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„Im Anfang war das Wort“ (Joh 1,1) Das Johannesevangelium Sommersemester 2010 Thomas Söding Lehrstuhl Neues Testament Katholisch-Theologische Fakultät

Im Anfang war das Wort (Joh 1,1) Das Johannesevangelium Sommersemester 2010 Thomas Söding Lehrstuhl Neues Testament Katholisch-Theologische Fakultät

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„Im Anfang war das Wort“(Joh 1,1)

Das JohannesevangeliumSommersemester 2010

Thomas SödingLehrstuhl Neues TestamentKatholisch-Theologische Fakultät

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1. Das Johannesevangelium im Kanon

• Joh 20,30fNoch viele andere Zeichen hat Jesus gewirkt, die nicht in diesem Buch aufgeschrieben sind. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes,und damit die Glaubenden in seinem Namen das Leben haben.

Söding, Johannesevangelium SS 2010

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1. Das Johannesevangelium im Kanon

• Joh 21,24Dies ist der Jünger, der das bezeugt und es aufgeschrieben hat, und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.

• Joh 19,35Und der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und jener weiß, dass er die Wahrheit sagt.

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Hieronymus Bosch1480-1485, Öl auf Eiche, 74,7 x 61 cm, Musées Royaux de Beaux-Arts, Bruxelles

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1. Das Johannesevangelium im Kanon

• Joh 1,1.31Im Anfang war der Logos.…3Alles ist durch ihn erschaffen1VEn avrch/| h=n o` lo,goj ...3pa,nta diV auvtou/ evge,neto(

• Joh 3,16So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gegeben hat, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.

• Gen 1,1Am Anfang schuf Gott Himmel und Erdeevn avrch/| evpoi,hsen o` qeo.j to.n ouvrano.n kai. th.n gh/n~yhi_l{a/ ar"äB' tyviÞarEB. `#r<a'(h' taeîw> ~yIm:ßV'h; taeî

Söding, Johannesevangelium SS 2010

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1. Das Johannesevangelium im Kanon

• Joh 20,30Noch viele andere Zeichen hat Jesus gewirkt, die nicht in diesem Buch aufgeschrieben sind.

• Joh 21,25Es gibt noch vieles andere, was Jesus getan hat; wenn das eins nach dem anderem aufgeschrieben würde, könnte, meine ich, die Welt die Bücher nicht fassen, die zu schreiben wären.

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1. Das Johannesevangelium im Kanon

• Joh 1,1414Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des Eingeborenen vom Vater, voll Gnade und voll Wahrheit. … 16Denn aus seiner Fülle haben alle wir empfangen, Gnade über Gnade17Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit sind durch Jesus Christus geworden.18Keiner hat Gott je gesehen. Der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.

• 1Joh 1,1-4 1Was von Anfang an war, das haben wir gehört, das haben wir gesehen mit eigenen Augen, das haben wir geschaut und mit eigenen Händen berührt: das Wort des Lebens. 2Und das Leben ist erschienen, und wir haben es gesehen, und wir bezeugen es, und wir verkünden euch das ewige Leben, das beim Vater war und uns offenbart worden ist. 3Was wir gesehen und gehört haben, verkünden wir euch auch, damit ihr mit uns Gemeinschaft habt; es ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. 4Und das schreiben wir euch, damit eure Freude vollkommen sei.

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1. Das Johannesevangelium im Kanon

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Golgotha (Rekonstuktion)

Bethesda (Ausgrabung) Schiloach (Ausgrabung)

Gabbatha (Rekonstruktion) Johanneische Topographie

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1. Das Johannesevangelium im Kanon

• Joh 10,30„Ich und der Vater sind eins.“ evgw. kai. o` path.r e[n evsmenÅ

• Joh 6,68„Du hast Worte ewigen Lebens.“ r`h,mata zwh/j aivwni,ou e;ceij(

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1. Das Johannesevangelium im Kanon

• Lk 15,4-7„4Wer von euch hat hundert Schafe und verliert eines von ihnen und lässt nicht die neunundneunzig auf dem Feld zurück und sucht nach dem verlorenen, bis er‘s gefunden hat? 5Und wenn er‘s gefunden hat, trägt er‘s voll Freude auf seiner Schulter 6und geht in sein Haus und ruft seine Freunde und Nachbarn und sagt ihnen: Freut euch mit mir. Ich habe das Schaf gefunden, das ich verloren hatte7Ich sage euch: So wird im Himmel mehr Freude sein über einen Sünder der umkehrt als über neunundneunzig Gerechte, die der Umkehr nicht bedürfen.“

• Joh 10,11.14„Ich bin der Gute Hirt.“

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Aus einer röm. Katakombe, 4. Jh.

WandritzereiFriedhof San Callisto, Rom,3.

Jh.

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3. Der Johannesprolog (Joh 1,1-18)

• Joh 1,14Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.

Wir haben seine Herrlichkeit geschaut als die des Eingeborenen vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.

• Joh 20,31Dies ist geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit, die glauben, das Leben haben in seinem Namen.

• Joh 21,24Dies ist der Jünger, der das bezeugt und es aufgeschrieben hat, und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.

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Söding, Johannesevangelium SS 2010 11

3. Der Johannesprolog (Joh 1,1-18)

1Im Anfang war der Logos,und der Logos war bei Gott,und Gott war der Logos,2dieser war im Anfang bei Gott.  3Alles ist durch ihn gewordenund ohne ihn ist nichts geworden, was geworden ist.4In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.5Und das Licht scheint in der Finsternis,und die Finsternis hat’s nicht erfasst.

VEn avrch/| h=n o` lo,goj( kai. o` lo,goj h=n pro.j to.n qeo,n( kai. qeo.j h=n o` lo,gojÅ 2 ou-toj h=n evn avrch/| pro.j to.n qeo,nÅ 3 pa,nta diV auvtou/ evge,neto( kai. cwri.j auvtou/ evge,neto ouvde. e[nÅ o] ge,gonen 4 evn auvtw/| zwh. h=n( kai. h` zwh. h=n to. fw/j tw/n avnqrw,pwn\ 5 kai. to. fw/j evn th/| skoti,a| fai,nei( kai. h` skoti,a auvto. ouv kate,labenÅ

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3. Der Johannesprolog (Joh 1,1-18)

6Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt, sein Name war Johannes. 7Er kam zum Zeugnis, um für das Licht Zeugnis abzulegen, damit alle durch ihn glauben sollten. 8Er war nicht selbst das Licht, sondern um für das Licht Zeugnis abzulegen.

-8 VEge,neto a;nqrwpoj( avpestalme,noj para. qeou/( o;noma auvtw/| VIwa,nnhj\ 7 ou-toj h=lqen eivj marturi,an i[na marturh,sh| peri. tou/ fwto,j( i[na pa,ntej pisteu,swsin diV auvtou/Å 8ouvk h=n evkei/noj to. fw/j( avllV i[na marturh,sh| peri. tou/ fwto,jÅ

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Söding, Johannesevangelium SS 2010 13

3. Der Johannesprolog (Joh 1,1-18)

9Er war das wahre Licht,das jedem Menschen scheint, der in die Welt gekommen ist. 10In der Welt war er, und die Welt ist durch ihn geworden,und die Welt erkannte ihn nicht.11In sein Eigentum kam er und die Seinen nahmen ihn nicht auf.12Die ihn aber aufnahmen, ihnen gab er Vollmacht, Kinder Gottes zu werden, die an seinen Namen glauben, 13die nicht aus Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.

9 +Hn to. fw/j to. avlhqino,n( o] fwti,zei pa,nta a;nqrwpon(evrco,menon eivj to.n ko,smonÅ 10 evn tw/| ko,smw| h=n( kai. o` ko,smoj diV auvtou/ evge,neto(kai. o` ko,smoj auvto.n ouvk e;gnwÅ 11 eivj ta. i;dia h=lqen( kai. oi` i;dioi auvto.n ouv pare,labonÅ

12 o[soi de. e;labon auvto,n( e;dwken auvtoi/j evxousi,an te,kna qeou/ gene,sqai( toi/j pisteu,ousin eivj to. o;noma auvtou/( 13 oi] ouvk evx ai`ma,twn ouvde. evk qelh,matoj sarko.j ouvde. evk qelh,matoj avndro.j avllV evk qeou/ evgennh,qhsanÅ

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3. Der Johannesprolog (Joh 1,1-18)

14Und das Wort ist Fleisch gewordenund hat unter uns gewohnt,und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit als die des Eingeborenen vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. 15Johannes legt über ihn Zeugnis ab und hat gerufen: Dieser war, von dem ich gesagt habe: Der nach mir kommt, ist mir voraus, denn er war eher als ich.16Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, nur Gnade über Gnade. 17Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit sind durch Jesus Christus geworden.18Keiner hat Gott je gesehen. Der Eingeborene, Gott, der im Schoß des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.

14 Kai. o` lo,goj sa.rx evge,neto kai. evskh,nwsen evn h`mi/n( kai. evqeasa,meqa th.n do,xan auvtou/( do,xan w`j monogenou/j para. patro,j( plh,rhj ca,ritoj kai. avlhqei,ajÅ 15 VIwa,nnhj marturei/ peri. auvtou/ kai. ke,kragen le,gwn\ ou-toj h=n o]n ei=pon\ o` ovpi,sw mou evrco,menoj e;mprosqe,n mou ge,gonen( o[ti prw/to,j mou h=nÅ 16 o[ti evk tou/ plhrw,matoj auvtou/ h`mei/j pa,ntej evla,bomen kai. ca,rin avnti. ca,ritoj\ 17 o[ti o` no,moj dia. Mwu?se,wj evdo,qh( h` ca,rij kai. h` avlh,qeia dia. VIhsou/ Cristou/ evge,netoÅ 18 Qeo.n ouvdei.j e`w,raken pw,pote\ monogenh.j qeo.j o` w'n eivj to.n ko,lpon tou/ patro.j evkei/noj evxhgh,satoÅ

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4. Das Zeugnis des Täufers (Joh 1,19-34)

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TINTORETTOTaufe Christi1579-81Öl auf Leinwand 538 x 465 cmScuola Grande di San Rocco, Venedig

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5. Die Hochzeit zu Kana

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Giusto de' MenabuoiHochzeit zu Kana 1376-78FrescoBaptistterium Padua

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5. Die Hochzeit zu Kana

Posidonienschiefer in sehr feiner Schichtung

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6. Das Gespräch mit Nikodemus (Joh 3,1-21)• Joh 2,23

23Als er aber in Jerusalem war zum Paschafest, kamen viele zum Glauben an seinen Namen(evpi,steusan eivj to. o;noma auvtou/ ), weil sie die Zeichen sahen, die er tat. 24Jesus aber vertraute sich ihnen nicht an (ouvk evpi,steuen auvto.n auvtoi/j ), weil er sie alle kannte 25und keinen Bedarf hatte, dass einer Zeugnis ablege vom Menschen, denn er wusste, was im Menschen war.

• Joh 3,1ff.1Es war ein Mensch von den Pharisäern, Nikodemus sein Namen, ein Anführer der Juden; 2der kam zu ihm des nachts und sagte ihm: „Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, der von Gott gekommen ist; denn keiner kann diese Zeichen tun, die du tust, wenn nicht Gott mit ihm ist.“

Söding, Johannesevangelium SS 2010

Michelangelo Buonarroti, Christus, gekreuzigt zwischen der Jungfrau und Nikodemus, Schwarze Kreide, Kupferstich und Weißblei 43,3 x 29 cm Musée du Louvre, Paris

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6. Das Gespräch mit Nikodemus (Joh 3,1-21)

• Clemens Alexandrinus, Excerpta ex Theodoto 78 Wer waren wir? Was sind wir geworden? Wo waren wir? Wohinein wurden wir geworfen? Wohin eilen wir? Wovon werden wir erlöst? Was ist Geburt? Was Wiedergeburt?

Clemens (150-215 n. Chr. ) zitiert aus dem Werk eines Gnostikers, das nicht erhalten geblieben ist, um ihn zu widerlegen.: Die wahre Gnosis sei der katholische Glaube.

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6. Das Gespräch mit Nikodemus (Joh 3,1-21)

• Mt 19,28„Amen, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid: bei der Wiedergeburt (evn th/| paliggenesi,a|), wenn der Menschensohn sitzen wird beim Thron seiner Herrlichkeit, werdet auch ihr sitzen auf zwölf Thronen, zu richten die zwölf Stämme Israels.”

• Tit 3,4f.Als die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes erschien, unseres Retters, hat er uns gerettet, nicht aus Werken, die wir in Gerechtigkeit getan haben, sondern gemäß seinem Erbarmen durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung (dia. loutrou/ paliggenesi,aj kai. avnakainw,sewj) des Heiligen Geistes.

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6. Das Gespräch mit Nikodemus (Joh 3,1-21)

• 1Petr 1,3Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seinem großen Erbarmen neu geboren hat (avnagennh,saj ) zur lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

• 1Petr 1,22f.Nachdem ihr eure Seelen gereinigt haben im Gehorsam gegenüber der Wahrheit zu ungeheuchelter Bruderliebe, liebt einander beständig aus ganzem Herzen, die ihr neu geboren seid (avnagegennhme,noi ), nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem: durch das Wort des lebendigen Gottes, das bleibt.

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6. Das Gespräch mit Nikodemus (Joh 3,1-21)

• Joh 3,3„Amen, amen, ich sage dir: Wer nicht von neuem geboren wird, kann das Reich Gottes nicht sehen.“

• Joh 3,5 Amen, amen, ich sage dir: Wer nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann nicht in das Reich Gottes eingehen.“

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6. Das Gespräch mit Nikodemus (Joh 3,1-21)

• Joh 3,14„Und so, wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss auch der Menschensohn erhöht werden, …“

• Joh 8,28„Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, werdet ihr erkennen, dass ich es bin (o[ti evgw, eivmi) und nichts von mir aus tue, sondern wie rede, wie es mich der Vater gelehrt hat.“

• Joh 12,31f.„Jetzt ist dieser Welt Gericht; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen; und wenn ich von der Erde erhöht sein werden, werde ich alle an mich ziehen.“ Dies sagte er, zu kennzeichnen, welchen Todes er sterben werde.

Söding, Johannesevangelium SS 2010

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7. Das Gespräch mit Nikodemus (Joh 3,1-21)

• Joh 3,14f.„14Und so, wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss auch der Menschensohn erhöht werden, 15damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat.

Söding, Johannesevangelium SS 2010

• Num 21,8f.8Der Herr antwortete Mose: Mach dir eine Schlange und häng sie an einer Fahnenstange auf! Jeder, der gebissen wird, wird am Leben bleiben, wenn er sie ansieht. 9Mose machte also eine Schlange aus Kupfer und hängte sie an einer Fahnenstange auf. Wenn nun jemand von einer Schlange gebissen wurde und zu der Kupferschlange aufblickte, blieb er am Leben.

Das Bild der kupfernen Schlange auf dem Berg Nebo an der Grenze von Jordanien nach Israel

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7. Das Gespräch am Jakobsbrunnen (Joh 4,1-42)

Söding, Johannesevangelium SS 2010

Der Jakobsbrunnen bei Sychar bor dem Garizim in einer historischen Aufnahme.

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7. Das Gespräch am Jakobsbrunnen (Joh 4,1-42)

• Joh 4,8Denn seine Jünger waren in die Stadt fortgegangen, etwas zu essen zu kaufen.

• Joh 4,27Unterdessen kamen seine Jünger und wunderten sich, dass er mit einer Frau sprach; niemand aber fragte: Was suchst du?, oder: Was redest du mit ihr?.

• Joh 4,31ff.31In der Zwischenzeit baten ihn seine Jünger: „Rabbi, iss!“32Er aber sagte ihnen: „Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt.“33Da sagten seine Jünger untereinander: „Wer habt ihm nur zu essen gebracht?“

• Joh 4,34-38„Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und ich werde sein Werk vollenden. 35Sagt ihr nicht selbst: ‚Noch vier Monate sind es, und die Ernte kommt’; siehe, ich sage euch: Erhebt eure Augen und schaut die Felder, dass sie schon weiß sind zur Ernte. 36Der Schnitter hat seinen Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit der Sämann sich freut mit dem Schnitter. 37Dann darin ist das Sprichwort wahr: ‚Ein anderer ist der Sämann, und ein anderer der Schnitter.’ 38Ich habe euch gesandt, zu ernten, wo ihr euch nicht bemüht habt; andere haben sich abgemüht und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten.“

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7. Das Gespräch am Jakobsbrunnen (Joh 4,1-42)

• Joh 4,25„Ich weiß, dass der Messias kommt, der Christus heißt; wenn jener kommt, wird er uns alles verkünden.“

• Joh 4,29„Kommt, seht den Mensch, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe; ob er nicht der Messias ist?“

• Joh 4,39„Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe.“

oi=da o[ti Messi,aj e;rcetai o` lego,menoj cristo,j\ o[tan e;lqh| evkei/noj( avnaggelei/ h`mi/n a[pantaÅ

deu/te i;dete a;nqrwpon o]j ei=pe,n moi pa,nta o[sa evpoi,hsa( mh,ti ou-to,j evstin o` cristo,jÈ

ei=pe,n moi pa,nta a] evpoi,hsaÅ

Söding, Johannesevangelium SS 2010

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7. Das Gespräch am Jakobsbrunnen (Joh 4,1-42)

• Joh 4,39Aus jener Stadt der Samariter kamen viele zum Glauben an ihn wegen des Wortes, das die Frau bezeugt hatte (dia. to.n lo,gon th/j gunaiko.j marturou,shj): „Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe.“

• Joh 4,41Und viel mehr kamen zum Glauben seines Wortes wegen (dia. to.n lo,gon auvtou/).

• Joh 4,42„Nicht wegen deiner Rede glauben wir (dia. th.n sh.n lalia.n pisteu,omen), sondern weil wir selbst ihn gehört haben.“

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7. Das Gespräch am Jakobsbrunnen (Joh 4,1-42)

• Joh 4,13f. „Alle, die von diesem Wasser trinken, werden wieder durstig. 14Die aber trinken von dem Wasser, das ich ihnen geben werde, werden nicht mehr dürsten in Ewigkeit, sondern das Wasser, das ich ihnen geben werde, wird in ihnen zur Quelle werden von Wasser, das zum ewigen Leben sprudelt.“

Söding, Johannesevangelium SS 2010

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7. Das Gespräch am Jakobsbrunnen (Joh 4,1-42)

• Joh 4,21-24„Glaub mir, Frau, die Stunde kommt, dass ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem zum Vater beten werdet. 22Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen, denn das Heil kommt von den Juden. 23Doch die Stunde kommt und ist jetzt, dass die wahren Beter zum Vater beten in Geist und Wahrheit; denn der Vater sucht ja solche, die ihn anbeten, 24Geist ist Gott; und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.“

pi,steue, moi( gu,nai( o[ti e;rcetai w[ra o[te ou;te evn tw/| o;rei tou,tw| ou;te evn ~Ierosolu,moij proskunh,sete tw/| patri,Å 22 u`mei/j proskunei/te o] ouvk oi;date\ h`mei/j proskunou/men o] oi;damen( o[ti h` swthri,a evk tw/n VIoudai,wn evsti,nÅ 23avlla. e;rcetai w[ra kai. nu/n evstin( o[te oi` avlhqinoi. proskunhtai. proskunh,sousin tw/| patri. evn pneu,mati kai. avlhqei,a|\ kai. ga.r o` path.r toiou,touj zhtei/ tou.j proskunou/ntaj auvto,nÅ 24 pneu/ma o` qeo,j( kai. tou.j proskunou/ntaj auvto.n evn pneu,mati kai. avlhqei,a| dei/ proskunei/nÅ

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8. Die Auferweckung des Lazarus (Joh 11)

• Joh 11,4 „Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern für Gottes Herrlichkeit, damit der Sohn Gottes durch ihn verherrlicht werde.“

• Joh 11.40„ Habe ich dir nicht gesagt, dass du die Herrlichkeit Gottes sehen wirst, wenn du glaubst?“

• Joh 2,11Diesen Anfang der Zeichen machte Jesus in Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn.

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8. Die Auferweckung des Lazarus (Joh 11)

• Lk 10,38-4238Als sie weiterzogen, kam er in ein Dorf, dort war eine Frau namens Martha, die ihn aufnahm. 39Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Die setzte sich ihm zu Füßen und lauschte seinem Wort. 40Martha aber machte sich mit viel Dienen zu schaffen; sie trat herzu und sagte: „Herr, kümmert dich nicht, dass meine Schwester mich allein zum Dienen zurücklässt? Sag ihr, dass sie mit mir helfen soll!“ 41Der Herr aber antwortete und sagte ihr: „Martha, Martha, du sorgst und beunruhigst dich um vieles. 42Aber eins ist nötig. Maria hat den guten Teil gewählt; der soll ihr nicht genommen werden.“Söding, Johannesevangelium SS 2010

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8. Die Auferweckung des Lazarus (Joh 11)

• Joh 12,1-121Sechs Tage vor dem Paschafest kam Jesus nach Bethanien, wo Lazarus war, den er von den Toten erweckt hatte. 2Dort bereiteten sie ihm ein Essen, und Martha diente ihm. Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tische lagen. 3Da nahm Maria einen Liter reinen, teuren Nardenöls und salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihren Haaren; das Haus aber wurde vom Duft des Öles erfüllt.

Söding, Johannesevangelium SS 2010

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8. Die Auferweckung des Lazarus (Joh 11)

• Joh 11,47-5247Da versammelten sich die Hohenpriesster und Pharisäer als Synhedrion und sagten: „Was tun? Dieser Mensch setzt viele Zeichen; 48Lassen wir ihn gewähren, werden alle an ihn glauben. Dann werden die Römer kommen und uns Land und Leute nehmen.“ 49Einer aber von ihnen, Kaiaphas, Hoherpriester jenes Jahres, sagte ihnen: „Ihr versteht rein gar nichts. 50Ihr bedenkt nicht, dass es euch nützt, wenn ein Mensch für das Volk stirbt, ehe das ganze Volk untergeht.“51Das aber sagt er nicht von sich aus, sondern als Hoherpiester jenes Jahr gab er eine Prophezeiung ab, dass Jesus für das Volk sterben werde – 52und nicht für das Volk allein, sondern um alle verstreuten Gotteskinder in eins zusammenzuführen.

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8. Die Auferweckung des Lazarus (Joh 11)

Söding, Johannesevangelium SS 2010

Bethanien am Ölberg um 1955

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8. Die Auferweckung des Lazarus (Joh 11)

Söding, Johannesevangelium SS 2010

DUCCIO di BuoninsegnaAuferweckung des Lazarus 1308-11Tempera auf Holz, 43,5 x 46 cmKimbell Art Museum, Forth Worth

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9. Die Fußwaschung (Joh 13,1-20)

Söding, Johannesevangelium SS 2010

Rembrandt Harmens van Rijn, Fußwaschung ,1653-58, Federzeichnung, 15,6 x 22 cm, Rijksmuseum, Rijksprenten-kabinet Amsterdam

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9. Die Fußwaschung (Joh 13,1-20)

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• Joh 13,1f.Vor dem Paschafest aber wusste Jesus, dass seine Stunde gekommen war, um hinüberzugehen aus dieser Welt zum Vater; und da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung (eivj te,loj ).

• Joh 11,55Nahe war das Paschafest der Juden, und viele zogen vor dem Paschafest vom Land hinauf nach Jerusalem, um sich zu heiligen (i[na a`gni,swsin e`autou,jÅ).

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9. Die Fußwaschung (Joh 13,1-20)

• Joh 13,10 Vaticanus~O leloume,noj ouvk e;cei crei,an eiv mh. tou.j po,daj ni,yasqai( avllV e;stin kaqaro.j o[loj\„Wer gebadet ist, braucht nicht gewaschen zu werden, ausgenommen die Füße, sondern ist ganz rein.“

• Joh 13,10 Sinaiticus ~O leloume,noj ouvk e;cei crei,an ni,yasqai( avllV e;stin kaqaro.j o[loj\„Wer gebadet ist, braucht nicht mehr gewaschen zu werden,

sondern ist ganz rein.“Söding, Johannesevangelium SS 2010

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9. Die Fußwaschung (Joh 13,1-20)

• Joh 13,14f. eiv ou=n evgw. e;niya u`mw/n tou.j po,daj o` ku,rioj kai. o` dida,skaloj( kai. u`mei/j ovfei,lete avllh,lwn ni,ptein tou.j po,daj\ u`po,deigma ga.r e;dwka u`mi/n i[na kaqw.j evgw. evpoi,hsa u`mi/n kai. u`mei/j poih/teÅ “Wenn nun ich euch die Füße gewaschen habe, der Herr und lehrer, seid ihr es auch schuldig, einander die Füße zu waschen; denn ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr, so wie euch getan habe, auch tut.”

• Joh 13,34VEntolh.n kainh.n di,dwmi u`mi/n( i[na avgapa/te avllh,louj( kaqw.j hvga,phsa u`ma/j i[na kai. u`mei/j avgapa/te avllh,loujÅEin neues Gebot gebe ich euch, damit ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander liebt.

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9. Die Fußwaschung (Joh 13,1-20)

• Joh 13,16„Amen, ich sage euch: Kein Knecht ist größer sein Herr und kein Gesandter (avpo,stoloj) größer als der, der ihn gesandt hat.“

• Joh 13,20„Wer aufnimmt, wen ich sende, nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, den, der mich gesandt hat.“

• Mk 9,35ff.35Er setzte sich und rief die Zwölf und sagte ihnen: „Wer Erster sein will, soll der Letzte von allen sein und aller Diener.“ 36Und er nahm ein Kind und stellte es in ihre Mitte und umarmte es und sagte: ihnen „37Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, nimmt mich auf. Und wer mich aufnimmt, nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.“

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9. Die Fußwaschung (Joh 13,1-20)

• Joh 13,15 “… ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr, so wie euch getan habe, auch tut.”

• Joh 20,28„Wem ihr die Sünden erlasst, sind sie erlassen; wem ihr sie behaltet, sind die behalten.“

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10. Die Abschiedsworte Jesu (Joh 14-17)

• Joh 13,31Als er hinausgegangen war, sagt Jesus: …

• Joh 13,36Jesus antwortet ihm: …

• Joh 13,38Jesus antwortet: …

• Joh 14,6Jesus sagt ihm: …

• Joh 14,9Jesus sagt ihm: …

• Joh 14,23Jesus antworte und sagte ihm: …

• Joh 13,36Simon Petrus sagt ihm: …

• Joh 13,37Petrus sagt ihm:

• Joh 14,5Thomas sagt ihm: …

• Joh 14,8Philippus sagt ihm: …

• Joh 14,22Judas, nicht der Iskarioth, sagt ihm: …

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10. Die Abschiedsworte Jesu (Joh 14-17)

• Joh 14,31 „… Steht auf, lasst uns gehen von hier.“ VEgei,resqe( a;gwmen evnteu/qenÅ

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10. Die Abschiedsworte Jesu (Joh 14-17)

• Joh 13,31-3531Als er hinausgegangen war, sagt Jesus: „Nun wird verherrlicht der Menschensohn und Gott wird verherrlicht in ihm,32und Gott verherrlicht ihn in sich,und sofort wird er ihn verherrlichen.33Kinder, noch wenig bin ich mit euch. Ihr werdet mich suchen, und so wie ich den Juden gesagt habe: Wohin ich gehe, dahin könnt ihr nicht gehen, und euch sagte ich’s jetzt.34Ein neues Gebot gebe ich euch: dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander liebt.35Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, dass ich unter einander Liebe habt.“

1. Verherrlichung

2. Weg

3. Liebe

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10. Die Abschiedsworte Jesu (Joh 14-17)

• Joh 14,23Jesus antwortete und sagte ihm: …

• Joh 16,19Jesus wusste, dass sie ihn fragen wollten, und sagte ihnen: …

• Joh 16,31Jesus antwortete ihnen: …

• Joh 17,1Nachdem Jesus dies gesagt hatte, erhob er seine Augen zum Himmel und sagte: …

• 16,17Da sagten seine Jünger untereinander: …18Da wollten sie sagen: …

• Joh 16,29Seine Jünger sagen ihm: …

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10. Die Abschiedsworte Jesu (Joh 14-17)

• Joh 14,6f.„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“

• Peter Seewald:Wie viele Wege gibt es zu Gott?

• Joseph Ratzinger:So viele, wie es Menschen gibt. … Der eine Weg ist eben so groß, daß er in jedem Menschen zu seinem persönlichen Weg wird.

Joseph Ratzinger, Salz der Erde. Christentum und katholische Kirche an der

Jahrtausendwende. Ein Gespräch mit Peter Seewald,

Stuttgart 1996, 35.

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10. Die Abschiedsworte Jesu (Joh 14-17)

• Joh 15,1 „Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer.“

• Joh 15,6„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.“

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10. Die Abschiedsworte Jesu (Joh 14-17)

• Joh 15,4 „4Bleibt in mir, wie auch ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht von selbst tragen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt.“

• Joh 15,5f.„Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, trägt viel Frucht, weil ihr ohne mich nichts tun könnt. 6Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeschnitten und verdorrt und wird gesammelt und ins Feuer geworfen und verbrennt.“

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10. Die Abschiedsworte Jesu (Joh 14-17)

• Joh 15,9a„So wie mich der Vater geliebt hat, so habe ich euch geliebt.“

• Joh 15,9b„Bleibt in meiner Liebe!“

• Joh 15,12„Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.“

• Joh 15,17„Dies gebiete ich euch, dass ihr einander liebt.“

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10. Die Abschiedsworte Jesu (Joh 14-17)

• Joh 15,18„Wenn die Welt euch hasst, …“

• Joh 16,7„Es nutzt euch, wenn ich fortgehe.“

• Joh 16,16„Kurze Zeit, und ihr werdet mich nicht mehr sehen – und wieder kurze Zeit, und ihr werdet mich sehen.“

• Joh 16,28„Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater.“

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10. Die Abschiedsworte Jesu (Joh 14-17)

• 17,1„Vater, verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn dich verherrlicht.“

• Joh 17,24„Vater, ich will, dass die, die du mir gegeben hast, mit mir sind, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich geliebt hast vor Erschaffung der Welt.“

• Joh 17,25f.„ 25Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast. 26Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in ihnen.

• Joh 17,5„Jetzt verherrliche du mich, Vater, …“

• Joh 17,11„ Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den Du mir gegeben hast, damit sie eins sind, so wie wir.“

• Joh 17,20f 20Nicht für diese allein bitte ich dich, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben, 21damit alle eins seien, so wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, damit auch sie in uns seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.“

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11. Der Prozess Jesu (Joh 18,28 – 19,16a)

• Joh 18,28: Sie [die Hohenpriester und ihre Diener – 18,26] führten Jesus zum Prätorium, … gingen aber selbst nicht hinein, damit sie nicht unrein würden, sondern das Pascha essen könnten.

• Joh 18,30: Sie antworteten ...• Joh 18,31: Die Juden sagten …• Joh 18,38: Er ging wieder hinaus zu den Juden …• Joh 18,39: Sie schrieen …“ • Joh 19,6: Als sie ihn sahen, schrieen die Hohenpriester und ihre

Diener• Joh 19,7: Es antworteten ihm die Juden …• Joh 19,12: Die Juden schrieen …“• Joh 19,14: Er sagte den Juden: ‚Seht, euer König!‘• Joh 19,15f: Jene schrieen: „Fort, fort, kreuzige ihn.“

Die Hohenpriester antworteten: … Da lieferte er ihnen Jesus aus …

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11. Der Prozess Jesu (Joh 18,28 – 19,16a)

• Joh 19,7„Wir haben ein Gesetz, und nach diesem Gesetz muss er sterben, weil er sich selbst zum Sohn Gottes gemacht hat.“

• Joh 5,18Deshalb trachten sie ihm umso erbitterter nach dem Leben, weil er nicht nur den Sabbat aufgelöst, sondern Gott seinen ureigenen Vater genannt und sich damit Gott gleichgestellt habe.

• Joh 10,33„Nicht wegen einer guten Tat wollen wir dich steinigen, sondern wegen deiner Blasphemie. Denn du bist ein Mensch und machst dich selbst zu Gott.“

Söding, Johannesevangelium SS 2010

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11. Der Prozess Jesu (Joh 18,28 – 19,16a)

• Nr. 17 CHORALAch, großer König, groß zu allen Zeiten,wie kann ich g'nugsam diese Treu ausbreiten?Kein's Menschen Herze mag indes ausdenken,was dir zu schenken.Ich kann's mit meinen Sinnen nicht erreichen,womit doch dein Erbarmen zu vergleichen.Wie kann ich dir denn deine Liebestatenim Werk erstatten?

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Matthias Grünewald, Isenheimer Altar, 1506-1515

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11. Der Prozess Jesu (Joh 18,28 – 19,16a)

Pilatus • 33Bist du der König der Juden?

• 35Bin ich denn ein Jude? Dein eigenes Volk und die Hohenpriester haben dich mir ausgeliefert. Was hast du getan?

• 37Also bist du doch ein König?

• 38Was ist Wahrheit?

Jesus• 34Hast du das von dir aus gesagt?

Oder haben es dir andere über mich gesagt?

• 36Mein Königreich ist nicht von dieser Welt. Wäre es von dieser Welt, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königreich ist nicht von hier.

• Du sagst, dass ich ein König bin. Denn dazu bin ich geboren und in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit zeuge. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.

Söding, Johannesevangelium SS 2010

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11. Der Prozess Jesu (Joh 18,28 – 19,16a)

• Joh 19,4f.4Und es trat Pilatus wieder heraus und sagte ihnen: „Siehe, ich führe ihn euch heraus, damit ihr erkennt dass ich keine Schuld an ihm finde.“ 5So kam Jesus heraus, er trug die Dornenkrone und den Purpurmantel.Und er sprach: „Seht, der Mensch!“

Söding, Johannesevangelium SS 2010

Honorè Daumier, Ecce homo (1851), Öl auf Leinwand, 163 x 130 cm Museum Folkwang, Essen

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12. Die Kreuzigung Jesu (Joh 19,16b-42)

Söding, Johannesevangelium SS 2010

Bernardo Daddi, ca. 1340Holztafel

Collezione Vittorio Cini, Venedig

Bramantiono Kreuzigung , ca. 1515Öl uf Leinwand, 372 x 270 cmPinacoteca di Brera, Mailand

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12. Die Kreuzigung Jesu (Joh 19,16b-42)

• Joh 19,28„Mich dürstet“ (vgl. Ps 22,16)

• Joh 19,30„Es ist vollendet.“

• Joh 19,30Und er neigte das Haupt und übergab den Geist (kai. kli,naj th.n kefalh.n pare,dwken to. pneu/maÅ

• Mk 15,34 par. Mt 27,46„Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Ps 22,1)

• Lk 23,46„Vater, in deine Hände überstelle ich meinen Geist (pa,ter, eivj cei/ra,j sou parati,qemai to. pneu/ma, mou).“ (Ps 31,6)Söding, Johannesevangelium SS 2010

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12. Die Kreuzigung Jesu (Joh 19,16b-42)

• Sach 12,8ff (EÜ)8 An jenem Tag beschirmt der Herr die Einwohner Jerusalems und dann wird selbst der von ihnen, der strauchelt, wie David sein und das Haus David an ihrer Spitze wie Gott, wie der Engel des Herrn.9 An jenem Tag werde ich danach trachten, alle Völker zu vernichten, die gegen Jerusalem anrücken. 10 Doch über das Haus David und über die Einwohner Jerusalems werde ich den Geist des Mitleids und des Gebets ausgießen. Und sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben. Sie werden um ihn klagen, wie man um den einzigen Sohn klagt; sie werden bitter um ihn weinen, wie man um den Erstgeborenen weint.

Söding, Johannesevangelium SS 2010

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12. Die Kreuzigung Jesu (Joh 19,16b-42)

• Joh 19,34… einer der Soldaten stach mit seiner Lanze in seine Seite, und sofort flossen Blut und Wasser heraus.

• Joh 7,37f.37Am letzten Tag des großen Festes, stellte Jesus sich hin und rief: „Wer dürstet, komme zu mir, und es trinke, 38wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt (Ez 47,1; Sach 14,8 ?): „Aus seinem Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen“. 39Das sagte er vom Heiligen Geist, den empfangen würden, die an ihn glauben; denn noch war der Geist nicht, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.

Söding, Johannesevangelium SS 2010

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13. Die Erscheinungen in Jerusalem (Joh 20)

Söding, Johannesevangelium SS 2010

Duccio di Buoninsegna (1308-11)Tempera auf Holz 51 x 57 cm

Museo dell‘Opere dl Duomo, Siena

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13. Die Erscheinungen in Jerusalem (Joh 20)

• Joh 203Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab. 4Die beiden liefen aber,

6Dann kam auch Simon Petrus, der ihm nachgekommen war, und ging in das Grab hinein und sah die Leintücher liegen. 7Und das Schweißtuch, das über seinem Kopf gewesen war, lag nicht zusammen mit den Leintüchern, sondern für sich zusammengelegt an seinem Platz.

9denn sie kannten die Schrift noch nicht, dass er von den Tod auferstehe. 10So gingen die Jünger wieder zu den Ihren zurück.

und der andere Jünger eilte voraus, schneller als Petrus, und kam als erster zum Grab. 5Und vorgebeugt sah er die Leinentücher liegen, ging jedoch nicht hinein.

8Da ging auch der andere Jünger hinein, der zuerst zum Grab gekommen war, und er sah und glaubte;

Söding, Johannesevangelium SS 2010

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13. Die Erscheinungen in Jerusalem (Joh 20)

• Mk 16,8Die Frauen kamen heraus und flohen vom Grab; denn Furcht und Zittern hatte sie ergriffen, und sie sagten niemandem etwas, denn sie fürchteten sich sehr.

• Lk 24,10ff.10Es waren aber Maria Magdalena und Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus, und die anderen mit ihnen, die es den Aposteln sagten. 11Denen aber erschien es als Geschwätz, und sie glaubten ihnen nicht. 12Petrus aber stand auf und lief zur Gruft und beugte sich vor und sah die nur die Leintücher und ging weg und wunderte sich bei sich, was geschehen sei.

• Joh 201Am ersten Tag der Woche kommt Maria Magdalena früh, es war noch dunkel, zum Grab und sieht den Stein vom Grab weggewälzt. 2Da läuft sie und kommt zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, den Jesus liebte, und sagte ihnen: „Sie haben den Herrn aus dem Grab geholt, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben.“3Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab.

Söding, Johannesevangelium SS 2010

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13. Die Erscheinungen in Jerusalem (Joh 20)

Söding, Johannesevangelium SS 2010

Die AbgarlegendeMandylion aus dem 10. Jh., Sinaikloster, Konstantinopel

Kuppelpfeiler in St. Peter, Rom

Kupfersstich, 1646

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13. Die Erscheinungen in Jerusalem (Joh 20)

Söding, Johannesevangelium SS 2010

Georg Baselitz, Abgarbild, 1984

Das Mandylion

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13. Die Erscheinungen in Jerusalem (Joh 20)

Söding, Johannesevangelium SS 2010

Das Grabtuch von Turin

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13. Die Erscheinungen in Jerusalem (Joh 20)

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Duccio di Buoninsegna1308-11Tempera auf Holz 51 x 57 cmMuseo dell‘Opere dl Duomo, Siena

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13. Die Erscheinungen in Jerusalem (Joh 20)

• Joh 20,11-1811Maria aber stand draußen …und weinte. … und beugte sich in die Grabkammer hinein … 12Da sah sie zwei Engel … 13Sie sagte ihnen: … 14… Sie wandte sich nach hinten und sah Jesus und wusste nicht, dass er es war.15… Sie meinte …. und sagte zu ihm: … 16Da wandte sie sich um und sagte auf hebräisch zu ihm: …18Maria von Magdala kommt, seinen Jüngern zu verkünden …

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In seiner 2003 erschienenen Novelle „Magdalena am Grabe“ markiert Patrick Roth durch ein erzähltes Bibliodrama eine Leerstelle in Joh 20,11-18: Eine entscheidende Bewegung Jesu, sein Vorübergehen, wird nicht erzählt.

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13. Die Erscheinungen in Jerusalem (Joh 20)

Jesus„15Frau, was weinst du? Wen suchst du?“

„16Maria.“„17Rühr mich nicht an, denn noch bin ich nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh‘ aber zu meinen Brüdern und sag‘ ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.“

Maria Magdalena„Herr, wenn du ihn weggenommen hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast; dann werde ich ihn holen.“„Rabbuni.“

18„Ich habe den Herrn gesehen.“

Söding, Johannesevangelium SS 2010

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13. Die Erscheinungen in Jerusalem (Joh 20)

• Joh 20,21mh, mou a[ptou

• Vulgatanoli me tangere

• LutherbibelRühr mich nicht an!

• Einheitsübersetzung Halte mich nicht fest.

• King James VersionTouch me not.

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14. Die Erscheinung am See (Joh 21)

• Joh 21,14Das ist schon das drittemal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, nachdem er von den Toten auferweckt worden war. tou/to h;dh tri,ton evfanerw,qh VIhsou/j toi/j maqhtai/j evgerqei.j evk nekrw/nÅ

Söding, Johannesevangelium SS 2010

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14. Die Erscheinung am See (Joh 21)

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14. Die Erscheinung am See (Joh 21)

• Joh 213Simon Petrus sagte ihnen: „Ich gehe fischen!“

Simon Petrus aber, als er hörte, dass es der Herr ist, gürtete sein Obergewand, weil er nackt war, und sprang in den See.

10Jesus sagt ihnen: „Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt!“ 11Da stieg Petrus hinein und zog das Netz ans Land …

Die anderen sagten: „Wir gehen mit dir!“ …7Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: „Es ist der Herr!“

8Die anderen Jünger kamen mit dem Boot …

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14. Die Erscheinung am See (Joh 21)

• Joh 214Als die Morgenfrühe anbrach, stand Jesus am Ufer, aber seine Jünger erkannten nicht, dass es Jesus war. 5Da sagt er ihnen: „Kinder, habt ihr nicht zu essen?“ Sie antworteten ihm: „Nein“.9Als sie an Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer und darauf Fische liegen und Brot. 10Jesus sagt ihnen: „Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt!“ 11Da stieg Petrus hinein und zog das Netz ans Land …12Jesus sagte: „Kommt und esst!“ … 13Jesus kommt und nimmt das Brot und gibt es ihnen, desgleichen die Fische. Söding, Johannesevangelium SS 2010

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14. Die Erscheinung am See (Joh 21)

• Joh 21,15„Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich (avgapa/|j me) mehr als diese?“ „Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe (filw/ se).”„Weide meine Lämmer (avrni,a )!“

• Joh 21,16„Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich (avgapa/|j me)?“„Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe (filw/ se).“ „Weide meine Lämmer (avrni,a )!“

• Joh 21,17„Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich (filei/j me)?“„Herr, du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe (filw/ se).“„Weide meine Schafe“ (pro,bata)!“

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14. Die Erscheinung am See (Joh 21)

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14. Die Erscheinung am See (Joh 21)

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