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Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt www.ideaschweiz.ch Einzelverkaufspreis: CHF 4.– Reklame 7 René Hefti: Warum der Chefarzt öffentlich das Kreuz auf sich nahm 8 Auferstehung: Thurgauer-Zeitung provoziert Sturm der Entrüstung 9 Adventisten: Schadet Freikirche dem Ansehen der Gemeinde Turgi? 13 «Songline»: 600 Kinder singen sich in die Herzen der Zuschauer 21 Streitpunkt: Sollen Christen das heilige Buch der Muslime lesen? 22 Israel: Der Propst von Jerusalem über Günther Grass und Christen 16 18. April 2012 Wie viel Glaube erträgt unsere Politik? Sechs christliche Politiker über ihre Glaubenserfahrungen im politischen Alltag Seite 4 natürlich. www.meinferienhotel.ch

Idea Spektrum Schweiz 16/2012

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Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt mit Fokus auf die Schweiz und Deutschland.

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7 René Hefti: Warum der Chefarzt öffentlich das Kreuz auf sich nahm

8 Auferstehung: Thurgauer-Zeitung provoziert Sturm der Entrüstung

9 Adventisten: Schadet Freikirche dem Ansehen der Gemeinde Turgi?

13 «Songline»: 600 Kinder singen sich in die Herzen der Zuschauer

21 Streitpunkt: Sollen Christen das heilige Buch der Muslime lesen?

22 Israel: Der Propst von Jerusalem über Günther Grass und Christen

16 18. April 2012

Wie viel Glaube erträgt unsere Politik?Sechs christliche Politiker über ihre Glaubenserfahrungen im politischen Alltag Seite 4

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idea Spektrum 16.2012

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7 Hans-Ulrich Bigler: Gewerbechef baut auf eine Strategie mit Gott

8 Cevi-Tag: 100 Jungscharen werben mit packenden Freizeitprogrammen

9 Kopten: Jeden Tag wird in Ägypten ein christliches Mädchen entführt

12 Werte-Forum: Jürg Opprecht hofft auf Neuorientierung der Schweiz

28 Lebensfreude: So fand ein blinder brasilianischer Junge sein Glück

30 Pro und Kontra: Brauchen auch die Juden Jesus zu ihrem Seelenheil?

12 21. März 2012

Pfarrer und „tecum“-Leiter Thomas Bachofner über Heilungsgebete und eine Garantie für leidende Menschen Seite 4

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GRÜ E ZI 3

Illustration Frontseite: Christoph Candrian

BIBLISCH Ein Lieblingsbibelwort von Bryan Haab, Geschäftsführer der Kunst- und Kulturstiftung «Soul Works Foundation», Münchenstein BL:

«Alles fährt an einen Ort. Es ist alles aus Staub geworden und wird wieder zu Staub.» (Prediger 3,20)

«Als Künstler bin ich immer daran, meinen Blickwinkel zu schärfen, zu dekonstruieren und zu übersetzen, was ich sehe und fühle in der Welt um mich herum und jenseits von mir. Ich versuche, eine Perspektive zu entwickeln aus einem gesunden Mix von Staunen, Hoff-nung und gottesfürchtiger Weisheit, der es mir erlaubt, ein grösseres Bild zu erfassen, als das einfache Gegenständliche. Viel zu oft verlieren wir die Orientierung in diesem Hamsterrad aus Materialismus und Selbstverwirklichung. Dieser Materie muss regelmässig der Geist Gottes ein-gehaucht werden, damit sie ihren vollen Sinn und Zweck finden kann. Inspiriert zu sein von der Liebe Gottes – dadurch wird mein ‹sterbli-cher Staub› wirklich zum Leben erweckt!»

«Je mehr Druck besteht, je eher wird die persönliche Zeit mit Gott gekürzt. Je weniger intensiv diese Beziehung allerdings gepflegt wird, je weniger werden die biblischen Prinzipien im Alltag wirksam. Dabei könnte deren Anwendung gerade in intensiven Zeiten entlastend und freimachend wirken.»Roland Stettler, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Oberarzt an der Klinik Sonnen-halde in Riehen, in der Zeitschrift «Reflexionen», dem Organ der Internationalen Vereinigung Christlicher Geschäftsleute (IVCG).

Natürlich dient es jedem Ge-spräch, wenn man über die aktuelle Wetterlage Bescheid weiss. Die Frühlingsform von Roger Federer interessiert jeden Gesprächspartner. Auch der Steu-erstreit mit Deutschland. Oder die Probleme mit der Zweitwoh-nungs-Initiative. Wer hingegen Fragen des Glaubens anschneidet, stösst selten auf übermässiges Interesse. «Frömmler» sind oft belächelte Randfiguren. Das ist in den USA anders. Nicht nur im US-Wahlkampf wird oft über den Glauben gesprochen. Leidenschaft-lich erklären die Kandidaten ihre religiösen Überzeugungen. Am Forum christlicher Führungskräf-te in Bern wurden die Verant-wortungsträger aus Politik und Wirtschaft letzthin aufgefordert, ihren Glauben konsequent zu leben und mutig zu bekennen. Das führt uns zur Titelfrage dieser Ausgabe: «Wie viel Glaube erträgt eigentlich die Schweizer Politik?»

«Es kommt öfters vor, dass der Glaube in Diskussionen im Bundeshaus ins Spiel kommt», erklärt SVP-Nationalrat Erich von Siebenthal aus Gstaad. Er ist einer von sechs Politikern aus sechs verschiedenen Parteien, die wir zum Thema befragt haben. SP-Nationalrat Eric Nussbaumer erlebt Glaubensgespräche «hie und da», FDP-Gemeinderätin Barba-ra Günthard wiederum «höchst selten». Es zeigt sich: Gespräche über Glaubensfragen hängen stark von äusseren Umständen, vom Charakter, aber auch vom inneren Feuer ab. Ein Erich von Siebenthal ist als Bergbauer der Typ, der unkompliziert auf die Leute zugeht und rasch Vertrauen gewinnt. Der einem neugewähl-ten Bundesrat in aller

Öffentlichkeit «Gottes Segen» wünscht. Der fast wie Petrus einfach von dem reden muss, was sein Herz bewegt. Andere christliche Politiker sind zurück-haltender. Doch alle bezeugen es ausnahmslos: Der Glaube hat sie im politischen Alltag noch nie in Schwierigkeiten gebracht. Er ist ih-nen vielmehr eine Orientierungs-hilfe, eine Kraft. Er schenkt ihnen Ruhe und Sicherheit. Offensicht-lich erträgt die Schweizer Politik erstaunlich viel Glaube. Entschei-dend bleibt aber, dass christliche Politiker wie der Apostel Paulus mit dem «Geist der Kraft, der Lie-be und der Besonnenheit» rechnen (2. Timotheus 1,7).

Kein Zweifel: Jesus fordert von seinen Jüngern auch das Bekennt-nis. Wie könnte es gelingen, den Glauben vermehrt zum Thema zu machen? Im Kanton Thurgau hat ein unseliger Zeitungsartikel eine enorme Glaubensdiskussion ausgelöst (Seite 8). Ausgerechnet in der Osterausgabe der «Thur-gauer Zeitung» schrieb eine junge Redaktorin unbeschwert, für die Reformierten sei der Karfreitag der höchste Feiertag, an die Wiederauferstehung glaubten sie nicht: «Jesus wurde ans Kreuz ge-nagelt und fertig. Danach kommt für die Reformierten nichts mehr.» Der Artikel löste eine Flut der Entrüstung und unzählige Leserbriefe aus. Pfarrer und Laien gaben höchst eindrückliche Be-kenntnisse ab. Im Thurgau weiss es nun jeder: «Jesus ist wirklich auferstanden!» Ob Christen ver-mehrt zum Bekenntnis provoziert

werden müssten? An sich sollte die Frage genügen, wie wichtig ihnen der Glaube an den Auferstandenen ist.

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Welchen Einfluss hat der Glaube auf Ihre Politik?Barbara Günthard, Gemeinderätin FDP: Der Glaube lehrt uns, zu geben, nicht zu nehmen. Er lehrt uns aber auch unsere Begrenzt-heit: Wir können nur geben, was wir von Gott empfangen haben. Beides prägt mein politisches En-gagement.Daniel Kast, Grossrat CVP: Biblische Werte prägen meine Politik. Aus meiner Sicht ist es unglaubwürdig, mit christlichem Hintergrund eine stark rechtslastige, unsozia-le Politik zu betreiben. Ebenfalls ist es meiner Meinung nach mit dem christlichen Menschenbild nicht vereinbar, wenn die Verant-wortung für das Wohlergehen der Menschen weitgehend dem Staat übertragen wird. Deshalb bin ich ein Politiker der Mitte. Eric Nussbaumer, Nationalrat SP: Der Glaube ist Teil meines Le-bens, meiner Person. Er beein-flusst mein Denken und Handeln und damit auch meine Politik.Erich von Siebenthal, Nationalrat SVP: Ich vertraue darauf, dass Gott mich jeden Tag leitet. Das wirkt sich auf meine Politik aus.

So schenkt mir der Glaube auch im politischen Alltag immer wie-der innere Ruhe und Sicherheit.Marianne Streiff, Nationalrätin EVP: Mein Glaube an Gott war, ist und bleibt die Basis meines po-litischen Engagements. Er ist der Motor meines Hoffens. Dank Os-tern weiss ich, dass durch Chris-tus der Glaube an Unglaubliches (über-)lebenswichtig ist. Christian Waber, alt Nationalrat EDU: Mein Glaube nährt sich an der Beziehung zu Jesus Christus, der mein Erlöser ist. Da Glaube immer ohne Beweis lebt und ich keine Mails vom Himmel erhal-te, wird mein Verhalten durch Vertrauen, Wort Gottes, Heiliger Geist und Glaubensgeschwister geprägt. Nur wer weiss, woher er kommt und wohin er geht, kann im biblischen Sinn seine Umge-bung beeinflussen.

Wie oft kommen Sie in Ihrem poli-tischen Umfeld auf den Glauben zu sprechen?Barbara Günthard: Höchst selten. Als Politikerin gläubig zu sein, scheint für andere suspekt zu sein. Man meidet das Thema. Daniel Kast: In der CVP sind Glau-be und biblische Werte vor allem dann ein Thema, wenn es um die

grundsätzliche Ausrichtung unse-rer Politik geht. In meiner Frak-tion, der GLP/CVP-Fraktion, die eher säkular ausgerichtet ist, kann ich problemlos zu meinem Glau-ben stehen.Eric Nussbaumer: Das gibt es hie und da, wie auch im übrigen Le-ben. Erich von Siebenthal: Das kommt öfters vor. In Diskussionen im Bundeshaus kommt plötzlich der Glaube ins Spiel. Viele sind heute verunsichert. Da darf ich bezeugen, dass ich Halt finde in meinem Glauben. Spontan kom-men auch Leute auf mich zu, die mich auf politische Fragen und auf meinen Glauben ansprechen.Marianne Streiff: Am liebsten und wirksamsten im Organisieren und Mittragen der Besinnungen unter der Bundeskuppel jeden Mittwochmorgen während der Sessionen.Christian Waber: Christsein ist kei-ne Sonntagsangelegenheit, son-dern ein Lebensstil. Ich lasse mich auch gerne überraschen! Tatsache ist, dass ich unverkrampft «evan-gelisieren» kann und die Men-schen fragend in ein Gespräch eintauchen.

Wann bringt Sie Ihr Glaube an Gott

im politischen Alltag in Schwie-rigkeiten?Barbara Günthard: Das Spannungs-feld besteht zwischen Wahrheit und Liebe. Es ist die Aufgabe des Parlamentes, die Regierung zu kontrollieren und einzugreifen, falls etwas falsch läuft. Politisches Engagement kann etwas von «Aufdecken», von «Mängel auf-zeigen» beinhalten. Da ist es wich-tig, gleichzeitig die Liebe, den Respekt vor dem andern nicht zu verlieren. Daniel Kast: Nie.Eric Nussbaumer: Man sollte nie nie sagen, aber ich habe bisher nie erlebt, dass ich wegen meinem Glauben in Schwierigkeiten ge-kommen wäre. Dass mein Glaube auch meine politischen Gewis-sensentscheidungen herausfor-dert, ist gut und hilfreich, nie aber eine Schwierigkeit. Erich von Siebenthal: Ich wurde wegen meines Glaubens noch nie angegriffen. Im Gegenteil, ich staune, wie viele Türen heute für Christen offen stehen. Man muss nur die Chancen packen. Wie lange dies noch so ist, wissen wir nicht. Probleme kann es aber geben, wenn von Christen Druck auf mich ausgeübt wird in gewis-sen Fragen, zum Beispiel bei der Entwicklungshilfe. Das lässt mich nicht kalt. Doch ich versuche im-mer aus einer Gesamtsicht zu ent-scheiden.Marianne Streiff: Was für eine Frage! Der Glaube ist mein Stab und Stecken im oft schwierigen politischen Alltag. Natürlich gibt es Themen wie etwa die Ab-treibungsfrage, wo mein Denken als gläubige Christin nicht dem Zeitgeist entspricht. Aber gerade da hilft mir der Glaube, meiner Überzeugung treu zu bleiben.Christian Waber: Mein Glaube wird nicht von Menschen be-stimmt, sondern vom Vertrauen zu meinem himmlischen Vater. Schwierigkeiten aus meinem Glauben heraus werden oftmals von meinem mimosenhaften Denken bestimmt, zum Beispiel Egoismus, Stolz oder negative Ge-danken. Mein Entscheid für Jesus

Klares christliches Bekenntnis auch in der Politik (von oben links nach unten rechts): Barbara Günthard-Meier, Daniel Kast, Eric Nussbaumer, Erich von Siebenthal, Marianne Streiff-Feller, Christian Waber.

Bild: Hedy Züger

GLAUBE UND POLITIK Verantwortungsträger sollen konsequent zu ihrem Glauben stehen. Das war der Aufruf letzthin am Forum christlicher Führungskräfte in Bern. Doch wie viel Glaube erträgt die Schweizer Politik überhaupt? Wann bringt der Glaube gar Schwierigkeiten? Sechs überzeugte Christen aus sechs Parteien stehen Red und Antwort.

«Der Glaube brachte mich nie in Schwierigkeiten»

Zur PersonBarbara Günthard-Meier, 1972, Winterthur, Gemeinderätin FDP, selbständige Politik- und Kommu-nikationsberaterin, freikirchliche GemeindeDaniel Kast, 1965, Bern, Grossrat CVP, Schulleiter, EGW BrunnmattEric Nussbaumer, 1960, Frenken-dorf BL, Nationalrat SP, Dipl. El-Ing. HTL, EMK LiestalErich von Siebenthal, 1958, Gstaad BE, Nationalrat SVP, Berg-bauer und Betriebsleiter Bergbahn Wasserngrat, EMK GstaadMarianne Streiff-Feller: 1957, Kö-niz BE, Nationalrätin EVP, Lehrerin/Politikerin, evangelisch-reformier-te LandeskircheChristian Waber: 1948, Wasen BE, alt Nationalrat EDU, dipl. Baumeis-ter, 60 Prozent in Privatwirtschaft und 40 Prozent Geschäftsführer EDU, FEG Sumiswald

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über den Glauben. Aber ich bin auch da durch meinen Auftritt Licht und Salz nach den Verheis-sungen der Bibel. Es kann auch kontraproduktiv sein, biblische Aussagen zu zitieren.Marianne Streiff: Wo es um sach-politische Themen geht, sollen Christen nicht predigen, sondern durch ihre Haltung und ihr Ver-halten überzeugen.Christian Waber: Wenn wir uns als Christen fragen, ob wir über unseren Glauben oder Religion reden sollen, sind wir der Irrlehre verfallen, dass diese Themen Pri-vatsache seien. Die grösste Lüge ist eben, dass wir uns fragen, ob es angebracht anstelle von voll-bracht sei!

Wie könnte es gelingen, den Glau-ben auch in der Politik vermehrt zum Gespräch zu machen?Barbara Günthard: Ich sehe das nicht als Ziel an. Als Mensch, als Privatperson möchte ich auf Jesus hinweisen. Nicht aber explizit als Politikerin. Daniel Kast: Indem das Verhältnis von Glaube und Politik von Kir-

chen und christlichen Organisati-onen mehr thematisiert wird.Eric Nussbaumer: In der Religions-politik muss es gelingen, die Religi-ons- und Glaubensfreiheit wieder zuoberst zu setzen, und zwar für alle Glaubensrichtungen und Re-ligionen. Jeder politische Versuch, das «Christliche» gesellschaftlich vorherrschend zu zementieren, missbraucht die «christliche Tra-dition» und den christlichen Glauben, um andere Formen des Glaubens oder auch des Nicht-Glaubens zu verhindern. Erich von Siebenthal: Im Bundes-haus haben wir jeden Mittwoch um 7.40 Uhr unsere Besinnun-gen, wir haben Anlässe unter dem Titel «Vision für die Schweiz» oder auch einen Aufruf zum Bettag. Solche Aktivitäten kön-nen dazu dienen, dass Gespräche über den Glauben entstehen. Im Bundeshaus gibt es mehr Leute, als man meint, denen der Glaube wichtig ist.Marianne Streiff: Glauben soll nicht a priori Gesprächsgegen-stand sein. Er soll vielmehr zur unverzichtbaren Grundlage für nachhaltiges Planen und Han-deln in der Politik werden. Gläu-bige und fähige Christen würden gut daran tun, sich dafür in ihrem Gemeinwesen ganz praktisch zu engagieren und weniger Worte darüber zu verlieren.Christian Waber: Religion und Werte werden mittlerweile von allen Parteien «bearbeitet». Sogar der Glaube wird wieder zum The-ma, aber eher «mit letzter Tinte» als mit Überzeugung! Parteipro-gramme kennen keine persönli-che Entscheidung für Jesus Chris-tus, im Gegenteil! Wer Sünde Sünde nennt und Jesus Christus als einzige Wahrheit anerkennt, wird sicher nie Bundesrat.

war absolut freiwillig, also darf ich nicht andere beschuldigen, wenn sie diesen Entscheid nicht verstehen können.

Wann ist es unangebracht, über den Glauben zu reden?Barbara Günthard: Ich halte mich an den Grundsatz, dass Glaube und Staat in der Schweiz getrennt sind. Wir haben Glaubensfrei-heit, die Kirche darf sich aber nicht in die Politik einmischen. Jesus seinerseits hat nie staatliche, weltliche Macht angestrebt. Er ruft zur Umkehr der Herzen. Ent-sprechend rede ich in der Rolle als Politikerin mit Worten nur dann über «Religion», wenn man mich danach fragt. Die Taten aber spre-chen hoffentlich immer.Daniel Kast: Eine klare Stellung-nahme zu Glaube und Religion ist dann sinnvoll, wenn ein christ-licher Politiker danach gefragt wird. In sachbezogenen Debatten stelle ich hingegen nie einen Be-zug zum Glauben her. In unserer säkularisierten Gesellschaft über-zeugen religiöse Statements in Sachdiskussionen nicht, sondern lösen eher Abwehr oder Unver-ständnis aus. In persönlichen Ge-sprächen kann das Transparent-machen von religiösen Motiven durchaus positiv aufgenommen werden.Eric Nussbaumer: Das ist nie unan-gebracht, wenn man akzeptiert, dass das Menschsein auch eine spirituelle oder religiöse Erfah-rung beinhaltet. Wer dies akzep-tiert, der lässt auch zu, dass die religiöse Erfahrung auch «erklärt« werden muss oder dass sich ein Austauschen darüber lohnt. Erich von Siebenthal: Wenn ich ein Sachreferat halte, rede ich nicht

Wer imponiert Ihnen als Politiker besonders?Barbara Günthard: Ich weiss im Moment grad keinen. An Hans-Ulrich Bigler hat mir im National-ratswahlkampf gefallen, dass er vor allem handelt, nicht viele grosse Worte verliert. Daniel Kast: Angela Merkel.Eric Nussbaumer: Johannes Rau, ehemaliger deutscher Bundespräsi-dent, und seine einfache Erkenntnis: «Ein Christ ist nicht besser, ein Christ hat es besser.» Erich von Siebenthal: Ich habe grosse Achtung vor einem Werner Messmer. Doch ich bewundere auch

viele andere Christen, die ein gros-ser Segen für unser Land sind.Marianne Streiff: Der Schweizer Theologe Karl Barth, der während des Dritten Reiches als Uni-Dozent in Deutschland wirkte und der massgeblich für die Verabschie-dung der «Barmer Erklärung» der deutschen Kirche verantwortlich war. Dieses christliche Bekenntnis gegen den Nationalsozialismus war überaus mutig und einzigartig.Christian Waber: Meine grossen Vorbilder sind Dietrich Bonhoeffer und Bundesrat Traugott Wahlen.

Wie sollte sich ein überzeugter Christ in der Politik verhalten?Barbara Günthard: Dienen, ehrlich sein, wenn nötig Grenzen setzen.Daniel Kast: Christen überzeugen dann am meisten, wenn sie eine engagierte, sachbezogene und kon-struktive Politik betreiben sowie auf persönliche Angriffe auf politische Gegner verzichten.Eric Nussbaumer: Sichtbarmachen der Früchte, die der Geist Gottes in uns wirkt. Dazu gehören nach meiner Erkenntnis unter ande-rem Freude, Ehrlichkeit, Sanftmut, Freundlichkeit, Versöhnungs- und

Friedensdienst. Erich von Siebenthal: Wenn der Glaube an Christus das starke Fun-dament eines Politikers ist, dann wird er sich auch richtig verhalten, trotz manchmal stark unterschied-licher Ansichten. Da braucht es ge-rade unter christlichen Politikern grossen gegenseitigen Respekt und viel Liebe. Marianne Streiff: Glauben, Hoffen, Lieben – diese drei. Und dann mit Gottes Hilfe: Handeln, aktiv bleiben, fordern, verzichten, vergeben, hin-

stehen, nicht verzagen und immer wieder nachfragen.Christian Waber: Ein Christ hat kei-nen Politikcodex! Sein Leben soll ein angenehmer Geruch sein, im Wissen, dass am Segen Gottes alles gelegen ist. Es gibt aber Situationen, in denen ein christliches Verhalten vom Gegenüber nicht verstanden werden kann, da die geistliche Sicht fehlt. Angemessen ist nicht die Aner-kennung, sondern das Erkennen des Auftrages.

Welchen biblischen Rat wollen Sie im politischen Alltag besonders beherzigen?Barbara Günthard: «Seid rein wie die Tauben, aber schlau wie die Schlangen.»Daniel Kast: «Lass dir an meiner Gnade genügen.» Politikerin-nen und Politiker stehen in der Versuchung, sich immer mehr Erfolge und mehr Ansehen zu wünschen. Ich empfinde es als sehr entlastend, dass ich nach ei-ner anstrengenden und auseinan-dersetzungsreichen Session trotz Misserfolgen oder fehlender Be-achtung durch die Medien einen inneren Frieden finde.Eric Nussbaumer: «Ein Christ ist nicht besser, ein Christ hat es besser.» Oder ganz konkret Lukas 18,9 ff.: «Er sagte aber zu etlichen, die sich selbst vermassen, dass sie fromm wären, und verachteten die andern, ein solch Gleichnis …»Erich von Siebenthal: Der Gott der Bibel ist mein Führer, heute und in Zukunft. Ich lebe aus seinen Verheissungen. Ich vertraue ihm.Marianne Streiff: «Suchet der Stadt Bestes!» Die Bibel ist die Grund-urkunde des Glaubens und für mich Handlungs- und Lebens-buch zugleich. Das Alte und das Neue Testament sind voll von Beispielen, dass man seine staatsbürgerlichen Pflichten und Rechte wahrnehmen soll. Ich en-gagiere mich nicht vor allem aus Frust oder Freude. Ich mische mich ein, weil ich dafür gewählt wurde und weil ich überzeugt bin, dass Gott es so will.Christian Waber: Die Kurzfassung von Josua 1,7: Getrost und sehr freudig sein, das Gesetz Gottes halten, davon nicht abweichen und in allem weise handeln!Interviews: ANDREA VONLANTHEN

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TAGESSC H AU 7

René Hefti befand sich mitten in einer persönlichen Krise, als ihn eine Darstellung des Gekreuzig-ten tief berührte und auf einen neuen Weg brachte. Als Medi-zinstudent überlegte er ernsthaft, das Studium abzubrechen. «Ich merkte, dass mir die Medizin als reine Wissenschaft nicht genüg-te», beurteilt er rückblickend die Situation. Es war eine Zeit der Fra-gen und des Suchens – «eine Ori-entierungsphase». Damals kam er durch eine Dia-Show über Bob Dylan an der Universität in Kontakt mit Mitarbeitern von «Campus für Christus», die ihn zu einem Bibelgesprächskreis ein-luden. «Bob Dylan war eines mei-ner Idole», sagt er. Es wurden Lie-der aus der «frommen Phase» des amerikanischen Liedermachers gespielt. Aber nicht diese Texte sprachen René Hefti an, sondern ein Bild von Jesus am Kreuz. «Die Tatsache, dass Jesus für mich stirbt, ist das, was mich bis heute am tiefsten berührt. Mehr noch als die Auferstehung.»

Glaubensbezug durch LeidMan könne das Kreuzesgesche-hen nicht auf jeder Ebene ganz erfassen und verstehen, sagt René Hefti heute. An jenem Abend aber sei ihm «der Himmel aufge-gangen». Er wurde Christ, und da-mit änderte sich auch seine Sicht-weise auf das Studium. Plötzlich bekam er eine neue Perspektive

für die Medizin. «Es wurde zu meinem Herzensanliegen, die Medizin mit dem Glauben zu ver-binden.» Wenn der Glaube frei sei von einengenden Gottesbildern, werde er zu einer «Ressource in der Krankheitsbewältigung». Seit zehn Jahren ist René Hefti nun an der Klinik SGM Langenthal an-gestellt und inzwischen Chefarzt der Psychosomatik. Die Klinik mit ihrem ganzheitlichen Kon-zept gibt ihm die Möglichkeit, sein Anliegen in die Arbeit einzu-bringen. «Es gibt Menschen, die erleben an ihrem eigenen Leib ein Stück Passion. Leid kann einen ganz neuen Glaubensbezug auslö-sen oder den Glauben tiefgreifend verändern. Durch die Passionsge-schichte bekommt das Leid eine Perspektive. Das Schlimmste, was es gibt, ist wohl sinnloses Leiden», so Hefti.

Passion ist ProvokationAber René Heftis Wunsch, das Evangelium zu den Menschen zu bringen, geht über die Klinikmau-ern hinaus. In Langenthal enga-giert er sich in der übergemeind-lichen Arbeitsgemeinschaft für offene christliche Jugendarbeit. Hier ist er für das Ressort «Akti-onen» verantwortlich. In diesem Rahmen hatten sie in den letzten Jahren die Möglichkeit, jeweils am ersten verkaufsoffenen Sonn-tag die Weihnachtsgeschichte aufzuführen. Viermal nun or-ganisierten sie an Ostern einen Passionszug durch die Innen-

stadt – seit dem letzten Jahr auch mit der Kreuzigungsszene. Hefti übernahm die Jesusrolle.«Natürlich gab es im Vorfeld Fra-gen: Soll man das? Ist das nicht Blasphemie?» Zudem sei Langen-thal ein grosses Dorf. «Viele Leute kennen mich.» Das sei für ihn als Chefarzt ein zusätzliches Span-nungsfeld. Manche fragen sich: «Ist das ein religiöser Spinner?» Anderen wird klar: «Der meint es wohl ernst.» Aber das gehöre dazu. «Die Passion Jesu ist eine Provokation in sich», betont Hef-ti. Die Leute sind «komisch be-rührt» und fragen sich vielleicht, was an Karfreitag wirklich gesche-hen ist. Die Aktion soll in Verbin-dung mit der Kurzbotschaft die Frage provozieren: Was bedeutet dieses Geschehen für mich?

Menschen im SeitenspiegelHefti selbst bekam beim Darstel-len der Passion einen ganz neuen Zugang: «Es wird für mich selbst erlebbarer, kommt mir ein Stück näher.» Er hatte einige Rückmel-dungen bekommen, dass die Art und Weise, wie er die Szene spiele, sehr echt wirke. «Wenn ich in der Rolle bin, dann nehme ich meine Umgebung kaum noch war. Ich merke zwar, dass da Menschen sind, sehe sie aber nur wie im Sei-tenspiegel.» Sein Wunsch ist, dass die Menschen das Geschehen ir-gendwie begreifen. So wie es ihn selbst einmal so plötzlich getrof-fen hat.Christof Bauernfeind

Bilder: idea/chb, zvg

JESUS-DARSTELLUNG Was bewegte René Hefti, Facharzt für Psychosomatik, ein Kreuz durch die Innenstadt von Langenthal zu tragen und sich daran aufhängen zu lassen? Was bedeutet ihm das Leiden Jesu für sein persönliches und berufliches Leben?

Der Arzt, der selber «ans Kreuz» ging

Zur PersonRené Hefti, Dr. med., 1961, ist verheiratet und hat drei Kinder im Alter von zehn (Zwillinge) und sieben Jahren. Er

ist Chefarzt für Psychosomatik an der Klinik SGM Langenthal, einer christlichen Fachklinik für Psycho-somatik, Psychiatrie und Psycho-therapie, und Dozent für psycho-soziale Medizin an der Universität Bern. Er gehört der Evangelisch-methodistischen Kirche Langen-thal an.

René Hefti am Gründonnerstag als leidender Christus am Kreuz.

JOURNALThurgau: EDU vor EVPErstmals hat die EDU die EVP bei den Thurgauer Grossratswahlen vom vergangenen Wochenende überholt. Die EDU verdoppelte im 130-köpfigen Parlament ihren Bestand auf sechs Sitze, während die EVP einen Sitz verlor und noch fünf Sitze einnimmt. Bei der EDU wurden die drei Bisherigen Daniel Frischknecht, Helen Jordi und Da-niel Wittwer und die drei Neuen Christian Mader, Hans Trachsel und Iwan Wüst gewählt. Bei der EVP konnten Wolfgang Ackerknecht, Rudolf Bär, Urs-Peter Beerli, Matthi-as Müller und Regula Streckeisen ihre Sitze halten. (idea)

Neuer GUB-MitarbeiterDer Verein «Glau-be und Behinde-rung» (GUB) hat einen Mitarbeiter für Öffentlichkeits-arbeit und Schu-lung angestellt:

Hauptaufgabe von Oliver Merz ist es, die Anliegen der Organisation bekannter zu machen und stärker zu vernetzen. Der 41-jährige Merz ist Theologe (MTh) und als Referent und Gastdozent tätig. Er ist ver-heiratet und hat drei Kinder. GUB setzt sich für die Integration von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen in Kirchen und Ge-meinden ein. (idea) – www. gub.ch

Für SpitalseelsorgeIm Kanton Aargau haben 3500 re-formierte Kirchenmitglieder eine Petition «für eine unbürokratische Seelsorge in den Spitälern» unter-schrieben. Die reformierte Kirche bestätigt «grosse Schwierigkeiten für die Seelsorge von Gemeinde-pfarrern aufgrund neuer Daten-schutzbestimmungen». Das Anlie-gen der Petition wird von einer im Grossen Rat eingereichten Motion unterstützt. (idea)

Gottesdienst an der MubaErstmals wird am kommenden Sonntag an der Basler Muster-messe (Muba) ein ökumenischer Gottesdienst abgehalten. Dieser thematisiert den Umgang mit Wa-ren und Dienstleistungen. Die dies-jährige Ausstellung wurde letzten Freitag von Bundesrat Ueli Maurer eröffnet und dauert bis am Sonn-tag. (idea)

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8 TAGESSC H AU

Bilder: idea/av, tf

PRESSE-WIRBEL In ihrer Osterausgabe verstieg sich eine Redaktorin der «Thurgauer Zeitung» zur Aussage, die Reformierten glaubten gar nicht an die Auferstehung von Jesus. Prompt brach ein Sturm der Entrüstung aus.

Auch im Thurgau ist klar: Jesus ist auferstanden

Möglicherweise war der promi­nent platzierte Osterartikel der jungen Redaktorin Elisabeth Reisp über das Glockengeläute der beiden Frauenfelder Stadtkir­chen originell gemeint. Doch der Teufel muss sie geritten haben, als sie zu dieser Kernaussage kam: «Für die Reformierten ist der Karfreitag der höchste Feiertag, sie glauben nicht an die Wieder­auferstehung. Jesus wurde ans Kreuz genagelt und fertig. Da­nach kommt für die Reformier­ten nichts mehr.»

Lochers KlarstellungHarsche Reaktionen liessen nicht auf sich warten. Am Osterdiens­tag holte die Zeitungsschreiberin darum nach, was sie besser vorher getan hätte. Sie befragte Gottfried Locher, den Präsidenten des Evan­gelischen Kirchenrates:

«Gibt es einen Unterschied zwi-schen dem reformierten und dem katholischen Glauben betreffend die Auferstehung von Jesus?»Locher: «Nein. An die Auferste­hung glauben die Reformierten und die Katholiken gleichermas­

sen. An Ostern feiern wir gemein­sam: Der Tod hat nicht das letzte Wort.»

«In der reformierten Kirche gibt es aber Pfarrer, die nicht an die Auferstehung glauben. Ist das erlaubt?»Locher: «Sollte man jemandem das Wort verbieten? Das kommt

nie gut. Wahrheiten sind nur frei wahr. Jeder Pfarrer muss sagen dürfen, wie er die Bibel versteht. Wenn Sie aber mich fragen: Ein Evangelium ohne Auferstehungs­botschaft kann ich mir nicht vorstellen. Der Osterglaube ist zentral für die Botschaft von Jesus Christus.»

«Ist die Auferstehung nun ein Teil der Botschaft von Jesus oder nicht?»Locher: «Sie ist Teil davon, ja mehr noch: das Herzstück. Dass der Tod nicht das letzte Wort hat, dass Gott alles neu macht, sogar uns selber: Das hat Jesus ein Le­ben lang gepredigt. Er war bereit, dafür auch zu sterben. Die Auf­erstehung ist Kennzeichen des christlichen Glaubens.»

Siehe KorintherbriefIn den Tagen darauf folgten kri­tische und empörte Leserbriefe in grosser Zahl, nicht nur von Berufschristen. Der Kirchbürger Herbert Kägi aus Bischofszell meinte: «Das Wesen der Refor­mation besteht ja auch darin, dass sich die Gläubigen vermehrt

an der Schrift, der Bibel, orien­tieren und selbständig darin le­sen. Es ist dort zum Beispiel im ersten Korintherbrief, Kapitel 15, einlässlich aufgeschrieben, was christlicher Glaube ohne die Auferstehungshoffnung wert wäre: gar nichts nämlich! Kirchbürgerin Erika Odermatt aus Weinfelden schrieb: «Ich empfehle ihr (der Redaktorin), im reformierten Kirchgesang­buch die Osterlieder nachzu­schlagen. Eines beginnt so: ‹Ich sag es jedem, dass er lebt und auf­erstanden ist …› Als reformierte Christin bin ich nicht die ein­zige, die das mit Überzeugung nachsprechen kann.»

Einladung zum OsterfestPfarrer Ruedi Bertschi aus Schön­holzerswilen ging noch einen Schritt weiter: «Ich freue mich, wenn die Autorin an Ostern 2013 bei uns oder in einem anderen reformierten Gottesdienst mitfei­ert. Sie ist herzlich willkommen. An ihrer Lernfähigkeit zweifle ich genauso wenig wie an der Glaub­würdigkeit der Osterbotschaft.»ANDREA VONLANTHEN

«Auferstehung ist das Herzstück»: Kirchenratspräsident Gottfried Locher stärkte den Thurgauer Reformierten den Rücken.

Hits aus dem «Stillen Kämmerlein»Jackie Leuenberger gehört seit bald zehn Jahren zur Musikszene der Schweiz. Sie distanziert sich erfolgreich von oberflächlichen Popsongs. In zahl-reichen Kartonschachteln im «Stillen Kämmerlein» reifen Textideen und bruchstückhafte Melodien ihrer «Wiederentdeckung» entgegen.

Tiefe Gefühle auf hohem Niveau«Ich spüre keine Routine», blickt die sympathische Sängerin aus dem Berner Mittelland auf bald zehn Jahre zurück. «Ein neuer Song ist jedes Mal ein Er-lebnis. Oft ist die Zeit dafür aber noch nicht reif.» Wann ist die Zeit denn reif? Jackie fand ein einfa-ches Mittel: Ihr Keyboarder Markus Frei prüft neue Ideen. «Er ist so herrlich ehrlich», schmunzelt sie.Jackie ist definitiv keine Künstlerin im Elfenbein-turm. «Ich will Gefühle in Worte fassen, mein Pub-likum berühren und ermutigen. Ich möchte, dass sich die Zuhörer in meinen Texten wiederfinden»,

sagt sie. Das zeigte sich am CD-Release vom Sams-tag in der «Alten Moschti» in Mühlethurnen BE. Ein bunt gemischtes Publikum erlebte Jackie und Band ungekünstelt und auf hohem musikalischem Level. Da verzieh man der Künstlerin auch den ei-nen oder anderen textlichen Ausrutscher. Jackies Bühnenpräsenz zeigte sich auch im engen Kontakt mit ihrem Backsänger Christoph Jakob; beide har-monierten stimmlich hervorragend.

Über Kirchenmauern hinausNach «Gib mer ä Minute» (2003) und «Südhang» (2007) legt Jackie mit «Unger myni Huut» ihre dritte CD vor. Für die «christliche Klientel» hat sie vor drei Jahren die Worship-CD «Chönig vo mim Härz» pro-duziert. Nach ihrer Hinwendung zu Jesus Christus mit 19 Jahren hat sich Jackie im Worshipbereich des Christlichen Zentrums Burgdorf engagiert. Heute freut sie sich, auch «änet dr Chilemuur» tätig zu sein.

«HAUT AN HAUT» MIT JACKIE LEUENBERGER

«Wär nid wagt» heisst einer von Jackies neuen Songs. Er geht nicht nur «unter die Haut», sondern spricht auch das Herz an. Man darf gespannt sein, welche weiteren Schätze die Mittvierzigerin noch aus ihren Schachteln auspacken wird.THOMAS FEUZ

www.jackie.cd

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Wahrer ReichtumWir Saaser sind reich. Steinreich. Zumindest prägen unzählige Steine und Felsbrocken unsere Landschaft. Die Frage bleibt: Wer ist wirklich reich? Derjenige, der viel hat, mit seinem Geld Macht ausüben kann? Letzte Woche nahm ich als Vertreter der Tourismusorganisation an der Generalversammlung der Bergbah-nen Saas Fee teil. Ich vertrat Aktien im Wert von fast 1,5 Millionen Franken. Ich fühlte mich sehr reich. Für einige Stunden Millionär zu sein, tat gut. Als dann der Grossaktionär im Alleingang den Verwaltungsrat auswechselte, musste ich erkennen, dass eine Million nicht unbedingt viel ist.

Bei einem meiner letzten Kran-kenhausaufenthalte teilte ich das Zimmer mit einem sehr wohlhabenden Mann. Er hat eine gutgehende Firma, unzählige Liegenschaften, viel Macht. Doch es ging mit ihm zu Ende. Er schmiss zwar vom Sterbebett aus noch einen ungeliebten Mieter aus einem seiner Häuser, demonstrierte noch einmal seine Macht. Seine Kinder haben ihn nie besucht. Sie wollten mit ihm nichts mehr zu tun haben. Reich und doch so arm.

Aristoteles Onassis – einer der Reichsten seiner Zeit – hatte wohl recht, wenn er sagte: «Ein reicher Mann ist oft nur ein armer Mann mit sehr viel Geld.» Persönlich bin ich nicht wohlhabend. Aber ich fühle mich reich. Bin glücklich, an einem der schönsten Orte der Welt zu leben. Inmitten dieser einzig-artigen Berg- und Gletscherwelt. Bin dankbar für meine Familie. Freue mich darüber, dass ich mich trotz angeschlagener Gesundheit noch engagieren kann. Natürlich auch darüber, dass ich immer noch schreiben kann. Ich bin glücklich, mit Menschen unterwegs sein zu können. Und letztlich bin ich sehr

dankbar, dass ich mich in Gottes Hand weiss. Echt, ich bin reich.CHRISTOPH

GYSEL

«Vor sechs Jahren wechselte die Adventgemeinde Baden in die Nachbargemeinde Turgi. Seit 2011 geniesst sie Gastrecht in der evangelisch-reformierten Kirche, da diese am Samstagmorgen leer steht», erklärt Herbert Boden-mann. Der in Basel wohnhafte Pfarrer und Fachjournalist ist seit zwei Jahren Mediensprecher der Kirchenleitung der Sieben-ten-Tags-Adventisten (STA) der Schweiz. «Nachdem an der Bahn-hofstrasse Geschäftsräumlichkei-ten leer standen, wurde bei der politischen Gemeinde deren Nut-zung als Kultusräume abgeklärt.»

«Rechtlich alles abgeklärt»Die Siebenten-Tags-Adventisten sind als Verein organisiert, wie die meisten Freikirchen. Weil ein Kultusverein gemäss Baupolizei-vorschriften als Gewerbebetrieb betrachtet wird, hatten die Be-hörden aus rechtlicher Sicht zum Projekt nichts einzuwenden. Nun haben 275 Einwohner von Turgi und 253 Personen aus Nach-bargemeinden eine Petition gegen das Versammlungslokal der STA an der Bahnhofstrasse 18 unter-schrieben. «Eine Freikirche im Zentrum schadet dem Ansehen und wertet Turgi als Wohn- und Geschäftsstandort ab», wird argu-mentiert. Für Bodenmann ist klar:

«Die Opposition hätte jede andere Freikirche betreffen können. Jetzt trifft es halt einfach uns.»

Wer sind die Adventisten?Die Siebenten-Tags-Adventisten unterhalten in der Deutsch-schweiz rund 30 Kirchen sowie in der Romandie und im Tessin wei-tere 20 Gemeinden. Sie betreiben eine Privatschule in Zürich, zwei Altersheime in Krattigen BE und in Epalinges VD , die Rehaklinik «La Lignière» in Gland VD und einen Verlag in Krattigen.«Der zentrale Inhalt unserer Leh-re ist das Evangeliums von Jesus Christus und der persönliche frei machende Glaube an ihn», sagt Bodenmann. «Das ‹allgemeine Priestertum› hat grosse Bedeu-tung. Jedes Gemeindemitglied hat das Stimm- und Wahlrecht. Wahlen laufen nach demokrati-schen Prinzipien ab.»Lehrmässig unterscheiden sich die STA vor allem durch die Feier des Sabbats (Samstag) und durch Bibelgesprächsgruppen vor der Predigt. Danach folgen ein Lob-preisteil und die Predigt. Kinder besuchen die «Sabbatschule», Ju-gendliche treffen sich in eigenen Gesprächsgruppen.Welche Bedeutung hat die Grün-derin Ellen G. White heute? Dazu Herbert Bodenmann: «Sie hat die Stellung einer Nicht-Schrift-prophetin. Ihre Schriften haben weniger Gewicht als die Bibel.» Er räumt jedoch ein, dass einzelne Adventisten eine stärkere Gewich-tung wünschten. Aber: «Wir wol-len keinen ‹papierenen Papst›.»

Sonderheit: Der Sabbat Eine Eigenheit der Adventisten ist das Feiern des Samstags. Bo-denmann bezeichnet den Sabbat als «Atempause»: «Man kann einen Tag lang bewusst auf Leis-tung verzichten. Einmal pro Wo-che wird bewusst das Leben als Geschenk gefeiert. So wird sicht-bar: Es geht auch anders!» Un-wichtige Arbeit ruht am Samstag auch in den über 500 Spitälern und Kliniken der weltweiten Kir-che. Letztlich unterscheidet vor allem die Einhaltung des Sabbats als Ruhetag die Adventisten von allen anderen christlichen Frei-kirchen. Trotzdem relativiert Bodenmann: «Die Heiligung des Sabbats bringt uns nicht in den Himmel.»

Die STA und andere VerbändeInterkonfessionelle Beziehun-gen sind der Freikirche seit jeher wichtig. So haben die STA seit 30 Jahren Gaststatus in der Ar-beitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (AGCK) im Kanton Aargau. In den Kantonen Basel-Land, Basel-Stadt, Schaffhausen, Tessin und Zürich engagieren sich die STA seit Jahrzehnten im Gaststatus; im Kanton Waadt sind sie Vollmitglied. Nun sollen die kantonalen Kontakte auf die gesamtschweizerische Ebene aus-gedehnt werden. Am 26. April wird die schweizerische AGCK über den Gaststatus der STA ent-scheiden. THOMAS FEUZ

www.adventisten.chDer Autor ist Pastor und Tourismus-Fach-mann in Saas Grund.

Bilder: zvg

ADVENTISTEN Am 10. März führten die Deutschschweizer Gemeinden der Siebenten-Tags-Adventisten ihre 110. Jahreskonferenz durch. Im Jubiläumsjahr wird in der Aargauer Gemeinde Turgi heftige Opposition gegen einen neuen Versammlungsraum wach.

Schadet Freikirche dem Ruf von Turgi? ÄXGÜSI

Verhältnis VFG-STA«Wir haben mit den Adventisten in weiten Teilen theologische Über-einstimmung, auch in zentralen Fragen wie etwa dem Bibelver-ständnis oder der Erlösungslehre. Die grösste Divergenz besteht in der Auffassung der Sabbatheili-gung.  Vor etwa zehn Jahren fand ein Gespräch innerhalb der VFG-Leiterkonferenz statt, an dem sich die Bewegung vorgestellt hatte und wo auch divergierende Fragen besprochen wurden. Im Rahmen der lokalen Gemeindearbeit gibt es vereinzelt Berührungspunkte, und auch in Missionsgebieten.»Max Schläpfer, Präsident VFG (Freikirchen Schweiz)

Das Mehrzweckgebäude in Zürich-Affoltern dient als Gemeindelokal, Privatschule und Kirchenverwaltung der Deutschschweiz.

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Foru m 11

Der Auftrag der 97 ProzentVor zwei Wochen begann ich auf­grund einer Empfehlung von zwei Mitarbeitern das Buch «Der Auftrag der 97 % – Das Reich Gottes aus­serhalb der Gemeinde bauen» von Robert Fraser zu lesen. Bereits nach den ersten Seiten war ich äusserst begeistert und las es in einem Zug bis zur Hälfte durch. Laufend sagte ich innerlich (und manchmal auch laut) «ja genau» und wurde kaum mehr fertig mit markieren.

Normalerweise bin ich nicht der en­thusiastische Leser, aber dieses Buch spricht mir sehr aus dem Herzen und begeistert mich. In meinem letzten Artikel habe ich darüber geschrieben, was geschehen würde, wenn wir, unabhängig davon, wo und was

Bild: VBG

SYNERGIE wir arbeiten, so arbeiten würden, als wäre es für den Herrn (Kolos­ser 3,23). Genau das ist eines der Themen dieses Buches. Es ermutigt uns auf leicht verständliche Art und gibt uns Anregungen, wie das Reich Gottes ausserhalb der Gemeinde gebaut werden kann. Eine zentrale Aussage, die auch den Titel erklärt, ist folgende: «Nur 3 Prozent der Christen sind in den vollzeitlichen Dienst innerhalb der Gemeinde berufen … allen anderen hat Gott den Auftrag gegeben, durch ihre Ideen und Fähigkeiten Einfluss auf die Arbeitswelt zu nehmen und so sein Reich zu bauen. Arbeitnehmer, Manager, Firmengründer, Erfinder, Künstler, Mütter und Väter usw. werden ermutigt, ihr Land einzu­nehmen und ihr Talent treu zu verwalten – um so die Welt auf den Kopf zu stellen.» Das Buch zeigt auch auf, welche einmaligen Chancen wir als Einzelne in unserem Arbeitsalltag haben, was

Unternehmen für das Reich Gottes bewirken können, welche unter­schiedlichen Berufungen es für Chris­ten in der Arbeitswelt gibt. Auch das Thema Finanzen und Führung wird angesprochen, und der Leser und die Leserin werden persönlich herausgefordert. So empfehle ich allen, welche irgendwo arbeiten, in­

klusive Pastoren, dieses Buch zu lesen. Es lohnt sich und könnte Ihr Leben verändern. STEFAN JACOB

Das Buch kann in jeder Buchhandlung oder unter www.inspired-media.com be-stellt werden. Kurzentschlossene haben die Möglichkeit, Robert Fraser vom 27.–29. April an einer Konferenz in Win-terthur zu hören (www.97-prozent.net).

Der Autor ist Unternehmensberater und Geschäftsführer vita perspektiv ag in Heimberg (www.vitaperspektiv.ch) und Schulleiter SBG (Schule für biblische Geschäftsprinzipien, www.sbgnet.ch).

Neue Streitkultur«idea Spektrum» Nr. 14 – «Christliche Streitkultur», Kolumne «Synergie» von Daniel AlbietzMit seinen Gedanken hat Daniel Al-bietz mein Herz berührt. Durch die Revision des ZGB wurde den Gerich-ten ermöglicht, verschiedene  Strei-tigkeiten durch eine Schlichtungs-stelle auf eine unkomplizierte Art zu erledigen. Ich fände es toll, wenn man dieses Verfahren auch unter Christen einführen könnte. Dies war ja auch der Wunsch des Apostels Paulus. Gott hat Herrn Albietz dies-bezüglich einen Auftrag gegeben, und ich wünsche ihm Gottes reichen Segen und gutes Gelingen bei der Ausführung. Ich freue mich, zu einem späteren Zeitpunkt in «idea Spekt-rum» etwas davon zu lesen. FRITZ BAUMANN, Münsingen

Auch den Koran lesen«idea Spektrum» Nr. 15 – «Radikale Muslime sind auf Seelenfang»Wenn ich den Artikel «Radikale Musli-me sind auf Seelenfang» lese, sehe ich dies als Chance für Christen und alle, denen demokratische Staatsformen wichtig sind. Wer offen die Bibel und den Koran liest, wird schnell gewalti-ge Unterschiede feststellen. Der Ko-ran ruft zu Gewalt, Unterwerfung und Unterdrückung auf. Die Bibel zeigt ein gutes Miteinander unter den Men-

schen auf. Schon Martin Luther hat den Christen empfohlen, auch den Koran zu lesen, damit sie sehen, was für ein verdorbenes und Gewalt ver-herrlichendes Buch das ist. Die Mus-lime benutzen und missbrauchen die Freiheiten im Westen, während in ihren Ländern absolut keine Freiheit herrscht. Es werden Bibeln verbrannt und Christen verfolgt – aber wir schweigen. Verbrennt jemand einen Koran, wird in der muslimischen Welt ein Riesentheater gemacht. Natürlich ist das Verbrennen des Koran falsch, aber die Verhältnismässigkeit muss auch gesehen werden. Ich finde es schade, dass kaum Theo-logen bereit sind, mit Muslimen über Bibel und Koran zu diskutieren, die Grundzüge herauszuschälen und dies der Öffentlichkeit klarzumachen. Wir Christen sollten alles tun, um das Zwischenmenschliche zu pfle-gen und zu fördern. Im Rahmen der Menschenrechte haben wir ein gros-ses Spektrum. Dies müssen wir den Muslimen entgegenhalten und sie in anständiger, aber konsequenter Art herausfordern. Wir dürfen auf keinen Fall nebensächliche christliche Tradi-tionen und Gepflogenheiten hervor-heben, sondern, wenn schon biblisch argumentiert wird, die grundsätzli-chen Aussagen anführen, zum Bei-spiel die Zehn Gebote. Die Bibel ist immer zeitgemäss. Leider haben in der Vergangenheit auch pietistische und evangelikale Christen Aussagen,

welche in lokale und zeitlich definier-te Situationen gesprochen wurden, in unsere Zeit «extrapoliert», was aber ein falsches Bild des Evangeliums er-gibt und sich sehr negativ auswirkt. Damit wurde eine negative Plattform geschaffen, ähnlich wie sie Muslime propagieren. Der Koran enthält fast nur Verhaltensweisen, die heute nicht mehr zeitgemäss sind. Aber das Ver-halten Frauen gegenüber sowie die Verordnungen der Scharia sind für ein demokratisches Denken und die Menschenrechte völlig unvereinbar. Dies muss den Muslimen klar auf-gezeigt werden. Dazu sollten Foren geschaffen werden, wo offen und ehrlich mit fachkundigen Leuten dis-kutiert werden kann. ALFRED RENTSCH, Gränichen 

Korrekte Angaben«idea Spektrum» Nr. 15 – «Maurers buchstabieren gemeinsam die ‹L›»Emil Maurer, ehemaliger Chrischona-prediger, den wir in unserer letzten Ausgabe zusammen mit seiner Frau porträtiert hatten, macht uns darauf aufmerksam, dass einige Angaben nicht korrekt waren. Im «Bergli» in Oberrieden, das er einst leitete, war zwar das Chrischona-Jugendsekre-tariat untergebracht, doch er war sel-ber nie Jugendsekretär. Emil Maurer und seine Frau Myrtha (nicht Martha) sind beide 83-jährig. Wir bitten um Entschuldigung. (tf )

BefreiungFlash 1: Am «Forum christlicher Führungskräfte» diskutierten wir auf einem Podium zum Thema «Wohin führt die weltweite Schul­denkultur?». NZZ­Bundeshausre­daktor Markus Häfliger provozier­te als Moderator den Bezug zum christlichen Glauben. Nachhaltig­keit, Verantwortung, Abkehr von Gier, Zurückhaltung bis Mut zu Investitionen, Nachdenken über den Sinn des alttestamentlichen Halljahres, Sorge zum Erhalt des materiellen Segens skizzierten eine Vielfalt von Wirtschafts­ und Got ­ tesvorstellungen. Flash 2: Die reformierte Thomas­kirche von Biberist­Gerlafingen war gut besucht beim «szenischen Chorprojekt» der Solothurner Kan­tischüler. Im Pop der 70er­Jahre wurde «The Passion of Christ» aufgeführt, ergänzt mit den passen­den Bibeltexten. Der Leidensweg Christi – ganzheitlich erfassbar – setzte im Publikum Emotionen frei. Betroffenheit und Nachdenken waren klar erkennbar.Die beiden Veranstaltungen brin­gen mich ins Grübeln. Menschen mit klassischen oder verworrenen Lebensentwürfen treffen auf Jesus, bejubeln ihn, geben Beruf und Sicherheiten auf, verleugnen die Freundschaft zu Christus, erwarten politischen Umsturz und erleben den Ruf des Volkes zur Kreuzigung. Leiden, Tod und Auferstehung Jesu schaffen neue Perspektiven.Während Europa und die USA unter der Schuldenkultur lautstark ächzen, rätseln Schweizer darüber, ob Solidarität uns wirtschaftlich nützt. Steuerfluchtgelder werden solange wie möglich geschützt, das «Teilen» mit Menschen in Entwicklungsländern wird an «Gegengeschäfte» gekoppelt, und stolz wird Wohlstand als Produkt der eigenen Leistung dargestellt.Schuld schreit nach Befreiung. Das Leiden Christi schafft(e) Befreiung.

Jetzt ist unsere kreative Leiden­schaft gefordert – persönlich und politisch!PHILIPP

HADORN

Der Autor ist Nationalrat der SP, Gewerk-schafter und wohnt mit seiner Frau und den drei Söhnen in Gerlafingen SO.

PODIUM

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Bilder: zvg

CHRISTLICHE HOTELS 2011 war für die Schweizer Tourismusbranche ein schwieriges Geschäftsjahr. Die Schuld wird vor allem dem starken Franken zugeschrieben. Dieser schreckte Feriengäste aus dem Ausland ab. Wie beurteilen drei VCH-Hoteliers die Entwicklung, wo liegt Potenzial und was macht für sie ein christliches Hotel aus?

«Die Zeit für Investitionen ist gerade jetzt ideal»

«idea Spektrum»: Wie haben sich die veränderten Bedingungen in der Tourismusbranche in Ihrem Betrieb ausgewirkt?

Peter Flückiger, Leiter Casa Mo-scia, Ascona TI: Wir merkten den starken Franken-kurs. Wir haben 22 Prozent deut-

sche Gäste. Es gab einen Rück-gang bei Schülern und Studenten. Teilweise kommen auch weniger Einzelgäste. Auch schweizerische Gruppen bleiben kürzer, weil so-ziale und staatliche Institutionen weniger Mittel zur Verfügung stellen. Insgesamt ist die Entwick-lung aber noch nicht gravierend. Im letzten Jahr hatten wir einen Rückgang von sechs Prozent. Schon länger merken wir, dass den Reisenden die ganze Welt of-

fen steht. Wir sind eine von vielen Möglichkeiten auf dem globalen Markt.

Markus Hari, Leiter Hotel Artos, Interlaken BE: Wir verzeichnen sogar ein Rekord-jahr. Gesamthaft haben wir rund

80 Prozent Schweizer Gäste und viele Stammgäste und Gruppen von Kirchgemeinden und Behin-derten-Organisationen, da wir viele rollstuhlgängige Zimmer ha-ben. Seit ein paar Jahren kommen vor dem Ramadan zudem viele Gäste aus den Golfstaaten, die oft für mehrere Nächte bleiben. In Interlaken ist die Jungfraubahn natürlich ein starker Motor. Zu-sätzlich gab es letztes Jahr eine Aktion der Raiffeisenbanken. Wenn Gäste aus dem Euroraum vorauszahlen, garantieren wir ih-nen dieses Jahr einen Eurokurs von 1.35 Franken.

Eli Wengenmaier, Geschäftsführer Hotel Eichberg, Seengen AG: Unser Betrieb ist stark auf Schwei-zer Gäste ausge-

richtet. Wir haben den starken Franken kaum gespürt, sondern im Gegenteil sogar um 14 Prozent zugelegt. Wir sind stark im Ge-sundheitsmarkt verankert. Die Gesundheitsgäste wandern nicht so schnell ins Ausland ab, weil die Versicherungsleistungen dort nicht so einfach abgerechnet wer-den können.

Wo sehen Sie Potenzial und Wachstumsmöglichkeiten?Peter Flückiger: Seminarangebo-te laufen sehr gut. Bibelwochen ziehen nicht mehr so, eher schon seelsorgerliche Themen. Generell sind kürzere und spezifischere Angebote besser. Es gibt eine Un-menge an Angeboten, da muss man eine Nische finden und sich aktiv um Gäste bemühen. Jun-ge Leute melden sich mit ihrer

Jugendgruppe an, mit denen sie auch Ferien machen wollen. Vor Internet und Facebook war die Neugier grösser, in den Ferien neue Leute kennenzulernen. Heu-te sind in der Vielzahl der Mög-lichkeiten eher bekannte, vertrau-te Beziehungen gefragt.

Markus Hari: Bei uns sehen wir im Winterhalbjahr Potenzial. Da gibt es die Möglichkeit, vermehrt Seminare abzuhalten. Über das Seminarangebot kann man sich profilieren. In der Schweiz ist es wichtig, dass man Qualität bietet, vor allem durch Dienstleistungs-bereitschaft. Wellnessbereich und Wireless-Internet gehören heute für ein Dreistern-Ferienhotel dazu. Das haben wir seit 16 Jahren.

Eli Wengenmaier: Aktuell planen wir einen Hotelneubau mit 50 Zimmern, Bankett-, Seminar- und Wellnessbereich mit Vier-stern-Standard. So wollen wir versuchen, die Saisonlastigkeit etwas auszugleichen. Wir werden aber ein Gesundheitshotel blei-ben und schauen zuversichtlich in die Zukunft. Die Zeit für In-vestitionen ist jetzt ideal. Es gilt, antizyklisch zu handeln, da das Zinsniveau momentan sehr at-traktiv ist und die Konjunktur sich wellenartig bewegt. Es bringt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Vielmehr sind innovati-ve Ideen und Konzepte gefragt, um einen Schritt voraus zu sein.

Was bringt die Zugehörigkeit zum VCH, und was bedeutet es, ein christliches Hotel zu sein?Peter Flückiger: Die Mitgliedschaft hat vor allem ideelle Gründe. Der VCH kann durch seine Grösse auch eine gewisse Marketingwir-kung entfalten. Für uns Christen ist Gastfreundschaft eine wichti-ge Aufgabe. Bei uns ist nicht der Kunde König, sondern Gott. Das motiviert zu Gastfreundschaft. Das ist eine Art von «Vorevange-lisation». So erhalten Menschen die Möglichkeit, mit Christen in Kontakt zu treten, ohne gleich be-arbeitet zu werden.

Markus Hari: Für uns steht der ideelle Wert des VCH im Vorder-grund. Einzelgäste und Gruppen suchen oft auch über den VCH. Dies bringt zusätzliche Über-nachtungen. Als Christen bieten wir etwas an, das andere nicht haben: Gottesdienst, Morgen-andacht, Themenwochen. Den arabischen Gästen schenken wir jeweils die DVD «More than Chocolate und Cheese». Für uns ist es wichtig, dass die christliche Grundhaltung in der Atmosphä-re des Hauses spürbar ist. Unsere Ausrichtung auf Behinderte und Senioren braucht Geduld und Rücksicht. Es zählt vor allem die gute Qualität. Auch etwas «From-mes» kann gut sein.

Eli Wengenmaier: Der ideelle Wert steht im Vordergrund. Aber auch das Marketing mit der profes-sionellen Homepage und dem Hotelverzeichnis ist spürbar. Die Qualitätsorientierung ist eben-falls positiv und hilft bei der ste-tigen Verbesserung des Angebots. In der Geschäftsleitung versu-chen wir, die christlichen Werte zu leben und auch gegenüber Ge-schäftspartnern, Gästen und Mit-arbeitern umzusetzen. Wir bieten unseren Gästen Gottesdienste im Haus an und haben auch ein of-fenes Ohr für ihre Anliegen. Wir möchten den Mitarbeitern und Gästen ehrliche Wertschätzung entgegenbringen und ihnen eine angenehme Atmosphäre schaf-fen. Ausserdem unterstützen wir mit einem Teil unseres Gewinns verschiedene christliche Organi-sationen und Hilfswerke.Christof Bauernfeind

Die HotelsDie drei befragten Hotels sind Mit-glied beim «Verband der christli-chen Hotels» (VCH) Schweiz. Sie wiederspiegeln ein gewisses Spek-trum an unterschiedlichen Ange-botsmöglichkeiten und Schweizer Ferien-Regionen.

www.vch.ch

impressum idea schweizherausgeber: Idea Information AG, 4410 LiestalVerwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident; Sam Moser, Stellvertreter; Paul Beyeler, Hans Lendi, Hansjörg Leutwyler, Hanspeter Schmutzideelle trägerschaft: Schweizerische Evange-lische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeits-gemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM)redaktion: Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp,Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60E-Mail: [email protected]: www.ideaschweiz.chChefredaktor: Andrea VonlanthenBüro: Bahnhofstr. 65, 9320 ArbonTel. 071 446 70 02, Fax 071 446 74 88E-Mail: [email protected]: Thomas FeuzErweitertes Team: Esther Reutimann, Christian Bachmann, Mirjam Fisch-KöhlerPraktikum: Christof Bauernfeind Kundenberatung anzeigen: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 17, Fax 031 819 38 54E-Mail: [email protected]: Jordi AG – das Medienhaus,Franziska Schüller, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54E-Mail: [email protected]: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar.Konto: PC-Konto 40-788586-4Idea Information AG, 4410 LiestalLayout/druck/Versand:Jordi AG – das Medienhaus,Aemmenmattstr. 22, 3123 Belpwww.jordibelp.ch

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Page 13: Idea Spektrum Schweiz 16/2012

idea Spektrum 16.2012

tagessc h au 13

Bilder: Markus Schneider, zvg

KINDERMUSICAL Mehr als 600 begeisterte Kinder und Jugendliche drücken in fünf Chören in der Region Bern-Langnau mit Gesang, Tanz und Theater ihren Glauben an Jesus Christus aus. Ihre Begeisterung wirkt ansteckend.

«Songline» zieht Linie in die Herzen des Publikums

«Wir wollen Kinder und Konzert-besucher auf frische und froh ma-chende Art mit dem Evangelium von Jesus Christus bekannt ma-chen und die Frohe Botschaft in den Mittelpunkt stellen.» So lau-tet das Leitziel der übergemeind-lichen Arbeit «Songline». Drei Chöre gaben ihre Konzerte am Samstag und Sonntag. Am Freitag und Samstag stehen vier weitere Konzerte an (siehe Kasten).

Eine Idee zieht Kreise«Die Arbeit von ‹Songline› be-gann 2001 in Burgdorf und Lang-nau», sagt Barbara Käser. Sie hat den Chor Jegenstorf ins Leben gerufen, ihr Mann engagiert sich als Präsident des im November 2005 gegründeten Vereins «Song-line». «2008 konnte eine Arbeit in Biglen und 2009 in Jegenstorf gestartet werden. Neu kam Zolli-kofen hinzu. Und es sieht so aus, dass diese übergemeindliche Ar-beit weitere Kreise zieht», freut sie sich. Pro Durchführungsort engagieren sich rund 80 Perso-nen ehrenamtlich. Während ei-

ner Woche wird Kindern ab der zweiten Klasse ein unvergessliches Ferienerlebnis mit ganztägiger Be-treuung geboten. Sympathisanten unterstützen die Arbeit finanzi-ell, mit Lebensmitteln oder ande-ren Sachspenden.

Fit fürs Leben werdenDie Arbeit von «Songline» will mit Singen, Theater, Sport, Spiel

und Basteln die Gemeinschaft zwischen Kindern, Teenagern und Erwachsenen fördern. Dem Ver-einspräsidenten Urs Käser geht es noch um mehr: «Wir wollen die Kinder fit fürs Leben machen. Wir möchten auf praktische Art vermitteln, wie sie sich unter dem ständigen Druck der Gesellschaft zurechtfinden können.» Der Er-folg gibt der Arbeit recht. «Der tol-

Zeit für Entspannung bleibt Programm – auch im nächsten Sommer: Teilnehmer der letzten Seminarwoche beim Schneeschuhwandern.

Gegen den Trend: Mehr Theologie in Beatenberg

Die traditionellen theologischen Seminarwochen am SBT Beaten-berg bekommen eine Anpassung: «Wir haben alle Trends ignoriert. Wir haben die Anzahl Lektionen verdoppelt und bieten jetzt vier Fächer an», so Tobias Girsberger, Leiter des Gästehauses. Die Semi-narwochen finden zweimal pro Jahr statt. Bisher lag der Schwer-punkt hauptsächlich auf Freizeit und Entspannung. «Vorher war es eine Ferienbibelschule, nun ist es eine Kurzbibelschule», erklärt Girsberger. Während bisher ein Referent zu einem Thema gespro-chen hat, sind es nun drei. Das Ergebnis: Wer jeweils beide Semi-nare besucht, erhalte nach fünf Jahren einen «guten Überblick über die Theologie».

Theologie und FerienUnter der Leitung von Alttesta-mentler Giancarlo Voellmy fand im Februar die erste entsprechen-de Seminarwoche statt. Neu im

Dozententeam war Benjamin Kilchör, Doktorand und Teil-zeitpastor der Freien Missionsge-meinde (FMG) Uster. Er stellte seine Forschungsarbeit zu den

FERIENBIBELSCHULE Das Seminar für biblische Theologie (SBT) Beatenberg geht gegen den Trend. In seinen Kurz-bibelschulen wird die Theologie künftig mehr Platz einnehmen. Dennoch kommt das Freizeitangebot nicht zu kurz.

le Teamgeist überträgt sich auf die Kinder», stellt Barbara Käser fest. «Im ‹Songline› entstehen Freund-schaften, die im Schulalltag und darüber hinaus gepflegt werden.»«Die Begeisterung der Kinder ist ansteckend», bestätigt Mar-kus Schneider. Der 40-jährige Swisscom-Angestellte macht zum vierten Mal mit und ist einer der ‹Songline›-Fotografen. Seine Be-obachtung: «Ich stelle bei Kids und Eltern immer wieder eine grosse Dankbarkeit für dieses in-teressante Angebot fest.» Etwas von dieser Dankbarkeit geben die Kinder ihrem Publikum weiter.THOMAS FEUZEine «Herzlinie», die Kreise zieht: Der Songline-Chor von Jegenstorf.

Mose-Büchern vor. Der Fächer-Mix umfasste zudem «Die Lehre von Gott» sowie «Das funda-mentale Thema der Dogmatik». Felix Aeschlimann, Direktor des SBT Beatenberg, führte die Teil-nehmer in diese theologische «Königsdisziplin» ein. Benedikt Peters legte das Johannesevange-lium aus. Trotz des intensiveren Programms bleibe auch noch Zeit, die «herrliche Umgebung auf dem Beatenberg» zu genies-sen. Vormittags und teilweise am Abend gibt es Unterricht, wäh-rend die Nachmittage frei gestal-tet werden können. «So kommen trotz einer intensiven Seminarwo-che Feriengefühle auf», freut sich Tobias Girsberger.CHriSTOF BAUErnFEind

Mehr von «Songline»Musical «united»: Kulturfabrik Big-len (Freitag, 19.30 Uhr, sowie Sams-tag, 15.00 und 19.30 Uhr)Musical «Held»: Aula Sek Zollikofen (Freitag, 19.30 Uhr, und Samstag, 15.30 und 19.30 Uhr)

www.songline.ch

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Page 14: Idea Spektrum Schweiz 16/2012

2 I nser at e

idea Spektrum 16.2012

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Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt.

VENEDIG KORFU KANAL VON KORINTH PIRÄUS/ATHEN KUSADASI/EPHESUS FETYJE/MYRA ANTALYA LIMASSOL/ZYPERN HAIFA/GALILÄA ASHDOD/

JERUSALEM HERAKLION/KRETA KANAL VON KORINTH KORINTH VENEDIG

2. bis 15. Oktober 2012

Den Sommer verlängern:Vom Mittelmeer in den AtlantikKreuzfahrt mit MS ATHENA - nach Spanien und MarokkoNizza - Cartagena - Tanger - Casablanca - Agadir - Arrecife/Lanzarote - Santa Cruz/Teneriffa - Funchal/Madeira - Gibraltar - Alicante - Mahón/Menorca - Nizza

Pfarrer Horst Punge, Kirchenrat i. R.

31. Mai bis 7. Juni 2012

Auf der „schönen blauen Donau“ zwischen Passau und BudapestFlusskreuzfahrt mit MS CLASSICA – exklusiv gechartert

Mit an Bord: Pfarrer Winrich & Beate Scheffbuch

Musik an Bord: Die Black-Forest Brassband, Altensteig

31. Juli bis 12. August 2012

Auf Wolga & Newa vonMoskau nach St. PetersburgEinzigartige Landschaften und beeindruckende Weltstädte, Flusskreuzfahrt mit MS FEDIN, in Zusammenarbeit mit dem Missionsbund LICHT IM OSTEN

Mit an Bord: Johannes Lange, Waldemar Zorn, Schirinaj Dossowa, Pjotr Lunitschkin

14. bis 21. Juli 2012

Auf Flüssen und Kanälen durch Holland und FlandernFlusskreuzfahrt mit MS SWISS RUBY –exklusiv gechartert

Mit an Bord: Pfarrer Winrich & Beate Scheffbuch

Kreuzfahrten & Reisen 2012

Auf biblischen Spuren bis ins Heilige Land 18. – 31. AUGUST 2012 MIT DEM EHEMALIGEN ZDF-TRAUMSCHIFF

MS FTI BERLIN – EXKLUSIV GECHARTERT

Große SommerKreuzfahrt im Mittelmeer

nur 1.980 Glückskabine* außen, pro Person, Alleinbenutzung nur 2.980,- €

499Kinderfestpreis bis 17 Jahre

Pastor Dr. Hansjörg BräumerEhemal. Pastor und Vorsteher der Lobetalarbeit, Celle

Pastor Dr. Hansjörg BräumerEhemal. Pastor und Vorsteher der Lobetalarbeit, Celle

Erwin DamsonGeschäftsführer i.R. der Ludwig-Hofacker-Vereinigung

Erwin DamsonGeschäftsführer i.R. der Ludwig-Hofacker-Vereinigung

Gerhard SchnitterKomponist und Chorleiter

Beate LingSängerin und Gesangscoach

Michael SchlierfPianist und Komponist

KMD Hans-Ulrich NonnenmannLandesposaunen-wart

Pfarrer Hanspeter Wolfsberger, Direktor a. D. der Liebenzeller Mission, Leiter des Hauses der Besinnung Betberg

Wort an Bord: Musik an Bord:

Heiner Zahn GmbH . Postfach 65 . 72222 Ebhausen . Tel. 07458 / 99 99-0 . Fax 07458 / 99 99-18 . [email protected] . www.handinhandtours.de

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Mit an Bord:

durch Holland und Flandern

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10 PUBLIREPORTAGE 10/2011 l ideaSchweiz

Was haben Paprika Chips und IGW gemeinsam?Aufwändige Studie untersucht Nachhaltigkeit der gemeindeintegrierten Ausbildung

Die Vision von IGW

IGW ist ein innovatives theo-logisches Bildungsinstitut, das die Umgestaltung von Men-schen, Kirche und Gesellschaft im deutschsprachigen Europa unterstützt.

Jetzt informieren! Auf www.igw.edu stehen alle Informationen über unsere Studiengänge zur Verfügung. Gerne kann auch ein un-verbindliches Schnupperge-spräch vereinbart werden.

IGW InternationalTelefon: +41 (0)44 272 48 [email protected]

2. in der Mitentwicklung einer missionalen Theologie (seit 2008) und3. in der Begleitung von Ge-meinden in Veränderungspro-zessen (seit 2010).

ErgebnisDie wichtigsten Ergebnisse der umfassenden Studie sind in den nebenstehenden vier Gra-fiken dargestellt.

Was machen unsere Absol-vierenden heute?Auf die Ergebnisse in Bezug auf die momentanen Tätigkeiten unserer Absolventen waren wir ganz besonders gespannt. Wie nachhaltig bilden wir aus? Wie lange bleiben IGW-Absolvie-rende im Dienst? Die Antwort ist sehr erfreulich: Über 70 % aller Absolvierenden (seit 1996) arbeiten nach wie vor in einem vollzeitlichen Dienst. Die Berufe und Arbeitgeber sind in den Grafiken ersichtlich.

«Es gibt zwei Dinge, die müssten im 21. Jahrhundert erfunden wer-den, falls sie noch nicht existieren würden: Paprika Zweifel Chips und IGW. Das Studium bei IGW hat meinen Glauben und damit meinen Dienst und mein persönliches Leben geformt, wie ich es nicht erwartet hätte. IGW ist überzeugender, all-tagsbezogener Tiefgang!»Andreas «Boppi» Boppart, Stu-dent IGW MTh, Eventprediger und Autor, Leiter Campus Gene-ration Ministry

Und wie lautet die Antwort auf die Frage im Titel?Beide müssten erfunden werden, wenn es sie noch nicht gäbe ...

Berufliche Tätigkeiten

Master-Abschlüsse (MA, MDiv, MTh): 173 (37 %)

Jugendpastor (17 %)

SozialdiakonischeMitarbeiter (14 %)

Gemeinde-gründer (3 %)

Werksleiter (11 %)

Pastor, Gemeindeleiter (46 %)

350 Männer (75 %) 118 Frauen (25 %)

Abschlüsse

Absolvierende

Arbeitgeber

Seit über 20 Jahren bildet IGW Leiter und Mitarbeiter aus. Insgesamt haben über 370 Personen ein Studium auf Bache-lor- oder Master-Level absolviert. Hinzu kommen 100 wei-tere Personen, die ein Kurz- oder Fernstudium abgeschlos-sen haben. Wie nachhaltig und berufszielorientiert war die Aus- und Weiterbildung am IGW? Das wollte die Leitung des IGW ge-nauer wissen und hat – anlässlich des 20 Jahr-Jubiläums – eine aufwändige Recherche in Auftrag gegeben.

KonzeptIm Auftrag und in Zusammen-arbeit mit lokalen Kirchen und Werken bildet IGW engagierte Leiter und Mitarbeiter aus. Diese eignen sich in ihrer 4- bis 6-jäh-rigen Ausbildung die relevanten Kompetenzen für ihren Dienst im Reich Gottes an. Die Praxis (rund 10 Std. pro Woche) findet studienbegleitend in der eigenen Gemeinde statt.

ZielsetzungDas Grundanliegen von IGW lautet, Kirchen und Werke zu be-fähigen, Gottes Auftrag in dieser Welt zu leben. Dafür engagiert sich IGW in dreifacher Weise: 1. in der Aus- und Weiterbildung von kompetenten Leitern und Mitarbeitern (seit 1991),

118 Frauen (25 %)25%

75%

Master-Abschlüsse (MA, MDiv, MTh): 173 (37 %)

15%

4%

44%

37%

Jugendpastor (17 %)

SozialdiakonischeMitarbeiter (14 %)

Pastor, Gemeindeleiter (46 %)

17%

14%

9%

3%

11%

46%

12 % Freie evangelische Gemeinden (FEG)

11 % Schweizerische Pfingstmission (SPM und FCG)

9 % Chrischona Gemeinden

9 % Evangelisches Gemeindewerk (EGW)

8 % Reformierte Landeskirche

7 % BewegungPlus

3 % International Christian Fellowship (ICF)

3 % Vineyard D.A.CH.

3 % Gemeinde von Christen (GvC)

3 % Freie Missionsgemeinden (VFMG)

2 % Täufergemeinden (ETG)

2 % Heilsarmee

3 % Missionswerke

3 % Sozialdiakonische Werke / Institutionen

22 % weitere Freikirchen (vereinzelt)

Zertifikate: 72 (15 %)

Diplome: 19 (4 %)

Bachelor-Abschlüsse (BA, BTh): 204 (44 %)

Missionar, Mitarbeiter in einem Missionswerk (9 %)

Michael Girgis

Co-Rektor IGW

MissionaleHandlungs-kompetenz

MissionaleTheologie

Aktion

Betroffenheit

An

alyse

Reflexion

Strategie

Empirische Forschu

ng

Leite

rs

chaft

Kom

munikation Theologisc

he Re

flex

ion

P00000_idea_spektrum_2012-016.indd 4 16.04.12 15:57

Page 15: Idea Spektrum Schweiz 16/2012

idea Spektrum 16.2012

Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt.

VENEDIG KORFU KANAL VON KORINTH PIRÄUS/ATHEN KUSADASI/EPHESUS FETYJE/MYRA ANTALYA LIMASSOL/ZYPERN HAIFA/GALILÄA ASHDOD/

JERUSALEM HERAKLION/KRETA KANAL VON KORINTH KORINTH VENEDIG

2. bis 15. Oktober 2012

Den Sommer verlängern:Vom Mittelmeer in den AtlantikKreuzfahrt mit MS ATHENA - nach Spanien und MarokkoNizza - Cartagena - Tanger - Casablanca - Agadir - Arrecife/Lanzarote - Santa Cruz/Teneriffa - Funchal/Madeira - Gibraltar - Alicante - Mahón/Menorca - Nizza

Pfarrer Horst Punge, Kirchenrat i. R.

31. Mai bis 7. Juni 2012

Auf der „schönen blauen Donau“ zwischen Passau und BudapestFlusskreuzfahrt mit MS CLASSICA – exklusiv gechartert

Mit an Bord: Pfarrer Winrich & Beate Scheffbuch

Musik an Bord: Die Black-Forest Brassband, Altensteig

31. Juli bis 12. August 2012

Auf Wolga & Newa vonMoskau nach St. PetersburgEinzigartige Landschaften und beeindruckende Weltstädte, Flusskreuzfahrt mit MS FEDIN, in Zusammenarbeit mit dem Missionsbund LICHT IM OSTEN

Mit an Bord: Johannes Lange, Waldemar Zorn, Schirinaj Dossowa, Pjotr Lunitschkin

14. bis 21. Juli 2012

Auf Flüssen und Kanälen durch Holland und FlandernFlusskreuzfahrt mit MS SWISS RUBY –exklusiv gechartert

Mit an Bord: Pfarrer Winrich & Beate Scheffbuch

Kreuzfahrten & Reisen 2012

Auf biblischen Spuren bis ins Heilige Land 18. – 31. AUGUST 2012 MIT DEM EHEMALIGEN ZDF-TRAUMSCHIFF

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Pastor Dr. Hansjörg BräumerEhemal. Pastor und Vorsteher der Lobetalarbeit, Celle

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Erwin DamsonGeschäftsführer i.R. der Ludwig-Hofacker-Vereinigung

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Wort an Bord: Musik an Bord:

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Pu bli rePortage 1510 PUBLIREPORTAGE 10/2011 l ideaSchweiz

Was haben Paprika Chips und IGW gemeinsam?Aufwändige Studie untersucht Nachhaltigkeit der gemeindeintegrierten Ausbildung

Die Vision von IGW

IGW ist ein innovatives theo-logisches Bildungsinstitut, das die Umgestaltung von Men-schen, Kirche und Gesellschaft im deutschsprachigen Europa unterstützt.

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2. in der Mitentwicklung einer missionalen Theologie (seit 2008) und3. in der Begleitung von Ge-meinden in Veränderungspro-zessen (seit 2010).

ErgebnisDie wichtigsten Ergebnisse der umfassenden Studie sind in den nebenstehenden vier Gra-fiken dargestellt.

Was machen unsere Absol-vierenden heute?Auf die Ergebnisse in Bezug auf die momentanen Tätigkeiten unserer Absolventen waren wir ganz besonders gespannt. Wie nachhaltig bilden wir aus? Wie lange bleiben IGW-Absolvie-rende im Dienst? Die Antwort ist sehr erfreulich: Über 70 % aller Absolvierenden (seit 1996) arbeiten nach wie vor in einem vollzeitlichen Dienst. Die Berufe und Arbeitgeber sind in den Grafiken ersichtlich.

«Es gibt zwei Dinge, die müssten im 21. Jahrhundert erfunden wer-den, falls sie noch nicht existieren würden: Paprika Zweifel Chips und IGW. Das Studium bei IGW hat meinen Glauben und damit meinen Dienst und mein persönliches Leben geformt, wie ich es nicht erwartet hätte. IGW ist überzeugender, all-tagsbezogener Tiefgang!»Andreas «Boppi» Boppart, Stu-dent IGW MTh, Eventprediger und Autor, Leiter Campus Gene-ration Ministry

Und wie lautet die Antwort auf die Frage im Titel?Beide müssten erfunden werden, wenn es sie noch nicht gäbe ...

Berufliche Tätigkeiten

Master-Abschlüsse (MA, MDiv, MTh): 173 (37 %)

Jugendpastor (17 %)

SozialdiakonischeMitarbeiter (14 %)

Gemeinde-gründer (3 %)

Werksleiter (11 %)

Pastor, Gemeindeleiter (46 %)

350 Männer (75 %) 118 Frauen (25 %)

Abschlüsse

Absolvierende

Arbeitgeber

Seit über 20 Jahren bildet IGW Leiter und Mitarbeiter aus. Insgesamt haben über 370 Personen ein Studium auf Bache-lor- oder Master-Level absolviert. Hinzu kommen 100 wei-tere Personen, die ein Kurz- oder Fernstudium abgeschlos-sen haben. Wie nachhaltig und berufszielorientiert war die Aus- und Weiterbildung am IGW? Das wollte die Leitung des IGW ge-nauer wissen und hat – anlässlich des 20 Jahr-Jubiläums – eine aufwändige Recherche in Auftrag gegeben.

KonzeptIm Auftrag und in Zusammen-arbeit mit lokalen Kirchen und Werken bildet IGW engagierte Leiter und Mitarbeiter aus. Diese eignen sich in ihrer 4- bis 6-jäh-rigen Ausbildung die relevanten Kompetenzen für ihren Dienst im Reich Gottes an. Die Praxis (rund 10 Std. pro Woche) findet studienbegleitend in der eigenen Gemeinde statt.

ZielsetzungDas Grundanliegen von IGW lautet, Kirchen und Werke zu be-fähigen, Gottes Auftrag in dieser Welt zu leben. Dafür engagiert sich IGW in dreifacher Weise: 1. in der Aus- und Weiterbildung von kompetenten Leitern und Mitarbeitern (seit 1991),

118 Frauen (25 %)25%

75%

Master-Abschlüsse (MA, MDiv, MTh): 173 (37 %)

15%

4%

44%

37%

Jugendpastor (17 %)

SozialdiakonischeMitarbeiter (14 %)

Pastor, Gemeindeleiter (46 %)

17%

14%

9%

3%

11%

46%

12 % Freie evangelische Gemeinden (FEG)

11 % Schweizerische Pfingstmission (SPM und FCG)

9 % Chrischona Gemeinden

9 % Evangelisches Gemeindewerk (EGW)

8 % Reformierte Landeskirche

7 % BewegungPlus

3 % International Christian Fellowship (ICF)

3 % Vineyard D.A.CH.

3 % Gemeinde von Christen (GvC)

3 % Freie Missionsgemeinden (VFMG)

2 % Täufergemeinden (ETG)

2 % Heilsarmee

3 % Missionswerke

3 % Sozialdiakonische Werke / Institutionen

22 % weitere Freikirchen (vereinzelt)

Zertifikate: 72 (15 %)

Diplome: 19 (4 %)

Bachelor-Abschlüsse (BA, BTh): 204 (44 %)

Missionar, Mitarbeiter in einem Missionswerk (9 %)

Michael Girgis

Co-Rektor IGW

MissionaleHandlungs-kompetenz

MissionaleTheologie

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Betroffenheit

An

alyse

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Empirische Forschu

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Kom

munikation Theologisc

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Page 16: Idea Spektrum Schweiz 16/2012

16 I NSER AT E

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2012

APRIL 2012

28. April, Tag der o� enen Türe - Impuls- und Spieltag für die ganze Familie, SCM bvMedia, 3232 Ins11 bis 17 Uhr. www.bvmedia.ch

29. April, 14.30 Uhr,evangelistischer GottesdienstZeughausgasse 39, Bern.Info: 062 961 96 00

MAI 2012

5. Mai 2012, nach+ Jugendevent mit Referaten und Workshops zum Thema «geMEINdeLEBEN». Anmeldung und Infos: www.nachplus.ch

11. Mai, Symposium «Wirtschaft und Soziales», 9.30 bis 12.30 Uhr, im Seminar-hotel Lihn, Filzbach. Info und Anmeldung: www.lihn.ch

12. Mai, 10 bis 16 Uhr, Wycli� transparent, Infotag bei Wycliff in Bielde.wycliffe.ch/transparent

JUNI 2012

16. Juni, 14.15 bis 17.15 Uhr, BauchredenAdonia-GrundlagenseminarKontakt 062 746 86 48www.adonia.ch/kurse

JULI 2012

14. – 27. Juli, Open HouseSommerferien für Familien in Montmirail/Don CamilloInfo: www.doncamillo.ch

OKTOBER 2012

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Bild der WochePROTEST GEGEN KORAN-VERTEILAKTION Radikalislamische Salafisten verteilen derzeit im großen Stil kostenlos Korane in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Insgesamt sollen 25 Millionen Exemplare unter die Bürger gebracht werden, um sie „vor der Hölle zu retten“. Hinter der Aktion steckt nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden das Netz-werk „Die wahre Religion“ um den is-lamistischen Prediger und Geschäfts-mann Ibrahim Abou-Nagie (Köln). Am vergangenen Wochenende verteilten Anhänger in mehr als 30 deutschen Städten Koran-Exemplare. Doch zu-nehmend gibt es auch Proteste. Der Mann im Bild protestierte in Berlin am Potsdamer Platz gegen die Aktion.

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NOTIERTKontaktmission: 118 Gemeinden in 30 Jahren gegründetDas Engagement der evangelikalen deutschen Kontaktmission für die Ge-meindegründung trägt Früchte. Mitar-beiter des Missionswerks haben in den vergangenen 30 Jahren 118 Gemeinden in Deutschland sowie in Ost- und West-europa ins Leben gerufen, teilte Missi-onsleiter Dieter Trefz beim Jahresfest in Wüstenrot bei Heilbronn mit, wo sich auch die Zentrale befindet. Zurzeit seien 223 Mitarbeiter in rund 200 Projekten in 29 Ländern engagiert. In der Regel arbei-teten sie mit einheimischen Kirchen oder Gemeindeverbänden zusammen, denen sich die neuen Gemeinden anschlössen. Vielfach handele es sich um Freie evange-lische Gemeinden, Brüdergemeinden und Baptistengemeinden. Zu den besonderen Merkmalen der Kontaktmission zählt Trefz ihre Internationalität. Außer Deut-schen seien Angehörige von 26 Nationen ausgesandt worden, darunter Christen aus den USA, Indien, Peru, Nigeria und Nepal. Viele wünschten, außerhalb ihres Heimatlandes eingesetzt zu werden, weil sie sich in ein bestimmtes Land gerufen fühlten. Die 2009 gegründete „Mission Academy“ gebe die Möglichkeit, einen Teil der Ausbildung bereits auf dem künf-tigen Missionsfeld zu absolvieren.

b www.kontaktmission.de

US-Lutheraner: Schwere VerlusteEinen starken Mitgliederschwund erleben die Lutheraner in den USA. Um fast 6 % schrumpfte die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika (4,3 Millionen Mit-glieder) im vorigen Jahr. Weltweit stieg dagegen die Zahl der Kirchenmitglieder im Lutherischen Weltbund leicht. Die 145 Mitgliedskirchen in 79 Ländern zählten 70,5 Millionen Lutheraner – 0,3 % mehr als im Vorjahr. In Afrika wuchs die Zahl um 3,4 % und in Asien um 2,5 %. Die nord-amerikanischen Kirchen schrumpften um 5,8 % und die europäischen um 1 %. In Lateinamerika blieb die Zahl nahezu unverändert (-0,06 %). Die größte luthe-rische Kirche ist die Schwedische Kirche mit 6,5 Millionen Mitgliedern, gefolgt von der Äthiopischen Evangelischen Kirche Mekane Yesus.

b www.lutheranworld.org

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D abei hat das katholisch ge-prägte Österreich prozentu-

al mehr Kirchenmitglieder als Deutschland, wo rund 30 % der Bevölkerung katholisch und fast ebenso viele evangelisch sind. Im Nachbarland sind etwa 66 % katholisch. Die Protestanten bilden mit 3,4 % eine Minder-heit. Das zentrale christliche Bekenntnis, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist, bejahen 59 % der Deutschen. Im Nachbar-land stimmen nur 34 % dieser Aussage zu. Etwa ein Drittel der Deutschen glaubt, dass Jesus von den Toten auferstanden ist; in Österreich glauben dies 30 %. Ein Leben nach dem Tod halten 48 % der Deutschen für mög-lich, während in der Alpenre-publik nur 40 % damit rechnen. 83 % der Österreicher halten die Existenz eines Gottes für wahrscheinlich, während dies in Deutschland nur 63 % der Be-völkerung tun. 45 % der Deut-schen sind der Auffassung, dass Christen, Juden und Muslime an denselben Gott glauben. In Österreich vertreten 34 % diese Ansicht. Im Nachbarland rech-nen 51 % mit einer „höheren Gerechtigkeit“, während 29 % der Deutschen ein Jüngstes Ge-richt für wahrscheinlich halten. 34 % der Österreicher betrach-ten das Gebet als eine Mög-lichkeit, mit Gott in Verbindung zu kommen. Für Deutschland schwanken die Umfragewerte zwischen 27 % in Westdeutsch-land und 75 % in den neuen Bundesländern. P

Wie sich Bundesdeutsche und Österreicher im Glauben an Gott unterscheiden

RELIGION Umfragen zeigen, dass der Glaube in Österreich eine gerin-gere Bedeutung hat.

Glaube: Bundesdeutsche und Österreicher

Jesus Christus ist Gottes Sohn34 %59 %

Jesus ist von den Toten auferstanden30 %34 %

Es gibt ein Leben nach dem Tod40 %48 %

Ich glaube an die Existenz Gottes63% 83 %

Christen, Juden und Muslime glauben an denselben Gott45 % 34 %

Es gibt ein Jüngstes Gericht29 % 51 %

66 %

3,4 %29,2 %

30 %katholisch

evangelisch

Konfessionen: Bundesdeutsche und Österreicher

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In dieser aus den USA stammenden charismatischen Bewegung wird für

Kranke um Heilung gebetet. Ehrenamt-lich engagierte Christen aus Landes- und Freikirchen bieten in angemieteten Räu-men kostenlos Heilungsgebete an. Nach Angaben der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW, Berlin) bestehen in Deutschland derzeit 24 von weltweit 1.200 „Heilungsräumen“ (davon 1.000 in den USA). Laut EZW-Referent Kai Funkschmidt sieht diese Bewegung das Gebet als gleichrangige Methode neben einer schulmedizinischen Behandlung. Da-bei seien die „Heilungsräume“ „von einer umfassenden Siegestheologie geprägt, die das menschliche Glück und Wohl-befinden als ‚Leben in Fülle‘ in die Mitte stellt“. Funkschmidt: „Für Christen werden Gesundheit, Wohlstand, Macht, Langlebig-keit, Glück und Wohlbefinden als Normal-fall und höchstes Ziel postuliert, und Gott ist der Garant dafür.“ Die Fülle der gege-

benen Versprechen sei jedoch „offensicht-lich unbiblisch“, da Heilung selbst in der Bibel nicht der Normalfall gewesen sei, sondern ein Zeichen des Reiches Gottes.

Eine „Wunscherfüllungsmaschine“Funkschmidt wirft den Betreibern der Heilungsräume vor, Zusagen Jesu an die Apostel ungebrochen in die Gegenwart zu übertragen. Dagegen würden Klagepsal-men, Leiden wie Scheitern ausgeblendet. Gott erscheine „fast wie eine Wunscherfül-lungsmaschine, die Heilung geben müsse, weil er es ja versprochen habe“. Den Grund für dennoch bleibende Krankheiten sä-hen die „Heilungsräume“ in menschlicher Schuld und dämonischer Aktivität.

Ein Widerspruch Der Vorstand von „Healing Rooms Deutschland“, Martina Hanheiser (Neu-Anspach), widerspricht Funkschmidt. Die von ihm kritisierten Aussagen spiegelten

nicht die Lebenswirklichkeit des deut-schen Zweiges dieser Bewegung wider, sagte sie auf idea-Anfrage. Auf der Inter-netseite von Healing Rooms Deutschland heißt es zu den Ursachen von Gebetshei-lungen: „Gott möchte, dass es den Men-schen gutgeht. Er ist ein guter Gott, er hat gute Gedanken und einen guten Plan für jedes Individuum (vgl. Jeremia 29,11). Er ist an unserem körperlichen und seelischen Wohlbefinden interessiert. Doch mit der Sünde kam auch Leid in diese Welt. Es gibt eine Gegenseite zu Gott, die versucht, die Menschen von Gott und von jeder Seg-nung Gottes abzuhalten.“ Doch Jesus habe diese Gegenseite am Kreuz entmachtet. Im Gebet könne man diesen Sieg in Anspruch nehmen und Gott bitten, dass er Heilung schenkt. Gott benutze aber auch Ärzte, um die körperliche Genesung zu fördern. P

b www.healingrooms.dewww.ekd.de/ezw

Pro & Kontra: Helfen besondere Gebete um Heilung?HEILUNGSRÄUME Seit dem Jahr 2003 verbreiten sich im deutschsprachigen Europa „Healing Rooms“

F ast hunderttausend Bürger sind aus dem Norden des Landes geflüchtet, wo

radikal-islamische Rebellen die Macht an sich gerissen haben. Verschiedene Grup-pen, die teilweise in Verbindung mit dem Terrornetzwerk El Kaida stehen, wollen dort das islamische Religionsgesetz, die Scharia, einführen. In den Städten Tim-buktu und Gao sind christliche Gemein-den zerstört und teilweise auch Pastoren bedroht und angegriffen worden. Das bestätigte der deutsche Mediziner Sven Eißele auf Anfrage von idea. Er ist seit 2006 für die Allianz-Mission (Dietzhölz-tal/Mittelhessen) an einer Einrichtung für HIV-Infizierte in Sévaré bei Mopti tätig. Wegen der Unruhen musste er Ende März mit seiner Familie das Land verlassen. Die Allianz-Mission – die Auslandsmission des deutschen Bundes Freier evangelischer Gemeinden – hat vorläufig alle Mitarbei-

ter aus Mali abgezogen. Dort engagiert sie sich seit 1985 in Gesundheitsdiensten, Brunnenbau, Landwirtschaft, Gemeinde-bau und theologischer Ausbildung.

Eines der ärmsten LänderMali ist etwa dreieinhalbmal so groß wie Deutschland. Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von etwa 200 Euro ist Mali eines der ärmsten Länder der Welt. Fast jedes zehnte Kind stirbt im ersten Le-bensjahr. P

b www.allianz-mission.de

Mali: Christen flüchten vor islamischen ExtremistenWESTAFRIKA Die Lage für die christliche Minderheit in Westafrika ist lebensbedrohlich.

Mali12 Millionen Bürger85 % Muslime11 % Naturreligionen 4 % Christen Demonstranten fordern Demokratie in Mali

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Nach Ansicht von Prof. Robert Wistrich, der an der Hebräischen Universität Eu-

ropäische und Jüdische Geschichte lehrt, gibt es „eine erstaunliche Unfähigkeit“, die Ideologie des militanten Islam ernstzuneh-men. Mit zahlreichen Zitaten aus dem Koran und Beispielen aus der islamischen Literatur sowie Fernsehbeiträgen belegt er in seinem Buch „Muslimischer Antisemitismus – eine aktuelle Gefahr“, dass der Hass gegen Juden und ihren Staat ein unwiderlegbares Gebot sei. Im Koran werde berichtet, dass Juden in Affen und Schweine oder Anbeter von Göt-zen verwandelt worden seien als Strafe da-für, dass sie nicht an Wunder durch den Pro-pheten Mohammed glaubten (Sure 5). Vom Koran werde auch der Vorwurf genährt, die Juden hätten alle Propheten verfolgt

und seien am Tod Mohammeds schuld. Der tief verwurzelte Judenhass im Islam reiche bis in die Gegenwart, so Wistrich. Beispielsweise heiße es in dem 1983 er-schienenen Buch des irakischen Verteidi-gungsministers Mustafa Tlas „Die Matzen von Zion“: „Der Jude kann dich töten und dein Blut nehmen, um sein zionistisches Brot zu backen.“ Laut Wistrich verkünden islamische Autoritäten unwidersprochen, dass Muslime einen jüdisch-zionistischen und westlich-imperialistischen Großangriff auf die gesamte islamische Welt abweh-ren müssten. In letzter Konsequenz gehe es darum, „dass der gesamte ungläubige Westen unter Allahs persönlichem Auftrag durch einen niemals endenden Heiligen Krieg niedergerungen wird“.

Auch die Kirchen schweigenDoch die Weltöffentlichkeit schweige: „Die internationale Gemeinschaft, christliche Kirchen, die Intellektuellen, die Wissen-schaft, die Vereinten Nationen, Europa, Deutschland, Menschenrechtsorganisa-tionen sind auf atemberaubende Weise stumm.“ Die politische Korrektheit ersticke jeden Versuch von Wissenschaftlern oder Journalisten, über den Islam und seine universelle Bedrohung umfassend zu in-formieren. P

Robert S. Wistrich: Muslimischer Antisemitismus – Eine aktuelle Gefahr • 181 SeitenEdition Critic Berlin • ISBN: 978-398145481914,90 Euro / 21.90 SFr.

Wenn der Koran behauptet, Juden seien am Tod Mohammeds schuldISLAM Der Antisemitismus vieler Muslime wird aus Gründen der politischen Korrektheit von Wissenschaft-lern und Medien verschwiegen. Diesen Vorwurf erhebt ein Jerusalemer Universitätsprofessor.

D ie Internationale Gesellschaft für Men-schenrechte (IGFM) hat den Führerkult

im kommunistisch regierten Nordkorea scharf kritisiert. Anlass geben die Feiern zum 100. Geburtstag des 1994 verstorbenen Staatsgründers Kim Il-Sung am 15. April. Nach Angaben der IGFM, die ihr 40-jähriges Bestehen in Cottbus (Brandenburg) feierte, gilt in der hermetisch abgeschotteten „De-mokratischen Volksrepublik Korea“ sogar eine eigene Zeitrechnung, die mit der Ge-burt des „Großen Führers“ und „ewigen Prä-sidenten“ beginne.

Hunderttausende verhungertenPlan- und Misswirtschaft hätten mehrfach zu verheerenden Hungerkatastrophen mit mehreren Millionen Toten geführt und die Bevölke-rung ins Elend gestürzt. Je-des Jahr flüchteten Tausen-de Menschen in die Volks-republik China. Obwohl Südkorea alle Flüchtlinge

aufnimmt, schieben die chinesischen Be-hörden aufgegriffene Flüchtlinge vielfach wieder nach Nordkorea ab, wo ihnen La-gerhaft, Zwangsarbeit und Folter drohten. Die IGFM appelliert an China, alle Flücht-linge nach Südkorea ausreisen zu lassen. In Nordkorea werden Schätzungen zufol-ge rund 200.000 politische Gefangene in Zwangsarbeiterlagern gefangen gehalten.

Christen gelten als StaatsfeindeWie IGFM-Vorstandssprecher Martin Les-senthin (Frankfurt am Main) sagte, zeigen Satellitenaufnahmen, dass die Lager in den vergangenen Jahren weiter gewach-sen sind. Nach Aussagen von Zeugen sterben viele Arbeitssklaven in der Haft.

Nordkorea gilt als das Land mit der schlimmsten Ver-folgung von Christen welt-weit. Weil sie sich nicht der kommunistischen Doktrin unterwerfen und sich wei-gern, den „Ewigen Präsi-

denten“ Kim Il-Sung sowie dessen Sohn und Nachfolger Kim Jong-Il (1941–2011) zu verehren, gelten sie als Staatsfeinde. P

b www.igfm.de • 069 4201080

Wo 70.000 Christen inhaftiert sindNORDKOREA In dem kommunistischen Land beginnt die Zeitrechnung mit der Geburt von Kim Il-Sung.

Seoul

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Pjöngjang

China

NordkoreaEinwohner: 24 MillionenChristen: 12.800 (staatliche Angaben)

im Untergrund: ca. 200.000 in Straflagern: ca. 70.000

Nr. 1 bis 6 sind Straflager und 7 bis 14 Umerziehungslager in Nordkorea.

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Sollten Christen den Koran lesen?

PRO Sicher könnten Christen auch ohne das Studium des Koran leben. Da der Islam zwischenzeitlich

allerdings die zweitstärkste Religion im Lande und auch weltweit ist, tut der interessierte Zeitgenosse gut daran, sich über diesen Glauben ein eigenes, gut begründetes Urteil zu verschaffen. Nur so ist er hinlänglich davor geschützt, frem-denfeindlichen Scharfmachern oder liberalen Islam-Verste-hern auf den Leim zu gehen. Viele werbende Schriften und Internetauftritte von Muslimen verherrlichen die „Unver-gleichlichkeit und Fehlerlosigkeit des Koran“. Wer einen Koran hat und darin liest, wird diesen Anspruch selbst überprüfen und hinterfragen können. Gebildete Leser wer-den möglicherweise bemerken, dass der Koran gar nicht so fantastisch ist, wie immer behauptet wird. Meiner Erfah-rung nach schwächt aber das Lesen des Koran nicht den christlichen Glauben – sondern stärkt ihn! Wer den Koran

liest, bemerkt bald den großen Unterschied zur Bibel und schätzt neu deren Autorität, Historizität und Klarheit.

Wer seinen Gesprächspartner ernst nimmt, sollte auch dessen Überzeugungen ernst nehmenWer Muslimen gegenüber glaubwürdig seinen christlichen Glauben bekennen will, muss sich wohl oder übel mit dem Islam und seinem heiligen Buch – dem Koran – beschäfti-gen. Wer seinen Gesprächspartner ernst nimmt, sollte auch dessen Überzeugungen ernst nehmen. Dazu gehört meines Erachtens auch die ehrliche Auseinandersetzung mit des-sen Glaubensgrundlage. Es geht nicht um die irrige Alter-native, entweder die Bibel oder den Koran zu lesen, son-dern das Buch der Muslime selbst einmal in die Hand zu nehmen – statt lediglich die vielen medialen Mutmaßun-gen darüber. P

Was heute nötig ist, ist eine große Bibelbewegung.

Das Lesen des Korans stärkt den christlichen Glauben.

MISSION Seit Wochen verteilen Muslime in Fußgängerzonen kostenlos den Koran. Christen sind unsicher, wie sie auf die Verbreitung der insgesamt 25 Millionen Koranexemplare im deutsch-sprachigen Europa klug reagieren sollen. Wäre es gut, den Koran selbst zu lesen, um mit Musli-men besser argumentieren zu können? Ein Pro und Kontra.

Oberkirchenrat Dr. Erhard Berneburg (Hannover/Berlin) ist Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste innerhalb der EKD.

Michael Kotsch (Horn-Bad Meinberg bei Detmold) ist Vorsitzender des evangelikalen Bibelbundes (Berlin) und Dozent an der Bibelschule Brake sowie der Evangelischen Akademie in Wien.

KONTRA Nein – warum sollten sie? Wenn die Fra-ge lauten würde „Sollten Christen die Bi-

bel lesen?“, dann müsste die Antwort deutlich ausfallen: Ja, natürlich! Denn in der Bibel geht es um „das eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Ster-ben zu vertrauen und zu gehorchen haben“ (Barmer Theo-logische Erklärung 1934). Die Bibel ist für Christen Grund und Quelle des Glaubens, für die christliche Kirche Inhalt der Verkündigung und der Lehre, für christliches Leben und Weltgestaltung die gültige Orientierung. Deshalb soll-ten Christen die Bibel lesen, sich um Verstehen mühen und ihren Weisungen folgen.

Und der Koran? Zweifellos ist nichts dagegen einzuwen-den, dass Christen lesen; immerhin bildet Lesen wohl mehr, als Videos auf YouTube zu schauen. Und natürlich ist es hilfreich, wenn Christen auch religiös gebildet sind

und sich in den Schriften anderer Religionen auskennen. So wird es auch nicht schaden, wenn Christen im Koran lesen und dialogfähiger im Zeugnis ihrer christlichen Überzeugungen werden. Aber ich würde mir den Koran nicht am Infostand bei islamistischen Eiferern besorgen. Und keine Frage: In Schulen und Kindergärten haben ra-dikale Salafi sten nichts zu suchen!

Wenn es stimmt, dass die Bibellektüre nur für 20 % der evangelischen Christen zum Evangelischsein gehört, ist klar: Christen sollten die Bibel lesen, mehr Bibel lesen – sei es ganz persönlich oder in Gesprächskreisen, Bibelwochen der Ge-meinde usw. Es gibt heute so viele Übersetzungen, die das Verstehen erleichtern, und so spannende Initiativen, die das Bibellesen fördern. Mehr Bibelkenntnis und mehr Zutrauen in die Wirksamkeit des Bibelwortes brauchen Christen. Was heute nötig ist, ist eine große Bibelbewegung. P

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idea: Herr Dr. Gräbe, bedroht Israel den Weltfrieden, wie Literaturnobelpreisträger Günter Grass in sei nem Gedicht „Was gesagt werden muss“ behauptet?

Dr. Uwe Gräbe: Nein! Natürlich wären die Folgen unab-sehbar, wenn eine der beiden Parteien einen Krieg begin-nen würde. Man fragt sich bei dem Gedicht, was sich Grass dabei gedacht hat, Israel als Bedrohung des Weltfriedens darzustellen. Zumal sein Beitrag ja auch sachliche Fehler enthält. So hat die Lieferung deutscher U-Boote an Israel nichts mit einem Erstschlag Israels zu tun. Ich verstehe Is-rael vielmehr so, dass diese U-Boote für sie ein Sicherheits-netz darstellen, um bei einem aufziehenden Krieg gerade nicht zum Erstschlag ausholen zu müssen. Israelis sagen mir immer wieder: Unser Land ist so klein, dass es nach einem Atombombenabwurf vermutlich zu stark zerstört wäre, um noch reagieren zu können. Deshalb war das is-raelische Militär in der Vergangenheit sehr bedacht darauf, im Zweifelsfall einen Erstschlag führen zu können. Indem es im Meer nun aber U-Boote hat, die in einem solchen Fall „antworten“ könnten, werden sich potenzielle Angreifer wie der Iran einen solchen Schritt sehr genau überlegen. Das ist die klassische Abschreckungslogik, die man frie-densethisch sicher hinterfragen kann und sollte – aber um die Vorbereitung eines Erstschlags geht es dabei nicht.

Man sollte mit Ratschlägen gegenüber Israel vorsichtig seinGrass hat, wie er sagt, auch viel Zuspruch für sein Gedicht be-kommen. Warum reagiert Israel so empfi ndlich auf Kritik?Es ist schwer, sich in die Lage einer Bevölkerung zu verset-zen, die ständig mit der Situation konfrontiert ist, dass je-mand ankündigt, Israel auslöschen zu wollen. Deshalb sollten wir uns unsere Ratschläge genau überlegen – auch wenn sie gut gemeint sind. Im Übrigen würde ich nicht sa-gen, dass Israel insgesamt empfi ndlich reagiert hat. Innen-minister Eli Jischai hat empfi ndlich reagiert …

Empfi ndlich? Er hat Grass zur unerwünschten Person erklärt und ein Einreiseverbot gegen ihn verhängt …Das ist maßlos überzogen – darin sind sich fast alle Israelis einig, mit denen ich spreche. Denn das Schlimme daran ist ja, dass Grass dadurch in eine Reihe gestellt wird mit wirk-lich gefährlichen Terroristen. Dabei würde ich ihn nach diesem Gedicht eher als einen Menschen charakterisieren, der den Überblick verloren hat.Grass hat ja nun erklärt, ein solches Vorgehen sei ihm bisher nur aus Diktaturen bekannt, etwa der DDR …Da gibt ein Wort das andere. Hier haben sich zwei Katzen ganz hoch in den Baum verstiegen – und nun muss man schauen, wer ihnen da wieder runterhelfen kann. Denn Is-rael mit einer Diktatur zu vergleichen, ist ja ebenso maßlos wie wegen eines kritischen Gedichts ein Einreiseverbot zu verhängen.

Eine Sperranlage kann keinen Frieden bringenEin anderes Thema, das viele beschäftigt: die Mauer, die Israel errichtet hat, um sich vor Angriffen militanter muslimischer Palästinenser zu schützen. Wie beurteilen Sie die Trennmauer?Eine Sperranlage kann keinen Frieden bringen. Einerseits sind die Beweggründe der Israelis, die Mauern und Zäune zu errichten, in meinen Augen nachvollziehbar. Die Selbst-mordattentate zu Beginn des zweiten Palästinenserauf-stands gegen Israel – der Intifada – ab dem Jahr 2000 waren furchtbar. Vor diesem Hintergrund ist die Sperranlage als Sicherheitsmaßnahme geplant worden. Man muss aber an-dererseits auch klar sagen, dass sich Israel mit diesem Pro-jekt zugleich viel Land von Palästinensern angeeignet hat. Wenn man den Verlauf der Mauer betrachtet, fällt auf, dass sie meist direkt die palästinensische Wohnbebauung um-gibt, während sehr viel freies Land auf der israelisch kon-trollierten Seite bleibt – wohlgemerkt innerhalb des West-jordanlandes. Das, was ursprünglich als Sicherheitsmaß-

Grass, Israel und wir ChristenISRAEL Seit sechs Jahren ist er der höchste Repräsentant der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Heiligen Land: Propst Dr. Uwe Gräbe. Im Interview mit idea-Redakteur Matthias Pan-kau äußert er sich auch über das Anti-Israel-Gedicht von Günter Grass. Ende Mai kehrt er nach Deutschland zurück. Sein Nachfolger wird der badische Pfarrer Wolfgang Schmidt.

Blick vom Ölberg auf die Altstadt von Jerusalem. In der Mitte ein Wahrzeichen – der muslimische Felsendom.Propst Uwe Gräbe

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nahme gedacht war, ist in der Umsetzung auch ein Pro-gramm der Landaneignung. Ein Programm, das Palästi-nenser – Christen wie Muslime – aussperrt von ihren Fel-dern, ihren Olivenhainen, ihren Arbeitsplätzen – dem Brot-erwerb vieler Familien – und ihren heiligen Stätten in Je-rusalem. Das ist völkerrechtswidrig. Es ist daher nicht ver-wunderlich, dass diese Sperranlage Wut hervorruft. Und etwas, das auf einer Seite für Verzweifl ung sorgt, kann für mich kein Rezept für Frieden sein.Wie hat diese Mauer Ihr Gemeindeleben beeinfl usst? Als Propst waren Sie ja nicht nur für ganz Israel, sondern auch für die deutschsprachigen Christen in den Palästinensergebieten und darüber hinaus in Amman (Jordanien) zuständig.Zahlenmäßig sind das nicht sehr viele Christen: etwa 1.000 nehmen an unserem Gemeindeleben teil, weniger als 200 da-von sind eingeschriebene Gemeindeglieder – dafür aber sehr treue. Bei den meisten handelte es sich um deutsche Frauen, die mit Palästinensern verheiratet sind. Durch die Sperran-lage ist die Zahl dieser Gemeindemitglieder in den vergan-genen Jahren deutlich geschrumpft. Viele deutsch-palästi-nensische Ehepaare sind nach Deutschland übergesiedelt. In der Gemeinde in Nablus etwa gab es – so habe ich es von meinen Vorgängern gehört – früher mal 70 Frauen. Vor we-nigen Wochen war ich dort zum Frauenkreis – da waren es nur noch sieben. Im Gaza-Streifen, wo es früher ebenfalls Gemeindemitglieder gab, betreuen wir gar niemanden mehr. Können Sie die Kritik christlicher Palästinenser an der israe-lischen Politik nachvollziehen?Natürlich kann ich sie verstehen. Es ist frustrierend, hinter einer solchen Sperranlage zu leben. Ich versuche trotzdem immer wieder Verständnis zu wecken, wie die Situation zu Beginn der zweiten Intifada in Israel war, als immer wieder Busse in die Luft fl ogen. Aber die Mauer schränkt das Leben aller ein – nicht nur das potenzieller Attentäter.

Wie lange ist eine Zwei-Staaten-Lösung noch realisierbar?In der „großen Politik“ ist häufi g von einer „Zwei-Staaten-Lösung“ die Rede – dass es also neben Israel auch einen Staat für die Palästinenser geben soll …Die Zwei-Staaten-Lösung ist weiterhin das Ideal. Aber man muss sich ganz realistisch fragen, wie lange sie technisch überhaupt noch möglich ist. Kann man aus einem Omelett wieder zwei Eier machen? Es leben inzwischen rund 500.000 israelische Siedler im Westjordanland. Das rück-gängig zu machen, ist fast unmöglich. Und selbst wenn

man einen Landtausch arrangieren könnte, gibt es doch sehr viele Siedlungen, die so tief im palästinensischen Ge-biet liegen, dass diese Menschen umgesiedelt werden müss-ten. Aber gerade diejenigen Israelis, die dort leben, sind die ideologisch am stärksten überzeugten Siedler, die sich nicht ohne massiven Widerstand umsiedeln lassen würden. Nach der Erfahrung mit der Umsiedlung der Israelis aus dem Gaza-Streifen – damals handelte es sich „nur“ um 8.000 – wird sich Israel sehr genau überlegen, ob sich das mit einer halben Million Menschen durchsetzen lässt!Was wäre eine Alternative zur Zwei-Staaten-Lösung?Ein einziger Staat zwischen Jordan und Mittelmeer, in dem es jedoch schon sehr bald keine jüdische Bevölkerungsmehr-heit mehr gäbe. Dann könnte Israel kaum noch den An-spruch aufrechterhalten, ein jüdischer Staat zu sein.

Wenn Christen von ultraorthodoxen Juden bespuckt werdenIn Israel haben die ultraorthodoxen Juden deutlich an Einfl uss gewonnen. Welche Auswirkungen hat das?Das Verhältnis zwischen ihnen und dem Rest der Bevölke-rung ist keinesfalls spannungsfrei, denn vor allem Jerusa-lem wird immer religiöser. Das betrifft das Judentum wie auch den Islam. Sehr viele säkulare und religiös moderate Juden verlassen deshalb Jerusalem Richtung Tel Aviv. Sie stören sich daran, dass Jerusalem zunehmend ein ultraor-thodoxes Lebensmodell bekommt – wenn beispielsweise immer wieder gefordert wird, dass Männer und Frauen in Bussen getrennt sitzen. Viele ultraorthodoxe Juden stören sich aber auch an der Präsenz von Christen in Jerusalem: Sie halten das Kreuz für ein Symbol des Götzendienstes, weshalb es eine Zeit lang „Mode“ war, Christen anzuspu-cken, die ein Kreuz trugen. Haben Sie auch solche Anfeindungen erlebt?Ja, allerdings liegt das zwei Jahre zurück. Seitdem sind die-se Spuckattacken deutlich zurückgegangen, weil der pol-nische Honorarkonsul in Jerusalem den Rabbiner einer be-sonders streng religiösen Gruppierung überzeugen konn-te, ein Verbot auszusprechen, Angehörige anderer Religi-onen zu bespucken.Wie haben Sie auf die Attacke reagiert?Ich habe versucht, eine große Öffentlichkeit herzustellen, indem ich laut auf Hebräisch gerufen habe: „Hast du denn keine Manieren? Steht nicht auch in deiner Thora geschrie-ben: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst?“ Er musste in das Gespräch mit mir eintreten und gestand mir

„Die Zwei-Staaten-Lösung ist natürlich nach wie vor das Ideal. Aber kann man aus einem Omelett denn wieder zwei Eier machen?”

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immerhin zu, dass auch ich zum Ebenbilde Gottes geschaf-fen sei – das Gebot der Nächstenliebe gelte für mich aller-dings nicht, da ich als Christ ein Götzendiener sei und mit dem Götzendienst das Land beschmutze. Dagegen müsse er sich wehren. Stärken solche Anfeindungen das Miteinander der Kirchen?Nein, man bildet deswegen keine Wagenburg. Die Anfein-dungen durch die Ultraorthodoxen werden von allen als Begleitmelodie in diesem multireligiösen Land wahrge-nommen.

Spannungen gibt es unter den Kirchen und unter JudenSpannungen gibt es ja aber nicht nur zwischen den verschie-denen Religionen, sondern auch zwischen den unterschiedli-chen christlichen Konfessionen. Ein Kuriosum in Jerusalem ist die Grabeskirche, an deren Stelle Jesus der Überlieferung nach gekreuzigt und begraben worden sein soll. Die Oberhoheit über die Kirche teilen sich sechs Konfessionen. Dabei geht es oft sehr unharmonisch zu, weil es Streitereien um Zuständigkeiten gibt. Wirkt das auf Außenstehende nicht abstoßend?Natürlich! Es ist eine Katastrophe, wie da gerangelt wird. Und jüdische Partner sagen mir immer wieder: „Ihr Chris-ten verkündet zwar die Religion der Liebe – aber zu Ostern oder Weihnachten prügelt ihr euch regelmäßig in der Gra-bes- oder der Geburtskirche.“ Ich antworte dann mit einer Gegenfrage: „Sind wir Christen und ihr Juden uns da nicht sehr ähnlich? Stellt euch nur mal eine Synagoge vor, die gemeinsam von sechs jüdischen Gruppen betrieben wird. Würden die sich da nicht auch in die Haare kriegen?“ Spä-testens dann werden meine jüdischen Gesprächspartner stutzig. Den sechs sogenannten „Status-quo-Kirchen“ – die Kirchen also, die teilhaben an einer Regelung von 1853, in der festgeschrieben wurde, wer wann wo in der Grabes-kirche seinen Platz hat – ist diese Kirche unglaublich lieb und teuer. Diese Liebe schlägt sich in einem eifersüchtigen Wachen über jeden Quadratzentimeter nieder, das leider manchmal auch in eine Schlägerei ausartet. Besonders die drei Hauptkonfessionen – die Griechisch-Orthodoxen, die Armenisch-Orthodoxen und der katholische Franziskaner-orden – postieren deshalb in der Kirche Mönche mit Tür-steherqualitäten. Und doch muss man sagen: Die einzelnen Gemeinden kommen sehr gut miteinander aus! Ökumene wird im Alltag gelebt.

Die Protestanten und die GrabeskircheWarum haben eigentlich die Protestanten keinen Anteil an der Grabeskirche?Weil sie bei Festlegung des „Status quo“ hier erst sehr dünn vertreten waren: Erst kurz zuvor – 1841 – wurde hier das gemeinsame preußisch-anglikanische Bistum gegrün-det. Die Protestanten waren also einerseits noch keine fest etablierte Kirche, hatten andererseits aber auch kein Inter-esse an der Grabeskirche – nicht zuletzt wegen des damals schon erheblichen Rummels und der ganz anderen Fröm-migkeitsform.

Welche Bedeutung haben die Protestanten in Jerusalem?Die deutsche evangelische Erlöserkirche steht unmittelbar ne-ben der Grabeskirche. Ihr Turm überragt alle Gebäude in der Jerusalemer Altstadt. Welche Bedeutung haben der Protestan-tismus und die deutsche Gemeinde heute noch in der Stadt?Auf jeden Fall eine Bedeutung, die weit größer ist als die bloße Zahl der rund 1.000 Christen, die hier leben und in dieser Kirche Gottesdienst feiern. Wir haben ein reiches architektonisches Erbe: Wenn man auf die Skyline Jerusa-lems schaut, fällt ja nicht nur der Turm der Erlöserkirche ins Auge, sondern auch die Himmelfahrtkirche auf dem Ölberg. Das kaiserliche Kirchenbauprogramm gab vor, möglichst nah an die historischen Stätten eine eigene Kir-che zu setzen. Heute werden diese Räume allerdings so-wohl von israelischer als auch von palästinensischer Seite als einladend wahrgenommen. Wer beispielsweise bei Konzerten lernt, auf die Musik des anderen zu hören, öff-net sein Ohr auch für die Geschichten des anderen. Ein zweiter Punkt sind die Zehntausenden Pilger, die jedes Jahr allein aus den deutschsprachigen Ländern zu uns kommen. Diese Menschen kommen von vornherein als Neugierige, was für uns eine riesige Chance ist. In Deutsch-land bin ich als Pfarrer zu 50 % damit beschäftigt, erst ein-mal die Neugier der Menschen zu wecken – hierher kom-men die Menschen schon neugierig, und ich kann sofort vom Glauben sprechen.Sie sind also in besonderer Weise missionarisch aktiv?Ja, in gewisser Weise ist das eine missionarische Tätigkeit – besonders, wenn hochrangige Wirtschafts- oder Politiker-Delegationen im Land sind, die in Deutschland überhaupt nichts mit Glaube und Religion am Hut haben, hier aber

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Die deutsche evangelische Erlöserkirche (Turm links) befindet sich nur wenige Schritte von der Grabeskirche entfernt (graue Kuppeln rechts im Bild).

Eine der heiligsten Stätten der Christenheit: Das Grab Jesu inmitten der Grabeskirche in Jerusalem.

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ständig auf ihren Glauben angesprochen werden. Bei uns lassen sich keine Geschäfte machen, ohne auch über Glau-bensfragen zu sprechen, weil im Nahen Osten die Religion schlicht zur gesamten Identität eines Menschen gehört. Schon häufi g saß dann eine Runde von Wirtschaftsbossen oder Politikern bei uns und ließ sich eine Einführung geben in das, was Juden und Christen eigentlich glauben. Eine zweifellos missionarische Aufgabe!

Wen ich alles taufen konnteHaben Sie als Folge auch schon Men-schen getauft?Ja, vor allem unter den jungen Men-schen, die bei uns ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. Manche stammen aus unreligiösen Famili-en. Ich habe mehrfach junge Män-ner erlebt, die mich fragten: „Propst, hast du nicht mal eine Bibel für mich? Ich werde immer wieder auf Religion angesprochen und möchte gern mal nachlesen, was man als Christ eigentlich glaubt.“ Besonders groß ist die Neugier unter jungen Leuten aus den östlichen Bundes-ländern.

Die Zahl der Christen im Heiligen Land steigt – dank der GastarbeiterMan hört immer wieder, dass die Zahl der Christen im Heiligen Land drama-tisch zurückgeht ...In der Summe sinkt die Zahl der Christen in Israel nicht, sondern sie

steigt. Zwar geht die Zahl der arabischen Christen zu-rück, weil viele von ihnen auswandern. Aber dafür kom-men seit einigen Jahren verstärkt Gastarbeiter aus über-wiegend asiatischen Ländern nach Israel, die Christen sind. Daneben stärken auch christliche Familienangehö-rige von neu eingewanderten Juden aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion oder Kriegsfl üchtlinge aus dem christlich geprägten Südsudan die Christenheit in Israel.

Die Herausforderung der ZukunftDie Herausforderung der Zukunft besteht darin, Brücken zu bauen zwischen den alteingesessenen arabischen Christen und den christlichen Neuankömmlingen und Perspektiven zum Hierbleiben zu schaffen. Und das sollten Chris-ten in aller Welt unterstützen! Aber bei allen Bemühungen sollten wir dem Heiligen Geist nicht zu wenig zutrauen! Es ist immer noch unser großer Gott, der wirkt. Er wird da-für sorgen, dass Christen in Israel und auch in den Palästinensischen Gebieten eine Zukunft haben.Vielen Dank für das Gespräch! P

b www.evangelisch-in-jerusalem.orgoder:Evangelische Erlöserkirche Muristan Road • POB 14076 Jerusalem 91140Israel

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Israel7,6 Millionen EinwohnerJuden 75,6 %Muslime 16,9 %Christen 2,0 %Andere 5,5 %

Westjordanland Palästinensische Autonomiegebiete & israelische Siedlungen2,6 Millionen EinwohnerMuslime 75 %Juden 17 %Christen & andere 8 %

Ultraorthodoxe jüdische Kinder werfen Steine, weil Andersgläubige die Sabbatruhe verletzen.

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Wir Mitteleuropäer glauben inzwischen ja an alles: an Bio, Buddha und Bibel; den Weihnachtsmann und Osterhasen, an Heilfasten, Trauerwandern

und die Bedeutung der Mondphasen; an Jesus, Mohammed und den Dalai Lama – wahlweise auch an alles zusammen. Tendenz: zunehmendes Durcheinander. Und wenn die Mi-schung nicht stimmt, wird halt neu gequirlt. Der multireli-giöse Trend entpuppt sich als stiller Protest gegen die Ver-kürzung des Menschenlebens auf die natürlichen Grenzen zwischen Geburt und Tod. In dieser knappen Spanne kann der Sinn des Daseins nicht mehr gedeutet werden. Todesan-zeigen benennen in verquaster Sprache und mit kitschigen Bildern eine neuartige Sehnsucht nach der Fortdauer des Le-bens über das irdische Ende hinaus. Das Materielle, das sich zählen, messen und wiegen lässt, hat seinen Reiz weithin verloren. Ob Teilchen- oder Astrophysiker – die Wissen-schaftler als Experten für die materielle Welt sind mehr und mehr auf Vermutungen angewiesen. Die reine Diesseitigkeit ist für viele Mitmenschen kaum noch auszuhalten. Der Zwei-fel grassiert – selbst der Zweifel am Zweifeln.

Die multireligiöse Krise als ChanceDoch wir Christen sollten darüber nicht klagen – und schon gar nicht über die Suchenden! Denn im Klima der Religionsvermischung liegt auch eine Chance. Schon ein-

mal wurden die Christen ähnlich herausge-

fordert: Die antike Welt im Mittelmeerraum der frühen Christenheit war ähnlich multireligiös wie heute. In der Apostelgeschichte (Kapitel 17) etwa wird von Paulus be-richtet, wie er sich vor fast 2.000 Jahren zunächst empörte über „die Stadt voller Götzenbilder“. Dann aber haben Pau-lus und andere Kirchenväter auf die schlimme Realität mit kluger Glaubenslehre geantwortet – ohne sich theologisch anzupassen.

So ist Theologie entstanden, so kam es zu den drei alt-kirchlichen Glaubensbekenntnissen – dem Apostolischen, dem Nizänischen und dem Athanasianischen Glaubensbe-kenntnis. Wir fi nden sie in den meisten Gesangbüchern. In diesen Texten verbergen sich die grundlegenden Glaubens-fragen – beispielsweise: Ist Jesus Christus Gott? Oder ist er Mensch? Jeweils nur halb – oder beides ganz? An diesen Fragen hängt die Gewissheit unserer Erlösung! Aber noch viel wichtiger ist: Die Glaubensbekenntnisse geben Antwor-ten! Deshalb ist es so wichtig, dass sie in jedem Gottesdienst, bei Beerdigungen und Taufen laut gesprochen werden.

Glaubensbekenntnisse sind ein Schutzwall für ChristenDie Glaubensbekenntnisse schützen vor einem Missbrauch der Bibel durch die Betonung einzelner Worte. Denn sie hal-ten die inneren Zusammenhänge der biblischen Botschaft fest. Die Glaubensbekenntnisse sind aber auch ein Schutz-wall für Kirchen, Gemeinden und die einzelnen Christen, wenn sie nicht (mehr) richtig mit der Bibel umzugehen wis-sen. Denn in ihnen sprechen wir heute gemeinsam das aus, was Christen lange vor uns aus der Heiligen Schrift als Gottes Wort gehört haben. Sie sind die allerersten Ausle-gungshilfen für Christen und für eine Kirche, die der Hei-ligen Schrift gehorsam sein will. Darum ist es töricht, im Streit um die Bibel auf die Hilfe der Bekenntnisse verzich-ten zu wollen. Ihre besondere Würde haben die Bekennt-nisse zudem darin, dass sie in den ersten Jahrhunderten der Christenheit entstanden ist – das waren Zeiten des Wi-derstands und der Verfolgung. Es sind erprobte Gewiss-heiten des Glaubens – in ihnen geht es also gerade nicht

Auf die alten Bekenntnisse bauen – oder eine neue Religion basteln?

BEKENNTNISSE Pünktlich zu Ostern, dem höchsten Fest der Christenheit, brachte „Die Zeit“ Jesus Christus nicht als Herrn der Kirche – geschweige denn als Sohn Gottes –, sondern als Yoga-Priester auf den Titel (siehe unten). Eine der Schlag-zeilen der Wochenzeitung lautete: „Erlaubt ist, was gefällt“; ein Gott komme selten allein, war zu lesen, oder auch: „Jeder ist seine eigene Kirche“. Für Oberkir-chenrat i. R. Klaus Baschang (Karlsruhe) stehen auch die Kirchen in der Gefahr, lieber fromme Wellness zu betreiben – statt den Glaubensbekenntnissen zu trauen. Klaus Baschang

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um eine trockene Lehre alter Theologen! Das merkt man, wenn man sie öfter einmal gegenüber anderen bekennt.

Die Überlebensfrage„Erlaubt ist, was gefällt“, lautet das multireligiöse Motto. Aber so harmlos ist die Welt nicht. Um der Menschen und der Kirche willen ist es dringend an der Zeit, die Vernunft des Glaubens auf der Basis unserer Bekenntnisse neu auf-zuzeigen. Ich habe nichts gegen meditatives Tanzen, nichts gegen Bibliologs (das Verstehen eines Bibeltextes als Rol-lenspiel), auch nichts gegen Strukturdebatten (sofern sie nicht endlos dauern) – meinetwegen.

Entscheidend ist jedoch, jetzt in möglichst vielen Ge-meinden theologische Arbeitskreise zu gründen, in denen sich Männer und Frauen anhand der alten Bekenntnisse neu mit der Lehre der Kirche vertraut machen. Die Gering- oder sogar Missachtung der Lehre muss endlich ein Ende fi nden. Sie hat uns eine dümmliche Diskussion über die angebliche Überfl üssigkeit der Sühnopferlehre eingebracht – gepaart mit wechselnden Gefühlsregungen in den Ge-meinden und einer unguten Neigung, Minderheitenprob-lemen mehr Beachtung zu widmen als den zentralen Glau-bensfragen. Schluss damit! Es genügt auch nicht, einfach nur die Bedeutung der Lehre zu betonen, aber keine Kri-terien dafür zu benennen. Der Lehrwirrwar unter den Evangelischen wird sogar noch gefördert, wenn jedes Grüppchen seine eigenen Lehrversuche unternimmt. Al-lein die Rückkehr zur bewährten Lehre derer, die schon vor uns Gläubige waren, weist in die Zukunft. P

Am bekanntesten: das Apostolische GlaubensbekenntnisIn einer multireligiösen Welt wird man immer häufi ger – beson-ders von Muslimen und Atheisten – gefragt: „Was glauben Sie als Christ eigentlich?“ Das war auch schon in den ersten Jahr-hunderten nach Christi Geburt so. Daher schufen die Kirchen-väter Glaubensbekenntnisse. Sie wurden in Synoden diskutiert und von ihnen angenommen – eine Art geistlicher Qualitätstest. Am ältesten und bekanntesten ist das Apostolische Glaubensbe-kenntnis, das bis ins 2. Jahrhundert zurückreicht. Es wird in der westlichen Kirche in den Landeskirchen bei jeder Taufe gespro-chen. Wenn es sonst in Gottesdiensten gebetet wird, dann erin-nert sich die Gemeinde damit an das gemeinsame Fundament ihres Glaubens. Seinen Namen verdankt es der Vermutung, wo-nach jeder der 12 Apostel eine Aussage beigesteuert haben soll.

Das Bekenntnis, das alle Kirchen in Ost und West anerkennen, ist das Nizänische GlaubensbekenntnisEs wurde 325 auf dem Konzil in Nizäa (Türkei) beschlossen und 381 auf dem Konzil in Konstantinopel ergänzt:

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Von einer Trendumkehr mag der Geschäftsführer der dzm–die mobile Mission,

Thomas Röger (Siegen), zwar nicht spre-chen, doch habe das vergangene Jahr gezeigt, „dass das Zelt weiterhin der Ort ist, an dem Menschen jeden Alters und aller Schichten zusammenkommen.“ Es biete auch in Zukunft grossartige Mög-lichkeiten, das Evangelium in einladen-der und offener Atmopshäre zu verkün-digen. Gerade Angebote für Jugendli-che („ZDrei“) und Ältere („55plus-Zelt“) hätten sich bewährt. Nach Rögers Beobachtung werden Zelteinsätze zu-nehmend von Besuchern genutzt, die das Bedürfnis nach Seelsorge haben.

Die Frage, wie viele „Aussenstehen-de“ man erreiche, lasse sich nicht mehr so einfach wie früher beantworten: „Es sind zunehmend die Menschen,

die wir in unseren Kirchen und Ge-meinden treffen, die aber noch keinen festen Glauben an Christus gefunden haben. Gerade sie brauchen die glau-bensweckende Verkündigung im Zelt, am besten mit nachfolgenden Glau-benskursen in den Gemeinden“, erläu-terte Röger gegenüber idea. Die dzm (früher: Deutsche Zeltmission) – die zum pietistischen Evangelischen Gna-dauer Gemeinschaftsverband gehört – führt als grösstes Zeltmissionswerk in diesem Jahr 17 Zeltevangelisationen (2011: 11) durch, darunter eine Cam-ping- und eine Strandmission.

Mobile Treffpunkte sind gefragtNur einen Einsatz weniger als 2011 – 16 – macht die Barmer Zeltmission (Rehe/Westerwald). Daneben setzt das den freikirchlich-evangelikalen

Zeltmission: Deutschland mehr, Schweiz wenigerEVANGELISATION Die Zeltmissionswerke starten in die neue Saison. Während die Nachfrage in Deutschland wieder steigt, sinkt die Zahl der Zeltevangelisationen in der Schweiz weiter.

Die Zeltkirche der Missionarischen Dienste der Evangelischen Landes-kirche in Württemberg ist auch in diesem Jahr an drei Orten unterwegs.

dzm–die mobile mission (Deutsche Zeltmission)0271 8800100www.die-mobile-mission.de

Barmer Zeltmission02771 41322www.leben-ist-mehr.de

Deutsche Indianer Pionier Mission07133 22368 • www.dipm.de

Ev.-methodistische Kirche07333 5062 • www.emk-zeltmission.de

Bund Freier ev. Gemeinden06462 5363 • www.evangelisation.feg.de

Arbeitsgemeinschaft derBrüdergemeinden02103 961770www.veranstaltungszelte.org (Zelt mit Holzboden)

Württembergische Landeskirche07121 330266www.missionarische-dienste.de

Gemeinde für Christus0041 619712437www.gfc.ch

Vereinigung Freier Missionsgemeinden0041 31 7221545 • www.vfmg.ch

Zeltmissionen in Deutschland und der Schweiz

Brüdergemeinden nahestehende Werk verstärkt auf sein Buscafé „Mo-biler Treffpunkt“ in Fussgängerzonen sowie auf sportliche Einsätze für Ju-gendliche mit ihrem „Life is more”-(Leben ist mehr-)Bus, berichtet Orga-nisator Volker Braas. „Mit diesen niedrigschwelligen Angeboten errei-chen wir vor allem Interessierte, die noch wenig vom Glauben wissen, und können intensiv mit ihnen über den Glauben sprechen.“ Auch von ihren Strandmissionen und Sommerlagern („Sola“) lassen sich viele – gerade jün-gere – Menschen ansprechen.

EmK auch im Ausland aktivWie in den Vorjahren schlägt das Evan-gelisationswerk der deutschen Evange-lisch-methodistischen Kirche auch 2012 wieder seine Zelte im europäi-schen Ausland auf, berichtet der leiten-de Zeltmeister der Freikirche, Matthias Fritzsch (Laichingen bei Ulm).

Wird die Schweiz „zeltlos“?Die Zahl der Zeltmissionen in der Schweiz sinkt weiter: Während 2008 noch 9 Einsätze und 2011 immerhin 4 stattfanden, sind in diesem Jahr nur 2 vorgesehen. Entsprechend skeptisch ist Matthias Käser von der Freikirche „Gemeinde für Christus“ über die Zu-kunft der Zeltkirchenarbeit in der Eid-genossenschaft. Immerhin können in-teressierte Gemeinden bei der Verei-nigung Freier Missionsgemeinden (Rubingen bei Bern) ein Zelt für eige-ne Einsätze leihen. P

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Schwerin

Wiesbaden

Erfurt

Dresden

Elsterheide-Bluno

Freital

PotsdamBerlin

Magdeburg

Hannover

Bremen

Stuttgart

Mainz

Bad Gandersheim

Aurich-Wiesens

Wilnsdorf-WilgersdorfBreidenbach-Achenbach

Serrahn

Warnemünde

Fürstenwerder

Uffenheim

Wuppertal-Neviges

Dortmund

Wirsberg

Ommerborn

Bad Blankenburg

Süderbrarup

Neustadt/Weinstr.Frankenthal

Dillenburg

Sulz

Elmshorn

Mücke-Sellnrod

Porta Westfalica

Dissen

Minden

GomadingenGammertingen

Hofstett

Düsseldorf

Göppingen

Burgstädt

Wetzlar-Dutenhofen

Ludwigsstadt

Gochsen

Balingen

Herbrechtingen-Bissingen

Krelingen

Heilbronn

Zittau

München

Regensburg

Kiel

Bosau

Breitenauer See

Trinwillershagen

Chemnitz

Filderstadt

Leipzig

Marienheide

Reichshof-Drespe

Lehrte-Arpke

Oberkrämer

Baiersbronn

Marbach am Neckar

Nordheim/Nordhausen

Netzschkau

Vlotho (2x)

Bad Oeynhausen

Gemeinde für Christus (Schweiz)

Württembergische Landeskirche

Deutsche Zeltmission

Deutsche Indianer Pionier Mission

Barmer Zeltmission (Brüdergemeinden)

FeG Deutschland

Evangelisch-methodistische Kirche

Arbeitsgemeinschaft derBrüdergemeinden

Landeshauptstädte

Buchs

Reichenbach (Kandertal)

Gemeinde für Christus(vormals Ev. Brüderverein)

Auf ins Zelt!

Zeltmissionseinsätzein Deutschland1992 2402000 1022010 672011 522012 60

Die Zeltmissionseinsätze in diesem Frühling und Sommer

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netFORUM FÜR JUNGE CHRISTEN

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1. Überprüfe Deine Motivation!Die angesagtesten Klamotten, das neueste Handy, der schickste MP3-Player: Um bei den anderen etwas zu gelten, spielt es gera-de unter jungen Leuten eine große Rolle, materiell „mithalten“ zu können. Das hat weitreichende Folgen: 17 % der Jugendlichen in Deutschland und der Schweiz sind bereits kaufsüchtig. Jeder Vierte unter den 16- bis 25-Jährigen ist verschuldet. Denn wenn das Geld nicht ausreicht, um immer die neuesten Dinge zu haben, ist es heutzutage ein Kinderspiel, auf „Pump“ zu kaufen. Denn viele Firmen werben mit „kostenlosen“ Krediten – und vernebeln damit die Tatsache, dass es sich dabei ums Schuldenmachen handelt. Wichtig ist deshalb, dass Du vor dem Geldausgeben überprüfst: Aus welcher Motivation kaufe ich mir etwas? Muss ich wirklich im-mer das Neueste und Beste haben? Mein Tipp: Investiere lieber in Deine persönlichen Fähigkeiten und Begabungen – z. B. durch Sprachreisen oder bestimmte Kurse –, als Dein Geld für die Konsum-industrie auszugeben.

2. Ermittle Dein Budget!Weißt Du eigentlich, wie viel Geld Du im Monat zur Verfügung hast und wohin es geht? Teste Dich doch selbst einmal: Wie viel Geld hast Du am letzten Wochenende ausgegeben? Was hat Dich Deine letzte Handyrechnung gekostet? Wie hoch waren Deine Ausgaben für Klamotten im vergangenen Monat? Wie viel Geld hast Du am Ende des Monats auf die Seite gelegt oder wie viel hast Du Dir geliehen?

Wenn es Dir schwerfällt, diese Fragen zu beantworten, solltest Du unbedingt künftig Dein Budget ermitteln: Schreibe drei Mo-nate lang jede Deiner Ausgaben auf. Teile vier Bereiche mit Un-terkategorien ein: Grundbedürfnisse (Wohnen, Nahrung, Kom-munikation), Aussehen (Kleidung, Kosmetik, Fitness), Mobilität (Verkehrsmittel, Freizeit, Hobby), Zukunft (Schule bzw. Lehre oder Uni, Sparen, Spenden). Zähle die Ausgaben in den Kategorien zu-sammen und teile die Summen durch drei. Damit hast Du brauch-bare Mittelwerte Deiner monatlichen Ausgaben.

3. Beachte diese sechs Regeln!Beachte dazu ein paar einfache Regeln: 1. Gib nicht mehr aus, als Du hast. 2. Lege vor dem Shoppen eine klare Obergrenze Deiner Ausgaben fest. 3. Zahle nicht mit EC- oder Kreditkarte. 4. Kaufe nicht auf Raten oder Kredit. 5. Schließe für Dein Handy keinen Monats-, sondern einen Prepaid-Vertrag ab. 6. Spare regelmäßig, auch wenn es kleine Beträge sind.

4. Hol Dir Tipps aus der Bibel!Das Wort Gottes handelt an knapp 2.500 Stellen von Geld, Besitz oder Reichtum. Über Themen wie Glaube, Erlösung und Liebe ent-hält es „nur“ je rund 500 Aussagen! Gott weiß also, wie nah uns unser Geldbeutel ist. Er stellt sich uns in seinem Wort als der vor, der uns versorgen will. Aber er gibt uns auch die Aufgabe, das gut zu verwalten, was er uns anvertraut.

Die Bibel fordert uns auf, den zehnten Teil unseres Geldes Gott zur Verfügung zu stellen: „Bringt aber die Zehnten in voller Hö-he in mein Vorratshaus ...“ (Maleachi 3,10). Vielleicht fällt Dir das schwer – gerade wenn Du nur über ein kleines Budget verfügst. Doch Gottes Intention ist nicht, dass wir mit weniger auskommen sollen. Er will, dass wir lernen, auf seine Versorgung zu vertrauen – und fordert uns sogar heraus, ihn dabei auf die Probe zu stel-len: „... prüft mich hiermit, ... ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle“ (Ma-leachi 3,10). Gott möchte, dass unser Herz nicht am Geld hängt, sondern dass wir gern abgeben. Wenn es hingegen ein Krampf für Dich ist, gib den Zehnten lieber nicht und sage Gott ganz ehrlich: „Herr, ich fürchte mich, dass das Geld dann nicht mehr ausreicht – hilf mir doch darin!“ P

b www.crownlife.deUm Dein persönliches Budget zu ermitteln, stellt Dir Hans Kriechbaum auf Anfrage kostenlos ein vorgefertigtes Excel-Formular mit den vier Bereichen und Unterkategorien zur Verfügung: [email protected]

So entgehst Du der Schuldenfalle!FINANZEN Immer mehr Jugendliche haben ein Schuldenproblem. Fällt es auch Dir schwer, Dein Geld richtig einzuteilen? Hans Kriechbaum (55), Jugendreferent des Arbeitszweiges „Crownlife – Finanzielle Freiheit le-ben“ beim evangelikalen Missionswerk „Campus für Christus“ (Gießen), gibt dazu Tipps.

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DIE KLEINE K A NZEL 31

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Dr. Otto-Uwe Kramer (Neustadt/Holstein) ist Propst des Kirchenkreises Oldenburg der Nord-elbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche.

» Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt

ist, welcher ist Jesus Christus. « Aus dem 1. Brief des Paulus an die Korinther 3,11

Womit alles steht und fälltChristlicher Glaube steht und fällt mit einer persön-lichen Beziehung zu Jesus Christus. Die Christen und auch die Kirchen werden nur dann in einem

durch Säkularisation und multikulturellen Facettenreichtum geprägten 21. Jahrhundert eine Zukunft haben, wenn sie sich auf die Quelle ihrer Kraft besinnen, auf Jesus Christus.

Der Theologe Adolf Schlatter (1852–1938) wurde einmal gefragt, was das Christentum eigentlich Neues habe gegen-über anderen Religionen und philosophischen Systemen. Er antwortete schlicht und ergreifend: „Christus!“ Fantastische und in sich stimmige Seinsentwürfe – durchaus gepaart mit einem überzeugenden Konzept von Mitmenschlichkeit und Humanität – lassen sich auch in anderen Kulturen fi nden. Weiter gehört es zum Menschsein, die Hand nach oben aus-zustrecken, oft unter großen Anstrengungen und Opfern.

Aber nur an einer Stelle reicht Gott uns von oben seine Hand, so dass sie für uns greifbar wird.

Wer diese Hand ergreift, ist ChristDiese ausgestreckte Hand Gottes heißt Christus – wer sie er-greift, ist Christ. Nur in der persönlichen Beziehung zu Jesus selbst ist Christsein überzeugend, ja lebensfähig, zukunfts-trächtig. Ob nicht genau deshalb der Einfl uss der Kirchen so stark im Abnehmen begriffen ist, weil diese Christusbezie-hung so wenig gesucht wird? Wir müssen als Christen nicht meinen, auf jeden attraktiv scheinenden Zug aufspringen zu müssen. Wir brauchen Christus, ihn allein. Ohne ihn sind wir für unser Land nichtssagend, kraftlos, ohne Bedeutung. Lassen Sie uns Jesus suchen. Alles andere ist zweitrangig! Aber mit ihm können wir über Mauern springen. P

Papi weiss einfach mehr. Er liest idea Spektrum.

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Foto: PR

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PORTRÄT

16.2012

Um seinen neuen Job ist Schaefer nicht zu beneiden. „Ein Himmelfahrtskom-

mando“, heißt es in den Medien: 66 Gegentore und 18 Niederlagen sind in dieser Saison Rekord. Für Fußball-experten ist die Mannschaft eine „Chaos-Truppe“ oder ein als „charak-terlos verschriener Haufen“. Während die Spieler nach der letzten „Klatsche“ in Mönchengladbach durch einen Ne-benausgang aus der Tiefgarage des Stadions „feige fliehen“ – so der Kölner „Express“ –, stellt sich allein Schaefer den enttäuschten Fans. Er ap-pelliert an ihre Solidarität: „Wir haben noch drei Spiele. Wir dürfen jetzt nicht gegeneinander sein. Es geht nur mit Geschlossenheit.“ Trotz der Niederla-ge sieht Schaefer „positive Ansätze“: „Das war keine leblose Mannschaft.“

„Der Glaube spielt die Hauptrolle“Er hat den Trainerjob zum zweiten Mal übernommen: Im Oktober 2010 stand „Köln“ auf dem 17. Tabellen-platz. Schaefer schaffte tatsächlich den Klassenerhalt 2011. Doch dann trat er vor einem Jahr völlig überra-schend zurück. Das angespannte Ver-

hältnis zum damaligen Sportdirektor Volker Finke dürfte dabei eine Rolle ge-spielt haben. Finke – der mittlerweile den Verein ver-lassen hat – hatte sich wie-derholt kritisch zum Glau-ben des Trainers „mit Missions auftrag und Er-wachsenentaufe“ geäußert und die Baptisten als Sekte bezeichnet. Schaefer hatte gekontert, dass gerade sein Glaube ihm Kraft für die Aufgabe gebe: „Der Glaube spielt die Hauptrolle in meinem Leben.“ Seit 1973 ist er Trainer in seiner Heimat-stadt. „Das ist ein Geschenk“, meint der Diplom-Sportlehrer. Rücken-deckung für seine erneute Berufung in die 1. Liga bekam er auch aus dem Internet: Eine Facebook-Gruppe mit dem Titel „Wir wollen Frank Schaefer zurück zum 1. FC Köln“ hat über 10.000 Mitglieder.

Trainer bedankt sich für Gebete Trotz seiner Prominenz: Unter den 240 Mitgliedern in der Baptistengemeinde Köln-West spielt Schaefer keine Sonder-rolle. Dort ist man vielmehr davon be-

eindruckt, wie ruhig ihn der Trubel lässt. Er weiß um die Kraft des Gebets und hat sich bei der Gemeinde dafür be-dankt, dass sie betend hinter ihm steht.

Er ist Mitarbeiter im Beta-KursEr ist ein Fan von Glaubenskursen. Weil der bekannte „Alpha-Kurs“ ihn in seinem Glauben gefestigt hat, enga-gierte er sich in seiner Gemeinde als Mitarbeiter im „Beta“-Folgekurs. Schaefer bekennt, noch nie dafür gebe-tet zu haben, „dass wir ein Spiel gewin-nen“. Trotzdem, witzelte die „Frankfur-ter Allgemeine Zeitung“, wird er für seine Mission Klassenerhalt „ein wenig Beistand von oben brauchen“: In den nächsten drei Spielen geht es gegen Stuttgart, Freiburg und Bayern Mün-chen – keine leichten Aufgaben. P

FUSSBALL Die Hoffnungen beim 1. FC Köln ruhen auf einem Baptisten: Der 48-jährige Frank Schaefer soll die „Geißböcke“ vor dem Abstieg in die 2. Fußball-Bundesliga bewahren. Doch drei Tage nach seiner Berufung und der Entlassung seines Vorgängers verlor die Mannschaft am Sonntag in Mönchen-gladbach erneut mit 0:3. Ein Porträt von Klaus Rösler.

Ein Christ als Retter vor dem Abstieg

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DAS WORT DER WOCHE

» Daran, dass Jesus Christus die größte Herausforderung in unserer erlebbaren Geschichte ist, kann kein Zweifel sein.Martin Walser – der als der derzeit bedeutendste deutschsprachige Schriftsteller gilt – in der Zeitung „The European“.