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haupt versteht er es, das Pu- blikum immer wieder mit kleinen humorigen Anekdo- ten zu unterhalten. Kleine Seitenhiebe auf Donald Trump, „der will den Klima- wandel verbieten“ und Uli Hoeneß inbegriffen. Das Pu- blikum amüsiert sich köst- lich und spart nicht mit Ap- plaus auch für diese kleinen Einlagen. Gemeinsam mit seinem Bruder, der ihn mit der Akustikgitarre beglei- tet, intoniert er unter ande- rem „Peggy Gordon“, eine schöne Hommage an die „Dubliners“. Den letzten Gig an diesem Abend bestreitet Denis Brand schließlich wieder mit Ulli Menke und zeigt da- bei noch mal sein hinrei- ßendes Geigenspiel, unter anderem beim Titel „Low- lands of Holland“, der eben- falls durch „The Dubliners“ bekannt wurde. Nach über drei Stunden haben die Fans am Ende immer noch nicht genug und fordern laut- stark eine Zugabe. Und „weil’s der Pöbel so möchte“ gibt es den traditionellen Nachschlag mit „Whiskey in the Jar“. hewi und Mandoline, sondern spielt ebenfalls eindrucks- voll Violine. Sehr schön un- ter anderem beim Titel „Hector the hero“, den er, wie er berichtet, immer am 10. Oktober zum Besten gibt. Mit kraftvoller und klarer Stimme haucht er den irischen Balladen, Lie- bes- und Trinkliedern Leben ein und zeigt dabei, wie er von sich selbst behauptet, gern mal seine gefühlvolle Seite. Beispielsweise beim Lied „Es führt über den Main“. Nicht allein bei die- sem Stück wird er von Oli- ver Deister sehr harmonisch mit der Gitarre begleitet. Bevor Denis Brandt nach der Pause seinen Bruder Christian auf die Bühne holt, gibt er dem jungen Sänger Cuong Tran die Gele- genheit, unter anderem ei- nen Song der Back Street Boys anzustimmen. Die Lie- der der Band habe er schon als kleiner Junge in Vietnam mitgeschmettert, erzählt der junge Vietnamese. „Wir sind auch so was wie eine Boy Group“, witzelt Denis Brandt in Bezug auf seine Musikerkollegen. Über- OVERHAGEN Auch in die- sem Jahr beschert Denis Brandt den Freunden der irischen und schottischen Volksmusik unter dem Titel „Folk im Schloss“ ein Kon- zert vom Feinsten auf der Bühne des Gymnasiums Schloss Overhagen (OGS). Und diesmal kommt der Musiker, der als Englisch- und Sportlehrer am OGS tä- tig ist, nicht allein daher. Da darf vor allem sein langjäh- riger Freund und Bühnen- partner Ulli Menke (Gitarre, Gesang) nicht fehlen. Gleich zu Beginn sorgen die Beiden mit ihren Jigs, Reels, Hornpipes und Slow Airs, von der „Ballad of St. Anne’s Reel“ bis „To welco- me Paddy Home“ dafür, dass ihren zahlreichen Zu- hörern schnell warm ums Herz wird. Bereits bei Cock- les and Mussles“, der schö- nen und traurigen Ballade um die süße Fischverkäufe- rin Molly Mallone, stimmen einige Leute im Publikum gesanglich mit ein und un- terstützen die weiche Stim- me von Ulli Menke. Denis Brand bedient nicht nur souverän Gitarre, Banjo Humorige Anekdoten und feinfühlige Musik Denis Brandt überzeugt beim Folk im Schloss Beim „Folk im Schloss“-Konzert mit Denis Brandt (l.) fehlte natürlich nicht sein langjähriger Freund und Bühnenpartner Ulli Menke (Gitarre, Gesang). Foto: Wissing

Humorige Anekdoten - Schloss Overhagen

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Nr. 278 - DER PATRIOT Dienstag KULTUR LOKAL 29. November 2016 TEL. (0 29 41) 201-262

haupt versteht er es, das Pu-blikum immer wieder mitkleinen humorigen Anekdo-ten zu unterhalten. KleineSeitenhiebe auf DonaldTrump, „der will den Klima-wandel verbieten“ und UliHoeneß inbegriffen. Das Pu-blikum amüsiert sich köst-lich und spart nicht mit Ap-plaus auch für diese kleinenEinlagen. Gemeinsam mitseinem Bruder, der ihn mitder Akustikgitarre beglei-tet, intoniert er unter ande-rem „Peggy Gordon“, eineschöne Hommage an die„Dubliners“.

Den letzten Gig an diesemAbend bestreitet DenisBrand schließlich wiedermit Ulli Menke und zeigt da-bei noch mal sein hinrei-ßendes Geigenspiel, unteranderem beim Titel „Low-lands of Holland“, der eben-falls durch „The Dubliners“bekannt wurde. Nach überdrei Stunden haben die Fansam Ende immer noch nichtgenug und fordern laut-stark eine Zugabe. Und„weil’s der Pöbel so möchte“gibt es den traditionellenNachschlag mit „Whiskeyin the Jar“. ■ hewi

und Mandoline, sondernspielt ebenfalls eindrucks-voll Violine. Sehr schön un-ter anderem beim Titel„Hector the hero“, den er,wie er berichtet, immer am10. Oktober zum Bestengibt. Mit kraftvoller undklarer Stimme haucht erden irischen Balladen, Lie-bes- und Trinkliedern Lebenein und zeigt dabei, wie ervon sich selbst behauptet,gern mal seine gefühlvolleSeite. Beispielsweise beimLied „Es führt über denMain“. Nicht allein bei die-sem Stück wird er von Oli-ver Deister sehr harmonischmit der Gitarre begleitet.

Bevor Denis Brandt nachder Pause seinen BruderChristian auf die Bühneholt, gibt er dem jungenSänger Cuong Tran die Gele-genheit, unter anderem ei-nen Song der Back StreetBoys anzustimmen. Die Lie-der der Band habe er schonals kleiner Junge in Vietnammitgeschmettert, erzähltder junge Vietnamese. „Wirsind auch so was wie eineBoy Group“, witzelt DenisBrandt in Bezug auf seineMusikerkollegen. Über-

OVERHAGEN ■ Auch in die-sem Jahr beschert DenisBrandt den Freunden deririschen und schottischenVolksmusik unter dem Titel„Folk im Schloss“ ein Kon-zert vom Feinsten auf derBühne des GymnasiumsSchloss Overhagen (OGS).Und diesmal kommt derMusiker, der als Englisch-und Sportlehrer am OGS tä-tig ist, nicht allein daher. Dadarf vor allem sein langjäh-riger Freund und Bühnen-partner Ulli Menke (Gitarre,Gesang) nicht fehlen.

Gleich zu Beginn sorgendie Beiden mit ihren Jigs,Reels, Hornpipes und SlowAirs, von der „Ballad of St.Anne’s Reel“ bis „To welco-me Paddy Home“ dafür,dass ihren zahlreichen Zu-hörern schnell warm umsHerz wird. Bereits bei Cock-les and Mussles“, der schö-nen und traurigen Balladeum die süße Fischverkäufe-rin Molly Mallone, stimmeneinige Leute im Publikumgesanglich mit ein und un-terstützen die weiche Stim-me von Ulli Menke.

Denis Brand bedient nichtnur souverän Gitarre, Banjo

Humorige Anekdotenund feinfühlige Musik

Denis Brandt überzeugt beim Folk im Schloss

Beim „Folk im Schloss“-Konzert mit Denis Brandt (l.) fehlte natürlich nicht sein langjähriger Freundund Bühnenpartner Ulli Menke (Gitarre, Gesang). ■ Foto: Wissing

Songsvon BobDylan

LIPPSTADT ■ Mit ihrem Pro-gramm „A Nobel Song“ wid-men Pia Girkes (Gesang),Christian Beckers (Klavier)und Kalle Mews (Schlag-zeug) am Samstag, 3. De-zember, um 19 Uhr im Kul-turcafé Orfeo eine Hom-mage an den Literaturnobel-preisträger Bob Dylan. DasTrio knöpft sich laut An-kündigung die zeitlosenSongs Dylons vor. Dabei be-wege sich die Sängerin PiaGirkes mit ihrer dunkel tim-brierten Stimme spielerischzwischen den Genres, so diePressemitteilung. Kein Un-bekannter für das Lippstäd-ter Publikum dürfteschließlich der PianistChristian Beckers sein.Mehrmals war er hier mitder finnischen Tango-For-mation „Saimaa“ zu Gast.Das Trio komplettiert derSchlagzeuger Kalle Mews.Er arbeitete unter anderemmit Wiglaf Droste und demSpardosen-Terzett, HerbertKnebels Affentheater undHelge Schneider zusam-men. Seit 1999 tourt er mitUlrich Tukur und denRhythmus Boys. Karten gibtes für die Veranstaltung un-ter Tel (01 57) 33 91 65 65.

Intimes Konzert unter FreundenConrad-Hansen-Musikschule veranstaltet „Jazz im Foyer“ im Stadttheater

Hermes „Jazz und Artver-wandtes“.

Mit dabei waren auchzahlreiche Nachwuchsmu-siker wie zum Beispiel dieBand Royal Poison, die mu-sikalisch durchaus mit den„Großen“ mithalten konn-ten. Frontsängerin Laetitia

Auch diesmal erwies sichdas Foyer des LippstädterStadttheaters als perfekterRahmen für ein kleines, fastintimes Konzert unterFreunden, an dem sich auchder Jazzclub Lippstadt betei-ligt. Präsentiert wurde un-ter der Leitung von Dieter

LIPPSTADT ■ Seit Jahrzehn-ten ist er für Jazz-Freundealljährlich im November einfester Programmpunkt imKalender: Der Tag, wenn esheißt, „Jazz im Foyer“, ver-anstaltet von der Conrad-Hansen-Musikschule derStadt Lippstadt.

Mit ihrem Programm überzeugten die Akteure von„Jazz im Foyer“ im Foyer des Lippstädter Stadt-theaters. Die Besucher erwartete ein bunt gemischtes Programm. ■ Foto: Wissing

Bittner überzeugte hier mitihrer kraftvollen und souli-gen Stimme.

Eine eindrucksvolle Hom-mage an den Anfang desJahres verstorbenen Musi-ker David Bowie gab die E-Gitarren Big Band The Han-sen Electrics mit dem Titel„Life on Mars“. Für die Gi-tarre arrangiert wurde die-ser schöne Song von Musik-schulleiter Michael Ressel.Ebenso wie der Titel „Liveand let die“, die James Bond-Titelmelodie, ursprünglichkomponiert von Linda undPaul McCartney.

Die Big Band begeistertedas Publikum schließlichmit vollem Klang und diffe-renzierten Arrangementsvon Guido Schlegel. Zum Re-pertoire gehörte unter an-derem „Proud Mary“ einRocksong von John Fogerty.Zu den Interpreten zählteaußerdem der Choro Clubunter der Leitung von Eber-hard Schröder und der Frau-en-Chor Just us.

Sie alle präsentierten einharmonisch zusammenge-stelltes Programm, das diezahlreichen Besucher mitviel Applaus belohnten. DieMusiker gingen nicht ohneein Versprechen: Wir kom-men wieder. ■ hewi

Intensive KlangweltenWupper Trio begeisterte mit Kammerkonzert

– und das sowohl in dempoetischen „Nachtgesang“als auch in dem dramati-schen Allegro auf jeweilsprachtvoll stimmige Weise.

Alle drei Künstler hattenschließlich in der zweitenProgrammhälfte die Gele-genheit, sich individuell zuprofilieren. Astor Piazzollas„Vier Jahreszeiten“, keineAbbildung jahreszeitlicherBesonderheiten, sonderneher klangliche Assoziatio-nen, hatten den nötigenrhythmischen Schwung, diegewünschten Stimmungs-werte, und begeisterten da-mit das Publikum, obwohlinsgesamt vielleicht etwaszu solide angelegt.

Viel Beifall also für einennach Programm und Inter-pretation unbeschwertenAbend. ■ AK

Schlussvariantensatz fanddas Wupper-Trio aber zuspielerischer Brillanz.

Jules Massenet, im Be-wusstsein der Musikwelt alsOpernkomponist angesie-delt, zeigte sich mit der„Meditation“ aus der Oper„Thais“ als begabter, klang-erfüllender Schöpfer vonKammermusik. Und diesesbeliebte Geigenstück spielteBarbara Puntschrock mitgroßer klanglicher Intensi-tät, die komponierte Emo-tionalität unverschwiemeltauslotend.

Dass Max Bruch, obwohlbeachtlicher Komponist vonKammermusik, mit seinemDauerbrenner „Violinkon-zert“ leider unterbewertetist, bewies das Wupper Triomit einer Auswahl aus sei-nen „Acht Stücken, op. 83“

Spiritus Rector war dabeider Pianist Benyamin Nuss,von dem sowohl das klang-lich sensible Fundamentwie die Agogik ausging. ImVerbund mit ihm konntesich das hochmusikantischeMiteinander von Klarinetteund Streichinstrumentenentfalten.

Ludwig van Beethovens„Klarinetten-Trio B-Dur, op.11“ zu Programmbeginnwar dabei klanglich nochein wenig unausgeglichen,was weniger an den Ausfüh-renden lag, als vielmehr ander gewählten Instrumenta-tion. Das wunderbar ver-hangene Bratschen-Timbregab dem Adagio eine beson-dere Tiefe. Im Eingangsalle-gretto aber vermisste mandann doch das klangprofi-liertere Violoncello. Im

LIPPSTADT ■ Es ist inzwi-schen ja nicht mehr unge-wöhnlich, wenn die Künst-ler eines Kammermusik-abends sich mit einer kur-zen Einführung in die zu er-wartenden Werke vorstel-len. Wenn es so unaufwen-dig geschieht wie beim letz-ten Kammerkonzert desStädtischen Musikvereinsmit dem Wupper Trio in derJakobikirche, dann ist esnicht einmal störend.

Zumal Sayaka Schmuck(Klarinette), Barbara Punt-schrock (Violine, Viola) undBenyamin Nuss (Klavier) sospielten wie sie auftraten –völlig werkzugewandt, da-mit den Stimmungswert derjeweiligen Komposition ge-nau treffend, technisch vonselbstverständlicher Souve-ränität.

Weihnachtsgeschichte mit Münchner Tatort-KommissarenScrooge. Im Vorfeld der Auffüh-rung gibt es um 18.15 Uhr eineStückeinführung von Linda Keil.Karten sind im Vorverkauf bei derKulturinformation im Rathausund unter Tel. (0 29 41) 5 85 11erhältlich.

Es erinnert in seiner Ästhetik analte Schwarzweißfilme und spieltmit Elementen literarischer Revu-en, heißt es in der Vorankündi-gung. Zeitlos aktuell sei die 1843veröffentlichte sozialkritische Er-zählung rund um den Geizhals

zember, um 19 Uhr im Stadtthea-ter Lippstadt auf ein anderes Ter-rain vor. Regie führt Martin Müh-leis, der zusammen mit dem Kom-ponisten Libor Síma für Nemecund Wachtveitl ein musikalischesBühnenmärchen geschaffen hat.

Seit 1991 jagen Miroslav Nemecund Udo Wachtveitl als Tatort-Er-mittler Ivo Batic und Franz Leit-mayr Kriminelle in München. Nunwagen sich die Schauspieler mitCharles Dickens’ „Weihnachtsge-schichte“ am Sonntag, 11. De-

Vielseitige Geschichten„Auf ein Wort“, so haben die Lipp-städter Tintentanten Silke Kriesel,Petra von Cölln-Köppen, RebecaLopez Chao, Maritta Hermens undJudith Kiehl (v.l.) ihre erste Lesungim Kulturcafé Orfeo überschrieben.Die Hobbyautorinnen, die vor an-derthalb Jahren im Rahmen einesVHS-Kurses zum autobiografi-schen Schreiben zusammenka-men, begeisterten ihr Publikum mit

unterschiedlichen Texten. VonKindheitserinnerungen und Ge-dichten über eine aus der Sicht ei-nes Cocktailkleides geschriebenenGeschichte bis zu hinreißend komi-schen Aufzeichnungen einer jun-gen Mutter von zwei Söhnen reich-te das Spektrum. Sicher war es nichtdas letzte Mal, dass die Frauen ihreTexte in der Öffentlichkeit vorstel-len. ■ Foto: Wissing

Harries im MokkaccinoLIPPSTADT ■ Der britischeSänger und SongwriterJames Harries konzertiertam Donnerstag, 1. Dezem-ber, um 20 Uhr im Mokkac-cino. Unter anderem brach-te er die Alben „Voice Me-mories“ und „Until The Sky

Bends Down“ heraus. Nachseinem schrulligen Roman-tiker Sound in der Anfangs-zeit, wirke sein Sound nunentwickelter, so die Ankün-digung. Eine neue Pop-Sen-sibilität zeichne seine Ar-rangements und Texte aus.