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Hype! Kunst und Geld von Piroschka Dossi Informationen zur Ausgabe Taschenbuch: 259 Seiten Verlag: dtv Erscheinungsjahr: 2007 ISBN: 3-423-24612-5 Preis: 14,50 € Zu der Autorin Piroschka Dossi hat Jura und Kunstgeschichte studiert und war im Management eines Unternehmens sowie in der Kunstberatung tätig. Heute ist sie mit dem Künstler Ugo Dossi verheiratet und lebt mit ihrer Familie in München. Darum geht es im Buch Piroschka Dossi analysiert in ihrem Buch „Hype“ die Mechanismen des Kunstmarkts. Weitere ShortBooks finden Sie unter www.shortbooks.de. ShortBooks bewertet Bücher und deren Inhalt ganzheitlich und stellt diese im Internet bereit. Der bisherige Rechteinhaber des Buches behält das Urheberrecht. Ohne Genehmigung der GoNamic GmbH darf kein ShortBook, auch nicht abschnittsweise wiedergegeben werden. Alle Rechte vorbehalten.

Hype Kunst Und Geld

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Page 1: Hype Kunst Und Geld

Hype! Kunst und Geld von Piroschka Dossi

Informationen zur Ausgabe Taschenbuch: 259 Seiten Verlag: dtv Erscheinungsjahr: 2007 ISBN: 3-423-24612-5 Preis: 14,50 € Zu der Autorin Piroschka Dossi hat Jura und Kunstgeschichte studiert und war im Management eines Unternehmens sowie in der Kunstberatung tätig. Heute ist sie mit dem Künstler Ugo Dossi verheiratet und lebt mit ihrer Familie in München. Darum geht es im Buch Piroschka Dossi analysiert in ihrem Buch „Hype“ die Mechanismen des Kunstmarkts. Weitere ShortBooks finden Sie unter www.shortbooks.de. ShortBooks bewertet Bücher und deren Inhalt ganzheitlich und stellt diese im Internet bereit. Der bisherige Rechteinhaber des Buches behält das Urheberrecht. Ohne Genehmigung der GoNamic GmbH darf kein ShortBook, auch nicht abschnittsweise wiedergegeben werden. Alle Rechte vorbehalten.

Page 2: Hype Kunst Und Geld

Nutzwert der Infos aus dem Buch

THEORETISCH PRAKTISCH

Themen, die das Buch behandelt

Themen

behandelt ja

behandelt nein

Kunst

x

Wertvolle Bilder

x

Künstlername als Marke

x

Auktionen

x

Preisbildung

x

Gegenwartskunst

x

Das können Sie aus dem Buch lernen

• Im Jahr 2005 wurde auf Auktionen erstmals mehr Geld für Werke der Gegenwartskunst ausgegeben als für die des Impressionismus und der klassischen Moderne.

• Seit den 1990er-Jahren steigen die Preise für Bilder in astronomische Höhen.

Für viele ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis erstmals die Marke von 100 Millionen Dollar überschritten wird.

• Der Besitz eines Kunstwerks macht den Status seines Besitzers deutlich. Das

Kunstwerk ist ein Gradmesser für seinen Reichtum und seinen Geschmack und drückt seine Zugehörigkeit zur gesellschaftlichen Elite aus.

• Der Preis eines Kunstwerks dient vielen als Hinweis auf seinen künstlerischen

Wert, letztendlich spiegelt er aber lediglich die Liquidität seines Käufers wider.

• Ein Sammler wird nicht von seiner Leidenschaft für das Schöne angetrieben, sondern von seinem Streben nach Besitz und Befriedigung seiner Begierde.

Hype! Kunst und Geld © Copyright 2007 GoNamic GmbH Seite 2 von 10

Page 3: Hype Kunst Und Geld

Hype! Kunst und Geld © Copyright 2007 GoNamic GmbH Seite 3 von 10

Schneller Überblick

• Derzeit wird auf dem Kunstmarkt so viel Geld ausgegeben wie noch nie, die Szene ist in einem regelrechten „Hype“.

• Auf dem Kunstmarkt entstehen die Preise nahezu willkürlich, es wirken keine marktregulativen Kräfte wie das Verhältnis von Angebot und Nachfrage.

• Die Preise auf dem Kunstmarkt steigen nicht primär dadurch, dass

Kunstwerke wertvoller werden, sondern dadurch dass mehr Geld in den Markt fließt, weil die Käufer über eine größere Liquidität verfügen.

• Auf diese Weise lässt sich an der Preisentwicklung auf dem Kunstmarkt auch

die Einkommensentwicklung der letzten Jahre nachvollziehen. Die Reichen werden immer reicher!

• Auf dem Kunstmarkt treffen zwei Gegensätze aufeinander: Kunst und Markt.

Obwohl der Kunstmarkt sehr kommerziell ist, wird innerhalb der Kunstszene jeglicher Kommerz geleugnet.

• Kunst ist wie keine zweite Ware zugleich Statussymbol und Geldanlage.

Schon seit dem 16. Jahrhundert ist Kunst eine gesellschaftlich legitime Form, seine Zugehörigkeit zu einer bestimmten Klasse auszudrücken.

• Zudem eignet sich Kunst als Geldanlage, da Werke der alten Meister und der

klassischen Moderne relativ wertstabil sind. In der Gegenwartskunst ist die Spanne zwischen Realität und Potential dagegen ungewiss, sie eignet sich besonders für spekulative Investitionen.

• Entscheidend für eine Preissteigerung ist die öffentliche Aufmerksamkeit, die

einem Künstler oder einem Kunstwerk zuteil wird. Diese öffentliche Aufmerksamkeit lässt sich durch kalkulierte Skandale, gesponserte Ausstellungen und spektakuläre Auktionsergebnisse steuern.

• Die ständigen Meldungen über explodierende Preise am Kunstmarkt dürfen

aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass weltweit lediglich dreißig bis vierzig Künstler auf dem Kunstmarkt eine Rolle spielen.

• Nach wie vor lebt ein Großteil der Künstler nicht von der Kunst, sondern von

dem Einkommen aus einem zweiten Beruf am Rand der Armutsgrenze.

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Hype! Kunst und Geld © Copyright 2007 GoNamic GmbH Seite 4 von 10

Leseprobe/Zitate „Das Sammeln von Kunst wurde zur sozial akzeptierten Form von Gier. Die Lektion, dass Kunst die geschmackvollste Form ist, ökonomische Macht zu demonstrieren, hatten selbst die kulturlosesten unter den damaligen Börsen-Millionären gelernt.“ (Gründe für den Anstieg der Preise in den 1980er-Jahren) „Die Antwort auf die Frage, warum sich der Preis für einen Maurizio Cattelan in zwei Jahren verdreifacht hat, lautet also: Sammler, die 2001 knapp eine Million Dollar für die hyperrealistische Skulptur des vom Meteoriten niedergestreckten Papstes bezahlen konnten, konnten zwei Jahre später drei Millionen Dollar dafür ausgeben.“ „Denn auch wenn sich der Markt um das Verkäufliche an der Ware Kunst dreht, bleibt das Unverkäufliche an ihr die wahre Kunst.“

S. 37 S. 53 S. 62

Rezension Was ist Kunst? Warum sind einige Bilder teuer und andere werden nicht verkauft? Wer macht die Preise? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich Piroschka Dossi in ihrem äußerst lesenswerten Buch „Hype!“. Darin analysiert sie die Mechanismen des Kunstmarkts und macht selbst vor unschönen Wahrheiten nicht Halt, die sich so gar nicht mit dem Mythos des ganz seinem Werk verschriebenen Künstlers und seinem edlen Gönner vereinbaren lassen. Ausgangspunkt ihrer Analyse ist der Kunstmarkt, der zwei auf den ersten Blick unvereinbare Welten kombiniert, die der Kunst und die des Marktes. Anhand der dort agierenden Personentypen Sammler (siehe Mindmap A), Händler (siehe Mindmap B) und Künstler (siehe Mindmap C) zeigt sich jedoch, dass aus den scheinbaren Gegensätzen die Eigenarten des Marktes abzulesen sind und der Nimbus der elitären Kunst oft das Marktgebaren der Teilnehmer verschleiern soll. Der Sammler repräsentiert die Welt des Marktes. Für ihn hat Kunst eine soziale Funktion, die seinem Reichtum und seinem Geschmack Ausdruck verleiht. Seit den 1990er-Jahren hat Kunst außerdem eine spekulative Funktion erhalten, insbesondere Werke der Gegenwartskunst dienen Sammlern als Wert- und Spekulationsobjekte. Deshalb sollte ein Kunstsammler nicht mit einem Kunstliebhaber verwechselt werden.

• Für einen Liebhaber steht immer das Schöne eines Kunstwerks im Vordergrund.

• Ein Sammler hat hingegen hauptsächlich an dem Besitz des Kunstwerks Interesse.

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Hype! Kunst und Geld © Copyright 2007 GoNamic GmbH Seite 5 von 10

Sammler sind auf Händler angewiesen, die als Mittler zwischen den zwei Welten Markt und Kunst fungieren. So ist ein Galerist häufig Entdecker und Förderer von Künstlern, aber er will mit ihren Werken natürlich auch Geld verdienen. Dennoch fungiert er in einem gewissen Maß als Bewahrer des Kulturellen, während es bei Auktionen dem Auktionator letztendlich um den Preis des Kunstwerks geht. Zwar glauben viele, ein hoher Preis sage etwas über den künstlerischen Wert eines Bildes aus, aber er beweist lediglich die Finanzkraft der Bieter. Dennoch geht von dem bei einer Auktion erzielten Preis eine Signalwirkung auf den Kunstmarkt aus, so dass nicht selten auch die Preise für andere Werke desselben Künstlers steigen. Scheinbar ganz in der Welt der Kunst verhaftet ist der Künstler. Doch der analytische Blick von Piroschka Dossi offenbart, dass gerade berühmte Künstler wie Picasso Meister der Selbstinszenierung waren. Mithilfe eines Netzwerks aus Galeristen, Kritikern und Förderern entsteht der Mythos eines Künstlers, der wiederum den Käufern seiner Werke als Projektionsfläche dient. Dabei übt dieses Netzwerk eine Definitionsmacht über Kunstwerke aus. So wird das 1917 von Marcel Duchamp entworfene Urinal als Prototyp der provozierenden Kunst gesehen. Als ein 77-jähriger Franzose ein Stück aus diesem schlug und diese Handlung ebenfalls als Kunst deklarierte, wurde er wegen Sachbeschädigung verurteilt. Geschichten wie diese werden von Piroschka Dossi zur Unterstützung und Auflockerung ihrer Analysen erzählt. Dabei überzeugt sie mit detaillierten Kenntnissen der schillernden Welt der Kunst. Sie berichtet beispielsweise von einem britischen Journalisten, der sich als privater Sammler ausgegeben hat. Er hat vier Museen ein Selbstporträt angeboten, für dessen Ausstellung er bereit wäre, eine Million Pfund zu zahlen. Drei von vier Museen haben der Ausstellung zugestimmt, ohne einen Blick auf das Bild zu werfen – nur das vierte Museum, die Tate Gallery, wollte das Bild einer Prüfung unterziehen. Das ist ein eingängiges Beispiel für die Folgen, die die Kürzung von öffentlichen Geldern für Museen haben kann. Und es sind diese Geschichten, die dem Leser einen unmittelbaren und sehr spannenden Einblick in die Welt des Kunstmarktes geben. Insgesamt lässt sich das Buch dank seiner bildhaften und verständlichen Sprache sehr gut lesen und ist sowohl dem Kunstkenner als auch dem interessierten Laien zu empfehlen. Es vermittelt einen verständlichen Einblick in eine oft undurchschaubare Welt, die – wie die Autorin am Ende ihres Buches bekennt – oft gar nicht transparent sein will. Denn auch in der Kunst wird gemauschelt, betrogen und verschleiert.

Page 6: Hype Kunst Und Geld

Das Mindmap zu „Hype“ Themenschwerpunkte im Überblick:

Wenn Kunst und Geld aufeinandertreffen…

Hype! Kunst und Geld © Copyright 2007 GoNamic GmbH Seite 6 von 10

Der Kunstmarkt erweist sich als ein Spiel, bei dem es um die menschlichen Regungen Gier, Gewinnsucht und Selbstdarstellung geht.

A

Sammler

Kunstmarkt

C

Künstler

B

Händler

Page 7: Hype Kunst Und Geld

Das Mindmap zu „Hype“ Themenschwerpunkte im Detail:

Passt ein Rauschenberg zu Picasso? A – Sammler

Die neuen Sammler: • In der heutigen Zeit sind Hedge-

Fonds-Manager die aktiven Käufer und Verkäufer von Kunst.

• Für sie ist Kunst Spekulation. • Deshalb investieren sie verstärkt

in zeitgenössische Kunst, deren Preis und Wert noch nicht festgelegt ist – im Gegensatz zu dem stabilen Preisgefüge etwa bei den alten Meistern.

Hype! Kunst und Geld © Copyright 2007 GoNamic GmbH Seite 7 von 10

Der Sammler: • Ein Sammler darf nicht mit einem

Kunstliebhaber verwechselt werden. • Für einen Liebhaber steht das Schöne

eines Werks im Vordergrund, der Sammler will das Werk besitzen.

• Der Sammler wird von seiner Gier, von seinem tiefen Wunsch des „Haben-Wollens“ angetrieben.

• Kunstwerke haben für ihn die Funktion eines Statussymbols, eines Objekts, das den Reichtum legitimiert und ausweitet.

Sammler

Die Rolle des Museums: • Für den Kunstmarkt ist das Museum von

entscheidender Bedeutung. • Eine Retrospektive in einem bedeutenden

Museum treibt die Nachfrage nach den Werken des Künstlers an.

• Außerdem verleiht es einem Künstler und seinen Werken die „Noblesse“, die alles Nichtkommerzielle ausmacht.

• Doch aufgrund der zunehmenden Finanzknappheit sind viele Museen auf Spenden angewiesen.

• Also werden Ausstellungen nicht mehr nur aus künstlerischen, sondern finanziellen Gesichtspunkten organisiert.

• Dementsprechend steigt der Einfluss der Sammler und Sponsoren, die bestimmen, was ausgestellt wird, und damit gleichzeitig den Marktwert ihrer Sammlungen oder ausgewählter Künstler steigern.

Mainstream : • Mittlerweile kaufen die

meisten Sammler das, was alle kaufen.

• Je mehr Käufer dasselbe Objekt haben wollen, desto höher steigt der Preis.

• Daher zahlt sich Mainstream auf dem Kunstmarkt aus.

• Außerdem sind die Sammler zunehmend auf der Suche nach Kunstwerken mit Wiedererkennungswert, sie wollen eine „Marke“ erwerben.

Der Sammler wäre nichts ohne seinen Händler.

Page 8: Hype Kunst Und Geld

Das Mindmap zu „Hype“ Themenschwerpunkte im Detail:

Wie wird aus Kunst Geld? B – Händler

Die Aufgabe: • Ein Händler ist sowohl in der Welt der

Kunst als auch in der des Marktes unterwegs.

• Er verwandelt ein Kunstwerk in Geld, indem er durch Urteilskraft, Instinkt und Einfluss den Kunstmarkt lebendig hält.

• Seine Aufgabe ist es, einen Künstler zu entdecken und dessen Werke zu vermarkten, indem er Ausstellungen organisiert, den Künstler bekannt macht et cetera.

• Außerdem muss er für „seine“ Sammler ein Garant für Geschmack sein.

Galerien: • In einer Galerie gibt es stabile

Preise, die unabhängig von der Nachfrage nach einem Bild sind.

• Die Preise spiegeln den Stellenwert eines Künstlers.

• In einer Galerie wird Kunst als Kulturgut behandelt.

• Ein Galerist hat meistens einen festen Kundenstamm, dessen Sammlungen seine Handschrift tragen.

• Gerade Sammler, die sich selbst für Kunstkenner halten, vertrauen ihrem Galeristen.

Händler

Hype! Kunst und Geld © Copyright 2007 GoNamic GmbH Seite 8 von 10

Wenn Händler und Sammler also von den Gesetzen des Marktes korrumpiert werden, bleibt nur noch der Künstler als letzte Bastion der Kultur.

Auktions-Wirkungen: • Bei einer Auktion ist das Bieten Teil des

Spiels, das zur Befriedigung der Gier führt. • Außerdem haben Auktionspreise enorme

Signalwirkungen auf den Markt, da sie – im Gegensatz zu Galeriepreisen – öffentlich sind.

• Zudem glauben viele, dass der Preis auf einer Auktion etwas über das Kunstwerk selbst aussagt.

• Dadurch werden wieder Begehrlichkeiten geweckt, die mit einer neuen Auktion gestillt werden können.

Auktionshäuser: • Ein Auktionshaus legt einen

Anfangspreis für ein Kunstwerk fest und überlässt den tatsächlichen Preis den Bietern.

• Dadurch verdeutlichen Auktionspreise weniger den künstlerischen Stellenwert als vielmehr die Marktakzeptanz eines Künstlers.

• Bei einer Auktion zählt die Finanzkraft des Käufers.

Page 9: Hype Kunst Und Geld

Das Mindmap zu „Hype“ Themenschwerpunkte im Detail:

Inspiration und Genie – oder Kalkül und Marketing? C – Künstler

Hype! Kunst und Geld © Copyright 2007 GoNamic GmbH Seite 9 von 10

Der Mythos: • Es sind nicht die Begabung, das Können und die

Visionen eines Künstlers, die ihn bekannt machen.

• Entscheidend ist, dass er sich auf dem Kunstmarkt etablieren kann.

• Dazu wirkt ein Netzwerk aus Galeristen, Kritikern, Bekannten et cetera zusammen, das den Künstler ins Gespräch bringt.

• Hier ist derjenige im Vorteil, der über ausreichend ökonomisches und kulturelles Kapital verfügt und die richtigen Leute kennt.

• Durch dieses Netzwerk wird ein Mythos des Künstlers geschaffen, durch den seine Werke gesehen werden und seine Bedeutung gemessen wird.

• Dieses Zusammenwirken von künstlerischen, sozialen und ökonomischen Faktoren lässt einen Künstler bekannt werden.

Der Typus: • Im Künstler verbinden

sich die Gegensätze des Kunstmarktes.

• Er ist idealisiertes Genie, ein göttlicher Schöpfer, ein Außenseiter und von seiner Leidenschaft Getriebener.

• Zugleich ist er auch ein Star, ein oft selbst inszenierter Mythos, der seinen Namen wie eine Marke produziert und mit erfundenen Geschichten schmückt.

Künstler

Was ist Kunst? • Mit dieser Frage haben sich Legionen von Wissenschaftlern, Philosophen, Künstlern

und viele mehr beschäftigt. • Kunst kann alles sein – entscheidend ist, dass es als Kunstwerk gesehen wird. • Aus heutiger Sicht ist zu sagen, dass ein Objekt dann als Kunstwerk gilt, wenn sich

Künstler, Kritiker, Galeristen, Kuratoren, Sammler und alle weiteren am Kunstmarkt Beteiligten darin einig sind, dass es Kunst ist.

• Daher ist auch der Wert eines Kunstwerks eine soziale Konstruktion, die aus dem kulturellen und dem ökonomischen Kapital entsteht.

Der Kapitalismus hat auch vor der Kunst nicht Halt gemacht. Aber glücklicherweise bleibt jedem selbst überlassen, ob er dieses Spiel mitspielt oder nicht.

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Hype! Kunst und Geld © Copyright 2007 GoNamic GmbH Seite 10 von 10

Wer ist eigentlich...? ... Charles Saatchi? Charles Saatchi ist ein britischer Kunstsammler, der wie kein anderer den Markt und seine Mechanismen zu seinem Vorteil nutzt. Anfang der 1990er-Jahre begann er, die Werke des Künstlers Damien Hirst zu sammeln und eine Künstlergruppe um ihn zu versammeln. Sie bekamen den Namen „Young British Artists“. In den folgenden Jahren kurbelte Saatchi die Bekanntheit der Gruppe an, verschaffte ihnen Ausstellungen et cetera – mit großem Erfolg. Das 1991 für 50.000 Pfund erworbene Kunstwerk „The Physical Impossibility of Death in The Mind of Someone Living“, ein in Formaldehyd eingelegter Tigerhai, verkaufte Saatchi für acht Millionen Dollar an den amerikanischen Hedge-Fonds-Manager Steven Cohen. Weiterführende / Vertiefende Literaturhinweise

• Hajo Düchting: Pablo Picasso, dtv 2001, ISBN 3423310480, Hier geht’s zum ShortBook!

• Christian Saehrendt, Stehen T. Kittl: Das kann ich auch! Gebrauchsanweisung

für Moderne Kunst, Dumont 2007, ISBN 3832177590

• Susanna Partsch: Die 101 wichtigsten Fragen zur Modernen Kunst, Beck 2005, ISBN 3406511287

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