12
DER VERBANDSSTRATEGE 02 2014 AUSGABE XXX Die perfekte Rede REZENSION: Lesen Sie, wie Sie auf dem Weg zum Redeprofi nicht ins Stolpern geraten SEITENBLICKE: Experten verraten, welche Aspekte bereits zum Gelingen ihrer Reden beigetragen haben Vortrag: Wie Sie das Publikum mit Ihren Worten erreichen Vorgehen: Was Ihnen bei der Struktu- rierung Ihrer Gedanken hilft Vorbereitung: Welche Grundregeln Sie im Vorfeld beachten sollten

IFK Verbandsstratege 02-2014

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Reden zu schreiben und zu halten gehört zur erfolgreichen Kommunikation von Verbänden. Hilfreiche Anregungen, Tipps und Anleitungen rund um das Thema “Die perfekte Rede” finden Sie in diesem “IFK Verbandsstrategen”. Wir haben zwei Experten aus Verbänden gefragt, welches ihre Erfolgsfaktoren für eine gelungene Rede sind.

Citation preview

DER VERBANDSSTRATEGE 02 2014 AUSGABE XXX

Die perfekte Rede

REZENSION: Lesen Sie, wie Sie auf dem Weg zum Redeprofi nicht ins Stolpern geraten

SEITENBLICKE: Experten verraten, welche Aspekte bereits zum Gelingen ihrer Reden beigetragen haben

Vortrag: Wie Sie das Publikum mit Ihren Worten erreichen

Vorgehen: Was Ihnen bei der Struktu-rierung Ihrer Gedanken hilft

Vorbereitung: Welche Grundregeln Sie im Vorfeld beachten sollten

gen Live-Streaming von Pressekonferenzen Kommunikationsstrategien Schüler- und Videowettbewerbeaining Journalistenpreise Agenda Cutting Plakate Bewegtbild Jahresplanung Facebook Twr Krisenkommunikation Das IFK Berlin Anzeigen Live-Streaming von Pressekonferenzen PressemKommunikationsstrategien bietet Journalistenpreise in-house-Seminare Themenplanung Webng Medientraining Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Monitoring Corporate Design Jahung ad-hoc-Beratung Pressekonferenz auch für Ihren Verband Pressemitteilung Soc

Corporate Design Flyer Bilddatenbanken Veranstaltungsmanagement Presseeinladung JournalisAgenda Surfing Schüler- und Videowettbewerbe Agenda Setting Broschüren Anzeigen L

sse Corporate Publishing Geschäftsberichte Pressemitteilung Schüler- und Videowettbewerbe Mh

DER VERBANDSSTRATEGE

EDITORIAL

Trauen Sie sich – Übung macht den Meister!

FUNDRAISING PRESSE-/ÖFFENTLICHKEITSARBEIT LOBBYING MITGLIEDER- MITGLIEDERKOMMUNIKATION BUCHTIPP EXTRA

Vor einiger Zeit bekam ich einen Anruf von einem Kunden, den wir nun schon seit mehreren Jahren unterstützen. Etwas ge-stresst und leicht panisch erzählte mir der Pressesprecher davon, dass er für eine kurzfristig anberaumte Konferenz eine Rede formulieren müsse – die erste seiner noch jungen Karrie-relaufbahn. Er habe zwar schon ein Manuskript erstellt, das alle Verbandspositionen zusammenfasse, jedoch sei er unsi-cher, ob er die richtigen, überzeugenden Worte gewählt habe. Das Redigieren von Reden ist reine Übungssache. Neben den wichtigsten bekannten Regeln der Rhetorik besteht die Kunst darin, mit knackigen Formulierungen die intendierten Aspekte auf den Punkt zu bringen. Dabei sollte stets die Zielgruppe im Auge behalten werden. Bei der Ansprache von Mitgliedern, Politikern und Journalisten sollten Redner beispielsweise mit verständlicher Sprache – ohne hochtrabende Fachbegriffe – glänzen. Dies er-leichtert es bekanntlich, sich Sachverhalte leichter zu merken, Argumentationsketten zu folgen oder O-Töne schnell für die Be-richterstattung zu notieren. Natürlich ist für eine „perfekte“ Rede Übung nötig. Nur wenigen ist das Talent, Menschen auf Anhieb sprachlich zu überzeugen, in die Wiege gelegt. Es empfiehlt sich deshalb, die Vorbereitungs-zeit intensiv zu nutzen und sich im Laufe dieses Prozesses Feed-back einzuholen. Der Blick von außen deckt unter Umständen für Zuhörer schwer verständliche Formulierungen auf. Der junge Pressesprecher hatte instinktiv alles richtig gemacht. Er hatte die Grundlagen der Rhetorik beachtet, Sprachbilder genutzt und konnte mit den wenigen Anmerkungen meines Teams in seinem Manuskript noch an seinen Formulierungen schrauben.

Auf der Konferenz hielt er eine sehr gelungene erste Rede und bekam selbst von seinem sonst sehr kritischen Landesverband ein Lob. Viel Erfolg bei der Verbandskommunikation wünscht Ihnen Christian H. Schuster IFK Berlin – Wir stärken Verbände! PS: Gerne unterstützen wir Sie bei der Formulierung Ihrer Kommu-nikation. Rufen Sie mich und mein Team gerne unverbindlich an: 030 30878588-0.

ANZEIGE

www.angebot.ifk-berlin.org

DER VERBANDSSTRATEGE

FUNDRAISING PRESSE-/ÖFFENTLICHKEITSARBEIT LOBBYING MITGLIEDER- EXTRA MITGLIEDERKOMMUNIKATION BUCHTIPP

„Verständlich vortragen und rotem Faden folgen“

Claudius Kroker, Sprecher Verband der Redenschreiber deutscher Sprache e. V.

„Perfekt ist eine Rede, wenn sie zum Red-ner, zum Anlass und zum Publikum passt – und natürlich wenn sie die erwünschte Wirkung erzielt. Das klingt einfach, ist es aber nicht. Verständnis und Wunschvorstellung des Redners und Verständnis und Erwartung der

Zuhörer müssen unter einen Hut gebracht werden – und zwar in einer Sprache, die alle verstehen, mit einem roten Faden, dem jeder folgen kann, und in einem Umfang, der niemanden lang-weilt. Daher ist beim Verfassen und Redigieren eines Redetextes immer auch das Feedback eines externen Dritten wichtig, der frühzeitig erkennt, wenn ihn zwar der Redner anredet, die Rede aber nicht anspricht.“

SEITENBLICKE

Welches sind die Erfolgsfaktoren für eine perfekte Rede?

Ob Mitgliederversammlungen, Jubiläen oder Kongresse – es gibt eine Reihe von Veranstaltungen, bei denen Verbandsvertreter zu Men-schen sprechen und dabei die Positionen und die Identität der Organisation repräsentieren. Welches das Geheimrezept für eine gelungene Rede ist, haben wir zwei Experten gefragt.

„Begeistern und Kernbotschaften auf den Punkt bringen“

Dr. Aribert Peters, Vorsitzender Bund der Energieverbraucher e. V.

„Neben allgemeiner Begeisterung für das Thema sollten sich Redner zunächst die Frage stellen, welche Kernbotschaften den Hörern vermittelt werden sollen. Denn: Das Wichtigste lässt sich kurz sagen. Um den Inhalt besonders überzeugend darzustellen, können rhetorische Mittel

angewendet werden. So kann der Blick aus überraschenden Perspektiven, z. B. von außen auf das Geschehen, eine ein-drucksvolle Wirkung haben. Auch Zwischenfragen wirken bele-bend. Abgelesene Reden strahlen im Allgemeinen Unsicherheit aus und sollten deshalb vermieden werden. Generell lauten die drei Grundregeln bei Reden: Die Botschaft vereinfachen, emotionali-sieren und so oft wie möglich wiederholen.“

verbandsstratege.de 07 verbandsstratege.de 03

ANZEIGE

von Dominik Dicken & Christian H. Schuster, IFK Berlin Was macht eine gelungene Rede aus? Was überzeugt und mo-tiviert die Zuhörerschaft? Und was kann gegen Lampenfieber getan werden? Diesen und anderen Fragen widmet sich der folgende Artikel. Er gibt einen Überblick über rhetorische Knif-fe und praktische Tipps, die zeigen, dass Schweigen nicht immer Gold ist. Obwohl sich Kommunikationsverantwortliche gerne für ihre kom-munikativen Fähigkeiten rühmen, gehört es häufig nicht zu ihren Lieblingsaufgaben, eine Rede zu halten. Natürlich gibt es auch die Art von Ausnahmen, die den Anschein erwecken, dass ihnen das Talent in die Wiege gelegt wurde und sie heute nichts besser können, als kritische Landesverbände auf Spur zu bringen und rhetorisch geschliffene Sprachbilder zu zeichnen. Die Mehrzahl der Verbandsvertreter gibt die Aufgabe vermutlich jedoch gerne ab. Dass ein überzeugender Auftritt allerdings nicht nur dem Verband, sondern auch dem Redner persönlichen Nutzen bringt, wird dabei häufig übersehen. Indes leider auch, dass Gegenteili-ges ebenso gilt: Eine Rede, für die die Zuhörerschaft bestenfalls Fremdscham übrig hat, schadet häufig nicht nur dem eigenen, sondern auch dem Ansehen des Verbandes.

DER VERBANDSSTRATEGE

DIE PERFEKTE REDE

Gut geredet ist halb gewonnen

Vorbereitung: Das A und O einer perfekten Rede Umso wichtiger ist es, die Rede und sich selbst bestens vorzube-reiten, sodass es dem Redner gelingt, seine Zuhörer zu motivie-ren und positiv in Erinnerung zu bleiben. Rhetorik ist dabei kein angeborenes Talent, sondern etwas, das mit Übung, Hingabe und dem Befolgen einfacher Regeln erlernt werden kann. Zunächst einmal sollte sich jede Person, die eine Rede schreiben muss, von dem Gedanken verabschieden, dass diese Aufgabe nach Feierabend schnell erledigt werden könne. Im Gegenteil: Selbst – oder gerade – Profis planen für jede Redeminute nicht selten mindestens eine halbe Stunde Vorbereitungszeit ein. Wie so häufig in der Verbandskommunikation stehen während der Vorbereitung zunächst zwei Fragen im Vordergrund: „Welche Zielgruppe soll angesprochen werden?“ und „Was soll gesagt werden?“. Diese Fragen können beispielsweise mithilfe einer Mind-Map beantwortet werden, in der die Ideen, Gedanken und

FUNDRAISING PRESSE-/ÖFFENTLICHKEITSARBEIT LOBBYING MITGLIEDER- MITGLIEDERKOMMUNIKATION BUCHTIPP EXTRA

>>>

05 09 verbandsstratege.de 04

DER VERBANDSSTRATEGE

FUNDRAISING PRESSE-/ÖFFENTLICHKEITSARBEIT LOBBYING MITGLIEDER- MITGLIEDERKOMMUNIKATION BUCHTIPP EXTRA

Assoziationen geordnet und gegliedert werden. Hilfreich ist es auch, bereits Sprichwörter, Phrasen sowie Wortfamilien zum The-ma zu notieren, sodass diese im Laufe des Redenschreibens nicht verloren gehen. Eine gelungene Rede stellt nicht den Redner, sondern das Publi-kum in das Zentrum des Vortrages. Auf Ich-Formulierungen sollte daher gänzlich verzichtet werden. Ein geübter Redner wird außer-dem niemals versuchen, sein Publikum zu überreden, sondern immer mit gewichtigen Argumenten überzeugen. Unser Tipp: Fragen Sie sich während der Vorbereitung Ihres Vor-trages, wie sich das Publikum nach Ihrer Rede fühlen soll. Diese Frage hilft Ihnen, sich das Publikum zu verbildlichen und die Kern-botschaft Ihres Vortrages zu fokussieren. Im besten Falle motivie-ren Sie die Zuhörerschaft und helfen ihr dabei, sich (ein wenig) besser zu fühlen.

Sieg nach fünf Sätzen: Die Fünf-Satz-Regel Eine erfolgreiche Rede wird nicht nur überzeugend vorgetragen, sondern zunächst in fünf Sinnabschnitte gegliedert. Die Fünf-Satz-Regel, die schon im antiken Griechenland angewendet wurde, meint also nicht das Kürzen einer Rede auf fünf – im schlimmsten Fall verschachtelte – Sätze, sondern das Gliedern in fünf Gedan-kengänge. Zunächst gilt es, einen gelungenen Einstieg zu finden, der das Publikum packt und den Status quo beschreibt. Erfahrene Redner verzichten daher auf langwierige Begrüßungs- und Danksagungszeremonien zu Beginn der Rede, da sie wissen, dass ein packender Einstieg das A und O einer Rede ist. Filmema-cher haben dies ebenfalls erkannt: Kaum ein Blockbuster beginnt heutzutage ohne eine actionreiche Verfolgungsjagd. Gleiches gilt auch für das Ende einer überzeugenden Rede. Dieses sollte eine konkrete Handlungsaufforderung an die Zuhörer bein-halten, die leicht verständlich und umsetzbar ist. Reden, die zum Schluss Mut und Zuversicht verbreiten, bleiben ebenfalls in guter Erinnerung. Von Zusammenfassungen des bereits Vorgetragenen sollte hingegen abgesehen werden. Gute Reden haben ein klares Ende: Schluss ist Schluss.

Unser Tipp: Erfahrene Redner bedanken oder entschuldigen sich niemals für einen gehaltenen Vortrag. Verzichten Sie daher auf Phrasen wie „Entschuldigen Sie, dass ich doch etwas überzogen habe“ oder „Ich danke Ihnen für Ihre Geduld“. Besser ist es, erst einmal abzuwarten und bescheiden zu bleiben.

Ordnung ist das halbe Leben Der Hauptteil einer gelungenen Rede zeichnet sich ebenfalls durch eine klare Gliederung aus. Zunächst wird das zweitwich-tigste Argument, dann das schwächste und kurz vor Ende der Rede das stärkste Argument präsentiert, jeweils aus Sicht der Zuhörerinnen und Zuhörer. Außerdem sollten Botschaften stets positiv formuliert sein. Gleichzeitig kann es jedoch vorkommen, dass der Anlass der Rede kaum Positives zu berichten erlaubt. In diesem Fall sollte dem Einstieg die schlechteste Nachricht folgen, sodass den positiveren Nachrichten mehr Raum gegeben werden kann.

>>>

>>>

05 09 verbandsstratege.de 05

DER VERBANDSSTRATEGE

FUNDRAISING PRESSE-/ÖFFENTLICHKEITSARBEIT LOBBYING MITGLIEDER- MITGLIEDERKOMMUNIKATION BUCHTIPP EXTRA

Für eine überzeugende Rede gilt, dass vor allem einfache, kurze und präzise Sätze den Zuhörern im Gedächtnis bleiben. Auf kom-plizierte und verschachtelte Satzkonstruktionen wird ebenso verzichtet wie auf überfordernde Fachausdrücke. Hilfreich ist hingegen eine Sprache, die mit Bildern und Verglei-chen die Fantasie der Zuhörer anregt. Sätze wie „Unsere neue Mitgliederzeitung ist eingeschlagen wie eine Bombe“ fesseln die Zuhörer. Gegensätzliche und kontrastreiche Wortspiele helfen ebenfalls, das Interesse des Publikums zu erhalten. Erfahrene Politiker weisen deshalb häufig darauf hin, dass es die „kleinen Leute sind, die Großes leisten“.

Emotionen wecken und Zuhörer fesseln

Eine Rede, die die Bedürfnisse der Zuhörerschaft in den Mittel-punkt stellt, ist beinahe eine perfekte Rede. Erfahrene Redner sprechen deswegen nicht vom Hunger, sondern vom saftigen Bra-ten, der die Teilnehmer erwartet. Das Beispiel zeigt: Bildsprache und Emotionen helfen dabei, das Publikum in den Bann zu ziehen. Wiederholungen tun dabei ihr Übriges und verleihen Ausführun-gen besonders viel Gewicht. Selbst die ausgefeilteste Rede wird kein Publikum fesseln, wenn der Vortragende nicht ein paar

>>>

>>>

05 09 verbandsstratege.de 06 05 09 verbandsstratege.de 07

ANZEIGE

rhetorische Grundregeln befolgt. Es gilt hierbei, wie bei fast allen Fähigkeiten, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Rhetorik kann gelernt werden. Übung macht dabei den Meister.

Ohne Rhetorik geht es nicht Größtes Problem für viele Vortragende, die weniger geübt sind, ist zunächst das Lampenfieber. Zwar macht dieses auch vor Profis nicht halt, jedoch wissen diese damit besser umzugehen. Bereits einfache Atemübungen unmittelbar vor dem Vortrag helfen gegen diese Volkskrankheit. Wer schulterbreit stehend mehrmals tief Luft holt, senkt seinen Puls nachweislich. Eine ausgezeichnete Vorbereitung ist jedoch das beste Mittel gegen Nervosität. Dazu zählt auch, eigene Stärken und Schwä-chen zu kennen. Vortragenden, die dazu neigen, ohne Pausen zu reden und bis zur Heiserkeit durchzuhetzen, kann es helfen, Pau-senzeichen im Manuskript zu verwenden. Unbewusste Körpersprache legt Neulingen häufig Stolpersteine in den Weg. Arme verschränken, sich an die Nase oder ans Ohr fas-sen sind ebenso Zeichen für Unsicherheit wie das Herumwippen auf den Beinen. Es ist also nicht möglich, den Körper nicht sprechen zu lassen – das wissen auch erfahrene Redner und werden sich deshalb nie-mals verstellen. Menschen mit gesundem Selbstvertrauen kön-nen sich sicher sein, dass die Arme und Hände zusammen mit

DER VERBANDSSTRATEGE

FUNDRAISING PRESSE-/ÖFFENTLICHKEITSARBEIT LOBBYING MITGLIEDER- MITGLIEDERKOMMUNIKATION BUCHTIPP EXTRA

>>>

dem Wort sprechen werden, dieses gar unterstützen. Komplizierte Regeln sollten daher nicht befolgt werden, da diese häufig zu affektiertem Verhalten führen. Für unsichere Redner empfiehlt es sich, die Handflächen stets geöffnet zu haben, schulterbreit zu stehen und langsam zu sprechen. Der Blickkontakt mit dem Publi-kum gibt diesem das Gefühl, Teil des Vortrages zu sein, und ist daher ebenfalls von besonderer Bedeutung. Unsichere Redner sollten zudem Folgendes verinnerlichen: Ist die Rede gut vorbreitet und der Redner in das Thema eingearbeitet, gelingt es dem Vortragenden nicht nur, den Inhalt der Rede, son-dern auch seine eigene Leistung authentisch zu präsentieren.

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold – ist das wirklich so? Schon Cicero brachte es auf den Punkt: Reden lernt man durch Reden. Für jeden Verbandskommunikationsprofi gilt daher, keine Gelegenheit auszulassen, vor Publikum zu reden, um so seine eigenen Fähigkeiten zu verbessern. Falsche Scheu kann durch Übung kinderleicht überwunden wer-den und hilft, von der eigenen Sache überzeugt zu sein und somit überzeugend aufzutreten. Es empfiehlt sich daher, nicht vor An-fragen zurückzuschrecken und jede Gelegenheit, vor Publikum zu sprechen, als Chance zu begreifen.

05 09 verbandsstratege.de 07

DER VERBANDSSTRATEGE

Die geballte Dosis

Hoch dosierter Wirkstoff für erfolgreiche Verbandskommunikation

Nebenwirkungen Nach regelmäßiger Lektüre des Magazins berichten viele Verbandsvertreter über deutlichen Mitgliederzuwachs, erhöhte Berichterstattung, gesteigerte Spendeneinnahmen und mehr Social-Media-Fans. Dosierung Zur Vorbeugung von Frustration und Einfallslosigkeit sollte eine Ausgabe monatlich konsumiert werden. Bei akuten Beschwerden sollten die Experten für Verbandskommunikation vom IFK Berlin zurate gezogen werden. Wirkstoffe Über 1.500 Zeichen konzentrierte Expertentipps; 5.000–10.000 Zeichen detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen; 5.000 Zeichen geballte Literaturempfehlungen.

JETZT GRATIS BESTELLEN! Ihr kostenloses Abonnement geschenk.ifk-berlin.org

www.verbandsstratege.de

ANZEIGE

FUNDRAISING

DER VERBANDSSTRATEGE

PRESSE-/ÖFFENTLICHKEITSARBEIT LOBBYING MITGLIEDER- MITGLIEDERKOMMUNIKATION BUCHTIPP EXTRA

von Maximilian Kunze, IFK Berlin Was können Kommunikationsverantwortliche von einem Buch mit dem Titel „Die perfekte Rede“ eigentlich erwarten? Einen überheblichen Autor? Einen allwissenden Kenner? Oder ein-fach nur eine simple Anleitung, wie die „perfekte Rede“ ver-meintlich aufzubauen sei? Überraschenderweise trifft nichts von alledem für das vorliegende Buch zu. Denn Hans-Uwe L. Köhler hat vor allem eins geschafft: die verschiedensten per-sönlichen Erfahrungen eines der renommiertesten deutschen Redner und Motivatoren zu sammeln und weiterzugeben. Bereits auf den ersten Seiten des Buches klärt Hans-Uwe L. Köh-ler den Leser über eine grundlegende Frage auf. Ist „die perfekte Rede“ überhaupt möglich? Nach einem erfreulichen „Ja“ erwartet den Leser jedoch schnell die Ernüchterung. Denn Perfektion in der Rede ist nach Köhler zwar möglich, aber nicht erstrebenswert. Zu Glattes oder Perfektes gewinnt nicht die Herzen der Men-schen. Als Beispiel für diese Unvollkommenheit wird Willy Brandt genannt, der besonders durch seine Stimme die Menschen zum Mitfühlen bewegte. Dabei galt diese aus Sicht von Stimmtrainern immer als katastrophal. Früh im Buch lässt sich erkennen, dass für Köhler das Wichtigste an einer gelungenen Rede nicht der Inhalt, sondern der Hörer, dessen Befinden und Emotionen sind. Das größte Ziel sei es deshalb, dass sich das Auditorium nach einer Rede im vom Red-ner gewünschten Zustand befinde – die Menschen also für das Anliegen des Redners gewonnen wurden. Dabei ist der eigentli-che Inhalt der Rede nur ein Teilaspekt. Für Köhler ist vielmehr Überzeugung das A und O. Diese lässt sich besonders durch die Begeisterung der Zuhörer und auch durch die eigene Überzeugt-heit vom Gesagten erreichen. Um die Zuhörer zu erreichen, nennt der Autor ein ganzes Sammel-surium aus mal mehr, mal weniger außergewöhnlichen Tipps und

Tricks. So schildert Köhler beispielsweise, wie er, als Christoph Columbus verkleidet, erfolgreich die Belegschaft eines Unterneh-mens motiviert und überzeugt hat. An anderer Stelle erläutert er, dass er einmal bewusst die Zuhörerschaft am Anfang einer Rede gegen sich aufgebracht hat, um sie im Anschluss wieder vom Gegenteil zu überzeugen. Diese Ideen mögen zwar etwas überspitzt erscheinen und in die-ser Form nicht für jedermann anzuwenden sein. Dennoch regen sie dazu an, einmal etwas Außergewöhnliches und Anderes aus-zuprobieren. Neben den Anekdoten aus seinem Leben als erfah-rener Redner geht der Autor aber auch auf herausfordernde Erleb-nisse ein. So führt er Beispiele für Momente an, in denen seine Reden besonders schiefgelaufen sind oder überraschenderweise ganz andere Effekte hervorriefen als zuvor geplant. Für Köhler sind die Emotionalisierung und der besondere Moment die größten Faktoren für den Erfolg einer Rede. Dabei müssen nach seiner Ansicht dennoch jederzeit beide Gehirnhälften, der Verstand und das Gefühl, stimuliert werden. Köhler drückt es so aus: „Links bekommt genügend Zahlen und Rechts ausreichende Emotionen – idealerweise beides gleichzeitig!“

Zwischen Entertainment und Storytelling Die berufliche Herkunft des Schreibers wird im Buch an sehr vie-len Stellen überaus deutlich. Köhler ist vor allem ein Verkäufer und Motivator. Seine Tipps für die Reden sind deshalb, genauso wie seine Schreibweise im Buch, immer auch eine Mischung aus Entertainment und Storytelling. Für ihn ist es nicht das Wichtigs-te, dass die Wahrheit gesagt wird, sondern dass die Zuhörer für das Anliegen gewonnen werden.

KÖHLER (2011): „DIE PERFEKTE REDE – SO ÜBERZEUGEN SIE JEDES PUBLIKUM“

Aus den Erfahrungen eines Top-Redners

>>>

05 09 07 verbandsstratege.de 07 verbandsstratege.de 08

ANZEIGE

Herausgeber (Hrsg.): IFK Berlin – Wir stärken Verbände! Christian H. Schuster (Inh.), Berlin. Redaktion: Christian H. Schuster (Chefredakteur, V.i.S.d.P. + Verantwortlicher gemäß § 5 TMG + § 55 RfStV), Heike Hoffert (Volontärin). Satz & Gestaltung: IFK Berlin. Bilder: © istockphoto.com/Wavebreak. Lektorat: Petra Thoms, Berlin. Abonnement: Der Verbandsstratege lässt sich hier abonnieren. Anzeigen: Der Verbandsstratege erscheint alle 4 bis 6 Wochen und richtet sich an VerbandsmitarbeiterInnen, die im Bereich Fundraising, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Lobbying sowie Mitgliederkommunikation tätig sind. Mit über 2.600 EmpfängerInnen ist der Verbandsstratege das verbreitetste serviceorien-tierte PDF-Magazin in dieser Zielgruppe. Mediadaten finden Sie hier. Kontakt (Herausgeber und Redaktion): Luisenstraße 41, 10117 Berlin, Tele-fon: +49 30 30 87 85 88-0, E-Mail: redaktion[at]verbandstratege.de, Websites: http://www.verbandsstratege.de, http://www.ifk-berlin.org. Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir auf die Nennung der weiblichen neben der männlichen Sprachform verzichtet. Es sind selbstverständlich immer beide Geschlechter gemeint. Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernimmt der Herausgeber keine Haftung/Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Verfügbarkeit und Aktualität der gemachten Angaben/Leistungen.

IMPRESSUM

FUNDRAISING

DER VERBANDSSTRATEGE

PRESSE-/ÖFFENTLICHKEITSARBEIT LOBBYING MITGLIEDER- MITGLIEDERKOMMUNIKATION BUCHTIPP EXTRA

Das Buch bietet somit vor allem eine große Sammlung an an-schaulichen Dos und Don´ts aus der Erfahrung des Autors. Sei es die Wahl der richtigen Kleidung, der perfekte Erzählstil oder der richtige Test der Mikrofonanlage und Bestuhlung, alles wird von Köhler bewertet, für den Leser spannend aufbereitet und mit praktischen Handlungstipps gefüllt. Auch wenn es nur um das richtige Verhalten geht, wenn Redner einmal ins Stocken geraten sollten. Besonders beeindruckend sind die persönlichen Einblicke, die der Autor liefert. So stellt Köhler zum Beispiel fest, dass selbst der erfahrenste Redner vor jedem Auftritt nervös ist und etwas Lampenfieber hat oder dass die hundertste Rede weitaus schwie-riger sei als die erste. Diese persönlichen Erfahrungen des Autors wirken auf den Leser sehr authentisch und nehmen auch Anfän-gern die Angst davor, eine Rede zu halten. Fazit Insgesamt ist das Buch vor allem darauf ausgelegt, den Lesern Anregungen zu geben und Mut zu machen, auch mal etwas Neues und Unkonventionelles auszuprobieren. Sehr viele Reden können schnell langweilen und enden im Alltagsbrei. Nur wirklich gute Redner bleiben dem Auditorium auch positiv im Gedächtnis. Hierzu zeigt Hans-Uwe L. Köhler in seinem Buch durchaus span-nende Möglichkeiten und Tricks auf. Verbandsvertreter können von der Motivationsfähigkeit, den alltagstauglichen Tipps und den spannenden Empfehlungen des Autors profitieren. Ob durch interessante Storytelling-Ideen, klug gewählte Skandalisierungen oder besonders ausgefeilte Präsen-tationen, Köhler beschreibt ausführlich, wie es gelingen kann, sich von der Masse abzuheben. Generell wäre eine etwas bessere Strukturierung der einzelnen Absätze wünschenswert. Aus diesem Grund eignet sich das Buch weniger als Nachschlage-

>>>

05 09 verbandsstratege.de 10

UNSER URTEIL

Hans-Uwe L. Köhler (2011): Die perfekte Rede –So überzeugen Sie jedes Publikum, Offenbach. ISBN: 978-3869362281 200 Seiten, 24,90 EUR

Zielgruppe Einsteiger Profis Nutzen für Fundraising Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Lobbying Mitgliederkommunikation Theorie/Praxis Praxisnähe Theoretisch unterfüttert

werk, sondern vielmehr als anregende Lektüre für zwischendurch. Köhlers Werk bietet zwar keine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung für die perfekte Rede, aber mit Sicherheit eine Hilfe zur Inspiration. Verbandsvertreter, die öfter vor Menschen sprechen müssen, können also durchaus interessante Eindrücke aus dem Buch gewinnen – es muss ja nicht gleich die Christoph-Columbus-Verkleidung sein.

Nur

sol

ange

der

Vor

rat r

eich

t.

Verband ____________________________________________________________________

Ansprechpartner/in ____________________________________________________________________

Anschrift ____________________________________________________________________

____________________________________________________________________

Telefon ____________________________________________________________________

E-Mail ____________________________________________________________________

Ja, ich interessiere mich außerdem für die vielfältigen Beratungs- und Seminar-Angebote des IFK Berlin.

Bitte nehmen Sie Kontakt zu mir auf und informieren Sie mich über Ihre Dienstleistungen. (Bei Interesse ankreuzen.)

BESTELL FAX

IFK Berlin – Wir stärken Verbände! Luisenstr. 41 10117 Berlin Tel. 030 30 87 85 88-0 [email protected]

BESTELL-FAX Ausfüllen und gleich senden an 030 30 87 85 88-77

BESTELLSCHEIN

Verbandskommunikation für Einsteiger „Noch nie zuvor hat es für Einsteiger eine derart leicht verständliche und kompri-mierte Möglichkeit gegeben, das Wissen zu vertiefen.“ Kathrin Jäckel, Pressereferentin, VGF Verband Geschlossene Fonds e. V. Experten geben in den über 30 Schritt-für- Schritt-Anleitungen Tipps für die tägliche Arbeit. Die wichtigsten Kommunikations-instrumente werden anschaulich für Ein-steiger und Fortgeschrittene erklärt. 146 Seiten mit zahlr. Abb. nur 30,00 EUR

Lobbying in der Praxis – Die erfolgreiche Kontaktaufnahme „Eine spannende Studie, die Einblicke in die Filter- und Selektionsroutinen im Poli-tikalltag gibt. Fundiert aufgearbeitet und aufschlussreich.“ Prof. Dr. Marco Althaus, TH Wildau Das Buch erklärt, warum bestimmte Briefe den Weg auf den Tisch des Abgeordneten schaffen und andere nicht. Die Studie gibt Tipps für den richtigen Aufbau, Inhalt und Kontext von Anschreiben. 117 Seiten mit zahlr. Abb. nur 30,00 EUR

Buch: Verbandskommunikation für Einsteiger Buch: Lobbying in der Praxis Abonnement Verbandsstratege

Gesamtpreis (inkl. MwSt.)

1

Titel Menge

30,00 EUR30,00 EUR 00,00 EUR

Einzelpreis

0,00 EUR

Gesamtpreis

Literatur für den Einstieg & die tägliche Arbeit! Die Ratgeber für Verbandskommunikation.

Gratis-Abo Verbandsstratege „Sehr nützliche Artikel: Das Magazin ist jedem zu empfehlen, der für Verbände kommuniziert und Inspirationen zu nutzen weiß.“ Nicolai Schley, Referent, DPRG Profitieren Sie einmal monatlich von kos-tenlosen Anregungen und Tipps zur Ver-bandskommunikation. Die jeweiligen Schwerpunktthemen werden in praxis-nahen Serviceartikeln, in Expertenstate-ments und Buchrezensionen aufgegriffen. Abonnement Verbandsstratege gratis