92
Ich aber rede von deinen Befehlen 50 Gliederungen für Andachten vor jungen Menschen Johannes Busch Aussaat-Verlag Wuppertal, 1947 © Neu bearbeitet und herausgegeben von Thomas Karker, Bremen 3/2018

Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

Ich aber rede von

deinen Befehlen

50 Gliederungen für Andachten vor jungen

Menschen

Johannes Busch

Aussaat-Verlag Wuppertal, 1947

© Neu bearbeitet und herausgegeben von Thomas Karker, Bremen3/2018

Page 2: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 2 -

Inhaltsverzeichnis

Seite

Vorwort ................................................................................................ 5

ADVENT UND WEIHNACHTEN

1. Johannes 14,23 ................................................................................... 7

2. Lukas 21,28 ......................................................................................... 8

3. Sacharja 9,9 ........................................................................................ 9

4. Jesaja 9,1 ........................................................................................... 10

5. Lukas 2,10.11 ..................................................................................... 11

JAHRESWECHSEL UND EPIPHANIENZEIT

6. Johannes 6,16 – 21 .............................................................................. 12

7. Johannes 2,1 – 11 ................................................................................ 14

8. 1. Johannes 4,14 .................................................................................. 16

9. Apostelgeschichte 8,26 – 39 .................................................................. 17

10. Philipper 2,9 – 11 ................................................................................. 19

VORFASTENZEIT, UNTER DEM GESICHTSPUNKT DES DIENENS

11. Josua 24,14 – 16; 22 – 28 ..................................................................... 20

12. Lukas 10,38 – 42 .................................................................................. 22

13. Matthäus 20,24 – 28 ............................................................................. 24

FASTENZEIT

14. Matthäus 16,21 – 23 ............................................................................ 26

15. 1. Korinther 1,18 .................................................................................. 28

16. 2. Samuel 12,1 – 7 und 13 .................................................................... 29

17. Apostelgeschichte 4,32; 5,1 - 11 ........................................................... 30

Page 3: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 3 -

Seite

FASTENZEIT UND OSTERN

18. 4. Mose 21,4 – 9 ................................................................................ 32

19. 1. Petrus 2,24.25 ................................................................................. 34

20. Lukas 23,39 – 46 ................................................................................. 36

21. Offenbarung 1,18 ................................................................................. 38

QUASIMODOGENITI BIS KANTATE

22. Johannes 20,24 – 29 ............................................................................ 40

23. Johannes 10,12.27.28 .......................................................................... 42

24. Johannes 20,19.20 ............................................................................... 44

25. 1. Chronika 16,23 ................................................................................ 45

ROGATE BIS TRINITATIS

26. 1. Könige 3,5 – 15 ............................................................................... 46

27. Apostelgeschichte 2,36 – 38 ................................................................. 48

28. Apostelgeschichte 19,1 – 7 ................................................................... 50

29. Matthäus 28,19 ................................................................................... 52

SÜNDE

30. 1. Mose 3,1 – 2 4 ................................................................................ 53

31. Sprüche 14,34 und Römer 6,23 ............................................................ 55

32. Lukas 15,11 – 32 ................................................................................ 57

33. Johannes 1,29 .................................................................................... 59

GLAUBE

34. Johannes 4,47 – 53 ............................................................................. 61

35. Apostelgeschichte 16,13 – 15 ............................................................... 63

36. Johannes 3,16 ..................................................................................... 65

37. Apostelgeschichte 16,25 – 34 ............................................................... 67

Page 4: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 4 -

Seite

WORT GOTTES

38. Jesaja 55,10.11 ................................................................................... 69

39. Johannes 1,14 ..................................................................................... 71

40. Römer 1,16 ......................................................................................... 73

NACHFOLGE

41. Markus 10,17 – 22 ............................................................................... 75

42. Johannes 6,67 – 69 ............................................................................. 77

43. Johannes 8,12 ..................................................................................... 79

44. Apostelgeschichte 4,13 – 31 ................................................................ 81

GEHORSAM

45. 1. Mose 22,1 – 19 ................................................................................ 83

46. Apostelgeschichte 5,17 – 33 ................................................................ 85

47. Offenbarung 2,10b .............................................................................. 87

EWIGKEIT

48. Johannes 14,2 – 6 ............................................................................... 89

49. Matthäus 25,31 – 46 ............................................................................ 91

50. Offenbarung 7,9.10.13.17 .................................................................... 92

Page 5: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 5 -

Vorwort.

underte von jungen Menschen schicken sich wieder an, Jugend zu Jesus zu rufen.Ich grüße euch in herzlicher Verbundenheit, all Ihr Getreuen im Werk! Ich seheEuch im Geist vor mir, wie Ihr, müde geschafft vom eigenen Tagewerk, nun doch

noch zwischen einer Schar von Jungen steht, denen Ihr etwas sein sollt. Eure Arme sindmüde, weil sie den Tag über den Pflug hielten oder am Schraubstock arbeiteten; der Kopfist angestrengt, weil Ihr eine Taglast anstrengender Büroarbeit hinter Euch habt. Unddoch sollt ihr den Jungens, die Euch anvertraut sind,jetzt noch etwas Entscheidendes fürsganze Leben mitgeben.

Führt sie zu Jesus! Das ist das Wichtigste in all Eurer Arbeit. Unser Dienst an jungenMenschen hat nur einen Maßstab, an dem alles gemessen wird:Er ist soviel wert, als hierjunge Menschen den Heiland liebgewinnen. Dazu soll Euch dies Büchlein helfen. Wir gebenEuch 50 Dispositionen, d. h. Gliederungen, Einteilungen von Andachten. Ehe ich sie Euchin die Hände lege, möchte ich Euch folgendes dazu sagen:

Wir wollen Euch die eigene Arbeit und Vorbereitung nicht abnehmen; aber wirwollen sie Euch erleichtern. Wir geben Euch hier – erlaubt einmal das Bild – die Knochen.Jetzt muss Euch noch unter Gottes Beistand Fleisch und Adern um die Knochen wachsen.Diese Gliederungen müssen Euch zu einer lebendigen Verkündigung werden. Betet rechtüber jedem Wort und lasst es zu Euch selber reden, dann werdet Ihr auch eine Botschaftfür Eure Jungens haben.

Zugleich soll Euch dies Büchlein eine Hilfe dazu sein, selbst einen Textauszulegen. Wir sprechen jetzt einmal nicht in toten Lehrsätzen darüber, sondern gebenEuch 50 praktische Beispiele, die Euch zeigen sollen, wie man es etwa machen könnte.Dass hier viele Männer mitgearbeitet haben, und dass wir so verschiedenartige Texteauswählten, zeigt Euch die Mannigfaltigkeit der Möglichkeiten.

Wie ihr auch immer eine Andacht haltet, so müsst Ihr Euch 3 Dinge vor Augenhalten und zur festen Regel aller Vorbereitungen machen:

Jede Vorbereitung beginnt mit der gründlichen Arbeit am Text: Was stehteigentlich da? Ich muss es lernen, solange vor jedem Satz, vor jedem Wort meines Textesstillzustehen, bis es mir deutlich wird, was mir da gesagt wird. Grade die bekanntenGeschichten, Sprüche und Worte der Bibelleiden darunter, dass sie uns so geläufigsind,dass wir uns gar keine Mühe mehr geben, ihren eigentlichen Sinn zu ergründen. Nurwer gründlich gräbt, wird gute Frucht gewinnen.

Lass Dir nun in der Stille schenken, was Du den Jungens weitersagen sollst. JedeAndacht muss ein festes klares Ziel haben, das sich aus dem Text ergibt. Du musst nichtjedes mal alles sagen wollen, denn dabei bleibt oft gar nichts haften. Darum fragen wirden Text solange, bis es deutlich wird, worauf er hinzielt. Auf diesen Zielpunkt mussunsere ganze Andacht hinführen. Gedanken, die auf andere Wege führen, vor allemNebensachen,lass ruhig liegen.

Vom Zielpunkt aus gliedert sich dann die ganze Andacht. Je deutlicher Du dieseGliederung hervortreten lässt, desto besser prägt sich das Wort in den Herzen jungerMenschen ein.

Page 6: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 6 -

Nun bitte Gott, dass Du es so sagen darfst, dass junge Menschen Dich gutverstehen. Es hilft da nichts, wenn wir sie von oben herunter anpredigen. Wir müssenihnen das Wort in ihrer Sprache sagen, dass es zu ihren Herzen spricht. Wir müssen vorallem so reden, dass sie spüren: Hier wird m e i n e Geschichte, m e i n e Not, aber auchm e i n e Hilfe besprochen.

Möge der Geist Gottes in all unserer Verkündigung deutlich machen: „Wir habengesehen und zeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat zum Heiland der Welt.“ (1.Joh. 4,14)

Besonders treu hat an diesem Buch mitgearbeitet Pfarrer Eberhard Seidenstücker ausGevelsberg. Für alle seine Mühe bei dem Zusammenstellen der verschiedenenDispositionen danken wir ihm besonders.

Neben ihm haben folgende Männer mitgearbeitet:

Diakon Augustin, Brackwede

Pastor Wilhelm Busch, Essen

Jugendsekretär Baum, Herne

Pfarrer Fleidner, Ostscheid

B. - Sekretär Feuser, Gelsenkirchen

B. - Sektretär Frische, R. - Lüttringhausen

Pfarrer Posth, Wuppertal - Wichl.

Pfarrer Schmidt, Meinerzhagen

Pfarrer Lic. Thimme, Spenge

Pfarrer Ungerer, Lippstadt

Uns allen wäre es eine herzliche Freude, wenn recht viele junge Männer aus diesemBüchlein Mut und Freudigkeit bekämen, bei dem köstlichen Dienst mitzuhelfen, denNamen Jesu groß zu machen. Weil es uns der Herr befohlen hat, darum sprechen wir es ,zwar unter viel Schwachheit und dennoch in fröhlichem Glauben: „Ich aber rede vondeinen Befehlen.“ (Psalm 119,78)

Johannes BuschBundeswart des Westdeutschen Jungmännerbundes

Page 7: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 7 -

ADVENT UND WEIHNACHTEN

I.

Drei Fragen zum Advent.

Johannes 14,23 (1. Advent)

1. Frage: Hast du den Herrn Jesus lieb?

a) Es gibt Leute, die Ihn hassen (Saulus)

b) Es gibt Leute, die Ihm völlig gleichgültig gegenüberstehen.

c) Es gibt Leute, die Ihn liebhaben: Paulus, die große Sünderin, Maria Magdalena,Johannes u.a. In allen Jahrhunderten finden sich solche.

Gehören wir auch dazu?

2. Frage: Weißt du, wie du deine Liebe zu Jesus zeigen kannst?

Martha (Luk. 10,38ff.) diente ihm.

Maria (Joh. 12,1ff.) salbte ihn.

Was können wir tun, Ihm unsere Liebe zu zeigen? Er sagt selbst: Sein Wort halten.

Das heißt:

a) Mit der Bibelumgehen

b) Gemeinschaft mit anderen unter Gottes Wort haben.

c) Dem Worte gehorchen (Die Lüge ablegen,die Wahrheit reden usw.)

3. Frage: Weißt du, was das für Folgen hat?

Die Folgen sind ungeheuerlich:

Der dreieinige Gott kommt zu dir und will bei dir „herbergen“. Das heißt: Es kommt zueinem wirklichen Advent bei uns. Am Sinai (2. Mose 19) kam Gott mit ungeheurerMajestät.Zu denen aber, die Ihn liebhaben, kommt Er still und heimlich im Heiligen Geist.

Page 8: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 8 -

II.

Kopfhänger?

Lukas 21,28 (2. Advent)

1. Die Christen müssen manchmal Kopfhänger sein.

Man hat den Christen das Wort „Kopfhänger“ als Spottwort angehängt. FriedrichWilhelm I. Schrieb an Zinzendorf, er wolle kein Kopfhänger sein. Darauf schriebZinzendorf, es gäbe Lagen, wo selbst Könige den Kopf hängen ließen, nämlich wennunsere Sünde über unser Haupt gehen. Davon spricht Ps. 38,5 und Ps. 116,3. Wir denkenauch an die Verleugnung des Petrus, als er „hinausging und bitterlich weinte.“

2. Die ganze Welt wird zu Kopfhängern werden,

nämlich dann, wenn das Ende kommt.

Nach der Ansicht Jesu entwickelt sich die Welt nicht aufwärts, sondern abwärts. DieWelt geht ihrem Ende entgegen.

Die Zeichen der Auflösung:

a) Hass gegen die Gemeinde (Luk. 21,12)

b) Verwirrung in der Völkerwelt: Krieg, teure Zeit, Pestilenz (Luk. 21,9 – 11)

c) Verwirrung im Kosmos (Luk. 21,11b u. 25). Da werden die Menschen den Kopfhängen lassen (Luk. 21,16).

3. Da aber werden Christen nicht mehr Kopfhänger sein.

Jesus sagt, dass wir dann unsere Häupter in die Höhe heben dürfen. Denn Erkommt in Herrlichkeit wieder.

Vergl. Matth. 26,64, wo Jesus Seine Wiederkunft schon vor dem Hohenrat bezeugt.Näheres darüber auch in Offenbarung 19,11.

Page 9: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 9 -

III.

Wir dürfen uns freuen!

Sacharja 9,9 (3. Advent)

1. Wie das einer schon vor 2500 Jahren begriffen hat.

500 Jahre vor Christi Geburt war Israel in armer Lage: Rückkehr aus babylonischerGefangenschaft, Stadt und Tempel zerstört, ungeheure Schwierigkeiten beimWiederaufbau. Die Lage war äußerlich ganz ähnlich wie unsere. Es ist nichts da, worüberman sich freuen könnte.

Da weist Sacharja auf den kommenden Heiland: „In Ihm ist Freude in allem Leide.“

2. Wie die Freude kam.

Das Wort fand seine Erfüllung in Matth. 21,1 – 11. Die Geschichte muss hier erzähltwerden. Bis in die Einzelheiten hinein geht das Sacharja – Wort in Erfüllung.

a) Der Ruf, mit dem Jesus begrüßt wird, ist der messianische Königsruf.

b) Er kommt arm.

c) Er kommt auf der Eselin.

d) Er kommt nach Jerusalem hinein.

3. Wie das nicht jeder begreifen kann.

Es ist für die Augen der blinden Welt nicht recht zu begreifen, warum ein armer KönigGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem EinzugJesu beigewohnt. An einen prächtigen König hätte er sich nicht herangewagt. Aber demarmen Jesus, der auf dem Esel kommt, wagt auch er sein Herz auszuschütten. Darumstellt Sacharja neben die Bezeichnung „König“ die andere Bezeichnung „ein Helfer.“

Page 10: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 10 -

IV.

Sonnenaufgang.

Jesaja 9,1 (4. Advent)

1. Das Land der Finsternis.

Damit ist die Welt gemeint. Dreifach ist die Finsternis:

a) Über der Welt hängen die Zorneswolken Gottes (Röm. 1,18).

b) Über allem, was in der Welt ist, liegt der „Schatten des Todes“ (Luk. 1,79).

c) Keiner weiß den rechten Weg (Jes. 59,10).

2. Der Sonnenaufgang.

Für das Auge kommt die Sonne jeden Morgen aus der Tiefe. Und sie verschwindetauch wieder und hinterlässt neue Dunkelheit. Nun ist eine Sonne aufgegangen, die nichtaus der Tiefe, sondern die aus der Höhe kommt. Luk. 1,79 spricht vom „Aufgang aus derHöhe“.

Darum kann die Bibel davon reden, dass über der Welt ein „Gottestag“ angebrochenist.

Es ist ein „großes“ Licht – groß genug, alle Völker, alle Länder in allen Zeiten zuerleuchten.

3. Die Fledermäuse und Nachteulen.

Es ist ja bei jedem Sonnenaufgang so, dass Fledermäuse und Nachteulen sichschleunigst verziehen, weil sie das Licht hassen. Es gibt auch menschliche Fledermäuseund Nachteulen (Joh. 1,5). Dass wir doch nicht dazugehörten!

Page 11: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 11 -

V.

Kennen wir Jesus?

Lukas 2,10.11 (Weihnachten)

1. Es ist zwar zum Erschrecken – bedeutet aber Freude.

Die Hirten wurden plötzlich ins Licht Gottes gestellt, als die Klarheit des Herrn sieumleuchtete. Sie erschrecken darüber. Wenn Gottes Licht auf unser Leben fällt, ist esimmer zum Erschrecken. Darum flieht der Mensch (wie Adam nach dem Sündenfall) vordem Licht.

Aber alle zielt darauf: „Siehe, ich verkündige euch große Freude!“

2. Es gilt zwar „allem Volke“ – ist aber doch eine ganz persönliche

Sache.

Der Engel verkündigt, dass die Freude „allem Volk“ gilt. Das gilt für Jesus. Er ist derHeiland a l l e r Menschen. Was aber allen gehört, schätzen wir oft nicht hoch. (Der eigeneGarten ist uns wertvoller als allgemeine Anlagen.)

Darum wird dieser Weltheiland den Hirten persönlich zugesprochen. „E u c h ist derHeiland geboren!“

Er will ganz persönlich angenommen sein.

3. Jesus ist der Herr – aber doch der Heiland.

Mit großem Nachdruck spricht der Engel davon, dass das Kind „Christus, der Herr“ ist.Die Bibel weiß viel von seiner Königsherrschaft zu sagen. Das aber macht uns das Herznoch nicht froh. Aber: Dieser Herr ist zugleich der Heiland.

Hier steht im Griechischen das Wort „Rettet.“

Page 12: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 12 -

JAHRESWECHSEL UND EPIPHANIENZEIT

VI.

In Sturm und Wetter getrost.

Johannes 6,16 – 21

1. Es geht wohl durch Stürme hindurch.

Wir meinen oft, der Weg mit Jesus müsse alle Gefahren und Nöte von unsfernhalten. Unsere Geschichte lehrt uns: Den Jüngern Jesu bleiben die Stürme nichterspart. Ja, oft ist es so, als ob sie ganz besonders von ihrem Herrn in Stürmehineingeschickt werden.

Es ist an unserer Geschichte bezeichnend, dass sie sich nach einer besonderenSegensstunde (Speisung der 5000) ereignete. Wie folgen oft gerade nach Stunden großenErhobenseins tiefe Anfechtungen.

Auf solchen Anfechtungsstunden kann ein besonderer Segen liegen. Sie zeigenuns unsere Schwachheit und Armut und wollen uns recht ins Gebet treiben.

2. Aber mitten im Sturm ist Jesus da.

Mitten auf den Wellen kommt der Herr. Wie tröstlich ist sein Wort: „Fürchtet euchnicht!“ Das sollen die Jünger Jesu wissen, dass sie nicht vergessen sind. In Stunden tieferNot ist der Herr bei ihnen.

Womit tröstet der Herr die Seinen? Nicht dadurch, dass Er sofort die Not beseitigt.Noch toben sie Stürme, noch wird das Schiff hin- und hergeworfen; aber Jesus ist da:„Fürchtet euch nicht, I c h bins.“

Es kommt denn alles darauf an, dass wir im Sturm auf den Herrn blicken. DieGegenwart Jesu vertreibt alle Furcht, so sehr auch die Stürme toben.

3. Er bringt uns sicher hindurch.

Das war das furchtbare während des Sturmes, dass die Jünger daranverzweifelten, das Ziel zu erreichen. Als Jesus kam, war alles klar. Sicher fährt das Schiffdem Lande zu.

Page 13: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 13 -

Sind wir fern von Jesus, dann drohen uns die Wogen des Lebens zu bedecken,dass wir uns nicht mehr zurechtfinden. Seine Gegenwart macht uns des Zieles gewiss.

Das sollen die Jünger für alle Zeiten behalten: Es wird noch durch furchtbareStürme gehen, im persönlichen Leben, in der Arbeit, in der Gemeinde. Aber weil mitten imSturm Jesus bei uns ist, sind wir ewig gerettet. Fürchtet euch nicht.

Page 14: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 14 -

VII.

Wie uns Jesus seine Herrlichkeit offenbart.

Johannes 2,1 – 11

1. Ich muss Ihn einladen.

Es gefällt mir an dem Brautpaar, dass sie den Heiland zu ihrem Festtag einladen. Dasist mir in dreifacher Richtung wichtig.

Jesus soll auch bei den Freudenstunden dabeisein. Wir meinen, den Herrnmüssten wir nur in ernsten Stunden oder gar nur im Leid zu uns rufen. Wohl uns, wenn Erauch unsere Freude verklärt.

Jesus soll bei den großen Entscheidungen unseres Lebens dabeisein. Wie vielLebensentscheidungen werden ohne Jesus nur nach dem Gefühl oder dem Verstandgefällt. Gesegnetes Brautpaar, das in der Entscheidungsstunde den Herrn bei sich hat!

Jesus soll mitten in unserem Familienleben sein. „O selig Haus, wo man dichaufgenommen, du wahrer Seelenfreund Herr Jesu Christ. . .“

2. Du musst auf seine Stunde warten lernen.

Es bricht eine große Not aus. Das junge Paar lernt früh, dass uns das Leben durchNöte führt, über die wir nicht Herr werden, aber diese Nöte können uns zum Segenwerden.

Maria möchte eingreifen. Sie weiß, wer ihr helfen kann. Nun achte aber auf Jesumajestätisches Wort. Er hilft nicht, wenn wir wollen, sondern wenn die Stunde des Vatersist. „Er kennt die rechten Freudenstunden, Er weiß wohl, wann es nützlich sein. . .“

Wie köstlich, dass sich Maria leiten lässt: „Was Er euch sagt, das tut.“ Das gilt füralle Stunden der Not: nicht drängen, nicht verzagen, sondern gehorsam sein und warten!Ja, je mehr er uns warten lässt, um so mehr gehorchen lernen wir!

3. Du musst Ihn walten lassen.

Er hilft! Das ist zunächst die liebliche Botschaft dieser Geschichte. Wir haben inallen Nöten einen treuen Helfer.

Aber solche Geschichten sind ja zugleich eine gewaltige Predigt Jesu. „Zeichen“sind es, unter denen uns Jesus eine wichtige Botschaft kundtut:

„6 steinerne Krüge gesetzt nach der Weise der jüdischen Reinigung.“ Reden sienicht von der erstorbenen und toten Art des damaligen Volkes Gottes?

Page 15: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 15 -

Aber Jesus macht aus dem Wasser brausenden Wein. Er allein vermag in unserntoten Formen Leben zu schaffen.

Es lohnt sich Jesus einzuladen!

Page 16: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 16 -

VIII.

Die frohe Botschaft.

1. Johannes 4,14

1. Von der Traurigkeit der Welt.

Hinter unserem Wort steht eine ganz große Traurigkeit: Wenn Gott seinen Sohnsenden musste, so zeigt das eben, dass wir zunächst,ohne diesen Sohn keine Verbindungmit dem lebendigen Gott haben.

Darin besteht unsere tiefe Not. Weil wir von Natur aus keine Verbindung mit Gotthaben,sind wir so friedlos und unruhig, ja darum sind wir auch so geknechtet in Schuldund Sünde, mit der wir allein einfach nicht fertig werden.

Wie oft haben Menschen versucht, den Weg zu Gott zu finden; aber der Himmelblieb verschlossen. „Wenn ich den Wanderer frage,was quält dich sehr? Ich kann nichtnach Hause, hab keine Heimat mehr.“

2. Von der Freude Gottes.

„Da jammert Gott in Ewigkeit mein Elend übermaßen . . .“ Verdient hatte wir es jawahrhaftig nicht; aber Gott wollte unsere Not nicht länger mit ansehen. Darum machte ersich auf, sich unser zu erbarmen. Wir preisen seine große Barmherzigkeit!

Was tat er? Er riss sich das Kostbarste, seinen Sohn, für uns vom Herzen. (Joh.3,17) lies dazu Matth. 21,33ff., „Darnach sandte Er seinen Sohn zu ihnen.“

Was soll der Sohn? Er ist der „Heiland der Welt.“ Er ist für alle da. Es ist keineSünde so groß und kein Jammer so tief, dass nicht doch Jesus helfen könnte.

3. Von dieser Freude lasst uns zeugen!

„Wir haben gesehen . . .“ So spricht zunächst der Apostel. Gott hat dichgewürdigt, den Heiland der Welt zu sehen. Seitdem kann er von der kostbaren Botschaftnicht mehr schweigen. (1. Joh. 1,1 – 3) Gott sei Dank,dass unser Glaube nicht anMenschenmeinungen hängt, sondern sich auf die Tatsachen Gottes gründen darf.

All denen, die dies Zeugnis hören und glauben,will der Herr begegnen. Sie alletreten hinter den Apostel und sprechen: „Wir haben gesehen und bezeugen.“

Nur der, der wirklich etwas mit Jesus erfahren hat, wird ein rechter Zeuge sein.Wer aber die Barmherzigkeit Gottes geschaut hat, der muss zeugen und kann nicht mehrschweigen.

Page 17: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 17 -

IX.

Fröhlicher Weg zu Jesus.

Apostelgeschichte 8,26 – 39

1. Ein reicher Mann, der doch sehr arm war.

Es geht hier um einen sehr vornehmen Mann, einen Finanzminister,. Man hättemeinen sollen, Dass er bei seinen Reichtümern sehr glücklich gewesen wäre. Aber derMann entdeckte, dass er keinen Frieden mit Gott hat, und dass er darum sehr arm ist.

Er lässt es sich etwas kosten, den Frieden Gottes zu finden. Er nimmt die ganzeUnbequemlichkeit und Gefahr einer Reise auf sich, um zu dem Ziel zu kommen. Dort inJerusalem feiert er mit der großen Gemeinde. Ach, man kann lange unter der Gemeindestehen und mit ihr singen und beten und hat doch den Frieden des Herzens noch nichtgefunden.

Traurig fährt er zurück. Was er sucht, hat er nicht gefunden. Er hat freilich einkostbares Gut aus Jerusalem mitgenommen, die Bibel; aber er versteht sie nicht. Mankann sogar die Bibel in Händen haben und hat doch den Frieden nicht. Wahrhaft einreicher Mann, der doch sehr arm war!

2. Ein armer Mann, der doch reich war.

Zur selben Zeit geht auch Philippus auf die Reise. Er besitzt keine irdischen Güter,arm zieht er seine Straße. Aber wenn wir ihn gefragt hätten, dann hätte er uns wohlbezeugt, dass er reich sei wie ein König. Der Reichtum der armen Gotteskinder:

Sie haben eine klare Führung. Sucht einmal durch unsere ganze Geschichtehindurch, wo hier überall von „Führung“ die Rede ist. Wie glücklich sind die Jünger Jesu,dass sie von starker Hand geleitet werden.

Er hat eine reiche Erkenntnis. Der arme Philippus ist gelehrter als der vornehmeFinanzminister. Er darf ihn in die Geheimnisse Gottes einführen.

Er hat einen herrlichen Herrn. Wie geht dem Philippus das Herz auf, als er demKämmerer das Bild des Heilandes vor Augen malen darf. Er hatte dazu ja auch einenherrlichen Text. War es nicht wunderbar, dass der Kämmerer gerade Jes. 53aufgeschlagen hatte? Lest das Kapitel einmal nach.

3. Die Straße mit Jesus.

Der Kämmerer macht „Nägel mit Köpfen“. Er bedenkt sich nicht lange, sondernmöchte völlige Gemeinschaft mit Jesus. Darum bittet er um die Taufe.

Page 18: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 18 -

Wie nimmt der Philippus die Sache so ernst. Er erspart dem Kämmerer nicht dieentscheidende Frage (Vers 37).

Menschen, die auf solche Frage eine klare Antwort haben, ziehen ihre Straßefröhlich.

Page 19: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 19 -

X.

Der herrliche Name.

Philipper 2,9 – 11

1. Der Kampf.

„Darum!“ Der Heiland hat es nicht einfach als selbstverständlich hingenommen,der Herr zu sein. Er hätte wohl alle himmlischen Ehren haben können; aber Sein Ruhmwar,dem Vater gehorsam zu sein.

In welche Tiefen hat ihn dieser gehorsame Weg geführt! In die letzten Höhlen derGottesferne und die Schlupfwinkel der Sünde stieg er hinab,um uns zu suchen. Sein Lebengab er, um uns zu befreien.

So tief waren wir gefallen, dass der Herr sich solche Mühe um uns machenmusste. Wie viel hat er es sich kosten lassen müssen, um unsere Freiheit zu erlangen. Dastreibt zur Anbetung.

2. Der Lohn.

„Darum!“ Ja, darum, weil der Sohn so gehorsam war,hat Ihm der Vater denSiegespreis gegeben. Nun soll er auch der Herr sein, dem wir mit Leib und Seele gehören.Wir wüssten uns keinen lieberen Herrn als den, der sich so um uns gemüht hat.

Das bedeutet eine völlige Beschlagnahme unseres Lebens. Christus der Herr! Zujeder Zeit sind wir mit allem,was wir sind und haben, Sein völliges Eigentum.

Dies Wort ist zugleich ein unschlagbarer Trost. Christus der Herr! Niemand undnichts darf uns mehr schaden,weil wir Sein Eigentum sind.

3. Der Sieg.

Schon jetzt hebt es an, dass sich über die ganze Erde hin die Söhne und TöchterGottes vor dem König neigen. Schon jetzt tönt es glaubend und in völliger Gewissheit überdie Erde: Jesus Christus herrscht als König!

Was wird das einmal sein, wenn alle Feinde Gottes stumm sein müssen undChristus den ewigen Sieg in Händen hält und alle Welt die Knie vor dem König beugenwird.

Dass wir nur alle dann dabei sind!

Page 20: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 20 -

VORFASTENZEIT, UNTER DEM GESICHTSPUNKT DES

DIENENS

XI.

Wem willst du dienen?

Josua 24,14 – 16; 22 – 28

1. Ein großer Heer- und Volksführer versammelt noch einmal die

Menge seiner Mitarbeiter.

Er weiß: bald muss ich dies Werk anderen Händen überlassen.In seiner letzten Redehält er ihnen vor:

Die Erinnerung an die ihnen gegebenen V e r h e i ß u n g e n .

Die W u n d e r G o t t e s auf dem langen Wege.

Das G n a d e n g e s c h e n k , das sie empfangen haben.

Auch wir sind Menschen, die jede Stunde bereit sein müssen. „Rasch tritt der Tod denMenschen an . . .“ „Mitten wir im Leben sind, von dem Tod umfangen . . .“ Darum gilt es,uns diese drei Punkte immer wieder vorzuhalten. Nun freilich im n e u testamentlichenSinne.

2. Wenn wir da tun, dann tritt unwillkürlich die Frage des Josua an

uns heran:

Wem wollt ihr dienen?

Die Menschen sind vielen Mächten verfallen und dienen ihnen: Dem Geld, demsinnlosen Vergnügen, dem Moloch Arbeit, der Kunst, der Wissenschaft usw.

Darum muss diese Frage immer wieder gestellt werden. Wir müssen zurB e s i n n u n g , besser: zur U m – s i n n u n g kommen, oder, wenn wir uns in derNachfolge Jesu befinden, müssen wir ihn noch klarer erkennen und entschiedener denWeg gehen.

Selbst Jesus musste seine Jüngern so fragen: Wollt ihr auch weggehen?

Page 21: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 21 -

3. Das freudige „Ja.“

Josua empfängt auf seine eindeutige Erklärung: Ich aber – und mein Haus, wir wollendem Herrn dienen . . . die Zustimmung, das freudige „Ja“ des ganzen Volkes. Er hat sichdadurch nicht berauschen lassen. (Wie oft ist das bei Evangelisationen u.s.w. der Fall).

Er setzt ihnen den erschreckenden Satz entgegen: ihr könnt nicht dem Herrndienen,denn er ist ein heiliger Gott (Vers 19).

Er zeigt ihnen den ganzen Ernst der Nachfolge (Vers 20).

Er richtet ein Denkmal auf, damit sie immer daran erinnert werden sollen . . .

Auch Jesus hat das freudige „Ja“ der Jünger (Du bist Christus,der Sohn deslebendigen Gottes) s o f o r t e r n ü c h t e r t ! (Fleisch und Blut haben dir das nichtoffenbart!) (Oder bei den Donnersöhnen: Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinkenwerde . . . ?)

D a s f r e u d i g e „Ja“ erwartet er, aber er stellt es sofort in das rechte Licht,in denganzen Ernst der Nachfolge, – nicht nur Nachr e d e ! In seinem Kreuz hat er das ewigeMahn- und Denkmal aufgerichtet.

Wem willst du dienen!

D e m H e r r n C h r i s t u s , antwortest du! Heil dir! Dann gilt dir auch das Wort, dasSimeon einst sagte: „Gott hat uns z u g e s c h w o r e n , uns zu verleihen, dass wir Ihmfurchtlos dienen in Frömmigkeit und Gerechtigkeit v o r s e i n e n A u g e n a l l e T a g eu n s e r L e b e n l a n g . (Luk. 1,73)

Page 22: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 22 -

XII.

Wie können wir Jesus recht dienen?

Lukas 10,38 – 42

1. Zwei Menschen, die Jesus dienen wollen . . . (Vers 38.39)

Lage: Jesus kommt wahrscheinlich mit einer größeren Zahl von Jüngern in diesHaus. Es gab sehr viel Arbeit.

Martha gibt sich dem Dienst um das Äußere restlos hin. Es ist für sie: dienst fürden Gottessohn, den Messias.

In unserem Werk: Mit welchem Eifer wird oft bei Jahresfesten, Evangelisationenu.a. in äußeren Dingen mitgearbeitet,um dem inneren Anstoß auszuweichen oder ausUnkenntnis über die rechte Art, Jesu zu dienen.

Die S c h w e s t e r der Hausfrau handelt so, dass man Ärgernis daran nehmenkann. Sie h ö r t zu und lässt Martha „allein dienen“. Sie tut es, damit Jesus sogleich einenMenschen fände, der ihm zur Verfügung steht. Sie will also nicht müßig gehen, sondernebenfalls d i e n e n .

2. Das Ärgernis – an Jesus! (Vers 40)

Eine häusliche „Szene“. Das Verwunderliche daran: Der Vorwurf trifft nicht zuerstdie Maria, – sondern: den H e r r n !

Siehe 1. Mose 3,12 . . . das du mir gabst! Hier auch: „Fragst du nichtsdanach?“ . . . dass ich mich um dein Wohl kümmere,für dich arbeite . . .

Und wenn das schon so ist, dann ä n d e r e es bitte sofort! Dieses Dreinreden in dieArbeit Jesu: (Siehe Petrus!) Ist das noch Demut = Diene – Mut?

3. Gottes Wort – unser ewiger Reichtum.

Jesus erkennt in seiner Liebe den Einspruch an. „Du hast v i e l S o r g e undMühe. . .“ Er lässt unsere Not gelten, – ja, er hat sie längst gesehen! Aber

er schützt auch die rechte Art des Dienens! Und damit Maria vor dem Verdacht,das stille Horchen auf seine Worte könne Müßiggang sein.

D e n n : E i n s ist nur N o t – w e n d e n d ! Vor allem Dienst hinhören auf das,was der Meister zu sagen hat. Auch der äußerliche Dienst für Jesus schafft Reichtum anGütern der Seele und des Geistes, e w i g e n Reichtum aber schafft allein d e r Dienst, deraus dem r e c h t e n Hören des Wortes kommt. (Jes. 50,2; Spr. 20,12; 14,20; denn Luk4,4)

Page 23: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 23 -

Sollen wir denn nicht für Jesus arbeiten? Wer so fragt, sieht nicht, dass Lukas dieGeschichte vom Barmherzigen Samariter voranstellt. Erst:

Wenn wir Jesu Wort recht gehört haben, werden wir beginnen, recht zudienen.

Page 24: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 24 -

XIII.

Dienst nach Jesu Art.

Matthäus 20,24 – 28

1. Die Art der Welt.

Aus dem Gesetz der Gewalt handeln die Beherrscher der Erde, sagt Jesus. Siezwingen den Völkern ihr Joch auf. Sie brauchen

Lasttiere für ihre Machtgelüste zum Erwerb und zur Sicherung von Land, Geld undanderen Reichtümern. Sie brauchen aber weiter dazu

gefügige Werkzeuge, und geben daher vor: dies alles geschehe zum Besten derAllgemeinheit,des Vaterlandes oder sogar im Auftrage und nach dem Willen des Schöpfers.Natürlich werde es „ewig“ dauern, denn, so sagte ein Machthaber der verflossenen Zeit,“ohne den Gedanken an ein ewiges Reich,wäre diese 'Schinderei und Arbeitsfülle' völligunerträglich.“

Jesus erklärt: Wer sich von euch solcher oder ähnlicher Mittel – damit dieweltlichen Herrscher oft herrschen müssen, um dem Chaos zu wehren – bedient, fälltunter mein Gericht. Klar und deutlich lautet daher sein Befehl:

2. Bei euch darf es n i c h t so sein!

Wir fragen: Wie oft war es aber so? Siehe die Verse vorher, die den Anlass zudiesen Worten Jesu enthalten! Also schon im Jüngerkreis! Hernach in der päpstlichenMachtkirche des Mittelalters! Bis hin zur Tarnung: „Gott will es!“ bei den Kreuzzügen.

Wie oft hört man in evangelischen Kreisen den Ausspruch: Ja, solche M a c h tmüsste man haben!

Wie viel Lieblosigkeit und Rechthaberei auch unter uns!

3. Handeln nach dem Gesetz der Liebe,

so wie er danach gehandelt hat. (Er gab sein Leben als Lösegeld für viele!) Wiekönnen wir Jesus recht dienen? So fragen wir nochmals:

Wenn wir nach dieser Liebe fragen. Schlatter sagt: „Jesus hält sie für das Göttliche,für das wahrhaft Große, für das, was a l l e i n imstande ist, uns eine b l a n k e E h r e undb l e i b e n d e Macht zu geben!“

Wir wollen – auch im Jüngerkreis, Vers 20ff. - möglichst hochstehen.

Page 25: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 25 -

E r wollte – sich für uns erniedrigen. Wir wollen – möglichst alle überragen an Eifer,Arbeit u.a.

E r – ließ sich das Kreuz gefallen. Wir können nur recht dienen,wenn wir (Phil 2,5ff.)nach der Gesinnung Jesu handeln und damit dem Gesetz der L i e b e folgen, dass wirunter diesem Gesetz l e b e n und I h m dienen dürfen.

Page 26: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 26 -

FASTENZEIT

XIV.

Der Weg zum Kreuz.

Matthäus 16,21 – 23

1. Der Heiland.

Vorgeschichte: Das Bekenntnis des Petrus (Kap. 16,16) Auf solchesBekenntnis hin öffnet der Herr den Seinen sein ganzes reiches Heilandsherz. Er offenbartes ihnen in dieser Stunde, dass er sich anschickt, als Lamm Gottes für die Sünden derWelt zu sterben. „Er zeigte seinen Jüngern.“ O wie gerne hätte ich dieser Unterweisungzugehört.

„Wie er müsste leiden.“ Wieso m u s s denn Jesus leiden? Nicht weil ihn Menschendazu zwingen, oder er seinen Gegnern unterlegen wäre. Ihn zwingt etwas anderes:

Der Gehorsam, den Plan des Vaters hinauszuführen;

das herzliche Erbarmen mit einer sterbenden Welt.

Hinter dem Kreuz sieht er schon den kommenden Sieg,den Ostermorgen.

2. Die Versuchung.

Satan möchte unter allen Umständen Jesus von diesem Weg abbringen. Er weiß,dass er verspielt hat, wenn Christus den Kampf am Kreuz ausficht (sieheVersuchungsgeschichte). Jetzt trägt Satan seinen Angriff sogar durch den Treusten derJünger vor, dazu in solch erhobener Stunde. So unheimlich ist dieser Kampf!

Petrus hat es sicher sehr lieb gemeint: „Schone dein selbst.“ Er möchte Jesusnicht in Gefahr sehen. Aber auch die frömmsten Sätze und Gedanken werden gottlos,wenn sie uns vom Kreuz wegtreiben und uns in Gegensatz zum Willen des Vaters bringen.

Darum auch die scharfe Ablehnung. Denselben Jünger, den der Herr eben noch„Felsen“ nannte,weist der Herr hier als Satan zurück. Wie wichtig ist dem Herrn der Wegzum Kreuz, und wie ernst ist sein Entschluss.

Page 27: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 27 -

3. Die Nachfolge.

Dies kurze Erlebnis treibt uns in herzliches Gebet.

Es führt zur Anbetung: Welch herrlichen Heiland haben wir!

Es führt zum Dank: Unser ganzes Leben soll ein Dank dafür werden,dass Christussich ganz für uns gab.

Es führt zur Bitte: Herr, bewahre uns davor, dass wir uns und unser Leben„schonen“ wollen. Lass uns ganz auf deinem Wege gehen, durchs Kreuz zur Krone.

Page 28: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 28 -

XV.

Die rettende Botschaft.

1. Korinther 1,18

1. Wir haben eine Botschaft.

Paulus sagt 1. Kor. 2,2: „Ich hielt mich nicht dafür, dass ich etwas wüsste untereuch, ohne allein Jesum Christum,den Gekreuzigten.“ Was wir nur sagen,reden odersingen, im Mittelpunkt steht immer und überall die Botschaft vom gekreuzigten Heiland.

Was ist das, das „Wort vom Kreuz“? Gib hier ein lebendiges Zeugnis dafür, dassChristus für uns gestorben ist,auf dass wir Gottes freie und reine Söhne werden.

Diese Botschaft allein bringt uns unsere Rettung.

2. Die Welt ärgert sich an dieser Botschaft.

Unsere Vernunft kann sie nicht fassen, sie kann sich nur daran ärgern. Warum?

Diese Botschaft redet von unserer Ohnmacht und Sünde.

Sie bezeugt uns, dass nur der gekreuzigte Heiland ein Menschenleben erneuernkann.

Beides ist unserem alten Menschen sehr ärgerlich.

Immer wieder lockt die Versuchung, das „Ärgerliche“ aus dem Evangelium zubeseitigen. Wenn wir das täten, würde uns die Welt zwar loben; aber wir hätten dann ausder Botschaft das Kostbarste entfernt, nämlich das Kreuz und damit unsere Rettung.

Wer sich an dieser Botschaft ärgert, schlägt damit das Gnadenangebot aus undgeht verloren.

3. Und dennoch wird hier unsere Rettung bezeugt.

„Uns aber.“ In diesen beiden Wörtlein liegt der dankbare und jubelnde Triumphder erretteten Gemeinde.

Das ärgerliche Evangelium wird zur Gotteskraft. Wieso?

Es ist mächtig genug.

uns unsere Sünde aufzudecken,

uns zu erretten,

uns täglich zu trösten.

Wer daran glaubt, ist gerettet.

Page 29: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 29 -

XVI.

Ins Herz getroffen.

2. Samuel 12,1 – 7a und 13

1. Die Vorgeschichte.

Der gesegnete König David wird müde. Während das Volk Gottes im Kampf steht,bleibt er zu Hause (1. Sam. 12,1).

Diese Stunde benützt Satan zum Angriff, und David fällt in Sünde und Schande(1. am. 12). Durch seinen Ehebruch mit der Frau des Befehlshabers Uria wird ernicht nur selbst in furchtbarer Weise ungehorsam,sondern gibt auch dem Volk eingefährliches Beispiel der Sünde.

Wie viel lebendiges Glaubensleben hat schon durch die Sünde der Unkeuschheit und Unreinheit Schaden genommen.

2. Ein aufrichtiger Gottesmann.

Gott schweigt nicht zu unserer Sünde. Er sendet Nathan, um dem David dieWahrheit Gottes anzusagen. Es gehört schon Mut dazu, vor den mächtigen Königzu hinzutreten (vergl. das Schicksal Johannes des Täufers; Matth. 14,3 – 4). Dassind gesegnete Zeugen Gottes, die ohne Furcht das aussprechen, was ihnen Gottbefohlen hat.

Welch ein treuer Seelsorger war Nathan. Er überführt den überführt den Davidunter einem anschaulichen Bilde seiner Sünde.

„Du bist der Mann!“ Jetzt zeigt der Finger Gottes auf den David. Gott hat ihngestellt. Was im verborgenen geschah, zieht Gott ans Licht. Da gibt es keinEntrinnen mehr.

3. Gesegnete Umkehr.

Wie beugt sich David so aufrichtig unter seine Sünde. Er beschönigt undEntschuldigt nichts. Das ist echte Buße.

Da kann Gott helfen und vergeben.

Wir lesen zusammen Psalm 51.

Page 30: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 30 -

XVII.

Gott will eine reine Gemeinde.

Apostelgeschichte 4,32; 5,1 – 11

1. Vom Sieg der Liebe Jesu.

Der Hintergrund unserer Geschichte berichtet von einer herrlichen Neuordnung.In jener ersten Gemeinde teilten sie miteinander alle ihr Hab und Gut. Kein neuesWirtschaftsprogramm. Es wuchs alles heraus aus dem neuerwachten Leben derjungen Gemeinde.

Wie war das möglich? Nur dadurch, dass sie nicht nur dem Namen nach Christenwaren, sondern ihr ganzes Leben unter die Gewalt Jesu stellten. „Die Liebe Christidrängt uns also.“

Über alle Berichte aus jener Zeit liegt ein unaussprechlich großes Freuen. Da, woman ernst macht mit opfernder Liebe und herzlicher Gemeinschaft, bricht dieFreude Jesu an.

2. Satan will auch seinen Triumph haben.

Was tat eigentlich Ananias? Kurze Darstellung des eigentlichen Geschehens.

Er wird erkannt. „Warum hat Satan dein Herz erfüllt?“

Vor Gottes Augen ist unser Herz völlig offenbar.

Es geht nicht um die Geldsumme, aber darum, dass Ananias dem Feinde Gottes,dem Satan sein Herz geöffnet hat. Er hat sich nicht nur selbst damit in Gefahrgebracht, sondern dem Satan Möglichkeit zum Einbruch in die Gemeindegegeben. Da, wo Jesus seine Siege hat, will Satan auch Triumphe feiern.

Auch seine Frau Saphira, muss offenbar werden. Satan versteht auch Gemeindezu bilden. Furchtbar, wenn Menschen einig werden, Gott ungehorsam zu sein(Luk. 23,12).

3. Gott reinigt seine Gemeinde.

Furchtbares Gericht. Kurze Schilderung des Herganges.

Warum greift Gott hier so schrecklich ein?

Er dokumentiert für alle Zeit: Der Tod ist der Sünde Sold! So, wie in jener Zeitprophetisch Totenerweckungen stattfanden, die uns Mut machen, an den

Page 31: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 31 -

Lebensfürsten zu glauben, so hat hier Gott weissagend deutlich gemacht, dassaller Ungehorsam aus seiner Gemeinde abgetan wird. Es bleibt dabei: Irret Euchnicht, Gott lässt sich nicht spotten.

Segensvolle Wirkung: Es kam große Furcht über alle.

Page 32: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 32 -

FASTENZEIT UND OSTERN

XVIII.

Der rettende Tod!

4. Mose 21,4 – 9

1. In der tödlichen Wüste.

Die Geschichte ist so alt, dass sie eigentlich nicht mehr wahr ist;und ihre Geographieverweist uns von uns weg in südliche Länder. Darum wissen wir nicht so viel damitanzufangen. Aber – was macht die Wüste nun zur tödlichen Gefahr? Nicht, dass da dieheiße Sonne scheint, nicht dass da lauter Sand und Steinwerk ist. In solcher Wüste warElia geborgen vor dem Zugriff seiner Feinde; in solcher Wüste diente der Herr 40 Tagelang seinem Vater. Wüste mit tödlicher Gewalt wird es erst da, wo ich am Leben verzage,„murre“, Gott nicht mehr ehre als den Vater und Erhalter des Lebens. Denn offenbar istWüste der Beweis, dass Gottes Schöpferkraft und Vaterhuld sich von mir zurückgezogenhat und mir Steine statt Brot bietet.

Dies „Murren gegen Gott“ lässt sichtbar werden, wie ich inmitten der Wüste selberabgestorben bin vom Leben: ich scheide mich von Gott und seinen guten Gaben, demWort und dem Brot. Er führt mich zwar durch die Wüste,aber immer als ein guter Hirte, esist auch in der Wüste die rechte Straße, weil E r mich versorgt. Mein „Murren“ aberverachtet solche Gaben und solche Zeichen seiner rettenden Güte, sieht in ihm nur einenHelfershelfer des Todes. Da wird die Wüste vernichtend: es stirbt mein Leib – und meinGlaube.

2. Gott mein Feind?

Gott gibt dem Murren des Volkes recht, indem er sich gänzlich auf die Seite des Todesstellt: die feurigen Schlangen vollenden, was das Murren des Volkes auf dem Weg durchdie Wüste gefürchtet hat. Hatten sie nun nicht recht? Was half Mose nun noch? Was halfdas Wort? Was half das Brot vom Himmel?

Gott ist in tödlicher Feindschaft gegen sein Volk entbrannt. So sieht es überall in derWelt aus:wo ist Gott als Helfer und Freund eingetreten für sein Volk? Sind sie nicht allegestorben? Und ist nicht der Herr Christus selber, Gottes Sohn,in solcher FeindschaftGottes zugrunde gegangen? Das Kreuz ist ganz offenbar ein Beweis dafür!

Page 33: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 33 -

3. Der rettende Tod!

So muss die rechnende Vernunft und der gottlose Verstand sagen. Gott aber istunbegreifbar in seinem Tun. Der tödliche Feind des murrenden Volkes selbst setzt dasZeichen der Rettung im Bilde des Todes für sie hin: die eherne Schlange,am Holz erhöht!Wer sie anschaute, bliebt leben.

Der Herr Christus hat dies Bild für seinen eigenen Weg ans Kreuz genommen. Andersist es auch nicht: da steht das Kreuz in der gottlos gewordenen Menschheit. Sie müssenalle erbarmungslos dahinfahren im Zorn des göttlichen Gerichts. Wer aber umkehrt undBuße tut, der darf in dem Kreuz, der Bestätigung des göttlichen Gerichtes, das Zeichendes Friedens schauen: denn E r musste so sterben, wie wir es verdient hatten; wir aberleben!

Wir aber leben! Und haben Zeit, Buße zu tun. Buße aber heißt, gegen alle Vernunftund menschliche Ordnung Gott recht geben in seinem Gericht, sein Urteil anerkennen, undin dankbarer Freude für solche Gnade sich dem Gekreuzigten ergeben:

„Die Strafe liegt auf I h m , auf dass wir Frieden hätten, und durch S e i n e Wundensind wir geheilet!“

Page 34: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 34 -

XIX.

Passion.

1. Petrus 2,24 – 25

1. Unsere Sünde am Leibe Christi.

Was ist unsere Sünde? Darüber ist sich der Mensch eigentlich nicht recht klar,wenigstens will er es nicht gerne wahrhaben, dass in seinem Leben, ja in seinem Leibeetwas sei, das mit der Sünde zusammenhängt. Daraus fließt die quelle alles Übels:Heuchelei und Lüge.

Der Herr Christus bringt alles befreiend und richtend ans Licht,indem er gehorsamden Weg ans Kreuz geht, und nun gleichsam vor aller Welt an seinem Leibe,an demgekreuzigten, geschändeten, verspotteten und sterbenden Leib die Sünde der Welthinaufträgt, dass sie nicht mehr verborgen bleiben kann.

Er war gehorsam bis zum Tode, die Menschen aber werden durch diesen Gehorsamoffenbart als Ungehorsame, Ungläubige, Verächter der Wahrheit, Lieblose, Hasserfüllte. Sostehen sie ums Kreuz, und so stehen sie bis heute um die Botschaft vom Kreuz.

2. Unser Leben im leidenden Sterben Christi.

Warum wird das so schrecklich gezeigt? Wäre es nicht besser, man würde esschicklich verbergen und verschweigen? Warum diese furchtbare Offenbarung desmenschlichen Wesens, wie wir es sich ums Kreuz des Herrn sich entfalten sehen?

Es wird sichtbar, dass menschliches Wesen als in der Sünde gefangen, nur dem Todeverfallen muss. Was wir Leben nennen, ist in Wirklichkeit Sterben und Verdammtwerden inGottlosigkeit. Der einzig Lebendige auf Golgatha ist E r , der noch im Tode sich dem Vaterin die Arme legen kann. Alle andern fahren dahin in ihren Sünden.

Es wird aber auch sichtbar, dass wir noch Frist haben, gesund zu werden, weil E r dietödlichen Wunden ausgeduldet hat. Wir leben, E r stirbt. Und wie sein Sterben eineweltbewegende Tatsache ist, so soll nun auch unser Leben Tatsache werden:Gerechtigkeit, Rechtsein vor Gott, zurechtgerückt an den Ort, wohin wir gehören; nichtmehr Verächter und Fremdlinge, sondern Kinder im vertrauenden Aufblick zum Vater. DerGehorsam Jesu fordert unseren Gehorsam.

Page 35: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 35 -

3. Unser Lebensweg und Christi Hirtenamt.

Darum können wir zur Bekehrung gerufen werden, das aber heißt: Leben unter derLeitung des Hirten. Irren ist menschlich: dies Wort trifft nur teilweise zu. Es ist gut, wennuns angesichts des Kreuzes unser bisheriges Leben als Irren, Abgeschiedensein erkennbarwird. Es ist gut, wenn wir unter dem Kreuz Christi den Mut zur Bekehrung,zur Umkehrgewinnen. Es ist gut, wenn uns unter dem Kreuz Christi klar wird, ohne I h n als Hirtenund Leiter meines Lebens kann ich nicht mehr sein.

Denn es geht ja doch weiter! Auch heute geht es weiter! Und es geht in Frieden undSegen hinein, wie immer dort, wo wir I h n zum guten Hirten haben dürfen. Das ist dieKraft der Passion Christi, dass sie aus schwachen Menschen starke, fröhliche Gotteskindermachen kann, die zuversichtlich und entschlossen ihre Straße gehen dürfen, weil E r sieführt.

Wie das Kreuz eine Tatsache ist, so ist auch meine Bekehrung eine Tatsache, diedurch keine spätere Zeit ungültig gemacht werden kann. Von diesem Hirten und diesenSchafen heißt es: Ich gebe ihnen das ewige Leben; und sie werden nimmermehrumkommen; und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.

Page 36: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 36 -

XX.

Karfreitag.

Lukas 23,39 – 46

1. Den Übeltätern gleich gerechnet.

Gehenkt waren sie, die Verbrecher und der Herr Christus! Nicht nur durch die Gewaltder Menschen war er am Galgen zwischen den Verbrechern, sondern diese selbst machtenAnspruch auf ihn als ihresgleichen. So tief ist die Verblendung des Menschenherzens, dasses sogar noch im gerechten Gericht nur nachredet, was die Gottlosigkeit vorschwatzt: bistdu Gottes Sohn, so steig herab!

Gehenkt waren sie, die Verbrecher und der Herr Christus! Das tat Gott an seinemSohn! So war er nicht weniger im Gericht wie die Verbrecher: jene vom irdischen Richterum ihrer bösen Taten willen: Wir sind billig darin, denn wir empfangen, was unsere Tatenwert sind. Dieser aber im Gericht des heiligen, allmächtigen Gottes um . . . ja nicht umseiner bösen Taten willen, sondern in kindlichem Gehorsam die Strafe tragend, die uns,die Gottlosen treffen müsste.

Gehenkt waren sie, die Verbrecher und der Herr Christus! Schau die Güte und denernst Gottes! Das Gericht muss und wird vollzogen, bis in de Tod, denn Gott ist heilig;aber die Güte strömt über mitten im Gericht: wir dürfen leben und umwenden aufunserem Wege.

2. Darum, dass seine Seele gearbeitet hat.

Darauf kommt es ja nun an,dass uns diese Botschaft nicht als nur eine Geschichtezukommt, sondern als ein rettendes Werk. Was wäre es aber nütze, wenn vor 2000 Jahrenein Mann unschuldig hätte leiden müssen?! Hilft mir etwas, das nur ein Ereignis derGeschichte ist, nur gebunden in die äußere Tat?

Nicht das Sterben zwischen den Übeltätern ist mein Heil, sondern der darin wirkendeund schaffende Gehorsam vor dem Vater, die nicht zu tötende Liebe zum Verlorenen.Ohne dies Wort wäre das äußere Geschehen nur eins unter vielen, und wäre verschollen.

Weil aber in seiner Seele die rettende Geduld wohnte, so war es damals und ist esheute sinnvoll, zu sagen: Herr gedenke an mich! Und so ist es rettende Gnade, dass E rsagt: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein! – Karfreitag und Ostern, Sterben imKindesgehorsam und Auferstehen sind engstens verknüpft!

Page 37: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 37 -

3. Ende oder Anfang?

Als er das gesagt, verschied Er! So endet auch dies Leben, wie das Leben allerMenschen endet, wenn der Tod über sie kommt. Es macht dabei wenig aus, welche Wortesie noch sprechen.Der Tod schließt ihnen den Mund, die Worte verhallen, der Mensch istgewesen.

Äußerlich scheint ja auch die Natur dies zu bestätigen. Die Sonne zeigt, dass auch siesogar die Finsternis kennt, und die Nacht zeigt, dass ihr einmal die Herrschaft über allesLicht zukommen wird. Die Gewalt des Todes ist allmächtig. Er ist das Ende.

Wenn nicht das Wort dieses Sterbenden einen Anfang schauen ließe! „Vater, in deineHände befehle ich meinen Geist!“ Es gibt also einen, der noch über den Tod Macht hat,dem man sich in der Todesstunde anbefehlen kann, der dem Karfreitag ein Ostern folgenlässt: der Vater im Himmel. Auf ihn richtet sich der Blick des Glaubenden am Karfreitag.

Page 38: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 38 -

XXI.

Der Lebendige.

Offenbarung 1,18

1. Wer ist lebendig?

Die Antwort ist nicht sehr schwer: wir sind lebendig. Denn wir laufen und springen,wir arbeiten und ruhen, wir essen und trinken. Wir sind lebendig! – Und wer es nichtwahrhaben wollte, dem könnten wir gerade im Hinweis auf diesen Text sagen: die heiligeSchrift redet doch mit uns! Kann sie mit toten reden? Das Wort Gottes ruft uns, stellt unsAufgaben und Ziele. Handelt es mit Toten! – Und schließlich: das Leid und die Sünde, sindsie nicht auch Beweis, dass wir leben? Wie können Tote weinen um widerfahrenes Leid?Und wie können Tote sündigen, einem Menschen Leid antun, hassen, töten?

„Ich war tot“, sagt der Auferstandene,und damit zeigt er uns sie Grenzmauer, diezugleich auch Gefängnismauer für uns ist: wir können vom Menschen immer nur sagen: erist tot! Unser Leben währet nach der Schrift siebzig Jahre; und wenn es hoch kommt, sosind es achtzig Jahre; es ist eingefangen in Geburt und Sterben. Offenbar aber muss manzum Lebendigsein „von Ewigkeit zu Ewigkeit“ sein können. Gemessen an der Ewigkeit sindwir „Lebendigen“ nur Sterbende und dem Tode verfallene. Er aber ist allein lebendig.Denn die Ewigkeit ist sein Reich.

2. Der Schlüssel.

Es gehört also zum Lebendigsein nicht nur dies,dass wir atmen und wandeln auf derErde, – sondern dies, dass wir einen Schlüssel haben zu der Tür, die uns die Grenzmauer,die Gefängnismauer öffnet. Ohne diesen Schlüssel sind wir nichts anderes als Gefangenein der Zelle, sind nur den engen Raum des Gefängnisses so gewöhnt, dass wir nicht mehrseine bedrückende Last spüren. Was wissen wir von der Ewigkeit?

Da tritt E r vor mich, die Schlüssel zur Freiheit in der Hand. Soll ich sie nehmen?Wenn ich es nicht tue, bleibt mein Leben zwar im Gefängnis,aber es bleibt in dergewohnten Ordnung. Nehme ich sie aber, so bin ich gerufen, die hereinströmenden undauf mich wartenden Kräfte der Ewigkeit zur Geltung zu bringen, also „lebendig“ zu sein,wie E r es ist. Das ist die große Entscheidung meines jungen Lebens!

3. Frei!

Bleibt dann nun aber nicht alles beim Alten? Sind irgendwo in diesen todestraurigenund höllischen Zeiten solche zu finden, die „lebendig“ sind wie E r ? Ist es nicht für unsJunge die große Anfechtung, dass die Großen täglich Seufzen unter der Gefangenschaft?

Page 39: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 39 -

Freiheit aus der Auferstehung unseres Herrn ist eine tiefe Sehnsucht – und eine tiefeFreude. Sehnsucht, weil ich weiß um die offene Türe und alles daransetze, hindurchzu-gelangen; Freude, weil ich weiß um den Schlüssel und Den, der aufschließt, vielmehraufgeschlossen hat. Denn Ostern ist eine Tatsache, von der ich mein ganzes Leben langherkomme, bis ich die Ewigkeit gewonnen habe.

Page 40: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 40 -

QUASIMODOGENITI BIS KANTATE

XXII.

Thomas aber . . .

Johannes 20,24 – 29

1. Wer war Thomas?

„Einer von den Zwölfen.“ (Matth. 10,2 – 4, ein grübelnder Frager und kritischerZweifler – Joh. 14,5; 20,25). Ein Mann,der seinen Meister nicht begreifen kann unddeshalb keinen Glauben und kein Vertrauen zu ihm hat (Joh. 11,16). Später „soll“ er nachdem Osten gewandert sein und die heute noch bestehende Kirche der indischenThomaschristen gegründet haben.

2. Warum kann er nicht glauben?

Er will sehen, was er glaubt (Joh. 20,25).Er „wusste“,dass sein Herr totwar,deshalb hatte er keine Hoffnung mehr (Joh. 19,32 – 37; Luk. 24,21). Geht esuns nicht oft auch so? Was wir sehen,ist so ganz anders als das, was wir glaubensollen. Der Herrschaftsanspruch Jesu und die Welt, die ihn nicht anerkennen will!Wir machen dann leicht den gleichen Fehler wie Thomas!

Er zieht sich von den Jüngern und der Gemeinde zurück (Joh. 20,24). Werden Gottesdienst der Gemeinde meidet und den Jüngerkreis verlässt, bringt sichdadurch um den Segen der Gemeinschaft; er geht rückwärts und steht in derGefahr, den Glauben ganz zu verlieren und in Unglauben und Aberglauben zuverfallen.

Thomas versäumt die erste Begegnung des Herrn mit den Jüngern und erhältnicht die Gabe des Heiligen Geistes, ohne den niemand Gott „sehen“ kann(1. Kor.12,3b).

3. Wie verhält sich der Herr zu ihm?

Er lässt ihn nicht fallen; er geht ihm nach und erscheint seinethalben den Jüngernnoch einmal (Joh. 20,26). Er wendet sich an Thomas persönlich (Joh. 20,27). Er mahnt ihnfreundlich (Joh. 20,29).

Page 41: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 41 -

4. Das umfassende Bekenntnis des Thomas.

Joh. 20,28 „Mein Herr und mein Gott“. Das ist nicht nur Ausdruck der Überraschung!Jesus bestätigt ihm ausdrücklich im 29. Vers,dass er „glaubt“. – Das Bekenntnis desThomas geht auf den Anfang des Johannes – Evangeliums zurück: Joh. 1,14. Das ist es,worauf es ankommt,dass wir Jesus als unsern Herrn und Gott erkennen. Diese Erkenntnisgründet sich aber nicht auf das „Sehen“, sondern auf das Wort des Herrn, das Zeugnis derApostel einschließlich des Thomas und auf eine fast zweitausendjährige Geschichte.Nunmehr gilt für alle Zeiten: „Halte dich im Glauben an das Wort!“ (1. Petr. 1,19).

Page 42: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 42 -

XXIII.

Jesus, der gute Hirte.

Johannes 10,12.27.28

Das Hirtenbild der Bibel.

In der Rede des Morgenlandes spielt die Bildersprache eine große Rolle. Zu ihrgehören auch die Hirtengleichnisse Jesu. Maler und Dichter und andere haben aus ihnenein „liebliches Idyll“ gemacht. Die Wirklichkeit ist eine ganz andere. Der Hirte der Bibel istkein sanfter „Schläfer“. (1.Sam. 17,33ff.) Er ist oft das Bild des Königs (Hes. 37,34), desMächtigen (Jes. 40,22 – 25), des Herrn (Joh. 10,16c). Jesus erhebt den Anspruch: „Ich binder gute Hirte“ gegenüber allen,die Hirten des Volkes sein wollen, die er aber als„Mietlinge“, „Angestellte“, als „Diebe und Räuber“ bezeichnet, weil sie ihren Vorteil,ihreehre suchen. Er weiß sich als Eigentümer,als „Erbe“ (Joh. 1,11; 10,24ff.). Daraus ergibtsich für uns zweierlei.

1. „Er ist und bleibt mein Führer auf dem Wege.“

Er schafft sich eine Gemeinde, die im Gewirr der Zeitstimmen allein aus seineStimme „hört“ (Matth. 6,24).

Sie „folgt“ ihm, d.h. sie wird seinem Wort gehorsam.So wird „Nachfolge“. Er willkeine „Begeisterte“ (Luk. 9,57), keine „Mitläufer“, keine „Schwärmer“, erfordertGehorsam (Matth. 7,21). Der Gehorsam ist entscheidend. Es mag „viele Wegenach Rom“geben,es gibt aber nur einen Weg zur Seligkeit (Apg. 4,12; Joh. 14,6).

2. „Er ist mein Trost, wo ich auch wandeln möge.“

Er erweist sich wirklich als der „gute“ Hirte! Seien wir ehrlich: wir hören,gehorchen, folgen oft nicht. Er vergibt, heilt, trägt,“ bringt wieder in Ordnung“(Petrus – Thomas) (2. Tim. 2,13).

Er ist der Garant für seine Gemeinde! Er hält sie zusammen (Vers 28), bringtsie durch alle Not hindurch, schenkt ihr als Krönung das „ewige Leben“, d.h.Ewige Gemeinschaft mit ihm! Dazu gibt ihm der Vater Recht und Macht (Joh.17,6.10). Er kennt, d.h. „erkennt“ die Seinen. „Er sieht auf Herz, nicht auf den Schein.“

Page 43: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 43 -

3. Worauf kommt es an?

Dass ich sagen kann, nicht „ein“ sondern „mein“ getreuer Hirt!

Page 44: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 44 -

XXIV.

„Da wurden die Jünger froh.“

Johannes 20,19.20

1. Die Lage.

Das sind inhaltsreiche Sätze. Die zerstreuten Jünger sind wieder beieinander. Aber wie?Hinter verschlossenen Türen,von Schuldbewusstsein, Angst und Furcht beherrscht. DiesBeieinandersein können wir uns gar nicht schrecklich genug vorstellen. „D a kam Jesusund trat mitten ein.“ „Friede sei mit euch!“ Der damals übliche Gruß! Bei Jesus ist er keineRedensart. Für die Jünger bedeutet er Evangelium, frohe Botschaft, Vergebung, Befreiung,Lösung von Vergangenheit und Schuld. Fassungslos mögen sie ihn angestarrt haben.wares wirklich der Herr? Sehen sie ein Gespenst? (Matth. 14,26) Jesus zeigt ihnen dieWundenmale. „Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen!“

2. Der Grund der Freude.

Hier handelt es sich nicht um die Freude des Wiedersehens an sich, auch die hat ihrRecht. Hier geht es um mehr! Was war geschehen? In der entscheidenden Stunde warenalle geflohen (Matth. 26,56). Judas hatte ihn verraten, Petrus ihn verleugnet,Hoffnungslosigkeit und Verzagtheit beherrschten sie alle (Luk. 24,17 – 23)! Durch dieErscheinung des Herrn standen sie vor einer ganz neuen Lage: Wie ein starkerScheinwerfer plötzlich in das Dunkel hineinleuchtet und alles erhellt, so standen mit einemMale die Worte des Herrn vor ihnen: Joh. 16,22; Luk. 24,31.Sie sahen nicht nur „Jesus“wieder, sie erkannten ihn als den „Herrn“, den „Sieger“, den „Fürsten des Lebens“.Thomas fasste es bei der nächsten Erscheinung in die Worte: „Mein Herr und mein Gott!“(Joh. 20,28). Damit vollzog sich eine grundlegende Wandlung.Wie die sich auswirkte, zeigtdie „Apostelgeschichte“. Darin wird deutlich, dass ihre Freude keine Augenblickswallung,keine Stimmung ist, sondern eine ganz neue Lebensgrundlage!

3. Der Weg zur wahren Freude

Karfreitag und Ostern gehören zusammen. Jesus sehen heißt, ihn als den sehen, derauferstanden ist! Die Auferstehung ist das Siegel Gottes unter das Werk der Erlösung. Ichdarf es für m i c h glauben: M e i n Herr, m e i n Erlöser, m e i n Heiland! Immer, wo daseinem Menschen aufgeht, bricht die Freude durch. 137 mal ist in der Bibel von der Freudedie Rede. Von der Freude, die Joh. 16,22 meint.

Page 45: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 45 -

XXV.

Kantate.

1. Chronik 16,23

Singet!

Die Gemeinde ist keine singende Gemeinde mehr, trotz der „Chöre“ und der„Singebewegung.“ Singen kann man nicht befehlen. Was heißt überhaupt: Singen? Singensetzt eine Wirklichkeit voraus. „Aus dem Inwendig heraus“ muss es kommen. Christusmuss die Lebenswirklichkeit sein, die das Lied auf die Lippen drängt. Dann wird „ganz vonselbst“, was das Textwort sagt.

1. Wem gilt das Lied? „Singet dem Herrn!“

Heißt das, dass wir nur Choräle singen dürfen? Wo Christus die innere Wirklichkeit,der eigentliche Lebensinhalt, er tragende Grund ist, da wird „sein“ Lied gesungen (Kol.3,16.17). „Alles zu Gottes Ehre.“ Das schließt das gemeine Lied aus, schließt aber alleguten Lieder ein.

2. Wer soll singen? „Singet dem Herrn alle Lande!“

„Gott loben,das ist unser Amt!“ Deins auch? Du sagst: „Ich kann nicht singen, ich binim Stimmbruch.“ „Alle Lande!“ ausgenommen Stimmbruch? Nein, du bist auch gemeint! Eskommt nicht darauf an, dass du „schön“ singst, du sollst aber singen, d.h. dein Herz sollmitschwingen. Das Ziel Gottes mit uns ist, dass „alle Lande seiner Ehre voll werden.“ „Ichsing mit, wenn a l l e s singt!“

3. Was ist sein Inhalt? „Verkündigt täglich sein Heil!“

Jede „Bewegung“ schafft sich ihr Liedgut. Man kann sagen: „Sage mir was du singst,und ich sage dir, wer du bist!“ Welches ist dein Lebenslied? (Psalm 119,54) Warumverkündigen so viele statt „täglich“ nur „kläglich“ sein Heil? Weil die Voraussetzung nicht inOrdnung ist. Sein Heil verkündigen kann nur, wer das Heil sich schenken lässt! Worinbesteht es? Das darf keiner schöner ausdrücken als D. Martin Luther in seinem Liede:„Nun freut euch, lieben Christen gmein“. (Nr. 148). Wer diesen Grund gefunden,bei demkann es gar nicht anders sein, als dass er mit Johann Meutzer (Nr. 256) singt: „O dass ichtausend Zungen hätte . . .“ um ein „Loblied nach dem andern anzustimmen von dem, wasGott an ihm getan hat.“ Gesunde Gemeinde ist singende Gemeinde! „Kantate, singet!“

Page 46: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 46 -

ROGATE BIS TRINITATIS

XXVI.

Vom rechten Beten.

1. Könige 3,5 – 15

In Salomos Gebet mag uns aufgehen, was es um rechtes Beten ist.

1. Rechtes Beten hat Gottes Befehl und Verheißung nötig.

„Bitte, was ich dir geben soll.“ Gott fordert Salomo auf zum Beten und verheißtihm, dass er ihn erhören will.

wir lernen daraus:

Gebet und kein Selbstgespräch, sondern ein Zwiegespräch mit dem lebendigenGott, der geben kann.

Gebet ist kein Reden aufs Geratewohl, sondern ein Reden mit dem lebendigenGott, der geben will und unser Beten fordert.

Im Gebet ziehen wir nicht auf Abenteuer aus, sondern dürfen Gott kindlich undkühn bei seinen Verheißungen nehmen.

2. Rechtes Beten geht immer um ein gehorsames Herz.

Salomo steht vor der Aufgabe,sein Volk zu regieren, das doch Gottes Volk undTräger und Erbe aller Verheißungen vom Herrn Christus ist. Er erkennt: es istunmöglich, das auf eigene Faust, in eigener Kraft und nach eigenem Willen zu tun.

Salomo erkennt seine Ohnmacht und Kurzsichtigkeit „so bin ich ein junger Knabeund weiß weder meinen Ausgang noch Eingang.“

Wir lernen daraus:

Unser Leben und Dienst in unserem Jungmännerwerk, in Familie und Volk, Stand und Beruf, in unsern Zeiten ist Auftrag Gottes. Er fordert von uns Rechenschaft.

„So ich werde allein sein, so werde ich leichtlich alles miteinander verderben“(Luther). „Sein Wort und Wille hat ewigen Grund“ (Paul Gerhardt). Den brauchenwir heute.

Page 47: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 47 -

So kommen wir zu der Bitte: Gib, dass wir in deinem Dienst und Gehorsamstehen. Umgib uns mit Deiner „Barmherzigkeit“.

3. Rechtes Gebet findet Erhöhung über Bitten und Verstehen.

Gott gibt Salomo das gehorsame Herz („dass ich höre wie ein Jünger“). Das istzugleich weise („Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang“) und verständig(steht auf dem neuen Standpunkt: „Dein Wille geschehe!“).

Gott gibt dazu, was Salomo nicht geboten hat: Reichtum, Ehre, langes Leben(„ein voll, gedrückt, gerüttelt und überflüssig Maß . . .“) Luk. 6,38

Wir lernen daraus:

Jedes Gebet, das ernstlich ist, hat Gottes Siegel und Amen.

„Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und seiner Gerechtigkeit,so wirdeuch solches alles zufallen.“

Wir dürfen getrost und mit alles Zuversicht bitten. Gott gibt, was wir bedürfen, erweiß es besser als wir, und er kargt mit seinen Gaben nicht.

Page 48: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 48 -

XXVII.

Vom Wort und Werk des Heiligen Geistes.

Apostelgeschichte 2,36 – 38

1. Der Heilige Geist schafft die rechte Predigt.

Kern und Stern aller rechten Predigt ist die Frohbotschaft vom Herrn und HeilandJesus Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen.

Dabei darf nicht verschwiegen werden, dass Jesus Christus „um unserer Sündewillen dahingegeben und um unserer Gerechtigkeit willen auferweckt“ ist.

Der Vorwurf muss uns treffen,damals wie heute „den i h r gekreuzigt habt“.

Zugleich wird uns die Größe der Gnade Gottes deutlich: „Gott hat diesen Jesumzu einem Herrn und Christus gemacht'“ zu unserem Richter, zu unserem Meister,zu unserem König.

2. Der Heilige Geist schafft heilige Unruhe.

„Da sie das hörten, gings ihnen durchs Herz.“ Der Heilige Geist gibt dem WortKraft und Nachdruck. Die Not und Schuld wird erkannt, die den Herrn Christus ans Kreuz gebracht hat.

„Was sollen wir tun?“ Mit diesem Satz bekennen wir die Aussichtslosigkeit undAusweglosigkeit unserer Lage. Wir brauchen neuen Boden unter die Füße, neueWegweisung, neue Kraft ins Herz.

Unter der Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus und dem Hörendarauf muss und wird unser Herz in heilige Unruhe kommen, damals wie heute

3. Der Heilige Geist schafft wirkliche Hilfe.

Tut Buße

Herz und Leben und alles wird da herumgerissen. Wir kommen aus der Lüge überGott und uns in die Wahrheit, aus unserem Elend zum rechten Vaterland, aus derGebundenheit an Menschen und Mächte, zu Leidenschaften und Sorgen heraus indie Bindung zu Gottes lebendigem Wort.

Dadurch wird das Kleine klein und das Große groß.

Page 49: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 49 -

Braucht die Gnadenmittel

Gottes Wort und Sakrament ist der Wurzelboden unseres Lebens, die Heimat derSeele, die Kraft des Glaubens.

Durch Gottes Wort und Sakrament wird über uns in uns der Heilige Geist mächtig.

Er „wirkt so Vergebung der Sünden, erlöst vom Tode und Teufel und gibt dieewige Seligkeit dazu, die es glauben, wie die Worte und Verheißung Gotteslauten.“

Page 50: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 50 -

XXVIII.

Paulus in Ephesus.

Apostelgeschichte 19,1 – 7

Es geht um die Frage nach der Zugehörigkeit zur Kirche nach dem gelebten 3. Artikel.

1. Im Vorfeld der Kirche.

12 Männer machen ernst damit, dem verheißenen Heiland zu gehören, seineJünger zu sein. Eine herrliche Sache.

Wer ist nur der, der da kommen soll,das ist die Frage.

Paulus findet sie und stellt die entscheidende Frage nach dem Heiligen Geist.(„Niemand kann Jesum einen Herrn heißen, ohne durch den Heiligen Geist“ 1.Kor. 12,3).

Die Männer standen noch unter dem Wort: „Wir heißen euch hoffen!“ DieJohannes – Taufe ist erste Hinwandlung zu der Hoffnung Israels. Das Warten aufden kommenden Heiland wurde bestimmend für ihr Leben.

Von Gott allein geschieht das Entscheidende: Wir kommen unter das Wort „wirrufen euch zu Jesus dem Christus“.

2. Unter dem Panier der Kirche.

Alle rechte Verkündigung der Kirche von Jesus von Nazareth sagt von ihm, „Dasser der Christus sei.“

Zu ihm hat Johannes der Täufer gerufen und zum Warten getauft.

Zu ihm ruft jetzt Paulus und tauft, dass wir sein eigen werden.

Der Unterschied in der Predigt und Taufe bei Johannes dem Täufer und demApostel Paulus ist der von Verheißung und Erfüllung.

In Wort und Sakrament begegnet uns Jesus Christus.

Jesus ist der Christus. Das ist Gottes Zeugnis und das Siegel unter dasErlösungswerk Jesu.

Jesus ist der Christus. Das ist das Zeugnis und Bekenntnis der Christenheit zuallen Zeiten und an allen Orten, wo es recht ist.

Page 51: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 51 -

3. In der Gemeinschaft der Kirche.

Der Heilige Geist wirkt in der ganzen Christenheit auf Erden den Glauben durchdie Gnadenmittel

Sie ließen sich taufen auf den Namen Jesu Christi.

Sie geben sich in seine Gewalt und Gnade.

Sie sind entschlossen, ihm nachzufolgen.

Der Heilige Geist wirkt in der ganzen Christenheit auf Erden Zeugnis undBekenntnis.

Sie redeten mit Zungen und weissagten.

Sie stehen im Kraftfeld des Heiligen Geistes und erfahren dessen Wirkungen, wieder Herr Christus das den Seinen versprochen hat.

Page 52: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 52 -

XXIX.

Der dreieinige Gott.

Matthäus 28,19

1. Gottes Wesen.

Inhalt des Wortes Gottes und Gehalt des Sakraments ist daher so kräftig, dass wires da zu tun haben mit dem dreieinigen Gott.

Was Gott an uns und für uns tut, müsste mit einem Wort gesagt werden. Dazureichen unsere Gedanken und Worte nicht aus.

So sagen wir es in drei Worten: der Vater ist der Schöpfer, der Sohn ist derErlöser, der Heilige Geist ist der Heiliger. Aber auch damit lässt sich Gottes Wesennie aussagen.

Wir sagen das dem Wort und der Offenbarung Gottes nach im Gehorsam.

2. Gottes Wille.

Er will Menschen retten,indem er alle anderen Bindungen zerreißt und uns an sichbindet. Das ist der Gnadenwille des dreieinigen Gottes. (Joh. 3,16)

Die Mittel solchen Gnadenwillens sind Wort und Sakrament.

Sein Gnadenwille bezieht alle Menschen ein: „Gott will, das allen Menschen geholfenwerde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ „Gehet hin in a l l e Welt undlehreta l l e Völker.“

3. Gottes Werk.

Gott erweckt und rüstet seine Beter. Er sorgt dafür, dass sein Wort unsSakrament geht bis an der Welt Enden. (örtlich und zeitlich)

Die, die sich rufen und retten lassen, nimmt Gott in seinen Schutz. Wir sind nichtMenschen oder Mächten ausgeliefert, nicht Meinungen oder Weltanschauungenpreisgegeben. Wir werden auf ewigen Grund gegründet, in sein Wort verwurzelt,mit seinem Sakrament gestärkt.

Das fordert von uns, immer neu: Horchen und Gehorchen, auf die Hände desHerrn Christus sehen und in seinem Dienste stehen. Ihm gehören,ihm allein, aberihm auch wirklich.

Wo Gottes Wesen, Wille und Werk unter uns lebendig wird, das ists in WahrheitM a t t h ä i a m l e t z t e n : „Siehe ich bin bei Euch alle Tage bis an der WeltEnde.“

Page 53: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 53 -

SÜNDE

XXX.

Die erste Sünde.

1. Mose 3,1 – 24

Auf manche naseweise Frage gibt die Geschichte vom Sündenfall keine Antwort. Woliegt der Garten Eden? Wie kommt der Teufel in die Gottes Welt? Warum ist der eineBaum im Garten ein verbotener Baum? Das erfahren wir nicht. Es hilft uns auch nicht,wenn wir es wüssten. Wem es aber um Heil und Seligkeit geht, der erfährt das Seine indieser Geschichte: Wodurch kommt es zur ersten Sünde? Worin besteht sie? Wie wirkt siesich aus? Das ist heilswichtig zu wissen. Das warf und muss man fragen. Darauf gibt eseine Antwort.

1. Die Ursache der Sünde.

Gott hatte den Menschen geschaffen und in seinen Garten gesetzt. Alles, was zurLeibesnahrung und Notdurft gehörte, war in Fülle vorhanden. Dazu der Gefährteals Genosse der Freude und Gehilfe zur Arbeit. Konnte anderes die Menschenerfüllen als Dankbarkeit für Gottes gutes Schöpfungswerk? Mussten sie sich nichtim fröhlichen Dienst unter seinem Willen bewähren? Dennoch wird ihnen G o t t e sG e b o t zum ersten Anlass der Sünde (Röm. 7,8).

D e r T e u f e l ist es, der Gottes Gebot in Zweifel zieht. „Sollte Gott gesagthaben?“ Sollte sein Gebot so ernste Folgen haben? Sollte die Übertretung nichtgar allerlei Vorteile nach sich ziehen? Das ist des Teufels Art, dass er GottesGebot zum Anlass versuchlicher Fragen nimmt. Dazu meist in versteckter Weise,hier in der Verkleidung der kriechenden, listigen, lautlosen Schlange. Wobegegnet uns jemals der Teufel in leibhaftiger Gestalt?

Der Teufel nimmt die g e s c h a f f e n e n D i n g e , hier die Frucht, zum Anlassseiner Versuchung. Sie ist lieblich anzuschauen und gut zu essen. AllesGeschaffene ist gut und schön und enthält in sich weder Versuchung noch Sünde.Aber wo das Geschaffene sich vor den Schöpfer stellt und der Genuss wichtigerwird als das Gebot, da ist die Sünde nicht fern.

Page 54: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 54 -

2. Das Wesen der Sünde.

Ganz langsam erobert die Sünde des Menschen Herz. Mit dem Z w e i f e l anGottes Gebot und Heiligkeit fängt es an. Entspricht nicht die Stimme der Schlangeder flüsternden Versuchung in der eigenen Brust?

Daraus erwächst die b ö s e L u s t . „Und das Weib schaute an.“ Indem sie soblickt, sieht sie nicht mehr die Fülle der Gaben Gottes, schaut nicht auf seineverpflichtende Barmherzigkeit, sondern sieht nur noch, was sie haben will.Darüber vergisst sie, was sie hat, und was sie soll.

Gottvergessenheit und blinde Gier führen zur b ö s e n T a t . „Sie nahm von derFrucht und aß.“ Und der Mann dazu. Schuld bleibt nie auf einen einzelnenbeschränkt. Schuldige brauchen und finden ihren Partner. Wird die Schulddadurch geringer? Ist der Verführte weniger schuldig als der Verführer?

3. Die Wirkung der Sünde.

„Irret euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten.“ Gottes heilige Gerechtigkeitverlangt die Strafe. Und diese folgt dem Vergehen auf dem Fuß. Das b ö s eG e w i s s e n regt sich, die Scham, das Schuldgefühl, die Angst vor derBegegnung, die Flucht vor Gott, „Darum versteckte ich mich.“

Daher d a s v e r l o r e n e P a r a d i e s . Wer sich von Gott scheidet, den scheidetGott von sich. Die Cherubim mit dem flammenden Schwert verwehren dieWiederherstellung der schuldhaft gelösten Gottesgemeinschaft ein für allemal. Obdie Menschen, sündig von Anbeginn, jemals die Möglichkeit haben, an diesenWächtern vorbei ins Reich der Glückseligkeit einzudringen? Wie groß ist ihrVerlangen und Bemühen!

Statt dessen als F l u c h über ihrem Leben Tod und Tränen, Mühe und Arbeit,Schmerz und Verzweiflung. Dieser Fluch ist unausweichlich. Adam schiebt dieSchuld auf Eva, Eva auf die Schlange. Aber alle sind gleich verantwortlich.Zugleich ist dieser Fluch allumfassend. Er trifft das ganze Leben und den ganzenLebensbereich,selbst den Acker und selbst die Nachkommen. Hat er heilige Gottnicht recht zu solchem Zorn? Wer darf anderes erwarten?

Page 55: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 55 -

XXXI.

Wie kommt ein Volk hoch?

Sprüche 14,34 und Römer 6,23

1. Der Drang in die Höhe.

Alle Pflanzen drängen zum Licht. Alle Bäume wachsen nach oben. Auch denMenschen ist d e r D r a n g z u m W e i t e r k o m m e n , zum Aufstieg ins Herzgegeben, und es ist die Frage und Hoffnung der Völker: Wie kommen wir hoch,wieder hoch? Immer wieder wollen sie in einer Art Turmbau zu Babel GottesHimmel erobern, das goldene Zeitalter, das letzte vollkommene Reichherbeizwingen.

D i e M i t t e l d e s A u f s t i e g s . Immer wieder versuchen die Menschen undVölker, ihren Aufstieg mit Mitteln der äußeren Macht, mit Masse und Material, mitGeld und Rohstoffen, mit Geist und Leistung zu erzwingen.. Gewiss geht es nichtohne all das im Raum dieser Welt, aber all diese Werte sind unbeständig, zurKonkurrenz aufreizend, Neid und Hass hervorrufend, in Krieg und Niederlage sichselbst verzehrend.

D i e B o t s c h a f t d e r B i b e l : Gerechtigkeit erhöht ein Volk. Recht sein undrecht handeln,Gottes Gebot in freiem Gehorsam halten,um Gottes willen jedemdas Seine zuerkennen und brüderlich untereinander leben – in solcherGerechtigkeit liegt Grund und Mittel eines bleibenden Aufstiegs. So sagt es Josuaseinem Volk, und so verkünden es die Propheten zu allen Zeiten.

2. Der Druck in die Tiefe.

Darin besteht die allgemeine s c h m e r z l i c h e E r f a h r u n g , dass wir in derNatur,so auch im Menschenleben der freie Aufstieg in himmlische Höhen durchfeindliche niederdrückende Mächte gehemmt ist. Bei Pflanzen sind es die Unbildender Witterung, boshafte Schädlinge, Kargheit des Bodens usw. Auch Menschenund Völker werden unter die gleiche Erfahrung gestellt. Der Drang noch obenbegegnet dem Druck nach unten.

Entgegen allen Reden der Menschen von ungünstigen Verhältnissen,von Zufall und Schicksal redet die Bibel von der S ü n d e u n d S c h u l d a l s U r s a c h e des Verderbens und bezeugt das in mancherlei Beispielen (Sündflut, Sodom undGomorra, Pharao, usw.). Wie die Gerechtigkeit der Grund des Aufstiegs seinkönnte,so ist die Sünde die Ursache des Verderbens. Aller Niedergang undZusammenbruch hat letzten Endes seine Ursache nicht in Äußerlichkeiten undZufälligkeiten, sondern in der Sünde, im Fehlen der Gerechtigkeit vor Gott undden Menschen.

Page 56: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 56 -

Unser neutestamentliches Textwort enthüllt diesen Druck in die Tiefe in letzterSchärfe. „Der Tod ist der Sünde Sold.“ D a s G r a b ist das Ende allerAufstiegsversuche der Menschheit. Das gilt für den einzelnen,für die Völker undauch für die Ganzheit der Welt und betrifft nicht nur das Schicksal der leiblichenVergänglichkeit, sondern auch die Verwerfung in den Abgrund der ewigenVerdammnis.

3. Die göttliche Aufrichtung.

Soll die Menschheit an dem Selbstwiderspruch ihrer Sehnsucht und Schuldzugrundegehen? Soll der gefangene Vogel an den harten Stangen seines Käfigsschließlich seine Flügel zerbrechen? Gott will nicht, dass die Menschen verlorenwerden (Joh. 3,15). Was ihnen unmöglich ist, das tut seine schenkende Güte.D i e G a b e G o t t e s verleiht ohn all Verdienst und Würdigkeit den freien Flug indie himmlische Höhe.

I n C h r i s t o J e s u , u n s e r e m H e r r n , ist das barmherzige Mittel dieserAufrichtung geschenkt. Er weckt die Toten aus dem Grab und Sarg und rettet dieSünder aus der Hölle der Verdammnis. Er sucht als guter Hirte das in denAbgrund gestürzte Schaf und gibt dem zerstoßenen Rohr neuen Halt. ÜberKarfreitag und Ostern weist der Weg nach oben.

D a s e w i g e L e b e n ist das Ziel und die Verheißung dieser göttlichenAufrichtung. Nicht im vergänglichen und stets bedrohten Glück dieses Lebens,sondern in der unvergänglichen Herrlichkeit der Ewigkeit vollendet sich die Fülleseiner Verheißung. Selbst dem Schächer wird der Eingang ins Paradiesversprochen, und der Wandel der Christen verläuft schon während dieses Lebensim Himmel. Gottes Volk bekommt Zugang zu Gottes Reich und hat Anteil andessen ewiger Herrlichkeit. Wer wollte mehr!

Page 57: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 57 -

XXXII.

Der Weg des Sünders.

Lukas 15,11 – 32

1. Vom Vater weg.

Der Sohn Gottes hatte es gut beim Vater. Er lebte unter dessen Dach und standunter seiner Fürsorge und Liebe. Er hatte an allen Anteil und brauchte sich nichtzu sorgen. Dennoch ist er nicht zufrieden. Statt sich dankbar zu begnügen, stellter begehrlich Ansprüche. Statt sich in die Gemeinschaft der Familie einzufügen,denkt er selbstsüchtig nur an sich. „Gib mir . . .“ Die G i e r , oder wie die Bibelsagt der Geiz, ist die Wurzel alles Übels.

Des Vaters Güter lässt dem Sohn die Freiheit der Entscheidung. Der Sohnbekommt sein Teil. Damit aber nicht zufrieden, geht er nun auch seine eigenenWege, fern über Land. Die Selbstsucht führt zur T r e n n u n g v o n G o t t . Indemdas eigene Interesse zum Mittelpunkt des Denkens wird, erfolgt die Lösung vonGott, die Gott – losigkeit.

Das Leben ohne Gott aber verliert sich in Z u c h t u n d M a ß l o s i g k e i t .„Daselbst brachte er seinen Gut um mit Prassen.“ Das von Trieben und Lüstenbestimmte ich besitzt kein Maßstab für rechte Ordnung. Die Willkür regiert. DasVerderben beginnt.

2. Ins Verderben hinein.

D i e G ü t e r s i n d a u f g e z e h r t . Indem der Sohn sein Teil ganz für sich haltenwill, verliert er alles. Die Werte dieser Welt sind vergänglich. Wer sich daran hältund darauf verlässt, ist in den Wechselfällen des Lebens („die große Teuerung“)verraten und verlassen. Er fängt an zu darben. Er verdirbt in Hunger.

D i e E h r e i s t v e r l o r e n . Welche Schande für einen Juden, die unreinen Säuezu hüten. Welche Demütigung für den eben noch Reichen, sich zu dieser Arbeitzu erniedrigen. Unreine Tiere sein Umgang, Schweinefutter die begehrteNahrung.

U n d n i e m a n d h i l f t . Die eben noch zahlreichen Freunde zerstieben in alleWinde. Sie wollen ihn nicht mehr. Sie dachten ja nur an eigenen Vorteil undGenuss. Wer nichts zu bieten hat, der wird gemieden. Sie können aber auch nichthelfen. Sie haben ja selber nichts. Die große Teuerung macht alle arm. „Undniemand gab sie ihm.“

Page 58: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 58 -

3. Der Weg zurück.

„Da schlug er in sich.“ Die Erinnerung an die die glückliche Vergangenheit zeigtihm die Tiefe seines Falls. Die Schicksalsschläge pochen mahnend an die Türseines Herzens. Dadurch aber wird solche Erinnerung zur rechten B u ß e , dass sienicht in Jammer und Lamento steckenbleiben, sondern sich ausweitet zurErkenntnis der Schuld. „Ich habe gesündigt.“ So wendet sich der Weg.

Aus dieser Tiefe kann nur der Vater retten. Aber nun freilich gibt es keineAnsprüche mehr, kein Pochen auf angestammte Sohnesrechte. Das Erbe istverwirkt. Die Scheidung ist vollzogen. Der B e s c h e i d e n h e i t u n d D e m u ttreten an die Stelle von Gier und Trotz. Der Platz des geringsten Tagelöhnerswäre ein Geschenk unverdienter Gnade. „Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ichdein Sohn heiße.“

D e s V a t e r s L i e b e und Treue enttäuscht die Hoffnung des bußfertigenSünders nicht. „Es jammerte ihn.“ Seine Vatergüte hat immer schon gewartet undbewährt sich über Bitten und Verstehen (das Beste Kleid, ein gemästet Kalbu.s.w.) Welch fröhliche Heimkehr! Also ist Freude im Himmel über einen Sünder,der Buße tut. Wer ginge den Weg zum Vater umsonst?!

Page 59: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 59 -

XXXIII.

Siehe das ist Gottes Lamm.

Johannes 1,29

1. Der Ursprung der Botschaft vom Gotteslamm.

Der Sohn Gottes hatte es gut beim Indem Johannes mit ausgestrecktem Finger aufChristus weist, (vgl. Matthias Grünewald: Isenheimer Altar), fasst er dessen gesamtesHeilswerk in dem einen Bild vom Gotteslamm zusammen, das der Welt Sünde trägt.Dieses Bild stammt aus dem Alten Testament.

Das P a s s a h l a m m . Es wurde beim Auszug der Kinder Israel aus Ägyptengelacht, um mit seinem Blut die Erstgeburt vor dem Würgeengel zu schützen undmit seinem Fleisch das Volk für die mühsame Wüstenwanderung zu stärken. ZumGedächtnis daran die alljährliche Wiederholung des Passahmahles.

Der S ü n d e n b o c k . Zum alljährlichen großen Versöhnungsfest wurde ein Bock indie Wüste gejagt, der alle Missetat des Volkes auf sein Haupt nehmen und in dieWüste tragen sollte. (vergleiche 3. Mose 16,21)

Der G o t t e s k n e c h t . Nach Jes. 53 nimmt der Gottesknecht, geduldig wie einLamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vorseinem Scherer und seinen Mund nicht auftut, unsere Krankheit und Schmerzenauf sich und wird um unserer Missetat und Sünde willen verwundet undzerschlagen.

2. Das Ärgernis der Botschaft vom Gotteslamm.

Es ist ärgerliche Botschaft, dass der Mensch nicht selbst imstande sein soll, seinVerhältnis zu Gott in Ordnung zu bringen, sondern eines M i t t l e r s bedürfe.Sollte der Mensch nicht auch ohne fremde Hilfe und Vermittlung für sich selbstentstehen, nicht unmittelbar vor Gott treten und seine Schuld ins reine bringenkönnen?

Es ist ärgerlich, dass diese Mittlerschaft ausgeführt wird durch den, der mitL a m m e s g e d u l d und Sanftmut den Weg des Dienens und Leidens auf sichnimmt und in Treue bis zum letzten Ende bewährt. Wenn schon fremde Hilfe undMittlerschaft, sollte sie dann nicht wenigstens durch Machtentfaltung und Glanzäußeren Eindruck machen und die Welt von sich überzeugen können!

Es ist ärgerlich und anstößig, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eineTorheit (1. Korinther 1,23), dass der Weg dieses Gotteslammes seinen Höhepunktin der Erhöhung am K r e u z e findet, im schandbaren Verbrechertot vor den

Page 60: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 60 -

Toren Jerusalems. Wahrlich ein Zeichen, dem immer widersprochen wird. Wieanstößig ist die Erscheinung, auf die Johannes seine Jünger weist. Ob sieimstande sind, ihr göttliches Geheimnis zu begreifen?

3. Das Geheimnis der Botschaft vom Gotteslamm.

D e r g e r e c h t e Z o r n G o t t e s über die Sünde der Menschheit von Anbeginnverlangt eine Sühne, die wir mit all unseren guten Werken und unserem gutenWillen nicht leisten können. „Sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes,den sie bei Gott haben sollen“ (Röm. 3,23).

D i e B a r m h e r z i g k e i t G o t t e s aber will, dass allen Menschen geholfenwerde sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommt (1. Tim. 2,4). Das hat er in immererneuten seines Erbarmens freundlich bewiesen und die ganze biblischeHeilsgeschichte legt davon Zeugnis ab. Wie aber verträgt sich letzten EndesGottes heiliger, berechtigter Zorn mit seiner heilsbereiten Barmherzigkeit? Das istdie Fragestellung, von der aus an das Geheimnis gerührt wird, das im Zeugnisvom Gotteslamm enthalten ist.

Gott stellt um seiner Barmherzigkeit willen in seinem Sohn das S ü h n e o p f e r dar, dass – wahr Mensch und wahrer Gott –, allein imstande und bereit ist, ihn inseinem heiligen und berechtigten Zorn zu versöhnen, und der Gnade Raum zugeben. Dies also ist das unsagbare tiefe Geheimnis des Gotteslammes, auf dasJohannes seine Jünger hinweist, dass in ihm Gott mit sich selbst die Versöhnungschafft, durch welche die Menschen Heil und Friede angeboten wird. Wer esbegreifen mag, dem wird das Gotteslamm in all seiner Ärgerlichkeit, ja, geradedarin, zu höchsten Offenbarung des heiligen und gnädigen Gottes. Der macht eswie die beiden Jünger des Johannes, denen zunächst der Hinweis unseres Textesgalt. „Die zwei Jünger hörten Johannes reden und folgten Jesus nach“ (Joh.1,37). Wer würde anders mit der Last der Sünde und mit dem Druck des ZornesGottes fertig, als dass er es ihnen gleich täte!

Page 61: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 61 -

GLAUBE

XXXIV.

In der Schule des Glaubens.

Johannes 4,47 – 53

1. Geh zum Herrn Jesus.

Unsere Geschichte berichtet von einem königlichen Beamten (Königischer), dervon Gott in die Glaubensschule genommen wird. – Angst und Sorge um seinentodkrankes Kind treiben den verzweifelten Vater, der nichts unversucht lassen will, zudem „Wundertäter“ Jesus, den er um seine Hilfe anfleht.

Was veranlasst Jesus zu seiner harten Antwort? Es kommt Jesus darauf an:

das Wunschbild, dass sich der Königische von ihm macht (Aushelfer in irdischenNöten) und die Wirklichkeit seiner messianischen Sendung (Heiland der Sünder)klar gegeneinander abzugrenzen, um dadurch

den Königische von seinem Wunderglauben zu einem Glauben an Jesus zuführen, der unabhängig ist von Wundern und Zeichen.

Also seelsorgerliches Anliegen Jesu: der Königische soll seinen Heiland finden.Dadurch wird für den Königischen diese Begegnung mit Jesus zu einerEntscheidung fürs Leben. Das Heil ist im ganz nahe. Erkennt er s e i n e Stunde,oder läuft er aus der Schule, da Jesus seinen Erwartungen nicht entspricht? (vgl.Matth. 19,22; Joh. 6,66 – 69)

2. Glaube Jesus aufs Wort.

Der Könige b l e i b t trotz der harten Antwort Jesu und erhält auf seine erneute,mit größerer Dringlichkeit vorgetragene Bitte den „unglaublichen“ Befehl: „Gehhin, dein Sohn lebt!“

Es geschieht nun das Wunder, dass der Königische diesem aller Vernunftwidersprechenden Wort Jesu glaubt und getrost den Rückweg antritt (vgl. PetriFischzug Luk. 5,5).

Dieser Glaube, der sich allein auf das Wort verlässt, ist nicht Werk des Menschen,sondern allein Tat Gottes, der diesen Glauben wirkt, wo man seinem Wortstillehält.

Page 62: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 62 -

3. Bringe dem Herrn Jesus dein ganzes Haus.

Dem Königische wird es geschenkt, dass er in wunderbarer Weise die Wahrheitder Zusage Jesus erfahren darf. Kurze Schilderung des Geschehens.

Die Echtheit dieses Glaubens, durch den der Königische seinen Heiland gefundenhat, erweist sich darin, dass er nun auch seines Glaubens l e b t . Er wird zu einemfröhlichen Zeugen Jesu Christi, so dass sich seine ganze Familie mit ihm imGlauben um den Heiland schart.

Page 63: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 63 -

XXXV.

Der Weg zu lebendigem Glauben.

Apostelgeschichte 16,13 – 15

1. Aufrichtiges Suchen.

Was veranlasst die heidnische Purpurkrämerin Lydia, den Gebetsplatz derjüdischen Frauen vor den Toren Philippi aufzusuchen? Unbefriedigt von denheidnischen Religionen und Kulten mit der Vielfalt ihrer Götter und Dämonensucht sie den einen, lebendigen Gott, den Schöpfer Himmels und der Erde, an den die Juden glauben. Von diesem Verlangen getrieben nimmt sie an denjüdischen Gottesdiensten teil, ohne jedoch zum Judentum überzutreten(„gottesfürchtig“).

Das ernste und aufrichtige Bemühen der Gottsucherin Lydia zeigt sich darin, wiesie als Heidin das göttliche Gebot der Sabbatheiligung erfüllt:

Sie fürchtet den lebendigen Gott mehr als Unwillen und Spott ihrer heidnischenFreunde und Bekannten, die für ihr Verhalten kein Verständnis aufbringenkönnen.

Das Hören des Wortes Gottes ist ihr wichtiger als Geld verdienen.

Der Ort, da Gottes Ehre wohnt, ist ihr lieber als der Gottlosen Hütten (Psalm 26,8;84,11).

2. Gesegnetes Finden.

Es geht nun nach dem Wort: „So ihr mich von ganzem Herzen suchen werde, sowill ich mich von euch finden lassen . . .“ (Jer. 29,13.14). Dass Paulus und seineBegleiter in Philippi ausgerechnet die kleine, unscheinbare Gebetsversammlungder jüdischen Frauen aufsuchen, entspricht nicht nur der Gewohnheit desApostels, sich in seiner missionarischen Tätigkeit zunächst an die Juden zuwenden, sondern hat seinen Grund wohl auch in einem besonderen FingerzeigGottes. (vgl. Vers 6 und 10).

„Er lässts den Aufrichtigen gelingen“ (Spr. 2,7). Die Verkündigung des Paulus wirdhier gerade für die Lydia zu einem entscheidenden Erlebnis („dieser tat der Herrdas Herz auf“).

So wird die Lydia durch die Gnade Gottes aus dem Vorhof des Glaubens(„gottesfürchtig) ins Allerheiligsten geführt (Evangelium von dem SünderheilandJesus Christus).

Page 64: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 64 -

3. Lebendiger Glaube.

Die Begegnung mit Christus in der Predigt des Paulus wirkte in der Lydia denvollen Heilsglauben (Erste Jüngerin Jesu in Europa!).

Dieses Erlebnis ist keine vorübergehende religiöse Stimmung, sondern Erfahrungder neugeschaffenen Gnade Gottes, es ist l e b e n d i g e r Glaube:

Dieser Glaube führt in die Nachfolge Jesu und wird zum Bekenntnis vor der Welt:Lydia lässt sich und ihre Familie taufen.

Ihr Glaube wird zur selbstverständlichen Tat der Nächstenliebe: Lydia nötigPaulus und seine Begleiter in ihr Haus (Gemeinschaft der Gläubigen!)

Page 65: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 65 -

XXXVI.

Seligmachender Glaube.

Johannes 3,16

1. Gott will,dass allen Menschen geholfen werde. (1. Tim. 2,4)

Eine unerhörte und herrliche Tatsache: der Allmächtige und heilige Gott hat unslieb! Seine Liebe gilt der g a n z e n Welt, niemand ist ausgeschlossen.

Die Welt ist dieser göttlichen Liebe ganz und gar unwürdig. Gott liebt, wo erschlechterdings hassen müsste. Denn es ist hier kein Unterschied: sie sindallzumal Sünder . . . (Röm. 3,23)

Welches ist denn der Grund dafür, dass Gott uns liebt, anstatt uns in seinemgerechten Zorn zu strafen? „Wir könnens nicht ergründen, wir können nurVertrauen.

Welches Ziel verfolgt Gott mit dieser seiner grundlosen Liebe? Die Rettung derverlorenen Welt. Wie geschieht das?

2. Jesus Christus ist in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen. (1. Tim. 1,15)

Gott sieht nun nicht einfach über unsere Sünde hinweg, als ob sie nicht da wäre.Seine Liebe zu der aufrührerischen Welt ist h e i l i g e Liebe, die er sich viel kostenlässt: seinen einzigen Sohn, den er dieser Welt schenkt.

Gott verbirgt seine Liebe: Keine Beseitigung als der durch die Sünde, bedingtenNöte, Leiden, Katastrophen usw. in dieser Welt, wie wir es so gern vom liebenGott erwarten.

Gott offenbart seine Liebe allein in seiner Gabe: in Christus Jesus. Wer ihn sieht,schaut Gott in sein liebevolles Herz.

Indem Gott seinen Sohn der Welt gibt, gibt der ihn dahin in die Hände derSünder, in Leiden und Tod. „Seht, w e l c h eine Liebe hat uns der Vater erzeigt!“(1. Joh. 3,1)

Durch dieses Opfer seines Sohnes verwirklicht Gott seinen großen Liebesplan: dieVersöhnung der abgefallenen Welt, die Erlösung aller Menschen aus derfurchtbaren Sklaverei der Sünde, des Todes und des Teufels. „Siehe, das istGottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt!“ (Johannes 1,29)

Page 66: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 66 -

3. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. (Joh. 20,29)

Was muss ich nun tun, um selig zu werden? „Glaube an den Herrn Jesus Christus!(vgl. Apg 16,30.31)

die herrliche Frucht dieses Glaubens: Gott schenke uns das, was dieser JesusChristus durch sein Leben, Sterben und Auferstehung uns erworben hat: „nichtverloren – ewiges Leben“.

So entscheidet sich allein an Jesus unsere Seligkeit. Allen Menschen ohneAusnahme bietet Gottes Liebe das Heil an, aber nur die werden selig, die nunauch im Glauben dankbar Ja sagen zu dem, was Gott in Christus an uns getan hat. Darum unsere Bitte: „Ich glaube, lieber Herr; hilft meinem Unglauben!“(Mark. 9,24).

Page 67: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 67 -

XXXVII.

Weltüberwindender Glaube.

Apostelgeschichte 16,25 – 34

1. Der Glaube erweist seine Kraft im Leide.

Paulus und Silas im Gefängnis zu Philippi. Kurze Darstellung der Ereignisse.

Das den Aposteln in Erfüllung ihres missionarischen Auftrages widerfahrene Leidlässt sie nicht murren und klagen; vielmehr erfüllt ihr Lobgesang das ganzeGefängnis, dessen Zellen bisher nur Flüche und Seufzer gehört haben.

Wie ist dieses sonderbare und doch mit solcher Selbstverständlichkeit berichteteVerhalten der Apostel zu erklären? Es hat seinen Grund, wie wir es an anderenStellen des Neuen Testamentes von den Apostel selbst erfahren, allein in ihremGlauben an den erhöhten Herrn. Dieser Glaube gibt ihnen die fröhlicheGewissheit:

Ihre gegenwärtige Gefangenschaft kann sie weder von ihrem Herrn trennen (vgl.Röm. 8,35ff.), noch kann sie den Siegeslauf des Evangeliums hemmen (vgl. 2.Tim. 2,9b); auch hat sich Christus doch gerade hier in Philippi so mächtigerwiesen über die Machenschaften des Satans (Heiligung der Wahrsagerin Vers18).

Ihr Leiden ist ein Mit – Leiden mit Christus und hat die Teilnahme an seinerHerrlichkeit zur Folge (vgl. Röm. 8,17; 1. Petr. 4,13). Darum ist es für die Aposteleine besondere Ehre, um ihres Herrn willen Schmach zu leiden (vgl. Apg 5,41).

2. Gott bekennt sich Macht voll zu diesen Glauben.

Gott zerbricht durch ein Erdbeben Mauern und Fesseln, die seine Apostel anihrem Zeugendienst hindern sollen.

Gott zwingt den dadurch zutiefst erschütterten Kerkermeister vor seinen Apostelnauf die Knie und macht aus dem Werkzeug des Satans ein Jünger Jesu. Diekommt es dazu?

Der Kerkermeister muss annehmen, dass die Gefangenen, für die er dem Rat derStadt haftet, entflohen sind. Folge: Ratlosigkeit – Verzweiflung –Selbstmordabsicht (Machtbereich Satans).

Die Apostel verzichten – menschlich gesehen vollkommen unverständlich – aufdie Flucht, da sie es im Dienst ihres Herrn verlernt haben, eigene Wege zu gehen(Machtbereich Jesu).

Page 68: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 68 -

Dieses Verhalten der Apostel hält die Mitgefangenen in Bahn und überwältigt denKerkermeister. Er spürt die Nähe Gottes und kann nun einfach nicht anderes, alszu fragen: „Was soll ich tun, dass ich selig werde?“ (Vgl Petrus nach seinemwunderbaren Fischzug, Luk. 5,8.9, – Sieg Jesu über den Satan).

3. Allein dieser Glaube an Jesus Christus verbürgt die ewige Seligkeit.

Der Kerkermeister kann sich die Seligkeit nun nicht – wie er meint – durch einebesondere Tat dienen. Dieses Seligkeit beruht einzig und allein auf dem, wasChristus für uns schon getan h a t . Was sollte sonst aus uns werden! (Vgl. Röm.3,23.24).

Darum gibt es nur einen Weg zu dieser Seligkeit: Glaube an den Herrn JesusChristus!

Gott schenkt dem Kerkermeister und seiner Familie diesen Glauben und macht soaus gebundenen und verzagten Menschen freie, fröhliche und hilfsbereiteGotteskinder.

Page 69: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 69 -

WORT GOTTES

XXXVIII.

Das Wunder des Wortes.

Jesaja 55,10.11

Einleitung.

Wir reden in der Einleitung von dem Wunder, dass der Regen immer wieder zuwegebringt. Wir können manches naturwissenschaftlich erklären aber es bleibt ein Wunder.Schon dass es überhaupt Regen und Schnee gibt. So auch das Wort des lebendigenGottes. Es ist nicht nur Wunder, sondern auch Gnade. Gott teilt sich uns mit und will anuns ein Wunder vollbringen.

1. Das erste Wunder: Gottes Wort wird niemals ohne Wirkung gesagt.

Kann man das vom Menschen Wort auch sagen? Wie schnell haben wir derMenschenwort vergessen? Auch dann, wenn es uns recht eindrücklich gesagtworden ist. Schule, Elternhaus, Kirche, Jugendkreis.

Darum kann man sich auch der Menschen Wort anhören als objektiver Zuhörernund darüber urteilen. Gottes Wort hören dagegen ist eine „gefährliche“ Sache. Esfordert Entscheidung; darum weichen auch viele aus. Ablehnung auch eineWirkung!

So heißt rechtes Hören des Wortes, bereit sein, Gott an sich wirken zu lassen.Gott an sich wirken zu lassen. Es geht uns immer persönlich an.

2. Das zweite Wunder: Gottes Wort tut, was es will.

Ist das bei den Menschen auch so? Das Wort der Menschen ist immer abhängigvom Sprecher (Können) und von der Umwelt. Findet es Anerkennung? Beispiel:Radio. Wir stellen es ab, und es erreicht uns nicht mehr. Auch wenn der Sprechersich noch so sehr bemüht. Oder auch Redeverbot!

Dagegen geht Gottes Wort unabhängig seinen Weg. Es tut, was es will. Beispieleaus der Kirchengeschichte: Reformation und Gegenreformation.

Page 70: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 70 -

3. Das dritte Wunder: Gottes Wort erreicht sein Ziel.

Unser Wort erreicht oftmals das Gegenteil. Beispiele aus dem Leben, wo unserWort gegenteilig wirkt!

Ist dem Wort Gottes alles gelungen, zu was es gesandt wurde? Ist nicht die Weltwohl voller Menschenwort, aber wo ist Gottes Wort? Auf was hören dieMenschen? Trotz aller Widerstände der Welt, das Wort Gottes erreicht seineSendung: es wird Gemeinde gebaut in dieser Welt. Es entsteht Jugendgemeinde.Was heißt das?

Durch das Wort Gottes werden Sünder selig. Menschen ohne Ziel erhalten einenHalt.

Gottes Wort triumphierte auch heute schon. Beispiele aus unserer Zeit: Menschenim Gehorsam gegen Gottes Wort.

Page 71: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 71 -

XXXIX.

Das Wort der Herrlichkeit.

Johannes 1,14

Einleitung:

Von der Bedeutung des Wortes allgemein. Keine echte Gemeinschaft ohne das Wortmöglich. Wir geben unser Wesen bekannt durch unser Reden. So auch Gott. Gott hat unsin seinem Worte sein Wesen (Herrlichkeit) a u f g e z e i g t , oder wie die Bibel sagt:geoffenbart. Diese Herrlichkeit wird uns in einem Dreiklang deutlich.

1. Gottes Herrlichkeit in der Schöpfung.

Alles, was gemacht ist, ist durch das Wort gemacht. Joh. 1,3; und 1. Mose 1,1.Wir diskutieren damit niemand über naturwissenschaftliche Theorien, die sichdoch immer wieder ändern. Im Anfang stand Gottes Schöpfung durch sein Wort.

Darum verschließen wir auch nicht die Augen vor den Schönheiten der Welt,sondern machen sie weit auf. Wir sehen in der Schöpfung Gottes – Schöpfer –Herrlichkeit, aber auch den Hinweis in ihr auf die Sünde. Tod und Kampf in derNatur.

Wer die Natur verehrt, muss Gott verehren. Eine Naturverehrung ohne Gott istGötzendienst. Die Natur will auch ein Zeugnis von Gottes gewaltigem Wortablegen.

2. Gottes Herrlichkeit im Sohne.

Was Gottes Wort im ganzer Herrlichkeit schuf, vgl. 1. Mose 1,31, das hat derMensch durch sein Handeln verdorben. 1. Mose 3. Der zur freien Liebe Gottesaufgeforderte und geschaffene Mensch hat sich gegen Gott empört.

„Das Wort ward Fleisch.“ Wie kann ein Wort Fleisch werden? Das Wort Gottes istin einer Person zu uns gekommen, in seinem Sohn Jesus Christus. Er zeigt uns dieHerrlichkeit des Vaters, die uns verloren ist. Wo hat Jesus das getan? VergleicheJohannes-Evangelium.

Was wir verloren, brachte das „fleischgewordene Wort“ uns wieder. „Gnade undWahrheit.“ Die Wahrheit über uns und Gott, über unsere wirkliche Lage wird unsnur von Jesus Christus her deutlich.

Page 72: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 72 -

Das hat mir das aber erkennen berufen und wieder können ist Gnade. Aber wirdürfen und wir auch wissen, Jesus Christus ist der Weg zum Vater (Johannes14,6)

3. Gottes Herrlichkeit unter den Menschen.

Das fleischgewordene Wort, der Sohn hat uns den Weg zum Vater eröffnet. AlleMenschen haben die Möglichkeit, durch Jesus Christus zum Vater zu kommen.Damit können wir seine Herrlichkeit teilhaftig werden. Auch du und ich!

Zwar so wie wir sind nicht, trotzdem. „Ist jemand in Christus. . .“ (2. Kor. 5,17).Eine neue Schöpfung dürfen, können und sollen wir werden. Das Wort, das dieWelt und alles was da drinnen ist schuf, das Wort, das unter uns wohnte;dasselbe Wort macht aus verlorenen Sündern neue Menschen, die teilhaben ander Herrlichkeit Gottes.

Es ist immer dasselbe Wort und immer dieselbe Güte des liebenden Vaters. Diedreimalige Wortoffenbarung Gottes ist der Dreiklang der Liebe unseres Gottes.

Page 73: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 73 -

XL.

Das Wort der Kraft.

Römer 1,16

Einleitung:

Wie kommt Paulus dazu, hier von der Kraft des Wortes Gottes zu reden? Desgleichen,dass er sich dessen nicht schäme? In Rom ist alle Kraft der damaligen Welt zusammengeballt. Paulus aber hat in seiner Tätigkeit als Missionar die Kraft des Evangeliumskennengelernt, diese Kraft ist mit mächtiger als alles. Wo ist das deutlich geworden?Beispiel aus Apostelgeschichte. In Rom war man sich der Macht und Kraft der Stadt unddes römischen Staates sehr wohl bewusst. Paulus aber achtete das alles für geringer, auchdie Gelehrsamkeit und schämt sich des so oft verlachten Wortes nicht.

1. Warum schämen wir uns des Evangeliums (Wortes Gottes)?

Aller Unsinn kann heute in der Öffentlichkeit erzählt werden, auch Zoten(Eisenbahn, Schule u.s.w.), ohne dass sich die meisten schämen würden, aber wodas Wort Gottes gesagt wird, da ist Verlegenheit und Scham. Seltsam, dass unsdie anderen Dinge leichter zu erzählten fallen. Dass ist das Werk des Teufels!

Wir schämen uns immer nur einer Sache, von der wir nicht erfasst sind. Überlegeeinmal, wann hast du dich des Wortes Gottes geschämt und warum? Weil dasWort sich nicht als zuverlässig erwiesen hat, oder weil du ihm nichts zugetrauthast?

Jedes Schämen (auch das Schweigen gehört dazu) ist eine Niederlage und machtund schwach. Mutiges und freies Bekennen schützt uns vor der„Knochenerweichung“ des Glaubens.

2. Die Kraft des Wortes ist durch Menschen nicht zu beschränken.

Die Erfahrung des Paulus. Mancherlei Widerstände, aber dort, wo das Wort Gottesgesagt („verkündigt“) wurde, da bildete sich trotz aller Feindschaft und AblehnungGemeinde.

Die Erfahrung der Kirche: Es läuft seit Christus durch alle Welt und wird heute infast allen Sprachen der Erde gelesen. Das Wort des lebendigen Gottes nutzt sichnicht ab, d. h. ist nicht zeitgebunden, sondern gegenwartsnah (aktuell).

Page 74: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 74 -

Die Erfahrung heute: auch in aller Not und in allem Leid behält es seine Kraft.Dort, wo ein Buch wie „Trost bei Goethe“ wie Ironie wird muss, beweist die Bibelihre Kraft.

3. Das Wort Gottes kann, was kein Menschen – Wort kann. (Matth.

19,25.26)

Es rettet von Schuld und Sünde alle, die daran glauben. Paulus hat es selbererfahren. Was war des Paulus besondere Sünde? Wie wurde er errettet? (selig)

Das Wort Gottes macht außer „schwachen“ Männer „starke“ Zeugen. Es kannauch uns aus unserer schwachen Haltung zu mutigen Bekennern machen.Beispiele.

„alle“ Das Wort Gottes macht keine Unterschiede zwischen Völkern und Rassen,Besiegten und Siegern u.s.w. Wer du auch seist, die Kraft Gottes ist auch für dichbereit.

Page 75: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 75 -

NACHFOLGE

XLI.

Ewiges Leben? Nur durch Nachfolge!

Markus 10,17 – 23

1. Ein guter Anfang: Er kommt zu Jesus.

Ein feiner Kerl! Vers 19 und 20.

Ich muss zu Jesus: Vers 17:herzulaufen, knien, fragen, „Guter Meister“.

2. Der entscheidende Punkt: Er steht vor Jesus.

Was dem Worte Jesu vorangehen:

Er ist unter Jesu Augen. („sah ihn an“)

Er ist in Jesu Liebe. („liebte ihn“)

Die Entscheidung fällt unter Jesu Wort: kein allgemeines, sondern persönlichesWort: „er sprach z u i h m “.

Das Nachfolgen bedeutet:

Lass los!

Was? Was Jesus von dir fordert!

Hier „alles, was so hast“: Geld!

Bei einem andern: auch das Geld,

Bei einem andern: Eitelkeit, Weib usw.

Bei dir?

Halte fest! Was?

a) Auch Jesu harte Forderung kommt aus seiner Liebe.

Du sagst: ich habe das Geld lieb . . .

Jesus sagt: Ich habe d i c h lieb, darum fordere die Lösung von dieser Liebe!„Folge mir nach“:

Du hast mich, meine Liebe, nötig: dass ist bei dir bin und du bei mir.

Page 76: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 76 -

b) Es geht um das ewige Leben.

Was nimmt er aus deinen Händen? „Alles, was du hast. . .“

Was gibt er in deine Hände? „Kreuz, Schatz im Himmel, ewiges Leben.“

3. Das traurige Ende: Er geht von Jesus weg.

Typisch für alle solche Fälle zweierlei:

„unmutig über die Rede“: vgl. Joh. 6,60 – 61

„ging traurig davon“.

Die Gegenprobe:

Wann bin ich auf dem Wege zum ewigen Leben?

Wenig tue, was er m i r sagte: Vers 21, – Joh. 2,5 – Luk. 6,46.

Muss jeder reiche Mann durch die Begegnung mit Jesus traurig werden (vonJesus traurig weggehen?) Ein reicher Mann, der bei Jesus fröhlich wurde:Apg,8,39!

Zusammenfassung:

Das Ziel: Ewiges Leben!

Der Weg:

Auf welcher Stufe bricht das ewige Leben ein? Nicht: Gesetz (anständiges Leben) –nicht: wenn ich vor Jesus stehe – nicht: wenn ich Jesu Worte höre – nicht einmal: wennich Jesu Wort für mich persönlich höre. Nur auf der Stufe, wo ich Jesu persönlichem Wortmit meinem gehorsam folge! Das kann ich nur durch den Heiligen Geist. „Komm HeiligerGeist in ein Leben.“

Gesetzanständiges

LebenJesus Jesu Wort

JesuWort

persönlich

GehorsameNachfolge

Page 77: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 77 -

XLII.

Zweierlei Nachfolger.

Johannes 6,67 – 69

(Zusammenhang waren! Sonst ist man in der Gefahr, einem bekannten„dickgedruckten“ Vers nur als Motto zu nehmen und ihn in seinem eigentlichen Sinn zuverdreht!)

Einleitung:

Das „da“ und das „ihr auch“ in Vers 67 zeigt auf Vers 66. Vers 66 „von dem an“ zeigtauf das Vorhergehende.

1. „Viele Jünger wandelten mit ihm.“

Man lässt sich Jesu Wort und Taten gefallen. Man lässt es sich sogar was kosten,um mit Jesus zusammen zu sein: von den andern Evangelisten wissen wir, dassdie Speisung der 5000 weit draußen „in der Wüste“ stattgefunden hat. Man istbegeistert von Jesus und will ihn zum König machen.

Wer sie so ansieht, wie sie alle mit ihm wandeln, auf sein Wort hören, mussmeinen: alles dieselben Leute: Jünger Jesu!

Auf einmal wird deutlich: Zweierlei Nachfolger: sollte, die noch wieder von Jesus weg-gehen können – und solche, die nicht mehr von Jesus loskönnen, selbst wenn Jesus ihnenden Weg freigibt:

2. „Viele Jünger wandelten hinfort nicht mehr mit ihm.“

Was ist geschehen? Vers 60: „Das ist eine harte Rede, wer kann sie hören?“

Jesus hat von der Hingabe seines Fleisches und seines Blutes am Kreuzgesprochen. 2. Artikel

Heute: Gott? Ja! Jesus? Nein, den habe ich nicht nötig.

Jesus hatte davon gesprochen, dass niemand zu ihm kommen kann, es sei ihmdenn von seinem Vater durch den Heiligen Geist gegeben. 3. Artikel. Heute: mansoll nicht zu Gott kommen können, wann man will?!

Page 78: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 78 -

3. Zwölf Mann können von Jesus nicht mehr los!

Jesus gibt den Weg frei! Kein Zwang in Gottes Reich!

Aber sie können in Wirklichkeit nicht weggehen! „Wir haben geglaubt underkannt.“ „Du hast Worte des ewigen Lebens!“

Matth. 16,6 sagt Jesus von diesem Bekenntnis: „Fleisch und Blut haben dir dasnicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel!“ Das Wunder des HeiligenGeistes, von dem eben (2b) die Rede war.

In der Frage:, wohin sollen wir gehen? Übersieht Petrus noch einmalsekundenschnell alle Wege. Wer in diesem Jesus „die Herrlichkeit vom Vater“ Joh.1,14 gesehen hat, wer seine Worte als „Worte des ewigen Lebens“ gehört hat,der kann nicht mehr weggehen! Der kann eher „mit Jesus sterben“, als „ohneJesus leben.“

Das bedeutet nicht, dass diese 12 Männer nun „fehlerlose“ Leute sind. Menschen,die diesen Jesus sogar verleugnen! Aber selbst die Verleugnungsgeschichte machtnoch deutlich, dass sie in Wirklichkeit von Jesus nicht mehr los können. „Und ginghinaus und weinte bitterlich.“ (Das für uns undurchdringliche Rätsel des Judas!Aber selbst in der Judasgeschichte wird noch deutlich, dass auch er in Wirklichkeitvon Jesus nicht loskommt. „Ich habe unschuldig Blut verraten.“)

Kannst d u noch weggehen von Jesus?! Du siehst vielleicht, wie erbärmlich armseligdein Nachfolgen ist. Aber du sagst: Los komme ich nicht mehr von diesem Jesus! Dankei h m dafür und bitte i h n , dass E r dich und durch seinen heiligen Geist immer fester beiI h m machen möchte. „Wo einer versucht, I h m nachzuhinken, ist auch Nachfolge!“(Bezzel)

Page 79: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 79 -

XLIII.

Wenn du Jesus nachfolgst, hast du drei Gewissheiten.

Johannes 8,12

1. Von Jesus weist du: Er ist das Licht der Welt.

„Licht der Welt“ heißt nicht: Licht a u s der Welt.

Die Welt hat auch Lichter: die „großen“ Menschen: Dichter, Denker, Ärzte,Forscher, Erfindungen, Kulturfortschritt.

Solch ein Licht der Welt ist Jesus nicht.

Vgl. das gute Bild bei Richard Eckstein: Der Glaube der Christenheit, Wichern –Verlag Seite 48:

Dazu die ja schöne Antwort eines Kindes:

Jesus ist die Sonne die diese Gipfel bescheint.

„Licht der Welt“ heißt: Lichter f ü r die Welt.

Die Botschaft der Heiligen Schrift:

AT: Die messianischen Weissagungen.

NT: Die Worte: gekommen, suchen, retten, dienen, Liebe, Gnade, Heil, Leben.

„Licht der Welt“ heißt: Licht i n der Welt.

Seit Weihnachten: (der irdische Herr, die Jünger)

Bis heute: (der erhöhte Herr, die Gemeinde, Wort, Mission).

2. von der Welt weißt du: Sie ist Finsternis.

Die Welt nennt sich nicht so. Sie kann sich nicht so nennen, denn sie weiß nichtwas Sünde ist.

Nur wer bei Jesus steht, sieht die Welt richtig. Das Bild, das ich von der Welthatte, bevor ich Jesus hatte, ist anders als das, das ich jetzt habe. Was Finsternis

Page 80: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 80 -

ist, weiß ich erst, nachdem Jesus mich aus ihr heraus geholt hat. Ich weiß esnur im R ü c k b l i c k .

Was ist Finsternis? Sünde und alles, was aus ihr folgt.

3. Von dir selbst weißt du:

„Mein ganzes Leben steht im Licht der frohen Botschaft von dem Herrn und KönigJesus Christus, der auch für mich gekommen und gestorben und auferstanden ist.“

Es gibt zwei Arten von Leben:

„Wandeln in der Finsternis“: das ist: in der Welt mit all ihren „Lichtern“ leben,aber Jesus nicht kennen.

„Das Licht des Lebens haben“: das ist: in der Welt (= Finsternis) leben, aber: mitJesus.

Schluss: in der Nachfolge Jesu habe ich es noch mit „Finsternis“ zu tun. Aber solangeich: Jesus nachfolgen, ist auch in meinem Leben die „Finsternis“ besiegt von dem „Lichtder Welt“. „Ich hang und bleibt auch hangen . . .“

Page 81: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 81 -

XLIV.

Nachfolgen „mit Freudigkeit.“

Apostelgeschichte 4,13 – 31

Einleitung: Was war geschehen?

Petrus und Johannes hatten „im Namen Jesu Christi“ einen Lahmen gesundgemacht (Apg. 3,1 – 10).

Sie hatten dem Volk bezeugt, dass in Jesus Christus nicht nur Heilung, sondernd a s H e i l zu finden sein für jeden, der umkehrt. Apg. 3,11 – 26.

Sie waren verhaftet und vor das höchste jüdische Gericht, den Hohenrat, gestelltworden. Apg. 4,1 – 12.

1. „Vor Gericht“ und doch „mit Freudigkeit.“

Das Gericht wundert sich, dass man mit Freudigkeit vor ihm stehen kann (Vers13). In dem, was sie können oder gelernt haben, kann der Grund ihrer FreudeundSicherheit nicht liegen („ungelehrte Leute und Laien“ Vers 13).

Der Grund ihrer Freudigkeit: „dass sie m i t J e s u s g e w e s e n waren“ und „Wassie gesehen und gehört haben“, Vers 20, vgl. Joh. 1,14: Wir sahen SeineHerrlichkeit.

Wer „mit Jesus gewesen“ ist, und „wer seine Herrlichkeit gesehen und gehörthat“, der „kann es nicht lassen.“ Martin Luther: „Das könnten wir wohl nochleiden, wenn es die Not fordert, dass sie uns unsere zeitlichen Güter, Ehre undLeben, und was wir sonst haben, in beraubten; dass wir uns aber das liebe,tröstliche Evangelium, den Glauben und Christus sollten rauben lassen, dass allzuviel, das können und sollen und wollen wir nicht leiden. Und es tut mir im Herzensein sanft und wohl, dass man mich in dieser Sache nur immer halsstarrig,eigensinnig und trotzig nennt. Denn ich bekenne es hier öffentlich, dass ich indieser Sache steif, trotzig und eigensinnig bin und solchen einen Eigensinn undharten Kopf, so Gott will, auch behalten will und nicht um ein Haar breit weichen,es gehe, wie es wolle.“

Sie wissen hinter sich eine betende Gemeinde. (Vers23 – 31).

2. Die Gemeinde bittet um „Freudigkeit.“

Die Gemeinde lebt nicht in Illusionen („alle Tage Sonnenschein“), sondern weißum ihre gefährliche Situation, wenn sie Gott im Gebet den 2. Psalm vorhält: Die

Page 82: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 82 -

Könige der Erde treten zusammen, und die Fürsten versammeln sich wieder denHerrn und seinen Christus (Vers 25 – 26).

In dem Nebensatz Vers 28: „zu tun, was deine Hand und dein Rat zuvor gedachthat“, wird deutlich, dass sie sich auch in der gefährlichen Situation betend unterGottes Rat und an den Gottes Hand weiß.

Darum bittet sie nicht, aus der gefährlichen Situation heraus geführt zu werden,sondern: „Gibt deinen Knechten, mit aller Freudigkeit zu reden dein Wort.“

3. Gott schenkt „Freudigkeit.“ Vers 31

Fing die Geschichte nicht schon mit „Freudigkeit“ an? Matth. 13,12: Wer da hat,dem wird gegeben, dass er die Fülle habe!

Heilige Geist und Freudigkeit! „Du bist ein Geist der Freuden.“

Page 83: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 83 -

GEHORSAM

XLV.

Opferung Isaaks.

1. Mose 22,1 – 19

Abrahams Glaubensweg auf dem Höhepunkt: im fremden Lande bodenständiggeworden, (eigenen Brunnen, Bäume gepflanzt, Kap. 21,30 und 33); der Gott Abrahamsauf von der heidnischen Umgebung anerkannt, Kapitel 21,22; Isaak geboren. Aber wie ist„nach diesen Geschichten“ Abrahams persönliches Verhältnis zu Gott? Was hat er gelernt?

Ein schweres Examen!

1. Die Aufgabe richtig erfasst.

Abraham h ö r t ganz scharf ihn, auch als die Aufgabe sehr schwer wird. Gott willnicht nur gehört werden, wenn er Angenehmes zu sagen hat!

Ein Brandopfer musste restlos vom Feuer verzehrt werden. Symbol: sovorbehaltlos will der Opfernde sich Gott übergeben. Abraham erkennt, es gehtjetzt im tiefsten Grunde um mich selbst, Gott will mich ganz haben. Das Ziel allerWege Gottes mit uns!

2. Die Lösung der Aufgabe folgerichtig durchgeführt.

Das Hören wird nun zum praktischen G e h o r s a m . Der Gehorsam ist unmittelbar(„Stand des Morgens früh auf“) und unbedingt, (Abraham muss zweimal gerufenwerden Vers 11, damit er von der Befehlsänderung auch überzeugt ist).

Abraham geht all dem aus dem Wege, was ihn an der Ausführung hindern odersonst wie umstimmen kann: bespricht sich nicht mit Sarah, lässt die Knechte(Vers 5) zurück.

Alles wird bis ins einzelnste vorbereitet, nichts ist vergessen. Abraham benutztseinen Verstand, um den klar erkannten Willen Gottes auszuführen nicht um ihnzu umgehen!

Page 84: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 84 -

Dadurch, dass Gott das eine Opfermittel ablehnt, ist die Aufgabe noch nichterfüllt! Deshalb noch der Widder als Brandopfer. Es so eindeutig zum Ausdruckkommen, dass Abraham eine persönliche Ganzhingabe an Gott vollzieht.

3. Mit Auszeichnung bestanden!

Gott weiß, wie Unerhörtes der gefordert hatte( Vers 16b), darum fehlt es nicht anZeichen der Anerkennung.

Wo Gott fordert, will er schenken: Isaak zurück, Volkwerdung endgültig verheißen. Wer Gott gehorsam ist, wird dadurch nicht ärmer! (vgl. Luk. 18,28 –30)

Die eigene Hingabe an Gott im Brandopfern lässt Abraham zum Segensträger füralle Völker werden. Jede Bewährung in Glaubensgehorsams macht tauglich fürneue, größerer Aufgaben.

Wie jeder gute Schülers seinen Erzieher ehrt, so wird auch hier Gottes Ruhmvermehrt!

Page 85: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 85 -

XLVI.

Der Apostel Gefängnis und Errettung.

Apostelgeschichte 5,17 – 33

Mit gehorsamen Jüngern breitet Jesus Christus sein Reich aus.

1. Ihr schlichter Gehorsam ist das kraftvollste Zeugnis für ihren

auferstandenen Herrn.

Für den Hohenpriester und seinen Anhang war Jesus ein toter Mann. DieSadduzäer lehnten grundsätzlich den Auferstehungsgedanken ab. (vgl. Kap.4,1.2) Der Auferstandene Christus der Ruin ihrer Weltanschauung! Vers 17 und18.

Aber da sind ganz einfache Männer, die nicht von Menschen abhängig sind. Siestehen unter der unmittelbaren Befehlsgewalt ihres unsichtbaren Herrn, Vers 29und 32. Der Heilige Geist ist der Geist Jesu (Joh. 15,26; 16,14b), der in unserLeben hineingreifende Arm des unsichtbaren Herrn. Kein Eigensinn der Apostel.Nicht: sie w o l l e n nicht anders, sondern: sie k ö n n e n nicht anderes! JesusChristus handelt durch sie.

Die Worte der Apostel sind nur noch eine Deutung ihrer Haltung.

Demgegenüber sind die Gegner machtlos (Vers 24). Sie ahnen etwas von demHerrschaftsanspruch des Auferstandenen. Die Ohnmacht greift zum letzten Mittelihrer Verteidigung: Tötung! Damit wird klar: die Gegner sind Jesus und seinenJüngern zutiefst nicht mehr gewachsen.

2. Sie brechen durch alle Widerstände.

Über dem Leben der Apostel steht der allgemeine Missionsbefehl: „Gehet hin inalle Welt“, „Ihr werdet meine Zeugen sein!“ Markus 16,15; Apg. 1,8. DiesemBefehle folgen sie nun nach Pfingsten.

Aber bei besonderen Schwierigkeiten und Hindernissen lässt ihnen ihr Herr auchbesondere Befehle und Weisungen zukommen, Vers 19 und 20. Es gibt kein„Halt!“ und kein „Unmöglich“, wo der Herr Jesus seine Pläne verwirklichen will,Vers 23!

Aus allen Schwierigkeiten gehen die Jünger Jesu mit neuen Erfahrungen ihresHerrn und darum mit neuem Zeugenmut hervor.

„Jesu Befehle sind so viel Versprechen,

durch alle verhauenen Bahnen zu brechen!“

Page 86: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 86 -

3. Im Gehorsam rufen Sie jeden verlorenen Sünder zum ewigen

Leben.

Das von wunderbare Geschehen in unserer Geschichte ist nicht Selbstzweck.Nicht bei dem Wunder der Befreiung sollen wer stehenbleiben; nichtGlaubensgehorsams und Glaubensmut der Apostel wollen bestaunen sein.

Der Herr Jesus drängt mit seinen Jüngern einem Ziele zu: Menschen vom ewigenverderben zu retten! Im Hintergrund unserer Geschichte steht die suchendeLiebe. (2. Kor. 5,14) Die Liebe Christi sucht das Verlorene, Vers 20 und 21a. Auchdie Feinde sollen von dieser Liebe hören (Vers 31), auch ihnen wird – trotz allerSchuld – Buße und Vergebung angeboten.

Page 87: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 87 -

XLVII.

„Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebensgeben.“

Offenbarung 2,10b

Das Buch der Offenbarung will Menschen, die in der Nachfolge Jesu durch Leiden undVerfolgung gehen müssen, fähig machen, tapfer bei ihrem Herrn auszuhalten. DieGemeinde in Smyrna ist dafür typisch. Das Sendschreiben enthält alle Grundgedankendieses Buches. In unserem Wort liegt sein großes Thema:

Den Christustreuen ist das Ziel gewiss!

1. Sie sind im Leiden nicht allein.

Der Weg kann unter Umständen in völlige äußere Einsamkeit, in tiefste Nacht, bisin den Tod – ja den Tod um Jesu willen führen. (Stephanus gesteinigt, Clarenbachin Köln verbrannt!)

Aber zu fürchten ist nichts! (Vers 10) Der zur Treue aufruft, will selber bei denSeinen sein. Von Treue kann nur da die Rede sein, wo zwei nicht voneinanderlassen wollen. Mehr als sonst gilt es, in Not und Anfechtung an Jesus Christusf e s t z u h a l t e n und auf sein Wort zu h ö r e n . Wer dieses Hören übt, der erlebtes, dass ihn der auferstandene Herr durch sein Wort festhält! Darum ist dieseshören auch in allen Sendschreiben der Gemeinde befohlen. Über ist du schondieses Hören?

2. Sie folgen einem Unwürdigen.

Alle Leiden bereiten darum so viel Not, weil wir kein Verständnis für ihren Sinnhaben. Der Durchblick auf das Ziel fehlt. (Der einfache Soldat in vorderster Liniehat es doppelt schwer, weil er nicht – wie der Heerführer – den Durchblick durchdas Kampfgeschehen hat.) Aber gerade in kritischen Stunden ist Treue geboten!

Treue ist eine Frage des Vertrauens – besonders in schweren Stunden. JüngerJesu gewinnen es in der Erfahrung der Vergebung ihrer Sünde. Vom Herrn wirdes weiter gestärkt bis zu jener Vertrauensbasis, von welcher aus dann inschweren Umständen der unbedingte Gehorsam in beharrlicher Treue geübtwerden kann.

Page 88: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 88 -

Jesus wird von seinen Getreuen als der geglaubt, der den letzten Durchblick hat,der dem Teufel auch gewachsen ist und aller Trübsal die Grenzen setzt („10Tage“, Vers 10).

3. Ihr Herr und König hat das letzte Wort.

Nicht der Teufel und seine menschlichen Werkzeuge haben den Endsieg und„Kronen“ zu vergeben, sondern allein der Herr Jesus Christus. Er wird als Sieger –als der „Letzte“ auf den Kampfplatz bleiben.

Nun wird das Sehnen der Seinen erfüllt: ungetrübte, ungebrocheneLebensgemeinschaft mit ihrem Herrn, der Gehorsam macht keinen Not mehr, eingekröntes Leben!

„Endlich, endlich werden siegen, die dir ganz gehorsam sind!“

Page 89: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 89 -

EWIGKEIT

XLVIII.

Das Ziel des Lebens.

Johannes 14,2 – 6

1. Unser Leben hat ein Ziel.

Es geht in diesem Kapitel um den Abschied Jesu von seinen Jüngern, er lässt sieallein, aber er geht von ihnen, weil er ihnen helfen will.

Jesus zeigt den Jüngern, wohin sie schauen sollen: n i c h t auf die W e l t – daslohnt sich nicht (1. Joh. 2,15 – 17) –; sondern auf die Heimat bei Gott, dasV a t e r h a u s .

So sagt uns Jesus, und dass er unterwegs sind zu einem bestimmten Ziel. DasZ i e l ist die H e i m a t , nicht das G r a b .

2. Wir können das Ziel erreichen.

Es ist n i c h t s e l b s t v e r s t ä n d l i c h , dass jemand aus der Fremde wieder nachHause kommt! – selbstverständlich ist das Grab –; mancher verdirbt in derFremde!

Jesus zeigt uns den Weg zum Vaterhaus. E r m a c h t d e n W e g f r e i (Vers 2– 3). Sein Sterben tut die Tür des Vaterhauses auf.

Weil Jesus gestorben ist, ist für uns das Z i e l n a h e gerückt. Sein Kreuz ist dieausgestreckte Hand Christi, mit der er uns nach Hause bringen will (Vers 5). OhneJesus in der Fremde rettungslos verirrt.

3. Es geht nur mit Jesus.

Menschen versuchen immer wieder, an Jesus vorbei zum Ziele zu kommen. Siemeinen:

Sie seien tüchtig für Gott.

Gott nehme es nicht so genau.

Page 90: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 90 -

Jesus sagt:

Ohne mich ist das Leben ein großer Betrug: es sieht aus wie Leben und ist Tod.

Ohne mich ist das Leben sinnlos, denn es fehlt das Ziel: die Heimat bei Gott.Diese Heimat tat nur Jesus auf.

Mit Jesus ist jeder Tag ein Schritt zum Ziel. Da bekommt man Mut und Freudigkeitfür den Weg: näher nach Hause.

Page 91: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 91 -

XLIX.

Jesus fordert Rechenschaft von uns.

Matthäus 25,31 – 46

1. Am Ziel des Lebens müssen wir alle vor Jesu Gericht.

Christus kommt wieder, sichtbar als Herrscher und Richter.

Alle Menschen müssen vor ihm erscheinen, gute und böse.

Jesus richtet, sein Gericht ist Scheidung.

2. Jesus fragt nach der Frucht des Glaubens.

Es geht nicht um „gute Werke“, mit denen sich die „Gesegneten“ den Himmelverdient hätten.

Jesus ist für alle in die Welt gekommen. Es ist die Frage, ob wir ihn annehmen.

Wer von Jesus weiß, muss auch dementsprechend bleiben.

Liebe zu Gott,

Nächstenliebe – den anderen so behandeln, als wäre er Christus.

3. Die Scheidung.

Die guten Werke der Gesegneten sind F r u c h t d e s G l a u b e n s . Sie haben denGlauben in ihrem Leben w i r k e n lassen. Die Verworfenen hatten dieselbeMöglichkeit, haben aber Christus nicht ernst genommen.

So ist die „Belohnung“ in Wirklichkeit nur die Auswirkung eines Geschenkes. DerLohn ist selbst Geschenk. Die anderen haben sich selbst ausgeschlossen, weil sieJesus nicht ernst nahmen. Wer den Samen nicht aufnimmt, kann keine Fruchterwarten.

Ist unser Leben eine Frucht des Glaubens? Dann dürfen wir uns auf den JüngstenTag freuen. Sonst aber: Ringend darum, dass ihr mit J e s u s lebt!

Page 92: Ich aber rede von - Karkerkarker.de/download/vaeter/busch/befehle.pdfGrund zum Freuen sein soll. Aber stellen wir uns vor, der verlorene Sohn hätte dem Einzug Jesu beigewohnt. An

- 92 -

L.

Die vollendete Christenheit.

Offenbarung 7,9.10.13 – 17

1. Das ganz andere.

Man hat oft beim Lesen der Offenbarung große Furcht vor „Krieg und großenSchrecken, die alle Welt bedecken.“ Man spürt etwas von der Macht des Bösen,von Kräften aus dem Abgrund.

H i e r wird die Furcht durch eine gewaltige Schau überwunden. Wir sehen dieChristenheit vor Christi Thron. Damit wird uns ein ganz anders Bild der Weltgezeigt.

Offenbar, dass C h r i s t u s i m R e g i m e n t sitzt, alles ist unter der Gewalt desGekreuzigten (Lamm). Damit werden alle anderen möchte die Welt entthront.

2. Das Wichtigste in der Welt ist die Gemeinde Jesu.

Sie darf vor Jesu Thron stehen und teilhaben an seinem Macht.

Die Kennzeichen der Gemeinde:

Vergebung der Sünden (weiße Kleider),

Frieden mit Gott (Palmen),

Aus großer Trübsal. Die Trübsal hat sie zu Christus gebracht.

Sie gehört zum Friedensreich Jesu – kein Leid – immer bei Christus.

3. Die vollendete Christenheit ist das Ziel der Weltgeschichte.

Die Christen sind gerufen zum Lobpreis Gottes. Das ist der Beruf, etwas zu seinzum Lobe seine Herrlichkeit.

Die Christen dürften sich in der Welt bewähren und werden von Christus bewahrtfür die Ewigkeit.

Der Weg zum Ziel ist das Blut Christi: „Christi Blut und Gerechtigkeit, das ist meinSchmuck und Ehrenkleid, damit will ich vor Gott bestehn, wenn ich zum Himmelwerd eingehen.“

Bei solchem Ausblick wird die Sehnsucht wach, auch dabei sein zu dürfen.