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4 SEA Leiterforum Gemeinde und Intellektuelle | 7 Seelsorge Weihnachten weckt die Sehnsucht nach Harmonie | 17 Porträt Warum Stefan Frei Rubbelkarten für Bibelleser kreiert 22 Gesellschaft Zehn Professoren warnen vor dem Zusammenbruch www.ideaschweiz.ch 11. Dezember 2013 | 50 Hoffnung weitergeben 80 Jahre „Das Haus der Bibel“: Brigitte Fürer und Christa Bösinger blicken zuversichtlich in die Zukunft Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

Idea Spektrum Schweiz 50/2013

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Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt mit Fokus auf die Schweiz und Deutschland.

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4 SEA Leiterforum Gemeinde und Intellektuelle | 7 Seelsorge Weihnachten weckt die

Sehnsucht nach Harmonie | 17 Porträt Warum Stefan Frei Rubbelkarten für Bibelleser kreiert

22 Gesellschaft Zehn Professoren warnen vor dem Zusammenbruch www.ideaschweiz.ch

11. Dezember 2013 | 50

Hoffnung weitergeben80 Jahre „Das H aus der Bibel“: Brigitte Fürer und Christa Bösinger blicken zuversichtlich in die Zukunft

Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

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Liebe Leserin, lieber LeserEs war in Leukerbad, vor ungefähr 40 Jahren. „Kennen Sie das neue Lied schon?“ Die Frage meines Vaters überraschte den stämmigen katholischen Mitchristen. Mich ärgerte sie. Ein solcher Einstieg für ein Gespräch über den Glauben „allein aus Gnade“ ...?Ich besuche für idea eine Seniorenkonferenz. Die meist vierstimmigen Lieder sind eine wohltuende Abwechslung zum oft recht flachwor-tigen Gesang landauf, landab. In der Mittagspause meint ein Senior: „Das uns vertraute vierstimmige Liedgut kann heute schon wieder als ‚neues Lied‘ bezeichnet werden.“Die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG) existiert seit rund 200 Jahren. Durch ihre Initiative entstanden Pro Juventute, Pro Senectute, Berghilfe oder die Mobiliar-Versicherung und ZEWO. Ak-tuelles Projekt: eine neue Nationalhymne. Unter dem Label „CHym-ne“ lanciert sie ab 1. Januar bis Ende Juni 2014 einen Wettbewerb für einen neuen Text. Das neue Lied der Schweiz soll sich an der Prä-ambel der Bundesverfassung orientieren. „An Werten wie Freiheit, Demokratie, Verantwortung, Respekt“, wurde letzte Woche an einer Medienkonferenz in Bern erklärt. Der Schweizerpsalm sei nicht mehr zeitgemäss, die meisten würden den Text nicht kennen, viele hätten keinen Bezug mehr zur Religion. „Und ‚Gott der Allmächtige‘?“, fragte ein Journalist spanischer Herkunft. Antwort: Die neue Verfassung sei 1999 deutlich angenommen worden, also sei der Ausdruck „Gott“ zu-lässig. Ein Reporter der „New York Times“ zweifelte, ob innerhalb von sechs Monaten ein valabler neuer Text gefunden werden könne.Die SGG will den Siegertitel 2015/2016 dem Bundesrat übergeben. Es wäre seit genau 40 Jahren der vierte Anlauf für eine neue Landes-hymne. Die Initiativen des Komponisten Paul Burkhard (1973), des Unternehmers Heinrich Villiger (1998) und der Politikerin Margret Kie-ner Nellen (2004) führten nicht zum gewünschten Erfolg. Der Schwei-zerpsalm wurde 1961 provisorisch eingeführt und 1981 definitiv zur Landeshymne erklärt. 2016 wird der Text 175-jährig.Und Sie? Kennen Sie das „neue Lied" schon? Der Gesang der Erlösten vor Gottes Thron (Offenbarung 14,3) wird gewaltig sein. Anbetung pur, erfrischend, ergreifend, erhebend für Anhänger vierstimmiger Hymnen wie von Chorussen und Songs! Nicht aus-, sondern inwen-dig. Was wir heute singen, ist ein bescheidenes Vorprogramm.Thomas Feuz

Ein altes und „das neue Lied“

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bibLisch

Bildnachweis: Eveline Mergaert, Das Haus der Bibel/Genfer Bibelgesellschaft (Titelseite); zvg (Seite 3)

Impressum Idea Schweiz

Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident, Sam Moser Stellvertreter, Paul Beyeler, Hans Lendi, Helmut Matthies, Matthias Spiess Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60 E-Mail: [email protected] Internet: www.ideaschweiz.ch

Chefredaktor: Rolf Höneisen (rh) Büro: Steinackerstrasse 4, 9214 Kradolf-Schönenberg, Tel./Fax 071 642 44 21 E-Mail: [email protected]: Thomas Feuz (tf ), Christof Bauernfeind (chb) Erweitertes Team: Christian Bachmann (cb), Mirjam Fisch-Köhler (mf)

Verlagsmanager: Bruno Jordi, 031 818 01 [email protected] Kundenberatung Anzeigen: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 42; Fax 031 819 38 54 E-Mail: [email protected]

Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Franziska Schüller, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54E-Mail: [email protected]: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Einzelverkaufspreis: CHF 4.–Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: www.jordibelp.chSpendenkonto: Idea Information AG, 4410 LiestalPostFinance, 3013 Bern, Konto-Nr. 40-788586-4IBAN-Nr. CH14 0900 0000 4078 8586 4BIC-Code POFICHBEXXX

Ihr werdet den Heiligen Geist empfangen und durch seine Kraft meine Zeugen sein in Jerusalem und Judäa, in Samarien und auf der ganzen Erde. Apg. 1,8

Diese letzten Worte Jesu faszinieren mich. Er gab seinen elf Aposteln einen grossen Auftrag in einer ge-fährlichen Welt: der Kaiser in Rom beherrschte die Nationen und wollte als Gott verehrt werden. Zusammen mit dem Auftrag erhielten die Jünger aber auch eine grosse Zusage: das Geschenk von Gottes Geist – das Ge-heimnis seiner Kraft. In dieser Kraft waren in den vergangenen 2000 Jahren ganz normale Menschen Zeu-gen seiner Liebe, seiner Vergebung und seines Friedens. So breitete sich Gottes Botschaft über den ganzen Erdball aus. Ich möchte mich von seinem Geist und seiner Kraft immer wieder neu ergreifen und erfüllen lassen und ein glaubwürdiger Zeuge sein.

Ein Lieblingsbibelwort von Barbara Gradwell, Präsidentin und Gross-rätin der EDU Spiez, Einigen.

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Anfang Juli löste VBG-Leiter Benedikt Walker eine Diskussion aus, als er fest-

stellte: „Die intellektuelle Elite fühlt sich in der Kirche immer weniger verstanden und verabschiedet sich darum von ihr.“ Eine Spurgruppe unter der Leitung von Marc Jost (SEA) griff das Thema auf und führte dazu eine Umfrage durch, bei der über 1000 verwertbare Antworten eingingen. Der Theologe und Psychologe Dieter Bös-ser präsentierte die Ergebnisse der Umfra-ge mit dem Titel „Wie Kirchen und Intellek-tuelle voneinander profitieren können“ an der SEA-Leiterkonferenz am 4. Dezember in Wetzikon (siehe auch Interview S. 5).

Entfremdung von der GemeindeDie Umfrage suchte schlüssige Antwor-ten zur Frage, ob sich die Intellektuellen langsam aber sicher von den Kirchen und Freikirchen entfremden. Oder aber: Wie viele Intellektuelle sind zwar Christen, be-suchen aber keine Gottesdienste mehr? Die Antworten darauf sind wesentlich. Wenn denkende Menschen die Gemein-den verlassen, habe das Konsequenzen für ihren persönlichen Glauben und ihre Fähigkeit, ihn in den Alltag zu integrie-ren, begründete Bösser gegenüber idea: „Weil Intellektuelle eine Multiplikatoren-funktion in der Gesellschaft haben, hat das auch Konsequenzen auf die Relevanz christlicher Werte in Wirtschaft, Politik und Medien.“Bei der Auswertung der Antworten ha-ben sich die aufgeworfenen Fragen weit-hin bestätigt, insbesondere die teilweise geäusserte Kritik an der Qualität der Pre-

digten. Andererseits erleben viele das (freikirchliche) Gemeindeleben trotz Defi-ziten als sehr positiv.

Engagierte DiskussionVBG-Leiter Benedikt Walker präsentierte zu den Ergebnissen ein Diskussionspa-pier mit vier Thesen zum Tagungsthema. Der Auswertung unter der Moderation von Führungskräfte-Coach Markus Züger folgte eine engagierte Diskussion, die in einem gemeinsam erarbeiteten Fazit mün-dete.

Konsequenzen ziehenDarin werden die Gemeinden ermutigt, ih-ren intellektuellen Gemeindegliedern Ge-legenheit zu geben, ihre Begabungen und Ressourcen in die Gemeinde einzubringen und ihnen womöglich auch ein Mandat zu übertragen: zum Beispiel als Beauftragte für Fragen der Weltanschauung und der Apologetik. Sie sollen Gelegenheit erhal-ten, die Gemeinde mitzuprägen. Wo vor-handen, müsse evangelikaler Pessimismus abgelegt und durch eine «Kultur der mu-tigen Offenheit» überwunden werden. Die Gemeinden sollten Raum zur Diskussion über aktuelle und grundsätzliche Fragen schaffen und unterschiedliche Positionen und Antworten zulassen. Die Spurgruppe wird sich noch diesen Monat treffen, um die Konferenz auszuwerten. (im) M

b www.each.ch, www.vbg.ch

PARDONIch liebe die Jahreszeiten. Ich bin dankbar, dass die Sonne nicht pausenlos von einem blauen

Himmel strahlt, sondern dass es Herbst und Winter gibt. Ich geniesse im Moment die neblig-grauen Dezembertage, die langen Abende. Entschleunigung! Durch die Natur vorgegeben. Vom Schöpfer weise geplant. Die Farben nicht mehr grell, das Licht gedämpft. Die Aktivitäten draussen eingeschränkt. Die Lebhaf-tigkeit des Sommers verebbt. Alles etwas gemächlicher und ruhiger. Mir tut es gut! Mühe bekomme ich, wenn mir andere ihr Lebenstempo und ihren Lebensrhythmus aufzwingen wollen. Wenn sie mich durch den Jahres- und Zeitenlauf hetzen.Im Juli, kaum habe ich mich ins Badekleid gewagt, die ersten Kataloge mit der neuen Herbstmode. Im Oktober, an den Obstbäumen die reifen Äpfel, in den Schaufenstern am Christbaum bereits die Weihnachts-sterne. „Morgen kommt der Weih-nachtsmann“, wenn bei mir erst

„Bunt sind schon die Wälder“ dran ist. Als Anfang November auf einem Prospekt stand: „Winterschlussver-kauf, 50 Prozent auf alle Winterbe-kleidung!“, konnte ich nur noch stöhnen. „Lasst mich endlich in Ruhe! Ich möchte mich erst einmal auf den Winteranfang freuen!“ – „Alles hat seine Zeit ...“ Die Worte aus Prediger 3 sind wie Balsam für mich. Wohltu-end, wenn es da heisst: „Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit ...“ Und über das Wunder von Weihnachten lesen wir in Galater 4,4: „Als aber die Zeit erfüllet war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau ...“ Als die Zeit erfüllet war. Nicht einen Moment früher. Gott lässt sich nicht in seinen Zeitplan pfuschen!

Marianne Vonlanthen war Lehrerin und Katechetin und schreibt gelegentlich Kolumnen.

Coach Markus Züger präsentiert das Ergebnis der angeregten Diskussion.

Er stiess die Diskussion an: VBG-Präsident Benedikt Walker.

Die Intellektuellen und die GemeindeSEA LEItERfORum Wie können Kirchen und Intellektuelle voneinander profitieren? Diese Frage wurde in Wetzikon breit diskutiert.

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Dieter Bösser: „Umfrage kann einen interessanten Diskurs auslösen.“

„Es gibt grosse unterschiede“SEA LEItERfORum Fragen an Dieter Bösser. Er führte die Umfrage "Wie Kirchen und Intellektuelle voneinander profitieren können" durch.

Gottes Zeichen am HimmelDie Freie Evangelische Gemeinde Horw/Kriens hatte zu zwei Sternen-Anlässen ins Begegnungszentrum Mattenhof einge-laden. Simon Rohrer, Präsident des CAV international (christlicher Astronomie-verein), informierte am ersten Advents-sonntag mit eindrücklichen Bildern über das „Kreuz des Südens“, ein Sternbild nahe dem himmlischen Südpol. Mit Gleichnis-

sen über aufsehenerregende Stern-Kon-stellationen zog er Parallelen zum Kreuz von Jesus Christus. „Was war der Stern von Bethlehem?“ Dieser Frage ging Dr. theol. von Ungern-Sternberg (Bild) nach. Am 6. Dezember beleuchtete er das anti-ke Wissen über Sterne und brachte dieses mit dem Stern von Bethlehem zusammen. Nebst andern Theorien präsentierte der

IN KRIENS LIESSEN ZwEI VORtRäGE übER StERNE StAuNEN

Referent mit Videosimulationen seine be-vorzugte Erklärung: eine Jupiter-Venus-Dreifach-Konjunktion im Sternbild Löwe, welches von babylonischen Sterndeutern als Symbol für Israel interpretiert werden konnte. (mw) b wwww.feg-kriens.ch

Dieter Bösser, welche Annahmen haben sich bei der Umfrage bestätigt?Bestätigt haben sich Bedenken bezüglich der Qualität der Predigten. Interessant war, dass Teilnehmende mit hohem Bil-dungsabschluss auf einige Antworten anders als andere Teilnehmer reagierten. Insgesamt bewerteten Akademiker die Predigten aber in verschiedener Hinsicht kritischer. Wo gab es Überraschungen?An der Umfrage haben erfreulich viele Akademiker teilgenommen. Nicht erwar-tet haben wir, wie gut sie insgesamt in die Gemeinden integriert sind und wie regel-mässig sie den Gottesdienst besuchen. Aus der Verteilung der Daten und der Dis-kussion muss aber geschlossen werden, dass es zwischen den einzelnen Kirchen und Gemeinden erhebliche Unterschiede gibt. Die Predigten werden tendenziell als inspirierend erlebt. Doch sind beson-ders die über 60-jährigen Teilnehmer der Meinung, die Predigten zeichneten ein zu einfaches Bild von der Wirklichkeit. Was können diese Resultate einem frei-kirchlichen Pastor sagen?Verschiedene Ergebnisse der Umfrage re-gen zum Nachdenken an. Der Pastor kann sich durch die Resultate und besonders durch die kritischen Bewertungen sensibi-lisieren lassen, eine Standortbestimmung in seiner eigenen Gemeinde vorzuneh-

men. Er kann zum Beispiel die Gemeinde bitten, seine Predigten im Blick auf die angesprochenen Inhalte zu bewerten. Zudem kann er Akademiker in seiner Ge-meinde fragen, inwieweit ihre Bedürfnisse von der Gemeinde abgedeckt werden. Bringen sie auch dem Pfarrer einer re-formierten Kirchgemeinde etwas?Die Ergebnisse können die Pfarrerinnen und Pfarrer für die Bedürfnisse der ver-schiedenen Alters- und Bildungsschichten in der örtlichen Kirchengemeinde sensi-bilisieren. In welchem Ausmass werden diese erfüllt und wo gibt es schmerzhafte Defizite? Das kann einen interessanten Diskurs auslösen, der zu konkreten Verbes-serungen führt. Interview: Fritz Imhof

Eine Auswertung der Umfrage kann bei Dieter Bösser bezogen werden: [email protected]

NOtIERtZürich: Samichläuse im Einsatz

Am letzten Samstag waren in Zürich in der Bahnhofstrasse und der Langstras-se über 30 Samichläuse unterwegs. Ihr Ziel war es aber nicht, den Passanten die Leviten zu verlesen, sondern ihnen die gute Nachricht von Jesus Christus kundzutun. Wie die Bewegung „Finger-print“ mitteilt, wurden Hunderte von Menschen erreicht. (idea)

Parlamentarische Gruppe Schweiz-Israel: Neuer SekretärEnde Jahr tritt Christian Waber als Se-kretär der Parlamentarischen Gruppe Schweiz-Israel zurück. Die von Waber gegründete Gruppe wird neu von Timotheus und Julia Bruderer geleitet werden. Sie wurden vom Präsidenten der Parlamentarischen Gruppe, Nati-onalrat Erich von Siebenthal, bereits herzlich im Bundeshaus willkommen geheissen. Die der Gruppe angeschlos-senen Parlamentarier setzen sich dafür ein, dass die Kontakte zwischen Jerusa-lem und Bern in Freundschaft gepflegt werden und die Wahrheit über den Staat Israel und seine Bedeutung auch in Bundesbern zur Kenntnis genommen werden. (idea)

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Das Weihnachts-Dossier

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W eihnachten, das ist die Zeit von duf-tenden Räucherstäbchen und Ker-

zenschein, von Einigkeit und Harmonie unter dem Christbaum. So wünscht man es sich zumindest. Nicht selten jedoch endet das frohe Fest mit Katerstimmung. Enttäuschung, Streit und Verbitterung zerstören alle Festtagsträume. Dass die Zeit um Weihnachten tatsächlich für viele Menschen freudlos endet, belegen Erfah-rungen aus der Seelsorge.

Zwischenmenschliche Probleme„Zwischen den Jahren und im Januar fällt auf, dass viele Menschen anrufen“, berich-tet Nicole Zeiter Sixt, Leiterin des Sorgen-telefons „Die Dargebotene Hand“ in der Ostschweiz. „Vor allem Beziehungspro-bleme sind verstärkt spürbar. Alles, was mit zwischenmenschlichen Angelegenhei-ten zu tun hat.“ Ein Grund dafür ist, dass viele Menschen sehr hohe und detaillierte Erwartungen an das Fest haben. „Die ei-genen Wünsche werden auf Weihnachten projiziert“, erklärt Zeiter Sixt.

Kommunikation ist gefragtErnst Hunziker, Seelsorger der Chrischona-Gemeinde Frauenfeld, meint, dass schöne und romantische Kindheitserinnerungen ebenfalls eine Rolle spielen. Um nicht in die Erwartungsfalle zu tappen, rät er vor allem eines: miteinander reden, die ei-genen Gedanken offenlegen. Was in Be-ziehungen grundsätzlich gilt, ist auch an Feiertagen nicht falsch. „Vielleicht eine Fa-miliensitzung einberufen und gemeinsam abklären, was eigentlich die jeweiligen Wünsche und Bedürfnisse für Weihnach-ten sind“, so sein Vorschlag. Nicole Zeiter Sixt: „Man sollte sich über die eigenen Er-wartungen erst einmal selbst klar werden und diese dann kommunizieren.“ Es sei besonders wichtig, die Erfüllung der ei-genen Vorstellungen nicht von den ande-ren einzufordern, sondern sich zu fragen, was man selbst zum Gelingen des Festes beitragen könnte. Unbereinigte Konflikte

sollten am besten vorher angegangen werden. Je passiver man die Dinge auf sich zukommen lasse, desto schwieriger werde es. Die Feiertage sollten also gut geplant sein.

Sehnsucht nach Geborgenheit Für Ernst Hunziker steckt hinter den hohen Erwartungen aber noch mehr, nämlich die geistliche Sehnsucht nach der Geborgen-heit in Gott, die tief im Menschen liegt. In der Zeit um die Festtage rückt diese Sehnsucht vermehrt ins Bewusstsein. Der Lebens- und Sozialberater hat in der Seel-sorge oft mit zerbrochenen Familien zu tun. Der erfahrene Schmerz sei gerade an Weihnachten präsent. „Die Familie ist ein Abbild von Gottes Familie, also von seinem Verhältnis zu uns Menschen. Doch diese Harmonie und Geborgenheit erfüllt sich so nicht im rein menschlichen Umfeld“, erklärt er. Der persönliche Glaube könne hier eine Hilfe sein. „Dort, wo der Mensch seine Geborgenheit in Gott gefunden hat, muss er nicht mehr den Anspruch haben, dass die menschliche Gemeinschaft die-se Sehnsucht erfüllen kann.“ Dann müsse man die Geborgenheit an den Festtagen nicht erst suchen, sondern bringe sie im besten Fall bereits mit. (chb) P

Weihnachten und die ErwartungenSEELSORGE Am Fest der Liebe wünscht man sich Harmonie. Doch gerade diese Erwartung führt zu Konflikten. Es gibt aber Abhilfe.

NOTIERTDie Volksinitiative gegenFrühsexualisierung steht Die Volksinitiative „Schutz vor Sexua-lisierung in Kindergarten und Primar-schule“ ist mit rund 110 000 Unterschrif-ten zustande gekommen. Diese werden am 17. Dezember eingereicht. National-rat Sebastian Frehner (SVP) vom Initia-tivkomitee: „Es muss in der Verantwor-tung der Eltern liegen, wann und wie sie ihre Kinder aufklären wollen.“ Das Zustandekommen der Initiative sei ein

„verfrühtes Weihnachtsgeschenk“. (idea)b www.schutzinitiative.ch

ETH-Studie untersucht die Islamisten-Szene in der SchweizIn der Schweiz leben aktive und ge-waltbereite islamistische Extremisten. Aufgrund der Studie „Dschihadistische Radikalisierung in der Schweiz“, erarbei-tet von der ETH-Forschungsstelle für Si-cherheit, umfasst diese Gruppe rund 50 Personen. Diese seien im Internet aktiv, erklärte Studienverfasser Lorenzo Vidi-no. Einige seien auch schon ins Ausland gereist, um Kontakte zu knüpfen, etwa nach Somalia, Jemen oder Pakistan. Im Vergleich mit ähnlich grossen Ländern wie Belgien oder Dänemark gilt die Islamisten-Szene in der Schweiz als eher klein. Doch es bestünden intensive Kon-takte zur Szene in Deutschland und auf dem Balkan. Eine weit grössere Gruppe, einige Tausend Personen, würden zu-dem in unterschiedlichem Masse mit den Radikalen sympathisieren. (idea)

Hinter dem Glimmer die Not: Weihnachten weckt Sehnsüchte, Menschen suchen Hilfe.

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Brigitte Fürer und Christa Bösinger, wie kam es 1933 zur Eröffnung des Hauses der Bibel in Zürich?Fürer: Die Anfänge des „Hauses der Bibel“

sind gut dokumentiert. Hugh Edward Alexander (1884-1957) – der Gründer der Genfer Bibelgesellschaft, der Ge-meinden „Action Biblique“ und des „Maison de la Bible“ in Genf – kam mit seinen Mitarbeitern für Evangelisati-onen nach Zürich. Er spielte eine zentrale Rolle bei der grossen Erweckung im Welschland, und es kam auch in Zürich zu vielen Bekehrungen. Die Gemeinde wuchs rasch; man brauchte dringend einen grösseren Saal und an der Seefeldstrasse 108 wurde man fündig. In gleicher Weise wuchs der Bedarf nach Bibeln, Bibellesehilfen und christlicher Literatur. Weil die Genfer Gemeinde bereits ihr „Maison de la Bible“ hatte, wollte man in Zürich das gleiche nach französischem Vorbild haben. Also richtete man im Erdgeschoss die Buchhandlung mit dem Namen „Das Haus der Bibel“ ein und nutzte den ersten Stock für die Gemeinde.

Wie wurde im Quartier auf die Eröffnung reagiert? Bösinger: Da gibt es die berühmte Anekdote, wonach Hausbewohner sich beklagten, sie würden im Haus „Blumenegg“ wohnen und nicht im „Haus der Bibel“. Also musste die Schaufensterschrift ergänzt werden mit „Zweigniederlassung der Genfer Bibelgesellschaft, Fili-ale Zürich“, um klarzustellen, dass sich am Namen des Wohnhauses nichts geändert hat.

Während die Gemeinde eine Blütezeit erlebte, machte das „Bibelhaus“ zunächst karge Zeiten durch. Seine Blütezeit kam erst Jahrzehnte später. Weshalb? Fürer: Die Führung der Buchhandlung war eine riesige Herausforderung für diejenigen, die sich engagierten. Keiner der Mitarbeiter hatte Erfahrung. Alle waren Laien, die den Laden nebenberuflich auf ehrenamtlicher Basis führten. Da war zum Beispiel ein Lokführer, der nach sei-ner Nachtschicht am Morgen im Laden stand und hinter dem Vorhang jeweils ein wenig döste, wenn gerade nie-mand im Laden war ... Weil es der Gemeinde gut ging, subventionierte sie das „Bibelhaus“, sorgte für die Freiwil-ligen und deckte das Defizit. Es war ohnehin nie das Ziel, gewinnorientiert zu arbeiten. Bis heute geht es darum, das Wort, die Hoffnung und das ewige Leben weiterzuge-ben und dabei möglichst kostendeckend zu arbeiten.

Nach zehn Jahren wagte man 1943 an der Stockerstrasse 50 einen Neuanfang. Der Durchbruch liess aber auch an der neuen Adresse auf sich warten ...Bösinger: Die neue Adresse war sehr zentral gelegen, nicht weit von der Bahnhofstrasse entfernt. Ende der 1940er-Jahre konnte man eine erste „Sekretärin“ – man nannte sie nie „Verkäuferin“ – fest anstellen, deren Gehalt aus den Erträgen des Bibelhauses finanziert wurde. Die Blütezeit kam aber erst ab 1964, nachdem das „Bibelauto“ in Funktion getreten war, mit dem die ganze Deutsch-schweiz bereist wurde.

Der Ausbruch aus den eigenen vier Wänden war also nötig, um vorwärtszukommen? Bösinger: Ja. Man musste mit dem Evangelium zu den Leuten gehen. 1964 hat die Gemeinde einen sechs Meter langen Citroën-Verkaufsbus erstanden und zwei Män-ner angestellt, die mit dem „Bibelauto“ mit Amos 4,12 – „Mache dich bereit, deinem Gott zu begegnen!“ – auf der Rückscheibe von Dorf zu Dorf quer durch die deutsche Schweiz fuhren. Überall verteilten sie Handzettel und Ka-taloge, hängten Plakate auf, sprachen Menschen auf der Strasse an und läuteten an den Haustüren, um über ihr Kommen zu informieren. An einem belebten Platz klapp-ten sie dann das „Bibelauto“ auf und bedienten die Leute mit Bibeln und christlicher Literatur. Vor allem Kinderbi-beln verkauften sich hervorragend; sie waren bei Müttern sehr beliebt!

Zu den PersonenBrigitte Fürer (31), ledig. Nach ihrem zweiten Aufenthalt in Afrika absolvierte die gelernte Primarlehrerin 2008 ein Jah-respraktikum im „Haus der Bibel”, bevor sie fest angestellt wurde. 2010 übernahm sie die Geschäftsführung.Christa Bösinger (57), verheiratet, Mutter von vier erwachsenen Kindern. Bevor die

gelernte Buchhändlerin 2010 zum „Haus der Bibel” kam, hat sie drei Jahre lang im heutigen „Bibelpanorama“ in Basel gearbei-tet, anschliessend während vier Jahren in der Evangelischen Verlagsauslieferung CVB Buch und Druck in Zürich. Sie ist stell-vertretende Geschäftsleiterin.

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Das haus Der bibel Von eveline Mergaert. 1933 wurde in Zürich „Das Haus der bibel“ eröffnet. Seit 80 Jahren wird dort ein Stück Missionsgeschichte geschrieben. brigitte Fürer und Christa bösinger über die Vergangenheit, die herausfordernde Gegenwart und Visionen für die Zukunft.

„Das Wort, die Hoffnung, weitergeben“

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Gab es mit dem „Bibelauto“ auch Misserfolge?Fürer: Natürlich kam das „Bibelauto“ nicht überall gleich gut an. Es gab richtig gefreute Tage, an denen die Leu-te Schlange standen und viel gekauft wurde. Mancher-orts diskutierten die Bibelautofahrer lange und angeregt mit den Menschen. Am Ende kam dann aber doch nur ein Kind, um „es chliises Büechli“ zu kaufen. Da war die Frustration jeweils riesig. Übers Ganze gesehen war die Ernte aber beträchtlich und nachhaltig. Dank des „Bibelautos“ wurde „Das Haus der Bibel“ in der ganzen Deutschschweiz bekannt, und es entwickelte sich ein Kundenstamm, der sich über das ganze Land erstreckte.

Mit der Folge, dass man in Zürich für den Versand aufrüsten und den Laden ausweiten musste ...Fürer: Ja, der Platz im Laden wurde tatsächlich knapp. Durch die Kataloge, die in der ganzen Deutschschweiz verteilt wurden, erhielt „Das Haus der Bibel“ Bestellun-gen aus allen Ecken des Landes und es musste ein richti-ger Versandhandel aufgebaut werden. Bereits 1964 wurde deshalb mit dem grossen Umbau und der Ausweitung des Ladens begonnen.

Welche Faktoren haben sonst noch zum Erfolg des „Bibelhau-ses“ beigetragen? Fürer: Ausschlaggebend war wohl das grosse Vertrauen, das wir bei unserer Kundschaft genossen. Während Jahr-zehnten hatte „Das Haus der Bibel“ ein bis zu 20-köpfiges Lektoren-Komitee, das sämtliche Bücher las, bevor sie bei uns in den Laden kamen. So wurden wir zu einer Refe-renz für bibeltreue Literatur.

Diesen „Service“ bieten Sie heute nicht mehr. Weshalb? Bösinger: Wir versuchen nach wie vor, nach bestem Wis-sen und Gewissen gute Bücher einzukaufen. Die christ-liche Medienlandschaft hat sich aber grundlegend ver-ändert. Während man früher nur wenig Auswahl hatte, werden wir heute mit Büchern nur so überschwemmt. Da ist es unmöglich, alles zu lesen und zu kennen, was in den Laden kommt.

Was raten Sie den Leuten, um sich in diesem Dschungel der christlichen Medienlandschaft zurechtzufinden?

Fürer: Kritisches Denken und gute Bibelkenntnisse sind das A und O. Ich weise unsere Kunden immer darauf hin, dass sie mündige Menschen und mündige Christen sind und anhand der Bibel die Aussagen eines Buches selber prüfen können. Es ist wichtig, dass Christen sich persön-lich mit der Bibel auseinandersetzen, abgesehen von Got-tesdienstbesuchen. Die sonntägliche Predigt reicht nicht aus, um die Bibel und ihre Aussagen wirklich im Zusam-menhang zu kennen und sich auch im Alltag danach aus-zurichten.

Viele Aussagen der Bibel werden aber auch unter Christen kontrovers diskutiert. Wie gehen Sie damit um?Bösinger: Unser Sortiment soll ausgewogen und informa-tiv sein. Dazu gehört, dass wir zu theologischen Streitfra-gen wie zum Beispiel der doppelten Erwählung, der cha-rismatischen Bewegung oder dem „Textus Receptus“ als Grundlage für Bibelübersetzungen kontroverse Bücher anbieten. Die offene, unverkrampfte Diskussion um Mei-nungsverschiedenheiten empfinde ich als fruchtbar. Die Grenze setzen wir dort, wo die Aussage eines Buches im Widerspruch zur Bibel steht. Das Evangelium von Jesus Christus ist der Kern unseres Glaubens und die Bibel das inspirierte Wort Gottes, zu dem es nichts hinzuzufügen und von dem es nichts wegzunehmen gibt.

Sie bieten ja alles ausgewählte Literatur an. Wenn ein Kunde eine Beratung wünscht, schicken Sie ihn aber schon nicht ein-fach orientierungslos hinter die Gestelle?Fürer: Natürlich nicht. Als christliche Buchhändlerinnen möchten wir Gott und den Menschen dienen, die er uns über den Weg schickt. Der Kunde soll die Lektüre oder das Produkt erhalten, das ihm dient. Das ist nicht im-mer dasjenige, wonach er zuerst fragt, wenn er das Ge-schäft betritt. Wir versuchen herauszufinden, was jemand wünscht. Dazu braucht es Einfühlungsvermögen und Takt. Unsere Kunden sollen sich bei uns ernstgenommen und wohl fühlen. Wir freuen uns, wenn Menschen in un-serer Buchhandlung den Anstoss zum Glauben erhalten, ebenso wenn Christen im Glauben weiterkommen. Missi-onarisch tätigen Kunden helfen wir, die für sie geeignete Literatur zum Weitergeben zu finden.

Dürfen Sie auch Früchte Ihrer Arbeit sehen?Bösinger: Auf jeden Fall, auch wenn sich der „Erfolg“ nicht in erster Linie am Umsatz messen lässt. Besonders freut uns, dass unsere Schaufenster-Aktionen Beachtung finden. Von einem evangelistischen Büchlein, das wir gratis anboten, konnten wir fast 100 Exemplare verschen-ken. Unsere Aktion im Rahmen des Jubiläums „80 Jahre Haus der Bibel – 80 Bibeln – eine davon für Sie, wenn Sie noch keine haben“ findet Anklang. Zahlreiche Menschen kommen aufgrund des Hinweises im Schaufenster in den Laden und freuen sich sehr darüber, eine Bibel geschenkt Bi

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zu bekommen. Für einen Mann, der auf der Suche nach esoterischer Literatur zu uns in den Laden kam und ihn mit einer geschenkten Bibel wieder verliess, wurde die Begegnung im „Haus der Bibel“ zu einem Wendepunkt.

Langfristig müssen aber auch die Finanzen stimmen. Die Konkurrenz im Internet, allen voran Amazon, machen den Buchhandlungen das Leben schwer. Haben Sie auch schon daran gedacht, Ihren Laden einfach ins Internet zu verlegen?Bösinger: Nein, denn gerade die evangelistische Arbeit braucht einen Standort, nicht nur eine Internetadresse. Die Menschen müssen sehen, anfassen und fragen kön-nen. Das ist nur über eine Verkaufsstelle vor Ort möglich. Die persönliche Beratung ist unerlässlich. Zürich braucht christliche Buchläden, die einerseits Christen vor Ort mit guter Literatur versorgen und andererseits Menschen auf Gott hinweisen. Das Internet macht den Buchhandlungen Konkurrenz, das stimmt. Es bietet aber auch grossartige Möglichkeiten, die wir nutzen wollen. Zurzeit sind wir daran, den Einstieg in den E-Book-Markt vorzubereiten. Fürer: Der wirtschaftliche Druck hat auch sein Gutes. Er ermutigt uns umso mehr zum Gebet und führt uns unse-re Abhängigkeit von Gott und seiner Gnade vor Augen. 80 Jahre lang hat Gott „Das Haus der Bibel“ gesegnet und er tut es auch weiterhin, wenn wir auf ihn vertrauen und mit ihm rechnen. Mit seiner Hilfe werden wir auch die gegenwärtigen Herausforderungen zu meistern wissen.

Im Mai 2012 sind Sie von der Stockerstrasse in Zürich an die Bäckerstrasse beim Stauffacher gezogen. Welche Hoffnungen haben Sie in den Standortwechsel gesetzt?Fürer: Das Quartier an der Stockerstrasse hat sich über die Jahrzehnte grundlegend verändert. Aus einem leb-

haften Quartier ist eine von Banken und Versicherungen geprägte Gegend geworden. Es gibt kaum Geschäfte und Restaurants, wo sich Menschen auch in ihrer Freizeit auf-halten. Daher fehlte die Laufkundschaft und der Mietzins war entsprechend zu hoch. Als „Haus der Bibel“ wollen wir bei den Leuten sein, um auch evangelistisch tätig sein zu können. Gerade für Glaubensferne ist die Hemm-schwelle kleiner, in einen Buchladen zu kommen, als ei-nen Gottesdienst zu besuchen. Am Stauffacher sind wir nun wieder in einem lebhaften Quartier mit einer guten Durchmischung bezüglich Gesellschaftsschichten, Spra-chen und Nationalitäten. Viele Passanten beachten unsere Schaufenster und sind offen, auf so etwas Eigenartiges wie „Das Haus der Bibel“ zuzugehen. Deshalb können wir auch missionarische Aktionen durchführen.

Was wünschen Sie dem „Haus der Bibel“ für die Zukunft?Bösinger: Zürich ist anonym und es braucht Zeit, Bezie-hungen zu knüpfen. Gerne würden wir vermehrt mit Gemeinden in Zürich zusammenarbeiten, sie bei missio-narischen Projekten unterstützen oder ihnen mit unseren Kenntnissen bei der Suche nach geeigneter Literatur zu verschiedensten Themen behilflich sein. Fürer: Einst kam eine Kundin ganz enttäuscht in den La-den und meinte, sie hätte ein richtiges Haus der Bibel er-wartet, nicht nur ein kleines Geschäft in einem Haus. Ein anderer Kunde meinte, unser Geschäft gehöre eigentlich an die Bahnhofstrasse. Ein Traum wäre es tatsächlich, ein „Haus der Bibel“ mit Buchhandlung, Ausstellung, Café, Begegnungsstätte und Raum für die Seelsorge zu haben – dazu noch an der Bahnhofstrasse? Wir sind froh zu wis-sen, dass für Gott nichts unmöglich ist, dass er aber am besten weiss, wie und wo er uns haben will.

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port r ät sc h w ei z 11

Käthi und Hans-Peter Rüegg: „Glaube gibt es nicht auf Vorrat.“

H ans-Peter Rüeggs Glaube wurde schon früh auf eine harte Probe gestellt. Er

war siebenjährig, als er seine Mutter ver-lor, einige Jahre später seine Stiefmutter. Nimmt Gott einem das Liebste weg? Exis-tenzielle Fragen begleiteten den Heran-wachsenden und standen immer wieder in Konflikt mit dem Leben in der Gemein-de und in seinem Alltag. Warum gab es so viel Leid? Wo war die Fülle, von der die Bibel spricht? Eine Auszeit nach der Lehre in England stellte sich als zukunftsweisend heraus. In jeder Gemeinde, die Hans-Peter besuchte, überraschte ihn Gott mit der gleichen Message: Ich will dich, ich liebe dich, ich habe etwas mit dir vor. „Mir wurde be-wusst, dass nicht nur ich nach Gott suchte, sondern dass er nach mir sucht. Wenn dies auch nicht alle Fragen beantwortete – sie rückten in den Hintergrund, weil Gott mir auf eine persönliche Art begegnete.“

Gott kennen ist LebenIn dieser Zeit prägten Vorbilder wie Keith Green, Floyd McClung, John Verwer und Jim Wallis sein Leben und begeisterten ihn für Gottes Mission und den Einsatz für sozial Benachteiligte. Als sich die Möglich-keit ergab, nach Afrika zu reisen, sagte er ohne Zögern zu. Der Bürgerkrieg im Su-dan führte dazu, dass er bei Missionaren in Port Sudan landete, wo er fast drei Monate verbrachte und mit grosser menschlicher Not konfrontiert wurde. Die starke Liebe zu den Menschen, die diese Missionare in

einer Selbstverständlichkeit lebten, hinter-liess einen bleibenden Eindruck. Zurück in der Schweiz arbeitete er in sei-nem Beruf und setzte sich in der evange-listischen Arbeit seiner Gemeinde ein, wo er auch seine spätere Frau Käthi kennen-lernte. Für beide war Mission ein Thema. Mit einem klaren Ja der Gemeindeleitung zogen sie nach Wiedenest, wo sie das Studium in Theologie (BTh) aufnahmen. Darauf folgten zwei Jahre als Pastor in der Schweiz und das Masterstudium in Missio-logie in Korntal. Später führte Gott das Ehepaar Rüegg mit ihren kleinen Kindern nach Kenia. Was zuerst nur ein Schnupper-Jahr war, entwi-ckelte sich zu einem Langzeitaufenthalt. Rüegg lacht: „In dieser Zeit als Lehrer habe ich selbst unglaublich viel gelernt. Es war sehr bereichernd, mit Christen aus ande-ren Kulturen zu arbeiten. Ich kam mir oft selbst als der Empfangende vor.“In jenen Jahren in Afrika bauten Rüeggs auch starke Beziehungen zu südsudane-sischen Christen auf. Betroffen von der Not, investieren sie sich auch heute noch in Bildungsprojekte und einheimische Mit-arbeiter vor Ort. Als 2009 die Anfrage aus Korntal kam, ein Bachelorprogramm in Intercultural Studies an der AWM mit aufzubauen, siedelte die Familie nach Deutschland über. Die Auf-gabe, an einer innovativen und praxisbe-gleitenden Ausbildung für Missionare zu bauen, reizte ihn. Gegen Ende dieses Pro-jekts zeichnete sich für Hans-Peter Rüegg

ein erneuter Stellenwechsel ab, wieder ein Schritt ins Ungewisse. „Glauben gibt es nicht auf Vorrat. Einen Erfahrungsschatz, ja, aber Schritte im Glauben müssen täg-lich getan werden“, sagt er.

Der Weg führt zu ISTLGott machte für ihn den Weg frei zum ISTL. Das Bedürfnis dieser Schule nach ver-besserter Struktur und starken Leitern im akademischen Bereich stimmte mit dem Wunsch Hans-Peters, sich wissenschaftlich und praxisorientiert zu investieren, über-ein. „Es ist ein Vorrecht, junge Menschen in Verantwortung in ihren Ministries zu begleiten.“ Es sei ihm wichtig, dass Stu-denten am ISTL das nötige Handwerks-zeug erhielten, um ihre Mission mit Kom-petenz und Hingabe ausüben können.„Was heute für duale Ausbildungen in anderen Berufsfeldern Standard ist, wird auch die Zukunft für gemeindeintegrierte theologische Ausbildungen sein. Wenn Gemeinden einen klaren Blick für Leiter-förderung in den eigenen Reihen gewin-nen und sich aktiv an der praktischen Ausbildung beteiligen, können Mitarbei-ter effektiv und praxisrelevant geschult werden, auch nebenberuflich.“ Dass diese Art der gemeinsamen Ausbildung optimal gelingt, dafür möchte Hans-Peter Rüegg sich einsetzen. P

Katrin Koch

Mit viel Leidenschaft Menschen befähigenstudienLeiter istL Seit drei Monaten arbeitet am theologischen Ausbildungszentrum ISTL/SATS in Zürich ein neuer Studienleiter. Wer ist Hans-Peter Rüegg? Was ist ihm wichtig? Ein Porträt.

Hans-Peter rüeggHans-Peter Rüegg ist verheiratet und Vater von drei Kindern im Teenageralter. Der gelernte Hochbauzeichner erarbeitete sich den BTh in Wiedenest, später den M.A. in Missiology mit CIU in Korntal. Gemeinsam mit seiner Frau wirkte er zwei Jahre als Pastor einer FEG in der Schweiz, später neun Jahre am Moffat Bible College in Kijabe, Kenia, als Lehrer, Spiritual Director und einige Jahre als Vice Principal. 2007 nahm er das Dok-toralstudium in International Theological Education (EdD) auf und baute ab 2010 den B.A. in Intercultural Studies an der AWM in Korntal mit auf. Rüeggs sind Missionare der SMG. Seit September 2013 hat Hans-Peter Rüegg die Studienleitung des ISTL und SATS Schweiz inne. Das ISTL ist ein innovatives Ausbildungszentrum im Bereich von Theo-logie, Leiterschaft und Evangelisation. b www.istl.ch

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6 Nac h r ic h t eN

50.2013

14 Sy N ergi e | LeSer br i ef e

Würde sich etwas in meinem Leben ändern, wenn ich wüsste, dass Jesus in einer Woche wie-derkommt? Viel würde sich nicht ändern, und doch würde ich gewisse Sitzungen streichen. Ich wäre noch direkter im Mittei-len und im Leben der Hoffnung und Freude. Wir wissen nicht, wann der Moment da ist, aber es ist immer gut, einen Neuanfang zu wagen – auch im Glauben.

Ein Neuanfang heisst aber auch, das Alte hinter sich zu lassen. Eine Bereinigungs-phase ist zentral für jeden Neuanfang und auch schmerzlich. Ich vergleiche sie mit dem Weg durch einen Tunnel, an dessen Ende bereits das Licht sichtbar wird.

Auch der Finanzplatz Schweiz steht mit-ten in einer Bereinigungsphase. Die neu

geforderte Transparenz und der ausländische Druck fordern nächstes Jahr ihren Tribut. Aus-ländische Steuervögte (ob sie selber nun sauber sind oder nicht) fordern Bussen, die be-zahlt werden müssen. Lange haben wir uns sicher gefühlt im Schatten des Bankkundenge-

heimnisses. Nun holt uns die Realität ein, aber auch das Prinzip von Säen und Ern-ten. Es bleibt zu hoffen, dass wir dabei die nötigen Lektionen lernen.

Was im Grossen gilt, ist auch gültig im klei-nen, privaten Rahmen. Es werden keine Kartoffeln wachsen, wo Rüben gesät wur-den. Vielleicht hilft uns auch der Gedanke an den biblischen Weinbergbesitzer: auch da geht es immer wieder um das treue Verwalten aller Güter und um das dienen-de Einsetzen aller Gaben. Wir arbeiten in

einem Weinberg, der uns nur vorüberge-hend überlassen wurde, und da sollen wir die besten Verwalter sein. Welch ehren-volle Aufgabe, selbst dort, wo wir keine Anerkennung dafür erhalten!

Führen ist dienen und dienen ist führen. Wie setze ich diese Gedanken um? Wenn wir uns gegenseitig in unserer einzigar-tigen Individualität fördern und freisetzen, kommen wir weiter als wir uns vorstellen können. Dies gilt für den Geschäftsalltag und für das Übungsfeld in der Familie. Auch da ist der Neuanfang möglich. Advent: wir erwarten den wahren Wein-bergbesitzer zurück. Die Freude wird nachhaltig sein. Die ewigen Früchte kön-nen uns nicht gestohlen werden. Deshalb wage ich den Neuanfang: ER kommt. M

SYNERGIEAdvENt Der erste Adventssonntag ist der Start ins neue Kirchenjahr und bedeutet Neuanfang, Hoffnung auf Veränderung und auf die Wiederkunft Christi. Aber hoffen wir wirklich, dass Jesus bald wiederkommt?

Elisabeth Schirmer

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Verstösst gegen die Verfassungzu: „Inakzeptable Diskriminierung“, (Nr. 48, S. 7)

Der moslemische Politwissenschaftler Bassam Tibi wird mit folgendem Satz

zitiert: „Der von Fundamentalisten hervorge-rufene Islamismus missbraucht den Islam auf der politischen Ebene für selbstherrliche Zwe-cke.“ Mit dieser Aussage darf man nicht zu-frieden sein, denn selbst der türkische Minis-terpräsident Erdogan stellt klar: „Es gibt kei-nen moderaten oder nicht-moderaten Islam. Islam ist Islam und damit hat es sich“ (Milliyet Turkey, 21.08.07). Wer den Koran 1:1 umsetzt, ist eindeutig Extremist, was zumeist in einer grossen Moslemdichte real wird. Ein grosser Teil der Muslime wünscht sich mehr Freiheit – dies ist aber nur möglich, wenn es in einem Lande wenig Muslime hat. Koran und Hadith verstossen in der Schweiz und in Europa ge-gen die Verfassungen, gegen die UNO-Charta und gegen die Menschenrechte. Darum sollte der Koran in einer christlichen Demokratie so-lange verboten werden, bis diese „heiligen

Bücher“ der Verfassung (Gleichstellung der Frau), der UNO-Charta (Glaubensfreiheit) und den Menschenrechten (Verfolgung aller Nicht-Muslime = Ungläubige mittels Schwert = Dschihad) angepasst werden.Willy Schmidhauser, Dettighofen TG

Für Umverteilung ist gesorgtzum Leserbrief von Bernhard Schulze, (Nr. 48, S. 14)

Herr Schulze zeigt uns seine Sicht der biblischen Argumente für die 1:12 Initi-

ative auf. Dies ist zu begrüssen, aber die eige-ne Auslegung als absolut gültig hinzustellen, finde ich sehr problematisch. Nur der Herr selbst hat die Deutungshoheit über sein Wort und wir Menschen haben nur ein Stückwerk- Wissen (gemäss 1. Korinther 13,9). Ich gehe hier nur auf den zweiten Punkt (Matthäus 20) ein. Er schreibt: „Es geht darum, dass wir als Jünger Jesu nicht auf den Lohn schauen sol-len.“ Weshalb haben dann die Arbeiter (nicht der Arbeiter) mit dem Herrn über den Lohn verhandelt? Warum geht dann Jesus in Lukas

18,28-30 auf das „Lohn- Gespräch“ mit seinen Jüngern ein, wenn Lohn in der Nachfolge kei-ne Rolle spielen soll? Weshalb ist den christ-lichen Initiativ-Befürwortern dann die Lohn-frage so wichtig? In seinen weiteren Ausfüh-rungen kommt Herr Schulze auf Israel im AT zu sprechen. Ich sehe hier keinen staatlichen Eingriff, sondern Gebote Gottes an sein Volk. Ich sehe einen Unterschied zwischen der Ab-sicht Gottes, sein Volk selber in einer „Theo-kratie“ zu führen und einem weltlichen (menschlichen) Staatswesen. Was uns das Wort Gottes zum Wunsch Israels sagt, einen König (Staat) zu haben und dadurch zu sein wie die andern Völker, können wir in 1. Samu-el 8 nachlesen. Wie Herr Schulze erkenne ich auch, dass in der Bibel Menschen, die sich auf ihren Reichtum statt auf Gott verlassen und reiche Menschen, welche Unrecht tun, schlecht wegkommen. Aber die von den Sozi-alisten permanent geschürten Befürch-tungen, dass wir in der Schweiz in einem grenzenlosen Kapitalismus leben, in dem die Arbeiterschaft systematisch um den gerech-

Die Autorin ist Verwaltungsrätin und Familien-frau. Sie wohnt in Lausen. [email protected]

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50.2013

Nac h r ic h t eN sc h w ei z 15

PODIUM

Im Jahr 2011 verlangte eine Motion von Andreas Brönnimann (EDU) vom Bun-

desrat ein Konzept, dass die Zahlung von Entwicklungshilfegeldern abhängig macht von der Menschenrechtslage im entspre-chenden Land. Die Motion wurde nie be-handelt („idea Spektrum“ Nr. 49, S. 15). Der Titel „Politik vergisst verfolgte Christen“ konnte falsch verstanden werden. Denn die Lage der verfolgten Christen wird im Nationalrat durchaus wachgehalten. Dafür sorgen mitunter die Mitglieder der „Ar-beitsgemeinschaft Religionsfreiheit“.Am 17. März 2011 fragte Erich von Sieben-thal (SVP): „Beunruhigen diese zuneh-menden Verfolgungen und Ermordungen von Christen in aller Welt den Bundesrat?“ Am 12. Dezember 2011 war es Maja Ingold (EVP), die ihre Besorgnis wegen der Re-pressionen gegen Kopten in Ägypten zum Ausdruck brachte. Am 1. März 2012 reichte Marianne Streiff (EVP) eine 10-Punkte-

Interpellation ein. Sie wollte wissen, wie der Bundesrat die Entwicklung der Dis-kriminierung und Verfolgung religiöser Minderheiten, insbesondere von Christen, in Ländern mit eingeschränkter oder feh-lender Religionsfreiheit bewerte.Die jeweiligen Antworten des Bundesrates gleichen sich. Man kenne das Problem und sei besorgt. Menschenrechtsfragen wür-den künftig „systematischer aufgenom-men“. Im Rat umstritten ist die Frage der Verknüpfung von Entwicklungshilfe und Menschenrechtslage. Das Entwicklungs-hilfe-Engagement erfolge gerade deshalb, „um einen Beitrag zur Verbesserung dieser Situation zu leisten", so die bundesrätliche Antwort an Erich von Siebenthal. Marian-ne Streiff hat aus demselben Grund die Motion Brönnimann nicht unterschrieben: „Sollten die Ärmsten nichts zu essen be-kommen, weil eine Regierung die Men-schenrechte nicht beachtet?“ (rh) P

Unterdrückung mehrfach thematisiertPOlItIk Mehrere Interpellationen wegen Christenverfolgung im Rat.

Brigitte Häberli ist Thurgauer Ständerätin und stellvertretende Fraktionspräsidentin der CVP.

ten Lohn betrogen werden, teile ich nicht. Unser progressives Steuersystem sorgt für ei-ne Umverteilung. Eine verheiratete refor-mierte Person bezahlt in Gampelen BE bei einem Einkommen von 10 Mio. und einem Vermögen von 100 Mio., 4 760 574.80 Franken an Steuern. Ist das „gerecht“? Darüber liesse sich endlos streiten.Markus Nann, Zofingen AG

Israel als Zeichen der Endzeitzu: „Was uns Katastrophen zu sagen ha-ben“ (Nr. 48, S. 28)

Im Artikel von Pfr. Rechenberger ver-misse ich den Hinweis auf Israel. Mit

der Staatsgründung Israels wurde die Endzeit meines Erachtens endgültig eingeläutet. Nicht umsonst weist Jesus inmitten seiner Endzeit-reden auf das Ereignis des Feigenbaumes hin: „Wenn der Feigenbaum Blätter gewinnt, so wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Also auch wenn ihr das alles sehet, so wisset, dass das Kommen des Menschensohnes unmittelbar bevorsteht“ (Matth. 24,32f). Seit 1948 ist die Existenz Israels das markanteste Zeichen der

bevorstehenden Wiederkunft Jesu. Dass sich je länger desto mehr alle Nationen Israel ent-gegenstellen, obschon Israel in der Region das einzige demokratisch regierte Land ist, be-fremdet. Israel wird von den Medien fortwäh-rend verunglimpft und beleidigt. Vor gut 2500 Jahren hat der Prophet Sacharja diesbezüglich prophezeit: „So spricht der Herr: Ich mache Je-rusalem für die Völker ringsum zu einer Schale voller Wein: Wenn sie daraus trinken, werden sie taumeln wie Betrunkene. An jenem Tag wird Jerusalem für sie wie ein viel zu schwerer Stein sein: Wer ihn hochhebt, verletzt sich da-bei. Alle Völker der Erde werden sich gegen Je-rusalem verbünden“ (Sacharja 12,2f HFA). Heu-te sind wir Zeugen, wie sich diese Prophezei-ung vor unseren Augen erfüllt. doch wer Israel antastet, bekommt es mit dem lebendigen Gott zu tun: „Wer euch Juden unterdrückt, der verletzt, was mir am kostbarsten ist!“ (Sacharja 2,12). Wir Christen tun jedenfalls gut daran, wenn wir für Israel beten und den Judenstaat segnen, weil wir dadurch selber gesegnet werden.Ruedi Staub, Jouxtens-Mézery VD

Ob im Sozialen, im Sport, in der Kirche, in der Politik oder beim Umwelt-schutz – alle diese Bereiche werden

von Freiwilligen geprägt und wesentlich mitgestaltet. Ohne das Engagement von Freiwilligen wären sie vor (noch) grössere Probleme gestellt. Benevol, die Institution für Freiwilligenarbeit, beschreibt diesen wichtigen Bereich wie folgt: Freiwil-ligenarbeit ist ein gesellschaftlicher Beitrag an Mitmensch und Umwelt. Sie schliesst freiwilliges und ehren-amtliches Engagement ein und umfasst jegliche Formen unentgelt-lich geleisteter selbstbestimmter Einsätze ausserhalb der eigenen Kernfamilie.

Es ist wichtig, dass wir auch nach dem europäischen Jahr der Freiwilli-genarbeit 2011 dieses für unsere Gesellschaft so wichtige Thema nicht vernachlässigen. Menschen engagie-ren sich freiwillig, weil sie dies wichtig finden und weil sie etwas bewirken und beitragen wollen. Freiwilliges Engagement hat unzähli-ge Gesichter. Jeder Lebensbereich wird von freiwillig tätigen Personen massgeblich mitgestaltet. Wir alle profitieren von diesem Engagement. Über 1,5 Millionen Menschen engagieren sich in der Schweiz in der freiwilligen Arbeit. Man schätzt, dass ein Gesamtvolumen von 700 Millionen Stunden Freiwilligenarbeit pro Jahr in unserem Land geleistet wird. Dies entspricht einem Gegen-wert von 31 Milliarden Franken.

Es ist für uns alle enorm wichtig, dass auch in Zukunft Menschen freiwillig tätig sind und sich unei-gennützig für andere einsetzen. Herzlichen Dank allen Freiwilligen!

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idea Spektrum 50.2013

„Meine Arbeit be-geistert mich, weil

ich das, was ich am besten kann, für

Menschen einset-zen darf, die Hilfe

am nötigsten haben.“

Gemeinsam helfen , Leben verändern !

Philippe TOGGENBURGER, seit Februar 2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.

ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am ich das, was ich am besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für besten kann, für

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am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten am nötigsten

Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern ! Leben verändern !Gemeinsam helfen , Leben verändern !Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Leben verändern !Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Leben verändern !Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Leben verändern !Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Leben verändern !Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Leben verändern !Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Leben verändern !Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Leben verändern !Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Leben verändern !Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Leben verändern !Gemeinsam helfen , Gemeinsam helfen , Leben verändern !Gemeinsam helfen ,

Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar Philippe TOGGENBURGER, seit Februar 2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.2011 mit der SAM in Guinea im Einsatz.

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Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

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Hilfreiche Idee: Stefan Frei präsentiert die Bibelrubbelkarte „Der Weg zum Kreuz“.

W er kennt das nicht? Gleich am nächs-ten Morgen würde man mit dem neu-

en Bibelleseplan beginnen, nimmt man sich vor. Eine Woche, vielleicht sogar zwei, ist man auf Kurs. Doch schon bald wird die tägliche Lektüre zur Pflichtübung, und allzu schnell ist man einige Tage im Rück-stand. Nun gilt es, die verpassten Tage nachzuholen. Das Bibellesen wird endgül-tig zum Stress.

Die Lösung: ein zeitloser PlanEiner, der genau diese Erfahrung gemacht hat, ist Stefan Frei. Der Grafiker aus Cham ZG liess sich nicht unterkriegen und suchte nach einer besseren Lösung. Ihm schwebte ein zeitloser Plan vor, der optisch anspricht und gleichzeitig einen Gesamtüberblick über alle biblischen Bücher ermöglicht. So entwickelte er die Bibelrubbelkarte „Point by Point“. Für jedes Kapitel der Bibel kann ein Punkt freigerubbelt werden. Auch eine kleine Anleitung, wie das Bibellesen am besten gelingt, ist dabei. „Ich habe Wo-chen investiert, wenn nicht sogar Monate, bis die erste Fassung der Karte fertig war“, erzählt der 47-Jährige lachend.

Ideen aus der SchöpfungDas Frontcover der Karte zieren dreidi-mensionale Bilder mit dem sogenannten Lentikulareffekt. Der Goldfisch im Glas, der beim Kippen der Karte zu einem Goldfisch in Freiheit wird, ist das beliebteste und wohl auch originellste Motiv. „Fischver-mehrung“ und „Der Weg zum Kreuz“ sind weitere der insgesamt sieben Sujets. „Die Schöpfung ist eine enorme Inspiration für mich“, sagt Frei. „Sie ist nicht nur funktio-

nell, sondern voller witziger Details. Gott hat Humor.“ Der Reichtum in der Tierwelt beeindrucke ihn. Da gebe es zum Beispiel einen „Punker-Fisch“ mit violettem Kamm.

Einmal durch die ganze BibelStefan Frei benützt die Bibelrubbelkarte selber, liest jedes Kapitel laut. Sein Anlie-gen ist es, dass jeder Christ mindestens einmal die ganze Bibel durchliest. Wenn junge Leute durch seine Karten Zugang zur Bibel finden, freut ihn das besonders. In seiner Schublade wartet schon ein fer-tiges Projekt, das vor allem auf Jugendli-che zugeschnitten ist: eine App mit dem Bibelleseplan für Tablets und Mobiltele-fone. Noch fehlt Frei ein „Freak“, der die App unter die Leute bringt. Ausserdem denkt der Grafiker über ein Frontcover zum Ausmalen für Kinder nach und über eine Karte mit Tiefprägung mit Punkten zum Ausmalen. An Ideen fehlt es ihm of-fensichtlich nicht.

Aussergewöhnliche Ideen sind typisch für Stefan Frei. Auch das Haus, in dem er und seine Frau Hanni wohnen, ist alles andere als alltäglich. Auffallend sind die Holz-verkleidung und die mehrfarbigen Wän-de. Dank seines Teilzeitpensums bei der A4-Agentur in Rotkreuz hat er genügend Zeit, die grosse Terrasse zu geniessen. Als er beim renommierten Grafiker René Vil-liger im dritten Lehrjahr war, habe dieser ihm und seinem Kollegen angeboten, sein Atelier zu übernehmen. 1992 startete Frei zusammen mit zwei weiteren Teilhabern in die Selbstständigkeit.

Tüfteln für die RomaDer Freitag ist für ihn ein besonderer Tag. Dann tüftelt er an Produkten für ein Ar-beitsbeschaffungsprojekt für die Roma. Der Verein Pro Roma will dieser Volksgrup-pe mit einer Werkstatt die Integration in den Arbeitsmarkt ermöglichen. Über 90 Prozent der Roma in der Slowakei sind ar-beitslos. Einen Zünder in der Form eines Tannenbaums, einen Seifenspender und ein Solarauto zum Zusammenstecken hat Stefan Frei bereits kreiert. Am liebsten entwickelt er dreidimensionale Produkte – etwas, das man anfassen kann. Das sei ein idealer Ausgleich zu seiner „zweidimensi-onalen“ Arbeit als Grafiker. P

Christian Bachmann

Mit jedem Rubbelpunkt das Bibelwissen vertiefenBiBelleseplan Das tägliche Bibellesen nach einem Plan war für Stefan Frei ein einziger Stress. Also entwarf der Grafiker die Rubbelkarte „Point by Point“. Sie soll den Zugang zur Bibel erleichtern.

ein doppelter Gewinn Mit den Bibelrubbelkarten lässt sich auf geistliche Art etwas gewinnen. Wer auch gerne materiell etwas bekommen möchte, dem sei das Quiz auf der „Point by Point“-Website empfohlen. Zehn Fragen zum Thema Weihnachten gilt es zu beant-worten. Zu gewinnen gibt es fünf DVDs des Films „Die Weihnachtsgeschichte – Das grösste Wunder aller Zeiten“.

b www.pointbypoint.eu

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Nach Angaben des katholischen Fides-dienstes brachten sie drei Christen um,

die sich weigerten, ihrem Glauben abzu-schwören. Außerdem nahmen sie neben Nonnen auch Kinder als Geiseln. Scharf-schützen kontrollieren die Zufahrten zu dem rund 2.000 Einwohner zählenden Berg-dorf nördlich von Damaskus und erschwe-ren die Lebensmittelversorgung. Bereits am 7. September hatten Islamisten den Ort überfallen. Mit dem Ruf „Allah ist groß“ grif-fen sie orthodoxe Kirchen an und rissen das Kreuz von der Kuppel des Sergios-Klosters. Drei Tage später wurden die Kämpfer von der syrischen Armee vertrieben; seither gab

es täglich Gefechte. Maalula gehört zu den Weltkulturstätten der Unesco. Der Ort zähl-te wegen der Kirchen und Höhlenklöster aus dem ersten Jahrhundert zu den wich-tigsten Pilger- und Touristenorten Syriens. Aufgrund des Bürgerkrieges sind neun Mil-lionen Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht. Inzwischen leben etwa 450.000 Christen im Ausland. Nach Schätzungen sollen im syrischen Bürgerkrieg in zweiein-halb Jahren mindestens 110.000 Menschen umgekommen sein. Von den 21 Millionen Einwohnern des Landes waren vor dem Bür-gerkrieg 90 % Muslime und 6,3 % Christen, davon jeweils 3 % Katholiken und Ortho-

doxe plus kleine Gruppen von Protestanten. Die Christen sind zwischen die Fronten von Regierung und Rebellen geraten. Sie genos-sen unter dem Regime von Baschar al-Assad relative Glaubensfreiheit; von den Aufstän-dischen werden sie als seine Verbündeten verfolgt und verschleppt. P

Syrien: Islamisten erobern christlichen WallfahrtsortORTHODOXIE In Syrien haben radikal-islamische Rebellen den christlichen Wallfahrtsort Maalula erobert und Nonnen verschleppt.

Auslöser dafür war, dass die Regierung unter Präsident Viktor Janukowitsch ein

seit Jahren vorbereitetes Assoziierungsab-kommen mit der Europäischen Union (EU)

im letzten Moment zugunsten Russlands platzen ließ. Seither demonstrieren täglich Zehntausende vor dem Parlamentsge-bäude in der Hauptstadt Kiew gegen die Abwendung des Landes von der EU. Die Polizei ging vielfach mit Gewalt gegen die Demonstranten vor. Angesichts der Eskala-tion hat sich der Rat der Evangelisch-Pro-testantischen Kirchen in der Ukraine mit einem Offenen Brief an die Bevölkerung gewandt. Darin heißt es: „Wir rufen alle Gläubigen zum Fasten und zum Gebet für den Frieden, für einen gesellschaftlichen Konsens, für Weisheit für die Führung des Landes und für die Teilnehmer der öffent-lichen Proteste auf, damit es zu einer fried-lichen Lösung der gegenwärtigen Situati-on kommt.“ Unterzeichnet ist der Brief von den Siebenten-Tags-Adventisten, dem all-ukrainischen Rat der Evangeliums-Chris-ten-Baptisten, den Ukrainischen Pfingst-gemeinden, der ukrainischen Lutherischen Kirche sowie von weiteren freien Gemein-

deverbänden. Der Bischof der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche der Ukra-ine, Uland Spahlinger (Odessa), erklärte idea, die gegenwärtigen Proteste seien „die wuchtigsten und für die Regierung gefähr-lichsten“ seit der sogenannten „orangenen Revolution“ von 2004.

Bischof: Bürger sind gespaltenZur Haltung gegenüber Russland bzw. der EU meinte er, die Bevölkerung sei gespalten: Im Osten und auf der Krim seien die Men-schen generell prorussisch eingestellt: „Sie machen sich Sorgen um Arbeitsplätze, weil die ukrainische Industrie die EU-Standards nicht erfüllen kann, Russland aber ein Lang-zeithandelspartner ist.“ Die Gemeinden seiner Kirche seien nicht nur theologisch, sondern generell eher prowestlich einge-stellt; viele hätten Partnergemeinden oder Kontakte im Westen, sie erhofften sich von einem Assoziierungsabkommen mit der EU etwa erleichterte Reisebedingungen. P

Beten und Fasten für ein Ende der GewaltUKRAINE Mit dem Aufruf zu Friedensgebeten und dem Verzicht auf Provokation und Gewalt haben evangelische Christen in der Ukraine auf die seit Tagen andauernden Proteste reagiert.

Die Weltkulturstätte Maalula

Friedlicher Protest: Ein Kirchenmusiker spielt im Angesicht der Polizei in Kiew.

Ukraine45,7 Millionen BürgerOrthodoxe 61 % Katholiken 10 % Protestanten 4 %Muslime 3 %

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M it dieser Frage beschäftigte sich die Deutsche Evangelistenkonferenz auf

ihrer Jahrestagung in Rehe (Westerwald). Der Dozent für „Urbane Mission“ am Theo logischen Seminar Rheinland, Rainer Schacke (Berlin), berichtete, dass der Trend zur Verstädterung zunimmt: „Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten. Jeden Monat kommen fast 5,5 Millionen Menschen hinzu.“ In Deutschland wohnten fast 50 der 82 Millionen Bürger in Groß- und Mittelstädten. Bei missionarischen Ak-tivitäten müssten sich Christen auf die Viel-falt an Nationalitäten und Lebenswelten einstellen: „Mission in der Stadt ist eine interkulturelle Arbeit.“ Viele Menschen in der Stadt seien auf der Suche nach Erfah-rungen mit dem Übernatürlichen.

Junge Familien beim Lego-Brunch Als Beispiel, wie vor allem Alleinerziehende und junge Familien in Städten erreicht wer-den können, nannte Schacke den „Lego-Brunch“ der Evangelischen Kulturwerkstatt in der Kirche St. Johannes-Evangelist in Berlin. Dabei spielen Kinder auf Teppichen mit den Kunststoff-Klötzchen, während ihre Eltern sich bei Getränken und Brunch entspannen. Zwischendurch gibt es einen kurzen geistlichen Impuls. Dazu werden

fotografierte Szenen gezeigt und erläutert, in denen mit Lego-Figuren eine biblische Geschichte dargestellt wird. Der „Lego-Brunch“ wird jeden ersten Sonntag im Monat um 11 Uhr angeboten. Laut Schacke kommen jeweils 60 bis 80 Besucher. Nach seinen Worten eignen sich in Städten u. a. auch Straßen evangelisationen, Programme in Cafés, Kneipen und Clubs sowie Glau-

benskurse, um die Bürger mit der christ-lichen Botschaft zu erreichen. Auch die Sportangebote müssten ausgebaut wer-den: „Wir haben viel zu wenige Sportevan-gelisten in den Städten.“ Sie könnten Kinder erreichen, „die auf den Straßen herumhän-gen“. Laut Schacke verschlafen Gemeinden bisher diese missionarische Möglichkeit. Pb www.freischwimmerberlin.de

Viele in der Stadt suchen nach ÜbernatürlichemEVANGELISATION Wie kann es Christen in Großstädten besser gelingen, ihre Mitbürger zu erreichen?

Paul Walker, wie er aus seiner Filmserie bekannt ist

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Der 40-Jährige ist ursprünglich Mormo-ne gewesen, wechselte dann aber zum

christlichen Glauben. Damals sagte er einer Zeitung: „Ich gehe surfen, snowboarden und bin immer von Natur umgeben. Ich schaue mir das alles an und denke jedes Mal: Wie kann man glauben, dass es kei-nen Gott gibt? Soll das alles hier ein Zufall sein? Mich haut das einfach um.“ Walker war am 30. November mit einem Freund in einem Porsche in Valencia (Kalifornien) un-terwegs, als der Wagen von der Fahrbahn abkam, gegen einen Baum prallte und aus-

brannte. Herbeieilende Helfer konnten die Männer nicht mehr aus dem Wrack retten. Walker war vor allem bekannt für seine Rolle als Polizist in der Actionfilmserie „Fast and Furious“ (Schnell und wütend). Neben der Schauspielerei engagierte sich Walker für Katastrophenopfer. Walkers Freunde zeigten sich entsetzt über den Tod des Hollywood-Stars. Schauspielerkollege Vin Diesel schrieb im Internet: „Bruder, ich werde dich sehr vermissen. Ich bin völlig sprachlos. Der Himmel hat einen neuen Engel gewonnen. Ruhe in Frieden.“ P

Paul Walker: „Wie kann man glauben, dass es keinen Gott gibt?“NEUER ENGEL Der tödlich verunglückte US-Schauspieler Paul Walker war bekennender Christ.

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NOTIERT USA: Wie Atheisten in Städten für den Unglauben werbenAtheisten in den USA machen sich Mis-sionsmethoden von Christen zunutze, um Menschen zum Unglauben zu bekehren. In San Diego (Kalifornien) stellt die „Koali-tion der Vernunft“ sonnabends im Balboa Park neben religiösen Gruppen einen Stand auf und bietet einen Imbiss an. Die Markise trägt die Aufschrift „Entspann Dich. Die Hölle existiert nicht, auch nicht der Himmel. Genieß Dein Leben.“ Jim Eliason, einer der Organisatoren, freut sich, wenn er einen Gläubigen zum Un-glauben bekehren kann. Ständig kämpfe seine Gruppe etwa darum, Religion aus den Schulen zu verbannen. In verschie-denen Städten der USA entstehen wö-chentliche Versammlungen von Atheisten, die Gottesdiensten nach empfunden sind. Zu diesen „Versammlungen“ gehörten gemeinsames Singen, Nachdenken, Ge-spräche und Gemeinschaftspflege für Un-gläubige. Etwa jeder 5. der 314 Millionen US-Amerikaner ist konfessionslos.

Bereits seit 2002 dürfen in Belgien voll-jährige, unheilbar kranke Patienten ihre

eigene Tötung verlangen. Künftig sollen auch Kinder die Möglichkeit erhalten, frei-willig aus dem Leben zu scheiden, wenn sie unerträgliche Schmerzen haben und keine Heilung in Aussicht ist. Voraussetzung ist, dass die Eltern zustimmen. Der Gesetzent-wurf soll nun in den beiden Parlaments-kammern diskutiert werden. Experten schätzen, dass das Gesetz etwa ein Dut-zend junge Patienten pro Jahr betreffen könnte, zum Beispiel Krebskranke. Anfang November hatten 16 Kinderärzte in einem Offenen Brief gefordert, die aktive Ster-behilfe für Minderjährige zu legalisieren. Widerspruch kommt von den Kirchen und

Religionsgemeinschaften. „Dem Leben ein Ende zu setzen, ist nicht nur ein Akt des Tö-tens. Es zerstört auch mehr und mehr den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft“, erklärten führende Vertreter von Kirchen, Judentum und Islam. Sie fordern stattdes-sen einen Ausbau der Schmerztherapie: „Die Medizin hat die Mittel, das Leiden zu lindern.“ Nach offiziellen Angaben mach-ten im vergangenen Jahr 1.432 Belgier Gebrauch von der aktiven Sterbehilfe; das entspricht 2 % aller Todesfälle. Im ersten Jahr nach der Legalisierung hatten 235 Personen die Möglichkeit genutzt. Belgien und die Niederlande haben die liberalsten Regelungen auf diesem Gebiet. In Deutsch-land ist aktive Sterbehilfe verboten. P

Belgien plant Sterbehilfe für MinderjährigeGESETZESVORHABEN Belgien plant die Ausweitung aktiver Sterbehilfe auf Minderjährige. Der Sozial- und der Justizausschuss des Senats ha-ben ein entsprechendes Gesetzesvorhaben auf den Weg gebracht.

D as zentrale Zeichen der Christen erin-nert an die Kreuzigung Jesu Christi.

Wer es sich lediglich als Schmuckstück um den Hals hänge, könnte ebenso ei-

nen kleinen goldenen Galgen oder einen „elektrischen Stuhl“ tragen, schreibt das geistliche Oberhaupt der Anglikaner, Erz-bischof Justin Welby (London), im Vorwort zu einem Buch über die Passionszeit. Der Erzbischof beklagt, dass das Kreuz trivia-lisiert werde. Für Christen sei es das Zei-chen „tiefster Gottesbegegnung und ra-

dikaler Veränderung“. Die ersten Christen hätten es trotz Widerständen getragen und in Kauf genommen, dass es als ein „Zeichen der Schande“ angesehen wor-den sei. Tatsächlich hätten viele Angriffe auf Christen mit dem Vorwurf begonnen, dass man nicht ernsthaft an einen Gott glauben könne, der einen so schreck-lichen und ehrlosen Tod auf sich genom-men habe wie Jesus am Kreuz. Heute stel-le sich die Frage, wie Christen mit einem Symbol leben könnten, dem die Mode seine Kraft geraubt habe, so Welby. Eine Christenheit mit einem kraftlosen Kreuz sei eine Christenheit „ohne einen Thron für Christus und ohne Hoffnung“. Es loh-ne sich nicht, ein Kreuz zu tragen, das kein Gewicht mehr habe. Es gelte vielmehr, „durch das Kreuz hindurch zu schauen“. Welby hat das Vorwort für das Buch „Loo-king Through the Cross“ (Durch das Kreuz schauen) von Graham Tomlin (London) geschrieben, das im Februar vor dem Be-ginn der Passionszeit erscheinen wird. P

Schmuck: Statt Kreuz besser einen Galgen?ANGLIKANISCHE KIRCHE Das Kreuz ist zum Modeschmuck geworden.

Gruppe Christlicher Juristen: Auch in Polen und Österreich?In Deutschland besteht die Vereinigung „Christ und Jurist“ bereits seit 1997. Nun sollen vergleichbare Gruppen auch in Polen und Österreich entstehen. Wie der Rechtsanwalt Ingo Friedrich (Babenhau-sen bei Frankfurt am Main) idea sagte, gab es in beiden Ländern seit einigen Jahren den Wunsch, ein Netzwerk für Christen in juristischen Berufen zu grün-den. Auf Einladung seien er und Kollegen Ende November nach Warschau und Wien gereist, um die Arbeit der Verei-nigung „Christ und Jurist“ vorzustellen. Zu der Veranstaltung in Warschau seien rund 30 Interessierte gekommen, in Wien waren es etwa 20. In beiden Ländern wäre es eine der ersten Vereinigungen für christliche Juristen. Der deutsche Verein „Christ und Jurist“ hat Kontakt zu etwa 1.000 Juristen, die ihren Beruf mit ihrem christlichen Glauben verbinden wollen. Vorsitzender ist der Rechtsanwalt Patrick Menges (München). Vom 16.–18. Mai wird „Christ und Jurist“ in der katholischen Akademie in München einen Kongress zum Thema „Wahrheit“ veranstalten.

b www.christundjurist.de

Das Kreuz: Ein Schmuckstück unter vielen

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S ie sind der Ansicht, dass die Verschie-denheit nur kulturell konstruiert ist.

Gender steht aus ihrer Sicht für das „so-ziale“, von der Gesellschaft anerzogene Geschlecht. Was nur anerzogen sei, lasse sich auch umerziehen, so ihre These. Und diese Erkenntnis soll zur Grundlage aller gesellschaftlichen Entscheidungen ge-macht werden (Mainstreaming). Das be-deutet aus der Sicht der Genderforscher: Geschlechtsunterschiede müssen bis auf die unvermeidbaren Äußerlichkeiten ein-geebnet werden. Nun hat eine Studie der US-Universität von Pennsylvania den Theorien der Genderisten widersprochen. Danach „ticken“ Männer und Frauen im Gehirn unterschiedlich. Die Wissenschaftler in Phila-delphia stellten fest, dass männliche Hirnhälften mehr Nervenbahnen aufweisen als weibliche. Dafür punktet das weibliche Denkorgan mit mehr Brücken zwischen den beiden Seiten. Dementsprechend verteilen sich Stärken und Schwächen der Geschlechter.

Die Gehirne von Männer und Frauen sind unterschiedlich Die Studie der Gehirnforscher beruht auf der Untersuchung von 949 Kindern, Ju-gendlichen und jungen Erwachsenen. Die Wissenschaftlerin Madhura Ingalhalikar und ihr Team nutzten ein Verfahren, das die Bewegung von Wassermolekülen im menschlichen Denkorgan sichtbar macht und so Rückschlüsse auf Zahl, Verlauf und Länge der Nervenfasern ermöglicht. So stellten die Forscher fest, dass Männer-hirne offenbar für eine Kommunikation innerhalb der Hirnhälften optimiert seien. Eine frühere reine Verhaltensstudie mit

deutlich mehr Probanden hatte ergeben, dass sich Frauen besser Wörter und Ge-sichter merken können, generell aufmerk-samer sind und ein besseres soziales Er-kenntnisvermögen haben. Dafür konnten die Männer räumliche Informationen bes-ser verarbeiten und Bewegungen besser koordinieren. Derartige Beobachtungen führten in Deutschland bereits zu Buch-titeln wie „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken.“

Gehirnforscher: Die Folgen von „Gender“ sind schlimm Für den Gehirnforscher und Christen Prof. Manfred Spreng (Erlangen) kom-

men die Feststellungen der Universität in Philadel-phia nicht überraschend. Die Verschiedenheit der Geschlechter liege in der „Optimierungsabsicht“ des „genialen Schöpfer-Gottes“ begründet, sagte er auf

idea-Anfrage. Danach sollten sich Mann und Frau ergänzen. Wer sie gleichmachen wolle, „vergewaltige“ beide Geschöpfe. Die Leidtragenden seien die Kinder und Familien. Der hohe Anteil depressiver kranker Mädchen und Frauen in Schwe-den sieht er als Folge der konsequenten Gender-Erziehung an, die insbesondere Frauen ihrer Identität beraube. Frausein werde damit häufig nur auf das Äußer-liche reduziert. Naturwissenschaftler in aller Welt sähen die Unterschiede der Geschlechter ähnlich wie er, so der eme-ritierte Professor, wollten sich aber nicht

„politisch unkorrekt“ äußern. Er befürch-tet, dass sich Gender-Anhänger von den empirischen Feststellungen der US-Studie nicht beeindrucken lassen: „Sie meinen, sie hätten die bessere Theorie.“ Spreng ar-beitet gerade an der vierten Auflage eines Buches zum Unterschied der Geschlechter, das im Januar erscheinen soll (Titel: Verge-waltigung der menschlichen Identität). Darin beschreibt Spreng zahlreiche neu-rophysiologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern, die weder durch Er-ziehung noch durch sozio-kulturelle Ver-änderungsbestrebungen überbrückbar seien. Ferner geht er auf die Gefährdung der Gehirnentwicklung von Kindern durch Gender-Mainstream-Aktivitäten ein. P

Männer hören tatsächlich weniger zu und Frauen parken manchmal schlechter einGENDER-MAINSTREAMING „Gott schuf sie als Mann und Frau“ – so heißt es im 1. Buch Mose (1,27). Doch die Anhänger des „Gender-Mainstreaming“ bestreiten grundsätzliche Unterschiede zwischen den Geschlech-tern. Jetzt widerspricht ihnen eine wissenschaftliche Untersuchung der Universität in Philadelphia.

Müssen wirklich alle das Gleiche tun?

Gehirnforscher Prof. Spreng

Das Buch zum Thema von Prof. Spreng: Vergewaltigung der menschlichen IdentitätISBN: 978-3981430325, Verlag: Logos Editions, 6,90 Euro, 10.90 SFr.

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Wir sind 10 Professoren vor allem aus Deutsch-land. Wir glauben, dass unsere Zivilisation kurz vor dem Zusammenbruch steht. Wir sehen den

Berg, an dem unsere Gesellschaft zerschellen wird, auf uns zukommen. Das Ende der Welt zu beschwören hat derzeit Konjunktur. Nichts liegt uns ferner, als uns in den Chor der Kassandras einzureihen, die das Abschmelzen der Pol-kappen beklagen und das bevorstehende Aussterben der Eisbären, die Vermüllung und Vergiftung der Meere, die Überbevölkerung und den Welthunger, die Finanzkrise und die Überschuldungsmisere, das Amphibiensterben und die Ausrottung der Wale, die Abholzung der Regen-wälder und die Ausbreitung der Wüsten, die radioaktive Verstrahlung und die Verseuchung des Trinkwassers, die Invasion verschleppter Organismen und die Ausbreitung von Seuchen, die iranische Atombombe und der Zusam-menprall der Kulturen. Das alles fi ndet statt. Was uns be-vorsteht, ist aber noch viel schlimmer als all das. Wir sehen so viele Negativspiralen, die miteinander in Wechselwir-kung stehen, dass wir sicher sind: Unsere westliche Welt ist in größerer Gefahr als jemals zuvor.

Wir taumeln in den ÖkosozialismusWir nennen dieses Phänomen „Ökosozialismus“. Wir mei-nen damit keine bestimmte politische Partei, denn die Be-

wegung hat alle Parteien des demokratischen Spektrums erfasst. Wir meinen damit vielmehr ein Wertesystem, ein Denkmuster, das bereits breit um sich gegriffen hat und das sich selbst als einzig vernünftige, moderne Weltan-schauung begreift und alle anderen Denkweisen als rück-ständig, reaktionär oder erzkonservativ abwertet. Wir tau-meln gerade in die nächste totalitäre Zwangsgesellschaft, und die meisten bemerken es nicht.

Statt die Freiheit des Einzelnen zu schützen, schreibt der ökosozialistische Staat das politisch korrekte Denken mit „sanfter Diktatur“ vor. Statt die wirtschaftliche Freiheit des Einzelnen und sein Eigentum zu schützen, zielt das staat-liche Umverteilungssystem auf eine Nivellierung der Ein-kommen und letztlich auf die Abschaffung des Eigentums. Statt die wirtschaftliche Effi zienz der Marktwirtschaft zu nutzen, geht man in wichtigen Bereichen wie der Energie-politik zur ineffi zienten Planwirtschaft über. Statt einen Anreiz zu geben, die Besten in unser Land zu holen, schafft man Anreize, dass die Besten das Land verlassen. Statt die Bürger in der Liebe einer Familie ihre Personalität und Identität entwickeln zu lassen, werden sie kollektiv an der Ausbildung der Persönlichkeit gehindert. Statt die für das Weiterbestehen des Volkes unersetzliche Familie zu schüt-zen, werden unfruchtbare Lebensgemeinschaften geför-dert und die Familie diskreditiert. Statt die Motivation und

Warum unsere Zivilisation vor dem Zusammenbruch stehtZUKUNFT Wohin steuert unsere Gesellschaft? 10 Professoren meinen: Uns droht ein Höllensturz, wenn wir nicht zur Umkehr finden. Zugleich begründen sie, warum sie dennoch Hoffnung haben. Das von Hans-Joachim Hahn (vom christlichen Professorenforum) und Lutz Simon herausgege-bene Buch „Höllensturz und Hoffnung. Warum unsere Zivilisation zusammenbricht und wie sie sich erneuern kann“ ist demnächst im Buchhandel erhältlich. idea stellt Auszüge zur Diskussion.

Welche Bereiche in Politik und Sozialem in Deutschland empfinden Sie als ungerecht?

Steuer-system

Einkommens-verteilung

Renten-system

Gesundheits-wesen

Behandlung von Familien

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25 %

50 %

75 %

100 %82 % 81 %

65 %

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73 % 73 %

Die Entwicklung der Weltbevölkerung

1804 1900 1927 1974 1999 2011 2025 2050

1,01,6

6,0

© l ideaSpektrum

2,0

4,0

7,0

8,0

9,2Die Zahl der Bürger in Milliarden

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Fähigkeit zu stärken, das Leben selbst zu meistern, werden die Kinder des paternalistischen Staates in Unmündigkeit und Abhängigkeit gehalten. Statt die besten Lösungen für technische und wirtschaftliche Probleme zu suchen, wer-den diese durch irrationale Dogmen verhindert. Statt die Identität des Volkes zu erhalten und zu stärken, wird es der nationalen wie der religiösen Identität beraubt und ande-ren Strömungen und Religionen ausgeliefert.

Offensichtlich ist unseren politischen Vordenkern an ei-nem Weiterbestehen des deutschen Volkes als Kulturnation nicht gelegen. Die Politiker, die den Amtseid darauf abge-legt haben, „das Wohl des Deutschen Volkes zu mehren und Schaden von ihm abzuwenden“, tun offenbar oft exakt das Gegenteil dessen. Dabei folgen sie der ökosozialisti-schen Doktrin der Gleichheit.

Eine moderne ErsatzreligionDie Bewegung des Ökosozialismus ist eine moderne Ersatz-religion mit eigenen Dogmen, Tabus und Riten. In den letz-ten 300 Jahren verabschiedeten sich die Intellektuellen in ihrer großen Mehrheit vom christlichen Glauben. Dieses Vakuum wurde durch Utopien für eine bessere Welt aus-gefüllt, die letztlich ein Paradies auf der Erde zum Ziel hat-ten. Allerdings hielt bislang keine dieser Utopien ihr Ver-sprechen. Denn das gerade von scharfsichtigen marxisti-schen Denkern erkannte eigentliche Bedürfnis des Men-schen nach Liebe und Geborgenheit kann keine dieser Pseudoreligionen erfüllen. Nicht Liebe und Geborgenheit, sondern Abtreibung ist die Natur des Ökosozialismus. Nicht nur die ungeborenen Kinder, auch die geschlechtli-che Identität und die deutsche Nationalität, alle differenzie-renden Gedanken, alle kulturellen Unterschiede sollen ab-getrieben werden. Die Menschheit soll eingeschränkt und an ihrer Entfaltung gehindert werden. Als Argument die-nen der Umwelt-, Tier- und Klimaschutz sowie die vielfäl-tigen Ausprägungen der Antidiskriminierungsansprüche.

Was uns bevorstehtWir wissen nicht, durch welchen Zündfunken der Zusam-menbruch letztlich ausgelöst werden wird und welche Tra-gödien sich genau abspielen werden. Wir ahnen aber, dass der Zusammenbruch total sein wird. Damit meinen wir, dass auf 4 Ebenen der menschlichen Existenz Katastropha-les passieren wird:

1. Sozialsysteme: Wir beuten uns selbst aus Die Ungerechtigkeiten in unserem Zusammenleben wer-den weiter zunehmen, die Art und Weise, wie Regierungen zustande kommen und regieren, wie Recht gesprochen wird, wie der Staat die Versorgung seiner Bürger sicher-stellen will, die Bildungssysteme, die Wirtschaftssysteme, die Finanzsysteme, die Gesundheitssysteme, all das wird sich gegenseitig zerstören. Das Objekt all dieser Systeme, der Mensch, wird nicht zu seinem Nutzen regiert und ver-

waltet, er kommt nicht zu seinem Recht, er wird immer ungebildeter, er verschuldet sich immer mehr, er wird im-mer ärmer, immer kränker. Wir beuten uns selbst aus, nur um die Systeme, die wir geschaffen haben, am Laufen zu halten, bis sie am Ende dann doch kollabieren.

2. Kultur: Wer für alles offen ist, ist nicht ganz dichtWir höhlen unsere eigenen Traditionen und Werte aus, un-terminieren sie und geben sie der Vermischung mit ande-ren Kulturen frei. Wir erkennen nicht, dass wer für alles offen ist, schlicht nicht ganz dicht ist. Die fehlende Wider-standskraft unserer Kultur ist ein Symptom für die innere Schwäche, für die Erlahmung der westlichen Welt und von allem, für das sie steht. Die Tugenden und Denkweisen, die uns in den letzten 200 Jahren stark und erfolgreich gemacht haben, sind verblasst. Insbesondere sind wir nicht mehr fähig zur wirtschaftlichen und fi nanziellen Nachhaltigkeit, weil wir die Werte und Tugenden, die dazu erforderlich sind, verloren haben. Wir bilden Blasen über Blasen und lassen mit ihnen unseren Traum von Wohlstand, Frieden und Freiheit platzen.

3. Technik: Werdet nicht Sklaven der Technik!Sobald wir uns zu Sklaven der Technik machen und unse-re Bedürfnisse, unsere Selbstachtung und unsere Würde den Erfordernissen moderner Technik unterordnen, zer-stören wir uns am Ende. Die Technik, die uns überwältigt, muss nicht militärische Kriegstechnik sein, es können auch die Apparatemedizin, soziale Netze, Computerspiele oder elektronische Medien sein. Letztlich sind Techniken, die sich in der Hand weniger Mächtiger befi nden, Instrumen-te, um die vielen zu unterwerfen, und sei es auf Kosten von Leib und Leben. Wenn der Jahresbonus des Vorstands ei-nes Medizintechnik- oder eines Pharmaunternehmens da-von abhängt, dass Millionen von Menschen krank werden, krank bleiben oder früher sterben, dann ist die Wahr-scheinlichkeit hoch, dass dieser Hebel früher oder später genutzt wird – zum Wohl eines Einzelnen und auf Kosten von vielen. O

Was Familie heute sein soll, wird immer unklarer.

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4. Kinder: Wir brauchen starke Kinder!Wenn wir es unseren Kindern unmöglich machen, eine ei-gene Identität auszubilden, die verwurzelt ist in unserer geistigen Heimat und in unseren Traditionen, wenn wir ihnen sogar verwehren, ihre Geschlechtsidentität auszu-bilden, wenn wir ihnen mit den Familien den Hort der Sip-penidentität nehmen, dann bekommen wir nicht starke und unabhängige, sondern fremdbestimmte, orientie-rungslose, manipulierbare und seelisch kranke Menschen.

Wie sich die Gesellschaft erneuern lässtDie Entwicklung der letzten Jahrhunderte hat gezeigt, dass wir offenbar unfähig sind, unsere Gesellschaft grundle-gend zu verändern. Deshalb werden wir mit ihr abstürzen. Aber wenn wir keine Hoffnung für unsere momentane Ge-sellschaft haben, heißt das nicht, dass wir überhaupt keine Hoffnung hätten.

Und das ist unser Zukunftsprogramm:

Weniger Maschinen im Gesundheitswesen1. Apparate und Roboter werden die Menschen in der Zu-kunft nicht gesund erhalten. Stattdessen sind wir über-zeugt, dass die Lösung des Gesundheitswesens der Mensch ist. Immer mehr Menschen sind bereit, selbst Verantwor-tung für ihre Gesundheit zu übernehmen, statt sie in er-lernter Hilfl osigkeit dem Medizinsystem zu überlassen.

Nicht zuletzt wird diese Umkehr unterstützt von den neu-esten Forschungsergebnissen: Sie sagen uns, dass wir durch den Lebensstil, den wir wählen, Einfl uss auf den Verlauf von Krankheiten und sogar auf unsere Gene haben.

Eine Wirtschaft, die Freude macht2. Die Wirtschaft kann nicht dauerhaft exponentiell wach-sen. In einer neuen Zivilisation muss sich Wachstum in an-deren Formen als der Gütervermehrung abspielen. Immer mehr Bürger beginnen, das zwanghafte Diktat des materi-ellen Wachstums infrage zu stellen. Sie suchen nach über-lebensfähigeren Formen des Wirtschaftens, wie sie z. B. schon vor Jahrtausenden in der Sabbat-Ökonomie des Alten Testamentes gezeigt wurden: Pausen sind nötig – nicht nur zur Regeneration der Arbeitskraft, sondern zum Genießen des Geschaffenen, zur Freude und zum Dank und Lob des Schöpfers. Wir können nicht dauerhaft reich und glücklich werden, wenn wir mit den natürlichen Ressourcen ver-schwenderisch umgehen und unsere Nahrungsgrundlagen zerstören. Stattdessen müssen Rohstoffe und Nahrungsmit-tel in nachhaltigen Kreisläufen bewirtschaftet werden.

Die Familie ist nicht zu ersetzen3. Der Staat kann die Familie nicht ersetzen. Er ist auch nicht in der Lage, in jeder Lebenssituation für seine Bürger zu sor-gen. Es sind die Familien, die Kindern die nötige Geborgen-heit und Bindung schenken, die sie brauchen, um starke und eigenverantwortliche Persönlichkeiten zu werden. Auch Er-ziehungsarbeit ist Wertschöpfung! Zudem wird sich die de-mografi sche Entwicklung nur dann stabilisieren, wenn der Schutz jedes ungeborenen Kindes gewährleistet ist.

Männer, seid männlich! Frauen, seid weiblich!4. Die Annahme, dass Menschen gleich seien, ignoriert völ-lig unsere menschliche Natur. Wir müssen die Unterschie-de zwischen den Menschen wieder als Bereicherung und Ergänzung erkennen, anstatt sie zum Nachteil aller zu ver-wischen. Insbesondere sind Männer anders als Frauen. Wir müssen Männer männlich sein lassen und Frauen weiblich. Beide werden in der Gesellschaft unterschiedliche Aufga-ben wahrnehmen, ohne sich überlegen oder unterlegen zu fühlen. Man wird dem Menschen auch nicht gerecht, wenn man ihn gemäß dem materialistischen Menschenbild auf seine animalischen Triebe reduziert und ihn ermuntert, seinen Sexualtrieb rücksichtslos auszuleben. Notwendig ist es, Sexualität verantwortungsvoll zu leben.

Warum die 10 Gebote Bestand haben5. Eine zukunftsfähige Gesellschaft wird keineswegs eine postchristliche Gesellschaft sein. Im Gegenteil: Die Art und Weise, wie wir in Zukunft zusammenleben werden, wird unseres Erachtens viel mehr mit dem Vorbild, das Jesus Christus uns gegeben hat, zu tun haben, als das in den letz-ten 2.000 Jahren der Fall war. Wir wünschen uns nichts

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mehr, als Teil dieser neuen Gesellschaft zu sein; ja wir se-hen es als unsere Pfl icht an, schon heute daran zu arbeiten. Das Zeitalter der Utopien geht zu Ende und eine neue, ge-erdete Generation wächst heran, deren Vorstellungen eine Lebensweise mit realistischen Zielen, dauerhaften Bezie-hungen und Werten ist. Sie orientiert sich dabei – ob nun bewusst oder nicht – an christlichen Werten, weil diese sich schlicht und einfach bewährt haben. Die 10 Gebote werden nicht deshalb von vernünftigen Menschen in allen Kultu-ren respektiert, weil sie in der Bibel stehen, sondern weil die Zivilisationen, die dauerhaft gegen sie verstoßen, unterge-gangen sind oder – wie wir – vor dem Untergang stehen.

Es gibt eine überwältigende ZukunftsvisionHinter all den Utopien der Neuzeit steht der Hunger nach Gerechtigkeit. In unserem Glaubensbekenntnis formulie-ren wir Christen, dass wir den wiederkommenden Chris-tus erwarten, der Tote und Lebende richten und eine neue Welt schaffen wird, in der tatsächlich Friede und Gerech-tigkeit wohnen werden. Nach unserer Überzeugung kön-nen und müssen wir daher keine absolute Gerechtigkeit schaffen, sondern die Geschichte bewegt sich auf dieses Wiederkommen zu. Die tiefe Sehnsucht nach Gerechtig-keit, die in den meisten Menschen steckt, wäre ein einziger Hohn, wenn sie niemals erfüllt würde. Die zahllosen Un-terdrückten, Geschlagenen, Vergewaltigten, Zerschunde-

nen und Ausgebeuteten, denen in dieser Welt schlimmstes Unrecht widerfuhr, werden also mit der Wiederkunft Christi Gerechtigkeit und Frieden erfahren. Eine überwäl-tigende Zukunftsvision. Doch diese Gerechtigkeit hat ein großes Opfer gekostet. Und dieses Opfer hat Gott selbst gebracht. Das ist die tiefe Bedeutung hinter dem Tod Chris-ti am Kreuz: Der Richter bezahlt selbst für alle Schulden des Angeklagten. „Ungerechte Gnade“ nennt der tschechi-sche Ökonom Tomas Sedlacek dieses Alleinstellungsmerk-mal des Christentums. In allen Religionen, Philosophien und Weltanschauungen muss der Mensch selbst in irgend-einer Form für seine Verfehlungen und Schulden aufkom-men. Allein am Kreuz von Jesus Christus erhält er Gnade, Vergebung und Erneuerung ohne Wenn und Aber. Wer das wirklich begriffen hat, beginnt aus Dankbarkeit ein neues Leben in der Bindung an den, der es ihm geschenkt hat. Die Erneuerung unserer Zivilisation wird nur gesche-hen können, wenn sie aus einer sol-chen inneren Kraft heraus gestaltet wird. Weil das jederzeit möglich ist, sind wir voller Hoffnung für unsere Zukunft. P

Die Autoren

Prof. Changlin Zhang ist Professor an der Zhejiang Universität in Hangzhou (China).

Prof. Manfred Spreng (Erlangen) ist emeri-tierter Lehrstuhlinhaber an der Uni Erlangen.

Prof. Lutz Simon ist Präsident der Rechtsan-waltskammer Frankfurt am Main.

Prof. Gerd Schnack (Allensbach) ist Chirurg, Präventiv- und Sport-mediziner.

Prof. Wolfgang Leisen-berg (Bad Nauheim) ist Gründer einer Firma für Anlagenbau und eme-ritierter Dekan der TH Mittelhessen.

Prof. Prabhu Guptara (Ermatingen/CH) war Exe-kutivdirektor beim UBS Management Zentrum Wolfsberg und ist Mitglied im World Future Council.

Prof. Gisela Charlotte Fischer (Hannover) war Lehrstuhlinhaberin für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover.

Prof. Jörg Knoblauch (Giengen bei Ulm) ist Unternehmer, Autor und Unternehmens-berater.

Prof. Hans-Peter Kriegel (München) ist Inhaber des Lehrstuhls für Da-tenbanksysteme an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

ISBN: 978-3-7892-8197-6, Verlag: OlzogPreis: 22,90 Euro, 29.90 SFr.

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Prof. Thomas Schirrma-cher (Bonn) ist Vorsitzen-der der Theologischen Kommission der Weltwei-ten Evangelischen Allianz.Fo

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In einem Essay unter dem Thema „Ist die Hölle noch zu retten?“ schrieb die Redaktionsleiterin Christiane Florin im Herbst 2012 in der Wochen-

zeitschrift „Christ und Welt“: „Die Hölle ist verbrannt. Die Deutschen fürchten sich lieber vor der Erderwärmung als vor den Flammen der ewigen Verdammnis. Die Hölle wur-de abgeschafft, damit die Welt menschlicher und angstfrei-er werde. Tatsächlich wurde bloß die Glaubenswelt so ku-schelig wie das Titelbild auf dem Ikea-Katalog.“ Für die katholische Journalistin steht außer Frage, dass auch „der durchschnittliche Kirchenmann nicht mehr mit kurzem Prozess vorm Jüngsten Gericht droht“, sondern sich lieber „in einem Dialogprozess gebrochener Lebensläufe an-nimmt“. So sympathisch das auch sei, so würde damit doch den Zeitgenossen ein „Teil der Wahrheit vorenthal-ten“. In der Tat wird kein Kenner der kirchlichen Szene heute ernsthaft bestreiten, dass Theologie und Verkündi-gung von einer auffallenden „Gerichtsvergessenheit“ (der lutherische Theologieprofessor Carl-Heinz Ratschow (1911–1999)) befallen sind. Wo werden dem Predigthörer

heute noch ernste Worte über das Gericht Gottes mit seiner möglichen Konsequenz der ewigen Verdammnis zugemu-tet? Stattdessen beteiligen sich viele Kanzelredner an einer Gottesverniedlichung, die niemand mehr beunruhigt. Auf einem Theologenkongress fragte der Wiener Pastoraltheo-loge Paul M. Zulehner uns Zuhörer, ob von unserer Ver-kündigung noch wirkliche „Gottesgefahr“ ausgehe. Er meinte damit nicht, dass wir den Menschen die Hölle heiß- machen sollten. Aber er hielt es für selbstverständlich, dass Menschen in eine heilsame Unruhe geraten, wenn sie dem lebendigen Gott und seinem Wort begegnen. In einem Auf-satz in der Zeitschrift „Licht und Leben“ stellte der Essener Jugendpfarrer und Evangelist Wilhelm Busch (1897–1966) schon in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Frage: „Was fehlt denn unserer Predigt, die so gut und so sicher und so zeitnah ist – und die trotz aller Bemühun-gen am Menschen vorbeiredet und keine Bewegung schafft?“. Und er gab selbst die Antwort: „Dieses fehlt ihr: Es fehlt in ihr die Angst, dass Hörer und Prediger in die Hölle kommen könnten.“

Ende gut – alles gut?GLAUBENSBEKENNTNIS Die ganze Weltgeschichte läuft auf eine letzte Bilanz hinaus. Die Bibel nennt es das Jüngste Gericht. An ihm kommt keiner vorbei. Doch was passiert danach? Vergibt Gott allen Menschen? Gibt es so etwas wie Allversöhnung oder die Hölle? Diesen Fragen geht Pastor Klaus Jürgen Diehl (Wetter/Ruhr) im 23. Teil der idea-Glaubensserie nach.

Jeder kann sich entscheiden, wo er die Ewigkeit verbringen will. So stellt sich der deutsche Maler Daniel Richter (geb.1962) die Hölle vor.

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Gibt es ein Generalpardon über die ganze Welt?Aber kann solche Angst wirklich eine treibende Kraft sein, um Menschen Mut zum Vertrauen gegenüber dem Gott zu machen, der sie liebt und es mit ihnen am Ende gut machen wird? Bedeutet das Festhalten an Hölle und Verdammnis als endgültiger Wirklichkeit am Ende nicht, dass Menschen sich schwertun, noch an einen barmherzigen Gott zu glau-ben? Muss Gott am Ende sein angedrohtes Gericht wahr machen und Menschen für immer in die Hölle werfen, ob-wohl er doch das Heil aller Menschen will? Wo bliebe dann die Allmacht Gottes? Es sind solche und ähnliche Fragen, die Theologen und Prediger durch die gesamte Kirchenge-schichte hindurch immer wieder am Ende überzeugt sein ließen, dass sich schlussendlich doch bei allen Menschen Gottes universaler Heilswille durchsetzt. So werden dann auch die zuvor mit Recht Verdammten nach einer Zeit der Läuterung (nach katholischer Lehre „das Fegefeuer“) in seine Versöhnung mit eingeschlossen. Theologen reden dabei von der „Allversöhnung“ bzw. „Wiederbringung al-ler“ (griechisch apokatastasis panton). Finden wir den Ge-danken der Allversöhnung zuerst bei den Kirchenvätern Clemens von Alexandria (ca. 150–215 n. Chr.) und Origines (185–254 n. Chr.), so hat sich später auch der linke Flügel der Reformation, die Wiedertäufer, dieser Auffassung an-geschlossen. Im 18. und 19. Jahrhundert lehrten manche namhafte Vertreter vor allem des schwäbischen Pietismus von Johann Albrecht Bengel (1687–1752) über Friedrich Christoph Oetinger (1702–1782) bis hin zu Johann Chris-toph Blumhardt (1805–1880) zum Teil auch öffentlich die Allversöhnung. Besonders der Letztgenannte hat sich nach längerem inneren Ringen zur Allversöhnung im Sinne ei-ner universalistischen Heilswirkung des Kreuzes Christi bekannt: „Der Karfreitag verkündet einen Generalpardon über die ganze Welt.“ In unsern Tagen sorgt ein Buch des US-Pastors und Gemeindegründers Rob Bell, das 2011 mo-natelang auf der Bestsellerliste der New York Times stand, unter evangelikalen Christen in den USA und auch bei uns für Zündstoff. In diesem Buch mit dem Titel „Love wins“ („Liebe siegt“) geht der Autor der Frage nach, ob ein lie-bender Gott wirklich Menschen für alle Ewigkeit in die Hölle schickt. Ohne sich dezidiert zu einem Heilsuniver-salismus bzw. zur Allversöhnung zu bekennen, hält er die Verkündigung eines ewigen Gerichts für „fehlgeleitet und schädlich; sie zersetzt letztlich die ansteckende Botschaft Jesu von Liebe, Friede, Vergebung und Freude, die unsere Welt so dringend hören muss“.

Die biblische Beweislage ist eindeutigSind die biblischen Aussagen über den doppelten Ausgang der Weltgeschichte zahlreich und eindeutig (vgl. den letz-ten Beitrag „An Jesus kommt keiner vorbei“, ideaSpektrum 45/2013), so berufen sich die Anhänger der Allversöhnung vor allem auf Bibeltexte, die Gottes universalen Heilswillen zum Ausdruck bringen (wie z. B. auf 1. Timotheus 2,4) oder

die durch Christus bewirkte Versöhnung als allumfassend darstellen (z. B. Epheser 1,9,10 oder Kolosser 1,20). Doch fällt gerade bei den im Zusammenhang mit der Allversöhnung zitierten Bibelstellen auf, dass sie an keiner Stelle explizit von der endgültigen Annahme Verlorener oder Verdamm-ter sprechen. Bedenkt man dazu die uns in den Evangelien überlieferte Botschaft Jesu, so lässt sich bei ihm keine ein-zige Aussage fi nden, die das Gericht Gottes als vorüberge-hend bzw. zeitlich befristet erscheinen lässt. Ganz im Ge-genteil! So bleibt nach den Worten Jesu die Kluft zwischen dem himmlischen Paradies des armen Lazarus und den Höllenqualen des reichen Mannes für immer unüberwind-lich, obwohl dieser darum bittet, Lazarus möge ihm doch etwas Linderung verschaffen (Lukas 16,19–31).

Die Hölle ist nicht leerWenn ich trotzdem den Gedanken an die Allversöhnung nicht von der Hand weisen möchte, so aus einem anderen Grund: Die ganze Bibel offenbart immer wieder als We-senszug Gottes seine unbeirrbare Güte, die am Ende trotz aller Strafandrohungen und der verhängten Gerichte über sein ungehorsames Volk Israel die Oberhand über seinen berechtigten Zorn behält. So geschieht es immer wieder, dass Gott fest entschlossen ist, Israel als sein Volk für seine fortgesetzte Untreue endgültig fallenzulassen. Doch dann „reut“ es ihn, und er wendet sich neu seinem Volk in lei-denschaftlicher Liebe zu. Er befreit es aus seinen Nöten, ohne dass Israel zuvor umfassend Buße für seine Schuld O

Was die Bibel dazu sagtGott will, dass allen Menschen geholfen (wörtlich: gerettet) werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. (1. Timotheusbrief 2,4)

Gott versöhnte durch Christus alles mit sich, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz. (Kolosserbrief 1,20)

Im Namen Jesu sollen sich beugen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen sollen be-kennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. (Philipperbrief 2,10 und 11)

Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rech-nete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. (2. Korintherbrief 5,19)

Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe; aber die Gerech-ten in das ewige Leben. (Matthäusevangelium 25,46)

Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm. (Johannesevangelium 3,36)

Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben in dem Buch des Lebens, der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl … das ist der zweite Tod. (Offenbarung des Johannes 20,15 bzw. 21,8b)

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getan hätte. So lesen wir beim Propheten Hosea nach ei-nem überaus scharfen Gerichtswort Gottes gegen Israel unvermittelt völlig andere Töne: „Mein Volk ist müde, sich zu mir zu kehren, und wenn man ihnen predigt, so richtet sich keiner mehr auf. Wie kann ich dich preisgeben, Eph-raim, und dich ausliefern, Israel? … Mein Herz ist andern Sinnes, alle meine Barmherzigkeit ist entbrannt. Ich will nicht tun nach meinem grimmigen Zorn noch Ephraim wieder verderben. Denn ich bin Gott und nicht ein Mensch und bin der Heilige unter dir und will nicht kommen, zu verheeren“ (Hosea 11,7–9).

Es würde mich nicht wundern …Mir scheint, dass sich diese unbegreifl iche Liebe und Güte Gottes, die sich durch keine noch so große menschliche Bosheit oder Untreue erschüttern lassen, wie ein roter Fa-den durch die ganze Geschichte der Menschheit ziehen. Wird sich daher schlussendlich diese Güte Gottes nicht auch über die im Jüngsten Gericht Verurteilten und Ver-dammten durchsetzen? Wird Gott das über sie gesproche-ne Urteil letztlich nicht doch noch in einen Gnadenakt um-wandeln? Ich sage ganz offen: Geschähe es, dann würde es mich nicht wundern. Ja, mehr noch: Ich würde mich von Herzen darüber freuen und wohl im Stillen denken: Es sieht unserm himmlischen Vater wieder einmal ähnlich,

keinen für immer verloren zu geben. Ein letztes Mal hat seine Liebe über seinen berechtigten Zorn gesiegt!

Es gibt Grund zur HoffnungFreilich bedeutet dies für mich nicht, dass ich als Pfarrer zwar weiterhin den Menschen das Gericht mit seinem dop-pelten Ausgang verkünde, insgeheim aber davon über-zeugt bin, dass es am Ende doch für alle Menschen gut ausgeht. Von dem Pietisten Christian Gottlob Barth (1799–1862) stammt das Bonmot: „Wer an die Wiederbringung (= Allversöhnung) nicht glaubt, ist ein Ochs; wer sie aber lehrt, der ist ein Esel.“ Einen solchen Satz halte ich für aus-gesprochen bedenklich. Wer anders lehrt, als er glaubt, der hat nach meiner Einschätzung ein massives Glaubwürdig-keitsproblem. Weil ich als evangelischer Christ in meiner Verkündigung an das Zeugnis der Heiligen Schrift gebun-den bin, habe ich den Menschen unmissverständlich zu bezeugen, dass es ein „zu spät“ gibt und dass die Hölle keineswegs leer ist. Wir haben alle miteinander in jenem letzten Gericht, dem kein Mensch entgeht, nur die eine Chance: uns auf Jesus Christus, sein Leiden, Sterben und Auferstehen zu berufen und auf seine Fürsprache zu hof-fen. Zu sagen, dass alle Menschen gerettet werden, wäre darum Häresie. Trotzdem haben wir Grund zu der Hoff-nung, dass es am Ende so kommen wird. P

l idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps 14. bis 20. DezemberF E R N S E H E N

Sonntag, 3. Advent Montag, 16. Dezember Dienstag, 17. Dezember Freitag, 20. Dezember

8.30–9.00 Arche – die Fernseh-Predigt:„Als aber die Zeit erfüllt war“

11.00–12.15 ERF 1 Fernsehgottesdienst aus dem Christlichen Gästezentrum Schönblick in Schwäbisch Gmünd

14.00–14.45 „Stunde des Höchsten“ –Fernsehgottesdienst

17.45–18.15 Pilgerreise nach Jerusalem – Zu Fuss von Basel nach Jerusalem: Fast ein Jahr waren Hanspeter und Anne-marie Obrist unterwegs.

20.05–21.05 Facebook: die wahre Geschichte. Dokumentation über das soziale Netzwerk

21.55–22.25 Oh Tannenbaum – Die Jagd nach der Nordmanntanne.Über das Geschäft hinter unseren Christbäumen

20.15–21.00 Frauen, die Geschichte machten: Sophie Scholl.Dokumentation über die Widerständlerin

22.15–22.45 Ohne Geld kleine Welt. Kinder im sozialen Abseits.Reportage

20.15–22.00 Weihnachtsfest mit Hinder-nissen. Deutscher Spielfilm

22.00–23.30 Nachtcafé: Schicksal Familie? Geliebt oder gehasst: Familie spielt im Leben jedes Men-schen eine zentrale Rolle.Gesprächsrunde

H Ö R F U N K

Sonntag, 3. Advent Donnerstag, 19. Dezember

7.05–7.30 „Gaudete, freut Euch! Leichter gesagt als getan …“ Christen könnten fröhlicher sein, wenn sie die Botschaft der Erlösung ernst nehmen

8.30–9.00 Worauf warten wir? Advent in der postmodernen Welt

8.35–8.50 Heim nach West-Papua: Ein alter Missionar kehrt zurück. Siegfried Zöllner brach 1961 als einer der ersten Pastoren des Wuppertaler Missions-werkes (heute VEM) in das unerforschte Inselhochland auf. Über 50 Jahre später kehrt er zurück.

10.00–11.00 Gottesdienst aus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Sosa (Erzgebirge)

10.00–11.00 Gottesdienst aus der evangelisch-lutherischen Heilig-Geist Kirche in Lage (bei Bad Oeynhausen)

12.05–12.30 „Weg zu Gerechtigkeit und Frieden“ – 65 Jahre Welt-kirchenrat

Dienstag, 17. Dezember

20.00–21.00 Mirja Zimmermann – Eine junge Pfarrerin, die an Gott glaubt. Porträt

20.00–21.00 ERF Plus „Segensspuren“: Horst Marquardt im Gespräch mit Wilfried und Hannelore Huttenlocher. Die Lehrerin wird eine begnadete Seel-sorgerin, ihr Ehemann tritt in den Betrieb der Schwieger-eltern ein. Beide schauen auf ihre Segensspuren zurück.

Wer reagieren möchte, kann dies unter folgenden Rufnummern tun: ARD: 089/5900-3344 | Bibel.TV: 040/4450660 | Das Vierte: 0180/5843783Deutschlandfunk und Deutschlandradio: 0221/345-1831 | DRS 2: (0)848/808080 | ERF: 06441/957-0 | HR (TV): 069/1555111 | Kabel 1: 0180/5011150KiKa: 0180/2151514 | Luth. Stunde: 04264/2436 | MDR: 0341/300-5401 | NDR: 0511/988-2393 | Phoenix: 0180/28213 | RBB: 030/97993-2171SF 2: (0)62/2059050 | SR 2: (0)681/6022222 | SWR: 07221/929-0 | WDR (Radio): 0221/5678-333 | WDR (TV): 0221/5678888 | ZDF: 06131/7012164

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Werden Weihnachtsmärkte zu Rummelplätzen?

PRO Es gibt ihn schon seit vielen Jahren nicht mehr: den Weihnachtsmarkt für Suchende, Familien

mit Kindern oder auch für Christen. Eigentlich ist es für nicht wenige Christen typisch, dass

sie für die Freuden der Welt offen sind, da dort – also zum Beispiel auf dem Weihnachtsmarkt – die in den christlichen Gemeinden vermissten Stimmungsmacher zu fi nden sind. Doch die „Welt“ hat sich von den Christen, von der Kirche auch einiges abgeguckt. Das Volk sucht Gemeinschaft und Wohlbefi nden. Das verspricht ihnen dann die Werbung: mit vielen Menschen zusammen zu sein und dies zugleich in der vom Kommerz gewünschten und zugesicherten Ano-nymität. Die vielen kleinen und großen Kirchenräume bie-ten nicht dieses Flair, so dass man sich zu Scharen auf den Märkten dieser Welt trifft. Im Jahresablauf werden dazu ver-schiedene „Treffpunkte“ angeboten: im Frühjahr und Herbst

die Wein- und Oktobermärkte, im Sommer das Hafenfest – alles ohne Schnee, ansonsten aber fast identisch mit den Weihnachtsmärkten im Dezember. Die Ess- und nicht selten „Sauf“-Buden, die Verkaufsstände und sogar die Verkäufer sieht man im Jahresablauf wieder. Welch eine Volksgemein-schaft! Die oft wunderschöne und groß angelegte Krippe sorgt dann eben auch für die religiöse Befriedigung.

Und da ist dann noch die christliche Gemeinde. Da ist Bethlehem, wie es war und wie es heute noch ist: abseits, in einer dunklen Ecke kommt das Heil der Welt zum Vorschein. Das sollten wir Christen uns nicht nehmen lassen. Und wir müssen uns zukünftig einiges neu einfallen lassen, damit durch unser Mitwirken auf den Wein- und Weihnachtsmärk-ten nicht der Rummel die Oberhand behält, sondern Famili-en mit Kindern, aber insbesondere Suchende das Advents- und Weihnachtslicht „in der Ecke Bethlehem“ fi nden. P

KONTRA „Siehe, dein König kommt zu dir!“ – Ich singe diese alttestamentlichen Worte in

unserem gemütlichen Adventsgottesdienst und spüre in mir die aufkommende Frage: Wohin würde dieser König eigentlich in unserer Stadt kommen? Der Weihnachtsmarkt wäre sicherlich eine der Topadressen. Zwischen Glühwein-ständen, Fahrgeschäften und Bratwurstbuden würde Jesus sich bestimmt wohlfühlen. Denn bei den Menschen zu sein, das war schon immer sein Ziel.

Seit Jahrtausenden begegnen sich Menschen auf Markt-plätzen. Genau darin sehe ich den Gewinn von Weihnachts-märkten, als Orte der Begegnung. Der wirklich nett gestalte-te Weihnachtsmarkt in unserer Stadt bietet mit einem begeh-baren Stall und lebensgroßen Krippenfi guren eine echte At-traktion. Kaum jemand geht vorbei, ohne sie wahrzunehmen. Viele bleiben stehen, um die Krippe zu bestaunen. Unter dem

Motto „Komm-ins-Bild“ bieten wir als Gemeinde bereits zum zweiten Mal die Möglichkeit, in ein historisches Kostüm zu schlüpfen, sich mit der Krippe fotografi eren zu lassen und so ein Teil der Weihnachtsgeschichte zu werden. Die professio-nellen Fotos können anschließend von der Homepage „komm-ins-bild.de“ heruntergeladen und als Weihnachts-gruß verschickt werden. Die Resonanz ist beeindruckend. Ganze Familien und Freundeskreise verkleiden sich, machen sich so ein Bild von Weihnachten und seiner Bedeutung.

Da stehe ich nun mit einem Glas Glühwein in der Hand neben unserem Bürgermeister, meinem Nachbarn und wild-fremden Menschen und komme mit ihnen über das Wunder von Weihnachten ins Gespräch. Wie gut, dass es Weihnachts-märkte und ihre besondere Atmosphäre gibt. Sie sind eine gute missionarische Gelegenheit, damit sich das Salz der Erde aus dem Salzstreuer hinaus in die Welt verstreut. P

Weihnachtsmärkte sind eine gute missionarische Gelegenheit.

Den Weihnachtsmarkt für Suchende und Christen gibt

es schon lange nicht mehr.

ADVENT Weihnachtsmärkte erfreuen sich in Deutschland, der Schweiz und Österreich großer Be-liebtheit. Jahr für Jahr werden neue Rekorde aufgestellt. Kommt da nicht der Sinn des Christfestes auf den Märkten zu kurz? Geht es nur noch ums kollektive Glühweintrinken und Bratwurstessen? Verkommen die Weihnachtsmärkte also zu Rummelplätzen? Dazu ein Pro und Kontra.

Christoph Petersen ist Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Alzey bei Worms in Rheinland Pfalz.

Hertha-Maria Haselmann ist Gründerin und Leiterin der christlichen Therapieeinrichtung „Lebenswende“ in Frankfurt am Main.

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Weihnachten im neuen HeimEin oder zwei Tage vor Heiligabend ziehen wir in ein frisch sa-niertes Haus. Alles wird neu sein und duften: der Holzfußboden, die Türen. Da uns die Fliesen ausgegangen sind – da hatte sich der Herr Schriftsteller bei der Berechnung vertan –, wird das Bad nicht fertig sein. Aber was macht das! Unser Sohn Jona erlebt sein erstes Weihnachtsfest. Ganz egal, ob er schon etwas davon versteht, ich werde ihm die Weihnachtsgeschichte erzählen. Ich werde ihm sa-

gen, dass Jesus ein Baby war, genauso wie er, und wie erstaunlich es ist, dass Gott sich klein gemacht hat und in unsere Bruchbu-de kam, um uns zu retten. Anstatt sie mit der Planierraupe umzuschieben, saniert er liebevoll die Welt.Titus Müller (35, München) ist Bestsellerautor zahlreicher historischer Romane. 2005 wurde er mit dem C. S. Lewis-Preis ausgezeichnet.

Jesus ins Zentrum stellenDieses Jahr habe ich endlich mal wieder ein bisschen mehr Ru-he um Weihnachten herum und kann gemütlich mit meinen Eltern feiern. Das Jahr war gefüllt mit vielen Veränderungen und viel Arbeit, und es ist schön, an Weihnachten endlich ein bisschen runterzukommen. Es ist wichtig, dass man sich darauf besinnt, warum man überhaupt feiert. Wir müssen Jesus ins Zentrum stellen und den ganzen Trubel des Alltags mal hinter uns lassen, um das Besondere von Weihnachten spüren zu kön-nen. Selbst das Singen, was ja mein Beruf ist, lasse ich an den Feiertagen mal andere machen. Ich genieße es, mir selbst schö-

ne Musik anzuhören und mich dabei auf die Weihnachtsbotschaft konzentrieren zu können.Yasmina Hunzinger (36, Köln) ist seit 12 Jah-ren als Sängerin unterwegs. 2011 nahm sie erfolgreich an der Casting-Show „The Voice of Germany“ teil. Derzeit bewirbt sie sich für die Schweiz beim Eurovision Song Contest im kommenden Jahr.

„Drei Nüsse für Aschenbrödel“ darf nicht fehlenAls ich ein Kind war, sind wir morgens mit unserem Vater in den Wald gegangen und haben eine Tanne geschlagen. Wir durften uns die schönste aussuchen. Am Nachmittag haben wir mit der ganzen Familie die Christmette besucht. Dort hat oft die Jugend-band „Himmelblau“ gespielt, der ich sehr gerne zugehört habe. Die Christmette ist mir heute noch sehr wichtig. Ansonsten laufen die Feste mittlerweile ruhiger ab. Ich werde in diesem Jahr versuchen, den ganzen Stress der letzten Monate nach der Bundestagswahl hinter mir zu lassen. Ich freue mich sehr auf lange Winterspazier-

gänge und eine heiße Tasse Tee am Kachel-ofen mit meinen Geschwistern. Und natür-lich werde ich wie jedes Jahr das Märchen „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ anschauen. Emmi Zeulner (26, Lichtenfels bei Bamberg) wurde im September als Direktkandidatin der CSU in den Deutschen Bundestag ge-wählt. Sie ist die jüngste Abgeordnete im Parlament.

Gott kann in unserem Leben wirklich etwas bewirkenAls Wintersportler bringt Weihnachten für mich eine willkommene Pause vom Training und den Wettkämpfen. Da kann ich die Zeit zusammen mit meiner Frau und unseren Familien genießen. Ganz besonders freue ich mich, Weihnachten in diesem Jahr zum ersten Mal als Vater zu feiern. Neben der Gemeinschaft mit der Familie, gutem Essen und Geschenken ist es mir vor allem wichtig, den ei-gentlichen Grund von Weihnachten ins Zentrum zu stellen: Gott sandte seinen Sohn Jesus für jeden von uns. Und er hat uns ge-

zeigt, dass er in unserem Leben wirklich et-was bewirken kann – auch heute noch! Christoph Kunz (31, Reichenbach im Kander-tal/Schweiz) wurde 2010 zum Schweizer Be-hindertensportler des Jahres gewählt. Er hat bereits zahlreiche Medaillen im Wintersport gewonnen, unter anderem war er in der Sai-son 2012/2013 Sieger des Gesamtweltcups im Riesenslalom.

So feiern prominente Christen Weihnachten …WEIHNACHTSFEIER Auch Prominente wollen an Weihnachten einfach mal entspannen und Zeit haben, um die Weihnachtsbotschaft zu er-leben. 4 junge Christen haben idealisten.net erzählt, wie sie das Fest verbringen und was ihnen dabei besonders wichtig ist.

netFORUM FÜR JUNGE CHRISTEN

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Titus Müller

Yasmina Hunzinger

Emmi Zeulner

Christoph Kunz

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DIE KLEINE K A NZEL 31

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Superintendent i. R. Wolfgang Schillhahn ist ehrenamtlicher Seelsorger in der Klinik Hohe Mark (Oberursel bei Frankfurt am Main)

» Und dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: … Ich kenne deine Werke: Du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot … So denke nun daran, wie du empfangen

und gehört hast, und halte es fest und tue Buße! «

Aus der Offenbarung des Johannes 3,1–6

Vor mir liegen die Nachrichten einer Kirchenge-meinde. Ich staune über das, was dort alles geboten wird. Man trifft sich in vielen Kreisen und Klein-

gruppen, lädt z. B. zum „Essen wie zu Luthers Zeiten“ oder zur „Hockergymnastik“ ein. Nicht nur der pfi ffi ge Internet-auftritt zeigt: Die Gemeinde passt in diese Welt, und in ihr ist etwas los! Kirchenleitungen und Christen werden zu-frieden sein. Zufrieden war man vor fast 2.000 Jahren in Kleinasien (heute die Türkei) in der bei Ephesus gelegenen Christengemeinde Sardes sicher auch. Als man aber eines Tages Gottes Meinung zum Gemeindeleben im Briefkasten fand, wird manche Krisensitzung fällig gewesen sein. Denn dieser Brief an die Gemeinde – durch Johannes zugestellt – wirkt wie ein Totenschein. Trotz der Würdigung des Ge-meindelebens wird ohne Umschweife festgestellt: Gemein-

de Sardes, du bist tot! Gottes Wort entlarvt das pralle Ge-meindeleben in Sardes als Mogelpackung. Aber diese er-nüchternde Diagnose bleibt nicht ohne Therapie. Ein paar Zeilen weiter heißt es nämlich:„Werde wach! Denke nun daran, wie du empfangen und gehört hast, und halte es fest und tue Buße!“ Nicht neue Aktionsprogramme werden ge-fordert und „meine Träume von Kirche“ abgefragt, sondern das, was die Christenheit längst empfangen und gehört hat, wird in Erinnerung gerufen: Gottes Sohn, geboren von der Jungfrau Maria, ist Mensch geworden! Ob die Sardes-Dia-gnose auf uns zutrifft, zeigt sich daran, wie aufrichtig wir zu diesem Jesus Christus umkehren und ihn als Richter, Heiland und Retter willkommen heißen. Sein Wort und seine Verheißungen bringen das nötige Leben auf Erden wie im Himmel! Nicht nur zur Adventszeit. Amen! P

Advent: Gemeinde, werde wach!

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PORTRÄT

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Margit Wache lebt heute in Solingen. Aber wenn sie auf die Geschehnisse von 1988 in

Weimar angesprochen wird, dann kann sie sich noch an jedes Detail er-innern. Der 4. Dezember 1988 war der zweite Sonntag im Advent. Zusam-men mit vier weiteren Ausreisewilli-gen besetzte Margit Wache an diesem Tag die Sakristei der Weimarer Stadt-kirche, um ihre Ausreise in die Bun-desrepublik zu erzwingen, nachdem ihr offi zieller Ausreiseantrag mehr-fach abgelehnt worden war. Ihr dama-liger Seelsorger, Pfarrer Siegfried Ur-ban aus Weimar-Schöndorf, war in ihre Pläne eingeweiht und hatte trotz der damit verbundenen Gefahr Ver-ständnis dafür. Denn Margit Waches Ehemann Peter war bereits ein Jahr zu-vor von einem Besuch bei seiner Schwester in Düsseldorf nicht zurück-gekehrt. Wache: „Wir hatten das vor-her so abgesprochen, dass er diese Ge-legenheit nutzen und dort bleiben soll-te. Ich würde später nachkommen.“

„Walten Sie Ihres Amtes!“Nun sollte es so weit sein. „Wir wollten bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, in der Sakristei blei-ben und so auf unser Anliegen hinwei-sen.“ Spätestens dann, so meinten sie, würde man ihre Ausreise genehmigen. Aber das war ein Irrtum: Noch am sel-

ben Tag mussten sie das Gotteshaus verlassen – aber nicht Richtung Wes-ten, sondern hinter schwedische Gar-dinen. Verraten hatte sie ausgerechnet Superintendent Hans Reder, der – wie erst nach der Friedlichen Revolution ans Licht kam – mit der Stasi zusam-mengearbeitet hatte. Er behauptete, die Kirchenbesetzer seien gewalttätig ge-worden. Dann forderte er die Polizis-ten auf: „Walten Sie Ihres Amtes!“. Die brachen die Tür auf und führten die Antragsteller in Handschellen ab. Dass ausgerechnet ein Geistlicher sie verra-ten hatte, ist für die inzwischen 67-Jäh-rige heute noch schwer zu glauben: „Wir hatten der Kirche vertraut.“

Zu 2 Jahren Haft verurteiltAber nicht nur sie wurden verhaftet, auch vermeintliche Helfer. So wurde auch Margit Waches Schwiegersohn festgenommen und zu einer Haftstra-fe verurteilt. Sein Vergehen: Er hatte seine Schwiegermutter an diesem Morgen zur Kirche gefahren. Margit Wache selbst kam zunächst nach Er-furt in Untersuchungshaft. Am 10. Ja-nuar wurde sie zu 2 Jahren Haft ver-urteilt, die sie in Markkleeberg bei Leipzig verbüßen sollte. 2 Monate spä-ter – am 20. März 1989 – wurde sie von der Bundesregierung freigekauft. Der Mann, der sie an die DDR-Staatsmacht ausgeliefert hatte, war da schon im

Westen. Denn die thüringi-sche Kirchen-leitung hatte Reder nach dessen eigenmächtiger Entscheidung im Februar 1989 in den vorzeitigen Ruhestand geschickt. Er reiste in den Westen aus und ließ sich in Hessen nieder. In Interviews be-hauptete er weiter, die Kirchenbeset-zer von Weimar wären gewalttätig ge-worden, weshalb er keine andere Wahl gehabt hätte, als die Polizei zu rufen.

Die Kirche entschuldigt sich 2010Margit Wache wandte sich daraufhin an die Medien und an die Kirche, um diese „Lüge“ richtigzustellen. „Von der Kirche erhielt ich nicht mal eine Antwort“, sagt sie rückblickend. Sie war so enttäuscht, dass sie Anfang der 90er Jahre aus der Kirche austrat. 2010 dann die Worte, auf die sie so lange gewartet hatte: Der jetzige Su-perintendent von Weimar, Henrich Herbst, entschuldigte sich stellvertre-tend öffentlich für das, was damals geschah. An ihr und den vier anderen DDR-Bürgern habe die Kirche „Ver-rat“ begangen. Das tue ihm „unend-lich leid“. Margit Wache, die ihren Glauben an Gott niemals verloren hat, wie sie selbst sagt, ist inzwischen so weit, dass sie wieder in die Kirche eintreten möchte. P

KIRCHE IN DER DDR Vor genau 25 Jahren – am 2. Advent 1988 – lieferte der Weimarer Superintendent Hans Reder 5 Ausreisewillige den DDR-Behörden aus. Eine von ihnen war Margit Wache. Matthias Pankau sprach mit ihr.

„Wir hatten der Kirche vertraut“

DAS WORT DER WOCHE » Wir sind geboren worden, um den Glanz Gottes,

der in uns ist, zu zeigen. « Der am 5. Dezember verstorbene ehemalige Präsident Südafrikas, der Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela, in seiner Antrittsrede

als Präsident im Jahr 1994. Mandela besuchte eine methodistische Missionsschule und gehörte der methodistischen Kirche an.