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Hundezucht

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Ein spannendes wassauchimmer

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Der Haushund

Der Haushund (Canis lupus familiaris) ist ein Haus-, Heim- und Nutztier. Wilde Stammform des Haushundes ist der Wolf. Wann die Domestikation statt-fand, ist umstritten; wis vari-ieren zwischen 100.000 und 15.000 Jahren vor der Gegen-wart. Zu den Haushunden ge-hoert laut aktueller Version von Mammal Species of the World (englischspr. Nachschlagewerk zur Systematik von Saeugetie-ren) auch der Dingo, obwohl dieser als eigenstaendige

Unterart Canis lupus dingo ge-fuehrt wird.

ZaehneDas bleibende Gebiss der

Hunde hat 42 Zaehne. Es hat in jeder Kieferhaelfte 3 Schnei-dezaehne (Incisivi, I), einen Eck- oder Hakenzahn (Cani-nus, C) und 4 vordere Backen-zaehne (Praemolaren, P). Im Oberkiefer gibt es 2, im Unter-kiefer 3 hintere Backenzaehne (Molaren, M). Jeweils einer der Backenzaehne ist besonders kraeftig und wird als Reisszahn (Dens sectorius) bezeichnet.

Im Oberkiefer ist es der P4, im Unterkiefer der M1, also im-mer der drittletzte Zahn. Beide greifen wie eine Scherenzan-ge ineinander und dienen zum Zerreissen von Fleischstue-cken.Die Zahnstellung ist bei den einzelnen Hunderassen sehr variabel. Beim Normaltyp (also dem des Wolfes entspre-chend, zum Beispiel Deutscher Schaeferhund) greifen die Schneidezaehne des Unterkie-fers unmittelbar hinter die des Oberkiefers. Bei kurzkoepfigen (brachyzephalen) Rassen, wie

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Deutscher Boxer und Pekinese, ist der Unterkiefer deutlich laen-ger als der Oberkiefer (mandi-bulaere Retrognathie), so dass die unteren Schneide- und Eck-zaehne deutlich vor denen der oberen stehen (Vorbiss, Bra-chygnathia superior). Bei Ras-sen mit langem und schmalem Schaedel (dolichozephal), wie Barsoi, Whippet und Collie, sind die Verhaeltnisse umgekehrt (Mi-krogenie). Diese Rassen zeigen einen Hinter- oder Rueckbiss (Brachygnathia inferior). Hun-de werden zahnlos geboren. Die ersten Milchzaehne erscheinen

mit den Eckzaehnen ab der dritten Lebenswoche. Mit etwa sechs Wochen ist das vollstoen-dige Milchgebiss mit 28 Zaehnen ausgebildet. Der P1 und die hin-teren Mahlzaehne besitzen keine Milchzahnvorgaenger. Der Zahn-wechsel zum bleibenden Gebiss beginnt bereits ab dem dritten Lebensmonat bei den Schnei-dezaehnen, etwa einen Monat spaeter brechen P1 und M1 (die ja keinen Milchzahnvorlaeufer besitzen, also nicht wechseln) durch, ab dem fuenften die ue-brigen. Der Zahnwechsel ist im siebten Monat abgeschlossen.

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Der Hoersinn des HundesDas Ohr des Hundes ist hoch

entwickelt; es kann hoehere Fre-quenzen wahrnehmen als das des Menschen, im Idealfall:

• Mensch ~ 20–20.000 Hz, maximale Empfindlichkeit im Be-reich zwischen 2000 und 4000 Hz

• Hund ~ 15–50.000 Hz (nach anderen Quellen bis 100.000 Hz), maximale Empfindlichkeit bei 8000 Hz[2]

Die beweglichen Ohrmuscheln des Hundes lassen ihn Geraeu-schquellen zudem besser dreidi-mensional orten als ein Mensch das koennte. Sie sind neben der Hoerfaehigkeit wichtig als „Sig-nalgeber“ fuer die optische Kom-munikation

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Der SehsinnFrueher ging der Mensch von

der Annahme aus, dass Hun-de nur Graustufen – also nur „schwarz-weiss“ – sehen koenn-ten. Nach heutigen Erkenntnis-sen sehen Hunde Farben, sind aber rot-gruen-blind.

Das Auge des Hundes enthu-elt wie bei allen Saeugetieren zwei verschiedene Lichtrezep-toren: waehrend die Staebchen fuer das Sehen von Graustufen zustaendig sind, ermoeglichen die Zapfen – ausreichende Be-leuchtung vorausgesetzt – das Sehen von Farben. Die Staeb-chen sind sehr viel zahlreicher und lichtempfindlicher als die Zapfen. Das trifft auch auf den Menschen zu: in der Daemme-rung sehen auch wir nur in Grau-stufen. Bei Hunden ist (wie auch bei den meisten anderen Saeu-getieren, ab er nicht beim Men-schen) der Augenhintergrund „verspiegelt“. Diese Tapetum lu-cidum genannte Schicht reflek-tiert einfallendes Licht, so dass es ein weiteres Mal auf die Sta-ebchen trifft. Hunde koennen in der Daemmerung daher sehr viel besser sehen als Menschen.

Die Zapfen sind jeweils auf ei-nen bestimmten Spektralbereich spezialisiert. Beim Menschen sind es drei unterschiedliche Rezeptoren fuer die Farben Rot, Gruen und Blau, aus de-ren drei Farbsignalen das Ge-hirn den Gesamtfarbeindruck bildet. Der Hund hat nur zwei unterschiedliche Zapfentypen, die fuer Gruen und Blau emp-findlich sind. Dadurch wird nur

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ein Teil des menschlichen Farb-spektrums abgedeckt: Rot ist eine Farbe, die der Hund nicht erkennt. Das Farbensehen der Hunde ist etwas in Richtung Ul-traviolett verschoben und endet durch den fehlenden Rot-Re-zeptor bei Gelb. Es gibt aber noch andere gravierende Unter-schiede: das Hundeauge ist im Bereich 430 nm – dem Blaube-reich – am empfindlichsten, das menschliche Auge im Bereich 550 nm (gruen/gelb). Die Seh-schaerfe ist vermutlich geringer als beim Menschen und auf Be-wegung optimiert; stillstehende Dinge werden durch das Gehirn

unterdrueckt, also kaum wahr-genommen. Der Grund duerfte darin liegen, dass die Beute des Wolfes optisch selektiert werden muss, da sie sich bewegt.

Das Sichtfeld des Hundes betruegt etwa 240 Grad im Vergleich zu 200 Grad beim Menschen. Der Bereich, in dem der Hund dreidimensional sehen kann, ist mit rund 90° etwas klei-ner als derjenige des Menschen (120°).

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Der GeruchssinDie Nase, das Riechorgan des

Hundes, ist wesentlich empfind-licher als die des Menschen.[5] Hunde zaehlen zu den Nasen-tieren (Makrosmatikern). Grob zu erkennen ist der ausgepraeg-tere Geruchssinn schon an der Anzahl der Riechzellen, wobei es zwischen den Hunderassen erhebliche Unterschiede gibt. In etwa kann man sagen: je laen-ger die Hundeschnauze, des-to besser das Riechvermoegen. So hat der Mensch fuenf Milli-onen Riechzellen, der Dackel 125 Millionen und der Schaefer-hund 220 Millionen. Fuer seine Riech- und Spuerfaehigkeiten wird der Bloodhound ganz be-sonders geruehmt. Zur Beurtei-lung der Riechleistung reicht das aber bei Weitem nicht aus: Mes-sungen haben ein im Vergleich zum Menschen etwa eine Million Mal besseres Riechvermoegen ergeben. Der Hund kann in kur-zen Atemzuegen bis zu 300 Mal in der Minute atmen, so dass die Riechzellen staendig mit neuen Geruchspartikeln versorgt wer-den.

Eine ebenso wichtige Rolle spielt das Gehirn. Hier werden die eintreffenden Daten verarbei-tet und ausgewertet. Da die Nase (aehnlich wie beim Sehen) rechts und links differenzieren kann,

koennen Hunde „Stereo“ riechen. Auf diese Weise ist der Hund fa-ehig, die Richtung einer Spur zu beurteilen und selbst eine alte Spur zu verfolgen. Das Riechhirn ist im Vergleich zum Menschen riesig, denn es macht allein zehn Prozent des Hundehirns aus (im Vergleich: ein Prozent beim Men-schen). Der Mensch nutzt diese besondere Faehigkeit des Hun-des, indem er ihn als Spuerhund in vielen Bereichen einsetzt. Da-bei muss unterschieden werden zwischen der „mechanischen“ Spur und der Duftspur. Heute ist es ueblich, den Hund (im spezi-ellen Hundesport: zum Beispiel Schutzhund) auf die mechani-sche Spur zu trainieren, also auf den Geruch von Verletzun-gen des Erdbodens wie geknick-te Pflanzen und so weiter. Eine kreuzende, zur gleichen Zeit an-gelegte Spur kann so zu einer Fehlsuche fuehren, da beide Spuren fuer den Hund gleichwer-tig sind. Fuer die Faehrtenarbeit der Polizei ist diese Vorgehens-weise untauglich. Hier werden die Hunde auf die Geruchsspur trai-niert; es wird also das verstaerkt, was der Hund auch natuerlicher-weise machen wuerde. Diese Spur driftet aber durch aeusse-re Einfluesse wie den Wind von der „mechanischen“ Spur ab, d. h. sammelt sich an windstillen

Orten und wird umgekehrt an windreichen Stellen stark verdu-ennt. Die Spur ist fuer den Hund eindeutig, weil jeder „Duftspen-der“ eine eindeutige „Geruchsfar-be“ hat. Sehr gute Spuerhunde koennen eine solche Spur noch nach Tagen eindeutig aufneh-men und verfolgen, sogar mitten durch eine Stadt, durch viele pa-rallele und kreuzende Fremdspu-ren hindurch.

Hunde „schmecken“ Gerueche auch ueber das Jacobsonsche Organ (Vomeronasalorgan), das sich im Gaumen befindet. Die-ses transportiert die aufgenom-mene Information sofort an das Limbische System. Es ist fuer die Entstehung von Gefuehlen, das Triebverhalten und fuer die Bildung von Hormonen verant-wortlich.

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