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MÄRZ 2016 | www.ihk-koblenz.de | Postfach 20 08 62, 56008 Koblenz IHK-JOURNAL DAS REGIONALE WIRTSCHAFTSMAGAZIN Grenzen zu? Die Folgen für die Wirtschaft Vollversammlungswahl: 2016 mitbestimmen! Landtagswahl: Spitzen- kandidaten antworten N o 03 NACHRICHTEN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER KOBLENZ IHKS STARTEN KAMPAGNE FÜR DUALE AUSBILDUNG

IHK-JOURNAL · IHK-Journal 03/2016 IHK-WAHL DIE IHK-VOLLVERSAMMLUNG Am 13. Oktober wird gewählt Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Koblenz wird in diesem Jahr neu

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MÄRZ 2016 | www.ihk-koblenz.de | Postfach 20 08 62, 56008 Koblenz

IHK-JOURNAL DAS REGIONALE WIRTSCHAFTSMAGAZIN

Grenzen zu? Die Folgen für die Wirtschaft

Vollversammlungswahl: 2016 mitbestimmen!

Landtagswahl: Spitzen- kandidaten antworten

No 03

NACHRICHTEN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER KOBLENZ

IHKS STARTEN KAMPAGNE FÜR DUALE AUSBILDUNG

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3STANDPUNKT

GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN NUTZEN,

WÄHLEN GEHEN!

AM 13. MÄRZ WERDEN BEI DER LANDTAGSWAHL DIE WEICHEN GESTELLT. Für die weitere Entwicklung unseres Bundeslandes insgesamt. Und für die Standort- und Rahmenbedingungen unserer Unternehmen.

Klar ist: Wir, die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz, brauchen ein breites politisches Engagement für bessere Rahmenbedingungen, damit wir im Wettbewerb bestehen können. Wir brauchen eine aktiv gestaltende Wirtschaftspolitik, die unseren Inte-ressen Gehör verschafft.

Über den richtigen Weg dorthin kann und soll man unterschiedlicher Meinung sein. Denn erst aus dem Wettstreit der Ideen erwachsen tragfähige und gesellschaftlich vermittelbare Entscheidungen.

Und über den einzuschlagenden Weg kann jeder von uns mit entscheiden: indem er zur Wahl geht und damit über die künftige Ausrichtung der Landespolitik mit ent-scheidet. Mein Appell ist eindeutig: Gestalten Sie mit, gehen Sie wählen!

Unabhängig davon, wie die Farbenspiele der Regierungsbildung am Ende ausgehen: Die IHKs im Land werden weiter als kritische Partner der Politik arbeiten. Wir werden weiter den Finger in die Wunde legen, wenn die Interessen der Wirtschaft berührt werden. Und wir werden weiter dafür kämpfen, dass die Wirtschaft in Rhein-land-Pfalz die Beachtung erfährt, die ihr wegen ihrer gesellschaftlichen Relevanz zustehen muss.

Manfred Sattler ist Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz.

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INHALTSVERZEICHNIS

IHK INFORMIERT

IHK-Vollversammlung 06

Kurz und kompakt 09

WIRTSCHAFT IN ZAHLEN

Aktuelle IHK-Konjunkturumfrage: Die regionale Wirtschaft wächst 14

TITELTHEMA

„durchstarter.de“: IHKs starten Kampagne für duale Ausbildung 16

POLITIK AKTUELL

Zur Sache Europa ohne Grenzen 25

Landtagswahl: So stehen die Kandidaten zu Wirtschaftsthemen 26

Hingehört Schengen: Was bedeutet eine Schließung der Grenzen für Ihr Unternehmen? 30

IHK INTERNATIONAL

5 Fragen an ... Matthias Boddenberg, Geschäftsführer AHK Südliches Afrika 31

Die Wirtschaft fragt, die Politik antwortet: Im Vorfeld der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz haben wir die Spitzenkan-didaten der Parteien nach ihren Zielen und Positionen befragt. Wie sie etwa zu den Themen Breitband, Infra-struktur und Flüchtlinge stehen, lesen Sie auf Seite 26.

WAHLPRÜFSTEINE

26

Die vier IHKs im Land haben eine breit angelegte Kampagne für die duale Ausbildung gestartet. Warum die so wichtig ist und wie die Kammern Jugendliche und Eltern erreichen wollen, das zeigt unser Titelthema zu „durchstarter.de“ ab Seite 16.

16

KAMPAGNE

FOTO: ALEXANDER SELL

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5INHALTSVERZEICHNIS

WIRTSCHAFT IN DER REGION

34 Ahrweiler

35 Altenkirchen

36 Bad Kreuznach

37 Birkenfeld

38 Cochem-Zell

39 Koblenz-Stadt

40 Mayen-Koblenz

41 Neuwied

42 Rhein-Hunsrück

43 Rhein-Lahn

44 Westerwald

RECHT UND STEUERN

46 Werbung auf Facebook: Wettbewerbsrecht beachten

NACHGEFRAGT BEI ...

48 Anna-Lena Friedsam

SERVICE

49 Ihre IHK stellt sich vor

ZU GUTER LETZT

50 Karikatur

RUBRIKEN

45 Veranstaltungsvorschau

49 Impressum

Titelfoto: Alexander Sell

Sie ist erst 22 Jahre alt, hat sich in der Welt des Profi-Tennis aber schon einen Namen gemacht: Anna-Lena Friedsam, gebürtige Neuwiederin, wurde schon 2009 deutsche Jugendmeisterin und hat es kürzlich bis ins Achtelfinale der Australian Open geschafft. Derzeit steht sie auf Platz 52 der Weltrangliste – und bei uns auf Seite 48 im Interview.

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„Ungehinderte Mobilität in Europa ist vielleicht eine der wichtigsten Errungenschaften des EU-Binnenmarktes“ – das meint unsere Geschäftsführerin International, Karina Szwede. In „Zur Sache“ beschäftigt sie sich mit der Debatte um mögliche Grenzschlie-ßungen innerhalb des Schengen-Raums. Zu lesen ist ihr Beitrag auf Seite 25.

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IHK-WAHL

DIE IHK-VOLLVERSAMMLUNGAm 13. Oktober wird gewählt

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Koblenz wird in diesem Jahr neu gewählt. Stichtag ist der 13. Oktober. Sie ist das höchste Gremium der IHK und besteht künftig aus 72 Unterneh-mern und Unternehmerinnen.

Die alle fünf Jahre von IHK-Mitgliedern gewählten Branchenvertreter bilden das sogenannte „Parlament der Wirtschaft“. Sie vertreten die Interessen der regionalen Unternehmen in wirtschaftlichen Fragen gegenüber unterschiedlichen Interessengruppen, vor allem gegen-über der Politik und der Verwaltung.

Im Vordergrund steht hierbei das gesamtwirtschaftliche Interesse. Es unterscheidet sich gegenüber den Verbands- und Brancheninteressen dadurch, dass die Vollversammlung bei ihren Beschlüssen auch un-terschiedliche Interessen gegeneinander abwägen und berück-sichtigen muss. Dadurch ist die IHK eine unabhängige, von Sachargumenten getragene Organisation – von der Wirtschaft für die Wirtschaft.

EIN SPIEGELBILD DER BRANCHENVIELFALT UND REGIONEN

Die IHK-Vollversammlung ist ein Spiegel-bild der regionalen Wirtschaft. Neben den Branchen Industrie, Einzelhandel und Dienstleistungsgewerbe sind auch Groß-händler, Handelsvermittler, Verkehrs- und Logistikunternehmen sowie Vertreter von Banken, Versicherungen und von Hotellerie, Gastronomie und Freizeitwirtschaft in der Vollversammlung vertreten. Doch nicht nur die Branchen werden berücksichtigt, auch die regionalen Unterschiede des IHK-Bezirks – von Birkenfeld bis Altenkirchen und von der Grafschaft bis nach Diez – sind in der Voll-versammlung berücksichtigt. Egal, ob Großkonzern oder Ein-Mann-Unternehmen – in der Vollversammlung hat jedes Mitglied eine Stimme.

Industrie 25 Mitglieder

Großhandel 4 Mitglieder

Einzelhandel 11 Mitglieder

Verkehrsgewerbe 3 Mitglieder

Banken, Versicherungen 6 Mitglieder

Gastronomie, Tourismus, Freizeit 4 Mitglieder

Handelsvermittlungen 2 Mitglieder

Dienstleistung 17 Mitglieder

Wahlgruppen/Sitzverteilung

2016VOLL

IHKVERSAMMLUNG

W A H L

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7IHK-WAHL

WAHLGRUPPEN UND WAHLBEZIRKE

Die Sitze in der Vollversammlung sind in acht Wahlgruppen unterteilt, um eine wirtschafts-zweigbezogene Vertretung zu gewährleisten (siehe Grafi k linke Seite) – gewichtet nach der wirtschaftlichen Bedeutung der jeweiligen Branche.

In den stärksten Wahlgruppen Industrie, Einzelhandel und Dienstleistung fi ndet zu-dem eine Aufteilung nach Bezirken statt, um die Regionen entsprechend zu vertreten. In den Wahlgruppen II, IV bis VII wird die Wahl jeweils für den gesamten Kammerbezirk ein-heitlich durchgeführt. In der Wahlgruppe V muss mindestens je ein Mitglied aus den Bereichen Genossenschaftsbanken, öffentlich-rechtliche Kreditinstitute und Versicherungen kommen.

Wahlbezirke I (Industrie) III (Einzelhandel) VIII (Dienstleistungen)

Kreisfreie Stadt Koblenz 1 1 3

Landkreis Ahrweiler 2 1 1

Landkreis Altenkirchen 3 1 1

Landkreis Bad Kreuznach 2 1 1

Landkreis Birkenfeld 1 1 1

Landkreis Cochem-Zell 1 1 1

Landkreis Mayen-Koblenz 4 1 1

Landkreis Neuwied 3 1 3

Rhein-Hunsrück-Kreis 2 1 1

Rhein-Lahn-Kreis 2 1 1

Westerwaldkreis 4 1 3

Gesamt 25 11 17

Für die Wahlgruppen I (Industrie), III (Einzelhan-del) und VIII (Dienstleis-tung) werden Wahlbezirke gebildet. Die Zahl der zu wählenden Mitglieder die-ser Wahlgruppen wird für die Wahlbezirke wie folgt festgesetzt:

Landkreis Birkenfeld

Landkreis Mayen-Koblenz

Landkreis Rhein-Hunsrück

Landkreis Neuwied

Kreisfreie Stadt Koblenz

Landkreis Altenkirchen

Landkreis Cochem-Zell

Landkreis Bad Kreuznach

Landkreis Ahrweiler

8

5

4

6

7

5

3 4

Rhein-Lahn-Kreis4

4

3

Landkreis Westerwald

3

Anzahl der

wählbaren

Mitglieder!

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IHK-WAHL

UNTERNEHMERISCHER SACHVERSTANDUND EHRENAMTLICHES ENGAGEMENT

Mit unternehmerischem Sachverstand und Erfahrungen entwickeln die ehrenamtlichen Mitglieder der Vollversammlung die Leitlinien der IHK-Politik. Beraten wird die Vollversammlung hierbei von den Fachausschüssen, die mit Unternehmensvertretern aus den unter-schiedlichen Branchen besetzt sind: vom Industrieausschuss, dem Handelsausschuss, dem Verkehrsausschuss, dem Außenwirtschafts-ausschuss und dem Berufs bildungsausschuss. Unterstützt wird die Vollversammlung auch vom Landessteuerausschuss sowie vom Wein-ausschuss, die gemeinsan mit den anderen rheinland-pfälzischen IHKs eingerichtet wurden.

Die gewählten Mitglieder der Vollversammlung bestimmen den poli-tischen Kurs der IHK. Ob beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur oder des Breitbandnetzes, bei Projekten zur Integration von Flüchtlingen oder bei der Diskussion um Steuern und Abgaben: Stellungnahmen und Projekte der IHK tragen die Handschrift der Unternehmen. Die Unternehmer in der Vollversammlung überwachen auch den Haushalt der IHK und entscheiden über die Höhe der Mitgliedsbeiträge. Als das zentrale Organ wählt die Vollversammlung auch den Präsidenten.

Als Organisation der Wirtschaft hat die IHK auch eine Vielzahl von hoheitlichen Aufgaben, die die Wirtschaft unmittelbar betreffen, in die eigene Selbstverwaltung übernommen. Auch hier sorgt die Voll-versammlung durch die Schaffung der notwendigen Rechtgrund-lagen für eine unternehmensnahe und effi ziente Umsetzung öffent-licher Aufgaben durch die IHK.

Entscheiden Sie mit!

Je mehr IHK-Mitglieder sich

an der Wahl beteiligen, umso

überzeugender kann die IHK

die Interessen der regionalen

Unternehmen vertreten.

www.ihk-koblenz.de/wahl2016

wählt aus ihrem Kreis die Mitglieder des IHK-Präsidiums und den IHK-Präsidenten

Vollversammlung der IHK Koblenz Das „Parlament der Wirtschaft“ aus 72 regionalen Unternehmerpersönlichkeiten

Präsidium der IHK Koblenz

legt die Leitlinien der IHK-Arbeit fest und trifft Grundsatzbeschlüsse

beruft die Mitglieder der Fachausschüsse, stellt die Ausschussvorsitzenden

beraten die Voll ver-sammlung fachlich

kontrolliert Umsetzung der Voll versammlungs-beschlüsse und leistet Vorarbeit bei Grundsatz-fragen

Fachausschüsse der IHK Koblenz

· Außenwirtschaftsausschuss

· Handelsausschuss

· Haushalts- u. Finanzausschuss

· Industrieausschuss

· Verkehrsausschuss

· Landessteuerausschuss

· Weinausschuss

Hauptamt der IHK Koblenz

Arne RösselHauptgeschäftsführer

Geschäftsbereiche Regionalgeschäftsstellen Geschäftsführung IHK-Bildungsvereine

DIE VOLLVERSAMMLUNG STEHT ÜBER ALLEM

Die Vollversammlung der IHK bestimmt über die Ausrichtung der IHK-Arbeit im Hauptamt. In Fachausschüssen werden Entscheidungen inhaltlich vorbereitet und beraten.

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9IHK INFORMIERT

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Unterstützung durch „Fit in die Lehre“

Für Unternehmen wird es zunehmend schwerer, geeignete Bewerber für ihre angebotenen Lehrstellen zu finden – leider nicht erst seit gestern. Gleichfalls ist für Auszubildende der Übergang von Schule in den Beruf oft eine Herausforderung. Deshalb unterstützt die IHK Koblenz auch 2016 mit dem Trai-ningsprogramm „Fit in die Lehre“ wieder Ausbildungsbetriebe und Berufseinsteiger aller Branchen im nördlichen Rhein-land-Pfalz. Das Programm beinhaltet verschiedenste Trainings-kurse und hilft, den schwierigen Übergang von der Schule in den Beruf zu meistern und auch noch im ersten Ausbildungsjahr eventuell vorhandene Lücken zu schließen. Mit Modulen in den Schulfächern Mathematik, Deutsch und Englisch, aber auch zu fachlichen Themen der Berufe, zum Beispiel in der Hotellerie und Gastronomie, bietet das Programm ein breites Spektrum. Neben den Basisqualifikationen werden auch wichtige Schlüs-selkompetenzen wie beispielsweise im Umgang mit Kunden und Kollegen sowie Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Eigen-initiative vermittelt. Je nach Branche erfolgt eine fachspezi-fische Ausrichtung. Allen Modulen/Einheiten gemeinsam ist die Struktur: jeweils 30 Stunden zum „symbolischen“ Preis von 1 Euro pro Unterrichtsstunde und Teilnehmer. Die Kurse/Module können individuell gebucht werden und finden mit bereits drei angemeldeten Teilnehmern statt – nach Absprache im Betrieb, in der Schule oder in den Räumen der IHK-Akademie Koblenz oder des Gastronomischen Bildungszentrums Koblenz.

Kontakt:Für die Gastronomie: Monika Göbel, 0261 30489-31, [email protected]

Alle anderen Branchen: Barbara Schäfgen, 0261 30471-12, [email protected]

Geschäftskontakte knüpfen mit der neuen IHK-Firmendatenbank

Mit der neuen Firmendatenbank www.firmendaten.ihk-koblenz.de bietet die IHK Koblenz eine regionale B2B-Plattform, um Unter-nehmen beim Ausbau ihres Unternehmensnetzwerkes zu unter-stützen. Sie können dort nach Kunden, Lieferanten oder Geschäftspartnern suchen oder umgekehrt diesen ihr Unterneh-men präsentieren – und sich finden lassen. Gefiltert werden kann nach Landkreisen, nach Firmenname und Anschrift eines Unter-nehmens, nach Wirtschaftszweig, Rechtsform oder Schlagwor-ten. Das Angebot ist für Mitglieder der IHK Koblenz kostenfrei. Mehr als 13.000 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk Koblenz werden bereits in der Datenbank präsentiert. Die Firmendaten-bank bietet außerdem via Kartenfunktion schnelle Markt- und Standortanalysen. Registrierte Betriebe können so das Interes-se an ihrem Unternehmen verfolgen. Der neue Service startet am 14. März.

Mehr Informationen: www.firmendaten.ihk-koblenz.de

Vollversammlung tagt

IHK-zugehörige Unternehmen können nach vorheriger Anmel-dung an den internen Sitzungen der IHK-Vollversammlung teil-nehmen. Die nächste Sitzung findet am Donnerstag, 17. März 2016, 17.30 Uhr, in der IHK Koblenz, Schlossstraße 2, 56068 Koblenz, statt. Interessenten wenden sich bitte bis Freitag, 11. März 2016, schriftlich an die IHK Koblenz, Yvonne Steinin-ger, Schlossstraße 2, 56068 Koblenz, oder per E-Mail an [email protected].

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In drei Tagen zum Start-up

Zum ersten Mal ist die IHK Koblenz bei Startup Weekend Koblenz mit als Ausrichter dabei – neben dem Verein IT.Stadt Koblenz, dem Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Koblenz und dem Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur. Vom 29. April bis zum 1. Mai heißt es wieder „In drei Tagen zum Start-up“, denn das ist die Zielvorgabe eines Startup Weekend Events. In diesen 54 Stunden haben die Teilnehmer Zeit, gemeinsam mit Mentoren ein erstes Businesskonzept zu erarbeiten. Es braucht nur eine erste Idee – welche, ist ganz egal. Ebenso willkommen sind alle, die zwar keine eigene Geschäftsidee mitbringen, aber Lust haben, an der Erarbei-tung eines Konzepts mitzuwirken. Alles beginnt mit einer kurzen Vorstellung der Geschäftsideen am Freitag. Nach For-mierung in themenbezogene Kleingruppen schließt man sich zu Teams zusammen. Bis zum Sonntagnachmittag arbeiten diese an der Umsetzung der Geschäftsidee – unterstützt von erfahrenen Coaches aus verschiedenen Bereichen. Am Ende werden die Konzepte einer Jury, potenziellen Investoren und Unternehmern vorgestellt. Zum Schluss werden die Sieger in verschiedenen Kategorien prämiert. Wir haben mit Markus Maron, Vorstandsmitglied in der IT.Stadt Koblenz, gespro-chen.

Herr Maron, was zeichnet das Startup Weekend aus? Der Gründergeist ist das ganze Wochenende spürbar, weil alle hoch motiviert sind. Wer hierher kommt, hat vielleicht schon länger eine Geschäftsidee im Kopf und möchte nun austesten, ob sie auch wirklich eine Chance hat, am Markt zu bestehen. Wer es schafft, mindestens zwei andere Teilnehmer für seine Idee zu begeistern, hat dann auch noch Mitdenker und kommt schnell mit seinen Planungen voran. Da ist Dynamik vorprogrammiert.

Warum ist das Startup Weekend auch für etablierte Unternehmen interessant? Wir hören häufiger, dass es extrem lohnenswert wäre, junge Gründer mit „alten Hasen“ zusammenzubringen. Für beide Seiten. Die Gründer profitieren von den Erfahrungen der Eta-blierten – im Gegenzug dazu bringen sie neue Denkweisen und Arbeitsmethoden mit – und können so manches umkrempeln.

Wir vermitteln natürlich keine Gründer oder Gründungs-interessierte an Unternehmen. Aber wer von den Unterneh-men zum Startup Weekend kommt und ein Team unterstützt, kann sich sicher etwas von dem frischen Wind mit in seine Firma nehmen. Denn willkommen sind auch Teilnehmer, die einfach mal Gründerluft schnuppern und ihre Fähigkeiten und Arbeitskraft zur Verfügung stellen wollen.

Was können „alte Hasen“ von jungen Gründern lernen? Ein großer Punkt sind sicherlich die neuen Methoden, Antwor-ten auf „alte Fragen“ zu finden – und das vielleicht auch auf spielerische Art und Weise, aber immer mit Blick auf das erklärte Ziel. Etablierte Unternehmen haben Know-how und Ressourcen, müssen sich selbst auch immer wieder neuen Herausforderungen stellen, neue Märkte erschließen. Da sind agiles Denken und iteratives Handeln gefragt. Das bringen Start-ups mit. Die sind zudem oft auch noch stärker nutzer-orientiert und lernen schnell. Beim Startup Weekend dreht sich viel um die Kernfrage: „Welches Problem möchte ich lösen?“

Was sollte man zum Startup Weekend mitbringen? Vor allem gute Laune und die Bereitschaft, ein Wochenende lang an einer Idee zu arbeiten. Wer eine Idee hat, sollte sich darauf vorbereiten, diese in einer Minute überzeugend vorzu-stellen. Denn nur wer mindestens zwei Mitstreiter zur Grün-dung eines Teams findet, kann beim Weekend auch an seiner eigenen Idee weiterarbeiten. Dabei sollte auch konkret benannt werden, was für Fähigkeiten die potenziellen Team-mitglieder haben sollten. Wir haben eine ganze Reihe an sehr erfahrenen Mentorinnen und Mentoren aus verschiedenen Fachgebieten vor Ort, alles Ehrenamtliche. Hier lohnt es sich, schon im Vorfeld zu über-legen, wer davon für die Ausarbeitung der Idee gute Impulse geben oder auftretende Fragen beantworten kann. Gearbeitet wird mit dem eigenen Laptop; Arbeitsmaterialien stellen die Veranstalter. Auch für das leibliche Wohl wird das Wochen-ende über bestens gesorgt sein.

Mehr Informationen: www.startup-koblenz.de

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Niederländische Studierende zu Gast bei Unternehmen der Region

Mit leuchtender Warnweste ausgestattet haben sich sechzig Studierende aus den Niederlanden gemeinsam mit ihren Betreuern Roland Janssen und Jan Verha-gen die Produktionsstätten dreier Unter-nehmen aus dem Bezirk der IHK Koblenz angeschaut. Die Studierenden des Studi-enganges Wirtschaftsingenieurwesen der Avans Hogeschool aus ’s-Hertogen-bosch besuchten neben der Schütz GmbH & Co. KGaA in Selters und Thys-senKrupp Rasselstein in Andernach auch das Werk der Kimberly-Clark GmbH in Koblenz. Bereits zum dritten Mal wurden dort die Werkstore für Studierende der niederländischen Hochschule geöffnet. Für Werkleiter Joachim Gutschmidt ist das eine Selbstverständlichkeit. „Kim-berly-Clark möchte den Studenten neben ihrem theoretischen Studium Einblicke in die praktische Arbeitsabläufe innerhalb der Industrie vermitteln, um ihnen somit ein Gesamtbild von Theorie und Praxis zu bieten“, betont Gutschmidt. Auch für Marcel Schweitzer, Personalreferent für den Bereich Ausbildung/Qualifizierung der Schütz GmbH & Co. KGaA, ist das Engagement Ehrensache: „Wir finden,

das ist eine schöne Gelegenheit, unser Unternehmen als attraktiven Arbeitge-ber zu präsentieren.“ Für den Besuch der Studierenden reisten eigens Werkleiter Frowin Endres und eine Mitarbeiterin aus der Schütz-Niederlassung BENELUX aus Moerdijk an. „Bisher arbeiten wir in den Niederlanden noch nicht mit Hochschu-len zusammen. Das ist eine gute Möglich-keit, wertvolle Kontakte zu knüpfen“, stellte Endres heraus. In insgesamt sechs Gruppen besichtigten die Studierenden in Selters die einzelnen Produktionsbe-reiche, etwa die Fertigung der blauen Kunststofffässer, der IBC-Container oder der Cormaster-Platten, einem Leichtbau-werkstoff, der unter anderem in der Luft-fahrtindustrie Verwendung findet.

Kontakt:Sarah Weingarten0261 [email protected]

Anja Witt0261 [email protected]

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IHK INFORMIERT

Innovation: Neue Fördermöglichkeiten

Ob bei der Expansion in neue Märkte oder bei der Entwicklung neuer Pro-dukte, Dienstleistungen oder Verfahren: Finanzielle Rahmenbedingungen spie-len für innovative Unternehmen eine wichtige Rolle. Fördermittel können dabei entscheidend zum Innovations- erfolg beitragen – gerade für kleine und mittlere Unternehmen. Ihnen bietet das Land seit Jahresbeginn zwei neue FuE-Fördermöglichkeiten: „InnoStart“ ermöglicht einen Zuschuss zur Vergabe von Forschungs- und Entwicklungsauf-trägen, und mit einer Ergänzung der

„BITT-Beratungsförderung“ wird der Auf- bau eines systematischen Innovations-managements gezielt gefördert. Die bewährten Zuschuss-Programme des Landes werden fortgeführt: „InnoTop“ (Forschung und Entwicklung neuer Pro-dukte, Dienstleistungen und Verfahren), „BITT“ (technologieorientierte Bera- tung) und „Mittelstandsberatung“ (Beratung zur Unternehmensführung und zu Design) sowie „Innovationsassis- tenten“ (Einstellung von Hochschulab-solventen der technisch-naturwissen-schaftlichen Fachrichtungen). Über die

gängigsten Förderangebote des Bundes und in Rheinland-Pfalz informiert auch die IHK-Veranstaltung „FuE-Förderpro-gramme für kleine und mittlere Unter-nehmen“ am Mittwoch, 23. März, von 13.30 bis 17.30 Uhr in der IHK Koblenz.

Mehr Informationen: www.ihk-koblenz.de, Dok.-Nr. 4469

Kontakt:Dr.-Ing. Norbert Strompen0261 [email protected]

Duales Studium Business Administration an der Hochschule Koblenz: Erster Jahrgang erfolgreich

Der erste Jahrgang im dualen Studien-gang „Business Administration“ an der Hochschule Koblenz hat die integrierte Ausbildung im Beruf „Industriekauf-frau/Industriekaufmann“ abgeschlos-sen. Die 13 dual Studierenden erhielten in einer Feierstunde in der IHK Koblenz ihr Berufsabschlusszeugnis. Für die frisch gebackenen Industriekauffrauen und -männer steht nun noch ein Jahr an

der Hochschule an: Dann schließen sie ihr Studium ab und erwerben mit dem akademischen Grad „Bachelor of Science“ einen zweiten Abschluss, zusätzlich zu ihrer Berufsausbildung.Alleinstellungsmerkmal eines dualen Stu-diums ist die einmalige Verknüpfung von Theorie und Praxis. „Die dual Studieren-den sind so optimal für den Arbeitsmarkt vorbereitet. Das wissen die Unternehmen

zu schätzen“, betonte Arne Rössel, Haupt-geschäftsführer der IHK Koblenz. Dual Studierende könnten das erlernte Wissen von der Hochschule wesentlich schneller und selbstständiger in der Praxis umset-zen als reguläre Bachelor-Absolventen. Mehr als zwanzig Unternehmen im nörd-lichen Rheinland-Pfalz bieten derzeit schon Ausbildungsplätze im dualen Studi-um „Business Administration“ an der Hochschule Koblenz an. Das duale Ange-bot verknüpft im kaufmännischen Bereich den Ausbildungsberuf „Industriekauf-frau/Industriekaufmann“ mit einem betriebswirtschaftlichen Studium an der Hochschule Koblenz. Der erste Jahrgang im dualen Studiengang „Business Admi-nistration“ startete im Juli 2013 an der Hochschule Koblenz. Das Konzept für das duale Studium hat die Hochschule Koblenz in Kooperation mit der IHK Koblenz und der Berufsbildenden Schule (BBS) Wirtschaft Koblenz entwickelt. Mehr als fünfzig dual Studierende sind aktuell im dualen Studiengang „Business Administration“ an der Hochschule Koblenz eingeschrieben.

Mehr Informationen: www.ihk-koblenz.de/duales-studium und

www.hs-koblenz.de

Kontakt:Sarah Weingarten0261 [email protected]

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13IHK INFORMIERT

IHKs in Rheinland-Pfalz bieten Studienaussteigern vereinfachten Wechsel in das BerufslebenStudierende haben in Rheinland-Pfalz ab sofort die Möglichkeit, auf ihre Leistungen aus der Hochschule aufzubauen, wenn sie aus dem Studium ins Berufsleben wechseln möchten. Diese Option bieten die Industrie- und Handelskammern (IHKs) im Land an. Unter bestimmten Voraussetzungen können damit Studienaussteiger aus höheren Semestern direkt zu einer Fort-bildungsprüfung, wie etwa zum Fachwirt oder zum Industrie-meister, zugelassen werden.Damit wollen die IHKs Studierenden für den Fall eines Studien-abbruchs einen attraktiven Weg ins Berufsleben ebnen. „Rund 30 Prozent eines Jahrgangs brechen ihr Bachelor-Studium ab. Nicht für jeden Studierenden erweist sich das Studium also als richtiger Ausbildungsweg. Wir stellen nun sicher, dass an der Hochschule erworbene Kenntnisse anschließend in der beruf-lichen Bildung genutzt werden können“, sagt Bernhard Meiser, bildungspolitischer Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz. Mit der Fachwirt- oder Industriemeisterprü-fung erlangen die Absolventen einen Fortbildungsabschluss, der nach dem Deutschen Qualifikationsrahmen auf einer Stufe mit dem Bachelor-Abschluss einer Hochschule steht – und damit für Studienaussteiger auf dem ursprünglich angestreb-

ten Abschlussniveau. Die Zukunftsaussichten sind anschlie-ßend bestens: „In Zukunft suchen die Unternehmen viel mehr beruflich ausgebildete Fachkräfte als Akademiker“, betont Mei-ser. Eine duale Ausbildung oder eine berufliche Fortbildung böten ebenso gute Karriere- und Aufstiegschancen wie eine akademische Ausbildung.Voraussetzung für die vereinfachte Zulassung zur Fortbildungs-prüfung ist, dass Studierende, die ihr Studium vorzeitig been-den wollen, mindestens 90 ECTS-Punkte in einem fachlich einschlägigen Studium sowie eine zweijährige einschlägige Berufspraxis mitbringen. Die IHKs beraten die Studierenden umfassend und unterstützen bei der Suche nach Unternehmen für die Erlangung der erforderlichen Berufspraxis. Interessierte Unternehmen, die Studienaussteigern eine neue Perspektive geben möchten, können sich gerne an Sarah Weingarten wenden.

Kontakt:Sarah Weingarten0261 [email protected]

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14 WIRTSCHAFT IN ZAHLEN

Die regionale Wirtschaft wächst

Die Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz startet kraft-voll ins Jahr 2016. Das geht aus der aktuellen Konjunktur- umfrage der IHK Koblenz hervor. Die Befragung von mehr als 2.000 Mitgliedsunternehmen zeigt: Die Unternehmen beurteilen ihre Geschäftslage insgesamt weiterhin gut. Im Bundesvergleich bleibt die Investitionsneigung der

Unternehmen trotz des anhaltenden Aufschwungs aber schwach. Niedrige Energiepreise und ein schwacher Euro wirken als Sonder-Konjunkturprogramm und überdecken seit geraumer Zeit strukturelle Probleme. Tatsächlich fehlt es weiterhin an politischen Weichenstellungen, die den Unternehmen Investitionen erleichtern.

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Konjunktur im Zeitverlauf Geschäftslage Geschäftserwartungen Konjunkturklima

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Industrie

Handel

Dienstleistung

Konjunkturdaten Winter 2015/2016Unternehmensantworten in Prozent als Saldo aus positiven und negativen Antworten.

Herbst 2015 Winter 2015/2016 Tendenz

Geschäftslage + 35 + 29 Geschäftserwartungen + 15 + 24 Investitionserwartungen + 8 + 11 Beschäftigungserwartungen – 2 + 4 Exporterwartungen + 9 + 24

Geschäftslage + 34 + 40 Geschäftserwartungen + 2 – 1 Investitionserwartungen – 1 + 3 Beschäftigungserwartungen – 6 – 2

Geschäftslage + 44 + 35 Geschäftserwartungen + 2 + 11 Investitionserwartungen + 18 + 4 Beschäftigungserwartungen + 5 + 9

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15WIRTSCHAFT IN ZAHLEN

Wirtschafts-politische Rahmen-

bedingungen

47%(+ 7)

Fachkräfte-mangel

41%(– 5)

Investitionsmotive der Unternehmen in Rheinland-Pfalz(Mehrfachantworten möglich)

InvestitionsabsichtenUnternehmensantworten in Prozent als Saldo aus positiven und negativen Antworten

Koblenz Durchschnittswert Koblenz Deutschland Durchschnittswert Deutschland

Inlandsabsatz

45%(+ /– 0)

Arbeitskosten

36%(– 8)

10%(– 2)

Wechselkurse

Finanzierung

Wirtschaftliche Risiken

Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sind für die meisten der befragten Unternehmen das größte Konjunkturrisiko. (Mehrfachantworten möglich, Verände-rung zur Vorumfrage)

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2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Rationali- sierung32%

Umwelt-schutz11%

Kapazitäts-ausweitung

26%

Produkt-innovation

30%

Ersatz-bedarf66%

11%(+/– 0)

Weitere Informationen finden Sie unter www.ihk-koblenz.de, Dokumentnummer: 2403.

Energie- und Rohstoffpreise

26%(– 1)

Auslands-absatz

25%(+ 3)

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AUF DER POLE-POSITION Autorin: Kristina Danneberg

Ausbildung lohnt sich, und in Zeiten des Fachkräftemangels lohnt sie sich mehr denn je. Doch das scheint vielen Schulabgängern und ihren Eltern nicht (mehr) bewusst zu sein.

Deshalb haben die vier Industrie- und Handelskammern in Rheinland-Pfalz gemeinsam eine Ausbildungskampagne ins Leben gerufen: „durchstarter.de“. Mit vereinten Kräften wollen sie

Jugendlichen so zeigen, dass eine Ausbildung keineswegs Plan B ist.

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17TITELTHEMA

„Was möchtest du später mal werden?“ – „Pilot“, antworten Kinder auf diese Frage, „Astronautin“, „Polizist“ oder vielleicht auch noch „Prinzessin“. Die Antwort, die kein Kind jemals gegeben hat, lautet: „Akademiker“. Springt man in der Zeit zehn oder fünfzehn Jahre vor, sind aus etwa der Hälfte der Kinder trotzdem Studierende geworden – mehr als 50 Prozent der Absolventen eines Schuljahrgangs entscheiden sich heute für ein Studium. Der Trend sieht zunächst harmlos aus, könnte aber auf Dauer verheerende Auswirkungen haben.Denn die Entwicklung steht in deutlichem Widerspruch zum Bedarf der Wirtschaft. „Während jedes Jahr mehr junge Leute an die Universitäten strömen, suchen viele Unternehmen hän-deringend nach Auszubildenden“, sagt Sabine Mesletzky, Referentin im Team Fachkräftesicherung bei der IHK Koblenz. „Besonders kleine und mittlere Betriebe können ihre Ausbil-dungsstellen oft nicht besetzen.“ Der bundesweite Trend schlägt sich auch in Rheinland-Pfalz in beunruhigenden Zah-len nieder. Konnten die IHKs im Jahr 2007 landesweit noch 18.741 neue Ausbildungsverhältnisse verzeichnen, waren es im letzten Jahr nur noch 15.916 – ein Rückgang um 15 Prozent. Betrachtet man die Situation vor dem Hintergrund des demo-grafischen Wandels, und bedenkt man, dass eine große Zahl von Fachkräften der „geburtenstarken Jahrgänge“ in abseh-barer Zeit in Rente geht, wird klar: Der Fachkräftemangel, den einige Branchen oder Regionen jetzt schon spüren, könnte sich gefährlich verschärfen. „Nach Berechnungen der rhein-land-pfälzischen IHKs“, erklärt Mesletzky, „dürften im Jahr 2020 auf dem Arbeitsmarkt fast 14-mal mehr beruflich quali-fizierte Fachkräfte fehlen als Akademiker.“Dabei bietet die duale Berufsausbildung so viele Vorteile für Schulabgänger, dass sie sich neben dem Studium nicht ver-stecken muss. Wem beim Stichwort „Ausbildungsberufe“ nichts weiter als der Kfz-Mechaniker oder die Bankkauffrau einfällt, sei eines Besseren belehrt – es gibt mehr als 350 Aus-bildungsberufe, ob in den Naturwissenschaften, im Bereich Medien oder der IT-Branche. Und ganz gleich welcher Beruf, eine Ausbildung ist keine Sackgasse: Schon während der Aus-bildung können junge Leute Zusatzqualifikationen erwerben, an Förderprogrammen teilnehmen und einen Teil ihrer Ausbil-dungszeit im Ausland verbringen. Nach ihrem Abschluss ste-hen ihnen Weiterbildungsmöglichkeiten wie der Meister oder der Fachwirt offen. Zudem haben Auszubildende gerade gegenüber gleichaltrigen Freunden, die sich an der Uni einge-schrieben haben, zwei große Vorteile: Erstens verdienen sie von Anfang an ihr eigenes Geld, und zweitens können sie auf dem Arbeitsmarkt mit handfester Berufserfahrung punkten. Als Fachkräfte sind sie dort oft heiß begehrt. „Die Annahme, eine Berufsausbildung sei nur etwas für junge Leute mit Real-schulabschluss, ist deshalb grundfalsch“, betont Mesletzky. Auch für Abiturienten ist eine Ausbildung häufig der richtige Karriereschritt – viele wissen es nur nicht.Dass so viele Schulabgänger ein Studium statt einer Ausbil-dung beginnen, ist in hohem Maße der politisch gewollten Förderung der akademischen Bildung geschuldet. Die Band-breite der Studienfächer ist so groß wie nie zuvor: Von „All-tagskultur und Gesundheit“ bis zu „Zeitgenössische Puppen-spielkunst“ bieten deutsche Hochschulen scheinbar Fächer für jede denkbare Neigung. Die Berufsausbildung hingegen hat sich als reine Notlösung in den Köpfen vieler Jugendlicher

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TITELTHEMA

Die Website durchstarter.de, zentraler

Anker der Kampagne, stellt viele allgemeine Informationen zur Ausbil-

dung zielgruppengerecht zur Verfügung. Dazu gehören auch Infos über Veranstal-

tungen wie Tage der offenen Tür in Unter-nehmen oder Azubimessen. In verschie-

denen Themenwochen decken wir weitere Themen ab, etwa Lehrstel-

lensuche und Bewerbung.

Die Kampagne richtet sich in erster Linie an Jugendliche in der Berufsori-

entierungsphase. Sie informiert umfassend über die duale Ausbildung, ihre Chancen und

Möglichkeiten, über Weiterbildung und Karriere und natürlich auch das duale Studium. Wir wollen die Jugendlichen dort erreichen, wo sie ohnehin

schon unterwegs sind – nämlich vor allem online. Genau wie die Berufsausbildung auch, werden wir mit den Durchstartern nah an der Praxis sein, bie-ten aber auch umfassende Hintergrundinformati-

onen. Zugleich stehen die Mitarbeiter des „durchstarter“-Teams Eltern und Schülern

vor Ort als Ansprechpartner in Sachen Berufsorientierung zur Seite.

Die Facebookseite der Kampagne bringt Jugend-

liche immer auf den neuesten Stand: Jeden Tag gibt es hier

Informationen über neue Einträ-ge und Blogposts auf der Home-page, Hinweise auf hilfreiche

Websites und Tipps zur Berufsorientierung.

Auf Großflächenplakaten werben unsere Durchstar-

ter für die duale Berufsausbil-dung – damit deren Vorteile wie-der stärker ins Bewusstsein der

Öffentlichkeit und vor allem von Jugendlichen gerückt

werden.

vor Ort als Ansprechpartner in Sachen Berufsorientierung zur Seite.

Unsere zwölf Durchstarter (drei aus jedem IHK-Bezirk) sind die Gesichter der Kampagne: echte Azubis mit ganz verschiedenen

Ausbildungsberufen, die in ihren Blogs auf „durchstarter.de“ einen Einblick in ihre Ausbildung geben und mit der Zielgruppe auf

Augenhöhe kommunizieren.

Und so ist die Kampagne aufgebaut:

Auf Großflächenplakaten

Ob zu Hause oder im Auto – das

Radio ist bei Jugend-lichen nach wie vor ein

beliebtes Medium. Deswe-gen zeigen die Durchstar-

ter auch mit Radio-spots Präsenz.

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und Eltern festgesetzt. Dabei beweist schon allein die Tatsa-che, dass rund ein Drittel der Studienanfänger ihr Studium wieder abbrechen: Nicht für jeden Schulabgänger ist ein Stu-dium der richtige Karriereweg. Ganz abgesehen von Fähigkei-ten und Stärken ist ein Studium aber auch nicht unbedingt der Garant für berufliche Erfüllung und Wohlstand. Schließlich ist das „Absorptionsvermögen des Arbeitsmarktes für akade-misch Qualifizierte“, wie der jüngste Berufsbildungsbericht des Bundesministeriums für Bildung und Forschung es formu-liert, begrenzt. So stehen Akademiker gegenüber Absolventen einer Berufsausbildung nicht automatisch besser da, wenn es um ihr Einkommen geht. Im Gegenteil. Eine Studie des Deut-schen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) kommt zu dem nüchternen Schluss: „Es gibt Fächer der beruflichen Ausbil-dung, in denen ein überdurchschnittlicher Lohn erwartet wer-den kann, es gibt aber auch akademische Fächer, in denen ein unterdurchschnittlicher Lohn erzielt werden kann.“ Die Schlussfolgerung muss deshalb lauten: Für Schulabgän-ger ist die duale Berufsausbildung keine Notlösung, sondern eine gleichwertige Alternative zum Studium. Für die

Wirtschaft ist sie eine tragende Säule der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit. Und in Zeiten der Flüchtlingskrise kann sie, das betont auch der Berufsbildungsbericht, außer-dem ein Motor für Integration sein. Wie aber erreicht die duale Ausbildung wieder den Stellenwert, den sie verdient?Die Antwort der rheinland-pfälzischen IHKs heißt: „durchstar-ter.de“. Seit Jahren sind die IHKs, zu deren wichtigsten Aufga-ben die duale Ausbildung gehört, in Sachen Berufsorientie-rung unterwegs. Sie unterstützen Schulen bei Info-Veranstal-tungen und Unternehmen bei der Suche nach Azubis. „Mit unserer gemeinsamen Ausbildungskampagne“, sagt Projekt-leiterin Sabine Mesletzky, „bündeln wir nun unsere Kräfte und unser Know-how, um mit einer höheren Schlagkraft und Reichweite agieren zu können.“

Kontakt:Sabine Mesletzky0261 [email protected]

Durchstarterin Leslie Creselius macht eine Ausbildung zur Bauzeichnerin bei Björnsen Beratende Ingenieure, Koblenz.

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TITELTHEMA

„WIR MÜSSEN UNS AUF UNSER EIGENES ERPROBTES

BILDUNGSSYSTEM BESINNEN“

F. Dieter Neumann, emeritierter Professor der Leuphana Universität Lüneburg, ist Forscher und Dozent für Pädagogik und Evo-lutionäre Anthropologie. Er hat sich unter anderem intensiv mit der deutschen Schulorganisation befasst und ist zu der Über-zeugung gekommen, dass die unverhältnismäßige Förderung der Abitur- und Studienquote der wirtschaftlichen Entwicklung

Deutschlands schadet. Sein Aufsatz „Die Wende in der bundesrepublikanischen Bildungsdiskussion“ hat die deutsche Debatte um den Akademisierungstrend maßgeblich beeinflusst.

Herr Professor Neumann, in Ihrem 2014 erschienenen Aufsatz „Die Wende in der bundesrepublika-nischen Bildungsdiskussion“ kriti-sieren Sie die Entwicklung, die zu einem Akademisierungstrend in Deutschland geführt hat. Sie wei-sen unter anderem darauf hin, dass 2012 zum ersten Mal in der Ge- schichte der BRD die Zahl der Studienanfänger die Zahl der Aus-zubildenden überstieg. Wie ist es dazu gekommen?

Schuld an dieser Entwicklung ist die fehl-geleitete Schulreformpolitik der letzten Jahre. Man könnte sagen, unser Schul- system läuft von unten leer und stößt oben gegen die Decke. Einer der Gründe dafür ist der Irrglaube, dass sich unser Wissen immer weiter vermehrt und des-halb rasch verfällt. Vor diesem Hinter-grund ist in der Schulbildung mehr und mehr die Vermittlung von Kompetenzen anstatt von Wissen in den Fokus gerückt – und das Niveau ist gefallen. Zugleich sind Bildungspolitiker seit den 60ern bestrebt, die Zahl der Abiturienten und Studenten immer weiter zu steigern. Auch die Einführung des Zentralabiturs war ein Fehler: Das Zentralabitur führt zu Standardisierungseffekten, die in der Regel Vereinfachungseffekte sind, weil man sich schnell auf einem niedrigen Niveau einigen kann. So lässt sich erklä-ren, dass rund 40 Prozent der Schulab-gänger eines Jahrgangs heute Abitur machen. Zum Vergleich: Bis in die 1960er- Jahre hinein waren es über einen Zeit-raum von mehr als hundert Jahren nie mehr als 6 bis 10 Prozent.

Warum kritisieren Sie den aktuellen Trend?

Die Klagen aus Wirtschaft und Wissen-schaft über mangelnde Ausbildungsreife und Studierfähigkeit nehmen immer mehr zu. Sowohl Studierenden als auch Auszubildenden fehlt es an teils elemen-taren Vorkenntnissen. Die Abbrecher-quote von Lehrlingen in der betrieblichen Ausbildung hat eine noch nie gekannte Höhe erreicht, und auch bei Studieren-den sind die Abbruchquoten hoch – bei-spielsweise bricht rund die Hälfte der Mathematikstudenten schon im ersten Semester ab. Wir bekommen es im aka-demischen Sektor zunehmend mit Fehl- und Überqualifikationen zu tun. Diejeni-gen, die ihr Studium zu Ende bringen,

schützt es weder vor Arbeitslosigkeit, noch bringt es ihnen zwangsläufig ein höheres Gehalt als Nichtakademikern.

Was bedeutet diese Entwicklung für die Wirtschaft?

Die duale Berufsausbildung und das Facharbeitersystem sind gefährdet – nicht nur durch mangelnde Ausbildungs-reife und den Akademisierungstrend, sondern auch durch demografische Fak-toren. Während in bestimmten Bereichen eine Akademikerarbeitslosigkeit zu erwarten ist, mangelt es vor allem im technischen Bereich an Praktikern, an gut geschulten Facharbeitern. So fehlen uns schon heute Poliere am Bau, wäh-rend rund 80.000 Architekten arbeitslos

F. Dieter Neumann, emeritierter Professor der Leuphana Universität Lüneburg

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sind. Die enorme Expansion der Stu-dentenzahl verdankt sich fast ausschließ-lich einer Steigerung im Sektor der Sozi-al-, Geistes- und Kulturwissenschaften, in den Natur- und Ingenieurwissenschaf-ten hingegen sind die Zahlen überschau-bar geblieben. Aber die Wirtschaft braucht nicht so viele Kultur- und Geistes-wissenschaftler, Juristen und Wirt-schaftswissenschaftler. Schließlich sind gerade in Deutschland noch immer die alten industriellen Kerne Quelle des Wohlstands, der Maschinen- und Anla-genbau zum Beispiel oder die Automobil- industrie. Viele Akademiker nehmen Positionen ein, für die sie überqualifiziert sind. Länder wie Österreich, die Schweiz oder auch Bayern zeigen: Es gibt keine Wechselwirkung zwischen Abiturquote, Studienquote und wirtschaftlicher

Prosperität. Alle diese Länder weisen auffallend niedrige Abiturienten- und Studentenzahlen auf, glänzen aber durch wirtschaftliche Stärke und eine sehr geringe Jugendarbeitslosigkeit.

Wie kann der Akademisierungs- trend in Deutschland gestoppt wer-den?

Glücklicherweise ist der erste Schritt schon getan: In der deutschen Bildungs-debatte hat ein Umdenken stattgefun-den. Das Bundesbildungsministerium legt neuerdings beispielsweise Pro-gramme für Studienabbrecher auf, die für eine Handwerkslehre gewonnen werden sollen, weil die Karrierechancen in die-sem Bereich plötzlich als sehr gut beur-teilt werden. Und der Wissenschaftsrat

ruft dazu auf, dass Abiturienten eine Berufsausbildung statt eines Studiums beginnen sollten. Selbst die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die die vergleichs-weise niedrige Abitur- und Studienquote in der Bundesrepublik seit Jahren kriti-siert, hat in ihren beiden letzten Berich-ten unser dreigliedriges Schulsystem gelobt. In vielen anderen Ländern wird die ziemlich einmalige Kombination von Schul- und Werkbank im deutschen Aus-bildungssystem schon länger als Vorbild angesehen – gerade in den südeuropä-ischen Ländern mit erschreckend hoher Jugendarbeitslosigkeit. Wir müssen uns auf unser eigenes erprobtes Bildungs- system besinnen, statt uns an vermeint-lich fortschrittsichernden „internationa-len Standards“ zu orientieren.

Max Schmidt, Oberflächenbeschichter im zweiten Ausbildungsjahr, wirbt als einer von zwölf Durchstartern in Rheinland-Pfalz für die duale Berufsausbildung.

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Elektroniker für Geräte und Systeme im zweiten Ausbildungsjahr, EWM AG Mündersbach

Was hat dich zu deiner Ausbildung bewegt?

Durch mein Hobby Elektromodellbau habe ich recht früh einen Einblick in den Elektrobereich bekommen und

sofort „Blut geleckt“. Mein technisches Interesse war schon immer groß und ich habe ein Praktikum als Elek-

troniker gemacht. Dort habe ich einen weiteren, genaueren Einblick in den Job Elektroniker bekommen. Dazu

kam, dass ich kein Fremdsprachenfan bin und auch nicht mehr allzu viel Lust auf Schulbank, sprich Abitur hatte.

Außerdem gefiel es mir, mein eigenes Geld zu verdienen. Also fiel mir die Entscheidung zur Ausbildung relativ

leicht und ich bin bis jetzt zufrieden mit meiner Entscheidung.

Wie sieht dein Arbeitsplatz aus?

Der ist immer unterschiedlich, da wir monatlich die Abteilungen wechseln. Das heißt, wir sind am Anfang und

vor den Prüfungen in der Lehrwerkstatt, wo wir unter Normalbedingungen sowohl praktische als auch theore-

tische Übungsaufgaben von unserem Ausbilder bekommen. Wir sind aber auch in der Produktion, wo wir dann

mit leichten Aufgaben anfangen und uns anschließend hocharbeiten, bis wir auch fest in den Produktionsstra-

ßen die Schweißgeräte verkabeln und montieren. Wenn wir in unserem Entwicklungszentrum untergebracht

sind, dürfen wir auch bei der Optimierung unserer Schweißprozesse zusehen und lernen die einzelnen Schweiß-

arten kennen. Außerdem werden dort Prototypen gebaut, für die wir in den ersten Lehrjahren Bleche fertigen

und dann in höheren Lehrjahren auch Prüfgeräte bauen, mit denen dann unterschiedliche Situationen angezeigt

werden können, um zu schauen, ob die Maschine wie gewünscht läuft.

Musstest du viele Bewerbungen schreiben, um deinen Ausbildungsplatz zu bekommen?

Auf welchem Weg hast du dich beworben?

Ich habe mich per E-Mail beworben und an drei Firmen eine Bewerbung geschickt. Ich hätte überall anfangen

können. Das zeigt noch mal, wie gefragt Azubis mit einem guten Realschulabschluss sind. Bei zwei von den

dreien bin ich auch der Einladung zu einem Einstellungstest gefolgt. Letztlich habe ich mich für EWM entschie-

den, da mich die Firma überzeugte und mich sofort positiv ansprach.

Was gefällt dir an der Ausbildung besonders gut?

Wenn man heimkommt, hat man Feierabend. Damit meine ich, man hat nicht wie in der Schule Hausaufgaben

und muss bis abends lernen, da wir die Möglichkeit haben, die in der Firma zu machen. Von der Ausbildung an

sich finde ich gut, dass man endlich das Gefühl hat, Dinge zu lernen, die man auch braucht und die einen

interessieren, da die Themen alle fachbezogen sind.

UNSERE DURCHSTARTER

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Bauzeichnerin im zweiten Ausbildungsjahr, Björnsen Beratende Ingenieure, Koblenz

Was hat dich zu deiner Ausbildung bewegt?Ich bin durch ein sehr interessantes Praktikum auf diesen Zeichnerberuf aufmerksam geworden. Dort habe ich

das erste Mal mit AutoCAD gearbeitet und fand es super.Welche Hobbys und Interessen hast du? Spielten diese bei der Wahl des Berufs eine Rolle?

Ja, meine Interessen spielten eine wichtige Rolle bei der Wahl meines Ausbildungsberufes. Ich interessiere

mich sehr für die Natur, zudem fotografiere ich gerne. Seit der Schulzeit bin ich eine leidenschaftliche Zeich-

nerin. Im Kunstunterricht hatte ich immer die besten Noten. Also habe ich einen Beruf gesucht, in dem ich mich

kreativ einbringen kann.

War der Ausbildungsberuf früher schon dein „Traumjob“?

Nein, vor meiner Recherche zu diesem Beruf hatte ich noch nie etwas davon gehört.

Was machst du im Augenblick in deinem Ausbildungsbetrieb?

Momentan bin ich im Wasserbau tätig. Das ist eine Abteilung in meinem Ausbildungsbetrieb. In meiner Ausbil-

dungszeit durchlaufe ich verschiedene Fachbereiche des Unternehmens.Wie sieht dein Arbeitsplatz aus?Für einen Bauzeichner untypisch aufgeräumt.Hast du dir die Ausbildung so vorgestellt?

In gewisser Weise schon. Anfangs dachte ich, der Arbeitsalltag wäre zu 50/50 verteilt. Damit meine ich zu

50 Prozent im Büro und zu 50 Prozent draußen, um zu sehen, was alles auf der Baustelle passiert. Allerdings

ist der Zeitanteil, den man im Büro verbringt und in dem man die Planung überarbeitet, höher als gedacht.

Hast du vorher Praktika absolviert?Ja, eine Menge, um genau herauszufinden, was meine Stärken sind und welche Art von Arbeiten mir Spaß macht.

Was gefällt dir an der Ausbildung besonders gut?

Das eigenständige Arbeiten.

Max, Leslie und Jan: Das sind die drei Durchstarter aus dem Bezirk der IHK Koblenz. Wie die anderen neun sind sie überzeugt davon, dass ihre Ausbildung die richtige Entscheidung für ihren Start ins Berufsleben war – und wollen das auch an andere weitergeben. Wir haben ihnen ein paar Fragen rund um ihre Ausbildung gestellt.

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Oberflächenbeschichter im 2. Ausbildungsjahr, Finzler, Schrock & Kimmel GmbH, Bad Ems

Was hat dich zu deiner Ausbildung bewegt?

Stichwort regional und zukunftssicher: Diesen Beruf gibt es nicht häufig, er ist aber sehr wichtig

für die deutsche Wirtschaft, deshalb sind Oberflächenbeschichter gesucht.

Was machst du im Augenblick in deinem Ausbildungsbetrieb?

Ich bin Mädchen für alles, das heißt, ich werde in allen Arbeitsbereichen eingesetzt, von der Vorbereitung über

die Produktion bis zur Endkontrolle und der Dateneingabe.

Darfst du schon eigenverantwortlich arbeiten und dich selbst einbringen?

Ja, das wird in einem kleinen Team erwartet und macht auch den besonderen Reiz aus.

Gibt es etwas, worauf du dich in deiner Ausbildung besonders freust?

Wenn eigene Versuche erfolgreich sind und die Ergebnisse den Arbeitsablauf verbessern.

Hast du viel Kontakt zu Menschen?

Ja, Kommunikation ist wichtig in unserem Team. Da wir ein reiner Produktionsbetrieb sind,

werde ich auf der GrindTec (Messe in Augsburg) im März erstmalig Kundenkontakt

haben.

Hast du dir die Ausbildung so vorgestellt?

Nein, ich hatte zwar vorher ein Praktikum absolviert, aber die Vielfalt dessen, was zu diesem

Beruf gehört, kann man erst wirklich im Arbeitsalltag erkennen.

Weißt du schon, was du nach der Ausbildung machen möchtest?

Ja, den Meister.

Musstest du viele Bewerbungen schreiben, um deinen Ausbildungsplatz zu bekommen?

Nein, musste ich nicht. Mein Praktikum in meinem jetzigen Ausbildungsbetrieb habe ich

offensichtlich gut absolviert, die Chemie zwischen den Kollegen und mir hat gestimmt, und

was ich in der Zeit gemacht habe, hat mir gefallen. Mein Ausbildungsbetrieb hat mich gerne

als Azubi genommen.Was gefällt dir an der Ausbildung besonders gut?

Eigenverantwortliches Arbeiten, Versuche machen, die für die alltägliche Arbeit von Nutzen

sind, die Zusammengehörigkeit.

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25POLITIK AKTUELL

Arbeitsmarkt. Würde die Wirtschaft so massiv geschwächt werden und die guten Arbeitsmarktzahlen würden einbre-chen, man braucht nicht viel Phantasie, um sich auszumalen, wie sich dies auf die Stimmung im Land auswirken würde. Ganz im Gegenteil kann die Maxime nur sein, der Wirtschaft die allerbesten Rahmenmöglichkeiten zu bieten. Ein so gravie-render Einschnitt wie die Aufhebung des Schengener Abkom-mens sowie auch immer stärkere Grenzkontrollen der Binnen-grenzen hätten völlig ungeahnte und kaum berechenbare Konsequenzen. Der „Schengen“-Raum ist keineswegs ein nostalgischer Wert, sondern ein schützenswertes hohes Gut. Europa braucht gemeinsame Lösungen, natürlich auch zum Schutz der Außengrenzen. Aber nur eine gemeinschaftliche Lösung, die auch wieder das Bild eines starken Europas bele-ben würde – vielleicht sogar wiederbeleben – kann den globa-len aktuellen Herausforderungen gerecht werden. Sehr tref-fend lädt das Handelsblatt aktuell zur Diskussion über „Ger-man Mut statt German Angst“ ein. Unternehmerisches Tun weltweit erfordert zurzeit viel Mut, wollen wir hoffen, dass die politisch Verantwortlichen auf europäischer Ebene ebenso mit Mut handeln.

Zur S ache

Europa ohne Grenzen – für unsere Wirtschaft kein nostalgischer WertDer europäische Wirtschafts- und Binnenraum und die Inter-nationalisierung der europäischen Wirtschaft sind Markenzei-chen der Europäischen Union. Der Vorwurf, die Staaten seien nicht mehr Herren ihrer eigenen Grenzen, und die leider berechtigte Angst vor Terror führen dazu, dass wir aktuell auf der europäischen Bühne über die Aufhebung von „Schengen“ und zumindest über zunehmende Kontrollen an den Binnen-grenzen diskutieren. Bilder von langen Lkw-Schlangen an Grenzabfertigungen sollten eigentlich Bilder der Vergangenheit sein. Ungehinderte Mobilität in Europa ist vielleicht eine der wichtigsten Er-rungenschaften des EU-Binnenmarktes. Darauf haben sich die Unternehmen in der gesamten EU und insbesondere in Deutschland eingerichtet. Just in time, und zwar überallhin, ist für viele Betriebe die Basis ihres alltäglichen Geschäftes. Inzwischen liest man in vielen Studien und Stellungnahmen von den Kosten, die dann auf die Wirtschaft zukommen wür-den. Nicht vergessen darf man, dass auch für Drittstaaten der „Schengen“-Raum eben deshalb sehr attraktiv ist. Eine Schlie-ßung der Grenzen wäre eine große Belastung der Wettbe-werbsfähigkeit der Unternehmen, die in diesen Zeiten mit vielen schwer zu kalkulierenden Faktoren zu kämpfen haben, etwa mit einem drohenden Brexit, mit einem schwächelnden China, mit Schwellenländern, die früheren Wirtschaftswachs-tumszahlen hinterherrennen, und mit wachsendem Protekti-onismus weltweit. Aber gerade die gut laufende Wirtschaft in Deutschland ist es doch, die in diesen Zeiten Mut macht, dass „wir es schaffen können“. Nur eine starke Wirtschaft bietet auch einen guten

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POLITIK AKTUELL26

WAHLPRÜFSTEINE

Welches ist die erste grundsätzliche wirtschaftspolitische Weichen- stellung, die Sie in der neuen Legislaturperiode vornehmen wollen?

Innovation ist der wichtigste Wachstumstreiber für unsere Wirtschaft. Ein schneller Transfer von Forschungsergebnis-sen in neue Produkte, Verfahren und Dienstleistungen ist die Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg in unserem mittelständisch geprägten Land.Die SPD will deshalb die Rahmenbedingungen für Innovati-onen im Land weiter ausbauen und stärken. Dazu wollen wir Initiativen und Programme anstoßen, die dafür sorgen, dass Rheinland-Pfalz eine Topadresse für Innovationen mit eigen-ständigen Regionalprofilen bleibt. Hierbei wollen wir die enge Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft weiter unterstützen. Damit einhergehend wollen wir verstärkt Impulse in die Wachstumsphase von jungen Unternehmen setzen. Wir wollen aus erfolgreichen Gründern erfolgreiche Unternehmer machen. Den Bürokratieabbau wollen wir wei-ter vorantreiben.

Eine flächendeckende Breitbandinfrastruktur ist ein ent-scheidender Standortfaktor und Voraussetzung für gutes Arbeiten und erfolgreiches Wirtschaften. Mit dem Ausbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen sichern wir auch die Wett-bewerbsfähigkeit unserer ländlichen Regionen und unserer smarten Wirtschaft. Knapp 66 Prozent unserer Haushalte können grundsätzlich auf Bandbreiten von 50 Mbit/s zurück-greifen. Die NGA-Strategie wird um die Erkenntnisse der 300-Mbit/s-Studie fortgeschrieben und diese Dynamik wei-ter beschleunigen. Bis Ende 2018 wird eine flächendeckende Versorgung mit mindestens 50 Mbit/s im Technologie- und Maßnahmenmix erreicht. Wir setzen auf Regionalcluster in Landkreisgröße und stellen 70 Millionen Euro Landesmit-tel zur Verfügung. Wir betrachten gewerbliche wie private Bedarfe gleichermaßen. Für den Sprung zur Gigabit-Gesell-schaft wollen wir die Glasfaserinfrastruktur schrittweise weiter ausbauen.

Die SPD misst einer bedarfsgerecht ausgebauten und ver-kehrssicheren Infrastruktur höchste Bedeutung für die Zukunft unseres Landes zu. Wir werden daher dafür eintre-ten, dass die entsprechenden Haushaltsmittel mindestens auf dem hohen Niveau des Haushalts 2016 verstetigt wer-den. Damit werden wir erreichen, dass das zweitdichteste

Wie kann es aus Ihrer Sicht in der kommenden Legislaturperiode gelin-gen, den vorhandenen und weiter stei-genden Breitbandbedarf der Unterneh-men in Rheinland-Pfalz zu decken?

Wie bewerten Sie den aktuellen Zustand der Verkehrsinfrastruktur in Rheinland-Pfalz – und was heißt das für Ihre Politik in diesem Bereich?

Malu Dreyer

Die Wirtschaft fragt, die Politik antwortet: Wir haben den Spitzen-kandidaten zur Landtagswahl die Wahlprüfsteine der Wirtschaft vor-gelegt. Hier lesen Sie, wie sie zu den für die Wirtschaft wichtigen Themenfeldern stehen.

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Die Wirtschaftspolitik muss wieder in einem Ministerium gebündelt werden. Die Wirtschaft braucht einen verläss-lichen Ansprechpartner. Dazu gehören konkret die Kompe-tenzen für Investitionsförderung, Förderung von Existenz-gründungen, Betriebsübernahmen, Innovations- und Tech-nologieförderung, Verkehrs- und Kommunikationsinfra-struktur und Energiepolitik in einem Ressort. Auch die Federführung der Fachkräftesicherung ist im Wirtschaftsmi-nisterium anzusiedeln. Der Technologiebeirat soll neu aufge-stellt werden, nachdem er in den vergangenen Jahren kaum Beachtung durch die Landesregierung gefunden hat. Die Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Wissenschaft hat eine Schlüsselfunktion für die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes. Rheinland-Pfalz muss seine Energiepolitik wieder mit dem Bund und den anderen Ländern abstimmen. Eine hochkomplexe Energiewende kann nur in großer Abstim-mung mit Vernetzung mit den umliegenden Bundesländern erfolgreich gemanagt werden.

Der Ausbau der Digitalinfrastruktur ist die zentrale Aufgabe zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirt-schaftsstandortes Rheinland-Pfalz. Die rot-grüne Landes-regierung hat den Breitbandausbau vernachlässigt. Rhein-land-Pfalz liegt bei der Breitbandversorgung im Länderver-gleich nur im hinteren Bereich. In enger Abstimmung mit den Kammern sowie den Verbän-den und Unternehmen der Wirtschaft werden wir für den Breitbandausbau einen Masterplan mit klarem Zeitkorridor auflegen, der den Unternehmen Planungssicherheit gibt. Der Ausbau wird regional ausgeglichen und an den Bedürfnissen der Wirtschaft orientiert erfolgen. Dabei werden wir die Finanzierung gemeinsam mit den Unternehmen klären.Die Unternehmen brauchen einen verlässlichen Ansprech-partner für Fragen der Förderung und zur Vernetzung – auch mit dem Ausland. Für diese Bereiche werden wir einen „Digitalbotschafter“ ernennen.

Unsere durch produzierendes Gewerbe und eine hohe Exportquote geprägte Wirtschaft ist auf eine funktionieren-de Verkehrsinfrastruktur angewiesen. Der Fokus muss auf der nachhaltigen Sanierung des Bestandes liegen, ergänzt durch gezielten Ausbau (Engpassbeseitigung). Der Abnut-zungsgrad des Landesstraßennetzes hat mittlerweile 71 %

Die Stärke des Wirtschaftsstandorts Rheinland-Pfalz stützt sich auf eine solide und erfolgreiche industrielle Struktur sowie auf einen vielfältigen und innovationsfreudigen Mittel-stand. Für uns gilt es grundsätzlich, die Standortattraktivität für diese Säulen zu erhalten und auszubauen. Die bereits bestehende Wettbewerbsfähigkeit und komparativen Vor-teile wollen wir mit der gezielten Förderung von außenwirt-schaftlichen Maßnahmen und der Sicherung von Fachkräf-ten nachhaltig stärken. Zeitgleich wollen wir die Investition in Schlüsseltechnologien stärken und eine attraktive Grün-dungskultur schaffen. Der Erhalt und der Ausbau der dafür notwendigen Infrastrukturen gehören dabei zur Standort-sicherung. Wirtschaftliche Betätigung des Landes stellen wir auf den Prüfstand. Beispiel Nürburgring: Mit der Privatisie-rung entlasten wir die Steuerzahler. Auch am Flughafen Hahn haben wir einen konsequenten Umstrukturierungsprozess begonnen, mit dem Ziel, den Flughafen zu verkaufen und damit dauerhaft zu erhalten.

Dafür sind gemeinsame Anstrengungen von Wirtschaft, Bund, Land und Kommunen notwendig. Aber der Aufbau von Breitbandnetzen ist primär Aufgabe der TK-Unternehmen. Dort, wo Lücken nicht geschlossen werden, ist die Landes-regierung aktiv. Die Strategie der Landesregierung zum Aus- und Aufbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen sieht die För-derung von Ausbau-Clustern auf Ebene der Landkreise vor. Mitte 2015 verfügten bereits 66 Prozent der Haushalte über 50 Mbit/s. Mittelfristiges Ziel ist der vollständige Ausbau auf mindestens 50 Mbit/s bis 2018. Dafür stehen an Landesmit-teln insgesamt rund 70 Millionen Euro zur Verfügung. Unser langfristiges Ziel ist der flächendeckende Glasfaserausbau bis zum Gebäude mit Bandbreiten von mehr als 100 Mbit/s. Damit dies gelingt, muss die Bundesregierung ihre digitale Agenda endlich finanziell unterlegen.

Bundesweit wird unsere Infrastruktur auf Verschleiß gefahren, es fehlen erwiesenermaßen jährlich 7,2 Milliarden Euro für Erhalt und Sanierung der Verkehrswege – das ist nicht zukunftsfähig. Auch beim neuen Bundesverkehrswege-plan ist kein Paradigmenwechsel hin zu einem verstärkten Engagement für den Erhalt absehbar. Angesichts der

Julia Klöckner Eveline LemkeDaniel Köbler

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Mit welchen Maßnahmen wollen Sie Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz zügig in Gesellschaft und Arbeitsmarkt integrieren?

Wie bewerten Sie den rechtlichen Rahmen sowie den Umfang der wirtschaftlichen Betätigung der öffentlichen Hand in Rheinland-Pfalz?

Straßennetz Deutschlands in einem verkehrs- und zukunfts-sicheren Zustand erhalten werden kann. Einen weiteren Ausbau befürworten wir daher nur in Einzelfällen. Den Lan-desbetrieb Mobilität werden wir so ausstatten, dass er die zur Verfügung gestellten Gelder auch abnehmen kann. Im Sinne einer modernen Verkehrspolitik legen wir zudem gro- ßen Wert auf einen multimodalen Ansatz. Wir denken Ver-kehrspolitik nicht ausschließlich in Straßen: Für uns gehören auch die Schienen- und Wasserwege zu einer vorwärts gewandten Politik.

Schon im Frühjahr 2015 hat Rheinland-Pfalz als erstes Bun-desland mit der Bundesagentur für Arbeit begonnen, beruf-liche Kompetenzen von Flüchtlingen in den Erstaufnahme-einrichtungen zu erfassen. Viele weitere Arbeitsmarktpro-gramme wurden zielgerichtet erweitert. Auch die Welcome Center Rheinland-Pfalz, die seit März 2015 bei den Industrie- und Handelskammern angesiedelt sind, stehen Flüchtlingen als Anlaufstelle zur Verfügung. In Rheinland-Pfalz haben wir mit dem Ovalen Tisch eine Institution, in der Landesregie-rung, die Gewerkschaften, die Unternehmerverbände, die Kammern, die Bundesagentur für Arbeit und die Sozialver-bände konstruktiv und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Man hat sich Ende September 2015 auf einen umfangreichen Aktionsplan verständigt. Diese Maßnahmen wollen wir auch künftig fortführen und ausbauen, um auf die Flüchtlings- situation reagieren zu können.

Die wirtschaftliche Betätigung der öffentlichen Hand ist ein wesentlicher Faktor einer positiven wirtschaftlichen Ent-wicklung in Rheinland-Pfalz. Die öffentliche Hand ruft bei Investitionen – etwa in Infrastruktur, in Bildung etc. – ein hohes Maß an stabiler Nachfrage hervor, insbesondere auch in den ländlichen Regionen und in den mittelständischen Betrieben des Landes. Der SPD ist es wichtig, über eine sta-bile, zukunftsorientierte Nachfrage weiter positiv zur Ent-wicklung im Land beizutragen. Eine Ausweitung wirtschaft-licher Tätigkeiten durch öffentliche Unternehmen ist dazu nicht notwendig. Allerdings ist es unverzichtbar, dass die öffentliche Hand vor allen Dingen im Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge weiterhin aktiv handelt. Die SPD tritt weiter dafür ein, dass im Rahmen öffentlicher Auftragsvergaben soziale und ethische Standards ihren Niederschlag finden.

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erreicht. Das Landesstraßennetz hat also rechnerisch fast drei Viertel seiner Nutzungsdauer erreicht. Das Investitionsdefizit von 970 Mio. Euro – vor allem bei den Landesstraßen – muss, wie der jüngste Bericht des Landes-rechnungshofs auf drastische Weise verdeutlicht hat, schrittweise abgebaut werden. Finanzmittel des Bundes müssen in Zukunft zu 100 % abgerufen werden. Der Landes-betrieb Mobilität muss personell in die Lage versetzt werden, die ihm übertragenen Aufgaben zu erledigen, damit Projekte, die der Bund finanziert, ausgeplant werden können. Daher will die CDU die Infrastrukturausgaben anhand eines Master-plans kontinuierlich erhöhen.

Erste Maßnahme zur Integration in Gesellschaft und Arbeits-markt ist der Spracherwerb (bis Level B2). Dazu müssen wir alle Möglichkeiten nutzen – Angebote staatlicher Stellen ebenso wie die Hilfe freiwilliger Helfer – und ausbauen. Ver-säumnisse und Fehler bei der Integration dürfen sich nicht wiederholen. An allen Schulen müssen Deutschvorlaufkurse für Kinder aus Migrantenfamilien angeboten werden. Un-erlässlich ist eine verlässliche Rechtsgrundlage für die Erwerbstätigkeit. Deshalb müssen alle Entscheidungen über das Bleiberecht von Flüchtlingen schneller erfolgen, mit dem Ziel, die Verfahren in drei Monaten zum Abschluss zu brin-gen. Des Weiteren müssen bereits in den Erstaufnahmeein-richtungen vorhandene Qualifikationen wie Berufsausbil-dung, Studium etc. geklärt werden. Dann können Weiterqua-lifikation und Vermittlung in Arbeit erfolgen. Zudem setzen wir uns für eine Flexibilisierung der Regelungen des gesetz-lichen Mindestlohns für Flüchtlinge bei Einstiegs- und Quali-fizierungsmaßnahmen ein.

Es hat sich gezeigt, dass der Staat schlechter wirtschaftet als private Unternehmer. Wenn private Unternehmer eine Investition in ein Projekt scheuen, sollte der Staat nicht dem Glauben erliegen, an dieser Stelle Geld verdienen zu können. Eine halbe Milliarde Euro Verlust am Nürburgring ist dafür ein dramatisches Zeichen. Deshalb sollte sich der Staat aus unternehmerischen Aktivitäten heraushalten und sich auf seine Kernaufgaben wie Bildung, Justiz, Innere Sicherheit, Soziales und Infrastruktur konzentrieren.

Mehrbedarfe haben wir den Etat 2016 für die Sanierung von Landesstraßen um 12 Millionen Euro erhöht. Für uns gilt: Erhalt vor Neubau! Wir setzen uns dem Bund gegenüber für einen angemessenen Schienenpersonen-Fernverkehr und eine auskömmliche Nahverkehrsfinanzierung ein. Den Rheinland-Pfalz-Takt haben wir mit engeren Takten und modernen Fahrzeugen ausgebaut. Wir wollen diesen Weg weitergehen. Dazu gehört auch die Reaktivierung weiterer Bahnstrecken.

Sprache ist der Schlüssel zur Integration in Gesellschaft und Arbeitsmarkt. Deshalb erhöhen wir die Mittel für die Sprach-förderung in Rheinland-Pfalz deutlich. Wir wollen die Hilfe aus einer Hand liefern: Die Einrichtung der Lotsenhäuser zur Koordinierung von Flüchtlingsnetzwerken, Coaches und sonstige Aktivitäten sind dazu der richtige Weg. Im Rahmen eines Gesetzes soll das Recht auf Bildung, das der Integrati-on dient, abgesichert werden. Dazu gehört, sowohl den Zugang zu den Berufsschulen sowie Aus-, Fort- und Weiter-bildungen flexibler auszugestalten als auch Altersgrenzen im dualen Ausbildungssystem aufzulösen. Die Anerkennung ausländischer Bildungs- und Berufsabschlüsse muss verein-facht und die Vorrangprüfung abgeschafft werden. Unabhän-gig von den spezifischen Forderungen im Bereich Integration treten wir für die kostenfreie Vorbereitung und Prüfung zum Meister im Handwerk ein.

Mit der Einführung des „Kaufhaus des Landes“, welches die Angelegenheiten der Beschaffung im Rahmen der Vergabe-ordnung tätigt, haben wir bereits die Verantwortung und Entbürokratisierung der öffentlichen Hand gegenüber der freien Wirtschaft verankert. Die Interaktion zwischen öffent-licher Hand und freier Wirtschaft wollen wir zukünftig mit unkomplizierten und transparenten Verfahren intensivieren. Es ist die Aufgabe der öffentlichen Hand, die besten Rahmen-bedingungen für den wirtschaftlichen Erfolg und die dafür notwendige Innovation zu schaffen. Hierbei werden auch Netzwerke, Cluster sowie Technologiezentren unterstützt, welche besonders dem Mittelstand in Rheinland-Pfalz dienen.

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Schengen: Was bedeutet eine Schließung der Grenzen für Ihr Unternehmen?

Wegen der Flüchtlingskrise setzen immer mehr Länder auf Grenzkontrollen. Auch eine Aussetzung des Schengener Abkommens steht aktuell zur Debatte. Durch Staus und Wartezeiten, zusätzliche Bürokratie oder zum Beispiel die Umstellung von Just-in-time-Lieferung auf deutlich teurere Lagerhaltung drohen sich die Kosten für die deutsche Wirtschaft auf Milliarden Euro pro Jahr zu summieren. Wir haben regionale Betriebe nach einer Einschätzung gefragt.

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SUSANNE SZCZESNY-OSSING, GESCHÄFTSFÜHRENDE GESELLSCHAFTERIN DER EWM INDUSTRY GMBH, MÜNDERSBACH:„Wir sind ein klassisches mittelständisches Familienunternehmen im Bereich der Schweißtechnologie mit nahezu 70 Prozent Exportanteil. Mehr als die Hälfte davon gehen allein in das europäische Ausland. Die Wiedereinführung von Grenzkontrollen innerhalb der EU würde unsere Logistik- und Abwicklungskosten erheblich ansteigen lassen.Insgesamt würde dies für eine Unternehmensgruppe unserer Größenordnung, mit Produktionsstätten im europäischen Ausland und einem entsprechenden EU-Umsatz, sicher Kostennachteile von mehreren Hunderttausend Euro im Jahr bedeuten. Wir hoffen daher sehr, dass es nicht zu einer erneuten Einführung innereuropäischer Grenzkontrollen kommen wird.“

ABUZER COLAK, GESCHÄFTSFÜHRER DER COLAK GMBH, URMITZ:„Aufgrund der ausgeweiteten Kontrollen und den dadurch entstandenen langen Wartezeiten an den Grenzübergängen sind die bislang kalkulierten Liefer-zeiten nicht mehr einzuhalten. Unternehmen, die Waren über die Balkanroute bezie-hen oder auch eigenständig Transporte durchführen, sind hiervon stark betrof-fen. Durch die immensen Zeitverluste an den Grenzen sind die Flexibilität und die Zuver-lässigkeit der Transporte nicht mehr gegeben. Feste Terminzusagen können so nicht erfolgen. Dies ist für alle Betroffenen nicht zufriedenstellend. Wir hoffen daher, dass hier schnell eine Lösung geschaffen wird, die für einen rei-bungslosen Ablauf an den Grenzen sorgen wird.“

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Die Auslandshandelskammer (AHK) Südliches Afrika ist neben Südafrika, das für mehr als 90 Prozent der deutschen Exporte in die Region steht, noch für zwölf weitere Länder zuständig: Botswana, Kongo, Lesotho, Malawi, Mauritius, Mosambik, Namibia, Sambia, die Seychellen, Swasiland, Tansania und Simbabwe. Im Interview spricht der AHK-Geschäftsführer Matthias Boddenberg über die Chancen und Herausforde-rungen einer AHK mit 13 Ländern.

5 Fragen an ...

Matthias Boddenberg Geschäftsführer der AHK Südliches Afrika

Matthias Boddenberg, Geschäftsführer der AHK Südliches Afrika

Gemeinschaft von Staaten gegen die Apartheit in Südafrika. Vor 20 Jahren hat sich dieser Zweck hin zu einer wirt-schaftlichen und politischen Gemeinschaft gewandelt. Ohne die SADC würde sich das südliche Afrika heute sicher anders darstellen, und ich denke, es wäre nicht positiver.

Wie gelingt es Ihrer AHK, der Vielseitigkeit der Länder gerecht zu werden?

Unsere AHK ist für 13 Mitglieder der Südafrikanischen Entwick-lungsgemeinschaft (SADC) entsprechend der Handelsströme zuständig. Damit entfallen rund 85 Prozent unserer Arbeit auf Südafrika, wobei es natürlich auch Schwerpunkte in anderen Staaten gibt. Über unsere sehr gut vernetzten Zweigbüros, wie in Mosambik, können wir auch dort die Interessen unserer Mit-glieder optimal wahrnehmen.

Sie sprachen die SADC bereits an. Sehen Sie in der regionalen Integration eine Chance für die positive Entwicklung der Staaten?

Ja, denn die Staaten sind keine Inseln, sondern eingebettet in den Raum der SADC. Ursprünglich war die SADC eine

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IHK INTERNATIONAL

Dieser Wandel hängt mit den ersten demokratischen Wahlen 1994 in Südafrika zusammen, für die Wirt-schaft begann das sogenannte „Gol-dene Zeitalter“. Wie gelang dieser rasante Umschwung?

Diese Transformation war gravierend. Sie begann mit der politischen Öffnung, mit der Südafrika Zugang zu den Organisati-onen der Weltwirtschaft bekam und Han-dels- und Investitionsschranken abge-baut wurden. Damit begann auch die wirtschaftliche Umgestaltung. Diese war durch eine Öffnung gegenüber Europa, den USA und Asien gekennzeichnet, mit der die Investitionstätigkeit aus diesen drei Regionen erleichtert und gefördert wurde. All das führte dazu, dass sich deutsche Unternehmen in der Region positiv positionieren und ebenfalls in die Nachbarländer expandieren konnten.

Dabei werden sie von Ihrer AHK unterstützt. Welche Branchenkom-petenzen sind von besonderer Rele-vanz für deutsche Unternehmen?

Das vom Bundesministerium für Wirt-schaft und Energie (BMWi) geförderte Kompetenzzentrum „Erneuerbare Ener-gien“ ist eine Plattform, um mit südafri-kanischen Partnern zusammenzuarbei-ten, Marketing für deutsche Technolo-gien zu betreiben und um lokalen Firmen den europäischen Energiemanager EUREM als Trainingskurs zur Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen anzu-bieten. Darüber hinaus haben wir zusam-men mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (giz) vor einigen Jahren das Kompetenzzentrum Corporate Social Responsibility (CSR) errichtet. Wir wussten, dass viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) den Willen, nicht aber die personellen oder finanziellen Mittel hatten, um eigene

Initiativen im Bereich des gesellschaft-lichen Engagements durchzuführen. Daher bringen wir KMU zusammen, bün-deln deren Initiativen und realisieren so CSR-Projekte. Zudem haben wir im Auf-trag des BMWi ein Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe aufgebaut, das deutschen Unternehmen aus dem Roh-stoffsektor und der Zulieferindustrie als Plattform für Kooperation mit regionalen Partnern dient.

Diese Möglichkeiten decken sich kaum mit den wirtschaftlichen Vor-urteilen gegenüber Südafrika. Was fürchten Unternehmen am häu-figsten?

Afrika hat ein negatives Image als Konti-nent der Bittenden. Südafrika ist aber ein Industriestandort mit einer nach west-lichem Vorbild entwickelten Infrastruk-tur. Entgegen mancher Gerüchte laufen die Löwen hier nicht am Flughafen herum. Außerdem gibt es in Südafrika ein sehr gut entwickeltes Finanz- und Rechts- system, was durchaus den europäischen Normen entspricht. Da das nicht unbe-dingt für die Nachbarländer gilt, ist Süd-afrika ein optimaler Standort, um von hier aus die Vorteile der Wirtschaftsunion zu nutzen. Kritisch ist, dass es im Moment kein Investitionsschutzgesetz gibt, auch weil das bilaterale Investitionsschutzab-kommen mit Deutschland vor zwei Jahren gekündigt wurde.

Beenden Sie bitte den folgenden Satz: „Südafrika bietet sich als In- vestitionsstandort und als Absatz-markt für deutsche Unternehmen an, weil ...“

… es über eine Weltklasse-Infrastruktur verfügt und rechtliche und finanzstruktu-relle Rahmenbedingungen stellt, die dem deutschen Investor bekannt sind.

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Die deutsche Wirtschaft setzt auf das Auslandsgeschäft – und das Netzwerk der Deut-schen Auslandshandelskammern (AHKs) hilft ihr dabei. Die AHKs bieten professionelle Beratung und hochwertige Dienstleistungen für einen erfolgreichen Auf- und Ausbau Ihrer Geschäftsaktivitäten in Ihren Zielmärkten. Experten verschiedener AHKs stehen Ihnen am Mittwoch, dem 20. April 2016, von 9.00 bis 16.00 Uhr in der Koblenzer Rhein-Mosel-Halle für individuelle Beratungsgespräche zur Verfügung. Informationen zu den Teilnehmer- ländern sowie das Anmeldeformular finden Sie auf www.ihk-koblenz.de unter der Dokumentennummer 2787072.

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WIRTSCHAFT IN DER REGION

Wir-Gefühl für eine BUGA 2031

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Viele sind dafür: Das Mittelrheintal soll 2031 eine Bundesgarten-schau bekommen. Auch wenn bis dahin noch viel Wasser den Rhein hinunterläuft: Bereits im Herbst soll der Antrag dafür bei der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft vorliegen. Der neue Verein „Freunde der BUGA 2031“ will schon jetzt den Pro-zess begleiten und die Bürger stark mit einbinden. Wir haben dazu den Vorsitzenden Frank Puchtler befragt, Landrat des Rhein-Lahn-Kreises.

Zu welchem Zweck hat sich der Verein gegründet?Der Freundeskreis ist die ideale Form, die Bürgerinnen und Bürger auf dem Weg zur BUGA 2031 mitzunehmen. Satzungs-gemäß hat der Freundeskreis den Auftrag, die Bewerbung, Realisierung und Begleitung des Prozesses BUGA 2031 zu för-dern. Das heißt beispielsweise konkret, die Vorschläge in der Öffentlichkeit darzulegen und mit den Bürgerinnen und Bürgern bei Veranstaltungen zu diskutieren. Darüber hinaus gilt es, die Ideen und Vorstellungen aus der Bevölkerung zu bündeln und in den Prozess einzubringen. Der Freundeskreis ist also Sprach-rohr und Netzwerk für alle Aktiven, Kreativen und Unterstützer der Idee BUGA 2031.

Es gibt den Freundeskreis der Buga in Koblenz. Konnte der Verein bei der Gründung helfen? Wir haben sehr gute Kontakte zum Koblenzer BUGA-Freundes-kreis und haben bereits viele Gespräche geführt und Informa-tionen und Erfahrungen ausgetauscht. Wir erfahren von dort also eine sehr freundliche und für uns wertvolle Unterstützung. Der Koblenzer BUGA-Freundeskreis hat uns auch aufgrund sei-ner Erfahrung mit der BUGA 2011 geraten, dass man frühzeitig den BUGA-Prozess begleiten solle.

Warum hat sich der Verein so früh gegründet? Bis September 2016 soll der Antrag bei der Deutschen Bundes-gartenschau-Gesellschaft vorliegen. Schon vor diesem Hinter-grund ist unsere Aufgabe wichtig, denn die Experten, die den Antrag prüfen, schauen dann in die Region hinein und beurtei-len: Wie ist da die Unterstützung? Wie sieht das die Politik? Was sagen die Bürger? Gibt es da eine Initiative, eine Welle der Zustim-mung? All das betrachten wir als Aufgabe des Freundeskreises, mit das Fundament zu legen und von Anfang an positiv zu beglei-ten aufgrund ausdrücklicher Empfehlung des BUGA-Freundes-kreises aus Koblenz. Es ist wichtig, dass die Meinungen und Ideen der Bürger direkt von Anfang an mit einfließen in die Planungen einer Bundesgartenschau. Denn ohne Rückhalt in der Bevölke-rung kann die BUGA 2031 nicht erfolgreich werden. Wir werden also demnächst unser Programm für 2016 vorlegen. Alles, was der Verein konkret unternehmen wird, wird gemeinschaftlich im Vorstand und in der Mitgliederversammlung beschlossen.

Was sind große Herausforderungen für den Verein?Das Ziel BUGA 2031 bedeutet ja einen Weg. Und wie heißt es so schön: Der Weg ist das Ziel. Auf diesem Weg sind viele Auf-gaben anzupacken. Die größte Aufgabe ist es, im Mittelrheintal ein starkes Wir-Gefühl, eine gemeinsame Identität zu ent-wickeln. Dass alle, die dort wohnen, leben, arbeiten, sagen: „Jawoll, das ist unser Mittelrheintal, wir stehen dazu und versuchen, für das Mittelrheintal die beste Entwicklung zu ermöglichen.“ Und dazu soll der Freundeskreis auch dienen, Identität zu stärken und auch international zu zeigen: Wir sind das Mittelrheintal. Und nicht zuletzt gilt es auch, junge Men-schen schon jetzt zu begeistern – für die Zukunft ihrer Heimat.

Mehr Informationen: www.bugafreunde2031.de

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AHRWEILER

Kontakt:Dr. Bernd Greulich

02641 [email protected]

Firmengründung im Unterricht: Schulfach „Wirtschaft“ am Gymnasium Nonnenwerth

Jubilare im März25 JahreHelene Kreuzberg „Gaststätte Im Weinhäuschen“, Altenahr

Jörg Schäfer „Autohandel“, Bad Breisig

10 Jahre

Frank Amzehnhoff, Remagen

Gazmend Kelmendi „Ambiente- Restaurant“, Bad Neuenahr-Ahrweiler

Karl Hanenberg, Sinzig

Marion Wirtz, Senscheid

Michael Lanser, Burgbrohl

Michael Wagner, Rodder

„Sommermorgenrot“, „High School Pink“ oder „Golden Apple“? Den Nagellackstift „Glam penail“ gibt es in 24 verschiedenen Farben. Das Besondere an dem Produkt ist aber nicht die Farbpalette, sondern das Unternehmen, das dahinter steht – denn es handelt sich um eine Schülerfirma. Zehn Neuntklässlerinnen des Franziskus Gymna-siums Nonnenwerth in Remagen haben sich im Rahmen ihres Wirtschaftsunterrichts zum Unternehmen „Glam penail“ zusam- mengetan.Die Vorgeschichte dieser Firmengründung beginnt streng genommen vor 14 Jahren. Im Jahr 2002 bat eine Gruppe von Nonnen-werther Schülern die Lehrerin Astrid Heil-mann-Cappel, ein Schülerfirmenprojekt zu betreuen: Die Schüler waren auf das „Ju- nior“-Programm – heute „Junior expert“ – des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) aufmerksam geworden. Wenig später wurde eine AG zum Thema Wirtschaft ins Leben gerufen, die über die Jahre hinweg immer mehr Zulauf erfuhr. Im Jahr 2014 dann erhielt das Gymnasium vom Land die Erlaub-nis, das Schulfach Wirtschaft einzuführen. „Ein solches Schulfach ist in Rheinland-Pfalz für allgemeinbildende Gymnasien nicht vor-gesehen“, erklärt Heilmann-Cappel. Weil das Gymnasium jahrelange AG-Erfahrung vor-weisen konnte, erreichte es allerdings eine Sondergenehmigung. „Wir waren das erste rheinland-pfälzische Gymnasium mit dem Fach Wirtschaft – heute gibt es außer uns noch ein weiteres“, sagt die Lehrerin. „Aller-dings haben wir viele Anfragen von Schulen, die auch Interesse daran haben.“

Den Lehrplan des Fachs, das die Schüler opti-onal statt einer dritten Fremdsprache wäh-len können, musste die Schule selbst entwi-ckeln. Auf dem Arbeitsplan der 8. Klasse finden sich die Themenblöcke „Finanzielle Allgemeinbildung“ und „Berufsorientie-rung“. Das 9. Schuljahr steht ganz im Zeichen des Schülerfirmenprojekts. Gemäß den Vor-gaben des „Junior expert“-Programms grün-den die Schüler ein Unternehmen und betrei-ben es eigenständig – mit allen Bereichen, die dazugehören: Buchhaltung, Marketing, Produktion, Verwaltung, Finanzen und Per-sonalführung. Sie berechnen monatliche Steuern und ihre Löhne (50 Cent), erstellen einen Geschäftsbericht und informieren ihre Aktionäre bei zwei Hauptversammlungen über ihre Geschäfte. Anteilsscheine zu je zehn Euro, die die Schüler verkaufen kön-nen, stellt das IW zur Verfügung. Parallel zu ihrem unternehmerischen Tun vertiefen die Schüler ihr theoretisches Wissen in zehn Schnuppervorlesungen zur angewandten Betriebswirtschaft der Hochschule Koblenz.„Bei diesem Projekt kommen Talente zum Tragen, die im normalen Unterrichtsalltag gar nicht gefordert sind“, erzählt Heil-mann-Cappel. „Selten lernen die Schüler so ‚handgreiflich‘ wie hier. Selbst, wenn eine Firma scheitert, nehmen die Schüler wich-tige Erfahrungen mit.“ Für die Mädels von „Glam penail“ geht es im Mai zunächst zum Landeswettbewerb für Schülerfirmen und, mit etwas Glück, sogar zum Bundeswettbe-werb. Danach ist jedoch vorerst Schluss: Am Ende des Schuljahres müssen sich alle Schü-lerfirmen ordnungsgemäß auflösen.

Das Schülerquiz „Wirtschaftswissen im Wettbewerb“, ein Projekt der Wirtschafts-junioren Rhein-Ahr, hat einen Sieger: Con-stantin Wagner vom Peter-Joerres-Gymna-sium in Ahrweiler. Er hat die meisten Fra-gen richtig beantwortet und gewinnt damit den von den Wirtschaftsjunioren ausge-lobten Preis in Höhe von 100 Euro. Außer-dem wird er den Landkreis im März beim Bundesfinale im thüringischen Ilmenau vertreten. Seit über 20 Jahren führen die Wirtschaftsjunioren Deutschland in Zusammenarbeit mit Schulen bundesweit das Schülerquiz „Wirtschaftswissen im Wettbewerb“ durch. Der Wettbewerb rich-tet sich an Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen. Im Kreis Ahrweiler haben dies-mal fünf Schulen mit fast 500 Schülern teilgenommen.

Wirtschaftsjunioren küren Quiz-Sieger

Im Rahmen des Wirtschaftsunterrichts haben Schülerinnen des Gymnasiums Nonnenwerth die Firma „Glam penail“ gegründet.

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35ALTENKIRCHEN

Kontakt:Oliver Rohrbach02681 87897-10

[email protected]

Jubilare im März100 JahreChristof Schlechtriemen, Michael Schlechtriemen GbR, Niederfischbach

25 Jahre

Andreas Erich Ludwig, Altenkirchen (Westerwald)

REWE Mockenhaupt OHG, Mudersbach

10 JahreAndreas Marenbach „Zeichenbüro“, Weyerbusch

Irmgard Bläsing-Giesen „Handelsagentur“, Wissen

Kötting Crimp-, Anschlag- und Verbindungstechnik GmbH, Wissen

Manfred Demmer, Heribert Nauroth, Erich Seifner GbR, Malberg

Monika Weber, Kirchen (Sieg)

In zehn prämierten Motoren steckt Technologie von Federal-Mogul Powertrain

Das amerikanische Automobilmagazin „WardsAuto“ hat die zehn besten Motoren des aktuellen Modelljahres gewählt. In allen zehn ausgezeichneten Motoren ste-cken Komponenten von Federal-Mogul Powertrain, einem Geschäftsbereich der Federal-Mogul Holdings Corporation. Dabei stammen viele der Technologien aus Werken in Deutschland, speziell aus Herdorf im Kreis Altenkirchen. Die ausge-zeichneten Motoren stecken unter ande-rem in Modellen wie BMW 340i, Nissan Maxima, Toyota Prius HEV oder Volvo XC90. Seit Einführung des Preises vor 22 Jahren enthielten 94 Prozent aller Gewinner-Motoren Komponenten des Herstellers. Federal-Mogul Powertrain entwickelt und fertigt Erstausrüsterkom-ponenten für den Antriebsstrang sowie Systemsicherheitsprodukte für Automo-bil-, Nutzfahrzeug-, Industrie- und Trans- portanwendungen.

Erstmals in der Geschichte der Kampagne „Anschluss Zukunft“ haben Unterstützer und Initiatoren der Kampagne „Anschluss Zukunft“ gemeinsam am Wissener Veil-chendienstagsumzug teilgenommen. Einen „Flugschein für alle“ forderten sie auf ihrem Wagen in leuchtend gelben Schriftzügen – zumindest, wenn es in der Region nicht bald mit dem Straßenbau vorangeht. Passend hierzu waren die Teil-nehmer bereits in der Kluft der Bau- arbeiter gekleidet. Neben Teilnehmern der IHK waren auch die Wirtschaftsjunioren sowie die kom-mende Generation vertreten: Denn der fehlende Straßenausbau ist ein gene-

„Anschluss Zukunft“ zeigt auch im Karneval Flagge

rationsübergreifendes Problem. Oliver Rohrbach, Geschäftsführer der IHK-Regi-onalgeschäftsstelle in Altenkirchen, zeigte sich erfreut über den großen Zuspruch: „Viele Leute haben großes Inte-resse gezeigt. Wir konnten noch einmal ein wichtiges Zeichen setzen.“ Gleichzei-tig ist die Teilnahme am Karnevalsumzug auch der Aufschlag für die kommenden Aktivitäten der Kampagne.Weiter ergänzte Rohrbach: „Die Ausgaben für die Teilnahme am Karnevalsumzug wurden komplett von den finanziellen Unterstützern der Kampagne gedeckt.“

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36 WIRTSCHAFTSTRENDSIH

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Kontakt:Jörg Lenger

0671 [email protected]

Jubilare im März25 JahreMatthias Bossong, Schweppenhausen

10 JahreSarah Gins, Odernheim am Glan

Stephan Jakob, Martin Lang GbR „Home of Living“, Bretzenheim

Sven Pfadt „Gartengestaltung“, Schweppenhausen

Barrierefreiheit: Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg sind Modellregion

„Tourismus für alle“ – der Name dieses vom Land Rheinland-Pfalz initiierten Pro-jekts ist Programm. Ziel ist es, die Barrie-refreiheit touristischer Destinationen im Land zu erhöhen und es Menschen mit Gehbehinderungen, mit Hör- und Sehpro-blemen oder kognitiven Einschränkungen zu ermöglichen, einen schönen Urlaub in unserem Bundesland zu verbringen. 20 Millionen Euro für das Erreichen dieses Ziels stellt die EU zur Verfügung.Zehn Modellregionen konnten die Juroren im Rahmen des zweistufigen Wettbe-werbs überzeugen – darunter die Heilbä-der Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg. Mit 660.000 Übernach-tungen und 140.000 Gästen sind die bei-den Heilbäder die beliebteste touristische Destination im Naheland, doch im Bereich der Barrierefreiheit ist noch viel zu tun: So sind etwa wichtige Sehenswürdig-keiten und Spazierwege für Menschen mit eingeschränkter Mobilität nicht zugäng-lich. In Hotellerie und Gastronomie man-gelt es an behindertengerechten Unter-künften und barrierefreien Lokalen. Das

soll sich nun ändern – das von der Gesell-schaft Gesundheit und Tourismus (GuT) unter Leitung von Dr. Michael Vesper im Auftrag der Stadt Bad Kreuznach für das Projekt „Tourismus für alle“ erarbeitete Konzept enthält einen umfassenden Maß-nahmenkatalog, wie sich die neue Modell-region noch besser in Sachen Barrierefrei-heit aufstellen kann. Dazu gehört bei-spielsweise der Bau barrierefreier Zugän-ge zu touristischen Attraktionen wie der Kauzenburg oder dem Radonstollen. Ein Begrüßungsservice soll den Gästen Informationen und praktische Hilfestel-lung bei ihrem Aufenthalt in der Region bieten, ein Fahrdienst wird Gäste zu den Kuranwendungen bringen. Eine der Hauptzielgruppen des neuen Konzepts ist die Generation 60+: „Ältere Menschen sind heute mobil und reiselustig – doch mit dem Alter gehen eben oft auch gesund-heitliche Beschwerden einher. Die Seh-kraft lässt bei so manchem nach, ebenso wie die Beweglichkeit. Destinationen, die sich auf die Bedürfnisse der Senioren ein-stellen und ihnen ein sicheres und

bequemes Reiseerlebnis bieten, sind klar im Vorteil“, so Dr. Michael Vesper.Dafür, dass die neue Modellregion Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein- Ebernburg auch in puncto Barrierefrei-heit bald vorbildlich ist, soll die für die Durchführung des Projekts eingerichtete neue Koordinierungsstelle sorgen. Diese kümmert sich darum, dass Wirtschaft und Kommune gemeinsame Synergien schaffen und nutzen, um die beiden Heil-bäder diesem Ziel ein gutes Stück näher- zubringen.Ein wichtiger Erfolgsfaktor zur touristi-schen Weiterentwicklung sei, so Dr. Michael Vesper von der GuT, die Akzep-tanz und Kooperation der heimischen Gastronomie- und Hotelleriebetriebe. Im Rahmen des Projekts können diese eine kostenlose Erstberatung durch ein auf Barrierefreiheit spezialisiertes Archi-tektenbüro in Anspruch nehmen. Kom-men die Experten zu dem Schluss, dass der Umbau machbar und sinnvoll ist, können die Bauarbeiten mit bis zu 40 Pro-zent der Investitionssumme gefördert werden. Auch bei der Gestaltung barrie-refreier Websites und Speisekarten erhal-ten die Hotelbetreiber und Gastronomen Unterstützung.Barrierefreiheit – Herausforderung und Chance zugleich. „Wir haben in der neuen Modellregion die Möglichkeit, Senioren und Menschen mit gesundheitlichen Ein-schränkungen noch mehr Service zu bie-ten und sie somit als Gäste zu gewinnen und zu behalten“, so Dr. Michael Vesper.

Bettina SteffenFOTO

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37BIRKENFELD

Kontakt:Thomas Wild

06781 [email protected]

Meister der Kristallschalen1,8 Tonnen wog der Bergkristallbrocken, so viel wie ein kleines Nilpferd. Er kam aus Brasilien und sah aus wie ein gewaltiges Stück gefrorenen Schnees. Als Helmut Wolf seine Arbeit daran beendet hatte, wog er nur noch 57,2 Kilogramm, und der Stein-koloss hatte sich in eine gewaltige, dünn-wandige, durchscheinende Kristallschale verwandelt. „18 Jahre“, sagt der Edelstein-schleifer, „habe ich dafür gebraucht.“ Die Linien und Muster, die im Inneren der Schale schimmern, nennt er die „Finger- abdrücke Gottes“.Seine mitunter außergewöhnlich großen Schalen und Skulpturen haben den 75-Jäh-rigen aus Kirschweiler in der Edelsteinsze-ne weltberühmt gemacht. Als Erster seiner Zunft, sagt er, habe er die naturbelassene Kruste der Steine mit in die Gestaltung einbezogen. Sammlungen seiner Objekte finden sich in japanischen Museen, ameri-kanischen Galerien und arabischen Königshäusern. Eine lange Liste von Staatsoberhäuptern hat eines seiner Werke entweder als Geschenk erhalten oder selbst verschenkt – darunter Queen Eliza-beth II, Ronald Reagan und der Schah von Persien. Sogar ins Guinness-Buch der Rekorde hat Wolf es geschafft.Dabei hat alles ganz klein angefangen. Schon Wolfs Vater war Schalenschleifer und hatte damals noch einen Anteil an einem der Schleifsteine in der historischen Weiherschleife. Um sich ein Taschengeld zu verdienen, sammelte Helmut Wolf mit 13 Jahren sogenannte Amethystdrusen – von Kristallen gefüllte Hohlgesteine – an

den alten Fundstätten in Idar-Oberstein. „So habe ich mir einen Urlaub in Holland finanziert“, erzählt er lächelnd. Ein Jahr später begann er eine Lehre bei seinem Patenonkel, für 6,50 Mark Wochenlohn und 50 Pfennig Sonderlohn bei guten Leis-tungen. Als er sich 1968 selbstständig machte, baute er eine eigene Werkstatt und ein Haus, erwarb die nötigen Maschinen und stellte Mitarbeiter ein. Kürzlich hat der Edelsteinschleifer eine IHK-Jubiläums- urkunde zum 50-jährigen Bestehen seines Unternehmens erhalten.Hinter den feinen Kunstwerken, die sein kleiner Betrieb anfertigte und die er noch heute im Alleingang herstellt, stehen viele

Jubilare im März25 JahreManfred Frühauf „Raumausstattung“, Birkenfeld

Matthias Jacob „Goldschmiede“, Idar-Oberstein

10 JahreASN Automobil Service Naheland GmbH, Idar-Oberstein

aufreibende Arbeitsstunden. Teils gewal-tige Sägeblätter schneiden den Stein in Form, bevor es ans Schleifen und ans Polie-ren geht. „Mir hat es immer wehgetan, bei großen, schönen Steinen so viel wegzu-schneiden“, sagt Wolf. Jeder Arbeitsschritt sei auch immer ein Wagnis: „Das Werk-stück kann jederzeit zerspringen. Da reicht schon ein falscher Druck oder eine kurze Unachtsamkeit.“ Die fertigen Schalen sind manchmal so dünn, dass sie auf dem Was-ser schwimmen und hell klingen, wenn man sie mit dem Fingernagel antippt. Jedes einzelne Stück ist ein ganz besonderes Uni-kat – wie der Mann, der sie geschliffen hat.

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COCHEM-ZELL

Kontakt:Knut Schneider02671 9157-96

[email protected]

Jubilare im März25 JahreAktiv-Markt Thomas Diewald, Cochem

Brigitte Heß, Thomas Walter Heß GbR, Bruttig-Fankel

10 JahreBirgit Katharina Schmitz, Faid

Eric Schubach „Reifendienst“, Eppenberg

Melanie Carola Zinecker, Kaisersesch

Bio-Becher aus Alf Beim Kölner Karneval wird kräftig und ausgelassen gefeiert. Glasflaschen wür-den für den Ausschank von Bier, Wasser und anderen Getränken ein zu hohes Sicherheitsrisiko bergen – deshalb setzt der Veranstalter auf Einwegbecher. Eine halbe bis eine Million Einwegbecher aus der Fabrik des Verpackungsspezia-listen Huhtamaki aus dem Moselstädt-chen Alf werden jedes Jahr alleine bei dieser Großveranstaltung eingesetzt. Eine ganze Menge Müll – doch im Gegensatz zu den aus konventionellen, erdölbasierten Kunststoffen hergestellten Bechern hin-terlassen die im Alfer Werk des finnischen Herstellers gefertigten Einwegbecher keine „bleibenden Erinnerungen“, denn sie bestehen aus dem kompostierbaren Biokunststoff PLA (Polyactide).PLA wird aus einem Rohstoff gewonnen, den man eher mit Kinobesuchen oder Grillfesten verbindet – Mais. In dem Werk

des finnischen Verpackungsherstellers Huhtamaki in Alf, der Veranstalter großer Events wie den Kölner Rosenmontagszug oder die Münchener Allianz Arena sowie den Dortmunder Signal Iduna Park belie-fert, werden die aus den goldgelben Körn-chen gewonnenen Biopolymere zu glas-klaren Bechern der Produktlinie Bio- ware. Doch nicht nur Großkunden wissen die Öko-Becher, Salatschalen & Co. aus der Moselstadt zu schätzen – immer mehr kleine und mittelständische Unterneh-men setzen mit dem Einsatz von Bio- ware-Produkten Zeichen in Sachen Um- weltbewusstsein. Jeden Tag laufen bei Huhtamaki in Alf mehrere Millionen Becher vom Band – sie werden von dort in das Logistikzentrum des Unternehmens im nahegelegenen Lut-zerath transportiert und werden dann an Kunden im In- und Ausland geliefert.

Das ansonsten bei Recycling und Umwelt-schutz so vorbildliche Deutschland hinkt bei aus Biokunststoffen hergestellten Pro-dukten im europäischen Vergleich übri-gens deutlich hinterher – ein Grund dafür ist, dass das deutsche Abfallsystem die getrennte Sortierung und Verwertung von aus Biopolymeren hergestellten Pro-dukten derzeit nicht ermöglicht. Andere europäische Länder wie Belgien, die Nie-derlande oder Luxemburg seien, so Bern-hard Keßeler, Werkleiter Huhtamaki Alf, bei dem Einsatz von Biokunststoffen schon mehrere Schritte voraus: Dort sei die Akzeptanz erheblich höher, und zum Einsatz von aus Biopolymeren gefertigten Kunststoffprodukten werde vom Staat ermutigt. Auch in Italien, dem größten Absatzmarkt für Einweg-Getränkebehäl-ter und -geschirr, hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass kompostierbare Ein-wegverpackungen ein echter Beitrag zum Umweltschutz sind.Ein Pilotprojekt mit einem belgischen Recyclingunternehmen, das Huhtamaki und die Allianz Arena seit drei Jahren unterstützen, soll weitere Einsatzmöglich-keiten für aus PLA recycelten Produkten erproben – die ersten Ergebnisse sind vielversprechend – von der Computer-maus bis zu Komponenten im Bereich des Autobaus könnten aus Agrarrohstoffen hergestellte Produkte schon bald den Markt erobern.

Bettina Steffen

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39KOBLENZ-STADT

Kontakt:Bertram Weirich

0261 [email protected]

Bei seiner Eröffnung 1984 war es eines der ersten seiner Art in Deutschland – nun wird es modernisiert: Das Koblenzer Löhr-Center steht am Beginn einer Rund- umerneuerung. 31 Millionen Euro in-vestiert der Eigentümer, um „das Löhr- Center fit für die nächsten Jahrzehnte zu machen“, wie Center-Manager Stephan Antwerpen sagt. Im Fokus der Neugestal-tung steht der Innenbereich des Centers. „Das Löhr-Center soll insgesamt moderner und familienfreundlicher werden und wir wollen mehr Verweilmöglichkeiten schaf-fen“, erklärt Antwerpen. Dreh- und Angel-punkte des Umbaus sollen deshalb die drei Lichthöfe werden. Durch unterschiedliche Akzente in der Gestaltung sollen sie künf-tig die Orientierung im Einkaufszentrum erleichtern. Im ersten der drei Bereiche bei Peek & Cloppenburg, dessen Arbeitstitel „The Collection“ lautet, wird ein überdi-mensionales Bücherregal mit Kaminfeuer, Fernseher und bequemen Sitzmöglich-keiten entstehen. „Ein zweiter Bereich in der Mitte des Centers nennt sich ‚The Lobby‘“, sagt Antwerpen. „Hier ist durch die Gastronomie und den Busbahnhof viel Bewegung drin.“ Dieser Lichthof soll von lebhaften Grün- und Gelbtönen geprägt sein, im Gegensatz zu den warmen Farben und Holztönen von „The Collection“ und dem dritten Bereich „The Boutique“. Auch die Außenansicht des Löhr-Centers wird sich verändern. „Bei der Entstehung des Centers in den 80er-Jahren hat man

Modernisierung des Löhr-Centers hat begonnen

nach innen gebaut. Nun öffnen wir uns nach außen“, kündigt der Center-Manager an. Rund um den Eingangsbereich Rosen-brunnen werde ein großzügiges Eingangs-portal entstehen, auf dem Center-Vorplatz soll Außengastronomie angesiedelt wer-den. „Wir wollen die Verweilqualität auch dort erhöhen“, sagt Antwerpen. Neben den vielen gestalterischen Neuerungen fließe ein großer Teil der Investitionssumme in Umbaumaßnahmen, die für die Kunden kaum oder gar nicht sichtbar seien: in Sta-tik, Brandschutz, die Anpassung der Tech-nik und den Austausch des gesamten Bo-dens sowie der Decke. Von der Modernisierung des Centers wer-den neben den Kunden auch die neuen Mie-ter profitieren, die in den nächsten Mona-ten einziehen – etwa Tom Tailor, More & More und Apollo-Optik. Der wichtigste Neumieter ist das Unternehmen Zara. Zur-zeit findet man den spanischen Mode- anbieter noch in der Löhrstraße, spätes- tens Anfang 2017 sollen sein Umzug ins Löhr-Center und die Gestaltung der 2.900 Quadratmeter großen neuen Filiale im Erd-geschoss abgeschlossen sein. Dieser Zeit-punkt spielt auch in der Gesamtplanung des Umbaus eine wichtige Rolle: „Unser Ziel ist es, Ende Oktober mit den größeren Baumaßnahmen fertig zu sein“, sagt Antwerpen. „Und bis Februar 2017 ist der Außenbereich fertig.“

Die Stadt Koblenz ruft Unternehmen auf, sich um das Öko-Verkehrs-Siegel zu bewer-ben. Es wird im September dieses Jahres in den Abstufungen Bronze, Silber und Gold bereits zum dritten Mal an Koblenzer Betriebe verliehen. Die Stadt würdigt damit das Engagement von Unternehmen, die ihre Mobilitätsstrukturen nach ökolo-gischen Kriterien gestalten und so für mehr Umwelt- und Klimaschutz in Koblenz sorgen. Es gilt für zwei Jahre. Beispiele für eine umweltverträgliche Mobilität liefern etwa Betriebe, die ihren Beschäftigten als Alternative zur Pkw-Nutzung das Monats- ticket mitfinanzieren, die für Dienstgänge Fahrräder bereitstellen oder in der Kanti-ne regionale Produkte anbieten. Die Bewerbungsunterlagen können unter www.koblenz.de/gesundheit_umwelt/klima-

schutz_in_koblenz_verkehr.html herunterge-laden oder beim Umweltamt bei Dagmar Körner unter [email protected] oder Tel. 0261 129-1534 ange-fordert werden. Einsendeschluss bei der Stadtverwaltung Koblenz ist der 17. Juni 2016.

Um Öko-Siegel bewerben

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Jubilare im März10 Jahre

Cornelia Hulten-Bruchäuser, Koblenz

Martin Adams, Koblenz

Zukunftsvision: So soll einer der Lichthöfe des Löhr-Centers nach dem Umbau aussehen.

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MAYEN-KOBLENZ

Kontakt:Martin Neudecker

0261 [email protected]

Jubilare im März25 JahreLeo Brengmann „Versicherungsbüro“, Mayen

UKW-Unkonventionelle und kreative Werbemittelideen Vertriebsgesellschaft mbH, Urmitz

10 JahreAnastasia Weber „Fach Fußpflege“, Mayen

Fliesen-Schmalkoke GmbH, Kottenheim

Hannelore Irene Kaindl, Kerben

Marion Runkel „Gardinenatelier“, Weißenthurm

Rundoor Verwaltungs GmbH, Waldesch

Thomas Kluwig, Kottenheim

Thomas Vogt „Spezialwäscherei“, Mülheim-Kärlich

Die Rohstoffgewinnung hat in unserer Region eine lange Tradition – und ist eben-so Grundlage für viele traditionsreiche Unternehmen der Keramik- und Stein- industrie wie für die weiterverarbeitende Industrie und die Bauwirtschaft. Wie hier zu Zeiten des römischen Kaisers Augustus alles begann, zeigt das Römerbergwerk Meurin mit der „Antiken Technikwelt“. Durch Kooperation der Trasswerke Meu-rin Produktions- und Handelsgesellschaft mbH und der VULKANPARK GmbH ist bei Kretz ein spannender außerschu-lischer Lernort entstanden, der mittler-weile über die Region hinaus bekannt ist.Schon vor 2.000 Jahren wurde hier Tuff- abbau betrieben. Mit den Steinen wurden Paläste oder Viadukte erbaut. Im Römer-bergwerk sind unter dem Schutz einer Hallenkonstruktion Teile der alten Tuffsteinbrüche zu besichtigen. Zahl-reiche Abbaukammern vermitteln ein Bild des römischen Untertagebergbaus. Das Römerbergwerk Meurin ist ein Teil des größten römischen Untertage-Tuff- steinabbaugebiets nördlich der Alpen. Die

Römer-Bergwerk zeigt Ursprünge der Industrielandschaft

Weiterverarbeitung der Steine zu Bauwer-ken wird in der „Antiken Technikwelt“ durch nachgebaute Bearbeitungsmaschi-nen aufgezeigt: Es gibt eine wassergetrie-bene Marmorsäge, einen Baukran und eine Drehbank für die Säulenproduk- tion.„Mit der ,Antiken Technikwelt‘ machen die Organisatoren hautnah erlebbar, wie professionell die Förderung und Produk-tion bereits in der Antike war“, sagt IHK-Regionalgeschäftsführer Martin Neudecker. Alle Besucher und insbeson-dere auch Schulgruppen bekommen die Maschinen vorgeführt. Durch die Mög-lichkeit zur Interaktion kann das Wissen somit – im wahrsten Sinne des Wortes – greifbar vermittelt werden. Das Konzept des außerschulischen Lern-orts ist aufgegangen: Allein am Eröff-nungswochenende der „Antiken Technik-welt“ 2015 kamen rund 1.000 Besucher.

Mehr Informationen: www.vulkanpark.com/vulkanpark/roemerbergwerk-meurin

Der Kreis Mayen-Koblenz gehört zu den drei wirtschaftsstärksten Landkreisen in Rheinland-Pfalz. Das hat eine Untersu-chung des Magazins Focus Money ergeben. Nach eigenen Angaben verglich das Maga-zin dabei 382 der 402 deutschen Land-kreise unter den Gesichtspunkten Arbeits-losenquote, Wachstum des Bruttoinlands- produkts, Bruttowertschöpfung, Bevölke-rungsentwicklung, Erwerbstätigenent-wicklung, Investitionen und verfügbares Einkommen. Das Ranking der rhein-land-pfälzischen Kreise führen Mainz- Bingen (Platz 1) und die Stadt Mainz (Platz 2) an, unter den Top Ten findet sich zudem auch der Landkreis Ahrweiler (Platz 10). Im Bundesvergleich belegt der Landkreis Mayen-Koblenz Rang 66.

Landkreis MYK ist besonders wirtschaftsstark

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Jubilare im März25 JahreGDK Gesellschaft für Datenverarbei-tungs- und Kommunikationssysteme mbH, Straßenhaus

10 Jahree@sy process GmbH, Neuwied

Ebert GmbH & Co. KG, Neuwied

Erhard Emil Faak „EDV-Dienstleistungen“, Asbach

Jens Krunkel „IT-Service“, Dierdorf

Tatjana Ursula Jagau, Bruchhausen

Kontakt:Fabian Göttlich02631 9176-15

[email protected]

„Shadowboards“ heißen Sortiersysteme aus PE-Schaumstoff: Die gefrästen Schaumstoffeinlagen bringen Ordnung in den Alltag – in Werkzeugkästen und -schubladen, Werkstätten, am Fließband, in mobilen Einheiten, in der Industrie. Kurz: in den verschiedensten Branchen und auch im privaten Bereich. Die Oskar Pahlke GmbH in St. Katharinen ist damit jetzt in Serie gegangen.Die Ordnungshelfer, die übrigens den Forderungen des Luftfahrt-Bundesamtes entsprechen, werden mithilfe moderner Leuchttisch-Scanner, die das Werkzeug der Kunden scannen, hergestellt. Mit die-ser Methode kann eine individuelle CAD-Zeichnung für das gewünschte Shadowboard erstellt werden. Moderne Fräsanlagen führen dann die konturengenaue Fertigung durch. Das Produkt ist Beispiel für die erfolg-reiche Entwicklung der Oskar Pahlke GmbH. Ganz gleich, ob Dichtungen aus PUR- oder PE-Schaum, stoßdämpfende Teile aus Zellkautschuk oder Moosgummi, Lautsprecherabdeckungen, Luft- und Wasserfiltereinsätze oder medizintech-nische Artikel aus PUR-Schaum: Das Unternehmen gehört zu den Pionieren dieses einzigartigen Werkstoffes, den es erst seit 1954 gibt. Im Jahr 1959 legte in St. Katharinen Oskar Pahlke den Grund-stein für die Verarbeitung von Poly-

urethan-Weichschaumstoffen. Aus recht bescheidenen Anfängen in einer ehema-ligen Dorfgaststätte in St. Katharinen, in deren Tanzsaal die ersten Schaumstoff-blöcke aufgeschnitten und verarbeitet wurden, entwickelte sich das Unterneh-men zu einem der führenden deutschen Verarbeiter von Schaumstoffen für den gewerblichen Bereich. Seit 2009 haben aber auch Privatkunden die Möglich- keit, im angeschlossenen Werksverkauf Schaumstoff-Produkte und -Sonderanfer-tigungen zu günstigen Preisen zu erwer- ben.Im Laufe der 57-jährigen Firmengeschich-te hat sich der Betrieb einen großen Erfah-rungsschatz erarbeitet, um die Wünsche seiner Kunden zu erfüllen. Zur konse-quenten Weiterentwicklung des Unter-nehmens gehörte letztendlich auch die räumliche Expansion, und so wurde im Jahr 2013 im Gewerbegebiet „Am Rennen-berg“ im St. Katharinener Ortsteil Not-scheid eine 2.000 Quadratmeter große Produktions- und Lagerhalle in Betrieb genommen. Aktuell beschäftigt die Firma Pahlke Schaumstoffe knapp 50 Mitarbei-ter sowie weitere 20 Aushilfen und Heim-arbeiter. Zwei junge Menschen werden zur Bürokauffrau beziehungsweise zum Maschinen- und Anlagenführer aus- gebildet.

Von Reinigungsschwämmen zu Shadowboards

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RHEIN-HUNSRÜCK

Kontakt:Knut Schneider06761 9330-11

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Jubilare im März25 JahreHeinz Helmut Konrad, Mirko Konrad GbR „Taxi u. Transporte“, Lautzenhausen

WALDFORST Automobilie Hans-Werner Waldforst e. K., Dörth

10 JahreAlexander Gergert, Sohren

Floramed GmbH, Laudert

Gabriele Kaiser „Entspannungs- Massagen“, Tiefenbach

Hendricks Reparatur & Service GmbH & Co. KG, Dörth

Jürgen Hammel, Rheinböllen

Steven Stoy „Volieren- u. Käfigbau“, Pfalzfeld

Zurücklehnen ist nicht drinJeanette Dornbusch hat eine große Aufgabe übernommen: Die 32-Jährige ist die neue Geschäftsführerin der Romantischer Rhein Tourismus GmbH und damit für die touristische Vermarktung des Rheintals zwischen Bingen/Rüdesheim und Remagen/Unkel verantwortlich – mit ihren Mitarbeitern übernimmt sie Verkaufsförderung, Produktbildung, Marketing sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Wir haben mit ihr einen Ausblick in die Zukunft des Rheintals genommen.

Ich möchte sehr gern alle Partner persön-lich kennenlernen, um mir ein noch genaueres Bild von deren Bedürfnissen und Herausforderungen zu machen. Ich halte den persönlichen Kontakt für sehr wichtig, um gemeinsam aktiv sein zu können.

Die touristischen Schwerpunkte am Romantischen Rhein liegen bisher auf Wandern, Radfahren, Genuss, Kultur und Romantik. Welche lang-fristigen Trends sehen Sie?

Die Themen bleiben, sie bilden ja unsere Alleinstellungsmerkmale und sind unse-re Stärken. Da erfindet man das Rad nicht neu, und da sehe ich erstmal keinen Handlungsbedarf. Die Ergebnisse einer landesweiten Zielgruppenanalyse, Koor-dinator ist die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, werden wir künftig in unsere Arbeit einfließen lassen, und daher sind auch Anpassungen in unseren operativen Maßnahmen oder Produktentwicklung möglich. Ein langfristiger Trend ist daneben natür-lich die Digitalisierung, da stecken wir, ähnlich wie beim Thema Barrierefreiheit, noch in den Kinderschuhen, und die un- terliegt zugleich einem stetigen Wandel.

Mit 32 Jahren sind Sie eine junge Geschäftsführerin. Wieviel Respekt haben Sie vor der neuen Aufgabe?

Zunächst einmal fühle ich mich sehr geehrt, eine so traditionsreiche Destina-tion vertreten zu dürfen. Das bringt eine hohe Verantwortung mit sich, und davor habe ich Respekt. Ich habe den Vorteil, dass meine Vorgängerin Claudia Schwarz sehr gut mit allen Kooperationspartnern vernetzt war, das ist eine super Grund- lage für meine Arbeit. Da kann ich nahtlos einsteigen.

Die Fragen stellte Stefanie Helsper.

Der Tourismus generiert, so eine Studie im Auftrag der IHK, am Romantischen Rhein jährlich einen Umsatz von einer Milliarde Euro. Eine beeindruckende Zahl. Da könnten Sie sich doch eigentlich ent-spannt zurücklehnen, oder?

Ganz klar: Das ist eine Hausnummer, die ihresgleichen sucht. Das ist der Verdienst aller – auch der Hotels, Gastronomen, Frei-zeiteinrichtungen und Kommunen. Neben dem Umsatz steigen aber auch die Über-nachtungszahlen stetig. 2015 konnten wir einen neuen Rekord aufstellen. Trotzdem bleibt die Situation für alle touristischen Akteure eine Herausforde-rung. Denn die Finanzierung touristischer Einrichtungen ist eine freiwillige Aufgabe des öffentlichen Sektors. Jahr für Jahr werden da Budgets gekürzt. Entspannt zurücklehnen und Cocktails schlürfen kann ich daher nicht. Für uns war die Stu-die vor allem auch deshalb wichtig, weil sie gezeigt hat, dass der Tagestourismus nicht unterschätzt werden darf. Täglich besu-chen 80.000 Touristen das Mittelrheintal.

Neben der Tourismusfinanzierung – was ist die größte Herausforde-rung, um den Romantischen Rhein auch in Zukunft erfolgreich zu ver-markten?

Der demografische Wandel gehört auf jeden Fall dazu. Da geht es um das Thema Barrierefreiheit, darum, die Einrich-tungen und Betriebe entsprechend umzugestalten. Nicht nur die Touristen werden älter, sondern auch die Bevölke-rung. Das heißt, die Anbieter kommen auch in eine Nachfolgeproblematik, und wir haben unter Umständen in fünf bis zehn Jahren ein noch kleineres Angebot. Wir müssen daher sowohl für Investiti-onen als auch für das Thema Nachfolge sensibilisieren und schulen.

Was steht für Ihr erstes Jahr ganz oben auf der To-do-Liste?

Neue Geschäftsführerin: die 32-jährige Jeanette Dornbusch.

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43RHEIN-LAHN

Jubilare im März50 JahreMÖBEX Internationale Agentur e. K., Fachingen

10 JahreMartina Brigitte Schötz-Laux, Biebrich

Kontakt:Richard Hover

02602 [email protected]

Rollende rote High-Tech-ZentraleEr könnte auch ein moderner Überland-bus sein, der 12-Meter-Bus. Doch hinter der rotlackierten Karosserie mit den ther-moisolierten Sichtschutzscheiben steckt eine geballte „Ladung“ an High-Tech, und auch im Motorraum verbirgt sich eine Neuheit. Nicht nur Sachkundige dürften spätestens an den Dachaufbauten und dem Heckanbau erkennen, dass es sich um ein Sondermodell handelt. Der Schrift-zug „Einsatzleitung“ trägt zu des Rätsels Lösung bei: Es ist ein hochmoderner, in seiner Konfiguration weltweit einzigar-tiger Sonder-Bus, der bei der Firma Hey-mann in Nastätten für die Einsatzleitung der Feuerwehr am Münchner Flughafen entwickelt und realisiert wurde.„Wir haben auch bisher viele Sonderwün-sche unserer Kunden umgesetzt. Indivi-dualität ist eben eine unserer Stärken“, erklärt Michael Aulmann, Geschäftsfüh-rer Fahrzeugtechnik. Der von der Daim-ler-Tochter Evobus gebaute Setra S 415 UL hat sich längst als Hochflur-Überlandbus bewährt. Doch das an Heymann gelieferte Fahrgestell mit Rohkarosse wurde erst-mals mit einem Euro-VI-Motor ausgestat-tet – somit fährt die Münchner Flughafen-feuerwehr umweltfreundlicher. Der in Nastätten realisierte Auf- und Ausbau musste berücksichtigen, dass das sieben-köpfige Team der Einsatzleitung beste Arbeitsbedingungen vorfindet. Der Innenraum des Busses wurde in vier funktionale, schalldichte Räume unter-teilt, die eigenständig klimatisiert und mit Kommunikationstechnik ausgerüstet sind. So entstanden im Einsatzleitwagen 2 neben der Fahrerkabine ein Sichter-, ein Server- und ein Funkraum.„Damit auch alle Geräte bestimmungsge-mäß funktionieren, wurden mehrere Kilo-meter Kabel und unzählige Schaltkreise eingebaut“, verrät Projektleiter Mike Horstmann. Und was steckt darüber hinaus im Premieren-Setra? Michael Aul-mann zählt auf: „Am Dach sind mehr als zwanzig Antennenelemente, eine Sat-An-lage und eine Kühleinheit montiert. Am

Heck befindet sich ein sechs Meter langer Teleskopmast mit zwei Rundum-Kameras, und auch dem Fahrer helfen mehrere Außenkameras bei der 360-Grad-Überwa-chung des Fahrzeugs. An der rechten Bus-Seite lässt sich auf Knopfdruck eine zehn Meter lange Markise ausfahren. Übrigens: Über einen Alarmstartknopf am Bug des Busses können alle Funkti-onen ein- beziehungsweise ausgeschaltet werden. Schließlich sorgt eine Notstrom-anlage dafür, dass der Einsatzleitungs- Wagen autark arbeiten kann.“Und wenn nichts mehr geht? „Dann halten Spezialbatterien die High-Tech-Zentrale noch für 30 Minuten am Leben“, beruhigt der für Fahrzeugtechnik zuständige Heymann-Geschäftsführer.Fast ein Jahr lang hat ein zehnköpfiges Team der Gebr. Heymann GmbH an die-sem anspruchsvollen Projekt gearbeitet. Nun folgt die Phase der Fahr- und Stress-tests sowie der personellen Einweisungen, wobei letztendlich rund 80 Leute auf den Feuerwehr-Bus geschult werden. Hey-mann-Mitarbeiter begleiteten bereits das Premieren-Fahrzeug nach München und

geben nun ihre Kenntnisse an die spä-teren Anwender weiter.In der Zwischenzeit stehen am Firmenge-lände in Nastätten bereits neue Busse bereit, um kundenspezifisch umgerüstet, ausgestattet, foliiert und beschriftet zu werden. Darunter befinden sich auch hochkomfortable Vorfeld-Shuttle-Busse, mit denen beispielsweise in China oder in arabischen Ländern VIP-Passagiere zu den Jets gebracht werden.

Dieter Göllner

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urna

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2016

WESTERWALD

Kontakt:Richard Hover

02602 [email protected]

Jubilare im März25 JahreHDM Concept GmbH, Neunkirchen

Heiko Klee, Höhr-Grenzhausen

Karl Heinz Weyand „Gartengestaltung“, Montabaur

10 Jahre

Haus & Geld Gesellschaft für Finanzie-rungsvermittlung GmbH, Oberelbert

Marion Wehr „Edelsteinschmuck“, Montabaur

Superior Graphite Deutschland GmbH, Höhr-Grenzhausen

Susanne Klein, Montabaur

Eine Woche Chef in der Spitzenküche

Gleich dreimal konnte die Höhr-Grenzhau-sener Firma Sahm in diesem Jahr bei inter-nationalen Design-Wettbewerben punkten: Sowohl der Hamburg Pokal als auch der Brewhouse Becher aus der werkseigenen Craft-Beer-Range wurden kürzlich mit dem begehrten Good Design Award Chicago ausgezeichnet. Beim iF Design Award sicherte sich der Becher Craftsman den Sieg und erhielt somit seine erste Auszeich-nung. Der Good Design Award Chicago wird seit über 60 Jahren verliehen und ist laut Sahm einer der renommiertesten Design-Preise der Welt. Der iF Design Award sei einer der international an- gesehensten Wettbewerbe für exzellentes Produktdesign.

Designpreise für Sahm

Der Königsberger Klops „wie bei Oma“ hat es Jan Wald angetan. Den hat der ange-hende Koch im Kroli am Markt, dem Aus-bildungsrestaurant des Hotels Schloss Montabaur, serviert. Denn dort ist der 19-Jährige im Projekt „Variation“ eine Woche in die Rolle des Chefs geschlüpft: Die Lehrlinge kochten mit ihm zusammen sein Menü. „Das Gericht gibt es nicht mehr

Sternekoch Sascha Stemberg im nord- rhein-westfälischen Velbert sein Hand-werk. Nach Montabaur ist der Auszubilden-de über das Projekt „Variation“ gekommen, mit dem das Hotel Schloss Montabaur ein-mal im Quartal Auszubildende der „Jeunes Restauraters dʼEurope“ (JRE), eine Vereini-gung junger Spitzenköche, eine Woche ein eigenes Menü kochen lässt.Frank Schmidt, Küchenchef des Hotels Schloss Montabaur, fädelte das Projekt „Variation“ ein, das im November letzten Jahres erstmals gestartet ist. „Die Idee dahinter ist, dass unsere Azubis und auch der Gast-Azubi viel lernen“, sagt er. À la carte zu kochen sei sonst so vor Ort nicht gegeben, ist aber Prüfungsinhalt. Auch neue Techniken und Materialien kennen-zulernen sei im Projekt möglich. Koopera-tionspartner für das „Variation“-Projekt fand Schmidt in den beiden JRE-Spitzenkö-chen Marco Rückl und Oliver Röder. Die Initiatoren sind überzeugt, den Auszubil-denden damit eine völlig andere Möglich-keit zum Lernen anzubieten und dass sie sich selbst verwirklichen können. Über das JRE-Netzwerk können sich die Betriebe melden, die teilnehmen wollen. Bis zum Jahr 2017 sind die Termine allerdings bereits vergeben. „Ziel ist ein Netzwerk unter den Azubis, die ihre positiven Erfah-rungen weitergeben“, sagt Schmidt. Mit dem Projekt „Variation“ will das Hotel Schloss Montabaur auch zeigen, wie attrak-tiv der Beruf ist. „Wenn die Motivation stimmt, kommt die Erfüllung von alleine“, so Schmidt. Jan Wald hat seine Erfüllung in seinem Lehrberuf schon jetzt gefunden. „Ich bin in der Gastronomie groß gewor-den. Ich wollte den Beruf immer lernen“, sagt er. Nun sei er stolz drauf, das in einem der besten Häuser machen zu können. Begeistert ist er von der Möglichkeit, im Projekt „Variation“ sein eigenes Menü kochen zu können und mit tollen Pro-dukten arbeiten zu können. Antrieb in seinem Beruf ist es, andere glücklich zu machen: „Jeder Stuhl im Restaurant war am ersten Abend besetzt. Das ist die Bestä-tigung für uns.“

so oft“, sagt Jan Wald über seine Auswahl. Er mag einfache Gerichte und wollte in der Woche zeigen, was man daraus machen kann. Bei einem schnöden Gericht blieb es bei ihm nämlich nicht: Die Königsberger Klopse wurden vom Kalbstafelspitz mit Kartoffel-Nussbut-ter-Schaum serviert. Der angehende Koch lernt eigentlich im Haus Stemberg bei

Eine Woche lang hat der angehende Koch Jan Wald im Ausbildungsrestaurant Kroli am

Markt das Heft in der Hand.

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45VERANSTALTUNGSVORSCHAU

Mär z

IHK-VeranstaltungenDatum Uhrzeit Veranstaltung Ort Doku.-Nr.

3. 3. 17 Uhr Pensionszusage – Schwere Last in der Niedrigzinsphase?! Koblenz 14184476

9. 3. 14–16 Uhr Rechtsanwaltssprechtag Montabaur 14183946

9. 3. 17 Uhr Mit Stil und Stimme gut beraten Maria Laach 14183946

10. 3. 17 Uhr Basiswissen Vermarktung im Internet Bad Kreuznach 14183943

10. 3. n. V. Zollsprechtag Russland Koblenz 14184607

10. 3. 9–14 Uhr Basisseminar für Existenzgründer Bad Neuenahr- Ahrweiler

14184916

15. 3. 11–16 Uhr Basisseminar für Existenzgründer Koblenz 14184816

16. 3. 10–15 Uhr Basisseminar für Existenzgründer Cochem 14184948

16. 3. 10–12 Uhr Die Welt ist eine Google – was 2016 bei Google auf Sie zukommt

Bad Neuenahr- Ahrweiler

14184474

16. 3. 15–17 Uhr Die Welt ist eine Google – was 2016 bei Google auf Sie zukommt

Hachenburg 14184479

16. 3. 8.30–13.30 Uhr Basisseminar für Existenzgründer Bad Kreuznach 14184686

17. 3. 9–14 Uhr Basisseminar für Existenzgründer Altenkirchen 14184914

17. 3. 10–15 Uhr Basisseminar für Existenzgründer Simmern 14184946

17. 3. n. V. Steuerberatersprechtag für Existenzgründer Montabaur 14183655

23. 3. 13.30–17.30 Uhr FuE-Förderprogramme für KMU Koblenz 14184902

5. 4. 9–14 Uhr Basisseminar für Existenzgründer Neuwied 14184945

6. 4. 9–14 Uhr Basisseminar für Existenzgründer Bad Neuenahr- Ahrweiler

14184916

6. 4. 14 Uhr Steuerberatersprechtag für Existenzgründer Simmern 14182785

6. 4. 17 Uhr Mit Stil und Stimme gut beraten Simmern 14183947

Digitale Angriffe auf kleine und mittlere Unternehmen sind mitt-lerweile beinahe Alltag geworden. Vertrauliche Unterlagen und persönliche Daten können von Angreifern oft genug fast unge-hindert eingesehen, kopiert und manipuliert werden – das hat unangenehme Folgen für die Betroffenen. Den mit der Digitali-sierung gewachsenen Sicherheitsanforderungen halten die Vor-kehrungen in Unternehmen vielfach nicht stand. Häufig fehlen übergreifende Konzepte gegen Cyberangriffe und Schulungen von Mitarbeitern, aber auch die abgesicherte E-Mail-Kommuni-kation und weitere Abwehrmaßnahmen sind nicht durchgängig Standard. Zusammen mit dem Verein Deutschland sicher im Netz e. V. lädt die IHK Koblenz zu einem praxisnahen Workshop ein. Am Dienstag, 22. März, erfahren die Teilnehmer von 16 bis 18.30 Uhr, wie mit überschaubarem Aufwand ein höheres IT-Si-cherheitsniveau erreicht werden kann. Sie erhalten praxisnahe Tipps von einem erfahrenen Referenten und aktuelle Materialien zur Weitergabe im Unternehmen. Der Workshop richtet sich vor allem an Geschäftsführer und IT-Entscheider. Er ist kostenfrei und findet in der IHK Koblenz, Schlossstraße 2, Koblenz, statt.

Kontakt:Dr. Alexander Kessler0261 [email protected]

Workshop zu IT-Sicherheit

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46 RECHT UND STEUERN

Werbung auf Facebook & Co.: Auch auf Social-Media-Plattformen gelten die Regeln des Wettbewerbsrechts

Die sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter, Google+ etc. sind aus der digitalen Welt nicht mehr wegzudenken. Viele Groß- und Mittelstandsunternehmen sind inzwischen ebenso wie Kleingewerbetreibende beispielsweise mit einer eigenen Facebook-Page präsent und betreiben dort sowohl Image- als auch gezielte Produktwerbung. Unternehmen, die sich auf den Social-Media-Plattformen bewegen, müssen jedoch sicherstellen, dass ihre Facebook-Pages wettbewerbskon-form sind. So ist insbesondere das in § 5 UWG normierte Irreführungsverbot genauso zu beachten, wie die in § 4 UWG normierten Transparenzgebote. Zur Vorbeugung von Lauter-keitsverstößen soll im Folgenden auf häufige Fehlerquellen hingewiesen werden, die die Wettbewerbszentrale auch in ihrer Praxis beobachtet.

Impressum Eine häufige Fehlerquelle ist die fehlende oder nicht ausrei-chende Anbieterkennzeichnung auf den Facebook-Pages der Unternehmen. Sobald ein Facebook-Account zu Werbezwe-cken genutzt wird, muss ein Impressum nach § 5 Abs.1 TMG leicht erkennbar und unmittelbar erreichbar zur Verfügung gestellt werden. Unternehmen sollten dabei insbesondere auf die Platzierung des Impressums und die Beschriftung des Links, der zum Impressum führt, achten. An der leichten Erkennbarkeit des Impressums fehlt es dann, wenn dieses allenfalls über die in dem Button „Info“ enthaltene Verlinkung zum Internetauftritt (Homepage) des Unternehmers erreich-bar ist (so z. B. OLG Düsseldorf, Urteil v. 13.08.13, Az. I-20 U 75/13). Alternativ kann der Link, der zum Impressum führt, mit den Begriffen „Kontakt“ oder „Impressum“ bezeichnet

werden.

PreisangabenSoweit Unternehmen auf ihren Face-book-Pages Produkte unter Angabe von

Preisen bewerben, müssen auch hier die preisangabenrechtlichen Vorgaben erfüllt werden. Da die Facebook-Seiten grundsätzlich allgemein zugänglich sind, muss der für eine Ware genannte Preis der sogenannte Gesamtpreis sein, der die Mehrwertsteuer und

sonstigen Preisbestandteile bereits enthält. Nicht zulässig ist

es, Waren lediglich unter Angabe der Nettopreise

anzubieten (LG Leipzig, Urteil v. 16.06.15, Az. 05 O 3496/14). Für Pro-

dukte, die nach Volumen oder Gewicht angeboten werden, ist zusätzlich der jeweilige Grundpreis anzugeben (§ 2 Abs. 1 PAngV).

IrreführungsverboteSelbstverständlich müssen Unternehmen stets darauf ach-ten, dass sie mit ihren Facebook-Einträgen und Werbeaussa-gen nicht gegen das Irreführungsverbot des § 5 UWG versto-ßen. Verboten wurden beispielsweise diverse Wirksamkeits-aussagen aus einer Schlankheitswerbung, genauso wie ver-meintliche Allein- oder Spitzenstellungsbehauptungen von Unternehmen, wie beispielsweise die Behauptung, auf dem Markt „DAS ORIGINAL“ zu sein. Irreführende oder zur Täu-schung geeignete Angaben sollten daher auch auf den Social-Media-Plattformen unterlassen werden. Genauso wie Verstö-ße gegen die Irreführungsverbote zu vermeiden sind, müssen auch die in § 4 UWG normierten Transparenzgebote eingehal-ten werden, wenn beispielsweise Verkaufsförderungsmaß-nahmen, wie Rabattaktionen oder auch Gewinnspiele, ange-kündigt und beworben werden. Schließlich ist es wichtig zu wissen, dass Unternehmen auch für lauterkeitswidrige Werbe-Postings ihrer Mitarbeiter auf den Social-Media-Plattformen gemäß § 8 Abs. 2 UWG haftbar gemacht werden können, auch wenn sie selbst keine Kenntnis von der Handlung des Mitarbeiters haben (LG Freiburg, Urteil v. 04.11.13, Az. 12 O 83/13).

FazitNicht anders als bei einer herkömmlichen Homepage gelten die lauterkeitsrechtlichen Regeln auch auf den Social-Media-Plattformen. Unternehmen ist daher zu empfehlen, die Prüfung ihrer Werbungen auf Facebook & Co. nicht zu ver-nachlässigen, um so Wettbewerbsverstöße zu vermeiden.

Die WettbewerbszentraleDie Wettbewerbszentrale ist die größte und einflussreichste Selbstkontrollinstitution für fairen Wettbewerb. Getragen wird die gemeinnützige Organisation von mehr als 1.200 Unternehmen und über 800 Kammern und Verbänden der Wirtschaft. Sie finanziert sich allein aus der Wirtschaft heraus und erhält keine öffentlichen Mittel. Sie bietet umfassende Informationsdienstleistungen, berät ihre Mitglieder in allen rechtlichen Fragen des Wettbewerbs und unterstützt den Gesetzgeber als neutraler Ratgeber bei der Gestaltung des Rechtsrahmens für den Wettbewerb.

Quelle: RAin Sennur Pekpak, Zentrale zur Bekämpfung unlau-teren Wettbewerbs, Frankfurt am Main e.V., Büro Hamburg,

Ferdinandstr. 6, 20095 Hamburg

Kontakt:Bertram Weirich0261 [email protected]

FOTO: FOTOLIA

Page 47: IHK-JOURNAL · IHK-Journal 03/2016 IHK-WAHL DIE IHK-VOLLVERSAMMLUNG Am 13. Oktober wird gewählt Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Koblenz wird in diesem Jahr neu

47RECHT UND STEUERN

Im Zuge der Finanzmarktkrise im Jahr 2008 hat die Europäische Kommission schrittweise überall dort, wo es um hohe Geldwerte und ein für den Verbraucher hohes Vermögensschadensrisiko geht, zusätzliche Regelungen eingeführt. Ziel war und ist es, durch die Regulierung eine erhöhte Transparenz sowie eine verbesserte Beratungsqualität und damit einen verbesserten Verbraucher-schutz durchzusetzen. Nach dem Bereich der Versicherungsvermittler und -berater bzw. der Finanzanlagen-vermittler und -berater treten ab dem genannten Stichtag auch verschärfte Regelungen für den Bereich der Immobi-liarkreditvermittler in Kraft. „Die Richtlinie des Europäischen Parla-ments und des Rates über Wohnimmo-bilienkreditverträge für Verbraucher wird zum 21. März 2016 in deutsches Recht umgesetzt. Die Berufszugangs- und Ausübungsregeln für Immobilien-kreditvermittler werden aus § 34 c GewO herausgenommen und im neuen § 34 i GewO separat geregelt. Alle Gewerbetreibende, die am 21.03.2016 eine Erlaubnis gem. § 34 c Abs. 1 Nr. 2 GewO haben und die Verträge über Immobilienkredite im Sinne des § 34 i Abs. 1 Satz 1 GewO-E weiterhin vermit-teln wollen, müssen bis zum 21. März 2017 eine Erlaubnis als Immobiliar-darlehensvermittler nach § 34 i Abs. 1 GewO-E besitzen und sich selbst sowie die nach § 34 i Abs. 8 GewO-E einzutra-genden Personen registrieren lassen. Im § 34 i GewO heißt es sinngemäß, dass jeder, der gewerbsmäßig – den Abschluss von Immobilienver-

braucherdarlehensverträgen oder– entsprechend entgeltliche Finanzie-

rungshilfen vermitteln oder

Immobiliardarlehensvermittler – Neue Regeln ab 21. März 2016

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die Erlaubnis gem. § 34 i GewO benötigt. Übergangsregelungen, wie z. B. die sogenannte „Alte-Hasen-Regelung“, und eine Übergangsfrist bis zum 21.03.2017 für Erlaubnisinhaber des § 34 c Abs. 1 Nr. 2 GewO sind in § 160 GewO-E vorgesehen. Voraussetzung für die Erlangung der Erlaubnis sind neben persönlicher Zuverlässigkeit der Nachweis einer Berufshaftpflichtversicherung und eine besondere Sachkunde. Sofern keine weitere Änderung im Entwurf zur Ver-ordnung über Immobiliardarlehensver-mittlung (ImmVermV) eintreten wird, gelten als gleichgestellte Berufsqualifi-kationen z. B. Immobilienkaufmann/-frau, Bank- oder Sparkassenkauf-mann/-frau u. v. m. Nähere Informati-onen hierzu finden Sie im Entwurf der ImmVermV zu § 4. Die Verordnung wird voraussichtlich nicht vor Ende April 2016 in Kraft treten.Sofern diese Voraussetzungen nicht erfüllt werden, besteht die Möglichkeit, ab Juni 2016 bei der IHK Koblenz eine Sachkundeprüfung als „Geprüfter Fach-mann/Geprüfte Fachfrau für Immobili-ardarlehensvermittlung IHK“ abzulegen. Die IHK Koblenz führt die Prüfung auch für die anderen rheinland-pfälzischen IHKs zentral in Koblenz durch.In Rheinland-Pfalz sind nach derzei-tigem Stand als zuständige Erlaubnisbe-hörde die Gewerbeämter in den Städten und Verbandsgemeinden vorgesehen. Die Registrierung wird von der IHK vor-genommen. Nähere Informationen zum Erlaubnisverfahren und den Sachkunde-prüfungen finden Sie unter www.ihk-koblenz.de, Dokumenten-Nr. 125902.

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NACHGEFRAGT BEI ...

Frau Friedsam, hätten Sie sich je träumen lassen, einmal bei den Australian Open im Achtelfinale zu stehen?

Ja, das schon! Nur dass es dieses Jahr schon passieren würde, daran hatte ich vorher noch nicht gedacht. Ich habe Runde für Runde gespielt und ich habe mich über jedes Match sehr gefreut, das ich für mich entscheiden konnte.

Was war das für eine Erfahrung?

Es war eine Riesenerfahrung für mich, die ich vorher auch noch nicht so erlebt hatte. Ich habe gegen die besten Spielerinnen der Welt wie Roberta Vinci oder Agnieszka Radwanska in vollen Stadien gespielt. Durch das tolle Publikum war eine richtig gute Atmosphäre im Stadion. Solche Matches motivieren mich, nach mehr zu streben, und solche Erfahrungen werden mir auch in meinen nächsten Matches helfen.

Auf der Weltrangliste sind Sie weit nach oben geklettert. Hat das Ihr Leben verändert?

Nein, mein Leben hat sich nicht verändert. Natürlich bekomme ich durch meinen letzten Erfolg bei den Australian Open mehr Aufmerksamkeit, aber das freut mich und bestärkt mich in mei-nen guten Leistungen.

Welche sportlichen Herausforderungen warten dieses Jahr noch auf Sie?

Es warten noch einige sportliche Herausforderungen auf mich. Als meine Highlights des Jahres setze ich die Grand Slams

French Open, Wimbledon und US Open an, wo es heißt, topfit zu sein. Die Vorbereitungsturniere dafür werden mir dabei hel-fen. Aber ich freue mich auch sehr auf das deutsche Turnier, den Porsche Grand Prix in Stuttgart. Und wenn ich weiterhin so erfolgreich spiele und zu den besten vier deutschen Spiele-rinnen gehöre, dann habe ich sogar noch eine Chance auf Olym-pia in Rio. Das ist eines meiner großen Ziele: bei Olympia dabei zu sein.

Sie kommen aus dem kleinen Ort Oberdürenbach im Landkreis Ahrweiler. Im Moment sind Sie viel unter-wegs – vermissen Sie Ihre Heimat?

Ich bin gerne unterwegs und habe viel Freude daran, das ist ja auch einer der Grundvoraussetzungen meines Berufs. Aber ich freue mich nach einer langen Reise immer sehr auf meine Hei-mat. Durch das viele Reisen und die vielen Eindrücke merke ich zu Hause auch immer umso mehr, wie schön wir es in der Eifel eigentlich haben!

Wie verbringen Sie Ihre freie Zeit am liebsten?

Meistens verbringe ich meine freie Zeit natürlich zu Hause und da freue ich mich einfach, Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen. Ich gehe dann gerne ins Kino, unter-nehme Shoppingtouren mit meiner Schwester oder meinen Freunden oder mache auch mal gerne andere Sportarten mit meinem Bruder.

Die Fragen stellte Kristina Danneberg.

Nachgefragt bei …

Anna-Lena FriedsamSie ist erst 22 Jahre alt, hat sich in der Welt des Profi-Tennis aber bereits einen Namen gemacht: Anna- Lena Friedsam, gebürtige Neuwiederin, wurde schon 2009 deutsche Jugendmeisterin und hat es kürzlich bis ins Achtelfinale der Australian Open geschafft. Derzeit steht sie auf Platz 52 der Weltrangliste. Wir haben mit der Profisportlerin über das Grand-Slam-Turnier, ihre sportlichen Ziele und ihre Beziehung zu ihrer Heimat gesprochen.

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49SERVICE

Herausgeber Industrie- und Handelskammer Koblenz Schlossstraße 2, 56068 Koblenz Internet: www.ihk-koblenz.de

Redaktion Stefanie Helsper (v.i.S.d.P.) Telefon: 0261 106-191 Fax: 0261 106-55191

Frauke Blech Telefon: 0261 106-133 Fax: 0261 106-55133 [email protected]

Kristina Danneberg (Volontärin) Telefon: 0261 106-150 Fax: 0261 106-55150 [email protected]

Anzeigen Nicole Reher geno kom Werbeagentur GmbH Mecklenbecker Straße 229, 48163 Münster Telefon: 0251 53001-86 Fax: 0251 53001-7786 [email protected]

Layout-Konzeption Sarah Frank markenmut AG, Trier www.markenmut.de

Satz | Layout Mario Knöll Görres-Druckerei und Verlag GmbH, 56567 Neuwied Telefon: 02631 95118-141 Fax: 02631 95118-5141 [email protected]

Druck und Verlag Görres-Druckerei und Verlag GmbH Niederbieberer Straße 124 56567 Neuwied Telefon: 02631 95118-100 Fax: 02631 95118-5100 ISSN 0936-4579 Auflage: 54.130 | (Q3/2014)

Adress- und Versand-Service IHK Koblenz, Telefon: 0261 106-0 Das IHK-Journal ist das offizielle Organ der Industrie- und Handelskammer Koblenz und wird den beitragspflichtigen IHK-zugehörigen Unternehmen im Rahmen ihrer Mit gliedschaft ohne besonderes Entgelt geliefert.

Preis im freien Verkauf jährlich 25,50 Euro Einzelheft 2,50 Euro

Nachdruck des Inhalts nur mit ausdrück-licher Genehmi gung, Quellen angabe und unter Einsendung eines Be leg exemplares an die Re daktion. Die mit Namen oder Ini-tialen ge zeich neten Beiträge geben die Meinung des Autors, aber nicht unbedingt die Ansicht der Industrie- und Handels-kammer wieder. Dies gilt ebenso für den Inhalt und die Gestaltung gewerblicher Anzei gen und Beilagen. Für un verlangt ein-gesandte Manuskripte kei ne Gewähr. Die-ses Journal wird auf umweltfreundlichem, chlorfreiem Papier gedruckt.

Der Bezug der IHK-Zeitschriften erfolgt im Rahmen der grund-sätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK.

Impr e s sum

IHK-JOURNALDAS REGIONALE WIRTSCHAFTSMAGAZIN

Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz und Deutschland

(Basisjahr: 2010 = 100) Jahr Monat Rheinland-Pfalz Deutschland2010 100,0 100,02011 102,1 102,12012 104,3 104,12013 105,8 105,72014 106,8 106,62015 Januar 105,7 105,5 Februar 106,6 106,5 März 107,1 107,0 April 107,0 107,0 Mai 107,2 107,1 Juli 107,3 107,2 August 107,3 107,2 September 107,1 107,0 Oktober 107,1 107,0 November 107,2 107,2 Dezember 107,0 107,02016 Januar 106,3 106,1

Aktuelle Daten online abrufbar

Wirtschaftsdaten können über das Angebot der IHK Koblenz unter der Ad resse www.ihk-koblenz.de, Dokumenten-Nr. 1448, abgerufen werden.

Sie liegt fast genau mittig zwischen den vier rheinland-pfälzischen IHKs Koblenz, Trier, Ludwigshafen und Mainz, gehört aber zum Bezirk der IHK Koblenz: die IHK-Regional-geschäftsstelle Bad Kreuznach. Roswitha Henk, Iris Jung, Eugenie Kern-Walita, Anja Tholen und Regionalgeschäftsführer Jörg Lenger betreuen die IHK-Mitgliedsunterneh-men im Landkreis direkt vor Ort. Das Team bietet die gesamte Bandbreite der IHK-Leis-tungen an: So koordiniert es beispielsweise die Berufsausbildung, stellt Außenhandels-dokumente aus, organisiert Informationsveranstaltungen wie Steuerberatersprechta-ge und berät bei der Existenzgründung. Auf politischer Ebene setzt sich Regionalge-schäftsführer Lenger für die Interessen der Mitgliedsbetriebe ein – zum Beispiel in Sachen Breitbandausbau und Verkehrsinfrastruktur. Auch die Bildungsstätte Bad Kreuznach der IHK-Akademie ist in der Regionalgeschäftsstelle angesiedelt. Unterneh-men können ihre Mitarbeiter hier in Bereichen wie Betriebswirtschaft, Marketing oder Recht weiterbilden lassen.

Die IHK vor Ort: Regionalgeschäftsstelle Bad Kreuznach

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Regionalgeschäftsführer Jörg Lenger, Iris Jung, Roswitha Henk und Eugenie Kern-Walita vertreten die IHK Koblenz im Landkreis Bad Kreuznach. Nicht im Bild: Anja Tholen.

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