschwelli-gen Vorwurf, dass unsere Schulen „rückständig“ oder gar „bösartig“ sein sollen. (je/vs)

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12 Ausgabe 51

umFraGe

Wie sportlich ist das Paulinum?Die Eishockey-WM ging vorüber und nun kommt die Fußballeuropameister-schaft, dicht gefolgt von den Olympischen Spielen 2008, auf uns zu. Sport ist allgegenwärtig und lässt uns wohl niemals los, sei es am Paulinum durch den Handballhort oder in den Medien durch zahlreiche Sportberichte.

Nun holten wir zu diesem Thema im April eure Mei-nung ein und befragten euch nicht nur zu euren sportlichen Vorlieben, sondern auch zu dem Großereignis: EM 2008. In stundenlanger Schwerstarbeit werteten wir knapp 500 Fra-gebögen aus, um euch nun das Ergebnis dieser Umfrage stolz präsen-tieren zu können:Trotz Jürgen Macho, Martin Stranzl oder René Aufhauser; Öster-reich hat keine Chance auch nur annähernd einen Sieg davonzutragen, gaben jedenfalls 79% der Paulinerinnen und Pau-liner an, wobei sich vor allem die Oberstufenschülerinnen (gerade mal 8% glauben an diese Plat-zierung) skeptisch zeigen. Dies macht keinen sehr patriotischen Eindruck, aber wer weiß, viel-leicht führt Josef Hickersberger das österreichische Nationalteam doch noch zum rot-weiß-roten

Sieg. Der Schlachtruf stimmt jedenfalls (Hicke, Hacke, Hicke, Hacke, hoi, hoi, hoi lalalala).Doch wer gewinnt nun die EM, wenn nicht Österreich? Etwa Eng-land? Brasilien?

Kanada? Nein, ganz bestimmt nicht; wenn es nach den Schüle-rinnen am Paulinum geht, wird Italien ganz klar Europameister (liegt das etwa am gutaussehen-den Luca Toni?!?), denn 33% der Unterstufenschülerinnen und sogar 34% der Oberstufenschü-

lerinnen gaben den sympathi-schen Südländern eine Chance. Ganz anders sehen es jedoch die Burschen unter uns, die sich nicht gerade einig waren, wie die Plat-zierung nun aussieht: Gewinnt etwa Italien knapp vor Frank-

reich, wie es die Oberstufen-schüler sehen, oder wird Frankreich vor Italien gewinnen (Unterstufe)? Doch eure Vorschläge waren ebenso zahlreich wie auch kreativ, denn so gaben 14 Personen

an, Brasilien, Kanada oder England (leider bereits in

der Qualifikation ausgeschieden) könnten Europameister werden. Dies schreit nahezu nach einer Erhöhung der GW-Stunden.Um jedoch nicht nur stur auf diesen Event zu pochen, befrag-ten wir euch zu euren Vorlieben im Bereich Sport und wurden positiv überrascht: Das Pauli-num ist gar nicht so unsportlich, wie es sich oft gibt, denn nur

Denken PaulinerInnen, dass Öster-reich EM-Sieger wird?

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13Etcetera. Das Pauliner Pausenmagazin.

10% der männlichen und 14% der weiblichen Lernenden gaben an, keine Sportart auszuüben. Doch um mehr über euren Lieb-lingssport in Erfahrung zu brin-gen, solltet ihr uns die von euch ausgeübte Sportart nennen und wie soll es anders sein, 23% der Burschen gaben Fußball als ihre liebste Freizeitbeschäftigung an, dicht gefolgt von Tennis und Handball mit je 11%. Im Gegen-satz dazu waren sich die Mäd-chen überhaupt nicht einig. Hier gibt es wohl die größte Dichte an verschiedenen Sportarten – von Cheerleading über Radsport bis hin zu Selbstverteidigung und Krafttraining war alles dabei. Dennoch den ersten Platz im Ranking um den beliebtesten Sport gewann Reiten mit 9% ganz knapp vor Volleyball und Leicht-athletik mit je 8%.Doch unsere Neugierde war noch nicht ganz gestillt und wir befragten euch zu den Sport-möglichkeiten am Paulinum. Reicht für die anspruchsvollen Schülerinnen und Schüler eine riesige Turnhalle, Handballhort, Sportzentrum direkt vor der Türe sowie ein wenige Gehminuten entferntes Schwimmbad aus? Vor allem die Jungs sind zufrieden, denn 82% der Unterstufler und 62% der Oberstufler beantwor-teten diese Frage positiv, wogegen

hier gingen die Meinungen wieder einmal auseinander, denn 57% gaben an, die Turnstunden seien ausreichend, wobei 43% angaben, es mangelt an solchen. Wobei man dieses Problem vielleicht etwas näher erläutern sollte. Vor einigen Jahren war die damalige Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer der Meinung, man könne Bewegung und Sport an Öster-reichs Schulen minimieren und somit Stunden einsparen. Das Resultat: In der Oberstufe stehen gerade einmal 2 Wochenstunden zur Benützung der Turnhalle zur Verfügung. Ob diese Minderzahl überhaupt ausreicht und man nach 6 Stunden Dauerstillsitzen noch in der Lage ist, sich zu kon-zentrieren, bleibt dahingestellt. Wir konfrontierten unseren Herrn Direktor Schretter mit euren Verbesserungsvorschlägen und der Frage nach mehr Bewe-gung unter der Schulzeit. Näheres könnt ihr auf der nächsten Seite

erfahren. (nm/fk)

nur 76% der Unterstuflerinnen sowie 68% der älteren Genera-tion derselben Meinung waren. Damit ihr jedoch nicht nur klagt, sondern auch aktiv an einer Ver-besserung des sportlichen Kli-mas mitarbeiten könnt, wollten wir von euch Lösungsvorschläge hören, diese kamen jedoch nicht sehr zahlreich. Doch immerhin 160 der Befragten waren bereit sich mögliche Änderungen zu überlegen und so gaben 27 Per-sonen an, eine Kletterwand muss her, 21 Personen sprachen sich für eine Schülerliga und Fußball-schulmannschaft aus und 17 Per-sonen verlangen nach mehr Sport-möglichkeiten (gefragt waren vor allem Volleyball, Basketball, Ten-nis, Hockey und Kampfsport). Die letzte, abschließende Frage: Haben wir genügend Bewegungs-möglichkeiten, sprich Turnstun-den? Ein klares Nein seitens der Oberstufenschüler (88%), ein kla-res Ja von den Unterstufenschüle-rinnen (69%). Die über 15-Jähri-gen waren sich jedoch nicht einig,

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14 Ausgabe 51

iNtervieW

„Wenn ich das Fußballfieber bekomme, dann geht‘s auf!“Auf Grund der Umfrage im April, wo ihr uns einige Verbesserungsvorschläge zu Sport am Paulinum gegeben habt, beschlossen wir, unseren Herrn Direktor HR Dr. Bernhard Schretter um eine Stellungnahme zu bitten.

27 Pauliner/Innen würden sich am Paulinum eine Kletterwand wünschen; wäre es möglich eine Kletterwand zu errichten?Bei der Planung des Paulinum Neu wurde von mir bereits eine Kletterwand beabsichtigt, die Pläne konnten jedoch aus Kosten-gründen nicht umgesetzt werden. Allerdings ist die Kletterwand langfristig geplant, aber derzeit nicht finanzierbar.

Warum gibt es für die Oberstufe keinen Handballhort?Dazu kann ich jetzt nichts sagen, da der Handballhort eigenständig ist und nicht in den Verantwor-tungsbereich der Schule fällt.

Warum gibt es in der Oberstufe nur zwei Turnstunden?Mir ist klar, dass dies wenig ist, aber auf Grund der Stundenkür-zungen mussten alle Fächer etwas abgeben. Wir versuchen am Pauli-num jedoch diesen Mangel durch Betreuungen auszugleichen, was

einmalig am Paulinum ist.

Finden Sie, dass es am Paulinum ausreichend Sportmöglichkeiten gibt?Das Paulinum besitzt derzeit wahrscheinlich die besten Sport-anlagen des Landes (Sportgym-nasien vielleicht ausgenommen). Dies wurde uns letztes Jahr bestä-tigt, indem das Paulinum zum Austragungsort der 1. Tiroler Schulsportspiele erwählt wurde.

Sind Sie Fußballfan?Hmm … wenn ich das Fußballfie-ber bekomme, dann geht’s auf…!

Wer wird Ihrer Meinung nach Europameister?Ich glaube, dass Deutschland Europameister wird, aber mir wäre es lieber, wenn Italien gewinnt.

Betreiben Sie selbst Sport?Leider ist es mir wegen Zeitman-gels nicht möglich, mich sport-lich zu betätigen. Aber es besteht durchaus ein guter Wille. Außer-dem habe ich auch andere Hob-bys: Kunst, Musik, Literatur…

(nm/fk)

HR Dir. Dr. Bernhard Schretter hofft, dass die Italiener die EURO gewinnen.

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15Etcetera. Das Pauliner Pausenmagazin.

Satire

Fußballereien

Wie der Name schon sagt, muss der Ball mit dem Fuß gespielt wer-den. Als Ort dieses Schauspiels dient eine rechteckige, grüne, mit Dünger und Liebe behandelte Grasfläche. An den Breitseiten steht jeweils ein karges Metall-gestell, das an ein Haus erinnert, dessen „Wände“ mit Ausnahme einer Seite mit einem grobma-schigen Stoffnetz bedeckt sind. Als Zeremonienmeister für die 2x11 in Mannschaften antreten-den Spieler dient ein in schwarz gekleideter, an einen Bestattungs-unternehmer erinnernder Mann. Dieser ist eine Art selbsternann-ter Richter, schaut streng, trötet in Kindergartenmanier in eine Trillerpfeife und verteilt neonfar-bige Karten an Spieler, die nicht das tun, was sie seiner Meinung nach sollten. Sogenanntes Hand-spiel, das keinem außer zwei behandschuhten Gurus, namens Goalie, gestattet ist, ahndet er mit absoluter und unerbitterli-cher Härte - vielleicht deshalb der Bestattungsunternehmer-Look. Aus ästhetischen Gründen und

vor allem um nicht-jugendfreie Tattoos vor Fernsehkameras zu verbergen, müssen alle Fußballer T-Shirts tragen. Diese T-Shirts helfen den Spielern, ihre Mann-schaftskameraden zu erkennen und geben durch einen 2-stelli-gen Nummerncode dem jeweili-gen Spieler Aufschluss über seine Identität. Es gibt kein Spiel ohne zwei stets unzufriedene, wild gestikulie-rende Herren mit leichtem Bauch-ansatz im mittleren Alter. Sie ver-suchen sich als Trainer zu tarnen, aber im Grunde verbergen sie durch diese Taktik, dass sie selbst einfach zu schlecht und klapprig sind. Aufgrund ihrer angespann-ten und nicht vertrauenswürdi-gen Psyche sind die Trainer in ein weiß umrandetes Viereck am Rasen eingesperrt. Unter den Fans gibt es wie unter den Trainern nur wenige vom Aussterben bedrohte Normalge-wichtige. Die Restlichen haben es dank ihrem Hauptnahrungs-mittel Carlsberg und Gösser zu einem ordentlichen Kampfge-

wicht gebracht. Als Faustregel für einen Fan gilt 1 Fass pro Tag, nach dem Motto, wozu ein Six-Pack, wenn ich ein Fass haben kann? Der wissenschaftliche Begriff für die Spezies „Österreichischer Fußballfan“ lautet: Homo Fuß-ballerus Fan Austriapiticus. Der Fan hat immer Recht und sollte eigentlich Weltfußballer werden, nun ist er nur einer von 8 Milli-onen Teamchefs in Austria. Zu seinem Äußeren: Unverhüllte, lediglich mit Farben beschmierte Bierbäuche, alberne Hüte, im Sonderangebot bei Lidl, und einen Umhang in den Farben der Landesflagge, powered by Harry Potter, geben dem Homo Fußbal-lerus Fan den unverwechselbaren visuellen und manchmal auch geruchsvollen Touch. Falls Sie ihn sehen, suchen Sie einen Fanschutzkeller auf oder wenden sich an die nächste Umweltschutzorganisation ihres Vertrauens.

(so)

Fußball zählt zu den sogenannten Ballsportarten, bei denen sich alles, wirklich alles, um einen etwas zu teuer geratenen Plastikluftballon dreht.

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16 Ausgabe 51

Bericht

Besonders schön. Besonders menschlich. Besonders.Ohne das Wort überzustrapazieren: Der Abend war besonders. Besonders, weil er so menschlich und so herzlich war. Und besonders, weil das Thema an sich etwas ganz Normales, aber eben für kaum jemanden etwas Alltägliches ist: Menschen und Kinder mit Down-Syndrom.

Dass diese Menschen ohne jede Hemmung und Scheu einen voll und ganz an ihren Emotionen teilhaben lassen, das wurde allen der über 300 Zuseherinnen und Zuseher dieses vom Eltern-Kind-Zentrum Schwaz und hier insbe-sondere von Frau Regina Ham-berger organisierten Abends klar.Egal, ob es die Zillertaler „Spe-cialband“ FBEI war, die mit ihrer schwungvollen Musik und vor allem der Freude, die sie dabei hatten, das Publikum in Stim-mung brachte, oder aber die Schwazerin Maria Kirchmair, die mit ihrer Ziehharmonika und ihrem fröhlichen Lachen garan-tiert einen Weg in die Herzen der ZuschauerInnen gefunden hat – es waren diese Menschen, die dem Abend das gewisse Etwas gegeben haben.Aber bevor das weitere Rahmen-programm erzählt sei, ein kurzer Blick zum eigentlichen Anlass dieses Abends und zum Hinter-

sagt, die genetische Besonderheit Trisomie 21 aufweist. Weiters sind darin zehn Momentaufnah-men aus dem Leben betroffener Familien festgehalten, wobei vor allem die strahlenden Bilder im Leben dieser Familien festgehal-ten werden und dabei eindeutig zeigen, welche Bereicherung ein Kind mit Down-Syndrom für eine Familie sein kann. Die Fami-lien sehen sich allesamt nicht als bemitleidenswert an, sondern

grund. Die Vorarlberger Auto-rin Simone Fürnschuß-Hofer präsentierte ihr 2005 anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tages erschienenes Buch „Das Leben ist schön“. Mit diesem Titel setzte sie einen beinahe programmatischen Ausspruch für den Abend und hatte sozusagen ein wunderbares Motto mit auf den Weg gegeben.In ihrem Buch erzählt sie über ihre eigenen Erfahrungen mit ihrem Sohn Valentin, der, wie sie selbst

FBEI brachte Stimmung ins Publikum.

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17Etcetera. Das Pauliner Pausenmagazin.

Maria Trojer begeisterte das Publi-kum mit ihren Gedichten.

Maria Kirchmair ließ es auf ihrer Ziehharmonika so richtig krachen.

möchten die sonnigen Gemüter oder auch den oft zitierten sechs-ten Sinn dieser Kinder, wenn es darum geht, die Gefühle anderer Menschen zu spüren, nicht mis-sen.Solche Eindrücke vermittelte Simone Fürnschuß mit Lese-proben aus ihrem Buch und umrandete damit ihre Erzählun-gen, deren Authentizität manch eine/einen wohl nachdenklich stimmte, der/dem anderen viel-leicht aber auch die Kraft gab, das Leben wieder fröhlicher zu leben.Ebenso ruhig wie dieser Pro-grammpunkt und mindestens ebenso authentisch, wenn auch ein wenig aufgeregter, trug die Zamser Jungdichterin Maria Trojer ihre Gedichte vor. Schon ein wenig stolz genoss sie den Applaus des Publikums, das sei-

nerseits von den Zeilen der Zam-serin angetan war.Größeren Belastungen musste die Bühne unserer Aula dann standhalten, als die Innsbrucker Tanzgruppe „balliamo“ ihre ver-spielten Tanzreigen vorführte und dann später die Unterländer Schuhplattlertruppe Almrausch Sölleite zusammen mit Maria Kirchmair es so richtig krachen ließ.Es war also ein wunderbarer Abend zu einem guten Zweck – der Reinerlös der Veranstaltung, inklusive aller Sponsoringgel-der, kommt dem Verein Down Syndrom Tirol, der Band FBEI und dem Institut LLL in Leoben zugute. Wenn jetzt noch die Stim-mung und die Menschlichkeit, die an diesem 16. Mai 2008 förmlich greifbar war, in den Alltag über-

geht, dann verliert ein Wort, wie es Simone Fürnschuß in ihrem Buch schreibt, tatsächlich seine Bedeutung: Behinderung. Und das wäre schließlich das Ziel, damit jeder und jede sagen kann: „Das Leben ist schön!“

Gastartikel von Gregor Zoller, 8A

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18 Ausgabe 51

iNFO

Probleme? Komm zur Mediation!Kein Streitende kam im ersten Halbjahr zur Mediation. Kein einziger Mitschüler, der Probleme hat, kam. Das klingt ja eigentlich ganz toll: Das Paulinum eine Schule ohne Streit? Weit gefehlt – täglich gibt es Streit und Probleme zwischen SchülerInnen. Es vergeht kein Tag, an dem SchülerInnen einander beleidigen oder gar gewalttätig werden. So übertrieben das jetzt klingen mag, aber das ist nun einmal die Wahrheit.

Eigentlich gibt es für solche Pro-bleme die Mediation. Nur warum besucht sie niemand? Haben die SchülerInnen etwa Angst, über ihre Gefühle zu sprechen? Stellen wir uns nun folgende Situation vor: Mehrere Schüler streiten miteinander (den Grund lassen wir einmal offen), eine Lehrperson bekommt Wind von dem Streit und versucht den Streit selbst zu schlichten. Nur wenige Lehrer würden den beiden eine Mediation empfehlen, jedoch antworten die Streitenden meist mit einem: „Wir können unsere Probleme schon selber lösen“ oder sie weigern sich einfach, zu den Mediatoren zu gehen. Obwohl das die beste Lösung wäre, denn:

Ganz besonders möchten wir uns an die jüngsten Schüler wenden: Kommt zur Mediation, traut euch hin. Wir hören euch zu und ver-sprechen Verschwiegenheit!

Bei weiteren Fragen könnt ihr euch an folgende LehrerInnen wenden:

Frau Prof. Müller-Bürgel

Frau Prof. Ettel

Frau Prof. Schweigl

Frau Prof. Thurner

Herr Prof. Martha

(ms)

- Die Mediatoren haben ein Seminar besucht und es ist ihnen somit möglich, bei der Lösung eines Streites zu hel-fen.

- Alles, was mit den Mediato-ren besprochen wird, bleibt strengstens geheim und wird an NIEMANDEN weiterge-geben.

- Sie suchen nicht nach einem Schuldigen, sondern helfen euch eine Lösung für euer Problem zu finden. Sie geben die Lösung aber nicht vor, die müsst ihr selber finden.

- Nach einiger Zeit überprüfen sie dann, ob die Lösung auch eingehalten wurde.

Unsere Sprechstunden finden jeden Dienstag und Donnerstag in der großen Pause im Mediationsraum statt!

Den Mediationsraum findet ihr im Erdgeschoss vor den Zeichensälen.i

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19Etcetera. Das Pauliner Pausenmagazin.

www.marienapo.net

www.apotheke-vomp.net

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20 Ausgabe 51

BuchreZeNSiON

„Der talentierte Schüler und seine Feinde“Er brachte die Bildungspolitik einer ganzen Nation durcheinander. Er war oder ist die Ursache unzähliger Debatten, Diskussionen und Auseinandersetzun-gen. Er schrieb ein Buch, das von der Kleinen Zeitung als Anti- Lehrer- Buch bezeichnet wird. Er, Andreas Salcher, studierte Betriebswirtschaft und absol-vierte ein Executive Exam an der Universität Harvard.

1987 wurde er als jüngstes Mit-glied in den Wiener Landtag gewählt. 1993 traf er Sir Karl Popper, einen österreichisch-britischen Philosophen, in Lon-don und gründete daraufhin die Sir-Karl-Popper-Schule in Wien. 2008 schrieb er das hochintelli-gente und futuristisch-plakative Buch „Der talentierte Schüler und seine Feinde“.Der Titel schürt bereits die Neu-gier und man möchte gerne die Frage beantwortet haben: Wer sind die Feinde des talen-tierten Schülers? Wir denken bestimmt zuerst an die Lehrer, die Unterrichtsministerin oder den Schuldirektor, doch nein, Andreas Salcher gehört nicht zu jenen fingerzeigenden Predigern, sondern vertritt die These, dass wir alle – Schüler, Eltern, Lehrer etc. – selbst dafür verantwort-

zu kämpfen haben, anschaulich dar. Seine drei wichtigsten Stand-punkte lauten:

1. Es geht um die Lehrer und nur um die Lehrer (andere Art des Unterrichtes und Aufarbeitung des Stoffes ist nötig, wofür Lehrer-Innen verantwortlich sind). 2. Der größte Feind des talentier-ten Schülers sind wir alle. 3. Die Verantwortung für die Talente unserer Kinder liegt bei uns selbst.

Laut UNESCO werden in 30 Jahren mehr Menschen eine fundierte Schulbildung haben als jemals zuvor in der gesamten Geschichte, daher ist für uns die bestmögliche Förderung unse-rer Talente dringendst nötig und Andreas Salcher zeigt auf wie.

(nm)

lich sind. Dieses Buch ist keine papiergewordene Schuldzuwei-sung, sondern zeigt Lösungswege aus der Bildungsmisere. Beispiele wie jenes der Autofabrik (Schüler sind das Massenprodukt, Lehrer die Fließbandarbeiter) stellen das große Problem, mit dem wir alle

Salcher, Andreas: Der talentierte Schü-ler und seine Feinde.Ecowin Verlag, März 2008

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21Etcetera. Das Pauliner Pausenmagazin.

Bericht

Redewettbewerb der Oberstufe 2008Die Teams und Einzelteilnehmer des diesjährigen Redewettbewerbs, mode-riert von Bea Heim und Gregor Zoller, mussten die Jury, bestehend aus Mag. Reinhard Macht, Prof. Atzl, Prof. Fankhauser, Prof. Tschuggnall, Prof. Schweigl und Martina Feichtmeir aus der 8A durch triftige Argumente, sprachliches Geschick und vor allem Wortwitz überzeugen.

In der Kategorie „Sprachrohr“ schafften dies Anna Bichler, Daniela Gruber, Pia Gschwant-ler und Lisa Katzbeck aus der 7B mit ihrem Beitrag „Sprach(r)ohr“, der von den ständig wechselnden Rechtschreibregeln und deren Sinn handelt. Das Team aus der 7A, bestehend aus Mario Binder, Dominik Vog-ler, Lukas Egger und Andreas Mair überzeugte mit „Bundes-heer – nein danke!?“ durch bes-tens besetzte Rollen wie Mario Binder als Feldwebel. Sie wurden außerdem von den Zuschauern zum Publikumsliebling gewählt. Dieser Beitrag sprach sehr kri-tisch die Verhältnisse beim Mili-tär an, die sie aus zuverlässigen Quellen bestätigen können. In der Kategorie „klassische Rede“ kamen Michaela Seewald mit „Chancengleichheit von Mann und Frau“ und Elisabeth Hintner mit „Bin ich mehr als mein Job?“ weiter zum Bezirkswettbewerb.

Elisabeth Hintner brachte mit „Bin ich mehr als mein Job?“, das Publikum zum Nachdenken, ob sie nun bloß ihren Job machen oder ob sie ihrer Berufung folgen soll und wurde Dritte. Wieder zum Publikumsliebling gewählt wurde unsere Militärtruppe, die den 1. Platz der Kategorie Sprachrohr belegten, gefolgt von „Sprach(r)ohr“ auf dem 2. Platz. Bei den Spontanreden hatte wieder Lea Rochelt mit ihrer Rede zum Thema „Jugend und Familie“ die Nase vorne und belegte den 1. Platz, den 3. Platz erreichte Katharina Gredler mit einer weiteren Rede zum Thema „Jugend und Familie“. Zum Landeswettbewerb im Sill-park in Innsbruck durften Lea Rochelt, die unter die besten 10 kam, und das Sprachrohr „Bun-desheer – nein danke!?“, mit dem unsere Siebtklässler den herausra-genden 1. Platz erreichten und im Bundeswettbewerb den hervorra-genden 2. Platz belegten. (sh)

Lea Rochelt und Katharina Gredler überzeugten die Juror-Innen mit ihren Reden in der Kategorie Spontanrede zum Thema „Jugend und Familie“. Der Bezirksredewettbewerb 07/08, musikalisch begleitet von „The Squarepants“, fand unter dem Motto „Sag‘s Ihnen!“ in der Pölzbühne statt. Mode-riert haben Andreas Zoller und Martina Feichtmeir (8A). Claudia Rieder (BHAS Schwaz) stach mit ihrer interessanten Rede zum Thema „Sind Blondi-nen wirklich dumm?“ stark her-vor. Sie holte sehr viel aus diesem Thema heraus und konnte so das gesamte Publikum von dem Irrtum, dass Blondinen automa-tisch dumm sind, überzeugen. Yvonne Kreith (BORG Schwaz) mit „Ich liebe Österreich“, dage-gen, ließ inhaltlich und mimisch zu wünschen übrig, doch die Jury konnte sie überzeugen und erreichte überraschenderweise den 1. Platz.

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22 Ausgabe 51

Bericht

Lesewettbewerb der ZweitklässlerAm 30.4.08 fand der Lesewettbewerb der 2. Klassen in unserer Aula statt. Nach langwierigen Klassenausscheidungen standen 9 SchülerInnen im Finale und lasen unter der Bewertung einer strengen Jury, bestehend aus Prof. Atzl, Prof. Gritsch, Prof. Moltrer, Michaela Seewald (7B) und Mario Binder (7B), je einen Prosatext und ein Gedicht.

wirklich viele sehr gut lesen konnten. Leider machten einige aus Nervosität Fehler.

Ist Ihnen die Entscheidung leicht gefallen oder mussten Sie sich lange beraten?Die Entscheidung war sehr schwer, denn es gab viele verschiedene Punkte, wie zum Beispiel Lese-

Um den Wettbewerb aufzu-lockern, wurden Musikstücke von SchülerInnen der 2A und 2C und ein Max-und-Moritz-Sketch der 2B in den Pausen aufgeführt. So standen nach eineinhalb Stun-den die Gewinner fest. Den drit-ten Platz belegte Philline Goess-Enzenberg aus der 2C. Ebenfalls aus der 2C Klasse stammt die Zweitplazierte Jelena Pijetlovic. Schlussendlich setzte sich aber Fabio Frötscher gegen die über-wiegend weibliche Konkurrenz durch. Er las den Text „Der kleine Zoowärter und das Äffchen“ und das Gedicht „Es sitzt ein Mann auf einem Stuhl“.

Nach dem Wettbewerb baten wir Jurymitglied Prof. Martina Gritsch um ein Interview zu den Leistungen der SchülerInnen:

Waren Sie überrascht von den Leistungen der SchülerInnen?Ja, ich war sehr überrascht, weil

richtigkeit, Deutlichkeit, Artiku-lation usw., zu bewerten.

Finden Sie Veranstaltungen wie Lesewettbewerbe sinnvoll? Ich finde es total nett, wenn die SchülerInnen ihre Fähigkeiten vor einer größeren Menge prä-

sentieren. (am) Vielen Dank für das Interview!

Beim Bewerb. Die stolzen GewinnerInnen.

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23Etcetera. Das Pauliner Pausenmagazin.

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Amy WinehouseTattoos, Drogen, Alkohol und musikalischer Erfolg, vier Begriffe, die Amy Winehouse perfekt beschreiben. Amy Winehouse, einer der am hellsten leuchtenden Sterne am dunklen Himmel guter Musik.

Bei den diesjährigen Gram-myawards war die 24-jäh-rige Britin insgesamt 6-mal nominiert und räumte gleich 5 der begehrten Preise ab. Amy Winehouse wuchs als Toch-ter des Jazzmusikers und Taxifah-rers Mitchell Winehouse und der Apothekerin Janis Winehouse

zusammen mit ihrem älteren Bruder Alex in Southgate in London auf. Mit 18 unterschrieb Winehouse ihren ersten Vertrag

mit der sie mit großen Stars wie Whitney Houston mithalten kann. Die gewichtigsten Beweise sind wie vorhin schon genannt die 5 Grammys. Amy Winehouse vereint zwei vollkommen unter-schiedliche Personen in sich. Einerseits ist sie die Musikerin mit grandioser Stimme, die sich kein Blatt vor den Mund nimmt, und andererseits ist sie da noch die Frau mit den massiven Dro-genproblemen.

bei Island Records. Für ihr 2003 erschienenes Debütalbum Frank erhielt sie zwei Nominierungen für die Brit Awards. 2006 veröf-fentlichte sie ihr zweites Album, Back to Black. Am 8. Januar 2008 erreichte Back to Black erstmals die Spitzenposition der deutschen Albumcharts und im März 2008 erhielt Back To Black Doppel-Pla-tin. Eines, das ihr wohl niemand streitig machen kann, ist ihre fes-selnde und gar rauchige Stimme,

Und jetzt noch ein guter Tipp für alle Rocker unter uns:

Echoes, Silence, Patience & Grace von den Foo FightersErschienen: 25.09.2007

Besetzung: Dave Grohl (Gesang, Gitarre), Nate Mendel (E-Bass), Taylor Hawkins (Schlagzeug), Chris Shiflett (Gitarre).Zehn Jahre nach dem erfolgrei-chen The Colour And The Shape gelangen die Foo Fighters rund um Dave Grohl (Ex Nirvana Drummer) zu ihrem ursprüngli-chen Style, dem Grunge, zurück. Echoes, Silence, Patience and Grace erinnert stark an Nirvanas In Utero. Das Album gilt nicht nur in Fankreisen als hochka-rätig, nein, auch Menschen, die

eigentlich wenig mit Alternative- und Hardrock am Hut haben, lieben Songs wie: „The Pretender“ oder „Erase/Replace“. Außer-dem gewann das Album bei den Grammy Awards 2008 zwei Aus-zeichnungen: Kategorie Beste Hard Rock Darbietung: „The Pre-tender“ und Kategorie Bestes Rock Album: „Echoes, Silence, Patience and Grace“.An alle Fans von Nirvana, Green Day und anderen Alternative- und Punkbands: Kauft euch die-ses grandiose Album.

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24 Ausgabe 51

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Die WelleMorton Rhues „Die Welle“ ist spä-testens nach der Verfilmung mit Jürgen Vogel in der Hauptrolle in aller Munde. Grund genug für Christian Kohler dieses brisante Thema in einem gelungenen Theaterstück aufzugreifen. Im Einsatz sind Schülerinnen und Schüler des Paulinums sowie vier professionelle SchauspielerIn-nen. Gleich zu Beginn wird man von einer äußerst untypischen Choreografie überrascht. Es fol-

gen unzählige überraschende Wendungen. Kurz ein äußerst geglücktes Stück, das in jedem

Fall sehenswert ist. (nm)

Premiere: Kolpingsaal Schwaz28.06.2008, 20:00 Uhr

Am Vormittag des 30. Juni besuchen alle 3.-7. Klassen die Aufführung zusammen.

Mit dem Thema „Gewalt und Jugend“ setzt sich dieses Bühnenstück auseinander.

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25Etcetera. Das Pauliner Pausenmagazin.

Bericht

Hey Schiri!„Hey Schiri!“. Diese Anrede höre ich nicht nur jedes Wochenende auf den Fußballplätzen in ganz Tirol, sondern, dank Moe, auch manchmal in der Schu-le. Wie manche von euch vielleicht wissen, bin ich Schiedsrichter(in), laut FIFA sind beide Anreden korrekt.

Ihr könnt euch wahrscheinlich gut vorstellen, dass weibliche Schieds-richter rar gesät sind, in Tirol sind wir zurzeit 7, und dass ich auf den Plätzen somit auf die verschie-densten Reaktionen stoße. Von Ablehnung und Unverständnis über Akzeptanz, Verständnis und Begeisterung ist mir schon alles widerfahren. Am meisten freue ich mich jedoch, wenn jemand ehrliches Interesse zeigt. Dazu gehört dann die obligatorische Frage: „Wie bist du denn zum Schiedsrichtern gekommen? Hast du selber mal gespielt?“ Nein, ich habe nie in einem Verein gespielt, aber bei den Trainings spielen wir immer ein wenig Fußball, obwohl ich gestehen muss, dass ich öfter ein Bein als den Ball treffe. Früher hat mich Fußball, wie den über-wiegenden Teil der weiblichen Bevölkerung, nicht besonders interessiert. Mit der Zeit habe ich dann aber bemerkt, dass das Spiel, wenn man sich darauf einlässt

und damit befasst, sehr faszinie-rend ist. Als ich dann im Herbst 2006 in einer Zeitung eine Wer-bung für einen Schiedsrichterkurs sah, griff ich aus reiner Neugier zum Hörer. Zwei Sekunden später fand ich mich im Gespräch mit einem Schiedsrichter wieder. Der hatte aber gar nicht die Absicht mich auflegen zu lassen, bevor ich mich angemeldet hatte. Ich ließ mich also breitschlagen, den Kurs zu besuchen. Der unnach-giebige Kollege meinte, ich solle mir das Ganze einmal ansehen und könnte es ja lassen, wenn es mich nicht interessiert, was ich auch vorhatte. Doch ich ging nicht nur zum ersten, sondern auch zu allen anderen Kurstagen, legte die Prüfung ab und habe bis heute nicht mit dem Gedanken gespielt, die Pfeife an den Nagel zu hängen. Hätte mir vor 2 Jahren jemand erzählt, dass ich zu einer Unparteiischen werde, hätte ich ihn ausgelacht. Heute aber, nach

18 Monaten aktiver Tätigkeit und ca. 100 absolvierten Spielen, kann ich mir mein Leben ohne dieses Hobby nicht mehr vorstel-len. Der Fußballplatz ist mir zu einem zweiten Zuhause gewor-den und auch die Gemeinschaft unter den Schiris möchte ich nicht missen. Im Moment leite ich Spiele bis zur Reserve und bin bis zur Tiroler Liga auf der Linie tätig. Manchmal fahre ich zwecks Damenbundesliga und Auswahlen von Mädchen auch in ganz Österreich herum. Ich bin schon sehr gespannt, was mich weiter erwartet, und hoffe, auch in Zukunft mit Begeisterung am Ball zu bleiben. In diesem Sinne wünsche ich euch alles Gute für das verbleibende Schuljahr, viel Spaß bei der EM und vielleicht trifft man sich ja im Herbst ein-mal bei einem Spiel.

Gastartikel von Martina Feichtmeir, 8A

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26 Ausgabe 51

Grundsätzlich gibt es zwei Wahl-möglichkeiten: Gruppe A (Italie-nisch, Spanisch, Informatik) oder Gruppe B (schon vorhandene Unterrichtsfächer, außer Bewe-gung und Sport). Das gewählte Fach aus A oder B wird normaler-weise mindestens zwei Jahre lang besucht. So werden sechs bis acht Stunden, verteilt auf zwei bezie-hungsweise drei Jahre gewählt. Wer sich jetzt denkt: „Das ist doch eh alles logisch“, hat sich zu früh gefreut!Wenn das Fach aus der Gruppe A nur für zwei Jahre besucht wird, hat man in diesem Fach keine Berechtigung zur mündlichen Reifeprüfung. Dazu muss man das Fach auch in der achten Klasse wählen. Doch auch Überbucher (wählen zusätzlich zum Fach der Gruppe A ein Fach der Gruppe B) haben es nicht leicht: Sie kön-nen ausschließlich ein Fach der bereits eröffneten Gruppen wäh-len. In diesem System ergeben

sich viele Probleme: Immer mehr Schüler wollen Informatik oder eine weitere Sprache lernen. Die Folge davon ist, dass es immer mehr Teilnehmer für die Gruppe A gibt und dadurch kommen in der Gruppe B immer weniger Fächer zustande. Für Überbucher heißt das, dass sie wenig Auswahl an Fächern haben, die sie mit Ita-lienisch, Spanisch oder Informa-tik überbuchen können. Dies wie-derum führt dazu, dass es immer mehr Überbucher in den wenigen Fächern der Gruppe B gibt.Daher stellt sich für viele Ober-stufler ein weiteres Problem: nämlich, dass sie zwar wissen, was sie in der sechsten, siebten und achten Klasse machen möch-ten, jedoch nicht, wie sie ihre Wünsche auf dem Wahlzettel am besten umsetzen können. Es gibt zwar mehrere Informations-stunden, doch für den einzelnen Schüler sind diese oft wenig auf-schlussreich.

Abnehmen können die Lehrer uns die Wahlpflichtgegenstands-wahl nicht, aber mehr Unterstüt-zung würde vielleicht auch schon helfen. So würden zum Beispiel Gespräche mit dem Lehrer des Faches, das der Schüler wählen will, auch schon dazu beitragen, dass im Endeffekt alle Schüler mit ihrer Wahl zufrieden sind. Doch die Verantwortung liegt natürlich bei jedem Schüler selbst und die kann uns auch niemand abneh-men.

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Wählen mit 15!Eine dunkle Wolke breitet sich jedes Jahr über den Räumen der fünften Klas-sen aus, wenn es heißt: Wahlpflichtgegenstands- und Maturainformation. Das hat seinen Grund: Das Wahlpflichtgegenstandssystem ist kompliziert und bietet den Schülern kaum Freiräume und Kompromisse.

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27Etcetera. Das Pauliner Pausenmagazin.

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Barbara BaderNachdem unsere liebe Fr. Bader uns nach diesem Schuljahr verlassen wird, führten wir schweren Herzens noch ein Abschlussinterview mit ihr. Es soll eine kleine Erinnerung für sie und auch für uns sein. Wir werden unsere Lieblingssekretärin vermissen!

Wie sind Sie zum Paulinum gekommen?Ich habe zuvor schon bei der Diö-zese gearbeitet und durch Zufall erfahren, dass hier ein Platz frei ist. Anfangs habe ich nur für Überstunden gearbeitet und aus-geholfen, weil es hier am Schul-anfang keine Sekretärin gab; ich bin also quer eingestiegen.

Was haben Sie zuerst gemacht?Ich habe in der religionspädago-gischen Akademie in Stams im Sekretariat gearbeitet. Es ist ein riesiger Unterschied, mit Erwach-senen/StudentInnen statt mit Kindern/SchülerInnen zu arbei-ten. Das Anforderungsprofil ist ein anderes.

Was werden Sie am meisten vermissen?Den Kontakt mit den jungen Leuten. Bei mir kamen als Ers-tes immer die Schüler, dann die Eltern und dann erst die Lehrer und der Direktor. Im Zweifel immer für den Schüler! Wenn

ein Schüler zu mir kam, habe ich immer versucht, es ohne Direktor zu regeln. Man muss auch nicht alles an die große Glocke hängen. Dann bekommst du einen Grin-ser, und alles ist wieder in Ord-nung. Auch bei der Matura habe ich viele beruhigt, die sich so hineingesteigert haben. Tief Luft holen – und weiter geht’s!

Haben Sie ein besonderes Geheimnis, das Sie uns verraten können?Nein, weil ich so ein Redhaus bin. Mit irgendjemandem habe ich mit Sicherheit immer gequatscht. Ich werde bestimmt einen Dritt- oder Viertklässler, bei dem niemand zuhause war, heimge-schickt haben. Solche Kleinigkei-ten eben.

Grüß Gott, Paulinum, Bader. Was kann ich für Sie tun?

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29Etcetera. Das Pauliner Pausenmagazin.

Was wollen Sie uns noch mit auf den Weg geben?Alles mit hoch erhobenem Haupt, und wenn man Fehler macht, muss man auch dazu stehen, und sich auch trauen, etwas zu sagen! Brust heraus, Bauch hinein!

Danke für das Interview und die Unterstützung während unserer bisherigen Schulzeit. Sie waren das Herz der Schule und haben uns Schülern oft aus der Patsche geholfen oder uns bei kleine-ren Schwindeleien den Rücken gedeckt. Auch hatten Sie alles unter Kontrolle und die roten Fäden in der Hand. Sie sind immer am Ball geblieben!Wenn Sie gehen, wird ein Teil von uns fehlen.

Danke für alles!! (vs/je)

Wie kommen Sie mit dem Direktor aus?Gut. Wie es im Leben ist. Wenn man einmal mit dem falschen Fuß aufgestanden ist, dann läuft’s eben einmal nicht so gut – aber ich nehme an, dass das auf Gegen-seitigkeit beruht, dass er sich auch manchmal denkt: „Jetzt nervt sie mich!“, da bin ich mir sicher.

Haben Sie für die Zukunft irgendwelche besonderen Pläne?Ja, wir möchten ein bisschen herumfahren – einfach die Tür zuhauen. Mein Mann und ich sind sehr spontan – wir gehen nicht Monate davor ins Reisebüro. Wir setzen uns einfach ins Auto. Es muss nicht weit weg sein – ich muss jetzt nicht nach Vietnam zum Beispiel, obwohl wir dort Verwandte haben. Ich möchte zum Beispiel nach Dresden, nach Berlin – es gibt so viel zu sehen.

Wie lange sind Sie schon verheiratet?Seit 1970 – 38 Jahre.

Haben Sie ein Geheimnis für eine gute Ehe?Manchmal streiten (lacht)! Wir haben nie Dinge geschluckt.

Wie lange arbeiten Sie schon am Paulinum?Begonnen habe ich im September 1999. Aber den Tag genau weiß

ich nicht mehr – 14. oder 18. Sep-tember. Die Zeit ist so schnell ver-gangen! Bei euch ist das bestimmt auch so.

Was hat Ihnen nicht gefallen?Die Tatsache, dass man, wenn sich ein Schüler verletzt hat, sofort die Rettung rufen muss. Im ersten Moment ist er kreidebleich, dann weint er – das ist ein Ablenkungs-manöver! Denn dann fragt man ihn nicht, was er angestellt hat, sondern ob er es überhaupt über-lebt.

Wenn Sie Direktorin wären, würden Sie etwas ändern?Ja, logischerweise (lacht)! So bestimmte Dinge… Aber das liegt in der Natur der Sache, dass man die Dinge anders machen würde als andere.

Frau Bader in ihrem Reich.

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30 Ausgabe 51

Bericht

Steinige Zeiten

Bericht

Eintritt für Lehrer verboten!

Zuerst hatte das Publikum die Gelegenheit eine Ausstellung mit geschichtlichen Fundstücken, die die SchülerInnen im Werkunter-richt nachgebaut hatten, anzuse-hen. Anschließend informierte eine Talkshow über die Steinzeit und die Sehensweise und Prob-

Der Gewinner des Quiz bekam die nachmodellierte Venus von Willendorf geschenkt.Alles in allem war es ein unter-haltsamer, informativer Abend und wir gratulieren der 2A-Klasse und Prof. Rettenwander zum

Erfolg! (vs)

leme der Steinzeitmenschen. Es folgte auch ein Interview mitStargast „Ötzi“, das sehr witzig war. Während sich alle vom Buf-fet mit Käse, Fladenbrot, Säften und Wein bedienten und ein Quiz ausfüllten, betrat überraschen-derweise ein Mammut den Saal.

Am Abend des 13. März 2008 präsentierte die Klasse 2A in der Aula ihr Geschichte-Projekt „Steinige Zeiten“, das sie zusammen mit Prof. Rettenwander vorbereitet hatten. Im Publikum saßen Eltern und Freunde, einige LehrerInnen und wir vom Etcetera-Team.

Ein armer, arbeitsloser, depri-mierter Teufel, sieben gelangweilte Ratten, eine einsame Großmutter sowie Furcht und Schrecken ver-suchen verzweifelt die Zeit in der Hölle tot zu schlagen. Doch zum Glück gibt es ja SchülerInnen auf der Erde, die dem Teufel Arbeit bescheren und all ihre Lehrer-Innen auf den Highway to Hell schicken. Diese reformieren die Unterwelt und bringen damit den armen Teufel zur Weißglut.Unter der Regie der Professoren

Thummer und Gösweiner setz-ten die SchülerInnen der 4A das Skript: „Eintritt für Lehrer verbo-ten“ von Hannelore Müller in ein gelungenes Spektakel voller teuf-

lischer Wutausbrüche ebenso wie Musik- und Tanzeinlagen um. All dies wurde mit einer überra-schend guten schauspielerischen

Leistung präsentiert. (vs)

In der Hölle ist die Hölle los: Die vierten Klassen waren teuflisch gut.

Echte Steinzeit-Stimmung.

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31Etcetera. Das Pauliner Pausenmagazin.

Auch das neue Etcetera-Team bleibt am Ball!

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