4
Hygienemaßnahmen bei Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) wird vorwiegend durch Enteroviren z.B. Coxsackie- Viren verursacht. Enteroviren sind kleine, unbehüllte RNA-Viren, die zur Familie der Picornaviridae gehören. Enteroviren sind relativ resistent gegen Umwelteinflüsse und schwer durch Desinfektionsmittel zu inaktivieren. 1. Vorkommen: Enteroviren sind überall vorkommende Erreger mit einer hohen Ansteckungsgefahr. Die HFMK ist eine sehr verbreitete Infektionskrankheit, die in den meisten Fällen harmlos verläuft. Sie betrifft vorwiegend Kinder unter 10 Jahren, kann aber auch bei Erwachsenen auftreten. Die HFMK wird ganzjährig diagnostiziert, besondere Häufungen treten jedoch im Spätsommer und Herbst auf. 2. Reservoir: Das einzige Erregerreservoir der HFMK ist der Mensch. 3. Inkubationszeit: 3 - 10 Tage. 4. Virusausscheidung: Während der ersten Woche der Krankheit sind infizierte Personen ansteckend. Die Viren können auch nach dem Abklingen der Symptome über mehrere Wochen im Stuhl weiter ausgeschieden werden. Daher können die Patienten sehr lange infektiös sein. 5. Übertragung: Kontakt- bzw. Schmierinfektion und Tröpfcheninfektion. Besonderheiten der Erreger der HFMK Symptome Folgende Symptome können auftreten: • Fieber, • geringer Appetit, • Halsschmerzen, schmerzhafte Bläschen in der Mundschleimhaut, an Zunge und Zahnfleisch, nicht juckender Hautausschlag, rote Flecken, Blasenbildung an Handflächen, Fußsohlen, Gesäß, im Genitalbereich, an Knien oder Ellenbogen. Die Krankheit verläuft normalerweise mild. Fast alle Patienten erholen sich innerhalb von 5–7 Tagen ohne ärztliche Behandlung.

Hygienemaßnahmen bei Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) · Enteroviren sind kleine, unbehüllte RNA-Viren, die zur Familie der Picornaviridae gehören. Enteroviren sind relativ resistent

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Hygienemaßnahmen bei Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) · Enteroviren sind kleine, unbehüllte RNA-Viren, die zur Familie der Picornaviridae gehören. Enteroviren sind relativ resistent

Hygienemaßnahmen bei Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK)Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) wird vorwiegend durch Enteroviren z.B. Coxsackie-Viren verursacht.

Enteroviren sind kleine, unbehüllte RNA-Viren, die zur Familie der Picornaviridae gehören. Enteroviren sind relativ resistent gegen Umwelteinflüsse und schwer durch Desinfektionsmittel zu inaktivieren.

1. Vorkommen:Enteroviren sind überall vorkommende Erreger mit einer hohen Ansteckungsgefahr. Die HFMK ist eine sehr verbreitete Infektionskrankheit, die in den meisten Fällen harmlos verläuft. Sie betrifft vorwiegend Kinder unter 10 Jahren, kann aber auch bei Erwachsenen auftreten. Die HFMK wird ganzjährig diagnostiziert, besondere Häufungen treten jedoch im Spätsommer und Herbst auf.

2. Reservoir:Das einzige Erregerreservoir der HFMK ist der Mensch.

3. Inkubationszeit:3 - 10 Tage.

4. Virusausscheidung:• Während der ersten Woche der Krankheit sind infizierte Personen

ansteckend.• Die Viren können auch nach dem Abklingen der Symptome über

mehrere Wochen im Stuhl weiter ausgeschieden werden. Daher können die Patienten sehr lange infektiös sein.

5. Übertragung:Kontakt- bzw. Schmierinfektion und Tröpfcheninfektion.

Besonderheiten der Erreger der HFMK

SymptomeFolgende Symptome können auftreten:

• Fieber,• geringer Appetit,• Halsschmerzen,• schmerzhafte Bläschen in der Mundschleimhaut, an Zunge und

Zahnfleisch,• nicht juckender Hautausschlag, rote Flecken, Blasenbildung an

Handflächen, Fußsohlen, Gesäß, im Genitalbereich, an Knien oder Ellenbogen.

Die Krankheit verläuft normalerweise mild. Fast alle Patienten erholen sich innerhalb von 5–7 Tagen ohne ärztliche Behandlung.

Page 2: Hygienemaßnahmen bei Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) · Enteroviren sind kleine, unbehüllte RNA-Viren, die zur Familie der Picornaviridae gehören. Enteroviren sind relativ resistent

Diagnostik und TherapieErregernachweis:• Stuhlproben,• Rachenabstriche,• Bläscheninhalt.

Aus dem Stuhl gelingt der Erregernachweis in den ersten 1 - 2 Wochen der Erkrankung in ca. 80%.

Aufgrund der sicheren klinischen Diagnose und des milden Verlaufs wird in den meisten Fällen keine Labordiagnostik eingeleitet.

Symptomatische Therapie:• Eine spezifische Therapie steht nicht zur Verfügung; lediglich eine

symptomatische Behandlung ist möglich.

Persönliche SchutzausrüstungEine persönliche Schutzausrüstung ist nicht erforderlich.

Bei Kontakt mit Infektiösen ist es sinnvoll, (Einmal-)Schutzhandschuhe zu tragen.

Schutz vor Kontamination1. Präventive Maßnahmen:

Enger Kontakt mit Erkrankten sollte vermieden werden (Küssen, Umarmen, Besteck oder Tassen etc. teilen).

2. Maßnahmen bei Einzelfällen und Ausbrüchen:Erkrankte Kinder sollen vom Besuch der Gemeinschaftseinrichtung ausgeschlossen werden. Nach klinischer Genesung und nach Abheilung (Eintrocknung) der Bläschen ist eine Wiederzulassung in Gemeinschaftseinrichtungen in der Regel ohne schriftliches ärztliches Attest möglich.

3. Umgang mit Kontaktpersonen:Bei strikter Einhaltung einer guten Händehygiene sind in der Regel keine weiteren Maßnahmen erforderlich. Ein Ausschluss der Kontaktpersonen aus Gemeinschaftseinrichtungen ist in der Regel nicht erforderlich.

Page 3: Hygienemaßnahmen bei Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) · Enteroviren sind kleine, unbehüllte RNA-Viren, die zur Familie der Picornaviridae gehören. Enteroviren sind relativ resistent

Desinfektionsmittel

• Eine gründliche Händedesinfektion ist die wichtigste Vorsorge-maßnahme. Regelmäßige und sorgfältige Händedesinfektion bei Ausbruch, besonders nach dem Windeln und nach dem Toilettengang.

• Gründliche Flächendesinfektion nach Benutzung/Kontamination durch ein infektiös erkranktes Kind:• Kontaktflächen,• Spielgeräte und sonstige Gegenstände,• Wickelauflagen, Töpfchen, Toiletten und sanitäre Einrichtungen.

Hautberührende Flächen ggf. nach der Einwirkzeit mit Trinkwasser nachwischen.

• Verwenden Sie Desinfektionsmittel mit dem Wirkungsspektrum „viruzid“ (wirksam gegen alle behüllten und unbehüllten Viren).

• Dosierung und Einwirkzeiten (zur Viruzidie) nach Herstellerangaben der eingesetzten Desinfektionsmittel genau einhalten.

• Einwirkzeiten:• Nach allen routinemäßig durchgeführten Flächendesinfektions-

maßnahmen kann die Fläche wieder benutzt werden, sobald sie sichtbar trocken ist.

• In besonderen Fällen muss die Einwirkzeit abgewartet werden, z. B. nach gezielter Desinfektion von Flächen mit Blut, Eiter, Ausscheidungen und anderen Körperflüssigkeiten von Personen mit Verdacht auf bzw. gesicherter Infektion unter Berücksichtigung des Übertragungsweges.

Flächendesinfektionsmittel vorsichtig verwenden. Vor Gebrauch stets Etikett und Produktinformationen lesen.

Desinfektionsmaßnahmen

Page 4: Hygienemaßnahmen bei Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) · Enteroviren sind kleine, unbehüllte RNA-Viren, die zur Familie der Picornaviridae gehören. Enteroviren sind relativ resistent

Sta

nd: D

ezem

ber

201

8

orochemie GmbH + Co. KG • Max-Planck-Straße 27 • D-70806 Kornwestheim • Telefon +49 7154 1308-0 Fax +49 7154 1308-40 • [email protected] • www. orochemie.de • www.hygienewissen.de • www.hygienesystem.de

• Die orochemie-Hygieneschulung für Kindereinrichtungen ist per USB-Stick erhältlich unter www.orochemie.de (Bestellung).

• oder sehen Sie auch unserer online-Schulung „Hygiene in Kinder-einrichtungen“ unter www.hygienewissen.de.

Hygieneschulungen

Gesetzliche GrundlageInfektionsschutzgesetz (IfSG):In Deutschland besteht keine Meldepflicht gemäß IfSG.Hinweis:Bitte länderspezifische Regelungen beachten.