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26 drehscheibe IDEENBÖRSE Mobilität DREHBUCH Zeitung Abendzeitung Auflage 48.700 Kontakt Florian Zick Telefon 089 – 23 77 31 30 E-Mail [email protected] Idee Da die Bundesregierung mit ihrem Ziel, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straße zu bringen, den Vorgaben noch weit hinterherhinkt, wollte Florian Zick, Rathaus-Reporter der Abend- zeitung, das Thema aufgreifen. Er habe Lesern, die den mit Strom betrie- benen Autos skeptisch gegenüberstehen, ihre Ängste nehmen wollen. „Es ging darum, aufzuklä- ren und auch Fahrer von E-Autos zu Wort kommen zu lassen“, sagt Zick. Recherche Der Reporter nutzte sei- ne Kontakte und fand schnell mehrere Münch- ner, die bereits E-Autos fuhren – darunter auch Funktionäre und Mitarbeiter der Stadt. Vom Um- weltreferat erhielt er eine Auflistung über beste- hende und geplante Stromtankstellen in München. Außerdem rief er bei den Herstellern von Elek- trofahrzeugen an und befragte sie zu Ausstattung und Preisen. Umsetzung Gemeinsam mit seiner Kollegin, der Rathaus-Reporterin Irene Kleber, schrieb Zick den Haupttext, der Antwort auf die wichtigsten Fragen zum Thema gab. Ergänzend erstellte er ei- nen Überblick über Kosten und Leistung elektroni- scher Fahrzeuge, Interviews mit E-Autofahrern und einen Bericht über ein regionales Unternehmen, das E-Autos nutzt. Die Grafikabteilung erstellte außerdem eine Karte, die alle Stromtankstellen in München erfasste. Aufwand Die verschiedenen Geschichten zusammenzutragen, habe zwar etwas Zeit in An- spruch genommen. Deutlich aufwendiger sei je- doch die Auflistung der verschiedenen E-Fahrzeuge gewesen. „Im Bereich Elektromobilität tut sich mo- mentan so viel, dass selbst die Hersteller nicht im- mer gleich die aktuellen Daten ihrer Modelle parat hatten“, erklärt Zick. Reaktionen Der Artikel erschien auch auf der Onlineseite der Abendzeitung. In den Kommentaren diskutierten Leser das Für und Wider von E-Autos. drehscheibeTIPP Video-Reportage: Ein Redakteur testet ein E-Auto auf seine Alltagstauglichkeit. Florian Zick ist Rathaus-Reporter der Abendzeitung. AUS DER ABENDZEITUNG (MÜNCHEN) VOM 25. MAI 2016 E-Fahrzeuge im Check ÜBERBLICK Auf einer Doppelseite beantwortet ein Reporter Fragen rund um Elektroautos und spricht mit Fahrern aus der Region. drehscheibe m Elektroautos und spricht mit Fahrern

IDEENBÖRSE Mobilität DREHBUCH ABENDZEITUNG (MÜNCHEN) … · 2019. 8. 13. · DREHBUCH Zeitung Abendzeitung Aufl age 48.700 Kontakt Florian Zick Telefon 089 – 23 77 31 30 E-Mail

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Page 1: IDEENBÖRSE Mobilität DREHBUCH ABENDZEITUNG (MÜNCHEN) … · 2019. 8. 13. · DREHBUCH Zeitung Abendzeitung Aufl age 48.700 Kontakt Florian Zick Telefon 089 – 23 77 31 30 E-Mail

26 drehscheibe

IDEENBÖRSE Mobilität

DREHBUCH

Zeitung Abendzeitung Aufl age 48.700Kontakt Florian Zick Telefon 089 – 23 77 31 30E-Mail [email protected]

Idee Da die Bundesregierung mit ihrem Ziel, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straße zu bringen, den Vorgaben noch weit hinterherhinkt, wollte Florian Zick, Rathaus-Reporter der Abend-zeitung, das Thema aufgreifen. Er habe Lesern,

die den mit Strom betrie-benen Autos skeptisch gegenüberstehen, ihre Ängste nehmen wollen. „Es ging darum, aufzuklä-ren und auch Fahrer von E-Autos zu Wort kommen zu lassen“, sagt Zick.Recherche Der Reporter nutzte sei-ne Kontakte und fand schnell mehrere Münch-ner, die bereits E-Autos fuhren – darunter auch

Funktionäre und Mitarbeiter der Stadt. Vom Um-weltreferat erhielt er eine Aufl istung über beste-hende und geplante Stromtankstellen in München. Außerdem rief er bei den Herstellern von Elek-trofahrzeugen an und befragte sie zu Ausstattung und Preisen. Umsetzung Gemeinsam mit seiner Kollegin, der Rathaus-Reporterin Irene Kleber, schrieb Zick den Haupttext, der Antwort auf die wichtigsten Fragen zum Thema gab. Ergänzend erstellte er ei-nen Überblick über Kosten und Leistung elektroni-scher Fahrzeuge, Interviews mit E-Autofahrern und einen Bericht über ein regionales Unternehmen, das E-Autos nutzt. Die Grafi kabteilung erstellte außerdem eine Karte, die alle Stromtankstellen in München erfasste.Aufwand Die verschiedenen Geschichten zusammenzutragen, habe zwar etwas Zeit in An-spruch genommen. Deutlich aufwendiger sei je-doch die Aufl istung der verschiedenen E-Fahrzeuge gewesen. „Im Bereich Elektromobilität tut sich mo-mentan so viel, dass selbst die Hersteller nicht im-mer gleich die aktuellen Daten ihrer Modelle parat hatten“, erklärt Zick.Reaktionen Der Artikel erschien auch auf der Onlineseite der Abendzeitung. In den Kommentaren diskutierten Leser das Für und Wider von E-Autos.

drehscheibeTIPPVideo-Reportage: Ein Redakteur testet ein E-Auto auf seine Alltagstauglichkeit.

Florian Zick ist

Rathaus-Reporter

der Abendzeitung.

AUS DER ABENDZEITUNG (MÜNCHEN) VOM 25. MAI 2016

E-Fahrzeuge im Check ÜBERBLICK Auf einer Doppelseite beantwortet ein Reporter Fragen rund um Elektroautos und spricht mit Fahrern aus der Region.

drehscheibe

rund um Elektroautos und spricht mit Fahrern aus der Region.

Page 2: IDEENBÖRSE Mobilität DREHBUCH ABENDZEITUNG (MÜNCHEN) … · 2019. 8. 13. · DREHBUCH Zeitung Abendzeitung Aufl age 48.700 Kontakt Florian Zick Telefon 089 – 23 77 31 30 E-Mail

27Nummer 2, 1. Februar 2017

IDEENBÖRSEMobilität

Nummer 2, 1. Februar 2017

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4 MÜNCHEN ABENDZEITUNG MITTWOCH, 25. 5. 2016 WWW.AZ-MUENCHEN.DE

Der Umwelt zuliebe: Eine Firma fährt Tesla

MOOSACH Natürlich düst dasTeil los wie eine Formel-1-Ra-kete. Aber der Adrenalinschubwar nicht der Grund für dieseAnschaffung. „Wir machen dasnicht aus Lust auf PS, sondernweil es keine Alternative gibt“,sagt Klaus Baumgärtner.

Baumgärtner ist Chef vonbridging IT, einem Beratungs-unternehmen mit gut 450 Mit-arbeitern. Bei ihrer Gründungvor gut acht Jahren hat sich dieFirma auch ein paar Umwelt-

ziele ins Stammbuch geschrie-ben. Klares Wasser, grünerStrom – der CO2-Fußabdrucksollte so klein sein wie mög-lich.

Vor ein paar Jahren hatBaumgärtner deshalb angefan-gen, den Fuhrpark sei-ner Firma umzurüsten.22 Elektroautos stehenbei bridging IT mittler-weile in der Garage:Zwei BMW i3, ein Re-nault Zoe ein Elektro-Smart und – das istdeutschlandweit Re-kord – 18 Superflitzervom Typ Tesla S.

Die Anschaffung die-ser amerikanischenLuxuskarossen war inder Firma nicht geradeunumstritten, schließ-lich ist ein Tesla alles

andere als günstig. Um die100 000 Euro muss man für soeinen Elektrosportler hinlegen.Bei 18 Stück kommt da ein net-tes Sümmchen zusammen.

In der Belegschaft habe mandeshalb besorgt darüber nach-

gedacht, ob sich die verhältnis-mäßig kleine IT-Beratung danicht ein bisschen verhebt, er-innert sich Baumgärtner. Aberder Tesla sei bislang nun maldas einzige E-Auto, das wirk-lich alltagstauglich ist. Und

Feinstaub hätte dieMenschheitschließlich langegenug in der Luftgepustet. „Wir kön-nen da nicht war-ten, bis was Günsti-geres auf denMarkt kommt“, soBaumgärtner. Zu-dem habe man denWorten auch tatenfolgen lassen wol-len.

Die Berater vonbridging IT fahrendeshalb nun mit

Strom durch die Lande – zu-mindest diejenigen, die dasAuto auch bei sich zu Hauseunkompliziert an die Steckdosehängen können. Denn tankenkann man mit Elektroautoshalt immer noch nicht an jederEcke.

Baumgärtner glaubt den-noch fest an die neue Technik.Um die 500 000 Kilometer hatseine Firma bis Ende vergange-nen Jahres mit den Stromflit-zern eingefahren – und da-durch etwa 67 Tonnen Kohlen-stoffdioxid eingespart. Baum-gärtner allein kam vergange-nes Jahr auf 57 000 Kilometer.„Wenn’s nicht funktionierenwürde, hätte ich auch dieseFahrleistung nicht erzielenkönnen“, sagt er.

Bei der Finanzierung hat sichbridging IT übrigens ein ausge-

klügeltes System einfallen las-sen. Die Firma zahlt nämlichnur marginal drauf, den Groß-teil übernehmen die Mitarbei-ter, die mit einem Tesla herum-düsen wollten. Die musstensich nämlich einfach verpflich-ten, als Gegenleistung für denLuxus-Dienstwagen ein paarAufträge mehr im Jahr abzuwi-ckeln.

Mehrkosten aufgewogendurch Mehrarbeit – dieses Mo-dell versucht bridging IT gera-de auch anderen Firmenschmackhaft zu machen. Sokönnte die Energiewende aufdem Automobilmarkt gelingen,glaubt Baumgärtner. „Wennzwei, drei Dax-Konzerne auchsolche Autos anschaffen, dannkönnte das schon einen Nach-ahme-Effekt haben“, glaubt er.

Florian Zick

Viele Berater von

bridging IT sind mit dem

Stromflitzer unterwegs.

Für die Finanzierung hat

das Unternehmen ein

ausgeklügeltes System

entwickelt

Akku leer: Klaus Baumgärtner tankt seinen Tesla an derLadestation auf. Foto: Bastian Baumgärtner

Was fürs kleine unddas ganz große GeldTANTE PAULA - MAXIMILIAN II.Preis: ca. 1600 Euro (keine Förderung)Reichweite: 25 KilometerGeschwindigkeit: 32 km/hLadezeit: 3-5 StundenGibt’s: z. B. bei eScooter(Adi-Maislinger-Straße 7)Lieferzeit: sofort verfügbar

EMCO NOVUM S5000Preis: 6199 Euro (keine Förderung)Reichweite: 80 KilometerGeschwindigkeit: 82 km/hLadezeit: 4 StundenGibt’s: z. B. über eBike Frischmann(Brunhamstraße 21)Lieferzeit: 1-2 Wochen

SMART FORTWO ELECTRIC DRIVEPreis: ab 18 910 EuroReichweite: bis zu 145 KilometerGeschwindigkeit: 125 km/hLadezeit: 1 Stunde (Schnellladung),7-11 Stunden (Haussteckdose)Farben: weiß-grünGibt’s: zum Probefahren z. B. beim Smart-Center München,Arnulfstraße 61Lieferzeit: 1-8 Monate

NISSAN LEAFPreis: 28 960 EuroReichweite: bis zu 200 KilometerGeschwindigkeit: 144 km/hLadezeit: 30 Min. (Schnellladung),8-11 Stunden (Haussteckdose)Farben: weiß, weißmetallic,sonic blue, rot, grau, bronzeGibt’s: beim Nissanhändler,zum Probefahren z. B. bei Mükra in Zamdorf(Zamdorferstraße 90)Lieferzeit: 4-20 Wochen

VW e-GOLFPreis: 34 900 EuroReichweite: bis 190 KilometerGeschwindigkeit: 140 km/hLadezeit: 30 Minuten (bei Schnellladung

für 80 Prozent), 12 Stunden (Steckdose)Farben: weiß, schwarz, grau, blau, silber

Gibt’s: in allen Münchner VW-Zentren, zum Probefahren z. B.in der Mahag am Frankfurter RingLieferzeit: 12 Wochen

BMW i3Preis: 36 150 Euro, mit RangeExtender (REX) 40 650 EuroReichweite: bis zu 200 km(mit REX bis zu 330 km)Geschwindigkeit: 150 km/hLadezeit: 40 Min. (Schnellladung), 165 Min. (Wallbox),9,5 Stunden (Haushaltssteckdose)Farben: u. a. protonicblue, ionicsilver, cappariswhiteGibt’s: zum Probefahren z. B. bei der BMW-NiederlassungMünchen, Frankfurter Ring 35Lieferzeit: 2-3 Monate

TESLA S:Preis: ab 70 000 Euro

Reichweite: bis 455 kmGeschwindigkeit: 225 km/hLadezeit: 1 Stunde (Super-charger), 8 Stunden (bei

400-Volt-Anschluss)Farbe: schwarz, weiß, rot, blau und diverse Metallic-FarbenGibt’s: bei Tesla Motors, Blumenstraße 17, und zum Probefah-ren im Service-Center in der Hohenlindner Straße 48 aLieferzeit: 3-4 Monate

Wir fahren schon mit Strom– und wir lieben esNun soll es also richtig

losgehen: Die Bundes-regierung hat vergange-

ne Woche das Förderpro-gramm für Elektroautos gebil-ligt. Die ursprünglich angepeil-te Marke von einer MillionenStromflitzern wird sich bis2020 zwar auch damit nicht aufdie Straße bringen lassen. Aberimmerhin: Ein Anfang ist damitgemacht.

Die AZ hat sich bei Münch-nern, die bereits Strom tanken,nach ihren Erfahrungen mitElektroautos umgehört und be-antwortet hier zudem diewichtigsten Fragen zur Ener-giewende auf dem Automobil-markt:

Wie sieht das Förderpro-gramm des Bundes aus?Wer sich ein Elektroauto kauft,

kann künftig einen „Umwelt-bonus“ in Höhe von 4000 Euroeinstreichen. Vorausgesetzt,das Auto kostet nicht mehr als60 000 Euro. EntsprechendeAnträge können demnächstonline gestellt werden. Die För-derung gilt rückwirkend zum1. Januar. Insgesamt sollen 1,2Milliarden Euro ausgeschüttetwerden. Sind die verbraucht,endet auch das Zuschuss-Pro-gramm – spätestens jedochzum 30. Juni 2019.

Ist die Förderungder Stadt damit obsolet?Nein, die Stadt hält trotz der

nun aufgelegten Bundesförde-rung an ihrem eigenen Pro-gramm fest. Firmen könnenbeim Kauf eines E-Fahrzeugsdemnach weiter bis zu 5500Euro einsacken. 22,2 MillionenEuro stehen in diesem Förder-paket zum Abruf bereit.

Wie viele E-Autosgibt’s schon in München?Das städtische Umweltreferatschätzt, dass aktuell rund 4000Münchner ein E-Auto fahren.Seit dem Start des städtischenFörderprogramms am 1. Aprilsind im Rathaus zudem rund250 Anträge eingegangen.

Elektroautos werden unser Leben verändern. Wer

schon mit einem solchen Fahrzeug unterwegs ist und

wie die große Technik-Wende gelingen soll – die AZ

hat die wichtigsten Informationen gebündelt

bestehende Ladesäulen

geplante Ladesäulen

geplante Ladesäulenin Laternen

Elektrotankstellen in München

Und hier sollen sie entstehen: Die Stadt will in den kommenden anderthalb Jahren hundert neue Ladestationen aufbauen. Grafik: AZ/Natalie Schröttinger

Und wie sieht es mitden Ladestationen aus?Der Stadtrat hat kürzlich be-schlossen, bis Ende 2017 min-destens hundert neue Ladesta-tionen aufzubauen (siehe Gra-fik). Die ersten 30 sollen nochheuer fertig werden, die restli-chen dann kommendes Jahrfolgen. Mit dem Aufbau undBetrieb der öffentlichen Lade-Infrastruktur sind die Münch-ner Stadtwerke betraut.

Für wen lohntsich ein Elektroauto?Das Problem mit den Elektro-fahrzeugen sind die recht ho-

hen Preise, die immer nochverhältnismäßig geringeReichweite und der noch lü-ckenhafte Ausbau mitStromtankstellen. Wer beisich zu Hause in der Garageeine Lademöglichkeit hat undam Tag auch nie viel mehr als150 Kilometer unterwegs ist,für den kann eine solche An-schaffung aber durchaus sinn-voll sein – zumal E-Autos auchfür zehn Jahre steuerbefreitsind. Muss ja auch nicht immergleich ein Tesla sein. Es gibtauch Alternativen (siehe Kas-ten rechts).

Irene Kleber, Florian Zick

„Immer nochwas Besonderes“D ie Stadtwerke haben aktu-

ell einen BMW i3, den sichjeder Mitarbeiter, der keinDienstfahrzeug hat, füraushäusige Termineoder Fahrten zuAußenstandorten

ausleihen kann. Dazu eineMercedes B-Klasse E-Cell, diedurchs Mangfalltal surrt, zweiVW e-up (in der Poststelle undbei den Kraftwerkern) und ei-nen E-Vito für die Leute in den

Werkstätten. Fünf weitereE-Autos kommen

demnächst

noch dazu. Um den Fuhrparkkümmert sich Oliver Heindle:

„Es ist immer noch etwas Be-sonderes, auf Münchens Stra-ßen mit Elektroauto unterwegszu sein. Die Technologie ist fas-zinierend und der Umweltge-danke ist auch nicht zu ver-nachlässigen. Wir haben au-ßerdem noch zwei E-Fahrräderim Unternehmen.

Es ist ein tolles Gefühl mit ei-nem E-Auto zu fahren. Die

Motorleistung ist nicht zuvergleichen mit konven-

tionellen Fahrzeugen.Das Drehmoment ist ein-fach Wahnsinn. Das

macht die Wagen sehrspritzig. Vor allem der i3

ist sehr agil und gleitet ge-räuschlos dahin – ich finde dasklasse.“ Fotos/Umfrage:

Daniel von Loeper

SWM-Fuhrpark-ChefOliver Heindle.

„Ich bin stolz,ein Vorreiter zu sein“A uch beim Münchner Ab-

fallwirtschaftsbetrieb fährtman schon elektrisch. Außen-dienstler Ersin Canta fährt un-ter anderem regelmäßig dieGaststätten ab und kontrolliert,ob der Müll dort auch vor-schriftsgemäß ge-

trennt wird. Bei seinen Tourenist er immer mit einem CitroënC-Zero unterwegs:

Ersin Canta: „Das Auto machtriesigen Spaß. Die Be-

schleunigungist so

toll, da kann man auch mit ei-nem Sportwagen mithalten.Der eine oder andere Verkehrs-teilnehmer staunt nichtschlecht, dass so ein kleinesFahrzeug so viel Power hat.

Wenn ich von meinen Ein-sätzen zurückkomme, stöpseleich das Auto wieder an und eswird über Nacht aufgetankt. Eshat dann eine Reichweite von120 Kilometern, das reicht lo-cker für einen Tag im Münch-ner Außendienst.

Ich freue mich, dass ich so eininnovatives Fahrzeug quasi alsVorreiter fahren darf. Dasmacht mich richtig stolz.

Das Auto ist sehr leise undsehr angenehm zu fahren. In30er-Zonen hören mich dieFußgänger manchmal garnicht. Nur mal so im Scherz ge-sprochen: Zum Anschleichenwäre dieses Auto richtig gut.“

AWM-Mitarbeiter Ersin Canta mit ei-nem Citroën C-Zero.

„Da ist das schlechteGewissen sofort weg“M ünchens Umweltreferen-

tin Stephanie Jacobswirbt engagiert die für denUmstieg auf Elektroautos – undhat energisch für das 22,2 Mil-lionen Euro schwere Förder-programm der Stadt gekämpft.Hier führt die junge Stadtmi-nisterin die Elektro-Variantedes Renault Kangoo vor, derzum Fuhrpark ihres Referatsgehört.

Stephanie Jacobs: „Ich glaube,dass E-Autos die Fahrzeuge derZukunft sind. Meine Vision ist,dass meine beiden Söhne (zweiundvier Jahre alt) irgendwannmal ganz selbstverständlich inein E-Auto steigen.

Unser Kangoo ist leise, sau-ber, ein sinnvoller Spei-cherplatz für er-neuerbareEnergien.Elektroau-tos bedeu-ten eineAbkehrvon derVer-bren-nungfossilerEnergie-träger. Sieleisten ei-nen wichti-gen Beitrag zurLuftreinhaltung,zur Lärmvermeidung

und zum Klimaschutz – vor al-lem natürlich, wenn sie mitÖkostrom betankt werden.

Ich fahre viel Fahrrad, bin oftmit der U-Bahn unterwegs undmöchte mir auch bald ein eige-nes E-Auto zulegen. Am Stadt-rand, wo ich wohne, gibt esmomentan halt noch nicht soviele Lademöglichkeiten imöffentlichen Raum. Aber alsStadtauto ist ein E-Fahrzeugideal, beispielsweise fürPflegedienste, Handwer-ker, Lieferdiensteoder Kamin-kehrer.

Momentan gibt es bei derStadt knapp 90 Elektrofahrzeu-ge. Bald wollen wir die hundertknacken. Ich empfehle einfach,dieses Fahrgefühl mal selbstauszuprobieren. Wenn manmit einem E-Auto unterwegsist, fühlt sich das einfach gutan. Da ist das schlechte Gewis-sen sofort weg.“

Stadtministerin Stephanie Jacobs miteinem Elektro-Renault.

„Die Leute an der Ampelstaunen, wie schnell wir wegflitzen“D ie Wirte des Hotels Deut-

sche Eiche im Glocken-bachviertel sind auf den Ge-schmack gekommen. EinenElektro-Smart habenDietmar Holzapfelund Josef Sattlerschon, zwei wei-tere haben sie fürihren Betrieb be-reits bestellt.

Josef Sattler: „Wirmöchten gerne,dass unsere Münch-ner Luft möglichstsauber bleibt. DieCO2-Werte im Indivi-dualverkehr gehöreneigentlich schon längstreduziert. Darum fahrenwir seit zwei Jahren wann im-mer es geht unseren Elektro-Smart. Das ist ein reines Elek-troauto – leise, flott und um-weltbewusst.

Was mich fasziniert, ist dieerstaunliche Beschleunigung

des Autos. Andere staunen oftdarüber, wie schnell wir an derAmpel wegflitzen.

Super ist, dass wir so-wohl im Betrieb als

auch privat Aufla-demöglichkei-

ten haben – esreicht halt eine

ganz normale Steckdose. Dahängt unser Auto dann fünf bissieben Stunden dran – undschon ist der Akku wieder voll.

Und um ökologisch ganz kor-rekt zu sein, laden wir die Ak-kus mit Strom aus Windkraftauf. Es macht keinen Sinn, dawas anderes als grüne Energiezu verwenden – sonst verpufftdie Wirkung.“

Dietmar Holzapfel: „Außer-dem haben wir uns aus Über-zeugung schon vor vier Jahrenein E-Bike gekauft. Da gab esnoch keine Förderung, wedervon der Stadt noch vom Staat.Dass jetzt die Stadt Münchendie E-Mobilität unterstützt,finde ich absolut richtig.

Unser Elektro-Smart? Istzweifellos unser Lieblingsauto– manchmal müssen wir unshalt ein bissl darum streiten,wer damit fahren darf.“

Die beiden Szene-WirteJosef Sattler (links) undDietmar Holzapfel.

„Dieses Autoist total cool!“H ans Hammer, der Betrei-

ber der Schrannenhalle,und seine Frau Chantal fahrenseit fast zwei Jahren das Elek-troauto von BMW, den soge-nannten i3.

Hans Hammer: „Wir habenzwar auch noch einen Benzi-ner, aber wir lieben unserStromvehikel. So sehr sogar,dass ich und meine Frau unsimmer wieder streiten, wer esgerade haben darf. Es machtnämlich total Spaß, den i3 zufahren.

Er ist sehr leise, hat eine guteBeschleunigung und man mussnicht zur Tankstelle damit. Fürdie Stadt ist er ideal. Der i3 istextrem wendig und mankommt damit auch in kleineParklücken rein. Es passen vierLeute rein und einen großenKofferraum hat er auch noch.Zusätzlich lässt sich die Rück-

bank umklappen, das bringtnochmal Platz – sehr praktischist das.

Ich stecke das E-Auto jedenAbend in der Garage an denStrom und ziehe morgens denStecker wieder raus. Im Herbstläuft das Leasing für diesesAuto ab. Dann holen wir unssofort wieder ein neues.“

Chantal Hammer: „Ich liebe al-les an diesem E-Fahrzeug. Essieht witzig aus, ist ein echterHingucker und fährt sich sen-sationell. Das Fahrerlebnis istgroßartig.

Die großen Türen sind tollfür die Kinder und auch abseitsder CO2-Bilanz ist das Auto vonder Nachhaltigkeit her spitze.Die Stoffe der Sitze zum Bei-spiel sind aus recyceltem Ma-terial. Ich muss auch nichtständig an eine Tankstelle. Die-ses Auto ist einfach cool!“

Hans Hammer mitseiner Frau Chantal.

5ABENDZEITUNG MITTWOCH, 25. 5. 2016 WWW.AZ-MUENCHEN.DE MÜNCHEN8A6LniQo