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ENINGER ORGELNACHT 50 Jahre Weigle Orgel Andreaskirche Eningen unter Achalm Samstag, 2. Februar 2019 19 Uhr bis 22.30 Uhr Eintritt frei!

i! ENINGER ORGELNACHT - Eningen : Evangelisch...Oscar Peterson (1925-2007) Hymn To Freedom von Gunnar Eriksson (*1936) Dyningar Swe-Danes Scandinavian Shuffle (1960) Christine Frank

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  • ENINGER ORGELNACHT50 Jahre Weigle Orgel Andreaskirche

    Eningen unter AchalmSamstag, 2. Februar 201919 Uhr bis 22.30 Uhr

    Eintritt frei!

  • PROGRAMM

    19 Uhr ORGELFÜHRUNG: Hans Christoph Fried und Manfred Rinker

    20 Uhr ORGELKONZERT TEIL 1

    Constanze KeuperJ. S. Bach (1685-1750) Präludium und Fuge Nr. VI, g-moll (aus: 8 kleine Präludien und Fugen)

    Dr. Hartwig BögelJ. S. Bach (1685-1750) Fughetta super: Nun komm, der Heiden Heiland Joh. Ludwig Krebs (1713-1780) Präludium B-Dur, Molto Adagio C. Ph. E. Bach (1714-1788) Orgelsonate Nr. III, F-Dur, Allegro

    Peter Hermann (Orgel), Antonia und Jan Hermann (Gesang)Oscar Peterson (1925-2007) Hymn To Freedom vonGunnar Eriksson (*1936) DyningarSwe-Danes Scandinavian Shuffle (1960)

    Christine Frank (Orgel) und Sara-Marie Frank (Blockflöte)Benedetto Marcello (1686-1739) Sonate F-Dur für Altblockflöte und Basso continuo Op. 2 Nr. 1: Adagio – Allegro – Largo – Allegro

    Hans Christoph FriedJohann Sebastian Bach (1685-1750) Partite diverse sopra: „Christe, du bist der helle Tag“; daraus I; III; IV (a 2 Clav.); VI; VII (con Pedale)Georg Philipp Telemann (1681-1767) Adagio F-Dur für Corno da caccia und Basso continuo. Solist: Albrecht Pürthner.Johann Nepomuk David (1895-1977) Choralvorspiel „Wach auf, wach auf, du deutsches Land“

    21 Uhr Kleiner Empfang mit Umtrunk

    21.30 Uhr Orgelkonzert Teil 2

    Natalia Ryabkova (Orgel) und Magnus Mehl (Saxophon)Johann Sebastian Bach (1685-1750) Toccata und Fuge d-mollDietrich Buxtehude (1637-1707) Ciacona in e-moll (Orgel und Saxofon)

  • Igor Jakuschenko (1933-1999) Kinematograf (Louis Lumière: Cinematograph) aus „Jazz Album für die Jugend“)Bernardo Storace (1637-1707) Ciacona (Orgel und Saxofon)

    Torsten WilleW. A. Mozart (1756-1791) Fantasie für ein Orgelwerk in einer Uhr f-moll Samuel Scheidt (1587-1654) Cantio belgica „Ach du feiner Reiter“ Thomas Ross (*1969) 3 Jazz-Stücke für Orgel „Let’s get rhythm“, „Fünf Ach-tel“, „Annodazumal“Torsten Wille (*1971) Mixolydische Toccata

    22.30 Uhr Liturgischer Abschluss mit Pfarrer Johannes Eißler

    MITWIRKENDE

    Dr. Hartwig Bögel war als Schulmusiker 16 Jahre lang am Friedrich-List-Gymnasium in Reutlingen. Danach wech-selte er ans Oberschulamt Tübingen, wo er weitere 16 Jahre bis zum Ruhestand als Musikreferent in der Schulverwal-tung tätig war. Dr. Bögel ist als Organist an verschiedenen Kirchen im Raum Reutlingen tätig, unter anderem in Eningen unter Achalm.

    Christine Frank arbeitet hauptberufl ich als Grundschul-lehrerin an der Freien Evangelischen Schule in Reutlingen. Während ihres Studiums an der Pädagogischen Hochschu-le Reutlingen erlernte sie das Orgelspiel und absolvierte die C-Prüfung. Seither begleitet sie Gottesdienste im Raum Reutlingen und Tübingen. Von 1997 bis 2002 war sie als Or-ganistin und Chorleiterin in Reutlingen-Sondelfi ngen tätig. Nach ihrer Familienpause stieg sie 2015 in Eningen als Organistin wieder ein. Be-sonders wichtig ist ihr, die Gemeinde beim liturgischen Orgelspiel angemes-sen zu begleiten.

    Sara-Marie Frank ist Schülerin am Evangelischen First-wald-Gymnasium in Kusterdingen. Sie hat Flötenunterricht seit 2009. Im Jahr 2012 kam die Oboe dazu. Gemeinsam mit ihrer Mutter musiziert sie immer wieder bei den jährlich stattfi ndenden Schülervorspielen der Musikschule Reutlin-gen sowie in gottesdienstlichen Veranstaltungen.

  • Hans Christoph Fried erhielt mit sieben Jahren Klavier-unterricht bei Erich Reustlen; später Violinunterricht. Ab 1961 Kinderkirch-Organist in Pfullingen. Vor dem Abitur 1965 Hilfsorganisten-Prüfung bei Günther Heller. Schul-musik-Studium in Stuttgart. Orgellehrer: Peter-Alexander Stadtmüller, Prof. Herbert Liedecke und Karl Gerok. Einzel-ne Dienste, vor allem Trauungen, an der alten Orgel in Enin-gen. Disposition der Orgel in der Pfullinger Burgwegkirche, erbaut 1970. 1974 bis 1990 Unterrichtstätigkeit in Tuttlingen; neun Jahre Leitung des Tuttlinger Kammerorchesters. Danach Musiklehrer am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Marbach am Neckar. Im Ruhestand Vertretungsorganist in Pfullingen, Eningen und Umgebung, auch Friedhoforganist.

    Peter Hermann studierte Schulmusik in Stuttgart und Mu-sikwissenschaft in Tübingen mit Klavier, Gesang und Quer-fl öte. Jazzkurse bei Hans-Jürgen „Specht“ Bock, seit 1977 Leiter des Peter Hermann Jazz Trios. Seit 40 Jahren leitet er den katholischen Kirchenchor in Eningen, war 18 Jahre lang Dirigent des Reutlinger Liederkranzes sowie Gründer der „Voices“. Seit 2000 Musiklehrer am Tübinger Wildermuth-Gym-nasium mit Aufbau und Leitung von Gospelchor und Jazzcombo. Rege Zu-sammenarbeit mit regionalen Musikern und Kirchenmusikern im klassischen und modernen Bereich für Konzerte und Gottesdienste.

    Constanze Keuper erhielt erstmals Orgelunterricht bei Dorothee Berron im Oktober 2015. Nach deren Tod im Früh-jahr 2017 wurde sie als Organistin in verschiedenen Kirchen eingesetzt. Zurzeit wird sie von Bettina Maier unterrichtet. Außerdem leitet sie seit 2011 den Blockfl ötenkreis in Pfullin-gen, der ebenfalls an der Gottesdienstgestaltung beteiligt ist.

    Magnus Mehl studierte Jazzsaxophon in Amsterdam, Köln, Nürnberg und Stuttgart sowie in New York City. Er ge-wann mit verschiedenen Ensembles 1. Preise bei renom-mierten internationalen Jazzwettbewerben in Spanien und Italien sowie einen 2. Preis beim Hoilaart Jazzcontest in Bel-gien. Magnus Mehl war Finalist der int. Yamaha Saxophone Competition und wurde beim Jimmy Woode Award als bester Saxophonist des Wettbewerbs ausgezeichnet. Konzertreisen führten ihn nach Asien, Mittelamerika und in viele europäische Länder. Er ist Träger des Kultur-förderpreises seiner Heimatstadt Rottweil und Stipendiat der Kunststiftung des Landes Baden-Württemberg. 2015 wurde Magnus Mehl mit dem „Jazzpreis des Landes Baden-Württemberg“ ausgezeichnet.

  • Manfred Rinker war im Hauptberuf Diplom-Ingenieur. Als 14-jähriger erhielt er zwei Jahre lang 14-täglich Orgel-unterricht bei einer Klavierlehrerin in Münsingen. Von 1984 bis 2016 - also 32 Jahre lang - wirkte er im nebenamtlichen Organistenteam in Eningen mit und bildete sich autodidak-tisch weiter. Auf der Rieger-Orgel sowie der Chororgel in der Reutlinger Marienkirche spielt er ehrenamtlich bei Andachten, Friedensgebeten, Orgel-Gedanken sowie beim jährlichen Konzert der Liedertafel Concordia.

    Natalia Ryabkova studierte am Staatlichen Konservato-rium Nishnij Novgorod Orgel und Klavier sowie Konzertklas-se Orgel in Kasan. In den Jahren 2007-2010 war sie Orga-nistin an der Christuskirche in Hemsbach, 2012-2015 an der Christuskirche in Stuttgart. Natalia Ryabkova wurde mehr-fach ausgezeichnet, unter anderem mit dem 1. Preis beim In-ternationalen Orgelwettbewerb in Zürich 2009. 2015 schloss sie das Kirchenmusikstudium an der evangelischen Hochschule für Kirchenmusik in Tübingen ab. Danach war sie ein Jahr lang Praktikantin an der Stiftskirche in Tübingen bei Ingo Bredenbach. Seit 2016 ist sie Kantorin in Stuttgart-Botnang und künstlerische Leiterin der Konzertreihe Solitude-Soirée. Natalia Ryabkova wohnt mit ihrer Familie in Eningen unter Achalm.

    Torsten Wille studierte Kirchenmusik, Konzertfach Or-gel, Musikpädagogik und Tonsatz/Komposition in Köln und in Wien. Als junger Organist konnte er u.a. den 1. Preis beim Internationalen Hansestädte-Orgelwettbewerb 1996 in Elburg/Holland gewinnen. 2001 bis 2004 unterrichtete er Orgel und Improvisation an der Hochschule für Kirchen-musik in Herford. Anschließend war er bis 2014 Bezirkskantor in Ludwigshafen. Seit September 2014 ist er Bezirkskantor an der Marien-kirche Reutlingen und künstlerischer Leiter des Reutlinger Orgelsommers. Neben dem klassischen Orgelliteraturspiel pfl egt er auch die Kunst der Impro-visation, insbesondere die Begleitung von Stummfi lmen.

  • GESCHICHTE der Orgeln in der Andreaskirche Der älteste Hinweis auf eine Orgel in der Andreaskirche findet sich im

    Kirchenkonventsprotokoll vom 21. Februar 1781. Darin wird erwähnt, dass bei Hochzeiten mit Orgel beim Klingelbeutel-Träger zwei Kreuzer einzuwer-fen sind. Nach den Organisten Schullehrer Johann Jacob Leuze und Provi-sor Flamm übernahm Heinrich Gottlob Rumpp den Organistendienst. Er und sechs weitere Bewerber hatten sich in den Fächern Singen, Orgel schlagen, Buchstabierregeln, Kennnisse der heiligen Schrift, Lesen, Katechismus und Heilsordnung zu beweisen.

    Aus dem Jahr 1836 hat sich eine Gebühren-Ordnung erhalten. Neben dem Organisten wird auch ein Orgeltreter im Preisverzeichnis aufgeführt. Dessen Aufgabe war es, einen Blasebalg für die Orgel zu „treten“. Im Raum des Or-geltreters befand sich eine kleine Glocke, welche der Organist mit Hilfe einer Schnur läuten konnte als Zeichen für den Be-ginn des Orgelspiels. 1847 heißt es: „Bei der Schlechtigkeit der hie-sigen Orgel bleibt das Orgelspiel trotz Con-sist.-Erlaß vom 19.1.1846 wie bisher, die Leh-rer wechseln ab.“ Im selben Jahr aber noch reagierte die Kirchengemeinde und ließ durch den Orgelbauer Jakob Daniel Stieglitz aus Reutlingen eine neue Orgel einbauen.

    Im Ersten Weltkrieg mussten die Prospektpfeifen als Materialspende abgelie-fert werden. 1926 wurden die fehlenden Prospektpfeifen ersetzt und vom Holz-wurm befallene Holzpfeifen ausgetauscht. Außerdem erhielt die Orgel einen elektrischen Antrieb.

    Die baufällige Andreaskirche wurde 1929 ab-gerissen. Am selben Platz – allerdings nicht mehr geostet – erstellte man die heutige An-dreaskirche im Stil der Neuen Sachlichkeit. Die bisherige Orgel fand ihren Platz auf der Empore der neuen Kirche, wurde klanglich aber an die Zeit angepasst. Den Orgelpros-pekt bildete eine durchbrochene Holzfront, auf der die drei Kreuze vom Golgatha-Hügel dargestellt sind.

    Knapp 40 Jahre später – 1968 – empfahl Dr. Walter Supper, der Orgelsach-verständige für den Kirchenbezirk Reutlingen, kein Geld mehr in die Repara-

  • tur des alten Werks mit den störungsanfälligen pneumatischen Kegelladen zu stecken, sondern eine neue, zweimanualige Schleifladen-Orgel anzustreben. Die Echterdinger Orgelbaufirma Weigle errichtete die neue Orgel (Opus 1188), welche am 2. Februar 1969 eingeweiht wurde. Die Rückwand der Empore hatte man um zwei Meter nach vorn versetzt und damit den Golgatha-Prospekt im Aufgang zum Dachboden verschwinden lassen. Das neue Instrument sollte an der Südseite der Empore platziert werden und den Raum zwischen der Brüstung und der neuen Rückwand ausfüllen.

    Im zentralen Haupt-werk mit eingebau-tem Spielschrank stehen zehn Regis-ter: Ein 16′-Register, drei labiale 8′-Regis-ter, eine Trompete 8′, zwei Vierfüße, eine Quinte und ein 2′-Re-gister werden gekrönt von einer 5-6fachen Mixtur. Das Pedalwerk steht ganz hinten und ist

    mit neun Registern üppig besetzt. Der Untersatz 16′ kann auch mit Windab-schwächung gespielt werden. Zwei 8′-Register und ein 4′ werden durch ein Dolkanpiffaro 4′ + 2′ ergänzt. Ein 4-fach besetzter Zink bildet die Klangkrone. Drei Zungen (16′, 8′ und 4′) bereichern den Klang der Labialregister. Das mit acht Registern besetzte Rückpositiv im Rücken des Organisten durchbricht die Emporebrüstung und ragt ins Schiff hinein. Die labialen Regis-ter in den Lagen 8′, 4′, 2′ und 1 1/3′ werden ergänzt durch eine Terzflöte und eine seltene Nonenpfeife, mit denen die Kombinationen „Hörnle“, „Terzian“ und „Terznone“ erzeugt werden können. Die Musette ist ein kurzbecheriges Zun-genregister. Eine 4-fache Scharfzimbel auf 2/3′-Basis krönt das Werk, das mit einem Tremulanten ausgestattet ist.

    Heute teilen sich den Organistendienst Christine Frank und Hans Christoph Fried sowie Dr. Hartwig Bögel, Constanze Keuper und Ylva Lind Wellsandt.

    Quellen: Frank Ausmeier, Kirchengeschichte von Eningen unter Achalm, Jahresgabe des Heimat- und Geschichtsvereins Eningen unter Achalm, 2017; Hans Christoph Fried, Eninger Gemeindebrief, Advent 2018.

  • Disposition der Weigle-Orgel (Opus 1188) von 1969

    Hauptwerk 1. Quintade 16′ 2. Prinzipal (im Prospekt) 8′ 3. Hölzernfl öte 8′ 4. Harfpfeife 8′ 5. Oktave 4′ 6. Rohrfl öte 4′ 7. Nasat 2 2/3′ 8. Waldfl öte 2′ 9. Mixtur 5-6f. 2′ 10. Helltrompete 8′

    Rückpositiv 11. Gedackt 8′ 12. Hohlfl öte (im Prospekt) 4′ 13. Kleinprinzipal 2′ 14. Terzfl öte 1 3/5′ 15. Gemsquinte 1 1/3′ 16. Nonenpfeife 8/9′ 17. Scharfzimbel 4-5f. 2/3′ 18. Musette 8′

    Tremulant

    Pedalwerk 19. Untersatz 16′

    Gedacktbass (Ab- schwächung von Nr. 19) 16′

    20. Oktavbass (im Prospekt) 8′ 21. Spitzfl öte 8′ 22. Rohrpommer 4′ 23. Dolkanpiffaro 4′ + 2′ 24. Zink 3 1/5′ + 2 2/3′ + 1 1/3′ + 1′ 25. Stille Posaune 16′ 26. Dunkeltrompete 8′ 27. Vox Humana 4′

    Mechanische Spieltraktur / elektrische RegistertrakturDisposition und Orgelgehäuse: Dr. Walter Supper, EsslingenErbauer: Friedrich Weigle, Orgelbau, EchterdingenIntonation: Heinrich Jud und Konrad Mühleisen, beide in Firma Weigle